Stadtharmonie Eintracht Winterthur-Töss · Bartholdi geschaffenen “Klarinetten-Tradi - tion”...

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1 Am Sonntag, dem 8. März 2015, ist der GESTIEFELTE KATER zu Gast beim gemein- samen Familienkonzert der Stadtharmo- nie Eintracht Winterthur-Töss und dem Percussions-Ensemble der Jugendmusik- schule Winterthur und Umgebung. Das Märchen vom gestiefelten Kater geht auf den französischen Schriftsteller Char- les Perrault zurück und erzählt die Ge- schichte von einem Müller, der drei Söh- ne, seine Mühle, einen Esel und einen Kater hatte; die Söhne mussten mahlen, der Esel Getreide holen und Mehl wegtra- gen und die Katze die Mäuse wegfangen. Als der Müller starb, teilten sich die drei Söhne die Erbschaft, der älteste bekam die Mühle, der zweite den Esel und der dritte den Kater. Da war er traurig und sprach: “Ich hab es doch am aller- schlimmsten getroffen, mein ältester Bru- der kann mahlen, mein zweiter kann auf seinem Esel reiten, was kann ich mit dem Kater anfangen? Lass mich ein Paar Pelz- handschuhe aus seinem Fell machen, dann ist’s vorbei.” “Hör”, sagte der Kater, “du brauchst mich nicht zu töten, um ein Paar schlechte Handschuhe aus meinem Pelz zu kriegen, lass mir nur ein Paar Stiefel machen, dass ich mich unter den Leuten sehen lassen kann, dann soll dir bald geholfen sein”. Der Müllerssohn wunderte sich über den Kater, weil aber eben der Schuster vorbeiging, rief er ihn herein und liess ihm ein Paar Stiefel an- messen. Als sie fertig waren, zog sie der Kater an, nahm einen Sack, warf ihn über den Rücken und ging auf zwei Beinen, wie ein Mensch, zur Tür hinaus. Der Mül- lerssohn aber sass zu Hause und dachte, dass er nun sein Letztes für die Stiefel des Katers weggegeben hatte und was der ihm schon Grosses bringen könne. Doch da trat der Kater herein, warf den Sack vom Rücken, schnürte ihn auf und schüt- tete Gold vor den Müller hin... Die Stadtharmonie Eintracht Winterthur Töss führt eine Fassung des gestiefelten Katers für Sinfonisches Blasorchester und Sprecher des Schweizer Komponisten Franco Cesarini auf. Komponiert wurde “Puss in Boots opus 45” im Jahr 2012 anlässlich des 130jährigen Bestehens des Orchestre d’harmonie de Valdoie in Bel- fort. Die dazugehörige Schweizerdeutsche Textfassung stammt von Verena Fehr. Musiziert wird unter der Leitung von Diri- gent Helmut Hubov ab 11:00 Uhr im JJ’s Restaurant (Personalrestaurant Firma Rieter) in der Klosterstrasse 30 in Win- terthur-Töss. Der Zugang zum Konzert- saal erfolgt über den Portier 1 ins Rieter Areal. Saalöffnung ist um 10:30 Uhr, der Eintritt zum Konzert ist frei, es findet eine Kollekte statt. Was: Der Gestiefelte Kater Wann: So. 8. März 2015, 11:00 Uhr Wo: JJ’s Restaurant, Klosterstrasse 30, 8406 Winterthur-Töss DER GESTIEFELTE KATER ZU BESUCH IN WINTERTHUR Neus vo dä Stadtharmonie, Ausgabe 1 - 2015 Stadtharmonie Eintracht Winterthur-Töss Der Schweizer Blasmusikverband SBV hat 2015 zum Jahr der Klarinette ausgeru- fen. Er möchte mit verschiedenen Aktio- nen auf ein Instrument aufmerksam ma- chen, das in Blasorchestern chorisch ein- gesetzt wird. Für einen ausgewogenen Gesamtklang des Orchesters benötigt es eine grosse Anzahl von KlarinettistINNen, was leider (auch in unserem Verein) nicht immer gegeben ist. Wir möchten daher die aktuelle Ausgabe unserer Musikerzei- tung dafür nutzen, ganz im Sinne des Klarinettenjahres über das Instrument selbst, seine Möglichkeiten und unseren Beitrag zum Jahr der Klarinette zu berich- ten. Innerhalb der modernen Holzblasinstru- mente ist die Klarinette das jüngste Mit- glied. Um 1700 hat der Nürnberger In- strumentenbauer Johann Christoph Den- ner die Klarinette aus der mittelalterlichen Chalumeau weiterentwickelt. Die Chalu- meau ist eine klappenlose Holzpfeife mit einem einfachen Rohrblatt und einem Tonumfang von etwa einer Oktave. Den- ner hat auf dieser Grundlage zwei weitere Löcher (eines davon mit Klappe) sowie Birne und Stütze angebracht, das Rohr verlängert sowie die Mensur erweitert und damit den Prototyp der Klarinette erschaffen. Die Klappe konnte zum Über- blasen in die Duodezime verwendet wer- den, was den Tonumfang deutlich ver- grösserte. Der Klang der frühen Denner- klarinette war dem einer Barocktrompete (clarino) sehr ähnlich, woher sich auch der Name ableitet. Der Klang war jedoch besonders in den Übergangsregistern noch sehr unausgeglichen. Zudem gab es grosse Probleme mit der Intonation und einige Töne konnten gar nicht gespielt werden. Um die frühe Klarinette trotzdem in der Orchestermusik einsetzen zu kön- nen, wurden für jede Tonart eigene In- strumente herangezogen. Im Laufe der Zeit wurde die Dennerklarinette von ver- schiedenen Instrumentenbauern weite- rentwickelt, darunter von seinem Sohn Jakob Denner und dem französischen Virtuosen Jean Xavier Lefèvre. Aus dieser Zeit stammt auch die “klassische” Klari- nette mit acht Grifflöchern und sechs Klappen, wie sie z.B. Mozart kannte und liebte. Die erste wesentliche Weiterentwicklung der Klarinette im Jahr 1812 geht auf den russischen Virtuosen Iwan Müller zurück. In Zusammenarbeit mit dem Instrumen- tenbauer Merklein gelang ihm Intonation und Klang deutlich zu verbessern sowie die noch immer fehlenden chromatischen Töne zu erschliessen. Dies gelang durch eine systematische Anpassung von Lage und Bohrung der Tonlöcher gemäss den akustischen Gesetzen. Ein bedeutender Fortschritt war auch die Einführung von ledernen Klappenpolstern, was die Ent- stehung von unerwünschten Nebenge- räuschen deutlich minderte. Die Müller- klarinette mit ihren 13 Klappen war in B gestimmt und konnte ohne grössere Probleme in fast jeder Tonart gespielt werden. Klarinetten in anderen Stimmun- gen wurden fortan meist nur noch für verschiedene Klangfarben verwendet. 2015 - JAHR DER KLARINETTE

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Page 1: Stadtharmonie Eintracht Winterthur-Töss · Bartholdi geschaffenen “Klarinetten-Tradi - tion” wurde fortgesetzt und fand ihren Höhepunkt in den Kompositionen von Johannes Brahms.

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Am Sonntag, dem 8. März 2015, ist der GESTIEFELTE KATER zu Gast beim gemein-samen Familienkonzert der Stadtharmo-nie Eintracht Winterthur-Töss und dem Percussions-Ensemble der Jugendmusik-schule Winterthur und Umgebung.Das Märchen vom gestiefelten Kater geht auf den französischen Schriftsteller Char-les Perrault zurück und erzählt die Ge-schichte von einem Müller, der drei Söh-ne, seine Mühle, einen Esel und einen Kater hatte; die Söhne mussten mahlen, der Esel Getreide holen und Mehl wegtra-gen und die Katze die Mäuse wegfangen. Als der Müller starb, teilten sich die drei Söhne die Erbschaft, der älteste bekam die Mühle, der zweite den Esel und der dritte den Kater. Da war er traurig und sprach: “Ich hab es doch am aller-schlimmsten getroffen, mein ältester Bru-der kann mahlen, mein zweiter kann auf seinem Esel reiten, was kann ich mit dem Kater anfangen? Lass mich ein Paar Pelz-handschuhe aus seinem Fell machen, dann ist’s vorbei.” “Hör”, sagte der Kater, “du brauchst mich nicht zu töten, um ein Paar schlechte Handschuhe aus meinem Pelz zu kriegen, lass mir nur ein Paar Stiefel machen, dass ich mich unter den Leuten sehen lassen kann, dann soll dir

bald geholfen sein”. Der Müllerssohn wunderte sich über den Kater, weil aber eben der Schuster vorbeiging, rief er ihn herein und liess ihm ein Paar Stiefel an-messen. Als sie fertig waren, zog sie der Kater an, nahm einen Sack, warf ihn über

den Rücken und ging auf zwei Beinen, wie ein Mensch, zur Tür hinaus. Der Mül-lerssohn aber sass zu Hause und dachte, dass er nun sein Letztes für die Stiefel des

Katers weggegeben hatte und was der ihm schon Grosses bringen könne. Doch da trat der Kater herein, warf den Sack vom Rücken, schnürte ihn auf und schüt-tete Gold vor den Müller hin...

Die Stadtharmonie Eintracht Winterthur Töss führt eine Fassung des gestiefelten Katers für Sinfonisches Blasorchester und Sprecher des Schweizer Komponisten Franco Cesarini auf. Komponiert wurde “Puss in Boots opus 45” im Jahr 2012 anlässlich des 130jährigen Bestehens des Orchestre d’harmonie de Valdoie in Bel-fort. Die dazugehörige Schweizerdeutsche Textfassung stammt von Verena Fehr. Musiziert wird unter der Leitung von Diri-gent Helmut Hubov ab 11:00 Uhr im JJ’s Restaurant (Personalrestaurant Firma Rieter) in der Klosterstrasse 30 in Win-terthur-Töss. Der Zugang zum Konzert-saal erfolgt über den Portier 1 ins Rieter Areal. Saalöffnung ist um 10:30 Uhr, der Eintritt zum Konzert ist frei, es findet eine Kollekte statt.

Was: Der Gestiefelte KaterWann: So. 8. März 2015, 11:00 UhrWo: JJ’s Restaurant, Klosterstrasse 30, 8406 Winterthur-Töss

DER GESTIEFELTE KATER ZU BESUCH IN WINTERTHUR

Neus vo dä Stadtharmonie, Ausgabe 1 - 2015

Stadtharmonie Eintracht Winterthur-Töss

Der Schweizer Blasmusikverband SBV hat 2015 zum Jahr der Klarinette ausgeru-fen. Er möchte mit verschiedenen Aktio-nen auf ein Instrument aufmerksam ma-chen, das in Blasorchestern chorisch ein-gesetzt wird. Für einen ausgewogenen Gesamtklang des Orchesters benötigt es eine grosse Anzahl von KlarinettistINNen, was leider (auch in unserem Verein) nicht immer gegeben ist. Wir möchten daher die aktuelle Ausgabe unserer Musikerzei-tung dafür nutzen, ganz im Sinne des Klarinettenjahres über das Instrument selbst, seine Möglichkeiten und unseren Beitrag zum Jahr der Klarinette zu berich-ten.Innerhalb der modernen Holzblasinstru-mente ist die Klarinette das jüngste Mit-glied. Um 1700 hat der Nürnberger In-strumentenbauer Johann Christoph Den-ner die Klarinette aus der mittelalterlichen Chalumeau weiterentwickelt. Die Chalu-meau ist eine klappenlose Holzpfeife mit einem einfachen Rohrblatt und einem Tonumfang von etwa einer Oktave. Den-

ner hat auf dieser Grundlage zwei weitere Löcher (eines davon mit Klappe) sowie Birne und Stütze angebracht, das Rohr verlängert sowie die Mensur erweitert und damit den Prototyp der Klarinette erschaffen. Die Klappe konnte zum Über-blasen in die Duodezime verwendet wer-den, was den Tonumfang deutlich ver-grösserte. Der Klang der frühen Denner-klarinette war dem einer Barocktrompete (clarino) sehr ähnlich, woher sich auch der Name ableitet. Der Klang war jedoch besonders in den Übergangsregistern noch sehr unausgeglichen. Zudem gab es grosse Probleme mit der Intonation und einige Töne konnten gar nicht gespielt werden. Um die frühe Klarinette trotzdem in der Orchestermusik einsetzen zu kön-nen, wurden für jede Tonart eigene In-strumente herangezogen. Im Laufe der Zeit wurde die Dennerklarinette von ver-schiedenen Instrumentenbauern weite-rentwickelt, darunter von seinem Sohn Jakob Denner und dem französischen Virtuosen Jean Xavier Lefèvre. Aus dieser

Zeit stammt auch die “klassische” Klari-nette mit acht Grifflöchern und sechs Klappen, wie sie z.B. Mozart kannte und liebte. Die erste wesentliche Weiterentwicklung der Klarinette im Jahr 1812 geht auf den russischen Virtuosen Iwan Müller zurück. In Zusammenarbeit mit dem Instrumen-tenbauer Merklein gelang ihm Intonation und Klang deutlich zu verbessern sowie die noch immer fehlenden chromatischen Töne zu erschliessen. Dies gelang durch eine systematische Anpassung von Lage und Bohrung der Tonlöcher gemäss den akustischen Gesetzen. Ein bedeutender Fortschritt war auch die Einführung von ledernen Klappenpolstern, was die Ent-stehung von unerwünschten Nebenge-räuschen deutlich minderte. Die Müller-klarinette mit ihren 13 Klappen war in B gestimmt und konnte ohne grössere Probleme in fast jeder Tonart gespielt werden. Klarinetten in anderen Stimmun-gen wurden fortan meist nur noch für verschiedene Klangfarben verwendet.

2015 - JAHR DER KLARINETTE

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Neus vo dä Stadtharmonie, Ausgabe 1 - 2015

1839 kam es zu einer weiteren sehr be-deutenden Weiterentwicklung der Klari-nette durch den französischen Instrumen-tenbauer Hyacinthe Klosé. Er übertrug in Zusammenarbeit mit dem Instrumenten-bauer Auguste Buffet das von Theobald Böhm für die Querflöte entwickelte Klap-pensystem auf die Klarinette. Zudem adaptierte er das von Böhm entwickelte

Berechnungsmodell für die Lage der Ton-löcher bei Flöten auf die Klarinette. Die daraus entstandene Klarinette wurde 1844 patentiert und ist später als die heute weltweit verbreitete Böhmklarinette bekannt geworden. Sie umfasst 24 Tonlö-cher mit 17 Klappen und 6 Tonringen und trug zu einer noch grösseren technischen Beweglichkeit sowie einer deutlich ver-besserten Spielbarkeit bei, da schwer erreichbare Töne nun durch Hebelüber-tragung mit einem einzigen Finger gegrif-fen werden konnten. Die Böhmklarinette breitete sich zu dieser Zeit insbesondere in Frankreich, England und Amerika aus. In Deutschland und Österreich wurde hingegen weiterhin auf die Müllerklarinet-te gesetzt. Um 1870 entstand aus der Müllerklarinette durch eine Überarbeitung des belgischen Instrumentenbauer Eugène Albert das sogenannte Albert System. Dieses, von seinem Tutor Adol-phe Sax inspirierte System wird noch heute in der osteuropäischen Volksmusik, im Klezmer und im Jazz verwendet und erlangte insbesondere durch den Klarinet-tisten Woody Allen weltweite Beachtung [3]. Parallel dazu erfuhr die Müllerklarinet-te eine Weiterentwicklung durch den Münchner Klarinettisten Carl Baermann, der zwei zusätzliche Ringe am Oberstück anbrachte. Für dieses Modell entstand auch die heute noch vielfach verwendete “Baermann Klarinettenschule”. Die letzte bedeutende Weiterentwicklung der Müll-

erklarinette im Jahr 1900 geht auf den Berliner Klarinettisten und Instrumenten-bauer Oskar Oehler zurück. Inspiriert von der Böhmklarinette, besteht die Oehler-klarinette aus 7 offenen Tonlöchern, 22 Klappen und 6 Brillenringen. Dieses Griff-system wird bis heute von praktisch allen Instrumentenbauern in der Deutschen Griffweise angewandt.

Etwa 20 Jahre nach der Erfindung der Klarinette durch Johann Christoph Denner fand sie Einzug in die Kunstmusik. Dies lag vor allem daran, dass die Klarinette eine Lücke im Holzbläsersatz zwischen der Oboe und dem Fagott geschlossen hat [2]. Die ältesten überlieferten Solo-stücke aus den Jahren 1740 bis 1750 für Klarinette in D stammen von Johann Mel-chior Molter. Entscheidende Fortschritte beim Gebrauch der Klarinette insbesonde-re als Soloinstrument kamen aus der “Mannheimer Schule”, die früh den kan-tablen Charakter des Instruments erkann-te. Hier sind insbesondere die Kompositi-onen von Johann und Carl Stamitz aber auch Georg Friedrich Fuchs zu nennen. Innerhalb von wenigen Jahrzehnten ent-wickelte sich die Klarinette zu einem aus-drucksstarken Soloinstrument, das schliesslich auch Wolfgang Amadeus Mo-zart in seinen Bann zog. Seit Beginn/Mitte des 18. Jahrhunderts gehören Klarinetten zur Standardbesetzung von Orchestern. In dieser Zeit stand auch das Virtuosen-tum in seiner Blüte, wobei insbesondere die beiden Klarinettisten Joseph Beer sowie Franz Tausch zum Ansehen beige-tragen haben. Der charakteristische, warme Klarinettenton wurde indes erst in der Romantik entdeckt, wobei hier insbe-sondere die Kompositionen von Louis Spohr sowie Carl Maria von Weber zu nennen sind. Gegen 1850 wandelte sich allerdings der Geschmack des Publikums

und die Klarinette verlor an Bedeutung als Soloinstrument. In der Kammermusik ergibt sich hingegen ein anderes Bild: Die von Phillip Emanuel Bach über Carl Sta-mitz, Wolfgang Amadeus Mozart, Robert Schumann bis hin zu Felix Mendelssohn Bartholdi geschaffenen “Klarinetten-Tradi-tion” wurde fortgesetzt und fand ihren Höhepunkt in den Kompositionen von Johannes Brahms. In der Orchestermusik sind es insbesondere Hector Berlioz, Ri-chard Wagner und Richard Strauss, die zur Erzielung von Klangcharakteristika auf ganze Klarinettenfamilien zurück greifen.Nicht alle Mitglieder der Klarinettenfamilie finden heute gleichermassen Anwendung. Die weiteste Verbreitung besitzen [4]: 1) die B-Klarinette. Sie wird gleicher-

massen in Orchester, Kammermusik, Jazz- und Volksmusik eingesetzt.

2) die A-Klarinette. Sie ist etwas grös-ser aber im Klang ähnlich wie die B-Klarinette und wird meist aus techni-schen Gründen eingesetzt. So lassen sich klingende Kreuztonarten auf der A-Klarinette im vergleich zur B-Klari-nette besser spielen. Sie kommt hauptsächlich in der Orchestermusik zum Einsatz.

3) die Es-Klarinette. Sie wird für die hohen Stimmen sowie spezielle Klangeffekte eingesetzt und wegen ihres schrillen Klangs üblicherweise nur einzeln besetzt. Zum Einsatz kommt sie vorwiegend in Blaskapel-len, der Militärmusik sowie der böh-misch-mährischen Volksmusik.

4) die Bass-Klarinette. Sie ist ebenfalls in B gestimmt und klingt eine Oktave tiefer als die B-Klarinette. Sie kommt hauptsächlich in Orchestern, der sin-fonischen Blasmusik, vereinzelt auch in der Jazz-Musik zum Einsatz.

Andere Mitglieder der Klarinettenfamilie wie die C-Klarinette, Bassetthorn in F, Es-Alt-Klarinette, Kontra-Bass Klarinette etc. kommen deutlich seltener zum Einsatz und werden oft durch weiterverbreitetere Klarinettensysteme substituiert [4].

QuellenangabeDer Text über die Entwicklung der Klari-nette ist im Wesentlichen eine Kurzversi-on des entsprechenden theoretischen Teils in der “Schule für Klarinette in B - Teil 1” von Ewald Koch, VEB Deutscher Verlag für Musik Leipzig, 1968 [1]. Einige Detailinformationen sowie der Klarinet-tenstammbaum stammen von der Web-page www.die-klarinetten.de [2]. Infor-mationen über Eugène Albert [3] sowie die aktuelle Verbreitung der Klarinette [4] stammen von der Online Enzyklopädie www.wikipedia.org. Alle Webzugriffe zur Literatursuche sind am 4. Januar 2015 erfolgt.

2015 - JAHR DER KLARINETTE (FORTSETZUNG)

DER KLARINETTENSTAMMBAUM [2]

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Neus vo dä Stadtharmonie, Ausgabe 1 - 2015

UNSERE LEHRER IM PROFIL (1)

Um aktiv an unserem Weiterbestehen zu arbeiten, haben wir uns im vergangenen Jahr entschlossen, wieder eine eigene Musikschule zu führen. Dank der Unter-stützung durch die Schulleitung der Tös-semer Schulen konnten wir im vergange-nen Jahr unsere Instrumentenvorstellung bei den SchülerINNEN von Töss bewer-ben. Dies mit grossem Erfolg! Wir konn-ten an den Vorstellungen eine stattliche Anzahl Kinder mit ihren Eltern begrüssen, die sich für das Angebot unsere Musik-lehrkräfte (allesamt bestens ausgebildete Musiklehrer!) begeistert zeigten. Bereits sind die ersten Anmeldungen eingegan-gen und der Instrumentalunterricht hat im Februar 2015 begonnen.

Der Unterricht steht aber nicht nur den Kindern offen. Wenn Erwachsene ihre früher einmal erworbenen Fähigkeiten

auffrischen möchten oder sich endlich den Wunsch vom Erlernen eines Instru-mentes erfüllen möchten sind sie herzlich dazu eingeladen! Neben dem Instrumental-Unterricht ist es uns sehr wichtig, dass rasch möglichst auch das gemeinsame musizieren durch-geführt wird. Dies ist nach ca. 1 Jahr Unterricht möglich und unsere Mitglieder der „Beginners Band“ freuen sich schon jetzt auf ihre neuen „Gspändli“. Der nächste Schritt ist dann der Übertritt in unser Blasorchester, in die Stadtharmonie Eintracht Winterthur-Töss.Neu in unserem Angebot steht nun auch der Musikgarten: Alle Kinder sind musi-kalisch. Sie haben eine angeborene Fä-higkeit zum singen und zur rhythmischen Bewegung. Je früher das Kind an Musik herangeführt wird, desto nachhaltiger wird es gelingen, die natürliche musikali-sche Veranlagung zu wecken und zu er-fahren. Eltern sind die ersten und wich-tigsten Lehrer ihrer Kinder. Deshalb ist der Musikgarten eine Unterrichtsform für Kinder mit Elternteil. Dieses Angebot rich-tet sich an Eltern mit Kindern im Alter von 12 Monaten bis 5 Jahre.

Interesse? Oder benötigen weitere Informationen zu unserem Ange-bot? Dann nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf! Gerne senden wir Ihnen Informationen oder organisieren für Sie eine „Schnupperstunde“. Info erhalten Sie unter:[email protected] Telefon 079 628 05 46

Sieglinde Anna Hubov wurde 1967 in Überlingen am Bodensee geboren. Nach der Schule absolvierte sie zuerst ein Fern-studium in Kindererziehung und Kinder-psychologie an der Studiengemeinschaft in Darmstadt. Anschliessend studierte sie am Hohner Konservatorium in Trossingen und erlangte einen Abschluss in Musik-pädagogik.

Seit 1995 ist Sieglinde Anna Hubov mit grossem Erfolg Lehrkraft für den Musik-garten an den Musikschulen in Radolfzell und Stockach. Seit dieser Zeit absolvierte sie immer wieder auch Weiterbildungen, u.A. bei Monika Schmid im Fach Gesang. Sieglinde Anna Hubov ist verheiratet mit unserem Dirigenten Helmut Hubov und Mutter zweier erwachsener Söhne.

EIN INSTRUMENT LERNEN! UND DIES NICHT NUR FÜR’S STILLE KÄMMERLEIN...

AGENDA

Sonntag, 8. März 2015FAMILIENKONZERT - DER GESTIEFELTE KATER

Montag, 9. März 2015GENERALVERSAMMLUNG

Samstag, 11. April 2015KONZERT JUBILÄUM ZWINGLIKIRCHE

Samstag, 16. Mai 2015LANDESMUSIKFEST BADEN WÜRTTEMBERG

Samstag, 20. Juni 2015STÄDTISCHER MUSIKTAG

Montag, 6. Juli 2015KONZERT AUF SCHLOSS GÜNDELHART

klingt gut pirismusik

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Neus vo dä Stadtharmonie, Ausgabe 1 - 2015

VORSCHAU WINTERKONZERT: RITA KARIN MEIER SPIELT “2ND CONCERTO FOR CLARINET & SYMPHONIC ORCHESTRA” VON OSCAR NAVARRODie Stadtharmonie Eintracht Winterthur-Töss widmet das Solowerk am diesjähri-gen Winterkonzert, das am 22. November 2015 stattfindet, dem “Jahr der Klarinet-te”. Aufgeführt wird das “2ND CONCERTO FOR CLARINET & SYMPHONIC ORCHESTRA” des spanischen Klarinettisten, Komponisten und Dirigenten OSCAR NAVARRO (*1981). Er komponierte das Stück 2011 im Auf-trag des Valencia Music Institute für den Klarinettisten José Franch Ballester. Das Werk war auch Pflichtstück für den von Navarro initiierten “International Clarinet Competition Online” Wettbewerb. Für die Aufführung in Winterthur konnte RITA KARIN MEIER, Soloklarinettistin am Orches-ter der Oper Zürich, gewonnen werden. Nach Abschluss der Matura wurde Rita Karin Meier von Hansjürg Leuthold an der Musikhochschule Zürich, von Hans Rudolf Stalder an der Musikakademie in Basel, von Prof. Hans Deinzer in Hannover und von Prof. Karl Leister an der Musikhoch-schule “Hanns Eisler” in Berlin ausgebildet und schloss ihre Studien sowohl mit dem Orchester- und dem Solistendiplom der Musikakademie Basel, als auch mit dem

Konzertexamen der Musikhochschule “Hanns Eisler Berlin” ab. Noch während ihres Studiums wurde sie im Sinfonieor-chester St. Gallen als Soloklarinettistin engagiert. Sie war Mitglied des Schweize-rischen Jugendsinfonieorchesters und des Gustav Mahler Jugendorchesters Wien (Chefdirigent: Claudio Abbado) und spiel-te ebenfalls im Mahler Chamber Orchest-ra. Seit der Spielzeit 1994/1995 ist sie Soloklarinettistin in der Philharmonia Zü-rich (Orchester der Oper Zürich). Von 2009-2011 absolvierte sie eine Weiterbil-dung an der Musikhochschule Zürich und erwarb den "Master of Arts" in Pädagogik für Klarinette. Rita Karin Meier ist Trägerin zahlreicher nationaler und internationaler Auszeichnungen. Zudem ist sie Mitglied des auf historische Instrumente speziali-sierten Orchester "La Scintilla". Sie unter-richtet an den Kantonsschulen Enge und Freudenberg Zürich sowie am Liceo Artis-tico Zürich und an der Orchesterakademie der Oper Zürich. Daneben ist sie akkredi-tierte Lehrkraft im Fach Klarinette des SMPV/SAMP sowie Gastdozentin an den Musikhochschulen Zürich und Basel für

Orchesterstellen und Probespieltraining für Klarinette.

Weitere Informationen über Rita Karin Meier unter: www.ritakarinmeier.chWeitere Informationen über Oscar Navar-ro unter: www.onavarro.com

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