Stadtharmonie Eintracht Winterthur-Töss · 2014. 11. 30. · von Casey Cangelosi und nochmals dem...

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1 Am 22. Juni 2014 haben die Winter- thurer den 750. Geburtstag ihres Stadtrechts gefeiert. Auf den Tag ge- nau vor 750 Jahren hatte ihnen Graf Rudolf von Habsburg 1264 das Stadt- recht gewährt, was mit einem grossen Festakt auf dem Bahnhofsvorplatz gefeiert wurde. Dem Anlass entspre- chend war viel politische Prominenz anwesend, vom Stadtpräsidenten Michael Künzle, über den Österreichi- schen Botschafter Jürgen Meindl bis hin zu Bundesrat Ueli Maurer. Teil des Festakts waren auch die Win- terthurer Musikvereine, die gegen Ende der Veranstaltung gewissermas- sen als Überraschungsgast aufgetre- ten sind. Dass dabei alle Winterthurer Blasmusikformationen zusammen unter der Leitung eines einzigen Diri- genten musiziert haben, war ein No- vum in der Geschichte des Musikver- bands! Für diesen Anlass wurde ei- gens der Dirigent Andreas Buri enga- giert. Der ehemalige musikalische Leiter des Infanterie Regiment 16 hat dabei seine ganze Erfahrung in der Führung grosser Orchester einge- bracht. Geprobt wurde am Mittag auf dem Gelände des Strasseninspekto- rats. Neben den Musikstücken wurden auch das Aufstellen, Losmarschieren, das Marschieren selbst, die 180 Grad Wendung etc. geprobt. Nach der Probe ging es dann über Nebenwege zum Aufstellen auf den Bahnhofsplatz in Höhe des Migrolino. Da der offizielle Festakt mit all seinen Reden und Programmpunkten Verzö- gerung eingefahren hatte, wurde das Warten bei hochsommerlichen Tempe- raturen zur kleinen Geduldsprobe. Als es endlich losging, marschierten über 200 MusikerINNEN mit dem Marsch “Winterthur 86” und unter grossem Beifall der überraschten Festgäste in 10er Reihe hinter den Fähnrichen und Dirigent Andreas Buri vor die Ehren- tribüne beim National. Dort wurden dann im Stehen die beiden Stücke “Hawaii Five-O” und “Highland Cathe- dral” gespielt, bevor die Musiker wie- derum mit “Winterthur 86” ausmar- schiert sind. Die schiere Grösse von über 200 Mu- sikerINNEN war für alle Beteiligte der regelrechte “Hype”. Trotz gelegentli- cher Diskussionen über die Sinnhaf- tigkeit der Marschmusik in der heuti- gen Zeit, lautete der mehrheitliche Tenor unter den Musikern “Fortset- zung gewünscht!”. Wir freuen uns auf die Zukunft... 750 JAHRE STADTRECHT WINTERTHUR Neus vo dä Stadtharmonie, Ausgabe 2 - 2014 Stadtharmonie Eintracht Winterthur-Töss MARSCH DER 210 - ALLE WINTERTHURER BLASMUSIKVEREINE SPIELEN GEMEINSAM UNTER DER LEITUNG VON ANDREAS BURI BEIM FESTAKT 750 JAHRE STADTRECHT WINTERTHUR (BILD: CHRISTINE KAISER, STADTMUSIK WINTERTHUR)

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    Am 22. Juni 2014 haben die Winter-thurer den 750. Geburtstag ihres Stadtrechts gefeiert. Auf den Tag ge-nau vor 750 Jahren hatte ihnen Graf Rudolf von Habsburg 1264 das Stadt-recht gewährt, was mit einem grossen Festakt auf dem Bahnhofsvorplatz gefeiert wurde. Dem Anlass entspre-chend war viel politische Prominenz anwesend, vom Stadtpräsidenten Michael Künzle, über den Österreichi-schen Botschafter Jürgen Meindl bis hin zu Bundesrat Ueli Maurer.Teil des Festakts waren auch die Win-terthurer Musikvereine, die gegen Ende der Veranstaltung gewissermas-sen als Überraschungsgast aufgetre-ten sind. Dass dabei alle Winterthurer Blasmusikformationen zusammen unter der Leitung eines einzigen Diri-genten musiziert haben, war ein No-

    vum in der Geschichte des Musikver-bands! Für diesen Anlass wurde ei-gens der Dirigent Andreas Buri enga-giert. Der ehemalige musikalische Leiter des Infanterie Regiment 16 hat dabei seine ganze Erfahrung in der Führung grosser Orchester einge-bracht. Geprobt wurde am Mittag auf dem Gelände des Strasseninspekto-rats. Neben den Musikstücken wurden auch das Aufstellen, Losmarschieren, das Marschieren selbst, die 180 Grad Wendung etc. geprobt. Nach der Probe ging es dann über Nebenwege zum Aufstellen auf den Bahnhofsplatz in Höhe des Migrolino. Da der offizielle Festakt mit all seinen Reden und Programmpunkten Verzö-gerung eingefahren hatte, wurde das Warten bei hochsommerlichen Tempe-raturen zur kleinen Geduldsprobe. Als

    es endlich losging, marschierten über 200 MusikerINNEN mit dem Marsch “Winterthur 86” und unter grossem Beifall der überraschten Festgäste in 10er Reihe hinter den Fähnrichen und Dirigent Andreas Buri vor die Ehren-tribüne beim National. Dort wurden dann im Stehen die beiden Stücke “Hawaii Five-O” und “Highland Cathe-dral” gespielt, bevor die Musiker wie-derum mit “Winterthur 86” ausmar-schiert sind. Die schiere Grösse von über 200 Mu-sikerINNEN war für alle Beteiligte der regelrechte “Hype”. Trotz gelegentli-cher Diskussionen über die Sinnhaf-tigkeit der Marschmusik in der heuti-gen Zeit, lautete der mehrheitliche Tenor unter den Musikern “Fortset-zung gewünscht!”. Wir freuen uns auf die Zukunft...

    750 JAHRE STADTRECHT WINTERTHUR

    Neus vo dä Stadtharmonie, Ausgabe 2 - 2014

    Stadtharmonie Eintracht Winterthur-Töss

    MARSCH DER 210 - ALLE WINTERTHURER BLASMUSIKVEREINE SPIELEN GEMEINSAM UNTER DER LEITUNG VON ANDREAS BURI BEIM FESTAKT 750 JAHRE STADTRECHT WINTERTHUR (BILD: CHRISTINE KAISER, STADTMUSIK WINTERTHUR)

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    Neus vo dä Stadtharmonie, Ausgabe 2 - 2014

    “Soll das Werk den Meister loben, so müssen zwei starke Orchester, zwei gewaltige Solisten und ein mächtiger Chor unter zwei exzellenten Dirigen-ten zum gemeinsam Wirken zusam-men finden”. Die Redewendung - frei nach Friedrich Schillers “Die Glocke” gestaltet - wurde vom Südkurier aus Konstanz bemüht und bezog sich auf die Aufführung des Stabat Mater von dem walisischen Komponisten Karl Jenkins am 1. und 2. November in Winterthur und Stockach. Aufgeführt wurde das von orientalischen Melodi-en und Texten beeinflusste Werk von über 230 Musizierenden, Sängerinnen und Sängern unter der Leitung von Helmut Hubov (Orchesterleitung und Gesamtleitung) und Paolo Vignoli (Chorleitung). Das 120-köpfige Pro-jektorchester hat sich aus der Stadt-harmonie Eintracht Winterthur-Töss und dem Sinfonischen Blasorchester Stockach zusammen gesetzt. Den mächtigen Chor mit ebenfalls über 110 Sängern stellte alpha-cappella von der Zürcher Hochschule für An-gewandte Wissenschaften (ZHAW) in Winterthur. Teil des Ganzen waren zudem je zwei international erfolgrei-che Solisten; Jordanka Milkova (Kon-zerte in Winterthur) bzw. Violetta Radomirska (Konzert in Stockach) auf dem Mezzosopran sowie die Ethnoso-pranistin Christin Maho.Die Konzerte waren für alle Anwesen-den ein grossartiges Erlebnis. Für die

    Musiker und Sänger war es nebst der Musik von Jenkins etwas ganz Beson-deres, in einer so grossen Formation sowie mit den international renom-mierten Solisten zusammen zu musi-zieren. Aber auch die drei Konzerte vor praktisch ausverkauften Rängen in der Winterthurer Parkarena sowie der Jahnhalle in Stockach haben für ein gehöriges Kribbeln im Bauch gesorgt.

    “DIESE AUFFÜHRUNG WAR UNGEHEUER BEEINDRUCKEND. DAS ZUSAMMENSPIEL DER BEIDEN ORCHESTER MIT DEN BRILLANTEN

    SOLISTINNEN UND DEM EXZELLENT EINSTU-DIERTEN CHOR WAR UNERREICHBAR GUT”

    Hans-Walter Berg, Prof. em. von der Musikhochschule in Trossingen über

    das Stabat Mater Konzert in Stockach gegenüber dem Südkurier

    Für die Zuhörer war es neben den klanglichen Eindrücken auch die The-matik des Stabat Mater selbst, die zu einem ergreifenden, emotionalen Empfinden geführt haben. Das mittel-alterliche Gedicht “Stabat Mater” be-schreibt die Leiden der Mutter Maria beim Kreuztod Jesu und ist als verton-ter Text einer der Meilensteine abend-ländischer Musik. Kaum ein Bild löst zudem mehr Emotionen aus als jenes der Mutter unter dem Kreuz des ster-benden Sohnes. Der Komponist Karl Jenkins hat in seinem 12 Sätze um-fassenden Werk aber nicht nur alle

    Verse des mittelalterlichen Gedichts verarbeitet sondern auch ein Novum geschaffen, indem er das Wehklagen der Mutter Maria durch eine Ethnoso-pranistin in Aramäischer und Arabi-scher Sprache singen lässt. Die Texte dazu stammen unter anderem von dem Persischen Mystiker Djalal od-Din Rumi (1207-1273) sowie aus dem Gilgamesch-Epos (etwa 1000 v.Ch.). Jenkins stellt damit sowohl in der Art des Singens als auch in der Sprache einen direkten Bezug zum Ursprungs-land sowie dem kulturellen Umfeld der Kreuzigung Jesu her. Dem Südkurier zufolge ist dieser kulturelle Bogen sehr gelungen und versetzt den Zuhö-rer “unmittelbar in die karge, brutale Welt von Golgatha, der Kreuzigungs-stätte Christi”.Die Reaktion des Publikums war denn auch eine Mischung aus beinahe grenzenloser Begeisterung über das klangstarke Erlebnis sowie Ergriffen-heit über die Tiefgründigkeit und Tra-gik der Materie. Die Dankbarkeit der etwa 2000 Zuhörer hat die lange, intensive musikalische und organisa-torische Vorbereitung des Stabat Ma-ter Projekts jedenfalls vollumfänglich entschädigt.

    Weitere Informationen zu den Konzer-ten, Solisten, Dirigenten, Orchestern, Chor, Komponist, etc. finden Sie auf unserer Webpage:www.stadtharmonie-winterthur.ch

    STABAT MATER VON KARL JENKINS - GROSSARTIGE KONZERTE MIT ÜBER 230 MITWIRKENDEN IN WINTERTHUR UND STOCKACH

    BLICK AUF DIE BÜHNE IN DER WINTERTHURER PARKARENA: 120 MUSIKER, 110 SÄNGER, 2 SOLISTINNEN UND 1 DIRIGENT FÜHREN GEMEINSAM DAS STABAT MATER VON KARL JENKINS AUF (BILDER: J. STADLER)

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    Neus vo dä Stadtharmonie, Ausgabe 2 - 2014

    Am 30. August 2014 hat der diesjäh-rige Prix Musique des Schweizer Blasmusikverbands sowie der Schwei-zer Militärmusik in Aarau statt gefun-den. Zu diesem Wettbewerb kann man sich nicht einfach anmelden son-dern die Teilnehmenden müssen sich über einen regionalen Musikwettbe-werb qualifizieren. Schlagzeuger Yves Ryser von der Stadtharmonie Ein-tracht Winterthur-Töss hatte sich über den letztjährigen Ostschweizer Solis-ten und Ensemblewettbewerb für die

    Teilnahme qualifiziert und war einer von 16 Teilnehmer am Prix Musique 2014. Die 16 Teilnehmer hatten zuerst eine Vorrunde zu bestreiten, aus der dann die 6 Finalteilnehmer anhand ihrer musikalischen Leistung nominiert wurden. Yves Ryser ist dies zusam-men mit seiner Klavierbegleitung Da-niela Baumann mit dem 4. Satz aus dem “Concerto pour Percussion” des französischen Komponisten André Jolivet gelungen. In der Finalrunde musste dann ein mindestens 15 Minu-

    ten langes Programm aufgeführt wer-den, das bei Yves Ryser aus "Wicca" von Casey Cangelosi und nochmals dem 4. Satz aus dem “Concerto pour Percussion” von André Jolivet be-stand. Auch hier überzeugte er die Jury, was in der Schlussrangliste den hervorragenden 3. Platz bedeutete. Wir gratulieren Yves Ryser und seiner Klavierbegleitung Daniela Baumann zu diesem ausserordentlich tollen Erfolg und wünschen beiden weiterhin viel Freude am Musizieren!

    YVES RYSER ERFOLGREICH AM PRIX MUSIQUE 2014

    YVES RYSER AM PRIX MUSIQUE 2014 ZUSAMMEN MIT SEINER KLAVIER-BEGLEITUNG DANIELA BAUMANN WÄHREND DEM VORTRAG

    DIE 3 BESTPLATZIERTEN DES PRIX MUSIQUE 2014 MIT YVES RYSER

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    ES WEIHNACHTET...Am Sonntag, den 14. Dezember 2014, stimmt die Stadtharmonie Eintracht Winterthur-Töss mit einem Advents-konzert in die Weihnachtszeit ein. Unter der Leitung von Dirigent Helmut Hubov werden Musikstücke rund um Weihnachten aufgeführt. Die musikali-sche Spanne reicht dabei vom Choral “Jesu bleibet meine Freude” von Jo-hann Sebastian Bach, über “The Little Drummer Boy” der amerikanischen Komponistin Katherine Kennicot Davis bis hin zu “Palladio” von Karl Jenkins. Hauptwerk ist der Liederzyklus zu Weihnachten “Die Winterrose” des deutschen Komponisten Kurt Gäble. Musiziert wird ab 19:00 Uhr in der Katholischen Kirche St. Josef in Win-terthur-Töss. Der Eintritt zum Konzert ist frei, es findet stattdessen eine Kol-lekte statt.

    Auch das Jahr 2014 war bei der Stadtharmonie Eintracht Winterthur- Töss ein kinderreiches Jahr. Wir gratu-lieren ganz herzlich...

    ...unserer Bassklarinettistin Daniela Rubli und ihrem Christian zur Geburt von Dario Nico am 5. Februar 2014

    ...unserer Flötistin Marianne Graf und ihrem Martin zur Geburt ihrer Drillinge Aurelius Rudolf, Konstantin Josef und Theodor Jakob am 5. Septem-ber 2014

    ...unserer Flötistin Nadine Zurfluh und ihrem René zur Geburt von Fabian am 18. September 2014.

    Herzlichen Glückwunsch zu eurem Nachwuchs!

    14. Dezember 2014, 19:00 UhrWEIHNACHTSKONZERT, KATHOLISCHE KIRCHE ST. JOSEF TÖSS

    8. März 2015, 11:00 UhrFAMILIENKONZERT, JJ’S - PERSONAL-RESTAURANT FIRMA RIETER IN TÖSS

    11. April 2015,JUBILÄUM 75 JAHRE ZWINGLI-KIRCHE UND BRUNNENEINWEIHUNG

    Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

    WIR GRATULIEREN... AGENDA

    Kulturstadt Winterthur. Schon seit einigen Jahren frage ich mich, was in unserer Medienlandschaft zum Kultur-leben gehört, damit darüber auch berichtet wird. Unter dem Patronat “Fachstelle Kultur” des Kanton Zürich, der Stadt Winterthur, dem Migros Kulturprozent und dem Landboten wurde am Samstag 1.11.2014 zwei Mal vor vollen Rängen in der Parkare-na Winterthur ein einmaliges und auf höchstem Niveau vorgetragenes Kon-zert „Stabat Mater“ von Karl Jenkins unter Mitwirkung des Sinfonischen Blasorchester Stockach (D) des Cho-res alpha-cappella der ZHAW und der Stadtharmonie Eintracht Winterthur Töss aufgeführt. Gerne würden unse-

    re ca. 1400 Konzertbesucher und die rund 240 Mitwirkenden einen Rüc-kblick in unserer Tageszeitung lesen, um einen wertvollen Kulturbeitrag nochmals Revue passieren zu lassen. Auch den übrigen Lesern unserer Ta-geszeitung könnte für einmal Positives berichtet werden. „Kulturschaffen an der Basis“, gleich Live und ohne Schnörkel, professionell vorgetragen von Amateuren. Schade, dass der Verantwortliche des zuständigen Res-sorts beim Landbote wegen angeblich fehlenden Ressourcen, selbst für ei-nen von uns verfassten Bericht keinen Platz finden darf und kann.

    BEAT UETZ, WINTERTHUR

    LESERBRIEF: FEHLENDE BERICHTERSTATTUNG IM LANDBOTE STABAT MATER KONZERT