Jahresbericht08 Caritas Schweiz

52
Jahresbericht_ 2008

description

Der Jahresbericht der Caritas Schweiz gibt Auskunft über die Tätigkeiten des Hilfswerks im vergangenen Jahr. Hier sind auch die wichtigsten Zahlen aus der Jahresrechnung publiziert.

Transcript of Jahresbericht08 Caritas Schweiz

Jahresbericht_2008

Impressum

Wir helfen Menschen.

2

Zertifiziertes ManagementsystemISO 9001:2000, Reg.-Nr. 14075-03

Titelbild: Andreas Schwaiger /Caritas SchweizMilan Mutlak lebt zusammen mit der Familie seines Brudersim oberen Drinatal in Bosnien-Herzegowina. Dank dem Anbauvon Himbeeren haben die Mutlaks ihr Einkommen verbessert.

Redaktion: Dominique Schärer, Odilo Noti

Grafik: Natalie Stettler

Druck: Cavelti Druck und Media, Gossau SG

Caritas SchweizBereich KommunikationLöwenstrasse 3PostfachCH-6002 LuzernTelefon +41 41 419 22 22Fax +41 41 419 24 24E-Mail [email protected]

Postkonto 60-7000-4

Ausführliche Informationen zu aktuellen Projekten finden Sieauf der Website von Caritas Schweiz:www.caritas.ch

Präsidium und GeschäftsleitungHugo Fasel hat den Stab übernommen Seite 2Die Herausforderungen sind gross 4

Internationale ZusammenarbeitKrisen verhindern und bewältigen 7Nothilfe und Wiederaufbau in Burma 9Bosnien: Produzenten handeln gemeinsam 10

GrundlagenArbeitsgesellschaft Schweiz – wie weiter? 11Mit Fairem Handel Entwicklung fördern 13

Soziale Aufgaben und Migration SchweizDie Integration beginnt vor der Geburt 14Frühzeitig Startchancen verbessern 16Eine Brücke in die berufliche Zukunft 17

Caritas-Netz in der SchweizDamit Menschen nicht durchs Netz fallen 18Am kulturellen Leben teilhaben 20

KommunikationDas Spenden ist ein moralischer Akt 21Engagierte Jugendliche mitreissen 23

Caritas-Projekte weltweitProjekte und Programme im Ausland 2008 24

Personal und QualitätsmanagementQualifizierte Berufsleute aus dem Süden 26

Finanzen und AdministrationRisiko-Management überarbeitet 28

KleiderzentraleKleider für Asylsuchende 30

Caritas-FairtradeHonigtassen – eine beliebte Geschenkidee 31

Caritas in ZahlenJahresrechnung 2008 32Anhang mit Grafiken 38

Ein herzliches Dankeschön 45

Organe 47Adressen Caritas-Netz 49

Wir helfen Menschen.

Inhalt

1

Das Jahr 2008 stand für Caritas Schweiz imZeichen des Führungswechsels. Nach 17 Jah-ren an der Spitze unserer Organisation wollte

Jürg Krummenacher nocheinmal eine neue beruflicheHerausforderung annehmen.Im vergangenen Septemberverabschiedeten wir unse-ren langjährigen Direktor imBeisein von zahlreichen Mit-

arbeitenden, Gremienmitgliedern, Partneror-ganisationen und Vertretern der öffentlichenHand, des internationalen Caritas-Netzes undanderer Hilfswerke. Ihre Teilnahme bei der Ver-abschiedung machte deutlich, welch hohenRespekt und grossen Rückhalt Jürg Krum-menacher über all die Jahre als Direktor derCaritas genossen hat.

Amtsantritt von Hugo Fasel

Am 1. Oktober übernahm Hugo Fasel dasSzepter. In seinen verschiedenen Funktionenals Gewerkschafter hat Hugo Fasel grosseDachorganisationen geführt, strategische Neu-ausrichtungen und Zusammenschlüsse be-werkstelligt sowie Organisationen auf- undumgebaut. Dabei hat er stets auch Kernthe-men wie Sozialpolitik, Migrationsfragen, Bil-dungspolitik, Wirtschafts- und Lohnpolitik ver-antwortet. Zugleich hat er immer wiederkonkrete sozialpolitische Projekte realisiert –so etwa die Familieninitiative von TravailSuisse –, aber auch soziale Unternehmungenund Projekte mitbegründet, darunter Arbeits-

plätze für Ausgesteuerte und Sozialhilfe-Emp-fänger oder Lehrstellen für Jugendliche mitLernschwierigkeiten.

Nicht zuletzt als Präsident von TravailSuisse hat Hugo Fasel grosse Führungserfah-rung und viel Verhandlungsgeschick bewie-sen. Ausserdem verfügt er über ein reichesBeziehungsnetz aus Wirtschaft und Politik.Schliesslich ist er als zweisprachiger Freibur-ger in der Lage, eine wichtige Brücken- undVermittlungsfunktion wahrzunehmen.

Ein Brückenbauer

Bis zu seinem Amtsantritt bei Caritas warHugo Fasel während 17 Jahren Nationalrat derChristlichsozialen Partei (CSP) des KantonsFreiburg. Er war Mitglied wichtiger parlamen-tarischer Kommissionen (Kommission für Wis-senschaft, Bildung und Kultur; Kommission fürsoziale Sicherheit und Gesundheit; Geschäfts-prüfungskommission). Hugo Fasel präsidiertausserdem die beratende Kommission desBundesrates für internationale Entwicklungs-zusammenarbeit. Er kennt deshalb Fragen derhumanitären Hilfe und der Entwicklungszu-sammenarbeit aus erster Hand und unterhältgute Kontakte zur Direktion für Entwicklungs-zusammenarbeit (DEZA). Als Präsident der Or-ganisation Brücke – Le Pont ist ihm aber auchdie konkrete Projektarbeit eines Hilfswerkesbestens vertraut.

Schliesslich ist der neue Direktor ein be-kannter und erfahrener Kommunikator, der inden gesellschaftspolitischen Debatten unse-

Am 1. Oktober des vergangenen Jahres fand in der Caritas der vor längerem ange-

kündigte Direktionswechsel statt. Jürg Krummenacher übergab den Stab an Hugo Fasel.

Turnusgemäss bestellte die Delegiertenversammlung auch die Gremien des Caritas-Ver-

eins. Gewählt wurden die Mitglieder von Präsidium, Vorstand und Geschäftsprüfungs-

kommission. Merkmal dieser Wahlen: Im Caritas-Präsidium nehmen neuerdings drei

Frauen Einsitz.

Hugo Fasel hat den Stab übernommen

Präsidium

2

res Landes ein wichtiges Wort zu sagen hat.Seine öffentlichen Diskussionsbeiträge – obals Parlamentarier oder als Gewerkschafter –wurden stets mit Respekt zur Kenntnis ge-nommen.

Caritas weiterentwickeln

Wir sind froh, in der Person von Hugo Faseleinen Nachfolger gefunden zu haben, vondem wir überzeugt sind, dass er die Caritasund ihre Sache weiterentwickeln und voran-bringen wird. Die «Neue Zürcher Zeitung» hatseine Wahl zum Caritas-Direktor so kommen-tiert: «Es ist eine Wahl, die überrascht – undüberzeugt.» Ich gestehe gerne, dass mich dasUrteil der gestrengen Zeitung sehr gefreut hat.

Wegen Amtszeitbeschränkung in den Gre-mien traten nach zwölf Jahren engagierter Mit-arbeit im Präsidium die St. Galler Juristin Su-

sanna Cavelti-Scherrer und derfrühere Luzerner FinanzdirektorHeinrich Zemp zurück. Für Su-sanna Cavelti rückt in der Funk-tion als Vizepräsidentin die Neu-enburger Apothekerin MichèleBerger-Wildhaber nach, die seitvier Jahren als Mitglied des Präsi-diums amtet.

Weiblichere Gremien

Neu Einsitz nehmen im Präsidiumvon Caritas Schweiz auch Mari-angela Wallimann-Bornatico, bisvor kurzem Generalsekretärinder Bundesversammlung, und dieWaadtländer Nationalrätin AdaMarra. Ausserdem gehören demPräsidium die folgenden bisheri-gen Mitglieder an: Markus Kappe-ler, Verlagsleiter; Felix Walker,früherer Vorsitzender der Ge-schäftsleitung der Raiffeisenbank;und Pierre-Alain Praz, Leiter vonCaritas Waadt. Mit beratender

Stimme nimmt schliesslich Felix Gmür, Gene-ralsekretär der Schweizer Bischofskonferenz,an den Sitzungen des Präsidiums teil.

Mit der Neuwahl hat das Präsidium einestärkere Besetzung durch Frauen erfahren.Von den sieben stimmberechtigten Mitglie-dern sind drei Frauen. Derselbe Trend ist auchim Vorstand zu beobachten. So nahmen unteranderem im Vorstand neu Einsitz die Freibur-ger Universitätsprofessorin Eva-Maria BelserWyss und Verena Bürgi, die frühere Präsiden-tin des Schweizerischen Katholischen Frauen-bundes.

Das Präsidium ist neben der Delegierten-versammlung und dem 31-köpfigen Vorstand,der eine Art Parlament darstellt, das obersteFührungsorgan der Caritas. Hinzu kommt eineGeschäftsprüfungskommission, deren Mitglie-der ebenso von der Delegiertenversammlunggewählt werden. Insgesamt beträgt der Frau-enanteil in den Führungsgremien des Caritas-Vereins rund ein Drittel.

Fulvio CacciaPräsident

3

Präsidium

Caritas engagiert sich mit rund 60 Projekten langfris-tig für Ernährungssicherung. Foto: Pia Zanetti/Caritas Schweiz

4

Geschäftsleitung

Am 1. Oktober 2008 habe ich die Leitung vonCaritas Schweiz von meinem Vorgänger JürgKrummenacher übernommen. 17 Jahre hat

Jürg Krummenacher Caritasgeprägt und zu einem pro-fessionellen, effizienten undführenden Hilfswerk entwi-ckelt. Seine Verdienste sindgross, sein langjähriges En-gagement für die sozial Be-

nachteiligten in der Schweiz und im Süden istbeispielhaft. Auch hat Jürg Krummenacher dieCaritas immer als Sprachrohr der Benachtei-ligten verstanden und sich insbesondere füreine weltoffene Schweiz eingesetzt. Er hatsich nicht gescheut, in der Öffentlichkeit fürdie Schwächeren in unserer Gesellschaft Posi-tion zu beziehen. Wer so viel Schaffenskraftund Energie in eine Organisation legt, der ver-dient unser aller Anerkennung. Jürg Krum-menacher hat den Caritas-Slogan «Wir helfenMenschen» verkörpert, gelebt und umgesetzt.Lieber Jürg, wir danken dir und wünschen dirin deiner neuen Aufgabe viel Erfolg!

Erfolgreicher Wiederaufbauin den Tsunami-Gebieten

Persönlich hatte ich die Chance, währendeines Monats mit meinem Vorgänger zusam-men zu arbeiten. So habe ich im Sommer2008 die verschiedenen Wiederaufbaupro-jekte von Caritas Schweiz in den Tsunami-Ge-bieten besucht und konnte zahlreiche Gesprä-che mit Betroffenen in Sri Lanka, in Südindien

Die Finanzkrise macht 2008 zu einem historischen Jahr. Die Folgen sind gravierend: In der

Schweiz steigt die Arbeitslosigkeit rapide an, und die Länder des Südens sehen sich mit

Preissprüngen auf den Lebensmittel- und Rohstoffmärkten konfrontiert. Die Herausfor-

derungen, die auf die Caritas zukommen, sind enorm – sowohl auf der Leistungs- wie

auch auf der Finanzierungsseite.

Die Herausforderungen sind gross

und auf Sumatra führen. Der grösste Teil derProjekte stand vor dem Abschluss. Die ge-leistete Arbeit ist beeindruckend. Insgesamtwurden 2759 Familienhäuser, acht Gemein-schaftseinrichtungen und zwei Schulhäusergebaut sowie zwei Spitäler erstellt und einSpital repariert. Ein beeindruckendes Engage-ment, auch der Menschen vor Ort, die nunwieder ein Zuhause haben. Und all dies wurdeinnerhalb von nur vier Jahren realisiert. Über-heblich darf man nicht sein und es auch nichtwerden, aber etwas Stolz muss angesichtsdieser eindrücklichen Leistung auch Platzhaben.

Den Menschen gerecht werden

Bei diesen verschiedenen Besuchen war fürmich besonders aufschlussreich, wie auf einegleiche Katastrophe, den Tsunami, je nachRegion, Kultur sowie politischen und institutio-nellen Gegebenheiten mit unterschiedlichenProjekten reagiert wurde. Der Wiederaufbauorientierte sich wirklich an den Bedürfnissender Menschen vor Ort. Beeindruckend warauch, mit welcher Sorgfalt jeweils die Begüns-tigten ausgewählt wurden.

An dieser Stelle möchte ich allen Beteilig-ten, die an diesem grossen Wiederaufbaupro-jekt mitgearbeitet haben, ganz herzlich dan-ken. Hier wurde Bleibendes geschaffen. Einganz besonderer Dank geht dabei an dieGlückskette, die Caritas Schweiz beim Wie-deraufbau mit mehr als 40 Millionen SchweizerFranken unterstützt hat.

Baumwolle ist eines der wichtigsten Exportprodukte des Tschad. Caritas unterstützt ein Netz von Mikrokredit-Kassen in der Region Mayo-Kébbi. Foto: Pia Zanetti/Caritas Schweiz

Geschäftsleitung

periode. Es treten grundlegende ordnungspo-litische Fragen in den Vordergrund. Dabei lehrtuns die Krise eines: Die notwendigen Refor-men müssen von einem Regelwerk geprägtwerden, das auf Anstand und sozialen Aus-gleich setzt. Das sind langfristig die wichtigs-ten Garanten einer stabilen Wirtschaft undGesellschaft.

Krise trifft auch Entwicklungsländer

Was die Entwicklungszusammenarbeit an-geht, so ist mit Freude festzuhalten, dass dasParlament entschieden hat, die Mittel desBundes bis 2015 auf 0,5 Prozent des Brutto-sozialprodukts anzuheben. Allerdings ist derBeschluss der Eidgenössischen Räte so an-gelegt, dass der Bundesrat eine neue Bot-schaft erarbeiten soll und die Räte dann einzweites Mal ihre Zustimmung geben müssen.Die zusätzlichen Mittel sind aber dringend not-wendig, denn die Finanzkrise hat schwereAuswirkungen gerade auch auf die Entwick-

2008 ist, wie bereits hingewiesen, ein Jahr,das in die Annalen eingehen wird. Die Einbrü-che auf den Finanzmärkten sind mit der Situa-tion der dreissiger Jahre vergleichbar; dasKartenhaus der Spekulation, der so genann-ten strukturierten Produkte, ist zusammenge-brochen. Dass die grösste Schweizer Banknur dank einer gewaltigen Finanzspritze vonBund und Nationalbank überleben kann,macht deutlich, dass sich das Finanzsystemselber zerstört und an die Wand gefahren hat.

Die Folgen dieser Entwicklung in der Fi-nanzindustrie sind verheerend: Die Realwirt-schaft bricht ein, und die Konjunkturerwartun-gen sind düster, weltweit. In der Schweizhaben die Arbeitslosenzahlen in den Winter-monaten massiv zugenommen; es ist mit einerVerdoppelung zu rechnen. Gleichzeitig wirdder politische Druck auf die Leistungen der Ar-beitslosenversicherung wohl schon bald zu-nehmen. Die Zahl der Sozialhilfeempfängerwird ebenfalls rasch wachsen, bei gleichzeitigsinkenden Steuereinnahmen. Die Schweizsteht am Anfang einer eisigen Wirtschafts-

5

DankAuch im 2008 konnte Caritas auf die Unter-stützung unzähliger Personen und Institutio-nen zählen. Ihnen allen möchte ich an dieserStelle für das grosszügige und vielfältige En-gagement und Mittragen herzlich danken.

Ich danke allen Spenderinnen und Spen-dern für ihre Grosszügigkeit und für das Ver-trauen, das sie uns geschenkt haben. Die wirt-schaftliche Situation ist schwierig; umso mehrwissen wir die Unterstützung zu schätzen. Ichdanke auch den Behörden in der Schweiz undim Ausland, der Glückskette, anderen Caritas-Organisationen, insbesondere Caritas Luxem-burg, sowie allen kirchlichen Institutionen. Ichdanke den Mitgliedern unserer Organe, allenvoran dem Präsidenten Fulvio Caccia, denVerbandsmitgliedern, den Regionalen Caritas-Stellen, dem Personalverband, allen Partner-organisationen im In- und Ausland sowie denzahlreichen Freiwilligen. Ich danke ganz be-sonders meinen Kolleginnen und Kollegen inder Geschäftsleitung sowie allen Mitarbeiterin-nen und Mitarbeitern für die gute Zusammen-arbeit und die Offenheit, mit der sie mir wäh-rend meinen ersten Caritas-Monaten begegnetsind. Ihr Engagement und ihr Einsatz habenmich beeindruckt.

Hugo FaselDirektor

lungsländer: Die bei uns steigende Arbeitslo-sigkeit trifft vor allem die Zugewanderten.Deren Überweisungen (so genannte «remittan-ces») fehlen im Herkunftsland. Darüber hinausist es für die Entwicklungsländer heute we-sentlich schwieriger, zu Krediten zu kommenund in die Armutsbekämpfung zu investieren.Die extremen Preisschwankungen auf denRohstoffmärkten machen die Steuerung die-ser Volkswirtschaften in den Rohstoff exportie-renden Ländern fast unmöglich. Nahrungsmit-telkrisen und noch mehr Armut sind die Folge.Staatliche Mittel zur Ausbalancierung derKrise stehen den Ländern des Südens meis-tens nicht zu Verfügung. Ihre Stabilität drohtzu zerbrechen, und Unruhen, welche die breiteBevölkerung treffen, sind zu erwarten.

Das Versagen der Finanzmärkte mit ihrenumfassenden Folgen auf die Schweiz wieauch auf die weltweiten Volkswirtschaftenstellt Caritas in den nächsten Jahren vorenorme Herausforderungen. Mit den steigen-den Bedürfnissen geht gleichzeitig ein mögli-cher Rückgang an Spenden einher: Stiftungenund Einzelpersonen, die oft einen Teil ihrer Ver-mögenserträge für die Projekte von Caritas zurVerfügung stellten, sind von der zerstöreri-schen Gewalt der Finanzkrise teilweise sehrstark in Mitleidenschaft gezogen worden.Caritas ist gefordert, sowohl auf der Leis-tungs- wie auf der Ressourcenseite.

6

Geschäftsleitung

Im Sommer 2008 besuchte Caritas-Direktor Hugo Fasel Wiederaufbauprojekte in den Tsunami-Gebieten undführte Gespräche mit Betroffenen – hier auf der indonesischen Insel Java. Foto: Susanne Loosli / Caritas Schweiz

Schon vor dem Zusammenbruch der Finanz-märkte wurde im Frühling die sich zuspitzendeHungerkrise für eine breite Öffentlichkeit offen-

kundig: Wegen dem starkenAnstieg der Preise wurdenNahrungsmittel für unzäh-lige Menschen in Afrika,Asien und Lateinamerikaunerschwinglich. Zu denUrsachen gehörten hohe

Rohstoffpreise, Klimawandel, Agrotreibstoffe,wachsender Wohlstand in den Schwellen-ländern sowie spekulative Geschäfte mitGrundnahrungsmitteln. Angesichts der akutenErnährungskrise leistete Caritas Schweiz ver-mehrt Nothilfe: In Haiti etwa verbesserte sielandwirtschaftlich genutzte Böden, indem er-werbslose Kleinbauern gegen einen beschei-denen Tageslohn die nötigen Arbeiten durch-führten. An der thailändischen Grenze zuBurma unterstützte Caritas Schweiz gemein-sam mit anderen Hilfswerken 150 000 Flücht-linge mit Reis, Öl, Bohnen und Salz.

Heute leiden über eine Milliarde MenschenHunger. Die rund 60 Programme zur Ernäh-rungssicherung sind deshalb ein zentralerSchwerpunkt der internationalen Zusammen-arbeit von Caritas Schweiz. Ein Beispiel ist dasProgramm für ländliche Entwicklung in Mali,wo Bauern und Bäuerinnen in weit abgelege-nen Gebieten ihre Nahrungsmittelproduktionerhöhen und vermarkten können. In Bosnienwurde ein Beratungsdienst für Landwirte ein-gerichtet, damit die Bevölkerung ihr Einkom-men mit der Produktion von Beeren undFrüchten steigern kann. Und in Guatemala un-

terstützt Caritas Bäuerinnen und Bauern beider Legalisierung ihres Landbesitzes sowiemit Kursen in ökologischen Anbaumethodenund der Vermarktung von Produkten.

Nothilfe bei Naturkatastrophen

Aber 2008 blieben auch die von der Natur ver-ursachten Katastrophen nicht aus: Das Erdbe-ben in China und der Zyklon Nargis in Myan-mar, um nur zwei Beispiele zu nennen,kosteten gemäss Uno-Statistik über 235 000Menschen das Leben und richteten sehr hoheSchäden an.

Die Hilfe von Caritas Schweiz in Myan-mar/Burma in einer Gesamthöhe von 2,65 Mil-lionen Franken konzentrierte sich vor allem aufdas am meisten geschädigte Irrawady-Delta,wo die Betroffenen mit Nahrung, Wasser undMedikamenten versorgt wurden. Inzwischensind auch bereits Wiederaufbauprojekte ange-laufen, so etwa die Wiedererstellung von meh-reren Gesundheitsposten oder von Ausbil-dungsstätten für Lehrlinge in Rangun. Einspezieller Fokus wird auf die Katastrophenprä-vention gelegt.

Auch in Indien, das im Herbst 2008 dieschlimmsten Überschwemmungen seit 50 Jah-ren erlebte, engagierte sich Caritas Schweiznicht nur mit der Unterstützung von Nothilfe-Massnahmen, sondern auch mit der Förde-rung der Katastrophenprävention. Caritas trugschliesslich auch die Nothilfe in Haiti und Kubamit, nachdem mehrere Wirbelstürme grosseVerwüstungen angerichtet hatten.

7

Das vergangene Jahr war gekennzeichnet von der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise,

einer sich zuspitzenden Hungertragödie sowie von schweren Naturkatastrophen. Caritas

Schweiz engagierte sich in über 50 Ländern der Welt mit humanitären Projekten und

Entwicklungsprogrammen.

Krisen verhindern und bewältigen

Internationale Zusammenarbeit

Internationale Zusammenarbeit

Angesichts der akuten Ernährungskrise stellte Caritas im Frühling 2008 Soforthilfe für 500 000 Franken bereit.Foto: Pia Zanetti/Caritas Schweiz

wandel stellen. Der sorgsame Umgang mitden vorhandenen Energiequellen und ein kon-sequenterer Umstieg auf erneuerbare Energiesind ein Muss. Dazu braucht es neben einemweltweiten Umdenkungsprozess für die ärms-ten Entwicklungsländer weitere technischeund finanzielle Hilfe. Caritas achtet in ihrenProjekten darauf, dass etwa energieeffizienteÖfen und Kochherde gebraucht werden oderdass mit zertifiziertem Holz und lokal erhält-lichen Materialien gebaut wird. So werden inVietnam Primarschüler wie auch die lokalenAngestellten von Caritas für ökologische Fra-gen geschult und sensibilisiert und mit Auf-forstungskampagnen auf lokaler Ebene Ero-sionsprozesse gestoppt.

Unstabile Situation

Die Konsequenzen der weltweiten Finanz- undWirtschaftkrise, welche die zweite Jahres-hälfte prägte, sind schwer abzuschätzen. Klarist jedoch: Die negativen Auswirkungen wer-den vor allem die armen Länder hart treffen.So werden Investitionen im Süden gestrichen,Kredite werden rarer, die Rohstoffmärkte sindunstabil, und die Auslandüberweisungen derArbeitsmigranten gehen zurück. Wir werdenunsere Mitverantwortung für eine gerechtereWelt mit einer guten Lebensqualität für alleMenschen wahrnehmen und uns weiter dafüreinsetzen.

Norbert KieligerLeiter Bereich Internationale Zusammenarbeit

8

Gleichzeitig konnten im vergangenen Jahreinige Projekte im Zusammenhang mit demTsunami vom Dezember 2004 abgeschlossenoder erfolgreich fortgesetzt werden: So wurdeEnde Jahr der Wiederaufbau in Sri Lanka mit774 Häusern, zwei Schulen und zwei Gemein-schaftsgebäuden in der Höhe von 13,5 Millio-nen Franken beendet. In Indien sind bereits516 Häuser von begünstigten Familien bezo-gen worden. In der indonesischen Stadt Sing-kil wurden Ende Jahr alle 600 gebauten Häu-ser übergeben, während in Meulaboh von dengeplanten 1248 Häusern 869 fertig gestelltwaren und 379 sich noch im Bau befanden.

Trinkwasser und Klimawandel

Trinkwasser ist heute schon ein knappes Gutin den Ländern des Südens. Das Umwelt-programm der Uno veröffentlichte in seinemBericht jüngst erschreckende Zahlen. Afrikawird bis zum Ende des 21. Jahrhunderts 20Prozent weniger Trinkwasser zur Verfügunghaben, und gewaltsame Auseinandersetzun-gen um den Zugang zu Wasser werden fürdie südlichen Sahara-Gebiete bereits in dennächsten fünf bis zehn Jahren befürchtet. Vordiesem Hintergrund sind die Trinkwasser- undHygieneprogramme der Caritas in Somalilandund im Südsudan zu sehen, wo die ländlicheBevölkerung lernt, Wasserversorgungen zubauen und ihre Siedlungs- und Haushaltshy-giene zu verbessern.

Nachhaltige Entwicklung muss sich auchden brennenden Fragen rund um den Klima-

Katastrophenhilfe konkret

Der Zyklon Nargis in Burma/Myanmar forderteAnfang Mai 140 000 Todesopfer und zerstörtegrosse Gebiete des Irrawady-Deltas. Rund 2,4Millionen Menschen wurden in Mitleidenschaftgezogen. Trotz erschwertem Zugang zumLand konnte Caritas Schweiz rasch und wirk-sam Nothilfe leisten. Dies war dank der Zu-sammenarbeit mit mehreren Partnerorganisa-tionen vor Ort möglich, die den Zugang zumKatastrophengebiet für einheimisches und in-ternationales Personal gewährleisteten.

Erdbebensichere Gesundheitsposten

Das «Center for Vocational Training» (CVT)führt mit Unterstützung eines Trägervereins inder Schweiz seit Jahren eine Ausbildungs-stätte in Rangun. Nach der Katastrophe enga-

Nothilfe und Wiederaufbau in Burma

Im Rahmen des Wiederaufbaus unterstützt Caritasdie Instandstellung von Schulen und Gesundheits-posten. Foto: Alexander Angermaier/Caritas Schweiz

gierte sich das CVT zusammen mit Caritas inder Nothilfe und unterstützte dabei auch Fa-milien in Kawat, einer sehr schwierig zugängli-chen Gegend im Osten des Deltas. In Kawatmit seinen umliegenden Dörfern wohnen rund600 Familien. Mehr als 100 Menschen verlorenhier ihr Leben. Büffel und Kühe ertranken, einGrossteil der eben eingebrachten Reiserntewurde zerstört, und fast die gesamte Infra-struktur der Dörfer ging verloren. Nach derNothilfephase, in der die Betroffenen Lebens-mittel, Trinkwasser sowie Küchenutensilienund Material zur Reparatur von Dächern er-hielten, leisten das CVT und Caritas Schweizam gleichen Ort auch Wiederaufbauhilfe. Ineinem ersten Schritt werden der vollständigzerstörte Gesundheitsposten sowie zweiSchulen zyklon- und erdbebensicher wiederaufgebaut. In einem zweiten Schritt folgt dieInstandstellung der Trinkwasserversorgung.Beim Wiederaufbau bezieht Caritas die Dorf-bevölkerung aktiv mit ein.

Reiserträge steigern

Umfangreiche Nothilfeprogramme für mehr als100 000 Menschen führte Caritas Schweiz zu-sammen mit der Deutschen HilfsorganisationMalteser international und mit lokalen Kirchen-partnern durch. Mit Malteser internationalbaut Caritas zurzeit vier Gesundheitszentrenzyklon- und erdbebensicher auf, die 42 000Menschen medizinisch versorgen werden.Auch die Zusammenarbeit mit kirchlichen Or-ganisationen in den Regionen Rangun undPathein wird weitergeführt. 1300 obdachlosgewordene Familien erhalten ein neues Haus.Kleinbauern unterstützt Caritas dabei, ihrelandwirtschaftliche Produktion wieder aufzu-nehmen und die Erträge des Reisanbaus zuverbessern. Landlose Familien erhalten Ersatzfür ihre ertrunkenen Tiere, Fischer werden mitneuen Booten und Netzen ausgerüstet.

Schon seit Jahren unterstützt Caritas bur-mesische Flüchtlinge im nahen Grenzgebiet inThailand. Zudem leistet sie, soweit die aktuel-len politischen Bedingungen dies zulassen,Hilfe für intern Vertriebene.

9

Nach dem Krieg unterstützte Caritas Schweizin Bosnien-Herzegowina den Bau von rund5500 Häusern. Heute realisiert sie einkom-mensfördernde Massnahmen und die Integra-tion der Bevölkerung in den neuen Staat. VieleRegionen weisen eine Arbeitslosigkeit vonüber 40 Prozent auf und sind stark von denAuslandüberweisungen der Migrantinnen undMigranten abhängig. Das Landwirtschaftspro-jekt in den Regionen oberes Drinatal, Biracund Sarajevo verschafft zahlreichen Familiendank dem Anbau von Himbeeren und Obst einZusatzeinkommen, das ihnen über die Run-den hilft.

Beim Projekt macht etwa die Familie Mut-lak mit, die nach dem Krieg nach Goražde zu-rückkehrte, dort auf einem Hektar Land Him-beeren produziert und damit das monatliche

Bosnien: Produzenten handeln gemeinsam

Entwicklungszusammenarbeit konkret

10

Dank der Produktion von Himbeeren kann die FamilieMutlak ihr Einkommen verdoppeln.

Foto: Andreas Schwaiger/Caritas Schweiz

Familieneinkommen verdoppeln kann. «Wirverdanken den Himbeeren viel», sagt MarkoMutlak: «Heute haben wir Zukunftspläne undkönnen uns weiterentwickeln.» Himbeerensind ein einträgliches Geschäft, weil sie aufdem europäischen Mark gefragt sind und ihrPreis stetig gestiegen ist.

Erfolgreiche Produzentenvereinigung

Die von Caritas Schweiz aufgebaute Produ-zentenvereinigung im oberen Drinatal bietetihren Mitgliedern einen landwirtschaftlichenBeratungsdienst an und handelt die Verträgezwischen den Produzenten und den Händlernaus. Sie organisiert auch den Transport derFrüchte zu den verschiedenen Kühlanlagen,von wo aus die Produkte verpackt und in ver-schiedene Länder Europas exportiert werden.Schliesslich fördert die Vereinigung die Zertifi-zierung integrierter Produkte und vermitteltMikrokredite zu angemessenen Konditionen.

Integrierende Wirkung

«Unser grösster Erfolg ist, dass wir Angehö-rige der verschiedenen Volksgruppen zusam-mengebracht haben: Bei uns arbeiten Bosnia-ken, Serben und Kroaten gut zusammen»,sagt Svetko Begovic, Apfelproduzent und Prä-sident der Produzentenvereinigung «Drina».«Dass unsere Organisation fünf lokale Vereini-gungen aus der Serbischen Republik wie auchaus der Föderation Bosnien-Herzegowina um-fasst, ist hierzulande noch eine Ausnahme undkann als gutes Beispiel gelten.»Insgesamt zählt die Vereinigungen zur Zeit 160Mitglieder. Die Bauern produzierten im vergan-genen Jahr insgesamt 135 Tonnen Himbeeren.Die nächsten anstehenden Schritte sind Agro-tourismus-Projekte sowie der Übergang in dieSelbstständigkeit – Caritas Schweiz hat ab2009 «nur» noch eine beratende Funktioninne. Bis 2011 nimmt die finanzielle Unterstüt-zung durch Caritas Schweiz stark ab, und dieVereinigung muss ihre Kosten im Wesentli-chen durch eigene Einnahmen decken.

Die «offizielle» Version einer Bilanz nach sechsJahren Wirtschaftswachstum ist rasch erzählt.Demnach haben alle Arbeitskräfte vom Kon-

junkturzyklus profitiert. DieZahl der Beschäftigten istgestiegen und die Arbeits-losigkeit hat einer faktischenVollbeschäftigung Platz ge-macht. Tatsächlich habendie Unternehmen in den

letzten Jahren eine grosse Zahl von Arbeits-plätzen geschaffen, vorwiegend im Dienstleis-tungssektor, aber nicht nur. Diese wurden vorallem von Frauen und ausländischen Erwerbs-tätigen besetzt. In der gleichen Zeit hat sichdie Zahl der Arbeitslosen fast halbiert.

Die Ausweitung der Beschäftigung hatteallerdings ihren Preis: Die Löhne der meistenErwerbstätigen hinken der wirtschaftlichenEntwicklung und den Produktivitätsgewinnenhinterher. Nominelle Lohnzuwächse werdenimmer wieder durch die Inflation eingeholt.Seit Beginn des Aufschwungs erreichten dieErwerbstätigen im Durchschnitt nur einmal,nämlich im Jahr 2007, eine Reallohnverbesse-rung von mehr als einem Prozent.

Offizielle Bilanz sagt nicht alles

Die offizielle Bilanz ist aber nur ein Teil des Ge-samtbildes. Denn die Frage nach den Gewin-nern und Verlierern unter den Erwerbstätigenverweist auf Erwerbslose, die in den offiziellenStatistiken der Arbeitslosenversicherung nichterfasst werden. Dazu gehören Langzeitarbeits-

lose, die sich nach der Aussteuerung aus demArbeitsmarkt zurückziehen, Arbeitslose, dievon der Sozialhilfe unterstützt werden, unfrei-willig Frühpensionierte und «Invalidisierte»,deren eingeschränkte Erwerbsfähigkeit nichtmehr gefragt ist. Eine grobe Schätzung führtzu einer ähnlich hohen Zahl wie die ausgewie-senen Daten der Arbeitslosenstatistik. Dieswürde die reale Arbeitslosenzahl verdoppeln.

Die «strukturelle» Sichtweise schliesslichthematisiert die Qualität der Arbeitsverhält-nisse und macht auf die markante Zunahmeder prekären Beschäftigung aufmerksam. Soist seit geraumer Zeit eine schleichende Ab-kehr vom Normalarbeitsverhältnis zu konsta-tieren. Dies zeigt sich in der zunehmendenFlexibilisierung der Arbeitsverhältnisse bezüg-lich Arbeitszeit, Arbeitsort und Lohnentwick-lung. Gleichzeitig nimmt auch die Zahl deratypischen Arbeitsverhältnisse zu: Arbeit aufAbruf, temporäre Beschäftigung, tiefe Teilzeit-beschäftigung oder Scheinselbstständigkeit.

Arbeitsplatzsicherheit nimmt ab

Die Arbeitsplatzsicherheit ist gesunken. Selbstim wirtschaftlichen Aufschwung ist die Angstum den Arbeitsplatz im Sorgenbarometer derBevölkerung nicht aus den vordersten Rängenverdrängt worden. Das Risiko, arbeitslos zuwerden, wird mehr und mehr auf die Beschäf-tigten verlagert. Die siebziger Jahre warennoch von einer Arbeitsplatzsicherheit, zumin-dest für den Schweizer Mann geprägt. In denachtziger Jahren gab es für die meisten noch

11

Der Konjunkturzyklus neigt sich seinem Ende zu. Die Krise des globalen Finanzmarktes

hat den sich abzeichnenden Abschwung noch beschleunigt. Nach sechs Jahren Wirt-

schaftswachstum stellt sich die Frage, welche Erwerbstätigen davon profitiert haben und

wie es in den nächsten Jahren auf dem Schweizer Arbeitsmarkt weitergeht.

Arbeitsgesellschaft Schweiz – wie weiter?

Grundlagen

eine Beschäftigungssicherheit, die durch ein«learning on the job» gefestigt werden konnte.Inzwischen ist die Rede von «employability»und einer Arbeitsmarktfähigkeit, die sich jedeArbeitskraft selber erhalten muss. Die Unter-nehmen haben sich in dieser Entwicklung ausder Mitverantwortung für sichere Arbeitsplätzezurückgezogen.

Wie wird sich der Arbeitsmarkt Schweiz inden nächsten Jahren entwickeln? Zwei Ant-worten sind möglich: Eine Antwort orientiertsich am konjunkturellen Verlauf, die anderebetont die strukturellen Verschiebungen im Ar-beitsmarkt.

Weniger Chancen für Arbeitslose

Die Rezession ist da und wird andauern. Fürden Arbeitsmarkt bedeutet dies, dass die Zahlder Arbeitslosen deutlich ansteigen wird unddie Chancen von Erwerbslosen, wieder eineStelle zu finden, markant zurückgehen.Zudem wird die Reintegration von Langzeitar-beitslosen in den ersten Arbeitsmarkt sehrschwierig. Trotzdem wird der Druck auf dieBetroffenen weiter zunehmen, sich in den ers-ten Arbeitsmarkt zu reintegrieren. Die «Aktivie-rungsstrategie» des Sozialstaates wird weiterausgebaut werden, und die Sanktionierungs-instrumente werden verstärkt zur Anwendungkommen.

Die strukturorientierte Antwort auf dieFrage nach der zukünftigen Entwicklung desschweizerischen Arbeitsmarktes findet sich imWachstumsbericht 2008 des Staatssekreta-riats für Wirtschaft (Seco). Die Wachstums-politik ist so auszurichten, dass sich dieSchweizer Wirtschaft im Standortwettbewerbvorteilhaft positionieren kann, indem sie sichauf wertschöpfungsintensive Bereiche spezia-lisiert. Es sind darum Massnahmen gesucht,die auf eine weitere Erhöhung der Arbeitspro-duktivität abzielen. Damit werden Bildung undBerufsbildung zu einem entscheidenden Feldder Wachstumspolitik. Die Erhöhung der Ar-beitsproduktivität ist aber auch unabdingbar,um den demografischen Wandel zu bewälti-gen. Die Zahl der Erwerbstätigen wird in derSchweiz zurückgehen. Diese Lücke wird nurbedingt durch eine verstärkte Immigrationkompensiert werden können.

Bildung immer wichtiger

Die Botschaft ist also klar: Was die Wirtschaftund der Sozialstaat in der Schweiz wirklichbrauchen, sind topqualifizierte, hoch motivier-te, leistungsbereite Arbeitskräfte. Doch viel-leicht wird sich die Schweiz nicht nur zu einerWissens-, sondern auch zu einer Dienstboten-und Hausmagd-Gesellschaft entwickeln. Dannwerden Erwerbspersonen mit eingeschränkterLeistungsfähigkeit mehr Beschäftigungsmög-lichkeiten finden, allerdings zu prekären Be-dingungen. Das kann nicht die Lösung sein.Caritas setzt sich darum für eine investitions-orientierte Sozialpolitik ein, die dafür sorgt,dass junge Menschen frühzeitig auf ihremWeg durch die Schule und die Berufsbildungunterstützt werden. Nur so können für alledie Voraussetzungen für eine gelingende Er-werbsbiografie geschaffen werden.

Carlo KnöpfelLeiter Bereich Grundlagen

Grundlagen

12

Angesichts der Rezession werden die Chancen vonArbeitslosen, wieder eine Stelle zu finden, markantzurückgehen. Foto: Urs Siegenthaler / Caritas Zürich

13

Mit Fairem Handel Entwicklung fördern

Grundlagen konkret

Fokus vermehrt auf marktorientierte und so-ziale Entwicklungspulse legen. Schliesslichmuss er seine Anliegen auch auf die lokalenHandelsbeziehungen im Süden übertragenund der Problematik des Klimawandels, desEnergieverbrauchs, der CO2-Belastung undder Ressourcennutzung Rechnung tragen.

Wirtschaft und Politik sind gefragt

Dazu bedarf es der Unterstützung durch diePolitik ebenso wie eines stärkeren Einsatzesvon Wirtschaftsunternehmen. Ihnen stehenmit den Label-Organisationen, den Fairhan-dels-Importeuren und den verschiedenstenMonitoring-Organisationen kompetente Ge-sprächs- und Kooperationspartner zur Verfü-gung. Entschuldigungen für ein fehlendes En-gagement im Fairen Handel kann es nichtgeben: Es geht um die Investition in eine nach-haltige Entwicklung.

Der Faire Handel liegt im Trend: Seine Umsätzewachsen, und er geniesst eine hohe Glaub-würdigkeit. Ob es um die Bewältigung derHungerkrise geht, um einen verantwortungs-vollen Umgang mit den verfügbaren Ressour-cen, um mehr Gerechtigkeit für die Armen imSüden oder um die soziale und ökologischeVerantwortung von Wirtschaftsunternehmen:Immer kann der Faire Handel als Vorbild die-nen. Produzieren und Handeln nach seinenRegeln ist – so eine Kernaussage der neuenPublikation «Die Zukunft des Fairen Handels»– die beste Art, das lokale, regionale und glo-bale Wirtschaften in nachhaltige Bahnen zulenken und Entwicklungsimpulse auszulösen.

Grosse Herausforderungen

Doch der Faire Handel steht nach Ansicht derbeiden Autoren Carole Schaber und Geert vanDok vor grossen Herausforderungen. Er musssein starkes Wachstum bewältigen, die Aus-dehnung in neue Marktfelder bewerkstelligenund Lösungen für die ökologischen Problemebei Produktion, Verarbeitung und Transportfinden. Dass insbesondere beim Anspruch,Entwicklungsimpulse auszulösen, noch vieleszu tun ist, belegt die folgende Tatsache: Nurjede siebte Produzentengruppe im FairenHandel stammt aus einem der 50 ärmstenEntwicklungsländer. Für die armen Kleinbau-ern in diesen Ländern sind die Fairhandels-Kanäle in den Norden keine ernsthafte Option.Sie sind auf bessere lokale Handelsbedingun-gen angewiesen.

Wie die Akteure des Fairen Handels mitdiesen Fragen künftig umgehen werden, wirdletztlich entscheiden, ob der Faire Handel sei-nem Ziel, einen wichtigen Beitrag zur Umge-staltung des Welthandels zu leisten, einenSchritt näher kommt. Das Fazit der Studie je-denfalls ist unmissverständlich: Will der FaireHandel glaubwürdig zu einer weltweiten nach-haltigen Entwicklung beitragen, muss er flexi-bel und innovativ neue Märkte angehen, eineklare internationale Regulierung auf hohem Ni-veau anstreben und gemeinsam mit Produ-zenten- und Entwicklungsorganisationen den

Der Faire Handel muss sein starkes Wachstum be-wältigen, die Ausdehnung in neue Marktfelder be-werkstelligen und Lösungen für die ökologischenProbleme finden. Foto: Meinrad Schade/Caritas Schweiz

sich zu gesunden Erwachsenen zu entwi-ckeln. Beispiele für die gesundheitliche Früh-förderung sind Geburtvorbereitungskurse fürMigrantinnen, Projekte mit Mütter- und Väter-beratungsstellen, Mutter-Kind-Turnen sowiedie Ausbildung und der Einsatz von interkultu-rellen Vermittlerinnen und Vermittlern. So wur-den 2008 auch für Fachpersonen Veranstal-tungen zum Thema Frühförderung in fünfRegionen organisiert. Zu den Teilnehmernzählten in Chur 22 Personen, in St.Gallen 35,in Aarau 90, in Weinfelden 51 und in Luzern 60Personen.

Interkulturelle Vermittlung

Auch Kenntnis der Landessprache ist einezentrale Voraussetzung für eine gelungene In-tegration. Oft geht es jedoch nicht nur darum,sprachliche Probleme zu beheben. Missver-ständnisse entstehen auch aufgrund unter-schiedlicher Konzepte von Gesundheit undKrankheit sowie wegen verschiedener Inter-pretationen von Rollen oder Erziehungsfragen.Im Schulbereich verstehen zugewanderte El-tern oft das Schul- oder Notensystem nur be-dingt. Oder sie haben ein anderes Verständnisvon der Rolle der Lehrerin und ihren eigenenRechten und Pflichten, was immer wieder zuKonflikten führt. Deshalb werden im Gesund-heits-, Sozial- und Bildungsbereich zuneh-mend Vermittlerinnen und Vermittler gesucht,welche die soziokulturellen Hintergründe derjeweiligen Herkunftsgesellschaft wie auch derSchweiz kennen. Um solche Vermittler auszu-

Integration gewinnt in unserer vielfältigen Schweiz vermehrt an Bedeutung. Caritas

Schweiz richtet ihre Projekte danach aus und beschreitet in der Frühförderung und in der

interkulturellen Kommunikation innovative Wege, die zu vermehrter Chancengleichheit

und zum Abbau von Konflikten beitragen. Die Zunahme der Asylgesuche in der Schweiz

führte dazu, dass Caritas für ihre kantonalen Vertragspartner in Schwyz und Obwalden

neue Unterkunftsplätze bereit stellte.

Die Integration beginnt vor der Geburt

Soziale Aufgaben und Migration Schweiz

14

Dank der langjährigen Erfahrung mit Fragenrund um die Integration kennt Caritas derenHerausforderungen und Chancen: Nicht nur

die Aufnahmegesellschaft,die Institutionen und diedarin tätigen Fachpersonen,sondern auch die zugewan-derten Menschen sind dabeiauf vielfältige Weise gefor-dert. Je früher soziale und

kulturelle Werte gegenseitig vermittelt werdenkönnen, desto konfliktfreier und erfolgreicherkann Integration stattfinden. Darum wird dieNotwendigkeit der Frühförderung zu Rechtbetont – auch in der Integrationsarbeit. Diesgilt ganz besonders im Gesundheitsbereich,der letztlich auch auf die BildungsbiografieEinfluss hat.

Startchancen verbessern

Vor allem sozial benachteiligte Kinder haben invielerlei Hinsicht schlechtere Startchancen.Die Zeit von Schwangerschaft, Geburt, Säug-lings- und Kleinkindalter ist eine Lebensphase,in der Eltern einen grossen Bedarf an Unter-stützung und Information zu Gesundheitsfra-gen haben. Im Rahmen des neuen Projekts«Chancengleichheit und Gesundheit» setztsich Caritas für die gesundheitliche Frühförde-rung von Kindern noch während der Schwan-gerschaft und dann ab Geburt bis etwa zumfünften Lebensjahr ein: Kinder aus sozial be-nachteiligten Familien und meist aus Migra-tionsfamilien sollen so gleiche Chancen haben,

bilden, hat Caritas das neue Projekt «Puentes– Verständigung durch interkulturelle Vermitt-lung» entwickelt.

Mehr Asylsuchende betreuen

Nach rückläufigen Asylgesuchen in den letz-ten Jahren wurden 2008 wieder erheblichmehr Asylgesuche in der Schweiz gestellt.Dies führte dazu, dass Caritas Schweiz für ihrebeiden Vertragspartner, die Kantone Schwyzund Obwalden, neue Unterkünfte bereit stellenmusste. Im Kanton Schwyz wurde nachsechsjährigem Unterbruch das Zentrum Grü-nenwald wieder in Betrieb genommen, wo 50Asylsuchende betreut werden. In Obwaldenmietete Caritas neue Wohnungen, um allenAsylsuchenden ein Dach über dem Kopf bie-ten zu können. Schliesslich wurden die ver-schiedenen Rechtsberatungsstellen in Luzern,Goldau und Freiburg wiederum rege aufge-sucht, wo die Caritas-Juristinnen und Juristenkompetent Beratungen durchführten. Dabeiwiesen ihre Rechtseingaben 2008 eine Aner-kennungsquote von über 60 Prozent aus.

Mehr Freiwillige bei Bergbauern

Im Tätigkeitsfeld Bergeinsatz konnte Caritasdie Vermittlung von Freiwilligen bei Bergbau-ern im vergangenen Jahr von 998 auf 1170 Per-sonen steigern und damit 250 Bauernbetriebe

unterstützen. Auch die Nachfrage nach denverschiedenen Angeboten von Jugendplatzie-rungen bei Bergbauern nahm stark zu. DieEinsatztage von straffälligen Jugendlichen, dieim Auftrag von Jugendanwaltschaften einge-setzt wurden, stiegen im Vergleich zum Vorjahrvon 1019 auf 1540. Auch die Time-out-Ein-sätze für Jugendliche in schwierigen Lebens-situationen stiessen auf grösseres Interesse:Diese Zahl steigerte sich von von 1382 auf1800 Einsatztage. In der Romandie, wo wei-terhin ein grosses Potenzial besteht, konntedie Abteilung Bergeinsatz ihre Tätigkeitenerstmals markant ausweiten. Im vergangenenJahr durchliefen die Jugendplatzierungen vonCaritas-Bergeinsatz schliesslich erstmals dasPrüfungsverfahren der Dienststelle Sozialesund Gesellschaft des Kantons Luzern sowiedes Fachverbandes Integras: Alle Bedingun-gen wurden erfüllt, und die Qualitätssicherungstimmt.

Im Rahmen der Katastrophenhilfe Schweizhat Caritas – insbesondere im Auftrag derGlückskette – zahlreiche Hilfsprojekte aus derHochwasserkatastrophe 2005 und kleinerenEreignissen zwischen 2006 und 2008 ab-schliessen können und aus eigenen Mittelnsowie aus Spenden der Glückskette 924 000Franken eingesetzt. Der grösste Teil dieserBeiträge wurde von der Glückskette geleistet.

Barbara WaltherLeiterin Bereich Soziale Aufgabenund Migration Schweiz

Soziale Aufgaben und Migration Schweiz

Im Gesundheitsbereich braucht es Vermittlerinnen und Vermittler, welche sowohl die soziokulturellen Hinter-gründe der Migrantinnen und Migranten wie auch die Schweiz gut kennen. Foto: Vera Markus/Caritas Schweiz

15

Das Essen am Tisch der kosovarischen Fami-lie S. war früher täglich ein Drama. Die vierjäh-rige Albulena ass nur, wenn sie gezwungen,abgelenkt oder mit Süssigkeiten verführtwurde. Obwohl die Familie am Verzweifelnwar, holte sie sich bei der Mütter- und Väter-beratung (MVB) St. Gallen keinen Rat. Bis derVater von einem Nachbarn zu einem Fokus-treffen der MVB eingeladen wurde – daraufschickte Herr S. seine Frau in die Frauenge-sprächsrunde, und bald kam die ganze Fami-lie zur Beratung. Mit Erfolg: Heute isst Albu-lena normal, und ihre Mutter, die früher nichtaus dem Haus ging und sich als Versagerinfühlte, besucht einen Deutschkurs.

Höheres Gesundheitsrisiko

Sozial benachteiligte Kinder haben schlech-tere Startchancen: Studien zeigen, dass be-

Frühzeitig Startchancen verbessern

Migration Schweiz konkret

16

nachteiligte Menschen aufgrund von prekärenLebensverhältnissen ein höheres Gesund-heitsrisiko haben. Darum hat Caritas die Früh-förderung zu einem ihrer Schwerpunkte ge-macht – im Sinne von Chancengleichheit undGesundheit.

Beispielsweise leistet Caritas fachliche Un-terstützung für die Weiterverbreitung desMVB-Projekts «Miges Balú», das Männer- undFrauentreffen, aktives Networking sowie denEinsatz interkultureller Vermittlerinnen um-fasst. Das Projekt will ausländische Familienerreichen, welche die Beratung nicht nutzen –weil sie ausserfamiliäre Hilfe nicht gewohntsind, aus Angst vor Behörden oder aus Skep-sis gegenüber der hiesigen Erziehung. «Dabeizeigt sich, dass viele Eltern das Grossziehenvon Kindern in der Schweiz kompliziert fin-den», erzählt Rosa Plattner, Leiterin der MVBSt. Gallen. Bei den Treffen versuchen die Be-raterinnen und Berater, Brücken zu den Eltern

zu schlagen. Zur Sprache kom-men dabei zum Beispiel unter-schiedliche Wahrnehmungen, et-wa dass Fast Food fortschrittlichoder Leitungswasser ungeniess-bar sei.

Schulungen für Fachleute

In den Kantonen Aargau und St.Gallen organisiert Caritas «Fem-mesTISCHE für Migrantinnen»,wo Frauen im kleinen Kreis Nützli-ches lernen und Erfahrungen aus-tauschen, etwa zum Thema Er-nährung. In mehreren Kantonenarbeitet Caritas mit Partnern aneiner besseren Öffnung von be-stehenden Angeboten für Migran-tenfamilien (Geburtsvorbereitung,Mutter-Kind-Turnen). Sie organi-siert ausserdem Schulungen fürFachleute. Die Caritas will dieGesundheitsförderung aber auchgenerell auf sozial benachteiligteFamilien – mit und ohne Migra-tionshintergrund – ausrichten.

Gesund essen, sich genügend bewegen, in Schule und Kindergar-ten mithalten: Caritas unterstützt die Frühförderung von sozialbenachteiligten Kindern. Foto: Kurt Zuberbühler/Miges Balú

Die Adoleszenz ist ein kritischer Moment imLeben von jungen Menschen: Sie sind mitwichtigen Fragen konfrontiert; sie müssen sichfür einen Beruf oder eine Ausbildung entschei-den und herausfinden, wie sie leben und sichin die Gesellschaft integrieren möchten. In denmeisten Fällen verläuft dieser Lebensabschnittpositiv, einige junge Menschen jedoch sindbeim Übergang ins Erwachsenenalter mitgrossen Problemen konfrontiert: Keine pas-sende Lehrstelle zu finden zum Beispiel, dasist für viele ein schmerzliches Ende der obliga-torischen Schulzeit ohne Perspektive, ein ers-ter Misserfolg im Berufsleben. Viele Eltern ma-chen sich in dieser Situation Sorgen um ihreKinder, deren Situation die Familie aus demGleichgewicht bringen kann.

Seit 2007 bietet Caritas Bergeinsatz mitdem Projekt «Passerelle» eine hilfreiche Über-gangslösung für junge Schulabgängerinnenund Schulabgänger, die ihre berufliche Zu-kunft noch nicht aufgegleist haben. Denn fürJugendliche, welche die Schule abgebrochenoder weder Praktikumsplatz noch Lehrstellegefunden haben, gibt es nach wie vor zuwenig Überbrückungsangebote. Das Projekt«Passerelle» füllt diese Lücke und bietet Ju-gendlichen Aktivitäten in einem neuen Umfeldund den Eltern die Gewähr, dass ihre Kinder

Eine Brücke in die berufliche Zukunft

Soziale Aufgaben Schweiz konkret

17

Das Projekt «Passerelle» bietet jungen Schulabgängern die Möglichkeit, die Zeit bis zum Beginn einer Lehrezu überbrücken. Foto: Grégoire Praz / Caritas Schweiz

diese Zeit ohne schädliche Einflüsse überbrü-cken können.

Selbstvertrauen gewinnen

Wer bei diesem Angebot von Caritas-Bergein-satz mitmacht, verbringt einige Monate ineiner ausgewählten Bergbauernfamilie. Wäh-rend dieser Zeit können junge Menschenwieder Selbstvertrauen gewinnen, jeden Tagkörperliche Arbeit leisten und motivierendeTätigkeiten in der freien Natur erleben. Die andie Möglichkeiten der jungen Menschen ange-passte Arbeit und der stabile Rahmen einerBauernfamilie, die einerseits Anforderungenstellt wie auch verständnisvolle Unterstützungleistet, machen starke Erlebnisse möglich. DieJugendlichen können dem Leben einen Sinngeben, Zukunftsperspektiven entwickeln undsich neu orientieren.

Bisher haben vom Projekt «Passerelle»zehn Jugendliche aus der Deutschschweizprofitiert und in der Romandie ihr Französischverbessert. Zu ihnen gehört etwa Stephan*,der zwei Monate im Neuenburger Jura ver-brachte und mit einem Projekt in den Aargauzurückkehrte, um dort eine abgebrocheneLehre wieder aufzunehmen. *Name geändert

Dank mehrjähriger intensiver Aufbauarbeit ineinzelnen regional geführten Projekten wurden2008 zentrale Dienstleistungen des schweize-

rischen Caritas-Netzes nochbesser ausgebaut. So hatzu Beginn des Jahres 2008die bei Caritas Schweiz an-gegliederte GeschäftsstelleKulturLegi Schweiz ihre Ar-beit aufgenommen. Diese

unterstützt die Regionalen Caritas-Stellenspezifisch beim Projekt «KulturLegi»: Die Stel-lenleiterin Irène Barmettler bietet eine Reihevon Arbeitsinstrumenten an, die das Engage-ment vor Ort erleichtern und wirksamer ge-stalten helfen. Insbesondere das neue einheit-liche Erscheinungsbild ermöglicht die schnelleWiedererkennung des Projektes an neuenStandorten (siehe Seite 20). Auch das 2008zum ersten Mal herausgegebene Netz-Maga-zin «Nachbarn» widerspiegelt die verbindlichergewordene Zusammenarbeit im Caritas-Netz.

Caritas-Märkte sind gefragt

Trotz grösserem Angebot im Detailhandel istdie Zahl der Caritas-Märkte mittlerweile auf 17angestiegen. Diese Läden, welche Produktedes täglichen Bedarfs anbieten, entlasten dieBudgets der armutsbetroffenen Kundinnenund Kunden erheblich. Betrug ihr Umsatz imVorjahr noch 4,2 Millionen, so belief sich die-ser 2008 bereits auf über sechs Millionen. Die-ser Geschäftserfolg ist einerseits ein traurigerIndikator zur sozialen Lage der Schweiz, nicht

zuletzt aber auch auch ein Ergebnis der effi-zienten genossenschaftlichen Struktur sowieder guten Zusammenarbeit mit Industrie undHandel. Denn jährlich werden in der Schweizimmer noch rund 250 000 Tonnen Lebensmit-tel vernichtet. Die Genossenschaft Caritas-Markt in Rothenburg übernimmt solche Waregerne auf eigene Kosten.

Sozial- und Schuldenberatung

Jährlich gelangen Hunderte von Menschen,die in einer sozialen Notlage Unterstützungbrauchen, an Caritas. Bei den RegionalenCaritas-Stellen finden sie Hilfe und werden vorOrt von Fachleuten der Sozialarbeit beraten.Diese arbeiten nach den im ganzen Caritas-Netz einheitlichen Standards der Sozialbera-tung, wie sie auch der «Berufskodex der Pro-fessionellen Sozialen Arbeit» vorgibt. Vertiefthaben sich die Mitarbeitenden des Caritas-Netzes 2008 insbesondere mit der Schulden-beratung auseinandergesetzt. Denn immermehr Menschen müssen mit Schulden leben.Neben der klassischen Schuldenberatung wer-den zusätzlich Präventionsprojekte lanciert, sozum Beispiel bei Caritas Waadt das Projekt«Agir»: Es bietet Kurse und individuelle Beglei-tung für Personen an, die mit der Bewältigungder administrativen Alltagsaufgaben Mühe be-kunden. Ihnen wird gezeigt, wie sie selbst-ständig eine Krankenkassen-Prämienverbilli-gung einholen, die Steuererklärung ausfüllenoder ein Budget erstellen, um nicht in dieSchuldenfalle zu tappen.

Angesichts der gegenwärtigen Wirtschaftskrise geraten immer mehr Menschen in soziale

Notlagen, insbesondere nach dem Verlust der Arbeitsstelle. Um auf solche Situationen wir-

kungsvoll und mit geeigneten Angeboten eingehen zu können, arbeiten die Regionalen

Caritas-Stellen noch enger zusammen. So haben sich die Mitarbeitenden des Caritas-Net-

zes intensiv mit Schuldenberatung auseinander gesetzt.

Damit Menschen nicht durchs Netz fallen

Caritas-Netz in der Schweiz

18

Ein Platz im Arbeitsmarkt?

Neben Angeboten zur materiellen und finan-ziellen Entlastung sind immer mehr Menschendarauf angewiesen, mit geeigneten Rahmen-bedingungen in den Arbeitsmarkt zurückzufin-den, um so ihre soziale Situation wieder in dieeigenen Hände zu nehmen. Insbesondere Ju-gendliche mit Migrationshintergrund sind starkbetroffen von der aktuellen Wirtschaftskrise.Ihnen bieten diverse Regionale Caritas-StellenUnterstützung an: Die Caritas Luzern bei-spielsweise ermöglicht in sinnvollen Arbeits-einsätzen einen Rahmen, um praxisbezogenSprachkenntnisse zu verbessern, Mathema-tik- und Informatikkenntnisse zu erweitern unddas Selbstvertrauen zu stärken. Ziel ist, denJugendlichen zur sozialen und beruflichen In-tegration ein Brückenangebot zu machenoder sie für eine andere berufsvorbereitendeAnschlusslösung zu qualifizieren.

Auch Caritas Waadt und etwaCaritas Zürich bieten Jugendli-chen mit ihren Projekten «Duo»und «Incluso» Programme zur be-ruflichen und sozialen Integration.So kümmern sich bei «Duo» frei-willige Berater während einer biszwei Stunden pro Woche umschulische, berufsbezogene oderprivate Fragen der Jugendlichen.Diese erhalten so Unterstützungbei der Weiterentwicklung ihrerKompetenzen und beim Aufbauihres Netzes an Kontakten.

Teilwirtschaftliche Arbeits-plätze

Nach wie vor setzt die Caritasauch auf das Modell Sozialfirma,wenn es darum geht, Menschendie Wiedereingliederung in denArbeitsmarkt zu ermöglichen. Sohat Caritas Thurgau beschlossen,einen Teil der früheren Sozialfirma

«Thurgi AG» zu übernehmen und als Teillohn-projekt weiterzuführen: Bis zu fünfzehn ausge-steuerte Langzeitarbeitslose finden im Projekt«Haushaltfee» bei Unterhaltsreinigungen, vorallem im privaten Bereich, eine Arbeit mit Teil-lohn. Da Mitarbeiter und Kundenstamm über-nommen werden konnten, war die «Haushalt-fee» zum Jahreswechsel startklar.

Soziale Integration als Hauptziel

2008 hat Caritas Luzern Vorbereitungen ge-troffen, um demnächst Dauereinsatzplätze fürlangzeitarbeitslose Menschen anbieten zukönnen. Mit diesem Projekt soll die strukturelleSockelarbeitslosigkeit bekämpft und ein wich-tiger Beitrag zur sozialen Integration der be-troffenen Menschen geleistet werden. Wasbleibt, wenn die Chancen auf dem Arbeits-markt vergeben sind, ist das Bedürfnis, dazu-zugehören.

Sonja KaufmannLeiterin Stabsstelle Caritas-Netz

Caritas-Netz in der Schweiz

Sozialfirmen erleichtern den Wiedereinstieg in denArbeitsmarkt. Foto: Georg Anderhub/Caritas Schweiz

19

20

Caritas-Netz in der Schweiz konkret

«Jeder Mensch hat das Recht, am kulturellenLeben der Gemeinschaft frei teilzunehmen,sich an den Künsten zu erfreuen und am wis-senschaftlichen Fortschritt und dessen Errun-genschaften teilzuhaben», heisst es im Artikel27 der Allgemeinen Erklärung der Menschen-rechte. Trotzdem verfügen in der Schweizzahlreiche Menschen nicht über genügendfinanzielle Mittel, um an kulturellen Veranstal-tungen und Freizeitangeboten teilhaben zukönnen. Ihnen bleiben damit Aktivitäten ver-wehrt, die für die Integration in die Gesell-schaft wichtig sind.

Hier setzt die Idee an, mit einer speziellenLegitimationskarte bestimmte kulturelle Ange-bote für armutsbetroffene Personen zu ver-günstigen. Entwickelt wurde dieses Konzepterstmals 1996 vom Verein IG Sozialhilfe in Zü-rich. Caritas Zürich nahm die Idee 2003 aufund entwickelte sie weiter, später führten auchCaritas Bern, Caritas Luzern und CaritasGraubünden die KulturLegi in ihren Regionenein. Einen grossen Schritt vorwärts machtedas Projekt im Dezember 2008, als eine beiCaritas Schweiz angesiedelte Koordinations-stelle geschaffen wurde. Irène Barmettler ko-ordiniert das Projekt auf nationaler Ebene undunterstützt die Regionalen Caritas-Stellen beider Umsetzung. Hierzu erhielt die KulturLegiim vergangenen Jahr einen neuen visuellenAuftritt, und für die Romandie wurde dieMarke «CarteCulture» gewählt. Im Oktoberkonnte das Projekt auch in Biel starten, wäh-rend in Freiburg dieses Jahr ein Pilotprojekt fürdie Romandie durchgeführt wird.

Gute Prognosen für die Zukunft

Seit ihrer Lancierung ist die KulturLegi aufgrosses Interesse gestossen: Ende 2008waren rund 7000 Personen im Besitz derKarte, und über 380 Partner boten für kultu-relle Veranstaltungen, Freizeitaktivitäten undSportevents Vergünstigungen zwischen 30und 70 Prozent an. Obwohl in den verschie-denen Regionen mit ihren jeweiligen Beson-derheiten auch Schwierigkeiten überwundenwerden müssen, ist Irène Barmettler stolz auf

Am kulturellen Leben teilhaben

Die KulturLegi macht einen Museumsbesuch möglich– trotz knappem finanziellem Budget.

Foto: Urs Siegenthaler / Caritas Zürich

die bisherigen Fortschritte. Zwar sei es nichtimmer einfach gewesen, alle Beteiligten zufrie-denzustellen und eine möglichst grosse Ein-heitlichkeit zu erlangen mit dem Ziel, dass ein-mal eine nationale KulturLegi eingeführt wird.Irène Barmettler: «Jene, die diesen Prozessbegleitet haben, mussten Kompromisse ein-gehen und sich auf einen Dialog einlassen.Aber wir haben im vergangenen Jahr viel er-reicht, und ich freue mich auf die Weiterent-wicklung der KulturLegi, insbesondere in derRomandie.»

Alle Menschheitsreligionen verweisen auf dieNotwendigkeit, besonders gefährdete Bevöl-kerungsgruppen zu unterstützen. So etwa

wird in der Bibel immer wie-der dazu aufgefordert, denWaisen, Witwen und Frem-den helfend zur Seite zustehen und ihnen Recht zuverschaffen. Dabei ist be-deutsam, dass Spenden

oder Geben in den Zusammenhang von Soli-darität und Gerechtigkeit gebracht wird.

Die Schweizer Bevölkerung steht in Bezugauf ihre Spendenfreudigkeit hinter Norwegenauf Platz zwei in Europa. Schätzungen gehendavon aus, dass in der Schweiz pro Jahr 1,3Milliarden Franken gespendet werden. Freilichmuss man diese Beträge auch ins Verhältniszu anderen Ausgaben setzen. So dürften dieSchweizerinnen und Schweizer mittlerweilerund 2 Milliarden Franken pro Jahr für das Lot-teriespiel ausgeben.

Private Spenden angestiegen

Das Jahresergebnis 2008 der Caritas Schweizverzeichnet zum ersten Mal seit längerem (dasaussergewöhnliche Tsunami-Jahr 2005 bleibtunberücksichtigt) ein rückläufiges Ergebnis.Der Spendenertrag sank von 24,5 auf 23,2Millionen Franken. Trotz dieses Rückgangesist eine Tatsache sehr erfreulich: Die Zahl derSpenden stieg von 111 181 auf 118 680. Diesist in erster Linie unseren privaten Spenderin-nen und Spendern zu verdanken: Sie spende-

ten nicht nur häufiger, sondern auch mehr. Sostieg ihre Durchschnittsspende von 121 auf145 Franken an.

Ebenso sind die Spenden an die Caritas-Patenschaften deutlich angestiegen. Dasselbegilt für die Legate, das Caritas- und dasFlüchtlingsopfer sowie die Spenden von Pfar-reien, Kirchgemeinden und Klöstern. Rückläu-fig dagegen waren die Beiträge von Kantonen,Gemeinden und Stiftungen. Schliesslich fielenauch die so genannten «anonymen Gross-spenden» tiefer aus. Während der Rückgangbei Kantonen und Gemeinden damit zusam-menhängt, dass 2008 im Vergleich zu anderenJahren weniger Katastrophenhilfe geleistetwerden musste, sind die übrigen Ertragsein-bussen auf die Finanzkrise zurückzuführen.

Die Konsequenzen der Finanzkrise

Das erfreuliche Ergebnis privater Spenderlässt hoffen, dass die Spenden trotz Rezes-sion nicht abnehmen. Eine schwierige Wirt-schaftslage macht den Menschen bewusst,dass die Schweiz auf gemeinnützige Organi-sationen angewiesen ist, insbesondere fürjene, die durch die Maschen des sozialen Net-zes zu fallen drohen. Das zeigt, dass für dieSpendenden moralisch-ethische Argumenteausschlaggebend sind. Diese fährt man ineiner Rezession nicht einfach so zurück, wieman sich im Konsum einzuschränken beginnt.

Dagegen gibt die gegenwärtige Finanz-krise auch für die Hilfswerke zu ernsten Sor-gen Anlass: Sie bindet in einem noch nie da-

Spenden ist eine Form des Gebens. Und das Geben ist eine menschliche Grundhaltung.

Es lebt vom Bewusstsein, dass die Mitglieder einer Gesellschaft aufeinander angewiesen

sind. Menschen müssen zwar ihr Leben selber führen, aber sie brauchen einander. Des-

halb liegt dem Geben und dem Spenden zunächst einmal ein menschlich-moralisches

Handlungsmuster zugrunde. Dies bestätigen auch unsere Spenderinnen und Spender.

Das Spenden ist ein moralischer Akt

Kommunikation

21

solches zu bitten. Entscheidend ist, dass diesmit Stil, unaufdringlich und ohne Zwang ge-schieht.

Offen kommunizieren

Kurz: Werben für Legate ist sinnvoll. Deshalbhat sich die Caritas für die Ausstrahlung einesWerbespots entschieden, worin sie um Ver-mächtnisse bittet. Sie tut dies nicht verkappt,indem sie – wie viele andere Hilfswerke – ineinem sogenannten Testamentsratgeber indi-rekt auf die Aussetzung eines Legats hinwei-sen würde. Die Caritas hat stattdessen die di-rekte Sprache des Bittens gewählt.

Sie bevorzugt also eine offene, unver-schleierte Kommunikation. Darüber hinauszeigt sie konkret auf, was ein Legat bewirkenkann – beispielsweise den Bau einer Schule inÄthiopien, die Einrichtung eines Spitexdiens-tes in Tadschikistan, die Errichtung von Ge-müse- und Fruchtgärten in Nicaragua oder dieAusbildung von Hebammen in Bangladesch.

Dabei ist die Tonalität des Spots stim-mungsvoll und unaufdringlich, getragen voneinem leisen Humor. Der Spot spricht auf un-verkrampfte Weise vom Leben und vom Tod.Das unspektakuläre Fazit des Caritas-Werbe-spots lautet: «Mit einem Vermächtnis könnenSie über Ihr Leben hinaus Gutes tun.»

Odilo NotiLeiter Bereich Kommunikation

Kommunikation

gewesenen Ausmass Mittel der öffentlichenHand. Sie hat aber auch einen Teil des Anla-gevermögens zahlreicher gemeinnütziger Stif-tungen vernichtet.

Um Legate bitten

Die Caritas hat im vergangenen Jahr auchneue Wege beschritten: In der Schweiz wer-den jedes Jahr rund 30 Milliarden Franken ver-erbt. Gut die Hälfte der Erben ist älter als 55Jahre. Ein knappes Prozent der Summe wirdgemeinnützigen Organisationen und Hilfswer-ken vermacht. Im Verhältnis zur gesamten Ver-erbungsmasse handelt es sich also um einensehr bescheidenen Anteil.

Aus diesem Sachverhalt hat die Caritaszwei Schlussfolgerungen gezogen. Erstens:Es ist gut, wenn man potenzielle Erblasser aufdie Möglichkeit hinweist, gemeinnützige Orga-nisationen im Testament zu berücksichtigen.So lässt sich der bescheidene Anteil voneinem Prozent erhöhen, zumal viele der immerälter werdenden Erben, deren Kinder längstaus dem Haus sind, nicht mehr dringend aufeine (ganze) Erbschaft angewiesen sind.

Zweitens machen von der Caritas durch-geführte Spenderbefragungen deutlich, dass25 bis 30 Prozent der Spenderinnen undSpender durchaus bereit wären, ein Legat zuvermachen. Es macht also Sinn, potenzielleErblasser über die Möglichkeit eines Ver-mächtnisses zu informieren oder sie um ein

22 Mit einem Vermächtnis über das Leben hinaus Gutes tun: Caritas beschreitet mit der Werbung für Legate neueund innovative Wege. Foto: Andreas Schwaiger/Caritas Schweiz

Nach meinem Todwerde ich inÄthiopien eineSchule bauen.

«Viele denken, die heutige Jugend verbringeihre Freizeit vor allem mit Computerspielenoder Herumhängen. Ich erlebe das ganz an-ders!», sagt Andriu Deflorin von youngCaritas.Er muss es wissen: Schliesslich kommt er beiseiner Arbeit jährlich mit Hunderten von Ju-gendlichen in Kontakt. youngCaritas gibt jun-gen Leuten die Möglichkeit, sich aktiv für einebessere Welt zu engagieren. Die Websitewww.youngcaritas.ch vernetzt interessierteJugendliche, bietet ihnen spannende Blogsund fundierte Informationen zu sozialen The-men in der Schweiz und im Ausland.

youngCaritas unterstützt die Jugendlichenzudem seit fünf Jahren bei der Umsetzung voneigenen Projekten. Dies kann eine Kinderbau-stelle auf einer Brache sein, eine Kuchenver-kaufsaktion zu Gunsten peruanischer Waisen-mädchen oder eine Informationskampagne,damit in der Schulmensa mehr Produkte ausdem Fairen Handel verkauft werden.

Projektarbeit leisten undReise gewinnen

Gegen Ende eines jeden Jahres können sichdie Initiatoren von Projektenzudem um den youngCaritas-Award bewerben. Die Projektewerden auf dem Internet vorge-stellt; anschliessend werden imRahmen einer grossen Party dieGewinner bekannt gegeben undder Publikumspreis gekürt.

Gewonnen haben 2008 die«Interkulturellen kreativen Som-merwochen», die alljährlich inBosnien junge Schweizer undBosnier zusammenbringen. Aufdie Sieger wartete eine Reisezur philippinischen Caritas-Part-nerorganisation Preda, welcherdie youngCaritas-Mitglieder die-ses Jahr ihren Mitgliederbeitragvon 20 Franken spenden. Predaschützt ausgebeutete Jugendli-che und Kinder und hilft ihnen,sich gegen Misshandlungen zur

Engagierte Jugendliche mitreissen

Kommunikation konkret

23

Die strahlenden Siegerinnen und Sieger des youngCaritas-Award2008 mit Caritas-Direktor Hugo Fasel (links). Foto: Pia Zanetti/Caritas Schweiz

Wehr zu setzen und den Weg in eine bessereZukunft anzutreten.

Über den Fairen Handel informieren

Daneben besucht youngCaritas aber auchSchulklassen und informiert über Themen wieHunger, Armut in der Schweiz, Entwicklungs-zusammenarbeit, humanitäre Hilfe oder Integ-ration – mit 38 Schulbesuchen war dieseDienstleistung 2008 gefragt wie noch nie. Vondiesem Engagement konnten im letzten Som-mer auch die Besucherinnen und Besucherdes Pfadi-Bundeslagers profitieren: Rund1200 Pfadfinder nahmen an einem der 36Workshops zum Thema Fairer Handel teil.

Neu bietet youngCaritas seinen Mitglie-dern zudem die Möglichkeit, in ihren Ferienoder in Klassenlagern Bergbauern zu helfenund dabei einen vertieften Einblick in die so-zialen, wirtschaftlichen und ökologischen Zu-sammenhänge des Alpenraums zu gewinnen.Bei all diesen Aktivitäten ist es kein Wunder,dass Andriu Deflorin voller Überzeugungschliesst: «Die Jugendlichen, die ich kennenlerne, sind sehr interessiert und engagiert!»

4

38

39

41

4445

46

47

42

43

40

Europa/GUS 9’186’840Diverse Länder 1’155’131

27 Bosnien-Herzegowina 2’347’21028 Bulgarien 133’39429 Kosovo 1'862'03630 Moldawien 384’49031 Polen 54’14032 Rumänien 309’98533 Russland 355’01734 Serbien 62’49235 Tadschikistan 2’281’32836 Tschechien 144’39437 Ukraine 97’223

24

Afrika 11’579’041Diverse Länder 49’591

11 Äthiopien 1’068’2812 Demokratische

Republik Kongo 103’06013 Kenia 420’51414 Mali 928’07115 Mosambik 233’91516 Ruanda 753’26517 Somalia 1’515’68018 Sudan 4’878’86319 Tschad 815’79110 Uganda 454’02611 Zimbabwe 357’985

Asien/Mittlerer Osten/Nordafrika 27’577’549

Diverse Länder 26’38512 Ägypten 106’28513 Bangladesch 2’263’05014 China 66’26315 Indien 1’831’10516 Indonesien 10’711’58817 Irak 671’32618 Kambodscha 154’90219 Libanon 667’41820 Myanmar/Burma 1’547’84221 Pakistan 3’263’63722 Palästina 447’59223 Philippinen 453’24724 Sri Lanka 3’828’78925 Thailand 708’08426 Vietnam 830’034

Länder mit Projekten und Programmenvon 50’000 bis 100’000 Franken

Länder mit Projekten und Programmenvon 100’001 bis 500’000 Franken

Länder mit Projekten und Programmenvon 500’001 bis 1’000’000 Franken

Länder mit Projekten und Programmenab 1’000’001 Franken

Projekte und Programme im Ausland 2008

24

11

14

3136

1

3

5

7

8

13

24

25

21

2615

15

17

2728

3432

30

33

1823

19

16

22

12

35

9

10

62

20

37

29

25

* inkl. Kleiderprogramm durch Materialzentrale der Caritas im Wert von 677’235 Franken.

Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit, Bern:– DEZA-EZA (Entwicklungszusammenarbeit/ Programmbeitrag) 4’200’000– DEZA-HH (Humanitäre Hilfe) 1’279’901– DEZA-HH (Humanitäre Hilfe/Naturalien) 746’523– DEZA-OZA (Bereich Zusammenarbeit Osteuropa und GUS) 1’559’169Bundesamt für Migration (Wiederaufbauprojekte in Bosnien) 509’330Bund, Politische Abteilung IV 730’000Fürstentum Liechtenstein, Ausländeramt 1’139’200Stiftung Glückskette, Genf 9’587’277Weitere Organisationen (z. B. internationales Caritas-Netz) 23’657’681

Mitfinanzierung der Auslandarbeit (in Franken)Die unter den einzelnen Ländern aufgeführten Programme und Projekte im Ausland wurdenim Jahr 2008 von Dritten wie folgt unterstützt:

Total Projekte und Programme der Caritas im Ausland (in Franken)

Entwicklungs- Katastrophen- Totalzusammenarbeit/ hilfe

Aufbauhilfe

Afrika 9’458’702 2’120’340 11’579’041Lateinamerika 6’950’043 1’071’645 8’021’688Asien/Mittlerer Osten/Nordafrika 4’367’370 23’210’179 27’577’549Europa /GUS 8’703’903 482’937 9’186’840

Allgemeine Beiträge für Entwicklungs-zusammenarbeit (ArbeitsgemeinschaftEntwicklungspolitik, int. Caritas-Netz) 572’725 572’725

Beiträge in Naturalien 746’523 746’523

Gesamttotal* 30’799’265 26’885’101 57’684’367

Lateinamerika 8’021’688Diverse Länder 372’977

38 Bolivien 869’89739 Brasilien 388’96040 Guatemala 672’62641 Haiti 988’32742 Honduras 215’33543 Kolumbien 2’625’94244 Kuba 703’45845 Mexiko 241’10646 Nicaragua 732’81047 Peru 210’250

25

Je nach Umfang der internationalen Tätigkeitarbeiten in den Ländern des Südens pro Jahrzwischen 180 und 250 lokale Mitarbeitende für

Caritas Schweiz. Zu ihnengehören jene Angestellten,mit denen im Rahmen einesProgramms oder Projektsvor Ort ein Arbeitsvertragunterzeichnet wurde. Rech-net man sie und die Mitar-

beitenden, die nach schweizerischem Rechtund Personalreglement bei Caritas Schweizangestellt sind zusammen (vgl. Kasten), somachen die lokalen Mitarbeitenden je nachJahr zwischen einem Drittel und knapp derHälfte aller Mitarbeitenden aus.

Nicht zuletzt als Folge der Tsunami-Pro-gramme werden die lokalen Mitarbeitenden in-nerhalb der Organisation in den letzten Jahrenbesser wahrgenommen. Seit 2006 ist dankeiner jährlich durchgeführten Erhebung be-kannt, wie viele lokale Mitarbeitende fürCaritas arbeiten, in welchen Funktionen undmit welchen Anstellungsbedingungen.

Wichtige Stellen

Aus der Erhebung geht etwa hervor, dass rundzwei Drittel unserer lokalen Mitarbeitendenqualifizierte Berufsleute mit einer oder mehre-ren abgeschlossenen Berufsausbildungensind: Ingenieure, Sozialarbeiterinnen, Agrono-minnen, Soziologinnen, Maurer und Poliere,kaufmännische Fachkräfte, EDV-Spezialistenund andere. Dazu kommen Chauffeure, was

bei den oft prekären Strassen- und Wegver-hältnissen vor allem grosse Erfahrung und Ge-schicklichkeit erfordert, sowie Bewachungs-personal, Köche und Köchinnen oder etwaReinigungspersonal.

Hohe Erwartungen an Caritas Schweiz

Auf Reisen oder wenn lokale Mitarbeitende inder Zentrale von Caritas Schweiz zu Besuchsind, ist immer wieder eindrücklich zu erfah-ren, wie sehr diese sich mit Caritas Schweizidentifizieren. Damit einher geht ein hohes In-teresse für die Organisation und ihre Tätig-keitsfelder. Ebenso haben die lokalen Mitar-beitenden natürlich auch Erwartungen an dieOrganisation, für die sie arbeiten: Dazu gehö-ren etwa klare Aussagen zu Rechten undPflichten der Arbeitnehmenden, gute Anstel-

Dilbar Nuralieva, Administratorin im Regionalbüro Tadschikistan in Duschanbe, Juliet

Nandawula, Soziologin aus Uganda und Fachfrau für Gemeindeentwicklung im Südsu-

dan, Rodolfo Coronel, Agronom aus den Philippinen, Nura Magan, Länderverantwortliche

in Hargeisa, Somaliland: Diese Namen stehen stellvertretend für jene lokalen Mitarbeiten-

den, die vor Ort für die Umsetzung der Projekte und Programme von Caritas Schweiz ver-

antwortlich sind.

Qualifizierte Berufsleute aus dem Süden

Personal und Qualitätsmanagement

Personalstatistik

Ende 2008 waren bei Caritas Schweiz auf203 Vollstellen 165 Frauen und 119 Män-ner, insgesamt also 284 Mitarbeitende be-schäftigt. Dazu kamen 102 Mitarbeitendeim Stundenlohn, vor allem Dolmetschende.14 Prozent der Mitarbeitenden haben einenausländischen Pass, und ein gutes Drittelist über 50 Jahre alt. Bei Caritas Schweizarbeiten zudem rund 240 lokal angestellteMitarbeitende in Projekten der internationa-len Zusammenarbeit.

26

lungsbedingungen und eine angemesseneEntlöhnung mit entsprechenden Sozialleistun-gen, aber auch Weiterbildung und Entwick-lungsmöglichkeiten.

Für eine Arbeitgeberin wie Caritas Schweizist es darum wichtig, dass die Arbeits- undAnstellungsbedingungen auch der lokalenMitarbeitenden in den Grundsätzen geregeltsind und den Prinzipien der Personalpolitikund den Anstellungsbedingungen der Mitar-beitenden mit einem Vertrag an der Zentralenicht widersprechen. Aus diesem Grund hatCaritas Schweiz eine Rahmenordnung zu denAnstellungsbedingungen von lokalen Mitarbei-tenden erarbeitet, die so genannten «localstaff regulations». Darin ist festgelegt, welcheFragen überall geregelt sein müssen. So istklar, dass alle Mitarbeitenden einen formellenArbeitsvertrag haben müssen, dass ein ange-messener Lohn zu bezahlen und die Inflationauszugleichen ist, dass die Risiken Unfall, In-validität oder Alter abzusichern sind und dassder Anspruch auf Ferien und Weiterbildunggeregelt ist. Weitere Details müssen vor Ortbestimmt werden.

Insbesondere Fragen wie Weiterbildungund persönliche Entwicklung sind für die lokalAngestellten wichtig: Sie sind sehr interessiert,im Rahmen ihrer Arbeit dazu zu lernen, sinn-volle Weiterbildungen zu absolvieren und neueAufgaben anpacken zu können. Hier sind be-sonders auch die vorgesetzten Personen vorOrt wie die Delegierten gefordert, die entspre-

chenden Gespräche zu führen und die Perso-nalentwicklungsaufgaben wahrzunehmen.

Mitarbeitendenbefragung 2008

Dass sich solche Massnahmen lohnen, zeigteauch die 2008 zum dritten Mal durchgeführteMitarbeitendenbefragung. Sie ergab Kontinui-tät auf hohem Niveau: Die Angestellten vonCaritas Schweiz sind mit ihrer Arbeit sehr zu-frieden, können ihre Fähigkeiten und Poten-ziale einbringen, haben das Gefühl, eine sinn-volle und interessante Arbeit zu machen,fühlen sich gut integriert in ihr Team undsind mit ihren Vorgesetzten sehr zufrieden.Schliesslich stimmen auch Lohn und Sozial-leistungen. Das alles schliesst allerdings nichtdie Tatsache aus, dass die Mitarbeitendenauch bei Caritas Schweiz eine hohe Arbeits-belastung namhaft machen oder beim Thema«Abläufe und Entscheidungswege» sowie beider Frage der Innovation noch Verbesserungs-potenzial sehen. Die Mitarbeitendenbefragungist ein wichtiger Gradmesser für die Personal-politik, das Betriebsklima und die Anstellungs-und Arbeitsbedingungen. Die nächste Befra-gung im Jahr 2010 ist darum schon auf sichergeplant.

Albert SchnyderLeiter Bereich Personalund Qualitätsmanagement

Personal und Qualitätsmanagement

Der Caritas-Agronom Alikhon Naimov aus Tadschikistan mit der Caritas-Kartoffel. Sie bringt im Vergleich zuherkömmlichen Sorten mehr als den doppelten Ertrag. Foto: Pia Zanetti/Caritas Schweiz

27

Nachdem in den Vorjahren Grosskatastrophen die Jahresrechnungen prägten, ging 2008

das Projektvolumen für die Katastrophenhilfe zurück. Das Risiko-Management und das

interne Kontrollsystem wurden erweitert. Damit stellt Caritas sicher, dass alle Spenden

kostengünstig jene Menschen erreichen, für die sie bestimmt sind.

Risiko-Management überarbeitet

Finanzen und Administration

28

tengünstig ein. Im Jahr 2008 flossen so 62Millionen Franken in die internationale Zusam-menarbeit, 25 Millionen Franken in die Inland-arbeit und 6 Millionen Franken in die beidenCaritas-Betriebe Caritas-Fairtrade und Klei-derzentrale, welche sich über eigene Erträgeweitgehend selber finanzieren. Die restlichenGelder gingen in die Personal- und Finanzad-ministration, in die Kommunikation sowie indie Forschungsgrundlagenarbeit. Die ausführ-lichen Zahlen sowie die Berichte der externenKontrollorgane sind auf den Seiten 32 bis 44dargestellt.

Gelder erreichen die Zielgruppen

Caritas Schweiz baute ihre Kontrollen im Jahr2008 weiter aus. So wurden das Risikomana-gement und das interne Kontrollsystem über-arbeitet. Ein neuer Risikoradar identifiziertmögliche Gefahren, die mit konkreten Mass-nahmen entweder verhindert, reduziert oderdann versichert werden. Schon in der Vergan-genheit wurde jedes einzelne Projekt, jedes

Weil Caritas Schweiz unter anderem in derKatastrophenhilfe tätig ist, schwankt der jähr-liche Umsatz stark. So wurden im Vorjahr al-

leine in der Katastrophen-hilfe Schweiz (Hochwasser2005) 23 Millionen Frankeneingesetzt, welche nun nichtmehr anfielen. Dank den wei-teren Tätigkeitsfeldern wieetwa der Entwicklungszu-

sammenarbeit, der Forschung zu entwick-lungs-, sozial- und migrationspolitischen Fra-gestellungen sowie den sozialen Aufgaben inder Schweiz und im Migrationsbereich kanneine breite und nachhaltige Wirkung erzieltwerden. Wegen dieses vielfältigen Aktionsra-dius kann Caritas Schweiz Projektkooperatio-nen und mit strategischen Allianzen zusätzli-che Finanzierungsquellen erschliessen. Sokonnten im vergangenen Jahr mit Spendenvon über 23 Millionen Franken Beiträge vonrund 53 Millionen Franken erwirtschaftet wer-den. Durch die Finanzierungsallianzen mitPartnerorganisationen im In- und Auslandsowie mit dem Bund war es möglich, die Wir-kung des Spendenfrankens mehr als zu ver-doppeln. Das Projektvolumen überstieg dieprognostizierten Einnahmen. Deshalb nahmeneinerseits die Verpflichtungen gegenüber denProgrammen und Projekten um 6,6 Millionenab, andererseits wurde Organisationskapitalim Umfang von rund 6,5 Millionen Frankenaufgelöst.

Die Einnahmen des Jahres 2008 von 85Millionen Franken sowie Überschüsse der Vor-jahre setzt Caritas Schweiz gezielt und kos- Die Weihnachtssammlung 2008 war erneut dem Thema Hunger gewidmet.

zeichnet werden darf. Wären anstelle von Ak-tien- und Immobilienanlagen nur Obligationengekauft worden, hätte dies eine Jahresrenditevon 1,5 Prozent ergeben, auf dem Bankkontowäre sie noch viel bescheidener ausgefallen.Das wären insgesamt im konkreten Fall 6,6Millionen Franken weniger Einnahmen gewe-sen. Zudem hätten ethische Kriterien geringfü-giger beachtet werden können. Neben denklassischen Finanzzielen orientiert sich dieCaritas Schweiz nämlich an sozialen und öko-logischen Kriterien und übt dementsprechendihr Stimmrecht an den Generalversammlun-gen aus.

Verwaltung zu geringen Kosten

Zur Administration gehören die Direktion, dieSpendenbeschaffung und das Personalwe-sen, das Finanz- und Rechnungswesen, dieInformatik sowie die übrigen logistischen Tä-tigkeiten. Eine effiziente Administration bedeu-tet, dass alle notwendigen Tätigkeiten erledigtwerden, und zwar zu möglichst geringen Kos-ten. Im Verhältnis zur betrieblichen Leistungs-erbringung 2008 betrug der Werbeaufwand4,7 Prozent. Zusammen mit dem übrigen ad-ministrativen Aufwand von 4,7 Prozent ergabdas gesamthaft 9,4 Prozent. Der Anstieg zumVorjahr ist mit dem schwankenden Umsatz zuerklären. Mit diesem Prozentsatz und eben-falls im Mehrjahresvergleich verfügt CaritasSchweiz über führend tiefe Administrations-und Werbekosten, sowohl im Vergleich zu an-deren Hilfswerken als auch zu Betrieben derPrivatwirtschaft. Regelmässige neutrale, ex-terne Überprüfungen belegen diese Aussage.

Hans Krummenacher-WüestLeiter Bereich Finanzen und Administration

Finanzen und Administration

einzelne Tätigkeitsfeld separat erfasst und fürjeden einzelnen Geldbetrag festgehalten, wel-ches Projekt, welches Land oder generell wel-ches Ziel unterstützt werden soll. Während derLaufzeit eines Projektes und nach dessen Ab-schluss wird jedes Mal überprüft, ob die ge-setzten Ziele erreicht und die eingesetztenMittel korrekt und wirtschaftlich verwendetworden sind. Dank dem Risiko-Managementund dem internen Kontrollsystem könnenwesentliche finanzielle Abflüsse verhindertwerden. Die externe Revisionsstelle, die Ge-schäftsprüfungskommission, die interne Revi-sion sowie umfangreiche Kontrollmechanis-men garantieren, dass die Gelder gemässihrer Zweckbestimmung eingesetzt werdenund so jene Menschen erreichen, für die siebestimmt sind.

Die mediale Berichterstattung und die Be-troffenheit nach grossen Katastrophen führeninnerhalb kurzer Zeit zu grossen Geldeingän-gen. Diese Mittel werden jedoch nicht sofort,sondern entsprechend dem Projektfortschrittausbezahlt, denn eine nachhaltige und wir-kungsvolle Hilfe ist längerfristig und auf Nach-haltigkeit ausgerichtet. In der Zwischenzeitwird das Geld professionell bewirtschaftet. BeiCaritas Schweiz sind das derzeit rund 24 Mil-lionen Franken. Dieser Betrag entspricht rundeinem Viertel des Jahresumsatzes von 91 Mil-lionen Franken, was zeigt, dass die Spendenrasch eingesetzt werden.

Die Finanzkrise ging auch an den Finanz-anlagen der Caritas Schweiz nicht spurlos vor-bei, so wurde eine negative Performance von12 Prozenten erzielt. Trotzdem wurde in denletzten sechs Jahren aber immer noch ein Ge-winn von 9,3 Millionen Franken erwirtschaftet,auch nach Abzug der Rückschläge des Jahres2008. Das entspricht einer jährlichen Renditevon 4,4 Prozenten, was als ausgezeichnet be-

29

Werbung: spinas|gemperle

Rund 1200 Asylsuchende konnten durch die Kleiderzentrale der Caritas mit Schuhen und

Kleidern ausgestattet werden. Auch insgesamt versorgte die Kleiderzentrale mehr in der

Schweiz lebende Personen mit gebrauchten Kleidern.

Kleider für Asylsuchende

Kleiderzentrale

30

Der Theater- und Fasnachtsladen erfreutsich nach wie vor grosser Beliebtheit, währenddank genügend guten Textilien auch das ge-wöhnliche Secondhandgeschäft leicht gestei-gert werden konnte.

Schliesslich bildet die Kleiderhilfe eine De-tailhandelsassistentin mit Attest in einer zwei-jährigen Lehre aus. Jungen Schulabgängerin-nen ohne Lehrstelle bietet sie während rundeinem Jahr einen Einsatz im Sortierwerk an,um ihnen die Eingliederung in die Berufsweltzu erleichtern. Mit Erfolg: Fast alle diese jun-gen Frauen fanden bisher eine Anlehr-Stelle.

Hugo FuchsGeschäftsleiter Kleiderzentrale

650 Tonnen Textilien und Schuhe erhielt dieKleiderzentrale im vergangenen Jahr aus den40 Textil-Containern der Region Luzern, von

Pfarreien und Frauenverei-nen, Heimen und engagier-ten Privatpersonen. Zudemüberlassen Textilhandelsket-ten und Importeure derKleiderzentrale regelmässigneue Textilien mit der Auf-

lage, dass diese nur im Ausland eingesetztwerden dürfen. Dies wertet die Lieferungen anSecondhand-Kleidern deutlich auf.

Die acht Mitarbeiterinnen und die zwei Mit-arbeiter des Sortierwerkes verarbeiteten 2008rund 400 Tonnen Altkleider und Schuhe. 260Tonnen Kleider und Schuhe wurden an Caritasoder deren Partnerorganisationen in Latein-amerika, Afrika und und Osteuropa versandt.Diese Natural-Geschenke im Wert von 2,6 Mil-lionen Franken waren wieder sehr gefragt.

Kleiderlieferungen in der Schweiz

Rund 1200 Asylsuchende aus den KantonenLuzern, Schwyz und Obwalden wurden mitden nötigsten Kleidern und Schuhen verse-hen, denn ab Mitte Jahr stiegen die Asylgesu-che wieder deutlich an. Insgesamt nahmen dieEinkleidungen in der Schweiz lebender Perso-nen zu – unter ihnen Alleinerziehende oderkinderreiche Familien. Im Auftrag der Winter-hilfe Schweiz erhielten zudem 620 Personenmittels Postversand die gewünschten Klei-dungsstücke.

2008 wurden 400 Tonnen Altkleider und Schuheverarbeitet. Foto: Franca Pedrazzetti/Caritas Schweiz

313131

Das Geschäftsjahr 2008 zeigt eine ähnlicheEntwicklung wie im Vorjahr. Die Strategie zurStärkung der Unica-Läden bewährte sich: Der

Unica-Laden Basel steigerteseinen Umsatz um deutliche41 Prozent, bei Unica Zürichwaren es 11 Prozent. Aller-dings verfehlten der Unica-Laden Luzern und derAbsatzkanal Weltläden das

Vorjahresergebnis knapp. Und beim Absatzvon Food-Produkten liegen die Zahlen beimHonig im Bereich Industrie und Direktversanddeutlich unter jenen von 2007.

Neuer Internetshop lanciert

Dem herausfordernden Schweizer Markt be-gegnete Caritas-Fairtrade etwa mit dem im

Herbst eröffneten Internetshop:Auf www.caritas.ch sowie

www.caritas-fairtrade.ch

Die Umsätze von Caritas-Fairtrade-Produkten fielen im Geschäftsjahr 2008 erneut unter-

schiedlich aus. So bewährte sich die Strategie, vermehrt auf eigene Läden zu setzen.

Auch das traditionelle Produkt Honig verkaufte sich durch seine attraktivere Verpa-

ckungsgestaltung in gewissen Absatzkanälen besser. Im Bereich Food mussten Umsatz-

rückgänge an Industrie und im Direktverkauf hingenommen werden.

Honigtassen – eine beliebte Geschenkidee

Caritas-Fairtrade

finden das breite Publikum sowie Detailhänd-ler und Firmen über Tausend fair gehandelteProdukte. Dies ist momentan das umfang-reichste Fairtrade-Sortiment, das auf einerSchweizer Internetplattform angeboten wird.

Erfreulich waren die Kontakte zu Firmen imZusammenhang mit möglichen Kundenge-schenken. Die Caritas-Honigtassen hattennach der erstmaligen Bewerbung im Caritas-Magazin einen guten Absatz zu verzeichnen:Innert drei Wochen wurden 1200 Tassen aus-geliefert.

Caritas importiert seit mehr als 30 JahrenHonig von Imkern aus Mittel-und Lateiname-rika. Mit dem von Max Havelaar zertifiziertenguatemaltekischen Honig erwirtschaften dieImkerfamilien dank existenzsichernden Prei-sen beinahe die Hälfte ihres Einkommens. DieMotive der Honigtassen werden von derSchweizer Künstlerin Käthy Urfer exklusiv fürCaritas gestaltet. Der Caritas-Honig in ver-schiedenen Verpackungen ist bei Firmen alsKundengeschenk sehr beliebt.

Christof BachmannGeschäftsleiter Caritas-Fairtrade

Der Caritas-Honig in der buntenTasse sichert unzähligen Bauern-familien die Existenz und ist einideales Geschenk. Foto: Roland Zemp/Caritas Schweiz

Berichte der Kontrollorgane

Jahresrechnung 2008

32

Die Geschäftsprüfungskommission (GPK)hat ihren Controllingauftrag an vier Sitzun-gen wahrgenommen und hat sich mit fol-genden Schwerpunkten befasst:

Rechnungsrevision:– Berichte der Revisionsstelle: Jahresrech-nung 2007 der Geschäftsstelle CaritasSchweiz und der Betriebe Fairtradeund Kleiderzentrale, Management-Letterzur Prüfung der Organisation CaritasSchweiz in Sumatra/Indonesien sowieBericht zur Review der Feld-BuchhaltungLezhë, Albanien;

– Schlussbericht der internen Revision2007 im Beisein des Vertreters der Revi-sionsstelle sowie des Verantwortlichenfür die internen Revisionen.

Berichte/Präsentationen von Mitarbeitenden:– Reisebericht des Direktors in die Tsu-nami-Gebiete (Sri Lanka, Indien, Indone-sien) sowie Bericht über den Stand derUmsetzung von Massnahmen aus demReisebericht von Ende 2007;

– Zwischenbericht über den Stand desWiederaufbaus nach dem Tsunami in In-donesien (Aceh);

– Präsentation über die interne Revisiondes Wiederaufbauprogramms «Tsunami»in Indonesien (Sumatra);

– Präsentation des Konzepts Risikomana-gement Caritas Schweiz;

– Präsentation der Ergebnisse der Mitarbei-tendenbefragung Caritas Schweiz 2008;

– Präsentation der Resultate der Spender-befragung Caritas Schweiz 2008;

– Jahresauswertung Spendenentwicklung/Spendenbarometer;

– Delegiertenversammlung vom 28. Mai2008 (inkl. Gesamterneuerungswahlen).

Weitere von der GPK behandelte Ge-schäfte:– Management-Review 2007 mit Kennzah-len aus den Bereichen, Stellenrapportund Personalstatistik 2007;

– Tätigkeitsplan, Stellenplan sowie Budgetund Lohnrunde 2009 mit Kommentarund Kennzahlen;

– Mittelfristige Finanzplanung 2006–2011(Sensitivitätsanalyse);

– Die GPK hat Kenntnis genommen von denProtokollen des Anlagerates, des Präsi-diums und des Vorstandes, von einer Zu-sammenstellung der Organisationsent-wicklungsprojekte Caritas Schweiz sowievon den regelmässigen Informationendes Direktors zu aktuellen Geschäften.

Luzern, 10. Dezember 2008

Josef TruttmannPräsident der GPK

Bericht der Geschäfts-prüfungskommission

Als Revisionsstelle haben wir die beiliegende Jahresrechnung der CaritasSchweiz (Bilanz, Betriebsrechnung, Geldflussrechnung, Rechnung über die Ver-änderung des Kapitals und Anhang, Seiten 33–41) für das am 31.12.2008 abge-schlossene Geschäftsjahr geprüft. In Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER un-terliegen die Angaben im Leistungsbericht nicht der ordentlichen Prüfpflicht derRevisionsstelle.

Verantwortung des VorstandesDer Vorstand ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mitden gesetzlichen Vorschriften und den Statuten verantwortlich. Diese Verantwor-tung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung einesinternen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung, diefrei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümernist. Darüber hinaus ist der Vorstand für die Auswahl und die Anwendung sachge-mässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schät-zungen verantwortlich.

Verantwortung der RevisionsstelleUnsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil überdie Jahresrechnung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmungmit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorge-nommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durch-zuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung freivon wesentlichen falschen Angaben ist.

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Er-langung von Prüfungsnachweisen für die in der Jahresrechnung enthaltenenWertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegtim pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Ri-siken wesentlicher falscher Angaben in der Jahresrechnung als Folge von Ver-stössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt derPrüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Jahresrech-nung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshand-lungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des in-ternen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilungder Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausi-bilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdar-stellung der Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlang-ten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage fürunser Prüfungsurteil bilden.

PrüfungsurteilNach unserer Beurteilung vermittelt die Jahresrechnung für das am 31.12.2008abgeschlossene Geschäftsjahr ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechen-des Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in Übereinstimmung mit SwissGAAP FER. Ferner entsprechen die Buchführung und Jahresrechnung demschweizerischen Gesetz und den Statuten.

Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher VorschriftenWir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemässRevisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR) erfüllen undkeine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbare Sachverhalte vorliegen.

In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prü-fungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Vorstan-des ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Jahresrech-nung existiert.

Wir empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.

Ferner bestätigen wir, dass die durch uns zu prüfenden Bestimmungen der Stif-tung ZEWO eingehalten sind.

Luzern, 19. Februar 2009

BDO VisuraBruno Purtschert, Leitender Revisor, dipl. Wirtschaftsprüfer,zugelassener RevisionsexperteMarcel Geisser, dipl. Wirtschaftsprüfer, zugelassener Revisionsexperte

Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung 2008

33

Bilanz per 31. Dezember 2008

Jahresrechnung 2008

2008 2007

Aktiven Anhang CHF CHF

UmlaufvermögenFlüssige Mittel 13’163’810 19’435’475Wertschriften 2.1 24’560’606 38’558’969Forderungen 5’327’980 3’233’873Vorräte 2’082’445 2’103’046Finanzierungszusagen Internationale Zusammenarbeit 750’000 981’939Aktive Rechnungsabgrenzung 812’180 1’172’063

46’697’021 65’485’365

AnlagevermögenSachanlagen 2.3 12’706’387 12’562’570Finanzanlagen 2.2 862’002 1’294’502

13’568’389 13’857’072

Total Aktiven 60’265’410 79’342’437

Passiven

Kurzfristiges FremdkapitalKreditoren 367’412 1’450’480Sonstige Verbindlichkeiten 590’841 627’080Passive Rechnungsabgrenzung 466’277 1’073’184

1’424’530 3’150’743

Langfristiges FremdkapitalDarlehen 933’000 981’750Vergabungen mit Auflagen 806’356 1’615’633Hypotheken Tödistrasse Chur 1’800’000 1’800’000Rückstellungen 2.4 170’000 170’000

3’709’356 4’567’383

Wertschwankungsfonds 2.5 – 3’317’766

Fondskapital (zweckgebundene Fonds) 2.6 54’601’446 61’238’444

Organisationskapital 2.6 530’079 7’068’100

Total Passiven 60’265’410 79’342’437

Gesamtbetriebsrechnung 2008

Jahresrechnung 2008

34

Darstellung gemäss Umsatzkostenverfahren 2008 2007

Aufwand CHF CHF

Internationale ZusammenarbeitEntwicklungszusammenarbeit allgemein 1’263’858 1’715’764Projekte/ProgrammeAfrika 12’302’185 10’467’958Asien/Mittlerer Osten/Nordafrika 9’903’191 8’116’432Lateinamerika 8’732’857 9’825’147Europa/GUS 8’947’131 10’093’503

Katastrophenhilfe Ausland/Naturalienhilfe 21’015’793 25’155’804

62’165’015 65’374’608Soziale Aufgaben und Migration SchweizSoziale Aufgaben und Migration Schweiz allgemein 365’204 372’433Integration und Soziale Projekte Schweiz 1’216’238 1’565’342Anwaltschaft /Hilfswerkvertreterinnen, -vertreter (HWV) 1’085’957 1’418’932Unterbringung/BetreuungAsylsuchender/Rückkehrberatung 7’960’074 12’942’136

Bergeinsätze 1’170’386 1’147’287Katastrophenhilfe Schweiz 1’051’289 22’555’066

12’849’148 40’001’196Übrige BereicheDirektion/Verein /Grundlagenarbeit 1’160’929 1’131’109Caritas-Netz Schweiz 1’355’564 1’547’547Kommunikation 8’539’329 7’944’789Personal- und Qualitätsmanagement 1’481’106 1’438’362Finanzen und Administration 3’678’845 3’522’168

16’215’773 15’583’975BetriebeFairtrade 4’096’494 4’414’756Kleiderzentrale 1’699’218 1’598’951

5’795’712 6’013’707Caritas allgemeinCaritas allgemein 626’400 409’674Abschreibungen 343’100 270’007

969’500 679’681

Total Aufwand 97’995’148 127’653’167

Abnahme Verpflichtung gegenüber Projekten/Programmen –6’636’999 –6’622’844Abnahme Organisationskapital –6’524’603 –358’565

Total Ertrag 84’833’546 120’671’759

Die Zusammensetzung des Aufwands (Verwendung der Mittel) ist auf Seite 43 grafisch dargestelltDie Gesamtbetriebsrechnung nach dem Gesamtkostenverfahren ist auf den Seiten 37 und 38 dargestellt.

35

Jahresrechnung 2008

Darstellung gemäss Umsatzkostenverfahren 2008 2007

Ertrag Anhang CHF CHF

Internationale ZusammenarbeitSpenden/Legate/Patenschaften/Rückvergütungen 11’082’960 12’030’321Spenden kirchliche Organisationen/Gruppen 1’529’012 1’495’430Spenden Kantone und Gemeinden 1’150’750 919’208Projektbeiträge Bund 9’024’923 7’787’067Projektbeiträge Glückskette/Organisationen 34’384’159 37’997’437Diverse übrige Erträge 877’816 149’867

58’049’620 60’379’330

Soziale Aufgaben und Migration SchweizSpenden/Legate Schweiz /Rückvergütungen 429’680 427’204Spenden kirchliche Organisationen/Gruppen 48’251 78’254Flüchtlingsopfer 451’193 430’216Projektbeiträge Bund 548’166 1’581’171Projektbeiträge Kantone und Gemeinden 7’854’862 11’730’912Beitrag Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH) 115’452 428’383Projektbeiträge Glückskette/Organisationen 1’147’755 24’153’291Diverse Erträge/Dienstleistungen 1’258’003 991’731

11’853’362 39’821’162

Caritas allgemeinFreie Spenden/Legate/Rückvergütungen 7’888’788 8’900’986Freie Spenden Kantone und Gemeinden 4’300 28’500Spenden kirchliche Organisation 173’108 202’184Projektbeiträge Organisationen – 35’292Schweizerisches Caritas-Opfer 433’046 399’489Vermögenserfolg 2.1 –869’782 3’010’323Liegenschaftserfolg 111’335 76’126Diverse Erträge/Dienstleistungen allgemein 1’581’728 2’268’182

9’322’523 14’921’082

BetriebeVerkaufserlöse Fairtrade 3’814’675 3’836’181Verkaufserlöse/Dienstleistungen Kleiderzentrale 1’793’366 1’714’004

5’608’041 5’550’185

Total Ertrag 2.7 84’833’546 120’671’759

Zum Ertrag (Herkunft der Finanzierungsmittel) sind auf Seite 42 Diagramme vorhanden.

Geldflussrechnung 2008

Jahresrechnung 2008

36

2008 2007

Fonds flüssige Mittel CHF CHF

Geldfluss aus BetriebstätigkeitErgebnis (Fondsveränderung) –6’636’999 –6’622’844Abnahme Organisationskapital: Unternehmensfonds –6’524’603 –412’764

Fonds für sozial Zwecke –13’418 –Abschreibungen: Sachanlagen 400’900 305’018

Finanzanlagen 230’000 –Veränderung Wertschwankungsfonds –3’317’766 –1’173’733Buchgewinne/-verluste auf Wertschriften 4’893’480 –431’543

Veränderungen kurzfristiger Forderungen und VerbindlichkeitenZunahme/Abnahme Forderungen –2’094’107 1’210’990Zunahme/Abnahme Finanzierungszusagen 231’939 3’224’261Zunahme/Abnahme Vorräte 20’602 371’371Zunahme/Abnahme aktiver Rechnungsabgrenzungen 359’883 –582’042Zunahme/Abnahme kurzfristiger Verbindlichkeiten –1’119’307 –81’302Zunahme/Abnahme passiver Rechnungsabgrenzungen –606’907 827’280

–14’176’303 –3’365’309

Geldfluss aus InvestitionstätigkeitInvestitionen in: Sachanlagen –544’717 –1’105’994

Wertschriftenanlagen –5’701’905 –7’626’650Finanzanlagen (Darlehen) – –250’000Beteiligungen – –

Desinvestitionen in: Sachanlagen – 1’786Wertschriftenanlagen 14’806’787 13’451’296Finanzanlagen (Darlehen) 202’500 2’500Beteiligungen – –

8’762’665 4’472’939

Geldfluss aus FinanzierungstätigkeitZunahme sonstiger langfristiger Verbindlichkeiten –858’027 608’199

–858’027 608’199

Total Geldfluss (Veränderung der flüssigen Mittel) –6’271’665 1’715’829

Bestand der flüssigen Mittel am 1. Januar 19’435’475 17’719’646Bestand der flüssigen Mittel am 31.Dezember 13’163’810 19’435’475

Total Veränderung der flüssigen Mittel (Cash) –6’271’665 1’715’829

37

Gesamtbetriebsrechnung 2008

Jahresrechnung 2008

Darstellung gemäss Gesamtkostenverfahren Anhang 2008 2007

Betrieblicher Ertrag und betriebliche Leistungserbringung CHF CHF

Spenden 20’941’394 22’557’908Legate /Erbschaften 1’095’095 1’416’127Spenden (zweckgebundene) aus Geldern der öffentlichen Hand 1’155’050 947’758

Total Spenden 2.7 23’191’540 24’921’793

Beiträge Dritter 2.7 35’647’366 62’614’402

Total Ertrag aus Spenden und privaten Beiträgen 58’838’906 87’536’196

Öffentliche Aufträge 2.7 17’427’951 21’099’150Andere betriebliche Erträge 7’956’524 8’018’832

Total Ertrag 84’223’380 116’654’178

Personalaufwand 20’464’872 22’874’547Projektmonitoring vor Ort /Reiseaufwand 723’273 752’752Direkte Projektkosten 65’253’063 93’347’021Unterhaltskosten 287’860 298’028Forschungsaufwand 475’444 475’897Abschreibungen 58’335 81’326

Total Projektaufwand 87’262’847 117’829’571

Personalaufwand 2’723’395 2’658’746Projektbesuche/Reisespesen 34’321 27’523Sachaufwand 1’187’520 1’542’370Unterhaltskosten 307’034 285’299Sammelaufwand 4’551’286 3’932’393Abschreibungen 285’956 192’863

Total administrativer Aufwand 9’089’512 8’639’194

Total Aufwand für die Leistungserbringung 96’352’359 126’468’765

Zwischenergebnis 1 (entspricht dem EBIT) –12’128’979 –9’814’587

Finanzerfolg und übriges Ergebnis

Finanzertrag, Kursgewinne 2.1 4’155’693 3’140’860Finanzaufwand –5’022’475 –133’538Liegenschaftserfolg 49’126 13’917

Total Finanzergebnis –817’656 3’021’240

Ausserordentlicher Ertrag 26’849 204’375Ausserordentlicher Aufwand –241’816 –392’435

Total übriges Ergebnis –214’967 –188’061

Zwischenergebnis 2 –13’161’602 –6’981’409

1 Rechnungslegungsgrundsätze

1.1 Grundsätze zur Buchführung und Rechnungslegung

Die Rechnungslegung für die Jahre 2007 und 2008 erfolgt in Übereinstimmung mit den Fachempfehlungen zur Rechnungslegung(Swiss GAAP FER) und vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage(Prinzip «true and fair view»). Darüber hinaus entspricht die Jahresrechnung den Grundsätzen und Richtlinien der Stiftung ZEWO.

1.2 Bewertungsgrundsätze

Für die Rechnungslegung gilt grundsätzlich das Anschaffungs- bzw. Herstellungskostenprinzip. Dieses richtet sich nach dem Grund-satz der Einzelbewertung von Aktiven und Passiven. In Bezug zur Bewertung der wichtigsten Bilanzpositionen gilt Folgendes:– Flüssige Mittel: zum Nominalwert, Fremdwährungen zum Kurs am Bilanzstichtag.– Wertschriften: zum Kurswert per Bilanzstichtag.– Forderungen: zum Nominalwert unter Berücksichtigung einer angemessenen Wertberichtigung für gefährdete Guthaben.

Guthaben gegenüber Arbeitsgemeinschaften zum Nominalwert des anteiligen Eigenkapitals.– Vorräte: zum Einstandspreis abzüglich einer Wertberichtigung für beschädigte Ware.

Fairtrade: Die Vorräte sind zu Anschaffungskosten bewertet.– Immobilien: zum geschätzten Anschaffungswert abzüglich Abschreibungen.– Sachanlagen: zum Anschaffungswert abzüglich Abschreibungen.– Rückstellungen: Höhe basiert auf der Einschätzung der Geschäftsleitung und widerspiegelt die per Bilanzstichtag zu er-

wartenden zukünftigen Aufwendungen.– Übriges Fremdkapital: zum Nominalwert.– Fremdwährungen: zum Kurs am Bilanzstichtag.

1.3 Methodik zur Ermittlung des administrativen Aufwandes

Die Ermittlung des administrativen Aufwandes erfolgt in Übereinstimmung mit der «Methodik zur Berechnung des administrativenAufwands» der Stiftung ZEWO.

Jahresrechnung 2008

38

Anhang zur Jahresrechnung 2008

Fortsetzung von Seite 37 2008 2007

CHF CHF

Veränderung zweckgebundene Fonds(+ = Abnahme / – = Zunahme der Fonds)Veränderung Fonds Internationale Zusammenarbeit (IZA) 5’628’018 5’064’207Veränderung Fonds Soziale Aufgaben und Migration Schweiz 1’026’965 495’337Veränderung Fonds Betriebe (Kleiderzentrale) –17’984 –21’281Veränderung Fonds Caritas allgemein – 1’084’580

Total Veränderung zweckgebundene Fonds 6’636’999 6’622’844(Abnahme/Zunahme Verpflichtungengegenüber Projekten/Programmen)

Veränderung Organisationskapital 6’524’603 358’565

Jahresergebnis – –

Die Gesamtbetriebsrechnung nach dem Umsatzkostenverfahren ist auf den Seiten 34 und 35 dargestellt.Beim Gesamtkostenverfahren werden sämtliche Erträge und Aufwendungen des Geschäftsjahres einander gegenübergestellt (Total Spenden,Personalaufwand usw.). Beim Umsatzkostenverfahren werden den einzelnen Umsatzgruppen bzw. Tätigkeitsfeldern die entsprechenden Auf-wendungen gegenübergestellt.

39

Jahresrechnung 2008

Wertschriftenbestand (Bilanz) 2008 2007

Kassenobligationen 5’068 0,0%4’524’077 18,4%5’704’811 23,2%

5’020 0,0%6’767’333 17,6%8’370’599 21,7%

Obligationen SchweizObligationen AuslandAktien Schweiz 2’273’887 9,3% 3’697’535 9,6%Aktien Ausland 401’938 1,6% 753’222 2,0%Fonds (u.a. sozial und ökologisch nachhaltige Fonds) 10’686’425 43,5% 17’888’945 46,4%

Diverses (Anteilscheine Wohnbaugenossenschaft) 964’400 3,9% 1’076’315 2,8%

Total 24’560’606 100% 38’558’969 100%

Zusammensetzung Vermögenserfolg 2008 2007

Ertrag aus Zinsen, Dividenden und Kurserfolge 837’927 1’967’127Anpassung Kursschwankungsfonds (vgl. 2.5) 3’317’766 1’173’733

Vermögenserfolg (realisiert und nicht realisiert) 4’155’693 3’140’860Finanzaufwand –5’007’475 – 118’538

Vermögenserfolg (netto) –851’782 3’022’323davon Anteil Caritas allgemein –869’782 3’010’323davon Anteil Betriebe: Kleiderzentrale 18’000 12’000

Beteiligungen Land Buchwert Buchwert Kapital Anteil2008 2007 Caritas Schweiz

ANT-Informatik AG (Softwarehersteller [SextANT]) Schweiz 201’000 201’000 CHF 306’000 65%

Genossenschaft Caritas-Markt (Lebensmittel- Schweiz 2’000 2’000 CHF 10’000 20%Läden für Armutsbetroffene in der Schweiz)

MIT Aktiengesellschaft (Schule und Ausbildungs- Bangla- 1 1 Taka 15 Mio. 25%stätte für Tätigkeiten in der Landwirtschaft) desch (CHF 230’000)

Total Beteiligungen 203’001 203’001

Darlehen 659’001 1’091’501

Total Finanzanlagen 862’002 1’294’502

Zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken können Devisentermingeschäfte abgeschlossen werden. Dafür muss der betref-fende Titel teilweise als Sicherheit hinterlegt werden. Per Bilanzstichtag sind keine Termingeschäfte offen, und es sind keineSicherheiten beansprucht worden.

Neben den klassischen Finanzzielen Rendite, Risikooptimierung und Liquiditätssicherung orientiert sich Caritas Schweiz beider Anlage ihr anvertrauter Gelder an sozialen und ökologischen Kriterien gemäss den Empfehlungen der Nationalkommis-sion Justitia et Pax. Im Jahr 2008 wurde eine Performance von –12,3% (Vorjahr +1,8%) erzielt, insgesamt in den letztensechs Jahren +23,7% oder durchschnittlich +4,4% pro Jahr.

2.2 Finanzanlagen

Die Beteiligung ANT wird nicht konsolidiert, da sie betragsmässig nicht wesentlich ist und keine Absicht der dauerhaften Be-teiligung besteht. Seitens Caritas Schweiz sind der Präsident sowie der Bereichsleiter Finanzen und Administration Mitglie-der des Verwaltungsrates.

Regionale Caritas-Stellen: Caritas Schweiz pflegt eine enge Zusammenarbeit mit den Regionalen Caritas-Stellen. Diesesind aber rechtlich und finanziell unabhängig. Sie sind auf der letzten Seite des Geschäftsberichtes aufgeführt.

2.3 Sachanlagen

Liegenschaften Anlagen und Informatik Übrige TotalEinrichtungen Sachanlagen

Anschaffungswerte 1. Jan. 12’589’037 176’933 722’981 90’578 13’579’529Zugänge 84’465 55’675 385’338 19’240 544’718Abgänge – – – – –

Stand 31.Dez. 12’673’502 232’608 1’108’319 109’818 14’124’247Kumulierte Abschreibungen 1. Jan. –459’543 –88’221 –428’851 –40’343 –1’016’958Zugänge –108’489 –47’182 –225’831 –19’400 –400’902Abgänge – – – – –

Kumulierte Abschreibungen 31. Dez. –568’032 –135’403 –654’682 –59’743 –1’417’860

Nettowerte am 31.Dez. 12’105’470 97’205 453’637 50’075 12’706’387

Abschreibungssätze 50–100 J.: 2–4% 5/10 J.: 40/20% 5 J.: 40% 5 J.: 40%

Anschaffungen bis CHF 5000 werden direkt der Betriebsrechnung als Aufwand belastet.

2 Erläuterungen zur Jahresrechnung

2.1 Wertschriftenbestand und Vermögenserfolg

Jahresrechnung 2008

40

Bestand Zugänge Abgänge/ Auflösung Bestand1.1.2008 Verbrauch 31.12.2008

Sanierung Löwenstrasse 5, Luzern 170’000 170’000

Nettowerte am 31.Dez. 170’000 – – – 170’000

Bestand Zugänge Abgänge/ Auflösung Bestand1.1.2008 Verbrauch 31.12.2008

Kursschwankungsfonds 3’317’766 – – 3’317’766 –

Zweckgebundene Fonds Anfangs- Zugänge Interne Abgänge/ Schluss-bestand Transfers Verbrauch bestand

Fonds Internationale Zusammenarbeit 49’772’758 58’049’620 2’900’000 –66’577’638 44’144’740Fonds Soziale Aufgaben und Migration Schweiz 10’081’243 11’853’362 1’227’770 –14’108’097 9’054’278Fonds Caritas allgemein 1 – 12’828’766 –4’480’087 –8’348’679 –Fonds Betriebe 1’384’444 5’608’041 352’317 –5’942’374 1’402’428

Total zweckgebundene Fonds 61’238’444 88’339’789 – –94’976’788 54’601’445

Organisationskapital Anfangs- Zugänge Interne Abgänge/ Schluss-bestand Transfers Verbrauch bestand

Soziale Zwecke2 163’297 3’642 –17’060 149’880Weiterbildung 50’000 50’000Unternehmensfonds 6’854’803 –6’524’603 330’199

Total freie Mittel 7’068’100 3’642 – –6’541’663 530’079

Zusammenstellung der Erträge 2008 2007

1. Private Unterstützung/freiwillige Zuwendungen CHF CHF

SpendenFreie Spenden 6’968’310 7’221’360Zweck-/projektgebundene Spenden 8’252’140 9’640’222Spenden von kirchlichen Organisationen/Gruppen 1’242’119 1’230’310Offizielle Kirchenopfer 884’239 829’705Freiwillige Opfer 568’253 605’508Spenden Kantone und Gemeinden 1’155’050 947’758Rückvergütungen 9’492 139’167Patenschaften 3’016’843 2’891’636Legate/Erbschaften 1’095’095 1’416’127

23’191’540 24’921’793

Beiträge DritterGlückskette 11’209’032 39’844’387Andere Hilfswerke/Organisationen 24’438’334 22’770’016

35’647’366 62’614’402

Total private Unterstützung/freiwillige Zuwendungen 58’838’906 87’536’196

2. Öffentliche BeiträgeBundesbeiträge für Entwicklungszusammenarbeit 4’200’000 4’200’000Bundesbeiträge für Humanitäre Hilfe 1’279’901 1’021’652Bundesbeiträge für Zusammenarbeit Osteuropa 2’068’499 1’216’140Bundesbeiträge für Flüchtlingshilfe 314’927 1’268’698Bundesamt für Gesundheitswesen 205’739 302’173Bundesbeiträge übrige 730’000 600’300Bundesbeiträge Naturalien 746’523 759’275Beiträge Kantone und Gemeinden für Flüchtlingshilfe 7’854’862 11’730’912Übrige Beiträge öffentliche Hand 27’500 –

Total öffentliche Beiträge 17’427’951 21’099’150

2.4 Rückstellungen

2.6 Fondsbestände 2008 (Rechnung über die Veränderung des Kapitals)

2.7 Herkunft der Erträge 2007–2008

1 Fonds zur Finanzierung ordentlicher Vorhaben des laufenden Jahres.

2 erfolgsneutral gebucht

2.5 Wertschwankungsfonds (vgl. 2.1)

Dieser Fonds wurde basierend auf der implizierten und historischen Volatilität der einzelnen Anlagekategorien bei den Wert-schriftenanlagen jährlich neu berechnet. Er musste vollständig aufgelöst werden.

3 Weitere Angaben

Entschädigungen an Mitglieder leitender Organe: Präsidium, Vorstand und Geschäftsprüfungskommission arbeitenehrenamtlich. Für ihre Auslagen an Sitzungen erhalten sie eine pauschale Entschädigung. Im Jahr 2008 sind insgesamtCHF 27’120 als Entschädigung an die leitenden Organe ausbezahlt worden (Vorjahr CHF 33’907). Davon hat der PräsidentCHF 9500 (Vorjahr CHF 10’100) erhalten. Der Gesamtbezug aller acht Mitglieder der Geschäftsleitung, Sozialleistungen undbetriebliche Kinderzulagen eingeschlossen, betrug im Jahr 2008 CHF 1’058’859 (Vorjahr CHF 974’395).

Nahestehende Organisationen: Regionale Caritas-Stellen gelten gemäss Swiss GAAP FER nicht als nahestehende Ge-sellschaften. Die 15 Regionalen Caritas-Stellen sind auf der letzten Seite aufgeführt (vgl. auch Abs. 2.2).

Forderung gegenüber ANT-Informatik AG: CHF 500’000 (Vorjahr CHF 730’000).

Forderung gegenüber Genossenschaft Caritas-Markt: CHF 351’500 (Vorjahr CHF 354’207).

Gemeinwesen: Forderungen gegenüber Gemeinwesen: CHF 1’384’353 (Vorjahr CHF 1’013’536).Verpflichtungen gegenüber Gemeinwesen: CHF 230’000 (Vorjahr CHF 230’000).

41

Jahresrechnung 2008

Objekt 31.12.2008 31.12.2007

Luzern 5’412’000 5’412’000Emmen, Kleiderzentrale 2’905’000 2’905’000Chur, Tödistrasse 7, 9, 11 5’010’000 4’256’000

Langfristige Mietverträge 2008 2007

Objekt Löwenstrasse 5, Luzern gestaffelte Laufzeiten: Barwert (p = 4%) 1’041’103 1’159’340

davon fällig im: 2007 – 214’4642008 bis 2011 jährlich je 225’235 214’4642012 211’164 201’0692013 155’255 147’8522014 97’060 92’3492015 41’115 39’096

Fortsetzung von Seite 40 2008 2007

3. Andere Erträge CHF CHF

Warenerträge/Aktionserträge/Veranstaltungen 6’559’275 6’843’121Dienstleistungen/übrige Erträge 3’055’967 2’158’669Vermögenserfolg –851’782 3’022’323Ausserordentlicher Ertrag 26’849 204’375Mehrwertsteuer –223’619 –192’073

Total andere Erträge 8’566’690 12’036’414

Total Erträge 84’833’547 120’671’760

Brandversicherungswerte der Liegenschaften:

Pensionskasse: Caritas Schweiz ist zusammen mit Caritas Luzern Stifterin der Pensionskasse Caritas, welche seit 1. Januar2000 besteht. Es handelt sich um eine Kasse nach dem Beitragsprimat, einzig im Risikoteil besteht ein Leistungsprimat. DerDeckungsgrad beträgt per 31. Dezember 2008 90,5% (Vorjahr 109,7%). Der Stiftungsrat überprüft regelmässig, ob Massnah-men zur Beseitigung der Unterdeckung notwendig sind. Derzeit sind noch keine Entscheidungen gefällt. Der Aufwand vonCaritas Schweiz für die berufliche Vorsorge betrug 2008 CHF 1’651’877(Vorjahr CHF 1’768’581).

Belastungen von Aktiven zur Sicherung eigener Verpflichtungen: Sicherstellung der Liegenschaften in Chur fürHypothekarkredit von CHF 1,8 Mio.: CHF 4’424’334 (Vorjahr CHF 4’377’078).

Leistungsbericht: Der vorliegende Geschäftsbericht (Seiten 1 bis 31) gilt als Leistungsbericht.

Naturalien und Freiwilligenarbeit: Caritas Schweiz erhält Lebensmittel für die Nothilfe, vornehmlich Milchpulver. DieseLieferungen werden vorsichtig bewertet und sind in der vorliegenden Jahresrechnung mit CHF 746’523 (Vorjahr CHF 759’275)enthalten. Interne Abgeltungen für Kleiderlieferungen in Auslandprojekte sowie Kleiderbezüge der Inlandarbeit (Migration)sind mit CHF 710’896 in der Jahresrechnung berücksichtigt (Vorjahr CHF 763’411). Caritas Schweiz vermittelte im vergan-genen Jahr 1’170 Personen (Vorjahr 998), die 10’410 Tage (Vorjahr 8’725 Tage) Freiwilligenarbeit in Bauernbetrieben in denSchweizer Alpen und im Jura leisteten. Dieses Engagement entspricht vorsichtig berechnet einer Summe von CHF 2,5 Mio.(Vorjahr CHF 2,1 Mio.). Dieser Betrag ist nicht in die Jahresrechnung eingeflossen.

Weiterführende Angaben: Detailliertere Informationen zu einzelnen Positionen der Bilanz, Gesamtbetriebsrechnung, Geld-flussrechnung, Rechnung über Veränderung des Kapitals sowie zu Punkten des Anhangs können bei Caritas Schweiz, Be-reich Finanzen und Administration, angefordert werden.

Ausserbilanzgeschäfte:

Caritas in Zahlen

42

Herkunft der Finanzierungsmittel 2008

ErläuterungSpenden: Unterstützung durch Private, Kirchenopfer, Unter-stützung durch kirchliche Institutionen, Legate.Öffentliche Beiträge: Beiträge des Bundes für die Entwick-lungszusammenarbeit und die humanitäre Hilfe sowie Bei-träge des Bundes und der Kantone für die Asyl- und Flücht-lingshilfe.

Beiträge Dritter: Beiträge der Glückskette aus ihren Spen-densammlungen für die Projektarbeit im Inland und im Aus-land und Beiträge anderer Hilfswerke (aus dem internatio-nalen Caritas-Netz u.a.).Andere Erträge: Warenerträge (z. B. aus Fairtrade und Klei-derhilfe), Erträge für Dienstleistungen und Zinserträge.

Mittelherkunft für Projekte und Programme der Caritas im Ausland

Mittelherkunft für Caritas-Aktivitäten im Bereich des Asyl- und Flüchtlingswesens

Mittelherkunft für sämtliche Caritas-Aktivitäten

Öffentliche Beiträge86,24% (8,40 Mio. Fr.)

Spenden 27,34%(23,19 Mio. Fr.)

Öffentliche Beiträge20,54% (17,43 Mio. Fr.)

Andere Erträge 10,10% (8,57 Mio. Fr.)

Beiträge Dritter 42,02% (35,65 Mio. Fr.)

Beiträge Dritter 59,23% (34,38 Mio. Fr.)

Öffentliche Beiträge 15,55% (9,02 Mio. Fr.)

Spenden 23,71%(13,76 Mio. Fr.)

Beiträge Dritter 3,29% (0,32 Mio. Fr.)

Andere Erträge 4,92% (0,48 Mio. Fr.)

Spenden 5,55% (0,54 Mio. Fr.)

Andere Erträge 1,51% (0,88 Mio. Fr.)

Verwendung der Mittel 2008

43

Caritas in Zahlen

ErläuterungInternationale Zusammenarbeit: Katastrophenhilfe, humani-täre Not- und Überlebenshilfe im Ausland sowie Entwick-lungszusammenarbeit.Soziale Aufgaben Schweiz: Bergbauernhilfe, Katastrophen-hilfe, soziale Einsätze und Freiwilligendienst, soziale Projekte.Betreuung von Asyl Suchenden: Unterbringung und Betreu-ung von Asyl Suchenden im Auftrag der öffentlichen Hand,Rechtsberatung.

Integration Flüchtlinge: Fürsorge- und Integrationsleistungengegenüber anerkannten Flüchtlingen im Auftrag der öffent-lichen Hand (in Zusammenarbeit mit den Regionalen Caritas-Stellen).Verwaltung: Direktion, Personal- und Finanzadministration,Forschungsarbeit (Sozial-, Migrations- und Entwicklungs-politik).Kommunikation: Information, Marketing, Medien- und Bil-dungsarbeit.

Internationale Zusammenarbeit der Caritas 2008

ErläuterungInternationale Zusammenarbeit: Entwicklungszusammenar-beit und Katastrophenhilfe im Ausland.Ausland allgemein: Beiträge in Naturalien sowie Beiträge anAlliance Sud, an das internationale Caritas-Netz und andere.

InternationaleZusammenarbeit

Soziale Aufgaben undKatastrophenhilfe

Schweiz

Betreuung vonAsyl Suchenden/Anwaltschaft

IntegrationFlüchtlinge

Verwaltung/Forschung

Abschreibungen Kommunikation

50

45

60

70

65

55

35

25

15

5

40

30

20

10

0

Kleiderzentrale /Fairtrade

0,34 Mio.0,35%

8,54 Mio.8,71%

Millionen Franken

6,95 Mio.7,09%

5,80 Mio.5,91%

5,01 Mio.5,11%

4,95 Mio.5,05%

4,25 Mio.4,33%

62,17 Mio.63,44%

Europa/GUS Afrika Asien/Mittlerer Osten/Nordafrika

Lateinamerika0

20

22

24

26

28

30

18

16

14

12

10

8

6

4

2

Auslandallgemein

Millionen Franken

11,58 Mio.

9,19 Mio.

27,58 Mio.

8,02 Mio.

1,32 Mio.

Private Unterstützung 1999–2008

Caritas in Zahlen

44

ErläuterungCaritas-Spenden: Spenden von Privaten, Unterstützungdurch kirchliche Institutionen, Kirchenopfer und Legate, dieder Caritas direkt zukommen.Beiträge Dritter: Beiträge der Glückskette aus ihren Spen-densammlungen für die Projektarbeit im Inland und im Aus-

land und Beiträge anderer Hilfswerke (aus dem internatio-nalen Caritas-Netz u.a.).Das Ausmass der privaten Unterstützung (Caritas-Spendenund Beiträge Dritter) hängt unmittelbar mit dem Auftretenvon Katastrophen zusammen.

Entwicklung des administrativenAufwandes (2003–2008)

Projekte, Mittelbeschaffung,Verwaltung 2008

ErläuterungDie Grafik gibt die Administrationskosten (Kosten für dieLeitung, die Personal- und Finanzadministration sowie dieSammelarbeit) in Prozent an, d.h. im Verhältnis zur Leis-tungserbringung (Total Projekt- und Administrationsaufwand:Definition gemäss Swiss GAAP FER 21). Dieser Aufwandist, vor allem in den Bereichen Migration und Katastrophen-hilfe, starken Schwankungen unterworfen, was sich wie-derum auf die Administrationskosten auswirkt. Seit 2003wird der administrative Aufwand nach der Methode vonSwiss GAAP FER 21 erhoben. Die Zahlen von 2002 konntennoch nicht nach diesem Rechnungslegungsstandard ermit-telt werden, da er in der Schweiz erst auf den 1. Januar 2003eingeführt worden ist. Die ZEWO hat ihn auf den 1. Januar2004 als verbindlich erklärt.

ErläuterungDie Grafik zeigt den Projektaufwand sowie den administra-tiven Aufwand in Prozenten der Leistungserbringung desJahres 2008. Von den Einnahmen sind 90,6% in die Pro-jekte geflossen, 4,7% sind für die Mittelbeschaffung undWerbung aufgewendet worden und 4,7% für die allgemeineVerwaltung wie beispielsweise Personalwesen, Buchhal-tung, Informatik und Infrastruktur. Diese Kennzahlen sind inÜbereinstimmung mit den Vorgaben von Swiss GAAP FER21 und entsprechend den Richtlinien der Stiftung ZEWO zurErmittlung des administrativen Aufwandes gemeinnützigerOrganisationen erhoben worden.

10

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

Millionen Franken

2003 2004 2005 2006 Durchschnitt0

2

4

6

8

10Prozent

7,06,6 6,8 6,5

2007

6,8

2008

9,4

7,2

Caritas-Spenden Beiträge Dritter Total private Unterstützung

ÜbrigeradministrativerAufwand 4,7%

Fundraisingund Werbung 4,7%

Projekte 90,6%

Ein herzliches Dankeschön

45

Dank

Unser Dank geht insbesondere an:Glückskette; Direktion für Entwicklung und Zusam-menarbeit (DEZA); Bundesamt für Gesundheit(BAG); Bundesamt für Migration; EidgenössischesDepartement für auswärtige Angelegenheiten,Politische Abteilung IV; Liechtensteinische Landes-verwaltung; Internationales Caritas-Netz (daruntervor allem Caritas Deutschland, Caritas Liechten-stein, Caritas Luxemburg und Caritas Norwegen).

Unter anderem haben folgende Kantone,Städte und Gemeinden unsere Projekteunterstützt:Kantone: Aargau, Appenzell Ausserrhoden,Basel-Land, Basel-Stadt, Freiburg, Genf, Glarus,Graubünden, Luzern, Nidwalden, Schaffhausen,St. Gallen, Thurgau, Uri, Wallis, Zürich.Städte: Aarau, Altstätten, Chur, Grenchen, Illnau-Effretikon, Lancy, Le Locle, Luzern, Neuchâtel,Olten, Opfikon, Pully, Rapperswil-Jona, Rheinfel-den, Solothurn, St. Gallen, Vevey, Zug, Zürich.Gemeinden: Arlesheim, Belp, Bernex, Bremgartenbei Bern, Buchs AG, Choulex, Domat/Ems, Egg,Freienbach, Küsnacht, Montreux, Muri bei Bern,Muttenz, Neuhausen am Rheinfall, Obersiggenthal,Oberwil BL, Plan-les-Ouates, Riehen, Rüschlikon,Saanen, Schwyz, Uznach, Vaz/Obervaz, Veyrier,Wettingen, Zuchwil.

Speziell danken wir folgenden Stiftungenund Vereinen:Accentus Stiftung, Zürich; Accordeos Stiftung,Männedorf; Almatrust Stiftung, Zürich; ArthurWaser Stiftung, Luzern; Children Charity Founda-tion, Zürich; Georg Fischer Stiftung Clean Water,Schaffhausen; Georges Wick Stiftung, Luzern; Stif-tung Julius Bär, Zürich; Hans C. Klauser-Humbel-Stiftung, Zürich; Helfer und Schlüter Stiftung, Bern;Internationale Balzan Stiftung, Zürich; LeopoldBachmann Stiftung, Rüschlikon; Louis und LouiseGalm-Nohe Stiftung, Basel; Marian und ZofiaKirsch Stiftung, Muri bei Bern; Medicor Foundation,Triesen; Otto Gamma Stiftung, Zürich; RSB Stif-tung, Zürich; Solon Foundation, Luzern; Starr Inter-national Foundation, Zug; Stiftung Binelli und Ehr-

sam, Zürich; Stiftung Charles North, St. Gallen;Stiftung Gebrüder Kägi, Lichtensteig; StiftungHeinrich & Julie Sandmeier-Streiff, Zug; U.W. Linsi-Stiftung, Stäfa; von Duhn Stiftung, Vaduz; VontobelStiftung, Zürich; Familien-Vontobel-Stiftung, Zürich;Walter Haefner Stiftung, Zürich; Stiftung Perspek-tiven, Zürich; Swiss Re, Zürich; Carl und Elise Else-ner Stiftung, Ibach.

Altpfadfinder-Verband, Pfeffingen; BezirksschuleOftringen; Caritas Laden, Stans; Caritas-WerkSt. Meinrad, Einsiedeln; Evangelische MittelschuleSchiers; Freie kath. Schule Kreuzbühl, Zürich;Handarbeitsgruppe Ibach; Kantonsschule Wiedi-kon, Zürich; Kantonsschule Zofingen; KindergartenAffoltern am Albis; Kinderkleiderbörse Rössli-Ryti,Oberwil BL; Klasse B3b OZ Mariahilf, Luzern; Lions-club Worblertal; Maturaklassen 08/KZB, Greifen-see; Musikschule der Stadt St. Gallen; OberwalliserMittelschule, Brig; Primarschule, Langenbruck;Rotary-Club Laufen; Sekundarschule Eglisau;Strick-Gruppe Waldkirch; Weltladen, Küblis.

Neben vielen anderen haben die nachfol-genden Firmen sich an der Finanzierungunserer Projekte beteiligt:Amavita Apotheken, Bern; ammarkt media consul-ting GmbH, Herisau; Antavis AG, Rikon im Tösstal;Autogrill Schweiz AG, Olten; B.I.D. – Guy Millwater,Bremgarten AG; Baumer Electric AG, Frauenfeld;BDO Visura, Solothurn; Bio Partner Schweiz AG,Seon; Breitling SA, Grenchen; Bruba ImmobilienAnstalt, Balzers; Bucherer AG, Luzern; cpt Trading,Basel; Capit Solutions GmbH, Urdorf; Cash+CarryAngehrn, Gossau; Coop Schweiz, Basel; Die Mobi-liar, Bern; Druckerei Albisrieden AG, Zürich;Ehrmann Balboni AG, Basel; Essex Chemie AG,Luzern; Flawa AG, Flawil; Frei & Partner AG, WilSG; Galexis AG, Niederbipp; Gebrüder Gloor AG,Burgdorf; GHP Arbitrium AG, Zürich; HermesSüssstoff AG, Zürich; Impuls Apotheken undDrogerien, Winterthur; IKAS Pneuhaus, Visp; Inter-Solutions GmbH, Münchenstein; ISOPUBLIC AG,Schwerzenbach; McPaperland Andreas Kümin AG,Tuggen; Mecon mesure & consult Gmbh, Zürich;

Wir danken allen Spenderinnen und Spendern für ihre grosszügige Unterstützung im ver-

gangenen Jahr. Ihr Engagement und ihre Solidarität ermöglichen uns weltweite Hilfe für

Menschen in Not.

Dank

46

MIS Trend SA, Lausanne; Möbel Pfister AG, Suhr;Modeva AG, Pratteln; Novita Engineering GmbH,Volketswil; PEG Papeteristen-Einkaufsgenossen-schaft, Aarburg; Promotions Delarive SA, Pully;Reassort Mode SA, Glattbrugg; Reflection Marke-ting AG, Dübendorf; Ricola AG, Laufen; SchillerAG, Baar; Schindler Management AG, Ebikon;Singer Jean & Cie SA, La Chaux-de-Fonds; Sino-dus AG, Küsnacht ZH; Steppdekor AG, St. Gallen;SWIBA AG, Winterthur; theScreener.com SA,Nyon; Thalia Bücher AG, Basel; TopPharm AG,Münchenstein; Treuhand Schenkel GmbH, Frauen-feld; Voigt AG, Romanshorn; Wams AG, BuchsSG; www.warscheinli.ch ag, Adligenswil.

Unter anderem haben folgende Landeskir-chen, Kirchgemeinden, Pfarreien, Klösterund kirchliche Vereinigungen unsere Arbeitunterstützt:Bischöfliche Ordinariate der Diözesen Chur,Lugano, Sitten, St. Gallen, Lausanne, Genf undFreiburg; Abtei Saint-Maurice; Kloster Einsiedeln;Katholischer Konfessionsteil St. Gallen; Röm. kath.Kirche des Kantons Basel-Stadt; Röm. kath. Lan-deskirche des Kantons Basel-Landschaft; Röm.kath. Zentralkommission des Kantons Zürich.

Abbaye d'Hauterive, Posieux; Association Frater-nelle Romande, Cerniat FR; Stiftung Animar,Schötz; Benediktinerinnenkloster In der Au,Trachslau; Benediktinerkloster, Mariastein; Bene-diktiner-Missionare, Uznach; Bethlehem MissionImmensee; Dominikanerinnen von Bethanien,St. Niklausen OW; Frauenkloster St. Katharina,Wil SG; Ilanzer Dominikanerinnen; Institut Ingen-bohl, Brunnen; Institut Menzingen; Kloster Disentis,Disentis/Mustér; Kloster Heiligkreuz, Cham;Kloster Maria Hilf, Menzingen; Kloster St. Elisabeth,Schaan; Kloster St. Peter und Paul, Cazis; KlosterSt. Scholastica, Tübach; Kloster und InstitutBaldegg; Kloster und Internat St. Ursula, Brig;Kongregation der Barmherzigen Brüder von MariaHilf, Luzern; Missionare von der Hl. Familie, Wer-thenstein; Missionsgruppe Ibach; Missionsschwes-tern, Kriens; Monastère de la Visitation, Fribourg;Monastère Saint-Joseph, Fribourg; Pallottinerin-nen-Gemeinschaft, Niederuzwil; Präfektur derJesuitenkirche, Luzern; Provinzialat der Pallotiner,Luzern; Schwesterngemeinschaft St. Anna, Lu-zern; Sœurs de St-Maurice, Bex; Sœurs hospita-lières, Delémont; Spitalschwestern-Gemeinschaft,Luzern; Stiftung der Gemeinschaft, Zug; StiftungSt. Martin, Meilen; Stiftung Theresianum Ingenbohl,Brunnen; St. Katharina-Werk, Basel.

Kirchgemeinden: Baar; Buchrain; Burgdorf; Bür-glen; Celerina/Schlarigna; Delémont; Dübendorf;Gams; Horw; Kirchberg BE; Kirchdorf AG; Kloten;Landquart; Langnau im Emmental; Luzern; Meg-gen; Neftenbach; Nottwil; Oberkirch LU; Oberwil-Lieli; Pfäffikon ZH; Porrentruy; Pratteln; RapperswilSG; Rheinfelden; Röm. kath. Gesamtkirchge-meinde Bern; Rothenburg; Schaffhausen; Seeland;Stansstad; Uster; Verband der röm. kath. Kirch-gemeinden Zürich; Wallisellen; Wattwil; Weinfelden;Wettingen; Willisau; Wohlen AG; Zug; Zürich Peterund Paul; Zürich St. Gallus; Zwingen.

Pfarrämter: Peter und Paul, Aarau; St. Martin,Adligenswil; St. Josef, Aesch BL; Alle; AlpnachDorf; Bruder Klaus, Altdorf; St. Martin, Altdorf;St. Martin, Altishofen; Amriswil; St. Mauritius, Ap-penzell; St. Georg und Zeno, Arth; St. Martin, Baar;Bad Ragaz; St. Margaritha, Ballwil; St. Marien,Balsthal; Basel; Parrocchia cattolica di, Basel;St. Mauritius, Berikon; Dreifaltigkeit, Bern; BruderKlaus, Birsfelden; Herz-Jesu, Brig; Hl. Dreifaltigkeit,Bülach; St. Martin, Buochs; St. Antonius, Cele-rina/Schlarigna; Chevenez; Dompfarramt, Chur;Courtételle; Davos Platz; Delémont; Diepoldsau;Maria Frieden, Dübendorf; St. Martin, Effretikon;St. Antonius v. P., Egg bei Zürich; Hl. Georg, Elgg;St. Petrus, Embrach; St. Antonius Erem., Ennet-bürgen; St. Vinzenz, Eschenbach SG; Jakobus d.Ä., Escholzmatt; Fällanden; St-Pierre, Fribourg;St. Mauritius, Frutigen; Mission catholique anglo-phone, Genève; Glis; Hl. Herz Jesu, Goldau; Gom-miswald; St. Andreas, Gossau SG; St. Martin,Hochdorf; St. Katharina, Horw; St. Gallus und Oth-mar, Kaiseraugst; St. Barbara, Kappel SO; St. Gal-lus, Kerns; Kirchberg SG; Klingnau; St. Josef,Klosters; Christ-König, Kloten; St. Georg, Küs-nacht ZH; Peter und Paul, Küssnacht am Rigi;Heiligkreuz, Lachen SZ; St. Fidelis v. S., Landquart;Lichtensteig; Bruder Klaus, Liestal; Luzern;St. Maria, Luzern 7; Matran; Gut-Hirt, Meiringen;Montana-Station, Montana-Vermala; MissioneCattolica, Morges; Moutier; Muolen; St. Mauritius,Naters; Heilig Kreuz, Neuhausen am Rheinfall;St. Martin, Oberentfelden; Heilig Chrüz, Oberrie-den; St. Martin, Olten; Mariae Geburt, Plaffeien;Porrentruy; St. Mauritius, Regensdorf; St. Nikolaus,Reinach BL; St. Verena, Rickenbach b. Wil;St. Franziskus, Riehen; Romanshorn; Romont FR;St. Barbara, Rothenburg; St. Theodul, Sachseln;Saignelégier; Sargans; St. Peter und Paul, Sarnen;St. Maria, Schaffhausen; St. Konrad, Schaffhau-sen; Hl. Familie, Schöftland; St. Martin, Schwyz;St-Guérin, Sion; St. Ursen, Solothurn; Dompfarr-amt, St. Gallen; St. Matthias, Steinhausen;St-Ursanne; St. Georg, Sursee; St. Martin, Thun;Hl. Familie, Unterägeri; St. Andreas, Uster; Uznach;Vevey-Blonay; Villars-sur-Glâne; St. Martin, Visp;Bruder Klaus, Volketswil; Wädenswil; Johannes derTäufer, Walchwil; St. Sebastian, Wallbach; Wattwil;St. Sebastian, Wettingen; St. Anton, Wettingen;Missione Cattolica, Wettingen; St. Franziskus,Wetzikon ZH 1; Widnau; St. Nikolaus, Wil SG;St. Peter und Paul, Willisau; St. Peter und Paul,Winterthur; St. Mauritius, Zermatt; St. Michael,Zug; Maria Lourdes, Zürich; St. Peter und Paul,Zürich; St. Martin, Zürich; St. Konrad, Zürich;Zürich; St. Anton, Zürich; Zuzwil SG; Zwingen.

Ein herzliches Dankeschön geht zudem anall jene zahlreichen Institutionen, die wiraus Platzgründen nicht aufführen können.Schliesslich danken wir unseren privatenSpenderinnen und Spendern sowie alljenen, die anonym bleiben möchten.

47

Organe

Verband

Vorstand

Präsidium

Präsident: Dr. Fulvio Caccia, Camorino TI

Vizepräsidentin: Susanna Cavelti-Scherrer,

lic. iur., Jugendanwältin, St. Gallen

(bis 28. Mai 2008)

Michèle Berger-Wildhaber, Apothekerin,

Neuenburg (ab 28. Mai 2008)

Markus Kappeler, dipl. phil. II, Verlagsleiter,

Schweizerischer Katholischer Jugendverband

(SKJV), Luzern

Pierre-Alain Praz, lic. phil., Direktor Caritas

Waadt, Lausanne

Dr. Felix Walker, St. Gallen

Dr. Heinrich Zemp, Anwalt und Notar, Luzern

(bis 28. Mai 2008)

Mariangela Wallimann-Bornatico, lic. iur.,

Wabern BE (ab 28. Mai 2008)

Ada Marra, lic. ès sc. pol., Nationalrätin VD,

Lausanne (ab 28. Mai 2008)

Dr. Felix Gmür, Generalsekretär der Schwei-

zer Bischofskonferenz, Freiburg

Weitere Vorstandsmitglieder

Franco Angeli-Busi, Locarno

Prof. Dr. Eva Maria Belser Wyss, Universität

Freiburg, Marly FR (ab 28. Mai 2008)

Dr. Nicolas Betticher, Offizial des Bistums

Lausanne, Genf und Freiburg, Bourguillon FR

Christoph Bossart, Direktor Caritas beider

Basel, Basel

Maria Broedel-Zillig, Diplom-Psychologin,

Schweiz. Kath. Frauenbund (SKF), Sarnen

(bis 28. Mai 2008)

Verena Bürgi-Burri, Schweiz. Kath. Frauen-

bund, Dallenwil NW (ab 28. Mai 2008)

Sr. Nadja Bühlmann, lic. iur., Kloster Baldegg,

Sursee LU

Herbert Bürgisser, Leiter Institut WDF,

Hochschule für Sozialarbeit (HSA), Luzern

(bis 28. Mai 2008)

William Delévaux, Diakon, Sitten

Tiziana Frassineti, lic. ès sciences écono-

miques et sociales, Villars sur Glâne FR

Beatrice Heim-Niederer, Rhythmik- und Heil-

pädagogin, Nationalrätin, Starrkirch-Wil SO

(bis 28. Mai 2008)

Toni Hodel, dipl. theol., Direktor Caritas Bern,

Bern (bis 28. Mai 2008)

Dr. Zeno Cavigelli, Direktor Caritas St. Gallen,

St. Gallen (ab 28. Mai 2008)

Beatrice Inglin-Buomberger, Professorin an

der Fachhochschule Nordwestschweiz – HSA

Basel, Basel

Markus Köferli, dipl. theol., Bereichsleiter

Spezialseelsorge Zentralkommission Zürich,

Zürich

Hubert Péquignot, Direktor Caritas Neuen-

burg, Neuenburg

Sr. Annemarie Müller, Generalprokuratorin,

Kloster Ilanz, Ilanz GR

Erhard Müller, Pfarrer, Siebnen

(bis 28. Mai 2008)

Curt-J. Lützen, Dipl. Sozialarbeiter, Gross SZ

(ab 28. Mai 2008)

Damien Revaz, Anwalt, St-Maurice VS

(bis 28. Mai 2008)

Jean-Pascal Jaquemet, Advokat und Notar,

Evionnaz VS (ab 28. Mai 2008)

Traugott Rüttimann, Römisch-Katholische

Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ),

Koppigen BE (bis 28. Mai 2008, seither freies

Mandat)

Alois Bissig, Fürsprecher, RKZ, Ennetbürgen

NW (ab 28. Mai 2008)

Stefanie Schalcher, Ethnologin, Zürich

Verband

48

Dr. Peter Schmid, Offizial Bistum Basel,Solothurn

P. Markus Steiner, dipl. mat. ETH, Rektor,Kloster Einsiedeln, Einsiedeln SZ

Joseph Thali-Kernen, Diakon, GesamtleiterSeelsorgeverband Allschwil-Schönenbuch,Allschwil BL (ab 28. Mai 2008)

P. Gottfried Vonwyl, Regionaloberer,Bethlehem Mission, Immensee SZ(bis 28. Mai 2008)

Margrit Santschi, Katechetin, Büron LU(ab 28. Mai 2008)

Daniel Walker, lic. phil., MBE HSG,Unternehmer, St. Gallen

Geschäftsstelle Caritas Schweiz

Geschäftsleitung

Direktor: Dr. h. c. Jürg Krummenacher(bis 30. September 2008)

Hugo Fasel, lic. rer. pol. (ab 1. Oktober 2008)

Bereich Internationale Zusammenarbeit:Norbert Kieliger, lic. rer. pol.

Bereich Grundlagen: Dr. Carlo Knöpfel

Bereich Soziale Aufgaben und MigrationSchweiz: Dr. Barbara Walther

Bereich Kommunikation: Dr. Odilo Noti

Bereich Personal und Qualitätsmanagement:Dr. Albert Schnyder

Bereich Finanzen und Administration:Hans Krummenacher-Wüest,Betriebsökonom FH; dipl. Wirtschaftsprüfer

Rechtliche Grundlagen

Name: Caritas SchweizRechtsform: VereinStatuten: vom 6.Dezember 1991Verbandszweck: Erfüllung der interdiözesa-nen und gesamtschweizerischen Caritas-Auf-gaben der Bistümer der römisch-katholischenKirche der Schweiz durch: Förderung desCaritas-Gedankens und eines entsprechen-

den Verhaltens und Handelns; Erkennenmenschlicher Notlagen sowie die Sensibili-sierung und Aktivierung der Öffentlichkeit fürdiese Probleme; Erarbeitung tragfähiger Lö-sungen und Erbringung konkreter und fach-gerechter Hilfeleistungen; Mitwirkung bei derSchaffung gerechter gesellschaftlicher Struk-turen.

Aufsichtsrat Kleiderzentrale

Dr. Ferdinand Steiner, Präsident, Luzern(bis 28. Mai 2008)

Walter Brogli, Präsident, Küssnacht am RigiSZ (ab 28. Mai 2008)

Christoph Bossart, Direktor Caritas beiderBasel, Basel

Dr. Barbara Walther, Mitglied der Geschäfts-leitung der Caritas Schweiz, Luzern

Geschäftsprüfungskommission

Präsident: Josef Truttmann, eidg. dipl. Buch-halter/Controller; Direktor der BerndorfLuzern AG, Horw LU

Ursula Muther-Guntern, lic. phil. I, Verwalterinder röm. kath. Landeskirche Bern, Biel

Josef Steiner, ehem. Direktor UBS Luzern,Schwyz (bis 28. Mai 2008)

Dr. Guido Käppeli, Unternehmer, Schwyz(ab 28. Mai 2008)

Dr. Isabelle Zuppiger Ritter, Amt für Jugend-und Berufsberatung Kanton Zürich, Rufi SG

Revisionsstelle

BDO VISURA, Luzern

Adressen Caritas-Netz

Adressen

3

Regionale Caritas-Stellen

Caritas AargauLaurenzenvorstadt 80Postfach5001 AarauTelefon 062 822 90 10Fax 062 822 63 [email protected]

Caritas beider BaselLindenberg 204058 BaselTelefon 061 691 55 55Fax 061 693 22 [email protected]

Caritas BernEigerplatz 5Postfach3000 Bern 14Telefon 031 378 60 00Fax 031 378 60 [email protected]

Caritas Kanton FreiburgRoute André-Piller 2Postfach 621762 GivisiezTelefon 026 321 18 54Fax 026 321 18 [email protected]

Caritas GenfRue de Carouge 53Postfach 751211 Genf 4Telefon 022 708 04 44Fax 022 708 04 [email protected]

Caritas GraubündenRegierungsplatz 307000 ChurTelefon 081 258 32 58Fax 081 258 32 [email protected]

Caritas JuraTemple 192800 DelsbergTelefon 032 421 35 60Fax 032 421 35 [email protected]

Caritas LuzernMorgartenstrasse 196002 LuzernTelefon 041 368 51 00Fax 041 368 51 [email protected]

Caritas NeuenburgRue du Vieux-Châtel 42000 NeuenburgTelefon 032 886 80 70Fax 032 721 44 [email protected]

Caritas St. GallenTeufener Strasse 119000 St.GallenTelefon 071 577 50 10Fax 071 577 50 [email protected]

Caritas TessinVia Merlecco 86963 PregassonaTelefon 091 936 30 20Fax 091 936 30 [email protected]

Caritas ThurgauFelsenstrasse 11Postfach8570 WeinfeldenTelefon 071 626 80 00Fax 071 626 80 [email protected]

Caritas WaadtCésar-Roux 81005 LausanneTelefon 021 320 34 61Fax 021 320 34 [email protected]

Caritas WallisRue de Loèche 19Postfach 20561950 Sitten 2Telefon 027 323 35 02Fax 027 322 58 [email protected]

Caritas ZürichBeckenhofstrasse 16Postfach8021 ZürichTelefon 044 366 68 68Fax 044 366 68 [email protected]

Geschäftsstelle

Caritas SchweizLöwenstrasse 3Postfach6002 LuzernTelefon 041 419 22 22Fax 041 419 24 [email protected]

Wir helfen Menschen.