Jahresrückblick 2008

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Nachrichten und Meldungen aus der Evangelischen Kirchengemeinde Werden. Zeitaum: Januar bis Dezember 2008.

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Page 1: Jahresrückblick 2008

2008Nachrichten und Meldungen aus der Evangelischen Kirchengemeinde Werden

Das Redaktionsteam

Jesus Christus spricht: Ich lebe und ihr sollt auch leben.Johannes 14,19

Essen, im Januar 2009

DER BRIEFIhr seid ein Brief Christi

HERAUSGEBER: PRESBYTERIUM DER EVANGELISCHEN KIRCHENGEMEINDE WERDENBEAUFTRAGTER DES PRESBYTERIUMS FÜR ÖFFENTLICHKEITSARBEIT CONRAD SCHLIMM

REDAKTION: MEIKE KRÜGER ( 40 50 16 ANDREAS SCHÄFER ( 49 02 301ANSCHRIFT: DER BRIEF • HECKSTRAßE 65 • 45239 ESSEN-WERDEN

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Neue Ausgabe von DER BRIEF ab 3. Dezember 2008DER BRIEF - Der gute Anfang

Ab dem 3. Dezember 2008 wird die neue Ausgabe von DER BRIEF Ausg. 04/2008 an die Haushalte der evangelischen Gemeindemitglieder in Werden verteilt. Bereits jetzt kön-nen Sie Online in der Ausgabe blättern.

Das Titelthema “Der gute Anfang” beschäftigt sich in der Weihnachtsausgabe mit der “Menschwerdung”. Hier ein Auszug aus dem Inhalt: In einem alten Buch über die Fischer der Lofoten kann man folgende Beobachtung lesen: Wenn große Stürme erwartet wer-den, dann kann man Fischer sehen, die ihre Boote am Strand festzurren und sich dann auf dem Festland in Sicherheit bringen. Andere Fischer aber stechen eilig in See. Denn: die kleinen wendigen Boote der Fischer sind auch bei Sturm auf hoher See sicherer als am Strand. Dort werden sie selbst schon bei kleineren Stürmen von den Wellen leicht zerschlagen und zerstört. Und für ihre Besitzer beginnt dann eine harte Zeit. Aber ein kluger Seemann mit Lebenserfahrung, besonnenem Gemüt und ruhiger Hand wird sein Boot auch in großem Sturm, Wind und Wellen zum Trotz, retten ... (mehr)

Neuer InternetserviceKartenbestellung online

Ab sofort bieten wir über unsere Website einen neuen Service an: Chorkonzert, Neu-jahrskonzert (ausverkauft!), Orgelnacht ... bestellen Sie ab sofort hier ihre Konzertkarten online vor. Im Bereich Kirchenmusik haben wir eine eigene Seite Kartenbestellung ein-gerichtet, über die Sie ihre Karten per Vorabkasse zzgl. 2,50 EURO Vorverkaufsgebühr beziehen können.

Schauen Sie sich einfach mal den neuen Kartenbestell-Service an und sichern Sie sich bereits jetzt Ihre Karten für das Weihnachtsoratorium oder das Neujahrskonzert 2009 (ausverkauft!).(mehr)

What a wonderful WorldSwingvon Pfarrer Martin Schmerkotte

Natürlich - auch in diesem Jahr gibt es den Weihnachts-Swing-Gottesdienst, mit dem Sie Ihr Weihnachtsfest locker, beschwingt und fröhlich ausklingen lassen können. „What a wonderful world!“ Es ist das Weihnachtsfest, das diese Welt in ein wunderbares, weih-nachtliches Licht hüllt. Gestaltet wird dieser Gottesdienst von der Ton-Art-Big-Band unter der Leitung von Sven Janning und von Pfarrer Martin Schmerkotte.

Am 26. Dezember ab 17 Uhr können Sie in der Evangelischen Kirche Werden den Weih-nachts-Swing-Gottesdienst mitfeiern.

Weihnachts-Swing-Gottesdienst:2. Weihnachtsfeiertag, 26. Dezember, 17.00 Uhr, Evangelische Kirche.

Neuauflage des SchmuckstücksGeusenengelvon Baukirchmeister Conrad Schlimm

Aufgrund verstärkter Nachfrage haben wir uns entschlossen in Verbindung mit der Alt-stadt-Goldschmiede Göbel noch einmal eine Serie mit dem Posaunenengel von Haus Fuhr als Schmuckstück aufzulegen. Die Form ist immer die gleiche, man kann allerdings zwischen verschiedenen Größen und Materialien wählen.

Das Schmuckstück selbst kann als Anhän-ger, Stecker oder Brosche gefertigt wer-den und eignet sich hervorragend als Weihnachtsgeschenk. Für jedes gefertigte Teil geht ein festgelegter Betrag automatisch an die Stiftung Kirchenmusik. So gibt es doppelt Freude, bei dem Beschenkten und bei der Stiftung.

Kontakt:Baukirchmeister Conrad SchlimmTel. 49 12 27 oder E-Mail:[email protected]

Julia Olmesdahl – unsere neue VikarinLiebe zu Menschenvon Vikarin Julia Olmesdahl

In wenigen Wochen ist es soweit: mein Vikariat in Werden beginnt! Ich freue mich schon sehr darauf, Sie und Euch bald näher kennenzulernen. Vorher darf ich mich hier kurz vor-stellen: als gebürtige Duisburgerin hat es mich nach meinem Studium in Münster, Bonn und Wuppertal wieder zurück in den Ruhrpott gezogen und ich freue mich darauf, in diesem besonders schönen Teil der baldigen Kulturhauptstadt leben zu können.

Ich bin sehr gerne unter Menschen, liebe Musik (vor allem das Singen), lasse mich gerne bekochen (oder versuche es selbst) oder genieße ein gutes Buch in meinem alten Oh-rensessel. Wenn ich gerade nicht im Ruhrgebiet unterwegs bin, findet man mich meist irgendwo am Meer. Mit dem Jahr 2008 verbinde ich sehr viel Neues: das Ende meines Studiums, erste Berufserfahrungen, eine neue Wohnung und nicht zuletzt auch einen Namenswechsel – meinen Mann Simon habe ich in Essen kennengelernt. Er arbeitet als Lehrer für Biologie und Englisch und teilt mit mir die Liebe zu Menschen, Musik und dem Meer.

Den ersten Teil meiner Ausbildung zur Pfarrerin verbringe ich zur Zeit an einem Essener Gymnasium. Ab Mitte Januar bin ich dann in der Werdener Gemeinde unterwegs und freue mich auf alle neuen Gesichter der verschiedenen Generationen. Es begeistert mich zu hören, wieviel Leben in Ihrer Gemeinde steckt und ich wünsche mir in den nächsten 2½ Jahren, so viel wie möglich davon mitzubekommen.

Bis bald in Werden!

Kontakt: Vikarin Julia Olmesdahl, Hufergasse 39, Tel. 0201/ 63 26 991 E-Mail: [email protected]

Wer hat an der Uhr gedreht?Gottesdienst um 10.30 Uhrvon Pastorin Maret Schmerkotte

„Unsere Gottesdienste sollen noch familienfreundlicher werden“, so Pastorin Maret Schmerkotte zu der Entscheidung, ab 2009 den sonntäglichen Gottesdienst 30 Minuten später beginnen zu lassen.

Im Sommer war dieser Entscheidung des Presbyteriums eine Gemeindebefragung gin-gen Anfragen von Familien und einigen „Langschläfern“ aus der Gemeinde voraus, die sich für einen späteren Gottesdienstbeginn aussprachen.

Der Beginn des Gottesdienstes um 10.30 Uhr ab 2009 soll nun beides ermöglichen: das gemeinsame Familienfrühstück und den Gottesdienstbesuch. Für Kinder wird weiterhin während der Predigt eine Kinderbetreuung angeboten. Also, aufgemerkt und einge-prägt: Ab Januar 2009 wird der Gottesdienst ab 10.30 Uhr beginnen! Am besten einen roten Merkzettel an Kühlschranktür oder Pinnwand heften.

Ab Januar 2009 beginnt unser sonntäglicher Regelgottesdienst grundsätzlich um 10.30 Uhr.

Ein „Gottesdienst für kleine und große Leute“.. ein Gottesdienst am Heiligabend 2008von Presbyter Harald Müller

Anhand von Scherenschnitten wurde die Weihnachtsgeschichte durch Pastorin Maret Schmerkotte und Pfarrer Martin Schmerkotte den kleinen und großen Leuten erzählt.

Die Lieder wurden begleitet durch das Gitarrenspiel von Pfarrer Schmerkotte, das Klop-fen der Kinder und das Klingeln der Erwachsenen mit Schlüsseln, um das Klingeln der Schlittenglöckchen zu imitieren.

Weihnachten erinnert uns daran,dass Gott in dieser Welt ein Licht angezündet hat.Dieses Licht ist seine Liebe.Sein Heil sei euch gewiss.Sein Segen sei mit euchauf allen euren Wegen.

HERAUSGEBER: PRESBYTERIUM DER EVANGELISCHEN KIRCHENGEMEINDE WERDENBEAUFTRAGTER DES PRESBYTERIUMS FÜR ÖFFENTLICHKEITSARBEIT CONRAD SCHLIMM

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Café des Männertreffs beim WeihnachtsmarktSechs Eisen im Einsatz

Reger Zuspruch herrschte am vergangenen Samstag beim ersten Männertreff-Café, das mit dem Werdener Weihnachtsmarkt zwischen 14.00 und 18.00 Uhr die Tore von Haus Fuhr öffnete. Sechs Waffeleisen hatten die acht Männer des Männertreffs der Evange-lischen Kirchengemeinde Werden im Einsatz, um der steten Nachfrage der Besucher nachzukommen.

„Wir haben die Besucher nicht gezählt, aber es waren weit mehr als wir erwartet haben“, so Pfarrer Martin Schmerkotte. Zwischenzeitlich eilten zwei Ehefrauen zur Hilfe, da neuer Waffelteig gemacht werden musste. Als besonderes Highlight vor allem bei den Kindern galt der „Spendenzug“, der durch das Foyer von Haus Fuhr rollte. Der Männertreff hatte eigens eine Eisenbahn aufgebaut, die an den Tischen der Besucher vorbeirollte, und zum Spenden für das geplante Hospiz animierte. Der Einsatz des Zuges war ein voller Erfolg. Da sämtliche Waffeln und Getränke kostenfrei ausgegeben wurden, spendeten die Besu-cher freudig. Am Ende konnte ein Erlös von 260 Euro für das Hospiz erzielt werden.

Und im nächsten Jahr? „Für den Weihnachtsmarkt 2009 planen wir, am späteren Nach-mittag auch herzhaftere Dinge wie Zwiebelsuppe und Sandwiches anzubieten. Wir hof-fen, dass wir neben dem Männertreff dann auch noch andere Gruppen mit ihren Ideen für die Mithilfe gewinnen können“, so Pfarrer Martin Schmerkotte.

Heiter, nachdenkliche Texte in der Evangelischen Kirche Besinnlicher Advent

(as) 160 Ohren oder 80 Besucher lauschten am vergangenen Freitag Nachmittag den „Weihnachtsgeschichten zum Schmunzeln und Nachdenken“ in der Evangelischen Kir-che Werden. Wolfgang Lubert aus Mülheim trug zusammen mit Sängerin Sylvia Stepper-Loeber und Musiker Klaus Kauker fünf weltliche Geschichten bekannter Autoren vor: z.B. Astrid Lindgrens „Pelle zieht aus“.

Die musikalische Untermalung und Verbindung der stimmungsvollen Kurzgeschichten, z.B. mit Katie Melua’s „Thank You Stars“ oder „The Rose“ von Bette Midler, sorgte letztlich dafür, dass die Darbietung nicht nur kurzweilige Unterhaltung schenkte, sondern auch die Herzen der Menschen erreichte.

Wolfgang Lubert entdeckte 1980 seine Leidenschaft für die Schauspielerei und hat seit-dem in zahlreichen heiteren und ernsten Rollen seine Künste zum Besten gegeben. Aus der Begeisterung für stimmungsvolle, tiefsinnige Kurzgeschichten entstand vor zwei Jah-ren die Idee zum Programm „Besinnlicher Advent“, mit dem den Menschen auf einfühl-same Weise ein Stück feierliche Einstimmung auf das Weihnachtsfest zuteil werden soll.

Die Atmosphäre war stimmig, so dass bereits jetzt überlegt wird, die Veranstaltung im nächsten Advent zu wiederholen.

Familiengottesdienst mit der Pusteblume Die Sache mit dem Nikolaus...

(as) Über 200 Eltern und Kinder besuchten am vergangenen Sonntag den Familiengottes-dienst der Evangelischen Kirchengemeinde Werden. Zusammen mit dem Kindergarten Pusteblume erzählten Pfarrer Martin Schmerkotte und ein gutes Dutzend Kinder des Kin-dergartens die Geschichte des Nikolaus auf ihre ganz eigene Art: mit schauspielerischen Einlagen, viel Gesang und mit Begleitung des Oekumenischen Kinderchors.

„Applaus für den Nikolaus“ unter diesem Motto stand der Familiengottesdienst, der ein Auftakt für einen quirligen und familienfreundlichen zweiten Adventssonntag in der Evangelischen Kirchengemeinde Werden war. Der Oekumenische Kinderchor unter Lei-tung von Kantor Andreas Kempin stimmte die anwesenden Eltern, Großeltern und Kinder ein. In selbstgebastelten Kostümen und mit viel Liebe zum Schauspiel führten die Kinder des Kindergartens die Geschichte des Nikolaus auf. Die Gottesdienstbesucher waren na-türlich zum Mitmachen aufgefordert. So wurden fleißig Lieder wie „Lieber guter Niko-laus“ oder „Alles wird gut“ angestimmt; Lieder, deren Inhalt Pfarrer Schmerkotte in seiner Kurzpredigt allen verständlich mit der Nikolausgeschichte verknüpfte.

Nach dem Familiengottesdienst probten rund 50 Kinder bereits fleißig für das diesjährige Krippenspiel an Heiligabend. Gleichzeitig hielt der Nikolaus im Kindergarten Pusteblume Einzug und begrüßte und beschenkte dort die Kindergartenkinder und ihre Eltern.

Und dann? Und dann war da noch die Sache mit dem Nikolaus. Im diesjährigen Lieder-

heft des Familiengottesdienstes fanden sich eine Bischofsmütze und ein Bischofsstab zum Ausschneiden. Warum? Nun, in ganz Werden ließen sich zum Nikolaustag keine „Schokoladen-Nikoläuse“ finden, sondern nur „Weihnachtsmänner mit Zipfelmützel und Geschenkesack“. Mithilfe der Liederhefte konnten die Kinder schnell ihre Weihnachts-männer in Nikoläuse verwandeln.

Familienfreizeit in WarburgWunder gibt es überallvon Felix Carls

Wer weiß spontan wo Warburg liegt ? Ich nicht. Es liegt nicht in Spanien soviel war mir bald klar... aber das ist auch gar nicht wichtig, denn ich bin erst 5 Jahre alt und meine Eltern kannten den Weg. Ich bin Felix und hatte mich schon riesig darauf gefreut all die anderen Kinder wiederzusehen, insgesamt waren wir über 50 Personen!

Das Motto dieser Woche war „Wunder gibt es überall“ und wir haben auch wirklich tolle Sachen gemacht. Am ersten Tag sind wir zu einer Burg gewandert, die man ganz in der Ferne sehen konnte. Nach zwei Stunden war die Burg nicht mehr zu sehen und der Rest der Gruppe auch nicht. Und zu allem Übel lag vor uns der Wald in dem mal ein Drache gewohnt haben soll. Da wollte ich auf gar keinen Fall rein. Meine Mutter hat zwar ver-sucht mir zu erzählen, dass sei nur eine Geschichte von damals gewesen, aber man kann da gar nicht vorsichtig genug sein... wie dem auch sei, bei dieser Burg sind wir nicht mehr angekommen, aber der Drache hat uns auch nicht gekriegt !

Zu unserer Unterkunft gehörte auch eine Holzwerkstatt, da haben wir Kinder mit einem sehr netten Herrn Teelichthalter, Massageroller oder auch Geduldspiele gebaut. Und in der Tobescheune konnte man Hockey spielen und es gab sogar eine Kletterwand – an der haben sich dann auch die Erwachsenen versucht. Paul hat es als einziger geschafft die Glocke ganz oben unter der Decke zu läuten und der ist 12 !

Es war schön mit allen Familien gemeinsam etwas zu erleben: Tierpark, Besichtigung ei-ner Kupfermine, Familienralley und jeden Morgen und Abend Singen, das hat mir neben dem Spielen übrigens am besten gefallen und meine Eltern mußten mir versprechen, dass wir nächstes Jahr wieder mit fahren.

25 Jahre Senioren-Tanzkreis am Dienstag... noch einmalvon Anne Posada

25 Jahre steht der Kreis unter Leitung von Hanna Wilde, die den Kreis mit ihrem Mann gegründet hat und bis heute führt. Sie ist jetzt 88 Jahre jung und ein klares Vorbild für die über dreißig Frauen, die sich vierzehntägig treffen.

Für viele Frauen ist das Tanzen der Höhe-punkt der Woche; ist der Kreis doch nicht nur ein Anziehungspunkt für Werden und Heidhausen, sondern es kommen einige Teilneh-merinnen aus dem Umland. Wie unsere älteste Tänzerin. Sie kommt aus Velbert und ist 90 Jahre alt. Neunzehnmal ist die Gruppe zu einer intensiven Tanzwoche in die Haardt nach Oer-Erkenschwick aufgebrochen. Das zwanzigste Mal soll 2009 starten.

Frauen lieben Geselligkeit und so ist Kaffee und Kuchen nicht weit. Seit Jahren gibt es vor dem Tanzen Gelegenheit Freud und Leid auszutauschen im Kaffeestübchen, das Anne-marie Peter mit ihrem Team liebevoll betreut.

Der wunderschöne große Saal im Haus Fuhr, den wir dankbar nutzen dürfen, gibt den festlichen Rahmen für jedes Treffen. Und wenn nach dem zeitweise mühsamen Einstu-dieren Hanna sagt „... und jetzt noch einmal in aller Schönheit“, dann verzaubert die Mu-sik die gesamte Atmosphäre und alle strahlen.

Ich lobe den TanzDankevon Pfarrer Irmenfried Mundt

„Ich lobe den Tanz, denn er befreit den Menschen von der Schwere der Dinge, bindet den Vereinzelten an die Gemeinschaft. Ich lobe den Tanz, der alles fordert und fördert, Gesundheit und klaren Geist. und eine beschwingte Seele. O Mensch lerne tanzen, sonst wissen die Engel im Himmel mit dir nichts anzufangen!“

Der Kirchenvater Augustinus hat den Tanz gelobt. Wir auch! 25 Jahre Tanzkreis, d.h. unge-zählte Stunden, in denen Menschen ihre Sorgen überflügeln konnten, getragen von der

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Musik, der Bewegung, der Gemeinschaft. Der Tanz ist neben dem Gesang das Medium, in dem der Mensch wirklich aus sich herausgeht, über sich hinauswächst - in der Gemein-schaft besonders. Der Tanz fördert Gesundheit, Geist und Seele!

25 Jahre Tanzkreis – das ist untrennbar verbunden mit Hanna und Werner Wilde. Sie ha-ben in all den Jahren mit außergewöhnlichem Einsatz, ja wirklicher Hingabe Menschen durch den Tanz mit Lebensfreude angesteckt. Und diese Lebensfreude in der Gemein-schaft zu spüren, ist zugleich der schönste Dank. Werner Wilde ist im Frühjahr im 94. Le-bensjahr gestorben. Was er und seine Frau Hanna den Menschen geschenkt haben, ist aufgehoben in ihren Herzen. Danke!

St. Martin in Haus BarbaraPusteblumevon Rahel Hunscher & Monika Littmann

Am Mittwoch, dem 12.11.08 besuchten wir mit unseren Kindern (die Jüngsten werden nächste Woche 3 Jahre alt) das Haus Barbara am Werdener Bahnhof.

Mit Laternen, Gitarre und viel Aufregung im Gepäck machten wir uns auf den Weg, um dort den überwiegend älteren Menschen mit unserem Gesang eine Freude zu bereiten. Freundlich wurden wir von der Ergotherapeutin Frau Säuberlich in Empfang genommen. Sie war es auch die angefragt hat, ob wir uns regelmäßige Besuche im Haus Barbara vor-stellen könnten. Das konnten wir sehr gut, da wir Kinder dafür sensibilisieren möchten, Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit wahrzunehmen und zu schätzen. Dazu erklärte auch Frau Säuberlich: „Heutzutage findet ein Zusammenleben der Generationen kaum noch statt. Für unsere Bewohner ist es wichtig, das mal erleben zu können!“

Auch für unsere Kinder war das Zusammentreffen eine schöne und zugleich spannende Erfahrung. „Das ist ja fast wie bei einer Aufführung“, äußerte sich ein Mädchen. Die Kinder und Erzieherinnen freuen sich schon auf den nächsten Besuch im Haus Barbara.

Oekumenisches FrühstückUnd nun?von Christa und Klemens Büchler

Es war eine Idee von Pfarrerin Kollmann-Rusch und von Maria Schmidt: ein Frühstücks-morgen. Im Herbst 2005 startete dann das erste „Oekumenisches Frühstück“. Fünfmal im Jahr fand es seitdem regelmäßig statt.

Bilanz: Der Trägerkreis hat festgestellt, dass immer weniger Menschen den Samstagmor-gen für das Oekumenische Frühstück mögen. Der Samstag hat andere Prioritäten. Auch wird die Vorbereitung weiterhin hauptsächlich vom Ehepaar Büchler und Maria Schmidt getragen.

Der Trägerkreis schlägt daher vor, eine einjährige Pause einzulegen, und hofft auf Reak-tionen und Vorschläge.

Kontakt:Pfarrer i.R. Klemens Büchler Rittergasse 8Tel. 0201 / 49 01 818

Probenwochende des ChorsAbgeschiedenvon Werner Arndt

Abgeschieden in einer Pension im Weserbergland und fern der häuslichen Umgebung bereitete sich der Chor intensiv auf das Konzert mit dem Weihnachtsoratorium von J. S. Bach (Teile 1 – 3) vor. Die Aufführung findet am 21. Dezember 2008 (4. Advent) um 18 Uhr in der Kirche statt. Dem heiteren Gruppenfoto merkt man die Anforderungen nicht unbedingt an, aber unter der Leitung von Yoko Seidel war das Wochenende vom 14. bis 16. November mit zahlreichen Chorproben in großer Konzentration ausgefüllt.

Im Mittelpunkt standen zunächst - noch ohne Orchester und Solisten - die Chorsätze und Choräle, doch bald werden die Zusammenarbeit mit den anderen Musikern und Proben in einem größeren musikalischen Rahmen folgen. Die Chormitglieder freuen sich auf die Aufführung eines großen Musikwerkes und wünschen sich einen regen Besuch.

Bachs Weihnachtsoratorium BWV 248Jauch - zet, froh - lo - cketvon Kirchenmusikerin Yoko Seidel

Wenn die fünf markanten Paukenschläge ertönen, mit denen der erste Teil anhebt, dann wird es Weihnachten! „ Oratorium, welches Die heilige Weyhnacht über in beyden Haupt-Kirchen zu musicieret wurde. Anno 1734“.

Diesen originalen Titel trägt Bachs populärste geistliche Vokalmusik. Ein Spitzenwerk der Weltliteratur beinhaltet Hoffnung, Freude, Glanz, Wärme und beinahe hörbares Licht in der dunkelsten Zeit des Jahres. In Wort und Ton fasziniert das sechsteilige Werk unmit-telbar, zugleich bedarf es der Erläuterung, trennen uns doch bald 300 Jahre von seiner Entstehung. Carl Friedrich Zelter, der Leiter der Berliner Singakademie, schrieb 1827 in einem Brief an Goethe: „Diese Musik ist voller Sinn“, denn sie ist sinnlich und sinnvoll zu-gleich. Bach verbindet die beiden Aspekte, und hier setzt die musikalisch-theologische Interpretation an.

Das Sinnliche wird im Hören erfahrbar. Je offener und geübter die Hörer dabei sind, des-to intensiver erreicht sie das Werk. Üben ist ja nicht nur eine Sache des Musikmachens, sondern auch des Hörens. Diese schwierige Herausforderung übernimmt der Chor der Evangelischen Kirchengemeinde Werden am 4. Advent.

Am 21. Dezember 2008 um 18.00 Uhr sind drei Teile dieser Vokalmusik zu hören.

Medientipp von Kirchenmusikerin Yoko SeidelWeihnachts-Oratoriumvon Kirchenmusikerin Yoko Seidel

Wie viele Aufnahmen von Bachs Weihnachts-Oratorium existieren überhaupt? - Unzähli-ge! Überall auf der Welt wurde das populärste Werk aufgeführt und aufgenommen.

Ralf Otto hat mit der Aufnahme des Weihnachts-Oratoriums nicht umsonst eine hervor-ragende Stellung in der internationalen Kritik eingenommen. Die herrlichen Stimmen der Solisten, die prächtige Klangfarbe des Chores in Verbindung mit der wunderbaren Flexibilität und Schwungkraft des Concerto Köln.Endlich war ein Weihnachts-Oratorium entstanden, das eine schlüssige Verbindung zwischen barocker Aufführungspraxis und moderner Interpretation herstellte! Diese Aufnahme bleibt immer noch - 17 Jahre nach ihrer Entstehung - strahlend und wird wohl für lange Zeit maßgebend für nachfolgende Einspielungen bleiben.Eine unbedingte Empfehlung für alle, die der Musik Bachs verbun-den sind oder diese kennenlernen wollen!

Johann Sebastian Bach:Weihnachts-OratoriumRuth Ziesak, Monica Groop, Christoph Prégardien, Klaus Mertens, Vokalensemble Frank-furt, Concerto Köln, Ralf Otto (Dirigent) CD Aufnahme 1991

Abschied von Manfred KornatzEine Institutionvon Pfarrer Irmenfried Mundt

1964 finden sich auf Initiative von Manfred Kornatz junge Leute zusammen, die als Po-saunenchor Werden 1967 am Totensonntag zum ersten Mal öffentlich auftreten. Manfred Kornatz damals: 32 Jahre jung.

Heute, über 40 Jahre später, ist der Posaunenchor Werden längst zu einer musikalischen Institu-tion geworden. Nach innen eine „Bläserfamilie“ – nach außen ein Ensemble, das ungezählte Gottesdienste, Festveranstaltungen und Konzerte bis heute mit gestaltet. Am bekann-testen das große Bläserkonzert, das seit 1985 bis heute im Frühjahr gegeben wird – in unserer vollbesetzten Kirche. Aber was wären wir ohne Posaunen am Heiligen Abend, am Erntedankfest, „open air“ an Himmelfahrt, in der Baldeneykapelle oder bei der Statio der Ludgerusprozession?! Immer erklingen zur Freude der Menschen und zum Lob Gottes die Trompeten und Posaunen unseres Chores. Die treibende Kraft – Manfred Kornatz. Mit unglaublicher Energie und Hingabe hat er den Chor aufgebaut und geleitet – mit Frau und Familie an der Seite. Am 3. Advent im Weihnachtskonzert wird er verab-schiedet.

Im Namen der Gemeinde: Ein herzliches Dankeschön.

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Konzert des PosaunenchorsWeihnachtskonzert

(as) Am Sonntag, 14. Dezember 2008, veran-staltet der Evangelische Posaunenchor Wer-den sein Weihnachtskonzert um 17.00 Uhr, in der Evangelischen Kirche Werden. Das Kon-zert wird dirgiert von Manfred Kornatz.

Zur Aufführung gelangen Werke von Johann Crüger, Georg Friedrich Händel, Ludwig van Beethoven, Johann Sebastian Bach, Andreas Hammrschmidt und viele mehr.

Als volkstümliche Weihnachtsstücke zum Mitsingen gelangen Leise rieselt der Schnee, Alle Jare wieder, Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen und Süßer die Glocken nie klingen zur Aufführung. Den Ausklang des Konzerts bilden Friedrich Silchers Ehre sei Gott in der Höhe und Johann Gottfried Herders O, du fröhliche.

Mit diesem Weihnachtskonzert verab-schiedet sich zugleich Manfed Kornatz aus der jahrzehntelangen Leitung des Posaunenchors und reicht die Leitung an Herwig Frassa weiter. Posaunenhcor und Gemeinde möchte diesen Anlass festlich begehen und freuen sich auf ein stimmungsvolles Konzert vor dichtbesetzten Kirchenbänken.

Weihnachtskonzert am Sonntag, 14. Dezember 2008, 17.00 Uhr in der Evangelischen Kirche.

ReformationstagKirche kreuzt aufvon Monika Rube

Das Reformationsfest am 31.10.2008 in der Essener Innenstadt – drei Austragungsorte, drei Begegnungsstätten: die Kreuzeskirche, die Marktkirche und das Haus der evange-lischen Kirche. Ein vielseitiges, interessantes Programm das mich angelockt hat, besser gesagt: „aufgekreuzt“ bin ich leider nur in der Kreuzeskirche.

Von Bläserklängen eingestimmt begann hier nun ein besonderer Gottesdienst.Viele Be-sucher waren gekommen, um zu hören und zu sehen. Zu sehen: einige Bilder und eine „Kreuz-Tür“ (Installation von Angelika Kasching). Zu hören: Sehr schöne Musik und im Anschluß die Dialog-Predigt zu 1.Kor.1,18, Pfr.ìn Annegret Helmer und Dr.h.c. Fritz Pleit-gen. Kirche-Kunst-Kultur, Verbindungen herstellen auch im Blick auf das Jahr 2010. Ver-bindungen gab es einige in der Innenstadt: Info-Stände Walking acts, in der Marktkirche das Programm der Jugend und im Haus der evgl. Kirche ein „Bürgergespräch“ zum Thema „Essen im Zentrum der Kulturhauptstadt RUHR 2010“. Und zum Schluß: DER SEGEN ZUR NACHT.

Gemeindehaus Haus FuhrGlanzlichtervon Baukirchmeister Conrad Schlimm

Glanzlichter - unter diesem Motto fand im Varieté-Theater Essen, GOP, eine Charity-Party des Mittelstandes statt. Mittelständler aus Essen und Umgebung trafen sich zu Gedan-kenaustausch und Unterhaltung, aber auch um ihr soziales und unterstützendes Enga-gement öffentlich zu bekunden. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurden mehrere von dieser Initiative geförderte Projekte vorgestellt, unter anderem auch Haus Fuhr. Baukirch-meister Conrad Schlimm konnte für die Evangelische Kirchengemeinde Werden aus der Hand von Thomas Decker einen Scheck in Höhe von 6.000,00€ zu Gunsten von Haus Fuhr entgegennehmen.

Die Firma Elektro Decker ist auch bei dem in Kürze anstehenden letzten Bauabschnitt wieder eingebunden und gehört zu dem Planungsteam um die Architektin Ulrike Schul-schenk. Treppenhäuser, Küche, Sanitärräume und das Außengelände sollen kurzfristig in Angriff genommen werden. Da die entstehenden Kosten noch nicht ganz abgedeckt sind, kommt diese Spende im rechten Moment.

KirchturmWeg frei - nach obenVon Baukirchmeister Conrad Schlimm

Wenn man in der Evangelischen Kirche durch die Orgel weiter nach oben in den Turm geht, erreicht man über eine Treppe die Ebene, auf der früher das mechanische Werk für die Uhr stand. Von da ab geht es nur noch über schwankende Leitern nach oben. Die

Forderung der Wartungsmonteure für Uhr und Glocken ist ein etwas sicherer Zugang zum oberen Teil des Turmes. Die 108 Jahre alte Leiter hat zwar Bestand und ist auch noch in Ordnung, aber entspricht nicht den heutigen Vorschriften. Die Fa. Thyssen/Krupp hatte uns angeboten einen komfortablen Zugang bis zur Glockenstube einzubauen, d. h. eine Treppe. Diese Treppenelemente waren aber leider zu groß, so dass sie nicht durch die Orgel zu transportieren waren. Wir hätten also einen Telekran bestellen und ein Fenster ausbauen müssen, um alles nach oben zu bekommen. Das wäre dann doch zu aufwändig gewesen, sodass wir uns leider mit einem normalen Gerüst mit Leitern zufrieden geben müssen. Aber der Zweck ist erfüllt: die Monteure haben einen ungefährlichen Zugang und unter Aufsicht können wir demnächst auch Besucher bis zur Glockenstube führen.

TrauergruppeMit Trauer leben

Sie haben einen lieben Menschen verloren? Sein Platz in Ihrem Leben ist leer... Bei je-dem Sterben sterben wir ein Stück mit. Es geht etwas von uns selbst fort und wir sind nicht mehr dieselben, die wir vorher waren. Uns wird schmerzhaft deutlich: Leben ist Leben und Tod. Und so gehört auch die Trauer zum Leben, auch zu unserem ganz per-sönlichen.

Trauer braucht vor allem Zeit. Und nur Sie selbst wissen, wieviel Zeit Sie brauchen und welche Art des Trauerns zu Ihnen persönlich passt. Es gibt keinen verbindlichen Maßstab für „richtiges“ Trauern. Trauer kann auch einsam machen. Es kann daher hilfreich sein, auf dem Weg der Trauer Begleitung zu finden: Menschen, die ähnliches erlebt haben, die Trauer und Schmerz kennen und verstehen können, wie schwer es ist, nach dem Verlust eines Menschen neue Hoffnung und neue Lebenskräfte zu finden. In unserer Kirchenge-meinde möchten wir Ihnen in einer Trauergruppe die Möglichkeit bieten, Ihren eigenen Weg in der Trauer zu finden und zu leben. Gemeinsam mit anderen Trauernden können Sie sich mit Ihrer Trauer auseinandersetzen, indem Sie

Zeit haben, um Vergangenes zu bedenkenRaum haben, um sich selbst in der Trauer mit allen Klagen und Fragen ernst zu nehmensich miteinander austauschen und gegenseitig bereichern nach neuen Perspektiven und Lebensmöglichkeiten suchen erfahren, welche Rolle Gott in der Trauer spielen kann.Neben den Gesprächen über die verschiedenen Facetten der Trauer wird es auch inhalt-liche Impulse geben, Zeiten der Meditation und der Stille. Es steht Ihnen offen, wie aktiv Sie sich an den Gesprächen beteiligen möchten. Sie können auch einfach nur zuhören. Sie sollen in der Gruppe den Raum finden, den Sie für sich brauchen.

Die Trauergruppe trifft sich donnerstags an folgenden zehn Terminen: 6.11./20.11./4.12./18.12./22.1./5.2./19.2./12.3./26.3./9.4 jeweils von 9:15 bis 11:45 Uhr im „Haus Heck“, Heckstr. 67

Haben Sie Interesse?Nähere Informationen erhalten Sie bei:Pastorin Maret Schmerkotte(Ausgebildete Trauerbegleiterin ITA)Heckstr. 87Tel.: 0201 - 4901935Pfarrerin Wenke BartholdiHeckstr. 61Tel.: 6122035

Die Zukunft unserer Seelsorgeangebote2010 und dann?von Dr. Cornelia Alisch

Hausbesuche, Trauerfälle, Kasualgespräche, Einzelgespräche ... das seelsorgerliche Ange-bot unserer Gemeinde ist weit gefächert. Hinzu kommen Gesprächskreise, Religionsun-terricht, Glaubensseminare. All das beruht auf viel haupt- und ehrenamtlichem Engage-ment unserer Pfarrer. Ab 2010 ist dieses teils in Frage gestellt: Das Dienstverhältnis von Pastorin Schmerkotte läuft aus.

Vielleicht ist es uns mittlerweile ein wenig selbstverständlich geworden: das Geschenk der zahlreichen Seelsorger in unserer Gemeinde und deren über das Maß hinausge-hende Engagement. Im Jahre 2010 erfolgt für unsere Gemeinde ein erster Einschnitt: Das Dienstverhältnis von Pastorin Schmerkotte wird 2010 enden. Ob sie dann weiterhin in den Dienst der Evangelischen Kirche im Rheinland übernommen wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch ungeklärt. Auch wie die Vertretung von Superintendent Mundt ab 2010 in unserer Ge-meinde organisiert wird, ist offen. Die Anstellung von Pfarrerin Bartholdi,

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die ebenfalls momentan zur Vertretung des Superintendenten bei uns eingesetzt ist, en-det bereits im Sommer 2009.

Die Konsequenz: Wenn wir auch über 2010 hinaus unser breites seelsorgerliches Ange-bot erhalten wollen, sind wir selbst gefragt. Das Presbyterium beschäftigt sich zur Zeit in-tensiv mit dieser Frage. Die Möglichkeit, einen soliden Grundstock für die seelsorgerliche Arbeit zu bilden, wurde mit der Einrichtung eines Sonder-Spendenkontos eröffnet. Wenn Sie seelsorgerliche Einzelprojekte unserer Gemeinde langfristig sichern wollen, können Sie dieses bereits jetzt mit einer Spende tun.

Bankverbindung: Ev. Gem. Werden bei der KD-Bank eG Dortmund, BLZ: 350 601 90, Konto: 522 3700 375, Stichwort: Seelsorge 2010.

Pfarrstellen in Werden ab 2014Einbeinig?

(as) Dem demographischen Wandel und Pfarrstellenabbau geschuldet wird unsere Ge-meinde ab 2014 voraussichtlich nur noch auf einem „Pfarrstellen-Bein“ stehen. Im Jahre 2014 wird unser Pfarrer und Superintendent Irmenfried Mundt in den Ruhestand treten. Eine Wiederbesetzung seiner Pfarrstelle ist nicht zu erwarten. Das Presbyterium wird sich daher intensiv mit der Frage nach einer gemeindefinanzierten Pfarrstelle beschäftigen. Eine solche Pfarrstelle (der Zuschnitt wird noch debattiert) wird einzig durch eine Stif-tung mit hoher, sechstelliger Stiftungseinlage nachhaltig finanzierbar sein.

Ambulante Oekumenische Hosizgruppe WerdenHospizliches Haus des Lebens in Werden

Am 12. August wurde der Gesellschaftsvertrag der „Christliches Hospiz Essen Werden ge-meinnützige GmbH“ unterzeichnet und notariell beurkundet. Damit ist in Werden der 1. und entscheidende Schritt zur Gründung eines stationären Hospizes getan, das im ehe-maligen Kloster der Marienschule in der Dudenstraße eingerichtet wird.

Das stationäre Hospiz ist darauf ausgerichtet, sterbenden Menschen, die zu Hause nicht länger versorgt werden können, den letzten Abschnitt ihres Lebens so lebenswert als denkbar zu gestalten und sie qualifiziert in all ihren möglichen Nöten und Ängsten zu begleiten. Das Hospiz ist kein Pflegeheim und nicht Krankenhaus, sondern soll in der letz-ten Lebensphase für die oft Schwerstkranken ein Zuhause sein. Jedes Hospiz-Angebot richtet sich allein nach den Wünschen und Notwendigkeiten des Hospiz-Gastes. Er allei-ne bestimmt beispielsweise die Zeiten seiner Mahlzeiten oder des gepflegt Werdens. Er wählt seine Mahlzeiten, meldet seine Wünsche und hat das Recht vorgesehene Behand-lungen abzulehnen. Alles hospizlich palliative Tun hat zum Ziel, seiner Lebenssituation Erleichterung zu verschaffen, sein Wohlfühlen zu fördern und damit die Lebensqualität in der letzen Phase seines Lebens zu erhöhen.

Das Hospiz wird auf 7 Gäste vorbereitet sein. Das Hospiz-Team wird aus speziell ausge-bildeten Fachkräften ebenso bestehen wie aus vielen hoch motivierten ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern.

Das Hospiz-Angebot ergänzt sinnvoll die Angebote der christlichen Krankenhaus-ge-meinschaft Werden und der ambulanten Begleitung durch die oekumen. Hospizgruppe. Das seit Jahren in Werden gewachsene oekumenische Selbstverständnis und die gute Zusammenarbeit mit der GEWO-BAU Gesellschaft, die bereit ist, das Kloster für diesen Zweck aus zu bauen und der Hospizgesellschaft zu vermieten, sind wesentliche Voraus-setzung für die Gründung unseres Hospizes. Die Pläne für den Umbau liegen bereits vor.

In der großen Hoffnung, dass viele Interessierte, Freunde und Förderer jetzt mithelfen, die durch Einrichtung und Anlauffinanzierung entstehenden Kosten durch Spendenmit-tel mitzufinanzieren, hoffen die Initiatoren auf die Eröffnung des Christlichen Hospizes Essen-Werden in etwa gut einem Jahr. Das Spendenkonto ist bei der Pax Bank e.G. in Essen BLZ: 370 601 93, Kto.Nr.: 200 388 4018 eingerichtet.

Freude über Superintendenten-Wahl Zeichen der Zuversicht„Das ist ein Zeichen der Zuversicht und des Vertrauens für unsere Gemeinde und den neuen Kirchenkreis“, so Martin Schmerkotte, der Presbyteriumsvorsitzende der Evange-lischen Kirchengemeinde Werden, zur Wahl von Pfarrer Irmenfried Mundt zum Superin-tendenten des neuen Kirchenkreises Essen. Am Samstag, 23. August, wählten die Dele-gierten des Kirchenkreises in der Erlöserkirche ihren neuen Vorstand. Pfarrer Irmenfried Mundt konnte sich gegen seine beiden Mitbewerber behaupten und wird nun für eine

weitere Amtszeit die Geschicke der evangelischen Christinnen und Christen in Essen lei-ten.

„Gemeinschaft und Ausgleich werden die Eckpfeiler der Arbeit im neugebildeten Kir-chenkreis Essen sein. Pfarrer Mundt sind diese Gaben mitgegeben“, so Conrad Schlimm, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit des Presbyteriums, zu den zukünftigen Aufgaben des Superintendenten. Im Juli hatten sich die ursprünglich drei Essener Kirchenkreise zu einem einzigen zusammengeschlossen. Essen stellt somit in Zukunft den größten Kir-chenkreis in der Evangelischen Kirche im Rheinland. Superintendent Mundt wurde durch seine Wahl die Leitung und Begleitung von 158.000 Christinnen und Christen übertra-gen.

„Als Werdener Schwestergemeinde sind wir froh, dass das Amt des Essener Superinten-denten auch weiterhin mit einem solch bewährten Ökumeniker besetzt wird. Wir sind zuversichtlich, dass er trotz seiner neuen Aufgaben auch weiterhin die Zusammenarbeit der evangelischen und katholischen Gemeinden hier in Werden mit gestaltet und mit trägt. Zu all seinem Tun wünschen wir Superintendent Mundt Gesundheit, Kraft, viel Ge-duld und Gottes reichen Segen“, so Barbara Scharenberg, Vorsitzende des Gemeinderats der katholischen Propsteigemeinde St. Ludgerus. Pfarrer Mundt zeichnet sich in seiner gemeindlichen Arbeit vor Ort und als Superintendent auf Kirchenkreisebene durch sein ausgesprochenes Engagement in der gelebten Oekumene aus. Der Superintendent ist in der Evangelische Kirche im Rheinland der leitende Geistliche des Kirchenkreises (dem Zusammenschluss mehrerer Kirchengemeinden). Der Superintendent visitiert die Ge-meinden und dabei auch die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter. Zu seinen Aufgaben gehört die Dienstaufsicht über die Pfarrerinnen und Pfarrer, Pastorinnen und Pastoren sowie die Repräsentation des Kirchenkreises in der Öffentlich-keit. Zudem soll er der „Seelsorger der Seelsorger“ sein.

Aktuelle Informationen und ausführliche Berichterstattung:www.kirche-essen.de

DER BRIEF 03/2008 erscheintBeziehungskiller Nr.1

DER BRIEF 03/2008 erscheit ab dem 3. September 2008 und wird an die Haushalte der Gemeindmitglieder verteilt. Das Titelthema dieser Ausgabe: “Beziehungskiller Nr.1 - Die Sünde”. Hier ein Auszug aus der Andacht von Pastorin Maret Schmerkotte.

“Was ist eigentlich Sünde? Es sieht so aus, als sei das Wort „Sünde“ ein überholter Begriff. Wo man vor 100 Jahren noch in voller Überzeugung „Sünde!“ geschrien hat, wird heute oft nur noch der Kopf geschüttelt über die „Moralapostel“ von damals. Die Urgromutter pflegte noch alles mit dem Prädikat „sündig“ zu belegen, was ihr missfiel, vom abend-lichen Kartenspielen bis hin zum Besuch des Freibads am Sonntag. Wer vergleichbare Erfahrungen mit dem Sündenbegriff gemacht hat, wird damit verständlicherweise vor-sichtig umgehen. Missverständnisse sind vorprogrammiert, wenn „Sünde“ in solch einem moralischen Sinn verstanden wird. Wie aber dann?” ...(mehr)

Die digitale Ausgabe von DER BRIEF 03/2008 können Sie bereits hier einsehen.

Typo-Preis 2008DER BRIEF unter den besten Zehn

(as) Unter den TOP 10 beim TYPO-Preis der Rheinischen Landeskirche hat sich DER BRIEF der Evangelischen Kirchengemeinde Werden platziert. Die genaue Platzierung steht noch aus und wird erst am 11. September 2008 bei der feierlichen Prämierung in Düs-seldorf bekannt gegeben. Gemeinde und Redaktion freuen sich aber bereits jetzt über diesen Achtungserfolg.

Der TYPO-Preis wird von der Evangelischen Kirche im Rheinland für die 827 angeschlos-senen Kirchengemeinden in folgenden Kategorien vergeben: bester Gemeindebrief, bester Schaukasten und bester Internetauftritt. Bewertet werden hierbei insbesondere die redaktionelle Betreuung, die Qualität der Beiträge, die Gestaltung, der Druck und die Verbreitung.

Die Evangelische Kirchengemeinde hatte dieses Jahr mit ihrem Gemeindebrief erstma-lig am TYPO-Preis teilgenommen. In jeder Ausgabe des Gemeindebriefes stecken um-gerechnet etwa 160 Stunden Arbeit der Haupt- und Ehrenamtlichen. Von den Textern und Fotografen über die Redaktion und den Drucker bis hin zu den Bezirkshelfern bei

HERAUSGEBER: PRESBYTERIUM DER EVANGELISCHEN KIRCHENGEMEINDE WERDENBEAUFTRAGTER DES PRESBYTERIUMS FÜR ÖFFENTLICHKEITSARBEIT CONRAD SCHLIMM

REDAKTION: MEIKE KRÜGER ( 40 50 16 ANDREAS SCHÄFER ( 49 02 301ANSCHRIFT: DER BRIEF • HECKSTRAßE 65 • 45239 ESSEN-WERDEN

2008 Nachrichten und Meldungen aus der Evangelischen Kirchengemeinde Werden

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der Verteilung sind alle drei Monate dutzende Köpfe und Hände an der Entstehung von DER BRIEF beteiligt. Hierzu Pastorin Maret Schmerkotte: „Wir sind dankbar und stolz, dass so viele Menschen an diesem informativen Schriftstück gelebter Gemeinde mitwirken. Und so viermal im Jahr eine gute Nachricht im Briefkasten unserer Gemeindemitglieder eintrifft.“

Männertreff in der neuen SynagogeHaus der Versammlung

von Dieter Kohn

Gut bewacht von einem Polizeiwagen und dem hauseigenen Sicherheitsdienst hatten sich zwölf Männer und drei Frauen am 3. Juni 2008 zu einer Führung durch die neue Syn-agoge in Essen eingefunden. Nachdem die Schleuse durchschritten war, wurden wir von der Gemeinderatsvorsitzenden Frau Schütze, einer älteren Jüdin, empfangen und in die Synagoge geleitet. Auf dem Weg dorthin machten wir einen Abstecher in den Innenhof des Geländes. Dort steht eine Hütte, die zum jährlich stattfindenden Laubhüttenfest - Erinnerung an den Weg durch die Wüste - benutzt wird. Im Inneren der Synagoge, einem halbkugelförmigen Raum, befindet sich an der Ostwand eine verhüllte Nische mit der Heiligen Lade zur Aufbewahrung der Thora-Rollen (Thoraschrein). Davor steht ein Tisch (Almemor), an dem die Thora-Rollen gelesen werden. Die im Halbkreis angeordneten Sitzreihen trennen Männer und Frauen.

Die Jüdische Kultusgemeinde in Essen hat circa 900 Mitglieder, zum größten Teil Einwan-derer aus Russland. Die religiöse Ausrichtung ist moderat orthodox. Es gibt eine Sozial-einrichtung, einen Chor, ein Jugendzentrum, Seniorentreff und eine Zeitung. Einen ei-genen Rabbiner hat die hiesige Kultusgemeinde nicht. Neben einer Reihe von jüdischen Fest- und Gedenktagen, die durch einen um den Sonnenstand korrigierten Mondkalen-der bestimmt werden, ist der Sabbat grundsätzlich der höchste Feiertag.

Zunächst informierte uns Frau Schütze allgemein, später wurde in ein Frage- und Ant-wortgespräch gewechselt. Alle Fragen wurden prompt und offen beantwortet. Wir er-fuhren unter anderem, dass die 365 Verbote und 248 Gebote nicht allen Juden bekannt sind. Auch sind die Vorschriften der jüdischen Speisegesetze nur sehr schwer einzuhalten (z. B.: Du sollst das Böcklein nicht in der Milch seiner Mutter bereiten). Die Freitags-Got-tesdienste (Empfang der Königin Sabbat), dauern etwa 45 Minuten und Samstag, dem Sabbat, etwa 3 Stunden. Oft können diese Gottesdienste nicht stattfinden, da die erfor-derlichen zehn Männer nicht anwesend sind, die durch die Bar Mitzwa die Berechtigung zur Handhabung der Thora-Rollen besitzen (Religionsmündigkeit mit 13 Jahren). Frauen ist die Berührung der Thora nicht erlaubt. Sie enthält die handgeschriebenen fünf Bücher Mose (Pentateuch, das mosaische Gesetz), die wir auch als Teil im Alten Testament finden. An einer Thora, die nur in Israel angefertigt werden darf, arbeitet ein Schreiber etwa ein Jahr. Verschriebene Pergamentblätter müssen vernichtet und neu erstellt werden. Die Jü-dische Kultusgemeinde in Essen besitzt zwei intakte Thora-Rollen, die einen Wert von je € 60.000 haben. Die Gebetsbücher sind in Hebräisch, Deutsch und Russisch geschrieben und werden rückwärts gelesen. Unsere Frage nach Jesus, den es in der jüdischen Religion als Gottes Sohn nicht gibt, wurde dahin gehend beantwortet, dass er ein außergewöhn-licher Jude war. Hier liegt der große Unterschied zu unserem Christlichen Glauben.

Das Judentum gilt als die älteste monotheistische Religion, der Missionsgedanke ist ihr fremd. Jude wird man durch Geburt, allerdings gelten Konvertiten als gleichberechtigt.

Es war eine sehr interessante 1 1/2-stündige Lehrstunde, in der auch das Angebot der Gottesdienstteilnahme, sinnvollerweise an einem Freitagabend, gemacht wurde.

Presbyterium beschließt familienfreundlichere GottesdienstzeitenGuten Morgen, lieber Gott ...

„10.30 Uhr“ lautet das Votum aus der Gemeindebefragung der Evangelischen Kirchenge-meinde Werden. Zwei Monate lang waren die Gemeindemitglieder über den Gemeinde-brief DER BRIEF, das Internet und Wahlzettel in der Kirche zu den zukünftigen Anfangs-zeiten des sonntäglichen Gottesdienstes befragt worden. Am vergangenen Montag entschied das Presbyterium auf Basis der Befragung. Ab 2009 wird der sonntägliche Regelgottesdienst probeweise für ein Jahr ab 10.30 Uhr beginnen.

„Besonders freuen wir uns über die rege Beteiligung an der Gemeindebefragung“ so Pastorin Maret Schmerkotte. Im Juni und Juli hatten 247 Gemeindemitglieder die Mög-lichkeit zur Abstimmung genutzt. Das entspricht 70 % der Gemeindemitglieder, die sich an den diesjährigen Presbyteriumswahlen beteiligten. 59% der abgegebenen Stimmen votierten hierbei für einen Gottesdienstbeginn um 10.30 Uhr. Der Altersdurchschnitt der

Wähler lag bei 51 Jahren. Zu 72 % beteiligten sich Familienmitglieder an der Abstim-mung.

„Unsere Gottesdienste sollen noch familienfreundlicher werden“, so Pastorin Maret Schmerkotte zu der Entscheidung, ab 2009 den sonntäglichen Gottesdienst 30 Minuten später beginnen zu lassen. Der Gemeindebefragung gingen Anfragen von Familien und einigen „Langschläfern“ aus der Gemeinde voraus, die sich für einen späteren Gottes-dienstbeginn aussprachen. Der Beginn des Gottesdienstes um 10.30 Uhr ab 2009 soll nun beides ermöglichen: das gemeinsame Familienfrühstück und den Gottesdienstbe-such. Für Kinder wird weiterhin während der Predigt eine Kinderbetreuung angeboten.

„Wir sind zuversichtlich, dass unser Presbyterium hier einen gangbaren Weg für unsere Stammgemeinde und die Familien gefunden hat“, so Pastorin Schmerkotte. Damit es An-fang 2009 zu keinen Irritationen bei den Gottesdienstbesuchern kommt, wird im Novem-ber und Dezember dieses Jahres verstärkt auf die Neuerung hingewiesen werden.

Finissage in der Evangelischen Kirche Werden Hand in Hand mit der Kunst

Einen farbenprächtigen Nachklang gewährten die 5. Werdener Kunsttage in der Feri-enzeit den Besuchern der Evangelischen Kirche Werden an der Heckstraße. Die Raum-installation der Künstler Maike Daum und Ewe Klausmann erfreuten Kirchen- und Got-tesdienstbesucher auch über die Kunsttage hinweg. Am 9. August erfolgt nun um 19.00 Uhr die öffentliche Finissage.

Das Atelier Daum und Klausmann nahm gekonnt Bildmotive und Farbklänge der Kirche auf und schuf so einen Widerhall des Vorhandenen. Die beispiellosen Bildträger werden am 9. August in der Evangelischen Kirche Essen Heckstraße um 19:00 Uhr zum Verkauf angeboten. Der Erlös aus dem Verkauf wird der neu gegründeten Stiftung Jugendpro-jekte gespendet.

Speziell für den 5. Werdener Kunsttag hat das Atelier Daum und Klausmann die evange-lische Kirche in Werden neu in Szene gesetzt. Zwölf transparente, farbig leuchtende Bild-träger aus Öl auf Chinapapier schweben im Kirchgewölbe. Ein völlig neues Raumerlebnis entsteht. Luftraum wird zum Farbraum. Wieder einmal steht die Arbeit im klaren Bezug zum Raum und den Menschen im Raum. Ursprünglich nur für zwei Tage konzipiert, fand die Arbeit fast zwei Monate Heimat in der evangelischen Kirche.

Den krönenden Abschluss bietet am 9. August 2008 um 19:00 Uhr die Finissage. Die Bild-träger werden feierlich von dem Deckengewölbe herabgelassen und ihren neuen Besit-zern überreicht. Die Rauminszenierung ist noch an den Samstagen 2. und 9. August vom 11:00 Uhr bis 13:00 Uhr, sowie am Freitag den 8. August von 17.00 Uhr bis 19:00 Uhr der Öffentlichkeit zugänglich.

Seit zwölf Jahren sind die gelernten Theatermalerinnen Maike Daum und Ewe Klaus-mann in ihrem Atelier in Essen-Steele tätig. Ihre Kunst schafft eine neue Wahrnehmung vorhandener Lebensräume. Neue Blickwinkel eröffnen sich.

Videodreh in Haus FuhrPrinzessin der Konzertsäle als Kulisse

Haus Fuhr wurde als Kulisse für die Populärkultur entdeckt. Der Heidhauser Sven Welzel nutzte den historischen Hintergrund für seinen neuesten Videodreh von “She’ll be gone” mit Ex-“Deutschland sucht den Superstar“-Teilnehmer Daniel Munoz.

Durchaus Bekanntes dürften die Werdener in diesem Musikvideo entdecken: den großen Saal von Haus Fuhr. Der Heidhauser Filmstudent und „Macher“ des Videos, Sven Wel-zel, hatte den Konzertsaal von Haus Fuhr schon frühzeitig ins Auge gefasst. „Weil es ein großes, edles, majestätisches Aussehen hat, was perfekt dem Look des Videos entspricht“, so Welzel.

Nach Rücksprache mit Pfarrer Irmenfried Mundt und Baukirchmeister Conrad Schlimm wurde bereits im Mai das technische Equipment in Haus Fuhr für den Dreh aufgebaut. Einen Tag dauerte der Dreh. „Wir hatten zwei Kameras dabei. Eine große Kamera zum Aufzeichnen des Videos und einen kleinen Camcorder zum Mitfilmen des Drehtages. Zu-dem hatten wir drei große Lichter und vier kleinere Lichter zum Ausleuchten der Szene“, erinnert sich Welzel an die Dreharbeiten.

Die Aufnahmen in Haus Fuhr waren Teil einer Studienarbeit des Heidhauser Studenten am SAE-Instute in Köln. Hier studiert Welzel „Digital Film & Animation“. Seine Aufgabe war

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es, ein Musikvideo zu produzieren. Von der Vorplanung (Locationsuche, Bildeinstellun-gen suchen, Konzept schreiben) über den eigentlichen Dreh (Kamera, Licht setzen, etc) bis hin zur Postproduktion (schneiden, etc) leitete er den Videodreh.

Unser täglich Brot gib uns heuteMännertreff in Backstube

Unser tägliches Brot gib uns heute … sagte sich der Männertreff und fuhr in den Essener Norden zur Bäckerei Peter, Zur Schmiede. Als Dieter Kohn und ich in den 50er Jahren dort als Jung-Kruppianer lernten, gaben es an der Bamlerstraße eine Gießerei mit Mo-dellschreinerei, in der Kokillen und Grauguss gegossen wurde. Jetzt wird dort im großen Rahmen Brot gebacken.

Pünktlich begrüßte Michael ca.20 Personen und kleidete uns ein. Die Bäckermütze pass-te, oder wurde passend gemacht. Bei der Plastikschürze waren jedoch einige Männer froh beim Hinterrücks-Zuknoten weiblichen Beistand in Anspruch nehmen zu können. Danach mussten beide Hände in einen Automaten gehalten werden und auf des Kom-mando „Dreck weg“ sprühten feine Düsen. Michael holte die Zutaten und alles kam mit verteilten Rollen in einen großen Bottich, der dann unter das Knetwerk geschoben wurde. Während der Teig sich nach dem kneten etwas ausruhen durfte zeigte Michael uns die Vorratsräume, die ständig nachgefüllt werden müssen. Besonders die quaderför-migen 200 Stück Eier machten Eindruck.Als der Teig nicht mehr müde war, kriegte jeder einen 1 Kilo Abstich auf den frisch ge-mehlten Tisch, auf das das Brot geknetet werden. Also mittig eindrücken und die äuße-ren Lappen einlegen und wieder einkneten. Auch hier stellten einige der anwesenden Damen beim Männerkreis leichte motorische Defizite fest. Dafür konnte man sich bei der künsterlichen Gestaltung mit Sonnenblumen- und Kürbiskernen wieder voll einbringen und entsprechend würdevoll wurden die Werke auch zum Backblech getragen. Im Ofen gesellten sich dann noch 3 Bleche Pizza dazu. Als die Glocke läutet fördert Herbert unsere Brote ans Licht. Großartig!! Bei Pizza und hauseigenem Mineralwasser werden noch die kreativen Feinheiten ausgetauscht. Danach ging es dann stolz mit einem selbstgebacke-nen Brot unterm Arm wieder zurück in den Essener Süden. Der erste Schnitt „mit gute Butter“ !! Köstlich.

Kinderbetreuung im Gottesdienst?

(mt) Kinderbetreuung im Gottesdienst? Das war die Frage, denn unser Kinderbetreu-ungsteam war inzwischen so klein geworden, dass eine regelmäßige Kinderbetreuung einfach nicht mehr gewährleistet war. Nun aber hat unser Team mit unserer Kindergar-tenleiterin Monika Littmann, Mareen Grotkamp und Sabine Renner Zuwachs bekommen! Die Kinderbetreuung wird es also weiterhin geben! Nur während der Ferien möchten wir gern pausieren. Und über weitere Verstärkung freuen wir uns!

Neues von SERPAFFriedensdienstler kehren zurück

Von Viola KammertönsLiebe Unterstützer, Freunde und Interessierte!

Ein Jahr Freiwilliger Friedensdienst im Sozialprojekt SERPAF in der kleinen Stadt Sete La-goas im Inland Brasiliens geht zu Ende. Mir für ein Jahr lang ein neues Leben aufzubauen, eine neue Sprache zu lernen, mich in einem vollkommen anderen Land zurechtzufinden, eine andere Kultur mit seinen Menschen kennen zulernen und in Austausch mit ihnen zu treten; das waren meine Ziele, mit denen ich vor 10 Monaten in den Flieger gestiegen bin. Inzwischen bin ich schon wieder dabei meine Zelte hier abzubauen, die ersten hier lieb gewonnen Menschen habe ich schon zum letzten Mal wieder gesehen, die portugie-sische Sprache sprudelt mir nun auch aus dem Mund heraus und schwirrt mir im Kopf herum. Bevor ich nun wieder meinen Rucksack packe und mein Leben, an das ich mich gerade gewöhnt habe wieder aufgebe, schreibe ich euch/Ihnen diesen letzten Rundbrief, in dem ich mich mit den Themen Friedensdienst, Völkerverständigung, Zukunftsausblick auseinandersetze. Ein erster schriftlicher Rückblick: Café com leite – meine weißen unter den dunklen Händen einiger Jugendlichen

Friedensdienst – eine Weiße zum Anfassen – (m)ein Beitrag zur Völkerverständigung ? Ein Jahr Friedensdienst in einer Kindertagesstätte (Creche), einem Jugendzentrum (Nova Cidade) und einem Gemeinschaftszentrum (Cooperativa). Welche unterschiedlichen Di-mensionen hatte mein Dienst in den unterschiedlichen Einrichtungen? Mein Idealismus, der für die Realität hier eigentlich utopisch ist, trieb mich an. In der Creche habe ich in der alltäglichen Arbeit versucht mehr Frieden unter den Kindern zu stiften, die egozentrisch

über den Hof rennen und die Spielzeuge bei sich bunkern. Ihr Leben ist ein Kampf. Ein Kampf um die Aufmerksamkeit, Liebe und Zärtlichkeit der Eltern. Ein Kampf um Anerken-nung. Ihr Leben wird aller Wahrscheinlichkeit nach ein Kampf bleiben, einige der Kinder haben keinerlei Chancen. Ein Beispiel: Die Mutter treibt sich Bier trinkend den ganzen Tag in der Bar herum und prostituiert sich, die kleine 4jährige Tochter sieht das, bekommt alles ganz genau mit, schlägt die Puppen in der Creche und schreit sie an, wie ihre Mutter es wohl gestern Abend noch mit ihr selber gemacht hat. Vollkommen aggressiv. Gewalt als Hilfsmittel in der Hilflosigkeit. Die Creche – für einige Mütter der Ort, der sich 9 Std am Tag um ihre Kinder kümmert, um die sie sich selber nicht kümmern wollen bzw. sich nicht in der Lage dazu sehen. Einige Mütter fragen ernsthaft vor den Winterferien, ob die Erzieherinnen denn wirklich die Ferien bräuchten und ob die Creche nicht 7 Tage die Woche geöffnet haben könnte. Was kann ich da schon machen? Ich gebe Liebe, Zunei-gung, Zärtlichkeit. Nehme die Kinder in den Arm, geben einen Kuss auf die Wange, geben Körperwärme, wonach die Kinder förmlich schreien. Ich tue es für die Kinder. Und für mich. In der Nova Cidade wollte ich „Lehrerin“ sein, doch merkte bald, dass mir von den Kindern & Jugendlichen dafür kein Platz eingeräumt wird und dass ich es selber auch ei-gentlich gar nicht will. Hier wollen sie mich als Spielgefährten, als Hausaufgabenhilfe, als Fragenbeantworterin über das weit entfernte so andere Deutschland, als Freundin. Mit unserer Austauschgruppe haben wir eine Brieffreundschaft zu einigen Schülerinnen des Mariengymnasiums in Essen-Werden aufbauen können – Friedensdienst und Völkerver-ständigung ganz konkret. Es ist schön mit zu erleben wie viel Mühe sich einige Jugend-liche beim Gestalten ihrer Briefe geben und was sie sich von so einer Brieffreundschaft versprechen.

In der Cooperativa bin ich es, die zum Lernen kommt. Habe im Backkurs und in der Zu-sammenarbeit mit den Frauen aus der Backstube gelernt, brasilianische Spezialitäten zuzubereiten. Zuletzt lernte ich verschiedene Stickarten kennen und verziere nun selber Handtücher damit. Ich will helfen, doch brauchte erst einmal selber ganz viel Hilfe; bei der Sprache, beim Projekt kennen lernen, beim mich Zurechtfinden. Um zur Völkerver-ständigung beizutragen, hätte ich noch gar nicht einmal in einem Sozialprojekt arbei-ten müssen. Es hätte gereicht, einfach nur hier ein Jahr lang in Sete Lagoas zu leben. Zu sagen, man ist nicht auf Reise, sondern wohnt für ein Jahr lang hier in Brasilien beein-druckt die Brasilianer schon. Wenn ich dann noch hinzufüge, dass ich freiwillig in einem Sozialprojekt mit Kindern und Jugendlichen aus sozial schwächeren Stadtvierteln arbei-te, ist das wie ein Sahnehäubchen, ich werde beglückwünscht und bekomme Respekt erwiesen. Und das ich schon nach 10 Monaten portugiesisch spreche ist für viele schier unglaublich.

Als ich neulich ein Stück zusammen mit einer Frau lief, die einen der Backkurse in der Cooperativa besucht, sagte sie mir, wie wichtig ihr als Brasilianerin die Arbeit von uns deutschen Freiwilligen wäre: „Dass ihr hier zu uns kommt, zeigt uns, dass wir etwas zu bieten haben, dass wir interessant für andere Menschen sind, dass wir stolzer und selbst-bewusster sein sollten.“ Die Frauen aus den sozialschwachen Stadtteilen, an die sich die Cooperativa richtet stecken teilweise noch in sehr hierarchisch aufgebauten Familienver-hältnissen und ihr Horizont ist für diese Märchenlandschaft liebe ich Minas Gerais durch Haus und Familie begrenzt. Als ich ihre

Worte hörte, war ich auch ein bisschen stolz. Wenn ich durch meinen Aufenthalt hier ihr zeigen konnte, dass auch sie etwas zu bieten hat, was andere von ihr lernen können, habe ich ein Ziel erreicht. Ich denke gerne an die Nachmittage, die ich quatschend mit Kátia im Sekretariat der Creche verbrachte, an denen sie mir von ihren wilden Jahren vor ihrer Heirat und mit leuchtenden Augen von ihrer Leidenschaft zu tanzen erzählte, ihr Mann aber erst nach ein paar Bier die Hüften schwingt. Ich repräsentiere einen anderen Lebensentwurf. Kaum zu glauben für einige, dass ich es selber war, die sich für ein Jahr so weit entfernt von Zuhause, von der Familie und Freunden entschieden hat. Und dann bin ich auch noch so anders, weil ich „nicht vor Sehnsucht nach Zuhause und meiner Familie sterbe“, wie die Brasilianer es täten. Ich baue Vorurteile über die Deutschen und Deutsch-land ab – und bestätige andere. Deutschland – das Land, in dem alles angeblich perfekt läuft, alles immer vollkommen durchgeplant und organisiert ist und in dem es sehr kalt ist. Ich beantworte immer die gleichen Fragen, oft von denselben Leuten gestellt. Entde-cke in mir, wie „deutsch“ ich bin. Lerne die Werte und Wertigkeiten zu schätzen, mit de-nen ich aufgewachsen bin, lerne mich als Deutsche kennen und bin froh in Deutschland aufgewachsen zu sein können. Freiwilliger Friedensdienst zu zweit Es ist gut zu zweit zu sein. Manchmal. In meinem letzten Rundbrief schrieb ich „zusammen sind wir (Sophia und ich) stark.“ Das ist wahr und hat mir oft geholfen den Alltag zu meistern. Doch in ge-wisser Weise ist es auch hindernd. Unter uns reden wir nur deutsch. Nach einem anstren-genden Arbeitstag tut es gut, die Gefühle einfach auf Deutsch jemandem mitzuteilen, mit jemandem reden zu können, der einen versteht. Zu Zweit kann man sich aber auch in eine Sehnsucht nach deutschem Vollkornbrot und der großen Belagsauswahl viel besser hineinsteigern, als es alleine möglich gewesen wäre; alleine wäre ich vielleicht gar nicht auf die Idee gekommen. Zu zweit kann man Dinge in einer anderen Kultur zusammen nicht nachvollziehen und verstehen können, wo man sich alleine wahrscheinlich gar kei-

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ne Gedanken gemacht hätte. Ja, für mich kann ich die Tatsache zu zweit hier zu sein auch als Nachteil bezeichnen, mich nicht vollkommen in die brasilianische Kultur vertieft und auf die Menschen vollkommen eingelassen zu haben. Auch im Projekt gibt es uns in den Augen vieler Mitarbeiter fast nur im Doppelpack, werden kaum als Individuen gesehen, unsere Namen werden regelmäßig vertauscht (auch nach einem Jahr noch) und eine von uns wird gefragt, wo denn „die Andere“ sei. Aber nichts desto trotz möchte ich keine Minute zusammen mit Sophia missen, die vielen Gespräche, die Albernheiten, das fast allabendliche miteinander Kochen zum Ausgleich zur Arbeit, das tägliche Miteinander.

Und was mache ich jetzt?Der Countdown läuft. Wochen, Tage, Stunden sind gezählt. Noch bleiben mir 4 Wochen. Eine kurze Zeit, in der ich noch so viel unterbringen möchte, alles noch ein letztes Mal intensiv nutzen möchte, wozu ich bald keine Gelegenheit mehr haben werde und viel Zeit mit Freunden nutzen. Wo und was ich in Deutschland zu studieren anfangen werde, weiß ich noch nicht. Ich habe mich bei verschiedenen Universitäten für Erziehungswis-senschaften oder Deutsch- Französische Studien beworben und muss die Antworten nun abwarten.

Ein Jahr – die freie Zeit und die Wochenenden betrachtend, war es immer wenig Zeit, die mir noch blieb. In Bezug auf die Arbeit im Projekt schien die Zeit manchmal unendlich sein zu wollen. Aus einer Ewigkeit wird ein Katzensprung. In einem Jahr kann man ei-nen Eindruck von einem Land bekommen. Jetzt nach 10 Monaten bin ich gerade richtig hinein gekommen, beherrsche die portugiesische Sprache, die der Schlüssel zu allem ist. Man könnte jetzt so richtig anfangen, wo man alles ein bisschen kennen gelernt hat. Doch ist meine Zeit nun vorbei. Ortswechsel, Sprachwechsel, Kleidungswechsel, Lebens-wechsel. Ciao Brasilien –willkommen Deutschland. Ich mache Platz für die nächsten Frei-willigen und freue mich, den

brasilianischen hinter mir lassend, voll mit neuen und prägenden Erfahrungen auf einen neuen Lebensabschnitt. Vielen Dank für eure/Ihre finanzielle und ideelle Unterstützung, die mir dieses Jahr in Brasilien als Bereicherung für mein Leben ermöglicht hat.

Abraços e beijos,eure / IhreViola

Von Sophia Deck

Liebe Unterstützer, Freunde und Interessierte!

Mein freiwilliger Friedensdienst bei Serpaf neigt sich dem Ende zu und es ist Zeit für den dritten und letzten Rundbrief, den ihr von mir aus Brasilien erhaltet. Im September letz-ten Jahres zog ich los, auf der Suche nach Kulturaustausch, neuen Erfahrungen und Be-gegnungen, dem Wunsch, mich sozial zu engagieren und für ein friedliches Miteinander zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen aktiv zu werden.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass der Friedensdienst erst jetzt beginnen könnte, dass ich mich erst jetzt wirklich angekommen fühle. Die Phase des Entdeckens, Erforschens und Eingewöhnens ist immer noch nicht abgeschlossen, doch so langsam wird vieles normaler, natürlicher, verständlicher. Ich habe hier ein zweites Zuhause gefunden. Doch der Abschied steht bevor und am 20. August werde ich wieder in Deutschland sein.

Friedensdienst, Völkerverständigung und Ausblick lauten die Stichworte dieses Rund-briefes. Wie gestaltet sich ein Friedensdienst einer Deutschen bei Serpaf, in Brasilien? Worauf habe ich mich da eingelassen? Wie bin ich und wie ist mein Dienst aufgenom-men worden?

Ich stehe selber noch vor vielen Fragen, denn das Jahr ist für mich noch nicht komplett abgeschlossen.

Friedensdienst bei Serpaf & ich

Ein Friedensdienst ist ein Dienst von Mensch zu Mensch, etwas Zwischenmenschliches und Zweiseitiges, kulturell und persönlich bedingt. Ich komme als Freiwillige in etwas Bestehendes hinein; in ein organisiertes, großes Projekt. Es geht seinen Alltag auch ohne mich. Ich komme als Neuling hinzu, ich muss mich anpassen und auf Neues einlassen. Auch wenn ich einen Kopf voller Ideen und Verbesserungsmöglichkeiten habe, kann ich sie nicht einfach umsetzen, sondern muss herausfinden, wie und wo es Freiräume für mich gibt. Es gibt nicht nur mich und das, was ich umsetzen will, sondern es gibt die andere Seite, die darauf reagiert. Vielleicht will sie gar nicht das, was ich mir vorgestellt habe? Will sie meinen „Frieden“? Ich muss umdenken.

Wo es möglich war, habe ich meine Ideen eingebracht. Doch haben meine Bemühungen, mein Dienst auch dann einen Sinn, wenn sie nicht fruchten? Oder wenn sie nicht in der Weise fruchten, wie ich es mir gewünscht habe?

Unter den Projektmitarbeitern habe ich viele Ansprechpartner, ja Freunde gefunden. Ich habe den Friedensdienst erklärt und warum ich hier bin: für andere, ja, aber ebenso für mich selbst. Viel Bewunderung ist mir entgegengebracht worden, dass ich ein Jahr meines Lebens der Arbeit bei Serpaf widme. Doch vom Team im Ganzen hätte ich mir mehr Unterstützung erwartet: denn ich musste mich erst eingewöhnen, ich bin keine Brasilianerin, bin keine Sozialarbeiterin oder Pädagogin, ich war neu im Projekt. Leider gab es wenig Raum, um meine Schwierigkeiten anzusprechen und gemeinsam Lö-sungen zu finden. Es lag an mir, was ich daraus machte.

Mit viel Eigeninitiative habe ich mehr und mehr über Serpaf herausgefunden, erfahren , wie es funktioniert, welche Bedeutung es für die Menschen hat, die Teil des Projekts sind und vor welchen Herausforderungen es tagtäglich steht.

Ich selber bin nicht die Sophia von vorher geblieben, ich war Erzieherin „Tia Sophia“, un-gewohnte Lehrerin „Professora“ und mehr. Ich schlüpfte in neue, von mir gewünschte Rollen. Doch manchmal fühlte ich mich darin auch verloren. Wer kannte mich eigentlich, nicht nur als die Freiwillige, sondern auch als Menschen? Vielleicht ist das zu viel verlangt, denn Deutschland ist weit weg und wer kann sich vorstellen, wie es dort ist?

Den natürlichsten und leichtesten Zugang hatte ich wohl zu den Kleinsten in der Creche. Zwischen ihnen und mir kam und kommt bis heute das Meiste ohne Sprache aus. Die Kinder brauchen viel körperliche Nähe und die konnte ich ihnen von Anfang an geben, ohne dass ich dafür etwas über Kultur, Sitten, familiäre Hintergründe etc. wissen musste. Auch sie können mir viel geben: ein strahlendes Gesicht, das fröhliche Rufen meines Na-mens, wenn ich morgens zum Tor hereinkomme, eine Umarmung, ein „In meinen Schoß kuscheln“ - da fühle ich mich niemals fremd.

Andererseits denke ich aber auch: „leider“, dass ich mich mit ihnen sprachlich erst seit einigen Monaten besser verständigen kann. Sie eröffnen mir mehr als ich von den Erzie-herinnen über sie erfahre. Öfter ist es vorgekommen, dass mich ein Kind im Flüsterton fragte: „Hast du deine Mama lieb? Schlägt sie dich?“. Sie haben die ehrlichsten und die wahrsten Gefühle, finde ich. Je mehr ich aber verstand, desto mehr kam ich an Punkte, an denen ich nicht wusste, wie ich reagieren sollte. Muss ich nicht das Kind bestätigen, das das Beispiel gewaltsamer Eltern hat, aber dessen Gefühl ihm sagt, dass Schlagen nicht richtig ist? Darf ich gegen die Eltern sprechen? Was passiert, wenn das Kind zu Hause erzählt: „Tia Sophia hat gesagt, ihr dürft mich nicht schlagen“?

Ich habe „meine“ Gruppe nun fast ein Jahr lang begleitet. Sie, die letztes Jahr noch Klein-kinder von 2 Jahren waren, sind zu Kindern geworden. Sie haben ihren eigenen Kopf und ein „Nein“, ob nun zur Puppe am Mittagstisch oder dazu, als drittes Kind auch noch auf meinen Beinen zu sitzen, löst oft ein kleines Drama aus, weil sie das „Nein“ um keinen Preis akzeptieren wollen. Immer öfter erntete auch ich wie die anderen Erzieherinnen beleidigte Blicke oder Aggressions-Ausbrüche. Aber Kinder verzeihen schnell und auch ihnen muss man verzeihen, denn es ist ihre Umwelt, die sie zu dem macht, was sie sind.

Friedensdienst mit brasilianischen Kindern – das kann auch bedeuten, sie dazu zu ermu-tigen, doch nicht immer nur weiße Menschen in ihre Bilder zu malen, sondern Menschen wie sie: Menschen mit brauner Haut. Es kann bedeuten, ihnen zu zeigen, wie schön sie sind, genau so, mit farbiger Haut und Kräuselhaaren, und damit einfach gegen das brasi-lianische Schönheitsideal „helle Haut und glatte Haare“ zu sprechen.

Mit den Creche-Kindern realisierten Viola und ich auch eine partnerschaftliche Aktion: als Dank an den Kindergarten Rummelpott in Essen, der die Serpaf-Creche schon mit verschiedenen Spendenaktionen unterstützt hat, haben wir zusammen mit 65 Kindern ein besonderes Geschenk hergestellt: wir bedruckten ein weißes Tuch mit Händen und Füßen in gelb, blau und grün wie eine brasilianische Flagge.

Und in den letzten Wochen strichen Viola und ich - um den Pausenhof für die Kinder zu verschönern, aber auch, um uns selbst eine kleine Abwechslung im Projektalltag zu schaffen – eine Mauer der Creche.

Die Arbeit mit der Gruppe von 10-12-Jährigen, die ich zusammen mit Viola leitete, ent-wickelte sich zu einer immer größeren Herausforderung. Machte es anfangs die Neugier an den jungen weißen Lehrerinnen möglich, sie zu lenken und für unsere Ideen zu inter-essieren, baute die Mehrheit nach und nach eine Mauer aus Lärm veranstalten, Ignoranz wenn man mit ihnen sprach, Gelangweilt- oder Genervtsein, sich streiten, sich gegen-seitig provozieren, sich aufspielen etc. auf, um die Aufmerksamkeit der Gruppe und von uns beiden zu erhaschen. So wurde es manchmal schon unmöglich, eine Aktivität nur

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vorzuschlagen. Vereinbarte Gruppenregeln verschwanden und sie akzeptierten in keiner Weise, dass wir ihre Teilnahme an den Aktivitäten forderten. Es war schwer, sie zu etwas zu bewegen und auch wenn wir die Stunden immer mehr nach ihrem Geschmack zu gestalten versuchten, waren sie immer wieder ernüchternd. Ich bin nicht glücklich und zufrieden geworden mit dieser Gruppe, weder für mich selber noch für die Kinder.

Die Stunden mit der Intercâmbio-Gruppe gestalteten sich einfacher, da sich die Jugend-lichen mehr einließen und von ihnen Interesse kam, das länger anhielt. Das Infoheft über Serpaf ist leider unvollständig geblieben. Doch wir haben viele Stunden damit verbracht, Briefe zu schreiben und so den Briefkontakt zu einigen Schülerinnen des Mariengymnasi-ums Essen-Werden wieder zu beleben. Vielleicht ließ sich damit ein Samen pflanzen, der nicht schon nach kurzer Zeit wieder eingeht.

Ein Element aus meiner Arbeit, mit dem ich sehr zufrieden bin, ist die Partnerschafts-arbeit, der intensive Austausch mit dem Arbeitskreis Serpaf Essen-Werden. Es gab eine fruchtbare Zusammenarbeit, denn Viola und ich konnten einen weiten Einblick in das Projekt geben und erhielten Unterstützung sowohl im Sinne des Projektes als auch per-sönlich.

Was nehme ich als Quintessenz aus der Projektarbeit mit? Eine Arbeit, die über 8 Stunden am Tag mit Menschen zu tun hat, ist unglaublich anstrengend und schwer, aber sie auch unschätzbar bereichernd und sie lohnt alle Mühen.

Friedensdienst im Doppelpack

Ich habe meinen Friedensdienst zusammen mit Viola geleistet. Wir haben zusammen gewohnt, gearbeitet, Portugiesisch-Unterricht gehabt, sind gereist und haben Freund-schaften mit denselben Menschen geschlossen.

Daraus ergeben sich positive wie negative Seiten. Zu zweit konnten wir bei Serpaf viel auf die Beine stellen, wir überlegten und realisierten gemeinsam. Ich konnte mich mit je-mandem austauschen über Erfahrungen, die niemand sonst so nah miterlebt hat. Diesen Erfahrungen und Emotionen begegneten wir zu zweit sowohl mit Kritik als auch mit viel Humor, was mir geholfen hat, sie zu verarbeiten. In diesem Sinne gab mir das Zu-zweit-sein einen wichtigen Rückhalt.

Doch Tag für Tag gab es den Kontakt mit einer Deutschen, der es erschwert hat, noch tiefer in das brasilianische Leben einzutauchen, noch engere Freundschaften zu knüpfen. Fast überall wo wir auftauchen, sind wir „die beiden Weißen“. Bis heute werden im Projekt noch regelmäßig unsere Namen vertauscht, sogar die Namen unserer Vorgängerinnen dienen für uns. Das ist für mich unverständlich, aber so ist es. Wir wurden immer eher als gleich empfunden, anstatt als unterschiedlich. Irgendwann werden wir bestimmt in einer langen Reihe von deutschen Freiwilligen verschwinden. Es bleibt die Hoffnung und auch die Gewissheit, dass ich in manchen Menschen doch ein paar persönliche Spuren zeichnen konnte.

Völkerverständigung in Brasilien & ich

Was habe ich gegeben? Was wurde mir gegeben? Was nehme ich mit? Wie ist mir begeg-net worden? Was ist mit mir passiert?

Ich unterhalte mich mit den Menschen und erzähle ihnen, was merkwürdig und anders ist für mich und wie man es in Deutschland hält. Ich versuche, Vorurteile aufzuheben, zu erklären. Viele interessierte Fragen, offene Ohren und Verständnis kommen mir ent-gegen.

Doch ich bin auch auf Mauern gestoßen: auf klischeehafte Vorstellungen, auf Sturheit, auf verschlossene Ohren und besserwissende Köpfe. Ebenso gibt es oberflächliches In-teresse und Personen, die in mir das Gefühl wecken, sie wollten sich mit mir als deutscher Bekannten vor anderen Brasilianern zur Schau stellen.

In manchen Situationen gibt es nur einen schmalen Grad und ich muss abwägen: stehe ich zu mir und meiner Art und sage meine Meinung, wie es für mich natürlich ist? Oder bin ich vorsichtig, nehme Rücksicht auf die kulturelle Eigenart, akzeptiere sie und trete dem Brasilianer nicht auf die Füße? Ich bin keine 24-Stunden-Rund um die Uhr-Friedens-dienstlerin, ich bin auch Deutsche, bin Mensch, bin ich. In bestimmten Situationen fällt mir meine Reaktion besonders auf und ich kann mir vorstellen, wie Klischees entstehen, z.B.: was für mich einfach mal ein In-mich-gezogen-sein ist, ist für die Brasilianer ein Ver-schlossen- oder Abweisend-sein.

Auch gab es Momente, in denen meine Grenzen angetastet oder sogar überschritten wurden. Was täglich vorkommt, mir immer unangenehmer wird und wogegen ich mich

noch nicht einmal wehren kann, weder durch unauffällige Kleidung, noch durch bitter-böse Blicke, noch durch Nicht-Reagieren, ist das machistische Gehabe der brasilianischen Männer. Ich möchte über die Straße gehen können und erst einmal als Mensch gesehen werden, und nicht, sobald als weibliches Wesen identifiziert, als Lustobjekt mit scham-losen Blicken angestarrt werden. Und ebenso die Art, wie mit anderen Frauen umgegan-gen wird, was von ihnen verlangt wird, aber auch, was sie mit sich machen lassen und wie ihr Selbstverständnis ist, löst in mir eine innere Rebellion aus. Ich weiß: es gibt vieles, was mir an der brasilianischen Kultur gefällt, doch als Frau fühle ich mich hier nicht wohl.

In Sete Lagoas, wo ich gewohnt und gearbeitet habe, und an den vielen Orten, die ich besucht habe, habe ich Facetten von Brasilien kennengelernt, die über das Bild hinausge-hen, das einem Reiseführer über Rio de Janeiro oder São Paulo vermitteln.

Kulturunterschiede, gute oder schlechte Bildung, Chancenlosigkeit, die Schere zwischen Arm und Reich… - all das waren für mich Begriffe oder Bilder. Ich habe gelernt, gesehen oder erlebt, was sie in der Realität bedeuten.

Fast ein Jahr lang habe ich mit Brasilianern gelebt, habe Eindrücke bekommen von dem, was sie bewegt, was sie freut und was sie bedrückt, wonach sie sich sehnen, was ihnen Kraft schenkt.

Ich habe Menschenkenntnis gesammelt, ich weiß besser, wie ich Beziehungen von mir aus gestalten möchte und was ich mir von anderen Menschen wünsche.

Ich nehme einiges von hier für mich mit bzw. kann noch davon lernen wie z.B. Spon-taneität, Unbekümmertheit wenn mal etwas nicht klappt, Unkompliziertheit, Offenheit, Hilfsbereitschaft, Kontaktinitiative. Aber ich weiß auch, was ich beibehalten will, wie ich es aus Deutschland kenne: z.B. Verlässlichkeit, die Erfüllung von Versprechen, Ehrlichkeit, das Erledigen von Dingen.

Die Entfernung von Zuhause hat mich meiner eigenen Kultur und mir selbst näher ge-bracht. Ich habe, so denke ich, lebenswichtige Erfahrungen gemacht. Die Kultur, die Le-bensart und die Ideale, mit denen ich aufgewachsen bin, lassen sich nicht so einfach ab-schütteln, wie ich noch vor einem Jahr dachte, als ich raus wollte. Mir ist bewusst worden, was mir meine Heimat bedeutet. Ich bin dankbar für meine behütete Kindheit – einen großen Schatz, den leider nicht alle Kinder besitzen. Ich bin froh, in einem Land aufge-wachsen zu sein, wo der Lebensweg nicht so unbedingt vorgezeichnet ist durch das Mili-eu, in dem man geboren wird, und aus dem man keinen Zugang zu guter Bildung hat wie hier in Brasilien. Ich bin glücklich, in einem Land aufgewachsen zu sein, wo Mädchen und Frauen zu mehr Selbstbewusstsein und Individualismus erzogen werden als hier.

Ein Ausblick

Ich habe manches erreicht, was ich mir vorgenommen habe, anderes ist ganz anders ge-kommen, als ich es mir vorgestellt hatte, wieder anderes ist liegen geblieben.

Manches ist positiv, manches negativ verlaufen, manches hätte besser verlaufen können. Mit dem Wissen und der Erfahrung von jetzt ließe sich vieles anders gestalten. Doch jeder einzelne schöne wie auch schwierige oder enttäuschende Moment macht dieses Jahr zu dem was es für mich ist: es war ein buntes Jahr.

Vor mir liegt jetzt erst einmal der wohl schwerste Abschied in meinem bisherigen Leben. Ich weiß nicht, wann ich einmal hierhin zurückkehren werde. Vieles werde ich vermissen: die Sonne, den Himmel, der 360 Tage im Jahr im reinsten Blau strahlt, das „unter Leuten sein“, die Umarmungen der Kinder. Unter allen Freundschaften, die ich geschlossen habe, haben die Kinder einen besonderen Platz in meinem Herzen und der Abschied wird schmerzhaft, weil ich mit ihnen nicht so einfach wie mit anderen Kontakt halten kann. So gerne würde ich ihren Lebensweg weiter beobachten. Der Gedanke daran, was wohl aus ihnen wird, die doch genauso berechtigt sind auf die Möglichkeiten, die ich habe, drückt mich manchmal und ich frage mich, wie ich so einfach wieder zurückkehren kann und ob es mir leicht fallen wird, wieder in mein deutsches Leben zu schlüpfen.

Doch ich gehe meinen Weg weiter und ich freue mich auf das Zurückkommen nach Deutschland, ich habe Pläne für die Zukunft. Ich freue mich auf meine Familie, auf meine Freunde und darauf zu studieren. Viele Studienideen sind mir durch den Kopf gegangen und ich habe mich letztendlich für Geschichte, Lateinamerikastudien und Spanisch ent-schieden. Wohin es mich damit führt, weiß ich noch nicht. Ich kann mir vorstellen, dass ich auf irgendeine Weise mit dem verbunden bleibe, was ich in diesem Jahr hier getan und erlebt habe: eine Tätigkeit, bei der ich mit Kindern zu tun habe oder für sie und ihre Rechte und Bedürfnisse eintreten kann, vielleicht in einer Kinderhilfsorganisation oder als Journalistin; oder aber ein Beruf im Bereich Kultur, irgendwo zwischen Europa und Lateinamerika, der zwei Kontinente, die mich schon seit langem sehr interessieren.

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Nun hoffe ich sehr, dass auch meine Rundbriefe ihren Sinn erfüllt haben und euch ein Stück lebendigen freiwilligen Friedensdienst ins Haus gebracht haben.

„Das Meer wird erst zum Meer durch jeden einzelnen Tropfen“. In diesem Sinne denke ich über meinen Friedensdienst. Und vielleicht konnte ich einen kleinen Tropfen zum Meer einer friedlicheren Welt spenden. Doch ich bin überzeugt, dass von allen Menschen, mit denen ich zu tun hatte und die an diesem Jahr teilgehabt haben, ich selbst die am reichs-ten Beschenkte bin.

Mit vielen und immer sonnigen Grüßen aus Brasilien und einem großen von Herzen kom-menden Danke!

Sophia Deck

Baumfällaktion

(cs) Der Start für umfangreiche Außensanierung Das spektakuläre Fällen von drei Bäu-men im Garten von Haus Fuhr war ein spannendes Ereignis, an dem auch die Öffentlich-keit teil hatte.Natürlich ist es schade, wenn schöne Bäume gefällt werden, aber: 1. das Wurzelwerk die-ser Bäume gefährdete die gerade mit viel Aufwand sanierte Sandsteinmauer, und die Baumkronen berührten bei starkem Wind das Nachbarhaus, 2. die Baumschutzordnung sah für das Fällen dieser Bäume keine Einschränkung vor und 3. wird der ganze Garten um Haus Fuhr aufwändig neu gestaltet.Es hat sich ein Sponsor gefunden, der diese Arbeiten unterstützt und der sehr großen Wert auf den Erhalt des Bestandes legt und für die verschwundenen Bäume reichlich hochwertigen Ersatz schafft.Ein bewusstes Ja(Bild von Foto Lorenz) Am Sontag, 13. April 2008, wurden 30 Konfirmandinnen und Kon-firmanden in der Evangelischen Kirche Werden feierlich konfirmiert. Mit Abschluss des kirchlichen Unterrichts und Eintritt in das (kirchliche) Erwachsenenleben haben sich die Jugendlichen für ein bewusstes „Ja“ zum christichen Glauben entschieden.

Männertreff:Gefängnisseelsorge - Drinnen und draußenVon Pfarrer i.R. Karlheinz Peter

Der Männertreff im Evangelischen Jugendhaus „Haus Heck“? hatte zu einem gut be-suchten Gesprächs- und Infoabend mit diesem Thema eingeladen. „Drinnen““ das ist die abgeschlossene Lebenswelt „hinter Gittern“” Haft/ Freiheitsentzug/Strafvollzug/Sühne und auch Re-Sozialisierung und irgendwann Entlassung.

Ein mit Erlaubnis der Behörden entstandener Videofilm traf die Situation und ihre Atmo-sphäre. Kundige Gesprächspartner waren Waltraud Nitsche und ein weiterer Mitarbeiter, beide ehrenamtlich Mitarbeitende der christlichen Straffälligenhilfe „Schwarzes Kreuz“?, ein „Markentitel“? für das seit mehr als 80 Jahren tätige Hilfswerk für Straffällige und ihre Angehörige, das dem Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland an-geschlossen und Mitglied der Evangelischen Konferenz für Straffälligenhilfe bundesweit ist. Die Ehrenamtlichen ergänzen den Dienst der Pfarrerinnen und Pfarrer in den Justiz-vollzugsanstalten.

Sie bieten z.B. freie Gesprächsgruppen an über alles, was bewegt; die einzigen sozialen Beziehungen, die die Inhaftierten frei wählen können, die die gefährliche Isolation des „Drinnen“? lockern durch die, die extra ihretwegen kommen. Die ehrenamtlich tätigen Frauen und Männer (z.Zt. ca. 500 bundesweit) werden vom „Schwarzen Kreuz“? geschult und qualifiziert, eine Notwendigkeit, die viel Vorschuss-Vertrauen schafft bei Inhaftierten, Bediensteten und den Gefängnis-Seelsorgern, zusammen mit einem gut überlegten „Pa-ket“? von persönlichen und praktischen Hilfen, die Voraussetzungen schaffen können für ein Leben ohne neue Straftaten. Viele ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden von der persönlichen Überzeugung getragen, dass ein neuer Lebensstart dann gelingen kann, wenn die Beziehung zu Gott nicht ausgeklammert wird.

Neuer Zugang zum PfarrdienstLandessynode 2008Von Superintendent Pfarrer Irmenfried Mundt

Aufgrund der demographischen Entwicklung muss die Evangelische Kirche im Rhein-land mit einem Rückgang von knapp drei auf gut zwei Millionen Mitglieder im Jahr 2030

rechnen. Pfarrstellenplanung, d.h. aber im Klartext Pfarrstellenabbau ist angesagt. Die Landessynode hat mehrere Steuerungs- und Planungselemente beschlossen.

Eines davon: Das zentrale Bewerbungsverfahren. Bisher konnte sich der theologische „Nachwuchs“ mit erworbener „Wahlfähigkeit“ frei auf Pfarrstellen bewerben. Allerdings mit einhundert anderen. Um der Zufälligkeit dieses Wahlverfahrens zu begegnen und Personalplanung zu ermöglichen, wurde ein zentrales Bewerbungsverfahren entwickelt. Jährlich wird künftig eine bestimmte Zahl von Pfarrstellen zentral ausgeschrieben, in 2008 dreissig Stellen. Zehn davon für „Frisch-Examinierte“, die dann in den Probedienst übernommen werden, und zwanzig für die, die die Wahlfähigkeit längst haben und z.B. in bestimmten Sonderdienststellen tätig sind. In das Bewerbungsverfahren gehen schrift-liche und mündliche Elemente ein und natürlich auch die Examensnote.

Wer nicht „durchkommt“, kann sich später wieder bewerben. Wer es schafft, ist „im Sys-tem“, d.h. in einem Pfarrdienstverhältnis auf Lebenszeit, zunächst „mit besonderem Auf-trag“ („mbA“), später aber durchaus auf einer ordentlichen Pfarrstelle.

Anmerkung der Redaktion:Zur Zeit sind in unserer Gemeinde Pastorin i.S. Maret Schmerkotte und Pfarrerin z.A. Wen-ke Bartholdi von den neuen Zugangsbestimmungen zum Pfarrdienst betroffen.

Einblicke einer GemeindepraktikantinGarten Werdenvon Jule Gayk

Ich liebe Gärten. Ich stelle mir vor, wie viel Spass Gott wohl hatte, als er den ersten Garten machte. Mit viel Liebe und Phantasie gestaltete er diesen vielfältigen Garten und lachte bei sich, als er Kartoffel und Kaffeebohne erfand: „Mal sehen ob die Menschen rausfin-den, wie man das benutzt!“In den letzten Wochen habe ich mich wie auf einer Entdeckungsreise im „grünen Gar-ten Werden“ gefühlt. Sechs Wochen lang konnte ich als Gemeindepraktikantin Martin und Maret Schmerkotte über die Schultern schauen. Auf dieser Entdeckungsreise glich kein Tag dem anderen. Wir besuchten die verschiedensten Ecken des Gartens: die ge-mütlichen, die feierlichen, die trostlosen … In den Ecken des Gartens arbeiten, erzäh-len, planen, backen und organisieren viele verschiedene Menschen. Maret und Martin nehmen sich Zeit, an den verschiedenen Orten mitzugestalten, zu stärken, zu helfen zu Hause bei Gott zu finden. Oft geht es im Dauerlauf – manchmal auch im Sprint- weiter zur nächsten Ecke.

Gemeinde ist ein Garten, in dem jeder und jede sein zu Hause finden soll. Ein bunter Blumenstrauß von Menschen gebündelt in der Gemeinschaft mit Gott. Euer Garten grünt und blüht an vielen Stellen, weil schon viele Menschen begeistert mitgestalten. Allen voran ein herzliches Dankeschön an Familie Schmerkotte. Durch eure Liebe zum Beruf, zu Gott und Menschen, eure Begleitung und Gastfreundschaft ist mir das Praktikum zu einem echten Schatz geworden!

Anmerkung der Redaktion:Jule Gayk ist Theologiestudentin und war im Februar/März 2008 in unserer Gemeinde als Praktikantin aktiv.

Eine-Welt-Stand: Jahres-Abschlussbericht 2007Von Alexandra Fee Widmaier

Das Eine-Welt-Team unter der Leitung von Alexandra Widmaier kann in diesem Jahr 2007 über eine sehr positive Entwicklung berichten. Nachstehend eine Zusammenfassung des Jahresabschlusses 2007, den Frau Widmaier erstellte.

Der Jahresgesamtumsatz 2007 konnte im Vergleich zum Vorjahr um 797,77 Euro auf 6.071,-- Euro gesteigert werden. Insgesamt wurden Einkäufe in Höhe von 4.941,90 Euro getätigt. Davon entfielen auf die GEPA Handelszentrale Wuppertal 3.286,22 Euro, Werdener Kaffee wurde bei El Puente in Gelsenkirchen im Werte von 1.655,68 Euro eingekauft.

Durch die Steigerung des Umsatzes bei der GEPA konnte eine neue, höhere Rabattstufe erreicht werden. Diese Spanne erhöht den erwirtschafteten Überschuss und hilft evtl. Verluste durch Nichtverkauf nach dem Erreichen des Verfalldatums aufzufangen. Der er-wirtschaftete Gewinn lag bei 1.129,-- Euro. In diesem Betrag sind 260,86 Euro enthalten, die durch Spenden (u. a. Marmeladenverkauf ) zusammengetragen wurden. Der Über-schuss bei den GEPA-Produkten betrug 627,25 Euro, beim Werdener Kaffee bleib ein Überschuss von 211,-- Euro.

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Betriebskosten fielen durch die Reparatur des Warentisches in der Kirche und des Eine Welt Wagens in Höhe von 55,98 Euro an. 75,80 Euro wurden für Bürobedarf und Materi-alien für die Öffentlichkeitsarbeit (Folien für einen Vortrag im Mariengymnasium) ausge-geben. 120,00 Euro Überschuss konnten anlässlich des Gemeindefestes dem Gesamtü-berschuss zugeschlagen werden. Auf dem Adventsbasar 2007 waren es 80 Euro für die Projekte in Ruanda und SERPAF.

Durch einen Aufruf zum Adventsbasar 2007 konnte das Eine Welt Team 8 neue Mitarbei-ter gewinnen 5 Jugendliche und 3 Erwachsene. Es wurde ein Ordner angelegt in dem alle Quittungen und Belege gesammelt sind. Was geschah mit dem Profit 2007? Es wur-den gespendet: 200,00 Euro Kaffeegarten Gruga und 200,00 Euro Aidswaisen in Ruanda – Kinderkrankenhaus (kath. Gemeinde Werden). Der Restbetrag wurde einbehalten zur Anschaffung neuer Ware und Fortbildungen für die Jugendlichen Mitarbeiter.

Wir haben jeden Sonntag nach dem Gottesdienst zum Verkauf geöffnet. Außerdem öff-nen wir an Sonderaktionen wie z.B. Adventsbasar und Weihnachtsmarkt.

Brasilien: Brasilianisches OsterfestVon Sophia Deck

Meterweit hängen die in buntes Glanzpapier eingepackten dicken Ostereier aus Schoko-lade im Supermarkt von der Decke. Ein süßer Himmel, aber nicht für alle erreichbar, denn die Preise hängen ebenfalls hoch, Schokolade ist etwas Teures. So werden in Feinstarbeit hunderte von Ostereiern selbst gemacht, Schokolade geraspelt, geschmolzen, in Formen gegossen, zum Vernaschen und zum Verkauf – ein kleiner Nebenverdienst für die vielen, die nur einen Mindestlohn von etwa 2 € pro Stunde verdienen.

Aber Ostern bedeutet nicht nur Schokoladeneiersuchen(dieser Brauch ist hier bekannt): „Páscoa é vida“ – „Ostern ist Leben“ – steht auf weißem Stoff am Eingangstor zur Kin-dertagesstätte von Serpaf.Wir versammeln uns mit allen Kindern und Erzieherinnen und eine Gruppe präsentiert stolz ein erlerntes Ostergedicht. Danach singen wir ein brasilia-nisches Osterlied mit Bewegungen passend zum Text.

Die Osterhasenbilder schmücken schon die Räume, jetzt fehlen nur noch wir! 100 Oster-häschen mit Papiermasken hüpfen herum und freuen sich auf das Schokoherz am Stiel, um dann nach einem Platzregen, der Sturzbäche durch die unbefestigten Straßen von Verde Vale ( „Grünen Tal“) fließen lässt, von Mama, Papa, großem Bruder oder dem Kinder-mädchen abgeholt zu werden. Hartgekochte Eier am Ostersonntag sind hier keine Tra-dition. Die Idee, mit unserer Gruppe im Jugendzentrum „Nova Cidade“ einen hübschen Eierbecher nach Anleitung aus dem deutschen Bastelbuch zu gestalten, das uns der AK Serpaf geschickt hat, lassen wir also fallen.

Wir wollen etwas basteln, was kreativ, aber nicht material- und kostenaufwendig ist. Die 13 Kinder zwischen 7 und 12, für die Viola und ich an zwei Nachmittagen pro Woche als „Professoras“ verantwortlich sind, lieben alles, was Malen oder Basteln bedeutet. So machen wir das folgende: Zeitung in unterschiedlich kleine Vierecke schneiden und mit Farben bepinseln. Nach dem Trocknen 3x falten und einen Bogen schneiden. Öffnen und – schon haben wir eine wunderschöne Blüte. Verschiedenfarbige Blüten aufeinander ge-klebt, noch schnell ein paar grüne Blätter ausgeschnitten, auf ein weißes Papier geklebt und fertig ist die Osterkarte. Viele liebe Zeilen werden von den Kindern geschrieben, zah-lenmäßiger Gewinner der Empfänger ist die Mutter! Wem wollen wir denn hier in der Nova Cidade einen Ostergruß senden? Die Mehrheit stimmt für Jaqueline, eine herzens-gute Professora. Und Viola und ich – erhalten auch eine Karte!

Die katholische Kirche feiert die Semana Santa, die Heilige Woche, mit Gottesdiensten und Prozessionen. Im barocken Städtchen Diamantina – gelegen in einer atemberau-benden bergigen Landschaft und berühmt und einstmals reich durch die vielen Edel-steinvorkommen– streuen viele eifrige Hände sonntags früh bunten Sand und Säge-späne zu Bildern auf die Pflastersteine: ein weißes Osterlamm, ein Kelch, ein Engel, ein Schwert, verschiedene Muster. Nach dem Gottesdienst in der großen Kirche setzt sich die Prozession in Bewegung. Aus dem Eingangsportal, das mit rotem Stoff verhängt ist, tritt der hohe Geistliche hervor – vier Männer halten ein goldenes Tuch als Schutz gegen die heiße Sonne über ihn. Vor ihm Kinder in weißen Hemdchen und Engelsflügeln am Rücken, hinter ihm folgen Jünger und ein Jesus, über den bunten Weg. Dahinter mar-schiert die Blaskapelle der städtischen Militärpolizei. Ich betrachte das Geschehen von einem der vielen mit bunt gehäkelten oder bestickten Balkone aus. Die Menschenmenge schreitet zu Seiten des gestreuten Weges und murmelt ehrfürchtig ein Vaterunser und Santa Maria nach dem anderen.

Wieder am Kirchplatz angekommen, lädt der Geistliche (vielleicht ein Bischof?) die Men-

schen ein, doch ein wenig Zeit in der Kirche mit Jesus zu verbringen. Ein wenig Zeit in Stil-le, in Gedanken an ihn – das ist schon Beten, ermutigt er die, die zweifeln, was Beten denn bedeutet. Wie bei Verliebten sei das, sagt er, die auch nicht immer Worte finden, um ihre Liebe auszudrücken, sondern einfach die Anwesenheit des anderen genießen. Es wird gebetet, ein paar ältere Frauen knien sich auf die Steine, andere kaufen sich Zuckerwatte oder eine Cola. Die Blaskapelle spielt noch rasch die brasilianische Nationalhymne (klingt fast wie eine Opernarie), dann verläuft sich die Menge bis auf ein paar Jugendliche, alle Läden schließen, die Fenster verstecken sich hinter Gardinen und Fensterläden und es kehrt Ruhe ein.

Mit vielen Grüßen an alle Leser, Freunde von Serpaf und meine Unterstützer!

Neues von SERPAF: Katernberger beim Charity WalkVon Doris Korpiun

Der SERPAF Arbeitskreis freut sich über das Interesse der Katholischen Hauptschule in Essen-Katernberg an der Projektarbeit. Am 5. Mai wollen die Jungen und Mädchen zu einem Charity Walk starten, dessen Erlös der SERPAF Einrichtung in Sete Lagoas gespen-det werden soll.

Dieser Lauf hat seit Jahren Tradition. Über ADVENIAT wurden seit 2001 jährlich unter-schiedliche Projekte in Lateinamerika unterstützt. Jetzt wünschen sich die Schüler und Schülerinnen eine Mitarbeit an einem Projekt, das über einen längeren Zeitraum betreut werden kann. Über Bäckermeister Peter, der dieKath. Hauptschule Katernberg täglich mit gesundem Brot für das Schulfrühstück versorgt, kam die Verbindung zum Werdener Ar-beitskreis zustande. Nach einem Vorgespräch, an dem die Schulleitung und Mitarbeiter des SERPAF Arbeitskreises teilnahmen, wurde den Klassensprechern aller Schuljahre und einigen Lehrern am Freitag, dem 14. März das Projekt vorgestellt.

Interessiert und wissbegierig folgten die jungen Leute dem mit vielen Fotos lebendig ge-stalteten Vortrag. Eifrig wurden auch schon Pläne geschmiedet, wie es nach dem Charity Walk mit der Partnerschaft weitergehen kann. Der SERPAF Arbeitskreis begrüßt die Schü-ler/innen und das Kollegium der Katholischen Hauptschule Katernberg herzlichund freut sich über den “Familienzuwachs“. Am gleichen Tag durfte sich eine weitere Abordnung des Arbeitskreises freuen, anlässlich einer kleinen Feierstunde im Kindergarten Rummel-pott an der Mintropstraße eine Spende über 200,--€ entgegen zu nehmen. Fleißig hatten die Kinder aus Äpfeln Mus und Gelee hergestellt und an Eltern und Freunde verkauft. Da über einen kleinen Briefwechsel nach dem Sponsorenlauf für SERPAF im letzten Sommer Kontakt zu den Kindern bei SERPAF besteht, wollten die Kinder mit dem Erlös aus dem Verkauf den Kindern in Brasilien helfen. Ein herzliches Dankeschön an die Kinder des Kinder-gartens Rummelpott und an alle, die sie bei der Arbeit unterstützt haben.

Aller guten Dinge sind 3. Direkt aus Brasilien erreichte uns die gute Nachricht, dass es mit der Aktion „Gesunde Zähne für alle SERPAF-Kinder“ weitergeht. Nach der großzügigen Zahnbürstenspende von 600 Kinderzahnbürsten von Dr. Jörg Müller könnten 160 Tuben Kinderzahnpasta auf den Weg nach Brasilien gebracht werden. Wir danken der Firma Dentinox in Berlin und der Firma NOWEDA für die großzügige Spende und Frau Sybille Weber von der Hirschapotheke für Ihr großes Engagement. In dieser Sache. Auch in Sete Lagoas war man aktiv und es konnte zur großen Freude aller 2 Zahnärzte gefunden wer-den, die abwechselnd bereit sind, die SERPAF Kinderehrenamtlich zu untersuchen und wenn erforderlich zu behandeln.

Last not least die Einladung zum Konzert in der Evangelischen Kirche Werden am Mitt-woch, dem 16. 4. um 19.30 Uhr.

Veranstalter: Mariengymnasium Essen-WerdenBENEFIZKONZERTdes Mariengymnasiums mit demLandespolizeiorchester Nordrhein-Westfalen (Für SERPAF, für die Straßenkinder in Brasilien) Werke für Big Band und großes Blasorchester Landespolizeiorchester NRWHans Steinmeier Leitung Concert-Band des Mariengymnasiums Bärbel Galemann Leitung Eintritt frei

Kontakt:http://www.serpaf.de/

HERAUSGEBER: PRESBYTERIUM DER EVANGELISCHEN KIRCHENGEMEINDE WERDENBEAUFTRAGTER DES PRESBYTERIUMS FÜR ÖFFENTLICHKEITSARBEIT CONRAD SCHLIMM

REDAKTION: MEIKE KRÜGER ( 40 50 16 ANDREAS SCHÄFER ( 49 02 301ANSCHRIFT: DER BRIEF • HECKSTRAßE 65 • 45239 ESSEN-WERDEN

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Neue Verwaltung für die GemeindeWeitergeleitetvon Dr. Cornelia Alisch

Wer seit dem 1.1.2008 zufällig bei einem Anruf zum „Evangelischen Gemeindeamt Essen-West und Rüttenscheid“ weitergeleitet wurde, mag sich verwundert gefragt haben, wo er gelandet ist.

Doch nicht viele von uns werden diese Veränderung bemerken, denn unser Gemeinde-büro in der Heckstraße bleibt, auch mit seinen Öffnungszeiten und mit seinen Aufgaben! Nur die Finanzverwaltung, die Personalverwaltung, die Immobilienverwaltung, die fach-liche Beratung und Unterstützung bei allen rechtlichen und organisatorischen Aufgaben die die Gemeindeleitung hat, haben wir in andere Hände gegeben.

Seit Anfang des Jahres arbeitet unsere Gemeinde mit hoher Zufriedenheit mit dem neuen Gemeindeamt unter der Leitung von Lothar Litzenburger zusammen. Langfristig werden sich die dort vorhandene Kompetenz, die Effizienz der Arbeit und die gute Kom-munikation in mehrerer Hinsicht auszahlen. www.gemeindeamt-essen.de

Weltgebetstag der Frauen 2008:Gottes Weisheit schenkt neues Verstehen

Der Wortgottesdienst zum Weltgebetstag findet am Freitag, dem 7. März 2008, um 16.00 Uhr in der Evangelischen Kirche Werden statt.Auch in diesem Jahr laden Frauen aller Konfessionen weltweit wieder zur Mitfeier am Weltgebetstag ein. Für die evangelischen und katholischen Gemeinden Werden, Fisch-laken, Heidhausen und Werden-Hamm findet der Wortgottesdienst am Freitag, dem 7. März 2008, um 16.00 Uhr in der Evangelischen Kirche Werden statt. Alle Frauen und Männer aus den Gemeinden sind dazu herzlich eingeladen. Für Kinderbetreuung wird gesorgt.

Frauengruppen aus Guyana an der Atlantikküste Südamerikas haben in diesem Jahr die Gebetsordnung zum Weltgebetstag 2008 vorbereitet und unter das Motto gestellt: „Got-tes Weisheit schenkt neues Verstehen“.

Ordination von Pfarrerin BartholdiVon Pastorin Maret Schmerkotte

Nach der Geburt ihres zweiten Kindes und einer einjährigen Elternzeit hat Wenke Bart-holdi nun wieder die Arbeit in unserer Gemeinde mit einem Dienstumfang von 50 % auf-genommen. Ihren Wiedereinstieg feierte sie mit ihrer Ordination durch Superintendent Irmenfried Mundt in einem feierlichen Gottesdienst am 2. März 2008.

Mit der Ordination wurde ihr der Auftrag zur öffentlichen Wortverkündigung und Sakra-mentsverwaltung übertragen, d.h. zu predigen, zu taufen und die Feier des Abendmahls zu leiten. Die Ordination versetzt die Ordinierten nicht in einen besonderen Weihestand wie bei der katholischen Priesterweihe, sondern ist vielmehr eine Berufung in ein die einzelne Gemeinde überschreitendes Amt und die Verpflichtung, entsprechend dieser Berufung zu leben.

Die Aufgabe von Pfarrerin Wenke Bartholdi besteht zunächst im Wesentlichen darin, ge-meinsam mit Pastorin Maret Schmerkotte unseren Superintendenten Irmenfried Mundt in der Gemeindearbeit vor Ort zu entlasten. Wir freuen uns auf die vor uns liegende Zeit mit Wenke Bartholdi und über die Bereicherung unserer Gemeindearbeit, die wir durch sie erfahren. Für die Zeit bei uns, aber auch für ihren weitergehenden Weg wünschen wir ihr von ganzem Herzen Gottes Segen!

Gemeindeseminar „Christ werden, Christ bleiben“von Harald Müller

Gemeindeseminar „Christ werden, Christ bleiben“? Seminar zu Grundfragen des Glau-bens? Wer geht denn da schon hin, vielleicht 5 bis 6 Leute? Aber als schon zum „Schnup-perabend“ am 10. Februar 2008 etwa 40 Menschen (diese Anzahl blieb an allen Abenden etwa gleich) anwesend waren, wurde ich doch nachdenklicher!

Grundlegende Lebens- und Glaubensfragen sollten behandelt werden. An deren Beant-wortung schien doch ein großes Interesse zu bestehen. Das Seminar sollte aus mehreren Stationen bestehen. Die einzelnen Stationen sollten sich wie Schritte aufeinander auf-

bauen. Das Seminar hat Menschen eingeladen mit ihren Fragen auf Entdeckungstour zu gehen [..das Seminar, eindeutig und klar, darüber hinaus sprachlich gut formulierte Texte].

An Tischen zu 8 Personen hörte man etwa eine Stunde die klar gegliederten Ausfüh-rungen der Referentin bzw. des Referenten [..Worte, die hielten, was sie versprachen]. Zur Erläuterung gab es eine parallel laufende Computerpräsentation mit Schaubildern, zum Nachdenken anregend. Das Thema des ersten Abend war zum Beispiel: „Vom Land des Glaubens – und wie es sich erkunden lässt“.

Bei der sich dann anschließenden Diskussion in kleinen Gruppen, die von einem Mit-arbeiter des Arbeitskreises begleitet wurde, diskutierte man über vorher gestellte Fra-gen [..in den Vorträgen wurden genau die Fragen angesprochen, die mich bewegen, die Zweifel, die mich manchmal quälen]. Oder man tauschte sich aus über das was sonst noch bewegte. Auch Schweigen war erlaubt! Man lernte jetzt die anderen am Tisch sit-zenden Menschen mit deren Ansichten und Meinungen besser kennen [..man merkte, wie wichtig Gemeinschaft ist]. Jeder, der wollte, sagte seine Einstellung zu dem jewei-ligen Thema und sehr angeregte, auch kontroverse, Gespräche wurden in dieser halben Stunde geführt.

Zum Ende der jeweiligen Seminarsstunden wurde von der Referentin bzw. dem Refe-renten eine Zusammenfassung zu dem behandelten Thema gegeben [..meine Erfahrung war, dass ich mich viel mehr mit anderen Christen über den Glauben austauschen muss. Bleibe noch auf der Suche nach dem vollen Glauben].

Das Seminar hatte am achten und letzten Tag das Thema: „Von Gottes Menschenfreund-lichkeit“ und wurde mit einem Gottesdienst mit Abendmahl bei Brot und Traubensaft beendet. Bei dem anschießenden kleine Abendessen wurde noch manche Diskussion, auch Kritik angestoßen [..bei manchen am Tisch war das „Christ werden“ schon längst geschehen, so dass man sich als Fragender vielleicht etwas überfordert fühlte].[…] = Meinungen von verschiedenen Seminarteilnehmerinnen und Teilnehmern.

Anders Werden: GottesdienstauswertungVon Dieter Kohn

Der 14. Anders-Werden-Gottesdienst fand am 17.02.2008 unter dem Titel: “Ich steige aus - Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne” statt. Im Mittelpunkt stand natürlich die Pre-digt, begleitet von vier lebensnahen Aus- bzw. Umsteigererlebnissen. Die musikalische Begleitung erfolgte durch die Spontanband und den Gospelchor, alle sind Mitglieder der Evangelischen Kirchengemeinde Werden.

Etwa 30% der Gottesdienstbesucher haben ihre positiven Eindrücke, aber auch Kritiken auf die bereitgelegten Vordrucke notiert. So konnten wir auf 75 verwertbare Rückmeldungen zurückgreifen. Es gibt über viel Positives, aber auch über ernst zu nehmende Kritiken zu be-richten. In Übereinstimmung mit den bekannten Zahlen ab 2004 setzte sich die Teilname der Gottesdienstbesucher am „normalen”; Gottesdienst mit: 53% (öfter), 38% (nur selten) und 9% (sonst nie) zusammen. Im Folgenden eine Zusammenfassung der Aussagen:

AtmosphäreSie wurde im Wesentlichen als angenehm, locker, entspannend und harmonisch emp-funden. Es gab allerdings auch Kritikpunkte. So wünschten einige mehr Meditatives. Empfunden wurde auch von einigen Gottesdienstbesuchern,dass der Godi manchmal etwas steif, verkrampft und heruntergeleiert wirkte. Positiv wurde das gespannte und aufmerksame Mitgehen der Besucher notiert, und dass man weder Unterwürfigkeit, den erhobenen Zeigefinger oder gar Drohungen spürte.

AllgemeinDas Engagement des Teams, die gelungene Mischung des Dargebotenen, die Predigt, die Lebensberichte und die Musik haben besonders gefallen. Auch wurde der durchge-hende „rote“; Faden mit den kreativen Ideen angesprochen. Es wurden auch die Kerzen am Eingang, die freundliche Begrüßung und die Kinderbetreuung gelobt. Verschiedene Gottesdienstbesucher, die erstmalig oder auch zufällig teilnahmen, hat der Gottesdienst gefallen. Bemängelt wurde von einigen die Länge des Gottesdienstes und geringe Ein-bindung der Zuhörer. Durch die Länge würde das Nachdenken „kaputt” gemacht und das Team um den Erfolg des Anliegens gebracht.

PredigtEine Vielzahl der Besucher lobte die gute, inspirierende Predigt, ihre Gliederung und den praktischen Bezug zum Leben. Für einige Besucher war sie etwas zu lang und die Erläu-terung nicht umfassend genug.

HERAUSGEBER: PRESBYTERIUM DER EVANGELISCHEN KIRCHENGEMEINDE WERDENBEAUFTRAGTER DES PRESBYTERIUMS FÜR ÖFFENTLICHKEITSARBEIT CONRAD SCHLIMM

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LebensberichteDie sehr persönlichen Statements, zum Teil in Ich-Form, zum Thema Ausstieg wurden als sehr mutig wahrgenommen. Erfahrungsberichte, aus denen man lernen konnte. Für die jüngere Generation waren die Geschichten allerdings uninteressant. Ein Besucher be-zeichnete diese Lebensgeschichten sogar als „langwierig und nichtssagend; und dann noch umrahmt von einem chaotischen Lied”. (Hier gab es in der Tat ein Abstimmungs-problem im Team).

Musik, GesangÜberwiegend gelobt wurden die tollen und spitzenmäßigen Musikdarbietungen durch den Gospelchor und die Spontanband. Ein Besucher schrieb von einer „Groovy Kapelle” (jazzig, sehr gut, schön). Der Mut zu anderen, neuen, flotten und schwungvollen Liedern mit ihren Texten der Besinnung, hat vielen gefallen. Nicht gefallen hat bei einigen die Lautstärke der Musik, die das Verstehen der Gospelchor-Texte verhinderten. Für die Texte wurden Einblendungen plus Übersetzungen gewünscht. Bemängelt wurde ebenfalls die schlechte Unterstützung der Gemeinde, die oftmals nicht den Einstieg zum Singen erkannte. Die übliche Routine mit Vorsängerinnen würde bevorzugt, zumal es sich um neue und sehr schnelle Melodien handelte. Auch ein Übungssingen der neuen Lieder vor dem Gottesdienst wurde vorgeschlagen.

GebetDie Fürbittengebete und die Einbindung von „Laien” wurden von einigen Besuchern begrüßt. Allerdings gab es Stimmen, die ein gemeinsam gesprochenes Gebet und das Glaubensbekenntnis bevorzugten.

TechnikGelobt wurde der Einsatz der modernen Technik, die speziell den gut lesbaren Lieder-texten und der Predigt zugute kam. Ältere Besucher sind allerdings nicht in allen Fällen mit der Leinwand-Projektion einverstanden. Sie möchten lieber Liedzettel in der Hand haben. Der häufig erforderliche Folienwechsel, der nicht immer bedarfsgerecht erfolgte, machte das Mitsingen zusätzlich schwierig.

Weitere Anliegen und KommentareEinige Besucher bedankten sich für diesen „eventlosen” Gottesdienst und bekundeten Hochachtung für den engagierten Einsatz des Teams. Es wurde der Wunsch geäußert, in diesem Stil noch lange weiterzumachen. Ein Teilnehmer berichtete von vielen neuen Impulsen, die durch den Gottesdienst in ihm ausgelöst wurden. Ein anderer beklagte sich über die, seiner Meinung nach, zu geringe verbleibende Zeit zum „Abschalten”. Die zu vermittelnde Botschaft wäre von der Vielfalt zerquetscht worden. Gott sollte man mehr Platz einräumen. Ein neuer AWG mit dem Thema: Arbeitslos mit Harz4 und der daraus resultierenden eingeschränkten Lebensqualität, wurde von einem Gottesdienstbesucher vorgeschlagen. Eine recht hohe Zahl von Besuchern wünscht zukünftig weitere Informa-tionen über den AWG und andere Angebote der Evangelischen Kirche Werden. Auch gab es Angebote der Mitarbeit im Team.

Anders Werden:Ich steige ausVon Christel Kohn

Wie oft haben wir uns schon gefragt: „Eigentlich müsste man sein Leben von Grund auf verändern“. Aber dann geschieht doch nichts. Warum nicht? Die Angst vor dem Neuen; die Angst das Alte zu verlieren? Aus Bequemlichkeit? Muss es immer einen Grund geben, sein Leben zu ändern? Kann man das überhaupt?

Ich steige aus! – Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne - Dieses Thema hat das An-ders-Werden-Team für den 14. Anders-Werden-Gottesdienst gewählt. Mitglieder des Teams stellen dem Gottesdienst-besucher authentische Ausstiegserfahrungen vor. Dazu laden wir ein am Sonntag, dem 17. Februar 2008, 18:00 Uhr, in die Evangelische Kirche Werden.

Der Gospelchor unter der Leitung von Yoko Seidel, und die Anders-Werden-Spontan-Band begleiten den Gottesdienst musikalisch. Die Predigt hält Maret Schmerkotte und für eine Kinderbetreuung ist gesorgt. Wie schon Tradition, laden wir anschließend zum Themengespräch bei Brot und Wein ein.(mehr)

Presbyterium: Die Privilegien der EhrenamtlichenVon Conrad Schlimm

Hinter vorgehaltener Hand: es ist auch ein verstohlener Dank an die bisherige Gemein-deleitung. Um niemanden zu bevorzugen, gehe ich alphabetisch vor, und da unsere Kirchmeisterin nun einmal Cornelia Alisch heißt, beginne ich mit ihr. Ihr gebührt ein ganz großer Dank, hat sie sich doch mit Fleiß ohnegleichen um den Haushalt (besonders die Finanzen) gekümmert und hat es geschafft wenigstens schon einmal die schwarze Null zu erreichen. Leider ist diese Arbeit aber auch mit unpopulären Entscheidungen und Maßnahmen verbunden, die sie treffen musste, um ihre Arbeit effizient zu gestalten, und das alles neben ihrer eigenen Arbeit und einem Haushalt mit drei Kindern. Das ist eine große Leistung, besten Dank.

Bodo Besselmann ist es zu verdanken, dass die Akustik in Haus Fuhr nicht nur beibe-halten, sondern sogar noch verbessert wurde. Er zeichnet auch verantwortlich für Licht und Ton, insbesondere für die Schwerhörigenanlagen. Sein besonderes Hobby sind Live-mitschnitte von musikalischen Veranstaltungen der Gemeinde, die dann als CD verkauft werden. Außerdem kümmert er sich um die Mieter und deren Belange in unseren Woh-nungen und sieht sich da gelegentlich Eruptionen ausgesetzt (auch das gibt es), die er aber prima verkraftet.

Bernhard Gisewski sagen wir adieu, da er sich nicht mehr zur Wahl gestellt hat. Wir tun das aber mit einem riesigen Dank an ihn und seine Frau. Beide haben die Grundlagen für unseren modernisierten Gemeindebrief geschaffen. Wie viel Kritik mussten sie ertragen, als sie es wagten die traditionelle Form zu verlassen. Inzwischen sind der Gemeindebrief und der Internetauftritt, wie die Zahlen beweisen, bestens etabliert. Als Kirchmeister hat Herr Gisewski mit einer ersten Konsolidierung des Haushalts solide Basisarbeit geleistet.Wer kennt nicht die quirlige Doris Korpiun, der wir ebenfalls mit Dank adieu sagen. Für Serpaf, Ökumenisches Gemeindefest oder Basare war ihr kein entwaffnender Augenauf-schlag zu viel, um wen auch immer zu Mitarbeit oder zu Spende zu überlisten. Diesem Charme kann man nicht widerstehen. Ihre bevorzugten Arbeitszeiten waren dafür die Stunde vor und die Stunden nach Mitternacht. Für ihre Entscheidung eine Pause einzu-legen habe ich vollstes Verständnis, muss sie jetzt doch verstärkt ihre Pflichten als Groß-mutter wahrnehmen.

Dietmar Möhler war der ruhende Punkt in unserem Gremium. Als zweiter Vorsitzender des Presbyteriums hat er es mit trockenem akademisch geprägtem Duktus verstanden, die Dinge im rechten Moment auf den Punkt zu bringen. Sein juristisches Wissen war uns in allen Vertragsfragen oder anderen rechtsrelevanten Entscheidungen von unschätz-barer Hilfe, und hat die Gemeinde vor Fehlern bewahrt. Trotz umfangreicher beruflicher Aufgaben steht Herr Möhler auch noch in der Stiftung und im Förderverein für Kirchen-musik zur Verfügung. Danke!

Als Nesthäkchen in unserem Team hat der zukünftige Ehemann Björn Philipps auch schon die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt. Wenn ihm auch sein Studium der Betriebs-wirtschaft oft nicht die nötige Zeit ließ, konnte er sich sozusagen als Enfant terrible in manchem Gremium einbringen und mit seinen bohrenden Fragen die Etablierten är-gern. Weiter so, lieber Björn!

Die liebsten Ehrenamtlichen sind der Gemeinde so Menschen, wie Jörg Rinn, bindet er in unsere Arbeit gleich seine ganze Familie mit ein. Jugendarbeit und Seminare zu Grund-fragen unseres Glaubens sind ein Bestandteil seiner Arbeit. Im Anders-Werden-Team hat er inzwischen die technische Präsentation übernommen. Auch das ist nicht immer ein dankbares Geschäft, ist es doch dem einen Gottesdienstbesucher zu laut, zu unleserlich, zu technisch, kann es dem nächsten nicht genug mit modernen multifunktionalen Ele-menten ausgestattet sein.

In der alphabetischen Reihenfolge ist der Autor Conrad Schlimm gefragt, etwas zu sich selbst zu sagen. Getreu meiner Aussage aus dem Jahr 2000, habe ich mich da einge-bracht, wo ich es für nötig hielt. Da muss man pragmatisch vorgehen und hin und wieder auch grenzwertig handeln. Damit sind nicht immer alle einverstanden, aber das sehe ich als ein Privileg der Ehrenamtlichen. Im Übrigen sind alle eingeladen in und an unserer Gemeinde mitzuarbeiten.

Wie Margrit Schmidt arbeitet frage ich mich immer wieder. Eine ruhige Person, das ganze Gegenteil vom Quirl und doch immer präsent. Speziell auf Frauen abgestimmte Veran-staltungen, Gottesdienste, Basare, Feste, Sitzungen, überall begegnet man ihren Spuren und seien es nur die zu jeder Gelegenheit bereitgestellten Verführungen in Form von Süßigkeiten oder Gebäck. Diese Frau sagt immer ja, ich glaube die Vokabel nein kennt sie gar nicht. Herzlichen Dank für Ihr großes Herz und für alles, was Sie für uns tun.

HERAUSGEBER: PRESBYTERIUM DER EVANGELISCHEN KIRCHENGEMEINDE WERDENBEAUFTRAGTER DES PRESBYTERIUMS FÜR ÖFFENTLICHKEITSARBEIT CONRAD SCHLIMM

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Den Schluss macht jetzt unsere Alterspräsidentin, ich darf das so sagen, weil sie es selbst sagt. Aber von Aufhören ist hier nicht die Rede. Dorle Streffer ist die evangelische Seele der ökumenischen Hospizgruppe und wird ihre Arbeit in Kürze mit der Errichtung eines Hospizes an der Dudenstrasse gekrönt sehen. Überhaupt ist die ökumenische Arbeit ihr Anliegen, und so wird durch sie auch intensiv der Kontakt zu unseren Schwestern und Brüdern in der St. Ludgerusgemeinde gehalten und gepflegt. Unermüdlich und konse-quent verfolgt sie unsere gemeinsamen Ziele.

Wir alle haben unser Wissen, unseren Verstand, unsere Zeit ehrenamtlich für eine Arbeit eingebracht, die getan werden musste und die nicht nur Spaß gemacht hat, aber letztlich haben wir sie gern getan. Dem neuen Presbyterium wünschen wir eine positive Fort-setzung der vielen angeschobenen Veränderungen und möglichst viele Reaktionen und konstruktive Kritik aus der Gemeinde und beizeiten junge Nachwuchskräfte. Machen Sie doch einfach mit!

Gemeindebüro:Danke und herzlich willkommen!Von Presbyteriumsvors. Pfarrer Martin Schmerkotte

Vor der Gemeindeversammlung am 10. Januar wurde Birgit Struck offiziell aus ihrem Dienst als Mitarbeiterin auf dem Gemeindebüro der Evangelischen Kirchengemeinde Werden verabschiedet. Es gibt vielfältigen Grund, „Danke!“ zu sagen! Unsere guten Wün-sche begleiten Birgit Struck auf ihrem weiteren Weg. Mit ihrer Geduld, ihrer Freundlich-keit und ihrem warmherzigen Wesen war sie über viele Jahre Garantin eines offenen und entspannten Klimas auf unserem Gemeindebüro.

Gleichzeitig sagen wir „Herzlich willkommen!“ zu Sybille Schlimm, die als Nachfolgerin von Birgit Struck nun die Fäden, die auf unserem Gemeindebüro zusammenlaufen, in die Hand genommen hat. Sybille Schlimm ist der Gemeinde durch ihr vielfältiges Enga-gement als ehrenamtlich Mitarbeitende bereits bekannt. Wir freuen uns auf die Zusam-menarbeit mit ihr.

Sondern meine „Liebeserklärung“ an Sie, liebe Birgit Struck!Das ist kein NachrufVon Pfarrer i.R. Wolfgang Bösenberg

Dass Sie gehen, ist (durch die notwendigen Einsparungen Ihrer Arbeitsstunden) eine richtige Entscheidung. Ich weiss, dass Sie es sich nicht leicht gemacht haben. Am Ende waren Sie selbst erschrocken über Ihren eigenen Mut. Es war eine „Kopfentscheidung“. Dabei „weint“ Ihr Herz, denn acht Jahre haben Sie sich für Ihre/Unsere Gemeinde mit Ih-rem „Herzblut“ ganz eingesetzt. Für mich wiederholt sich diese Lebenserfahrung: Unser Leben gleicht einem Zug, in den die Menschen ein- und aussteigen.

Ich durfte Sie auf Ihrer Lebensreise ein Stück begleiten. Vier Jahre lang war der Mittwoch ein wichtiger Tag für mich. Ein Tag, auf den ich mich freute! Unter Ihrer charmanten Lei-tung konnte ich Ihnen bei der Gemeindeverwaltung helfend zur Seite stehen. Ich habe Ihre ruhige, freundliche und ausgleichende Art schätzen gelernt. Wie oft haben Sie Fehler oder Überschneidungen in der Terminplanung ausgebügelt, ohne dass ein „Verlierer“ auf der Strecke blieb. Sie hatten Zeit für jeden, waren Tröster und Mutmacher. Auch wir beide hatten – trotz allem Zeitdruck – Augenblicke, wo wir uns privat austauschen konnten. Fragen, Probleme und Ängste wurden angesprochen und gegenseitig Rat und Hilfe ge-geben. – Danke für alles! – So steigen Sie nun um und fahren auf einem anderen Gleis weiter. Neue Menschen werden Sie begleiten und Ihnen zur Seite stehen.

Ich möchte Ihnen diese Segensworte von Liane Frank mitgeben:Egal was du tust, tu es intensiv,denn kein Augenblick kommt jemals wieder.Die Sorge um das Morgen und die Vernunftverhindern oft den Genuss des Augenblicks.Egal wer oder was dir begegnet,begegne ihm mit Liebe;Egal was du tust, tu es mit Liebe.Egal wo du bist, vertraue darauf, dass Gott dir nahe ist.

Stufen des LebensNachleseVon Christel Kohn

Im Oktober und November 2007 fand die fünfte Staffel „Stufen des Lebens, Religionsun-terricht für Erwachsene“, unter der Leitung von Pastorin Maret Schmerkotte und Angela Klätte-Rudolph statt.

Mit Themen wie „Ob Vertrauen sich lohnt“ oder „Durch Krisen reifen“ wurden dem Kurs-teilnehmer biblische Texte mit dem dazugehörigen Lebensthema anhand von Boden-bildern nahegebracht. Durch das miteinander Nachdenken und Austauschen wurden neue Perspektiven entwickelt. Ein Kurs, der nicht nur den geistigen Horizont erweitert hat, sondern Glauben und Leben mit biblischen Texten in Beziehung brachte. Jeder Kurs war in sich abgeschlossen und bot jedem „Neueinsteiger“ die Möglichkeit sich problem-los einzubinden.

Die Bereitschaft, sich auf eine Begegnung mit der Bibel, Gott und dem Leben einzulas-sen, sollte allerdings Voraussetzung für die Teilnahme an einen, voraussichtlich im Herbst 2008 wieder stattfindenden weiteren Kurs sein.Danke für das Gewesene und Freude auf das Neue.

SerpafNeues von SERPAFVon Doris Korpiun

Kurz vor Weihnachten erreichten uns die ausführlichen Berichte von Sophia Deck und Vi-ola Kammertöns, die zur Zeit ihren Friedensdienst bei SERPAF in Brasilien leisten. Die Be-richte waren kritisch und gaben viele Informationen über das Leben in Sete Lagoas und die Abläufe bei SERPAF. Man hört die Freude heraus, mit der die beiden ihre Aufgaben anpacken und sie bringen auch den Mut auf, Vorschläge für Veränderungen zu machen.In unserem elektronischen Newsletter und auch in den Werdener Nachrichten wurde ausführlich darüber berichtet, so dass wir an dieser Stelle auf einen Abdruck der Briefe verzichten möchten.

Eine Sache möchten wir jedoch herausgreifen: Sophia und Viola war aufgefallen, dass im Kindergarten, wie überall in Brasilien, viel Süßes gegessen, aber erst die Vorschul-kinder ans Zähneputzen herangeführt werden. Sie fragten nach und erfuhren, dass die in Brasilien angebotene Kinderzahnpasta nicht immer gesund ist, wenn man sie hinun-terschluckt, was sich bei den Kleinen aber nicht vermeiden lässt. Sie besprachen die Situ-ation mit Adriane Penna, der Direktorin von SERPAF, erhielten „grünes Licht“ und baten uns doch Zahnbürsten und Zahnpasta aus Deutschland zu schicken – sie meinten, dies sei ein besonderer Anreiz.

Nach dem Ende der brasilianischen Sommerferien, die sind in Brasilien in unserer Winter-zeit, werden sie nun mit 600 gespendeten Zahnbürsten und einem Vorrat an „nenedent“ Zahnpasta ihr ehrgeiziges Projekt starten können.Der Werdener Zahnarzt Dr. Jörg Müller hatte spontan die Zahnbürstenspende zugesagt, als wir mit der Bitte an ihn herangetreten waren, uns bei dem „Direkteinkauf“ der Kinder-zahnbürsten behilflich zu sein. Inzwischen sind die Zahnbürsten unterwegs nach Bra-silien und auch die Zahnpasta, die mit Hilfe von Apothekerin Sybille Weber gespendet wurde.

In den SERPAF-Räumlichkeiten gibt es auch einen zahnärztlichen Untersuchungsstuhl, aber keinen Zahnarzt, der einmal ehrenamtlich die Kinderzähne nachsieht und gegebe-nenfalls versorgt.

Das zu ändern hat der SERPAF Arbeitskreis Werden sich zur Aufgabe gemacht. Wir dan-ken allen die gespendet haben für ihre Unterstützung.Wer mehr über SERPAF erfahren möchte ist eingeladen, in die neu gestaltete http://www.serpaf.de/ -Webseite zu schauen.

Internet:www.kirche-werden.de in neuem GewandVon Andreas Schäfer

Ihr seid ein Brief Christi - auch unsere Website www.kirche-werden.de spiegelt in neuem Gewand diesen Leitgedanken unserer Gemeinde wieder. In vier vertrauten Rubriken: Der Glaube, Die Gemeinde, Für Sie da und Kirchenmusik präsentieren wir das weite Spektrum unserer gemeindlichen Aktivitäten.

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Das neue Layout der Website zollt dem großen Umfang unseres gemeindlichen Angebots Tribut - den virtuellen Besuchern soll zukünftig die Suche und Navigation auf unserer Website erleichtert werden. Die zuvor geteilten Adressen der Gemeinde und des Fördervereins wurden in einer Internetadresse zusammengefasst. Die Inhalte wurden aktualisiert. Über die Startseite sind für den Besucher direkt die aktuellen Neuigkeiten ersichtlich. Hier werden die Themen der jeweiligen Ausgabe von - DER BRIEF digital - allen Interessierten zugänglich gemacht. Unser digitaler Newsletter kann unkompliziert über jede Seite unseres Internetangebotes angefordert werden.

Gebet:Mit dem Körper betenVon Pfarrer i.R. Karlheinz Peter

Mit dem Körper? Das heißt doch: im Stehen, Füße und Arme bewegen sich, Hände klatschen im Rhythmus, Mitsingen, sich begeistern lassen, Bitten und Danken, sich freuen.Nicht wenige haben es so schon einmal erlebt – auf Kirchentagen, in Gospel-Gottesdiensten oder Konzerten, bei Groß-Konferenzen mit Christen aus USA oder Afrika, wo der Funke bald überspringt. „Das ist aber nicht je-dermanns Sache“, sagen manche. Stimmt. Zumindest ist es total ungewohnt im Blick auf die Tradition, aus der wir kommen. Aber: kommt nicht der schöne alte Choral „Nun danket alle Gott – mit Herzen, Mund und Händen“ dem Beten mit dem Körper sehr nahe? Es ist eine Ausdrucksform des Betens, die wir heute mit Recht „ganzheit-lich“ nennen, die den ganzen Menschen umgreift mit Körper, Seele und Geist.

Beten ist immer auch Empfangen, Bekommen, Nehmen; zum Beispiel die Kraft und die Energie, die ein Gottes-wort aus der Heiligen Schrift in sich schließt wie etwa das folgende „Ihr werdet mit Freude Wasser schöpfen aus dem Brunnen des Heils“ (Jesaja 12, 36).Beim Körper-Gebet hören wir diese Worte auf dem Hintergrund der Taizé-Musik „Adoramus te, domine“ (wir beten dich an, Herr). Sie erreichen Arme und Hände mit einem Bewegungsablauf, der dem Inhalt der Worte entspricht und so, vertieft und intensiv, den Weg findet in Seele und Herz, dem Steuerungszentrum. – Konzent-rierte, hellwache Ruhe – nichts anderes als etwas von der Kraft der Liebe Gottes – neues Vertrauen, Mut des Glaubens, Freude.

Auch in unserer Werdener Kirche haben wir uns gelegentlich anleiten lassen so zu beten – im Anders-Werden-Gottesdienst abends oder in der „Nacht der offenen Kirchen“. Ein Angebot des Segens, das es immer wieder einmal geben wird.

Das Redaktionsteam:Wenke Bartholdi (wb), Harald Gedenk (hg), Christel Kohn (ck), Meike Krüger (mk),Julia Olmesdahl (jo), Irmenfried Mundt (im), Helma Mundt-Krönfeld (hm), Monika Rube (mr), Andreas Schäfer (as), Maret Schmerkotte (mt), Martin Schmerkotte (ms)

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