Jahrgang 16 August/September 2016 IM · PDF file13 Cabaret, Cabaret - Senioren im...

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Jahreshauptversammlung Vorstand wieder gewählt Lesen Sie mehr auf der Seite 12 Ein Fest wie in den Alpen Bethesda feierte feste Lesen Sie dazu Seite 14 und 15 Zweites Pflegestärkungsgesetz (PSG II) Tiefgreifende Reform mit ungewissem Ausgang Erfahren Sie mehr auf den Seiten 32 - 33 IM ZENTRUM Jahrgang 16 Ausgabe 4 August/September 2016 www.cswh.de [email protected] Mit der Sonderbeilage Lumière-Cameroun- Journal

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JAHRGANG 16, AUSGABE 4 SEITE

Jahreshauptversammlung Vorstand wieder gewählt

Lesen Sie mehr auf der Seite 12

Ein Fest wie in den Alpen Bethesda feierte feste

Lesen Sie dazu Seite 14 und 15

Zweites Pflegestärkungsgesetz (PSG II) Tiefgreifende Reform mit ungewissem Ausgang

Erfahren Sie mehr auf den Seiten 32 - 33

IM ZENTRUM

Jahrgang 16 Ausgabe 4 August/September 2016 www.cswh.de [email protected]

Mit der Sonde

rbeilage

Lumière-Cam

eroun-Jo

urnal

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SEITE 2 IM ZENTRUM

Liebe Leserinnen und Leser von IM ZENTRUM,

Ein Tag, der sagt dem andern, mein Leben sei ein Wandern zur großen Ewigkeit. O Ewigkeit, so schöne, mein Herz an dich gewöhne, mein Heim ist nicht in dieser Zeit.

Diese Zeilen aus dem Abend-lied „Nun sich der Tag geen-det“ von Gerhard Tersteegen (1697-1769) laden ein, die weite Perspektive des Glau-bens einzunehmen: Dass das Leben ein Wandern, ein Pil-gern ist und dass es deshalb auch immer wieder Abschied nehmen heißt.

Abschied nehmen etwa von Lebensabschnitten, die wir hinter uns lassen. Von der Kindheit über die Jugend, das Erwachsenenalter bis ins hohe Alter. Immer wieder heißt es, eine Lebensphase hinter sich zu lassen und die neue anzu-nehmen.

Im Laufe eines Lebens müs-sen wir auch immer wieder von Menschen Abschied neh-men. Manche Verwandte und Freunde müssen wir herge-ben. Manchmal gehen Wege auseinander, im Streit, oft aber auch einfach so, wie das Leben eben so spielt. Und auf der anderen Seite lernen wir wieder neue Menschen ken-nen und schätzen.

Viele Menschen werden ge-zwungen oder gedrängt, ihre Heimat zu verlassen. Das mussten Menschen in früheren Zeiten durchmachen und auch heute ist es so, dass viele Mil-lionen Menschen auf der

Flucht sind. Oft haben sie Ge-walt, Verfolgung und Elend erlebt und nehmen Abschied, um ein besseres Leben für sich und ihre Kinder zu finden.

Menschen ziehen auch immer wieder freiwillig um, oft aus beruflichen oder privaten Gründen. Vor knapp vier Jah-ren bin ich mit meiner Familie nach Schaafheim gekommen. Wir haben hier viele liebe Menschen getroffen und so manches erlebt. Jetzt geht un-ser Weg weiter, und so heißt es auch für uns Abschied neh-men.

Auch alle Bewohner von Seni-orenheimen wollten oder mussten Abschied nehmen von ihrem Haus oder ihrer Wohnung. Für manche ist das einfacher, für andere schwer.

Jeder Abschied ist immer wie-der eine Einladung, das Los-lassen zu üben – und vertrau-ensvoll dem entgegenzuge-hen, was kommt. Oder mit Tersteegens Worten: unser Herz an die Ewigkeit gewöh-nen. Und das mag gelingen, wenn wir darauf vertrauen können, dass wir immer auf dem Weg sind, dessen letztes Ziel ein Leben in der ewigen Gegenwart des barmherzigen, liebenden Gottes ist.

Es grüßt Sie

Christoph Baumann

Scheidender Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Schaafheim

Abschied nehmen

von Pfarrer Christoph Baumann

Redaktionsschluss nächste Ausgabe 07.09.16

Titelbild: Lavendel - Sommer-duft bis in den Herbst (Fotografin: Anika Hohm)

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In dieser Ausgabe:

Kalender + Veranstaltungen für die Bewohner siehe Einlegeblatt

Seite

5 Erdbeerfest

8 Auf der Seite 8 wird heute nur gelacht

9 Mit Böhnschen und Genuss guten Zweck erfüllen

10 Eigenständigkeit auch mit Demenz

11 „Raiffeisen - das Musical“

13 Cabaret, Cabaret - Senioren im Staatstheater

17-20 Sonderbeilage Lumière Cameroun

21 Spontanität gefragt

22 Sängerlust sucht dringend Nachwuchs

24 Mitarbeiter/Fortbildung

26 20 und 10 Jahre Betriebstreue

28/29 Positive Entwicklung bei den Gesundheitsfachberufen/Kommentar Tom Best

30 Seligenstadt informiert

34/35 Senioren oft zufrieden und aktiv

7 Impressum

Seniorentag

in Schaafheim

Die Gemeinde Schaafheim verkündet, dass in diesem Jahr wieder ein Seniorentag stattfindet. Am 21. September werde allen Einwohnern ab 60 Jahren in der Kulturhalle Schaafheim ein abwechslungs-reiches Programm geboten. Versorgung mit Essen und Trinken inklusive.

Ausführliche Informationen stehen zu gegebener Zeit in den Amtlichen Bekanntma-chungen und in „Der Bürger-meister informiert“.

Richtige Informationen rund um die Pflege sind wichtig, um die richtige Entscheidung treffen zu können. Unsere Beratungsex-pertin Susanne Gerhold steht für Sie im Seniorenzentrum Be-thesda bereit. Rufen Sie gerne an und vereinbaren einen Termin.

Neben der allgemeinen Beratung stehen unsere Experten für fol-gende Spezialthemen bereit:

August 2016 Entlastung durch Tagespflege

September 2016 Betreuung demenziell Erkrankter

Beratung

für jedermann

Telefon

Beratung und Betreuung

06073 7286-111

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In vollen Zügen genießen

Erdbeerfest im Park

Das Erdbeerfest des Senioren-zentrums Bethesda gehört zu einer der beliebtesten Veran-staltungen der Bewohner. Auch dieses Mal herrschte an den verschiedenen Ständen beste Laune und viel Appetit auf die süßen, roten Früchte. Viele Bewohner passten sich der Farbe der Sommerfrüchte an und trugen Rot.

Neben frisch zubereiteter Erd-beermilch, -bowle und –marmelade waren die Erd-beeren, die Mann oder Frau in flüssige Schokolade tauchen konnten, der Renner. An die-sem Stand war das genießeri-sche „Mmmmh“ am meisten zu hören.

Zu Bewegung animierte ein Spiel, bei dem die Bewohner einen Ball in einen von vielen Behältern werfen sollten. Ein Gewinn in Form einer Süßig-keit, eines Saftes oder einer Pflanze war jedem Teilnehmer gewiss.

Bei schönstem Sommerwetter genossen die Bewohner das Plaudern in der Sonne oder unter den Schatten spenden-den Bäumen des Parks.

Wer von dem Erdbeerfest noch einige Tage zehren woll-te, erhielt ein frisches Glas Erdbeermarmelade als Ge-schenk.

Nicole Damm-Arnold

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JAHRGANG 16, AUSGABE 4 SEITE 7

Haben Sie Gott – vielleicht schon in ganz jungen Jahren – einmal etwas versprochen und es dann wieder vergessen? Das ist die Geschichte dieses Buches. Es erzählt – sehr per-sönlich und authentisch – von Höhen und Tiefen, von span-nenden und erstaunlichen Be-gegnungen mit Gott und vor allem davon, wie Jesus ein eher trauriges Wüstenland in einen blühenden Garten ver-wandeln kann!

Das Taschenbuch erschien im Verlag Bernhard und ist bei der Biblioteek erhältlich. ISBN: 9783941714342, € 10,95.

Lesung

in der Biblioteek

Höhen und Tiefen

mit Gott

Leib und Seele als Lehrerin unter Kindern und Jugendli-chen. Reisen und Begegnun-gen mit Menschen aller Art sind ihr großes Steckenpferd. Ihre Geschichte soll Mut ma-chen, den alles neu machen-den Gott im eigenen Leben persönlich und ganz praktisch zu erfahren!

Die Autorin steht nach ihrer Lesung gerne für Gespräche und Fragen zur Verfügung. Der Eintritt ist frei.

Am 23. September kommt Sa-bine Hastert (ehemals Vier- eckt) in die Biblioteek in die Langstädter Straße 19 (Eingang Seite Sportplatz) nach Schaafheim. Ab 19 Uhr liest sie aus ihrem Buch „Vom Geheimnis des Neuwerdens“ vor. Sie erzählt von ihrer Su-che nach Gott und wie er ei-nen guten Platz in ihrem Le-ben eingenommen hat.

Sabine Viereckt lebt bei Aarau in der Schweiz. Seit schon bald 30 Jahren arbeitet sie mit

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SEITE 8 IM ZENTRUM

Auf der Seite 8

wird heute nur gelacht

Verzollt

Hans kommt vom Urlaub zu-rück. Fragt ihn der Zollbeamte am Flughafen: „Kaffee? Tee? Zigaretten? Schnaps?“ Darauf Hans: „Danke, kein Be-darf mehr - alles schon im Ge-päck.“

Wassertiere

Eine ängstliche Urlauberin am Strand: „Gibt es hier eigentlich Quallen oder Krebse?“ „Überhaupt nicht, die wurden alle von den Haien gefressen!“

Kunde: „Für die Ferien suche ich einen wirklich spannende Krimi.“ „Einen wirklich spannenden Krimi?“ überlegt der Buch-händler, „Dann nehmen Sie diesen. Da erfahren Sie erst auf der letzten Seite, dass der Butler alle umgebracht hat.“

Ferienkrimi

„Hoffentlich hast du nicht die Schuhe mit den

spitzen Absätzen an.“

© Loriot

Urlaubspläne

„Heinz, hast du eigentlich schon Urlaubspläne gemacht?“ „Nein, wozu? Meine Frau be-stimmt, wohin wir fahren, mein Chef bestimmt, wann wir fahren, und meine Bank, wie lange wir fahren.“

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JAHRGANG 16, AUSGABE 4 SEITE 9

Scheffemer Böhnschen, 100% Arabica Kaffee, ganz oder gemahlen 5,00 €

Scheffemer Genuss, Kräu-tertee aus Walderdbeerblätter, Apfelstücke, Orangenschalen, Malvenblüten, Sonnenblumen-blüten, Fliederbeeren, Heidel-beeren und Hibiskusblüten 3,50 €

Feuerwehr und Förderverein Eichwaldschule freuen sich

Biblioteek spendet Teilerlös von Böhnschen und Genuss

Seit drei Jahren unterstützt die Biblioteek mit dem Verkauf von Scheffemer Böhnschen und Scheffemer Genuss Verei-ne und Institutionen in Schaafheim. Helmut Albrecht, Vorstandsvorsitzender der Biblioteek, überreichte jetzt rund 380 Euro an die Jugend-feuerwehr Schaafheim-Schlierbach.

Vor zwei Jahren begrüßten die rund 20 Kinder und Jugendli-chen mit einer Übung vor den Verkaufsräumen, dass sich die Biblioteek entschied, sie zu unterstützen. „Die Spende können wir für Sportmaterial, Ausflüge und das Zeltlager gut gebrauchen“, freute sich Ju-gendbetreuer Markus Steiger-wald. Die Jugendfeuerwehr macht junge Menschen für die Feuerwehr und technische Hil-feleistung fit. Jeden Donners-tag von 18.30 bis 20.00 Uhr stehen aber auch sehr viel Sport und Spiel auf dem Pro-gramm.

Mit jedem Kauf einer Packung

Böhnschen, einer Packung Kräutertee oder einer Ge-schenkpackung unterstützen die Käufer jetzt zwei Jahre lang die Schüler der Eichwald-schule.

Der Förderverein der Schule kommt jetzt in den Genuss eines Teils des Verkaufserlö-ses. Wird die Schule planmä-ßig 2017 um– und angebaut, können die Schüler die Spende bestimmt sehr gut gebrau-chen.

Bild links: Die Jugendfeuer-wehr Schaafheim freut sich über die Spende der Biblio-teek. Von links: Marius Jeza-bek, Jugendbetreuer Markus Steigerwald, Helmut Albrecht (Vorstandsvorsitz Biblioteek), Jonas Krapp, Karen Becker (Biblioteek) und Marius Wewi-or.

Bild unten: In den kommen-den zwei Jahren geht ein Teil des Böhnschen– und Genuss-verkaufs an den Förderverein der Eichwaldschule. Von links: Tanja Kühlmann, Helmut Alb-recht, Claudia Eifert, Tatjana Krapp und Karen Becker.

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SEITE 10 IM ZENTRUM

Die Deutsche Alzheimer Ge-sellschaft gibt auf ihrer Web-seite eine gute Übersicht über Hilfsmittel für Pflegende Ange-hörige und Demenzkranke:

www.deutsche-alzheimer.de/angehoerige/technische-hilfen.html

Eigenständigkeit funktioniert auch mit Demenz

Kleine Hilfestellungen erleichtern Pflegealltag zu Hause

Was passiert, wenn Oma an Demenz erkrankt und wir uns einig sind, dass sie trotzdem weiterhin bei uns im Haus le-ben soll? Unwissenheit über die heutigen Möglichkeiten zur Selbsthilfe tragen dazu bei, dass pflegende Angehörige mit der Betreuung schnell überfordert sind.

Schon kleine Hilfsmittel im Zu-sammenleben mit dementen Angehörigen können den All-tag entlasten.

So genannte Zettelbotschaften am Waschbecken und spre-chende Uhren helfen Demenz-kranken beispielsweise, länger selbstständig zu bleiben. Pfle-gende geraten nicht so schnell

in die erschöpfende Dauer-schleife von „Du weißt doch“ und „Das habe ich doch schon hundert Mal gesagt“.

Orientierung ist für Demenz-kranke besonders wichtig. In alltäglichen Situationen wie dem Lesen der Uhrzeit verlie-ren sie häufig die Orientierung und werden unruhig. Spre-chende Uhren und Zettelbot-schaften geben den Betroffe-nen oft schon die nötige Si-cherheit, alltägliche Situatio-nen sicherer zu meistern.

Das Zurechtfinden im Haus, das Unterscheiden der Räume, die Frage, wo das eigene Zim-mer denn heute wieder ist oder das immer wieder falsche Abbiegen in andere Räume kann durch Wegweiser, Fotos und lesbare Botschaften auf Papier Orientierung geben und Unsicherheit nehmen. Für pflegende Angehörige sind das vielleicht nur Kleinigkeiten, für Demenzkranke sind das aber große Hilfen. Die Bewältigung dieser kleinen Hilfestellungen fordern nicht nur Demenz-kranke, sondern stärken mit einem zusätzlichen Lob der pflegenden Angehörigen auch deren Selbstvertrauen.

Ein gutes Gefühl geben, nicht als Richter, sondern als Freund zur Seite stehen, sind wichtige Faktoren im Umgang mit dementiell erkrankten Fa-milienmitgliedern. Die Devise lautet: Was die Betroffenen noch können, hervorheben und fördern statt die Dinge ständig in den Vordergrund rücken, die sie eben nicht mehr eigenständig meistern.

Joelle Wörtche

Bilder links und unten:

Kleine Hilfen wie eine spre-chende Uhr oder Zettelbot-schaften helfen Demenzkran-ken im Alltag zu Hause, för-dern Selbstvertrauen und ent-lasten pflegende Angehörige.

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Raiffeisen - das Musical

Heiße Probenphase beginnt

Die Chöre der AGV Bruderket-te, der Sängervereinigung 1879, sowie der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr stehen in den Startlöchern für „Raiff-eisen - das Musical“. Anlässlich des 125-jährigen Jubiläums der Raiffeisenbank Schaafheim treten über 100 Sänger und rund 50 Musiker des Orches-ters auf. Vom 7. bis 9. Okto-ber teilen sie die Leidenschaft des Singens und Musizierens zusammen mit professionellen Musicaldarstellern auf einer eigens für das Musical ge-bauten Bühne und Kulisse in der Kulturhalle Schaafheim.

Seit mehreren Monaten pro-ben die Chöre getrennt von-einander das Libretto aus der Feder von Iris Wilken und Ralph Scheiner, der das Pro-jekt leitet. Getragen wird es

von Melodien aus bekannten Musicals wie „König der Lö-wen“, „Elisabeth“, „3 Muske-tiere“, „Les Miserables“ und „Die Eiskönigin“.

Die erste „Feuerprobe“ be-standen die Projektchöre beim Auftritt der Jahreshauptver-sammlung der Raiffeisenbank. Dort führte Scheiner die Verei-ne erstmals gesanglich zusam-men. Trotz des heißen Som-mertages erzeugten die Stü-cke aus dem Musical bei Zu-schauern und Sängern glei-chermaßen „Gänsehaut-Feeling“.

Den kommenden Wochen gilt laut Ralph Scheiner der Fein-schliff, die Zusammenführung der Chöre, sowie die Kostüm– und Stellprobe. „Wir wollen die Zuschauer mit Professiona-

lität überzeugen und den Spaß der Sänger am Projekt spüren lassen“, erklärt er.

Das Musical erzählt mit viel Lokalkolorit von der romanti-schen Liebesgeschichte zwi-schen Jungbauer Jonas und der Bankerin Johanna, vom Werdegang der Raiffeisenbank seit ihrer Gründung bis heute.

Durch die Handlung führt die historische Figur des Sozialre-formers Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818-1888) in ei-ner Art griechischer Erzähler.

Karten sind im Vorverkauf bei der Raiffeisenbank in Schaaf-heim und Mosbach erhältlich. Neben zwei Abendvorstellun-gen gibt es am Sonntag auch eine Vorstellung für Familien zu ermäßigtem Preis.

Wie vor 125 Jahren: Die Landfrauen aus Schaafheim postieren sich gegen die Ungerechtigkeit des Wucherers und legen so schon den ersten Grundstein bis zur Gründung der ersten Genossenschaft in Schaafheim.

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SEITE 12 IM ZENTRUM

Die Jahreshauptversammlung des Christlichen Sozialwerks Harreshausen e.V. fand am 18. Juni statt.

In diesem Jahr kamen etwa 25 der 31 Mitglieder des Ver-eins zu einem vorzüglichen Mittagessen zusammen, um anschließend die Berichte des Jahres 2015 zu hören. Die Lei-tung, vertreten durch Alexan-der Wege sowie Mechthild und Tom Best, schilderte die Ent-wicklung der verschiedenen Dienste und Projekte. Durch Herrn Wege wurde schließlich noch die finanzielle Entwick-lung des gesamten Werkes dargestellt.

Das Jahr 2015 war durch er-höhte Personalkosten geprägt, die sowohl aus der Übernah-me von ausgebildeten Alten-pfleger/Innen aber auch dem vermehrten Einsatz von Zeitar-beitskräften herrührte. Auch den Anlaufkosten der neuen Angebote in Tagespflege und ambulant betreutem Wohnen

standen keine ausreichenden Einnahmen gegenüber.

Die erste Jahreshälfte 2016 - so der Ausblick - gestaltet sich wieder etwas positiver. Für die weitere Entwicklung, beispiels-weise im Seniorenhaus Betha-nien, traf die Mitgliederver-sammlung dann auch die not-wendigen Entscheidungen.

Sowohl die Vertreter der Stadt Babenhausen, Erster Stadtrat Reinhard Rupprecht und der Gemeinde Schaafheim, Beige-ordneter Otto Dillbahner, lob-ten die gute Zusammenarbeit mit dem Sozialwerk und den wichtigen Dienst der Einrich-tungen in der Region. Sie dankten insbesondere den Mitarbeitenden in allen Ar-beitsbereichen für deren Für-sorge und Engagement.

Dillbahner leitete dann auch die Vorstandswahlen, die ein-stimmig und in guter Atmo-sphäre über die Bühne gingen.

Der Vorsitzende Pastor Wil-helm Traugott Hartmann wur-

Jahreshauptversammlung

Vorstand wieder gewählt

de ebenso bestätigt wie sein Stellvertreter Peter Mayer.

Der langjährige Kassierer Eck-hard Dossow legte sein Amt nieder, wird jedoch als Beirat dem Vorstand erhalten blei-ben. Auch die Beisitzer Benno Brzeski und Tom Best wurden in ihrem Amt bestätigt.

Weitere Vorstandsmitglieder sind Uwe Eppendahl und Charlotte Fern. Für die aus-scheidende Beirätin Friedhilde Ling (siehe Foto) konnte die Schaafheimerin Karen Becker gewonnen werden. Sie hat vor vielen Jahren im Seniorenzent-rum Bethesda gearbeitet und leitet heute die Geschäfte der BiblioTEEk - Begegnungsstätte und Café in Schaafheim.

Tom Best

Ehrenvorsitzender Gottlob Ling (links) und Vorsitzender Traugott Hartmann (rechts) dankten dem langjährigen Kassierer Eckhard Dossow und der Beirätin Friedhilde Ling für Ihre Vorstandstätigkeit.

Foto: Ingo Friedrich

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JAHRGANG 16, AUSGABE 4 SEITE 13

Cabaret, Cabaret

Seniorentheaternachmittag in Darmstadt

Zehn Bewohner und vier Be-treuer des Seniorenhauses Be-thanien besuchten den Senio-rentheaternachmittag im Staatstheater Darmstadt. Das Erfolgsmusical „Cabaret“ war Programm.

Zwei Busse fuhren nach Darm-stadt. Doch schon am Stadt-eingang überraschte eine Ver-kehrssperre. Zeitgleich fand in der Stadt nämlich der „Tag des Sports“ statt. Ein glückli-cher Zufall wollte es, dass die Seniorentruppe und deren Be-treuer direkt vor dem Staats-theater parken konnten und so noch pünktlich die Plätze im großen Saal des Staatsthea-ters einnehmen konnten.

Das von Nicole Claudia Weber neu inszenierte Erfolgsstück Cabaret entführte die Zu-schauer in die Welt der späten 1920er und frühen 30er Jahre, in der die Zwänge der wirt-schaftlichen Depression Men-schen scheinbar halfen, sich weiter zu entwickeln und da-durch freier zu werden.

In Berlin haben Glanz, Gla-mour und Dekadenz Hochkon-junktur. In den Nachtclubs tanzt, trinkt und feiert man den grauen Alltag, Armut, Ar-beitslosigkeit und die Angst vor der Zukunft weg. Cliff Bradshaw lernt die Nachtclub-Sängerin Sally Bowles kennen und verliebt sich in sie. Das durchweg amüsante Musical tauchte immer wieder in die Tristesse des historischen Ber-lin ein und bestach so das be-geisterte Publikum.

Nicole Damm-Arnold

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SEITE 14 IM ZENTRUM

Ein Fest wie in den Alpen

Bethesda feierte feste

Es war einer dieser herrlichen Tage, wie es sie in den Bergen oft gibt. Das Sommerfest des Seniorenzentrums Bethesda hatte so genanntes Panorama-wetter, passend zum Motto „Blau blüht der Enzian“. Die Veranstalter freuten sich über angenehme Sommertempera-turen und herrlichen Sonnen-schein.

Dem Motto war auch das Rah-menprogramm angepasst. Das Blasorchester des Turnverein Hergershausen unter der Lei-tung von Mathias Müller war-tete mit vielen Marsch- und Polkastücken auf. „Gruß an Böhmen“, „Wir sind Kinder von Eger“, „Rauschende Bir-ken“ und „Vom Egerland zum Moldaustrand“ waren alt be-kannte Musikstücke, bei denen besonders die Senioren mit-wiegten. Bewohner, Angehöri-ge und Besucher waren be-sonders von dem Flügelhorn– und Tenorhorn-Solo „Zwei Schürzenjäger“ begeistert. Zu den Klängen der Bläser schmeckten die kulinarischen Schmankerl der Bethesda Ser-vicegesellschaft.

„Für uns ist das Fest jedes Jahr ein Höhepunkt, denn es wird immer mit großer Sorg-falt geplant und hat jedes Jahr ein neues Motto. Wir kommen immer wieder gerne, weil auch das Personal mit Herz dabei ist“, kommentierte eine Angehörige am Rande.

Den Klängen des Blasorches-ters folgten zwei Blasinstru-mentalisten der besonderen Art. Das Spessarter Alphorn-duo brachte mit den rund zwei

Meter langen Blechblasinstru-menten die Alpenatmosphäre direkt ans Obertor. Als das Ehepaar Breitenberger in die Hörner stieß, klang es nach Weite, Sehnsucht und Bergen. Seit vielen Jahren sind die Breitenbergers mit dem Alp-horn bei Senioren unterwegs und machten zum ersten Mal auch in Harreshausen halt. Herr Breitenberger baut Alp-hörner in der eigenen Werk-statt und erzählte von der Ge-schichte des traditionsreichen Instruments, das einst im Schwarzwald entwickelt wur-de.

„Seit zwölf Jahren sind wir be-geisterte Alphornbläser. Mein Mann sogar Alphornbauer“, erzählte Frau Breitenberger.

Wer sein Lungenvolumen tes-ten und schon immer mal wis-sen wollte, wie schwer so ein Alphorn ist, wagte sich schließlich selbst an das Blech-blasinstrument. „Beine zusam-men, Rücken gerade und jetzt durch die Lippen prusten!“ Herr Breitenberger gab klare Anweisungen. Die Anfänger klangen allerdings eher wie ein Elefant, der einen Schnup-fen hat.

Wie viel Holz der Almöhi vor der Hütte gestapelt hat, wollte das Team des Sozialdienstes von den Gästen wissen. Zum Schätzen war ein bunter Hau-fen Holz aufgehäuft. Zu ge-winnen gab es Cafégutscheine und kleine Sachpreise.

„Blau blühte der Enzian“ auch im Cocktailglas. Das Sozial-dienst-Team kreierte einen

Bild oben: Alphornblasen leicht gemacht? Geschäftsfüh-rer Tom Best merkte schnell, dass der richtige Ton auch et-was mit der Haltung zu tun hat. Bild unten: Elisabeth Kläse vom Beirat versuchte, dem Alphorn einen Ton zu entlo-cken.

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erfrischenden Bergsteigercock-tail für die Gäste. Die Eindrü-cke des Sommerfestes fasste eine Bewohnerin zusammen: „Das Fest bietet uns Abwechs-lung. Ich bin hier ganz alleine, habe keine Familie mehr, so-dass es immer wieder eine nette Abwechslung vom Alltag ist. Da kommt man unter die Leute und erlebt was.“ Die An-gehörige einer demenzkran-ken Bewohnerin fügte hinzu: „Meine Mutter nimmt kaum noch Notiz an ihrem Umfeld. Heute sehe ich es ihr an, dass es ihr Spaß macht. Sie spricht. Das macht sie sonst über-haupt nicht mehr.“

Nicole Damm-Arnold in Zusammenarbeit mit Joelle Wörtche und Sven Schneider

Sonne und angenehme Temperaturen lockten die meisten Gäste in den angenehmen Schatten im Zelt. Betreuer und Pflegeperso-nal versorgten die Bewohner mit Getränken, Mittagessen, Kaffee und Kuchen.

Die rund 25 Musiker des Blasorchesters TV Hergershausen unter der Leitung von Mathias Müller sorgten mit Marsch und Polka für Schunkellaune.

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SEITE 18 IM ZENTRUM

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SEITE 20 IM ZENTRUM

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Manchmal ist Spontanität gefragt

Eis essen und Grillen

Leckeres Eis

Bis jetzt wollte der Sommer noch nicht so richtig Einzug halten. Den einen oder ande-ren heißen Tag gab es dann doch. Zur Abkühlung von in-nen wanderten einige Bewoh-ner des Seniorenhauses Be-thanien mit den Betreuern um die Ecke zum Eiscafé. Für die, die nicht mehr so gut zu Fuß waren, stand das Bettina-Ferrante-Taxi bereit.

Auf einem Platz an der Sonne oder im Schatten ließen sich die Senioren die verschiede-nen Eisbecher schmecken.

Die Besitzer des Eiscafés freu-ten sich über den Besuch, hal-fen gerne und reagierten auf die Wünsche flexibel.

Die Senioren freuten sich über die Abwechslung und genos-sen das Plaudern über lecke-res Eis im Schatten.

Angrillen im Seniorenhaus

Das Wetter war schön, die Be-wohner hungrig. Spontan ent-schied das Pflegeteam des Se-niorenhauses Bethanien, die Grillsaison zu eröffnen.

Mit vereinten Kräften stellten Bewohner und Mitarbeiter Nu-delsalat nach altem Rezept her, heizten den Grill an und beobachteten, wie die Brat-würstchen die leckere, braune Grillhaut bekamen.

An der frischen Luft schmeck-te das Gegrillte jedem doppelt so gut.

Nicole Damm-Arnold

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SEITE 22 IM ZENTRUM

Chorstimmen dringend gesucht

Sängerlust Harreshausen wirbt um Nachwuchs

Seit 36 Jahren singt der ge-mischte Chor Sängerlust jeden Dienstag in fröhlicher Runde. Seit einiger Zeit macht den 23 Sängerinnen und Sängern das Singen nicht mehr so viel Spaß. Der Chor hat massive Nachwuchssorgen.

„Mit drei Sopranstimmen kann man eigentlich keinen richti-gen Chorsatz mehr üben“, sagt Peter Wilhelm, der den Chor seit seiner Gründung 1985 leitet. Zudem fehlt es an Menpower in allen Männer-stimmen. „Viele Männer kön-nen sehr gut singen. Die meis-ten möchten sich aber nicht in einem Chor verpflichten“, sagt Erich Krebs. Der Vorstandsvor-sitzende ermutigt aber vor al-lem das männliche Geschlecht,

einfach mal bei der Probe von 20.15 bis 21.30 Uhr vorbei zu schauen. „Niemand ist ver-pflichtet, dabei zu bleiben. Aber vielleicht entdecken Inte-ressierte doch ihre Leiden-schaft fürs Singen und für un-sere fröhliche Runde“, erklärt Krebs.

Das Repertoire des Chores reicht von deutscher und geistlicher Chorliteratur bis hin zu afrikanischem und engli-schem Liedgut.

Seit sich der evangelische Kir-chenchor aufgelöst hat, über-nimmt die Sängerlust die mu-sikalische Gestaltung der ho-hen kirchlichen Feste der evangelischen Kirchengemein-de Harreshausen. Der Einsatz bei Seniorennachmittagen und

Adventskonzerten eingeschlos-sen.

Wer Interesse am Singen im Chor hat, kann gerne diens-tags im Vereinshaus (ehemaliges Feuerwehrhaus) vorbeischauen, zuhören oder schon gleich mitsingen.

Informationen geben auch Erich und Annemarie Krebs, Telefon 0 60 73 6 11 80.

Nicole Damm-Arnold

Seit der Kirchenchor in Harreshausen nicht mehr besteht, begleitet der gemischte Chor Sängerlust die hohen Festtage des evangelischen Kirchenjahres.

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SEITE 24 IM ZENTRUM

Christliches Sozialwerk Harreshausen e.V. Am Obertor 40 64832 Babenhausen Fon: 06073 7286-0 Fax: 06073 7286-199 Mail: [email protected]

Redaktion und Gestaltung: Nicole Damm-Arnold Verantwortlich im Sinne des Presserechtes: Tom Best Mit dem Namen des Verfassers gekenn-zeichnete Texte geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder.

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IM ZENTRUM zu finanzieren. Die

Zeitschrift erscheint alle zwei Monate mit einer Auflage

von 1.000 Exemplaren. Sie liegt in Krankenhäusern, Arztpraxen, Apo-

theken, Einzelhändlern und Rat-

häusern der Region aus. Es berät Sie gerne Walter

Freimuth. fon 06073 7286-101 fax -199 mail [email protected]

Neue Mitarbeiter

Wir begrüßen herzlich

Bildung fördert Wissen. Fol-gende Schulungen finden in den Unternehmen statt.

August

Es finden keine Fortbildungen statt.

September

14.09.2016 08.30 - 14.30 Uhr im Seni-orenhaus Bethanien: Arbeitssicherheit für Mitarbei-ter der Tagespflege und Mitar-beiter der SHB-Wohngruppen.

Fragen zu den Schulungen nimmt Regina Diekmann (Telefon 7286-717 [email protected]) entgegen.

Fortbildungen

2016

Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Hört man damit auf, treibt man zurück.

Laozi, Chinesischer Denker

Bethesda Service:

Samuel Bogdan ab 15. Juli Gastronomie Matthias Deboy ab 15. Juli Essen auf Rädern Caroline Blume ab 15. Juli Essen auf Rädern

Seniorenzentrum Bethesda:

Marianicoletta Verrillo ab 15. Juli Betreuung

Bethesda mobile Pflege:

Ivana Grubesic ab 15. Juni Pflege Elzbieta Rogosz ab 01. Juli Pflege Tamara Gewinnus ab 15. Juli Pflege

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SEITE 26 IM ZENTRUM

Belohnung für Durchhaltevermögen

20 und 10 Jahre Betriebstreue

Anita Kehler ist gelernte Arzt-helferin. Nachdem sie einige Zeit in ihrem Beruf gearbeitet hatte, wechselte sie 1996 in den Bereich der Seniorenpfle-ge. Seit 20 Jahren ist sie dem Seniorenzentrum Bethesda in Harreshausen schon treu. „Ich bin froh, dass ich noch so ge-sund und fit bin, dass ich mei-nen Beruf weiter ohne Proble-me ausüben kann. Das ist nicht selbstverständlich“, sagt die Radheimerin. Die langjäh-rige Firmentreue setze natür-lich auch ein gutes Team vor-aus. Das sei immer wunderbar gewesen. Sie könne sich keine besseren Arbeitskollegen vor-

stellen. Im guten Miteinander könne man auch gut arbeiten.

Zehnjähriges Betriebsjubiläum feiert Michael Ladatko. Der Bereichsleiter der Abteilung Technik und Transport liebt die Abwechslung bei seiner Arbeit. „Es müssen immer wie-der neue Lösungen für Proble-me gefunden werden und ich kann den Menschen in den Senioreneinrichtungen ge-meinsam mit meinen Mitarbei-tern sichere Rahmenbedingun-gen zum Leben und Arbeiten schaffen“, sagt der Jubilar. Als er bei der Bethesda Servicege-sellschaft begonnen habe, sei

das erste Projekt die Neuent-wicklung des Foyers gewesen. Nach zehn Jahren stehe nun der nächste Schritt in die Zu-kunft für das Foyer, die mo-dernere Gestaltung, an. Neben fünf Mitarbeitern im Technik-bereich, organisiert Michael Ladatko auch das Team der Fahrer im Bereich Essen auf Rädern und der Fahrten für die Tagespflege.

Die Geschäftsführer Mechthild und Tom Best gratulierten den beiden Jubilaren herzlich und bedankten sich fürs Durchhal-ten.

Nicole Damm-Arnold

Michael Ladatko (links) freut sich mit Mechthild und Tom Best über 10 Jahre Betriebstreue.

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JAHRGANG 16, AUSGABE 4 SEITE 27

Rezeptidee für August und September

Das Bethesda-Service-Team wünscht Guten Appetit!

Ofengemüsesalat

Zutaten für 4 Portionen:

500 g kleine Bundmöhren

400 g Rote Bete

1 rote Paprikaschote

400 g Fenchelknolle

6 Schalotten

2 Knoblauchzehen

2 El Ahornsirup

5 El Olivenöl Salz, Pfeffer

3 Zweige Rosmarin

6 Stiele Thymian

20 g Pinienkerne

1 Bund Rauke

200 g Büffelmozzarella

3 El Walnussöl

2 El milder Weißweinessig

4 El alter Aceto balsamico

Zubereitung:

Möhren putzen, dabei 3 cm grün an den Möhren lassen. Möhren schälen und längs hal-bieren. Rote Bete schälen, in je 6 Stücke schneiden. Paprika putzen, vierteln, entkernen, in 2 cm breite Spalten schneiden. Fenchel putzen, halbieren, Hälften in je 4 Spalten schnei-den. Schalotten längs halbie-ren. Knoblauch halbieren.

Sirup und Olivenöl verrühren, mit dem Gemüse mischen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Ge-müse mit Rosmarin und Thy-mian auf einem Backblech ver-teilen. Im vorgeheizten Back-ofen bei 200 Grad (Gas 3, Um-luft nicht empfehlenswert) 30 Minuten garen. Nach 20 Minu-ten Pinienkerne auf das Blech streuen.

Rauke putzen, abspülen und trocken schütteln. Gemüse aus dem Backofen nehmen und 10 Minuten ruhen lassen. Rosma-rin und Thymian entfernen, Knoblauch mit einer Gabel zer-drücken. Rauke unter das Ofengemüse heben und den Salat auf einer Platte anrich-ten. Mozzarella grob in Stücke zupfen und darüber verteilen. Walnussöl und Weißweinessig verrühren, mit dem Balsamico über den Salat träufeln. Mit Salz und Pfeffer würzen und sofort servieren.

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SEITE 28 IM ZENTRUM

Das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt verzeichnet in Hes-sen weiterhin starke Anstiege bei Aus- und Weiterbildung sowie bei der Anerkennung ausländischer Abschlüsse im Gesundheitsbereich. Während die Zahl der Prüflinge* in der Altenpflege seit 2008 kontinu-ierlich steigt, ist deren Zahl in den anderen Gesundheitsfach-berufen seit 2010 um mehr als 40 Prozent gestiegen. Der größte Zuwachs ist jedoch lan-desweit bei der Anerkennung ausländischer Bildungsnach-weise im Gesundheitswesen zu verzeichnen gewesen.

Seit 2009 haben sich die Fall-zahlen bei der Anerkennung ausländischer Bildungsnach-weise für Gesundheitsfachbe-rufe hessenweit beinahe ver-

fünffacht. „Dieses Niveau ist beispiellos“, so Dr. Alexander Beile, Leiter des Gesundheits-dezernats beim RP Darmstadt. Viele dieser Menschen stamm-ten aus EU-Ländern. Im Hin-blick auf die vielen Flüchtlinge, die seit dem vergangenen Sommer in Hessen eingetrof-fenen sind, würden die Fall-zahlen vermutlich erneut deut-lich steigen und damit die An-zahl der Menschen aus Ge-sundheitsfachberufen, die in Hessen anerkannt werden.

Hintergrund des Anstiegs bei den Gesundheitsfachberufen ist die Neuregelung der Hessi-schen Weiterbildungs- und Prüfungsordnung für die Pfle-ge und Entbindungspflege (WPO-Pflege) Ende 2010. Auf-grund eines größeren Ange-

bots ist die Zahl der Weiterbil-dungen in der Kranken- und Entbindungspflege sprunghaft gestiegen – etwa was Speziali-sierungen im Palliativ- und Hy-gienebereich oder was Funkti-onsstellen wie die Praxisanlei-tung von Auszubildenden in der Pflege und die Stationslei-tung betrifft. Auch Altenpfle-ger profitieren von diesem An-gebot.

„Der Bedarf an Fachkräften in der Pflegte ist riesig und das Spektrum der Berufe ist brei-ter geworden“, sagt Dezer-natsleiter Beile. Dies spiegele sich auch in der sprunghaft gestiegenen Zahl staatlich an-erkannter Weiterbildungsein-richtungen wieder: Gab es in Hessen vor sechs Jahren noch 31 solcher Einrichtungen, sind es heute 142. Diese bieten

Positive Entwicklung bei den Gesundheitsfachberufen

Regierungspräsidium Darmstadt zieht Bilanz

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JAHRGANG 16, AUSGABE 4 SEITE 29

insgesamt elf verschiedene, übergreifende Weiterbildun-gen für das Personal in Kran-ken-, Alten- und Entbindungs-pflege an.

Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid freut sich über die-se positive Entwicklung: „Unser Gesundheitswesen be-nötigt auch in Zukunft gut ausgebildetes Personal.“ Glei-ches gelte für die Altenpflege. Wenn Menschen aus anderen Ländern entsprechende Quali-fikationen mitbrächten, sei de-ren Anerkennung in Hessen sehr zu begrüßen. Nichtsdes-totrotz würden an dieses Per-sonal durch das RP die glei-chen Anforderungen gestellt.

*Hinweis: In der Zahl der Prüflinge sind all diejenigen enthalten, die zu einer Prü-fung angetreten sind – sprich, es werden auch diejenigen mitgezählt, die die Prüfung nicht bestanden oder abgebro-chen haben. Die Zahlen wer-den vom RP Darmstadt für ganz Hessen kontinuierlich erfasst und erhoben.

Es ist schön, wenn sich die öffentlichen Stellen bejubeln. Ein Anstieg bei den Zulas-sungszahlen zu den Prüfungen ist wirklich erfreulich.

Andererseits sind die schwar-zen Wolken am Horizont un-übersehbar. Lassen Sie mich einige Bereiche nennen:

Umschulung: Viele Menschen, vor allem Frauen, entscheiden sich spät, in der Altenpflege zu arbeiten. Um Ihnen während der Ausbildung die Bezahlung auf normalem Niveau zu si-chern, hatten die Arbeitsagen-turen Programme (WeGebAU), die aber 2016 auslaufen sol-len.

Männer im Pflegeberuf: Durch die Abschaffung der Wehr-pflicht und damit auch des Zi-vildienstes lernen junge Män-ner diesen sozialen Beruf nicht kennen. Freiwillige Dienste (FSJ, BUFDI) werden eher von bereits sozial engagierten Mädchen gewählt.

Kosten: Entgegen der üblichen Berufsausbildung, bei der die Schulen vom Staat bezahlt werden, müssen die Bewohner von Pflegeheimen dafür zah-len, dass die Einrichtung aus-bildet. Dieser Beitrag (zwischen 2 und 3 EUR/Tag) verteuert den Heimplatz und bestraft die Ausbildungsbetrie-

be.

Generalistik: Die Vereinheitli-chung der Ausbildung in Alten-, Kranken- und Kinder-krankenpflege bedroht vor al-lem die Altenpflege. Zwar gibt es in der Anatomie und Medi-zin bestimmte Überschneidun-gen, aber die Berufsfelder ha-ben auch erhebliche Eigenhei-ten. Es besteht die Gefahr, dass nach der Ausbildung wei-tere Investitionen in Fortbil-dung und Spezialisierung ( z.B. Thema Demenz) nötig werden. Mancher potentielle Altenpflegeschüler dürfte auf-grund der hohen Anforderung in der Medizin abgeschreckt werden.

Zuletzt: Die schiere Menge an benötigtem Personal ist mit der Erhöhung der Prüfungs-zahlen nicht zu erreichen. Rund 300.000 Fachkräfte müssen bis 2030 gewonnen werden, bei immer noch ab-nehmenden Schulabsolventen. Im Wettbewerb mit anderen Ausbildungsberufen wird es zunehmend schwieriger, Men-schen für den Beruf des Alten-pflegers, der Altenpflegerin zu gewinnen.

Das Sozialwerk wird weiter in Ausbildung investieren und geeigneten Absolventen einen sicheren Arbeitsplatz bieten. Einfacher wird das aber sicher nicht.

Tom Best

Kommentar

von Tom Best

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SEITE 30 IM ZENTRUM

Gesprächskreis

für Angehörige

Die Stadt Seligenstadt bietet pflegenden Angehörigen und Pflegepersonen einmal im Mo-nat die Möglichkeit, in ge-schütztem Rahmen über ihre Sorgen und Nöte zu sprechen, sich Hilfe zu holen. Der Kreis gibt Verständnis und Unter-stützung.

Im August macht der Ge-sprächskreis eine kleine Pau-se. Das nächste Treffen findet am Dienstag, dem 06. Sep-tember 2016 im Altenclubhaus Wallstraße (Wall-straße 38-40) ab 19.30 Uhr statt.

Pflegende Angehörige aus den Nachbargemeinden sind eben-falls herzlich eingeladen. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

Die Seniorenberatung bietet auch Einzelfallhilfen und Haus-besuche an. Informationen gibt es bei der städtischen Se-niorenberaterin Anke van den Bergh. Telefon: 06182-87110.

Seligenstadt informiert

Seniorenkino

Freitag, 26. August 2016, 14.00 Uhr: „Willkommen im Hotel Mama“

Die temperamentvolle Jacque-line (Josiane Balasko) genießt ihr komfortables Leben als Witwe in einer beschaulichen Stadt in der Provence. Als ihre 40-jährige Tochter Stéphanie (Alexandra Lamy) von heute auf morgen Job und Wohnung verliert, nimmt Jacqueline sie natürlich wieder bei sich auf. Allerdings wirbelt das liebe Töchterlein ihren sonst so ru-higen Alltag nicht nur gehörig durcheinander, sondern macht es ihr auch reichlich schwer, sich weiterhin unbemerkt mit ihrem Liebhaber zu treffen. Seit vielen Jahren führt die dreifache Mutter eine glückli-che Liebesbeziehung mit ih-rem Nachbarn Jean, die sie bisher vor ihren Kindern hielt. Nun ist reichlich Einfallsreich-tum gefragt, um den neugieri-gen Fragen ihrer Tochter aus dem Weg zu gehen, denn Jacquelines nächtlichen Eska-

paden sorgen schon bald für wilde Spekulationen und so manche komische Verwechs-lung. Als Jacqueline be-schließt, Jean ihren Kindern bei einem äußerst turbulenten Abendessen endlich vorzustel-len, ist das Familienchaos per-fekt.

Willkommen im Hotel Mama ist eine wunderbar amüsante Geschichte über den Klassiker aller Generationenkonflikte, den zwischen Mutter und Tochter. Während die sympa-thischen, mit viel Liebe ge-zeichneten Figuren von einer komischen Situation in die nächste stolpern, liefert sich das Schauspielerinnen-Duo Lamy-Balasko vor Witz sprü-hende Wortgefechte, bei de-nen kein Auge trocken bleibt.

Auch im September zeigt die Seniorenberatung in Zusam-menarbeit mit dem Kino Turmpalast einen Senioren-film. Nähere Informationen werden Der Titel steht noch nicht fest und wird über die Homepage der Stadtverwal-tung (www.seligenstadt.de)

bekannt gegeben.

Der Kartenverkauf startet am Tag der Vorstellung um 13.30 Uhr im Kino Turmpalast (Bahnhofstraße 14).

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SEITE 32 IM ZENTRUM

Zweites Pflegestärkungsgesetz (PSG II)

Tiefgreifende Strukturreform mit ungewissem Ausgang

Zum Jahreswechsel tritt die zweite Stufe des neuen Pfle-gestärkungsgesetzes in Kraft. Sie greift bis jetzt am stärks-ten in alle Bereiche der Pflege-versicherung ein.

Umstellung in Pflegegrade

Es wird auf das neue Begut­achtungssystem umgestellt, und es wird künftig fünf Pfle­gegrade statt bisher drei Pfle­gestufen geben. Das hat zur Folge, dass die Pflegeversiche-rung Menschen nicht mehr nur nach ihrer körperlichen Ein-schränkung beurteilt. Die Pfle-gereform hat bei der Einstu-fung in die Pflegegrade nun besonders Menschen mit De-menz im Blick. Denn sie sind meistens körperlich noch fit, haben aber vergessen, wie einzelne Handlungsschritte ausgeführt werden. Die so ge-nannte „eingeschränkte All-tagskompetenz“ spielt bei der Einstufung zukünftig also eine besondere Rolle.

Wichtig bei der Einstufung

wird künftig sein, wie selbst­ständig der Versicherte noch ist – das heißt, ob er oder sie auf die Unterstützung von an-deren angewiesen ist. Mit dem neuen Verfahren fällt auch das Zählen von Minuten, die zur Pflege nötig sind, durch den Gutachter weg. Bei der Beur-teilung sind sechs Lebensbe-reiche bedeutsam:

Mobilität (10%)

Geistige und kommunikative Fähigkeiten (15%)

Verhaltensweisen und psychi-sche Problemlagen (40%)

Selbstversorgung (20%)

Umgang mit Erkrankungen und Belastungen (15%)

Gestaltung des Alltagslebens und soziale Kontakte (0%)

Menschen mit einer Pflegeeinstufung bis zum 31. Dezember die Gewin-ner des neuen Systems

In jedem Bereich werden

Punkte vergeben, die in Pro-zentwerte umgerechnet wer-den. Das Ergebnis entscheidet über den Pflegegrad.

In der Phase der Umstellung sind Menschen mit einer Pfle-geeinstufung bis zum 31. De-zember die Gewinner des neu-en Systems. Es gilt die so ge-nannte Bestandsschutzrege-lung. Alle Menschen mit Pfle-geeinstufung springen am 1. Januar 2017 eine Stufe hoch, mit eingeschränkter Alltags-kompetenz sogar zwei Stufen höher. Eine zusätzliche Höher-stufung ist natürlich möglich.

Ambulant vor stationär

Auch bei der zweiten Stufe des Pflegestärkungsgesetzes setzt der Gesetzgeber wieder konsequent den einmal ge-fassten Grundsatz „ambulant vor stationär“ weiter um. Die ambulante Pflege wird ab 2017 noch einmal finanziell besser gestellt.

Ein Versicherter in Pflegestufe I mit Demenz, der zu Hause gepflegt wird, wechselt ab 2017 beispielsweise in Pflege-grad 3. Finanziell heißt das, dass für ihn statt bisher 689 Euro ab 2017 1.298 Euro im Monat zur Verfügung stehen.

Für Pflegebedürftige in statio-nären Pflegeeinrichtungen än-dert sich auch die Vergütung. Heimkosten werden zukünftig „einrichtungsindividuelle Ei-genanteile“. Abhängig vom Anteil der Menschen mit ein-geschränkter Alltagskompe-tenz (z.B. durch Demenz) wird für jedes Heim anhand einer

Umstellung der Pflegestufe in Pflegegrade

*

* mit eingeschränkter Alltagskompetenz

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JAHRGANG 16, AUSGABE 4 SEITE 33

komplizierten Formel der ein-heitliche Eigenanteil errechnet. Den muss unabhängig vom Pflegegrad jeder Bewohner zahlen. Im Moment steigt mit Höhe der Pflegestufe der Ei-genanteil, den das Heim vom Bewohner verlangt.

Außer in den Pflegestufen I und II ohne Demenz gibt es auch bei der Pflege im Heim mehr Geld. Pflegebedürftige haben in jedem Fall Bestands-schutz. Das heißt, die Pflege-kasse muss eventuell höhere Kosten direkt ausgleichen. Erst bei einem Antrag auf Höher-stufung von Pflegeleistungen wird nach den neuen Regeln begutachtet und eingestuft.

Bisherige Leistungen der Pfle-geversicherung wie das Recht auf Pflegeberatung, Zuschüsse für barrierefreien Umbau oder Hilfsmittel für die Pflege wird es weiterhin geben. Für vier Wochen Kurzzeitpflege in ei-ner Pflegeeinrichtung oder die Ersatzpflege bei der Vertre-tung des pflegenden Angehö-rigen gibt es 1.612 Euro im Jahr. Beide Leistungen können auch weiterhin kombiniert werden.

Statt der zusätzlichen Betreu-ungs- und Entlastungsleistun-gen in Höhe von 104 Euro für alle Pflegebedürftigen und 208 Euro für Pflegebedürftige mit einer stark ausgeprägten De-menz soll es ab 2017 einen einheitlichen Entlastungsbe-trag in Höhe von 125 Euro ge-ben. Das Geld gibt es zum Bei-spiel, wenn ein Pflegedienst vorliest oder mit spazieren geht. Es kann aber auch für

* mit eingeschränkter Alltagskompetenz

die Tagespflege, die Kurzzeit-pflege und Betreuungsangebo-te verschiedener Dienste ge-nutzt werden.

Schon Anfang des Jahres 2016 sind zahlreiche Leistungsver-besserungen in Kraft getreten. Der Beitrag zur Pflegeversi-cherung stieg für den Steuer-zahler um 0,3 Prozent auf 2,35 Prozent, für Kinderlose auf 2,6 Prozent. Für 2017 ist

Veränderungen ambulanter Sachleistungsbezüge

*

Veränderungen stationärer Leistungsbezüge

* mit eingeschränkter Alltagskompetenz

*

eine weitere Steigerung um 0,2 Prozentpunkte auf 2,55 Prozent beschlossen. Kinder­lose zahlen dann 2,8 Prozent. Fünf Milliarden nimmt die Pfle-geversicherung so zusätzlich zur Finanzierung der Umstel-lung ein. Die Neustrukturie-rung soll bis 2019 rund elf Mil-liarden Euro kosten.

Nicole Damm-Arnold

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SEITE 34 IM ZENTRUM

Die Menschen zwischen 40 und 85 Jahren sind nach einer umfassenden Untersuchung im Auftrag des Bundesfamili-enministeriums heute zufrie-dener und zuversichtlicher als noch vor 20 Jahren. „Die zwei-te Lebenshälfte ist vielfältig und das Bild vom Alter wan-delt sich zum Positiven“, er-klärte Ressortchefin Manuela Schwesig (SPD) dazu in Berlin.

Wie steht es um die Er-werbsbeteiligung?

Der Anteil der Erwerbstätigen unter den Älteren ist stetig gestiegen. Vor 20 Jahren gin-gen 60,2 Prozent der 40- bis 65-Jährigen einer bezahlten Tätigkeit nach. 2014 waren es bereits 74,1 Prozent. Der An-

teil der Erwerbstätigen im Rentenalter wuchs im gleichen Zeitraum von 5,1 auf 11,6 Prozent. Gut 85 Prozent der 40- bis 65-Jährigen geben an, dass sie mit ihrer Arbeit eher oder sehr zufrieden sind. Stark angestiegen ist aber auch der Anteil der Personen, die aus der Arbeitslosigkeit in Rente gehen. 1996 waren es nur 3,6 Prozent. Mittlerweile sind es mehr als viermal so viele. Die-se Entwicklung könnte auch mit dem Wegfall großzügiger Vorruhestandsregelungen zu-sammen hängen, die es in der Vergangenheit gab.

Wie sehen die Älteren ihre Wohnsituation?

Fast neun von zehn Befragten

finden ihre Wohnsituation gut oder sehr gut. Aktuell leben fast 62 Prozent der 40 bis 85-Jährigen in einer eigenen Im-mobilie - vier Prozent mehr als vor 20 Jahren. Wer die eige-nen vier Wände abbezahlt hat, verfügt nur noch über eine Wohnkostenbelastung von durchschnittlich 16 Prozent gemessen am Einkommen. Bei Mietern ist dieser Anteil un-gleich höher. Zwischen 1996 und 2014 stieg er von knapp 28 auf über 35 Prozent. Be-sonders hoch ist die Mietbelas-tung für alleinlebende Frauen zwischen 70 und 85. Von ih-

rem Einkommen gehen im Schnitt mehr als 45 Prozent für Miete und Nebenkosten weg.

Senioren oft zufrieden und aktiv

Deutliche Unterschiede zwischen Frauen und Männern

Rentner sind heute zufriedener, zuversichtlicher und aktiver als noch vor 20 Jahren.

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JAHRGANG 16, AUSGABE 4 SEITE 35

Fühlen sich die Älteren noch fit?

Ja, und zwar stärker als je-mals zuvor. Gut zwei Drittel der Menschen in der zweiten Lebenshälfte sind körperlich kaum eingeschränkt. Sie trei-ben aber auch häufiger Sport als noch vor 20 Jahren. Das gilt vor allem für die über 60-Jährigen. Selbst von den Bür-gern zwischen 70 und 85 gibt knapp ein Drittel an, mehr-mals wöchentlich sportlich ak-tiv zu sein.

Welches Fazit zieht die Studie?

In der Untersuchung heißt es: „Zwischen 1996 und 2014 sind in Bezug auf Einkommen und Armut von Menschen in der zweiten Lebenshälfte keine besorgniserregenden Entwick-lungen zu beobachten.“ Die Einkommen seien in diesem Zeitraum „moderat“ gestiegen und die Armutsquoten lägen „auf relativ niedrigem Niveau“. Der Leiter des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA), Clemens Tesch-Römer, fügte allerdings einschränkend hinzu: Leider hätten nicht alle Menschen teil an dem positi-ven Wandel. „Nach wie vor gibt es in den Lebenssituatio-nen von Frauen und Männern deutliche Unterschiede“. Auch die Bildungsungleichheit ziehe sich bis ins hohe Alter, so Tesch-Römer.

Stefan Vetter

Für Sie gelesen im Main Echo vom 8. Juni 2016.

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SEITE 36 IM ZENTRUM

Das Christliche Sozialwerk Harreshausen e.V. ist überkonfessionell, mildtätig und gemeinnüt-zig. Es besteht seit 1970. Seit über 30 Jahren betreibt das Sozialwerk das Seniorenzentrum Bethesda in Harreshausen. Vorsitzender ist Pastor W. Traugott Hartmann.

Das biblische, urchristliche Fundament ist der Motor der Aktivitäten des Sozialwerks. In ge-lebter Diakonie dienen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den hilfsbedürftigen Menschen ohne Ansehen von Person, Geschlecht und Weltanschauung. Spender und ZEITspender un-terstützen uns in dieser Aufgabe.

Das Seniorenzentrum Bethesda ist der Sitz des Sozialwerks. In vier Wohn-bereichen leben hier Senioren aller Pflegestufen. Neben der ausgezeichne-ten Pflege und vielseitigen Angeboten kommt den Bewohnern die ruhige Lage und der große Park zugute. Die „Tagespflege am Park“ nimmt zudem täglich bis zu 20 Gäste auf.

Auf dem Gelände befinden sich zudem 28 Seniorenwohnungen. Verschiede-ne Leistungspakete sorgen dafür, dass die Mieter eine preiswerte, individu-elle Unterstützung erfahren. Neben den Servicepaketen können sie die Ge-meinschaftseinrichtungen und Angebote des Seniorenzentrums nutzen.

In Schaafheim steht das Seniorenhaus Bethanien. Seine Wohngruppen ste-hen Pflegebedürftigen aller Pflegestufen und insbesondere Dementen of-fen. Einzelzimmer und die individuelle Wohnatmosphäre prägen diese Ein-richtung.

Für die Pflege zu Hause bietet 'Bethesda mobile Pflege' alle Leistungen der ambulanten Kranken- und Altenpflege an. Dazu gehört natürlich die profes-sionelle Beratung und Unterstützung bei der Beantragung von Pflegeleis-tungen und finanzieller Unterstützung. Die ambulante Pflege bietet auch die ‚Villa Bethesda - Tagespflege mit Herz‘ in Schaafheim.

Mit der Bethesda Service GmbH hat das Sozialwerk eine Gesellschaft ge-gründet, die Menschen im Alter mit Rat und Hilfe zur Seite steht. Essen und Wäsche auf Rädern, Wohnungsanpassungen, Hilfe in Haus und Garten so-wie weitere Dienst- und Hilfeleistungen werden von geschultem Personal für Senioren in Babenhausen und Schaafheim angeboten.

Lernen Sie uns kennen. Unsere Zeitschrift IM ZENTRUM erhalten Sie kostenlos. Anruf genügt.

Christliches Sozialwerk Harreshausen e.V.

Am Obertor 40 www.cswh.de, E-Mail: [email protected] 64832 Babenhausen – Harreshausen Beratungshotline 06073 7286-111

Seniorenzentrum Bethesda GmbH Seniorenhaus Bethanien GmbH Bethesda mobile Pflege GmbH Bethesda Service GmbH

Mitgliedschaft BSFP Bundesverband der Sozialwerke freikirchlicher Pfingstgemeinden KdÖR