Januar 2018 Wissen & Wärmezifischen Forderungen Formel Q von Volkswagen, später zo-gen die anderen...

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1 Wissen & Wärme — Der Newsletter der Schwarzwald AG Januar 2018 säen entfalten erwachen aufg Liebe Chefs der Schwarzwald AG, nun fängt es an, das neue Jahr. Mit einer fast zu guten Konjunktur und mit einer noch immer unklaren politischen Perspek- tive. Dass seit Monaten in Berlin nichts entschieden wird, hat übrigens bislang weder DAX noch Exportstatistik noch Weihnachtsgeschäft etwas anhaben kön- nen. Die Deutschen sind cool geworden. Jedes Jahr werden die alten Vorsätze für Ernährungsgewohnheiten, Sport und Bewegung wieder hervorgeholt und motivationspsycho- logisch neu verpackt. Bleiben wir auch hier cool. Besser wird nicht, wer im Januar die meisten Vorsätze hat. Laden wir uns nicht zu viel, sondern das Richtige auf, und machen es dafür einfach! Nach zahlreichen Gesprächen mit Unternehmern gegen Ende des letzten Jahres gehört für mich das Thema Zukunftssicherung auf den unternehmerischen Vorsatzzettel – ebenfalls für absolut jedes Jahr. Bin ich selbst innerlich bereit, mich schrittweise ersetzbar zu ma- chen? Oder kann ich „es“ einfach nicht lassen? Haben wir einen Plan für die Zukunft unserer Kinder? Hat mein Unternehmen eine gemeinsam erarbeitete offizielle und schriftlich fixierte langfristige Strategie, bei der mir mein „Bauchgefühl“ nicht immer wieder un- berechenbar dazwischenfunkt? In welchem Ausmaß steht bei meinem Unternehmen disruptiver Wandel im Bereich Technologie oder Markt ins Haus? Stimmen unsere Prozesse? Habe ich in den letzten Jahren die richtigen Menschen finden können und dauerhaft an Bord geholt? Passen sie fachlich und persönlich zur zukünftigen Unternehmenskultur? Oder bremst uns jemand aus? Habe ich be- lastbaren Zugang zu Fremd- und Eigenkapital? Kennen meine Finan- ziers meine Antworten auf die obigen Fragen? Stehen sie im Ernst- fall zu mir? Wie schnell kann ich sie bei Bedarf mobilisieren? Fangen Sie am besten mit einem Winter-Spaziergang, einem ent- spannten Dauerlauf oder auf Langlauf-Skiern an und stellen Sie sich diesen Fragen. Spätestens dann treten Sie in eine unserer über 50 Chef-Erfa-Gruppen ein. Denn mit wem sonst können Sie über alle diese Fragen wirklich reden? Nur mit Unternehmern! Einen unternehmerischen Start ins neue Jahr wünscht Ihnen Ihr Dr. Christoph Münzer Januar 2018 Mit dem Lohn- und Gehaltsvergleich die passende Vergütung finden Personalverantwortliche kennen diese Situation: Die lang ge- suchte Fach- oder Führungskraft sitzt im Einstellungsgespräch gegenüber und stellt Gehaltsforderungen. Jetzt sollte man wissen, ob die gewünschte Vergütung realistisch ist. Oder: Ein Mitarbeiter möchte eine Gehaltserhöhung und es wäre gut zu wissen, was andere so bezahlen. Beides kein Problem. Die Antworten auf Fragen wie diese gibt der Lohn- und Gehaltsvergleich (LGV) des wvib, der Vergütungsbench- mark für die Industrie im Südwesten. Anfang Januar 2018 werden die Mitglieder der wvib Schwarzwald AG zur Teilnahme am LGV eingeladen. Sobald der unterschriebene Nutzervertrag und die Teilnahmegebühr eingegangen sind, erhalten die Teilnehmer den Zugangscode für das Online-Portal, um die Da- ten einstellen zu können. Der Aufwand lohnt sich. Denn jedes Un- ternehmen das mitmacht, hat Zugriff auf alle Vergleichsdaten und damit die maximale Transparenz über Löhne und Gehälter im indus- triell fertigenden Südwesten. Anmeldeschluss ist der 9. Februar 2018. Die Teilnahmeunterlagen schickt Ihnen gerne Sonja [email protected] A Felix [email protected] Inhalt Innovationsfinanzierung 4.0: für F&E das A&O!............................... 2 Der Produktsicherheitsbeauftragte in der Automobilindustrie .......... 2 Shopfloor Management .................................................................. 2 Der Einfluss von Industrie 4.0 auf den Einkauf ................................. 3 Blockchain-baiserte Handelsplattformen wollen sich etablieren ....... 3 Schweiz: Senkung der Mehrwertsteuersätze ................................... 3 Virtual Reality und Augmented Reality in Marketing und Vertrieb ... 3 Insolvenzgeldumlage sinkt erneut.................................................... 4 Vertríebsverträge – Wahl deutschen Rechts nicht immer ratsam! .... 4 Betriebliches Eingliederungsmanagement keine Voraussetzung für Versetzung................................................................................. 4 Menschen in der Schwarzwald AG .................................................. 5 Was war .......................................................................................... 6 Was kommt ................................................................................. 8 Wissen & Wärme äen en en nstaltun ng im Mä Frühlings-Matinée für die Unternehmerfamilie erwachen au Braucht Zukunft Herkunft? Sonntag, 4. März 2018, Kultur & Bürgerhaus in Denzlingen

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1Wissen & Wärme — Der Newsletter der Schwarzwald AG Januar 2018

säen

Wärmeentfalten

erwachen aufgehen

Liebe Chefs der Schwarzwald AG,

nun fängt es an, das neue Jahr. Mit einer fast zu guten Konjunktur und mit einer noch immer unklaren politischen Perspek-tive. Dass seit Monaten in Berlin nichts entschieden wird, hat übrigens bislang weder DAX noch Exportstatistik noch Weihnachtsgeschäft etwas anhaben kön-nen. Die Deutschen sind cool geworden.

Jedes Jahr werden die alten Vorsätze für Ernährungsgewohnheiten, Sport und Bewegung wieder hervorgeholt und motivationspsycho-logisch neu verpackt. Bleiben wir auch hier cool. Besser wird nicht, wer im Januar die meisten Vorsätze hat. Laden wir uns nicht zu viel, sondern das Richtige auf, und machen es dafür einfach!

Nach zahlreichen Gesprächen mit Unternehmern gegen Ende des letzten Jahres gehört für mich das Thema Zukunftssicherung auf den unternehmerischen Vorsatzzettel – ebenfalls für absolut jedes Jahr.

Bin ich selbst innerlich bereit, mich schrittweise ersetzbar zu ma-chen? Oder kann ich „es“ einfach nicht lassen? Haben wir einen Plan für die Zukunft unserer Kinder? Hat mein Unternehmen eine gemeinsam erarbeitete offizielle und schriftlich fixierte langfristige Strategie, bei der mir mein „Bauchgefühl“ nicht immer wieder un-berechenbar dazwischenfunkt? In welchem Ausmaß steht bei meinem Unternehmen disruptiver Wandel im Bereich Technologie oder Markt ins Haus? Stimmen unsere Prozesse? Habe ich in den letzten Jahren die richtigen Menschen finden können und dauerhaft an Bord geholt? Passen sie fachlich und persönlich zur zukünftigen Unternehmenskultur? Oder bremst uns jemand aus? Habe ich be-lastbaren Zugang zu Fremd- und Eigenkapital? Kennen meine Finan-ziers meine Antworten auf die obigen Fragen? Stehen sie im Ernst-fall zu mir? Wie schnell kann ich sie bei Bedarf mobilisieren?

Fangen Sie am besten mit einem Winter-Spaziergang, einem ent-spannten Dauerlauf oder auf Langlauf-Skiern an und stellen Sie sich diesen Fragen. Spätestens dann treten Sie in eine unserer über 50 Chef-Erfa-Gruppen ein. Denn mit wem sonst können Sie über alle diese Fragen wirklich reden? Nur mit Unternehmern!Einen unternehmerischen Start ins neue Jahr wünscht IhnenIhr

Dr. Christoph Münzer

Januar 2018

Mit dem Lohn- und Gehaltsvergleich die passende Vergütung finden

Personalverantwortliche kennen diese Situation: Die lang ge-suchte Fach- oder Führungskraft sitzt im Einstellungsgespräch gegenüber und stellt Gehaltsforderungen. Jetzt sollte man wissen, ob die gewünschte Vergütung realistisch ist. Oder: Ein Mitarbeiter möchte eine Gehaltserhöhung und es wäre gut zu wissen, was andere so bezahlen. Beides kein Problem. Die Antworten auf Fragen wie diese gibt der Lohn- und Gehaltsvergleich (LGV) des wvib, der Vergütungsbench-mark für die Industrie im Südwesten.

Anfang Januar 2018 werden die Mitglieder der wvib Schwarzwald AG zur Teilnahme am LGV eingeladen. Sobald der unterschriebene Nutzervertrag und die Teilnahmegebühr eingegangen sind, erhalten die Teilnehmer den Zugangscode für das Online-Portal, um die Da-ten einstellen zu können. Der Aufwand lohnt sich. Denn jedes Un-ternehmen das mitmacht, hat Zugriff auf alle Vergleichsdaten und damit die maximale Transparenz über Löhne und Gehälter im indus-triell fertigenden Südwesten.

Anmeldeschluss ist der 9. Februar 2018. Die Teilnahmeunterlagen schickt Ihnen gerne Sonja [email protected] Felix [email protected]

Inhalt

Innovationsfinanzierung 4.0: für F&E das A&O! ...............................2Der Produktsicherheitsbeauftragte in der Automobilindustrie ..........2Shopfloor Management ..................................................................2Der Einfluss von Industrie 4.0 auf den Einkauf .................................3Blockchain-baiserte Handelsplattformen wollen sich etablieren .......3 Schweiz: Senkung der Mehrwertsteuersätze ...................................3 Virtual Reality und Augmented Reality in Marketing und Vertrieb ...3Insolvenzgeldumlage sinkt erneut ....................................................4Vertríebsverträge – Wahl deutschen Rechts nicht immer ratsam! ....4Betriebliches Eingliederungsmanagement keine Voraussetzungfür Versetzung .................................................................................4Menschen in der Schwarzwald AG ..................................................5Was war ..........................................................................................6Was kommt ................................................................................. 8

Wissen & Wärme

säensäenTop-Veranstaltung im MärzTop-Veranstaltung im MärzsäenTop-Veranstaltung im MärzTop-Veranstaltung im März

Frühlings-Matinée für die Unternehmerfamilieerwachen aufgehenBraucht Zukunft Herkunft?

Sonntag, 4. März 2018, Kultur & Bürgerhaus in Denzlingen

2 Wissen & Wärme — Der Newsletter der Schwarzwald AGJanuar 2018

Technologie

Innovationsfinanzierung 4.0: für F&E das A&O!

Im Sommer 2017 wurde aus der Innovationsfinanzierung die Innovationsfinanzierung 4.0. Wie bisher kann die Entwicklung von neuen oder substanziell ver-besserten Produkten, Verfahren, Prozessen oder Dienstleistungen gefördert werden. Entscheidendes Kriterium ist, dass sie für das Un-ternehmen neu sind. Zusätzlich in das Programm aufgenommen wurden die Schwerpunkte Digitalisierung und – besonders interes-sant für die Unternehmen – die Förderung von Vorhaben entlang der Wertschöpfungskette Mobilität. In diesen beiden Bereichen ent-fällt das sonst gültige Kriterium, dass die F&E-Aufwendungen über-wiegend im Unternehmen erbracht werden müssen. Daneben sind alle Vorhaben, die nach vorgegebenen Kriterien in ihrer Grundaus-richtung als innovativ oder schnell wachsend gelten förderfähig.

Die Innovationsfinanzierung 4.0 verfolgt einen sehr breiten För-deransatz, der explizit neben der Gewährung zinsverbilligter Darle-hen mit Tilgungszuschuss das bekannte Bürgschaftsinstrumentari-um und die Gewährung stiller Beteiligungen einschließt.

Mehr unter www.l-bank.de/innovationsfinanzierung und in der wvib Schwarzwald AG bei A Petra [email protected]

Der Produktsicherheitsbeauftragte in der Automobilindustrie

Die Forderung nach der expliziten Benennung eines Produkt-sicherheitsbeauftragten (PSB) stand zuerst in den kundenspe-zifischen Forderungen Formel Q von Volkswagen, später zo-gen die anderen OEMs (Original Equipment Manufacturer/Originalgerätehersteller) nach. Dass gerade VW mit dem Dieselskandal ein schlechtes Vorbild für die Einhaltung von gesetzlichen Vorschriften abgab, bestätigt aus Sicht der Zulieferer eher das schlechte Image der OEMs. Die Zulie-ferunternehmen und damit ihre Geschäftsführer haften schon im-mer für die Sicherheit ihrer Produkte auf dem Markt. Der VDA Band 6.1 fordert seit dem Jahr 2000 die Bewertung von Risiken an vielen Stellen. Die neue IATF 16949 verlangt zwar im Abschnitt 4.4.1.2 die proaktive Organisation der Produktsicherheit, jedoch nicht explizit einen PSB als benannte Person. Trotzdem verlangen viele OEMs von ihren Lieferanten einen benannten PSB. Damit wollen sie dem Thema Produktsicherheit nochmals verstärkt Gewicht geben. Viele Methoden für die Produktsicherheit wie Design-FMEA, Reklamati-onsmanagement, Reifegradabsicherung Neuteile usw. setzen die Unternehmen auch bisher schon mehr oder weniger ein.

Was ist also die Rolle eines Produktsicherheitsbeauftragten? Er soll umfassend für das Management/die Organisation der Produktsi-cherheit verantwortlich sein. Er soll dafür sorgen, dass produktsi-cherheitsrelevante Themen in allen Prozessen berücksichtigt, doku-mentiert und aktiv umgesetzt werden. Risiken sollen identifiziert, bewertet, Maßnahmen festgelegt und deren Wirksamkeit überprüft werden.

Nicht nur der OEM, auch der Lieferant soll für seine Art von Pro-dukten den Markt auf mögliche Risiken hin überwachen. Für alle Aktivitäten müssen Abläufe und Verantwortlichkeiten festgelegt werden. Dazu gehört auch, dass von vornherein eine Eskalation bis hin zum Produktionsstopp, zur Kundeninformation und zum Rück-ruf festgelegt ist. Inwieweit ein Zulieferer durch seine Teile oder Bau-gruppen Produkthaftungsrisiken hat, muss jedes Unternehmen für sich selbst entscheiden.

Der PSB ist letztlich Berater der Geschäftsleitung, die die Aufgabe teilweise an ihn delegiert. Der PSB hat einen Gesamtüberblick über das Thema Produktsicherheit und empfiehlt Vorgehensweisen und Methoden zur Umsetzung in den Prozessen. Die Qualität der Umset-zung kann im Rahmen der Überprüfung des Managementsystems erfolgen und in der Managementbewertung an die Geschäftsfüh-rung berichtet werden. A Edgar [email protected]

Shopfloor Management

Eine steigende Anzahl von Unternehmen nutzt Shopfloor Ma-nagement, das „Führen am Ort der Wertschöpfung“, um ta-gesaktuell zu steuern, Transparenz zu schaffen, Probleme kurzfristig zu beheben und nicht zuletzt, um die Mitarbeiter einzubinden und die Einführung einer Verbesserungskultur zu unterstützen. Dabei beschränkt sich das Shopfloor Management nicht nur auf die Produktion, sondern findet auch in administrativen Bereichen, bei Projektteams oder in Entwicklungsbereichen Anwendung. In der Produktion ist häufig eine Besprechungskaskade etabliert, die täg-lich stattfindet. Früh am Morgen bespricht der Teamleiter mit seinen Werkern die Erwartungen des Tages und welche Probleme direkt gelöst werden müssen. Auch auf die Leistung des vergangenen Ta-ges wird häufig kurz eingegangen. Maßnahmen, die nicht direkt vom Team umgesetzt werden können, nimmt der Teamleiter mit in die nächste Shopfloor-Runde, in der mehrere Teamleiter mit ihren Partnern aus Qualitätssicherung, Arbeitsvorbereitung, Disposition/ Einkauf und Entwicklung zusammenkommen. In der dritten Runde kommen schließlich die Abteilungs- oder Bereichsleiter zusammen und sprechen über die „dicken Fische“.

Wichtig sind folgende Spielregeln: Die Besprechung findet im Ste-hen an einem eingerichteten Platz mit Stehtisch, Visualisierungstafel von Kennzahlen und Maßnahmen, idealerweise mitten in der Pro-duktion statt. Dokumentiert wird manuell. Die Dauer der Bespre-chung ist festgelegt, z.B. auf maximal 10 oder 15 Minuten. Pro-bleme werden angesprochen, allerdings ohne Diskussionen oder Lösungsversuche. Es werden Verantwortliche benannt und die Lö-sung findet im Nachgang statt. Wichtig ist eine Fokussierung auf Probleme und Abweichungen, die heute unmittelbar für den Tages-Erfolg wichtig sind. Eventuell ist es sinnvoll, anfangs nach der Ein-führung die Anzahl der Tagespunkte zu beschränken. Mittelfristig wichtige Themen werden anderweitig erfasst und bearbeitet, bei-spielsweise in Maßnahmenplänen. Richtig umgesetzt, wird die inve-stierte Zeit durch Beteiligung der Mitarbeiter, schnelle Problemlö-sung und Information vor Ort vielfach zurückgezahlt.

Gute Beispiele für Umsetzungen in Mitgliedsunternehmen kennt A Dr. Gerrit [email protected]

3Wissen & Wärme — Der Newsletter der Schwarzwald AG Januar 2018

Betriebswirtschaft

Der Einfluss von Industrie 4.0 auf den Einkauf

Der Einkäufer von morgen benötigt einen „Data-Science“-Hintergrund. Durch schnelles und effizientes Analysieren und Aufbereiten von Informationen entsteht ein Wettbewerbs-vorteil. Um aus „Big Data“ Entscheidungsvorlagen zu entwi-ckeln, sind fundierte Kenntnisse in Datenauswertung, Daten-kontrolle und auch Datensicherheit ganz wesentlich. Bestellungen per Telefon, E-Mail oder Mausklick sind auch heute noch üblich. Mit der Vernetzung von Objekten und damit der Schaf-fung von sich (teilweise) selbst steuernden Systemen wird auch der Einkauf (teil-)automatisiert. Kennt eine Maschine den aktuell verfüg-baren Bestand an Produktionsmaterial, die Verfügbarkeit des Materi-als beim Lieferanten sowie das Absatzverhalten des Endprodukts, so kann sie eigenständig entscheiden, wieviel nachbestellt werden muss.

Der strategische Einkaufsprozess wird zur Mensch-Maschine-Koo-peration: Bereits die Bedarfsanalyse kann auf Basis von Echtzeitdaten (teil-)automatisiert ablaufen. So weiß die herstellende Maschine beim Lieferanten, welche Spezifikationen das erstellte (Vor-)Produkt cha-rakterisieren. Die Lieferanten müssen hier die Fähigkeit mitbringen, sich in die Prozesse der gesamten Supply-Chain einzubringen. Ande-re Bereiche des strategischen Einkaufsprozesses werden voraussicht-lich weniger Veränderungen erleben. Die Einkaufsmarktanalyse wird weiterhin ein Kerngebiet des Einkaufs bleiben. Wobei die Leistungs-fähigkeit der gesamten Supply-Chain noch stärker in den Mittelpunkt rücken wird als die einfache Hersteller-/Lieferant Beziehung. Die Be-obachtung von Marktentwicklungen, technologischen Innovationen sowie die Durchführung von Verhandlungen werden auch weiterhin im Mittelpunkt stehen. Daten und elektronische Tools unterstützen den Einkäufer bei seiner Arbeit, ersetzen ihn jedoch nicht. AManfred [email protected]

Blockchain-baiserte Handelsplattformen wollen sich etablieren

Die Blockchain-Technologie ist in aller Munde, besonders da der Kurs der bekanntesten Internetwährung Bitcoin in den ver-gangenen Wochen in schwindelerregende Höhe gestiegen ist. Die Blockchain-Technologie eignet sich auch dafür, die Handelsfi-nanzierung transparenter, kostengünstiger und schneller durchzu-führen. Die Technologie kann über ein unveränderbares Kontobuch Verträge und Transaktionen digital erfassen. Damit bieten die Block-chain-basierten Plattformen Unternehmen die Option, die tägliche Abwicklung, besonders in der Außenhandelsfinanzierung, erheblich zu erleichtern. Der Vorteil besteht in der papierlosen Dokumentati-on, da alle Vertragsbestandteile wie Bestellung, Rechnung und Zollunterlagen über die Blockchain abgebildet werden können.Zwei Handelsplattformen etablieren sich parallel am Markt:  Batavia: Diese Plattform wurde von IBM und UBS initiiert. Weitere

Banken sind beigetreten: Commerzbank, die österreichische Erste Group, die spanische Caixa Bank sowie die kanadische Bank of Montreal. Anfang 2018 sollen die ersten Pilottransaktionen mit Kunden stattfinden.

  Digital Trade Chain mit dem Markennamen we.trade: Acht Ban-

ken (Deutsche Bank, HSBC, KBC, Natixis, Rabobank, Société Gé-nérale, Banco Santander und UniCredit) haben ein Joint Venture gegründet und entwickeln diese neue Plattform. Der offizielle Start ist ab dem zweiten Quartal 2018 geplant.

Theoretisch sind die Blockchain-Plattformen für vielfältige Dokumen-tenabwicklungen im Auslandsgeschäft denkbar, allerdings ist noch kein gültiger Rechtsrahmen geschaffen worden. Eine Vielzahl von re-gulatorischen, technischen und operativen Fragen sind noch zu klären. Schätzungen zufolge wird dies noch mindestens zwei bis fünf Jahre dauern. Gespannt auf die weitere Entwicklung informiert Sie gerneA Daniela [email protected]

Schweiz: Senkung der Mehrwertsteuersätze

Die Schweizer haben mit der Volksabstimmung vom 24. Sep-tember 2017 eine Senkung der Mehrwertsteuersätze zum 1. Januar 2018 beschlossen.  Normalsatz ab 01.01.2018: 7,7% (bis 31.12.2017: 8%)  Sondersatz (Beherbergung) ab 01.01.2018: 3,7% (bis 31.12.2017: 3,8%)  Reduzierter Satz ab 01.01.2018: 2,5% (bis 31.12.2017: 2,5%).Für die Frage, welcher MwSt-Satz zur Anwendung kommt, ist grundsätzlich der Zeitpunkt bzw. der Zeitraum der Leistungserbrin-gung maßgebend. Das Datum der Rechnungsstellung bzw. der Zah-lung ist nicht relevant. A Daniela [email protected]

Virtual Reality und Augmented Reality in Marketing und Vertrieb

Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) begegnete man bislang oftmals im Gaming-Bereich der Konsumenten-welt. Die Technologien entwickeln sich aber stetig weiter und finden mehr und mehr Anwendungsbereiche in der Industrie. Während der Anwender in der virtuellen Realität mittels VR-Brille die Umgebung ausblendet, gelingt mit der erweiterten Realität die Ver-schmelzung der Umgebung mit der virtuellen Realität. Auch wenn die Technologien noch in den Kinderschuhen stecken, sind die Anwen-dungsmöglichkeiten in Produktion, Vertrieb oder Marketing vielfältig. Gerade bei großen, teuren Produkten eignet sich die virtuelle Realität zur Darstellung oder auch zum Austesten. Dies können zum Beispiel Maschinenanlagen oder Operationssäle sein, die auf einer Messe oder im eigenen Showroom mittels VR-Technologie ausgestellt werden. Mit Hilfe der AR-Technologie können andererseits Produkte wie zum Beispiel exklusive Möbel zuhause eingeblendet werden und einen Kauf emotional beeinflussen. Ein weiterer spannender Ansatz inner-halb der AR-Technologie ist die Weiterentwicklung von Smart Glasses. Gezielt im Service eingesetzt, ermöglichen die Brillen es, Serviceeinsät-ze der Monteure beim Kunden zu reduzieren oder gar einzusparen.

Die VR und AR-Technologie bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten in den Unternehmen, die nicht nur als Trend verstanden werden sollten. Sowohl für das Unternehmen, als auch für den Kunden kann ein Mehrwert geschaffen werden, der mit Blick auf Service gar in neuen Geschäftsmodellen münden kann.A Isabel [email protected]

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Recht

Insolvenzgeldumlage sinkt erneut

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) hat mit Verordnung vom 27. September 2017 die Insolvenzgeld-umlage für das Jahr 2018 festgelegt. Danach sinkt zum Stich-tag 01.Januar 2018 der Umlagesatz auf dann 0,06 Prozent. Mit der Insolvenzgeldumlage werden die Mittel der Bundesagentur für Arbeit für die Zahlung von Insolvenzgeld an Arbeitnehmer im Falle der Insolvenz eines Unternehmens aufgebracht. Die Insolvenz-geldumlage wird von jedem Arbeitgeber erhoben, Bemessungs-grundlage ist ein Prozentsatz des Arbeitsentgelts, nach dem die Bei-träge zur gesetzlichen Rentenversicherung für die im Betrieb beschäftigten Arbeitnehmer/innen und Auszubildende bemessen werden.

Der Umlagesatz beträgt im noch laufenden Jahr 2017 0,09 Pro-zent, davor lag er bei 0,12 Prozent im Jahr 2016, 0,15 Prozent in den Jahren 2013 bis 2015. Das erneute Absenken des Beitragssatzes ist ein weiterer Indikator für die derzeit robuste Konjunktur, in der ver-gleichsweise wenig Firmeninsolvenzen zu verzeichnen sind.A Felix [email protected]

Vertríebsverträge – Wahl deutschen Rechts nicht immer ratsam!

Viele deutsche Unternehmen haben entweder keine oder nur sehr wenige Vertriebsniederlassungen im Ausland – und grei-fen deshalb zur Distribution ihrer Produkte auf örtliche Ver-tragshändler zurück. Hierzu werden regelmäßig Vertrags-händlerverträge geschlossen, die die Bedingungen der Zusammenarbeit beim Verkauf der Produkte näher regeln. Dabei drängen die Hersteller in der Regel darauf, das ihnen vertraute deutsche Recht als das auf das Rechtsverhältnis an-wendbare zu vereinbaren.Die Wahl deutschen Rechts ist jedoch bei Vertragshändlerverträgen nicht immer die „1. Wahl“. Denn zum einen unterliegen die Klau-seln der meist vorformulierten Vertragshändlerverträge dann der – im Vergleich zu anderen Rechtsordnungen – äußerst strengen Kon-trolle nach dem deutschen Recht der Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB-Recht). Zum anderen kann die Wahl deutschen Rechts dazu führen, dass dem ausländischen Vertrags-händler bei Beendigung der Geschäftsbeziehung unter bestimmten Voraussetzungen ein sog. Ausgleichsanspruch in entsprechender Anwendung der §§ 89b, 92c des Handelsgesetzbuchs zusteht. Die-ser Ausgleich kann dann auch im Vertrag nicht rechtswirksam abbe-dungen werden.

Diese Erfahrung musste ein deutscher Hersteller in dem vom Bun-desgerichtshof (BGH) im Februar letzten Jahres entschiedenen Fall (Aktenzeichen: VII ZR 102/15) machen. In dem Vertragshändlerver-trag, der deutschem Recht unterlag, war u. a. vereinbart worden, dass ein schwedischer Vertragshändler bei Beendigung der Ge-schäftsbeziehung dem Hersteller die Daten seiner Kunden herauszu-geben hatte. Ferner war vereinbart, dass bei Vertragsbeendigung keine Entschädigungen oder Vergütungen geltend gemacht werden können. Der schwedische Vertragshändler klagte dennoch auf Zah-

lung eines Ausgleichsanspruchs und bekam Recht. Der BGH folgte in dem Urteil seiner für deutsche Vertragshändlerverträge bereits ent-schiedenen Linie, dass einem Vertragshändler ein Ausgleichsan-spruch zustehe, wenn er Aufgaben ähnlich einem Handelsvertreter wahrzunehmen und bei Vertragsbeendigung die Kundendaten he-rauszugeben habe. Ein solcher Ausgleichsanspruch kann auch nicht ausgeschlossen werden, entsprechende Klauseln in Vertriebsverträ-gen sind unwirksam.

Ironie des Schicksals: Hätten die Parteien statt deutschem schwe-disches Recht vereinbart, wäre der vertragliche Ausschluss des Aus-gleichsanspruchs wirksam gewesen. A Felix [email protected]

Betriebliches Eingliederungsmanagement keine Voraussetzung für Versetzung

Die Durchführung eines sog. betrieblichen Eingliederungs-managements im Sinne von § 84 Abs. 2 (ab 01.01.2018: § 167 Abs. 2) Sozialgesetzbuch IX, landläufig kurz und prägnant BEM abgekürzt, ist keine formelle Voraussetzung für eine vom Arbeitgeber im Rahmen seines Direktionsrechts ange-ordneten Versetzung. Dies gilt selbst dann, wenn die Anord-nung des Arbeitsgebers (auch) auf Gründe gestützt wird, die im Zusammenhang mit dem Gesundheitszustand des Arbeitnehmers stehen. Dies hat das Bundesarbeitsgericht (BAG) in Erfurt mit Urteil vom 18. Oktober 2017 (Az.: 10 AZR 47/17) entschieden.Geklagt hatte ein Maschinenbediener, der anfangs in Wechsel-schicht, dann aber ausschließlich in Nachtschicht gearbeitet hatte. Nachdem er in den Jahren 2013 und 2014 jeweils an 35 Arbeitsta-gen arbeitsunfähig erkrankt war und zudem von Dezember 2014 bis Februar 2015 an einer suchtbedingten Therapiemaßnahme teilge-nommen hatte, hatte der Arbeitgeber gegenüber dem Arbeitneh-mer nach einem sog. Krankenrückkehrgespräch angeordnet, dass er künftig wieder in Wechselschicht arbeiten solle.

Der Arbeitnehmer vertrat die Auffassung, dass diese Anordnung bereits deshalb unwirksam sei, weil der Arbeitgeber vor der Maß-nahme kein BEM durchgeführt habe. Im Übrigen entspreche sie auch nicht – dem für das Direktionsrecht erforderlichen - billigem Ermessen, da sein Interesse an der Beibehaltung der Nachtschicht nicht hinreichend berücksichtigt worden sei. Der Arbeitgeber hatte dagegen argumentiert, dass eine Dauernachtschicht generell ge-sundheitlicher belastender als jede andere Arbeitszeit sei. Ferner würden sich krankheitsbedingte Ausfälle des Arbeitnehmers in der Wechselschicht leichter kompensieren lassen.

Das BAG gab – anders als die Vorinstanz Landesarbeitsgericht Baden-Württemberg – dem Arbeitgeber recht. Es hob hervor, dass die Rechtmäßigkeit einer Versetzung alleine an dem billigen Ermes-sen des Direktionsrechts zu messen sei; die Regelungen zum BEM seien hier hingegen kein Beurteilungsmaßstab.

Im Zusammenhang mit der BAG-Entscheidung ist noch darauf hinzuweisen, dass die Deutsche Rentenversicherung Bund zudem ihren Leitfaden zur Durchführung des BEM überarbeitet hat. Dieser kann gerne beim wvib-Team Recht angefordert werden.A Felix [email protected]

5Wissen & Wärme — Der Newsletter der Schwarzwald AG Januar 2018

Menschen in der Schwarzwald AG

Geburtstage unserer Mitglieder

60. Martin Rasenberger am 01. JanuarRSD Polytec GmbH, Efringen-Kirchen

Jürgen Wiegand am 13. Januar embex GmbH, Freiburg

Hubert Hirt am 16. JanuarHirt Präzisionsdrehteile, Dauchingen

Dr. Gerhard Flöck am 18. JanuarWitzenmann GmbH, Pforzheim

Dr. Christian Pychlau am 31. Januar PTW-Freiburg GmbH, Freiburg

Dr. Franz-Otto Witte am 31. Januar TeConcept GmbH, Freiburg

75. Erich Aichele am 17. Januarera-contact GmbH, Bretten

80. Karl Krüger am 30. JanuarKRÜGER GmbH & Co. KG Kunststoffwerk, Wutöschingen

Firmenjubiläen

50 Jahre Ingenieurbüro Theo Erb GmbH, Friesenheim, am 1. Januar

Grundfos Water Treatment GmbH, Pfinztal, am 12. Januar

Fabrizio Mascali

Fabrizio Mascali sammelte nach seinem Studium in Mechatronik Erfahrung als Projektingenieur für Lean-Projekte bei einem mittelständischen Unternehmen. Seit Juli 2017 betreut er im Team Techno-logie die Lean Manager, die Logistiker und die Meister und Teamleiter der Produktion in den Mitgliedsunternehmen

in mehreren Fach-Erfa-Gruppen und steht gerne für Fragen rund um Lean, Logistik und Produktion zur Verfügung. Fabrizio Mascali betreut die Junioren-Erfa-Gruppe und baut ein Cluster Ma-schinenbau der Schwarzwald AG neu auf. Sie erreichen ihn unter Tel. 0761 / 4567 220 oder [email protected]

Judith Meßmer

Viele Mitglieder kennen ihre Stimme be-reits vom Telefon: Seit Juli 2017 verstär-kt Judith Meßmer das Team Technolo-gie als Assistentin. Ihre Hauptaufgaben sind die Organisation von Fach-Erfas und Seminaren mit technologischer Ausrichtung und die Terminkoordinati-on von Besuchen bei Mitgliedsunter-

nehmen. Außerdem organisiert sie mehrere Chef-Erfa-Gruppen. Ju-dith Meßmer freut sich über Ihren Anruf unter 0761/ 4567 202 oder eine Nachricht an [email protected]

Ehrung

Bettina Schuler-Kargoll, Schuler Rohstoff GmbH, Deißlingen, hat die Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg für heraus-ragende unternehmerische Leistungen und Verdienste um die ba-den-württembergische Wirtschaft erhalten.

Wir gratulieren

Der „German Design Award 2018“ ging gleich vier Mal an die Wag-ner System GmbH, Lahr. Der deutsche Markenhersteller hat die hochkarätig besetzten Jurys des Rat für Formgebung, der deutschen Marken- und Designinstanz, mit ideenreichen Innovationen in den Kategorien „Excellent Product Design“ und „Excellent Communica-tions Design“ überzeugt. Die Entscheidung: „Vier gewinnt!“. Drei Mal gab es für Wagner die hohe Auszeichnung „Winner“ – und zudem noch eine „Special Mention“. Einer der Gewinner beim „German Design Award 2018“ ist das Schwarzwald-Roadmovie “Out of Black Forest”, der aktuelle Wagner-Produktfilm.

Die Polysecure GmbH, Freiburg, wurde für ihre neue Sortiertechno-logie „Tracer Based Sorting“ mit dem StartGreen Award ausge-zeichnet. Der Preis würdigt innovative Gründungskonzepte, Start-ups und Unternehmen, die mit ihren Dienstleistungen und Produkten zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit beitragen. Schirmherrin des StartGreen Awards ist Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.

Die Marke Schöck wurde von Architekten beim Award „Architects‘ Darling“ 2017 mit einer goldenen und zwei silbernen Trophäen aus-gezeichnet. In der Produktkategorie „Balkone/Loggien/Terrassen“ wurde der Schöck Isokorb auf Platz 1 gewählt. In der Jury-Kategorie „Innovation Rohbau“ wurde der neuentwickelte Schöck Isokorb XT-Combar für frei auskragende Bauteile auf den zweiten Platz ge-wählt. Mit dem Schöck Thermoanker sicherte sich der Bauprodukte-hersteller im Bereich „Befestigungstechnik“ die silberne Trophäe.

6 Wissen & Wärme — Der Newsletter der Schwarzwald AGJanuar 2018

Was war ...

„Ein Unternehmer ist einer, der weiß, wann eine neue Zeit anbricht“

Podiumsdiskussion mit Dr. Corrado Nizzola (Daimler AG), Christoph Erdmenger

(Verkehrsministerium Baden-Württemberg), Julian Meyer (Mesa Parts GmbH)

und Moderator Andreas Richter

... so wvib Präsident Thomas Burger beim Automotive Gipfel in Tuttlingen. Noch nie war die Zukunft der Automobilindu-strie und damit auch der Zulieferbetriebe in der Schwarzwald AG so spannend wie heute. Könnte es ums Überleben gehen? Oder wird alles nur halb so heiß gegessen, wie es in Sachen Elektromobilität, Autonomes Fahren und Mobilität der Zu-kunft seit Monaten hochkocht?„Bei einem so bedeutenden Thema ist es wichtig, dass sich die rich-tigen Partner zusammentun!“ Mit diesen Worten eröffnete wvib Präsident Thomas Burger seine Rede anlässlich des Automotive Gip-fels Ende November in Tuttlingen. Einerseits wertschätzte er mit sei-nem ersten Satz die Kooperation von wvib und IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg bei der Organisation der Veranstaltung. Andererseits machte er an dieser Stelle deutlich, dass sich ein wvib Präsident im Unterschied zu einem Kammer-Präsidenten nicht nur appellierend, sondern durchaus per Ansage äußern darf.

Einig waren sich Kammerpräsident Dieter Teufel und Thomas Bur-ger in ihrer Forderung nach einer „versachlichten Debatte um eine klimaneutrale Mobilität und Technologieoffenheit“.

Die Liste der Keynote-Speaker war hochkarätig besetzt: Mit Prof. Dr. Günther Schuh begeisterte der Lehrstuhlinhaber für Produktions-systematik der RWTH Aachen als Wissenschaftler – mehr aber noch als Unternehmer. Der CEO der e.GO Mobile AG hat mit seinen Stu-denten das Elektrofahrzeug e.GO Life zur Serienreife entwickelt.Die Erfolgsgeschichte seines ersten Unternehmens Street Scooter GmbH machte Schuh glaubwürdig und seine Erfahrungsberichte ließen auf-horchen: „Mein Unternehmen braucht keine Umweltprämie, es braucht kein Händlernetz und eigentlich braucht es auch kein Mar-keting“. Er schaffte es ohne all dies: In 2016 war sein neues Elektro-auto in den Verkaufscharts auf Platz vier – vor Tesla auf Platz 5…

Schien während Schuhs Worten die Marschrichtung Richtung E-Mobilität glasklar vor den rund 150 Gästen zu liegen, dämpfte Julian Meyer (Geschäftsführer Mesa Parts, Lenzkirch) eine eventuell aufkei-mende Euphorie. Mit seiner kritischen Betrachtung der E-Mobilität und der Energiewende berührte er wunde Punkte von der EEG-Um-lage über die Speicherproblematik bis hin zum Netzausbau. Sein Re-

sümee: „Ich sehe keinen Anlass dafür, die E-Mobilität zu fördern“. Er verlangte stattdessen: „Es braucht einen massiven Eingriff, um Fehlsteuerungen zu verhindern“.

Dr. Corrado Nizzola, Leiter Hybrid-/Elektroantriebe & E-Motoren, Forschung/Vorentwicklung bei der Daimler AG in Stuttgart, lieferte schon mit seinem ersten Satz eine wichtige Replik an Julian Meyer: „Sie haben die Emotion und die Leidenschaft vergessen!“. Die Au-tomobilindustrie sei ganz und gar nicht orientierungslos, sondern nehme durchaus zur Kenntnis, dass das Umfeld der Branche sich gerade mit rasanter Geschwindigkeit verändere. Seine Empfehlung: „Steigen Sie in neue Technologien ein und akzeptieren Sie, dass wir extrem viel Dynamik haben!“

Bei der anschließenden Podiumsdiskussion nahm Christoph Erd-menger, Leiter der Abteilung „Nachhaltige Mobilität“ im baden-württembergischen Verkehrsministerium, den Platz des frühzeitig abgereisten Prof. Dr. Schuh ein. Seine Kernbotschaft war Warnung pur: „Gemessen an der Größe des Veränderungsprozesses haben wir verdammt wenig Zeit“.

Wer sich für Zukunftsstrategien und Zukunftstechnologien – als Er-fahrungsberichte u. a. geliefert von Lothar Maier (Senior Key Account Manager J. G. Weisser Söhne GmbH & Co. KG in St. Georgen) sowie Wolfgang Häusler (Produktmanager Innovations, Marquardt GmbH, Rietheim-Weilheim) interessierte, war in den nachmittäglichen Vor-trägen bestens bedient. Zeit zum Erfahrungsaustausch war darüber hinaus reichlich eingeplant. „Das ist ein Muss, wenn man sich in der Schwarzwald AG zusammenfindet“, so Hauptgeschäftsführer Dr. Christoph Münzer, der Günther Schuhs Aufforderung nach „Kannst-mir-mal-sagen-Netzwerken“ für die Schwarzwald AG schon als erle-digt verbuchen konnte. Der Professor und CEO aus Aachen sieht nämlich in den Communities, in denen man sich austauscht, organi-siert und umorganisiert, den einzigen Weg, in bewegten Zeiten schnell genug zu lernen und Transformationsprozesse zu bewältigen.A Dr. Gerrit [email protected]

Zu Gast bei der PTW-Freiburg GmbH

Das vor 95 Jahren gegründete wvib-Mitglied PTW-Freiburg Physikalisch-Tech-

nische Werkstätten Dr. Pychlau GmbH ist der weltweit größte Hersteller von

Strahlungsmessgeräten für klinische Anwendungen. Der geschäftsführende

Gesellschafter Dr. Christian Pychlau lud zum Unternehmergespräch nach Frei-

burg ein. Neben der Unternehmens-Präsentation und einem Betriebsrundgang,

war auch Zeit für Tagesfragen wie „Gewinnen und Halten von Fachkräften“,

„Einfluss von Tarifbindung“ und natürlich für ausgiebiges Netzwerken.

7Wissen & Wärme — Der Newsletter der Schwarzwald AG Januar 2018

Was war ...

Digitalisierung bei der Gruner AG

Die Teilnehmer beim Betriebsrundgang, ganz links der Gastgeber Patrick Spreitzer

Patrick Spreitzer, Geschäftsführender Gesellschafter der Gru-ner AG, war Gastgeber des Unternehmergesprächs für die Re-gion Tuttlingen – Rottweil –Zollernalb in Wehingen.Die Gruner AG wurde 1953 in Wehingen gegründet und ist heute ein Hidden Champion mit fast 400 Mitarbeitern in Wehingen und 1.250 Beschäftigten weltweit.

Sebastian Kosicki, bei der Gruner AG Verantwortlicher für die Di-gitalisierung in der Produktion, gab einen Einblick in sein Fachgebiet. Für ihn ist Industrie 4.0 kein Endzustand, sondern eine Vision. Zwi-schenstation auf dem Weg ist zunächst die Transparenz in der Pro-duktion mit dem Ziel, sich möglichst selbst zu steuern.

Der wichtigste Faktor ist aber wie immer der Mensch, der die Ver-änderung gestaltet und am Ende annimmt, um damit erfolgreich zu arbeiten. Die Teilnehmer des Unternehmergesprächs nutzten die Gelegenheit, das Unternehmen bei einem Rundgang im Detail zu sehen. Sie waren von der großen Fertigungstiefe und der umfas-senden Visualisierung beeindruckt.A Edgar [email protected]

Chef-Erfa 38 feiert ihr 45-jähriges Jubiläum

Die Chef-Erfa 38 besuchte in Kehl die Badische Stahlwerke GmbH. Die Teilneh-

mer waren sehr beeindruckt von den technischen Vorgängen beim

Anfahren eines Schmelzofens und dem Abguss in die Stranganlagen sowie

die Weiterverarbeitung im Walzwerk. Zum Abschluss fuhr die Gruppe mit

der neuen Tramlinie von Kehl nach Strasbourg und genoss einen unterhalt-

samen Stadtrundgang.

Ausbildungsinitiative HeDu

Eingeladen hatten die Dunkermotoren GmbH und Hectronic GmbH zum Unternehmergespräch nach Bonndorf. 16 Unternehmern und Personalverantwortlichen wurde die gemein-same Ausbildungsinitiative HeDu, die schon mehrfach mit bundes-weit ausgeschriebenen Preisen honoriert wurde, vorgestellt.

Claus Kaimer, Prokurist von Dunkermotoren GmbH, erläuterte die Abläufe

Stefan Forster, Geschäftsführer von Hectronic GmbH, beschrieb die Bestandteile

der Ausbildungskooperation

A Angelika [email protected] und Daniela [email protected]

Neues Servicekonzept

Die Fach-Erfa Technischer Service traf sich bei Herrmann Ultra-schalltechnik GmbH & Co. KG in Karlsbad. Tagesthema war die Markteinführung und interne Etablierung eines Service-dienstleistungskonzeptes im Unternehmen. Nach der Vorstellung des Unternehmens durch Thomas Herrmann, Geschäftsführender Gesellschafter, präsentierte Jens Geistl die Aus-gangslage und Zielsetzung des neuen Servicekonzeptes. Als Tages-frage stand das Thema Mitarbeiterentsendung bei Technischen Ser-viceeinsätzen auf der Agenda. Die Teilnehmer tauschten sich zur Umsetzung und den aktuellen Erfahrungen zu den Meldepflichten innerhalb der EU und der Schweiz aus.

Zum Abschluss führte Jens Geistl die Gruppe durch den Geschäfts-bereich Plastics und beantwortete die Fragen der Teilnehmer rund um Produktion und Prüflabor. A Isabel [email protected]

8 Wissen & Wärme — Der Newsletter der Schwarzwald AGJanuar 2018

electronica – Die Leitmesse der Elektronik

Die Schwarzwald AG ist mit einem Gemeinschaftsstand auf der Weltleitmesse für Komponenten, Systeme und Anwen-dungen der Elektronik vom 13.-16. November 2018 in Mün-chen vertreten.Der Gemeinschaftsstand in Halle B5 ist mit dem offen gehaltenen Standkonzept der optimale Standort. Der attraktive Meeting-Bereich mit Catering bildet einen perfekten Rahmen für Gespräche mit Be-suchern und Kunden.

Mit einem definierten Paket zum Festpreis erhalten die Aussteller organisatorische Unterstützung, auch steht das wvib-Messeteam im Vorfeld mit Rat und Tat gerne zur Seite, organisatorisch, beratend oder auch kreativ gestaltend.

Für Fragen und Interesse am Gemeinschaftsstand wenden Sie sich bitte an AMark [email protected]

Frühlings-Matinée mit neuen Klängen

Am 4. März 2018 findet nach zweijähriger Pause endlich wie-der die Frühlings-Matinée für die Unternehmerfamilie im Kul-tur und Bürgerhaus Denzlingen statt. In entspannter Sonntagmorgen-Stimmung geht es diesmal um das Thema „Industrielle Gründungen“ und die Frage „Braucht Zukunft Herkunft?“. Das Programm bietet Interessantes und Unterhaltsames für die ganze Famiilie. Gelegenheit zum Netzwerken gibt es beim anschließenden Brunch. Nähere Informationen erhalten Sie in der nächsten Ausgabe von Wissen & Wärme.A [email protected]

Was kommt ...

ImpressumHerausgeber: wvib e.V.; www.wvib.de

Redaktion/Lektorat: Elke Sarter, Heike Eßer

V.i.S.d.P.: Dr. Christoph Münzer

Druck: burger)(druck GmbH; Erscheint: zum Monatsbeginn

Die Schwarzwald AG ...versammelt mittelständische, familiengeprägte, exportstarke Industrieunter-

nehmen – im Schwarzwald und weit darüber hinaus. Aufgeschlossene Un-

ternehmer und Führungskräfte, die sich für ihr Unternehmen, ihre Kunden,

ihre Mitarbeiter, die Umwelt und für unsere Gesellschaft engagieren, tau-

schen sich aus zu einem Ziel: Unternehmen und Menschen wettbewerbsfä-

higer zu machen. Es geht um: Werte, Familie, Eigentum, Strategie, Führung,

technologische Perspektiven der Industrie, neue (globale) Marktzugänge

und neue Geschäftsmodelle.

Im wvib – gegründet 1946 von Unternehmern für Unternehmer – erwirt-

schaften rund 1.000 produzierende Unternehmen mit 209.000 Beschäf-

tigten rund 43 Mrd. Euro Umsatz. Die Schwarzwald AG beschäftigt weitere

33.000 Mitarbeiter im Ausland. In jährlich rund 1.000 Veranstaltungen

wachsen rund 700 Unternehmens-Chefs und ca. 5.000 Führungskräfte im

permanenten Erfahrungsaustausch, in Seminaren und Beratungen zu einer

lernenden Gemeinschaft zusammen.

52 hauptamtliche Mitarbeiter engagieren sich in 14 Landkreisen und im Frei-

burger wvib-Haus für „Wissen und Wärme“ (Zitat von Ehrenpräsident Dr.

h.c. Georg H. Endress) in der Schwarzwald AG.

Stand 30.06.2017

Top Termine

18.01.18 In 30 Monaten: Signifikante Produktivi- tätssteigerung in der Montage Die Lean-Transformation bei Maquet, Getinge Group in Rastatt

04.03.18 Frühlings-MatinéeKultur & Bürgerhaus, Denzlingen

22.-23.03.18 Chefsache PhilosophieSaiger Lounge, Lenzkirch-Saig

08.04.18 LAUFEN. KÄMPFEN. GEWINNEN.beim 15. Freiburg Marathon

22.07.18 Golf-TurnierÖschberghof, Donaueschingen

16.-20.10.18 FakumaMessezentrum Friedrichshafen

17.10.18 wvib im DialogAlbert-Ludwigs-Universität Freiburg

13.-16.11.18 ElectronicaMesse München

09.11.18 JahreshauptversammlungEuropapark Rust

DER NEUE 2018

DERNEUE

LEHRGÄNGE & SEMINARE 2018wvib-Akademie

In dem neuen Katalog sind so-wohl bekannte und bewährte Seminare und Lehrgänge als auch eine ganze Reihe neuer Angebote, die die Mitarbeiter der Schwarzwald AG darin unterstützen, mit den Verän-derungen im Arbeitsumfeld Schritt zu halten. Dass wir das eine oder andere Seminar jetzt auch als Online-Training anbieten, ist nicht revo-lutionär, es ist logische, evolutio-näre Konsequenz. Dieses neue

Angebot wird das persönliche Treffen beim Seminar in der wvib-Akademie in Freiburg, Baden-Baden, ... nicht abschaffen. Es wird aber denen nützen, die sich einen langen Anfahrweg sparen oder lieber am Abend oder am Wochenende lernen.

Alle Weiterbildungsangebote aus dem Katalog können ab sechs Teilnehmern auch als Training im eigenen Haus organisiert werden. Miriam [email protected], Produktmanagement Inhouse, freut sich auf Anfragen.A Dirk [email protected]