Hittnau Turbenthal Flagge zeigen für die Formel 1 für ... · ZO/AvU Freitag, 30. Juli 2010 Bezirk...

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ZO/AvU Freitag, 30. Juli 2010 5 Bezirk Pfäffikon ZO Seite: 5 Näher als der Hittnauer Urs Raths kommt man kaum an die Formel 1 heran: Das OK- Mitglied der Oldtimerclassic Hittnau war am letzten Wochenende in Hockenheim als Streckenposten im Einsatz. Stefan Jäggi Als am letzten Wochenende die For- mel 1 im deutschen Hockenheim gas- tierte, befand sich ein Hittnauer mitten im Geschehen. Er kam dem glamourö- sen und milliardenschweren Rennzirkus näher als jeder Zuschauer, lief während des Rennens sogar auf die Strecke – und das ganz legal. Urs Raths war einer von 250 Streckenposten am Hockenheim- ring. «Für mich als grossen Motorsport- fan war das natürlich ein Traum», sagt Raths, wieder zurück in seiner Auto- werkstatt in Oberhittnau. «Die ganze Show, das Theater rundherum, die grosse Publizität des Anlasses ... Das war schon ein spezielles Gefühl.» Für den 54-Jährigen ist es der vor- läufige Höhepunkt seiner Karriere als Streckenposten. Der ehemalige Touren- wagenfahrer hatte vor sechs Jahren be- schlossen, sich vom Automobil Club Schweiz zum Streckenposten ausbilden zu lassen, um in der Motorsportszene zu bleiben. Nachdem er eine Art erwei- terten Nothelferkurs absolviert hatte, war er an verschiedenen Veranstaltun- gen im Einsatz, unter anderem beim Oldtimerrennen GP-Suisse von Bern. Dank Kontakten in die Formel 1 Der Sprung in die Königsklasse des Motorsports gelang dann erstaunlich einfach. «Man muss einfach die rich- tigen Kontakte haben», sagt das OK-Mit- glied der Oldtimerclassic Hittnau. Ein Telefonat und einen weiteren Kurs spä- ter hatte Raths sein Formel-1-Ticket in der Tasche – zusammen mit einer Aus- bildung in Flaggenlehre, Feuerlöschen und Personenbergung. Zusammen mit Kollege Reto Wüth- rich aus Hittnau, seines Zeichens eben- falls Streckenposten und OK-Mitglied der Oldtimerclassic, bezog Raths am Mitt- woch sein Quartier in einem Wohnmobil mitten im Rennareal. Die Streckenposten reisen und wohnen auf eigene Kosten – «es gibt einen Unkostenbeitrag, aber der deckt bei weitem nicht alle Ausgaben. Ist auch egal, wir machen das ja nicht des Geldes wegen», so Raths. Spaziergang durch die Boxengasse Der Hittnauer kam dafür anderwei- tig auf seine Kosten. «Ich war sehr er- staunt, wie einfach man überall Zugang hatte. Wir konnten zum Beispiel pro- blemlos in die Boxen der Teams hinein- spazieren. Nur am Rennsonntag war alles abgeriegelt.» An diesem Tag hatte Raths dafür seinen Logenplatz direkt nach der Boxenausfahrt. «Ein sehr in- teressanter Standort. Man erlebt die ge- waltige Beschleunigung mit, wenn die Autos vom Reifenwechsel kommen. Und in den Kurven kommen die Piloten keinen Zentimeter von der Ideallinie ab», schwärmt er. Während des Rennens ging es für Raths vor allem darum, den Fahrern die verschiedenen Flaggen zu zeigen, etwa die gelbe für ein Überholverbot nach einem Unfall oder die blaue bei Über- rundungsmanövern. Und wenn es in der Nähe seines Postens Materialschäden gab, war es seine Aufgabe, die Strecke von den Trümmerteilen zu befreien. So musste Raths etwa den halben Front- flügel von Sauber-Pilot Pedro de la Rosa beiseiteschaffen. Keine Angst auf der Strecke Keine Angst, auf der Strecke Teile aufzuheben, wenn jederzeit ein Bolide mit 250 km/h heranbrausen kann? Raths winkt ab. Alle Befehle während des Formel-1-Rennens empfangen die Streckenposten per Funk von der Haupt- zentrale, die jederzeit die Übersicht über das Renngeschehen hat. «Aber Respekt und Vorsicht sind schon nötig. Es ist be- eindruckend, zu sehen, welche Kräfte bei einem Zusammenstoss freigesetzt werden», sagt Raths nachdenklich. Unweigerlich muss er an den 27. Au- gust 2006 denken: Damals wurde ein Streckenposten der Oldtimerclassic Hitt- nau von einem Fahrzeug erfasst und ge- tötet. «In Hockenheim wurde mir wie- der einmal klar, dass es grosse Auslauf- zonen braucht. Die Zuschauer wollen natürlich möglichst nahe am Geschehen sein, aber wenn man miterlebt, wie rasend schnell ein Auto nach einem Crash noch 300 Meter über den Kies schlittert ...» Das Unglück von Hittnau ist aber gleichzeitig auch eine Motivation für Raths, solche Risiken in Zukunft zu ver- mindern. So hat er am Hockenheimring weitere Kontakte geknüpft und zehn Streckenposten-Profis dazu bewogen, an der diesjährigen Oldtimerclassic in Hittnau mitzuarbeiten. Hittnau Urs Raths arbeitete als Streckenposten am Grossen Preis von Deutschland Flagge zeigen für die Formel 1 Mitten im Formel-1-Zirkus: Urs Raths (links) mit Kollege Reto Wüthrich am Hockenheimring. (ü) Niemand weiss, wem das alte Postauto auf dem Areal einer Firma in Tagelswangen gehört. Nun soll der Bus neben dem Jugendbüro in Grafstal zu einem Jugendraum umgebaut werden. Heidy Dietiker Einsam und verlassen steht das alte Postauto auf dem Areal einer Firma an der Rietstrasse in Tagelswangen. Seine besten Zeiten hat das gelbe Vehikel schon lange hinter sich: Die Sitze sind defekt, die Türen klemmen, durch die defekte Frontscheibe tropft der Regen. Nun soll dem Bus wieder neues Leben eingehaucht werden, indem er zu einem Aufenthaltsraum für Jugendliche umge- baut wird. Der Lindauer Gemeinderat hat dafür einen Kredit von rund 18000 Franken bewilligt. «Gehört dieser Bus Ihnen?» Wem das Postauto gehört, weiss niemand. Ein Plakat des Jugendbüros Lindau mit der Frage «Gehört dieser Bus Ihnen?» hängt seit Monaten an den Fensterscheiben. Wenn sich bis Ende Juni kein Eigentümer melde, werde man sich erlauben, den Bus an einem neuen Ort zu platzieren und umzubauen, heisst es auf dem Papier weiter. Wie Jugendarbeiter David Reinhard bestätigt, hat sich bisher niemand ge- meldet. Und auch der Eigentümer des Grundstücks, auf dem der Bus steht, hat keine Verwendung für das Postauto. Weil das Gelände demnächst überbaut wird, muss das Fahrzeug weg. Und was passiert, wenn sich der Besitzer nun doch noch meldet? «Dann müsste dieser erhebliche Nachzahlungen für die Platz- miete leisten», so Reinhard. Dass dieser Fall eintreten wird, daran glaubt er jedoch nicht, «denn das Postauto ist bei Weitem nicht mehr fahrtüchtig.» Der Bus soll nun beim Schwimmbad Grafstal unmittelbar neben das Jugend- büro gestellt werden. Ein entsprechen- des Baugesuch wurde eingereicht, ein Entscheid wird Mitte August erwartet. Umbau wohl durch Jugendliche Die Jugendarbeit beabsichtigt, den Bus zusammen mit den Jugendlichen umzubauen. Wie der Innenraum des Postautos dereinst aussehen soll, wollte Reinhard noch nicht verraten. «Wir war- ten zuerst die Baubewilligung ab und werden zu einem späteren Zeitpunkt in- formieren», erklärt der Jugendarbeiter. Fest steht, dass der Umbau im Rahmen einer Projektwoche der Oberstufen- schule Grafstal Anfang Oktober dieses Jahres in Angriff genommen werden wird. Lindau Gemeinderat bewilligt Kredit für Umbau eines bejahrten Busses zum Jugendraum Altes Postauto wird zu neuem Leben erweckt Ein Bus für die Jugend: Für 18 000 Franken soll dieses nicht mehr fahrtüchtige, her- renlose Postauto umgebaut werden und in Grafstal als Jugendraum dienen. (dih) Turbenthal Günstigere Miete für Grosshalle In einer alten Fabrikhalle in Turbenthal ist eine Grosshalle geplant. Noch immer hapert es aber mit der Finanzierung. Nun reduziert die Firma Boller Winkler den Nettomietzins nochmals. Sowohl die Sportvereine als auch der Gemeinderat von Turbenthal planen die Umnutzung einer frei gewordenen Prodktionshalle im ehemaligen Webe- reiteil der Firma Boller Winkler zu einer Sport- und Mehrzweckhalle (wir berich- teten). Weil es mit der Finanzierung noch immer hapert, wird nun die Spon- sorensuche durch die involvierten Ver- eine vorangetrieben. Sponsorentafeln werden angeboten, Namensrechte an der Halle können erworben werden. Firma gewährt Sonderkonditionen Wie der «Landbote» berichtet, steht auch die Firma Boller Winkler hinter dem Projekt. Dies zeige sich vor allem bei den Sonderkonditionen, welche die Firma zu gewähren bereit ist. Wie der Architekt Hans Drost gegenüber dem «Landboten» sagte, sei der Nettomiet- anteil nochmals reduziert worden. Die Miete beginnt im ersten Betriebsjahr neu bei 65 Franken pro Quadratmeter. Bei einer Gesamtfläche von rund 1600 Quadratmetern entspricht dies gut 100000 Franken im Jahr. Innerhalb der ersten drei Betriebs- jahre erhöht sich der Quadratmeterpreis nicht wie ursprünglich geplant auf 90, sondern nur auf 75 Franken. Dies ent- spricht einem jährlichen Nettomietzins von 120000 statt 144000 Franken. Der Gemeinde werde damit die Chance er- öffnet, mehr Einnahmen generieren zu können. Ausstieg nach 15 Jahren möglich Die Dauer des Mietvertrags ist auf 15 Jahre befristet. Danach kann die Ge- meinde aussteigen, ohne dass ihr allfäl- lige Kosten für einen Rückbau entstün- den. Der Umbau wird mit Gesamtkosten von rund zwei Millionen Franken bezif- fert. 500000 Franken für den Umbau und einen Mietbeitrag von 50000 Fran- ken hat die Gemeinde Turbenthal bud- getiert. 200000 Franken für Sanierungs- und Anpassungsarbeiten an der Aussen- hülle wird die Firma Boller Winkler selber übernehmen. Primar- und Sekun- darschule beabsichtigen ebenfalls, sich finanziell zu beteiligen. Weiter sollen die umliegenden Gemeinden angefragt werden. Das Projekt ist zudem beim Kanton eingereicht worden. Ein Entscheid über die Höhe der kantonalen Subventionen soll im Herbst fallen. Der Gemeinderat plant, das Projekt im Dezember der Ge- meindeversammlung vorzulegen. (zo) Hittnau Der Elternrat ist auf Kurs Auf Beginn des Schuljahrs 2008/09 wurde an der Schule Hittnau ein Eltern- rat eingeführt. Eine erste Zielüberprü- fung sollte nun zeigen, ob die Elternmit- wirkung auf Kurs ist. Erkenntnisse und Erfahrungen von Schulpflege, Schullei- tung, Lehrerteams und nicht zuletzt vom Elternrat selber wurden erhoben und ausgewertet. Wie die Schulpflege mitteilt, fällt das Fazit erfreulich aus. Das Ziel, den Elternrat zu institutionali- sieren, sei erreicht worden. Die Evalua- tionsberichte zeigen, dass die Arbeit der Elternmitwirkung sehr geschätzt wird. Die Erkenntnisse aus der Evaluation wurden genutzt, um das bestehende Reglement einer ersten Überarbeitung zu unterziehen. Mit dem Vorliegen des Evaluationsberichts und des aktualisier- ten Reglements hat die Arbeitsgruppe Elternmitwirkung ihre Aufgabe erfüllt. Sie wurde deshalb von der lokalen Schulpflege unter Verdankung der ge- leisteten Dienste aufgelöst. (zo)

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ZO/Av U Freitag, 30. Juli 20105Bezirk Pfäffikon

ZO Seite: 5

Näher als der Hittnauer UrsRaths kommt man kaum andie Formel 1 heran: Das OK-Mitglied der OldtimerclassicHittnau war am letztenWochenende in Hockenheimals Streckenposten im Einsatz.

Stefan Jäggi

Als am letzten Wochenende die For-mel 1 im deutschen Hockenheim gas-tierte, befand sich ein Hittnauer mittenim Geschehen. Er kam dem glamourö-sen und milliardenschweren Rennzirkusnäher als jeder Zuschauer, lief währenddes Rennens sogar auf die Strecke – unddas ganz legal. Urs Raths war einer von250 Streckenposten am Hockenheim-ring. «Für mich als grossen Motorsport-fan war das natürlich ein Traum», sagtRaths, wieder zurück in seiner Auto-werkstatt in Oberhittnau. «Die ganzeShow, das Theater rundherum, diegrosse Publizität des Anlasses ... Daswar schon ein spezielles Gefühl.»

Für den 54-Jährigen ist es der vor-läufige Höhepunkt seiner Karriere alsStreckenposten. Der ehemalige Touren-wagenfahrer hatte vor sechs Jahren be-schlossen, sich vom Automobil ClubSchweiz zum Streckenposten ausbildenzu lassen, um in der Motorsportszenezu bleiben. Nachdem er eine Art erwei-terten Nothelferkurs absolviert hatte,war er an verschiedenen Veranstaltun-gen im Einsatz, unter anderem beimOldtimerrennen GP-Suisse von Bern.

Dank Kontakten in die Formel 1Der Sprung in die Königsklasse des

Motorsports gelang dann erstaunlicheinfach. «Man muss einfach die rich-tigen Kontakte haben», sagt das OK-Mit-glied der Oldtimerclassic Hittnau. EinTelefonat und einen weiteren Kurs spä-ter hatte Raths sein Formel-1-Ticket inder Tasche – zusammen mit einer Aus-bildung in Flaggenlehre, Feuerlöschenund Personenbergung.

Zusammen mit Kollege Reto Wüth-rich aus Hittnau, seines Zeichens eben-falls Streckenposten und OK-Mitglied derOldtimerclassic, bezog Raths am Mitt-woch sein Quartier in einem Wohnmobil

mitten im Rennareal. Die Streckenpostenreisen und wohnen auf eigene Kosten –«es gibt einen Unkostenbeitrag, aber derdeckt bei weitem nicht alle Ausgaben. Istauch egal, wir machen das ja nicht desGeldes wegen», so Raths.

Spaziergang durch die BoxengasseDer Hittnauer kam dafür anderwei-

tig auf seine Kosten. «Ich war sehr er-staunt, wie einfach man überall Zuganghatte. Wir konnten zum Beispiel pro-blemlos in die Boxen der Teams hinein-spazieren. Nur am Rennsonntag waralles abgeriegelt.» An diesem Tag hatteRaths dafür seinen Logenplatz direktnach der Boxenausfahrt. «Ein sehr in-teressanter Standort. Man erlebt die ge-waltige Beschleunigung mit, wenn dieAutos vom Reifenwechsel kommen.Und in den Kurven kommen die Pilotenkeinen Zentimeter von der Ideallinieab», schwärmt er.

Während des Rennens ging es fürRaths vor allem darum, den Fahrern dieverschiedenen Flaggen zu zeigen, etwadie gelbe für ein Überholverbot nacheinem Unfall oder die blaue bei Über-rundungsmanövern. Und wenn es in derNähe seines Postens Materialschädengab, war es seine Aufgabe, die Streckevon den Trümmerteilen zu befreien. Somusste Raths etwa den halben Front-flügel von Sauber-Pilot Pedro de la Rosabeiseiteschaffen.

Keine Angst auf der StreckeKeine Angst, auf der Strecke Teile

aufzuheben, wenn jederzeit ein Bolidemit 250 km/h heranbrausen kann?Raths winkt ab. Alle Befehle währenddes Formel-1-Rennens empfangen dieStreckenposten per Funk von der Haupt-zentrale, die jederzeit die Übersicht überdas Renngeschehen hat. «Aber Respektund Vorsicht sind schon nötig. Es ist be-

eindruckend, zu sehen, welche Kräftebei einem Zusammenstoss freigesetztwerden», sagt Raths nachdenklich.

Unweigerlich muss er an den 27. Au-gust 2006 denken: Damals wurde einStreckenposten der Oldtimerclassic Hitt-nau von einem Fahrzeug erfasst und ge-tötet. «In Hockenheim wurde mir wie-der einmal klar, dass es grosse Auslauf-zonen braucht. Die Zuschauer wollennatürlich möglichst nahe am Geschehensein, aber wenn man miterlebt, wierasend schnell ein Auto nach einemCrash noch 300 Meter über den Kiesschlittert ...»

Das Unglück von Hittnau ist abergleichzeitig auch eine Motivation fürRaths, solche Risiken in Zukunft zu ver-mindern. So hat er am Hockenheimringweitere Kontakte geknüpft und zehnStreckenposten-Profis dazu bewogen,an der diesjährigen Oldtimerclassic inHittnau mitzuarbeiten.

Hittnau Urs Raths arbeitete als Streckenposten am Grossen Preis von Deutschland

Flagge zeigen für die Formel 1

Mitten im Formel-1-Zirkus: Urs Raths (links) mit Kollege Reto Wüthrich am Hockenheimring. (ü)

Niemand weiss, wem dasalte Postauto auf dem Arealeiner Firma in Tagelswangen gehört. Nun soll der Bus neben dem Jugendbüro inGrafstal zu einem Jugendraumumgebaut werden.

Heidy Dietiker

Einsam und verlassen steht das altePostauto auf dem Areal einer Firma ander Rietstrasse in Tagelswangen. Seinebesten Zeiten hat das gelbe Vehikelschon lange hinter sich: Die Sitze sinddefekt, die Türen klemmen, durch diedefekte Frontscheibe tropft der Regen.Nun soll dem Bus wieder neues Lebeneingehaucht werden, indem er zu einemAufenthaltsraum für Jugendliche umge-baut wird. Der Lindauer Gemeinderathat dafür einen Kredit von rund 18000Franken bewilligt.

«Gehört dieser Bus Ihnen?»Wem das Postauto gehört, weiss

niemand. Ein Plakat des JugendbürosLindau mit der Frage «Gehört dieser BusIhnen?» hängt seit Monaten an denFensterscheiben. Wenn sich bis EndeJuni kein Eigentümer melde, werde mansich erlauben, den Bus an einem neuen

Ort zu platzieren und umzubauen,heisst es auf dem Papier weiter.

Wie Jugendarbeiter David Reinhardbestätigt, hat sich bisher niemand ge-meldet. Und auch der Eigentümer desGrundstücks, auf dem der Bus steht, hatkeine Verwendung für das Postauto.Weil das Gelände demnächst überbautwird, muss das Fahrzeug weg. Und waspassiert, wenn sich der Besitzer nundoch noch meldet? «Dann müsste diesererhebliche Nachzahlungen für die Platz-miete leisten», so Reinhard. Dass dieserFall eintreten wird, daran glaubt erjedoch nicht, «denn das Postauto ist beiWeitem nicht mehr fahrtüchtig.»

Der Bus soll nun beim SchwimmbadGrafstal unmittelbar neben das Jugend-büro gestellt werden. Ein entsprechen-des Baugesuch wurde eingereicht, einEntscheid wird Mitte August erwartet.

Umbau wohl durch JugendlicheDie Jugendarbeit beabsichtigt, den

Bus zusammen mit den Jugendlichenumzubauen. Wie der Innenraum desPostautos dereinst aussehen soll, wollteReinhard noch nicht verraten. «Wir war-ten zuerst die Baubewilligung ab undwerden zu einem späteren Zeitpunkt in-formieren», erklärt der Jugendarbeiter.Fest steht, dass der Umbau im Rahmeneiner Projektwoche der Oberstufen-schule Grafstal Anfang Oktober diesesJahres in Angriff genommen werdenwird.

Lindau Gemeinderat bewilligt Kredit für Umbau eines bejahrten Busses zum Jugendraum

Altes Postauto wird zu neuem Leben erweckt

Ein Bus für die Jugend: Für 18 000 Franken soll dieses nicht mehr fahrtüchtige, her-renlose Postauto umgebaut werden und in Grafstal als Jugendraum dienen. (dih)

Turbenthal

Günstigere Mietefür GrosshalleIn einer alten Fabrikhalle inTurbenthal ist eine Grosshallegeplant. Noch immer hapertes aber mit der Finanzierung.Nun reduziert die Firma Boller Winkler den Nettomietzins nochmals.

Sowohl die Sportvereine als auch derGemeinderat von Turbenthal planen dieUmnutzung einer frei gewordenenProdktionshalle im ehemaligen Webe-reiteil der Firma Boller Winkler zu einerSport- und Mehrzweckhalle (wir berich-teten). Weil es mit der Finanzierungnoch immer hapert, wird nun die Spon-sorensuche durch die involvierten Ver-eine vorangetrieben. Sponsorentafelnwerden angeboten, Namensrechte an derHalle können erworben werden.

Firma gewährt SonderkonditionenWie der «Landbote» berichtet, steht

auch die Firma Boller Winkler hinterdem Projekt. Dies zeige sich vor allembei den Sonderkonditionen, welche dieFirma zu gewähren bereit ist. Wie derArchitekt Hans Drost gegenüber dem«Landboten» sagte, sei der Nettomiet-anteil nochmals reduziert worden. DieMiete beginnt im ersten Betriebsjahrneu bei 65 Franken pro Quadratmeter.Bei einer Gesamtfläche von rund 1600Quadratmetern entspricht dies gut100000 Franken im Jahr.

Innerhalb der ersten drei Betriebs-jahre erhöht sich der Quadratmeterpreisnicht wie ursprünglich geplant auf 90,sondern nur auf 75 Franken. Dies ent-spricht einem jährlichen Nettomietzinsvon 120000 statt 144000 Franken. DerGemeinde werde damit die Chance er-öffnet, mehr Einnahmen generieren zukönnen.

Ausstieg nach 15 Jahren möglichDie Dauer des Mietvertrags ist auf

15 Jahre befristet. Danach kann die Ge-meinde aussteigen, ohne dass ihr allfäl-lige Kosten für einen Rückbau entstün-den. Der Umbau wird mit Gesamtkostenvon rund zwei Millionen Franken bezif-fert. 500000 Franken für den Umbauund einen Mietbeitrag von 50000 Fran-ken hat die Gemeinde Turbenthal bud-getiert. 200000 Franken für Sanierungs-und Anpassungsarbeiten an der Aussen-hülle wird die Firma Boller Winklerselber übernehmen. Primar- und Sekun-darschule beabsichtigen ebenfalls, sichfinanziell zu beteiligen. Weiter sollendie umliegenden Gemeinden angefragtwerden.

Das Projekt ist zudem beim Kantoneingereicht worden. Ein Entscheid überdie Höhe der kantonalen Subventionensoll im Herbst fallen. Der Gemeinderatplant, das Projekt im Dezember der Ge-meindeversammlung vorzulegen. (zo)

Hittnau

Der Elternrat ist auf Kurs

Auf Beginn des Schuljahrs 2008/09wurde an der Schule Hittnau ein Eltern-rat eingeführt. Eine erste Zielüberprü-fung sollte nun zeigen, ob die Elternmit-wirkung auf Kurs ist. Erkenntnisse undErfahrungen von Schulpflege, Schullei-tung, Lehrerteams und nicht zuletztvom Elternrat selber wurden erhobenund ausgewertet. Wie die Schulpflegemitteilt, fällt das Fazit erfreulich aus.Das Ziel, den Elternrat zu institutionali-sieren, sei erreicht worden. Die Evalua-tionsberichte zeigen, dass die Arbeit derElternmitwirkung sehr geschätzt wird.

Die Erkenntnisse aus der Evaluationwurden genutzt, um das bestehendeReglement einer ersten Überarbeitungzu unterziehen. Mit dem Vorliegen desEvaluationsberichts und des aktualisier-ten Reglements hat die ArbeitsgruppeElternmitwirkung ihre Aufgabe erfüllt.Sie wurde deshalb von der lokalenSchulpflege unter Verdankung der ge-leisteten Dienste aufgelöst. (zo)