JazzEcho Printausgabe 2009 / 01

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Außerdem: Nicola Contes erste Jazzplatte / Sia hat keine Probleme / Julian Lage muss ein Wortspiel erdulden / Bugge Wesseltoft zwinkert selbstgesprächig / Cyminology und Marc Sinan sind neu bei ECM / John Scofield wird religiös und, und, und. News, Tourdaten und Neuerscheinungen Donnerstags neu auf www.jazzecho.de Vienna Teng Nicht nur Musik kann etwas bewegen – man kann zum Beispiel auch Häuser für Obdachlose bauen, findet die singende Sozialaktivistin. Madeleine Peyroux Die „Wiedergeburt Billie Holidays“ entdeckt mit neuen, eigenen Songs ihre eigene Stimme. world’s best- sounding magazine Ausgabe 1 2009 Jahrgang 12 Diana Krall Die Jazzlady und Ehefrau von Elvis Costello hat viele Fans. Ihren größten haben wir gebeten, in die neue CD hineinzuhören.

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magazine world’s Außerdem: Nicola Contes erste Jazzplatte / Sia hat keine Probleme / Julian Lage muss ein Wortspiel erdulden / Bugge Wesseltoft zwinkert selbstgesprächig / Cyminology und Marc Sinan sind neu bei ECM / John Scofield wird religiös und, und, und. Nicht nur Musik kann etwas bewegen – man kann zum Beispiel auch Häuser für Obdachlose bauen, findet die singende Sozialaktivistin. News, Tourdaten und Neuerscheinungen Donnerstags neu auf www.jazzecho.de

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Außerdem: Nicola Contes erste Jazzplatte / Sia hat keine Probleme / Julian Lage muss ein Wortspiel erdulden / Bugge Wesseltoft zwinkert selbstgesprächig / Cyminology und Marc Sinan sind neu bei ECM / John Scofield wird religiös und, und, und.

News, Tourdaten und Neuerscheinungen Donnerstags neu auf www.jazzecho.de

Vienna TengNicht nur Musik kann etwas bewegen – man kann zum Beispiel auch Häuser für Obdachlose bauen, findet die singende Sozialaktivistin.

Madeleine PeyrouxDie „Wiedergeburt Billie Holidays“ entdeckt mit neuen, eigenen Songs ihre eigene Stimme.

world’s best-

soundingmagazine

Ausgabe 1 • 2009Jahrgang 12

Vertrieb: edel kultur (DE), edel Musica (AT), Musikvertrieb (CH) www.actmusic.com e-mail: [email protected]

„Ida Sand singt mit Power undGefühl - die beste weiße weib-liche Soulstimme seit langem!“JAZZPODIUM

IDA SAND - vocals, pianoOLA GUSTAFSSON - guitarsMATTIAS TORELL - guitarsPETER FORSS - bass, violinPER LINDVALL - drums, percand guests

TRUE LOVE ACT 9481-2

ON TOUR:23.4. Paris - Sunside01.5. Kaiserslautern - Int. Jazzfestival02.5. Stuttgart - Bix03.5. Heidelberg - Karlstorbahnhof05.5. Darmstadt - Centralstation06.5. Karlsruhe - Tollhaus28.5. München - Gärtnerplatz-Theater29.5. Elmau - Schloss Elmau

LARS DANIELSSONLars Danielsson - bass, celloLeszek Możdżer - pianoMathias Eick - trumpetEric Harland - drums, percJohn Parricelli - guitar

„Lars Danielsson ist einer der Kreativsten imeuropäischen Jazz-Zirkus.“ MUSIKMARKT

„Delikater Kammer-Jazz.“ STEREOPLAY

TARANTELLA ACT 9477-2

GEIR LYSNE ENSEMBLEfeaturing:Steffen Schorn - reedsTore Brunborg - tenor saxArkady Shilkloper - french horn and others

„Grieg-inspirierter Nordic-Jazz in unortho-dox-faszinierender Klangsprache.“ AUDIO

CD des Monats AUDIO / STEREOPLAY

THE GRIEG CODE ACT 9479-2

JOACHIM KÜHN & MICHAEL WOLLNYJoachim Kühn - pianoMichael Wollny - piano

„Ein Fest auf 176 Tasten.” CONCERTO (AT)

CD des Monats PIANO NEWS

LIVE AT SCHLOSS ELMAU ACT 9758-2

THE ART IN MUSIC

IDA SAND

Jazz Echo_Ausgabe_03.2009 20.02.2009 11:05 Uhr Seite 1

Diana Krall

Die Jazzlady und Ehefrau von Elvis Costello hat viele Fans. Ihren größten haben wir gebeten, in die neue CD hineinzuhören.

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XX www.jazzecho.de

Das geniale Trio Jarrett, Peacock, DeJohnette in einem Konzertmitschnitt von 2001. Zärtlich und zugänglich, melodisch und verspielt. Ein Highlight.– Stern

Der Pianist scheint wie entfesselt.– Jazzthing

Eine Sternstunde. – Neue Zürcher Zeitung

Keith Jarrett/Gary Peacock/Jack DeJohnetteYesterdays

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Keith Jarrett pianoGary Peacock double-bassJack DeJohnette drums

ECM 2060 CD 177 4447

Auch als Vinyl 2-LP 179 4205

Höreindrücke unter www.ecm-sounds.de

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Im Universal Vertrieb

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Editorial

Astrid Kieselbach

Chefredakteurin

www.jazzecho.de 3

Liebe Jazzecho-Leser, „Money makes the world go ’round,“ heißt es. Vielleicht kann man das heute so nicht mehr ste-hen lassen. Was uns unter anderem bleibt in diesen Zeiten, ist wohl vor allem die Rückbesinnung auf eigene Stärken und Kreativität. Erfolgreiche Musiker (oder solche, die es werden wollen) haben oft sehr viel davon. Spannend bleibt zudem die Frage, was die Künstler außer der Liebe zu Musik noch antreibt, woran sie glauben, was sie bewegt. Erstaunlich unspektakulär geht es da mitunter zu bei Menschen, die den größten Teil des Jahres in Flugzeugen, Tourbussen und Hotels verbringen. John Scofield erzählte beim Besuch der JazzEcho-Redaktion

begeistert von der „Adoption“ seines Dackels aus dem Tierheim und hatte prompt ein (heutzutage natürlich digi-tales) Foto dabei. Ähnlich erging es uns mit Jazz-Diva Diana Krall, von deren Foto uns stattdessen ihre Zwillinge Frank und Dexter entgegenlächelten, die zu Hause in Kanada bereits im zarten Alter von 2 Jahren hochmotivierte Musikschüler sind. (Bei solchen Eltern vielleicht keine ganz so große Überraschung.) Die Aus-tralierin Sia erzählte uns von ihrem Künst-ler-WG-Loft in Brooklyn und dem span-nenden Party-Leben in NYC, während Madeleine Peyroux einen eher ernsthaf-ten Eindruck hinterließ, als sie uns die Bedeutung ihres Album-Titels „Bare

Bones“ erläuterte, der in der Tat tiefsin-nigen Ursprungs ist (näheres auf Seite 6). Ausschließlich um sein Instrument ging es Music-a-holic Branford Marsalis, der seinen Interview-Marathon nicht für eine Mittagspause unterbrach, sondern nur für eine Übungsstunde mit seinem Saxo-phon, das er stets bei sich hat.

Was das Jazzecho-Team antreibt? Die herausragende Musik von starken Persönlichkeiten.

Text: Astrid Kieselbach | Foto: Ben Wolf

Inhalt dieser Ausgabe

Das geniale Trio Jarrett, Peacock, DeJohnette in einem Konzertmitschnitt von 2001. Zärtlich und zugänglich, melodisch und verspielt. Ein Highlight.– Stern

Der Pianist scheint wie entfesselt.– Jazzthing

Eine Sternstunde. – Neue Zürcher Zeitung

Keith Jarrett/Gary Peacock/Jack DeJohnetteYesterdays

ph

oto

© P

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ck H

inel

y / E

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Keith Jarrett pianoGary Peacock double-bassJack DeJohnette drums

ECM 2060 CD 177 4447

Auch als Vinyl 2-LP 179 4205

Höreindrücke unter www.ecm-sounds.de

www.ecmrecords.com

Im Universal Vertrieb

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Seite 4

Seite 6

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Seite 19

Seite 21

Mix Prof. Jazz beantwortet Ihre Fragen / Nicola Conte über seine erste Jazzplatte und mehr

Bis auf die Knochen Madeleine Peyroux

Ruhige Nächte und schüchterner Stern Diana Krall

All that Gwoka ist Jacques Schwarz-Barts Stil Hast du ein Problem? fragt Sia

Rede & Antwort steht diesmal Sophie Hunger

Toplage mit Aussicht für Julian Lage Selbstgesprächig ist Bugge Wesseltoft

Super-Singer-Songwriter-Sozialaktivistin Vienna Teng

Mini-Mini-Miniposter von Melody Gardot Wandelvogel Branford Marsalis

N.Y.er Reminiszenzen von Enrico Rava Was ihr braucht gibt Teddy Thompson

Wiederauferstehung für Jazz Club Originals Die Wege des Herrn Scofield

Neudeutsch bei ECM Cyminology und Marc Sinan

Short cuts ausführlich und JazzEcho-Konzertführer findet man ab

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Der diensthabende

Chefjazzer

Professor Jazz

beantwortet in jedem

JazzEcho die

interessantesten

Leserfragen.

Haben Sie auch eine?

Dann schicken Sie

diese bitte an

[email protected].

Können Sie mir sagen, was es genau mit dem Namen Jelly Roll Morton auf sich hat, insbesondere mit dem „Jelly Roll“? Freundliche Grüße und vielen Dank im Voraus, Ralf Markert

Fragen Sie Prof. Jazz

Sicher, dachte ich, und wollte gerade die Geschichte vom rollenden „Rettungs-ring“ aufschreiben, jenem geleeartigen Hüftspeck zwischen zu engem BH und zu weit hochgezogenem Slip, die der legendäre Pianist, Komponist, Bandleader und selbst er-nannte „Erfinder des Jazz“ mit seiner Musik in Bewe-gung zu setzen gedachte. Im heutigen Slang der Hip-Hop- und R’n’B-Fans heißt er schließlich „Jelly Roll“. Aber dann habe ich doch lieber noch einmal in mei-ner Handbibliothek nachgesehen – und es kam sogar noch sexueller. Man darf die Umstände nicht außer Acht lassen:

Ferdinand Joseph La Menthe wurde irgendwann zwischen 1884 und 1890 entweder in Gulfport, Mississippi, oder im Viertel Faubourg Marigny in New

Orleans geboren. Ganz sicher wa-ren seine Eltern nie verheiratet

und trennten sich bald nach seiner Geburt. Nach dem frühen Tod seiner Mutter wuchsen Ferdinand und

seine Halbschwestern bei der Großmutter in New Orleans

auf. Schon 1902, also wahlweise mit 12 oder 18 Jahren, trat der gutausse-hende kreolische Knabe mit dem durch-dringenden Blick in der Öffentlichkeit auf, meist in den so genannten Sporting

Houses von Storyville. Dort spielte er all-nächtlich seine flotten Animationsmu-siken und nach der Arbeit mit den Da-men. Sein auch in dieser Beziehung e normes Talent brachte ihm schließlich den Spitznamen „Jelly Roll“ ein, in Anleh-nung an eine mit Gelee gefüllte Teigrolle, die entweder (von der Stirnseite betrach-tet) für die weiblichen Genitalien oder (in voller Länge und von oben) für das Männliche steht.

Bitte beachten: Diese Kolumne enthält

Metaphern freizügiger

Natur!

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www.jazzecho.de 5

Ich glaube, meine allererste Jazzplatte war „Getz/Gilberto vol. 2“ auf Verve … aber obwohl ich die Gilberto-Seite (aufgenommen in der Carnegie Hall) sehr mochte, fand ich die Getz-Seite etwas enttäuschend. Also bin ich am nächsten Tag zurück in den Laden gegangen und habe ein Paar Platten gekauft, das mich direkt ins Herz traf.

Beide waren auf Impulse erschie-nen: Coleman Hawkins’ „Desafina-do“, cool, brasilianisch mit klassischer Gitarre und leiser Perkussion, Max Roachs „It’s Time“ mit Band und Ge-sang, ein wunderbarer Line-up mit

Mal Waldron und Clifford Jordan. Zwei ganz unterschiedliche Alben, die doch beide einen Charme und eine Grazie hatten, die mich ansprachen. Max Roach war tiefgründig, voller Soul und einer beeindruckenden Eleganz. Cole-man Hawkins’ Interpretation der Bossa Nova war smooth, voller Leidenschaft und einem überwältigenden Swing. Nach kurzem Anlauf hob er in eine völlig andere Dimension ab.

Klar, dass ich ein paar Tage später wieder im Plattenladen stand und mir meine ersten Blue Notes kaufte. Ich höre diese Platten heute noch, und sie

sind bis heute wie Juwelen für mich, die mit einer eigenen Magie funkeln.www.nicolaconte.de

Meine erste JazzplatteNicola Conte begibt sich auf seine musikalische Zeitreise.

Foto: Ninni Pepe

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Was wären Sie geworden, wenn nicht Musikerin? Köchin.

Das Leben könnte so schön sein, wenn …… Frieden wäre auf der Welt.

Es gibt nichts Schlimmeres als …… nicht miteinander auszukommen.

Der perfekte Song?„Imagine“.

Nicht ohne meine …… scharfe Sauce („Good Life!“) und Pumps.

www.labelle-music.de

5 Fragen an PattiLaBelle

Text: Götz Bühler

Barack Obama ist ein Jazzfan. Nicht nur, weil uns das so gut in den Kram passt. Sondern obwohl es anscheinend einigen anderen nicht so passt. Wer beispielsweise die Berichterstattung über den präsidialen iPod verfolgt hat, konnte viel über den breit gefächerten und poli-tisch korrekten Musikgeschmack des 44. Präsidenten der USA herausfinden. Von „mindestens dreißig Dylan-Songs“ und seinen fünf Lieblingsalben von Ste-vie Wonder war da die Rede, von Bruce Springsteen, den er selbst mit „Boss“ anredet, über Rapper wie Q-Tip, über Rolling Stones und Grateful Dead. Und dann überall der Satz: „Die Jazzlegenden Miles Davis, John Coltrane und Charlie Parker sind auch dabei.“ Tatsächlich hat Barack Obama auf die direkte Frage von

„Rolling Stone“-Chef Jann S. Wenner, was er denn momentan auf seinem iPod höre, so geantwortet: „Als ich noch zur

Highschool ging, vielleicht im ersten oder zweiten Jahr, habe ich angefan-gen, mich für Jazz zu interessieren. Des-halb habe ich viel von Coltrane, viel von Miles Davis, viel von Charlie Parker. Und ich habe all die Künstler, über die wir an-fangs schon gesprochen haben (siehe oben), also alles von Howlin’ Wolf, über

Yo-Yo Ma bis Sheryl Crow und Jay-Z.“ Klingt doch schon ganz anders, oder?

PS: Details zu Obamas Jazzvorlieben gibt es nicht. Aber immerhin hat der De-mokrat im Rahmen seiner Kampagne ein „Kind of Blue“-T-Shirt entwerfen lassen … Und wir eines, das sich an seine Kam-pagne anlehnt – siehe links.

Wirbel um ...

The Jazzy President

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Bis auf die Knochen

S ie fahren einem in die Knochen, die Krisenmeldungen, die Hiobsbot-

schaften aus Zeitung, Radio und Fernse-hen. Wie soll man eigentlich noch damit umgehen? Schafft man es, die Krise als Chance zu nehmen, sich in Gleichmut zu üben? Die Jazzlady Madeleine Peyroux ist keine Buddhistin, wie etwa Wayne Shorter oder Herbie Hancock. Aber Peyroux ließ sich zu ihrem neuen Album „Bare Bones“ (englisch für „das Wesentliche“) vom Buch einer buddhistischen Nonne namens Pema Chondra inspirieren, „When Things Fall Apart“, einer Bestandsaufnahme menschlichen Verhaltens. Unmissver-ständlich fordert Chondra dort dazu auf, die Dinge so anzunehmen, wie sie sind.

Sich dagegen zu wehren und ständig zu hoffen, etwas möge sich möglichst schnell wieder ändern – bessern natür-lich –, mache alles nur schlimmer, so die Autorin. Dann fragt Chondra: „Können wir zurück zu den ‚blanken Knochen‘ kommen? Zum Anfang vom Anfang und uns dort entspannen, anstatt ewig vor der Tatsache, dass alles vergänglich ist, wegzulaufen?“ Madeleine Peyroux muss eigentlich vor nichts weglaufen. In ihrem Erfolg als Sängerin hat es in vielen Jahren noch keine Anzeichen auf Vergänglich-keit gegeben. Die letzten beiden CDs „Careless Love“ und „Half The Perfect World“ verkauften sich rund um die Welt hunderttausendfach und begeisterten

die Kritiker. Wegen ihrer sinnlichen, be-eindruckenden Stimme feierte man sie als Reinkarnation von Billie Holiday. Wie dem auch sei, tief beeindruckt habe sie dieses Buch, sagt die immer wieder aus den allzu offensichtlichen Schemen aus-brechende Chanteuse. Das Bild der blan-ken Knochen darin als Symbol der Ver-gänglichkeit, nicht morbide, sondern voll kluger Erkenntnis, weckte in der ehe-maligen Straßenmusikerin die Erinne-rung an den Tod ihres Vaters vor ein paar Jahren. „Ich habe definitiv an mei-nen Vater gedacht, als ich den Titelsong schrieb“, erklärt sie. Als Madeleine sechs war, schmiss ihr Vater seinen Job als Do-zent an der Universität und zog mit der

Text: Felix Fast | Fotos: Christoph Otto (Farbe) • James Minchin (sw)

Vieles ist neu und anders auf dem neuen Album von Madeleine Peyroux, aber das Wesentliche sind die echten Songs und ehrlichen Gefühle.

6 www.jazzecho.de

„Das Wunderbare

am Jazz ist seine

Bereitschaft, Risiken einzu-

gehen.“Madeleine Peyroux

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www.jazzecho.de 7

Familie nach Brooklyn, wo er Schauspie-ler werden wollte. Hinüber war die Kind-heit im beschaulichen Georgia. Peyroux hörte damals lieber Papas Platten (alles von Hank Williams bis Maurice Ravel) als im Radio Madonna und Michael Jackson. Heute beschreibt die brünette Sängerin ihren Vater zärtlich als „Hippie“. Er brach-te ihr bei, wie man eine Woche lang mit 10 Dollars auskommt. Später lebte sie län-ger ohne festen Wohnsitz und erinnert sich heute daran im Song „Homeless Happiness“. Madeleine Peyroux ist im-mer noch ein Folkjazz-Tramp, die Enkelin im Geiste von Bob Dylan, Odetta und, ja, Billie Holiday. Auch auf „Bare Bones“ hat sie diese spannende Ausstrahlung zwischen Rucksack-Reisender, kompro-missloser Wahrheitssucherin und formi-dabler Interpretin. Zur Seite standen ihr dabei Walter Becker von Steely Dan, die Westcoast-Folk-Legende David Batteau, ebenso Joe Henry (er produzierte das Al-bum „River In Reverse“ von Elvis Costello und Allen Toussaint) und Larry Klein, der die wichtigsten Alben von Joni Mitchell

produziert hat oder das letzte von Tracy Chapman. Studio-Magie entstand dank Schlagzeuger Vinnie Colaiuta, Organist Larry Goldings oder Gitarrist Dean Parks. Neu ist, dass Peyroux sich ihr viertes Album regelrecht aus den Knochen her-ausschnitzte – die letzten hatten vor- wiegend aus Fremdkompositionen be- standen. Larry Klein, Peyroux’ Produzent seit ihrem grandiosen Durchbruch mit „Care less Love“, ermutigte sie dazu, selbst zu schreiben anstatt sich immer noch die Worte anderer anzueignen, etwa die Leonard Cohens (Zen-Buddhist und Eigenbrötler, wie Peyroux ver-schwand auch er ab und zu für Jahre in der Versenkung). Im Studio habe sie sich gefühlt, als würde sie seiltanzen, aber oh-ne Netz, sagt Peyroux. Ihr Coming-out als veritable Songschreiberin sei eine ganz neue Erfahrung für sie gewesen. Fast schon, als habe sie noch einmal ihre erste Platte aufgenommen. Als wenn man morgens die Jalousie am Fenster hochziehe und die Sonne scheine ins Zimmer. „Ich bin umgeben von schönen

Sounds, von wirklich ehrlichen Musikern, wirklich echtem Spielen“, sagt die 34-Jährige. Schöner und ehrlicher als auf dem vorletzten Song des Albums, „I Must Be Saved“, kann man sich Madeleine Peyroux kaum vorstellen. Dort singt sie über den Aufwand, den wir betreiben, damit wir bloß nichts verlieren, um dann festzustellen, dass es uns sowieso verlo-ren geht. „Du kannst alles verlieren: den Hausschlüssel, den Knopf an der Bluse, deine üblichen Sprüche, deine Hoff-nung“, singt Madeleine Peyroux, „aber wenn ich in deinen Gedanken verloren gehe, dann muss ich gerettet werden.“ www.madeleinepeyroux.de

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8 www.jazzecho.de

W eltstar wider Willen – kann man das so sagen? Ja, iim Falle von Diana Krall kann man das. Nicht, weil sie

etwas gegen den Erfolg hat. Dafür hat die inzwischen 44-jäh-rige Künstlerin aus Kanada viel zu lange und intensiv daran gearbeitet, dass möglichst viele Menschen ihren Gesang und ihr Klavierspiel zu hören bekommen. Sicher hat sie auch nichts dagegen, sich inzwischen ihre Auftritte aussuchen zu können statt sie erbetteln zu müssen – sie kann von ihrer Leidenschaft leben, auch wenn sie gerne betont, dass kein Mensch Jazz- musiker wird, um Millionär zu werden. Auch die netten Nebenrollen in Spielfilmen von Woody Allen oder über das Leben von Cole Porter, in der „Sesamstraße“ oder damals, bei „Melrose Place“, gefallen ihr. Doch das Leben als „Star“, als Person des öffentlichen Lebens, die überall erkannt und bedrängt wird, die kaum noch ein Privatleben hat und wenn, dann nur geheim oder daheim, schmeckt ihr überhaupt nicht. Mehr noch: Es widerstrebt ihrer schüchternen und beschei-denen Natur. Was macht Diana Krall, um diese Gegensätze in Gleichklang zu bringen? Musik, natürlich, und auch auf ihrem wunderschönen neuen Album „Quiet Nights“ eben genau die, die sie schon immer liebt und lebt, singt und spielt, von Lieblingsstandards zu Bossa-Nova- und Broadway-Perlen. Ihre Fans hören ihr dabei zu, freuen sich über die Orchesterarrange-ments von Claus Ogerman, die virtuose, aber zurückhaltende Begleitung ihres Quartetts – und lassen sie dann in Ruhe.

Es war Liebe auf den ersten Ton. Und ausgerechnet in Indien. Ich war gerade in Mumbai angekommen, im Februar 2001, völlig erschöpft nach achtzehn Stunden Flug und in Erwartung meiner sicher auch nicht ganz entspannten Wei-terreise nach Rajasthan am nächsten Tag. „Setz dich erst mal hin“, meinte meine Cousine. „Ich mach dir einen Gin Tonic und ein bisschen Musik an.“ Und dann kamen die ersten Takte von „When I Look In Your Eyes“. Ich saß da, auf einem Bal-kon mit Blick auf das Arabische Meer, und auf einmal fiel alles von mir ab. Sorry, wenn das jetzt ein bisschen kitschig klingt, aber es kam mir tatsächlich so vor, als hätte ich mein ganzes Leben auf diese Musik gewartet. Sie klang so natürlich, ange-nehm, entspannt und trotzdem interessant, und dazu kam di-ese unglaublich coole und beruhigende Stimme – sensationell!

Zugegeben, ich war schon „vorgewärmt“. Ich hatte insgesamt zwölf Jahre Klavier- und Saxophonunterricht hinter mir, klas-sisch und Jazz. Zuhause in Meerbusch hatte ich sogar Unter-richt beim New Yorker Saxophonisten Jesse Bennett. Ich liebte Jazz und vieles mehr; meine Helden waren Sarah Vaughan, Barbra Streisand und die üblichen Pop-Verdächtigen. Was ich da jetzt hörte, diese volle, sanfte, sinnliche Jazzmusik, war genau mein Ding. Der erste Blick auf das Cover hätte mir allerdings die gute Laune fast wieder verdorben. Nicht, dass ich etwas gegen Blondinen hätte. Ich bin schließlich selbst eine. Aber warum müssen die Plattenfirmen auf jedes Cover ein blondes Model bringen, um die Musik zu verkaufen? Wir leben doch nicht mehr im Mittelalter! Immer noch lief die CD, vielleicht noch „Let’s Face The Music And Dance“ oder schon „Devil May Care“. Ich war so fasziniert, dass mich der Son-nenuntergang auf dem Ozean kaum noch interessierte. Als ich mich bei meiner Cousine über die Machenschaften der Musik-industrie beschwerte, wurde es zuerst peinlich und dann um-so entspann ter. „Keine Angst, das da auf dem Cover ist Diana Krall.“ Respekt – das hätte ich nicht gedacht. In den nächsten Wochen, kreuz und quer zwischen Udaipur und Jaipur, gin-gen mir diese Frau und ihre Musik nicht aus dem Sinn. Es war schließlich die Zeit vor iPods – die CD blieb bei meiner Cousi-ne in Mumbai, mir blieb nur dieses entspannte, gute Gefühl. Zurück in Europa habe ich mir alles von Diana Krall besorgt, was ich in die Finger kriegen konnte, damals immerhin schon fünf Alben. Dass ich nicht enttäuscht wurde, muss ich sicher nicht erwähnen. Nicht genug, dass ich all meine Freundinnen und Freunde auf die Frage: „Wie war Indien?“, mit dieser Ant-wort irritierte: „Wunderschön. Aber kennst du Diana Krall? Die musst du hören!“ Nein, ich musste auch noch die Website www.dkrall.de anmelden und aufbauen. Man soll schließlich teilen, was man besonders mag.

Mittlerweile habe ich Diana Krall, sooft ich konnte, live erlebt, weit im zweistelligen Bereich. Und weil sie irgendwann neugierig wurde, wer hinter „ihrer“ deutschen Website steht, haben wir uns vor einigen Jahren persönlich kennen gelernt. Auch da wurde mein erster Eindruck bestätigt. Außer ihrer Gelassenheit und Freundlichkeit und einem sehr trockenen,

Text: Nadja von Massow, aufgezeichnet von Patrick Scheuring | Fotos: Robert Maxwell

Diana Kralls neues Album „Quiet Nights“ ist vor allem eine Liebeserklärung an ihre Familie. Es wird Zeit, der kanadischen Sängerin und Pianistin auch mal eine Liebeserklärung zu machen, fanden wir und haben ihren obersten Fan gefragt.

Ruhige Nächte und schüchterner Stern

Diana KrallQuiet Nights

Verve

CD 179 8125

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www.jazzecho.de 9

Till Brönner

„Wie war c ccIndien?“

„Wunderschön, aber kennst du Diana Krall?“

Diana Krall

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10 www.jazzecho.de

fast schon britischen Humor, fiel mir dabei ihre schüchterne Art auf. Auf der Bühne schwebt sie manchmal ganz cool über allem, ist Frau der Lage und in jedem Moment absolut souve-rän, wenn sie zum Beispiel ein Handyklingeln aus dem Publi-kum in ihrem Klaviersolo zitiert. Aber zieht man ihr den Klavier-hocker weg, ist sie aus ihrem Element. Das wird mir jedes Mal wieder klar, wenn wir uns treffen, weil und obwohl sie genauso spricht, wie sie singt – entspannt, natürlich, sanft. Durch Elvis Costello, ihren Ehemann, hat sie sich eine etwas härtere Scha-le gegenüber den Irrungen und Wirrungen des Musikerlebens zugelegt. Und ihre Zwillinge halten sie ebenso sehr auf Trab, wie sie ihr innere Ruhe schenken. Aber hinter der Bühne ist Diana Krall nach wie vor bescheiden und schüchtern. „Als wir das neue Album im Capitol Studio in Hollywood aufgenom-men haben, bin ich vor jeder Session an dieser ‚Ahnengalerie‘ vorbeigegangen: Frank Sinatra, Keely Smith, Bing Crosby, Nat ‚King‘ Cole …“, erzählte sie neulich, in Kanada. „Und jedes Mal habe ich gedacht: ‚Ich hoffe, ihr könnt mir heute helfen. Ich bin mir sicher, dass ich eure Unterstützung brauchen werde.‘“ Ob es geholfen hat oder nicht, bestimmt ist „Quiet Nights“ eines der besten Alben, das sie je gemacht hat. (Und das soll von jemandem wie mir einiges heißen!) So schön und gut hat sie vielleicht noch nie gesungen, ihr Produzent Tommy LiPuma fühlt sich dabei sogar an die „späte Reife von Peggy Lees Auf-nahmen aus den Fünfzigern“ erinnert. Die Arrangements von

Claus Ogerman, die Auswahl der Stücke, die gesamte musika-lische Atmosphäre – traumhaft.

Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man mit Talent. Diana Krall hat von beidem reichlich und ist mit dieser seltenen Mischung mittlerweile zum Weltstar avanciert. Gleich als zweiten Titel singt sie auf ihrem neuen Album einen wun-derschönen Standard, auf diese intime und intensive Art und Weise, die sie so besonders macht. Der Titel heißt „Too Mar-velous For Words“. Wenn man nicht wüsste, wie bescheiden Diana Krall ist, könnte es ihr Theme-Song sein.www.dianakrall.de

Nadja von Massow, eingefleischter Jazzfan und Wahl- Londonerin, betreibt Diana Kralls deutsche Fan-Homepage www.dkrall.de

Diana Krall

1964Am 16.11. kommt

Diana Krall in Nanaimo

auf der kanadischen

Pazifikinsel Vancouver

Island zur Welt.

1980Bei einem ihrer Piano-

Abende begegnet sie dem

Bassisten Ray Brown,

dem Ex-Ehemann von

Ella Fitzgerald, der sie

fortan unterstützt und

fördert.

1993Nach drei Semestern an

Berklee, Privatstunden

bei Jimmy Rowles und

etlichen Erfolgen in New

York erscheint ihr Debüt

„Stepping Out“.

1996Die Tommy-LiPuma-

Produktion „All For You:

A Dedication to the

Nat King Cole Trio“ wird

für den Grammy

nominiert und hält sich

siebzig Wochen lang in

den Billboard Jazzcharts.

1999Für „When I Look In Your

Eyes“ bekommt sie ihren

ersten Grammy.

2004Gemeinsam mit Ehemann

Elvis Costello schreibt

Diana Krall das Singer/

Songwriter-Album „The

Girl In The Other Room“.

2009Das zwölfte Album,

„Quiet Nights“, wird von

Tommy LiPuma

produziert und von Claus

Ogerman arrangiert.

Diana Krall

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www.jazzecho.de 11

Sia ist so gut, dass Journalisten sie oft missbrauchen. Ihr Ausnahme-talent, ihre umwerfende Kehle und die halsbrecherische Art, wie sie daraus No-ten vorbringt und singt, sollen die Regel bestätigen, dass Sias Kolleginnen alle-samt nichts taugen. Damit kommt man nicht weit bei der quirligen Australierin aus Adelaide, die über London und L.A., über Jazz und Soul von Jamiroquai, über Massive Attack und Zero 7 zu unmittel- bar bevorstehendem Weltruhm gelang-te. Denn viele der Damen, über die die Popwelt gerne klatscht, sind Sias gute Freundinnen. Amy Winehouse schickt sie regelmäßig Nachrichten per SMS. Auch mit Christina Aguilera versteht sie sich gut, spätestens seitdem diese das Unerhörte tat und sich, statt sich wie je-des Popsternchen auf die Gästeliste set-

zen zu lassen, einfach eine Konzertkarte kaufte und anschließend backstage an-fragte, ob man nicht mal gemeinsam ins Studio gehen sollte. Da die Lästerschiene nicht zieht, verlegen sich die Schreiber-linge also notgedrungen auf Sias neu-es Album, vielleicht auch wachgerüttelt durch dessen Titel „Some People Have Real Problems“. Nachdem wir wider bes-seres Wissen zu „Buttons“ getanzt, bei „Little Black Sandals“ mitgesungen und bei „Day Too Soon“ sogar eine Träne vergossen haben, wählen sie dieses vor Soul triefende Popalbum an die Spitze ihrer Jahrescharts und Lieblingslisten (wie etwa iTunes, Perez Hilton, David Letterman). Und dann vergessen sie über die quirlige Australierin mit der enormen Seelenstimme einfach den Rest. Kein Pro-blem. www.sia-music.de

Hast du ein Problem?Text: Götz Bühler | Foto: RJ Shaugnessy

„Uninspirierte Menschen sind wie leere Hüllen“, sagt Jacques Schwarz-Bart, der auf seinem zweiten Album „Abyss“ der Leidenschaft seines Lebens folgt: „Leute mit Musik zu inspirieren.“ Der auf den Antillen geborene Tenorsaxophonist und Sohn des Schriftstellerehepaars An-dré und Simone Schwarz-Bart, spielte bei Erykah Badu, D’Angelo und Roy Hargrove, bevor er 2007 auf seinem Debütalbum „Soné Ka La“ die Gwoka-Rhythmen seiner Heimat Guadeloupe mit Jazz und Soul verband. Dieses eigene Klang universum expandiert er nun auf dem Zweitling „Abyss“. Bevor er dafür ins Studio ging, studierte der Multibegabte in Casablanca bei einem Sufi-Meister

die Prinzipien der marokkanischen Gna-wa-Musik. Den „mystischen Sprung ins Leere“ der Sufis wagte er schon zu Be-ginn seiner Musikerkarriere. Der Elite-Uni-Absolvent sprang von einem siche-ren Posten in der Politik in die New Yor-ker Jazzszene. „Etwas Bestimmtes gut zu können, repräsentiert dich nicht auto-matisch. Als ich mit 28 das Glück hatte, in ein Tenorsaxophon zu blasen, wurde mir das schlagartig klar“, sagt Schwarz-Bart. Nun wirft sich der 46-Jährige auf „Abyss“ in die Tiefen Coltrane’scher Seelensuche, elegant taucht er dann auf den Spuren Milton Nascimentos auf. Zwei Gwoka-Perkussionisten bilden sein Fundament. Die New Yorker Soulsängerin Stephanie

McKay, die mit Tricky arbeitete, singt ver-schiedene Songs, und John Scofield hat einen inspirierten Gastauftritt.

Ein ausführliches Interview mit Jacques Schwarz-Bart finden Sie auf www.schwarz-bart.de

All that GwokaJacques Schwarz-Bart aus Guadeloupe beweist wieder einmal, dass im Jazz nur der Regelbruch die Norm sein kann.

Sia

Text: Tim Weber | Foto: Antoine Carlier

Jacques Schwarz-Bart

Jacques Schwarz-BartAbyssEmarcy

CD 530 8078

SiaSome People Have Real ProblemsConcord

CD 723 1287

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JazzEcho: Frau Hunger, die vorherr-schenden Themen im heutigen soge-nannten Singer-Songwriter-Pop sind: 1. Gescheiterte Liebe, 2. Plötzliche Liebe … Sophie Hunger: … keine Liebe (lacht) …JazzEcho: … genau, oder schwierige Liebe. Inflationäre Themen, die Sie ver-meiden. Ihre Songs sind uneindeutig, poetisch, wovon handeln sie?Hunger: Von sich selbst, im besten Fall. Sie sollten in sich vollkommen sein. Alles andere ergibt für mich keinen Sinn. Musik ist für mich ein Ausdruck von sich selbst. Musik steht für Musik, ist Musik. Es ist schwer, zu sagen: Ich hatte einen Autoun-fall, und nachher habe ich ein Lied darü-ber geschrieben. Man kann sich natürlich vormachen, dass es so ist, aber das eine ist ein Autounfall und das andere ist ein Lied. Es hat nichts miteinander zu tun.JazzEcho: Sie haben kürzlich gesagt, dass Sie nicht viel von Musik verstehen. Ist das eine bewusste Provokation?Hunger: Nein, das meine ich so und ich weiß auch, dass das stimmt. Ich sehe jeden

Tag Leute, die Musik studiert haben, und ich weiß, dass ich nichts darüber weiß.JazzEcho: Das sagen Sie recht selbst-bewusst.Hunger: Ich glaube, dass es ein Vorteil ist, nichts zu wissen, weil es mich frei macht. JazzEcho: Ist das nicht illusorisch?Hunger: Nein, das ist einfach: keine Schule besuchen, keine Fragen stellen.JazzEcho: Auch nichts gut finden und nichts schlecht finden?Hunger: Davor kann man sich nicht ret-ten. Aber Musik interessiert mich nicht wirklich. Ich höre eigentlich immer die gleichen paar Sachen: Bob Dylan, einen Schweizer Musiker namens George Vain, Radiohead, Cashmere, das ist eine däni-sche Band, das war’s eigentlich schon.JazzEcho: Sie sind Tochter aus gutem Haus, Kosmopolitin, ihr Vater ist Diplo-mat. Ihre Musik klingt aber oft, sagen wir: prekär, etwa „The Tourist“ oder der Titelsong des neuen Albums. Wie hängt das zusammen? Hunger: Das Leben, das wir geführt ha-ben, durch den Beruf meines Vaters, ge-

sellschaftlich war es sicher bürgerlich, aber es war auch extrem. Wir haben stän-dig unseren Wohnort gewechselt, keine Heimat gehabt. Mein Bruder war lange mein einziger und bester Freund. Alles an-dere ist ständig gekommen und gegan-gen. Es war irreal, das kann ich jetzt sa-gen, damals kannte ich ja nichts anderes. JazzEcho: Sie drücken sich in drei Spra-chen aus. Was für Realitäten stellen die jeweils dar?Hunger: Deutsch ist mir am nächsten, ich bin mir da meiner selbst am meisten bewusst. Englisch liegt in der Mitte, und Französisch liegt mir so fern, dass ich da mehr mit dem Klang der Sprache spiele. Man kann auf Französisch Sachen sagen, die auf Deutsch irritieren würden, auf eine ungute Art irritieren würden, es wäre exaltiert.JazzEcho: Ihre Karriere begann ja im französischen Teil der Schweiz.Hunger: Stimmt, ich habe auch sehr früh in Frankreich gespielt, im Vorpro-gramm von bekannteren Leuten.JazzEcho: Wie war die Zusammenar-beit mit dem Produzenten Marcello Giulani, der ja auch mit Henri Salvador,

Letztes Jahr noch ein Geheimtipp, durchbricht die Schweizer Sängerin und Songschreiberin Sophie Hunger auf ihrem zweiten Album „Monday’s Ghost“ sämtliche Klischees und eroberte damit Platz eins der Schweizer Albumcharts.

JazzEcho im Gespräch mit der unangepassten 25-Jährigen.

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Interview: Felix Fast | Foto: Benoit Peverelli

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Étienne Daho und Jane Birkin gearbei-tet hat? Hunger: Wir hatten uns zuvor kennen gelernt, er hat bei Erik Truffaz gespielt, mit dem ich aufgetreten bin. Das war al-les super. Marcello hat es geschafft, dass die Lieder nach sich selbst klingen, und das ist schwer.JazzEcho: Warum?Hunger: Die Möglichkeiten im Studio sind unendlich, und es braucht so viel Wissen, da das Richtige zu machen. Mein erstes Album habe ich allein aufgenom-men, zuhause, und das war gar nicht schwierig. Viele Leute denken: Oh Mann, allein zuhause aufgenommen, Wahnsinn! Aber das ist viel leichter, weil man keine Fragen hat, aber im Studio schon. Da muss man genau wissen, wo man die Mi-krophone hinstellt.JazzEcho: Das erste Album war ein-facher …Hunger: Ja, und ging viel schneller. Aber das war eine andere Zeit. Da habe ich mir nichts dabei überlegt. Ich war einfach ein Mädchen in Zürich und hatte mir einen Computer gekauft. Es war nicht für die Öffentlichkeit, für niemanden, ich hab’s

einfach so gemacht.JazzEcho: Und nun kommen Verpflich-tungen, Verträge, Abgabetermine …Hunger: Das alles hat mich eher er-leichtert, Abgabetermine zu haben, eine Rolle zu haben. Davor hatte ich keine Ar-beit, habe keine Ausbildung gemacht, ich wusste nicht, was ich tun sollte. Das war kein Problem oder so, aber ich hatte kei-nen Kontext, in keinster Weise. JazzEcho: Sie sind Schweizerin. Was für ein Verhältnis haben Sie zur Schweiz?Hunger: Mein Land ist ein großes Ta-lent, das sich nichts traut. Das immer in dieselbe Richtung schaut, sich von Ge-wohnheit leiten lässt. Aber wir haben so viele Möglichkeiten, und es wäre so auf-regend zu sehen, was passiert, wenn wir teilnehmen, uns zu unserem Talent be-kennen würden.JazzEcho: Sie haben eine Zeit lang mit Ihrer Familie in Bonn gelebt, was ist da passiert?Hunger: Das war die prägendste Zeit meines Lebens. Ich gebe zu, das sind völ-lig irrationale romantische Gefühle, das ist meine Erinnerung. Aber ich weiß, dass ich bis heute Deutschland vermisse.

JazzEcho: Was genau? Die Sprache?Hunger: Wahrscheinlich, aber auch das Deutsche. Dieses Aufrechte. Genaue. Geistige. Bücher. Gottfried Benn, so et-was kann man nicht übersetzen.JazzEcho: Ich musste natürlich an Kaf-ka denken, als ich Ihren Namen las …Hunger: Wegen Hungerkünstler. Das ist ja der Nachname meiner Mutter. Und schon als Kind fand ich faszinierend, dass die SO HEISST (lacht). Ich habe ihr das erst auch gar nicht so richtig geglaubt und sie in Jahresabständen gefragt, ob das wirklich stimmt. JazzEcho: Beim Stichwort Hunger-künstler: Sind Sie ein Bohemien? Hunger: Nein. Ich verabscheue Leute, die etwa sagen, klassische Musik sei sno-bistisch, und dann aus Prinzip Sachen machen, die keiner versteht. Das ist viel snobistischer, viel bornierter als die Leute, die sie anklagen. Da beeindruckt mich je-des altbackene, hundert Mal zitierte Ge-dicht von Goethe mehr.

Das komplette Interview lesen Sie auf www.sophiehunger.de

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Sophie Hunger

Sophie HungerMonday‘s GhostEmarcy

CD 531 4952

„Ich glaube, dass es ein Vorteil ist, nichts zu wissen ...“Sophie Hunger

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Sieben Jahre lang mischte Bugge Wesseltoft mit seiner Band New Conception Of Jazz sowie turbu-lenten, Groove-betonten und ge-witzten Alben die europäische Jazz-szene auf. Dann verkündete er, das

„neue Konzept“ sei für ihn ausgereizt und er würde nun alleine zu neuen musi-kalischen Horizonten aufbrechen. Mit „IM“ legte er 2007 ein weitgehend im Alleingang fabriziertes Album vor, auf dem er eine gewisse Neigung zu melan-cholischen Stimmungen offenbarte. Auf „Playing“ agiert der Pianist nun wesent-lich verspielter, melodienseliger und leichtfüßiger. Dreh- und Angelpunkt des Albums ist das zweiteilige „Talking To Myself“, dessen Titel an den Bill-Evans-Klassiker „Conversations With Myself“ erinnert. In der Tat verrät der ausgespro-chen elegische Pianomonolog, der sich über insgesamt 20 Minuten erstreckt, genau wie die Gospel-gefärbte Version von Jimmy Cliffs Klassiker „Many Rivers To Cross“, mit der das Album ausklingt,

eine gewisse geistige Verwandtschaft Bugge Wesseltofts mit impressionisti-schen Klangpoeten wie Evans, Jarrett und Bjørnstad. Von ganz anderer Seite zeigt sich Bugge aber, wenn er etwa Paul Desmonds „Take Five“ auf halber Strecke in eine psychedelische Dub-Nummer verwandelt oder in „Hands“ einen ebenso humorvollen wie faszinierenden Bogen von avantgardistischen Klangspielereien à la John Cage hin zum New-Orleans-Rhythm’n’Blues eines Professor Longhair schlägt. Da zwinkert einem doch schon wieder schalkhaft der Bugge zu, den man in den 90ern als einen der wichtigs-ten kreativen Impulsgeber der europä-ischen Jazzszene so schätzen lernte.

www.buggewesseltoft.de

SelbstgesprächigText: Jörg Eipasch | Foto: Egil Henning Hansen

Es gibt nicht viele Künstler, die mit knapp 21 Jahren schon auf eine 13-jährige Karriere zurückblicken können. Und

noch weniger schaffen es, sich nicht von ihren Eltern und/oder „gutmeinenden“ Managern im Eiltempo verheizen zu lassen. Der Gitarrist Julian Lage war ein solches glückliches Wunder-kind. Mit acht Jahren durfte er sein Können schon an der Seite von Carlos Santana und in einem (später für einen Oscar nomi-nierten) Dokumentarfilm demonstrieren. Und obwohl Julian dadurch früh auf sich aufmerksam machte und immer wieder verlockende Angebote von verschiedenen Plattenfirmen ein-gingen, entschieden seine Eltern, ihn außerhalb des Rampen-lichts vernünftig heranreifen zu lassen. So absolvierte der junge Gitarrist also erst einmal ein klassisches Musikstudium und be-suchte danach das Ali Akbar College of Music, um sich dort in die Geheimnisse der traditionellen indischen Musik einweihen zu lassen. Zurzeit vertieft er sich am Berklee College noch in ein klassisches Kompositionsstudium. Und dies hört man seinem absolut erstaunlichen und sehr reif klingenden Debütalbum

„Sounding Point“ auch deutlich an. Nachdem er zuvor schon auf Alben von Gary Burton, Nnenna Freelon und seinem Freund Taylor Eigsti zu hören war sowie mit Herbie Hancock, Charles Lloyd und Jane Monheit die Bühne teilte, präsentiert sich Lage nun mit eigenem Quintett, überwiegend eigenen Kompositionen und den Gästen Taylor Eigsti, Béla Fleck und Chris Thile. Musikalisch fand Julian Lage eine eigene Nische zwischen zeitgenössischem Jazz, Klassik und Folklore. Nach einem solch brillanten Debütalbum darf man von dem Gitarris-ten in Zukunft sicher noch einige Wunder erwarten.

Toplage mit AussichtText: Jörg Eipasch | Foto: Jimmy Katz

Bugge Wesseltoft

Julian LageSounding Point

Emarcy

CD 179 1447

erscheint am 03.04.09

Bugge WesseltoftPlayingJazzland

CD 179 6167

Julian Lage

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Damit dies eine bessere Welt wird, sollten wir öfter mal die Perspektive wechseln, uns in andere hineinfühlen, sagt

die asiatisch-amerikanische Singer-Songwriterin Vienna Teng. Auf ihrem neuen Album „Inland Territory“ verlegt sie Palästina in die USA, deren Einwohner illegal die Grenze zu Mexiko über-queren. Sie singt von einem Minenunglück in China und wird darin zur Witwe mit fünf Kindern. Warum es wichtig für sie ist, die Sichtweisen umzudrehen? „Ich glaube, es hilft, das zu können“, sagt die Sozialaktivistin. Teng unterstützte Barack Oba mas Kampagne und hat als Freiwillige in Argentinien Häuser für Obdachlose gebaut. „Während ich dieses Album aufnahm, habe ich viel daran gedacht, dass mein Leben sehr glücklich verläuft, dass ich das Glück hatte, zu einer bestimm-ten Zeit an einem bestimmten Ort zur Welt zu kommen. Dass ich die Freiheit habe, meinen Interessen nachzugehen, sehr wenig eingeschränkt bin. Mir ist bewusst, dass viele Leute nicht so leben. Und so habe ich versucht, mich in andere Schicksale hineinzudenken. Diese Leute sind nicht wirklich anders als ich. Sie wurden nur in andere Umstände gesetzt.“ International be-kannt wurde die ehemalige Programmiererin aus dem Silicon Valley mit ihrem letzten Album „Dreaming Through The Noise“, das Larry Klein, der Weggefährte von Joni Mitchell, produzierte. Ihr neues Album mit dem merkwürdigen Titel produzierte Teng selbst, flankiert von ihrem Tour-Schlagzeuger Alex Wong. „Inland Territory“ verbindet Jazz und Pop, klingt sehr zugänglich, manchmal nach Radiohead, manchmal nach Peter Gabriel und vor allem nach Vienna Teng. War es riskant, aus dem Schatten Larry Kleins hervorzutreten? Hatte sie Beden -

ken, dieses Mal auf die kalifornischen Studiocracks zu verzich-ten, die „Dreaming Through The Noise“ einspielten? Nein, darüber hätte sie sich keine Sorgen gemacht, sagte die zierliche Frau mit dem markanten Kinn kürzlich im JazzEcho- Interview in Berlin. Die Plattenfirma habe ihr freie Hand gelas-sen, betont Teng, die letztes Jahr von San Francisco nach New York umzog, weil sie dort „eingeschüchtert und überwältigt“ werden wollte. In San Francisco wäre es ihr zu gemütlich ge-worden. Die „rastlose, ehrgeizige Energie von New York“ habe sie in sich aufgesogen, und die neuen Songs reflektierten das. „Bevor ich überhaupt mit der Musik anfing, wollte ich Ärztin werden und für ‚Ärzte ohne Grenzen‘ arbeiten“, erzählt die 30-Jährige. „Ich wollte etwas Sinnvolles tun, anderen helfen, das war mein erster Traum, ein Bedürfnis, das ich heute noch als Musikerin habe.“ Auch wenn Teng heute über eine Menge düsterer Themen singt, so ist „Inland Territory“ ihr bisher hoff-nungsvollstes Album geworden. „Weil es, wie gesagt, aus diesem Gefühl der Dankbarkeit heraus entstanden ist.“ Aus diesem Gefühl heraus geht Vienna Teng der Frage nach, wie man den Wert der Dinge, die einen umgeben, erkennt, bevor man sie verliert? Die Welt öfter mal aus einem anderen Blick-winkel betrachten, hilft sicher.

Ein ausführliches Interview mit Vienna Teng lesen Sie auf www.vienna-teng.de

Text: Bedo Voigt | Foto: Kellie Kano

Kann Musik etwas bewegen? Vienna Teng verlässt sich nicht allein darauf, unterstützte nebenbei Barack Obama und baute Häuser für Obdachlose in Argentinien.

Super-Singer-Songwriter-Sozialaktivistin

Vienna Teng

Vienna TengInland TerritoryRounder

CD 431 1252

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Melody GardotMy One And

Only ThrillUCJ

CD 179 6781

LP 179 6787

erscheint am 24.04.09

Branford MarsalisMetamorphosen

Marsalis Music

CD 460 0110

Melody Gardot

Melody Gardot ist eine Sängerin, die kaum den Mund öffnet und schon allen die Sprache verschlägt, eine Frau, die gleichzeitig reizend und riskant wirkt. Eben noch mit „Worrisome Heart“ in den Jahresbestenlisten, offeriert die 23-Jährige ab Ende April „My One And Only Thrill“, sanft swin-

gend, mit sensationellen Streichern, cooler Bossa Nova – und ihrem einzigartigen Thrill.

Wer es nicht abwarten kann, sweet Melody zu hören, ist vorab auf www.melodygardot.de herzlich willkommen.

Foto: Nick Jbaro

„Metamorphosen“ ist nicht das ers-te Album, auf dem Branford Marsa-lis schon im Titel den musikalischen Wandel thematisiert. Als der Saxophonist 1997 sein zweites Buckshot-LeFonque-Album aufnahm, nannte er es „Music Evolution“. Auch „Meta morphosen“ do-kumentiert die musikalische Entwicklung und Wandlung sowohl seines Quartetts als Spieleinheit als auch die jedes einzel-nen Bandmitglieds. Keine Frage: Seit Pia-nist Joey Calderazzo vor zehn Jahren als Ersatz für den verstorbenen Kenny Kirk-land zu Marsalis’ Quartett stieß, ist dieses enorm gereift und zusammengewach-sen. Die Entwicklung kann man auf den fünf Alben, die seither in identischer Be-setzung aufgenommen wurden, verfol-

gen: War anfangs noch Marsalis der dominierende Stückelieferant des Quar-tetts, so steuern inzwischen alle Ensemb-lemitglieder Kompositionen zum Reper-toire bei: Calderazzo die beiden fast schon schmerzhaft schönen Balladen „The Blossom Of Parting“ und „The Last Goodbye“, Bassist Eric Revis „Abe Vigo-da“, das Monk‘sche „Sphere“ (dem mit Monks „Rhythm-A-Ning“ das einzige Nichtoriginal des Albums vorangestellt wurde) und das Bass-Solo-Feature „And Then, He Was Gone“. Von Marsalis selbst stammt das beboppig vertrackte „Jab-berwocky“. Schlagzeuger Jeff „Tain“ Watts steuerte „The Return Of The Jitney Man“ und die metamorphe Schlussnummer „Samo ©“ bei, die sich

in ihrer über zehnminütigen Laufzeit atemberaubend entwickelt, ständig wan-delt und bis zum explosiven kollektiven Höhepunkt immer mehr verdichtet.www.branford-marsalis.de

WandelvogelText: Jörg Eipasch | Foto: Palma Kolansky

Branford Marsalis

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Teddy ThompsonA Piece Of What You NeedVerve Forecast

CD 176 4348

„Ich habe das Elend schon immer sehr genossen“, sagt Teddy Thompson schmunzelnd. „Deshalb schreibe ich auch nicht besonders viele fröhliche Songs, aber wer tut das schon? Traurige sind viel einfacher.“ Der 32-jährige Sän-ger und Songschreiber aus London mit Wohnsitz in New York, dem es bisher weder genutzt noch geschadet hat, dass seine Eltern Richard und Linda Thompson in den 60ern Folkstars wa-ren, hat auch für sein neues Album ein Dutzend sehr eigener und eher reflektierter, sogar selbstkritischer Lieder komponiert. Gleich zu Anfang singt er auf „A Piece Of What You Need“: „Es wird schwerer und schwerer, mit mir zu leben.“ Trotzdem bezeichnet Thompson das Album zuerst als „fröhlich“, bevor er sich auf „optimistisch“ und „immerhin etwas flotter“ run-terregelt. Die spürbar positivere Note in Songs wie „Can’t Sing Straight“ oder „One Of These Days“ hat Thompsons viertes Album zum ersten Mal einen Charterfolg beschert – in Eng-land landete das Album sogar in den Top Ten. Daran dürf-te auch der Produzent Marius de Vries nicht ganz unschuldig sein. Der ehemalige Keyboarder der Blow Monkeys, der auch schon Hits für Björk und Madonna fabriziert hat, fügt Thomp-sons unterschiedliche Einflüsse – von Country, über Rock bis zu aufwendig arrangiertem Sunshine-Pop – zu einem stimmigen Gesamtbild zusammen. Doch ohne die stimmlichen und kom-positorischen Eigenarten des Teddy Thompson hätte auch ein

noch so guter Produzent keine so guten Chancen. „Ich hoffe, dass dieses Album seinem Titel ‚A Piece of What You Need‘ gerecht wird“, sagt Thompson schließlich. „Alles, was früher solide und haltbar war, ist heutzutage kurzlebiger Konsum-schrott. Die Menschen waren früher vielleicht auch deshalb etwas solider, weil die Dinge um sie herum solider waren. Ich will hoffen, dass mein Album ein etwas robusteres Teil des musikalischen Puzzles ist.“ www.teddythompson.de

Was ihr brauchtText: Götz Bühler | Foto: Kurt Iswarienko

Die Wiege des Jazz mag zwar in New Orleans gestanden und die Musik

dann durch den Blues in Chicago früh weitere wichtige Impulse erhalten ha-ben. Aber seit den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts hat keine andere Stadt mehr den Jazz so sehr geprägt wie New York. Zunächst wurde hier der Ragtime zum Stride weiterentwickelt und dann setzten Fletcher Henderson und Duke Ellington mit ihren Orchestern neue Akzente. Seitdem ist New York so etwas wie die inoffizielle Welthauptstadt des

Jazz. Nirgends ist die Clubszene vielfäl-tiger oder inspirierender, nirgends die Konkurrenz unter den Musikern härter. 1967 zog es auch den damals 28-jäh-rigen italienischen Trompeter Enrico Rava dorthin. In den sechs Jahren, die er in New York verbrachte, reifte er zu der Persönlichkeit heran, die wenig später dem italienischen Jazz zu Weltgeltung verhalf. Und bis heute fühlt sich Rava der Stadt verbunden. Nun traf er sich für die Sessions von „New York Days“ mit dem Schlagzeuger Paul Motian wieder, mit

dem er dort schon in den späten 60ern zusammengespielt hatte. Aus seiner Hei-mat brachte Rava den jungen Pianisten Stefano Bollani nach New York mit, vor Ort stießen noch Tenorsaxophonist Mark Turner und Bassist Larry Grenadier dazu. Gemeinsam schuf das Quintett, das in dieser Konstellation nie zuvor gespielt hatte, Musik von zeitloser Qualität und Schönheit, die sich zwar aus den Quellen der Jazzgeschichte speist, aber ebenso sehr im Hier und Jetzt fußt.

New Yorker ReminiszenzenText: Jörg Eipasch | Foto: Christopher Tribble/ECM

Enrico RavaNew York DaysECM

CD 177 2715

LP 179 7340

Teddy Thompson

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Enrico Rava

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Wenn einer wie John Scofield ein Gospel-Album aufnimmt, wird es ernst. Was ist passiert? Ist jetzt wirklich Schluss mit lus-tig? Wer hat ihn bekehrt? Gemach, Brü-der und Schwestern, es ist alles halb so

wild. Oder viel wilder als gedacht. Schon das Cover von „Piety Street“ ist ein gutes Indiz, dass der Über-Jammer aus Ohio, neben Pat Metheny und Bill Frisell ei-ner der „Big Three“ der Jazzgitarre, noch nicht von allen guten (oder bösen) Geis-tern verlassen ist. Votivkerzen, wie man sie vor allem in New Orleans in den re-ligiösen Zubehörläden findet, zieren das Frontbild – bunt bedruckt mit den Hei-ligenporträts von Sco und seinen Man-nen. Und wen er sich alles in seine funk-verliebte Gospelgemeinde geholt hat: George Porter von den Meters spielt den Bass, Ricky Fataar spielt die Drums, wie damals schon bei den Beach Boys, der sagenhafte Jon Cleary spielt Orgel, Gitar-

re und singt natürlich auch, und die wer-denden „Crescent City“-Legenden Shan-non Powell, Perkussion, und John Bout-té, Vocals, runden das Werk segensreich ab. Und warum jetzt ein Gospel-Album, nach den gefeierten Funk- und Jamband- Produktionen und den „Saudades“ des Trio Beyond für ECM? Auch da hat John Scofield konsequent um die Ecke ge-dacht: Er wollte ein Blues-Album auf-nehmen, aber eben ein untypisches. Typisch Scofield. Also macht er sich jetzt über dreizehn Klassiker des kirchlichen Blues-Bruders her – so funky und dirty, so himmlisch cool und höllisch groovend, wie man es von einem wie ihm erwartet hätte. Halleluja! www.johnscofield.de

Wiederauferstehung zum Jubelpreis

Text: Götz Bühler | Foto: Egil Henning Hansen

Die Wege des Herrn

Text: Werner Kaltrund

John Scofield

Freddie HubbardRollin’

MPS

CD 179 8601

John ScofieldPiety Street

Emarcy 179 1136

Neues aus der Serie Jazz Club: Zu den einhundert be-reits erschienenen erschwinglichen Zusammenstel-lungen gesellen sich jetzt neu die Jazz Club Originals: Jazz- Leckerbissen, die es bislang nicht auf CD gab. Für die Serie wurden sie allesamt digital remastert und mit den originalen Liner Notes ausgestattet. Von nun an kann der Fan mit der Serie also auch seine Albumsammlung vervollständigen und Neu- oder Wiederentdeckungen feiern.

Der Anlass, in die erste Staffel zwei Alben von Trompeter Freddie Hubbard aufzunehmen, ist ein trauriger: Der Ameri-kaner verstarb am 29. Dezember letzten Jahres in Los Ange-les an Herzversagen. Zwei seiner Alben erschienen auf dem deutschen Label MPS: der Modern-Jazz-Klassiker „The Hub Of Hubbard“, 1969 von Joachim Ernst Berendt produziert und mit Side men wie Richard Davis und Louis Hayes eingespielt, und die erstklassige Live-Einspielung „Rollin’“, aufgenommen 1981 auf dem Villingen Jazz Festival. Beides würdige Erinnerungen an einen mitreißenden Jazzmusiker. Aber auch die anderen Fol-gen bringen Perlen ans Tageslicht. Der Bogen spannt sich von den Saxophonisten Johnny Griffin und Dexter Gordon, über

Power-Drummer Charly Antolini, Pianist Friedrich Gulda, Sän-ger Mark Murphy (bekannt durch seine Zusammenarbeit mit Till Brönner) und Big-Band-Leader Don Ellis bis hin zu Kult-Hammond-Organist Ingfried Hoffmann. Kult ist auch die jaz-zige Filmmusik „Chariots Of The Gods?“ zum Erich-von-Dä-niken-Film „Erinnerungen an die Zukunft“. Sie stammt aus der Feder von Peter Thomas („Raumpatrouille Orion“) und feiert in der Serie ihre längst überfällige Wiederauferstehung. Hörproben zu dieser und allen anderen Jazz-Club-CDs unter www.verve-jazzclub.deFreddie Hubbard / The Hub Of Hubbard / MPS 179 4573 • Freddie

Hubbard / Rollin’ / MPS 179 8601 • Johnny Griffin Quartet / Night

Lady / Emarcy 179 4191 • Dexter Gordon/Slide Hampton / A Day In

Copenhagen / MPS 179 4439 • Don Ellis / Soaring / MPS 178 5959 •

Friedrich Gulda/Klaus Weiss / It‘s All One / MPS 179 4329 • Ingfried

Hoffmann / Hoffmann’s Hammond Tales / Emarcy 179 4417 • Charly

Antolini / In The Groove / MPS 179 4440 • The Singers Unlimited /

Sentimental Journey / MPS 179 4292 • Mark Murphy / A Swingin’,

Singin’ Affair / Emarcy 531 2782 • Peter Thomas Sound Orchestra /

Chariots Of The Gods? / Polydor 179 4333

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I m Februar feuerte man im Iran zum 30. Jahrestag der isla-

mischen Revolution erstmal einen Satel-liten in den Weltraum. Die davon verstör-ten Westmächte sollten sich jetzt endlich „benehmen“, ließ Ministerpräsident Ahmadinedschad verlautbaren. „Die Zeit des Mobbings“ sei vorbei und zwar schon seit 1979, als der Ayatollah Khom-eini den Schah stürzte. Quasi zeitgleich mit dieser Umwälzung kam die persische Jazzsängerin Cymin Samawatie in Braun-schweig zu Welt, ihre Eltern leben schon in zweiter Generation in Deutschland. Ahmadinedschad interessiert sie nicht, zumindest nicht öffentlich. Auch wenn es abgedroschen klingen mag: Ihre Mu-sik überwindet die Grenzen. Weit weg vom Iran, im deutschen Exil, lernte sie als Mädchen die persische Kultur kennen, insbesondere die altpersische Poesie des 13. und 14. Jahrhunderts. Eine „blumige Sprache“, die sie nur teilweise verstand und die sie doch von Anfang an berührte. 2001 gründete die Musikstudentin im multikulturellen Berlin ihre Band Cymi-nology. Gemeinsam mit dem in Frank-reich geborenen Pianisten Benedikt Jahnel, dem deutsch-indischen Schlag-

zeuger Ketan Bhatti und dem deutschen Bassisten Ralf Schwarz vermischt Sama-watie Kammer-Jazz und Kunstlied. Ge-dichte, die sie in Farsi singt, sind das ly-rische und rhythmische Rückgrat der Musik. Die Stücke mit oft ungeraden Me-tren handeln von Heimweh, von diffusen Stimmungen. „Mag die Sprache auch manches erklären, Liebe ohne Sprache macht es klarer“, liest sich die Zeile eines Songs, den Cyminology im Mai 2008 im Osloer Rainbow-Studio unter der Leitung von Manfred Eicher aufnahmen. Im Ja-nuar 2009 erschien ihr drittes Album „As Ney“, das Debüt des Quartetts bei ECM Records. Erhaben über jegliches „Osten-trifft-Westen“-Patchwork verwe-ben Cyminology feingliedrige Muster und ornamentale Melodien zu einem frei fließenden Klangteppich. Im Nahen Os-ten, Europa, den USA, selbst im Kaukasus haben sie das Publikum hingerissen. Und im Iran? „Im Iran dürfte ich gar nicht auf-treten. Ich bin eine Frau“, sagt lakonisch die Frau mit der schönsten Nase im Jazz.

Starke Frauen des Frühlings 2009 sind auch die serbische Sängerin Yelena Kuljic und die deutsche Pianistin Julia Hülsmann. Die „Frankfurter Rundschau“

nannte Kuljic die „aufregendste Jazzstim-me der aktuellen Szene“. Julia Hülsmann triumphierte kürzlich mit ihrem Trio auf dem ECM-Album „The End Of A Sum-mer“. Hören kann man sie alle nun auf dem Debüt des türkisch-deutschen Gitar-risten Marc Sinan. Sein Flamenco-schwangerer und mit Gil Evans’scher Finesse arrangierter Songzyklus „Fasil“, ebenfalls bei ECM erschienen, schöpft tief aus dem Koran, ist eine Charakter-studie von Aisha, der großen Liebe des Propheten Mohammed. Die Improvisati-onen des Quintetts bauen auf Koran-Su-ren auf, die Sinan in der Türkei mit einem Imam aufnahm. Genau wie Cyminologys „As Ney“ ist „Fasil“ ein mit ganz unter-schiedlichen Elementen konstruiertes, aus verschiedenen Perspektiven und Zeit-schienen ersonnenes Album. Cyminology und Sinan/Hülsmann sind Vorboten einer neuen Ära. Sie können aufeinander hören und schätzen die Tradition. Sie verlassen alte Muster, beschwören Neues und überwinden Grenzen.

Weitere ECM-Themen finden Sie unter www.ecm-jazz.de

Text: Melanie Müller | Foto Cyminology: Arne Reimer/ECM • Foto Sinan: Johanna Diehl

West-östlicher Klangteppich

CyminologyAs NeyECM

CD 178 0149

Doppelpremiere: Mit Marc Sinan und Cyminology hat das Münchner Label ECM gleich zwei deutsche Acts unter Vertrag genommen.

Marc SinanCyminology

Marc SinanFasilECM

CD 177 3154

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Page 20: JazzEcho Printausgabe 2009 / 01

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Wortspiel erdulden / Bugge Wesseltoft zwinkert selbstgesprächig / Cyminology und Marc

Sinan sind neu bei ECM / John Scofield wird religiös und, und, und.

News, Tourdaten und Neuerscheinungen Donnerstags neu auf www.jazzecho.de

Vienna TengNicht nur Musik kann etwas bewegen – man kann zum Beispiel auch Häuser für Obdachlose bauen, findet die singende Sozialaktivistin.

Madeleine Peyroux

Die „Wiedergeburt Billie Holidays“ entdeckt mit neuen, eigenen Songs ihre eigene Stimme.

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soundingmagazineAusgabe 1 • 2009

Jahrgang 12

Diana Krall

Die Jazzlady und Ehefrau von Elvis Costello hat viele Fans. Ihren größten haben wir gebeten, in die neue CD hineinzuhören.

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ECM-Label (z.B. Jan Garbarek, Keith Jarrett, Wasilewski Trio)

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Page 21: JazzEcho Printausgabe 2009 / 01

www.jazzecho.de 21

CDs • www.jazz-neuerscheinungen.de

Zweites Soloalbum des Posaunisten aus Sonny Rollins’ Band. Mit Kenny Garrett, Stephen Scott, Christian McBride u.a.Clifton Anderson / Decade / Doxy 178 0480

Tribut des Pianisten, der seit 20 Jahren Musik für die Cartoon-Serie macht. Mit Gasteinlagen von Dave Brubeck, Wynton Marsalis u.a.David Benoit / Jazz For Peanuts / Concord 723 0454

Auf einer CD: Highlights aus der 3-CD-Box, die der Pianist 2002 solo in den berühmten Rain-bow-Studios aufnahm.Ketil Bjørnstad / The Rainbow / Emarcy 178 2994

Ein neuer Brasil-Rock des vierfachen Latin-Grammy-Gewinners. Musikalisch komplex und trotzdem fantastisch eingängig.Lenine / Labiata / Emarcy 510 0007

Musikalisch gereift mit Songs von Paul Simon, Fiona Apple, Corinne Bailey Rae, Ivan Lins u.a.Jane Monheit / The Lovers, The Dreamers And Me / Concord 723 0820

Der „Saxophon-Koloss“ mit sensationellen un-veröffentlichten Live-Aufnahmen aus den Jahren 1980 bis 2007.Sonny Rollins / Road Show Vol. 1 / Doxy 178 1561

CD/DVD-Doppelpack der 2008 live eingespielten Hommage an Miles Davis.Christian Scott / Live At Newport Jazz Festival / Concord 723 0853 (CD + DVD)

Der lenedäre Songwriter geht musikalisch fremd und interpretiert Songs, die ihm in seiner Biogra-fie wichtig waren.James Taylor / Covers / Concord 723 1076

Erstes ECM-Album des Schöpfers der „Fourth World“-Musik seit 25 Jahren.Jon Hassell / Last Night The Moon Came Drop-ping Its Clothes In The Street / ECM 179 2636

Traumreise durch akustisch-elektronische Klang-landschaften. Mit Jan Bang, Audun Kleive, David Sylvian, Eivind Aarset u.a.Arve Henriksen / Cartography / ECM 178 0116

Bop-Standards und Balladen, 2001 in Tokio mit leichtem, spielerischem Touch intoniert.Keith Jarrett, Gary Peacock & Jack DeJohnette / Yesterdays / ECM 177 4447

ShortcutsWeitere

aktuelle

Veröffent-

lichungen

im

Überblick

Kompositionen, die Mantler für diverse Solisten wie Roswell Rudd, Nick Mason und sich selbst schrieb.Michael Mantler / Concertos / ECM 178 0371

Der aus dem Christian Wallumrød Ensemble bekannte Violinist mit seinem ECM-Solodebüt.Nils Økland / Monograph / ECM 179 2432

Erstes Soloprojekt nach dem Trioalbum mit Anja Lechner und U.T. Gandhi.Vassilis Tsabropoulos / The Promise /ECM 177 3377

DVDs • www.jazz-dvds.de

In Japan einst separat erschienen, gibt es die bei-den Konzert-DVDs zusammen zum Sonderpreis.Keith Jarrett, Gary Peacock & Jack DeJohnetteLive In Japan 1993/1996 / ECM 177 2710 (2 DVDs)

Nach der Doppel-CD von 2006 nun die DVD zum grandiosen Athener Konzert.Eleni Karaindrou / Elegy Of The Uprooting / ECM 177 2713

Wiederveröffentlichungen ORIGINALS • www.verve-originals.de

Das 1951er All-Star-Konzert (u.a. Jack Teagarden, Barney Bigard & Earl Hines) erstmals auf CD. Louis Armstrong / Satchmo At Pasadena / Decca 179 1048

Mit diesem Album leitete der Vibraphonist 1971 seinen Wechsel vom Hard Bop zum Funk-Jazz ein.Roy Ayers / Ubiquity / Polydor 179 0895

Mit Hits von Stevie Wonder und Gene McDaniels sowie dem „MASH Theme“.Roy Ayers / Change Up The Groove / Polydor

178 6848

In Soul- und Funk-Zirkeln gilt die 1978 mit der R’n’B-Sängerin Carla Vaughn aufgenommene Scheibe als Klassiker.Roy Ayers / You Send Me / Polydor 178 2921

Nach avantgardistischen Ausflügen kehrte Bar-bieri 1973 zu seinen kulturellen Wurzeln zurück.Gato Barbieri / Chapter One: Latin America / Impulse! 179 0896

Neuerscheinungen

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Page 22: JazzEcho Printausgabe 2009 / 01

22 www.jazzecho.de

Sein erstes Verve-Album nahm der Bandleader 1962 mit Nummern von Neal Hefti („Cute“) auf.Count Basie / On My Way And Shoutin’ Again / Verve 179 0904

Auf seinem dritten Album schlug der populäre Smooth-Jazz-Saxophonist 1992 klassischere Soul-Töne an.Walter Beasely / Intimacy / Mercury 178 6856

Eines der ersten Bossa-Nova-Alben von Verve. Enthält den Klassiker „Manhã de carnaval“. Luiz Bonfá / Plays And Sings Bossa Nova / Verve 178 2393

Das 1973 aufgenommene Album machte den Songwriter in den 90ern zum Kultstar der Rare-Groove-Szene.Terry Callier / What Color Is Love / Cadet 178 2974

Einen erfolgreichen Neustart mit R’n’B und Funk legten die ehemaligen „Jazz Crusaders“ 1971 mit diesem Album hin.The Crusaders / Pass The Plate / Chisa 178 3333

Ein mitreißendes Bossa-Nova-Album mit Big Band gelang Getz 1962 dank Arrangements des genialen Gary McFarland.Stan Getz / Big Band Bossa Nova / Verve 176 7920

1971 live in Paris aufgenommenes Kult-Album mit ungewöhnlicher Besetzung und ausgefal-lenem Programm.Stan Getz / Dynasty / Verve 179 2065 (2 CDs)

Groovig interpretierte der Trompeter mit seinem Quintett 1963 elf Filmhits. Dizzy Gillespie / Dizzy Goes Hollywood /

Mercury 178 6858

1973 auf dem Weg vom Big-Band-Jazz zum Funk. Mit Ray Brown, Ernie Watts u.v.a.Quincy Jones / You’ve Got It Bad Girl /

A&M 179 1041

1977 balancierte der Saxophonist zwischen dem Funk von Hancocks Head Hunters und dem Soul von Grover Washington jr.John Klemmer / Arabesque / ABC 178 6851

Top-elegante, swingende 1963er Session des Oscar Peterson Trios mit dem Orchester von Arrangeur Nelson Riddle.Oscar Peterson & Nelson Riddle / Verve 179 0900

Der virtuose Bebop-Pianist mit einem Meister-werk aus dem Jahr 1956. Mit Ray Brown & Osie Johnson.Bud Powell / Blues In The Closet / Verve 179 1051

Klassischer R’n’B vom Keyboarder der Crusaders und dem einstigen Gitarristen Marvin Gayes.Joe Sample & David T. Walker / Swing Street Café / MCA 178 3509

Packende Arrangements, aufgenommen in der Blütezeit der Bossa.Lalo Schifrin / Piano, Strings And Bossa Nova / MGM 178 3332

Live-Album von 1987 mit Hits wie „My Baby Just Cares For Me“, „Just Like A Woman“ und „Mississippi Goddam“.Nina Simone / Let It Be Me / Verve 179 2052

1962 nahm der Vibraphonist ein Dutzend Arran-gements des Pianisten Clare Fischer auf. Cool!Cal Tjader / Plays The Music Of Mexico And Brazil / Verve 178 2395

Auf ihrem zweiten Album gibt sich 1972 die Va-terfigur des Smooth Jazz eher jazzig als smooth.Grover Washington jr. / All The King’s Horses /

Kudu 178 2289

Mit diesem Funk-Album gelang dem Saxopho-nisten 1975 der große Durchbruch.Grover Washington jr. / Feels So Good /

Kudu 179 1049

CD-BOXEN

„Coltrane Quartet Plays“/„Ascension“/„Kulu Sé Mama“/„New Thing At Newport“/„Meditations“.John Coltrane / The Impulse! Albums Vol. 3 / Impulse! 179 1949 (5 CDs)

Preiswerte Neuausgabe der 1988 erschienenen Box mit Parkers sämtlichen Verve-Aufnahmen. Charlie Parker / Bird: The Complete Charlie Parker On Verve / Verve 983 3382 (10 CDs)

Alle Peterson-Aufnahmen aus den Jahren 1951–53. Mit Barney Kessel, Irving Ashby, Ray Brown u.v.a.Oscar Peterson Trio / The Complete Clef/Mer-cury Studio Recordings / Mosaic 178 2782 (7 CDs)

Die lange vergriffenen Solo- und Quartett-Auf-nahmen des Pianisten aus den 70er Jahren. Steve Kuhn / Life’s Backward Glances /

ECM 177 9946 (3 CDs)

Klassiker der Weltmusik: die drei Alben, die das Trio Codona zwischen 1978 und 1982 aufnahm.Colin Walcott, Don Cherry & Naná Vasconcelos The Codona Trilogy / ECM 176 7420 (3 CDs)

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Page 23: JazzEcho Printausgabe 2009 / 01

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Classics & Jazz

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Konzept und Gestaltung:

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Litho:

RAWA, Hamburg

Druck:

Mediaprint Percom

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Westerrönfeld

Alle Rechte vorbehalten.

Nach druck, auch auszugs-

weise, nur mit vorheriger

schriftlicher Zustimmung

des Herausgebers:

Fax: (030) 52007–2597

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Rebekka Bakken10.05. Regensburg, Zelt06.06. Lüneburg, Kulturforum

Nik Bärtsch’s Ronin25.03. Nürnberg, Tafelhalle24.04. Bielefeld, Bunker Ulmenwall

Beady Belle11.04. Zürich (CH), Moods13.04. Wien (A), Porgy & Bess14.04. München, Unterfahrt15.04. Bern (CH), BeeFlat16.04. Darmstadt, Centralstation18.04. Stuttgart, Bix

Ketil Bjørnstad17.09. Köln, Altes Pfandhaus18.09. Münster, Haus der Begegnung

Stefano Bollani Quintet24.04. Köln, Philharmonie

Cristina Branco02.07. Ulm, Ulmer Zelt03.07. Kassel, Kulturzelt04.07. Duisburg, Traumzeit05.07. Lörrach, Stimmen Festival07.07. Elmau, Schloss

Till Brönner16.04. Zürich (CH), Moods17.04. Zürich (CH), Moods11.05. Köln, Philharmonie01.08. Pforzheim, Sommersprossen- Festival08.08. Füssen, Jazzfestival19.09. Viersen, Jazzfestival

Michel Camilo12.05. Wien (A), Konzerthaus15.05. Zürich (CH), All Blues Jazz Recitals Series – Tonhalle05.06. Hattingen, Henrichshütte06.06. Hattingen, Gebläsehalle

Randy Crawford & Joe Sample05.07. Wien (A)07.07. Ludwigsburg, Theatersaal – Forum am Schlosspark

Jan Garbarek27.04. Kreuztal, Ev. Kirche Hilchenbach21.10. Bremen, Glocke25.10. Mülheim, Stadthalle26.10. Paderborn, Paderhalle28.10. Frankfurt/M., Alte Oper30.10. Trier, St. Maximin 31.10. Hamm, Alfred-Fischer-Halle10.11. Leverkusen, Jazzfestival 17.11. Berlin, Philharmonie

Dave Holland10.05. Friedrichshafen

Sophie Hunger29.04. Reutlingen, Jazzfrühling09.05. Köln, Gebäude 910.05. Hamburg, Übel & Gefährlich11.05. Berlin, LiveAtDot12.05. Darmstadt, Centralstation13.05. Karlsruhe, Jubez14.05. München, Club Ampere

Keith Jarrett12.10. Berlin, Philharmonie

Julian Lage16.05. München, Unterfahrt17.05. Berlin, A-Trane

Lenine27.03. Cully (CH), Cully Jazz Festival31.03. Berlin, Kesselhaus

Charles Lloyd25.03. Köln, Altes Pfandhaus (2 Shows)03.04. Schwäbisch Hall, Hospitalkirche, JazzArt Festival

Branford Marsalis15.05. Berlin, UDK17.05. Hamburg, Laeiszhalle18.05. Frankfurt, Mousonturm19.05. München, Circus Krone

Nils Petter Molvær17.04. Hamburg, Fabrik20.04. Halle, Neue Oper24.04. München, Club Ampere25.04. Rüsselsheim, Theater28.04. Innsbruck (A), Treibhaus01.05. Wolfsburg, Autostadt02.05. Rottweil, Alte Stallhalle

Mozuluart24.04. Kassel, Weltmusikfestival 13.06. Rheinsberg, Kavalierhaus der Schlossanlage19.06. Mainz, Open Air – Ballplatz20.06. Bochum, Festival Kemnade

Meshell Ndegeocello05.04. Bern (CH), Turnhalle06.04. Zürich (CH), Moods

Jef Neve Trio18.05. Kempen, Campus25.07. Kassel, Festival

Madeleine Peyroux11.05. Köln, Philharmonie als Special Guest von Till Brönner12.05. Hamburg, Grünspan13.05. Berlin, Postbahnhof

Enrico Rava & Stefano Bollani30.05. Neustadt, Palatia Jazz24.10. Murnau, Kultur- und Tagungszentrum

Jacques Schwarz-Bart21.03. Berlin, Peugeot Avenue22.03. Mainz, Kammerspiele08.05. Darmstadt, Centralstation11.05. Zürich (CH), Moods

Louis Sclavis20.03. St. Ingbert, Int. Jazz Festival27.06. Krefeld, Jazz Festival

John Scofield03.07. Duisburg14.07. Montreux (CH), Jazz Festival

Sia28.04. Köln, Luxor29.04. Berlin, Postbahnhof30.04. München, 59:102.05. Hamburg, Übel & Gefährlich

Marc Sinan04.04. Schwäbisch Hall, JazzArt Festival

Bobo Stenson29.03. München, Marstall – Jazz Line Festival 01.04. Schwäbisch Hall, Hospitalkirche – JazzArt Festival 03.04. Tübingen04.04. Langenau, Pfleghof11.06. Hamburg, Rolf-Liebermann-Studio12.06. Hamburg, Rolf-Liebermann-Studio

Curtis Stigers04.08. Würselen, Burg Wilhelmstein07.08. Wiesbaden, Kurpark – Rheingau Festival

James Taylor09.07. Hamburg, Stadtpark

Vienna Teng20.03. Halle, Objekt 5 / Steintor-Varieté21.03. Köln, Altes Pfandhaus22.03. Mainz, Frankfurter Hof23.03. Mannheim, Alte Feuerwache24.03. München, Unterfahrt26.03. Linz (A), Posthof27.03. Wien (A), Porgy & Bess28.03. St. Veit (A)30.03. Innsbruck (A), Treibhaus02.04. Kaiserslauten, Kammgarn Festival03.04. Marburg, KFZ04.04. Karlsruhe, Tollhaus05.04. Freiburg, Jazzhaus

Gianluigi Trovesi Ottetto21.03. Köln, Philharmonie

Norma Winstone29.03. München, Marstall – Jazz Line Festival24.04. Bremen, Jazz Ahead

JazzEcho-KonzertführerAlle Angaben ohne Gewähr. Aktuelle Tournews donnerstags neu auf www.jazzecho.de

www.jazzecho.de 23

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Page 24: JazzEcho Printausgabe 2009 / 01

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„Ida Sand singt mit Power undGefühl - die beste weiße weib-liche Soulstimme seit langem!“JAZZPODIUM

IDA SAND - vocals, pianoOLA GUSTAFSSON - guitarsMATTIAS TORELL - guitarsPETER FORSS - bass, violinPER LINDVALL - drums, percand guests

TRUE LOVE ACT 9481-2

ON TOUR:23.4. Paris - Sunside01.5. Kaiserslautern - Int. Jazzfestival02.5. Stuttgart - Bix03.5. Heidelberg - Karlstorbahnhof05.5. Darmstadt - Centralstation06.5. Karlsruhe - Tollhaus28.5. München - Gärtnerplatz-Theater29.5. Elmau - Schloss Elmau

LARS DANIELSSONLars Danielsson - bass, celloLeszek Możdżer - pianoMathias Eick - trumpetEric Harland - drums, percJohn Parricelli - guitar

„Lars Danielsson ist einer der Kreativsten imeuropäischen Jazz-Zirkus.“ MUSIKMARKT

„Delikater Kammer-Jazz.“ STEREOPLAY

TARANTELLA ACT 9477-2

GEIR LYSNE ENSEMBLEfeaturing:Steffen Schorn - reedsTore Brunborg - tenor saxArkady Shilkloper - french horn and others

„Grieg-inspirierter Nordic-Jazz in unortho-dox-faszinierender Klangsprache.“ AUDIO

CD des Monats AUDIO / STEREOPLAY

THE GRIEG CODE ACT 9479-2

JOACHIM KÜHN & MICHAEL WOLLNYJoachim Kühn - pianoMichael Wollny - piano

„Ein Fest auf 176 Tasten.” CONCERTO (AT)

CD des Monats PIANO NEWS

LIVE AT SCHLOSS ELMAU ACT 9758-2

THE ART IN MUSIC

IDA SAND

Jazz Echo_Ausgabe_03.2009 20.02.2009 11:05 Uhr Seite 1

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