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Guten Tag, Liebe Leser!

1/ 2018 NEUSTÄDTER MARKT JOURNAL 3

Das neue Jahr hat für Sie hoffentlichgut begonnen. Wir wünschen Ihnenjedenfalls, dass es ein gutes Jahr bleibtoder wird und dass Sie gesund blei-ben und sich weder von der Grippe-noch von der Kältewelle unterkriegenlassen.

Dem Neustädter Markt Journal gehtes weniger gut. Ihm droht der Her-ausgeber abhanden zu kommen. DerBürgerverein Neustädter Markt e.V. istin personellen Schwierigkeiten undwendet sich mit einem Hilferuf in ei-gener Sache an die Leser- und Bewoh-nerschaft. Vielleicht wollen ja auch Sie,dass es weiter geht mit dem bürger-schaftlichen Engagement in Neustadt-Neuschönefeld.

Die nächsten drei Ausgaben unsererZeitschrift sind aber auf jeden Fall nochpersonell und finanziell gesichert, sodass die Redaktion sich auch für die-ses Jahr eine abwechslungsreiche undinteressante Berichterstattung vorge-nommen hat. Schwerpunkte wollen wirin den Bereichen Bildung, Kultur, Si-cherheit und Zuwanderung setzen.

In dieser Ausgabe berichten wir na-türlich auch noch über einige Veran-staltungen am Ende des letzten Jahresund würdigen besonders die Leistungdes Jugendkulturzentrums O.S.K.A.R.,dass in einer für Kinder und Jugendli-che fast einmaligen Weise, die Eltern-hilfe für krebskranke Kinder in Leipzigunterstützt. Es ist zwar noch in weiterFerne, aber die 21. O.S.K.A.R.-Bene-fiz-Gala im Dezember im Neuen Rat-

haus sollten Sie sich schon mal imTerminkalender vormerken. Und wennSie vorher über den Weihnachtsmarktbummeln, trinken Sie Ihren Glühweinbeim Winzer Keth, denn auch er un-terstützt die krebskranken Kinder.

Wenn wir einmal bei Veranstaltun-gen sind: Am 9. März steht endlich dieEröffnung des ersten Theaters imLeipziger Osten an, des „Ost-Passa-ge-Theaters“ in der Kuppel des Aldi-Marktes an der Eisenbahnstraße. DasTeam um Matthias Schluttig hat be-wiesen, dass mit unendlicher Einsatz-bereitschaft, Fleiß und BeharrlichkeitVisionen wahr werden können. Für diePremiere wünschen wir „Hals undBeinbruch“ oder „toi, toi,toi“.

Pünktlich zur Buchmesse setzen wirdann auch unsere Reihe zur BuchstadtLeipzig fort. Lesungen im Gasthaus„Zur Tenne“ wird es in diesem Jahrleider nicht geben. Die Betreiberinmusste die „Tenne“, über viele Jahreeine Institution in Neustadt, leider imJanuar aus gesundheitlichen Gründenschließen. Näheres werden wirebenfalls in der Juni-Ausgabe berich-ten, denn dann soll das Lokal schonwieder öffnen – unter neuem Betreiber,neuem Konzept und wohl (leider) auchneuem Namen.

Ich wünsche Ihnen bis zum Juni al-les Gute und vor allem, dass bald wär-mende Sonnenstrahlen die Frühlings-blüher in unseren Parks und Gärtenleuchten lassen.

Henry Hufenreuter

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„Zweite Sanierungswelle wird vielen Mieterndas Genick brechen“

Marlen Försterling ist seit 2010 Sachbearbeiterin im Amt für Stadter-neuerung und Wohnungsbauförderung der Stadtverwaltung Leipzig.Hier ist die Diplom-Ingenieurin (Architektur) für den Leipziger Ostenzuständig, weshalb sie auch häufig vor Ort ist. Im Interview mit demNeustädter Markt Journal spricht sie über steigende Mieten, Immobilien-spekulation, Verdrängungsgefahr und fragwürdiges Verhalten von Haus-besitzern – und wie Mieter sich wehren können.

Neustädter Markt Journal: Tradi-tionell ist der Leipziger Osten eineGegend mit günstigen Mieten. Jetztmerken viele Bewohner: Es wirdeng auf dem Wohnungsmarkt. Wasist los?

Marlen Försterling: Viele Jahre warLeipzig von Schrumpfung geprägtund der Leipziger Osten war fast leer-gewohnt. In Volkmarsdorf gab es inden 90er und 2000er Jahren teilweisebis zu 80 Prozent Leerstand, in Neu-stadt-Neuschönefeld war es nichtganz so massiv, aber ähnlich. 2013/14 änderte sich die Situation und derLeipziger Osten profitierte von einemenormen Zuzug, vor allem auch vonjungen Leuten, welche bezahlbarenWohnraum suchten. Dann ging esalles erstaunlich schnell: Es kamenInvestoren, die den Osten attraktivfanden, und Banken verliehen aufeinmal Kredite für Sanierung in derEisenbahnstraße, was vorher eherschwierig war.

Sie sagten, damals war 80 ProzentLeerstand. Wie hoch ist der heute?

2013 hatten wir noch 20 ProzentLeerstand in Volkmarsdorf, etwasweniger in Neustadt-Neuschönefeld.

Heute haben wir in manchen Blöckenin Volkmarsdorf 2 bis 6 Prozent. AlsDaumenregel sagt man, dass 3 Pro-zent die „Umzugsreserve“ ist, da manimmer ein paar leerstehende Wohnun-gen braucht, um kurzfristige Steige-rungen der Nachfrage aufzufangenund Spielräume für Modernisierungenzu sichern.

Das Viertel ist also aufgefüllt – undjetzt geht die Verdrängung los?

Bisher wissen wir nur von wenigen

Marlen Försterling vom ASW.

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Fällen, aber nicht jeder Mieter wen-det sich an uns oder die Öffentlich-keit. Mittlerweile werden Häuser we-niger von Einzeleigentümern gekauft,die teilweise in Leipzig verankert sindund einen Bezug zum Gebäude ha-ben, sondern von großen Projektent-wicklern und Investoren. Berlin istvoll, andere Städte in A-Lage wieMünchen oder Hamburg schon lan-ge – also weichen Entwickler in an-dere Städte aus, in sogenannte B-Lagen wie Leipzig. Bei vielen Firmen,die Häuser hier kaufen, steht alsGeschäftszweck im Handelsregisternur „Ankauf und Verkauf von Immo-bilien“, hierbei könnte es sich um rei-ne Spekulation handeln. Manche leer-stehenden Häuser haben drei odervier Mal pro Jahr den Besitzer ge-wechselt und es wurde am Haus

nichts gemacht, sondern einfach50.000 Euro draufgeschlagen. EineSpirale nach oben. Der Letzte in derKette sagt dann: OK, jetzt saniere ich,und ich brauche vernünftige Rendi-ten. Also: hochwertiges Wohnen mithohen Mieten oder Umwandlung inEigentumswohnungen.

Das ist lange mit leerstehendenHäusern gemacht worden. Jetzt istaber kein Leerstand mehr da, dernoch entwickelt werden kann.Mittlerweile liegt der Fokus auf dembewohnten Bestand.

Spielen die großen LeipzigerImmobilienentwickler wie CG-Gruppe eine Rolle?Eher nicht. Das Kuriose ist, dass

die Leipziger Entwickler zu spät dranwaren. Die haben lange gesagt:Eisenbahnstraße geht gar nicht. Es

„Der Leipziger Osten ist seit 2010 um über 10.000 Menschen gewach-sen. Da ist eine junge Kleinstadt zugezogen, denn die meisten Zugewan-derten sind zwischen 18 und 35 Jahre alt.“ Das sagte Prof. Dr. DieterRink, Stadtforscher am Umweltforschungszentrum in Leipzig auf einerPodiumsdiskussion über knapper werdenden Wohnraum und steigendeMieten am 8. Februar im Pöge-Haus. Die Folge sei die sogenannteGentrifizierung: „Das heißt Verdrängung durch Aufwertung.“Je mehr Nachfrage von Mietern, desto höhere Preise können Vermietererzielen, erklärte Michael Rücker von W+R Immobilien, der aus Sichtder Immobilienbranche sprach. „Die Berliner Bau- und Immobilienbrancherückt nach Mitteldeutschland ein, auch der Leipziger Osten wird von derImmobilienmaschinerie überrollt.“ Hinzu komme, dass Geld zurzeit sehrbillig sei - das ermögliche große Investitionen in Immobilien. „Gentri-fizierung ist kapitalgetrieben, man kann sie nicht stoppen, höchstens ver-langsamen“, fügte er hinzu. „Der beste Schutz vor Gentrifizierung istEigentumsbildung. Das kann auch Genossenschaftseigentum sein.“

Malte Milan

„Eine junge Kleinstadt ist zugezogen“

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waren Firmen von außerhalb, die denrichtigen Riecher hatten: Österreicherwie die S Immo AG oder BerlinerBriefkastenfirmen. Oft verkauft eineBriefkastenfirma ein Haus an eineandere Briefkastenfirma.

Wie sieht es mit migrantischenHauseigentümern aus?

Das ist ein kleiner Vorteil, den wirhaben: dass es auch MigrantenInnengibt, die Häuser besitzen, dort selbstmit ihren Familien drin wohnen undandere Wohnungen an ihre Com-munity vermieten – und die kein In-teresse daran haben, das Haus zu ver-kaufen. Die haben damals gekauft, alsnoch niemand in den Osten wollte,und haben jetzt ihre Häuser sicher. Esgibt auch andere Einzeleigen-tümerInnen, mit denen wir gut zu-sammenarbeiten. Aber an die großenPlayer kommt man auch als Stadt-verwaltung oft nicht ran, die reagie-ren nicht auf Anfragen.

Wie haben sich die Kaufpreise fürHäuser entwickelt?

2010 konnte man ein klassisches,unsaniertes Gründerzeithaus noch für40.000 bis 45.000 Euro kaufen, heu-te kostet das 500.000 bis 700.000Euro. Und wenn lange Zeit die Kalt-miete für 4,50 Euro pro Quadratme-ter gezahlt wurde, schaut der neueEigentümer erstmal: Kann ich hiernoch etwas modernisieren und auf dieMieterInnen umlegen? Von der Sozi-alstruktur her ist der Leipziger Ostenein Gebiet, wo viele Menschen aufSozialleistungen angewiesen sind. Diekönnen sich selbst kleine Miet-erhöhungen nicht leisten, weil diese

dann zum Beispiel nicht mehr durchden KDU-Satz (Kosten der Unter-kunft) abgedeckt werden.

Wie wird das weitergehen?Wir rechnen mit einer zweitenSanierungswelle, also dass Häuser, diein den 90er Jahren saniert wordensind, noch einmal saniert werden,dass etwa die Kunststofffenster raus-kommen und Balkone angebaut wer-den. Das wird vielen Mietern dasGenick brechen. Bedroht sind nichtnur ALG-II-Bezieher, sondern auchSchwellenhaushalte, in denen beidePartner verdienen, aber in prekärenBeschäftigungsverhältnissen. Wennsie als Krankenschwester und er alsBauarbeiter arbeitet, wird es mit be-zahlbarem Wohnraum für ihr Ge-halt schon schwierig. In Leipzigliegt das Haushaltsnettoeinkommenbei 1701,00 Euro (Median in Euro proMonat 2016), und die Mietbelas-

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tungsquote – also der Anteil amHaushaltseinkommen, den jemand fürdie Miete aufbringen muss – liegt inVolkmarsdorf teilweise bei 40 Pro-zent, bei Alleinerziehenden und Seni-oren kann diese sogar bis zu 50 Pro-zent gehen.

Also die Hälfte des ganzen Geldesgeht für die Miete drauf?

Genau. Dabei sagt man, dass dieMietbelastungsquote in Leipzig 35Prozent nicht überschreiten sollte, inanderen Städten geht man von 30Prozent aus.

Wie haben sich die Mieten entwi-ckelt?

Wenn man sich ganz Leipzig anschaut,ist die Kaltmiete laut KommunalerBürgerumfrage zwischen 2011 und2015 von 5,00 Euro auf 5,29 Eurogestiegen, das ist ein Anstieg von 6Prozent. Wenn man sich nur den

Leipziger Osten anschaut, ist die Kalt-miete im selben Zeitraum um 20 bis30 Prozent gestiegen, also weit überdem Leipziger Durchschnitt. 2015 lagdas Mietniveau in Volkmarsdorf bei4,80 Euro, in Neustadt-Neuschöne-feld bei bis zu 5,50 Euro.

Man hört, dass Mieter auch mitunsauberen Praktiken vergraultwerden. Was passiert da?

Viele Mieter bekommen pro formaKündigungsschreiben: „Das Haus sollsaniert werden, Ihnen wird gekün-digt.“ Das ist mietrechtlich gar nichtzulässig, das Mietrecht ist streng undman kann Leute nicht einfach so raus-werfen. Dann wird teilweise dazuübergegangen, dass immer mal derStrom ausfällt oder im Winter dieHeizung abgestellt wird.

Das klingt nach Wilder Westen. Dasist doch klar rechtswidrig, oder?

Entwicklung der Kaltmieten im Leipziger Osten und in Gesamt-Leipzig. Quelle:Grobscreening Leipziger Osten, Auftraggeber Amt für Stadterneuerung undWohnungsbauförderung, durchgeführt von LPG Landesweite Planungsgesellschaft mbH /Berlin.

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Ja, und das kommt nicht selten vor.Und zwar nicht nur im Osten, son-dern in der ganzen Stadt.

Wie kann man sich wehren?Betroffene können sich Unterstüt-zung an mehreren Anlaufstellen ho-len: Man kann zum Quartiers-management Leipziger Osten im Info-Center Eisenbahnstraße (IC-E) gehenoder sich Rechtsberatung beim Deut-schen Mieterbund – MietervereinLeipzig e.V. in der Hans-Poeche-Stra-ße holen, dort muss man allerdingsMitglied werden. Inzwischen gibt esauch eine ehrenamtliche Mieter-beratung. Dieser nennt sich „Miet-treff Leipziger Osten“ und ist über diegleichnamige Facebookseite zu fin-den. Hier können sich betroffeneMieterInnen vernetzen und beratenlassen.

Was kann die Stadtpolitik und dieStadtverwaltung tun?

Ein gutes Instrument wäre eine so-genannte Milieuschutzsatzung. Damitkann man Gebiete vor übersteigerterAufwertung schützen. Dazu wird erst

einmal untersucht, wie ein Gebietaufgebaut ist, was hier für Standardsherrschen und was diesem Standardnicht mehr entsprechen würde. Dasfunktioniert in Berlin schon sehr gut.Es ist möglich, damit Luxussanie-rungen einzudämmen, und mit einerzusätzlichen Umwandlungsverord-nung kann die Umwandlung von Miet-wohnungen in Eigentumswohnungenverhindern werden. Denn Eigentums-wohnungen sind die eigentlichenPreistreiber: Diese gehen meist anKapitalanleger, welche hohe Rendite-erwartungen an ihre Kapitalanlagehaben und dies sich dann im Miet-preis niederschlägt.

Gibt es denn schon Bewegung inRichtung Milieuschutzsatzung?

Ja, das Amt für Stadterneuerung undWohnungsbauförderung hat ein Grob-screening erarbeitet, in dem eineMilieuschutzsatzung für Neustadt-Neuschönefeld, Volkmarsdorf undAnger-Crottendorf empfohlen wird.

Was kann ich als normaler Bürgertun, damit so eine Milieuschutz-

Umfrage der TU Berlin

Forscher der Technischen Universität Berlin (Institut für Stadt- undRegionalplanung) arbeiten derzeit an einer Studie über die Lebens- undWohnsituation im Leipziger Osten und schicken demnächst Fragebögenan ausgewählte Haushalte. Darin gibt es etwa Fragen zur Miethöhe, zuUmzugsplänen oder dazu, welche Einrichtungen im Viertel genutzt wer-den. Das Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung unter-stützt diese Umfrage und hofft auf belastbare Daten. Es bittet daher umIhre Mithilfe, falls Sie angeschrieben werden.

Uwe Krüger

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satzung in Kraft treten kann?Sensibilisieren Sie Politiker und an-dere Bürgervertreter für die Brisanzdes Themas. Sprechen Sie mit demStadtrat oder dem Landtagsab-geordneten Ihres Vertrauens, schrei-ben Sie der Partei, der Sie sich nahefühlen, oder gehen Sie zu einer Sit-zung des Stadtbezirksbeirats Leipzig-Ost. Das ist ein Gremium, das dieInteressen der Bewohner des Viertelsgegenüber der Kommunalpolitik ver-tritt und das monatlich im IC-E in derEisenbahnstraße 49 tagt.

Und dort sage ich dann, dass ichnicht von Immobilienspekulantenund Finanzkapitalisten aus meinemViertel verdrängt werden möchte?

Zum Beispiel. Oder auch, dass die

Stadt ihre städtebaulichen Investitio-nen schützen sollte. Wir haben in denletzten Jahren für viel Geld eine In-frastruktur für den Leipziger Ostengeschaffen, und zwar für die Leute,die jetzt hier wohnen. Wir haben zumBeispiel Kitas gebaut, wir unterstüt-zen bestimmte Beratungsangebote.Wenn jetzt ein Bevölkerungsaus-tausch stattfindet, dann ist auch un-sere städtebauliche Investition hinfäl-lig. Dann gibt’s hier vielleicht nurnoch Doppelverdiener-Haushalteohne Kinder, und dann fangen wir ineinem neuen Viertel wieder an, Kitaszu bauen für die Leute, die aus demLeipziger Osten verdrängt wordensind. Soweit soll es nicht kommen.

Interview: Uwe Krüger

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Neues aus dem Pögehaus

Ideen für das Ankunftsviertel rund um dieEisenbahnstraße

Das Viertel rund um die Eisenbahn-straße ist ein Ankunftsort, eine Arri-val City – so nennt der Journalist undMigrationsexperte Doug Saunders dieAnkunftsviertel, an denen Zugewan-derte eine bessere Zukunft findenwollen. Diese Ankunftsorte gibt es inIstanbul, London und Paris, inAmsterdam, Berlin und an vielenanderen Ort auf der Welt. Wie dieEisenbahnstraße geraten diese Ankunftsorte zunächst häufig als Pro-blemviertel in die Schlagzeilen. Anihnen zeigt sich aber auch, dass Ein-wanderung bei allen bekannten Her-ausforderungen immer auch großeChancen für Zuwanderer und Ein-wohner birgt – vorausgesetzt, die Zu-

gewanderten finden dort Bedingun-gen vor, die es ihnen ermöglichen,selbst aktiv zu werden. Neben dempersönlichen Engagement der einzel-nen Ankommenden braucht es auchkonkrete Konzepte, die erforderlichsind, damit Ankunftsorte gelingen.

Das Quartier rund um die Eisen-bahnstraße zeigt, dass die Vielfalt vonHerkünften, Sprachen und Kultur vie-le Herausforderungen, aber auch gro-ße Chancen birgt. Im Rahmen desProjekts „Hafen der Stadt“ lud derPöge-Haus e.V. am 25. Januar zu ei-nem Workshop, um herauszufinden,wie Ankommen vor Ort gelebt wer-den kann: in der Schule, mit dem ei-genen Laden oder in der Auseinan-

Workshop Ankunft im Alltag 25. 01.2018

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dersetzung mit unterschiedlichenKulturen. Wie sieht es vor Ort aus undwelche Ideen gibt es anderswo, da-mit Ankunft im Alltag gelingen kann?In drei Workshops zu Bildung, Kul-tur und Wirtschaft wurden konkreteIdeen für Ankunftsviertel diskutiert.Dabei kamen Fachleute aus anderenStädten mit Engagierten hier vor Ortzusammen.

Beim Thema Bildung wurde fest-gestellt, dass insbesondere Schulennur unzureichend für die Vielfalt vonKindern mit unterschiedlichen Her-künften, sprachlichen Voraussetzun-gen und kulturellen Hintergründengewappnet sind. Vesna Lovriæ vonder Pädagogischen Werkstatt „EinQuadratkilometer Bildung“ (Berlin)zeigte, dass erfolgreiche Bildungs-arbeit nur im Zusammenspiel allerAkteure im Stadtteil gelingen kann.Im Mittelpunkt einer erfolgreichenBildungsarbeit steht dabei das Kindund das unmittelbare Umfeld. Durchniedrigschwellige Dokumentationder Kindesentwicklung werdenBildungsbrüche, etwa zwischen Kitaund Schule durchbrochen, durchKooperation der Bildungsträger wirddie Entwicklung der Kinder kontinu-ierlich weiterentwickelt. Aber auchProjekte wie das Rucksack-Projektsind erfolgreich und wirken für dieIntegration bis in die Familien hin-ein. Ein Mentoring-Programm fürJugendliche haben die Berliner*innenebenfalls auf den Weg gebracht. Esermöglicht für Jugendliche einenguten Start ins Berufsleben. Doch oftstehen und fallen solche Projekte

durch die Finanzen. Nancy Kallen-bach, Schulleiterin der August-BebelGrundschule in Leipzig betont, wiewichtig eine langfristige Finanzierungist, die Lehrkräfte haben nicht dieKapazitäten sich permanent umFördermittel und Spenden zu küm-mern, eine zentrale Beratungsstelle,die die Bildungseinrichtung dabei un-terstütz, wäre hilfreich. Am Endebleibt die Erkenntnis, dass der Weglang ist für eine gelungene Bildungs-arbeit im Quartier und der stetigeKampf der Engagierten für gerechteBildungschancen.

Beim einem weiteren Workshopging es um die besonderen Heraus-forderungen und Chancen der Kultur-arbeit in Ankunftsvierteln wie demLeipziger Osten. Oft tun sich Kultur-einrichtungen schwer, mit unter-schiedlichen Herkünften, sprachli-chen Voraussetzungen und kulturel-len Hintergründen umzugehen. Aria-ne Jedlitschka vom Helden widerWillen e.V. betonte, dass kulturelleAngebote wie soziokulturelle Arbeit,Film, Lesungen, Theater oder anderekulturelle Formate nicht nur für, son-dern auch mit Menschen mit Migra-tionsgeschichte gestaltet werdenmüssen, um der Vielfalt eines Vier-tels gerecht zu werden. ArianeJedlitschka hebt hervor, dass Kultur-arbeit nicht nur hinter verschlosse-nen Türen, sondern auch auf der Stra-ße stattfinden sollte. So kann nebender klassischen Netzwerkarbeit einindividueller Kontakt zu den Menschenaus der Nachbarschaft hergestellt undvertieft werden. Um Barrieren zu

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überwinden, sollte kulturelle Arbeitden Menschen mit offenen Armenbegegnen, ihnen Räume für die eige-ne kreative Entfaltung ermöglichenund versuchen, sich nicht auf be-stimmte Milieus zu spezialisieren. Eingroßes Problem, besonders für dieKulturarbeit im Leipziger Osten, stelltdie kulturpolitische Ausrichtung derStadt Leipzig dar. Hanna Saur, tätigim Kulturamt und Gründerin voninteraction e.V., betont dass die StadtLeipzig einige positive Anstrengungenvornimmt um insbesondere die Situ-ation im Leipziger Osten zu verbes-sern – es gibt regelmäßige Bürger-foren und von Seiten der Kultur-bürgermeisterin Skadi Jennicke klareZiele auch den kleineren Vereinen undInstitutionen realistische Chancen zuermöglichen. Doch dies ist ein Pro-zess der sich noch über Jahre stre-cken wird. Sinnvoll sind den Teilneh-menden zufolge direkte Ansprech-personen der Stadtverwaltung, umeventuelle Erfolge und daraus resul-tierende Strategien für den Stadtteilgemeinsam zu besprechen. Sinnvollwäre es, Verein und Institutionen mitin die Stadtteilplanung einzubeziehen.Denn wer, wenn nicht die Menschen,die jahrelang in einem Viertel arbei-ten, kennen dieses und seine Men-schen am besten.

In Ankunftsvierteln wie demLeipziger Osten bieten Läden undLokale für Menschen mit Migrations-geschichte oft den ersten Schritt ineine erfolgreiche Zukunft. DerWorkshop Wirtschaft zeigte jedoch,dass der Weg dahin für viele

aufgrund sprachlicher, bürokrati-scher und finanzieller Hürden oftnicht einfach ist. In der Diskussionmit Nadine Förster und Julia Siebertvon Fachstelle Migrantenökonomie(Mainz) und Tara Bonyad von ‚Frau-en in Arbeit’ (Leipzig) wurde klar, dassVertrauen und Wertschätzung gegen-über der unternehmerischen Kompe-tenz von Zuwanderern eine entschei-dende Voraussetzung für ihren Erfolgist. Kammern, Banken, Stadtverwal-tung und Wirtschaftsförderung soll-ten ihre interkulturelle Kompetenzausbauen und für die besonderen Be-dürfnisse migrantischer Unterneh-men sensibilisiert werden. Sinnvollist es, selbst Personal mit Migrations-geschichte als „Türöffner“ einzustel-len und eng mit migrantischen Ver-einen zu kooperieren. Ein Weg,sprachliche Barrieren gerade beiGeflüchteten abzubauen, sindgründungsbezogene Sprachkurse.Zudem sollten migrantische Gründergezielter über ihre Rechte und Mög-lichkeiten informiert werden. So bie-te das Aufenthaltsgesetz großen Spiel-raum für unternehmerische Initiative,über die selbst Ämter nur unzurei-chend unterrichtet sind. Viel Potenti-al eröffnet sich zudem bei derVernetzung: so lässt sich eine Finan-zierung oft leichter mit Partnern be-werkstelligen, die einen deutschenPass haben. Auch durch Stammtischeoder offizielle Empfänge könnenExistenzgründungen in vielfältigenStadtteilen ermutigt und unterstütztwerden.

Tobias Peter

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Aktuelles zum Stadtbezirksbeirat

Vor genau einem Jahr stellten wir hierim Neustädter Markt Journal denStadtbezirksbeirat Ost als Teil derdemokratischen Vertretung der Bür-ger in unserer Stadt vor. Inzwischenhat sich einiges ereignet, von dem eszu berichten lohnt.

Im Dezember letzten Jahres be-schloss der Sächsische Landtag mitdem Zweiten Gesetz zur Fortentwick-lung des Kommunalrechts Änderun-gen der Kommunalverfassung, die dieBedeutung der Stadtbezirksbeirätestärken, vorausgesetzt, die jeweiligenStadträte bekennen sich dazu. Sokönnen die Kommunen sich für eineDirektwahl der Beiräte, analog derOrtschaftsräte, entscheiden, die-sen breitere Mitwirkungsrechte und-pflichten zuweisen und müssen die-se gegebenenfalls mit den dazu not-wendigen finanziellen Mitteln ausstat-ten. Werden von der Kommune örtli-che Mitarbeiter speziell für einenStadtbezirk eingestellt oder abberufen,sind diese Personalentscheidungen imEinvernehmen mit den Stadtbezirks-beiräten zu treffen.

Unabhängig von dieser Gesetzes-novelle hat der Leipziger Verwal-tungsbürgermeister Ulrich Hörningebenfalls schon im vergangenen Jahrin intensiven Gesprächen Befindlich-keiten der ehrenamtlichen Beiräte ge-sammelt und Möglichkeiten der Ver-besserung ihrer Arbeitsbedingungengeprüft. Im Ergebnis der Prüfung

wird er dem Stadtrat ein in kurz-, mit-tel- und langfristige Maßnahmen ge-gliedertes Paket vorlegen, das einigewichtige der gesammelten Anregun-gen aufnimmt.

Im Osten konkretDie Stadtbezirksbeiräte des LeipzigerOstens nahmen die angekündigtenVerbesserungen Ihrer Arbeitsbedin-gungen weitgehend positiv auf. Einerleichterter Zugang zum elektroni-schen Ratsinformationssystem odereinheitliche E-Mail-Adressen, die dieKommunikation mit den Bürgern er-leichtern, waren auch von ihnen ge-fordert worden. Am wichtigsten er-scheint Ihnen aber die Veränderungder Beratungsfolge. Vorlagen erreich-ten sie meist einen Tag vor der ent-scheidenden Ratssitzung. Eine realeChance zur Einflussnahme auf dieEntscheidungsfindung der Stadträtewar damit fast ausgeschlossen. Dassoll sich nun endlich ändern.

Befriedigt zeigten sich die Beiräteeinhellig, dass es erstmals gelang ei-nen von ihnen einstimmig zur „Wich-tigen Angelegenheit“ erklärten Vor-gang ordnungsmäßig in die zuständi-gen Ausschüsse und in die Ratsver-sammlung einzubringen. Dass dieseAngelegenheit von der Ratsversamm-lung positiv beschieden wurde, freu-te die Ehrenamtler besonders. Es gingdabei um die Entwicklung eines fürden Leipziger Osten sehr bedeutsa-

Nächste Sitzungstermine: 7.3., 4.4. und 2.5.2018 18.00 Uhr im IC-E Eisenbahnstraße 49

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men Grundstücks. Da die Debatte innichtöffentlicher Sitzung stattfand,kann über den konkreten Inhalt nochnicht berichtet werden.

Stadt reicht Fördermittel ausDas Jahr 2018 wurde vom LeipzigerStadtrat zum Jahr der Demokratieerklärte. Gleichzeitig stellten dieStadträte dafür eine nicht unbedeu-tende Summe finanzieller Mittel zurVerfügung. Unter dem Motto „Du.Wir.Leipzig“ können Vereine, Projekt-gruppen oder Einzelne Fördermittelfür demokratiefördernde Projektebeantragen.

Für interessierte Antragssteller/-innen bietet die Servicestelle für Ver-eine und Initiativen der Freiwilligen-Agentur Leipzig die Möglichkeit ei-ner individuellen und unabhängigenKurzberatung. Hier können konkreteFragen rund um die Antragstellung,wie zum Beispiel zur Projekt-konzeption oder zur Kosten- undFinanzierungsplanung erörtert wer-den. (Dorotheenplatz 2, 04109Leipzig, [email protected])

Nähere Informationen sind natür-lich auch auf der Web-Seite leipzig.dezu finden. Henry Hufenreuter

Zum zwanzigsten Mal –Vorhang auf für das Leben

… im übertragenen Sinne zumindest.Die Bühne des Festsaals im NeuenRathaus ist bereits beleuchtet als dieGäste eintreffen. An die 200 Men-

schen aller Altersgruppen müssen essein, die trotz überfüllter Innenstadtund aussichtsloser Parkplatzsituationan einem Freitagabend bis 18.30 Uhr

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ins Rathaus strömen, um eine Veran-staltung zu erleben, die fast schon sozu Leipzig gehört wie der Weih-nachtsmarkt vor den Türen.

Seit zwanzig Jahren lädt O.S.K.A.R.,das Kinder- und Jugendkulturzentrumaus der Gabelsberger Straße, in derVorweihnachtszeit zum Benefiz „mitherz“ zu Gunsten des Elternhilfekrebskranker Kinder Leipzig e.V. ein.

Das Besondere, in Leipzig vielleichtEinmalige dieser Veranstaltung ist,dass diese Benefiz-Gala einzig auf demEngagement von Amateuren beruht,junger Amateure zumeist. Die Jüngs-ten der über fünfzig Mitwirkendensind wohl noch im Vorschulalter. EinTeil der wenigen mitwirkenden Er-wachsenen trat schon auf dieser Büh-ne auf, als sie selbst noch „Oska-rianer“ waren. Ebenfalls besonders -im Publikum finden sich nichtLeipzigs Reiche und Schöne, oderjene die sich dafür halten, sondernganz durchschnittliche Bürger. Undtrotzdem oder vielleicht gerade des-wegen, bieten die jungen Tänzer,Musiker und Akrobaten ein Pro-gramm, das einen neunzig Minutenin Atem hält, das einem auch ans Herzgeht, so wie es den Mitwirkendensichtbar am Herzen liegt.

Moderiert wird das zwanzigsteBenefiz von Anne und Nathalie. Siewaren schon beim ersten Benfizdabei, damals noch im gerade acht-zig Gäste fassenden Saal der ehema-ligen O.S.K.A.R.-Villa in derLeibnitzstraße. Sie wissen viel zu be-richten über diese zwanzig Jahre undtun dies gern und mit Esprit.

Genau Buch geführt hat man überdie eingesammelten Spenden. 431,21D-Mark konnten 1998 dem Eltern-hilfeverein überreicht werden, vielGeld für eine Kinder- und Jugendein-richtung. Im letzten Jahr spielte mandann 6020,29 Euro für den gutenZweck ein. Insgesamt kamen denProjekten für an Krebs erkranktenKindern und deren Familien etwa35.000 Euro zusammen. Wieviel Ar-beit und Schweiß dafür aufgewendetwurden, kann man nur erahnen.

Soviel Geld kann natürlich nicht nurdurch die Galabesucher aufgebrachtwerden. Erlöse des O.S.K.A.R.-Weihnachtsmarktes fließen ebenso inden großen Topf, wie Spenden vonanderen Beteiligten. In diesem Jahrüberreicht beispielsweise dieVarietégruppe des Hortes am Floß-platz, die mit einer Darbietung am

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Gala-Programm beteiligt ist, die Ein-nahmen ihres Kuchenbasars, ganzesiebenhundert Euro. Zum zweiten Malwerden die Mitarbeiter des Winzer-standes Keth vom Leipziger Weih-nachtsmarkt ihre Trinkgelder spen-den. 2016 waren das 3118,79 Euro.Für dieses Engagement nimmt Team-chef Ullrich Grunow dann auch den„Goldenen Oskar“ entgegen.

Dass es sich lohnt, davon zeugender Bericht der Geschäftsführerin derElternhilfe, viel mehr aber noch dieWorte von Lisa Maria Reetz undChristian Brunner. Die beiden wur-den vor mehr als zwanzig Jahren die„Gesichter des Vereins“, beide warenals kleine Kinder an Krebs erkranktund beide besiegten ihn. Die Wünscheder beiden für die jetzt auf der Krebs-station liegenden Kinder klingen sehreinfach – ein paar schöne, schmerz-freie Stunden zu Weihnachten undeben auch Kraft und Glück bei derkräftezehrenden Therapie.

Das Programm auf der Festsaal-Bühne ist bunt und abwechslungs-reich. Die Tanzdiele des O.S.K.A.R.präsentiert gleich drei Choreographi-en. „joyStep“ gibt eine Stepptanzein-lage. Da kommen die kleinsten Tanz-mäuse genauso zum Einsatz wie die„alten Hasen“. Eine Modellflug-akrobatik bringt die Gäste zum Stau-nen. Musikalisch unterhalten Vertre-ter der Musikschule, der Musikhoch-schule und der Leipziger Chor „Gos-pel Changes e.V.“. Publikumslieblingaber werden in diesem Jahr, glaubtman dem Applaus, die Sportler oderbesser Akrobaten des Kunstrad und

Einrad KSC 1864 Leipzig e.V..Die Begeisterung des Publikums

zeigt sich am langen Beifall beim Fi-nale und, eingedenk des Abschieds-satzes von Moderatorin Anne Heising„Nehmen füllt die Hände, aber Ge-ben füllt das Herz“, hoffentlich aucham Spendenerlös.

Ranghöchste Vertreterin der Stadt-verwaltung bei dieser ganz beson-deren Jubiläumsveranstaltung ist diestellvertretende Leiterin des Amtesfür Jugend, Familie und Bildung. AlleRanghöheren hatten sicher Wichti-geres vor, als den ehrenamtlichen,jungen Helfern Achtung zu erweisen.Immerhin stellt die Stadt ja den Saalim Rathaus kostenfrei zur Verfü-gung.

Henry Hufenreuter

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rund um die Eisenbahnstrasse

„Zwischen Hinterhof und Hipsterviertel:Wer prägt den Ruf der Eisenbahnstraße?“

Der politische Wind im Leipziger Os-ten hat sich gedreht. Das sieht manetwa daran, dass sich immer mehralternative Läden, Werkstätten undKneipen – Bioladen, Veloismus, Japa-nisches Haus, Café Kune etc. – aufoder nahe der Eisenbahnstraße finden.Das sieht man auch, wenn man sichden Zuzug von Studierenden an-schaut: Von 2011 bis 2015 stieg derStudierendenanteil an der Bevölkerungvon Neustadt-Neuschönefeld von 15auf 24 Prozent, in Volkmarsdorf von

10 auf 17 Prozent (Quelle: Ortsteil-kataloge 2012 und 2016). Das siehtman vor allem an den Ergebnissen derletzten Bundestagswahl: In beidenStadtteilen gingen die meisten Erst-und Zweitstimmen an Die Linke, vierJahre zuvor war die CDU noch Spit-zenreiter (siehe Grafiken).

Diese neue linke Mehrheit und ihreDiskursmacht spürte man ganz deut-lich bei einer Veranstaltung des Pöge-Haus e.V. am 23. Januar. Begleitendzu der sehenswerten Ausstellung „Ha-

Linksruck: Bei den letzten Bundestagswahlen hat in beiden Stadtteilen des „inneren Ostens“die Linke die CDU überholt (Datenquelle: Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen).

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fen der Stadt“ lud der Verein zu einerPodiumsdiskussion mit dem Titel„Zwischen Hinterhof und Hipster-viertel: Wer prägt den Ruf derEisenbahnstraße?“ DerVeranstaltungsraum des Pöge-Hauseswar brechend voll, über 100 Leutesaßen auf den Stühlen, hockten aufdem Boden oder lehnten an der Wand– die meisten von ihnen sichtlich un-ter 30. Alteingesessene und Bürgerli-che konnte man fast an einer Handabzählen. Die Dynamik, die sich dannentfaltete, war bemerkenswert.

Auf dem Podium, das der Chefre-dakteur des Stadtmagazins „Kreuzer“Andreas Raabe moderierte, saßen mitLVZ-Lokalchef Björn Meine und demLeiter des Polizeireviers Leipzig-Zen-trum Torsten Junge zwei mutmaßlichVerantwortliche für den Ruf derEisenbahnstraße, hinzu kamen PaulaHofmann vom QuartiersmanagementLeipziger Osten, Öczan Karadenizvom Migrantenbeirat Leipzig und vomVerband binationaler Familien undPartnerschaften e. V. sowie ElisabethKirndörfer, Wissenschaftlerin amLeibniz-Institut für Länderkunde.Letztere machte den Aufschlag in der

Runde, forscht sie doch seit 2016 imProjekt „Postmigrantische Stadt“auch zur medialen Berichterstattungüber den Leipziger Ostens. Kirn-dörfers Thema: „die Art und Weise,wie der Leipziger Osten als Problem-raum konstruiert wird, und zwarüber den Faktor Migration“. Sie stell-te drei Thesen in den Raum:

These 1: Es wird in der öffentli-chen Darstellung eine „Abweichungder Abweichung“ konstruiert. Tur-bulent war es hier schon immer, soder Tenor, der Rote Osten als traditi-oneller Hort der städtischen Unruhe– aber jetzt droht die Straße durchMigranten in eine nicht mehr zumut-bare Differenz zur Mehrheits-gesellschaft abzugleiten. „Studenten,Kreative und Akademiker erscheinendann als Korrektiv, das die Straße aufden rechten, schiefen Weg zurück-bringt“, so Kirndörfer.

These 2: Die Figur, die das „ande-re Andere“ der Eisenbahnstraße re-präsentiert, ist der „migrantische Kri-minelle“. Hier passiert ein „Othering“,das heißt ein Prozess, in dem Men-schen zu einem „Anderen“ gemachtwerden, also „verandert“ werden –

Das Podium im Pöge-Haus: Paula Hofmann vom Quartiersmanagement, Elisabeth Kirndörfervom Institut für Länderkunde, Öczan Karadeniz vom Migrantenbeirat, Moderator AndreasRaabe vom Kreuzer, Torsten Junge von der Polizei und Björn Meine von der LVZ.

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und dieses „Andere“ steht dann alsAntithese dem „Eigenen“ gegenüberund stabilisiert damit auch das Eige-ne. „Migrantische Straftäter erschei-nen nicht nur besonders brutal, fastschon barbarisch und unzivilisiert, sietreten auch noch im Kollektiv auf“ wiebei den Zusammenstößen ethnischerGruppen auf dem Rabet: „Es entstehtdas Bild einer Kriminalität, die sich dennormalen Regeln entzieht, in den öf-fentlichen Raum dringt und die bür-gerliche Mitte ganz unmittelbar be-droht.“

These 3: In der Berichterstattungwerden teilweise kausale Zusammen-hänge zwischen Kriminalität und Mi-gration hergestellt. Kriminalität wird– häufig unbewusst durch die Nen-nung von Herkunftsländern – alspraktisch natürliche Eigenschaftenvon Migranten dargestellt: Eine be-stimmte Herkunft führe zu Gewalt.Polizei und Medien haben dannschnell ein „Zaubermittel zur Präven-tion“ zur Hand, nämlich Integration– allerdings verstanden als „kulturel-le Angleichung“, was ein „veralteterIntegrationsbegriff“ sei.

Elisabeth Kirndörfer fasste zusam-men: „Das Diskursgeflecht rund umden ‚migrantischen Kriminellen‘ prägtdie Art und Weise, wie das Viertelimaginiert wird, und wirkt sich ne-gativ auf das urbane Zusammenlebenaus, weil es trennt und Angst undPanik erzeugt.“ Kirndörfers Gegen-entwurf: Eine Migrationsgesellschaft,in der auch aus der Perspektive vonMigranten geschrieben wird, in derKriminalität nicht mit ethnischen Hin-

tergründen, sondern mit Perspek-tivlosigkeit und „gesellschaftlichenExklusionsprozessen“ erklärt wirdund in der keine „orientalisierendenund kulturrassistischen Diskurse“mehr geführt werden.

Nach diesem Statement pro Ein-wanderungsgesellschaft und kontraRassismus hatten es die Vertreter vonPresse und Polizei sichtlich schwer– stand doch der Vorwurf permanentim Raum, sie würden mit ihrer Sta-tistik, ihrer Themen- und Wortwahl,ihrer Berichterstattung „Alltagsras-sismen“ am Leben erhalten. Nun sol-len beide bürgerlichen Institutionenmit beschränkten Mitteln täglich ele-mentare Funktionen für die Gesell-

Solinger Scheren und Messer

Porzellan und Glas

Bestecke

Geschenkartikel

Freie Waffen

Eigene Schleiferei

Paketannahme DHL

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schaft erfüllen, nämlich Sicherheitgewährleisten und Gesetzesverstößesanktionieren (Polizei) sowie Infor-mationen vermitteln und Orientierunggeben (Presse) – hier ging es aberums Detail. Seit der Silvesternacht inKöln nennt die Presse in der Regeldas Herkunftsland von Straftätern –warum? „Wir glauben, wir richtenmehr Schaden an, wenn wir Infor-mationen zurückhalten“, erklärteBjörn Meine. „Warum schreiben Siedann bei Deutschen nicht ‚der Deut-sche‘, ‚der Protestant‘ oder ‚der Ka-tholik‘ dazu?“, fragte ÖczanKaradeniz. Oder: „Südländisches Aus-sehen“ stand in der Polizeimeldungzur Beschreibung des gesuchten Tä-ters – was soll das denn bitte heißen?„Es gibt standardisierte Begriffe in derPersonenbeschreibung, die dem Er-kenntnisgewinn dienen“, so Revier-führer Junge. „Entlarvend“ fand dasÖczan Karadeniz, der auch voraus-sah, dass man „gemeinsam noch ei-nen langen Weg zu gehen“ habe, bisder Rassismus endgültig aus den Köp-fen beseitigt sei. Journalist und Poli-zist, die sich den ganzen Abend übertrotz eher feindseliger Atmosphäresehr gewählt ausdrückten, behieltendie Contenance.

Entlarvend oder zumindest erhel-lend war dieser Abend auch in ande-rer Hinsicht. Dazu drei Thesen desAutors:

These 1: Mit einer moralischenÜber-Position, von der aus man an-dere etwa in Sachen Rassismus be-lehren kann, können Antirassisten ein„Anderes“ konstruieren (etwa: die

bewusstlosen Alltagsrassisten in Re-daktionen und Revieren), das mandem „Eigenen“ als Antithese gegenü-berstellen und zur Stabilisierung dereigenen Identität nutzen kann (vgl.These 2 von Elisabeth Kirndörfer).

These 2: Für die Themen Ordnung,Sauberkeit, Recht und Gesetz hat dieneue linke Mehrheit im Viertel wenigübrig. Eine alteingesessene Neustäd-terin im Rentenalter beklagte in einemmutigen Redebeitrag entgegen demMainstream im Saal verdreckteStraßenbahnhaltestellen und Verwahr-losung im Stadtteil, das Abholzen vonBäumen, den Drogenhandel vor ih-rem Haus. Sie hatte etwas dagegen,dass „am hellichten Tag weiße Tüt-chen gegen Geldrollen getauscht“werden. Sie erntete belustigtesGlucksen im Publikum. Ein bürgerli-cher Besucher mittleren Alters fragteden Revierführer auf dem Podium,warum es keine Fußstreifen anDrogenhandel-Schwerpunkten wiedem Elsapark gebe, und kitzelte ei-nen Offenbarungseid aus ihm heraus:„Wir haben zu wenig Polizisten fürdas, was im Hellfeld an Kriminalitätbekannt ist.“ Die missbilligenden Bli-cke von Umsitzenden auf den Frage-steller zeigten, dass man Polizei-präsenz für ausreichend bis zu hocheinschätzt.

These 3: „Die Revolution frisst ihreKinder“, wusste schon ein französi-scher Revolutionär im 18. Jahrhun-dert. Im Pöge-Haus wandte sich dieRevolution der kritischen post-strukturalistischen Diskursanalyse,die alle Begriffe auf den Prüfstand

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stellt und erbarmungslos dekonstru-iert, am Ende gegen die Veranstalterder rassismuskritischen Diskussion.Ganz im Ernst fragte eine jungeBesucherin besorgt, ob sich die Leu-te vom Pöge-Haus denn eigentlichbewusst seien, was sie mit dem Be-griff „Hipster“ im Titel der Veranstal-tung anrichten. Ob jeder hier wisse,was „Hipster“ meint, ob das nicht dieeinen zu sehr pauschalisiert und an-dere wiederum ausgrenzt. Sie ernte-te zustimmendes Nicken in ihrerUmgebung.

Ich musste an meinen seligen On-kel Wolfgang denken, von BerufWerkzeugmacher, der auf Familien-feiern bei intellektuellen Höhenflügenmeinerseits zu sagen pflegte: „Aberdass der Fisch stinkt, das merkst dunoch?“ Und es gibt einige Fische, dieim Leipziger Osten stinken. Die älte-re Dame hat einige genannt. Der an-gespannte Wohnungsmarkt mit stei-genden Mieten wurde an dem Abendauch angerissen (mehr dazu im In-terview mit Marlen Försterling in die-sem Heft). Dann wären da noch die1000 Spritzen, die allein im letzten Jahrin den Grünanlagen des Viertels ge-funden wurden, oder der versuchteMord von Drogendealern an einemBistro-Mitarbeiter, der vor seiner Ein-gangstür Ruhe haben wollte (siehe dasletzte Neustädter Markt Journal). Psy-chotische Crystal-Meth-Geschädigteauf unseren Straßen und Beschaf-fungskriminalität, die bis in Wohnhäu-ser und Schulen eindringt. Unter-finanzierte Schulen, die zum Nach-teilsausgleich für Kinder aus einkom-

mensschwachen Familien woandersGeld auftreiben und dieses in ehren-amtlicher Arbeit verwalten müssen.In Deutschland lebt jedes fünfte Kindunter der Armutsgrenze, im LeipzigerOsten dürften es weitaus mehr sein.

Begriffe und Klischees zu hinter-fragen ist gut und richtig, aber diepolitische Energie von jungen Men-schen mit Gerechtigkeitssinn solltesich nicht nur darauf richten, Sprach-polizei zu spielen und Jagd auf ras-sistische Gedanken zu machen. ImLeipziger Osten zeigt sich die„Brutalisierung der Verhältnisse“(Pfaller 2017) infolge langjährigerneoliberaler Politik und Umverteilungvon unten nach oben wie in einemBrennglas; zugleich kann das Viertelein Zukunftslabor sein für die Ein-wanderungsgesellschaft und einenrealistischen Kosmopolitismus, dernicht nur Ideal und Vernunftidee ist(Beck 2017). Dafür braucht es poli-tisches Engagement jenseits von„scheinbar emanzipatorischen – meistvorwiegend auf der Ebene der Spra-che angesiedelten – Mikropolitiken derRücksicht auf Empfindliche oder Be-nachteiligte“ (Pfaller 2017, S. 9),welche zudem einen entsolidarisieren-den Effekt haben, denn sie zerlegendie Betroffenen von struktureller Ge-walt in unendlich viele Grüppchenund ermutigen sie, infantile Sensi-bilitäten zu pflegen.

Bei der Arbeit an konkreten Sach-themen wird es dann irgendwann pas-sieren, dass man es mit Migranten zutun bekommt, die nicht so liberal undantirassistisch eingestellt sind wie

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man selbst. Oder mit Migranten, die,sobald sie es sich leisten können, ausdem Viertel wegziehen, weil ihnen hierzu viele Ausländer sind, oder die ihreKinder nicht auf die 16. Oberschuleschicken wollen, weil die sich inte-grieren sollen – ganz nach dem „ver-alteten Integrationsbegriff“ der kul-turellen Angleichung. Man wird mitLeuten zusammenarbeiten, die nichtin die Geheimnisse des Anti-diskriminierungsdiskurses eingeweihtsind und nicht den Gender-Gap mit-

sprechen. Vielleicht auch mit national-konservativen CDU-Wählern oder –Gott sei bei uns – mit AfD-Sympa-thisanten. Herzlich willkommen.

Uwe Krüger

Quellen:Ulrich Beck (2017): Die Metamorpho-se der Welt. Berlin: Suhrkamp.Robert Pfaller (2017): Erwachsenen-sprache. Über ihr Verschwinden ausPolitik und Kultur. Frankfurt amMain: Fischer.

SAMSTAG, 21. April 2018, 10.00 UHR –

Treffpunkt „Tenne-Hof“

SAUBEREN WOHNUMFELD

DER OSTEN RÄUMT AUF

rund um den Neustädter Markt und die anliegenden

Grünanlagen. Aufgerufen sind alle, die Interesse haben

an einem

Arbeitsgeräte (Besen, Schaufeln etc.) bitte mitbringen,falls vorhanden.

Die Helfer sind zu einem kleinen Imbiss eingeladen.

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historisches

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Buchstadt im Bombenhagel: Der Untergang desalten Graphischen Viertels 1943

In den letzten beiden Heften berichtete Buchwissenschaftler ThomasKeiderling an dieser Stelle von der Entstehung des Graphischen Vier-tels (Ostvorstadt) und von ihrer Blütezeit mit bedeutenden Verlegernwie Brockhaus, Tauchnitz und Reclam. Heute schließt er ab mit einemBericht vom Untergang des alten Graphischen Viertels in einer Bomben-nacht im Dezember 1943: Hier brannte die Buchstadt Leipzig.

Während zahlreiche deutsche Städtedie Auswirkungen des Luftkriegesschon seit 1941 zu spüren bekamen,blieb Leipzig lange Zeit von Bombar-dements verschont. Ein Gerücht oderbesser ein Witz machte die Runde.Und der ging wie folgt: Da eine TanteChurchills in der Stadt wohne, wür-den die Alliierten die Buch- undMessestadt verschonen. Doch manbrauchte sich keinen Illusionen hin-geben. Leipzig beherbergte wichtigeBereiche der Industrie und des Han-dels. Im Verlauf der dreißiger Jahrewaren im Norden der Stadt mehrereRüstungsbetriebe angesiedelt worden,u. a. fertigten die Erla Maschinen-werke, die Junker-Werke oder Mit-teldeutschen Motorenwerke Jagd-flugzeuge wie Heinkel 51 undMesserschmitt 109 im Serienbau. DieHugo Schneider AG (HASAG) warder größte sächsische Rüstungs-betrieb überhaupt. Der Buchdruckund Buchhandel, an der Produktionund Verbreitung von Propaganda-material beteiligt, stellten durchauskriegswichtige Ziele dar. Und nicht

zuletzt war Leipzig mit dem größtenKopfbahnhof Europas ein strategi-sches Verkehrszentrum.

Am 25. September 1943 traf dasOberkommando der Royal Air Force(RAF) die Entscheidung, sechs deut-sche Städte, darunter Leipzig, in dieAngriffsplanung einzubeziehen. Amspäten Nachmittag des 20. Oktober1943 starteten erstmals 358 Lancaster-Bomber in Richtung Buchstadt. DasBombardement sollte um 21 Uhr be-ginnen und elf Minuten dauern. Dochsorgte eine geschlossene Wolken-decke dafür, dass nur ein kleiner Teilder Formation ihr Ziel erreichte.

Wenige Wochen später, in der Nachtvom 3. auf den 4. Dezember 1943,setzte die RAF unter Kommando vonAdmiral Harris erneut zum Großan-griff an. Um die deutsche Luftabwehrzu täuschen, flogen die Bomberzunächst nach Berlin. Das Gros desVerbandes – 432 Flugzeuge – drehtedann in Richtung Leipzig ab. Die deut-sche Luftüberwachung, die diesesTäuschungsmanöver zu spät erkann-te, gab erst wenige Minuten vor dem

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Einschlag der ersten Bomben Alarm.Der britische Angriffsplan ging in die-ser Nacht präzise auf, mit tödlichvernichtender Wirkung. NachdemVorausflugzeuge die Leipziger Innen-stadt mit Hunderten von roten undgrünen Zielmarkierungs- und Leucht-bomben in ein taghelles Licht getauchthatten, wurden zwischen 3.58 Uhrund 4.14 Uhr 311 Luftminen, 451Spreng-, 281.035 Stabbrand- sowie12.863 Phosphorbomben abgewor-fen. Erst explodierten Sprengbombenüber den Häusern und deckten durchihren Luftdruck die Dächer ab, dannschlugen Brandbomben in die oberenStockwerke ein und entfachten zahl-reiche Brände.

Mariella von Boch, die Tochter vonHans Brockhaus, erinnerte sich an dieGeschehnisse: „Diesmal gab es sofortnach dem Alarmton heftige Detonati-onen. Ich rannte zum Fenster und sahden Garten zum Firmenkomplex hellerleuchtet, vergleichbar mit flammen-den Feuerwerkskörpern. Es krachtefürchterlich. Ich warf meinen Schul-mantel über und stürzte zusammen

mit den anderen Bewohnern des Hau-ses, einschließlich meinen Eltern, hi-nunter in den Keller. Die Explosionenhielten an, also beschlossen wir, inden Tiefbunker der Firma zu gelan-gen. Meine Mutter war durch denLuftdruck einer Bombe am Knöchelgestaucht worden und so stützte ichsie mit Mühe. […] Die Bombarde-ments hatten längst aufgehört. VonZeit zu Zeit flog die Tür auf und Per-sonen aus den umliegenden Häusernretteten sich in den schützenden Tief-bunker. Ich erinnere mich an ein be-drohliches, ja fast gespenstiges Knis-tern, das bis zu uns drang. Über un-seren Köpfen tobte ein Feuersturm,den ich mein Leben lang nicht ver-gessen werde. Irgendwann kam dieEntwarnung, dieser gleichmäßigeSirenenton. Wir krochen aus demKeller und sahen die brennende Fir-ma. Der Anblick war entsetzlich.

Sperrfeuer über der Leipziger Innenstadtund fallende Markierungsbomben bei Be-ginn des Luftangriffs in den frühen Morgen-stunden des 4. Dezember 1943.

Reclam-Hefte im Hitzeaufwind nach demFeuersturm – bis nach Halle sollen sie ge-flogen sein.

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Selbst von der Villa hatten die Flam-men nur wenig übrig gelassen. MeinVater meinte, wir sollen unverzüglichdie Stadt verlassen. Der Weg zumHauptbahnhof war aufgrund der Hit-ze und der Zerstörungen beschwer-lich, die vertraute Querstraße kaumnoch wieder zu erkennen. Auf demHauptbahnhof angekommen, stiegenwir in den ersten Zug nach Osten. Erbrachte meine Mutter und mich zuVerwandten nach Oschatz.“

Jürgen Voerster, der Sprössling ei-ner bedeutenden Unternehmerfamiliedes ZwischenbuchhandelsbetriebesKoehler & Volckmar, schilderte seineErlebnisse und Eindrücke wie folgt:„Ich konnte über unseren Johanna-park gar nicht bis zur Firma kommen.Der Johannapark war kniehoch mitWasser gefüllt. Die ganzen Rohrbrü-che liefen einfach ins Gelände rein.Dazu war es noch eiskalt [minus 13Grad Celsius!, Th. K.]. Und in dieInnenstadt reinzukommen bis zur Fir-ma war nicht mehr möglich. Das waralles viel zu heiß und wir haben auchTodesfälle in der Firma gehabt beidiesen Bombenangriffen. Ich weißnur: Wir sind raus aus dem Luft-schutzkeller, weil das Hinterhausbrannte und haben gelöscht. Unddann ist während der Zeit eine Luft-mine losgegangen. [...] Was michsehr beeindruckte: die ganze Reihevon Häusern sowohl in unserer Stra-ße [Sebastian-Bach-Straße, Th. K.]als auch gegenüber der TauchnitzStraße – das waren die schönstenVillen in Leipzig und die wurden vor-wiegend mit Phosphorbomben ge-

troffen. Das Phosphor lief oben vomDach runter – die Mischung, wennalso Phosphor und Wasser zusammen-kommen, dann gibt es ein ungeheuresFarbspiel. Das war unglaublich impo-nierend und schön zugleich. Ein Feu-erwerk ist nichts dagegen. So daß maneine Mischung hatte von Entsetzen undgleichzeitig ein wunderschönes Farb-spiel erlebt hat. Diese Mischung zwi-schen Vernichtung und tollem Ein-druck war etwas, was einem schonirgendwo beeindruckte.“

Bald waren 2.000 Groß- und 3.000mittlere und kleinere Brände entfes-selt. Im Leipziger Zentrum und in derOstvorstadt schlugen die Flammenhaushoch. Berichten zufolge tobte einFeuersturm, wie er bislang nur inHamburg und Kassel zu beobachtenwar. Im Sog der Flammen wurdenselbst Bäume umgeknickt und Autos

Luftbild von der Bombardierung.

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herumgeschleudert. Fliehende Men-schen mussten aufpassen, dass sienicht in einen der Feuerherde hinein-gezogen wurden.

Der Leipziger Verleger WilhelmGoldmann erinnerte sich, dass dergroße Brand selbst den nächsten Tagandauerte: „Gleich früh am Morgen,gegen 8 Uhr, fuhr ich mit meinemSohn per Fahrrad nach Leipzig. Jenäher wir der Stadt kamen, desto grö-ßer war unser Entsetzen. Von derStadt war nichts zu sehen, alles warRauch und Feuer. Den sonst so ver-trauten Weg mußte ich erfragen, denndie Straßen und Plätze waren nichtmehr wiederzuerkennen. Er herrschteSauerstoffmangel, Funken flogenumher, und entsetzliche Hitze lag überder Stadt. [...] In dieser Schreckens-nacht vom 4. Dezember 1943 warennicht nur mein Verlagshaus vernich-tet worden, sondern auch alle Vorrä-te, die Druckbogen und Papier-bestände, die in Druckereien und Buch-bindereien lagen. Dieses Schicksal er-eilte viele Betriebe des Buchhandels.“

Einige Monate später schrieb die„Publisher’s Weekly“, Leipzig seidurch den Bombenkrieg nahezu aus-radiert worden. Inder Branchenzeitungwurde ferner derBrief eines emigrier-ten deutschen Wis-senschaftlers zitiert,in dem es hieß: „DieZerstörung vonLeipzig kann nur mitdem Brand der Bibli-othek von Alexan-

drien verglichen werden.“ Tatsäch-lich fanden die immensen Zerstörun-gen nur wenig Parallelen in der Ge-schichte. Die Schätzzahl von 50 Mil-lionen verbrannten Büchern dürftenicht zu hoch gegriffen sein. Darunterbefand sich die deutsche Verlags-produktion mehrerer Jahrzehnte, diein den Verlagen bzw. in den Lagernder großen Zwischenbuchhändlerbereitgehalten wurde, aber auchHunderttausende fremdsprachigerBände, darunter klassische und zeit-genössische Romane britischer undamerikanischer Provenienz, wie sie inden diversen Tauchnitz-Editionen er-schienen waren. Einige Großbetriebebrannten noch wochenlang. ImKoehlerhaus, dem modernen „Aus-lieferungspalast“ des KonzernsKoehler & Volckmar, glimmten die inden Tiefgeschossen liegenden Buch-vorräte fast ein Vierteljahr immerwieder auf. Es war Berichten zufolgewie in einem Kohlenmeiler. Selbst dasbenachbarte Halle bekam die Auswir-kungen des Infernos zu spüren. Dortregnete es verkohlte Papierfetzen vomHimmel. Symptomatisch waren auchüberall in der Ostvorstadt herumwir-

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belnde Papierfetzen wohlgekannterBücher, so der diversen Reclam Hef-te. Aber auch das Buchhändlerhausan der Hospitalstraße (heute PragerStraße) bestand nur noch aus Mauer-resten. Der Festsaal, in dem einst vieleEmpfänge des Leipziger Buchhandelsstattgefunden hatten, war in sich zu-sammengestürzt.

In den Wochen nach dem verhee-renden Bombenangriff wurde denZeitzeugen das Ausmaß der Zerstö-

rungen bewusst. Im Gespräch und imSchriftverkehr vieler Autoren, Buch-händler und Schaulustiger war die Ver-arbeitung dieses schweren Schicksal-schlags Thema Nummer eins. Immerwieder wurden Zweifel geäußert, dassman diesen Verlust jemals wieder kom-pensieren könnte. Lesen wir in erhal-tenen Briefen an die Geschäftsleitungvon F. A. Brockhaus:

„Ich hatte wohl einige Andeutun-gen über den großen Leipziger Ter-

Das Deutsche Buchhändlerhaus am Gutenbergplatz nach der Bombardierung. Heute stehtan dieser Stelle das Haus des Buches.

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rorangriff in den Morgenstunden des4. des Monats vernommen, daß aberdas stolze Ergebnis eines Jahrhun-derts an Wirken und Streben, die Fir-ma und das herrliche Haus an derSalomonstraße, auf diese Weise inTrümmer sinken würden, damit hat-te ich nicht gerechnet. Was mag dabeiaußerdem an unersetzlichen Buch-und Kunstschätzen sowie kostbarenFamilienerinnerungen vernichtet wor-den sein! Es ist der Untergang eineredlen, kultivierten Welt, die kaumwiederkehren, sondern offenbar ei-ner allgemeinen Proletarisierung wei-chen wird, und ich bin im Schmerzum diesen großen Verlust mit Euchallen vereint.“ (22.12.1943)

„Ich habe schon vor einiger Zeitmit größter Bestürzung davon gehört,

daß nicht nur Ihr berühmter alter Ver-lag, sondern auch Ihr kulturell so be-deutsames Wohnhaus bei den letztenAngriffen auf Leipzig vernichtet wor-den ist. Es ist ja wirklich scheußlich,was an unersetzlichem Kulturgut beidiesen Angriffen vernichtet wird. DieWelt wird, wenn sie überhaupt nochin unserem Sinne bestehen bleibt,nach dem Kriege an schönen, gutenund wertvollen Dingen wesentlichärmer sein, als sie es vor einem Jahrenoch war.“ (10.1.1944)

„Vor drei Wochen bin ich an dennoch rauchenden Trümmern derLeipziger Innenstadt vorbeigegangenund war erschüttert. Besondersschmerzlich hat es mich auch berührt,dass die Firma F. A. Brockhaus To-talschaden erlitten hat. In tiefer Trau-

Aufräumarbeiten von Schutt und Lagerbeständen des abgebrannten Volckmar-Hauses.

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er stand ich im Innenhof IhresVerlagsgebäudes und schaute auf dieRuinen eines hochgeschätzten Verla-ges mit dessen Lebensarbeit ich michverbunden fühlte. All die wohlbekann-ten Straßen bin ich durchwandert undkonnte kaum fassen, was ich sah.Manchmal nach Tagen noch dachteich es war nur ein böser Traum wieich Leipzig erlebt habe, dass dies allnun nicht mehr sein soll. Dass alledie liebgewordenen Stätten, an denenehrbare Buchhändler seit Generatio-nen wirkten und die die stolzen Spu-ren unseres Berufsstandes trugen, nunausgelöscht sein sollen.“ (13.1.1944)

Im Mai 1944 gab das StatistischeReichsamt seinen Abschlussberichtheraus. Demzufolge wurden über2.000 Personen getötet und 140.000obdachlos. Von 221.178 Wohnungenwurden 22.486 total zerstört, fernerbrannten 1.067 Geschäftshäuser, 472

BuchtippWer mehr über die Buchstadt erfahren möchte, dem sei aus der Federdes Autoren empfohlen: Thomas Keiderling: Aufstieg und Niedergang derBuchstadt Leipzig, Sax-Verlag Markkleeberg/Beucha 2012 (24,80 Euro).Kürzlich erschien außerdem im Sax-Verlag die Geschichte des einst be-deutenden Tauchnitz-Verlags: Melanie Mienert, Thomas Keiderling, Ste-fan Welz und Dietmar Böhnke: Baron der englischen Bücher. Der Leipzi-ger Verlag Bernhard Tauchnitz 1837-1937.

Fabriken, 56 Schulen, 28 Hotels, 29Messegebäude und 9 Kirchen aus.Geht man von einer Wohnbevölkerungvon 699.000 aus, waren rund 20 Pro-zent aller Leipziger ihrer Behausungenverlustig gegangen. Das Grafische undBuchhändler-Viertel wurden zuschätzungsweise 80 Prozent zerstört.Dieser Wert ergab sich rein rechne-risch für viele Betriebe, weil derGrund und Boden zwar verbrannt,aber nicht vernichtet wurde. Oftmalsblieben einzelnen Hauspfeiler oderTreppenanlagen stehen, Schornstei-ne ragten aus gewaltigen Ruinen. DieVerlagsmitarbeiter und -mitarbeiter-innen schickten sich in den kommen-den Wochen an, die Steine zu ber-gen, abzuklopfen und für neue Bau-ten bereitzustellen. Es musste jairgendwie weitergehen ... mit derBuchstadt Leipzig.

Thomas Keiderling

Henze & Gaebler: Bekannte Neustädter VerlegerHiermit endet die dreiteilige Serie vonThomas Keiderling über das alte Gra-phische Viertel und seine Verleger. Andieser Stelle sei noch erwähnt, dassauch in den Grenzen des StadtteilsNeustadt-Neuschönefeld zwei be-

kannte Verleger gewirkt haben. Dereine war Adolf Henze (1814-1883),der mit einer Schrift über Handschrif-tendeutung deutschlandweit Ruhmerlangte und in der Ludwigstraßewirkte. Der zweite war Eduard

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Gaebler (1842-1911), der Schöpferdes als „Diercke-Weltatlas“ bekann-ten Schulatlanten, er hatte in der Neu-städter Straße 36 sein „Geographi-sches Institut“. Über beide Persön-lichkeiten sind im „Neustädter MarktJournal“ bereits verdienstvolle Artikelder Autoren Harald Stein und AchimKolle erschienen, die alle im Internetabrufbar sind:Harald Stein: Über die VerlegerfamilieHenze. In: NMJ Nr. 25 vom Oktober1994, S. 8-10

Harald Stein: Über Landkartengaebler.In: NMJ vom Juli 1996, S. 1-5Achim Kolle: Gestochen scharf - DieWelt von Neustadt aus gesehen. In:NMJ vom Mai 2006, S. 29-31Achim Kolle: Der Neustädter Hand-schriftendeuter: Adolf Henze’sChirogrammatomantie. In: NMJ vomJuni 2007, S. 22-26Alle Artikel sind online unter: https://wortblende.wordpress.com/2014/11/24/uber-neustadter-verleger/

Neues aus dem O.S.K.A.R.

Am Donnerstag vor Ostern, am29.03., ist es wieder so weit. Der ers-te Ferientag und schon gibt es einenwichtigen Termin im Kalender. DasKinder und JugendkulturzentrumO.S.K.A.R. öffnet seine Türen zurtraditionellen Osterwerkstatt für kleineund große Leute. Ab 16:30 Uhr wer-den Ostereier nach sorbischer Art inWachsreservetechnik verziert (bittezwei saubere, ausgeblasene Eier mit-bringen). Es wird geschnitzt und undin der Holzwerkstatt gewerkelt. Auch

Die traditionelle Osterwerkstatt des Kinder- undJugendkulturzentrums O.S.K.A.R.

öffnet wieder die Türenandere viele hübsche Dekorationenkönnen für einen Obolus voninsgesamt 2,-/ 3,- • gebaut und ge-staltet werden. Der Kurs „Schwarz-lichttheater“ lädt zu kleinen Szenen einund jeder kann gespannt sein, wie dasTheaterspiel im Dunkeln funktioniert.

Sicher hoppelt auch der Osterhasedurch den Garten und die Kinderwerden ab 19:00 Uhr auf Ostereier-suche gehen. Natürlich gibt es dasbeliebte Osterfeuer und Knüppel-kuchen.

Die nächste Ausgabe erscheint im Juni 2018

Hier könnte dann Ihre Lesermeinungoder Ihre private Kleinanzeige stehen.

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Frischer Wind in derTante Hedwig!

Hallo ihr lieben Leser*innen!Es gibt Einiges zu berichten aus der„Tante Hedwig“. Da wäre zum Bei-spiel unser Wochenplan. Wir habenein paar Änderungen vorgenommen:

Auf den 1. Blick wirkt der Wochen-plan vielleicht etwas karg. Aber lassteuch nicht täuschen. Es ist immer viellos in unserem OFT. Und falls ihr eineschöne Ideen habt, wie wir unsereWochen regelmäßig noch schönermachen können, kommt ruhig vorbeiund gebt uns Bescheid!

Ein offener Raum für eure Ideenist in unserem Club-Café geboten.Dieses findet immer am 1. und 3.Freitag im Monat statt, manchmalauch schon ab 17 Uhr. Denn ihr, dieBesucher*innen gestalten das Café

und ihre Inhalte aktiv mit. Wir möch-ten uns da ganz auf eure Wünscheund Vorschläge einlassen.

Einer der größten Gewinne desCafés, und auch unserer alten„Hedwig“ ist unsere Fahrradverleih-Station:

Der Ablauf ist dabei ganz einfach.Die Kinder und Jugendlichen nehmeneine Einverständniserklärung mit nachHause um diese von Ihren Eltern/Erziehungsberechtigten unterzeich-nen zu lassen.

Ist dies geschafft, benötigen sie zurAusleihe eines Fahrrads nur noch ei-nen Pfand mit personenbezogenenDaten (Ausweis, Krankenkassen-Kar-te, etc.).. Dieser wird, bis das Fahr-rad wieder im Treff abgegeben wird,verwahrt und bei Rückgabe ohne Be-anstandungen am Rad wieder ausge-geben.

So können die Besucher*innen ganz

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einfach „mal kurz“ was mit dem Fahr-rad erledigen oder auch mal einen grö-ßeren Ausflug zu einem See oder nahegelegenen Park unternehmen.

Unsere hauseigene Fahrradselbst-hilfe- und Verleihstation ist nicht nurgern gesehen, sondern auch oft genutzt.Deshalb ist sie natürlich immer hungrignach brauchbaren Teilen:

Aber damit nicht genug. Angefan-gen bei einigen neuen Kleinigkeiten,wie Kissen, Lampen, einem OriginalTante-Hedwig-Memory, wurde auchdie chaotischste aller Missionen ge-meistert: Unser Kreativraum istwieder da!

Ausgemistet, aufgeräumt und pe-nibel sortiert, ist ab sofort wieder

Platz für schöpferische Ideen. Wirfreuen uns schon dass, der Raumbald seinen großen Auftritt hat.Spätestens zu unseren Ferienpass-Angeboten im Februar, wird erwieder in Benutzung genommen.(Mehr dazu findet ihr auf unsere fb-Seite.)

Während unser Team wieder wilddurcheinander gewirbelt wurde, zumBeispiel mit einer neuen Praktikantin,haben wir wieder schöne Ereignissegefeiert und kunterbunte Tage erlebt.

Die Weihnachtsfeier war umge-ben von einer familiären Aura undwurde kuschelig mit Kakao, Plätz-chen und schönen Erinnerungenummantelt.

Eröffnet wurde das Jahr 2018 dann

mit einem Workshop über sexuelleAufklärung. Die Teilnehmer*innenhatten so die Möglichkeit Fragen zumThema zu stellen, und sich neuesWissen anzueignen.

Ein weiteres Anliegen wurde ver-wirklicht durch unsere hilfsbereiteVolontärin, die mit einer handvoll Kin-dern und einer netten Sammlung Zu-taten ein echt vietnamesisches Ge-richt gezaubert hat. Ganz nebenbeikonnte den Helfenden etwas übervietnamesische Traditionen und Ri-tuale vermittelt werden.

Ob Reifen, Felgen, Sattel oderLenker – wenn AnwohnerInnenoder FreundInnen des LeipzigerOstens etwas abzugeben haben,würden Sie den BesucherInnender Tante Hedwig eine riesigeFreude bereiten.

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Weiterführend erwartet uns einekleine Veranstaltungsreihe imJugendclub: „Eure Rechte“. DieReihe soll Kinder über ihre Rechteaufklären und sie im Umgang mitverschiedenen Lebenssituationen stär-ken. Es wird drei Beiträge geben, mitverschiedenen Schwerpunkten:

Natürlich soll das nicht alles gewe-sen sein. Unser Club-Alltag ist ganz undgar nicht einseitig. Von kleinen „Nagel-

lack- und Henna-Runden“, bis hin zuspontanen Film-Nachmittagen gegendas schlechte Wetter, ist alles dabei.

Ihr seht also, bei einem Besuch inder Hedwigstraße steht euch so Eini-ges offen. Schaut im Club vorbei undüberzeugt euch selbst!

Oder ihr besucht uns mal auf un-serer Facebook - Seite:IB-Offener-Treff-Tante-Hedwig.Dort findet ihr alle „News & Good-to-knows“ über euren Treff ganzschnell und einfach online. ;)LIKEN & TEILEN ERWÜNSCHT!

Wir freuen uns über alle, die vorbeikommen, ob zum „Rumhängen“, zurBeratung, oder einfach mal, um ei-nen Jugendclub von innen zu sehen!

Praxis für Ergothetrapie

Christina SühlerKonradstraße 52

Tel.: 0341 / 975 09 04Mail: [email protected]

Terminvereinbarungen:

- Hausbesuche -

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schule am Rabet

Buntes Talentefest der Schüler vom Rabet

Seit mehr als 20 Jahren ist es Traditi-on, dass die Schülerinnen und Schü-ler der Grundschule am Rabet kurz vorden Winterferien auf einem Talentefestzeigen, was sie neben dem Unter-richtsstoff so draufhaben. So auch am30. Januar wieder. Unter der künstle-rischen Leitung von MusiklehrerinGabriele Müller boten Kinder allerKlassenstufen in der Turnhalle derSchule ein abwechslungsreiches Pro-gramm: Ganze Klassenstufen tanztenmit bunten Tüchern oder führten guteLaune machende Kreistänze auf, dieKlasse 3a sang ein „Winterlied“ mitSolo-Blockflöte, Triangelspiel und si-multaner Übersetzung in Gebärden-sprache, und die Klasse 4c brachte einStück von Sergei Prokofjew mit Xy-lophonen, Triangeln, Tamburinen undRasseln auf die Bühne. Während ein-

zelne Mädchen sich vor allem musi-kalisch als Solosängerin oder Key-boardspielerin hervortaten, waren Jun-gen vor allem mit sportlichen Leistun-gen vertreten, etwa ein Karate-Kid mitbereits grünem Gürtel (das ist auf demWeg vom weißen Anfänger- zumschwarzen Vollprofi-Gürtel schon ziem-lich weit) und eine siebenköpfigeViertklässler-Truppe mit einer witzigenFußball-Performance. Besonders ori-ginell vier Jungs aus der vierten Klas-se mit einem Mathe-Rap, in demMerksätze wie „Summand + Sum-mand = Summe“ zu kräftigem selbst-geschlagenden Cachon-Beat erklan-gen. Ein Dank an alle Künstlerinnenund Künstler und alle Beteiligten an derOrganisation!

Uwe Krüger, VorsitzenderFörderverein

Schöne Choreografien mit bunten Tüchern auf dem Talentefest der Schule am Rabet.

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brotZeit-Jahrestreffen mit Uschi Glas

Jedes Jahr lädt der Verein brotZeit e.V.all jene ein, die in Leipziger Schulenzusammen mit dem Verein das täglicheFrühstück vor dem Unterricht zuberei-ten oder Lernpatenschaften für Schü-ler übernommen haben. Am 13. Dezem-ber 2017 fand das Jahrestreffen imGasthof Podelwitz statt. Die Vereins-vorstände Uschi Glas – bekannt seit den1960er Jahren als erfolgreicheSchauspielerin u.a. aus Filmen wie„Winnetou und das HalbblutApanatschi“ und „Fack ju Göhte“ – undDieter Hermann brachten an diesemAbend ihre Wertschätzung für die ge-leistete Arbeit zum Ausdruck. Mit dabeiauch Frühstückshelfer und Lernpatender Schule am Rabet. Denn am Rabetsorgen Frau Krasa, Frau Ponkratz, FrauLange, Frau Hajdu, Frau Ebert und HerrHeun für das allmorgendliche Frühstückvor dem Unterricht; und Frau Ebert,Frau Koppelt, Frau Mehner, Frau

Schauspielerin Uschi Glas (rechts), von brotZeit e.V., mit Simone Schubert (Lehrerin undBrotzeit-Koordinatorin an der Schule am Rabet) und dem Frühstückshelfer Frank Heun.

Pachera, Herr Pachera, Herr Weber undHerr Manecke sind Lernpaten, die vorallem am Vormittag innerhalb und außer-halb der Unterrichtsstunden bestimm-te Schülerinnen und Schüler unterstüt-zen, was diese begeistert annehmen.Allen ehrenamtlichen Senioren, die un-sere Kinder täglich so betreuen, denVerantwortlichen der Projekte, Projekt-leitern und mitwirkenden Mitarbeiternwurde an diesem Abend gedankt – undFrau Pachera, Lernpatin der Klasse 3b,wurde für ihre fünfjährige Mitarbeit miteiner Urkunde und einem besonderenDankeschön von Frau Spitzner im Na-men des Vorstandes geehrt. AllenbrotZeit-Aktiven in der Schule am Rabetsei an dieser Stelle auch noch von Sei-ten des Fördervereins Schule und Hortam Rabet gedankt, der das von brotZeite.V. eingebrachte Geld für Honorareund Sachkosten verwaltet.

Uwe Krüger

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Auch dieses Jahr gestalten wieder zahlreiche Gastgeber Frühstückstafelnzum mittlerweile 13. Neustädter Frühstück, das am 17. Juni 2018 von10.30 bis 14 Uhr rund um die Heilig-Kreuz-Kirche am Neustädter Marktstattfindet.

Um 9.30 Uhr können frühe Besucher den Gottesdienst besuchen undden Klängen der restaurierten Eule-Orgel lauschen.

Um 10.30 Uhr startet das Frühstück, welches ganz unter dem Motto„Gründerzeit erleben“ steht. Jeder der zahlreichen Gastgeber gestaltetseinen eigenen Frühstückstisch, viele gesunde, leckere und exotischeSpeisen können von den Besuchern probiert werden.

Für die Unterhaltung der Frühstücksgäste sorgt ein kleines Rahmen-programm, die musikalische Untermalung erfolgt durch Straßenmusikerund verschiedene kleine Aktionen der Gastgeber.

Sonntag 17. Juni 2018, 10.30 bis 14.30 Uhr

Einladung zum 13. Neustädte

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Für die Kinder gibt es eine Hüpfburg und den Clown Monello, der lustigeund kunstvolle Luftballonfiguren fertigt, Kinderschminken und vieles mehr.

Das Programm „Wir sind Kinder dieser Erde“ beginnt um 13.00 Uhr inder Heilig-Kreuz-Kirche. Es wird gestaltet vom Schulchor der GS amRabet, „Singt euch ein!“ und der Nikolaigemeinde.

In einem Pavillon können die Gäste in einer originalgetreu aufgebau-ten Gründerzeit-Sitzecke verweilen. Wer möchte, kann sich imgründerzeitlichen Ambiente für ein Erinnerungsfoto ablichten lassen.

Im Galerie Hotel Leipziger Hof können um 13 Uhr in einer Führung Ar-beiten der „Leipziger Schule“ und „Neuen Leipziger Schule“ betrachtetwerden.

Ein Gründerzeit-Wachmann sorgt auch dieses Jahr wieder für „Rechtund Ordnung“.

Das Frühstück ist grundsätzlich gratis. Sollten sehr viel mehr Gäste früh-stücken als erwartet, können Sie den Gastgebern mit einem kleinen Bei-trag helfen, den Nachschub zu finanzieren.

Alle Besucher sind herzlich eingeladen, an den bunt gedecktenFrühstückstischen zwanglos miteinander ins Gespräch zu kommen, ein-heimische und fremde Speisen zu probieren, einen Kaffee zu trinken odersich einfach zu entspannen.

Veranstalter:BV Neustädter Markt e.V.Schulze-Delitzsch-Straße 1904315 Leipzig

www.neustaedtermarkt-leipzig.de

Ansprechpartner:Gabriele OertelCornelia RömerTel.: 0163/32 12 768E-Mail: [email protected] oderbv-neustaedter-fruehstueck.de

r Frühstück am 17. Juni 2018

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„Herbei, herein!“und „Bühne frei!“ und „Vorhang auf!“

Eingangsbereich noch im Baustellenmodus

Zwischen dem 9. Und dem 11. Märzerlebt die Eisenbahnstraße eine echtePremiere. Fast alles hat es in der fast180-jährigen Geschichte und Vorge-schichte des „Broadway“ desLeipziger Ostens hier schon gegeben:Geschäfte, Gaststätten, Tanz- undVergnügungslokale, Industrie und Ge-werbe, Eisen-, Pferde- und Straßen-bahn, Verwaltung und Polizei, Clubsund Kinos, aber eines noch nie, einTheater.

Mit dem „Ost-Passage-Theater“wird sich das nun ändern. So illusterund gebrochen wie die Geschichte derStraße, ist auch die des Gebäudes inwelches das Theater eingezogen istund welches ihm zu seinem Namenverhalf. 1909 als Markthalle errichtet,diente es von 1912 an für genau fünf-zig Jahre unter dem Namen Licht-

schauspielhaus Ostpassage als Kino,es folgten Stationen als Lagerhalle,Kirche der Mormonen und seit denachtziger Jahren schließlich Leerstand.Ausführlich berichtete das NeustädterMarkt Journal in Ausgabe 4/2007.

Die Rettung des beeindruckendenGebäudes brachte Aldi, umgebauteErdgeschoss einmietete. Das durchden Umbau entstandene Obergeschoß,welches die 1912 errichtete Kuppel derHalle förmlich konservierte, schrieförmlich nach kultureller Nutzung.

Diesen Ruf erhörten junge Theater-macher, die das Projekt „Ostpassage-Theater“ wider alle bautechnische,wirtschaftliche und sonst welche Ver-nunft aus der Taufe hoben. Der Wegbis zur Eröffnung wurde entsprechendlang und steinig.

Jetzt aber ist es soweit, der Vorhang

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hebt sich am 9. März. Sinnbildlichzumindest, denn „Ostpassage“ willgerade keine Guckkasten-Bühne sein.Vielmehr soll etwas ganz Neues fürLeipzig entstehen, die bisherigeTheaterlandschaft ergänzen, vergleich-bar allenfalls mit der Bürgerbühne Dres-dens oder dem Rotterdamer Wijk The-ater. Akteure und Publikum sollen aufvielfältige Weise verschmelzen – orga-nisatorisch und künstlerisch. „Ost-passage“ will Amateur- und professio-nelles Theater, Produktion und Auffüh-rung, Bühne und umgebenden Stadt-raum verbinden, will Heimstatt derLeipziger Off-Szene und Spielstätte fah-render Theatermacher werden. DerAnspruch erscheint gewaltig und of-fen gestanden hat der opern- undschauspielhausgeformte Autor die gan-ze Dimension des Projektes auch noch

nicht ganz verstanden. Wer aber einesolche Idee bis zur Eröffnung einesfesten Hauses treibt, wird sie mit Si-cherheit auch mit Inhalt füllen.

Als ich am 02. März das Theaterbetrete, ist die eben gelegte neue Holz-treppe noch mit Kartonagen geschützt.Im Theatersaal stapeln sich Bau-materialien. Verena Zucker sorgt sichvor allem um die Familien- und Kinder-veranstaltung am Sonntag, dem 12.März, denn die Heizung wird wohlerst ab Mitte März funktionieren undmomentan zeigt das Thermometerdraußen zweistellige Minusgrade. MitFelix Almes bespricht sie währenddessen die weiteren Bauarbeiten imTresenbereich. Nele Hammer räumtderweil im Lager auf. Verena, Nele,Felix und die anderen Theatermacherhaben noch unendlich viel zu räumenund zu werkeln in den verbleibendenknapp acht Tagen und mit Sicherheitwird die Eröffnung auf einer Baustellestattfinden. Vielleicht verkörpert abergerade dies die gesamte Theaterideeder Ostpassage-Truppe und vielleichtwird auch der Autor sie mit jedemSchritt der Realisierung etwas besserverstehen.

Zu hoffen bleibt, dass viele Nachbarnneugierig auf das „Ostpassage-Thea-ter“ sind, sich mit ihm gemeinsam auf-machen und ihm den Geist des LeipzigerOstens einhauchen. Dann wird es klap-pen. Der Autor zumindest klopft dreimalauf´s überall noch präsente Bauholz undwünscht „Toi, toi, toi!“

Spielplan unter: h t t p : / / o s t -passage-theater.de/spielplan/

Henry HufenreuterDer große Kuppelsaal

Verena Zucker und Felix Almes besprechendie Arbeiten im Empfangsbereich.

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In diesem Jahr traten am 31.01.2018 drei verschiedene Teams inder Sporthalle am Rabet an, um das Traditionsturnier in um-kämpften Spielen für sich zu entscheiden.Mit von der Partie waren die Grund-schulen der August-Bebel, der PabloNeruda und der Grundschule amRabet. In diesem Dreier-Turnier konn-

ten sich die Hausherren der Grundschule am Rabet, die RabetRabbits, durchsetzen und den Titel zum ersten Mal gewinnen. AufPlatz zwei kamen die Schüler der Pablo Neruda Grundschule undauf Platz drei die August-Bebel Grundschule.

Der Ausrichter, die Leipzig Eaglese.V. um Sascha Drescher und sein Team, sorgten für einKurzweiliges Programm. Bereits zum zweiten Mal wurdeder „Shooting Star“ Wettbewerb durchgeführt. Hier solltendie Schüler aus einer bestimmten Distanz aus sieben Wurf-versuchen so viele Treffer wie möglich erzielen. Die BestenWerferInnen zogen ins Finale ein (siehe Bild). Auf Rang einsgelangte Farshad von den Rabet Rabbits, Juri von der PapbloNeruda auf Platz zwei und ebenfalls von der Pablo Neruda

Willi in einem zweifachen Stechen auf Platz drei.Auch in diesem Jahr hat sich Sascha wieder was Neues einfallen lassen,um die Kinder durch Spaß am Sport zu begeistern. Mit der „SkillzChallange“ gab es zum erste Mal eine Möglichkeit für die Kinder ihrekoordinativen Basketballfähigkeiten auszuprobieren.

Da gab es zum einen die Kombination mitTischtennis und Dribbling und zum ande-ren konnten selbst die Coaches der Teamseinige Ideen für ihre AGs bzw. dieUnterrichtsgestaltung mitnehmen.So war „Klatschball“ eine sehr beliebte

Station. Balancieren auf einer Turnbank und sich dabei den Ball hin undher Spielen! Klingt einfach und deswegen musste der Fänger bevor erfängt und nach Abwurf des Passers in die Hände klatschen.Herzlichen Glückwünsch an alleSieger! Wir freuen uns auf ein Wie-dersehen im nächsten Jahr! Bisdahin wünschen wir allen maxima-le Erfolge!

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Ortsgruppe des BUND –jetzt auch im Leipziger Osten

Im August letzten Jahres gründe-ten einige, meist jüngere Naturfreun-de die Ortsgruppe Ost des Bundes fürUmwelt und Naturschutz Deutsch-land (BUND). Die Protagonisten derGruppe sind schon seit dem Frühjahrin den Stadtteilen Neustadt-Neu-schönefeld, Volkmarsdorf, Anger-Crottendorf, Reudnitz und Stötteritzaktiv. Meist sind es Studenten undjunge Akademiker, die sich konkretund thematisch in den Schutz derNatur mitten in der Stadt einbringenwollen. Der Wunsch, konkrete Pro-jekte im eigenen Lebensumfeld zuerarbeiten und zu realisieren war dasHauptmotiv der jungen Leute, dieOrtsgruppe ins Leben zu rufen. DenNachbarn im Viertel soll der Gedan-ke nahe gebracht werden, dass nach-haltige Lebensweise auch im dicht be-siedelten Stadtraum machbar ist, soAmanda Sola, Vorsitzende undMitbegründerin der noch kleinen Orts-gruppe.

Die Themen, die man sich hier insArbeitsprogramm geschrieben hatsind klar gegliedert: „Essbarer Osten“zielt auf die Schaffung vonGemeinschaftsgärten und die Stiftungvon Beetpatenschaften. Hier soll

vorrangig Wissen über natürliche Er-nährung, beispielsweise über Wild-kräuter vermittelt werden. „SaubererOsten“ thematisiert Themen wie Müll-trennung und -vermeidung, beinhaltetaber auch den Kampf gegenVerschmutzung durch Hundekot oderParkpflegeeinsätze. Der „wilde Osten“schließlich widmet sich den Lebens-bedingungen unserer wilden, tieri-schen Mitbewohner, wie Igeln, Insek-ten und Vögeln. Zu diesem Themawerden gezielt Workshops z.B. zurWinterfütterung der Vögel oder derÜberwinterung von Igeln angeboten.

Die Mitglieder der neuen Ortsgrup-pe suchen Gleichgesinnte zur Verstär-kung, aber auch Kooperationspartnerfür gemeinsame Aktionen und Veran-staltungen. Offene Gruppentreffenfinden an jedem ersten Montag imMonat 18.00 Uhr im IC-E, Eisenbahn-straße 49 statt. Geplant ist auch schondie nächste Parkpflegeaktion im Lene-Voigt-Park am 24.März. Treffpunktdazu ist 11.00 Uhr vor dem HausReichpietschstraße 53.

Weitere Informationen finden sichunter: www.bund-leipzig.de/ueber-uns/ortsgruppen/ortsgruppe-ost/

Henry Hufenreuter

findet am 28. März 2018, 19 UhrDer nächste Stammtisch des Bürgervereins

im „Peter K.“, Ludwigstraße 81 statt.Jeder ist herzlich willkommen!

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20.Sponsorenrallye des CVJM LeipzigPaunsdorfs Großer Garten –Ein Park wird wiedererstehen

Vor einigen Jahren stellte das Neustäd-ter Markt Journal in zahlreichen Bei-trägen unter dem Titel „Parks undGärten – Grüner Leipziger Osten“ diegrünen Oasen des Stadtbezirkes Ost(teilweise auch im angrenzendenNordosten) vor. Der letzte Beitragdieser Serie in der Ausgabe 3/2013begann seinen „Parkspaziergang“ mitfolgendem Satz: „Würde sich das Toröffnen, beträten wir einen der histo-rischen Parks unserer Stadt, den Parkdes Ritterguts Paunsdorf, gelegent-lich in den wenigen zur Verfügungstehenden Quellen auch Großer Gar-ten genannt.“

Am 21. Januar dieses Jahres nunluden die Ämter für Stadtgrün undGewässer (ASG) und für Stadter-

neuerung und Wohnungsbauförde-rung (ASW) in die 24. Grundschuleein, um die interessierte Öffentlich-keit darüber zu informieren, dass sichdie Tore des Großen Gartens in ab-sehbarer Zeit wieder öffnen sollen.

Das ASW konnte für die Neuge-staltung des Gutsparkes Fördermitteleinwerben, so dass mit dem städti-schen Eigenanteil insgesamt 360.000Euro zur Verfügung stehen und dieVorplanungen durch das ASG schonerfolgen konnten. Ihren Abschluss sol-len die Arbeiten schon im Sommernächsten Jahres finden. In die Pla-nungen einbezogen wird auch derNaturschutzbund, dessen erklärtesZiel es ist, die Rechte jener Tier- undPflanzenarten zu wahren, die sich in

Eingang Gutspark Paunsdorf

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der lange verschlossenen Parkanlageniedergelassen haben.

Letzterem ordnet sich die geplanteGestaltung des Parks in weiten Tei-len auch unter. Eine historische Re-konstruktion der Grünanlage ist nichtgeplant. An die Geschichte des Ortessollen lediglich Informationstafeln anden Eingängen erinnern. Ein Haupt-weg soll den Spielplatz an derDöllingstraße mit dem Triftweg ver-binden. Dieser wird durch einen Ne-benweg ergänzt, der zur 24. Grund-schule an der Döllingstraße führt.Große, dann im rückwärtigen Bereichgelegene und durch Grün- oderTotholzhecken geschützte Flächensollen dem Artenschutz Rechnungtragen. Auch die neu anzupflanzen-den Gehölze werden diesem Zweckentsprechend ausgewählt.

Für die erholungssuchenden Spa-ziergänger werden aber an den We-

gen Sitzbänke aufgestellt und auf dieetwas versteckt gelegenen Parkein-gänge sollen künstlerische Gestal-tungselemente hinweisen.

Von den Bürgern, die die Einladungder Ämter angenommen hatten, wur-den viele Fragen aufgeworfen. Da derArbeitstitel „Großer Garten“ als irre-führend empfunden wurde, sagtendie Vertreter der Ämter zu, das Pro-jekt in „Alter Gutspark Paunsdorf“umzubenennen. Denen, die den her-untergekommenen Zustand des Spiel-platzes an der Döllingstraße kritisier-ten, wurde versichert, dass der Spiel-platz noch vor dem Beginn der Ar-beiten am Park selbst runderneuertwird. Ungeklärt dagegen blieb, ob esausreichend Papierkörbe im Gutsparkgeben wird. Eine klare Absage gab esfür die Forderung nach einer öffent-lichen Toilette. Die Vertreter des ASGwiesen nicht völlig zu Unrecht dar-

Postkarte Gutsparkrestaurant

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auf hin, dass sie ja kein Toilettenbau-amt seien. Das Problem wird, wie inden meisten anderen Parks dieserStadt, dadurch aber auch nicht ge-löst. Ebenso wenig wie der Verweis

Paunsdorfer Gutshaus

der Mitarbeiter des ASG auf den insolchen Angelegenheiten nahezumachtlosen Stadtbezirksbeirat.

Henry Hufenreuter

Der BürgervereinNeustädter Markt e. V. wünscht allen

Lesern ein frohes Osterfest!

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Erkennbar und unverwechselbar –Abschied von einem Original

Unter einem Mangel an Originalen lei-det unsere Zeit. Angepasstheit inForm, Outfit und Sprache sind die si-cherste Garantie für einen sorgenfrei-en Aufstiegs und Karriere. Gelegent-lich treffen wir dennoch auf originel-le Typen. Solch ein Typ verabschie-det sich in diesen Tagen aus Neustadt.Knapp zwanzig Jahre wohnte undarbeitete er in Neustadt und wurdeeinigen Tausend Neustädtern undVolkmarsdorfern zu einem feststehen-den Begriff – Jürgen Ziegler, der Haus-meister der Wilhelm-Wander-Schule.Für Generationen von Schülern warer fast immer der einzige Mann zwi-schen einer Schar von Lehrerinnen,Hortnerinnen und Putzfrauen, die Ver-körperung des „Herrn im Hause“ derSchule. Und er selbst fühlte sich dortselbst nur allzu gern als Hahn im Kor-be. Zum Original machte ihn wohl aberdie ihm eigene Mischung aus Starr-sinn, Gutmütigkeit und Kauzigkeit.Immer im Zwiespalt zwischen sei-nem althergebrachten Selbstver-ständnis als Hausmeister und Mannesfür alle Fälle und der städtischenStellenbeschreibung als Mängel-Ma-nager verstand er die Wander-Schuleals „seine“ Schule. Er liebte es an ihrherumzubasteln und sie zu verschö-nern, einen Teich für die Kinder an-zulegen, einen Klassenraum selbst zurenovieren oder den Zaun mit selbst-gebastelten Blumen zu schmücken.Nur selten ließ er sich von „seinen“Lehrerinnen zu lange bitten, wenn es

galt, benötigte, aber nicht finanzier-bare Lehrmittel zu bauen. Auch odergerade weil das die Stellen-beschreibung eines modernenSchulhausmeisters nicht hergab. Na-türlich wäre er nicht er, wenn er vorder Erledigung nicht mindestensdreimal erklärt hätte, dass er das Ge-wünschte nicht tun dürfe, nicht tunwolle und auf keinen Fall tun werde.Letztlich erledigte er´s natürlich doch,spannte dafür, wenn nötig, Verwandteund Freunde ein und finanzierte auchdas Material aus eigener Tasche,wenn´s gar nicht anders ging. Er wirdvielen fehlen, der nicht ganz schlan-ke Kerl, der auch bei zehn Grad mi-nus noch in Bermuda und T-Shirt denFußweg fegte, wenn er sich jetzt inden Ruhestand verabschiedet undzum Rest seiner Familie in die mittel-sächsische Provinz zieht. Abervielleicht fehlen ja auch wir ihm gele-gentlich und er kommt mal zu Besuchin „seine“ Schule und nach Neustadt.

Henry Hufenreuter

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Wie der Neustädter Weihnachtsmarktgerettet wurde

Liebe Kinder, wisst Ihr eigentlich, dassim letzten Jahr Weihnachten beinaheausgefallen wäre? Na Weihnachtenvielleicht nicht ganz, sondern nur derWeihnachtsmarkt und auch nur der„Kleine Markt“ am ersten Advent, vorder Neustädter Kirche. Na für die Kin-der und wohl auch für die Eltern hieraus Neustadt, Neuschönefeld undVolkmarsdorf wäre das sicher ein ganzschöner Schock gewesen.

Wie das kam? Das ist eine längereGeschichte: Zum Weihnachtsmarktgehört ja immer auch der große, ge-schmückte, festlich leuchtende Weih-nachtsbaum. Bei uns steht er immeran der Straßenlaterne mitten auf demMarkt und alle Stände mit Essen, Trin-ken und Geschenkartikeln, das Kinder-karussell, die Spielzeugeisenbahn vonHerrn Schöne, die Plätzchenbäckerei,die Weihnachtskrippe, die die Kindervom O.S.K.A.R. entworfen haben,und – ganz, ganz wichtig – der große,alte Sessel vom Weihnachtsmann wer-den rundherum aufgebaut. Die Ponysvon der kleinen Stadtfarm tragen dieKinder rundherum um den Baum undum den ganzen Platz. Und wenn die

Gäste nach der Adventsandacht ausder Kirche kommen, hängen Sie nochselbstgebastelten Schmuck an denWeihnachtsbaum. Sobald es dann amspäten Nachmittag dämmert, gehendie tausend kleinen Lichter an und ge-ben dem ganzen Neustädter Weih-nachtsmarkt den berühmten festlichenSchein. Erst dann klingen die Lieder,die die Kinder vom Chor der Wilhelm-Wander-Schule in der Kirche singen,so richtig weihnachtlich und erst dannmacht das Basteln der Weihnachts-geschenke in den warmen Kirchen-räumen so richtig Spaß.

Naja, zugegeben, so richtig wunder-schön gewachsene Weihnachtsbäumehatten auch in den letzten Jahren eherSeltenheitswert. Die Bäume bekommtder Bürgerverein immer geschenkt,von Leuten, denen sie für ihre Gärtenzu groß geworden sind. Und wer et-was geschenkt haben möchte, darfnatürlich nicht so anspruchsvoll sein.Aber als die Männer vom „Bürger-vereinsweihnachtsbaumaufbauteam“den Baum dieses Mal vom Hängerzogen, trauten sie ihren Augen kaum.Dieser Baum sah ja aus wie ein riesi-ger Reisigbesen. So, als hätte ein ge-waltiger Herbststurm ihm mindestensdie Hälfte aller Äste abgebrochen. Soeinen Baum konnte man einfach nichtaufbauen. Mit so einer Karikatur voneinem Baum macht man sich ja zumGespött von ganz Leipzig, wenn nichtgar vom ganzen Land. Und bis zumSonntag würde man auch nirgendwo

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mehr einen Ersatz herbekommen – soviel stand fest. Dann muss der Weih-nachtsmarkt eben ausfallen. OhneWeihnachtsbaum würde den Markt jasowieso kein Kind und schon garnicht der Weihnachtsmann finden.

Zum Glück hatte Maik vom Bürger-verein dann die rettende Idee. „Wennder Baum keine Äste hat, dann müs-sen wir ihm eben welche anbauen.“,sagte er. Gesagt getan – Ast um Astwurde angeschraubt und angebundenund mit jedem neuen Ast sah der Baumstattlicher aus, stattlicher sogar als dieWeihnachtsbäume im letzten und imvorletzten Jahr. Und als der Baum amSonntag dann, mit Kugeln, Sternenund Lichtern geschmückt, mitten aufdem Platz stand, fand ihn selbst Frau

Holle, die gerade aus ihrem Fensterschaute, so schön, dass Sie rasch nochdie Betten ausschütteln ließ und dicker,weißer Schnee die Weihnachts-stimmung für die vielen Kinder undEltern und Großeltern und natürlich fürden Weihnachtsmann so richtig per-fekt machte.

Also Kinder, wenn Ihr Maik einmalbegegnet, könnt Ihr Euch bei ihm be-danken, dass er den Weihnachtsmarktin Neustadt gerettet hat, im letzten Jahrzumindest. Aber verratet diese Ge-schichte bloß Euren Eltern nicht, sonstdenken die noch, dass die ja wohl spin-nen, die vom Bürgerverein, die immerden Weihnachtsbaum aussuchen.

Henry Hufenreuter

Bürgerverein „Neustädter Markt e.V.“in der Krise – Hilfe dringend gesucht!

Bereits die letzte Vorstandswahl desBürgervereins vor gut einem Jahr ge-staltete sich problematisch. Die Schatz-meisterin und der erste Vorsitzende,beide seit mehreren Jahren im Amt,stellten sich nur noch der Wiederwahl,weil keine anderen Vereinsmitgliederbereit waren, sich um die vakanten

Posten zu bewerben und so das Fort-bestehen des Vereins gefährdet war.Ein ursprünglich geplanter, schritt-weiser Generationswechsel war zuvoraus beruflichen Gründen gescheitert.Auch die „rechte Hand“ des Vorstan-des, Frau Oertel, die seit Jahren akku-rat die Buchführung bewältigt und den

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Satz des Neustädter Markt Journalsverantwortet, kündigte an, in naherZukunft aus Altersgründen nicht mehrzur Verfügung zu stehen.

Als kürzlich ein notwendiger Um-zug des Vereinslokals in der Schulze-Delitzsch-Straße 19 ins Hinterhaus zurGewissheit wurde, stellte sich die be-rechtigte Frage, ob unter diesen Um-ständen der damit verbundene finan-zielle und zeitliche Aufwand überhauptnoch gerechtfertigt sei. Spätestens imnächsten Januar steht eine Neuwahlan und das Führungsproblem ist nichtgelöst. Seither steht die Auflösung desBürgervereins im Raum. Erschwerendkommt hinzu, dass es zunehmendschwerer wurde, verzogene oder ver-storbene Vereinsmitglieder durch Neu-mitglieder auszugleichen, so dass dieMitgliederzahl zuletzt unter 30 sank.

Abhilfe wäre nur zu schaffen, wennsich Interessierte in nächster Zeit vor-stellen könnten, aktiv im Verein mitzu-arbeiten und mittelfristig Führungs-verantwortung zu übernehmen. Vakantwerden Buchhaltung, Kasse, Projekt-beantragung und -abrechnung und dieAnleitung der Mitarbeiter und Sozial-stundenleistenden, also sowohl sehrverwaltungslastige als auch praktischeAufgabenbereiche.

Die Folgen einer Auflösung desBürgervereins wären umfassend. DieVertretung der Bewohner bei Planungs-und Verwaltungsentscheidungen undin Fragen der Ordnung und Sicherheitwürden entfallen bzw. deutlich er-schwert. Die vom Bürgerverein ver-walteten Grünanlagen – der großeBürgergarten in der Meißner Straße,

der StattGarten und der Bauspielplatzin der Ludwigstraße würden ihrenTräger verlieren und möglicherweisevom Eigentümer in die Wohnungsbau-planung einbezogen. Die Organisationder Sperrmüllbeseitigung, die die Stadt-verwaltung unterstützende Pflege derFreiflächen und öffentlichen Anlagenwürde entfallen und die Hundekot-sammelbehälter in Neustadt würdenverschwinden. An Veranstaltungenwürden das Neustädter Frühstück, derJazz-Frühschoppen, der Martinsum-zug, der Weihnachtsmarkt, dasStummfilm-Sommerkino und die Floh-märkte an der Eisenbahnstraße entfal-len. Das Neustädter Markt Journalmüsste sein Erscheinen einstellen unddie von der Redaktion getragenen Ge-spräche und Veranstaltungen entfallen.Ersatzlose entfiele auch die Hilfe fürNachbarschaft und andere Vereine undInstitutionen.

Wer der Auffassung ist, dass derVerein fortgeführt werden sollte, kannjederzeit telefonisch unter 0341-6894728 oder per E-Mail unter [email protected] ein Informations-gespräch mit dem Vorstand vereinba-ren oder zum nächsten Stammtisch am28. März 2018, 19.00 Uhr in die Gast-stätte „Peter K.“ (Ludwigstraße 81 )kommen.

Willkommen sind Junge, wie Alte.Wichtig ist nur ein wenig Engagement.Je mehr mittun, desto weniger Auf-wand entsteht für den Einzelnen. Bleibtder Appell ungehört, ist mit einerVereinsauflösung zum Ende dieses Jah-res zu rechnen.

Henry Hufenreuter

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Neustädter Markt 804315 LeipzigTel./Fax: 6 88 51 62www.heilig-kreuz-leipzig.de

Bürozeiten:mo. 15 - 17 Uhrdo. und fr. 10 - 12 Uhr

Besondere Gottesdienste:

Aus der Heilig-Kreuz-GemeindeGottesdienste:Sonntags, 9.30 Uhr

Regelmäßige Termine:Kinderkreis und Christenlehre sie-he AushangKinderKirchen-Samstag:14. April von 10-13 UhrTeeniekreis: jeden Freitag 17 UhrGesprächskreis:jeden Donnerstag 19.30 UhrTanzkreis:jeden letzten Mittwoch 19.30 UhrStunde der Begegnung und Kirchen-klub: 1 x im Monat (s. Aushang)

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Veranstaltungen:

WochenprogrammMontag 16-17 Uhr: BackwerkstattDienstag 15-16 Uhr: „Kinder-Café“

Mittwoch NudeltagGemeinsam kochen und essen wirunser aller Lieblingsgericht. Bittebringt 50 Cent mit.Donnerstag 13.30 -19Uhr: „Hand-

gemacht“, ein spannendes Bastel-projekt wartet. Lasst euch überra-schen!Öffnungszeiten: Mo. 13.30-19 Uhr,Die. 13.30-18 Uhr, Do. 13.30-18 UhrAnsprechpartnerin:Sozialpädagogin Belinda [email protected]

Kirchliche ErwerbsloseninitiativeLeipzig (Frau Klein) Tel. 9 60 50 45,

Ritterstraße 5, Nikolai-Eck

Fragen zum

ALG II/Hartz IV?

29.03.2018, Gründonnerstag 19 Uhr:Gottesdienst mit Tischabendmahl,Pfarrer Stief30.03.2018, Karfreitag 15 Uhr:Gottesdienst mit dem Gemeindechor,Superintendent Henker01.04.2018 Ostersonntag 9.30 Uhr:Festgottesdienst mit Abendmahl,Pfarrer Stief;8 Uhr Osterfrühstück –Anmeldung erforderlich

11. März 2018 17 Uhr:VOX-Humana-Chor unter der Lei-tung von Herrn Martin Krumbiegel:Johannispassion von J.S. Bach09. Mai 2018 19.30 Uhr:Orgelkonzert mit Herrn Kantor Wolf-gang Roemer

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ImpressumNEUSTÄDTER MARKT JOURNALErscheint vierteljährlich für die Leipziger Ortsteile

Neustadt-Neuschönefeld und Volkmarsdorf

Herausgeber:

Bürgerverein Neustädter Markt e. V.

Redaktionsleitung: Henry Hufenreuter

Das Neustädter Markt Journal wird finanziell

unterstützt vom Amt für Stadterneuerung und

Wohnungsbauförderung (ASW) der Stadt Leipzig

aus Fördermitteln des Programms Städtebauliche

Erneuerung / Sanierungsgebiet Neustädter Markt.

Redaktionsadresse:

Schulze-Delitzsch-Str. 19, 04315 Leipzig

Tel./Fax 0341/6 81 19 44

E-Mail: [email protected]

www.neustaedtermarkt-leipzig.de

Druckerei:dieDrucklösung UG (haftungsbeschränkt)

Auflage: 5.000 Exemplare

Für namentlich gekennzeichnete Artikel sind die Au-

toren verantwortlich; sie geben nicht unbedingt die

Auffassung des Herausgebers wieder.

Rätsel

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Überraschungspräsent!Zuschriften per Fax 6 81 19 44, perPost (Schulze-Delitzsch-Str. 19,04315 Leipzig) bzw. in den Vereins-briefkasten oder an unsere Mail-Adres-se: [email protected] ist der 31.01.2018Die Lösung des letzten Rätsels lautet:WeihnachtssternGewinner ist Jens Meyer-Sebel

Preisfrage:Wie heißt das Lösungswort??

Guten Tag, verehrte Rätselfreunde,heute suchen wir eine beliebte undderzeit sehnsüchtig erwartete Jahres-zeit. Die Anfangsbuchstaben der ge-fragten Begriffe von oben nach untengelesen ergeben die Lösung.1. Blume2. flüssiger Niederschlag3. Eigenschaft besonders von Kindern4. putziges Pelztier5. Respektsperson6. Vogel7. Physiker des 17. Jahrhunderts8. männlicher Vorname

Bildnachweis:

Umschlag, S. 50, 51: Gabriele Oertel

S. 4, 18: Uwe Krüger

S. 10: Tobias Peter

S. 14, 5, 16: O.S.K.A.R.

S. 27, 28, 30,31: Archiv Thoman Keiderling

S. 34, 35, 36: Tante Hedwig

S. 37: Maud Liebmann

S. 38: Bettina Trummer

S. 46: 16.Oberschule

S. 42, 43, 46: Henry Hufenreuter

S. 49: privat

Auf der Internetseite www.neustaedtermarkt-leipzig.de desBürgervereins Neustädter Markt finden Sie Termine,

Tipps und Kontakte rund um Ihr Viertel.

Oder möchten Sie vielleicht Mitglied werden und selbst mitbestimmen? Einen Mitgliedsantrag finden Sie auch auf unserer

Internetseite!Wir informieren Sie natürlich auch gern persönlich.

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