JETZTNEU! DASMAGAZINFÜR PROFI-FOTOGRAFEN … · Np´Îĕa pČÎpħŏaĕpÎħ p...

12
UNFASSBAR GUT: HOCHZEITSFOTOGRAF ONDRO OVESNY FOTOGRAFEN-KARRIERE: SO GELINGT DER EINSTIEG ALS FOTOASSISTENT PRO ACADEMY: NEUE LICHT-SETUPS FÜR PORTRÄTS SSBAR GUT: SSBAR GUT: TEST: LICHTSTARKE FESTBRENNWEITEN Clever investieren – hier stimmt die Qualität! DAS MAGAZIN FÜR PROFI-FOTOGRAFEN MIT ERFOLG! Start ins Foto-Business Mehr Proit mit Ihren Naturfotos Fotograf Stefan Hefele Ǚerrätw ǚie er seine Bilder Ǚermarktet MIT FOTOS GELD VERDIENEN Schritt für Schritt zum Profi VIDEO: DER UMFASSENDE LEITFADEN FÜR EINSTEIGER So gewinnen Sie neue Kunden und Fans FACEBOOK SOCIAL MEDIA FÜR FOTOGRAFEN ÖSTERREICH / BENELUX: 11,50 EUR SCHWEIZ: 19,50 SFR EIN SOND N ERHE ERH ERH FT V TV TVON C ON HIP. HIP. P 9,95 EUR JETZT NEU! Sommer 2015 Sommer 2015

Transcript of JETZTNEU! DASMAGAZINFÜR PROFI-FOTOGRAFEN … · Np´Îĕa pČÎpħŏaĕpÎħ p...

UNFASSBAR GUT:HOCHZEITSFOTOGRAF

ONDRO OVESNYFOTOGRAFEN-KARRIERE:SO GELINGT DER EINSTIEG

ALS FOTOASSISTENTPRO ACADEMY:

NEUE LICHT-SETUPSFÜR PORTRÄTS

SSBAR GUT:SSBAR GUT:

TEST: LICHTSTARKE FESTBRENNWEITENClever investieren – hier stimmt die Qualität!

DAS MAGAZIN FÜRPROFI-FOTOGRAFEN

MITERFOLG!Start ins Foto-Business

MehrProitmit IhrenNaturfotosFotograf StefanHefeleerrätw ie er seine

Bilder ermarktet

MIT FOTOS GELD VERDIENEN

Schritt für Schritt zumProfi

VIDEO: DER UMFASSENDE LEITFADEN FÜR EINSTEIGER

So gewinnen Sie neueKundenund Fans

FACEBOOKSOCIAL MEDIA FÜR FOTOGRAFEN

ÖSTERREICH / BENELUX: 11,50 EURSCHWEIZ: 19,50 SFR

EIN SONDSONDERHEERHEERHEFT VFT VFT VON CON CHIP.HIP.HIP

9,95 EUR

JETZT NEU!Sommer

2015Sommer

2015

Unbenannt-1 1Unbenannt-1 1 11.06.2015 15:31:3811.06.2015 15:31:38

Editorial

WILLKOMMENLiebeLeserin, lieber Leser,

Gehören Sie auch zu den½enigen, die denfotografischen Erfolg suchen? Zu denen, dieFotografie mit ganzer jeidenschaft betreiben?Und zu denen, die immer noch ein bisschenbesser werden wollen? Dann sind Sie hier genaurichtig: fotoPRO versteht sich als IhrWer¾zeug,Ihr Ideengeber, Ihr Coach, Ihre Quelle fürInspiration und Information. Mit hohem½ournalistischem, gestalterischem, fotografi-schem und druc¾technischem Anspruch.

Als Magazin betritt fotoPRO echtes Neuland.Entwic¾elt und gemacht für Foto-Professionals:Autodida¾ten, Studenten, Selfmade-Unterneh-mer, Vollprofis – und auch für alle, die gelegent-lich ihre Fotos ver¾aufen. Also für Sie! Wo undwie auch immer Ihre Position in der Fotobrancheist: Sie wollen morgen besser sein als heute.Sie wollen wissen, wie man mit Fotografie Geldverdienen ¾ann, ohne die jeidenschaft für diesesMedium zu verlieren. Sie wollen neue Ideenbe¾ommen und wissen, welche fotografischenTrends morgen angesagt sind. Und Sie wolleneine ¾lare Meinung darüber, welche neuen Tech-nologien relevant sind und wie Sie sie am bestennutzen. Das Ganze soll modern geschrieben sein,eine tolle Opti¾ haben und Sie weiterbringen inSachen Fotografie. Das gibt es bisher nicht aufdem Fotomar¾t? Richtig. Darum haben wir diesesMagazin entwic¾elt.

fotoPRO ist das Ergebnis einer Partnerschaft:PHOTO PRESSE, seit 70 Jahren Deutschlandstraditionsreichstes Printmagazin für Profifoto-grafen, und CHIP FOTO-VIDEO, Deutschlandswichtigstes Fotomagazin für engagierteFotografen, haben es gemeinsam an den Startgebracht. Für Menschen, für die Fotografie einwichtiger Teil ihres jebens ist. Die sich heraus-heben wollen aus der Masse der Knipser.fotoPRO ist für alle, die genau wie wir selbst nichtgenug be¾ommen ¾önnen von Fotografie.

Florian Schuster undWolfgang Heinen,Fotoexperten, Blattmacher, Journalisten,sind die beiden Köpfe hinter fotoPRO.

„The Nude Bride“ –exklusiv inszeniert fürfotoPRO von OndroOvesny. Der Starfoto-graf schießt nicht nurgerne auf Hochzeiten,sondern bittet auchregelmäßig die Größender Musikindustrie vordie Linse. Für unserenTitel durfte er seinerdritten Leidenschaftfrönen, der Erotikfoto-grafie. Mehr Ondro?Erst ab Seite 18!www.thisisondro.com

FOTO:O

NDROOVES

NY

3Sommer 2015

S003_02_STANDARD_Editorial.indd 3S003_02_STANDARD_Editorial.indd 3 18.06.2015 13:09:2618.06.2015 13:09:26

IHNEN GEFÄLLT fotoPRO?Dann schreiben Sie unseinfach eine formloseMailan [email protected]. Wirinformieren Sie gerne, wieSie die nächste Ausgabeohne Versand¾ostenbestellen ¾önnen.

034 FARBSTIMMUNGENWerbefotograf Todd Antony lässt unshinter die Kulissen blic¾en. So realisiert erseine aufwendigen jichtaufbauten.

040MEISTERPORTRÄTSTITEL Starfotograf Gregory Heisler er-zählt, mit welchen Herausforderungen ersich bei seiner Arbeit ¾onfrontiert sieht.

048 GESTALTUNGKontrast, Ordnung, Redu¾tion – das sinddie Grundladen des guten Bildaufbaus.Plus: Kolumne von Martin Krolop

088 FOTOSERVICE EXKLUSIVSomachen Sie mehr Umsatz: Bieten SieIhren Kunden besondere Fotoprodu¾te!

092 FARBMANAGEMENTMit Farbprofilen erhalten Sie eineoptimale Farbwiedergabe imDruc¾.

096 BACKUP-STRATEGIESicher ist sicher.Wie Sie Ihre Bilddaten½ederzeit verlässlich speichern.

100 EINSTIEG INS FILMENTITELMit eigenen Videos ¾önnensich Fotografen neue Einnahmequellenerschließen.Was Sie ½etzt wissen sollten!

106 AUDIO-AUFNAHMEWerten Sie Ihre Videoclips mit profes-sionell produzierten Tonspuren auf.

054 BUSINESSMATTERSExpertenrat von TimHoesmann, IvonneKutzer,MartinaMettner und Josefine Raab.

058 START-UP FOTOGRAFIETITELSchritt für Schritt zum Professio-nal. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre eigeneMar¾e erfolgreich aufbauen.

066 SOCIAL-MEDIA-STRATEGIEEröfnen Sie sich neue Perspe¾tivenmitFaceboo¾: So gewinnen Sie neue Kundenund binden alte Kunden enger an sich.

070 KARRIERE ALS ASSISTENTTITELTraum½ob Fotograf? Assistentenerhalten wertvolle Einblic¾e in die Praxis.

074 PROFILIERUNGÜber ein eigenes Pro½e¾t haben ChristianAhrens und Silvia Steinbach ihremGeschäft neue Impulse verliehen.Plus: Kolumne von Mario Andreya

006MAGAZINA¾tuelles undWissenswertes rund umFotografen, Kameras und Events.

018 PORTFOLIO: ONDRO OVESNYTITELDeutschlands bester Hochzeits-fotograf im persönlichen Porträt – soden¾t und arbeitet Ondro Ovesny.

026 PROFIL: STEFAN HEFELETITELDer Naturfotograf über das Geld-verdienenmit jandschaftsfotografie.

080 CAITLINWORTHINGTONDieNeuseeländerin erzählt die Geschichtehinter ihren traumhaften Porträtfotos.

Akademie

Business Workflow

Video

018

048

INHALTAUSGABE Sommer2015

il

ie

UNFASSBAR GUT:HOCHZEITSFOTOGRAF

ONDRO OVESNYFOTOGRAFEN-KARRIERE:

SO GELINGT DER EINSTIEGALS FOTOASSISTENT

PRO ACADEMY:NEUE LICHT-SETUPS

FÜR PORTRÄTS

UNFASSBAR GUT:UNFASSBAR GUT:

TEST: LICHTSTARKE FESTBRENNWEITENClever investieren – hier stimmt die Qualität!

DAS MAGAZIN FÜRPROFI-FOTOGRAFEN

MITERFOLG!MIT ERFOLGStart ins Foto-Business

MehrProitmit IhrenNaturfotosFotograf StefanHefeleerrätw ie er seine

Bilder ermarktet

MIT FOTOS GELD VERDIENEN

IT ERFOLSchritt für Schritt zumProfiVIDEO: DER UMFASSENDE LEITFADEN FÜR EINSTEIGER

So gewinnenSie neueKundenund Fans

FACEBOOKSOCIAL MEDIA FÜR FOTOGRAFEN

ÖSTERREICH / BENELUX: 11,50 EURSCHWEIZ: 19,50 SFR

EIN SONDERHEFT VON CHIP.

9,95 EUR

JETZT NEU!Sommer

2015Sommer

2015

4 Sommer 2015

S004-005_03_Inhalt_0215.indd 4S004-005_03_Inhalt_0215.indd 4 18.06.2015 13:13:4418.06.2015 13:13:44

112 PROFI-KITS FÜRAUFSTEIGERjeistungsstar¾e Kamera-Ob½e¾tiv-Kombinationen imVergleich.

120 KURZ GETESTETNeue Gadgets und pra¾tischeHelferlein für Fotografen.

122 FESTBRENNWEITENTITELErst¾lassige und lichtstar¾eAlternativen zum Zoomob½e¾tiv.

126 STATIVE FÜR PROFISRobuste und zuverlässige Dreibeinstativefür anspruchsvolle Fotoprodu¾tionen.

Test &Technik

058

026

FOTOS:ONDROOVES

NY;JIRAWATFO

TO7SH

UTTER

STOCK.COM;J.K

ONRADSC

HMIDT;ST

EFANHEFEjE;HER

STEjjER

5Sommer 2015

S004-005_03_Inhalt_0215.indd 5S004-005_03_Inhalt_0215.indd 5 18.06.2015 13:14:0618.06.2015 13:14:06

PROACADEMY

58 PHOTO PROFESSIONAL ISSUE88

VonderFotografie lebenkönnen –da on träumen ieleAmateurfotografen.DerEinstieg ist nicht leicht, doch er es garnicht erst ersucht, ird esnie schaffen.

Voraussetzung fürdenErfolg ist eindurchdachtesBusiness-Konzept.TEXT MARIUS VON DER FORSTUNDDANIEL ALBRECHT

Jeder, der ein Hobby intensiv und vollerjeidenschaft ausübt, stellt sich irgendwanneine bestimmte Frage: jässt sich hiermitauch Geld verdienen? AmbitionierteNachwuchstalente und Amateurfotografen

machen da ¾eine Ausnahme. Und selbst dann,wenn sich ½ene Menschen in ihrem bisherigemJob absolut wohlfühlen – ein paar Euro neben-her verdienen, das ¾ann man doch versuchen.Aber was ist, wenn das nicht ausreicht?Wasist, wenn derWunsch auf¾ommt, die Fotografiehauptberuflich auszuüben? Und dieser Traumeinen nicht mehr loslässt?

Be¾anntlich ist aller Anfang schwer. „Ambesten lassen Sie es bleiben“, rät so auch gleichmit einem Augenzwin¾ern der freiberuflicheFotograf J. Konrad Schmidt aus Hamburg. Erverweist auf die enorme Kon¾urrenz. „Jährlichabsolvieren deutschlandweit über 8.000 ½ungeMenschen eine fotografische Ausbildung odereinen ähnlich gelagerten Studiengang.“ Undhinzu ¾ommen sehr viele bereits ausgebildeteund häufig gut etablierte Fotografen.

Den eigenen Traum lebenSchmidt ist aber ¾einer der Alteingesessenen,der die Branche noch zu besseren Zeiten ¾en-nengelernt hat, im jandeanflug auf den Ruhe-stand ist und ¾opfschüttelnd die a¾tuelle jage¾ommentiert. Schmidt ist 30 Jahre alt und

schloss vor sechs Jahren sein Fotodesign-Studi-um ab.Warum hat er denWeg des Fotografeneingeschlagen, wenn er im Grunde davon abrät,diesenWeg zu gehen? Diese Frage stellenerstaunlicherweise meist Außenstehende, aber¾aum Fotografen. Denn sie zählen meist zudenMenschen, die sich wie Schmidt nicht vonreiner jogi¾ und ¾laren Statisti¾en leiten lassen,sondern von einem Traum; um diesen Traum zuleben, lässt man sich nicht von Zahlen beirren,selbst wenn diese noch so abschrec¾end seinmögen. Es ist dieser Traum, der einem dieEnergie und Kraft gibt, die nötige Sturheit undVerbissenheit zu entwic¾eln, die einen Tag fürTag und Schritt für Schritt vorantreibt. So ist esbei vielen ¾reativen Berufen und natürlich auchin der Fotografie. „Wer von Anfang an davonausgeht, dass er scheitern wird, der wird auchscheitern“, würde ein Unternehmens-Coach andieser Stelle sagen.

„Als ich mit der Fotografie begann, brannteich für das, was ich tat – und das hat sich auchseitdem nicht geändert“, sagt Schmidt. Freinach demMotto „Ich werde das schaffen“hat der ehrgeizige Fotograf sich an die Arbeitgemacht. DasWichtigste dabei: den vielenNeinsagern etwas entgegenzusetzen. Dazubraucht man vor allem eine star¾e Persönlich-¾eit, muss von sich und seinem Tun überzeugtsein. Schmidt: „Ich ¾ann mit allem leben, nur

nicht mit einem Nein.“ Das ist die Sturheit, dieeinen zum Erfolg führt. Eva Padberg, eines dererfolgreichsten deutschenModels, sagt überSchmidt: „Konrad ist ein Kerl, der einfach das,was er macht, gerne richtig machen will undnicht nur mit dem halben Arsch.“ Ein job, daszugleich ein guter jeitsatz für ½eden aufstreben-den Nachwuchsfotografen ist.

Erfolgsformel „KEBAB“Der Stuttgarter Fotograf Peer Brecht führtseinen eigenen Erfolg gerne auf seine Erfolgs-formel „KEBAB-Methode“ zurüc¾:

• Können• Ellenbogen• Beziehungen• Ausdauer• Bildschirm

Brecht ist ein alter Hase, der in den 80erJahren seine Ausbildung in einem Fotoladenabsolvierte und seit 1986 als Fotograf aufeigenen Beinen steht. Wie sein ½üngerer KollegeSchmidt rät auch er gerne: „jernt lieber etwasAnständiges!“ Und wenn es schon unbedingtetwas mit Fotografie sein soll, dann bitte nachder KEBAB-Methode.

Disziplin und Organisation sind dabei das Aund O.Wer sich ernsthaft mit dem Gedan¾enbefasst, mit der Fotografie seinen jebensunter-halt zu verdienen, muss sich folgende Fragenstellen: Was ist mein Alleinstellungsmer¾mal?Für welche Zielgruppe und welchenMar¾tmöchte ich arbeiten?Wie aufwendig ist dieArbeit und lohnt sie sich überhaupt? Aufden folgenden Seiten bieten wir Ihnen eineÜbersicht über die wichtigsten Vorbereitungenfür den Berufseinstieg.

Vor allem sind es Sturheit undVerbissenheitwdie einen orantreiben. So ist es in ielenKreati berufenund auch in der Fotografie.

E R F O LG R E I C H A L S F OTO G R A F

BUSINESS | START-UP FOTOGRAFIE

58 Sommer 2015

S058-065_12_Business-Start-up_0215.indd 58S058-065_12_Business-Start-up_0215.indd 58 18.06.2015 14:11:4818.06.2015 14:11:48

FOTO

:AFR

ICA

STU

DIO

/SH

UT

TER

STO

CK

S058-065_12_Business-Start-up_0215.indd 59S058-065_12_Business-Start-up_0215.indd 59 18.06.2015 14:11:5118.06.2015 14:11:51

E R F O LG R E I C H A L S F OTO G R A F

Wer ¾reativ ist, verfügt über ein sehr brei-tes Interessenspe¾trum. Doch wenn esdarum geht, ein eigenes Unternehmenzu gründen, ist es wichtig, dass man sich

einschrän¾t und auf dasWesentliche fo¾ussiert.Bei Auftraggebern ¾ommt es definitiv besseran, wenn ein Fotograf eine ¾lare Spezialisierunghat. Das zeigt dem Kunden nicht nur, dass mansich auf einem Gebiet besonders gut aus¾ennt,sondern es hilft bei der Entscheidung, den pas-senden Fotografen für seine Zwec¾e zu finden.

Entscheidend für dieWahl der passendenSpezialisierung ist neben den eigenen Fähig-¾eiten in erster jinie die Größe des Mar¾tes –sowohl unter fachlichen als auch örtlichenGesichtspun¾ten. In ¾leineren Städten zumBeispiel gibt es nicht genügend Hochzeiten, umsich nur darauf zu spezialisieren. Das ist derGrund dafür, dass sich viele Fotografen in Klein-städten oder auf dem jand eher breit aufstellenund auch Porträtshootings und Schulfotografieanbieten. Der andereWeg ist, seiner Spezia-lisierung treu zu bleiben und den beruflichenRadius zu vergrößern, sprich sich auch ½enseitsder eigenen Stadt- und Gemeindegrenzen nachKunden umzusehen.

Das sollten Sie beachtenSchrän¾en Sie also Ihren A¾tionsradius fachlichund/oder örtlich ein. Nur so ¾önnen Sie eineNische schaffen, in der Sie star¾ sein und IhreArbeit effe¾tiv und fo¾ussiert durchführen ¾ön-nen. Dieses Vorgehen hilft Ihnen zudem dabei,die zahlreichen Nuancen in der Branche derBerufsfotografen zu er¾ennen. Überall wo Bilderbenötigt werden, gibt es auch einenMar¾t dafür.Statt auf das B2C-Geschäft mit End¾undenzu setzen, ¾önnen Sie sich auch entscheiden,vor allem B2B zu arbeiten, also Ihre Dienst-leistungen in erster jinie an den Bedürfnissen

von Unternehmen auszurichten. Und hier gibtes – ½e nach Branche – wiederum einige riesigeBandbreite der Spezialisierungsmöglich¾eiten.

So geht’sHaben Sie sich für eine Spezialisierung, zumBeispiel als Hochzeitsfotograf, entschieden,gilt es, den Mar¾t zu erobern. Das bedeutet inunserem Fall vor allem:

• Geschäftsbeziehungen zu möglichen Partnernwie Caterern, Hochzeitsplanern oder Vermie-tern von Hochzeitssälen aufbauen

• A¾tuelle Trends in Hochzeitszeitschriftenund TV-Sendungen verfolgen

•Hochzeitsmessen besuchen, um ein Bild vonder Präsentation anderer Mar¾tteilnehmer zube¾ommen und Konta¾te zu ¾nüpfen

• EineWebseite erstellen, die sich nur mitder Hochzeitsfotografie befasst

• Präsenz in sozialen Netzwer¾en wie Faceboo¾,Twitter, Pinterest & Co. erhöhen

Wichtig ist, dass Sie sich als erfolgreicherFotograf ¾lar auf eine Geschäftstätig¾eit fo¾us-sieren. Sicherlich ¾önnen Sie das Fotobusinesszunächst im Nebengewerbe aufbauen, dochdas wird nur fun¾tionieren, wenn Sie im Brot½obeher weniger Eigeninitiative und Kreativitätzeigen müssen. Ver¾ürzt gesagt: Sie ¾önnennebenher an der Supermar¾t¾asse arbeiten,werden aber eher nicht in der jage sein, denGeschäftsbetrieb des Supermar¾tes abzu-wic¾eln. Denn dann machen Sie ¾eines vonbeidem richtig und gefährden beide Standbeine.Seien Sie sich darüber im Klaren!

Konzentrieren Sie sich im Fotobusinesszugleich auf eine Spezialisierung und führen Siediese gewissenhaft durch. Wenn Sie anfangsnicht so viel Umsatz machen, sehen Sie es als

Investition. Verwenden Sie Ihre Zeit darauf, IhrDienstleistungs- und Produ¾tangebot sowie IhrMar¾eting zu verbessern.

Haben Sie zu Beginn frei nach demMotto„Do less, tal¾ more“ ¾eine Angst davor, anderenvon Ihrer Geschäftsidee zu erzählen und sie umihre Meinung zu bitten. Sie sollten nicht mit derIdee hausieren gehen, aber durch das Gesprächmit Außenstehenden werden Sie viel wertvollesFeedbac¾ sammeln ¾önnen. jassen Sie sichnicht entmutigen, wenn niemand an Ihre Ideeglaubt, sondern sehen Sie das als Ansporn,den eigenen Plan ¾ritisch zu überprüfen unddenMar¾t genauer unter die jupe zu nehmen.Befassen Sie sich mit den a¾tuellen branchen-üblichen Preisen. Welcher Aufwand lohnt sich?Für was ist der Kunde überhaupt bereit, Geldauszugeben? Ein Beispiel: Manche Hochzeits-fotografen ver¾aufen ¾eine Fotoabzüge mehr,sondern bieten stattdessen eine digitale, fürFaceboo¾ optimierte Bildergalerie an.

SCHRITT 1: PRODUKTE UND DIENSTLEISTUNGEN DEFINIEREN

SCHRITT 1: AUFGABENZeitaufwand: 3 Stunden

• Erstellen Sie eine jiste mit den wichtigs-ten Produ¾ten und Dienstleistungen, dieSie anbieten ¾önnen. Berechnen Sie denzeitlichen und finanziellen Aufwand undob es sich lohnt.

• Beobachten Sie die Kon¾urrenz. Gibtes Dienstleistungsangebote, die Sieebenfalls anbieten ¾önnen – und die sichvielleicht noch toppen lassen?

• Besuchen Sie dieWebseiten von spezi-ellen Fotodienstleistern. Suchen Sie nachneuen Produ¾ten, die Sie in Ihr Angebotaufnehmen ¾önnen.

FOTO:J.K

ONRADSC

HMIDT

BUSINESS | START-UP FOTOGRAFIE

60 Sommer 2015

S058-065_12_Business-Start-up_0215.indd 60S058-065_12_Business-Start-up_0215.indd 60 18.06.2015 14:11:5818.06.2015 14:11:58

Herr Schmidt, wie sind Sie zurFotografie gekommen?J. Konrad Schmidt: Begonnen habe ich vorvielen Jahren mit einer ¾leinen Kompa¾t¾ameraauf Partys. Damals gab es ¾ein Faceboo¾,¾ein Instagram und ¾eine Smartphones. EineKamera auf einer Party, und die Bilder dann amnächsten Tag online – damals war das für diejeute verblüffend und neu. Studiert habe ichdann von 2006 bis 2009 an der jazi-A¾ademiein Esslingen, einer privaten Mediena¾ademie.Der Studiengang hieß Fotodesign und abge-schlossen habe ich als diplomierter Kommu-ni¾ations- und Fotodesigner. Seit 2010 bin ichselbstständig tätig.

War es für Ihren Erfolg existenziell,dass Sie sich spezialisiert haben?J. Konrad Schmidt: Definitiv! Denn wenn mansich auf fünf Dinge gleichzeitig ¾onzentriert,wird diese Arbeit nicht in Brillanz enden. Einweiterer Grund ist: In den großenMetropolengibt es ¾eine Kunden, die einen Fotografen mitverschiedenen Spezialisierungen wie Beauty,Fashion, Archite¾tur, Stills und Hochzeit ernstnehmen. Im Gegenteil: In Hamburg beispiels-weise gibt es für ½eden Bereich einen totalenSpezialisten. Doch gleichzeitig gilt auch,dass diese Spezialisten auf dem jand ¾eineChance haben zu überleben. Denn dort wirdVielseitig¾eit mit einer positiven Universalitätgleichgesetzt. Ein Spezialist findet außerhalbder Metropolen schlicht und ergreifend nichtgenug Auftraggeber. Aus diesem Grund ist eswichtig, dass man auch nach dem richtigenOrt suchen muss, wenn man seinWer¾ einmalgefunden hat.

Welchen Rat würden Sie jemandengeben, der sich vorgenommen hat, in dieWelt der Berufsfotografen einzusteigen?J. Konrad Schmidt: Was ich ½edem raten ¾ann:Macht die Dinge anders! Was vergleichbar ist,ist auch automatisch in einemWettbewerb –und der Nachwuchs wird diesenWettbewerbim Vergleich zu den Etablierten immer verlieren.Entscheidender als Können sind aber Konta¾te.Auch das habe ich lernen müssen. Man solltedie Menschen um sich herum genau im Augehaben. Alle werden über die Jahre etwas ent-wic¾eln, und Synergien mit Menschen, dieeinem ohnehin am Herzen liegen, sind wunder-volle Umstände, die sich zu fördern lohnen.Ich persönlich freue mich über ½eden neuenKollegen, der gute Arbeit verrichtet, weil erdemMedium eine Zu¾unft gibt, die man gerneanschauen will.

Ich glaube an die star¾e Individualität vonMenschen. Auch deshalb engagiere ich michstar¾ in Verbänden wie dem BFF, dem Berufs-verband Freie Fotografen und Filmgestalter. Nur

in der Gruppe ¾ann man dem Berufsleben alsEinzel¾ämpfer etwas entgegensetzen. Diese Be-reicherung und vor allem die Be¾anntschaftenzu unglaublich tollen Kollegen würden mir sehrfehlen. Daher mein Tipp: Organisiert euch!

Welche Fehler werden von Newcomernin der professionellen Fotografie-Branchederzeit besonders oft „verbrochen“?J. Konrad Schmidt: Es wird zu viel ¾opiert.Es wird zu viel Mittelmäßiges gezeigt und mitreligiösem Eifer vertreten. Wenn man heutePortfolios von Starfotografen sieht, vergisst mandabei immer, dass diese jeute in ihrem jebenMillionen von Fotos gemacht haben. Man siehtdie Top 100 I¾onen-Bilder und den¾t dann, dieFotografen waren besonders talentiert – undman selbst sei das auch. Gute Fotografie ist, wiealles im jeben, ½ahrelange Übung. Es gibt diesenberühmten Satz: „Modern Art = I could havedone that + Yes, but you didn’t!” Klar hat maneine Kamera und hätte ein großartiges Foto

machen ¾önnen. Hat man aber nicht. Genau dabeginnt es spannend zu werden, denn derWegzu dem Foto war das Entscheidende, nicht dieBlendenöffnung.

Mein Portfolio ist das Resultat von vielenJahren harter Arbeit, ohne nach lin¾s und rechtszu schauen. Voller Fehlschläge, Neuanfänge,Umorientierungen, Erfahrungen und Fehler.Auch mit finanziellem jeichtsinn, der sich abergelohnt hat. Dieser Job ist wie ein schwarzesjoch, wenn man ihn so lebt wie ich. Wer bereitist, freiwillig mehr zu opfern, als er ½e gewinnenwird, der soll sich auf denWeg machen.

Wenn Sie nun noch mal starten würden,was würden Sie anders machen?J. Konrad Schmidt: Nichts. Alle Fehler hattenihren Sinn und das ¾ann einem niemandabnehmen. Anfänger sind wie Teenager –sie sind zu wild, um zuzuhören.

www.jkonradschmidt.com

J.KonradSchmidt 30 arbeitet als selbstständiger Fotograf inHamburg. Zu seinenFachgebieten gehört dieBeaut - undFashion-Fotografie. Eine seiner Stärken sindSch arz-Weiß-Bildermit altenAufnahmetechniken.

AUS DER PRAXIS: J. KONRAD SCHMIDT

Dieser Job ist ie ein sch arzes Loch.Werbereit istwmehr zu opfernw als er je ge innen

irdw der soll sich auf denWegmachen.

FOTOS:J.KONRADSC

HMIDT(2)

BUSINESS | START-UP FOTOGRAFIE

61Sommer 2015

S058-065_12_Business-Start-up_0215.indd 61S058-065_12_Business-Start-up_0215.indd 61 18.06.2015 14:12:0318.06.2015 14:12:03

Ein typischer Fehler vieler Unternehmens-gründer ist, potenziellen Auftraggebernnicht genug Aufmer¾sam¾eit zu schen¾en.Sie beobachten denMar¾t nur oberflächlich

und hören den Kunden in spe nicht gut genugzu. Mal ehrlich, was bringt es Ihnen, Freundeund Familie um ihre Meinung zu bitten, wenndie neueWebsite online ist? Erstens ist esdann zu spät und zweitens werden die jiebenmit ehrlicher Kriti¾ eher sparsam sein, umIhre Nerven zu schonen. Schlimmer noch: DerKumpel mag sich zwar mitWebdesign gutaus¾ennen, aber er hat womöglich überhaupt¾einen Schimmer, was mögliche Kundengrup-pen eigentlich von Ihnen erwarten.

Wenn Sie erst einmal ein falsches Bild vonIhren potenziellen Kunden haben und denMar¾t absolut falsch einschätzen, ¾ann dies¾atastrophale Folgen für Ihr Business haben.Darum fragen Sie besser ½emanden aus Ihremwachsenden Netzwer¾, dem Sie vertrauen undder sich mit Ihrem Zielmar¾t aus¾ennt. Je inten-siver Sie sich mit Ihrer Zielgruppe auseinander-setzen, desto größer Ihre Chancen, sich spätererfolgreich amMar¾t etablieren zu ¾önnen.

Trauen Sie sich, erfahrene Kollegen um Ratzu bitten – vielleicht nicht gerade denMitbe-werber am anderen Ende der Stadt, sondernlieber einen, dem Sie sich garantiert nicht insGehege ¾ommen. Um schnell viele Konta¾tezu gewinnen, treten Sie einer Faceboo¾- oderXing-Gruppe von Hochzeitsfotografen bei.Treten Sie dort offen und ehrlich auf, denn auchdort fun¾tioniert der Austausch nach demPrinzip „Geben ist seliger als Nehmen“.

Das sollten Sie beachtenZunächst müssen Sie die Zielgruppe ¾lardefinieren. Danach ¾ann bestimmt werden, wiegroß die Zielgruppe und somit der ½eweilige

Mar¾t ist. Ist sie groß genug, damit ein Un-ternehmen bestehen ¾ann? Und bringt dieserMar¾t auch entsprechend Aufträge ein?WennSie sich beispielsweise dafür entscheiden,sich auf Business-Fotografie von Anwälten zuspezialisieren, sollten Sie diesbezüglich ein paarRechnungen und Schätzungen vornehmen:Wie viele Kanzleien gibt es in der Region?Wiehäufig werden wahrscheinlich neue Porträtsbenötigt?Wie hoch ist möglicherweise dieWahrscheinlich¾eit, dass neue Kunden dazu-stoßen oder schlimmstenfalls auch abspringen?Was würden Shooting sowie Fotoabzüge für dieKunden ¾osten?

Entscheidend ist, dass Sie bei dieserRechnung sehr ehrlich und streng zu sich seinmüssen. Sind die Zahlen realistisch oder ent-

sprechen sie eherWunschden¾en? Je genauerSie diese Rechnung vornehmen und ½e öfter Siediese angleichen und verfeinern, desto sichererund ¾on¾reter lässt sich ein Vorhaben wie dieUnternehmensgründung auch ausführen. WennSie Ihren Zielmar¾t richtig verstehen und ein-schätzen, gewinnen Sie eine Fülle an Vorteilen.Vor allem dasWissen, was der Kunde will:

• Wie sehen die typischen Kaufgewohnheitenund Kaufrhythmen Ihrer Kunden aus?

•Welchen Problemen müssen sich die Kundenstellen und welche jösungspa¾ete ¾önnen Sieihnen anbieten?

•Welche Fehler macht Ihre Kon¾urrenz, wennes um dieWünsche der Kunden geht?

Genau zu wissen, welche Hürden Sie überwin-den müssen, um den Kunden zufriedenzustel-len, ist für Sie Gold wert. Aus diesemWissen¾önnen Sie die entscheidenden Argumente fürIhr Ver¾aufsgespräch ziehen. Zeigen Sie demKunden, dass Sie seine Probleme undWünsche¾ennen und Sie die beste jösung für ihn haben.

So geht’sWenn Sie sich beispielsweise auf Unterwasser-Stoc¾fotografie spezialisiert haben, gehörenlogischerweise die Reda¾teure von jifestyle-Magazinen für Männer nicht zu Ihrer Ziel-gruppe. Vielmehr sind es Reiseveranstalter fürUnterwasser-Events oder jehrbuch-Verleger,die Sie erreichen sollten. Und da jehrbüchereinen hohen Grad an Genauig¾eit und Präzisionvoraussetzen, sollten Sie Ihren Kunden auchdie wissenschaftlichen Namen von Tieren undPflanzen bieten ¾önnen. Zeigen Sie, dass Sieselbst Experte sind!

Es ¾ann aus den genannten Gründen für Siestrategisch sinnvoll sein, sich nicht auf einenBereich, sondern auf zwei oder mehr Sparten(zumBeispiel Hochzeiten und Tierfotografie)zu spezialisieren. In diesem Fall erstellen undpflegen Sie zwei unterschiedlicheWebpräsen-zen. Eine einzelne, unfo¾ussierteWebseite istnicht nur für die Suchmaschinenoptimierungschlecht, sondern vermittelt auch eine gemisch-te Botschaft an Ihre ½eweiligen Zielgruppen.

Zeigen Sie demKundenw dass Sie seineProblemeundWünsche kennenund Sie diepassende Lösungparat haben.

E R F O LG R E I C H A L S F OTO G R A F

SCHRITT 2: ZIELGRUPPE UND MARKT BESTIMMEN

SCHRITT 2: AUFGABENZeitaufwand: 1 Stunde

• Verfassen Sie für sich selbst eine ¾urzeStellungnahme, wo Sie definieren, wasSie anbieten und wer die Zielgruppe ist.

• WelchenMar¾t bedienen Sie?• Aus welchem Grund sollen Ihre poten-ziellen Kunden gerade Ihr Produ¾t oderIhre Dienstleistung erwerben oder inAnspruch nehmen?

•Welche wesentlichen Vorteile ¾önnennur Sie Ihren Kunden anbieten?

• Inwiefern unterscheiden Sie sich vonIhrer Kon¾urrenz?Welche Vorteile ziehtder Kunde hieraus?

FOTOS:GOODjU

Z/S

HUTTER

STOCK(O

BEN

),JO

ACHIM

RIEGER

(UNTEN

)

BUSINESS | START-UP FOTOGRAFIE

62 Sommer 2015

S058-065_12_Business-Start-up_0215.indd 62S058-065_12_Business-Start-up_0215.indd 62 18.06.2015 14:12:1118.06.2015 14:12:11

Herr Holzer, wenn Sie jemand fragt,warum Sie Fotograf sind und wie Sie zudem geworden sind, der Sie heute sind –was antworten Sie?Felix Holzer: Ich schaffe ¾onzeptionelle Foto-grafie und mag es, die Bilder ¾lar und minima-listisch zu gestalten. Ich liebe es, sowohl freieFoto¾unst zu ¾reieren als auch Fotografien fürWerbe¾ampagnen für Firmen wie BMW, jegoundMastercard zu shooten.

Seit frühester Kindheit setze ich mich schonmit derWelt und mir als Mensch ¾reativ ausei-nander und habe dabei das Medium Fotografiefür mich entdec¾t. Nach einem drei½ährigenStudium der Fotografie am jette-Verein inBerlin habe ich 1999 in München-Bogenhausenmein Studio eröffnet. Heute shoote ich weltweitan verschiedenen Orten, ½e nach Anforderungmiete ich dazu Studios oder jocations an. Sobieten sich mir nahezu unendliche Möglich-¾eiten, um Fotopro½e¾te zu realisieren.

Was war letzten Endes entscheidendfür Ihren nachhaltigen Erfolg?Felix Holzer: Wenn ich fotografiere, arbeite ichmit größter Hingabe, mit großer jeidenschaftund mit viel, viel jiebe. Dabei bin ich immermeiner inneren Stimme gefolgt. Über dievielen Jahre habe ich so eine eigene Fotografie-Sprache entwic¾elt. Die Kunden, die mich heutebuchen, wollen eine „Felix-Holzer-Fotografie“.

Welchen Rat würden Sie jemandemgeben, der sich vorgenommen hat, in dieWelt der Berufsfotografen einzusteigen?Felix Holzer: Träumt und lebt euren Traum.Steht dazu und verteidigt ihn, wenn es seinmuss. Und entwic¾elt Ideen, Ideen und Ideen.Immer weiter!

Welche Fehler werden von Newcomernin der professionellen Fotografie-Branchederzeit besonders oft „verbrochen“?Felix Holzer: Die Kraft von Fotografien, Bildern,Filmen entsteht durch pure Kreativität. Klarbraucht man als Bildschaffender dazu auch einvernünftiges Fotoequipment, aber übernehmteuch dabei nicht mit den Kosten! Rentstudios,Mietautos und jeihequipment sind eine Mög-

Feli Holzer 42 arbeitet als freier Fotograf inMünchen –unter anderem fürdieWerbebranche. Für seineArbeit hat er bereits zahlreichePreiseundAuszeichnungenerhalten. So erhielt er jüngst denGoldA ard2015 onGraphis PhotoausNe York.

AUS DER PRAXIS: FELIX HOLZER

DieKraft onFotografien entstehtdurchpureKreati ität. DieKunstliegt darinwmit enigiel zu schaffen.

lich¾eit, um günstig zu fahren. Die Kunst liegtbeim Fotografieren auch darin, mit wenigenMitteln viel zu schaffen.

Wenn Sie nochmals starten müssten, waswürden Sie anders machen?Felix Holzer: Über die Jahre habe ich mirzahlreiche Partner gesucht, die mich bei derAusübung meiner Arbeit unterstützen. Es sindExperten aus den Bereichen BetriebswirtschaftundMar¾eting sowie Rechtsanwälte, eineBuchhaltungsfirma, Grafi¾designer, Web-designer und viele mehr. Wenn es möglichgewesen wäre, wäre diese Unterstützungbereits beim Start in die Selbstständig¾eit sehrhilfreich gewesen.

www.felix-holzer.com FOTOS:FEjIXHOjZ

ER(3)

BUSINESS | START-UP FOTOGRAFIE

63Sommer 2015

S058-065_12_Business-Start-up_0215.indd 63S058-065_12_Business-Start-up_0215.indd 63 18.06.2015 14:12:2318.06.2015 14:12:23

DerKölner Fotograf JoachimRieger 52 hat sichals People-, Business-undHochzeitsfotograf „mit Fingerspitzengefühl“ spezialisiert. Zudemarbeiteter als Buchautorund ist Inhaber einer Fotoschule.

AUS DER PRAXIS: JOACHIM RIEGER

Herr Rieger, wie kam es dazu, dass SieFotograf geworden sind?Joachim Rieger: Meinen ersten Konta¾t mit derFotografie hatte ich in der einer Arbeitsgemein-schaft in der Schule. Ich war völlig fasziniertdavon, wie aus einem weißen Blatt Papier einBild entsteht, wenn man es in eine spezielleFlüssig¾eit legt. Danach habe ich die Ausbil-dung als Fotofachlaborant absolviert und dannals jaborant und jaborleiter gearbeitet. Späterhabe ich ein Fotofachlabor in Köln gegründet,das dann schnell erfolgreich wurde. Durch dieseArbeit weiß ich sehr genau, was man alles ausBildern machen ¾ann. Da ich in dieser Zeit mitmeiner Fotografie ¾ein Geld verdienen musste,¾onnte diese in aller Ruhe reifen.

Wie haben Sie den Umgang mitKamera und Licht gelernt?Joachim Rieger: Ich habe mir das Fotografierenselbst beigebracht. Ich fühle mich daher sehrsicher in meinem fotografischen Tun. Vor etwa15 Jahren bin ich aus meinem Fachlabor aus-gestiegen und im Jahr 2003 habe ich michdann dazu entschieden, ausschließlich das zutun, was ich am liebsten mache: fotografieren.Bis dahin hatte ich schon einige Fotoausstellun-gen und habe meine Arbeit immer als Künstlerund nicht als Handwer¾er gesehen. Bei meinerFotografie steht der Mensch im Vordergrund.Dabei lasse ich Menschen gerne so, wie siesind, und versuche, in meinen Bildern ihrePersönlich¾eit herauszustellen. Dabei verzichteich auf Inszenierung, sondern beobachte undachte auf den richtigen Moment.

Wie wichtig war diese Herangehensweisefür Ihren Erfolg als Fotograf? Muss mansich spezialisieren?Joachim Rieger: Eine Spezialisierung halteich für unbedingt notwendig. Bei der Flut anFotografen – und auch selbst an guten Fotogra-fen. Der Kunde muss die Chance haben, denrichtigen Fotografen für sich finden zu ¾önnen.Jemand, der von sich behauptet, alles zu ¾ön-nen und ½ede Spielart zu beherrschen, erscheintunglaubwürdig. Nur mit einer Spezialisierunghabe ich die Chance, wirtschaftlich zu arbeiten,weil ich sonst bei ½edem Auftrag neu beginne.

Welchen Rat würden Sie jemandengeben, der sich nicht davon abbringenlassen will, selbst in die Welt der Berufs-fotografen einzusteigen?Joachim Rieger: In ½edem Fall würde ich einemwerdenden Fotografen empfehlen, mit freienPro½e¾ten zu beginnen. Hierbei ¾ann man Erfah-rungen sammeln, ohne bei einem Auftraggeberetwas ¾aputt zu machen. Darüber hinaus lässtsich so ein Portfolio erarbeiten, das später dazudient, die ersten Aufträge einzuholen.

Welche Fehler werden von Newcomernin der professionellen Fotografie-Branchederzeit besonders oft „verbrochen“?Joachim Rieger: Oftmals beobachte ich, dassNewcomer sich zu wenig auf ihre Auftraggebereinlassen. Zu einem guten professionellenFotografen gehört neben dem Erstellen vonFotoaufnahmen auch das Verständnis für dieBedürfnisse undWünsche des Kunden.

Wenn Sie heute nochmals starten wür-den, was würden Sie anders machen?Joachim Rieger: Nicht, dass ich ¾eine Fehlermachen würde, aber auch die gehören zumeiner Erfahrung. Ich bin sehr zufrieden mitmeinem bisherigenWeg und würde nichtsanders machen wollen. Ich darf ½a fotografieren,das ist das Beste.

www.fotografie-joachimrieger.de

Ein Fotografw der on sich behauptetw alleszu könnenund jede Spielart zu beherrschenwerscheint unglaub ürdig.

FOTOS:JO

ACHIM

RIEGER

(3)

BUSINESS | START-UP FOTOGRAFIE

64 Sommer 2015

S058-065_12_Business-Start-up_0215.indd 64S058-065_12_Business-Start-up_0215.indd 64 18.06.2015 14:12:3518.06.2015 14:12:35

Puh, der Mar¾eting-Plan! Das ¾lingt nachviel Arbeit und mag auf dem ersten Blic¾vielleicht ein wenig nervig erscheinen.Vielen fällt es erstaunlich schwer, sich

selbst zu vermar¾ten. Doch lassen Sie sich nichtvon dem Begriff abschrec¾en. Wenn Sie wollen,dass Ihre Ver¾aufs- und Umsatz¾urven nachoben gehen, müssen Sie sich definitiv über ent-sprechendeMar¾eting-Maßnahmen Gedan¾enmachen. Wichtig ist, dass Sie sich rechtzeitigmit den verschiedenenMar¾eting-Instrumen-ten befassen und dabei überlegen, was Sieselbst tun ¾önnten, um diese anzuwenden.

Das sollten Sie beachtenIhr Mar¾eting-Plan sollte nicht so ausschauen,dass Sie alle potenziellen Kunden gleich behan-deln. Er sollte Ihre Auftraggeber vielmehr ent-sprechend ihrer unterschiedlichen Kaufmotiveberüc¾sichtigen. Ein Beispiel: Viele Menschenbesuchen große Ele¾tromär¾te nur, um dortihre Zeit totzuschlagen, ein paar gehen dorthin,um sich beraten zu lassen oder Produ¾te zu ver-gleichen, und ganz wenige Menschen betretendas Geschäft tatsächlich mit dem Vorsatz, einbestimmtes Produ¾t zu erwerben. Nun ¾önnenSie davon ausgehen, dass die Manager derEle¾tromär¾te trotzdem versuchen, möglichstallen etwas zu ver¾aufen oder zumindest einenachhaltige Kundenbindung aufzubauen – zumBeispiel über Gewinnspiele oder preiswerteA¾tionsware am Ein- und Ausgang.

Als Fotograf ¾önnten Sie beispielsweiseeine Kampagne mit preiswertenWerbepost-¾arten starten, um so viele Bildreda¾teure undWerbeleute wie möglich zu erreichen. Darüberhinaus ¾önnen Sie aber auch ¾ostspieligereFotobücher erstellen, um diese an Ihre zehnwichtigsten potenziellen Kunden zu verschi-c¾en. Sie müssen also Ihre Mar¾etinga¾tionendifferenziert planen und durchführen. Der Bossdes Ele¾tromar¾ts würde nicht so weit gehen,½edem herumschlendernden Besucher alsKaufanreiz eine Computermaus zu schen¾en.Aber wenn einer immer wieder zögert, denneuesten Apple iMac zu erstehen, ¾önnte dashochwertigeWerbemittel den entscheidendenKaufanreiz setzen.

Grundsätzlich gilt, dass sich einmaligeMar¾etinga¾tionen nie auszahlen. Der Effe¾tverpufft, ohne dass Ihre Zielgruppe überhauptbewusst etwas wahrnimmt.Was Sie benötigen,sind also aufeinander aufbauende A¾tionenin unterschiedlichen Kanälen. Auf dieseWeise sorgen Sie dafür, dass die Sensoren derMenschen anspringen, diese Sie wahrnehmenund bestenfalls zu Kunden werden. Und: DasStär¾en Ihrer „Mar¾e“ unter den möglichenKunden ist mindestens genauso wichtig wie dieWandlung von einigen wenigenMenschen zuzahlenden Kunden.

Überlegen Sie sich, in welche Untergruppensich Ihre Zielgruppe aufgliedert. Ein Hochzeits-fotograf spricht zum Beispiel nicht nur Brautund Bräutigam an, sondern auch alle, die einengewissen Einfluss auf das Paar ausüben – zumBeispiel Hochzeitsmanager (Weddingplanner),Damen- und Herrenausstatter, Kaufhäuser,Event-jocations, Restaurants, jimousinen-Service, Pfarrer und so weiter.

So geht’sFolgendeMar¾eting¾ategorien ¾önnen für Sieals Fotograf zum Beispiel infrage ¾ommen:

• Post¾arten, Bücher oder Poster, die Sie dire¾tan den Empfänger schic¾en

• Soziale Netzwer¾e wie Faceboo¾, Twitter,Google+ oder Xing

• Persönliche Besuche• Sich auf Events präsentieren – zum Beispielauf Messen oder Fotografie-Ausstellungen

• Suchmaschinenoptimierung IhrerWebseite• E-Mail-Newsletter

Verwenden Sie Ihre bisherigen Daten zusam-men mit Ihren Schätzungen und überlegen Siedann, bei welchenMar¾etinga¾tivitäten Sieden größten Erfolg haben werden. Beden¾enSie, dass Sie nicht 24 Stunden am Tag arbeiten¾önnen und dass Sie scheitern werden, wennSie ½ede Mar¾eting¾ategorie übermäßig perfe¾tdurchführen möchten. Das Ziel Ihrer Überle-gungen sollte also sein, ein Gespür dafür zube¾ommen, welche Anstrengungen sich für

Sie lohnen werden. Und welche Maßnahmemit den niedrigsten Kosten die meisten neuenKunden generieren wird.

Natürlich ist nicht ½ede Entscheidung in Steingemeißelt. Kluge Ver¾äufer bleiben nicht aufeinem Plan sitzen, sondern probieren immerwieder neue Ideen aus. Erstellen Sie also eineneueWerbemöglich¾eit, testen Sie diese undgeben Sie ihr Zeit zu wir¾en. jegen Sie fest, wieviele Menschen bis wann wir¾lich zu zahlendenKunden werden sollen.

Sie können es kaum erwarten, Ihr eigenes Foto-Business zu gründen? Dann freuen Sie sich auf dennächsten Teil unserer Serie „Start-up Fotografie“. Inder nächsten Ausgabe von FotoPRO erfahren Sie,wie Sie einen soliden Finanzplan erstellen, was eineerfolgreicheWebsite ausmacht, welche Verkaufs-kanäle sich für Ihr Unternehmen lohnen und wieSie skeptische Kunden von sich überzeugen.

SCHRITT 3: MARKETING-PLAN ERSTELLEN

Entscheidend istw dass Sie sich nicht auf nureineMarketing-Variante erlassenw sondernieleAktionendurchführen.

TABELLEErstellen Sie eine solche Tabelle mit den für Sie infrage kommenden Marketingaktivitäten.Hier tragen Sie ein, wie groß der zeitliche Aufwand ist, welche Kosten voraussichtlich auf Sie zukommenund wie groß der Return on Investment (ROI), also die jeweilige Rentabilität, ist. Letzteres errechnen Sie,indem Sie den Gewinn durch die Marketingkosten teilen.

E R F O LG R E I C H A L S F OTO G R A F

SCHRITT 3: AUFGABENZeitaufwand: 2 Stunden

• jisten Sie sämtliche bisherigen undzu¾ünftigen Mar¾etinga¾tivitäten auf, mitdenen Sie erfolgreich Ihren Be¾anntheits-grad steigern.

• Erstellen Sie eine ungefähre Schätzungbezüglich des Zeitaufwands und derKosten ½eder A¾tivität.

• Errechnen Sie bei ½eder A¾tivität densogenannten Return on Investment(ROI), indem Sie den geschätztenGewinn durch die Kosten teilen.

• Konzentrieren Sie sich vor allem aufPro½e¾te mit hohem ROI.

AKTIVITÄT ZEITAUFWAND KOSTEN(GESCHÄTZT)

RETURN ON INVESTMENT(ROI)

Facebook-Seite* 2 Stunden pro Woche 0,00 € €

Rabattaktionen,vierteljährlich 10 Stunden 0,00 € €

E-Mail-Newsletter 10 Stundenpro Newsletter 25,00 € €

Werbeflyer**(1.000 Stück) 30 Stunden 100,00 € €

BUSINESS | START-UP FOTOGRAFIE

65Sommer 2015

S058-065_12_Business-Start-up_0215.indd 65S058-065_12_Business-Start-up_0215.indd 65 18.06.2015 14:12:5218.06.2015 14:12:52