Josef A. Dürr Biomasse Mobilität Franz Beyeler Stromnetz ......gien, das den CO2-Ausstoss und den...

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FOTO: RINSPEED AG ENERGIE Februar 2011 ZUM ENERGIE SPAREN 4 TIPPS Biomasse Heizen mit Biogas Josef A. Dürr Stromnetz und Er- neuerbare Energien Mobilität Carsharing im Aufwind Franz Beyeler Bauen und Wohnen nach Minergie-Standards EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET INNOVATIV IN DIE ZUKUNFT ERNEUERBARE ENERGIEN FÖRDERN UND 100’000 NEUE ARBEITSPLÄTZE SCHAFFEN WWW.CLEANTECH-INITIATIVE.CH JETZT UNTERSCHREIBEN! ZUKUNFTSPERSPEKTIVEN DER ELEKTROMOBILITÄT Frank Rinderknecht, ein Visionär und Umsetzer gleichermassen. ANZEIGE

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2 · FEBruAr 2011 EinE tHEMEnzEitung von MEDiAplAnEt

Mehr erneuerbare Energien statt Öl und Kohle, die das Klima schädigen – wer wäre nicht dafür? Es müssen dann nur noch ein paar Nebenbedingungen erfüllt sein, wie etwa Sicherung der Energieunabhängigkeit, Versorgungs-sicherheit, Freiheit von Risiken, tiefe Energiepreise und viele einheimische Arbeitsplätze in der Energiebranche – und schon sind alle zufrieden. Allein die Tücke liegt in der Umsetzung.

Eine nachhaltige Energiestrategie für ein Land zu definieren, erweist sich in technischer, ökonomischer und ge-sellschaftspolitischer Hinsicht als äu-sserst schwierig. Der Energie-Trialog Schweiz zeigt, dass etwa aus techni-scher Sicht erneuerbare Energien im Jahr 2050 rund 55% der Schweizer Ener-gienachfrage abdecken könnten. Das sind gute Neuigkeiten, aber der Ha-ken ist, dass für die verbleibenden 45% nicht erneuerbare Energien wie Nuk-learenergie, Erdöl oder Kohle genutzt werden müssten. Eine Konsequenz, die häufig auf Unverständnis stösst. Rein technisch ist aber im Lauf der nächs-ten 40 Jahre keine so rasante Entwick-lung der erneuerbaren Energien zu er-warten, dass diese mehr oder weniger alleine in der Lage wären, die Energie-nachfrage zu decken.

Was könnte man tun, um die erneu-erbaren Energieträger möglichst rasch in ihrer Bedeutung wachsen zu las-sen? Hier kommt nun die Ökonomie ins Spiel. Dass erneuerbare Energien heute so schlechte Karten haben, hängt vor al-lem damit zusammen, dass Erdöl, Erd-gas und Kohle über Jahrzehnte und bis heute viel zu billig sind. Zu billig des-wegen, weil die entsprechenden Prei-se keinerlei Schäden, die das Verfeuern von Öl, Gas oder Kohle mit sich bringt, irgendwie berücksichtigen. Der mas-sivste Schaden besteht dabei im globa-len Klimawandel, ausgelöst durch hohe CO2-Emissionen beim Verbrennen fossi-ler Energien. Nur wenn CO2 selbst einen Preis hätte und somit Öl, Gas und Koh-le teurer wären, hätten die erneuerba-ren Energien wie Wind, Solar, Biomasse etc. eine echte Chance. Solange der CO2-Preis fehlt oder sehr tief ist, macht es Sinn, erneuerbare Energien vorüberge-hend zu subventionieren. Prominentes Beispiel ist das in Deutschland erfun-dene Modell der «Einspeisevergütung», das denjenigen, die z.B. mit Wind- oder Solarenergie produzierten Strom ins Netz einspeisen, einen Preiszuschlag, d.h. quasi eine «Belohnung», gewährt. Da jedoch vielerorts die Bereitschaft, zusätzliche Windräder oder grössere

«Mit jedem reduzierten grad raumtemperatur können sechs prozent Energiekosten einge-spart werden.»

evelyn rubli-stollLeiterin Energiebe-ratung bei den Elek-trizitätswerken des Kantons Zürich (EKZ)

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Josef a. Dürr Direktor des verbands Schweizerischer Elektri-zitätsunternehmen über das Stromnetz Schweiz

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Carsharing s. 10sparen sie der umwelt zuliebe

erneuerbare energien s. 15Die Zukunft der Energiepolitik

s. 7

mit den aktuellen energiesystemen ist weltweit kein Staat mehr zu machen. Erdöl, Erdgas und Kohle tragen wesentlich zur globalen Erwärmung bei; die Endlagerung von nuklearem Abfall ist nicht geklärt; die Risiken des Betriebs von Atomkraftwerken sind nicht versicherbar. Kann es gelingen, Energiesysteme nachhaltig zu gestalten?

nachhaltige energiesysteme: zwischen ökologischen Wünschen und ökonomischen realitäten

Flächen mit Solarpanels zu akzeptieren, gering ist, scheinen auch diesem Modell eher enge Grenzen gesetzt zu sein.

Es muss daher auch darum gehen, die Energienachfrage zu senken. Höhe-re Energieeffizienz ist das Zauberwort. Ohne nennenswerte Einbussen beim individuellen Wohlbefinden wäre we-niger Energie einzusetzen. Angefangen beim Vermeiden des Standby-Betriebs von Elektrogeräten über die Anschaf-fung stromsparender Geräte bis hin zu besseren Heizsystemen oder zur bes-seren Wärmeisolation von Häusern kommen viele Einzelaktionen in Fra-ge. Auch die Verringerung der Mobilität, beispielsweise durch das Näherrücken von Wohn- und Arbeitsort oder den Um-stieg auf den öffentlichen Verkehr birgt grosses Potenzial. Viele Initiativen in vielen kleinen und grossen Gemeinden weltweit haben sich schon eine Verrin-gerung der Energienachfrage auf die Fahnen geschrieben. Nähme die Politik solche Initiativen ernst und würde sie durch entsprechende Rahmenbedin-gungen unterstützen, finanziell aber etwa auch durch passende rechtliche Regelungen oder durch Raumplanung, könnte man einen Schritt vorwärts in Richtung einer nachhaltigen Energie-strategie machen.

«Was könnte man tun, um die erneuerbaren Energieträger möglichst rasch in ihrer Bedeutung wachsen zu las-sen?»

EnErgiE ZuKunfT sChwEiZ

prof. Dr. renate schubertprofessorin für nationalökonomie und leiterin des instituts für umweltentscheidungen (iED) der EtH zürich

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FEBruAr 2011 · 5EinE tHEMEnzEitung von MEDiAplAnEt

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Werden in einem Einfamilienhaus al-le Fenster saniert, können während de-ren Lebensdauer 400 Gigajoule einge-spart werden. Zur Veranschaulichung: Damit könnte ein durchschnittliches Auto 145‘000 Kilometer zurücklegen, also ungefähr die Strecke Zürich – Aus-tralien. Ein riesiger Energieverschleiss, der durch eine einfach Fenstersanie-rung eingespart werden könnte.

«In der Schweiz gibt es rund 1,5 Milli-onen Gebäude, die unnötig viel Energie verschwenden», sagt Dr. Sabine Perch-Nielsen von der nationalen Dienstleis-tungszentrale des Gebäudeprogramms. Deshalb wurde das Gebäudeprogramm entworfen – ein Förderprogramm von Bund und Kantone für energieeffizien-te Sanierungen und erneuerbare Ener-gien, das den CO2-Ausstoss und den Energieverbrauch von Gebäuden in der Schweiz senken sollte.

Jedes nicht sanierte Haus eine verpasste Chance«Über 40 Prozent des Energiever-brauchs und der CO2-Emissionen in der Schweiz fallen bei den Gebäuden an», erklärt Perch-Nielsen. «Das riesige Sparpotential, das hier vorhanden ist, wird aber leider zu wenig genutzt – nur ungefähr eineinhalb Prozent der Häu-ser werden saniert.» Häuser seien auch die trägsten Elemente des Energiesys-tems. So werden Autos und Elektronik nach zehn Jahren erneuert, bei Häu-sern dauert es durchschnittlich 40 Jah-re: «Deshalb ist jedes Haus, dass man bei einer Renovation nicht auch ener-getisch saniert, eine verpasste Chan-ce.»

Eine solche Sanierung sei nicht wirk-lich billig, räumt Perch-Nielsen ein. Hier setzt aber das Gebäudeprogramm an: Hausbesitzer, die ein Haus oder de-ren Einzelteile, wie Fassade oder Dach, renovieren, können eine Förderung beim Kanton beantragen.

nicht nur Heizkosten sparenDer Fördersatz ist je nach Sanierung un-terschiedlich. «Pro Quadratmeter Fens-ter werden 70 Franken gezahlt, für die Fassade oder das Dach 40 Franken, und für Flächen gegen unbeheizte Räume, wie eine Kellerdecke oder einen Est-rich, bekommt der Hausbesitzer pro Quadratmeter 15 Franken», zählt Sabine Perch-Nielsen auf.

Diese Förderung soll die Kostenbür-de erleichtern. «Betrachtet man nur die eingesparten Heizkosten, amortisieren sich die Investitionen in die energeti-sche Sanierung nicht», sagt Perch-Niel-sen. Man müsse aber nicht nur die Heiz-kosten in die Kosten-Nutzen-Rechnung miteinbeziehen, sondern auch weitere Vorteile einer Sanierung. So verbessert sich der Wohnkomfort vor allem bei al-ten Häusern beträchtlich, da es keinen Durchzug mehr hat, dazu steigert sich der Wert des Gebäudes. Zusätzlich si-chert man sich gegen teure Energie-preise in der Zukunft ab – und kann sei-nen Erben somit ein Haus überlassen, das gegen steigende Preise gewappnet ist. «Viele Hausbesitzer sind ältere Men-schen, die sich auch über ihre Lebens-zeit hinaus für ein energieeffizientes Haus entscheiden und ihren Kindern

ein nachhaltiges Gebäude hinterlassen wollen», betont Perch-Nielsen. Nicht zu vergessen, dass ein wichtiger Beitrag zum Energiesparen und dem Klima-schutz geleistet wird.

erneuerbare energien fördernNeben dem energetischen Sanieren ist es ein weiteres Ziel des Gebäudepro-grammes, die erneuerbaren Energien zu fördern. Dieser Teil wird, anders als die Förderung von Gebäudesanierun-gen, kantonal unterschiedlich geregelt. So kann jeder Kanton selber entschei-den, ob er Holzheizungen oder Wärme-pumpen unterstützen möchte, je nach kantonalen Gegebenheiten. Weitere er-neuerbare Energien, die gefördert wer-den, sind Sonnenkollektoren und Häu-ser nach dem Minergie-P-Standard.

Für Neubauten in der Schweiz gibt es Mustervorschriften der Kantone, die vorschreiben, wie gut die Häuser abge-dichtet sein müssen. «Die Technologie ist vorhanden», betont Perch-Nielsen. Nun ist es wichtig, dass nicht nur neue Häuser Energie sparen – sondern auch die älteren.

JessiCa King

[email protected]

renoVation1. mit einer Fensterreno-vation können sie energie sparen.2. zeiten verbinden.3. profitieren sie von För-dergeldern und langfristig tiefen energiekosten.foto: shutterstock

Frage: Wie wichtig ist eine energetische Sanierung eines Hauses?antwort: Eine solche Sanierung kann sehr viel Energie sparen – und ist dank dem Gebäudeprogramm zudem noch erschwinglich.

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im letzten Quartal■■ (Oktober bis Dezember 2010) gingen 7144 gesuche ein. Durchschnittlich wurde 8770 fran-ken pro gesuch ausgezahlt. Dabei gibt es zwischen gesuchseingang und ge-suchsbewilligung oft eine Zeitverzöge-rung, da eingereichte gesuche vor ihrer bewilligung von den kantonalen bear-beitungsstellen geprüft werden. Damit die gesuche in genügender Qualität eingereicht werden können, empfiehlt sabine perch-nielsen einen besuch der webseite www.dasgebaeudepro-gramm.ch: «Dort findet man informatio-nen fürs Vorgehen sowie ein nach Kan-ton angepasstes gesuchsformular.»

Dabei gibt es gewisse bedingungen: so sollte das haus vor dem Jahr 2000 gebaut worden sein, und die massnah-men fachgerecht geplant und ausge-führt werden. wichtig ist, dass man das gesuch vor dem bau stellt, denn für bereits vorher vollendete sanierungen gibt es keine fördergelder mehr. nach dem Erhalt des fördergeldes hat man zwei Jahre Zeit, um das projekt zu rea-lisieren.

! mehr informationen im internet:

www.dasgebaeudeprogramm.chwww.hev-schweiz.ch

gesuche

1Fast alles in einem Haus kann energetisch renoviert werden, nicht alles ist aber

gleich sinnvoll. «Die Kellerdecke, das Dach, die Fenster und alle weiteren Aussenflächen bieten das grösste Sparpotential», erklärt Thomas Am-mann, Verantwortlicher für Ener-giefragen beim Hauseigentümer-verband Schweiz. «Hier geht am meisten Energie verloren.»

2Bei den Fenstern sei das Pro-blem oft das alte Glas, das durch eine dreifache Iso-

lierverglasung ersetzt werden kann. Zudem seien die Fenster zum Teil schlecht eingebaut oder gar undicht, was sich durch einen unbehagli-chen Durchzug bemerkbar macht: «Die Verbindung von Fenster und Rahmen muss bei einer Renovation oft verbessert werden.» Der einzige Nachteil: diese Renovation ist ver-hältnismässig teuer.

3Auch über das Dach verpufft viel Energie. Am einfachs-ten ist eine Renovation bei

einem unbewohnten Estrich: «Dann muss man lediglich den Estrichbo-den dämmen», sagt Thomas Am-mann. Sonst müsse man die Innen- oder Aussenseite des Dachs däm-men, was aufwändiger und teuer sei.

4Nicht nur an der Aussensei-ten, sondern auch im In-nern eines Hauses kann

Energie gespart werden: «Am ein-fachsten geht dies durch ein Erset-zen der Küchen- und Badezimmer-geräte mit A+ oder A++-Geräten.» Aber auch durch ein simples Was-sersparventil kann der Warmwas-serverbrauch gesenkt und die Wär-mekosten damit eingespart werden. «Ein paar Energiesparlampen brin-gen im Vergleich mit dem Gesamt-energieverbrauch wenig», räumt Ammann ein. «Aber jeder Schritt in die richtige Richtung, sei er noch so klein, hilft mit, den Verbrauch zu senken – und ist deshalb wichtig.»

Tipps Zur rEnOVATiOn

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neWs

Frage:■■ Welche vorteile hat das Bauen und Wohnen nach Miner-gie-Standards?

antwort: ■■ Wer nach Minergie-Standards baut, generiert einen höheren Komfort, eine wesentlich bessere Werterhaltung und deutli-che Energiekosteneinsparungen. Minergie ist heute in aller Munde. Das Qualitätslabel für neue und moder-nisierte Gebäude wird von der Wirt-schaft, den Kantonen und dem Bund gemeinsam getragen und ist vor Miss-brauch geschützt. Der Ausbaustand sei regional unterschiedlich, sagt Franz Beyeler, Geschäftsführer von Miner-gie Schweiz. Hinzu komme, dass ge-rade bei der Sanierung bestehender Liegenschaften zu wenige Spezialis-ten vorhanden seien. «Zurzeit gibt es einen Mangel an ausgebildeten Fach-leuten, die überhaupt in der Lage sind, die hohen Ansprüche von Minergie-Lösungen fachtechnisch umzuset-zen», betont Beyeler. Wenn etwa in ei-ner bestehenden Liegenschaft nach-träglich eine Lüftungsanlage einge-baut werden soll, benötige man Fach-

personal, welches über das entspre-chende Know-how verfügt.

nicht nur renditeEin Problem sei heute, dass nach wie vor zu viele Sanierungen gemacht werden, bei denen nur Einzelteile erneuert wer-den, sagt Beyeler. Das kann zu bauphysi-kalischen Problemen wie Feuchtigkeit oder Schimmel führen. Der Sachver-stand für intelligente und umfassende

Sanierungen ist gemäss Beyeler noch nicht überall vorhanden. Zudem dür-fe bei Sanierungsmassnahmen nicht nur die Frage nach der Rendite im Vor-dergrund stehen. Wichtig sei vielmehr, was am Schluss dem Wohlbefinden der Bewohner dient. Wenn es um diese Fra-ge geht, würden sich entsprechende In-vestitionen lohnen, so Beyeler: «Mit der Minergielösung soll ja in erster Linie ei-ne möglichst hohe Lebensqualität an-

gestrebt werden.» Konkret: Wer etwa an einer stark befahrenen Strasse wohnt, ist darauf angewiesen, dass er dank ei-ner guten Lüftung die Fenster nachts geschlossen halten kann.

Kommunikation verbessernDas Minergie-Haus produziert im bes-ten Fall so viel Energie, wie es benötigt. Eine perfekte Wärmedämmung ist bei einem Neubau heute kein Problem mehr. Anders sieht die Situation bei bestehenden Liegenschaften aus. Oft verhindern Vorschriften bei denkmal-geschützten Häusern eine dämmen-de Sanierung der Aussenfassade. Auch Vorschriften bei Grenzabständen zwi-schen einzelnen Liegenschaften kön-nen bei einer Aussensanierung ein-schränkend wirken. Bei Mietobjekten müsse die Kommunikation zwischen Mietern und Vermietern verbessert werden, sagt Franz Beyeler: «Nur so ist es möglich, den Parteien aufzuzeigen, welche Vorteile eine Minergielösung für beide Seiten bringt.»

Breite akzeptanzIm Zentrum einer sinnvollen Miner-

gielösung steht immer der Komfort der Gebäudenutzer, unabhängig da-von, ob es sich um eine Wohnliegen-schaft oder ein Geschäftshaus han-delt. Der spezifische Energiever-brauch gilt dabei als Leitgrösse, um die geforderte Bauqualität zu quan-tifizieren. Der Baustandard geniesst heute eine breite Akzeptanz. Gründe dafür gibt es viele: Bauherrschaften, Architekten und Planer sind in der Gestaltung, in der Materialwahl und in der inneren und äusseren Struktur eines Gebäudes völlig frei. Kein Wun-der, hat sich in der Baubranche mitt-lerweile ein vielfältiges Angebot an Dienstleistungen und Produkten für Minergie-Bauten entwickelt. Heute gebe es genügend Förderanreize, sagt Franz Beyeler. Den Worten müssten aber auch Taten folgen. Seine Vision ist klar. Gerade bei Neubauten. «Der Trend geht ganz klar in Richtung von Häusern, die fast keine Energie mehr benötigen und selber Energie produ-zieren.»

Jede eingesparte Kilowattstunde macht sich auf dem Konto bemerkbar

Wer ein Haus mit minergie-stanDarD Baut, spart nicht nur energie, sondern langfristig auch Kosten. foto: shutterstock.com

Christian lanz

[email protected]

minergie spart energie.■■ Das ist aber nur ein sekundärnutzen. wichtig ist vor allem der erhöhte Komfort. Die langfristige werterhaltung, die ein ge-bäude durch minergie erfährt, sowie eine steigerung der wohn- und Ar-beitshygiene sind für bauherren und investoren die wichtigsten Argumen-te. Komfort erhöht die Vermietbarkeit von wohn- und Arbeitsräumen, und das in Zeiten eines Überangebotes. Dazu ein paar wichtige punkte: in al-len bereichen eines raumes herrscht die gleiche Temperatur, an fenster-

flächen ist kein Kaltluftabfall festzu-stellen, es gibt keine kalten Ecken und keine Zugserscheinungen. selbst hin-ter schränken sowie unter fenstern ist schimmelpilzbildung ausgeschlos-sen. Auch bei geschlossenen fens-tern ist eine ausreichende Zuluftrate gewährleistet. unverbrauchte Zuluft mit geringen Temperaturschwankun-gen strömt kontinuierlich in die wohn-räume und verbessert dadurch die Qualität der raumluft. Auch während der kalten Jahreszeit herrscht keine trockene Luft.

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Komfort als wichtigstes argument

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FEBruAr 2011 · 7EinE tHEMEnzEitung von MEDiAplAnEt

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energieeFFizienzKLassenein Blick auf die energieetikette genügt für die Beurteilung des energieverbrauchs eines geräts. Dabei steht a für die beste und g für die schlechteste Klasse.foto: shutterstock.com

um im Haushalt energie zu sparen, gibt es verschiedene möglichkeiten. Welche, weiss evelyn rubli-stoll, Leiterin energieberatung bei den elektrizitätswerken des Kantons zürich (eKz).

Wie und wo kann ich im ■■ Haushalt effizient und sinnvoll energie sparen?Evelyn Rubli-Stoll: Einerseits sollte beim Kauf neuer Haushalt- und Elek-tronikgeräte auf die Energieeffizienz geachtet werden. Andererseits kann je-der einzelne Benutzer durch sein Ver-halten Strom sparen, indem er zum Beispiel die Geräte ausschaltet, wenn er sie nicht braucht. Die Unterhal-

tungselektronik kann an eine Stecker-leiste mit Kippschalter angeschlossen werden. So sind mit dem Ausschalten der Leiste alle Geräte gleichzeitig vom Strom getrennt.

Welche tipps können sie ■■interessierten Hausbesitzern geben?Bei bestehenden Liegenschaften liegt das Potenzial in der energetischen Mo-dernisierung der Gebäudehülle und im Einsatz von klimafreundlichen Heiz-systemen, zum Beispiel eine thermi-sche Solaranlage für die Warmwasser-Aufbereitung oder der Ersatz der Ölhei-zung durch eine Erdwärmepumpe. Bei Neubauten ist es wichtig, dass man be-reits bei der Erstellung darauf achtet,

wenig umweltbelastend zu bauen, also nachhaltige Produkte einsetzt und das Gebäude eine kompakte, hoch däm-mende Hülle hat.

Was raten sie ■■Wohnungsmietern?

Auch Mieter haben einige Möglichkei-ten, beim Wohnen durch ihr Verhalten Strom zu sparen. Auch für sie gilt, dass sie beim Ersatz von Haushalts- und Elektronikgeräten sowie der Beleuch-tung auf Energieeffizienz achten soll-ten. Unter topten.ch sind die empfoh-lenen Geräte und Leuchtmittel aufge-listet.

Was muss ich beim Heizen, ■■ Lüften und beim Wasser- und elektrizitätsverbrauch beachten?Mit jedem reduzierten Grad Raumtem-peratur können sechs Prozent Ener-giekosten eingespart werden. Beim Lüften gilt, mehrmals täglich lüften anstelle von lange geöffneten Kipp-fenstern. Eine energetische Dämmung

der Gebäudehülle senkt den Energie-verbrauch um bis zu 70 Prozent. Ich empfehle, bereits bei der Planung ei-nen Energieberater beizuziehen. Du-schen verbraucht dreimal weniger Wasser als Baden. Noch mehr gespart werden kann, wenn während des Ein-seifens und auch beim Zähneputzen das Wasser abgedreht wird. Ein guter Geschirrspüler in einem Haushalt mit mehr als drei Personen reduziert ge-genüber dem Handabwasch den Was-serverbrauch. Bei vielen Geräten kann wesentlich Energie eingespart werden, wenn sie nach Gebrauch vollständig ausgeschaltet werden.

nachhaltiges Wohnen: tipps und tricks

Christian lanz

[email protected]

evelyn rublileiterin Energiebera-tung bei den Elektrizi-tätswerken des Kan-tons zürich (EKz).

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8 · FEBruAr 2011 EinE tHEMEnzEitung von MEDiAplAnEt

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Frank M. Rinderknecht gilt als Visio-när mit einem gesunden Sinn für das realistisch Machbare. Der Elektromo-bilität prognostiziert er eine viel ver-sprechende Zukunft. «Elektromobili-tät in reiner oder hybrider Form wird in Zukunft eine sehr grosse Rolle spielen. Noch wichtiger ist aber, dass die verbrauchten Energien erneuer-bar sind. Und exakt da ist Elektrizität im Moment die beste Lösung», sagt der Gründer und CEO der Rinspeed AG. Die Elektromobilität habe gerade erst begonnen, Fuss zu fassen, betont Rinderknecht: «Die Entwicklungs-zeiten und Entwicklungspotenziale steigen aber sehr rasch an, da ein ent-sprechendes Marktpotenzial vorhan-den ist. Dies rechtfertigt grössere In-vestitionen in die Technologie- und Modellentwicklung.»

«Wir alle müssen umdenken»Wo sieht denn Rinderknecht die gros sen Vorteile und Zukunftspers-pektiven der Elektromobilität? Die Antwort liegt für ihn auf der Hand: «Sie basieren im Grundsatz auf der Erneuerbarkeit der Energie und der bereits bestehenden Infrastruk-tur für eine Normalladung.» Rinder-knecht spricht aber auch von grossen Herausforderungen. Diese liegen für ihn auf mehreren Ebenen. Leistungs-stärkere Batterien sollen die Reich-weiten erweitern und die Ladezei-ten verkürzen. Die Schnellladeinf-rastruktur, so Rinderknecht, müsse ausgebaut werden. Auf einen Punkt legt er besonderen Wert: «Wir alle, das heisst Produzenten und Herstel-ler, aber auch Konsumenten, müssen umdenken und viele bestehende Pa-radigmen in Frage stellen.» Es brau-che neue Wertvorstellungen, nach-haltige Ansätze, die Bereitschaft, sich den Herausforderungen zu stellen. Rinderknecht verhehlt nicht, dass es auf dem Weg zur zukunftsgerich-teten Elektromobilität auch Schran-ken gibt, Barrieren, die überwunden

werden müssen. «Zurzeit sind die Fahrzeugpreise, das Fahrzeugange-bot und die Reichweiten nicht mark-terwartungsgerecht», räumt er ein, um sogleich nachzuschieben, dass sich jede neue Technologie zuerst einmal durchsetzen und behaupten muss. Auch was das öffentliche In-teresse angeht, müsse noch einiges getan werden: «Das Interesse sei-tens der Forschung, der Hersteller, der Händler und Konsumenten ist an sich gross. Viele wägen zum Teil aber auch noch ab und geben sich verhal-ten und vorsichtig.»

pioniere in nachhaltigkeitLeider, so Rinderknecht, trage derzeit in der Schweiz in finanzieller Hin-sicht kaum jemand entscheidend zur Förderung der Elektromobilität bei. «Wir versuchen deshalb, das Thema emotional positiv nach vorne zu brin-gen», zeigt er sich kämpferisch. Visio-

näre Mobilitätskonzepte, innovative Antriebe, Nachhaltigkeit, übergrei-fende Netzwerke und ausgewiesene Kompetenzen in weltweiter Kommu-nikation gehören zum Kerngeschäft von Rinspeed. Was heisst das kon-kret? Rinderknecht beantwortet die Frage umgehend und ohne zu zögern: «Wir sind beim Fahrzeugbau Pioniere in neuer Nachhaltigkeit und versu-chen, unsere Visionen und Konzepte emotional positiv zu kommunizie-ren. Dabei wollen wir keine Weltver-besserer sein, sondern die Menschen zum Nachdenken anregen.»

Ladung reicht ausSkeptiker der Elektromobilität wei-sen auf Infrastrukturprobleme hin. Als grösste Herausforderung gelte der Aufbau einer effizienten und funkti-onierenden Infrastruktur. Zwar lie-ssen sich die Fahrzeuge theoretisch über Nacht auch zu Hause aufladen, doch das koste Zeit und sei unprak-tisch. Besser wären spezielle Steck-dosen mit schnellerer Aufladung. Dazu brauche man aber die entspre-chenden Aufladestellen. Frank M. Rinderknecht lässt sich von solchen Argumenten nicht beirren. Schnell-ladung werde wahrscheinlich ohne-hin nur für sogenannte Transitfahr-zeuge benötigt, die nicht im Lokal-betrieb unterwegs sind, sondern län-gere Strecken bewältigen. «Meine ei-genen Erfahrungen zeigen, dass die Ladung über Nacht oder tagsüber im Büro vollends ausreicht, um meine ganz normalen Mobilitätsbedürfnis-se zu befriedigen», sagt er. Technisch gesehen sei die Schnellladung schon heute möglich, und die meisten an-gebotenen Elektrofahrzeuge ab Werk seien dafür vorgesehen. Für Frank M. Rinderknecht hat die Elektromobi-lität aller Unkenrufe zum Trotz eine viel versprechende Zukunft.

Christian lanz

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elektromobilität wird in Zukunft eine sehr grosse rolle spielen

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Frage: Wo liegen die grossen Vorteile und Zukunftsperspektiven der Elektromobilität? antwort: Sie basieren auf der Erneuerbarkeit der Energie und der bereits bestehenden Infrastruktur für Normalladungen.

Frank m. rinderknecht gründer und CEo der rinspeed Ag

«Wir alle, das heisst produzenten und Hersteller, aber auch Konsumenten, müssen umdenken und viele bestehende paradigmen in Frage stellen.»

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FEBruAr 2011 · 9EinE tHEMEnzEitung von MEDiAplAnEt

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Wie kann man sparsamer und umweltfreundlicher auto fahren?

1Richtig gepumpte Reifen machen einen riesigen Un-terschied: Man fährt siche-

rer und spart zudem Treibstoff, denn je weniger Luft in den Reifen, desto mehr Energie wird wegen dem grös-seren Rollwiderstand verbraucht. Ein erhöhter Reifendruck von bis zu 0,5 bar über dem empfohlenen Min-destdruck spart ca. 3% Treibstoff.

2Bei längeren Talfahrten soll-te man denjenigen Gang wählen, der die Geschwin-

digkeit möglichst ohne Bremsen konstant hält. Zudem sollte man vor einem Stopp das Fahrzeug früh rol-len lassen und die Geschwindigkeit nur durch Bremsen drosseln.

3Das Auto sollte regelmässig ausgeräumt und von unnö-tigem Ballast befreit wer-

den. Jedes zusätzliche Gewicht ver-brennt mehr Treibstoff.

4Die Klimaanlage ist ein rich-tiger Energiefresser. Wenn die Sonne im Sommer stark

scheint, führt sie nämlich zu einem Mehrverbrauch von ungefähr 0,5 Li-ter pro Stunde. Deshalb sollte man, wann immer möglich, auf die Kli-maanlage verzichten, oder wenigs-tens die Innentemperatur nicht zu tief wählen – bei einer Aussentem-peratur von 35 Grad genügt eine In-nentemperatur von 25 Grad.

5Die goldenen Eco-Drive-Re-geln sind folgende: «Im höchstmöglichen Gang und

bei tiefer Drehzahl fahren, zügig be-schleunigen, früh hochschalten, spät herunterschalten, voraus-schauend und gleichmässig fahren, unnötige Brems- und Schaltmanö-ver vermeiden.» So können 10 – 15% Treibstoff eingespart werden.

Tipps VOn rEguLA ZEhnDEr, QuALiTy ALLiAnCE ECO-DriVE

5

2

4

umWeLtFreunDLiCH autoFaHren1. Der sportwagen wird angetrieben von Lithium-ionen-akkus, die in zwei unterschiedlichen Bat-terie-packs für die Kurz- und die Langstrecke zur Verfügung stehen.2. nachhaltigkeit auf vier rädern.3. Die tankstelle der zukunft.4. sportlicher stadt-flitzer oder praktisches nutzfahrzeug.5. Co2-neutral? es kommt auf den strommix für das Laden der Batterien an.foto: rinspeed

FaHren sie um-WeLtBeWusst

2tipp

3

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10 · FEBruAr 2011 EinE tHEMEnzEitung von MEDiAplAnEt

inspirAtion

An einem sonnigen Frühlingstag mit der ganzen Familie eine kleine Auto-tour an den Vierwaldstättersee ge-niessen oder am Abend in einem ed-len Restaurant auf dem Land dinie-ren, alles ohne eigenes Auto - Carsha-ring als neues Mobilitätskonzept er-oberte die Schweiz in den 90er-Jah-ren als intelligente und billige Alter-native zum eigenen Wagen.

Bereits seit 1987 in der schweiz Bereits 1987 entstanden in der Schweiz die ersten zwei Carsharing-Genossenschaften, die AutoTeilet-Genossenschaft (ATG) in Stans und die ShareCom in Zürich, die aber bei-de in ihrer Anfangszeit von ehren-

amtlicher Arbeit getragen werden mussten. Erst in den 90er-Jahren wuchs diese Branche rasant an, da sowohl Einzelpersonen wie auch Fir-men die Vorteile von Carsharing ent-deckten.

Ein zentrales Merkmal der Carsha-ring-Branche ist die Anknüpfung der Autos an den öffentlichen Verkehr. So sind die Standorte der Autos oft an dessen Knotenpunkte (wie Bahn-höfe oder Endstationen) gebunden, damit man zwar mit der Bahn in die Region anreisen kann, entlegene-re Ortschaften aber dennoch nicht mühsam mit dem Bus oder zu Fuss erreichen muss, sondern bequem per Auto. Die Schweiz ist wegen die-ser Verknüpfung von öV und Autos auch ein ideales Land für Carsharing, denn das Verkehrsnetz ist hierzulan-de extrem gut ausgebaut, die Zugver-bindungen häufig und schnell.

Ökologische und persönliche VorteileVom ökologischen Gesichtspunkt her

ist diese Ankopplung an den öffentli-chen Verkehr eines der Hauptvortei-le von Carsharing: Es ermuntert die Carsharing-Kunden den öffentlichen Verkehr zu benutzen und entlastet so das Strassennetz. Je nach Carsha-ring-Anbieter gibt es sogar die Mög-lichkeit, Elektroautos zu mieten. Mit der Wahl eines solchen Fahrzeuges können die Kunden zusätzlich etwas für den Klimaschutz tun.

Carsharing weist aber nicht nur ökologische Vorteile auf, sondern auch preisliche. Falls man im Jahr beispielsweise 15000 Kilometer zu-rücklegt, 25% davon mit Carsharing und 75% davon mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, beträgt das Spar-potenzial in einem Jahr ungefähr 3000 Franken, in einem Monat also 250 Franken. Bei lediglich 5000 Ki-lometern im Jahr spart man sogar 4500 Franken. Besonders für Famili-en, die sich ein Familien-GA leisten und für Ausflüge noch Carsharing einberechnen, ist das Angebot äu-sserst erschwinglich. Aber: Wer täg-

lich die Strecke Zürich-Bern pendelt, wird wohl besser mit einem eigenen Auto fahren, denn ab einer jährli-chen Kilometerzahl von 20000 und einer 50%igen Nutzung von Carsha-ring kommt es gleich teuer zu stehen wie ein eigenes Fahrzeug.

Keine garagenmiete oder VersicherungsprämienBeim eigenen Auto müssen aber noch andere Kosten miteinberech-net werden, die bei Carsharing von der Firma übernommen werden: Anschaffungskosten, Garagenmie-te, Fahrzeugsteuer, Versicherungs-prämien und Unterhalt fallen weg, zudem werden bei Carsharing-Fir-men oft verhältnismässig neue Au-tos angeboten. Des Weiteren fallen viele ärgerliche Formalitäten wie die Beschaffung einer Umweltplaket-te oder die Abgasuntersuchung weg, die bei einem eigenen Auto regelmä-ssig Geld und Zeit kosten.

Carsharing hat auch den prakti-schen Vorteil, dass die Kunden, je

nach Situation und Bedarf, unter mehreren Fahrzeugtypen auswäh-len können – meistens stehen Sport-wagen, Kombis oder Transporter für Umzüge zur Verfügung, sodass man das Angebot nach Lust und Laune nutzen kann.

Natürlich gibt es beim Carsharing nicht nur Vorteile, sondern auch ge-wisse Nachteile. Carsharing ist nicht für den täglichen Gebrauch gedacht, und bei längeren Strecken wie Fahr-ten in den Urlaub eher teuer – oder eben für einen Pendelweg Bern – Zü-rich.

Als Ergänzung zu dem in der Schweiz hervorragenden öffentli-chen Verkehrsnetz sowie für den Ge-legenheitsgebrauch, beispielsweise für Sommerausflüge mit der Familie oder für einen Grosseinkauf, ist Car-sharing aber eine ökologisch, preis-lich und praktisch sinnvolle Lösung.

Carsharing: effizient, günstig und (fast) ohne Aufwand

CarsHaringWenn wir mehr autos teilen statt kaufen würden, bräuchten wir weniger Fahr-zeuge und parkplätze.foto: shutterstock.com

JessiCa King

[email protected]

Question:■■ ist Carsharing sinn-voller als ein Auto zu besitzen?

answer:■■ Für Autofahrer, die nicht mehr als 20 000 Kilometer im Jahr fahren, lohnt es sich.

mObiLiTäT

BuCHen sie Das auto

FrüHzeitig

3tipp

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puBlireportAge

Nachhaltige Mobilität Energieeffizientes Fahren

Projekt eShare «elektrisiert» alle

Mobility Solutions AGAls Mobilitätsanbieterin analysiert Mobility Solutions AG kundenspe-zifische Mobilitätsbedürfnisse und berät die Kunden umfassend hin-sichtlich der Entwicklung von nach-haltigen Mobilitätslösungen. Das Unternehmen verfügt über lang-jährige Praxiserfahrung mit alter-nativen Fahrzeugantrieben und neuen Mobilitätsformen. Bereits 2005 hat die Mobility Solutions AG die ersten Elektrofahrzeuge auf die Strasse gebracht. Inzwischen betreibt sie für den Kunden die Schweizerische Post mit 1000 Elek-trorollern die grösste Flotte die-ser Art in Europa. In kontinuierli-chen Praxistests – vor allem im Be-reich Elektromobilität – baut sie ihr Know-how ständig aus. Nur ein Beispiel für diese Aktivitäten ist das Full-Service-Angebot für Elek-troautos.

eShare-Projektpartner • Die Schweizerische Post

Mobility Solutions AG www.mobilitysolutions.ch

• BKW FMB Energie AG www.bkw-fmb.ch

• IWB Industrielle Werke Basel www.iwb.ch

• Kanton Basel-Stadt www.bs.ch

• Gemeinde Riehen www.riehen.ch

• Gemeinde Ittigen Bern www.ittigen.ch

Diese Partner beteiligen sich an der Finanzierung der Fahrzeuge und stellen die Ladeinfrastruktur so-wie die Standorte zur Verfügung. Mobility Solutions AG betreibt die IT-Plattform für die Fahrzeugbu-chungen, kümmert sich um die Be-schaffung und den reibungslosen Betrieb der Fahrzeuge und stellt den Kundendienst sicher.

Carsharing wird immer beliebter. Wieso sich ein eigenes Au-to leisten, das meistens nutzlos rumsteht aber trotzdem ei-ne Stange Geld für Steuern, Versicherungen, Parkplatzmie-te, usw. verschlingt? Sharing-Autos sind viel bescheidener. Sie kosten nur, wenn sie gebraucht werden. Ausserdem ha-ben sie stets einen für sie reservierten Standplatz. Das ist eine weitere praktische Eigenschaft, wenn man an die Parkplatz-problematik in urbanen Zentren denkt. Und nimmt man die Umweltkomponente hinzu, bekommt das Carsharing seit Ok-tober 2010 eine neue Dimension: Projekt eShare.

Projekt eShare: 0 % Emission – 100 % ÖkostromeShare basiert auf dem klassischen Carsharing-Modell, dem organisierten gemeinschaftlichen «Teilen» von Fahrzeugen durch eine Vielzahl an Nutzern. Das Einzigartige am Carsha-ring-Konzept von eShare ist, dass es sich bei den eingesetz-ten Fahrzeugen ausnahmslos um reine Elektroautos handelt. Die Fahrzeuge vom Typ Kamoo Twingo Elektra des Zürcher Unternehmens Kamoo AG Electrocars fahren ausschliesslich mit Ökostrom. Sie sind völlig emissionsfrei und lautlos un-terwegs. Eine weitere Besonderheit von eShare ist, dass die Kunden nur die reine Fahrzeugnutzung bezahlen: Verrech-net werden die gefahrenen Kilometer und Nutzungsdauer bequem per Monatsrechnung. eShare ist insgesamt an fünf Standorten in Basel-Stadt und den Gemeinden Riehen und It-tigen BE verfügbar. Alle eShare-Standorte sind mit einer La-destation ausgerüstet und bequem mit öffentlichen Verkehrs-mitteln zu erreichen.

Kurz: eShare …• ist das erste und einzige Carsharing mit Elektroautos in der

Schweiz• verbindet die Vorteile von Carsharing mit Umweltschutz• ist Elektromobilität, die sich jeder leisten kann• kann von allen Privatpersonen mit gültigem Führerausweis

genutzt werden• kostet keine Abogebühren• ist äusserst flexibel und lohnt sich auch für Einzelfahrten• ist smart – die Fahrzeuge können rund um die Uhr

telefonisch oder online gebucht werden• ist immer für die Kunden da: 7 x 24-Hotline

Für wen ist Projekt eShare?eShare «elektrisiert» alle Privatpersonen mit einem gülti-gen Führerausweis der Kategorie B. Die Anmeldung bzw. Kunden-Registrierung ist einfach und erfolgt über die Hot-line 0848 66 44 22 oder online auf www.esharebasel.ch oder www.eshareittigen.ch. Nach Erhalt der persönlichen Kun-denkarte können die neuen Testfahrerinnen und -fahrer die Elektrofahrzeuge bequem rund um die Uhr per Internet oder Hotline buchen.

Wieso ist eShare ein Projekt?Vermeiden, Reduzieren, Kompensieren. So heisst die Drei-faltigkeit nachhaltiger Mobilität. Diesem Credo hat sich die Mobilitätsanbieterin Mobility Solutions AG mit dem Projekt eShare verschrieben (weitere Projektpartner siehe Kasten). Angesichts der stetigen Verknappung und Verteuerung fos-siler Energieträger wird sich langfristig die Elektromobi-lität durchsetzen. Aber: Elektrofahrzeuge haben heute ge-genüber ihren «fossilen» Pendants noch Nachteile: Sie sind wesentlich teurer in der Anschaffung und noch nicht in ausrei-chender Stückzahl verfügbar. Und über die Alltagstauglich-keit der Fahrzeuge und der Antriebstechnologien sowie über den Lebenszyklus – vor allem der Batterien – sind noch we-

nige bis gar keine zuverlässigen Erfahrungswerte aus Lang-zeitstudien vorhanden. Carsharing eignet sich hervorragend dazu, um Antworten auf diese Fragen zu liefern. Durch das Sharen werden die Projekt-Fahrzeuge vielen verschiedenen Nutzern zugänglich gemacht, was in relativ kurzer Zeit zu ei-ner grossen Bandbreite an Informationen führt. Das Projekt ist auf ein Jahr angelegt und wird von der Berner Fachhoch-schule mit einer Forschung begleitet, die Daten über Batte-rie, Leistung, Verbrauch und Ladeverhalten, etc. liefern wird. Ferner werden im Verlauf des Projekts die Nutzerinnen und Nutzer von eShare zu ihren Erfahrungen befragt. Damit leis-ten auch sie wertvolle Pionierarbeit für eine nachhaltige auto-mobile Zukunft.

Projekt eShare ist gut gestartetSeit dem Projektstart im Oktober 2010 ist eShare gut unter-wegs. Zurzeit sind über 100 registrierte Kundinnen und Kun-den mit den umweltfreundlichen Elektroautos auf Achse, Ten-denz steigend. Eine erste Auswertung der Projektdaten zeigt, dass die Reichweite des Twingo Elektra von ca. 100 km (bei voller Batterieladung) für die Anforderungen der Kunden völ-lig ausreichend ist. Der Durchschnitt pro Fahrt liegt bei 25 km und einer Nutzungsdauer von 4 Stunden. Dieses Nutzungsver-halten führt zu kurzen Ladezyklen zwischen zwei Fahrten. Die Verfügbarkeit der Fahrzeuge ist dadurch jederzeit gewähr-leistet, da die Fahrzeugbatterien immer über ausreichend La-dung verfügen. Als erfreulich erweist sich auch die Tatsache, dass bisher noch keine einzige Fahrzeugpanne zu verzeich-nen war, was für die Zuverlässigkeit der eingesetzten Tech-nologie spricht. Ebenso problemlos und störungsfrei läuft der Betrieb der Ladestationen. Die Rückmeldungen der Kun-dinnen und Kunden sind ausnahmslos positiv und gehen bis zu «ich bin total begeistert!». Dass eShare die Umwelt schont, zeigt, dass mit den Elektro-Twingos im Vergleich zu dem bau-gleichen Typ mit Verbrennungsmotor bis jetzt bereits eine halbe Tonne CO

2 eingespart werden konnte.

Fazit: Die bisher gewonnenen Erkenntnisse stimmen zuver-sichtlich. Nicht zuletzt deshalb, weil bereits einige weitere Städte, Gemeinden und Tourismusorganisationen Interesse angemeldet haben, sich von eShare «elektrisieren» zu las-sen. Eine Ausweitung des Projekts eShare wird deshalb zur-zeit geprüft.

Carsharing ist eine gute Sache. Erst recht, wenn es sich dabei um 100 Prozent emissionsfreie Fahrzeuge handelt. Die Mobili-tätsanbieterin Mobility Solutions AG, der Kanton Basel Stadt und die Gemeinden Riehen und Ittigen BE pilotieren zusammen mit lokalen Energieversorgern das Projekt eShare; das erste und einzige Carsharing mit reinen Elektroautos in der Schweiz.

Projekt eShare ist das erste und einzige Carsharing mit Elektroautos in der Schweiz

Weiterführende Informationen:Mobility Solutions AG • Projekt eShare • Stöckackerstrasse 50 • 3030 Bern • Telefon: 058 338 73 73 • E-Mail: [email protected]

www.esharebasel.ch • www.eshareittigen.ch

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12 · FEBruAr 2011 EinE tHEMEnzEitung von MEDiAplAnEt

inspirAtion

Mit den knapper werdenden Res-sourcen gewinnt das Thema Nach-haltigkeit zunehmend an Bedeutung. Doch was verbirgt sich hinter dem Schlagwort? Kurz gesagt, beschreibt das Konzept der Nachhaltigkeit, wie ein natürliches System zu nutzen ist, damit es in seinen wesentlichen Charakteristika langfristig erhalten bleibt und sein Bestand auf natürli-che Weise nachwachsen kann. In an-deren Worten: Nachhaltigkeit ist ei-ne Entwicklung, die den Bedürfnis-

sen der Gegenwart nachkommt, oh-ne zu riskieren, dass künftige Gene-rationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.

Wir alle tragen Mitverantwortung für unsere Umwelt. Nicht nur durch die Bekämpfung von Littering (acht-loses Wegwerfen und Liegenlassen von Abfall) tragen wir zu einem funk-tionierenden Ökosystem bei. Ein be-wusster Umgang mit der Nachhal-tigkeit beginnt beim richtigen Ent-sorgen von Müll zu Hause, unterwegs und am Arbeitsplatz.

intelligent rezyklierenIntelligente Verpackungen wie etwa die PET-Flasche entlasten die Um-welt massgebend. Würden alle ge-sammelten PET-Flaschen rezykliert

statt verbrannt, könnten gegenüber einer Neuproduktion 112 500 Tonnen Treibhausgase vermieden und rund 50 Prozent Energie eingespart wer-den. Denn der ökologisch hochwer-tige Wertstoff PET (Polyethylentere-phthalat), bestehend aus Sauerstoff, Wasserstoff und Kohlenstoff, kann optimal wiederverwertet und zu hundert Prozent schadstofffrei ent-sorgt werden.

Ökobilanzen haben erwiesen, dass Einweg-PET-Getränkeflaschen ver-glichen mit Mehrweg-Glasflaschen ökologisch gleichwertig sind. In der Schweiz werden deshalb PET-Ge-tränkeflaschen seit 1990 systema-tisch gesammelt. Das Schweizer PET-Recycling-System, dass sich durch eine besonders hohe Recyclingquote

auszeichnet, leistet einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Schwei-zerinnen und Schweizer haben 2008 mehr als eine Milliarde PET-Flaschen zurückgebracht. Somit wurden fast 8 von 10 verkauften PET-Flaschen re-zykliert (Rücklaufquote 78%), ein in-ternationaler Spitzenwert.

pet sammeln ist einfach und klimafreundlichDie meisten Verkaufsstellen bie-ten für leere PET-Getränkeflaschen blau-gelbe PET-Sammelcontainer an. Zudem stehen in der Schweiz in über 20›000 Betrieben (z. B. in Fir-men, Schulen und Badeanlagen) wei-tere Sammelbehälter zur Verfügung. Finanziert wird das PET-Recycling durch den Kaufpreis. In einer PET-

Getränkeflasche ist ein Recycling-beitrag von 1.8 Rappen inbegriffen.

Gut zu wissen: In die Sammlung sollten ausschliesslich Getränkefla-schen aus PET gelangen, die das of-fizielle PET-Recycling Signet tragen. Bereits zusammengepresst entsorg-te PET-Flaschen sparen zudem nicht nur in der Einkaufstasche viel Platz, sondern auch im Sammelcontainer und während des Transports zur Ent-sorgungsstelle, wodurch sich die Zahl der Transporte wesentlich reduziert. Fazit: Wer nachhaltig entsorgt, redu-ziert den CO2-Ausstoss, spart Energie und schont die nichterneuerbaren, knapper werdenden Ressourcen.

Catherina BernasChina

[email protected]

Frage: ■■ Warum sollten wir mit un-serer umwelt nachhaltig umgehen?

antwort: ■■ Weil die künftigen ge-nerationen die gleichen, wenn nicht besseren Aussichten haben sollen wie wir

1

reCyCLing1. altglas trennen.2. Batterien artgerecht entsorgen.3. pet sammeln.foto: shutterstock.com

Fördern sie eine nachhaltige zukunft!

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FEBruAr 2011 · 13EinE tHEMEnzEitung von MEDiAplAnEt

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Biomasse1. polygonaceae als eine energie-ernte für Biogas.2. eine Biogasanlage dient der erzeugung von Bio-gas durch Vergärung von Biomasse.foto: shutterstock.com

neWsHeizen oHne zusätzLiCHe

inVestitionen

4tipp

Weil sie nicht nur ihren Haus-halt in einen natürlichen Kreis-lauf einbinden, sondern dabei auch auf zusätzliche investitio-nen verzichten können.

Wussten Sie, dass ihre Küchenabfäl-le eine wertvolle Energieressource sind? Durch den Gärprozess von or-ganischen Abfällen wie Grüngut oder Speiseresten entsteht erneuerbares und CO2-neutrales Biogas. Auch die Landwirtschaft trägt einen Teil zur Herstellung von Biogas bei. Eine Kuh produziert pro Tag etwa 10 bis 20 kg Mist. Daraus lassen sich 1–2 Kubik-meter Biogas gewinnen. Die Biomas-se, welche eine Kuh in einem Jahr er-zeugt, entspricht etwa der Energie von 300 Liter Heizöl. Bereitet man Bio-gas auf Erdgas-Qualität auf, kann es anschlies send als «sauberes» Biogas in Strom und Wärme umgesetzt oder in die Erdgas-Leitungen eingespeist werden. Durch das Schweizer Erdgas-Netz fliesst das Biogas schliesslich zu den Kunden, die es zum Heizen oder zum Autofahren nutzen.

eine unerschöpfliche ressource Dank der ständigen Verfügbarkeit von Abfällen ist Biogas im Gegensatz zu Wind- oder Sonnenenergie keinen kurzfristigen Schwankungen ausge-setzt. Dies verleiht Biogas ein grosses Zukunftspotenzial. Die Energiequel-le besitzt zudem den Vorteil, dass im Gegensatz zu anderen erneuerbaren Energien keine zusätzlichen Ausga-ben anfallen, da die Heizungsanlage für die Umstellung auf Biogas nicht angepasst werden muss. Biogas ver-fügt somit nebst seiner CO2-Neutra-lität über einen hohen Anwendungs-komfort, wobei es eine wartungsarme und rückstandsfreie Verbrennung ge-stattet.

Grosse Sparpotenziale im Gebäude-bereich sind volkswirtschaftlich und umweltwissenschaftlich von grossem Interesse. Denn der Gebäudebereich ist für den Verbrauch stofflicher Res-sourcen, das Abfallaufkommen und die Umweltbelastung unserer Gesell-schaft massgeblich verantwortlich. Gemäss Bundesamt für Energie wer-

den heute knapp 50% des schweizeri-schen Primärenergieverbrauchs für Gebäude aufgewendet: 30% für Hei-zung, Klimatisierung und Warmwas-ser, 14% für Elektrizität und etwa 6% für die Herstellung und den Unterhalt. Damit wird fast die Hälfte des schwei-zerischen Energieverbrauchs für die Raumheizung und die Warmwasser-bereitung benötigt. Würde sich Bio-

gas beim Heizen künftig als Energie-träger durchsetzen, liesse sich unsere Ökobilanz deutlich verbessern.

auf gutem Weg Das Biomassepotenzial in der Schweiz wird nach wie vor zu wenig ausge-schöpft. Dennoch, bei allen Verant-wortlichen wächst das Interesse an Energie aus Biomasse und bei den po-

litischen Rahmenbedingungen sind Verbesserungen absehbar. Als Beitrag zur Erreichung der CO2-Ziele setzt sich der Bund für die Förderung von umweltschonenden Treibstoffen, in-kl. Erdgas ein. Letzteres soll über eine Revision des Mineralölsteuergesetzes erreicht werden. Das Schweizer Parla-ment hat im März 2007 beschlossen, die Mineralölsteuer auf Erdgas und Flüssiggas um 40 Rappen pro Liter zu senken. Dabei wurden gleichzeitig Biogas und alle anderen Treibstoffe aus erneuerbaren Rohstoffen von die-ser Steuer gänzlich befreit.

Denken Sie jetzt daran, wenn Sie an kalten Tagen mehr Zeit im geheizten Heim als draussen verbringen: Mit der Nutzung CO2-neutralem und erneuer-barem Biogas können Sie einen wich-tigen Beitrag zu unseren Klimazielen leisten, ohne Ihre Brieftasche durch zusätzliche Investitionen in die Hei-zungsanlage zu belasten.

Wieso sich heizen mit Biogas auszahlt

Catherina BernasChina

[email protected]

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gemäss Bundesamt ■■ für Ener-gie hat sich der Erdgasverbrauch weltweit nach bp-statistik zwischen 1980 und 2006 verdoppelt. schenkt man den prognosen der internatio-nalen Energie Agentur iEA Vertrau-en, soll sich das wachstum fortset-zen. bis 2030 wird der Erdgasver-brauch um rund zwei Drittel steigen und sein Anteil am welt-Energiemix wird von zurzeit 20,5 auf 22,6 % zu-nehmen.

in der schweiz liegt■■ der gas-anteil am gesamten Endenergiever-brauch heute bei 12%. Die gröss-

te Verbrauchergruppe machen die haushalte mit rund 40% des gas-konsums aus, gefolgt von der indus-trie mit einem Drittel des gesamt-verbrauchs. Es wird damit gerech-net, dass die bedeutung von Erdgas in der schweiz weiter zunimmt. wie sich der Verbrauch entwickelt, hängt nicht zuletzt davon ab, ob und in welchem umfang der Energieträ-ger künftig für die stromproduktion eingesetzt wird. heute sind in der schweiz rund 100 biogas-Anlagen in betrieb. weitere sind in der pla-nung.

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Unser CO2-neutrales Biogas ist in 3 Varianten erhältlich: Erdgas mit einem Anteil von

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14 · FEBruAr 2011 EinE tHEMEnzEitung von MEDiAplAnEt

neWs

strom aus Wind und sonne wird nahe beim oder sogar vom Kon-sumenten selbst gewonnen. Dies kann bald einmal den aus-bau des heutigen stromnetzes erfordern.

Durch 250 000 km Stromleitungen fliesst der Schweizer Strom, bevor er bei den Konsumenten eintrifft. Ausgehend von meist recht grossen Kraftwerken, veritablen Strompro-duktionszentren, verästelt sich das Verteilnetz immer feiner. Mit der stärkeren Nutzung von Wind und Sonne zur Stromproduktion ändert sich die bisherige Ordnung. Wer sich Solarzellen aufs Hausdach montiert, will «seinen» Strom zwar vor allem selbst nutzen, aber auch überschüssi-

ge Produktion einspeisen, und muss entsprechend ans Netz angebunden werden.

Diese Integration kann Kosten ge-nerieren, die der Endverbraucher spüren wird, prophezeit eine ak-tuelle Studie des Bundesamts für Energie (BFE). Nur bei einem mode-raten Anteil dieser Produktion und gleichmäs siger Verteilung der Anla-gen werde der Aufwand für die Netze stabil bleiben, viel wahrscheinlicher aber steigen. Zudem führt diese Pro-duktion nicht dazu, dass der beste-hende Kraftwerkpark wesentlich re-duziert werden kann.

Warum dezentrale energie den strom verteuertGrosskraftwerke produzieren entwe-

der für die Grundlast oder gezielt für Nachfragespitzen. Die Stromproduk-tion aus Wind und Sonne schwankt hingegen mit den natürlichen Gege-benheiten. Kurzzeitig wird viel pro-duziert, schon ab einer geringen An-lagedichte deutlich mehr, als lokal verbraucht wird. Die Mehrproduk-tion muss deshalb über ein starkes Netz abtransportiert werden, und an-derswo müssen Kapazitäten gekappt oder Speicherseen vollgepumpt wer-den, beides mit Wirkungsgradver-lusten. Wenn kurz darauf Windflau-te herrscht oder der Himmel wolken-verhangen ist, muss umgehend Er-satz beschafft werden, vor allem aus Pumpspeicherkraftwerken, die rasch hochgefahren werden können.

Die BFE-Studie hat die Auswirkun-

gen auf die Netzkosten verschiedener Szenarien von dezentraler Produkti-on berechnet. Die elektrische Energie selbst kostet heute 45% des Kilowatt-stunden-Preises für Haushalte. Wei-tere 10% sind für Serviceleistungen zu veranschlagen. Die übrigen 45% sind Netzkosten. Mit der Integrati-on einer grösseren Menge dezentral produzierter Wind- und Sonnenener-gie werden diese Netzkosten bald um ca. 10% steigen. Für die Stromrech-nung bedeutet das eine Verteuerung um satte 5%.

Warum steigen die Netzkosten selbst schon bei einem bescheide-nen Anteil von Produktion aus Wind und Sonne? Der Kostentreiber ist die «Letzte Meile», also die Leitung zu den Endkunden. Denn der Trans-

port kleiner Mengen im Verteilnetz kommt pro KWh viel teurer als auf der Stromautobahn mit ihrem gros-sen Durchsatz.

Sollen die erneuerbaren Energien deutlich mehr zum Schweizer Strom-mix beitragen, muss das Stromnetz nicht nur instand gehalten, sondern oft auch verstärkt werden. Existie-rende Kraftwerke müssen an einen schwankenden Betrieb angepasst werden. Zudem bedarf es zusätzli-cher Pumpspeicherkapazitäten. Wer Wind und Sonne in einem grösseren Umfang befürwortet, muss auch die Konsequenzen tragen – und den Preis dafür bezahlen.

Josef a. Dürr, DireKtor Des Vse

[email protected]

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stromnetz sCHWeiz1. Die Branche muss kräftig in neue stromnetze investieren.2. Die nutzung von strom aus Wind-turbinen bedingt ein stärkeres strom-verteilnetz.foto: shutterstock.com

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Mehr strom aus erneuerbaren braucht stärkere netze

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FEBruAr 2011 · 15EinE tHEMEnzEitung von MEDiAplAnEt

expertenpAnel

40% des energieverbrauchs der Schweiz betreffen Gebäudeheizung und Warmwasser. Drei Viertel davon wer-den mit fossilen Energieträgern herge-stellt. Wenn Kantone und Gemeinden mit Anreizen und klugen Vorschriften dafür sorgen, dass für Gebäudebesitzer und Unternehmen nicht nur eine bes-sere Gebäudeisolation, sondern auch Wärmepumpen zur Gewinnung von Erdwärme und eines Warmwasserkol-lektors interessant sind, wird der Anteil nachhaltiger Energien massiv steigen. Solche Massnahmen sind zwar weniger von aussen sichtbar und deshalb oft we-nig populär, schonen aber Umwelt, Res-sourcen und auch das Portemonnaie.

sie können ihre Vorbildfunktion nut-zen und eigene Gebäude nach Minergie-standards sanieren. Weiter gilt es, effizi-ente Technologien zu nutzen und diese bei Neuinvestitionen zu berücksichti-gen. Durch den Einsatz von erneuerba-ren Energien wird die regionale Wert-schöpfung erhöht. Sinnvoll ist auch, ei-ne Analyse über den erhöhten Energie-verbrauch im eigenen Einflussbereich durchführen zu lassen und die Ergeb-nisse konsequent umzusetzen. Mit ei-ner Energiebuchhaltung werden die erreichten Ziele im Auge behalten und weiter optimiert. Mit Informationskam-pagnen kann die Bevölkerung auf die re-levanten Fragen aufmerksam gemacht werden.

Für gebäudebesitzer und Unterneh-men zahlt es sich doppelt aus, bei Neu- und Umbauten auf Minergie gekoppelt mit einer Fotovoltaik-Anlage zu setzen. So ist die produzierte Energie nicht nur CO2-frei, sie kann dank der KEV auch gewinnbringend weiterverkauft wer-den. Von den Gemeinden braucht es ver-einfachte Baugesuche oder die Befrei-ung von sperrigen Auflagen. Die Kanto-ne Bern und Basel-Stadt zeigen vorbild-lich, wie mit dem Abbau administrati-ver Hürden erneuerbare Energien ge-fördert werden. Die Gemeinden sollten aber auch ihre Vorbildfunktion wahr-nehmen und den Energiebedarf konse-quent durch erneuerbare Energien de-cken.

Da gibt es zwei ebenen: das Verhal-ten im Alltag und Entscheidungen bei Anschaffungen. Beim täglichen Verhal-ten schenkt nebst vielen kleinen Dingen - Sie wissen schon: nur kurz lüften, Licht und Kaffeemaschine abstellen, Erdbee-ren nicht im Dezember kaufen etc. - vor allem die Wahl des Verkehrsmittels ein. Das Auto hat durchaus seinen Platz, man kann aber auch mal zu Fuss gehen oder den öffentlichen Verkehr nutzen. Bei Anschaffungen auf lange Lebensdauer achten – das spart «graue Energie» für die Herstellung – und ausserdem auf tie-fen Energieverbrauch. Informieren Sie sich, z.B. auf www.topten.ch.

indem ich den eigenen Energiever-brauch konsequent kontrolliere. Bei Neuanschaffungen sollte ich auf die Energieeffizienz achten, bei elektroni-schen Geräten die Energieklasse beach-ten, bei Wohnungen auf den Minergie-standard oder besser setzen. Weiter gilt: Kurz und kräftig lüften sowie die Hei-zung ein bis zwei Grad tiefer einstellen beziehungsweise bei Abwesenheit her-unterschalten. Wer Energie sparen will, benutzt mit Vorteil das Velo oder den öf-fentlichen Verkehr. Bei der Ernährung gilt: saisonal, regional, biologisch und ökologisch. Mit langlebigen Produkten spare ich ebenso Energie wie mit dem Verzicht auf unnötige Flugreisen.

Durch einen verantwortungsvol-len und bewussten Umgang mit Ener-gie im Alltag. Das heisst ein sparsamer persönlicher Energieverbrauch und der Einsatz von energiesparenden Geräten.Wir müssen uns bewusst sein, dass fos-sile Ressourcen erstens nicht unbe-schränkt sind und zweitens unseren Le-bensraum bedrohen. Deshalb braucht es in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft ein Umdenken hin zu CO2-freier, nach-haltiger Energieproduktion. Die Son-ne, als Beispiel, liefert 20 000 Mal mehr Energie als wir brauchen. Kostenlos und emissionsfrei. Sollten wir das nicht nut-zen und effiziente PV-Projekte fördern, um damit unsere Zukunft zu sichern?

Wir werden insgesamt weniger Energie brauchen als heute. Elektrizi-tät, die heute nur rund 25% des Gesamt-verbrauchs im Haushalt ausmacht, wird ihren Anteil wesentlich steigern. Dank «intelligenter» Kühlgeräte und E-Mo-bilen wird ein erheblicher Anteil dieser Elektrizität automatisch vor allem dann eingekauft, wenn die Strompreise tief sind. Wir werden in Gebäuden wohnen, welche heute schon stehen, aber in ei-nem vernünftigen Umfang saniert wor-den sind. Für unsere Mobilität werden wir das jeweils geeignete Verkehrsmit-tel wählen: das Elektrobike für den klei-nen Einkauf, den Allraddiesel für den Skiausflug.

ideal ist eine Stromversorgung dann, wenn sie zu 100 Prozent aus erneuerba-ren Energiequellen generiert wird. Dies möglichst regional. Eine Energieversor-gung mit Zukunftsperspektiven erzeugt einen grossen Anteil der benötigten Energie im Gebäude selber. Stromspit-zen können künftig durch intelligente Energiemanagementsysteme ausgegli-chen werden. Sinnvoll ist es, vorhande-ne Niedertemperaturabwärme zu nut-zen. Was Neubauten betrifft, dürfte der Trend ganz klar in Richtung von Gebäu-den gehen, die fast keine Energie mehr benötigen und gleichzeitig selber Ener-gie produzieren.

Wir stehen vor einer Energiewende. Die Sicherung unseres Energiebedarfs durch erneuerbare Energien ist kein Wunschtraum, sondern der Weg in eine realistische Energie-Zukunft. In einigen europäischen Ländern wie zum Beispiel Deutschland sollte schon in den nächs-ten Jahren die Netzparität erreicht werden. Das heisst, selbst produzierter Strom wird zum gleichen Preis zu ha-ben sein, wie von einem Netzbetreiber. Unsere Energieversorgung wird dezen-tral und erneuerbar sein. Dies bedeutet, jeder Haushalt versorgt sich selbst mit Energie und viele Gebäude geben dazu noch Energie ab. Jedes Gebäude wird so-zusagen ein kleines Kraftwerk!

Frage 1:Wie können Gemein-den, Gebäudebesitzer und Unternehmen dazu beitragen, dass nachhaltige Energien gefördert werden?

Frage 3:Wie stellen Sie sich die Energieversorgung unserer Haushalte in Zukunft vor?

Frage 2:Wie kann ich als Privatperson dazu beitragen, dass Energie gespart wird?

Kurt Wiederkehrressortleiter Energie-wirtschaft, VsE

Christoph KollerDozent für Erneuerbare Energien

roland HofmannDipl. El. ing. fh, EmbA geschäfts-leitung Tritec Ag

Tipps

erneuerBare energien1. solarenergie.2. Wasserkraft.3. Windenergie.foto: shutterstock

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Wenn Kantone und Gemeinden auf An-reize und sinnvolle Vorschriften fokus-

sieren, wird der Anteil nachhaltiger Energien steigen. Dadurch werden Umwelt, Ressour-cen und das Portemonnaie geschont. Bei Neuanschaffungen sollten Konsumenten auf die Energieeffizienz achten, bei elektroni-schen Geräten lohnt sich ein Blick auf die Energieklasse. Wer Energie sparen will, setzt auf eine kompetente Beratung durch Fach-leute. Die Sicherung unseres Energiebedarfs durch erneuerbare Energien ist der Weg in eine realistische Energie-Zukunft.

naCHHaLtige energien

Mehr Anreize und sinnvolle Vorschriften

inspirAtion

indem sie bei der Vergabe von Aufträgen Unternehmen berücksich-tigen, die nach den Grundsätzen der nachhaltigen Unternehmensführung handeln. Dies im Interesse von Kun-den, Mitarbeitenden und der Umwelt. Durch energie- und emissionsarme Fer-tigungsprozesse, langlebige Produkte, wieder verwendbare Materialien sowie ein breites Sortiment an Produkten für die Nutzung der Sonnenenergie tragen solche Unternehmen Sorge zur Umwelt. Die Vielzahl von verfügbaren Dachflä-chen können beispielsweise sowohl für die Stromerzeugung mit Photovoltaik-Modulen als auch für Warmwasserauf-bereitung durch Sonnenkollektoren ge-nutzt werden.

Wichtig ist etwa bei Bauvorhaben, dass man von Anfang an auf die richtige und kompetente Beratung durch Baufach-leute setzt. Dabei spielt auch die Wirt-schaftlichkeit eine Rolle. Innovative Produkte sowie effiziente, prozessorien-tierte Abläufe tragen dazu bei, dass für den Kunden unter dem Strich sowohl ein attraktives Preis-Leistungs-Verhält-nis resultiert wie auch ein umweltbe-wusster Umgang mit Materialien. Pri-vatpersonen können zu einem reduzier-ten Energieverbrauch beitragen, indem sie erneuerbare Energien nutzen, effi-ziente Betriebssysteme einrichten und für energieeffiziente Beleuchtung und Betriebseinrichtungen sorgen.

mit innovativen Leistungen für Neubauten, Renovationen und dem Un-terhalt von Gebäuden, etwa in den Be-reichen Fassaden, Holz/Metall-Syste-me, Fenster und Türen sowie Sonnen-energie-Systeme, kann ein nachhaltiger Nutzen für die Kunden und die Umwelt generiert werden. Davon profitieren bei-de Seiten: Der Kunde hat eine energie-effiziente Lösung für seine Bedürfnisse. Das Unternehmen sichert sich langfris-tig den wirtschaftlichen Erfolg. Die Er-forschung umweltfreundlicher Techno-logien und die Optimierung bestehen-der Systeme ist das Ziel. Die Kombinati-on verschiedener Systeme vermindert dabei das Ausfallrisiko.

maik Brünigproduktmanager sonnenenergie-systemeErnst schweizer Ag

Page 16: Josef A. Dürr Biomasse Mobilität Franz Beyeler Stromnetz ......gien, das den CO2-Ausstoss und den Energieverbrauch von Gebäuden in der Schweiz senken sollte. Jedes nicht sanierte

Sparen Sie lieber bei der Energie als beim Komfort. Die Energieberatung der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich steht Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite, wenn Sie konkrete Massnahmen zur Reduktion Ihres persönlichen Energieverbrauchs ergreifen wollen. Wie Sie die Energie in Ihren vier Wänden effizient und umweltschonend nutzen können, zeigen wir Ihnen in einer persönlichen Beratung oder auf unserer Webseite. Telefon 058 359 11 13.

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