Jugendstil In Szeged Und Subotica

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Jugendstil in Szeged und Subotica A project is co-financed by the European Union

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Jugendstil in Szegedund Subotica

A project is co-financed by theEuropean Union

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SuboticaSombor

Szeged

Szeged und SuboticaIm Herzen der Pannonischen Tiefebene, zwischen der Donau und Theiß, Budapest und Belgrad, kaum 50 km voneinander entfernt, befinden sich zwei Städte und touristische Zentren - Szeged in Ungarn und Subotica in Serbien. Diese zwei Städte teilten dieselben Herrscher und dasselbe Schicksal noch seit Eroberungen der Mongolen im Mittelalter und im Laufe der langen Herrschaft des Ottomanischen Reichs. Im XVIII Jahrhundert bekamen beide Städte von den österreichischen Herrschern den Status der freien Königsstadt, was deren Entwicklung zu modernen mitteleuropäischen Städten beschleunigte. In der Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie haben der Wiederaufbau von Szeged nach der großen Überschwemmung am Ende des XIX Jahrhunderts, und die rasche Industrialisierung von Subotica nach Einführung der Bahn, die Stadt Szeged und Subotica mit einer einzigartigen, schnörkeligen Architektur, die

um die Jahrhundertwende entstanden war, bedingt und gekennzeichnet. Damals, am Beginn des XX Jahrhunderts, wurden zahlreiche Paläste, öffentliche Objekte und Privathäuser errichtet, die ein neues Bild der Städte erzeugten und dazu beitrugen, dass Szeged und Subotica die heutige Form bekommen.Außer der gemeinsamen Geschichte und des gemeinsamen Erbens, vereinigt Szeged und Subotica auch einzigartige Küche, qualitätsvolle Weine und gute Schnäpse, verlangsamter Lebensrhythmus der Ebene und die an Gewässern reiche Natur: der Fluss Theiß, der See Palić und geothermales Wasser. Diese Städte haben alles, was Touristen, die dem Hedonismus neigen, interessiert, aber was diese beiden Städte unterscheidet, ist das einzigartige gemeinsame Kulturerbe – attraktive und gefällige Architektur des Jugendstils.

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Jugendstil in Szeged

Die neue Kunst, die an der Wende des XIX und XX Jahrhunderts durch beschleunigte Industrialisierung, Urbanisierung und einer schnell veränderlichen Gesellschaft inspiriert ist, stand gegen strenge Grundregeln des Historizismus und vorherrschenden Geschmacks auf. Daher suchte der Jugendstil die Inspiration nicht in vorigen Epochen und Kunststilen, sondern suchte nach Ideen in der Natur, deren Formen und Struktur. Der Jugendstil prägte alle Kunstarten und Bereiche des modernen Lebens. Der Jugendstil ist nicht nur ein Kunststil – er ist ein Lebensstil.Die wesentlichen Eigenschaften der Architektur des Jugendstils sind zügellose, ungebändigte Formen der gerundeten Linien, wellenartiger Züge und ungewöhnlicher Farbkombination. Die ausgeprägte Asymmetrie und die Verwendung der neuen Baustoffe und Bautechniken gaben den Objekten eine spezifische Plastizität und die sophistizierte, manchmal übertriebene Dekorativität des Jugendstil-Ornaments – die Verspielung. Die geometrischen und pflanzlichen Motive sowie der Antlitz der Frau – wurden zu Lieblingsmotiven der Architekten in ganz Europa.Obwohl im Wesentlichen international, in verschiedenen Milieus gestärkt durch nationales Gefühl, erwuchs er in verschiedenartigen Formen. In Österreich war er bekannt als Wiener Secession, in Deutschland als Jugendstil, in Frankreich und Belgien als Art Nouveaux, in England Modern Style, in Italien Blumenstil und im Gebiet der österreichisch-ungarischen Monarchie - Jugendstil.

Über den JugendstilDer Wiederaufbau von Szeged hat, nach der großen Überschwemmung im Jahre 1879, das heutige Stadtbild von Szeged definiert. Die größte Anzahl der alten Bauten wurde damals vernichtet und an deren Stelle wurden neue Paläste errichtet. Aus diesem Anlaß stand auf einem der Vitragen im Szeged Rathaus das Versprechen des Kaisers Franz Joseph: „Szeged wird schöner sein als es früher war“. So war es auch. Am Beginn des XX Jahrhunderts entstanden neue Jugendstilbauten, die sich innerhalb des bereits geformten Stadtkerns einnisteten. In Szeged und Subotica sind zwei Strömungen in der Architektur des Jugendstils erkennbar. Eine Strömung, vertreten von avantgardistischen ungarischen Künstlern, nach dem Vorbild ihrer europäischen Kollegen, war der Meinung, dass die industrielle Entwicklung zur Vernichtung alles Schönen führt, und dass die Kunst in das alltägliche Leben eingeführt werden soll, indem sie sich auf das nationale Bauwesen und Tradition durch Anwendung der lokalen Baustoffe stützt. Auf der Suche nach nationalen Eigenschaften, das nationale Schöpfertum und das nationale Bauwesen studierend – wurde die Richtung des Jugendstils mit nationalen Eigenschaften geschaffen, die ungarische Variante des Jugendstils. Sie trägt nicht nur die neue Ästhetik ein, sondern dringt in das Wesen des Gebäudes ein. Natürliche Motive, Motive der Herzen, Blätter und Tulpenblüten verflechten sich, fließen auf der Fassade wie auf Leinwand, sind in den Mörtel eingeprägt, geformt am häufigsten in der Zsolnay Keramik und Terrakotta oder verflochten im geschmiedeten Eisen. Diese Motive fließen weiterhin und kommen in das Interieur, verflochten mit der geschickten Hand des Malermeisters in verspielte verfeinerte Linien und Farben an den Wänden, ergänzt durch Keramik- und vegetabilen Details, Vitragen der entfachten Farben und Muster. Auch hier halten sie nicht an und wir sehen sie ausgeführt im geschmiedeten Eisen, Messing, Kupfer, am Mobiliar, Holzmöbel, Keramik. Die Architekten der zweiten Strömung haben eine spezifische Architektur inspiriert von europäischen Einflüssen geschaffen. Den berühmten ungarischen Architekten Ede Magyar, dessen Schöpfertum das Aussehen des Zentrums von Szeged bestimmt hat, vergleicht man, nicht ohne Grund, mit katalonischen und weltbekannten Architekten Gaudi. Zu dieser Strömung gehört auch der Architekt Ferenz Reichl, dessen Werke auch die Nachbarstadt Subotica zieren. Neben dieser zwei Architekten, die ihre besten Werke und die meisten ihrer Werke in Szeged hinterlassen haben, haben auch andere Architekten, hauptsächlich aus Budapest, diese Stadt gekennzeichnet. Erwähnenswert wäre auch Lipot Baumhorn, Projektant der neuen Synagoge, Ödön Lechner, Lajos Übel, Alfred Hajós und Ernö Foerk.Ob absichtlich, weil es an der Mündung zweier Flüsse liegt oder zufällig, wiederspiegelt sich das Motiv in der Archiktur von Szeged durch zahlreiche wellenartige Formen und Linien, Motiven der Wasserblumen und Atmosphäre der mystischen Ufer.

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Wie eine Skulptur gestaltet, mit wellenartigen Wänden und phantasievollen Blumendekorationen, stellt der Palast von Reök eines der schönsten Jugendstilgebäude in Ungarn dar. Das dreistöckige eckige Haus wurde für Ivan Reök und seine Familie vom Architekten Ede Magyar entworfen. Der Palast wurde im Jahre 1907 errichtet, parallel mit ähnlichen Bauten in bedeutenden europäischen Zentren. Ede Magyar war nur 29 Jahre alt, als der Ingenieur Reök von ihm das Projekt für den Familienpalast bestellt, im Glauben, dass Magyar sich mit jugendlicher Leidenschaft und Energie der Arbeit hingeben wird. So war es auch, und diesen hervorragenden Palast stellte er mit Hilfe der örtlichen Künstler und Handwerker in anderthalb Jahren fertig. In den oberen Stockwerken des Palastes befanden sich Wohnungen für Junggesellen für Söhne und etwas größere Wohnungen für die Töchter von Reök. Im Erdgeschoss, an der Ecke, war ein Restaurant, und in den anderen Lokalen waren Handwerker und Händler. Links vom Eingang war das Architektenstudio von Magyar.Die kühne, neue und reiche Ornamentik, deren Symbolik erst zu entdecken ist – wundert sogar heute. Die wellenartigen Formen der Fassade des Palastes von Reök, wie ein großes Wandrelief, erzählen uns die Geschichte über das mythologisch ruhige Gebiet am Wasser. Wenn sich der Beobachter die gekurvten Formen der Ecke des Gebäudes besser anschaut, kann er darin den Schiffsbug erkennen – was die Geschichte über das intrigierende Motiv des Wassers bekräftigt. Die stilisierten Pflanzenmotive der aufgeblühten Lilien und Kletterpflanzen erstrecken sich auch auf das Innere und setzen sich auf der Treppe fort. Die Treppen, die eine wahre künstlerische Bravour sind, erstellte nach Zeichnungen des Architekten Magyar der Szegediner Schmiede Pal Fekete und das ist das wahre Beispiel für den Jugendstil der typischen Synthese der Kunst und des Handwerks.Der Palast von Reök ist ein hervorragendes Beispiel des neuen Geistes, neuer Ideen und neuer Lösungen. Es ist nicht übertrieben, wenn dieser Palast, seine Fassade und Interieur mit den Werken des katalonischen Architekten von Antonio Gaudi und seinen berühmten Gebäuden Mila und Batlló in Barcelona verglichen wird.Der Palast von Reök konnte den Kriegen und Regierungssystemen widerstehen und seitdem er zum letzten Mal 2007 renoviert wurde, befindet sich in ihm das regionale Kunstzentrum. Darin werden verschiedene Programme und Ausstellungen veranstaltet. Im Erdgeschoss des Palastes befindet sich das Cafe-Restaurant, ein interessanter Ort für Treffen im ungewöhnlichen Interieur im Jugendstil.

REÖK – regionales Kunstzentrum Tisza Lajos krt. 56, Szeged, Ungarn

Tel: +36 62 471 [email protected]

Öffnungszeit der Galerie:von Dienstag bis Sonntag von 10:00 bis 18:00

Öffnungszeit des Cafés-Restaurants:von Montag bis Samstag von 10:00 bis 23:00

Der Palast von ReökTisza Lajos krt. 56

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Die neue Synagoge in Szeged ist ein imposantes Gebäude, das mit seinen Dimensionen die Besucher begeistert. Es hat eine Höhe von 48,5 Metern und kann 1340 Personen aufnehmen. Die Synagoge wurde vom Budapester Architekten Lipót Baumhorn entworfen, Autor von insgesamt 22 Synagogen in Ungarn. Die Szegediner Synagoge wurde im Jahre 1903 errichtet und gehört zur mavarischen Variante des Jugendstils, damals populär unter den Bauherren der Synagogen in Europa.

Der schönste Teil der Synagoge ist das Innere der Kuppel, die die Welt symbolisiert. Die Unendlichkeit der Welt ist hier durch zahlreiche verstreute Sterne auf der kobaltblauen Glaskuppel hervorzaubert, die allmählich zur Spitze dunkler wird. Die Kuppel selbst liegt auf 24 Säulen, die 24 Stunden des Tages symbolisieren. Über ihnen sind unzählige Hagebuttenblüte dargestellt, die den Glauben symbolisieren. An der Spitze der Kuppel, über diese vegetabilen Ornamente, befindet sich der sechszackiger Davidstern, umgeben mit der Darstellung der goldenen Sonnenstrahlen. Die Kuppel und die Vitrage der Synagoge sind in der berühmten Werkstatt von Miksa Róth entstanden.Über dem Altarraum erhebt sich eine kleine Kuppel, die eine vereinfachte Version der großen Kuppel ist. Massive Menoren-Kerzenständer aus Bronze umrahmen den Altarraum, hinter welchem sich eine große Orgel befindet. Die Menoren-Kerzenständer sind aus Bronze hergestellt und die zwei mittleren sind vergoldet und mit Halbedelsteinen versehen. Der letzte Stein des Altars ist aus Marmor hergestellt, der aus Jerusalem gebracht wurde. Wie vor hundert Jahren, so bezaubert die Szegediner Synagoge auch heute die Gläubigen und Besucher mit dieser ungewöhnlichen Verbindung der Frömmigkeit und Pracht - so typisch für die Zeit an der Jahrhundertwende.Die Synagoge wurde im Jahre 1989 renoviert. Heute ist sie umgeben von einem kleinen Weidenbaumpark. Am Eingang in die Synagoge befindet sich eine Marmortafel mit Namen der Juden aus Szeged und Umgebung, die im Laufe des Zweiten Weltkriegs deportiert wurden. Im nächsten Raum befindet sich eine kleine Photo-Ausstellung, die dem Schicksal der Synagoge während des Zweiten Weltkriegs gewidmet ist.

Die neue Synagoge Jósika u. 10

Miksa Róth (1865-1944) war einer der weltweit anerkannten

Künstler der Herstellung der Vitragen. Die Grundlagen des

Handwerks erlernte er von seinem Vater und bildete sich weiter,

indem er die mittelalterlichen Vitrage studierte. Ein großer

Durchbruch in seiner Karriere war der Sieg beim Wettbewerb

für die Herstellung der Vitrage, die das Gebäude des ungarischen

Parlaments zieren. Danach erfolgten andere zahlreiche

Bestellungen, unter anderem für viele Jugendstilgebäude

in Szeged und Subotica. Das, was ihn als Meister unterscheidet,

ist die spezielle Technik der Erstellung der Vitrage, bei der

anstatt des einfachen Malens am Glas,

mehrere Glasschichten hintereinander gelegt werden, damit

der gewünschte Effekt erreicht wird.

Miksa Róth

Szeged, Jósika u. 10+36 62 423 849

www.zsinagoga.szeged.huBesuchszeit:

vom 1. Apr. bis zum 30. Sept., jeden Tag von 10:00 bis 12:00 und von 13:00 bis 17:00;

Vom 1. Okt. Bis zum 31. März jeden Tag von 9:00 bis 14:00; Samstags geschlossen.

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Der dreistöckige eckige Mietspalast wurde im Jahre 1911 errichtet und gehört zum späten Jugendstil. Für Benő Ungár und Áron Mayer wurde dieses Gebäude vom berühmten Arhitekten Ede Magyar projektiert. Das Gebäude dominiert am viel befahrenen Platz im Zentrum von Szeged, so dass im Erdgeschoss, ohne viel Ornamentik und die Prämoderne ankündigend, Lokale mit großen verglasten Schaufenstern projektiert wurden.

Das Innere des Objekts, mit prachtvoller Treppe und einer mit Jugendstilmotiven bemalten Decke, ist viel reicher. Die Fassade der oberen Stockwerke ist komplexer als die des Erdgeschosses, aber die Krone ist der Turm an der Ecke. Der Turm, ersichtlich aus Weitem, ist bekannt für halbnackte Blechfiguren der Fräulein, die sich an der Hand halten und tanzen, es scheint, durch die ganze Stadt.

Als der Palast von Unger und Mayer errichtet wurde, war er das zweithöchste Gebäude in Szeged. Er wurde komplett im Jahre 2000 renoviert und hat heute dieselbe Funktion wie vor einem Jahrhundert.

Der Palast Unger-Mayer Kárász u.16

Der Palast von Goldschmidt wurde vom berühmten Architekten Ede Magyar als Jugendstil-Objekt projektiert. Errichtet wurde er im Jahre 1905. Dieser originelle zweistöckige Palast mit Läden im Erdgeschoss und Wohnungen im Stockwerk, wurde in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts umgebaut, damit man den Anforderungen dieser Zeit nach einer größeren Anzahl der fuktionellen kleinen Wohnungen entspricht. Bei dieser Gelegenheit war das Gebäude praktisch entblößt und es wurden fast alle dekorativen Elemente beseitigt. Sonderbarerweise wurden am Eingangsflur des Palastes von Goldschmidt die originellen Zierungen erhalten. Das sind im Gips verspielte Figuren von Mädchen, die jedem der reinkommt, Blumen anbieten. Typisch für die Zeit des Jugendstils sind sie in Bewegung dargestellt. Die Inspiration für sie waren berühmte französische Balletttänzerinnen jener Zeit. Die idealisierten Figuren der Mädchen sind direkte Verbindung der Architektur von Szeged mit dem europäischen Symbolismus und Jugendstil.

Der Palast von Goldschmidt Tábor u. 4

Ede Magyar (1877 - 1912), geborener

Szegediner, reiste, während seines Studiums der

Architektur in Budapest, nach Belgien und

Frankreich. Mit seiner europäischen Erfahrung,

Jugend, großer Energie, Entschiedenheit, Mutigkeit und Talent –

setzte er sich gegen den vorherrschenden verwelkten Geschmack

und den Palast von Reök, den Unger-Mayer Palast, den Palast der

evangelischen Kirche und den Sefer Palast projektierend –

verband er Szeged mit Europa. Er starb jung, indem er

Selbstmord im 35. Lebensjahr beging.

Obwohl er kurz lebte, war Ede Magyar einer der bedeutendsten

ungarischen Architekten des Jugendstils.

Ede Magyar

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Im Jahre 1913 wurde dieser dreistöckige Jugendstilpalast in nur 13 Monaten nach dem Projekt von Ferenc Raichle errichtet. Der Palast schaut auf drei Straßen, hat drei Fassaden, zwei Türme und mehrere Balkons. Das Spiel der eingezogenen und ausgeprägten Elemente der Fassade, das Spiel der Formen und Größe der Fenster und verschiedenartige Dekoration bilden die verspielte Form des Baus typisch für die Architektur an der Jahrhundertwende. Die wellenartigen Giebel, die reichen goldenen und blauen Mosaiks stellen die Hauptverzierungen an der Fassade dar. An der Fassade können leicht Motive der nationalen aber auch östlichen Kunst wahrgenommen werden.

Das moderne Interieur und Stahltreppen mit dem Zaun aus geschmiedetem Eisen sind mit Jugendstilmotiven reich verziert. Die Meisterschaft der Herstellung jeden Details vervollständigt die Pracht des Mietspalastes von Gróf.

Im Erdgeschoss des Palastes befinden sich Läden und in den oberen Stockwerken Wohnungen. Die Funktion und das Aussehen hat sich 100 Jahre lang nicht geändert, seitdem dieser hervorragende Palast errichtet wurde. Der Anwalt Dr. Gróf Árpád war an hohen Positionen in der Stadt und ohne Geldprobleme. Diesen Mietspalast bestellend, hatte er den Typ der zukünftigen Kunden in Betracht gezogen: moderne, professionelle Menschen von Karriere, die sich hohe Mieten leisten können – Menschen der neuen Zeit.

Der Palast von Gróf Tisza Lajos krt. 20

Das Projekt für die Errichtung des dreistöckigen eckigen Gebäudes bestellte vom Architekten Ferenc Raichle, im Namen der Stadt, Móricz József, Postbeamte. Das Gebäude wurde zwischen 1910 und 1912 errichtet. Interessant ist die mäßige Ornamentik aus der blauen Zsolnay Keramik und Zaun aus geschmiedetem Eisen an Balkons. Da sieht man das Motiv des Herzens, in Werken von Reichl oft anwesend.

Das Gebäude war einst mit Gaslampen beleuchtet und die Heizung war mit Hilfe von Kachelöfen gelöst – alles zwecks bequemeren Bedingungen für das Leben der ersten Mieter dieses Hauses. Der gemeinsame Raum im Gebäude war mit Jugendstilmuralen bemalt. Bei großen und bequemen Wohnungen befinden sich kleine Zimmer für die Bedienschaft. In den 50er Jahren des XX Jahrhunderts wurden große Wohnungen konfisziert und umgebaut, so dass aus denen kleinere Wohnungen zum Vermieten gemacht wurden. Dann wurden Gipsornamente an der Fassade gemörtelt und auf diese Weise verdeckt. Die Murale wurden umgefärbt und die Treppen aus geschmiedetem Eisen auseinandergenommen.

Im Jahre 2007 hat die Stadt das Gebäude an private Unternehmer verkauft, die sie erneuert haben und so stellt es heute einen der schöneren Jugendstilbauten in Szeged dar.

Das Haus von MóriczSzent Mihály u. 9

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Dieses Gebäude ist das beste Beispiel der ungarischen Variante des Jugendstils in Szeged. Es wurde zwischen 1900 und 1902 nach dem Projekt des lokalen Architekten Mihály Erdélyi errichtet. Die Fassade und Treppe wurden vom Budapester Architekten Ödön Lechner projektiert, Vorreiter dieser Richtung in der Architektur des Jugendstils, die ihre Inspiration in der ungarischen nationalen Kunst fand. Natürliche Motive, Motive des Herzens, der Blätter und Tulepnblüten verflechten sich und fließen auf dem Leinwand der Fassade, eingeprägt im Mörtel, gestaltet in der Zsolnay Keramik und verflochten im geschmiedeten Eisen auf Balkons. Die Forscher der Architektur des Jugendstils vergleichen die Fassade dieses Gebäudes mit der im Raum vereisten Sonate.

Palast von Deutsch Dózsa u. 2

Den Jugendstilpalast für die Reformationskirchengemeinde hat Ede Magyar projektiert. Der Palast wurde im Jahre 1912 errichtet. Darin befanden sich Wohnungen für die Priesterschaft und Besucher der evangelischen Schule in Szeged.

Es handelt sich um einen dreistöckigen Palast mit dem Grundriss in Form des Buchstabens “v”. Die Fassade wurde aus Stein erstellt, mit nur ein paar Zierelementen. Der Balkon über dem Haupteingang ist mit Steinstatuen der singenden Kinder geziert. An der Fassade, die der Tisza Lajos Ringstraße zugewandt ist, befindet sich das Mosaik auf dem das Motiv der Saat dargestellt ist und an der Fassade die zum Kalvin Platz schaut, Mosaik mit der Darstellung der Ernte. Der Palast wurde im Jahre 1991 renoviert und in ihm befinden sich Büros und Wohnungen und im Erdgeschoss Läden.

Mit diesem Palast ist eine tragische Geschichte über dessen Architekten, Ede Magyar verbunden. Während Magyar an einigen Projekten arbeitete und deren Ausbau koordinierte, verliebte er sich in die Gattin eines Kunden, was auch finanzielle Probleme zur Folge hatte. Magyar versuchte einen erneuten Beginn, aber die Ablehnung seiner Gattin sich von ihm scheiden zu lassen, brachte ihn in eine aussichtlose Lage. In diesem Haus beging Ede Magyar Selbstmord durch Schuss.

ReformationspalastKálvin tér 2

Er studierte Architektur in Budapest und dann in Berlin. Nach

Abschluss seines Studiums verbrachte er ein Jahr in Italien

und später besuchte er Paris und London. Dort lernte er die neue

Kunst kennen. Einige Zeit arbeitete er zusammen mit Gyulá

Pártos und arbeitete eng zusammen mit Vilmos Zsolnay,

Eigentümer der Fabrik der dekorativen Keramik in Fünfkirchen.

Sein bekanntestes Objekt ist das Museum der bildenden Künste

in Budapest.

Ödön Lechner (1845 � 1914)

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Der Wasserturm wurde im Jahre 1904 errichtet und hat Eigenschaften des geometrischen Jugendstils und projektiert wurde er von Szilard Zelinszki. Wie auch bei vielen anderen Jugendstilgebäuden wurden hier zum ersten Mal einige Neuheiten im Bauwesen eingeführt. Für die Konstruktion des Wasserturms wurde Eisenbeton genutzt, was zu dieser Zeit avantgardistisch war. Eine solche Konstruktion hat ermöglicht, das der Wasserturm großer Abmessungen wird bzw. dass er eine Kapazität von über 1000 Kubikmetern hat, und dass der Mast an der Spitze fast 55 Meter hoch ist. Zum Zeitpunkt als er errichtet wurde, war er der höchste Wasserturm in der Welt. Der einstige Getreidemarkt, auf dem der Wasserturm errichtet wurde, ist heute ein schöner Park. Außer seiner originellen Funktion, ist der renovierte Wasserturm eine touristische Attraktion, weil sich die Besucher das Foucault'sches Pendel anschauen können, der in der Mitte des Turms hängt und mit dem experimental nachgewiesen wird, dass sich die Erde dreht. Der Wasserturm dient auch als Aussichtspunkt, der eine Aussicht auf Szeged, Fluss Theiß und die Stadtumgebung bietet.

Der Wasserturm Szent István tér

Pista Dankó (1858-1903), geborener Szegediner, komponierte viele Lieder, die zu Volksliedern wurden, und die auch heute gesungen werden. Er starb jung. Er starb an der Krankheit seiner Zeit - Tuberkulose. Es wurde aufgeschrieben, dass auf seiner Beerdigung ein Zigeunerorchester von 500 Violinen spielte.

Das Denkmal an Pista Dankó erstellte der bekannte ungarische Bildhauer Ede Margó im Jahre 1912. Das Denkmal hat Eigenschaften des Jugendstils und ist aus weißem Marmor mit einem Zusatz von rosa Farben und stellt Pista Dankó mit der Violine neben einem Wildrosenbusch dar. Der Autor des Denkmals, Ede Margó, forderte, als Zeichen der Ehre für den Künstler, kein Honorar für seine Arbeit.

Statue von Pista DankóStefánia sétány.

Szeged, Szent István tér +36 62 558 842

Öffnungszeiten: der erste Samstag im Monat von 10:00 bis 16:00; im

Sommer, während der Freilichtspiele, an Tagen, wenn es Vorstellungen gibt, von 10:00 bis 18:00; Gruppen von 10 und

über 10 Personen können den Wasserturm mit Vorankündigung auch außer der Öffnungszeiten besichtigen;

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Der Rundgang durch Szeged im Jugendstil beginnt mit der Besichtigung des Palastes von Unger und Mayer, der in der Haupthandelsstraße dominiert. In der unmittelbaren Nähe befindet sich der Palast von Reök, den viele mit den schönsten Werken des europäischen Jugendstils vergleichen. Das Interieur dieses Palastes ist genauso intrigierend wie seine Fassade. Es folgt der Besuch der Neuen Synagoge mit der unwirklichen kobaltblauen Glaskuppel. Drei Blöcke weiter befindet sich der Palast von Goldschmidt, dessen Eingang unbedingt gesehen werden soll. Der Rundgang durch Szeged setzt sich fort mit Besichtigung des Reformationpalastes, der mit einer traurigen Geschichte über dessen

Architekten verbunden ist. Der Wasserturm, als nächster auf dem Programm des Rundganges im Jugendstil, ist interessant auch wegen des Aussichtspunktes. Das Haus von Móricz, als folgendes in der Reihe, ist ein hervorragendes Beispiel, wie ein altes Jugendstilgebäude wieder glänzen kann.

Einen imaginären Halbkreis machend, kommt man zum Palast von Gróf, einem ungewöhnlichen Gebäude, das auf drei Straßen ausgeht. Der Rundgang durch Szeged im Jugendstil endet vor dem Palast von Deutsch, den manche mit einer im Raum vereisten Sonate und Statue des legendären Szegediner Musikers Pista Dankó vergleichen.

Der Rundgang durch Szeged im Jugendstil

1. Palast von Unger und Mayer (Kárász u. 16)

2. Palast von Reök (Tisza Lajos krt. 56)

3. Neue Synagoge (Jósika u. 10)

4. Palast von Goldschmidt (Tábor u. 4)

5. Reformationspalast (Kálvin tér 2)

6. Wasserturm (Szent István tér)

7. Haus von Móricz (Szent Mihály u. 9)

8. Palast von Gróf (Tisza Lajos krt. 20)

9. Palast von Deutsch (Dózsa u. 2)

10. Statue von Pista Dankó (Stefánia sétány)

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Der Weg durch die Mikroregion Szeged – Subotica, mit einem Palić-Besuch und einem Ausflug nach Sombor, ist genau 100 Kilometer lang. Für diese Rundfahrt, bzw. für diesen Rundgang sowie den Genuss in anderen Zaubern dieser Region, hervorragender Küche, scharfen Schnäpsen und qualitätsvollen Weinen, Baden in Kurorten oder Spaziergang am See – empfehlen wir das dreitägige Programm. Die nötige Unterstützung bei der Organisation der individuellen oder Gruppenbesichtigung bekommen Sie von touristischen Infozentren in Szeged, Subotica und Sombor.

Der Rundgang durch Szeged (HU) � Palic (SR) � Subotica (SR) � Somor (SR) im Jugendstil

1. TagSzeged1. Palast von Unger und Mayer (Kárász u. 16)2. Palast von Reök (Tisza Lajos krt. 56)3. Neue Synagoge (Jósika u. 10) 4. Palast von Goldschmidt (Tábor u. 4)5. Reformationspalast (Kálvin tér 2) 6. Wasserturm (Szent István tér) 7. Haus von Móricz (Szent Mihály u. 9) 8. Palast von Gróf (Tisza Lajos krt. 20)9. Palast von Deutsch (Dózsa u. 2)10. Statue von Pista Dankó (Stefánia sétány)

3. Tag Sombor1. Weidinger Palast (Laze Kostića 5 i 7)2. Musikschule (Venac Petra Bojovića 9)3. Singer Palast (Kralja Petra I 15)4. Palast der Familie Konjović (Kralja Petra I 10)5. Kino National (Kralja Petra I)

2. Tag Palic und Subotica

1. Wasserturm (Palić, Park heroja bb)2. Große Terasse und blaue Vasen (Palić, Park heroja bb)3. Musikpavillon und Gedenkbrunnen (Palić, Park heroja bb)4. Frauenstrand (Palić, Obala L.Vermeša bb)5. Synagoge (Trg sinagoge 6)6. Palast von Miksa Dömötör (Trg sinagoge 3)7. Städtischer Mietspalast (Branislava Nušića 2)8. Rathaus (Trg slobode 1)9. Handelsbank von Subotica (Korzo 4)10. Palast von Ferenc Raichle (Park Ferenca Rajhla 5)

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