»JUNGE WILDE« – ANDRÈ SCHUEN · ›L’alba sepàra dalla luce l’ombra‹ ›In van...

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KONZERTHAUS DORTMUND »JUNGE WILDE« – ANDRÈ SCHUEN Mittwoch, 17.05.2017 · 19.00 Uhr

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KONZERTHAUS DORTMUND

»JUNGE WILDE« – ANDRÈ SCHUENMittwoch, 17.05.2017 · 19.00 Uhr

ANDRÈ SCHUEN BARITON

DANIEL HEIDE KLAVIER

Abo: »Junge Wilde«

In unserem Haus hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – leider auch Husten, Niesen und Handy-klingeln. Ebenfalls aus Rücksicht auf die Künstler bitten wir Sie, von Bild- und Tonaufnahmen

während der Vorstellung abzusehen. Wir danken für Ihr Verständnis!

2,50 E

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PROGRAMM

FRANZ LISZT (1811 – 1886)Tre sonetti di Petrarca (1846/1882)

›Benedetto sia’l giorno‹›Pace non trovo‹›I’ vidi in terra angelici costumi‹

FRANCESCO PAOLO TOSTI (1846 – 1916)Quattro canzoni d’Amaranta (1907)

›Lasciami! Lascia ch’io respiri‹›L’alba sepàra dalla luce l’ombra‹›In van preghi‹›Che dici, o parola del Saggio?‹

›L’ultima canzone‹ (1905)

– Ende ca. 20.55 Uhr –

Einführung mit Ulrich Schardt um 18.15 Uhr im KomponistenfoyerNach dem Konzert: »meet the artist!« im Backstage-Bereich

FRANZ SCHUBERT (1797 – 1828)›Auf der Bruck‹ D 853 (1825)›Der Wanderer an den Mond‹ D 870 (1826)›Nachtstück‹ D 672 (1819)›Die Sterne‹ D 939 (1828)

FELIX DAPOZ (GEB. 1938)›Ben danter mile steres‹Ladinisches Volkslied

JEPELE FRONTULL (1864 – 1930)›Nos salvans‹Ladinisches Volkslied

FELIX DAPOZ›Alalt al ci‹Ladinisches Volkslied

FRANZ SCHUBERT›Der Wanderer‹ D 649 (1819)›Wandrers Nachtlied‹ D 768 (um 1822)›Auf der Donau‹ D 553 (1817)›Willkommen und Abschied‹ D 767 (1822)

– Pause ca. 19.45 Uhr –

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KURZ VOR DEM KONZERTWANDERUNG UND NACHT

Der Topos des Wanderns ist ein zutiefst romantischer: von Beethovens »Pastorale«, einem in die Romantik wegweisenden Werk, über Schuberts zahlreiche Lieder, die sich mit dem Menschen auf seinem (Lebens-)weg beschäftigen, gipfelnd in der »Winterreise«, aber auch im Klavierwerk »Wandererfantasie«, bis hin zu Richard Wagners »Ring des Nibelungen«, in dessen weitverzweig-ter Handlung wandernde Menschen im Mittelpunkt des Geschehens stehen und sogar der Göt-tervater Wotan im »Siegfried« seinen Namen wechselt und als »Der Wanderer« die Bühne betritt. Noch im spätromantischen Ausklang von Richard Strauss’ »Alpensinfonie« geht es zumindest äußerlich um eine (Berg-)wanderung. Das Thema stellt also eine idealtypische Vorlage für Kom-ponisten dar, das Dasein des Menschen, seine lebenslangen Mühen, sein Lieben, sein Scheitern und sein Ende in der menschlichen Bewegung des Wanderns zu spiegeln und diese kunstvoll in das Reich der Töne zu transformieren. Gleichermaßen sind die Nacht und der Mond weitere

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bedeutende Topoi der Romantik, der Todessehnsucht und der Gegenwelt zu den Niederungen des realen Lebens. Alle diese Themen werden im heutigen Liederabend zum Klingen gebracht.

SCHUBERTS SINGULÄRE LIEDKUNSTLIEDER VON FRANZ SCHUBERT

Das »Poetische Tagebuch« von Ernst Schulze dient als Grundlage für Schuberts ›Auf der Bruck‹. Die Eile des vierstrophigen Liedes symbolisiert das rasante Tempo des Ritts hin zur Geliebten. Der Trennungsschmerz sorgt für die Hast, die Schubert kongenial in Töne setzt; eine ungewöhn-lich lange Klaviereinleitung schafft zusätzlich Spannungsmomente. ›Der Wanderer an den Mond‹ ist ein Idealbild des Schubertschen Liedes an sich. Das Geheimnis der Einheit des scheinbar volksliedhaft schlichten, gepaart mit subtiler Kunstfertigkeit wird hier meisterhaft ausgeführt und behält bis zu den Werken von Brahms und Mahler Modellcharakter. Eingängigkeit, scheinbar Rustikales gehen einher mit der Kunst der feinen Abwandlung der einzelnen Strophen.

Die Lieder ›Nachtstück‹ und ›Auf der Donau‹ sind zwei von insgesamt 50 Vertonungen auf Texte von Johann Baptist Mayrhofer. Im Gegensatz zu Goethe, Schiller und Wilhelm Müller, von deren Gedichten Schubert eine noch größere Anzahl vertont, kennt er Mayrhofer persönlich – er wohnt mit ihm sogar eine Zeitlang im selben Zimmer. In ›Auf der Donau‹ erklingt das unablässige Strömen der menschlichen Lebenszeit. Tonmalerisch lässt Schubert keine Gelegenheit verstrei-chen, den Text wirklich in Musik umzusetzen und für jede Wendung kompositorische Mittel zu suchen und zu finden. Beinahe ein nächtlicher Hymnus scheint das ›Nachtstück‹ zu sein, in dem die Todessehnsucht greifbar wird. Gottfried von Leitners Gedichttext zu ›Die Sterne‹ muss mit seinem doch rational gehaltenen Charakter von Franz Schubert in zart nächtliches und samt schimmerndes Es-Dur getaucht und so erst zum romantischen Leben erweckt werden.

›Der Wanderer‹ begegnet uns als Titel in Schuberts Liedschaffen zweimal. 1816 auf einen Text von Georg Philipp Schmidt von Lübeck mit dem bekannten Schlusssatz »Dort, wo Du nicht bist, dort ist das Glück«. Dieses Lied wird später von Schubert in der sogenannten »Wandererfantasie« wie-der aufgegriffen. Die Schlegel-Vertonung von 1819, die heute Abend gesungen wird, setzt positive Akzente und Gedanken des Wanderns, wählt den Wandel als Chance in Zeilen wie »Wähle keine Heimat nicht« und »Steige mutig, singe heiter«. Und doch bleibt der Schmerz, den Schubert durch eine unerwartete Wendung betont – »Froh umgeben, doch alleine« –, am Ende des Liedes stehen.

›Wandrers Nachtlied‹ ist die Vertonung von Goethes berühmtem ›Über allen Gipfeln ist Ruh‹. Im Klaviervorspiel setzt Schubert mit einem eigenen Schreit-Motiv einen deutlichen Akzent, in- dem dieses Motiv nur vom Klavier beansprucht wird. Der vorgezeichnete Weg in den Tod wird

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instrumental beschrieben – eine deutliche Emanzipation weg von der reinen Begleitung hin zur gleichberechtigten Partnerschaft zwischen Sänger und Pianist.

Ebenfalls von Goethe stammt das Gedicht ›Willkommen und Abschied‹, in dem Schuberts einzigartige Meisterschaft, die Feinheiten der Transformation von Sprache in Musik deutlich werden. Die Sprachmelodie wird von Schubert mit einer durchgehenden nachschlagenden Tri-olenbewegung aufgegriffen und untermalt. Die Ausdrucksnuancen der Dichtung werden souve-rän in Dur und Moll nachgezeichnet, Repetitionen bei Wortwiederholungen unterstreichen die Dramatik und zeigen Schuberts Talent für opernhafte Szenerie.

LIEDER ALS SPRACHLICHES KULTURGUTLADINISCHE VOLKSLIEDER VON FELIX DAPOZ UND JEPELE FRONTULL

Ungefähr 37.000 Menschen sprechen heute noch ladinisch in Tälern und Orten Südtirols, im Gadertal, in Gröden, im Fassatal im Trentino und in der Provinz Belluno. Ladinisch ist eine rätoromanische Sprache. Sie existiert in diversen Dialekten und ist in den erwähnten Gebieten neben italienisch und deutsch offiziell anerkannte Minderheitensprache. Für die lebendige Tra-dition dieser Sprache haben Lieder eine entscheidende Bedeutung.

Felix Dapoz stammt wie Andrè Schuen aus La Val und hat sich um die neue ladinische Chor-literatur verdient gemacht. Sein Liedschaffen ist der Tonalität verpflichtet, er komponiert aber nicht im rührseligen Heimatstil und vermeidet patriotisches Pathos.

Jepele Frontull arbeitet als Lehrer, Organist und Chorleiter. Die meisten seiner Lieder sind ursprünglich gar nicht aufgezeichnet worden, sondern rein durch mündliche Überlieferung, durch das gemeinsame Singen am Leben erhalten geblieben.

POETISCHES AUS ITALIENFRANZ LISZT TRE SONETTI DI PETRARCA

Ohne seine ausgiebige und intensive Italienreise, wäre Franz Liszt nicht zu jenem umfassend gebildeten Komponisten geworden, sondern womöglich als reiner Klaviervirtuose und Salonlö-we in die Geschichte eingegangen. Dank ihr setzt sich Liszt jedoch intensiv mit dem kulturellen Reichtum dieses Landes auseinander. Ein Ausfluss dieses intellektuellen Eintauchens ist die Vertonung von drei Sonetten des Dichters Francesco Petrarca. Liszt wählt unter dessen Hun-derten Sonetten die Nummern 47, 104 und 123 und fasst diese zu einem Zyklus zusammen.

Schwärmerische Klavierlieder voller poetischer Überredungskraft schreibt er hier und findet an seinen eigenen Kompositionen derart Gefallen, dass er sie später in seinem großformatigen Kla- vierzyklus »Années de Pèlerinage« (»Pilgerjahre«) im zweiten Band »Italien« erneut vertont.

BERÜHMT UND BERAUSCHENDFRANCESCO PAOLO TOSTI QUATTRO CANZONI D’AMARANTA UND ›L’ULTIMA CANZONE‹

Francesco Paolo Tosti lernt Geige und Komposition und beeindruckt damit schon früh seinen Lehrer Saverio Mercadante. In jungen Jahren beginnt er bereits mit dem Schreiben diverser Lieder. Durch glückliche Zufälle trifft er die spätere Königin von Italien, die ihn zum Verwalter des Musikarchivs des italienischen Hofs macht. 1875 reist er nach London und macht zahl-reiche einflussreiche Bekanntschaften. 1880 wird er Musiklehrer der Königlichen Familie und in den Folgejahren populärster Liedkomponist Englands. 1894 wird er Mitglied der Royal Academy of Music, 1906 britischer Staatsbürger und 1908 von dem mit ihm befreundeten König Edward VII. zum Ritter geschlagen. 1913 kehrt er nach Italien zurück. Die spätromantischen Canzo-nen und Romanzen mit unwiderstehlich einschmeichelnden Melodien, ariosen Momenten und opernhafter Dramatik werden bald nach Tostis Tod insbesondere von Enrico Caruso zu Welt-ruhm geadelt.

GEHÖRT IM KONZERTHAUSEinige der heute zu hörenden Lieder waren in den vergangenen beiden Spielzeiten bereits Teil der Konzerte »Junge Wilde« – Rising Stars. So präsentierten etwa Benjamin Appl & Gary Matthewman 2016 u. a. Franz Schuberts ›Der Wanderer an den Mond‹ und Omo Bello & Clément Mao-Takacs nahmen 2015 Francesco Paolo Tostis ›L’alba sepàra dalla luce l’ombra‹ aus Quattro canzoni d’Amaranta in ihr Programm auf.

SCHARDTS PLATTENSCHRANKUNSER PROGRAMMHEFTAUTOR ULRICH SCHARDT EMPFIEHLT

Schuberts Liedschaffen ist nun wirklich überreich und für jeden Geschmack diskografisch dokumentiert. Empfehlungen sind hier höchst subjektiv. Unter dem Titel »Nachtviolen« haben Christian Gerhaher und Gerold Huber eine Zusammenstellung von 24 Liedern auf überragendem Niveau dokumentiert: Intensiv, klangschön und fesselnd (Sony Classical). Die Petrarca-Sonette in der Bariton-Fassung sind gleichermaßen packend von Thomas Quasthoff und Justus Zeyen sowie historisch von Dietrich Fischer-Dieskau und Jörg Demus eingespielt (beide Deutsche Grammophon).

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FRANZ SCHUBERT

›AUF DER BRUCK‹ D 853(Text: Ernst Schulze, 1789 – 1817)

Frisch trabe sonder Ruh und Rast,Mein gutes Ross, durch Nacht und Regen!Was scheust du dich vor Busch und AstUnd strauchelst auf den wilden Wegen?

Dehnt auch der Wald sich tief und dicht,Doch muss er endlich sich erschließen;Und freundlich wird ein fernes LichtUns aus dem dunkeln Tale grüßen.

Wohl könnt ich über Berg und FeldAuf deinem schlanken Rücken fliegenUnd mich am bunten Spiel der Welt,An holden Bildern mich vergnügen;

Manch Auge lacht mir traulich zuUnd beut mit Frieden, Lieb und Freude,Und dennoch eil ich ohne Ruh,Zurück zu meinem Leide.

Denn schon drei Tage war ich fernVon ihr, die ewig mich gebunden;Drei Tage waren Sonn und SternUnd Erd und Himmel mir verschwunden.

Von Lust und Leiden, die mein HerzBei ihr bald heilten, bald zerrissenFühlt ich drei Tage nur den Schmerz,Und ach! Die Freude musst ich missen!

Weit sehn wir über Land und SeeZur wärmer Flur den Vogel fliegen;Wie sollte denn die Liebe je

In ihrem Pfade sich betrügen?

Drum trabe mutig durch die Nacht!Und schwinden auch die dunkeln Bahnen,Der Sehnsucht helles Auge wacht,Und sicher führt mich süßes Ahnen.

›DER WANDERER AN DEN MOND‹ D 870(Text: Johann Gabriel Seidl, 1804 – 1875)

Ich auf der Erd, am Himmel du,Wir wandern beide rüstig zu:Ich ernst und trüb, du mild und rein,Was mag der Unterschied wohl sein?

Ich wandre fremd von Land zu Land,So heimatlos, so unbekannt;Bergauf, bergab, waldein, waldaus,Doch bin ich nirgend’, ach, zu Haus.

Du aber wanderst auf und ab,Aus Ostens Wieg in Westens Grab,Wallst länderein und länderaus,Und bist doch, Wo du bist, zu Haus!

Der Himmel, endlos ausgespannt,Ist dein geliebtes Heimatland;Oh glücklich, wer, wohin er geht,Doch auf der Heimat Boden steht;

›NACHTSTÜCK‹ D 672(Text: Johann Baptist Mayrhofer, 1787 – 1836)

Wenn über Berge sich der Nebel breitet,Und Luna mit Gewölken kämpft,So nimmt der Alte seine Harfe und schreitetUnd singt waldeinwärts und gedämpft:

»Du heil’ge Nacht: Bald ist’s vollbracht,Bald schlaf ich ihn, Den langen Schlummer,Der mich erlöst von allem Kummer.«

Die grünen Bäume rauschen dann:»Schlaf süß, du guter, alter Mann.«Die Gräser lispeln wankend fort:»Wir decken seinen Ruheort.«

Und mancher liebe Vogel ruft:»O lasst ihn ruhn in Rasengruft!«Der Alte horcht, der Alte schweigt,Der Tod hat sich zu ihm geneigt.

›DIE STERNE‹ D 939(Text: Karl Gottfried von Leitner, 1800 – 1890)

Wie blitzen die Sterne so hell durch die Nacht!

Bin oft schon darüber vom Schlummer erwacht. Doch schelt ich die lichten Gebilde drum nicht, Sie üben im Stillen manch heilsame Pflicht.

Sie wallen hoch oben in Engelgestalt, Sie leuchten dem Pilger durch Heiden und Wald. Sie schweben als Boten der Liebe umher, Und tragen oft Küsse weit über das Meer.

Sie blicken dem Dulder recht mild ins Gesicht, Und säumen die Tränen mit silbernem Licht. Und weisen von Gräbern gar tröstlich und hold Uns hinter das Blaue mit Fingern von Gold.

So sei denn gesegnet, du strahlige Schar! Und leuchte mir lange noch freundlich und klar. Und wenn ich einst liebe, seid hold dem Verein, Und euer Geflimmer lasst Segen uns sein.

FELIX DAPOZ

›BEN DANTER MILE STERES‹(Text: Lois Ellecosta, geb. 1938)

Ben danter mile steresMa öna n’ài vidlé:Al cil dles cialdes seresTan bel so lominé!

De net, d’ascusc sön viderGonot stêi a i ciarèY gnea contont y ligherDa odei so zilorè.

La stëra é sparida,Iu chiri net y dé;Y tan ch’i l’à chirida:Ara n’é plü da ciafè.

›WOHL UNTER TAUSEND STERNEN‹

Wohl unter tausend SternenNur einen hab ich gesehen:Am Himmel in lauen AbendenSo schön sein Leuchten!

In der Nacht verborgen am FensterSaß ich oft und schauteUnd wurde froh und glücklichBeim Anblick seines Funkelns.

Der Stern ist verschwunden,Ich suche ihn bei Nacht und Tag;Und obwohl ich ihn so suchte:War er nirgends mehr zu finden.

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JEPELE FRONTULL

›NOS SALVANS‹(Text: Lejio Baldissera, 1895 – 1974)

FELIX DAPOZ

›ALALT AL CI‹(Text: Lois Ellecosta)

Nos salvans, o nos salvans,Sön chës munts, sön chi bi plans,Sot chi crëp, pro chi bogn rüs,Te chi bosc nia ofenüs,Stunse a goder le bel dé,Viva, viva la liberté!

Nos sun resc de nüsc paîsc,Düc i tiers y les raîscCrësc por sagns y amarês,Dai festidi delibrêsStunse a goder le bel dé,Viva, viva la liberté!

Tëma no co dai dlaciuns;Le dinvern dai gran fredunsNe conësc l’ardi ponsier:Desfidënn al monn entier,Stunse a goder le bel dé,Viva, viva la liberté!

Alalt a ci Tan bel la lönaPassa chita sora nos,Le picio möt dadio te cönaDorm saurì y tan bel pros.

Dadio la pêsc tan aspetadaDa cösc püre monn da crusc

Da ci sön vignönnÉ tomada,

’Ndormedida é vigne usc.

Tan bel saurì, o bela jona,Palseste te to bun let,Fôsc a te mia usc sen sonaTan pordüda sot tla net.

›WIR SALVANS*‹*sagenumwobene Waldbewohner im Dolomitengebiet

Wir Salvans, o wir Salvans,Auf den Almen und Wiesen,Unterhalb der Berge, bei frischen Bächen,In ursprünglichen Wäldern,Genießen wir den schönen Tag,Ein Hoch auf die Freiheit!

Wir sind die Könige unserer Gegend,Alle Tiere und alle WurzelnGedeihen für Gesunde und Kranke,Frei von SorgenGenießen wir den schönen Tag,Ein Hoch auf die Freiheit!

Wir haben vor nichts Angst;Außer vor Wintern mit großer Kälte,Wir kennen keine quälenden Gedanken:Der ganzen Welt trotzend,Genießen wir den schönen Tag,Ein Hoch auf die Freiheit!

›HOCH AM HIMMEL‹

Hoch am Himmel scheintDer Mond so schön,Zieht leise über uns hinwegDas kleine Kind schon lange in der WiegeSchläft ruhig und so schön brav.

Seit langem ist der ersehnte FriedeAuf diese arme Welt voll Sorgen

Vom Himmel auf jeden einzelnen Herabgefallen,Eingeschlafen ist jede Stimme.

So wohl, du schönes Mädchen,Ruhst in deinem feinen Bett,Vielleicht erreicht dich meine StimmeSo verloren tief in der Nacht.

FRANZ SCHUBERT

›DER WANDERER‹ D 649(Text: Friedrich von Schlegel, 1772 – 1829)

Wie deutlich Des Mondes LichtZu mir spricht,Mich beseelend zu der Reise;»Folge treu dem alten Gleise,Wähle keine Heimat nicht.Ew’ge PlageBringen sonst die schweren Tage;Fort zu andernSollst du wechseln, Sollst du wandern,Leicht entfliehend jeder Klage.«

Sanfte Ebb Und hohe Flut,Tief im Mut,Wandr’ ich so im Dunkeln weiter,Steige mutig, singe heiter,Und die Welt erscheint mir gut.Alles reineSeh ich mild im Widerscheine,Nichts verworrenIn des Tages Glut verdorren:Froh umgeben, doch alleine.

›WANDRERS NACHTLIED‹ D 768(Text: Johann Wolfgang von Goethe, 1749 – 1832)

Über allen Gipfel ist Ruh,In allen WipfelnSpürest duKaum einen Hauch;Die Vögelein schweigen im Walde,Warte nur, baldeRuhest du auch!

›AUF DER DONAU‹ D 553(Text: Johann Baptist Mayrhofer)

Auf der Wellen Spiegel schwimmt der Kahn,Alte Burgen ragen himmelan,Tannenwälder rauschen geistergleich,Und das Herz im Busen wird uns weich.

Denn der Menschen Werk sinken all,Wo ist Turm, wo Pforte, wo der Wall,Wo sie selbst, die Starken, erzgeschirmt,Die in Krieg und Jagden hingestürmt? Wo?

Trauriges Gestrüppe wuchert fort,Während frommer Sage Kraft verdorrt:Und im kleinen Kahne wird uns bang,Wellen drohn wie Zeiten Untergang.

TEXTE

›WILLKOMMEN UND ABSCHIED‹ D 767(Text: Johann Wolfgang von Goethe)

Es schlug mein Herz, geschwind zu Pferde! Es war getan fast eh’ gedacht; Der Abend wiegte schon die Erde, Und an den Bergen hing die Nacht: Schon stand im Nebelkleid die Eiche, Ein aufgetürmter Riese, da, Wo Finsternis aus dem Gesträuche Mit hundert schwarzen Augen sah!

Der Mond von einem Wolkenhügel Sah kläglich aus dem Duft hervor, Die Winde schwangen leise Flügel, Umsausten schauerlich mein Ohr; Die Nacht schuf tausend Ungeheuer; Doch frisch und fröhlich war mein Mut: In meinen Adern welches Feuer! In meinem Herzen welche Glut!

›BENEDETTO SIA’L GIORNO‹Benedetto sia ’l giorno, e ’l mese, e l’anno,E la stagione, e ’l tempo, e l’ora, e ’l puntoE ’l bel paese e ’l loco, ov’io fui giuntoDa’ duo begli occhi che legato m’ànno;

E benedetto il primo dolce affannoCh’i’ ebbi ad esser con Amor congiunto,E l’arco e la saette ond’ i’ fui punto,E le piaghe, ch’infino al cor mi vanno.

Benedette le voci tante, ch’ioChiamando il nome di Laura ho sparte,

Dich sah ich und die milde Freude Floss von dem süßen Blick auf mich, Ganz war mein Herz an deiner Seite Und jeder Atemzug für dich. Ein rosenfarb’nes Frühlingswetter Umgab das liebliche Gesicht Und Zärtlichkeit für mich – ihr Götter! Ich hofft’ es, Ich verdient’ es nicht!

Doch ach! Schon mit der MorgensonneVerengt der Abschied mir das Herz: In deinen Küssen, welche Wonne! In deinem Auge, welcher Schmerz! Ich ging, du standst und sahst zur Erden, Und sahst mir nach mit nassem Blick: Und doch, welch Glück geliebt zu werden! Und lieben, Götter, Welch ein Glück!

›GESEGNET SEI DER TAG‹Gesegnet seien Tag, Monat, Jahr,Jahreszeit, Stunde, Moment und Ort,Wo mich zwei schöne AugenIn ihren Bann geschlagen haben.

Sei gesegnet, erstes süßes Zagen, Mit dem die Liebe mich an sich gebunden,Pfeil und Bogen, die mich durchbohrt,Und Schmerzen, die mein Herz ertragen hat.

Seid gesegnet, ihr vielen Stimmen,Mit denen mein Ruf nach Laura widerhallte,

FRANZ LISZTTRE SONETTI DI PETRARCA (Text: Francesco Petrarca, 1304 – 1374)

18 I 19 TEXTE

E i sospiri e le lagrime e ’l desio.

E benedette sian tutte le carteOv’io fama le acquisto, e il pensier mio,Ch’è sol di lei, si ch’altra non v’ha parte.

›PACE NON TROVO‹Pace non trovo, E non ho da far guerra,E temo, e spero, ed ardo, E son un ghiaccio:E volo sopra ’l cielo, E giaccio in terra;E nulla stringo, E tutto ’l mondo abbraccio.

Tal m’ha in priggion, Che non m’apre, né serra,Né per suo mi ritien, Né scioglie il laccio,E non m’uccide Amor, E non mi sferra;Né mi vuol vivo, Né mi trahe d’impaccio.

Veggio senz’occhi; E non ho lingua e grido;E bramo di perir, e cheggio aita;Ed ho in odio me stesso, ed amo altrui:

Pascomi di dolor; Piangendo rido;Egualmente mi spiace morte e vita.In questo stato son, Donna, per voi.

›I’ VIDI IN TERRA ANGELICI COSTUMI‹I’ vidi in terra angelici costumi,E celesti bellezze al mondo sole;

Das Seufzen und Weinen und Sehnen.

Und gesegnet seid auch ihr, meine Zeilen, Die Ruhm mir brachten, und ihr Gedanken,Die um sie und nur um sie alleine kreisen.

›ICH FINDE KEINEN FRIEDEN‹Ich finde keinen Frieden, Doch bin auch nicht zum Krieg bereit;Ich zittre, hoffe und brenne Und bin doch zu Eis erstarrt; Ich steige zum Himmel, Aber liege am Boden;Ich kann nichts fassen Und möchte doch die Welt umarmen. Eine Macht hält mich in Banden, Bin weder frei noch gefesselt,Weder beansprucht sie mich für sich,Noch löst sie den Bann;Die Liebe tötet mich nicht,Und schlägt mich nicht;Weder will sie mich lebend, Noch mir Hoffnung geben. Blicklos starre ich, Wortlos muss ich klagen;Ich möchte vergehen und rufe um Hilfe;Ich hasse mich selbst und liebe die Eine. Der Schmerz nährt mich, Weinend lache ich;Tod und Leben missfallen mir beide;So geht es mir, Geliebte, deinetwegen.

›ICH SAH AUF ERDEN ENGELSGLANZ‹Ich sah auf Erden Engelsglanz Und himmlische Schönheit ohnegleichen;

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24 I 25 TEXTE

Tal che di rimembrar mi giova, e dole:Che quant’io miro, par sogni, ombre, e fumi.

E vidi lagrimar que’ duo bei lumi,Ch’han fatto mille volte invidia al sole;Ed udì’ sospirando dir paroleChe farian gir i monti, e stare i fiumi.

Amor! Senno! Valor, pietate, e dogliaFacean piangendo un più dolce concentoD’ogni altro, che nel mondo udir si soglia.

Ed era ’l cielo all’armonia s’intentoChe non si vedea in ramo mover foglia.Tanta dolcezza avea pien l’aer e ’l vento.

FRANCESCO PAOLO TOSTIQUATTRO CANZONI D’AMARANTA(Text: Gabriele D’Annunzio, 1863 – 1938)

›LASCIAMI! LASCIA CH’IO RESPIRI‹Lasciami! Lascia ch’io respiri, lascia Ch’io mi sollevi! Ho il gelo nelle vene. Ho tremato. Ho nel cor non so che ambascia ...Ahimè, Signore, è il giorno! Il giorno viene!

Ch’io non lo veda! Premi la tua bocca Su’ miei cigli, il tuo cuore sul mio cuore!Tutta l’erba s’insànguina d’amore.La vita se ne va, quando trabocca.

Trafitta muoio, E non dalla tua spada.Mi si vuota il mio petto, e senza schianto.Non è sangue?

Ahi, Signore, è la rugiada!L’alba piange su me tutto il suo pianto.

›L’ALBA SEPÀRA DALLA LUCE L’OMBRA‹L’alba sepàra dalla luce l’ombra,E la mia voluttà dal mio desire.O dolce stelle, è l’ora di morire.Un più divino amor dal ciel vi sgombra.

Pupille ardenti, o voi senza ritornoStelle tristi, spegnetevi incorrotte!Morir debbo. Veder non voglio il giorno,Per amor del mio sogno e della notte.

Chiudimi, o notte, Nel tuo sen materno,Mentre la terra pallida s’irrora.Ma che dal sangue mio Nasca l’auroraE dal sogno mio breve Il sole eterno!

›IN VAN PREGHI‹In van preghi, In vano aneli,In van mostri Il cuore infranto.Sono forse umidi i cieliPerché noi abbiamo pianto?

Il dolor nostro è senz’ala.Non ha volo il grido imbelle.Piangi e prega! Qual dio cala pel Cammino delle stelle?

Abbandónati alla polveE su lei prono ti giaci.

Das erfreut und schmerzt meine Erinnerung,Die in Träumen, Schatten und Nebel liegt.

Tränen sah ich in diesen schönen Augen,Die die Sonne selbst so oft beneidete.Ich hörte Worte unter Klagen, die ließenBerge versetzen und Flüsse erstarren.

Liebe, Verstand, Mitleid und Schmerz lassenDas Weinen ein süßeres Konzert werdenAls auf Erden jemals zu hören war.

Der Himmel war so auf Harmonie bedacht,Dass nicht ein Blatt am Ast sich regte,Solcher Liebreiz erfüllte Luft und Winde.

›LASS MICH! LASS MICH ATMEN‹Lass mich! Lass mich atmen, lass mich Aufstehen! Die Adern sind mir gefroren. Ich zitterte.In meinem Herzen ist ungeahnter Schmerz... O Herr, dies ist der Tag!Der Tag ist gekommen!

Ich will ihn nicht sehen! Presse deine LippenAuf meine Wimpern, dein Herz an mein Herz!Das Gras ist blutdurchtränkt von Liebe.Das Leben geht dahin, sobald es überfließt.

Verwundet sterbe ich, Doch nicht durch dein Schwert.Mein Herz leert sich ohne eine Wunde.Ist es kein Blut?

O Herr, es ist der Tau!Das Morgenrot weint auf mich alle seine Tränen.

›DAS MORGENROT TRENNT SCHATTEN VON LICHT‹Das Morgenrot trennt Schatten von LichtUnd meinen Genuss von meiner Sehnsucht.O süße Sterne, dies ist die Todesstunde.Eine göttlichere Liebe fegt euch vom Himmel.

Leuchtende Augen, o ihr ohne Wiederkehr Traurigen Sterne, erlöscht unbescholten!Ich muss sterben. Ich will den Tag nicht sehen, Aus Liebe zu meinem Traum und der Nacht.

Schließ mich ein, o Nacht, In deine mütterliche Brust, Während der Tau die bleiche Erde benetzt.Aber aus meinem Blut Soll das Morgenrot entstehenUnd aus meinem kurzen Traum Die ewige Sonne!

›VERGEBENS BETEST DU‹Vergebens betest du, Vergebens sehnst du,Vergebens zeigst du Dein gebrochenes Herz.Sind die Himmel vielleicht nassWeil wir geweint haben?

Unser Schmerz ist ohne Flügel.Unser mutloser Schrei kann nicht fliegen.Weine und bete! Welcher Gott lässt sich Den Sternenweg herab?

Überlass dich dem StaubUnd lege dich bäuchlings auf ihn.

26 I 27 TEXTE

La supina madre assolveD’ogni colpa chi la baci.

In un Ade senza dioDormi quanto puoi profondo.Tutto è sogno, tutto è oblìo:L’asfodèlo è il fior del Mondo.

›CHE DICI, O PAROLA DEL SAGGIO?‹Che dici, o parola del Saggio?»Conviene che l’anima lieve,Sorella del vento selvaggio,Trascorra le fonti ove beve.«

Io so che il van pianto mi guastaLe ciglia dall’ombra sì lunga...O vita, e una lacrima bastaA spegner la face consunta!

Ben so che nell’ansia mortaleSi sfa la mia bocca riarsa...E un alito, o vita, mi valeA sperder la cenere scarsa!

Tu dici: »Alza il capo; raccogli Con grazia i capelli in un nodo;E sopra le rose che sfogliRidendo va incontro all’ignoto.

L’amante dagli occhi di sfingeMutevole, a cui sei promessa,Ha nome Domani; e ti cingeCon una ghirlanda più fresca.«

M’attende: lo so. Ma il datoreDi gioia non ha più ghirlande:Ha dato il cipresso all’amoreE il mirto a colei ch’è più grande,

Il mirto alla morte che odoRombar sul mio capo sconvolto.Non tremo.I capelli in un nodoSegreto per sempre ho raccolto.

Ho terso con ambe le maniL’estreme tue lacrime,O vita.L’amante che ha nome DomaniM’attende nell’ombra infinita.

›L’ULTIMA CANZONE‹(Text: Francesco Cimmino, 1862 – 1939)

M’han detto che domaniNina vi fate sposa,Ed io vi canto ancorLa serenata.Là, nei deserti pianiLà, ne la valle ombrosa,Oh quante volte a voi l’ho ricantata!

Foglia di rosaO fiore d’amarantoSe ti fai sposaIo ti sto sempre accanto.

Domani avrete intornoFeste sorrisi e fioriNè penserete ai nostri vecchi amori.Ma sempre notte e giornoPiena di passioneVerrà gemendo a voi la mia canzone.

Foglia di mentaO fiore di granato,Nina, rammenta I baci che t’ho dato!

Der Rücken der Mutter befreitDen, der ihn küsst, von jeder Schuld.

In einem gottlosen HadesDarfst du sehr tief schlafen.Alles ist Traum, alles ist vergessen:Der Affodill ist die Blume der Welt.

›WAS SAGST DU, O WORT DES WEISEN?‹Was sagst du, o Wort des Weisen?»Es ist besser, wenn die sanfte Seele,Die Schwester des wilden Windes,An den Quellen, wo sie trinkt, vorbeizieht.«

Ich weiß, dass das vergebliche Weinen mir Die Wimpern mit einem langen Schatten trübt. O Leben, und eine Träne reicht aus,Um die schwache Flamme zu löschen!

Ich weiß gut, dass sich in der TodesangstMein ausgetrockneter Mund auflöst...Und ein Hauch, o Leben, reicht mir,Um die wenige Asche zu verwehen.

Du sagst: »Hebe den Kopf; binde Die Haare anmutig zu einem Knoten;Und über die Rosen, an denen du zupfst,Lachend, gehe dem Unbekannten entgegen.

Der Geliebte mit den Augen der unstetenSphinx, dem du versprochen bist,Heißt Morgen; und er umschließt dichMit einem frischeren Kranz.«

Er wartet auf mich: Ich weiß. Aber der SpenderDer Freude hat nicht genug Kränze:Er gab die Zypresse der LiebeUnd die Myrte an jemand größeres,

Die Myrte dem Tod, den ich in meinem Verwüsteten Kopf dröhnen höre.Ich zittere nicht.Meine Haare habe ich für immerZu einem verborgenen Knoten gebunden.

Mit beiden Händen habe ichDeine letzten Tränen weggewischt,O Leben.Der Geliebte, der Morgen heißt,Wartet auf mich im ewigen Schatten.

›DAS LETZTE LIED‹

Mir wurde gesagt, dass Ihr,Nina, morgen heiratet.Und ich singe euch noch immerDiese Serenade.Dort, in der leisen EinödeDort, im schattigen Tal,Ach wie oft habe ich sie für euch gesungen!

RosenblattO Blüte des AmarantAuch wenn du heiratest,Werde ich immer bei dir sein.

Morgen werdet ihr umgeben seinVon Festen, Lachen und BlumenUnd nicht an unsere alte Liebe denken.Aber immer, Nacht und Tag,Werde ich euch voller LeidenschaftMein Lied seufzen.

MinzblattO Blume des Granat,Nina, erinnere dichAn die Küsse, die ich dir gab!

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30 I 31 BIOGRAFIEN

ANDRÈ SCHUEN

Der Bariton Andrè Schuen stammt aus dem ladinischen La Val (Südtirol, Italien) und wuchs dort dreisprachig auf – ladinisch, italienisch und deutsch, eine Vielseitigkeit, die sich in seinem jetzi-gen Gesangsrepertoire widerspiegelt. Obwohl lange Jahre das Cello sein Hauptinstrument war, entschied er sich für ein Gesangsstudium an der Universität Mozarteum Salzburg bei Horiana Branisteanu sowie im Bereich Lied und Oratorium bei Wolfgang Holzmair und rundete es mit Meisterkursen bei Kurt Widmer, Sir Thomas Allen, Brigitte Fassbaender, Romualdo Savastano und Olaf Bär ab. 2010 schloss er sein Studium am Salzburger Mozarteum mit Auszeichnung ab.

Schon früh erhielt Andrè Schuen verschiedene Preise, so wurde er im Herbst 2016 für seine erste CD beim Label Avi als »Nachwuchskünstler des Jahres« mit dem »ECHO Klassik« ausge-zeichnet. 2010 war Andrè Schuen Mitglied des »Young Singers Project« in Salzburg. In der Folge wirkte er bei verschiedenen Festspiel-Produktionen mit: mit Sir Simon Rattle in »Salome« sowie

in »Macbeth« unter Riccardo Muti und in »Le rossignol« unter Ivor Bolton. 2012 sang er sowohl bei den »Salzburger Osterfestspielen« als auch beim Sommerfestival die Rolle des Moralès in »Carmen« unter Sir Simon Rattle. Diese Produktion liegt mittlerweile auch als CD bei EMI vor.

Von 2010 bis 2014 war Andrè Schuen Ensemblemitglied der Oper Graz, u. a. als Fürst Jeletzki (»Pique Dame«), Masetto (»Don Giovanni«), Belcore (»L’elisir d’amore«), Ford (»Falstaff«), Papa-geno (»Die Zauberflöte«), Heerrufer (»Lohengrin«) und Alphonse XI. (»La Favorite«). In Montpellier gastierte er als Don Giovanni sowie als Guglielmo in »Così fan tutte«. Andrè Schuen war einer der wenigen Sänger, der gleich dreimal im Da-Ponte-Zyklus von Nikolaus Harnoncourt am Theater an der Wien zu hören war: als Figaro, Don Giovanni und Guglielmo, woraufhin das ORF-Publikum ihm mit großer Mehrheit den Publikumspreis des »Österreichischen Musiktheaterpreises« ver-lieh. 2014 arbeitete er zum ersten Mal mit Teodor Currentzis, in der Titelpartie des »Don Giovanni« in Perm, wo er wiederholt in dieser signifikanten Rolle auftrat. Andrè Schuen ist dem Theater an der Wien eng verbunden. Dort begeisterte er Publikum und Fachpresse gleichermaßen, unter anderem in Paisiellos »Il barbiere di Siviglia« (Titelpartie) unter René Jacobs, als Don Fernando in »Fidelio« sowie in seinem Debüt als Graf in »Capriccio«. Zum Saisonstart 2016 /17 verkörpert Andrè Schuen dort die Titelpartie in der Uraufführung von Anno Schreiers »Hamlet« in der Regie Christof Loys. Weitere Rollendebüts führen ihn nach Genf als Marcello (»La bohème«) sowie mit einer Neuproduktion von »Le nozze di Figaro« nach Angers und Nantes. Highlights auf der Konzertbühne waren Faurés Requiem (Berliner Philharmoniker, Sir Simon Rattle), Brittens »War Requiem« (Swedish Radio Symphony Orchestra, Daniel Harding), das Brahms-Requiem mit dem WDR Sinfonieorchester Köln unter Jukka-Pekka Saraste und Schumanns »Das Paradies und die Peri« bei den Bamberger Symphonikern unter Daniel Harding. In Hamburg gab er letzte Saison zudem sein gefeiertes Debüt in »Elias«.

Seit der Saison 2015 /16 residiert Andrè Schuen am KONZERTHAUS DORTMUND für insge-samt drei Spielzeiten als »Junger Wilder«. Sein erstes Solokonzert in dieser Reihe gab er im Mai 2016 gemeinsam mit dem Trio Boulanger, mit dem er anschließend eine CD mit Werken von Beethoven einspielte, deren Veröffentlichung für den Sommer 2017 geplant ist. Neben seiner außergewöhnlichen Bühnenpräsenz in der Oper sind es zudem Liederabende, in denen Andrè Schuen seine musikalische Vielfältigkeit ausdrücken kann. Mit seinem Pianisten Daniel Heide führen ihn Liederabende unter anderem in die Wigmore Hall in London, nach Oxford, zum »Hei-delberger Frühling« sowie ans Wiener Konzerthaus. Im Frühjahr 2015 erschien die erste Lied-CD des Duos mit Werken von Schumann, Wolf und Martin. Auch Gerold Huber zählt zu seinen Lied-partnern, mit dem er sein Debüt bei der »Schubertiade« in Hohenems geben wird. Im Sommer 2017 gibt Andrè Schuen sein USA-Debüt: Beim renommierten »Tanglewood Festival« präsentiert er sich gemeinsam mit Thomas Ades am Klavier zum ersten Mal dem amerikanischen Publi-kum. Direkt im Anschluss ist er beim »Aspen Music Festival« mit einem Schubert-Liederabend

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(diesmal begleitet von Andreas Haefliger) sowie mit Mahlers Liedern eines fahrenden Gesellen in der Orchesterfassung zu erleben, mit deren Interpretation er bereits bei den Konzerten mit dem Mozarteumorchester unter Trevor Pinnock Publikum und Presse begeisterte.

ANDRÈ SCHUEN IM KONZERTHAUS DORTMUNDAndrè Schuen ist einer von sieben jungen Musikern der Reihe »Junge Wilde«, die sich seit der letzten Saison drei Spielzeiten lang in Dortmund regelmäßig mit unterschiedlichsten Program-men und musikalischen Partnern präsentieren. Dass diese Künstler frischen Wind in die Musik-welt bringen, davon können sich Dortmunder Schüler bei den Besuchen der »Junge Wilden« und das Publikum beim »meet the artist!« nach dem Konzert überzeugen.

DANIEL HEIDE

Der aus Weimar stammende Pianist Daniel Heide zählt zu den gefragtesten Liedbegleitern und Kammermusikern seiner Generation. Seit seinem Studium an der Hochschule für Musik Franz Liszt seiner Heimatstadt bei Ludwig Bätzel und wegweisenden Anregungen durch Christa Lud-wig und Dietrich Fischer-Dieskau konzertiert er in ganz Europa und Asien.

Zu seinen ständigen Partnern zählen Sänger und Sängerinnen wie Andrè Schuen, Christoph Prégardien, Simone Kermes, Ingeborg Danz, Britta Schwarz, Roman Trekel und Tobias Berndt. Außerdem gibt er Liederabende mit Fatma Said, Sophie Harmsen, Sophie Klußmann, Marie Seidler, Hanno Müller-Brachmann, Luca Pisaroni, Melanie Diener, Ruth Ziesak, Johannes Weis-ser, Christian Immler, Stephan Genz, Sebastian Noack und Hans Jörg Mammel. Mit der deutsch-griechischen Mezzosopranistin Stella Doufexis verband ihn eine enge Zusammenarbeit. Ihre gemeinsam aufgenommene CD »Poèmes« mit Liedern von Claude Debussy erhielt den »Preis der Deutschen Schallplattenkritik«.

Als Partner in Sonatenabenden konzertierte er u. a. mit Solisten wie Tabea Zimmermann, Antje Weithaas, Wolfgang Emanuel Schmidt, Jens Peter Maintz, Friedemann Eichhorn, Barbara Bunt-rock, Julian Steckel, Isang Enders, Konstanze von Gutzeit, Benoit Fromanger, Danjulo Ishizaka. Einen wichtigen Impuls für seine Karriere als Liedbegleiter stellt 2011 die Gründung der Konzert-reihe »Der lyrische Salon – Liederabende auf Schloss Ettersburg« dar. Als pianistischer Partner einer Vielzahl renommierter Gesangssolisten hat er dort schon über 40 Liederabende gegeben.

Seine aktuelle CD mit Liedern von Robert Schumann, Hugo Wolf und Frank Martin, die er gemeinsam mit Andrè Schuen beim Label Avi aufgenommen hat, ist im Sommer 2016 mit dem »ECHO Klassik« in der Kategorie »Bester Nachwuchssänger« ausgezeichnet worden.

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TEXTE Ulrich Schardt

GESANGSTEXTEFelix Dapoz ›Ben danter mile steres‹ und ›Alalt al ci‹ sowie Jepele Frontull ›Nos salvans‹ übersetzt von Magdalena Miribung

FOTONACHWEISE S. 04 © Sonja Werner · Konzerthaus DortmundS. 08 © Ulrike MönnigS. 14 © Sonja Werner · Konzerthaus DortmundS. 28 © Sonja Werner · Konzerthaus DortmundS. 34 © Sonja Werner · Konzerthaus Dortmund

HERAUSGEBER KONZERTHAUS DORTMUNDBrückstraße 21 · 44135 Dortmund T 0231-22 696 200 · www.konzerthaus-dortmund.de

GESCHÄFTSFÜHRER UND INTENDANT Benedikt Stampa

REDAKTION Dr. Jan Boecker · Nicole Brodhof

KONZEPTION Kristina Erdmann

ANZEIGEN Nicole Brodhof · T 0231- 22 696 213

DRUCK Hitzegrad Print Medien & Service GmbH

Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche Unterstützung.

Druckfehler und Änderungen von Programm und Mitwirkenden vorbehalten.

IMPRESSUM

MO 29.05.2017NDR Elbphilharmonie Orchester, Thomas Hengelbrock, Solistenensemble | Richard Wagner »Das Rheingold« (konzertante Aufführung)

Musik ist wie ein Puzzle aus Tönen: Viele Elemente fügen sich zusammen zur Erfolgsmelodie des KONZERTHAUS DORTMUND. Unterstützen auch Sie hochkarätige Konzerte und profitieren durch Kartenvorkaufsrecht, exklusive Einladungen, kostenlosen Bezug von Broschüren etc. Werden Sie Teil der Gemeinschaft der »Freunde des Konzerthaus Dortmund e.V.«

Infos: T 0231- 22 696 261· www.konzerthaus-dortmund.de

KONZERTHAUS DORTMUND

FESTLICHE SAISONERÖFFNUNGSamstag, 10.09.2016 · 20.00 Uhr