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JUNGES LEBEN 50 NG|FH 10|2008 Hiphop-Künstler sind erfolgreich – auch hierzulande, weil sie Beobachter einer an- deren sozialen Realität sind, das Erlebte und den rauen Alltag in ihrer Musik ver- arbeiten und ungeschliffen wiedergeben. Hiphop ist also einerseits ein Ventil für die kreative Verarbeitung von Alltagserfahrun- gen, andererseits aber auch ein Zugang in die Gesellschaft. Zumeist stehen dabei die so genannten »sozialen Brennpunkte« im Zentrum der Erzählung. Die Texte klingen oft aggressiv, sexistisch, bedrohlich – aber auch spannend. Daher gilt die Sprache der Rapper auch als cool. Dies sind die Gründe für die erfolgreiche Aneignung der Hiphop- Kultur gerade durch junge MigrantInnen. Globale Bewegung mit lokaler Ausprägung Hiphop hat sich in den letzten drei Jahr- zehnten rasant entwickelt: Aus einer an- fänglichen Subkultur, die in den 70er Jah- ren in New York entstand, wurde eine welt- umspannende Jugendkultur. Die beiden Künstler Kool DJ Herc und Grandmaster Flash, die Anfang der 70er Jahre nur in dem sozial vernachlässigten New Yorker Stadt- teil Bronx bekannt waren, legten die ersten Bausteine für die Hiphop-Kultur. Aus einer kreativen Ursuppe schälten sich die einzel- nen Disziplinen heraus: Breakdance (Tanz), Rap (Sprechgesang), Djing (Discjockey) und Graffiti (Straßenkunst). Mittlerweile wird Hiphop weltweit konsumiert, produ- ziert und vermarktet und Plattenfirmen, Spraydosenhersteller, Textil- und Medien- unternehmen setzen mit den Insignien die- ser Jugendkultur Millionen um. Doch Hiphop ist mehr als ein globales Geschäft. Er ist auch kultureller, politischer und sozialer Ausdruck einer Jugendbewe- gung. Hiphop wurde zudem als globale Be- wegung lokal jeweils unterschiedlich ange- eignet. Gerade diese unterschiedlichen lo- kalen Ausprägungen machen auch den Reiz und die Flexibilität dieser Jugend- kultur aus. In Deutschland wurden zunächst Graf- fiti und Breakdance – also nicht so sehr die Musik, die heute in erster Linie mit Hiphop assoziiert wird – wahrgenommen. Jugend- liche Breakdancer konnte man in den 80er Jahren in den Fußgängerzonen der Groß- städte beobachten. Breakdance erfreut sich heute zwar immer noch großer Beliebtheit, ist aber hauptsächlich in private Kurse und Jugendzentren verdrängt worden. Graffiti Murat Güngör Hiphop – Jugendbewegung mit Brückenfunktion Hiphop hat sich mittlerweile zu einer milieuübergreifenden globalen Jugendkultur entwickelt. Gerade für MigrantInnen ist er auch der Inbegriff eines Lebensgefühls. Die teilweise Romantisierung einer »Gettokultur« führt aber an den wahren Problemen von Jugendlichen oft vorbei. Murat Güngör (*1969) studierte Kulturanthropologie, Soziologie und Politik. Er war Rapper, Produzent, gründete das Musik-Label Looptown und das antirassistische Netz- werk Kanak Attak. Derzeit freier Jugend- bildungsreferent und angehender Lehrer. [email protected]

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Hiphop-Künstler sind erfolgreich – auchhierzulande, weil sie Beobachter einer an-deren sozialen Realität sind, das Erlebteund den rauen Alltag in ihrer Musik ver-arbeiten und ungeschliffen wiedergeben.Hiphop ist also einerseits ein Ventil für diekreative Verarbeitung von Alltagserfahrun-gen, andererseits aber auch ein Zugang indie Gesellschaft. Zumeist stehen dabei dieso genannten »sozialen Brennpunkte« imZentrum der Erzählung. Die Texte klingenoft aggressiv, sexistisch, bedrohlich – aberauch spannend. Daher gilt die Sprache derRapper auch als cool. Dies sind die Gründefür die erfolgreiche Aneignung der Hiphop-Kultur gerade durch junge MigrantInnen.

Globale Bewegung mitlokaler Ausprägung

Hiphop hat sich in den letzten drei Jahr-zehnten rasant entwickelt: Aus einer an-fänglichen Subkultur, die in den 70er Jah-ren in New York entstand, wurde eine welt-

umspannende Jugendkultur. Die beidenKünstler Kool DJ Herc und GrandmasterFlash, die Anfang der 70er Jahre nur in demsozial vernachlässigten New Yorker Stadt-teil Bronx bekannt waren, legten die erstenBausteine für die Hiphop-Kultur. Aus einerkreativen Ursuppe schälten sich die einzel-nen Disziplinen heraus: Breakdance (Tanz),Rap (Sprechgesang), Djing (Discjockey)und Graffiti (Straßenkunst). Mittlerweilewird Hiphop weltweit konsumiert, produ-ziert und vermarktet und Plattenfirmen,Spraydosenhersteller, Textil- und Medien-unternehmen setzen mit den Insignien die-ser Jugendkultur Millionen um.

Doch Hiphop ist mehr als ein globalesGeschäft. Er ist auch kultureller, politischerund sozialer Ausdruck einer Jugendbewe-gung. Hiphop wurde zudem als globale Be-wegung lokal jeweils unterschiedlich ange-eignet. Gerade diese unterschiedlichen lo-kalen Ausprägungen machen auch denReiz und die Flexibilität dieser Jugend-kultur aus.

In Deutschland wurden zunächst Graf-fiti und Breakdance – also nicht so sehr dieMusik, die heute in erster Linie mit Hiphopassoziiert wird – wahrgenommen. Jugend-liche Breakdancer konnte man in den 80erJahren in den Fußgängerzonen der Groß-städte beobachten. Breakdance erfreut sichheute zwar immer noch großer Beliebtheit,ist aber hauptsächlich in private Kurse undJugendzentren verdrängt worden. Graffiti

Murat Güngör

Hiphop – Jugendbewegung mit Brückenfunktion

Hiphop hat sich mittlerweile zu einer milieuübergreifenden globalen Jugendkulturentwickelt. Gerade für MigrantInnen ist er auch der Inbegriff eines Lebensgefühls.Die teilweise Romantisierung einer »Gettokultur« führt aber an den wahrenProblemen von Jugendlichen oft vorbei.

Murat Güngör

(*1969) studierte Kulturanthropologie,Soziologie und Politik. Er war Rapper,Produzent, gründete das Musik-Label

Looptown und das antirassistische Netz-werk Kanak Attak. Derzeit freier Jugend-bildungsreferent und angehender Lehrer.

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Page 2: JUNGES LEBEN Murat Güngör Hiphop - frankfurter-hefte.de · und Publikum«, beschreibt Torch von der Gruppe Advanced Chemistrydieses Le-bensgefühl.Die Sprache,in der man in den

hingegen lässt sich im Alltag fast an jederStraßenecke bemerken.

In Deutschland haben sich vor allemAfrodeutsche und MigrantInnen früh mitHiphop auseinandergesetzt. Maßgeblichzu nennen ist hier die Gruppe AdvancedChemistry, die aus zwei Afrodeutschen, ei-nem Italiener und einem Deutschtürkenbesteht. In ihren Texten spielen die Lebens-situation und der Alltag von Afrodeut-schen und MigrantInnen in Deutschlandeine entscheidende Rolle. Doch nicht nurhistorisch, sondern auch aktuell sieht man,dass die Geschichte der Migration und ihreAuswirkungen auf die Gesellschaft wichti-ge Referenzen für Rapsongs sind.

Hiphop will sichtbar sein

Spätestens seit Mitte der 90er Jahre ent-wickelte sich Hiphop zu einer großenJugendbewegung auch in Deutschland.DieGrenzen gesellschaftlicher Kategorien wieSchicht, Ethnie und Geschlecht wurden inden späten 80er Jahren übersprungen.VomJugend- bis zum Reihenhaus entwickeltesich eine übergreifende Subkultur. Dies be-deutet nicht, dass die unterschiedlichenLebenswelten der Jugendlichen aufgelöstwurden, aber man konnte Brücken schla-gen. Gerade für Türken, Afrodeutsche,Griechen, Italiener oder Jugendliche ausdem ehemaligen Jugoslawien beinhaltetdiese gemeinsame Kultur eine Möglich-keit, um auf sich aufmerksam zu machen.Eine gemeinsame kulturelle Identität er-fordert gemeinsame Sprache und Codes.»Es gab keine Trennung zwischen Bühneund Publikum«, beschreibt Torch von derGruppe Advanced Chemistry dieses Le-bensgefühl. Die Sprache, in der man in denspäten 80er Jahren zunächst rappte, warEnglisch. Erst später entwickelte sich einVerhältnis zur deutschen Sprache.

Wie ist es zu erklären, dass sich aus denillegalen New Yorker Blockpartys der 70erJahre eine globale Jugendkultur entwickeln

konnte? Grob vereinfacht kann man sagen:Hiphop will sichtbar sein! Diese Kulturmöchte in die Gesellschaft hinein und sichnicht etwa – wie Punk – von ihr lösen. Hip-hop kreist um Werte wie: Anerkennung,Teilnahme, Leistung, Kreativität, Gemein-schaft, Wettkampf und politische Artiku-lation.

Identitätsfindung in der Fremde

Die Kinder der sogenannten Gastarbeiterschufen musikalisch einen neuen Rap-sound, indem der persönliche Musikkos-mos, mit dem man aufwuchs, Eingang indie Rapszene fand. So wurden z.B. musika-lische Versatzstücke von Orhan Gencebay,Baris Manco, Ferdi Tayfur oder auch Ibra-him Tatlises, die alle Stars der Arabeskszenein der Türkei waren, zu musikalischenZitaten. Dabei ging es den Künstlern nichtdarum den nationalen Bezug herzustellen,sondern die eigene musikalische Vielfalt zupräsentieren. Versatzstücke von Arabesk-künstlern wurden mit Funk-, Jazz- oderauch Rocksamples gemixt und ließen soneue Soundcollagen entstehen. Das Beson-dere war, dass einerseits der musikalischeHorizont originell verarbeitet und anderer-seits Bezug auf die Migrationsgeschichtegenommen wurde. Denn Arabesk ist selbstein musikalischer Schmelztiegel, entstan-den in den 70er Jahren in der Türkei, pro-duziert von Künstlern, die den Soundtrackfür die Abwanderung vom Dorf in die Stadtschufen. Arabesk besteht aus arabischenund persischen Musikstrukturen, die je-doch mit westlichen Musikinstrumentengespielt werden. Thematisch werden dieSchwierigkeiten der Binnenmigration in-nerhalb der Türkei besungen. Arabesk-songs kreisen um die Fremde, Heimat, Lie-be, Unglück und Verlust. So werden durchdiesen Bezug in der Rapmusik sowohl dieMigrationsgeschichte der Eltern wie auchdie eigene Erfahrung thematisiert. Arabeskschuf musikalische wie inhaltliche Verbin-

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dungen zwischen den Generationen. Auchim Turkish Rap wurden und werden dieSchwierigkeiten der Identitätsfindung inder Fremde thematisiert.

Brückenschlag zwischenden Milieus

Für Jugendliche aus dem bürgerlichen Mi-lieu stellte die Beschäftigung mit Hiphopeine Rebellion gegen die Moral- und Wert-vorstellungen der eigenen Eltern dar. MitHiphop konnte man provozieren undgleichzeitig kreativ sein. Durch diesenBrückenschlag wurde die Verschiebungder Jugendkultur Hiphop vom Abseits derGesellschaft ins Zentrum erst möglich.

Diese beiden Zugänge auf Hiphop vonMigrantenjugendlichen und Afrodeutscheneinerseits und Mittelstandsjugendlichenandererseits haben in Deutschland schonimmer existiert und stehen mal in engerem,mal in entfernterem Verhältnis zueinander.

In diesem Punkt gibt es zudem ein Stadt-Land-Gefälle. Zu einem Konflikt zwischendiesen beiden Momenten kam es erst, als esdurch die Kommerzialisierung von Hiphopmöglich wurde, diese Kultur ökonomischzu verwerten. Die Schaffung des Produktes»Deutschrap« erzeugte den Ein- sowie Aus-schluss in den bzw. aus dem Musikmarkt.Dieser Prozess wurde durch die deutscheWiedervereinigung und dem gesellschaftli-chem Bedürfnis nach nationalen Kultur-produkten beschleunigt. Die rassistischenAnschläge Anfang der 90er Jahre führtenzu einer Entfremdung beider Momente inder Hiphop-Kultur. Es entwickelte sich eineSchieflage zwischen der massenmedialenAufbereitung von Hiphop und der Realitäteines Großteils der Jugendlichen, die wei-terhin in den Jugendhäusern ihre Vor-stellung von Hiphop lebten.

Oberflächlich betrachtet kann man sa-gen, dass die Bandbreite der medialen Ak-teure des Hiphop pluralistisch gewordenist. Es gibt erfolgreiche afrodeutsche, türki-

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sche und deutsche Künstler. Rapper wieBushido, Azad oder Kool Savas, die alle ei-nen Migrationshintergrund haben, verkau-fen mittlerweile durchschnittlich 100.000Einheiten ihrer Alben und schaffen es da-mit, Hiphop in den Mainstream zu katapul-tieren. In ihren Videos stilisieren sie sich alsKämpfer in einem vermeintlich rauen Mi-grantengetto. Bei genauerer Betrachtungwird jedoch deutlich, dass die Pluralisie-rung einhergeht mit einer fehlenden politi-schen Artikulation. Doch auch hier gibt esinteressante Ausnahme-Phänomene wiedas Projekt Brothers Keepers. Insgesamt istHiphop komplexer geworden. Der Grundbesteht darin, dass es keine homogene Sze-ne gibt. Es existieren parallele Hiphop-Sze-nen in Deutschland. Die medial vermitteltesteht nicht immer im Einklang mit den re-gionalen oder auch virtuellen Szenen inDeutschland. Eine Verschiebung von In-halten in den einzelnen Szenen lässt sichebenfalls verfolgen. Sexistische, rassisti-sche, homophobe und Gewalt verherrli-chende Metaphern haben verstärkt Einzuggehalten.

Daneben produziert Rapmusik – wieauch die Popmusik – sexistische und kon-servative Rollenmodelle, die oft nicht ge-brochen sind, sondern herrschende Zu-schreibungen reproduzieren: Sex, Drogenund der eigene Block als Mantra für he-terosexuelle Rapper. Frauen kommen inden gängigen Rap-Videos nur als allzeitbereite sexuelle Objekte vor, die unterwür-fig und stumm ihren Körper präsentieren.In diesem männlichen Blick offenbarensich die Allmachtsfantasien junger Männernach der Kontrolle des weiblichen Kör-pers. Oft werden Männer, die von Arbeits-losigkeit, fehlenden Perspektiven und Va-terlosigkeit betroffen sind, davon angezo-gen. Das Bild von der Heiligen und derHure wird hier stets aufs Neue bedient.

Es gibt inzwischen aber auch eine agileSzene, die sich trotz ökonomischer Krisenseitens der Plattenindustrie eine eigeneInfrastruktur aufbaut. In diesem Zusam-

menhang sind die Erfolge von IndependentLabels wie Royalbunker oder Aggroberlin zunennen. Inhaltlich ist auffällig, dass es inden Songtexten aktuell erfolgreicher Pro-duktionen eine Hinwendung zu einemscheinbar authentischen Ort wie demBlock, der Straße oder dem Getto gibt.Damit geht eine Idealisierung und Roman-tisierung einher. Begriffliche Zuschreibun-gen wie gefährlich, bedrohlich, Unbere-chenbarkeit, Aufbegehren, Männerbund,Authentizität und eine aufgeladene Sexua-lität vermischen sich dabei und machen dieBezugnahme auf das Getto sowohl für Pop-linke wie auch für Mittelstandsjugendlicheinteressant. Für die Mittelstandsjugend-lichen repräsentiert das Getto neben derRebellion und dem Tabubruch gegenüberden Eltern auch die Betonung einer unkon-trollierten Sexualität. Für die Poplinkesymbolisiert das Getto einen Ort des Auf-begehrens gegenüber rassistischen Zu-schreibungen. Beiden Betrachtungen liegtdie Suche nach einem authentischen Rapzugrunde. Das Getto verkörpert bei dieserBetrachtung eine scheinbar wahre lokalePraxis. Durch diese einseitige Betrachtungdes Gettos fokussiert sich der Blick auf einemännlich orientierte Praxis der Revierver-teidigung. Damit einher geht eine sexisti-sche, patriarchalische, homophobe und ag-gressive Haltung, welche sich in Spracheund Inhalt bemerkbar macht. Die romanti-sierenden Bilder sind statisch und nicht dy-namisch angesetzt. Diese Betrachtung pro-duziert Einschluss in den Musikmarkt undgleichzeitig Ausschluss, da die Rapper aufbestimmte stereotype Rollen festgeschrie-ben werden. Der Moment des Ausbruchs,die Teilnahme, Mitgestaltung und Verände-rung der Gesellschaft, geht bei dieser Be-trachtung verloren. Die wirklichen Proble-me wie Arbeitslosigkeit, fehlende Bildungs-chancen, sozial desolate Vorstädte, repressi-ve Ausländergesetze, Ausgrenzungen vonFrauen und Schwulen sowie schwierigeökonomische Bedingungen fallen dabeiunter den Tisch.

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