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Jurybericht Dezember 2020 Projektwettbewerb Erweiterung Wohn-und Werkheim Worben, 3252 Worben

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Jurybericht Dezember 2020

Projektwettbewerb Erweiterung Wohn-und Werkheim Worben, 3252 Worben

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Inhaltsverzeichnis

1 Bestimmungen zum Verfahren

2 Wettbewerbsaufgabe

3 Ablauf der Jurierung

4 Rangierung, Empfehlung und Würdigung

5 Genehmigung Preisgericht

6 Couvertöffnung

7 Rangierte Projekte

8 Projekte im 2. Rundgang

9 Projekte im 1. Rundgang

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Wohn- und Werkheim Worben, 3252 Worben, Jurybericht Dezember 20204

1 Bestimmungen zum Verfahren

Veranstalterin

Stiftung Wohn- und Werkheim Worben Breitfeldstrasse 113252 Worben

Verfahren

Der Projektwettbewerb wurde als selektives Verfahren nach der kantonalen Ver-ordnung über das Beschaffungswesen (ÖBV vom 1.Januar 2015). Aufgrund der Eignungskriterien wurden durch das Preisgericht 8-10 Teilnehmende ausgewählt. Die selektierten Architektinnen und Architekten wurden zu einem anonymen Pro-jektwettbewerb eingeladen, subsidiär galt die SIA- Ordnung 142, Ausgabe 2009.

Verfahrensbegleitung

Beat Häfliger, Architekt HTLBlumenweg 6c, 3063 Ittigen079 238 00 25 [email protected]

Wettbewerbssekretariat

skript Architekten GmbHMünzrain 103005 Bern031 311 20 25www.skript-architekten.ch

Präqualifikation

Das Auswahlverfahren wurde unter Namensnennung durchgeführt. Teilnahme-berechtigt waren Architekten mit Wohn- oder Geschäftssitz in der Schweiz oder einem Vertragsstaat des GATT/WTO – Übereinkommens über das öffentliche Beschaffungswesens, soweit dieser Gegenrecht gewährt, und zudem über fol-gende Ausbildung bzw. Zulassung verfügen: Diplom ETH, AAM oder FH oder Eintrag REG A oder REG B für Schweizer, bzw. gleichwertige Berufsausbildung oder Zulassung gemäss den Satzungen des entsprechenden Landes. Die Ver-antwortung der Erfüllung der Eignungskriterien lag bei den Bewerbern.

Im Rahmen des Auswahlverfahrens wurden die Bewerbungen der interessierten Architektinnen und Architekten nach gewichteten Eignungskriterien und Referen-zen von der Jury beurteilt.Die Beurteilung und Rangierung von 50 Bewerbungen ergab folgende 10 Teil-nehmer für den Projektwettbewerb:

- Bolt Partner Architekten AG, Winterthur- Bart & Buchhofer Architekten AG, Biel- Campanile + Michetti Architekten AG, Bern- Co. Architekten AG, Bern- Rykart Architekten AG, Bern- Froelich & Hsu Architekten AG, Brugg- ARGE Futurafrosch- Architektur und Raumentwicklung GmbH & Sonja Huber Architektur, Zürich und Bern- ARGE Thomas De Geeter Architektur GmbH & CH Baumanagement AG, Zürich & Bern- Atelier Prati Zwartbol, Zürich- ARGE Müller Mantel Architekten AG mit Stefanie Scherer & Bosshard und Partner AG, Zürich

Die Teilnahme an der Vorauswahl wurde nicht entschädigt.Das Resultat der Präqualifikation wurde allen Bewerbern mittels Verfügung er-öffnet.Das Auswahlverfahren hatte sich gegenüber dem ursprünglichen Terminplan ver-zögert.

Projektwettbewerb

Den 10 Teilnehmern am Wettbewerb wurde die Wettbewerbsunterlagen sowie das Modell anlässlich einer Begehung am 06.07.2020 im Wohn- und Werkheim ausgehändigt.

Verbindlichkeit

Die Bauherrschaft beabsichtigt, die Verfassenden des erstrangierten Projektes mit der Weiterbearbeitung der Bauaufgabe zu beauftragen; vorbehalten bleiben die notwendigen Kreditbewilligungen und einvernehmliche Vertragsabschlüsse. Grundlage bildet die SIA Honorarordnung 102 (Ausgabe 2014) mit der Honorar-berechnung nach den Baukosten.Die Stiftung Wohn– und Werkheim Worben behält sich vor, einen Teil der Planer-leistungen (ca. 40 % der Leistungen gemäss SIA-Ordnung 102) an Dritte zu ver-geben, z.B. für den Fall einer örtlichen Bauleitung.Streitfälle in Verfahrensentscheiden werden durch die ordentlichen Gerichte be-urteilt.

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Preisgericht

Sachpreisrichter/-innen:- Andreas Leiser, Stiftungsrat Präsident Bauausschuss Stiftung WW Worben- Daniel Hänzi, Stiftungsrat WW Worben- Roland Wyss, Institutionsleiter WW WorbenErsatz-Sachpreisrichter:- Markus Jöhl, Stiftungsrat Stiftung WW Worben

Fachpreisrichter/-innen:- Dominique Lorenz Architektin ETH SIAP- Christine Odermatt Architektin ETH SIA FSAI Vorsitz Preisgericht- Stefan Graf Architekt HTL SIA- Lukas Meyer Architekt ETH SIAErsatz-Fachpreisrichter:- Beat Häfliger Architekt HTL Wettbewerbsbegleiter

weitere nicht stimmberechtigte Mitglieder:- Priska Jungi, Leiterin Pflege Wohn- und Werkheim Worben

Entschädigung / Preissumme

Für den Projektwettbewerb standen dem Preisgericht für Entschädigungen, Prei-se und allfällige Ankäufe insgesamt CHF 90‘000.- (exkl. MWST.) zur Verfügung. Dieser Betrag wird voll ausgerichtet. Jeder zur Beurteilung zugelassene Beitrag erhält eine fixe Entschädigung von je CHF 5‘000.- (exkl. MWST). Der Rest der Summe wird für ca. drei bis vier Preise und allfällige Ankäufe verwendet.

Beurteilungskriterien

Gesamtkonzeption- Leitidee- Architektonische Gestaltung- Gestaltung der Umgebung, Bezug zu Altbau und Nachbarschaft- Erschliessungskonzept, Fussgänger- und Fahrverkehr, Anlieferung- BewilligungsfähigkeitFunktionalität- Raumorganisation und betriebliche Abläufe- räumliche Qualität der Wohn- und Pflegezimmer- Identität der einzelnen Wohngruppen- Organisation der Infrastrukturräume (Gemeinschaftsraum, Küche)Wirtschaftlichkeit- Konstruktive Umsetzung- Erstellungskosten (Betriebskosten)- Nachhaltigkeit (Material, Ökologie)

2 Wettbewerbsaufgabe

Ausgangslage

Das Wohn und Werkheim Worben ist seit bald 27 Jahren in Betrieb. Seit der Er-öffnung im Juli 1991 hat sich im Bereich der Betreuung und Unterstützung von Menschen mit einer Beeinträchtigung viel verändert und weiterentwickelt. Nach der Prüfung von Varianten hat sich der Stiftungsrat entschieden, möglichst viele dem Wohnen dienende Nutzungen in einem Neubau zu organisieren. Im be-stehenden Gebäude verbleiben die Werkstätten und weitere betriebsnotwendige Bereiche. Diese betriebliche Zweiteilung, Wohnen im Neubau – Arbeiten im Alt-bau, bildet die Grundlage für das Raumprogramm und für den Projektwettbewerb. Das Raumprogramm des Wohnneubaus berücksichtigt die „Mindestanforderun-gen an Raumprogramm und Hindernisfreiheit von Institutionen für erwachsene Menschen mit Behinderungen“. (GEF 01.08.2018). Im Altbau werden durch die betriebliche Neuorganisation und der daraus resultierenden Umnutzung kleinere Umbauten erfolgen.

Aufgabenstellung

Die Aufgabe bestand darin, unter Einhaltung des Raumprogrammes und unter Beachtung der begrenzten finanziellen Mittel und der engen Platzverhältnisse einen attraktiven Neubau und ein angemessenes Umbauprojekt im Altbau zu ent-wickeln, die den spezifischen Anforderungen der Bewohnern und des Betriebs gerecht werden. Die verminderten körperlichen und/oder geistigen Möglichkei-ten der zu betreuenden Klientinnen und Klienten waren zu berücksichtigen. Der Wohnlichkeit der beiden Wohngruppen und der zentralen Lage des Gemein-schaftsraumes war speziell Rechnung zu tragen.

Wettbewerbsperimeter

Die Stiftung ist im Besitz der Parzelle Nummer 382. Die Klein- und Gartenbauten dürfen abgebrochen werden. Der Wettbewerbsperimeter war im Situationsplan mit einer rotgefärbten Linie eingezeichnet.

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Baurechtliche Bestimmungen

Grundbuch: Gemeinde Worben, Parzelle Nr. 382, Fläche total 2659 m2

Bauzone: ZöN K

Bauvorschriften: Grenzabstand GA 6mGebäudehöhe 10mGebäudelänge max. 60mGeschosse max. 3Lärmempfindlichkeitsstufe 3Strassenabstand von der Breitfeldstrasse 3.60m ab Fahrbahnrand (Kant. SG Art.80 Abs. b)Durch ein Näherbaurecht kann der Gebäudeabstand zwischen dembestehenden Gebäude und dem Neubau bis auf 6.00m reduziert werden (GBR Art.19 Abs.5)VKF Brandschutz- Gebäudeabstand min. 5.00mVKF Brandabschnitte und Fluchtwege; bei 3 oder mehr Geschossen ist mehr als ein vertikaler Fluchtweg erforderlich. Bildung eines Brandabschnittes pro vertika-len Fluchtweg

Erschließung

Der heutige Eingang von der Breitfeldstrasse soll als Haupteingang bestehen bleiben.Der Neubau soll ebenfalls von der Breitfeldstrasse erschlossen werden.Die Anlieferung kann auch von der Ost- oder Südseite her erfolgen.

Umgebung

Das Terrain rund um das Projekt soll soweit als möglich naturnah und versicke-rungsfähig gestaltet werden. Es ist im Erdgeschossplan darzustellen. Der heuti-ge Baumbestand ist im Schutzzonenplan nicht verzeichnet und damit nicht ge-schützt.Mit der Erstellung des Neubaus fallen die heutigen z.T. gedeckten Parkplätze und der Garten weg. Als Ersatzstandort stellt die Gemeinde der Stiftung im Baurecht auf der anderen Seite der Breitfeldstrasse Land für Parkplätze zur Verfügung (Parz. Nr. 88).

Hindernisfreies Bauen

Die behindertenfreundliche Gestaltung der Anlage ist sicherzustellen. Es kommt nebst der Norm SN 521 500 mit Leitfaden (1993) das Merkblatt „Rollstuhlgängig-keit bei Sonderbauten7/10 Stand 1.07.2010“ der Schweizerischen Fachstelle für behindertengerechtes Bauen zum Tragen. Die erhöhten Anforderungen gegen-über der Norm SN 521 500 sind bei der Planung einzuhalten.

Wirtschaftlichkeit

Erstellungskosten: Mit der Bauherrschaft und der Subventionsbehörde sind maximale Baukosten (BKP 1 bis 9) von Fr. 6‘000‘000.- (inkl. MwSt.) für den Neubau abgesprochen. Für die Umbauten im bestehenden Gebäude werden für BKP 1 – 9 Fr. 300‘000.- (inkl. MwSt.) eingestellt. Die baulichen Massnahmen sind so zu wählen, dass diese Vorgaben erreicht werden können.

Allgemeine Anforderungen

In dem zu projektierenden Neubau sollen 18 Bewohnerzimmer sowie eine 3.5 Zimmerwohnung - Assistenzwohnung (selbständiges, betreutes Wohnen) unter-gebracht werden. Weiter sollen ein Mehrzweck- und Essraum mit zugehöriger gewerblicher Küche und Nebenräumen eingeplant werden. Der Neubau soll so konzipiert sein, dass er den wesentlichen Lebens- und Gesundheitsbedürfnissen der behinderten Klientinnen und Klienten entspricht. Der Neubau soll ein wohn-liches „Zuhause“ für Bewohner und Bewohnerinnen bieten und ihre unterschied-lichen geistigen und körperlichen Fähigkeiten berücksichtigen.

Der Altbau soll zukünftig vorwiegend als Werkstatt- und Infrastrukturgebäude mit Verwaltung, Wäscherei und Lager genutzt werden. Da der Altbau bereits um-gebaut wurde, müssen Umbauarbeiten bezüglich Tragstruktur zurückhaltend ge-plant werden. Die heutigen Raumabmessungen sind wenn immer möglich zu respektieren. Eine betrieblich sinnvolle und behindertengerechte Verbindung zwischen Alt- und Neubau ist vorzusehen.

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Raumprogramm

Neubau

Wohngruppen2 Wohngruppen mit je 10 1-Bettzimmer, pro Wohngruppe je 1 Gruppenaufenthaltzugehörige Neben- und Versorgungsräume1 x 3.5 Zimmerwohnung für Begleitetes Wohnen

Öffentliche Räume 1 Gemeinschaftsraum mit Garderobe WC

Gewerbliche Küche mit Nebenräumen

Technikräume

Aussenanlagen1 Sitzplatz vor dem GemeinschaftsraumVerbindung zum Altbau

Altbau

1 x 5.5 Zimmerwohnung für begleitetes Wohnen

Bestehende Werkstätten mit neuen Ateliers

Vergrösserung der Administration

Wäscherei in funktionell besserer Lage

Lager

Technikräume

3 Ablauf der Jurierung

Vorprüfung

Die eingereichten 10 Projekte wurden durch die Wettbewerbsbegleitung wer-tungsfrei vorgeprüft. Zuhanden des Preisgerichts wurde ein Vorprüfungsbericht erstellt, der folgende Punkte umfasst:

Formelle Prüfung- Abgabetermine und Bestimmungen zur Anonymität- Vollständigkeit, Form und Umfang der Abgabe

Inhaltliche Prüfung- Flächenkennwerte- Rauminhalt- Baurechtliche Bestimmungen- Hindernisfreies Bauen - Brandschutz / Sicherheit - Bauweise / Ökologie Neubau - Einhaltung Raumprogramm für Alt- und Neubau

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1.Jurytag 18.11.2020

Andreas Leiser begrüsst die anwesenden Jurymitglieder und übergibt den Vor-sitz für die Jurierung an Christine Odermatt. Weiter nimmt die Jury Kenntnis vom Einsitz von Annemarie Bauder als Expertin und Ersatz für den abwesenden Markus Jöhl. Das Preisgericht ist voll-zählig und beschlussfähigIn einem freien Rundgang orientieren sich die Anwesenden über die Ergebnisse des Wettbewerbes.Anschliessend stellt die Wettbewerbsbegleitung den Bericht zur Vorprüfung vor. Alle 10 Projekte sind anonym, rechtzeitig und vollständig abgegeben worden und werden deshalb zur Jurierung zugelassen. Bei 4 Projekten wurde der Gebäude-abstand geringfügig unterschritten. Die Projekte konnten alle trotzdem zur Be-urteilung zugelassen werden. Das Projekt 03 „Werkstück“ weist im Neubau nur einen vertikalen Fluchtweg auf.

Je ein Sach- und ein Fachpreisrichter beurteilen 2 Projekte nach den Kriteri-en Leitidee, architektonische Gestaltung, Bezug Alt- Neubau, Erschließungs-konzept, Raumorganisation und betriebliches Konzept, Identität der einzelnen Wohngruppen, konstruktive und materialmässige Umsetzung, Erstellungs- und Betriebskosten, Nachhaltigkeit. Im Rahmen der Vorstellung der Projekte durch die 2-er Gruppen im Plenum wer-den alle 10 Projekte bezüglich den Kriterien und allfälliger Mängel diskutiert.

1. BewertungsrundgangFolgende Projekte scheiden aufgrund von ortsbaulichen und betrieblichen Män-geln aus.01 „CYPRINUS“06 „Der Igel und sein Nest08 „ARCHINOAH“09 „zämehäbe“10 „Blue in Green“

2. Bewertungsrundgang Anschliessend werden nochmals im Plenum alle Projekte intensiv bezüglich ihrer Qualitäten diskutiert. Dabei verbleibt die Jury bei ihren Entscheidungen aus dem 1.Rundgang. Obschon 2 weitere Projekte zum Teil gute Ideen aufweisen aber leider für ein Verbleiben für die Schlussrunde doch Mängel aufweisen scheiden in diesem Kontrollrundgang folgende Projekte aus.03 „Werkstück“04 „WOHNEN DA.HEIM“

Die Jury beschliesst alle 10 Projekte zu beschreiben.

2.Jurytag 02.12.2020

Das Preisgericht versammelt sich vollzählig und ist somit beschlussfähig.Das Protokoll vom 1. Jurytag wird genehmigt.Dem Preisgericht wird vor jedem Projekt der von einem Fachjuror verfasste Pro-jektbeschrieb vorgelesen. In der jeweilig folgenden Diskussion werden sowohl Vor- wie Nachteile der Projektvorschläge herausgearbeitet. Vor allem werden die Vertreter des Betriebes aufgefordert aus ihrer Sicht die verschiedenen Konzepte und Organisationen zu beurteilen und zu prüfen. Nach der detaillierten Beurteilung der Projekte werden in einem Kontrollrund-gang die getroffenen Entscheide überprüft. Dabei wird das Projekt Nr.06 „Der Igel und sein Nest„ wegen doch einiger sehr positiver Aspekte vom 1.Rundgang in den 2.Rundgang verschoben.

Nach dem Kontrollrundgang präsentiert sich das Ergebnis wie folgt:

Ausgeschieden im 1. Rundgang:01 „CYPRINUS“08 „ARCHINOAH“09 „zämehäbe“10 „Blue in Green“

Ausgeschieden im 2 . Rundgang:03 „Werkstück“ 04 „WOHNEN DA.HEIM“06 „Der Igel und sein Nest“

Für die Rangierung verbleiben folgende Projekte:02 „Deheimä!“05 „Blauer Falter“07 „Charles and Ray“

Die verbliebenen 3 Projekte werden intensiv mit einander verglichen. Dabei zeigt sich, dass die Projekte Nr. „05 „Blauer Falter“ und Projekt Nr. 07 “Charles and Ray“ das gleiche organisatorische Konzept aufweisen, das Projekt Nr. 02 “Dehei-mä!“ mit dem vorgeschlagenen „Kreuzgrundriss“ eine spezielle Lösung aufweist.Im Abwägen und Werten aller Qualitäten der drei verbliebenen Projekte bezüg-lich Städtebau, architektonischem Ausdruck, Grundrissorganisation, betriebli-che Anforderungen, Konstruktion und Wirtschaftlichkeit zeichnet sich eine klare Rangfolge mit der entsprechenden Preiszuteilung ab:

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5 Genehmigung Preisgericht

Der vorliegende Bericht wurde durch die Veranstalterin und das Preisgericht ge-nehmigt.

Das Preisgericht

Sachpreisrichter: Andreas Leiser

Daniel Hänzi

Roland Wyss

Fachpreisrichter: Dominique Lorenz

Christine Odermatt

Stefan Graf

Lukas Meyer

Wettbewerbsbegleitung: Beat Häfliger, Architekt

4 Rangierung, Empfehlung und Würdigung

1. Rang 1. Preis Fr. 16‘000.- 05 „Blauer Falter“ 2. Rang 2. Preis Fr. 14‘000.- 07 „Charles and Ray“3. Rang 3. Preis Fr. 10‘000.- 02 „Deheimä!“

Nach einstimmiger Genehmigung dieser Rangierung, der Preiszuteilung und der vorhergehenden Ausscheidungen werden die Empfehlungen an die Bauherr-schaft und an den Verfasser des Projektes im 1. Rang formuliert.

Empfehlung

Das Preisgericht empfiehlt der Bauherrschaft einstimmig das Projekt 05 “Blauer Falter“ zur Ausführung, bzw. dessen Verfasser mit den weiteren Planungsarbei-ten gemäss Wettbewerbsprogramm zu beauftragen.

Dabei sind neben der Berücksichtigung des Berichtes folgende Punkte beson-ders zu beachten:- Der Zwischenbau mit Terrasse und Fluchttreppe muss mit der Bauverwaltung von Worben baupolizeilich überprüft werden. - Die Breite der Korridore ist nach Möglichkeit zu optimieren.- Auf den Wohngeschossen ist der Vorbereich vor dem Lift zu vergrössern.

Würdigung

Die Bauherrschaft und das Preisgericht würdigen die geleistete Arbeit der Teil-nehmer und stellen fest, dass die Vielfältigkeit der Projekte für die Entschei-dungsfindung sehr wertvoll war. Sie danken für die Teilnahme am Wettbewerb.

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6 Couvertöffnung

Preisträger

1. Rang 05 „Blauer Falter“ Thomas De Geeter Architektur GmbH, Zürich

2. Rang 07 „Charles and Ray“ Stutz Bolt Partner Architekten AG, Winterthur

3. Rang 02 „Deheimä!“ Bart & Buchhofer Architekten AG, Biel/Bienne

2. Rundgang

03 „Werkstück“ Froelich & Hsu Architekten, Zürich

04 „WOHNEN DA.HEIM“ Rykart Architekten AG, Liebefeld

06 „Der Igel und sein Nest“ ARGE Futurafrosch- Architektur Raumentwicklung GmbH & Sonja Huber Architektur GmbH, Zürich & Bern

1. Rundgang

01 „CYPRINUS“ ARGE Müller Mantel Architekten AG & Stefanie Scherer Architektin mit Bosshard und Partner AG, Zürich

08 „ARCHINOAH“ CampanileMichetti Architekten AG, Bern

09 „zämehäbe“ Co. Architekten AG, Bern

10 „Blue in Green“ Atelier Prati Zwartbol, Zürich

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7 Rangierte Projekte

Projekt Nr. 05 „Blauer Falter“

1. Rang / 1. Preis 16‘000.-

Verfasser: Thomas De Geeter Architektur GmbH Scheuchzerstrasse 35 8006 Zürich

Thomas De Geeter

Graber Allemann Landschaftsarchitektur GmbH Zürcherstrasse 86a

David Näf

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Wohn- und Werkheim Worben, 3252 Worben, Jurybericht Dezember 2020 13

Der Projektvorschlag übernimmt die Gebäudebreite des Bestandesbaus und schlägt einen kompakten Gebäudekörper mit einem mehrfach gefalteten Dach in Ost-Westrichtung vor. Das Volumen erscheint als eine typische Reihenhauszei-le und verstärkt den Eindruck eines Wohngebäudes. Mit dieser volumetrischen Strategie kann die Körnigkeit der umgebenden Bebauungsstruktur aufgenom-men werden. Aufgesetzte Schornsteine verstärken den Eindruck kleiner Häuser. Mit der Geometrie und der identischen Farbgebung werden der Bestandesbau und der Neubau zu einem neuen Ganzen vereint. In der Schnittstelle wird eine gedeckte Verbindung vorgeschlagen, die auf zwei Ebenen attraktive Aufenthalts-bereiche schafft und gleichzeitig der Entfluchtung des Neubaus dient. Mit dem rotbraunen Ziegeldach, den verputzten Fassadenflächen sowie den Fensterlä-den werden gleichzeitig Elemente der Umgebungsbauten aufgenommen und in einer zeitgenössischen Art umgesetzt.

Die Adresse im Bestandesbau wird beibehalten. An der Schnittstelle zwischen dem Bestandesbau und dem Neubau befindet sich ein gedeckter Hof, welcher als geschützter Aussenraum des anliegenden Gemeinschaftsraumes dient. Da-rüber befindet sich ein gemeinschaftlicher Dachgarten, nutzbar für beide Wohn-gruppen. Die baurechtlich maximale Fläche der gedeckten Verbindung wird leicht überschritten und muss eingehalten werden. Über eine eingezogene Par-tie wird der Gemeinschaftsraum wie auch die Wohnnutzung von Nordwesten her erschlossen. Ein zweiter Zugang etwas südlich führt direkt in die Vertikaler-schliessung und dient auch der Adressierung der 3.5-Zimmer-Wohnung im Erd-geschoss. Die Erschliessung und Anlieferung der Küche erfolgt getrennt von den Haupteingängen über den Unteren Zelgweg.

Der Gemeinschaftsraum – neuer sozialer Mittelpunkt der Überbauung - wird an der Schnittstelle zum Bestandesbau vorgeschlagen und besitzt eine gut nutzbare Raumproportion. Er erstreckt sich über die gesamte Gebäudetiefe und profitiert von der Morgen- wie auch von der Abendsonne. Direkt anschliessend befinden sich zentral die Küche sowie alle zudienenden Räume. Die Küche ist optimal positioniert. Sie öffnet sich gegen den Gemeinschaftsraum und kann rückwär-tig die beiden Wohngeschosse bedienen. Die beiden Obergeschosse sind als selbstverständlich und attraktiv organisierte Wohngruppen ausgebildet. Die 20 Individualzimmer sind alle gegen Osten orientiert. Gegen Westen befinden sich zwei grosszügig bemessene Wohn- und Aufenthaltsräume mit einer dazwischen liegenden Küchenzeile am Tageslicht. Der Neubau kommt mit einer zentralen Treppenanlage im Zentrum aus, der zweite Fluchtweg wird mit Hilfe einer einläu-figen Aussentreppe und des Dachgartens sichergestellt. Es stellt sich die Frage, wie im Bereich der Aufenthaltsräume die privaten Zimmertüren vor ungewollten Einblicken geschützt werden können. Der Bestandesbau wird mit wenigen, präzisen Eingriffen optimiert. Durch den Wegfall der äusseren Fluchttreppe, wird die zentrale Erschliessung als Flucht-treppenhaus ausgebaut. Mit Ausnahme der betreuten Wohngruppe dient der Be-standesbau neu ausschliesslich der Arbeitsnutzung. Der grosszügige

Arbeits raum im Hochparterre verbleibt unverändert und kann weiterhin flexibel bespielt werden.

Die Volumetrie des Neubaus besitzt eine wohltuende Einfachheit, ebenso die Fassadengestaltung mit der konsequent übereinander liegenden Befensterung. Die an den Bestandesbau angelehnte, äussere Materialisierung ist sehr selbst-verständlich. Die Faltung der Dächer wird im 2.Obergeschoss in die Innenräume überführt. Der Rhythmus der Satteldächer strukturiert den Korridor- und Gemein-schaftsbereich. Im Bereich der Individualzimmer wird er halbiert. Jedes Zimmer erhält somit optisch ein eigenes Satteldach, es entstehen Zimmer mit einem at-traktiven Querschnitt. Trotz seiner beschränkten Grösse, wird der Aussenraum je nach Lage unter-schiedlich behandelt und attraktiv gestaltet. Es entstehen viele Orte, die von den Bewohnern angeeignet werden können. Das Thema der Hecke mit Baum wird aufgenommen. Die Hecken geben den Gärten eine gewisse Intimität und Privat-sphäre.

Der Neubau ist komplett als einfaches Massivbauwerk konzipiert. Der äussere Fassadenputz sowie die inneren, verputzen Wandflächen unterstreichen die an-gestrebte Einfachheit. Die Fassaden sind als Einsteinmauerwerk vorgeschlagen, die Zwischendecken in Ortbeton. Einzig die Dachkonstruktion ist als klassisches Sparrendach in Holz konstruiert. Im Innern ist die Statik auf einen Skelettbau mit vorfabrizierten Stützen reduziert. Damit wird eine Nutzungs- und Umbauflexibi-lität erzielt. Das Projekt liegt bezüglich des Gebäudevolumens im unteren Drit-tel aller Projekte. Zusammen mit der einfachen Bauweise ist ein wirtschaftliches Projekt zu erwarten.

Beim Projekt ‚Blauer Falter’ handelt es sich um ein sehr interessantes und intel-ligentes Projekt. Die auf mehreren Ebenen integrative städtebauliche Haltung ist sehr schlüssig dargelegt. Der Neubau wird als attraktives Wohnhaus gelesen und bildet mit dem Bestandesbau ein neues Ganzes. Gleichzeitig werden Elemente der umgebenden Bebauungen übernommen und auf eine zeitgenössische Art weiterentwickelt. Betrieblich weist das Projekt keine Mängel auf und bietet den Bewohnern in vielerlei Hinsicht hohe Nutzungs- und Aufenthaltsqualitäten.

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Wohn- und Werkheim Worben, 3252 Worben, Jurybericht Dezember 202018

Projekt Nr. 07 „Charles and Ray“

2. Rang / 2. Preis 14‘000.-

Verfasser: Stutz Bolt Partner Architekten AG Katharina Sulzer Platz 10 8400 Winterthur

Alex Cazurra Basté Alba Villanueva Gimeno

Holzbaubüro Reusser GmbH Zur Kesselschmiede 29 8400 Winterthur

Florian Burkard

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Wohn- und Werkheim Worben, 3252 Worben, Jurybericht Dezember 2020 19

Die Projektverfasser schlagen einen Neubau ähnlicher Proportion des Bestands vor, der leicht von der Strasse und den Fluchten des Altbaus zurückversetzt ist und sich selbstverständlich ins Bebauungsmuster des Quartiers einpasst. Mit dem leichten Versatz zum Bestand schaffen die Verfasser mit einfachen Mitteln eine adäquate und gelungene Eingangssituation für die neue Gesamtanlage. In der Höhe orientiert sich der Neubau ebenfalls am Bestand und bleibt kompakt.

Durch einen volumetrischen Einschnitt an der Nordwestecke wird ein grosszügig überdachter Bereich ausgeschieden, der sowohl als Hauptzugang wie auch als Aussenraum für die Bewohner genutzt wird und damit eine präzise Adressierung formuliert. Die Tiefe des Einschnitts in Relation zur Höhe wird in Bezug auf die Aufenthaltsqualität kritisch beurteilt. Hier wäre der Nachweis zu erbringen, ob nicht zugunsten der räumlichen Qualität, das Erdgeschoss erhöht werden sollte und ein Mehrvolumen in Kauf zu nehmen wäre.Über einen noch etwas knapp ausformulierten Zugang wird die Eingangshalle betreten, die die Eingänge der beiden Bereiche - Wohngruppen und betreutes Wohnen - gut organisiert und der Wohnung die gewünschte Eigenständigkeit zuspricht. Die Anlieferung wird rückseitig, losgelöst vom Haupteingang, vorgesehen und ist optimal an die Küche angegliedert. Die behindertengerechte Verbindung wird im Zwischenbereich der beiden Ge-bäude gelöst. Eine flach geneigte, überdachte Rampe führt vom Altbau bis zum überdachten Eingangsbereich des Neubaus. Dass die Rampe in den Aufent-haltsbereich vor dem Gemeinschaftsraum führt ist jedoch bedingt praktikabel, schränkt dessen Nutzbarkeit ein und schwächt den Aussenraum empfindlich. Ebenso könnte zugunsten der Aufenthaltsqualität auf die nicht mehr nötige, be-stehende Aussentreppe verzichtet werden.

Das Erdgeschoss ist übersichtlich und mit kurzen Wegen organisiert. Eine Halle anstelle eines Korridors einzufügen überzeugt und lässt den Grundriss trotz der Kompaktheit grosszügig erscheinen. Der zweiseitig belichtete Gemeinschafts-raum, mit einer Gartenseite und einer Hauptseite mit Bezug zum Eingang, ist attraktiv und verspricht eine vielseitige Nutzung. Mit einer Vergrösserung des Eingangsbereichs könnte der noch etwas schmale Zugang zum Gemeinschafts-raum verbessert werden.Mit dem Lift oder der offenen Treppe werden die Wohngruppen im 1. und 2. Obergeschoss erschlossen. Die geschossweisen Podeste wirken etwas knapp und der Liftausgang zur Teeküche nicht zwingend. Die Zimmer sind beidseitig in Reihe und versetzt zueinander angeordnet. Durch den Versatz der Zimmer-schichten entstehen an den beiden Gebäudeenden attraktive Zonen, die mit dem Gruppenaufenthalt und den weniger tiefen Räumen besetzt sind. Dadurch kann geschickt auf lange Korridore verzichtet werden. Etwas unglücklich ist die Plat-zierung des Eingangs zur Wohngruppe an der engsten Stelle. Ebenfalls wird gewünscht, dass die Zimmereingänge nicht direkt vom Gruppenaufenthalt ein-sichtig sind. Dies könnte wie in der Visualisierung angedeutet mit einem

Möbel gelöst werden, müsste aber noch im Grundriss nachgewiesen werden. Die Position der Loggia ist räumlich noch nicht optimal gelöst.Der Altbau wird mit sanften Eingriffen den geforderten Bedürfnissen angepasst. Im Erdgeschoss funktioniert betrieblich die Aufteilung von ‘Trocknen und Nähen’ in zwei Bereiche noch nicht und eine zwingende Ausbildung des Fluchtwegs als trennender und gebauter Korridor wird nicht verstanden.

Der Entwurf ist stark von der einfachen Struktur und volumetrischen Kompaktheit geprägt. Diese Einfachheit wird auch im architektonischen Ausdruck konsequent weitergeführt. Der Ansatz, die Fassade mit der konstruktiven Struktur folgend zu gliedern und den Zimmerraster abzubilden ist nachvollziehbar. Jedem Zimmer wird ein geschlossener und ein Fensterteil mit öffenbarem Flügel, sowie eine Festverglasung zugeordnet. Dass dieser Gestaltungsrhythmus auch im Bereich des Gruppenaufenthaltsraumes weitergeführt wird erachtet die Jury als nicht zwingend, im Gegenteil, eine freiere Gliederung wäre eine Chance den etwas zu stark an einen Schulhausbau mahnenden Ausdruck zu brechen. Etwas irritierend und erschwerend für eine abschliessende Beurteilung ist das Fehlen des Sattel-daches auf der Visualisierung.

Durch den kompakten Baukörper wird ein maximal grosser Aussenraum erzeugt, der auf einfache Weise in verschiedene Bereiche gegliedert wird. Der öffentliche Platz an der Breitfeldstrasse ist attraktiv, funktioniert aber mit der Oberflächen-gestaltung aufgrund der sensiblen Sensorik einzelner Bewohner noch nicht. Die Wohnung wird gut im Garten eingebettet und der im rückwärtigen Bereich flexibel nutzbare Garten begrüsst.

Der Neubau wird als reiner Holzbau geplant. Die durchgehende Holzrahmen-struktur ist präzise auf den Grundriss abgestimmt und gliedert den Neubau. Mit sinnvollen Spannweiten wird ein wirtschaftliches und flexibles System vorge-schlagen, dass auch zukünftige Anpassungen gut aufnehmen kann. Die Holz-struktur wird sichtbar als Gestaltungselement eingesetzt und verleiht den Innen-räumen eine prägende Atmosphäre. Zur Minimierung des beheizbaren Volumens wird das Dach als Kaltdach ausgebildet und sinnvoll für die Technik vorgesehen. Flächenmässig ist das Projekt zuvorderst einzuordnen, was aufgrund seiner kompakten Organisation nicht überrascht.

Das Projekt ‘Charles and Ray’ besticht durch seine Einfachheit. Beginnend beim Volumen bis zu den Grundrissen und zur Konstruktion ist der Entwurf sorgfältig durchdacht und schafft insbesondere auch durch die städtebauliche Setzung ei-nen Mehrwert für den Ort und den Nutzer. Demgegenüber führt die Kompaktheit teilweise zu räumlich engen Situationen, die in der Jury länger diskutiert wurden und deren Behebung aufgrund der rigiden Struktur nicht einfach scheinen.

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Wohn- und Werkheim Worben, 3252 Worben, Jurybericht Dezember 202020

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Wohn- und Werkheim Worben, 3252 Worben, Jurybericht Dezember 202024

Projekt Nr. 02 „Deheimä!“

3. Rang / 3. Preis 10‘000.-

Verfasser: Bart & Buchhofer Architekten AG Alleestrasse 11 2503 Biel/Bienne

Jürg Bart Stephan Buchhofer Tchaya Bloesch Jordan Marchand

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Wohn- und Werkheim Worben, 3252 Worben, Jurybericht Dezember 2020 25

Mit viel Geschick wird ein gegliederter länglicher Neubau auf das knapp bemes-sene Baufeld in der Verlängerung des Altbaus gesetzt. Dank eines Gebäudevor- und -rücksprungs entlang der Breitfeldstrasse entsteht ein gutproportionierter Zugangshof, welcher als neuer Treffpunkt der Anlage inszeniert wird. Die Pro-jektverfasser lassen sich für ihren Entwurf von den mächtigen Bauernhäusern im Seeland inspirieren und gestalten die beiden Obergeschosse als Dachgeschos-se. Das Thema Wohnen im Dach wird damit zelebriert.

Der Hauptzugang zum Neubau ist folgerichtig auf den Zugangshof ausgerichtet. Er ist grosszügig als überdachte Laube ausgestaltet. Auf der Rückseite des Hau-ses ist ein etwas kleinerer ebenfalls überdachter sekundärer Zugangsbereich angeordnet. Beide Eingänge garantieren, dass Alt- und Neubau über ein feines Wegnetz optimal miteinander verbunden sind. Ergänzend zum Platz beim Haupt-eingang sind zwei weitere Aussenräume als Sitzplätze für die Bewohner und Mit-arbeiter des Wohnheims gestaltet. Die Anlieferung für den Neubau ist stirnseitig in südöstlicher Richtung angeordnet, so dass die restliche Umgebungsfläche ver-kehrsfrei nutzbar ist.Trotz knapp dimensionierter Bauparzelle wird eine qualitativ wertvolle Umgebung mit unterschiedlichen Stimmungen und Nutzungen geschaffen.

Im Altbau werden die Raumeinteilungen weitgehend belassen. Die wichtigsten baulichen Anpassungen sind im Bereich des bestehenden Treppenhauses und der Ateliers im Kopfbau geplant. Das Treppenhaus wird neu erstellt, so dass es als Fluchttreppenhaus funktionieren kann. Im Erdgeschoss wird anstelle der Ateliers eine 3.5 Zimmerwohnung für das begleitete Wohnen eingebaut. Die 5.5 Zimmerwohnung verbleibt unverändert unmittelbar darüber im 1. Obergeschoss.Im Erdgeschoss des Neubaus befinden sich halböffentliche Nutzungen wie der Gemeinschaftsraum, die gewerbliche Küche und die restlichen Ateliers. Die bei-den Treppenanlagen sind als Fluchttreppenhäuser organisiert und funktional op-timal angeordnet. Die Grundrissstruktur der beiden Wohngeschosse im 1. und 2. Obergeschoss ist im Grundsatz identisch. Aufgrund des Gestaltungskonzepts, das Haus mit einem mansardeartigen Dach zu gestalten, wird eine Verkleinerung der Zimmerflächen im 2. Obergeschoss im Kauf genommen. Die drei Zimmertypologien mit unter-schiedlichen Raumqualitäten werden positiv gewertet.Die im Programm verlangte 80m2 grosse Wohnfläche wird auf drei Räume auf-geteilt. Mittig befindet sich der Bereich für die Küche, das Essen und der gedeck-te Sitzplatz. An den beiden Korridorenden wird die restliche Wohnfläche ohne Türabschlüsse offen zum Flur angeordnet. Dadurch wirkt dieser kürzer und brei-ter. Im Betrieb stellt sich diese Anordnung als nachteilig heraus, da die Aufsicht aufwändiger ist. Der dezentrale Standort des Pflegebads und des Pikettzimmers im nordostseitigen markanten Erker ist räumlich und betrieblich nicht ideal.

In der Längsansicht von Altbau und Neubau wird das Spiel mit der Gestaltung der Geschossigkeit deutlich erkennbar. Während der Altbau als zweigeschos-siges Volumen mit eingeschossigem Dach erscheint, findet beim Neubau eine Umkehrung der Proportionen statt. Dieser wird als eingeschossiger Baukörper mit zweigeschossigem Dach wahrgenommen. Dank dieses eigenwilligen Ge-staltungskonzepts und den beiden Quergiebeln wird die Länge der Gesamtan-lage wirkungsvoll unterbrochen. Die Ausgestaltung der obersten Dachfläche als Flachdachkonstruktion ist für die Jury nicht vollständig nachvollziehbar.

Der Neubau ist oberirdisch als reiner Holzbau konzipiert. Die Holzverbunddecken werden von Holzwandelementen und Holzstützen getragen. Einzig das Trep-penhaus, der Lift und das Untergeschoss sind in Massivbauweise geplant. Die hinterlüftete mit Schafswolle gedämmte Gebäudehülle garantiert ein gesundes Raumklima. Die Vorgaben des Kantons betreffend Ökologie und Nachhaltigkeit können mit diesem Konstruktionskonzept vorbildlich umgesetzt werden. Bezüg-lich Gebäudevolumen liegt dieses Projekt etwas über dem Durchschnitt. Allen-falls könnte das Untergeschoss effizienter und kleiner geplant werden.

Insgesamt ist dieses Projekt sauber gestaltet und gut durchdacht. Alle Beurtei-lungskriterien werden bereits in diesem frühen Stadium der Projektentwicklung berücksichtigt. Die Leitidee für die Gesamtkonzeption entwickelt sich aus einer ortsbaulich und architektonisch bestechenden Analyse. Die Aussenräume des Areals sind von hoher Qualität und nützen das Potential des knapp bemessenen Baufeldes aus. Im architektonischen Ausdruck ist der Neubau durchaus stim-mungsvoll aber auch etwas ortsfremd. Die Grundrissorganisation des Neubaus ist räumlich wie betrieblich von hoher Qualität.

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8 Projekte im 2. Rundgang

Projekt Nr. 03 „Werkstück“

Verfasser: Froelich & Hsu Architekten Neugasse 10 8005 Zürich

Adrian Froelich Martin Hsu Theresa Pabst

Brandschutz Siplan AG Stauffacherstrasse 65 3014 Bern

Rolf Schürch

HLSE Gruner Roschi AG Sägestrasse 73 3098 Köniz

Matthias Rudin Martin Koch

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Wohn- und Werkheim Worben, 3252 Worben, Jurybericht Dezember 2020 31

Der Projektvorschlag erweitert den Bestand mit einem langgezogenen, eleganten Volumen, das dessen Gebäudetiefe und Dachneigung übernimmt und dessen Fluchten weiterführt. Mit einem dazwischenliegenden Dach werden die beiden Gebäude zusammengebunden, der minimal gehaltene Zwischenraum beträgt knapp 6 Meter. Durch diese Setzung entstehen entlang der Breitfeldstrasse wie auch der Sunnmatt zwei kontinuierliche und unterschiedlich differenzierte Frei-räume über die gesamte Areallänge.

Dieser Längsanordnung entsprechend, weist der Neubau eine durchgehende Schnittfigur auf, welche sich durch eine eingezogene Laube über die gesamte Gebäudelänge auszeichnet. Dieses räumliche Element schafft zusammen mit der davor liegenden Baumallee eine attraktive Begegnungszone, einen identi-tätsstiftenden Raum von hoher Qualität entlang des Weges, der die beiden Ge-bäude verbindet und beinhaltet auch den Eingang zu den Wohngruppen. Der Zwischenraum zwischen Alt-und Neubauten beschränkt sich der Grundidee fol-gend auf ein Minimum und wird eher sekundär behandelt: überdacht wird er für die Anlieferung genutzt. Diese Positionierung erscheint sinnvoll, der Nutzen des sich hier befindenden Aufzuges, der nur gerade ein Geschoss überwindet, aller-dings fraglich. Räumlich wird die Distanz zwischen den beiden Gebäuden von der Jury allerdings als zu knapp empfunden. Ausserdem übersteigt die Ausdeh-nung des Vordaches die bewilligungsfähige Fläche, ein Mangel der jedoch gut zu beheben wäre.

Das Gebäude ist auf einer einfachen zweibündigen Typologie aufgebaut. Die Platzierung des Gemeinschaftssaales in der Mitte des Erdgeschosses ist zu-nächst plausibel und entspricht dessen Bedeutung als Schwerpunkt des Ge-meinschaftslebens. Die Ausdehnung desselben über die gesamte Gebäudetiefe erlaubt direkte Beziehungen zu den beiden längsverlaufenden Aussenräumen und eine Verbindung zwischen ihnen. Die Organisation der Küche und rückwärti-gen Bereiche funktioniert gut, die Platzierung der Nebenräume im Übergang zum Altbau verhindert allerdings, das Potential dieses Zwischenraums als verbinden-des Element mit Aufenthaltsqualität nutzen zu können.In den Wohngeschossen besticht die Jury als erstes die räumliche Qualität der Bewohnerzimmer mit den an der Fassade liegenden Sanitärbereichen auf der Westseite. Die Platzverhältnisse führen jedoch dazu, dass die Struktur nicht kon-sequent und stringent auf fünf Zimmerpaare mit Bad aufgebaut werden kann: am südlichen Ende muss eine 2er Gruppe über Eck angeordnet werden. Die Aufenthaltsbereiche sind grosszügig geschnitten, allerdings wäre für die Betreiberin wünschbar, einen derselben auf die Westseite zu richten, was der gewählten Zimmeranordnung mit allen Zimmern in einer Schicht nach Westen widerspricht. Aus betrieblicher Sicht liegen die beiden Aufenthaltsbereiche aus-serdem zu weit auseinander und der sie verbindende Korridor wird als zu lang und schmal beurteilt. Des weiteren ist das Pflegebad viel zu klein und entspricht nicht den Ansprüchen der Pflege.

Das Hauptproblem der Grundrissorganisation ist jedoch, dass der Neubau nur einen einzigen Fluchtweg aufweist, weshalb die Vorgaben des Brandschutzes nicht eingehalten werden und die Bewilligungsfähigkeit nicht gegeben ist. Die Schaffung einer zweiten Fluchttreppe wäre zwar grundsätzlich möglich, die Jury ist aber der Meinung, dass dies nicht ohne wesentliche Änderungen des Projek-tes machbar wäre.

Der Neubau ist als Holzbau formuliert, der sich gemäss den Verfassern Elemen-ten traditioneller Bauweisen bedient, so den Riegeln, den weit auskragenden Dächern und dem Lehmputz. Auch wenn diese Absicht nachvollziehbar ist, so wirkt gerade die Fassade in ihrem architektonischen Ausdruck im Verhältnis zum Bestandesbau etwas fremd.

Der Neubau wird als Holzbau über einer massiven Erdgeschossbodenplatte er-stellt. Die Decken sind als Beton-Holzverbunddecken konzipiert. Das Gebäude-technikkonzept mit den Haustechnikzentralen in durchgehenden Dachreitern ist gut durchdacht und verspricht eine effiziente und platzsparende Leitungsführung. Die Geschossfläche und das Gebäudevolumen liegen etwa im Durchschnitt aller Projekte. Die Eingriffe im Altbau sind sehr zurückhaltend, was Umbaukosten in-nerhalb des Kostenrahmens erwarten lässt.

Insgesamt weist das Projekt „Werkstück“ einen guten Ansatz auf, der wertvolle Ideen zur gestellten Aufgabe formuliert. Dabei überzeugt vor allem die Zimmer-anordnung mit an der Fassade liegenden Nasszellen. Es gelingt aber nicht, da-raus eine durchgehend stringente Grundrissstruktur, ein restlos überzeugendes Ganzes zu entwickeln. Die Qualität des Beitrages wird durch das Fehlen des zweiten vertikalen Fluchtweges empfindlich geschmälert.

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Projekt Nr. 04 „WOHNEN DA.HEIM“

Verfasser: Rykart Architekten AG Könizstrasse 161 3097 Liebefeld

Claude Rykart Oliver Sidler Reto Wegmüller Dominik Hutz Livio Andrieri Manuel Frey

extra Landschaftsarchitekten AG Schönburgstrasse 52 3013 Bern

David Gnehm

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Der Neubau bildet einen eigenständigen Baukörper, der eine grössere Gebäu-detiefe als der Altbau aufweist, im Südosten vom Grenzabstand zur Sunnmatt bestimmt wird, und der vom Altbau keine Fluchten aufnimmt. Diese Setzung er-laubt es, auf der Ostseite den Gebäudeversatz für eine gedeckte Verbindung der beiden Häuser zu nutzen. Die Raumorganisation wird von einer Rochade der Administration ins Erdgeschoss des Neubaues bestimmt, was die Zusammen-fassung des begleiteten Wohnens ganz im Altbau zur Folge hat, während die Werkstätten am angestammten Ort bleiben und der Gemeinschaftsbereich und die Wohngruppen im Neubau zu liegen kommen.

Der Haupteingang befindet sich neu im nördlichen Teil des Neubaues an der Breitfeldstrasse, und wird architektonisch mit einem auskragenden Vordach ge-kennzeichnet, während man ihn auf den ersten Blick wohl eher bei der grossen Loggia erwarten würde, die jedoch vor dem Gemeinschaftsraum liegt. Analog wie im Bestand schliesst ein schlauchartiger Verbindungsraum an den Zugang an, der auf die rückwärtige Gebäudeseite führt. Zusammen mit der gedeckten Ver-bindung entsteht so im Erdgeschoss eine Art Umlauf zwischen Alt- und Neu. Die gedeckte Verbindung erscheint zunächst ein attraktives Element zu sein, durch deren Platzierung auf der Rückseite entsteht jedoch hinsichtlich der Adressierung eine Ambivalenz, die Zweifel weckt. Der Zwischenraum zwischen den beiden Ge-bäuden, der in diesem Umlauf das Potential eines verbindenden Aussenraumes mit Aufenthaltsqualität hätte, wird nicht ausgeschöpft, erfährt keine spezielle Be-handlung und wird für Veloabstellplatz und Anlieferung der Wäscherei und Werk-stätten genutzt. Zugang und Adressierung, die Setzung des Neubaues und die räumliche Beziehung zwischen den beiden Gebäuden, wirken insgesamt unent-schieden und wenig klar.

Die Anordnung der Administration im Erdgeschoss am neuen Haupteingang ent-spricht der Logik der Grundidee, ist aber für den Gesamtbetrieb eher ungünstig, da die Nähe zwischen Administration und Werkstattbereich von der Betreiberin als wichtig erachtet wird. Der daraus folgende Abtausch mit der 31/2 Zimmerwoh-nung in den Altbau ist hingegen folgerichtig und wäre möglich. Die mittige Platzie-rung des Gemeinschaftsraumes im Erdgeschoss des Neubaues, eine Folge der Anordnung des Empfanges beim Übergang zum Altbau ist nachvollziehbar, seine Ausdehnung von Fassade zu Fassade wird positiv gewertet. Im Empfangsbe-reich führt die Entfluchtung des Treppenhauses über den Zugangsbereich, was seine Aufenthaltsqualität stark einschränkt.Die Organisation der Wohngruppen in den Obergeschossen mit den Bewohner-zimmern nach Süden und Westen erscheint plausibel. Der Bereich mit Pikett-zimmer und Pflegebad ist gut geschnitten und funktional angeordnet, hingegen liegen die beiden identisch ausgestalteten Fluchttreppenhäuser sehr nahe bei-einander. Zusätzlich befinden sich die beiden zwar gut ausgerichteten und be-sonnten Aufenthaltsbereiche zu weit weg voneinander und der Korridor zwischen ihnen wird als zu lang gewertet. Der Essbereich mit Küche wird aufgrund des dort vorgelagerten Balkons als viel zu eng beurteilt. Zudem überzeugen

die beiden durch die Abdrehung der Zimmerschicht nach Süden entstehenden Stumpenkorridore wenig, inbesondere derjenige nicht, der direkt an den Essbe-reich grenzt und mit einer Wand abgetrennt ist. Hier hätte man sich eine räumlich offenere Abgrenzung gewünscht.Im Altbau werden die baulichen Eingriffe neben der brandschutztechnischen Er-tüchtigung des bestehenden Treppenhauses auf ein Minimum beschränkt und erscheinen plausibel.

In seiner architektonischen Ausprägung bleibt das Projekt auf weiten Strecken schematisch und wenig ausgearbeitet. Die Wahl eines Flachdaches und des mit einer feingliedrigen Holzfassade umhüllten Massivbaues erscheint beliebig und wenig nachvollziehbar. In der Aussenraumgestaltung lässt sich das Bestre-ben erkennen, um die beiden Gebäude herum eine Vielfalt an unterschiedlichen durchaus attraktiven Aufenthaltsbereichen mit unterschiedlichen Qualitäten für die Bewohner zu schaffen.

Wie erwähnt ist der Neubau als Massivbau mit einer leichten Holzfassade konzi-piert, die aus vorgefertigten Elementen erstellt wird. Zusammen mit dem Gebäu-devolumen, das etwas unter dem Durchschnitt aller Projekte liegt, lässt sich, trotz einiger Vor- und Rücksprünge, auf durchschnittliche Gebäudekosten schliessen.

Die „Erfindung“ des Projektes „Wohnen Da. Heim“ ist die attraktive gedeckte Ver-bindung zwischen Gemeinschafts- und Arbeitsbereich. Diese führt aber zu einer Ambivalenz in der Adressierung und das Potential dieser räumlichen Disposition für die Verbindung von Alt-und Neubau bleibt ungenutzt. Die Verschiebung des Empfanges in den Neubau führt zwar zu klaren Zuordnungen der Nutzungen, verunmöglicht aber die gewünscht Nähe von Empfang und Arbeitsbereich. Auf der architektonischen Ebene wirft das Projekt einige Fragen auf, wirkt schema-tisch und kaum auf den Ort bezogen.

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Projekt Nr. 06 „Der Igel und sein Nest“

Verfasser: Futurafrosch - Architektur und Raumentwicklung GmbH Freilagerstrasse 25 8047 Zürich

Kornelia Gysel Ana Marija Pinto

Sonja Huber Architektur GmbH Optingenstrasse 54 3013 Bern

Sonja Huber

Energie3 Optingenstrasse 54 3013 Bern

Mathias Hodel

Visualisierungen c/o Futurafrosch

Philip Dörge

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Wohn- und Werkheim Worben, 3252 Worben, Jurybericht Dezember 2020 43

Der Projektvorschlag übernimmt die Gebäudebreite des Bestandesbaus und schlägt einen kompakten Gebäudekörper mit einem leichten volumetrischen Versatz gegen Süden vor. Der Neubau besetzt praktisch den gesamten Bau-bereich der südlichen Parzelle. Er reiht sich bewusst in die Tradition der Solitär-bauten in Worben ein und schafft ein kräftiges Ensemble mit dem Bestandesbau. Überlappende Satteldächer mit Oblichtbändern suchen eine Verwandtschaft zur mittigen, volumetrischen Überhöhung im Bestand. Die Verbindung auf Hochpar-terreniveau führt zu einem markanten Sockel an der Breitfeldstrasse, welcher etwas abweisend wirkt. Gleichzeitig erhöht sich das Gebäudevolumen durch das Hochparterre markant.

Die Adresse des Bestandesbaus wird am heutigen Ort beibehalten. Der Neu-bau erhält auf leicht erhöhtem Niveau seine ebenfalls an der Breitfeldstrasse liegende Adresse. Die Anlieferung der Küche befindet sich am Unteren Zelgweg. Anlieferung und Containerraum besetzen die südwestliche Gebäudeecke, was unattraktiv erscheint. Die beiden Baukörper werden auf dem Niveau des beste-henden Hochparterres und des Untergeschosses miteinander verbunden. Das Hochparterreniveau wird in den Neubau hineingeführt und ermöglicht darunter auf elegante Weise ein partielles Untergeschoss ohne grossen Aushub. Gleich-zeitig werden im Erdgeschoss Räume mit einer grosszügigeren Raumhöhe ge-schaffen, was sich vor allem für den Gemeinschaftsraum als positiv erweist. Die vorgeschlagene Querung des bestehenden Hauptraumes im Altbau - als Verbin-dung zum neu geschaffenen zentralen Fluchttreppenhaus - führt zu einer Beein-trächtigung der Nutzungsflexibilität. Die Wasch-/Trocken- und Nähräume auf der Ostseite sind zu prominent angeordnet.

Das Projekt schlägt eine logische und klare Nutzungstrennung vor. Der Bestan-desbau wird weitgehend zum Arbeitsort, der Neubau zum Wohn- und Aufenthalts-ort. Wenige und präzise Eingriffe verbessern die Nutzbarkeit der bestehenden Räume. Dem Konzept folgerichtig, wird eine 3.5-Zimmer-Wohnung vom Altbau in den Neubau verschoben. Die zentrale Lage dieser Wohnung wird jedoch als pro-blematisch erachtet. Die Wohngruppen sind mit Hilfe eines räumlich spannend gestalteten Korridorbereichs organisiert. Die angedeuteten Verglasungen an den aufgeweiteten Korridorenden sind wichtig für das Konzept. Die Pikettzimmer können jedoch aus betrieblichen Gründen nicht transparent realisiert werden. Die Zugänge zu jeweils zwei Individualzimmer sind gut konzipiert und schaffen Privatheit und Intimität. Ebenso positiv beurteilt werden die zwischen die Zim-mer geschalteten Bäder, die alle mit Tageslicht versorgt werden. Herzstück der beiden Wohngruppen ist eine räumliche Mitte mit den Aufenthalts- und Gemein-schaftsräumen. Durch den räumlichen Versatz entstehen zwei Raumzonen, die stark dominiert werden von den nötigen Erschliessungsflächen. Die effektiv nutz-baren Flächen sind zu klein und deren Möblierbarkeit stark eingeschränkt.

Der Neubau orientiert sich an traditionellen wie auch postmodernen architektoni-schen Elementen. Er will weder ein Schulhaus noch ein Bauernhaus, weder ein Gasthof noch ein Gewerbehaus sein – und doch von allem ein bisschen. Die Fas-sadengestaltung hat zu viele Gestaltungthemen. Gerade die Elemente aus den Achtzigerjahren helfen jedoch, einen Bezug zum Bestandesbau herzustellen.Die reichhaltige Umgebungsgestaltung bietet trotz ihrer flächenmässigen Be-schränkung viele unterschiedliche Orte, die von den Bewohnern genutzt und an-geeignet werden können.

Der Neubau wird als Holzbau in Hybridbauweise vorgeschlagen. Die konstrukti-ven Elemente in Holz dienen überwiegend der Gestaltung der Oberflächen und sind entsprechend sichtbar. Zusammen mit der interessanten Farbgebung ent-steht eine schöne und angenehme Raumwirkung.Die Decken sind als Holz-Beton-Verbunddecken konzipiert. Nichttragende Innen-wänden schaffen eine grosse Flexibilität und Freiheit für spätere Veränderungen. Die Fassaden bestehen aus nichttragenden, vorfabrizierten Holzelementen. Die partielle Verblendung der Holzelemente mit verputztem Mauerwerk wirkt konst-ruktiv fremd. Die konstruktive Ausbildung mit einem grossen Anteil an vorgefer-tigten Elementen lässt einen rationellen Bauablauf erwarten. Das Projekt liegt bezüglich des Gebäudevolumens im oberen Drittel aller Projekte, was die wirt-schaftlichen Vorteile der Vorfertigung wieder relativiert.

Das Projekt ‚Der Igel und sein Nest’ ist sorgfältig bearbeitet und besitzt vor al-lem im Innenraum viele räumliche Qualitäten – jedoch leider auch betriebliche Mängel. Die auf den ersten Blick interessante Idee, das Hochparterreniveau in den Neubau zu ziehen, führt zu einer Maximierung der Gebäudehöhe. Das Ge-bäudevolumen wird in seiner Gesamtheit als zu massiv beurteilt. Der Sockel an der Breitfeldstrasse - ebenfalls eine Folge des eingeführten Hochparterres - wirkt wenig einladend und fremd an diesem Ort.

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9 Projekte im 1. Rundgang

Projekt Nr. 01 „CYPRINUS“

Verfasser: ARGE Müller Mantel Architekten AG Stefanie Scherer Architektin mit Bosshard und Partner AG Seebahnstrasse 85 8003 Zürich

Barbara Müller Malik Mantel Ricardo Guimaraes

Gastronomiefachplanung GaPlan GmbH Erbsletstrasse 4 5234 Villigen

Oliver Mosimann

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Die Projektverfasser platzieren den dreigeschossigen Neubau mit dem kleinst-möglichen Abstand zum Altbau. Im Zwischenraum verbindet eine überdachte Rampe das bestehenden UG mit dem neuen Erdgeschoss. Mit dieser unver-ständlichen Anordnung werden die parallel verlaufenden Strassenräume, obwohl visuell verbunden, räumlich vollständig voneinander getrennt. Zur Breitfeldstras-se hin wird das Neubauvolumen von der Fassadenflucht des Altbaus leicht zu-rückversetzt. An der Breitfeldstrasse wirkt dieser Versatz, weil zu gering, räumlich unpräzise.

Der Hauptzugang zum Neubau in der Mitte des Gebäudes, ergibt sich aus der symmetrischen Grundrissgestaltung der beiden Wohngeschosse im ersten und zweiten Vollgeschoss. Der Eingangsbereich wird mit einem Aufbau im Dach und einem Balkon im Obergeschoss formal betont, räumlich vermag die Adressierung aber nicht zu überzeugen. Der Zutritt zum überdimensionierten Windfang erfolgt mit wenig Vorraum und ohne Vordach frontal von der Breitfeldstrasse her. Mit der Anordnung des Anlieferungsbereichs, welcher sich zwischen den beiden Ge-bäudekörpern befindet, wird die Chance verpasst den Aussenraum entlang der Strasse für die Bewohner und Mitarbeiter verkehrsfrei und nutzbar zu gestalten. Die Verbindung vom Alt- zum Neubau wird damit für die Fussgänger zum „Hin-dernislauf“.

Die Nutzungen werden den beiden Gebäuden klar zugewiesen: Grundsätzlich wird im Bestand gearbeitet und im Neubau gewohnt. Nur die 51/2 Zimmerwoh-nung verbleibt als Ausnahme im ersten Obergeschoss des Altbaus. Im Altbau sind für die Raumrochaden nur wenige Anpassungen nötig. Die zu erwartenden Kosten für den Einbau einer neuen Fluchttreppe in der südöstlichen Gebäude-ecke erscheinen jedoch nicht angemessen.

Die Organisation im neuen Wohngebäude ist sehr einfach. Mittig befindet sich auf allen Geschossen ein Aufenthaltsraum, welcher den Korridor in der Längs-richtung unterbricht. In diesen offenen Zonen wird die gesamte Raumtiefe er-lebbar. Die Belichtung des Raumes wird im Erdgeschoss und im ersten Ober-geschoss wegen der vorgelagerten Balkone zur Breitfeldstrasse hin als kritisch beurteilt. Auch die Balkone sind wegen den geschlossenen Brüstungen und den massiven Bepflanzungströgen wenig einladend. Die Anordnung der beiden Fluchttreppenhäuser ist betrieblich nicht ideal und wirkt etwas schematisch. Gelungener ist die Gestaltung der Korridorabschnit-te, welche auf den Wohngeschossen nebst der Zirkulation auch Raumnischen für die Bewohnerzimmer entstehen lässt. Die Verengungen sind aber etwas zu schmal.

Die Gestaltung der Umgebung ist noch wenig definiert. Dargestellt sind ein paar Einzelbäume, eine Hecke zum unteren Zelgweg und ein geschwungener Weg vom bestehenden hinteren Eingang des Altbaus rund um den Neubau bis zum Vorplatz der 31/2 Zimmerwohnung im Erdgeschoss. Die Attraktivität dieser

Wegführung wird wegen des fehlenden Bezugs zum Innenraum stark in Frage gestellt. Die Fassadengestaltung des Neubaus entwickelt sich aus dem Willen heraus, die Materialisierung und die Proportionen des Altbaus zu übernehmen und zu imitie-ren, obwohl die Geschossigkeit, die Länge, die Dachform und auch die Nutzung verschieden sind. So wird beispielsweise das dritte Geschoss als Dachgeschoss mit Kupfer verkleidet und so eine Zweigeschossigkeit des Neubaus suggeriert. Oder die Überhöhung des Dachs im Altbau auch beim Neubau als Analogie übernommen. Insgesamt wirkt die Fassadengestaltung aber sehr willkürlich und wenig identitätsstiftend. Die Fensterformate und die Eternitverkleidung, welche an die Schuppung eines Karpfenfisches (Cyprinus) erinnert, wirken additiv und wenig aufeinander abgestimmt. Bei der Gestaltung der Fassade im Erdgeschoss wird eine Sensibilität für den Kontakt von Innen- zum Aussenraum vermisst.

Die Konstruktion des Neubaus erfolgt in einer Massivbauweise aus Betonde-cken, tragenden Innen- und Aussenwänden aus Backstein. Im Sockelbereich springt ein Vorort gegossenes Sichtbetonelement der Eternitfassade um ca. zehn Zentimeter vor. Der Anschluss zwischen Balkon und Kupferverkleidung ist auf der Ost- wie auf der Westfassade geometrisch nicht gelöst.Das Gebäudevolumen des Neubaus liegt ungefähr im Durchschnitt aller Projekte und lässt auf durchschnittliche Gebäudekosten schliessen. Die Umbaukosten im Altbau werden durch den Abbruch des bestehenden Flucht-treppenhauses, den Einbau eines zweiten Treppenhauses und das Verschieben von einzelnen Innenwänden als vergleichbar hoch eingeschätzt.

Auf den Wohngeschossen werden die Räume beim Projekt „Cyprinus“ funktional richtig platziert. Im Erdgeschoss und im Aussenraum sind die Positionierungen des Haupteingangs, der Anlieferung und der Parkierung der Fahrräder weder be-trieblich noch räumlich überzeugend. Das Gestaltungskonzept, welches darauf beruht den Neubau an den Altbau anzugleichen, erweist sich im Kontext und für die Nutzung als nicht zielführend und wenig inspirierend.

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Wohn- und Werkheim Worben, 3252 Worben, Jurybericht Dezember 202054

Projekt Nr. 08 „ARCHINOAH“

Verfasser: CampanileMichetti Architekten AG Aarstrasse 42 3000 Bern 13

Visualisierungen Pixelschmiede GmbH Pulverstrasse 8 3063 Ittigen

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Wohn- und Werkheim Worben, 3252 Worben, Jurybericht Dezember 2020 55

Die Projektverfasser schlagen einen volumetrisch in zwei Teile gegliederten Neu-bau vor. Das Gebäude übernimmt die Ausrichtung des Bestands, beansprucht in der Länge und Tiefe die ganze Parzelle und wirkt dadurch sehr gross. Die unglei-che Länge der beiden Teilvolumen des Neubaus ist nicht verständlich und wirkt bisweilen beliebig. Die vorgeschlagene Höhenstaffelung vermag weder volumet-risch zu überzeugen, noch wird sie für einen innenräumlichen Mehrwert genutzt.

Der Zugang zum Neubau wird an der Nordwestecke über einen minimal einge-zogenen Bereich und einen Windfang direkt zum Treppenhaus und Lift geführt. Die Massnahme wird als zu verhalten beurteilt und führt zu einer unklaren Adres-sierung. Dies wird besonders in den Visuals deutlich. Zudem man den Zugang, aufgrund der volumetrischen Ausformulierung des Gebäudes, eher auf der Süd-seite erwarten würde.Der Bereich zwischen dem Alt- und Neubau wird primär für die behindertenge-rechte Erschliessung der beiden Bauten untereinander genutzt und ist in zwei verschiedene Niveaus unterteilt. Mit einer partiellen Überdachung und einem Baum im rückwärtigen Bereich wird ein Ort des Verweilens angedeutet. In An-betracht der Rampen und Zugänge ist jedoch mit einer erhöhten Frequentierung zu rechnen, die störend sein könnte. Der strassenseitige Bereich ist durch die bestehende Fluchttreppe und die Veloparkplätze besetzt und vom rückwärtigen Aufenthaltsbereich getrennt und vermag die Funktion eines attraktiven Eingangs-platzes kaum wahrzunehmen. Die Anlieferung ist folgerichtig auf der Südseite, getrennt von den Personenzu-gängen platziert.

Durch die Positionierung des Treppenkerns an der Nordwestseite muss das ganze Gebäude in ganzer Längsrichtung erschlossen werden. Diese schwierige Ausgangslage wird insbesondere bei der Grundrissorganisation im Erdgeschoss zur Hypothek. Der Gemeinschaftsraum wird über einen überbreiten Korridor er-schlossen, der auch als Aufenthaltszone dargestellt wird. Leider ist ein Grossteil des Bereichs ungenügend belichtet und damit wenig attraktiv. Er nimmt zu wenig Bezug zum lateral angeordneten Gemeinschaftsraum auf und endet schliesslich beim Nebeneingang zur Küche. Der Gemeinschaftsraum wird gegen die Breit-feldstrasse ausgerichtet. Aufgrund der Nähe zur Strasse muss der Aussenraum stirnseitig angeordnet werden und fällt zu klein aus.Die Wohnung ist rückwärtig organisiert. Der Zugang zur Wohnung über das Trep-penhauspodest funktioniert bedingt als eigenständige Adressierung. Ein separa-ter Zugang wäre wünschenswert.Die Wohngruppen funktionieren gut, auch wenn die Erschliessung des Wohn-/Essbereichs immer über den Zimmerbereich führt. Die Tagesräume sind gut zo-niert und flexibel nutzbar. Hingegen wird deren vorgeschlagene Befensterung hinterfragt, ob diese von der Lage am Kopf des Gebäudes genügend profitiert.Die Massnahme jeweils zwei Zimmerzugänge zusammenzufassen und leicht zu-rückzuversetzen schafft etwas Privatheit und wird begrüsst. Leider ist diese Zo-nierung des Korridors nicht bis zum Bereich der Tagesräume zu Ende gedacht.

Mit der Gestaltung des Volumens und der Fassade wird versucht die Massstä-blichkeit des Bestands aufzunehmen. Leider gelingt dies nur bedingt, da auch vo-lumetrischen Entscheide zu wenig in der Fassadengestaltung thematisiert wer-den. Die Stirnseite an der Ecke zum Zeltweg ist zu geschlossen und wirkt eher abweisend. Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob die Massnahme, den mit dem Versatz im Satteldach generierte Raum nur für die Haustechnik zu nutzen, nicht übertrieben ist und dieser zumindest partiell besser für innenräumliche Mehrwer-te eingesetzt werden sollte, z.B. zur Belichtung des Korridors.Der Aussenbereich ist zurückhaltend gestaltet. Die Hecke in Anlehnung an die bestehenden Gärten wirkt für diese Nutzung etwas fremd und die gemeinschaft-lichen Aussenräume – Garten und Vorplatz – werden aufgrund des grossen Vo-lumens zu Restflächen.

Der Neubau wird als Hybridbau erstellt, wobei Decken und Kerne in Beton und die Fassade als Holzständerfassade mit einer vorgehängten Holzschalung aus-gebildet sind. Die Wahl des dunklen Holzes stärkt die Präsenz des Gebäudes, betont aber gleichzeitig auch dessen Grösse. Dies widerspiegelt sich auch in der Geschossfläche und im Volumen. Im Ver-gleich zu den anderen Projekten ist der Vorschlag wenig wirtschaftlich und in Bezug zu Flächen- und Volumenwerten zuoberst einzuordnen.

Das Projekt ‘Archinoah’ scheitert aufgrund des zu grossen Baukörpers und der volumetrischen Gliederung, die städtebaulich nicht zu überzeugen vermag. Die an sich gut organsierten Obergeschosse können die Schwächen des Erdge-schosses und insbesondere der Zugangssituation leider nicht wettmachen.

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Wohn- und Werkheim Worben, 3252 Worben, Jurybericht Dezember 202056

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Wohn- und Werkheim Worben, 3252 Worben, Jurybericht Dezember 202060

Projekt Nr. 09 „zämehäbe“

Verfasser: Co Architekten AG Stauffacherstrasse 78 3014 Bern

Olivia Bucher Regina Glatz Simon Lüthi

eicher+pauli Bern AG Stauffacherstrasse 65/59g 3014 Bern

Jérome Bachmann

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Wohn- und Werkheim Worben, 3252 Worben, Jurybericht Dezember 2020 61

Mit der Setzung eines Gebäudevolumens in maximaler Distanz zum Altbau an der Südwestecke der Parzelle soll ein ortsbaulich klärender Abschluss im Quar-tier geschaffen werden. Das abgestufte Volumen lehnt sich an die ebenfalls abgestuften Nachbarsbauten am Unteren Zelgweg an. In der Längsausrichtung übernimmt der Neubau in der Verlängerung des Verbindungsdaches die Gebäu-deflucht des Altbaus.

Die Setzung des Haupteinganges an der Südwestecke betont die Grundidee. Die Anlieferung erfolgt vom Unteren Zellgweg aus. Die stufenlose Verbindung zwischen Alt- und Neubau geschieht mittels eines zusätzlichen Lifts und Trep-penhauses in der Südostecke des Altbaus und mündet in einem Nebeneingang im Neubau. Das Verbindungsdach, im Modell lichtdurchlässig dargestellt, ist wegen seiner allzugrossen Fläche nicht bewilligungsfähig und müsste reduziert werden, was möglich scheint. Leider ist die Zugänglichkeit der verschiedenen Eingänge, mit der im EG- Grundriss nur rudimentär dargestellten Umgebung, nicht nachvollziehbar.

Die Anordnung der Administration im Erdgeschoss am neuen Haupteingang entspricht der Logik der Grundidee, ist aber für die Funktion des Gesamtbetrie-bes, da der Werkstattbereich mehr Leitung und Betreuung- Aufsicht benötigt, eher ungünstig. Der daraus folgende Abtausch mit der 31/2 Zimmerwohnung in den Altbau ist logisch und möglich. Die Organisation der Wohngruppen in den Obergeschossen zeigt unterschiedliche Qualitäten auf. Die Bewohnerzimmer im Nordteil profitieren von ihrem grosszügigen und mit Tageslicht versehenen Auf-enthalts- und Vorbereich. Der Vorbereich im Südteil aber ist ohne Tageslicht und unattraktiv. Die Gestaltung der Bewohnerzimmer ist innovativ und qualitätsvoll. Der zentrale Versorgungs- und Installationskern trennt die privaten Bereiche der Bewohnerzimmer vom Gruppenaufenthalt. Dieser ist sehr gut besonnt und auf die Nachmittagssonne ausgerichtet. Die Brandschutzvorschriften sind mit den beiden Fluchttreppenhäusern erfüllt.Im Altbau wird zusätzlich zum Einbau eines neuen Treppenhauses auch das bestehende Treppenhaus umgebaut und brandschutzmässig ertüchtigt. Die Nutzungsorganisation in den bestehenden Räumen im Altbau ist funktionell richtig.

Durch die maximal mögliche Absetzung des Neubaus vom Altbau erspielen sich die Verfasser viel gestalterischen Freiraum, der aber nur teilweise genutzt wird. Vielleicht liegt es auch etwas an der Plandarstellung, dass man den Eindruck erhält, dass da mehr möglich gewesen wäre. So wird z.B. der zeichenhafte und die Grundidee akzentuierende Attikaaufbau, baupolizeilich so nicht bewilli-gungsfähig, in bester Lage als Installationsgeschoss genutzt. In der Fassaden-gestaltung wird zwischen horizontaler Fenstergliederung in den Gemeinschafts-bereichen und vertikal gegliederten Einzelfenstern in den Bewohnerzimmer unterschieden. Die Gestaltung des Aussenraumes ist nur rudimentär dargestellt und kann daher schwer beurteilt werden.

Der Neubau soll als vollständiger Holzbau über einer massiven Erdgeschossbo-denplatte erstellt werden. Das Gebäudevolumen liegt ungefähr im Durchschnitt aller Projekte und lässt trotz einiger Vor- und Rücksprünge auf durchschnittliche Gebäudekosten schliessen. Der Attikaaufbau ist in den Geschossflächen- und Volumenberechnungen nicht erfasst.Die Umbaukosten im Altbau werden durch den Einbau eines zweiten Treppen-hauses und den Umbau des bestehenden Treppenhauses als hoch einge-schätzt.

Das Projekt „ zämehäbe“ zeigt städtebaulich einen interessanten Ansatz zur Lö-sung der Aufgabe. Als abgestuftes Volumen mit solitärem Anspruch in maxima-ler Distanz zum Altbau vermag der Vorschlag aber nur teilweise zu befriedigen Zu viele funktionelle und auch gestalterische Ideen bleiben Stückwerk oder sind ungenügend dargestellt.

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Wohn- und Werkheim Worben, 3252 Worben, Jurybericht Dezember 202066

Projekt Nr. 10 „Blue in Green“

Verfasser: Atelier Prati Zwartbol Dienerstrasse 21 8004 Zürich

Lea Prati Oana Popescu Nadia Martin

USUS Landschaftsarchitektur AG Bäckerstrasse 40 8004 Zürich

Johannes Heine

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Der Projektvorschlag mit seiner symmetrischen Komposition und seinen volu-metrischen Abmessungen orientiert sich am bestehenden Wohn- und Werk-heim. Mit dem Absetzen des Neubaus um ca. 10.00m vom Altbau übernimmt das Ensemble das lockere Bebauungsmuster des Quartiers. So wird im Stras-senbild der quartierübliche Gebäude- Rhythmus weitergeführt. Leider beein-trächtigt der Zwischenbau des Nottreppenturms diese Setzung.

Analog zum bestehenden Altbau ist der Zugang mittig von der Breitfeldstrasse aus vorgesehen. Dies führt im Neubau zu einer symmetrischen Organisation auf allen Geschossen. Mit der nebenanliegenden Anlieferung wird diese sinn-volle Adressierung in ihrer Qualität aber geschwächt. Die 31/2 Zimmerwohnung wird separat vom Unteren Zelgweg her erschlossen, was ihre Eigenständigkeit erhöht. Die behindertengerechte Verbindung zwischen Alt- und Neubau und gleichzeitig die Lösung der Fluchtwegsituation wird eigentlich genial mit einer Rampen –Treppenkonstruktion im Zwischenraum von Alt und Neu bewerkstel-ligt. Dieser sich formal von den Hauptgebäuden absetzende Zwischenbau ist leider nicht bewilligungsfähig, weil er in seiner Funktion für die Hauptgebäude brandschutzmässig notwendig ist aber mit einer Höhe über 4.00m nicht als An- und Kleinbau zählt. Er müsste deshalb den geforderten Gebäudeabstand einhalten.

Im Erdgeschoss trennen der Eingang und zugleich Zugang zu den Oberge-schossen die Küche vom Gemeinschaftsraum ab. Da im Service auch be-hinderte Bewohner arbeiten ist eine direkte Überwachung von der Küche aus notwendig, was bei der getroffenen Anordnung nicht möglich ist. Die mittige Vertikalerschliessung führt in den Bewohnergeschossen zu einer sehr rationel-len zweiteiligen Organisation. Dabei sind die Korridore zu den Zimmern nicht sehr attraktiv und verfügen nur teilweise über Tageslicht. Die Bewohnerzimmer entsprechen den Vorgaben. Der zentrale Gruppenaufenthalt ist grosszügig und gut nutzbar organisiert. Die am Gruppenaufenthalt anliegenden Betriebsräume liegen funktional richtig. Da das Fluchttreppenhaus im Zentrum des Ensembles so nicht bewilligt werden kann, muss zur Erfüllung des Brandschutzes ein ande-rer, zweiter vertikaler Fluchtweg erstellt werden.Im Altbau werden mit wenigen Eingriffen die verlangten betrieblichen Erforder-nisse erfüllt.

Die Gestaltung des Neuen Bauvolumens sucht, der Hauptidee folgend, den Dialog mit dem Bestand. So wird nicht nur im volumetrischen Erscheinungsbild mit Satteldach, in der mittigen Erschliessungsart sondern auch in der Farbig-keit der Fassaden eine Verwandtschaft gesucht. Ob sich dabei der doch eher „ländliche“ Neubau so unproblematisch in das Quartierbild einpassen wird, kann bezweifelt werden. Die Gestaltung der Fassaden entspricht dem symmetrischen Grundkonzept und macht es auch von aussen ablesbar. Der Aussenbereich vor dem Gemeinschaftsraum soll zusammen mit dem Eingangsvorplatz eine attrak-tive Aufenthalts- und Zugangssituation schaffen. Leider, auch ersichtlich

am doch etwas spärlich breiten Vordach, entbehrt er für eine wirklich attraktive Aussenraumnutzung der notwendigen Vorlandtiefe.

Der Neubau wird als Holzbau über einer massiven Erdgeschossbodenplatte er-stellt. Den Decken wird mit einem Überbeton die notwendige Masse verliehen. Die Geschossfläche und das Gebäudevolumen liegen unter dem Durchschnitt aller Projekte, was auf eine sehr kompakte und damit auch wirtschaftliche Lö-sung schliessen lässt. Die Eingriffe im Altbau sind sehr zurückhaltend. Auch da kann man Umbaukosten innerhalb des Kostenrahmens erwarten.

Das Projekt „Blue in Green“ verwendet für die Erweiterung die Wiederholung der Elemente des Altbaus. So werden die Volumetrie, die Eingangssituation und die Gebäudefarbe möglichst deckungsgleich übernommen. Diese Wiederho-lung, mit etwas mehr ländlichem Habitus, überzeugt nicht restlos.

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Impressum Dezember 2020

Herausgeberin: Wohn- und Werkheim WorbenLayout: skript Architekten GmbH, BernDruck: Boss Repro Bern AGAuflage: 100 Exemplare

Kontakt

Wohn- und Werkheim WorbenBreitfeldstrasse 11 3252 WorbenT +41 (0)32 387 12 30