KAI Kongress 2020 in Berlin€¦ · 4 7 % > < 4 ! A )* > 2 7 = Created Date: 10/20/2016 9:42:00 PM
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Pädiatrisch-pneumologische Langzeitrehabilitation
Trachealkanülenmanagement
Anja FreitagKinderkrankenschwester
Praxisbegleiterin Basale Stimulation
Fachleitung Pflege Kinderinsel
Zu Beginn 3 wichtige Dinge
1.Bitte machen sie keine Fotos des Vortrages wenn Bilder von Patienten gezeigt werden
2.Quellenangaben zur verwendeten Literatur, Bildern oder Internetseiten finden sie am Ende des Vortrages
3.Ich werde durch keine der im Vortrag erwähnten Firmen unterstützt oder habe durch die Erwähnung von bestimmten Produkten einen finanziellen oder anderweitigen Vorteil !
DRK-Kinderklinik Siegen gGmbH
● Fachklinik für Kinder und Jugendliche
● Gegründet 1918
● QB 2015● 5.950 stationäre Patienten
● 50.000 ambulante Patienten
● 138 somatische und 14 tagesklinische Betten
● Über 700 Mitarbeiter
● Einer der wenigen letzten selbstständige gGmbHs als Kinderklinik
Kinderinsel● Intensivstation mit Wohncharakter
● Eröffnung Mai 2005
● Direkter Anschluss an die Kinderklinik mit vielen Fachbereichen (Neuropädiatrie, Chirurgie, Urologie, Kardiologie, SPZ...)
● z.Zt. betreuen wir: 39 VK Pflege, 1,5 VK Ärzte, 3,4 VK Therapeuten, 2,75 VK Pädagogen sowie weitere Fachkräfte 18 dauerbeatmete Kinder und Jugendliche und einen Platz für Diagnostikpatienten
Rehabilitation
„Rehabilitation umfasst den - koordinierten Einsatz medizinischer, sozialer, beruflicher, pädagogischer und technischer Maßnahmen sowie - Einflussnahmen auf das physische und soziale Umfeld zur Funktionsverbesserung, - zum Erreichen einer größtmöglichen Eigenaktivität - zur weitestgehenden Partizipation in allen Lebensbereichen, - damit der Betroffene in seiner Lebensgestaltung so frei wie möglich wird.“
Indikationen zur Tracheotomie
● Langzeitbeatmung● Atemwegsobstruktion
(Verletzungen, Tumoren)● Vermeidung einer Larynxschädigung
durch Langzeitintubation● Verätzungen im Mund und Rachenraum● Tracheomalazie● Hoher Querschnitt● Verbesserte Bronchialtoilette
Vorteile der Trachealkanüle gegenüber
der nasalen / oralen Intubation
● Sichere Fixierung der Trachealkanüle
● wird von wachen Patienten besser toleriert
● Geringeres Fremdkörpergefühl
● Verringerter Atemwegswiderstand
● Einfacherer Wechsel als bei einem Tubus
● Patientenkomfort
● orale Nahrungsaufnahme ist möglich
● Patient kann sprechen
Funktionsverluste bei Tracheotomie
● fehlende Filterfunktion für Atemwege - verstärkte Sekretbildung durch Schleimhautreizung
● schlechte Befeuchtung der Atemwege - schlechte Sekretviskosität
● Sensibilität - erschwertes Schlucken
● Sprachverlust - erschwerte Kommunikation
● erschwertes Husten - erschwerter Sekretauswurf
Trachealkanülen ohne Cuff
● Sind meistens aus Kunststoff
(z.B. Silikon oder PVC)
● Sind im Mittelteil anatomisch
gebogen (90° – 120°)
● Normkonnektor (15mm AD) am äußeren Ende zum Anschluss von Beatmungsbeutel, Beatmungssystem, Sprechventil, HME – Filter (künstliche Nase)
● Kanülenschild gerade oder V-förmig
Trachealkanülen mit Cuff
● Aufbau ist entsprechend der Kanülen
ohne Cuff
● am distalen Ende der Kanüle befindet
sich ein Ballon (Cuff) der nach der
Platzierung in der Trachea geblockt werden kann
● Soll der Aspiration von Sekret, Schleim, Magensaft …vorbeugen
● stellt leckagefreie Beatmung sicher
● hält Kanüle in der Mitte der Trachea
Trachealkanülen mit Cuff
HiLo - CuffAir - CuffTTS - Cuff
Foam - Cuff
Cuffdruck
● Druck in den Kapillaren der Trachealwand ~ 30 mmHg
● Cuffdruck soll zwischen 15 – 25 mmHg liegen
● wird der Cuff höher geblockt ist dies meistens der Versuch Leckagen zu kompensieren
Cuffdruck
● je nach Cuff diesen nicht ganz
entleeren, da sich scharfe Falten
bilden, welche die Schleimhaut
dauerhaft schädigen können
● Cuffdruckkontrolle nach Umlagern und Manipulation an der Kanüle
● Cuffdruckmesser verwenden !!!
● Skala in cmH2O und mmHg,
immer im grünen Bereich bleiben !!
Gesiebte Trachealkanülen
● haben eine oder mehrere Öffnungen/ Fensterungen /Siebungen in der Krümmung der Kanüle
● Luft entweicht bei der Exspiration durch die Öffnungen entlang der Stimmbänder und macht Phonation möglich
● Siebung kann durch eine Innenkanüle (Seele)verschlossen werden
Verschiedene Trachealkanülen
Kanülen, Kanülen, Kanülen
gesiebt
extrem flexibel
ohne Cuff mit Cuff
gelocht
mit verstellbarer Halteplatte
120° Winkel
90° Winkel
Halteplatte gerade
Halteplatte V-förmig
für Neugeborene
für Kinder lang
für Kinder mit Cuff
und und und....
Hochdruckcuff
mit Innenkanüle
Kanülengröße ist nicht gleich
Kanülengröße
z.B. TRACOE® mini NEO 3,0 Länge 34 mm, AD 4,3 mm
Shiley NEO 3,0 Länge 30 mm, AD 4,5 mm
TRACOE ® mini PED 4,5 Länge 48 mm, AD 6,3 mm
Shiley PED 4,5 Länge 42 mm, AD 6,5 mmACHTUNG
Welche Kanüle ist nun die richtige ?
Es gibt leider keine allgemeingültigen Standards!
Aber es gibt zwei Dinge die wir beachten
So klein wie möglich, so groß wie nötig
Möglichst lange Verwendung von ungeblockten Kanülen
und ich habe geschaut, welche Fragen weitergehend
beachtet werden sollten
Welche Kanüle ist nun die richtige?
● Wie ist der endoskopische Befund?
● Wie ist das Stomas angelegt?
● Werden Wandirritation vermieden?
● Lässt sich Sekret gut absaugen?
● Ist eine freie Ventilation gewährleistet, ist der Patient gut beatmet?
● Wie hoch ist der Widerstand?
● Ist der Aspirationsschutz gewährleistet?
● Fühlt sich der Patient mit der Kanüle wohl?
Sascha
Welche Kanüle ist nun die richtige?
Und dann beginnt das Suchen:
● in unserem Kanülenschrank
● in diversen Produktkatalogen
● ggf. Anfertigung von individuellen Kanülen
Kanülenwechsel
● Die Häufigkeit des Kanülenwechsels ist immer abhängig von der jeweiligen Situation des Patienten
● Individuelle Patienten bedeuten individuelle Wechselintervalle
● Zwingend erforderlich ist ein Kanülenwechsel jedoch bei defektem Cuff, bei verlegter Kanüle oder bei Materialveränderungen
● Spätestens nach 28 Tagen muss die Trachealkanüle gewechselt werden, da sie sonst als Implantat angesehen wird
H.
● 10 Jahre
● Ehemaliges FG 35. SSW
● Kongenitale spondylo–epiphysäre Dysplasie vom Typ Langer–Saldino Achondrogenesis Typ 3
● Lungenhypoplasie bei glockenförmiger Thoraxdysplasie
● Gaumenspalte des hinteren Drittels des harten Gaumens
H.
● Kanüle Shiley 6,5 PDL
● Nachteil: PEEP- Verlusthohe Leckage
● Lösung: Silikonpad
● APCV – beatmet
● P14 PEEP 8 F 28 TgI V 1,9 l/min Ti 0,6 s
Darf mehrfach täglich bei gutem AZ 3 – 5 Minuten spontan atmen
H. und die Lust am Essen
● Abklärung einer möglichen Schluckstörung im Jahr 2007
● Seit Jahren ist bekannt, dass Henry problemlos Schlucken kann
● Geduldiges Üben des Schluckvorganges durch die Logopädin und die Pflegekräfte
● Aber erst seit ca. zwei Jahren hat Henry Spaß am Essen gefunden
● Komplette orale Ernährung mittels passierter Kost / lediglich Flüssigkeit erhält Henry über die PEG
H. und die Lust am Essen
H. und die Lust am Essen
Film
E.
● 3 Jahre ● Ehemaliges FG der 36 SSW● offenes Foramen Ovale ● Dysmorphisyndrom mit
● ausgeprägter Muskelhypotonie ( Floppy Infant)
● Beugekontrakturen der Hüftgelenke
● Supinationsfehlstellung beider Füße
● Fingerfehlstellung mit Kreuzung DIII/DIV bds.
● Hirnathrophie
E.
● Kanüle Shiley 5,5 PED
● Nachteil: PEEP Verlust / vermehrte parastomale Sekretion
● Versuch: FlexTend TTS Kanüle in gleicher Größe wurde nicht toleriert
● Lösung: zwei einlagige Trachealkompressen entgegengesetzt um die Kanüle gelegt und eine gefaltete Mullkompresse unter gelegt
E. ● PSV beatmet
P 9 PEEP 6 F20 Trigger 2 TgEx auto
CPAP P 6 mehrere Stunden am Tag bei gutem AZ und „Lust von Eli“
● In Rückenlage ist Lautieren für Eli schwierig
● Er versucht, seinen Kopf anders zu drehen, um Lautieren zu können
● In Seitenlage oder im Rollstuhl ist Lautieren problemlos möglich
● Umfeldgestaltung durch die Pflegekräfte ist unabdingbar
Eli 33949
E. und die Lust am Lautieren
Film
Quellen
Bergen, P.: Basiswissen Krankenhaushygiene, 3. Auflage, Schlütersche Verlagsgesellschaft, Hannover 2011
Beyer, Ch. et al: Von der Tracheotomie zur Dekanülierung, 2. Auflage, Lehmanns Media, Berlin 2016
Kirschnik, O.: Pflegetechniken von A – Z, 4. Auflage, Thieme Verlag, Stuttgart 2010
Larsen, R.: Anästhesie und Intensivmedizin für die Fachpflege, 7. Auflage, Springer – Verlag, Berlin Heidelberg 2007
Schäfer, S. et al: Fachpflege Beatmung, 6. Auflage, Urban & Fischer Verlag, München 2011
Schwegler, H.: Trachealkanülenmanagement,1. Auflage, Schulz Kirchner Verlag GmbH, Idstein 2016
Windisch, W.: S2 Nichtinvasive und invasive Beatmung als Therapie der chronischen respiratorischen Insuffizienz, Thieme Verlag, Stuttgart 2012
http://www.servona.de/servona.html
http://www.heimomed.de
http://www.fahl--medizintechnik.de
http://www.hygienestandard.de
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit