Kalender, Kultstätte, Kraftplätze -...

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BÜRSERBERG 2003 WISSENSCHAFTLICHE T AGUNG BÜRSERBERG 2004 WISSENSCHAFTLICHE T AGUNG Kalender, Kultstätte, Kraftplätze die Bedeutung der Steinformationen in Bürserberg Die Entdeckung der Steinanlagen auf der Tschengla Gerhard Pirchl Steinkreise und Astronomie Dr. Martin Kerner Mythen, Fakten rund um Kultsteine Dr. Kurt Derungs Geheimnis von Kultstätten Prof. Dr. DI Jörg Purner Messmethoden ermöglichen einen anderen Zugang Hermann Jell Ein ganz neues Kapitel europäischer Urgeschichte DI Wolfgang Tross Astronomisches Wissen in Stein- kreisen verewigt? Mag. Dr. Robert Seeberger Die Steinsetzungen in Bürserberg sind unter der historischen Entwicklung in Mitteleuropa zu betrachten Dr. Martin Kerner Geheimnisse des Bürserberges DI Horst Grünenfelder Longitudinalwellen, ein physikalischer Ansatz zur Erklärung von Kraftfeldern Prof. Dr. Konstantin Meyl Magazin der jährlich stattfindenden Wissenschaftlichen Tagung zum Thema “Kraftplätze” in Bürserberg Ausgabe 03/04.

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Kalender, Kultstätte, Kraftplätzedie Bedeutung der Steinformationen in Bürserberg

Die Entdeckung der Steinanlagenauf der TschenglaGerhard Pirchl

Steinkreise und AstronomieDr. Martin Kerner

Mythen, Fakten rund um KultsteineDr. Kurt Derungs

Geheimnis von KultstättenProf. Dr. DI Jörg Purner

Messmethoden ermöglichen einen anderen ZugangHermann Jell

Ein ganz neues Kapitel europäischerUrgeschichteDI Wolfgang Tross

Astronomisches Wissen in Stein-kreisen verewigt?Mag. Dr. Robert Seeberger

Die Steinsetzungen in Bürserberg sindunter der historischen Entwicklung inMitteleuropa zu betrachtenDr. Martin Kerner

Geheimnisse des BürserbergesDI Horst Grünenfelder

Longitudinalwellen, ein physikalischerAnsatz zur Erklärung von KraftfeldernProf. Dr. Konstantin Meyl

Magazin der jährlich stattfindenden Wissenschaftlichen Tagung zum Thema “Kraftplätze” in Bürserberg Ausgabe 03/04.

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Impressum

Herausgeber:Gemeinde BürserbergA-6700 Bürserberg

Redaktion:Franz Rüf, Bgm. KarlFritsche, GerhardPirchl, DI Vera Purtscher

Konzept & Gestaltung:Dennis de Jongede Jonge WerbungA-6952 Sibratsgfäll

Druck:Druckerei SchurichtA-6700 Bludenz

Erscheinungsort:Postamt 6700

Fotos:Franz Rüf, GerhardPirchl, Andrea Felder,Bgm. Karl Fritsche

Der gesamte Inhalt unter-liegt der CreativeCommons Lizenz, bedeu-tet: frei zur Vervielfält-igung und Verbreitung,Texte frei nutzbar, kom-merzielle Nutzung jedochnur unter Nennung desAutors. Information unter:http://creativecommons.org

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Inhalt

Die Entdeckung der Steinkreise auf der TschenglaGerhard Pirchl S. 6

Steinkreise und AstronomieDr. Martin Kerner S. 9

Mythen, Fakten rund um KultsteineDr. Kurt Derungs S. 12

Geheimnis von KultstättenProf. Dr. DI Jörg Purner S. 14

Messmethoden ermöglichen einen anderen ZugangHermann Jell S. 19

Ein ganz neues Kapitel europäischerUrgeschichteDI Wolfgang Tross S. 21

Astronomisches Wissen in Steinkreisenverewigt?Mag. Dr. Robert Seeberger S. 22

Die Steinsetzungen in Bürserberg sindunter der historischen Entwicklung inMitteleuropa zu betrachtenDr. Martin Kerner S. 25

Geheimnisse des BürserbergesDI Horst Grünenfelder S. 28

Einführung in die RadiaesthesieProf. DI Eberhard Beindl S. 31

Longitudinalwellen, ein physikalischerAnsatz zur Erklärung von KraftfeldernProf. Dr. Konstantin Meyl S. 32

Neutronenstrahlung, Grundlage der früh-geschichtlichen Siedlung in BürserbergProf. Dr. Hans-Dieter Langer S. 35

Wechselwirkung v. biologischen SystemenWerner Auer S. 36

Die Megalithen von BürserbergDI Hartmut & Ingeborg Lüdeling S. 37

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Bgm. Karl Fritsche

Karl FritscheBürgermeister derGemeinde Bürserberg

In Bürserberg wurde eine Tür zu weitreichender Diskussion geöffnet.

Oft frage ich mich, welche Spuren wiraus jener fernen Zeit überhaupt nochfinden werden; haben wir nicht in denvergangenen Generationen mit Hilfe vonMaschinen Relikte (Steine) jener Zeitweggeräumt? Haben wir mit der Gestal-tung der Felder und Äcker Kultplätzefrüher Vorfahren zerstört? Wir sprechen von einer Zeit, die keineSchriften kannte, zumindest sind unskeine erhalten geblieben. Was kann danoch übrig geblieben sein? Ist uns z.B.nur der Name Rätia geblieben?Nein, die gepolten Steine, im Boden ver-legt, haben uns einen neuen Weg gewie-sen. Vielleicht war es die Absicht jenerMenschen, ihre Welt durch die Anlagesolcher Adernsterne zu dokumentieren.Hoffend, dass irgendwann die Zeit kommt,in der durch diese Steinlinien ihre Exis-tenz und ihr Wissen erkannt wird. Heutestehen wir jedenfalls staunend vor etwas,was zu begreifen für viele von uns nichteinfach ist. Die Wissenschaft, die nur Beweisbaresgelten lässt, gerät zusehends an eineGrenze, wo sie einen weiten Bereichunserer gesamtheitlichen Natur ausgrenzt,so meine ich.Es geht um Aufarbeitung und hierwollen wir eine Plattform für die Dis-kussion verschiedenster wissenschaft-licher Gebiete bilden, die ihre Forschungenweiter gegenseitig abstimmen mögen.Gerade die Wirkung der verschiedenstengeomantischen Felder auf das men-

schliche Wohlbefinden ist für mich derwichtigste Aspekt, den es in diesem ge-samten Themenkreis besser zu erfor-schen gilt. Wenn es gelingt, uraltesWissen durch neu entwickelte Methodenund Geräte messbar zu machen, wennes gelingt, durch diese Erkenntnisse dieZusammenhänge von rätselhaften Vor-gängen in der Natur zu verstehen, so istdies ein wichtiger Schritt zur Erweiterungunseres gesamtheitlichen Naturverständ-nisses.Es wäre schade, den Türspalt, der sichhier aufgetan hat, wieder zu schließen,nur weil wir die Diskussion scheuen.Auch wäre es schade, wenn wir nichtden Mut hätten, unseren Vorvorfahrenähnliches Wissen und Können zuzu-trauen, wie vielen anderen alten Kul-turen in fernen Ländern auch.

Ich danke vor allem Herrn Pirchl, derunermüdlich und mit großem Einsatz andiesen Forschungen arbeitet, ich dankeweiters dem Projektteam für die guteZusammenarbeit, den Wissenschaftlern,die ihr Wissen bei den wissenschaft-lichen Tagungen eingebracht haben unduns ihre Beiträge für diese Broschüre zurVerfügung stellten. Diese Broschüre ist eine Zusammenfas-sung der bisher bearbeiteten Themen-kreise und gibt auch einen tiefen Ein-blick in die Grenzbereiche des heutigenWissens.

Bgm. Karl Fritsche

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Als Moderator der wissenschaftlichenTagung am Bürserberg ist es mir

wichtig, dem Leser einige Hinweise zurwissenschaftlichen Diskussion zu geben.So z.B.: was für den Einen Wissenschaftbedeutet, ist für den Anderen keine.Wenn man sich aber auf eine einfacheInterpretation einlassen kann, wie: jeder,der bestehendes Wissen für dieAllgemeinheit fundiert erweitert unddokumentiert sowie altes Wissen zugäng-lich macht, arbeitet wissenschaftlich;dann kann Bürserberg stolz auf dielaufende Initiative sein. Eine Initiative,die das Forschen auf einem Spezialgebietund doch in vielen Disziplinen initiiert hat. Die interdisziplinäre Diskussion hatgezeigt, dass sehr viel Zündstoff in derBearbeitung der Fragen enthalten ist.Warum sollen Plätze oder gar gelbeSteine, die eine bestimmte Anordnunghaben, physikalische Auswirkungen aufden Menschen haben? Gerade diese geo-mantische Wirkung auf den menschlichenOrganismus gibt Physikern und Medi-zinern Rätsel auf. Die Einen greifen diesals Forschungsthema auf, andere Wissen-schaftler rechtfertigen ihre Position in-dem sie diese Phänomene als Esoterikabtun.

Angesichts der Steineanordnung amBürserberg ist man aus der Sicht derGeomantie verleitet, historische undprähistorische Anlagen zu deuten; diesruft aber die Archäologen auf den Plan,die ihrerseits die Geomantie nicht alsWissenschaft akzeptieren können, dennsie sind es gewohnt, auf Fakten, Fundeund Datierungen zu setzen.

Diese unterschiedlichen Auffassungenführen zwangsläufig zu Auseinander-setzungen. Diese Auseinandersetzung istwichtig, um Fortschritte zu erzielen. Soist jenen zu danken, die den Entdeckung-en am Bürserberg große Bedeutungbeimessen, aber auch jenen, die sichöffentlich kritisch zu den Aussagenäußern; sie sind es, die damit die quali-tative Bearbeitung herausfordern undinsgesamt zu einem fundierten Ergebnisbeitragen.

Als Moderator bin ich heute schon sehrauf die Themen der kommenden wis-senschaftlichen Tagung 2005 gespannt.

Franz RüfProjektkoordinator

Franz Rüf

Franz Rüf telesis GmbH,Alberschwende

Projektkoordinatordes LEADER+Projekts“Bergsommer”

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Gerhard Pirchl

Gerhard PirchlUnternehmer undengagierter Forscher,setzt sich seit derEntdeckung der Stein-kreise in Bürserbergintensiv mit den Na-turphänomen feld-wirksamer Steine undKraftfelder ausein-ander. Er prägt den Begriff„Rätiasteine“.

Die Entdeckung der Steinanlagen auf der TschenglaDie Adern sind seit Jahrtausenden bekannt. Prähistorische Kultstätten oder Steinanlagen stehenimmer auf Adern oder Adernsternen: von Malta bis in die Bretagne, von England bis zum Kaukasus.Frühe Belege für diese Theorie datieren in Malta auf 4500 v. Chr.

Pendeln und Rutengehen ist eine uralteTätigkeit. Als mathematisch und physi-kalisch denkender Maschinenbauer inte-ressierten mich vor allem die Dimensio-nen der Kraftfelder und die Effekte,welche bei Kraftfeldkreuzungen undAdernsternen entstehen. Ich suche nachAbschirmmaterialien und stellte hochin-teressante Dinge fest, wie z.B. dass esgar keine links- oder rechtsdrehendenAdern gibt. Das Phänomen lässt sichstandortbedingt erklären. Vor allem konn-te ich aber feststellen, daß es sich beiden Rätiasteinen um längsdrehende Kraft-felder handelt und nicht um Strahlen.Labormässig machte ich anfänglich Auf-bauten mit Wasserschläuchen (in derAnnahme, es müsste sich um Wasser-adern handeln), später dann mit Rätia-steinen. Meine Techniker-Ehre verlangt,dass alles überprüfbar sein muss. Die Literatur zum Thema Kraftfelder /Strahlen war widersprüchlich.

Seit Jahrtausenden sucht man überall inder Welt mit Hillfe des Pendels Wasserund Metall, aber auch Kraft- und Stör-zonen. Professionelle Pendler wie Dipl.Ing. Schröter oder Anton Rieder habenin Wüstengebieten Trefferquoten von 80– 99%. 1982-85 hat Prof. Betz ausMünchen im Auftrag der deutschen

Bundesregierung eine diesbezüglichewissenschaftliche Arbeit mit den mo-dernsten techn. Messmethoden gemachtund konnte die wissenschaftlich-geolo-gische Treffer-Quote im Vergleich mit derTrefferquote von Pendlern mit 25% zu80% zu Gunsten des Pendelns quan-tifizieren. Die Natur der Kräfte selbst istnoch nicht erforscht, was zur Zeit nochunerheblich ist; auch die Röntgenstrahlungwurde erst Jahre nach ihrer Entdeckungwissenschaftlich erforscht. Seit der Arbeitvon Prof. Betz und der Gegenprüfungdurch die UNI Berlin kann im Grundedas Pendeln als Methode, Kräfte oderStrahlen zu detektieren nicht mehrbestritten werden. Die Fähigkeit zu Pen-deln ist bei jedem Menschen unterschied-lich ausgeprägt; so wie der eine gut jo-deln kann, der andere überhaupt nicht.

Der Wert eines Fundes richtet sich nichtnach seiner Entdeckungsmethode. Wich-tig ist nur, dass dieser Fund entsprechendwissenschaftlich untersucht wird.

Der Fund des ersten Rätiasteines Am Beginn meiner Entdeckung, die meinLeben im Übrigen massiv veränderte,dachte ich, es handle sich um Wasser-adern. Gleichzeitig konnte ich mir nichtvorstellen, wie sich gleich mehrere Adernkreuzen konnten. Besonders bei denAdernsternen, bei denen sich bis zu 56Adern kreuzen! Dann kam mir das Glückzugute - wohl wegen meiner fleißigenSuche. Auf einer Alpe oberhalb von Sar-gans fand ich unter einem ausgerissenenWurzelstock bei der Verfolgung einerAder den ersten Stein mit einem Kraft-feld. Ich nannte ihn Rätiastein. Schlag-artig begriff ich, dass damit das Geheim-nis der Adernsterne erklärbar wurde.Adernkreuzung, Schlauchkreuzung.

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Viele Rätiasteine hinter- und nebenei-nander verlegt (wie kleine Weglein) konn-ten unter den Kultplätzen natürlich stern-förmig verlegt worden sein. Testsondie-rungen bestätigten dies: unter den altenKultplätzen waren solche Rätiastein-adern aus polarisiert verlegten Steinen!

Die Auffindung der Steinanlagen inBürserbergAuf der ältesten Karte Graubündens warder Rätikon als „Alpes Rhaetia“ bezeich-net. Seltsamerweise war dies der einzigeBerg oder das einzige Gebirge welchesauf dieser Karte von Graubünden be-zeichnet war. Man hat früher auf altenKarten keine Berge bezeichnet. Es muss-te also einen Grund geben, weshalb aus-gerechnet der Rätikon bezeichnet wordenwar. Ich vermutete einen Zusammenhangmit einer Kultstätte der Göttin Raetia.Bei Este (Nähe Venedig) gibt es eine Kult-stätte für diese Göttin. Hier hingegen wur-de offenbar ein ganzes Gebirge nach ihrbezeichnet. Da es immer mehrere Kult-plätze für Götter gibt (als Beispiel:Zeustempel oder Peterskirchen), war esnur naheliegend, dass auch die GöttinRaetia an mehreren Plätzen verehrt wurde.Die Bevölkerung konnte damals nicht denweiten Weg über die Alpen bis nach Estepilgern. Interessant ist auch, dass dieKirche in ihren ersten Konzilen immervon heidnischen Tempeln und Stättensprach, nicht von einem Tempel odereiner Stätte. Auch ist es nicht nachvoll-ziehbar, weshalb es ausgerechnet imAlpenraum keine Stein-Kreise, -Reihenund -Anlagen gegeben haben soll. VonSpanien und Portugal bis zum Kaukasuskommen sie in ganz Europa vor. Dassunser Gebiet damals besiedelt war, be-weist auch die Anlage des in 50 kmLuftlinie entfernten Falera, die Felszeich-nungen von Sils bei Tusis und von ValCanonica.

Die lange Suche Ich begann auf der Schweizer Seite inKlosters, suchte alles ab bis Landquart;

quer durch Liechtenstein bis Feldkirch.Bei Wangs fand ich im Mittelpunkt einesAdernsternes unter dem Gras den erstenwunderschön bearbeiteten grossen etwa30 t schweren Mittel-Stein.

Der Stein von Wangs

Ein Jahr lang hatte ich alles abgesucht.Tatsächlich gab es Adernsterne, teilweisemit Mittelsteinen, aber keine Steinkreise.Mein erster Hinweis war ein großerSteinkreis zwischen Bürs und Bürser-berg. Ein kleiner Steinkreis zuoberst aufder Tschengla wurde vom Denkmalamtnicht ernst genommen. Ein beigezogenerArchäologe hat wohl aus Ablehung desPendelns gleich auch die Steinadern, Stein-kreise und Adernsterne ignoriert. Ersuchte - wenn schon - ein Grab. LautFachliteratur wurde in Steinkreisen nochnie ein Grab gefunden - logischerweiseauch hier nicht. Auf Grund der zweiGrabungen auf 3 m2 wurde anfänglichdas Archäologen-Urteil gefällt, auf derTschengla gäbe es nichts, was für dieWissenschaft relevant wäre. Dazu seibemerkt, auch im großartigen Stonehengefand man trotz jahrelanger Untersu-chungen lediglich ein abgewetztes Geweih,das als Grabwerkzeug diente. Auch inFalera fand man kaum Artefakte.

Die Steinkreise der unteren RonaIm Spätherbst 2002 entdeckte ich, dassder Stein vom früheren Grillplatz aufeinem großen Adernstern liegt, der dreiZentren aufweist. Etwas außerhalb amHang hatte der Steinkreis einen Nord-stein. Bei der weiteren Suche fand ich

Gerhard Pirchl

Gelber Rätiastein

Tschengla

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*) Plan im Format A3zum Download:www.buerserberg.at

westlich unterhalb des Alp-Brunnens dieSteinkreise Rätia IIIa und Rätia IIIb. EinStück weiter westlich, beim Ruheplatz,fand ich den Steinkreis Rätia IV. 2005erkannte ich, dass die Mittelsteine derSteinkreise Rätia IIIa und Rätia IIIbgenau auf Nord zueinander ausgerichtetworden waren.

Auf der mittleren Rona zeigte mir Bgm.Fritsche eine Steinreihe, welche sich überdie ganze Alpmulde von Ost nach Westzog. In der Nähe des Brunnens neben

der Steinreihe warein 15-adriger Stein-kreis, der auch dastypische Merkmal,einen Mittelstein undeinen etwas außer-halb liegenden Nord-stein, hatte.

Gewaltig war auchder große Stein aufder Filschena, derauf einem 56-aderi-gen Adernstern wieder Dom von Chatresoder Stonehengeliegt.

Die Aufstellung der Steine2002 markierten wir die Ringsteine undspannten entlang der Adern Bänder. DieSteine, welche bis zu 40 Tonnen schwersind, konnten nur mit einem großenBagger gehoben werden, eine andereMöglichkeit gab es nicht. Die Vertiefungdes großen Mittelsteines wurde offengelassen für Untersuchungen. Die Steinewurden genau in der früheren Stellunghochgekippt - diese sind durch Rätiastein-kreuzungen markiert. Adern-Markierungensind nicht zum Anzeigen von Schätzenoder Gräbern gesetzt worden! Die Genau-igkeit der Setzung ist von größter Bedeu-tung für die Steinanlagen.

Welche Bedeutung haben dieSteinkreise und Steinlinien?Wir können nur auf Grund von Indizienvermuten, dass sie mehreren Zweckendienten. Die großen Steine selbst habenkein Kraftfeld, sondern sind Markierungen.Diese Menhire mussten so hoch sein, umim Winter aus dem Schnee zu ragen.Vielleicht gibt es auch kultische Erklä-rungen dafür. Die Mittelsteine sind sicherlichauch Schutz vor dem gesundheitsgefähr-denden, nadelartig wirkenden, großenKraftfeld-Mittelpunkt. An diesem Punktist die Summe aller Adernkräfte minus 1.Die wahren Kraftorte, die wohltuenden,sind jene, in denen es keine Kraftfeldergibt. Die Karte der Steinkreise zeigt, dasses sich um großartige geometrische auchastro-nomisch ausgerichtete Konstruk-tionen von genialen Menschen handelt.Es war eine Kultur, die uns staunen lässt.Eine grosse Bedeutung hatten wohl die56-teiligen Adernsterne. Sie sind sehrselten! Stonehenge und die Kathedralevon Chartres stehen auf solchenAdernsternen. Auch der Steinkreis aufder Filschena weist 56 Adern auf.

Der Mittelstein Filschena

Im Winter 2005 entdeckte ich, dass dieSteine der Steinreihe auf der mittlerenRona eigene Adernsterne haben undderen Adern in Beziehung zu den Stein-kreisen auf der unteren Rona stehen. Jelänger ich untersuchte, desto mehr er-kannte ich, dass die ganze Anlage mittelsAdern zusammenhängt. Die Tschenglahält ganz gewiss noch viele Überra-schungen für uns bereit!

Literatur:

Geheimnis Adernsterne -Unterirdische Kraft-und Orientierungs-linien aus prähis-torischer ZeitGerhard Pirchl, 2004Folio VerlagISBN 3-85256-298-9

Gerhard Pirchl

Die Adernsterne auf der Tschengla*)

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Dr. Martin Kerner

Dr. Martin KernerNaturwissenschaftler,Astronom, Forscherund Autor ausKirchdorf bei Bern.

Steinkreise und Astronomie

Wenn der Archäologe seinen Spaten in die Erde sticht, um einen Artefakt zu bergen, dannspringt ihm der Zeitgeist von der Schaufel, sobald das Relikt das Licht der Welt erblickt. Unter

Zeitgeist soll die intellektuelle Leistung der frühen Menschheit verstanden werden. Ihre astronomischeBeobachtung der Gestirne zielte auf die Erstellung eines Kalenders zur Ordnung der Jahreszeiten undzur Anbetung ihrer astralen Gottheiten.

Vor kurzem wurde bewiesen, dass dieMalereien in der Höhle von Lascaux ausder Zeit vor 16.000 Jahren eine maßstab-getreue Himmelskarte von bestimmtenSternbildern mit den Angaben der Orien-tierung darstellen, eine Sternkarte ausder Eiszeit! Das zeigt, dass diese Menschenschon in frühesten Zeiten ihre Himmels-beobachtungen mit einfachen Mittelnsehr genau messen konnten. Wenn wirvon Lascaux aus um die Ecke blicken,sehen wir die Venus à la corne inLaussel, die wohl das älteste astrogeo-dätische Messgerät, ein skaliertes Mond-horn, in der Hand hält. Hölzerne Mond-hörner konnten am Neuenburgersee undam Bodensee archäologisch geborgenwerden. Ein weiteres für den Kalendernotwendiges Instrument ist der Gnomon,ein senkrecht stehender hölzerner Mast,der sich später (in der 4. ägyptischenDynastie) zum Obelisken entwickelte.Aus dem 5. Jahrtausend v. Chr. sind unssogenannte „Ganggräber“ bekannt, diein die Richtung des Sonnenaufgangs zurWintersonnenwende ausgerichtet sind,mit bis zu 20 m langen Eingängen ausMegalithen errichtet. Damit hat der inder Mitte sitzende Astronom die Passagender Sterne registriert und einmal im Jahr– zur Sonnenwende – mit dem Stand derSonne verglichen. Das ist das dritteMessinstrument, der meridionale Spaltals Passage-Instrument. Den Meridional-spalt kann man sich so vorstellen, dassder Giebelbalken eines Hauses, das inNord-Süd-Richtung erbaut wurde, doppeltausgeführt wurde mit einem schmalenAbstand, so dass man durch den Spalthindurch die Sterne sehen kann. Aufdiesem einfachen Instrumentarium sinddie frühen Kalender aufgebaut.

Diese Menschen wussten etwas, was beiuns in Vergessenheit geraten ist, nämlichdass sich die Erde im Jahr 365 mal gegen-über der Sonne und 366 mal gegenüberden Sternen dreht. Da sich die Erde wieein Kreisel verhält, bleibt die Erdachsewährend der jährlichen Umkreisung derSonne immer in ihrer ursprünglichenLage und verliert so jährlich eineUmdrehung.Was hat das für Konsequenzen? Teilenwir die Zeit eines Tages durch 365, soerhalten wir etwa 3.95, rund 4 Min., umdie die Sterne hinter dem Meridional-spalt täglich gegenüber dem vorangegan-genen vorrücken. Ein siderischer Sternen-tag ist um 4 Min. kürzer als der tropischeSonnentag. Diese Differenz ist eingenauer und einfach zu realisierenderZeitstandard, der sich über 5000 Jahrebis 1972 gehalten hat, bis die Atomuhran seine Stelle trat. Zur Realisierungdieses Zeitstandards brauchte es nureinen Zeitvergleich zwischen der Messungam Meridionalspalt und dem Gnomon.

Der Gnomon oder Obelisk ist eigentlichschon ein Kalender für die Tageszeit alsSonnenuhr und für die Jahreszeit.Gemessen wird der Tag als Länge desSchattens zur Mittagszeit, wenn dieSonne in ihrer Kulmination steht. DerObelisk ist eine Verbesserung des rundenPfahles und besitzt einen quadratischenQuerschnitt. Wird der Obelisk – der alsMonolith eine wesentlich bessere Stabili-tät besitzt als ein hölzerner Gnomon –nicht nur senkrecht gestellt, sondernauch noch mit seinen Seitenflächen nachden Himmelsrichtungen ausgerichtet, sokann man an der gleichmäßigen Beschat-tung der Seitenflächen die Kulminationder Sonne erkennen, als Zeitpunkt der

Venus von Laussel mitMondhorn

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Ablesung. Die Hyperboreer gingen im dritten vor-christlichen Jahrtausend einen Schrittweiter und bauten in Stonehenge dieTrilithen, das sind Spaltblenden einer-seits und ein invertierter Gnomon ande-rerseits, der einen Lichtspalt wirft unddabei den Schatten der Steine nur alsKontrast braucht. Damit hat man dieMessung des siderischen und tropischenTages/Jahres in einem Instrument ver-einigt. Ihr Nachteil besteht in dem durchdie Vignettierung des Spaltes endlicherDicke begrenzten Anzeigebereich für denLichtspalt, weshalb mehrere etwa kreis-förmig aufgestellt werden müssen. Diefrühen Astronomen haben sehr balderkannt, dass ihre einfachen Instrumentemesstechnisch sehr stabil aufgestelltwerden mussten. Aus dieser Erkenntnisbauten sie ihre steinernen Observatorien.Es waren praktische Erfahrungen undkein Gigantismus. Stonehenge ist das Musterbeispiel einesmegalithischen Observatoriums. Die An-lage besteht aus drei Gruppen von Mess-mitteln. In der Mitte erheben sich fünfbis zu 7 m hohe Trilithen auf einer ellip-tischen Grundfläche. Diese werdenumgeben von einem etwa halb so hohenund gedeckten Ring auf 30 Menhiren.Der Sarsen-Ring ist nivelliert und seineRundheit weicht nur maximal um 8 cmvon der idealen Kreisform ab bei einemDurchmesser von ca. 30 m. Dieser Ringkann als Referenzhorizont und Be-obachtungsplattform für die Trilithen be-trachtet werden, auf der die Astronomenihre hölzernen Aufhängungen der Lotfä-den positionierten, mit denen sie ihrePassagemessungen durch die Spalte derTrilithen durchführten. Diese Messungenbetrafen die Ermittlung der täglichen undjährlichen Zeitdifferenz zwischen demsiderischen und dem tropischen Tag undJahr, wobei die Trilithen sowohl als Nok-turnal gegenüber den Sternen als auchals Sonnenuhr gesetzt wurden. Der Sarsen-Ring wurde für die Beobach-tung der umlaufenden Planeten benutzt,zumal die Anzahl von 30 Menhirendurch 5 und 6 bzw. 12 teilbar ist, wennman die Kanten zur Messung nutzt und

somit die Venussynoden als auch dieUmläufe und Konjunktionen von Jupiterund Saturn erfasst werden konnten.

Innerhalb des Sarsen-Ringes und derTrilithen befindet sich noch je ein sogenannter Blaustein-Ring aus Monolithengeringerer Höhe, von denen allerdingsrelativ viele Exemplare fehlen, so dassihre Aufgabe nicht genau ermittelt wer-den kann. Es ist anzunehmen, dass esMerksteine sind, die durch das Spiel vonLicht und Schatten bestimmte Daten desJahreslaufes markieren sollten.

Auf der Innenseite ägyptischer Sarkophag-deckel, von denen zur Zeit achtzehn be-kannt sind, ist der Dekankalender ausdem dritten vorchr. Jahrtausend über-liefert. Er wird auch als Diagonal-, Stern-oder Rundjahr-Kalender bezeichnet. Esist der genialste Kalender, der je erson-nen wurde. Die gesamte ägyptische Volks-wirtschaft ist von der Nilüberschwemmungabhängig. Diese Jahreszeit nennt manÜberflutung, danach folgt die Aussaatund dann die Ernte in der Trockenperiode,so dass Ägypten drei Jahreszeiten hat.Etwa gleichzeitig mit der Nilüberschwem-mung geht in Ägypten der Sothis (Sirius)heliakisch auf. Sterne, die zum Tierkreisgehören, gehen im Jahreslauf auf undunter. Sie erscheinen im Osten kurz vorSonnenaufgang über dem Horizont undverblassen mit der aufsteigenden Sonne.In der Nähe des Äquators steigen dieSterne heliakisch fast senkrecht über denHorizont, so dass ihr Aufgang auchzeitlich exakt gemessen werden kann –im Gegensatz zu nördlichen Breiten, wodiese Auf- und Untergänge schleifendeintreten. Der heliakische Aufgang desSirius als Signal für die ägyptische Volks-wirtschaft ist wichtig genug, um denJahresbeginn mit seinem Aufgang zu-sammenzulegen. Nehmen wir an, dass die ägyptisch-babylonischen Technologien zur Zeit-messung auch im nördlichen Europabekannt waren, so hat man dort einenanderen Weg eingeschlagen. Der Grundkönnten die schleifenden heliakischenSternaufgänge oder das schlechtere

Gnomon bei der Mondlandung

Stonehenge

Gnomon für junge Forscher

Dr. Martin Kerner

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Dr. Martin Kerner

Wetter für ihre Beobachtung gewesensein. Man wählte das Sonnenjahr alsKalendereinheit, teilte es von Wende zuWende durch zwei, mit den Äquinoktiendurch vier, durch das Einschieben vonvier religiösen Festen durch acht undschließlich in 16 Monate zu 22 bis 23Tagen. Diese Teilung konnte durch A.Thorn an den britischen Steinsetzungennachgewiesen werden. Die Venus vonLaussel, die das skalierte Mondhorn inder Hand hält, gab wohl die Richtung vor,denn damit hat man ein handliches undmobiles Messgerät, das für die kalen-darische Messung der Sonnenaufgängebestens geeignet ist. Ich habe das Mond-horn des Landesmuseums in Zürich ana-lysiert und die geographische Breite vonZürich nachgemessen und eine statistischeStreuung von nur 0,3° ermittelt für einastronomisches Szenarium aus dem 2.Jahrtausend vor Chr. Der Umgang miteinem solchen Instrument setzte fundierteKenntnisse der Astronomie und Mess-technik voraus.

Im achten vorchr. Jahrtausend wurde dieOlympiade eingeführt, deren Zykluseinem planetarischen Kalendersystemfolgt. Die Synode der Venus hat einenZyklus von 584 Tagen und fünf Zyklenpassieren den Zodiak einmal in achtJahren. In dieser Periode durchläuft dieVenus 10 Konjunktionen mit der Sonne,die je 5x als obere und untere Konjunk-tionen bezeichnet werden. Jede dieserKonjunktionen liegt zwischen den Er-scheinungen des Morgen- und Abend-sternes, der eine tief religiöse Bedeutunghatte. Der Abendstern symbolisierte dieliebende Erscheinungsform der Frucht-barkeitsgöttin, während der Morgensterndie zerstörerische der Kriegsgöttinversinnbildlichte.

In Falera hat man die bronzene Scheiben-nadel mit dem Venuskalender gefunden,aus dem hervorgeht, dass die Venussy-node nach Lunationen gezählt wurde.Das lunare megalithische Observatoriumvon Falera / Pianezzas war eine Kalender-station für den Planeten Venus.

Aus dieser Konstellation geht der Gebrauchvon vier Kalendern hervor, die parallelverwendet wurden: der Tageskalenderfür die Tag- und Nachtzeit, der Monats-kalender des Mondes, gekuppelt mitdem Jahreskalender der Sonne und derLangzeitkalender der Planeten mit Venus,Jupiter und Saturn, gekuppelt mit derlunisolaren Oktaeteris.

Die Goldstatere der Parisii konnten eben-falls als Venuskalender entschlüsseltwerden, was beweist, dass er nicht nurregional verbreitet war. Die Münzen kön-nen als das umfangreichste Schriftgutder Kelten betrachtet werden, geschrie-ben in symbolischen Hieroglyphen.

Kalenderreformen waren in der Kulturge-schichte der Menschheit oft mit Religions-reformen verbunden, so auch unsereheutige 7-Tage-Woche, wie sie im AltenTestament von Moses verkündet wurde.Der Grund dafür liegt bei den frühenAstral-Religionen. Die Götter wohntenauf den Gestirnen und die Gestirne sym-bolisierten die Gottheiten.Bei der Einführung des mosaischenMonotheismus wollte man sich von der10-tägigen Woche des dominierendenägyptischen Dekankalenders lösen undso entschloss man sich nur zu einerReform der Wochen. Als astronomischeGrundlage benutzte man den drakonischenMondumlauf von 27,21 Tagen und run-dete auf 28 Tage auf. So erhält man 13drakonische Mondmonate mit 364Tagen. Den fehlenden Tag zum tropischenJahr sowie den vierjährigen Schalttagwollte man ursprünglich durch je eine 8-tägige Woche kompensieren, nahm aberdavon Abstand zu Gunsten einer Schalt-woche in sieben Jahren, die aus prak-tischen Gründen nicht eingeführt wurde,weil sie nicht notwendig war. So blieb esbei der 7-Tage-Woche. Die Juden legtenihren wöchentlichen Feiertag auf denSabbat, die Christen auf den Sonntag unddie Mohammedaner als dritte mono-theistische Religion auf den Freitag.

Historisches Gnomon

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Dr. Kurt Derungs

B Ü R S E R B E R G 2 0 0 3WISSENSCHAFTLICHE TAGUNG 12

Dr. Kurt DerungsEthnologe, Germanist,Mythenforscher, Begrün-der der Landschafts-mythologie aus Bern.

Wenn wir Steinkreise und Adernsternehören, haben wir zwei Themen. Wirhaben einmal das Thema Stein bzw.Steinkult - also bewusste Steinsetzungen- und Adernsterne, das hätte etwas mitWasser zu tun. Tatsächlich lassen sichim alteuropäischen Kontext Wasser undSteinkult immer wieder stark verbinden.Kennen Sie in der Schweiz Yverdon amNeuenburgersee - eine der größten Stein-setzungen überhaupt in Mitteleuropa -etwa 6000 Jahre alt, also Neolithikum.

Wie ist die Situation in Vorarlberg -Graubünden - Tirol - Ostschweiz? Ichdenke es ist wichtig, dass wir die Faktenund Möglichkeiten abwägen. Die alteSiedlung Arbon - 5400 Jahre alt - kenntselbst keinen Steinkult. Es ist der Gallus-stein, der in der Galluskirche eingebautist, ein sogenannter Fußstein. Dort hatman den Fuß hineingesetzt, um denKontakt zu diesem Stein oder zum Wesendieses Steines zu suchen. Arbon ist einsehr altes Wort und stammt aus der vor-keltischen Zeit, Bronzezeit, Neolithikum.Es ist ein jüdisches, mediterranes Wortund bedeutet schwarz, dunkel. AuchBregenz kannte einen alten Steinkult. DreiBildsäulen - wahrscheinlich dieser vor-keltischen Göttin Brigantia geweiht - diedann von Gallus in den Bodensee gewor-fen wurde. Die Legende erzählt davon,dass er auch in Tucken Steine in den Seegeworfen hat und er schleunigst wegmusste, da er sonst um einen Kopf kürz-er gemacht worden wäre. Die Menschenhingen an ihren alten Steinstätten. Dannnahm die Christianisierung ihren Lauf. Heiden in Appenzell kennt ebenfalls denSteinkult. Es gibt dort den Kindlisteinund den Rutschstein. Die Frauen sind dort

auf dem Stein gerutscht, d.h. sie habenden Kontakt zu den Erdkräften gesuchtund das war dann im Glauben die Be-wirkung des neuen Lebens. Die Steinesind immer mit Wasser verbunden. Esgibt dort nicht nur einen ganzen Komplexvon Steinen, sondern auch Rinnen-Ecken-steine. Man kann dort ein Ritual machen.Wartau und Ochsenberg sind alte 6.000Jahre alte Stätten. Die Leute haben anden Sonnenhängen gewohnt, unten warSumpf. Wir haben Steinkult in St. Arbo-gast bei Götzis. Dort ist der Stein an derKirche. Und auch die Feldkircher Gnaden-kapelle, wo man das Knie in den Steinhineinlegen und Heilung erfahren kann,d.h. man erhofft sich Heilung. Dort habenwir auch wieder diese Hügelsituation.Ein spannender Steinkult, der dann indie Kirche integriert wurde.

Sargans muss eine sehr alte Landschaftgewesen sein. Wir hatten in der Schweizeine ähnliche Situation wie hier. Wirwissen, dass wir im Rheintal im Boden-seegebiet alte Stätten haben, wir kennenaber auch alte Stätten in Tirol. In Latschwurde z.B. ein Menhir gefunden, einweißer, verzierter Kultstein, der unterdem Altar verscharrt war und unsichtbarals Altarstein gebraucht wurde. Es wurdealso im christlichen Kontext weitergeführt. Wo ist nun die Verbindung zwischenTirol und dem Rheintal? Ist es das Arl-berggebiet, ist es Bludenz? Wenn dasebenfalls besiedelt gewesen wäre seit derBronzezeit, dann wären das auch dieseHöhenlagen. Man hat auch dort gewohnt,gesiedelt und Ackerbau betrieben. DasEngadin war mindestens seit der Bronze-zeit besiedelt - wenn nicht sogar früher -und wir hatten dieses Doblesch -

Mythen, Fakten rund um Kultsteine

Sternkreise haben in Verbindung mit Wasseradern Steinsetzungen und alten Kulturen zu tun.Vorarlberg, Graubünden und die Ost-Schweiz sind eine Siedlungszone. In der genannten Gegend

sind Siedlungsreste von über 4000 Jahren zu finden. Aus der Sagenwelt sind die Steinwegwerfungenbekannt. Gallus soll ja Steine von Bregenz in den See geworfen haben – das beschreibt eine Legende.Diese Legende wiederholt sich auch an anderen Orten am See. Pollenanalysen haben gezeigt, dassbereits vor 6000 Jahren an den Hängen dieser Region Ackerbau betrieben wurde. Davon ist auch eineSiedlungtätigkeit abzuleiten.

Brigantia-Altar in Birrens,Dumfriesshire (GB)

Göttin der Fruchtbarkeit

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Neolithikum - Rheintal - wo war dieVerbindung? Es war das Oberalpstein -Savognin, das Sie als Skigebiet kennen.Dort haben wir das missing link dieserbeiden Ortschaften. Savognin hat diesesehr schönen Langhäuser-Ausgrabungen.Bürserberg wäre also dieser Region miss-ing link? Da müssten die Funde kommen.

Wie alt ist der Steinkult, der in die Kir-chenmythologie hineingeht? Wichtig ist,dass wir in einem Ort eine Zwischen-kultur haben, die keltische, die gallo-römische, d.h. dass wir die Verbindunghaben aus dem Neolithikum - Bronzezeit,dann die Vermittlung zur Kirchenmytho-logie des Mittelalters und heute. Wo keineKeltisierung stattgefunden hat brichtdann oft auch Mündlich-Kultisches ab.Wir müssen in dieser Region mit kelto-rätischem Einfluss rechnen, genauso wiein Graubünden. Tatsächlich, diese Zwisch-enkultur, die hier hineingekommen ist,sehe ich bei Nenzing. Nenzing kommtvon Nant und heißt keltisch Tal, also dieTallandschaft. Wir haben das gleicheWort im Wallis mit den Nantuaten, daswaren die Talbewohner. Romanisch heißtes dann eben Wallis. Wir hätten sprach-geschichtlich diese keltische Vermittlungvon diesen Orten.

Man kann eine Zeitschicht machen:Kelten - Gallorömer - Frühmittelalter.Was war aber vor den Kelten? Sicher ist,dass diese Steinsetzungen aus der vor-keltischen Steinzeit stammen und hiervor allem aus der Bronzezeit und ausdem Neolithikum, also der Jungsteinzeit.Diese beiden Kulturen oder Zeitschichtensind in unserem Alpengebiet prägend.Sie haben den Ackerbau, das astrono-mische Wissen und auch ihre vorkeltischeSprache mitgebracht. Beispiel: der NameGonzen - der Berg bei Sargans - kommtaus dieser Zeit. Klingt nicht sehr keltisch,auch nicht gallorömisch. Gand - Gandalagibt es im ganzen Mittelmeerraum - wirhaben hier eine mediterrane Sprache, diewir im Alpenraum wiederfinden. Die früheste Besiedlung kommt aus demmediterranen Kulturraum, Nordafrika,Sahara-Region und schiebt sich dann im

Neolithikum in das südliche Europa bisin die Alpen hinein, geht den Flüssenentlang und erreicht dann die inner-alpinen Täler. Gand - Gandala bedeutetBerg, Stein, Hügel. Das finden wir beiGonzen wieder. Die gleiche sprach-geschichtliche Situation haben wir beiKarschena etwa 2000 - 3000 v. Chr. Siekennen vielleicht diese Felszeichnungoberhalb von Thusis bei Doblesch. Karbedeutet wiederum Stein, Hügel.Karschena ist eindeutig vorkeltisch, bronze-zeitlich, neolithisch, schon allein von derSprache her. Valera wurde genannt (1600Jahre vorchristlich, bronzezeitlich).Valera wird dann sprachgeschichtlich zuVal und bedeutet wiederum Stein. Werin Valera war, sieht diesen Stein. DieseKultur nennen wir noch jungsteinzeitlich.Das ist das Material überhaupt und auchunsere Räter gehören noch ein bisschenin diese Zeitschicht hinein. Wir sind hiernahe dran, an vorkeltische Situationenheranzukommen. Das als Hinweis, waswir erwarten könnten.

Interessant ist noch die Funktion dieserSteinkreise. Wie benennt man diese immediterranen Kulturraum? Z.B. als Carca- unser Circus ist wahrscheinlich namens-verwandt. Das ist eine Ableitung davon,also Steinstein. Sie haben immer dieBedeutung von Versammlungsplatz, einOrt wo man sich trifft, das Zentrum.Man könnte sie als bronzezeitliche Kirch-plätze bezeichnen. Warum haben sie denKontakt zu diesen Erdkräften gesucht?Die Leute hatten hier ihre Ahnenvereh-rung. Die Steine waren für sie die Verkör-perung von nicht mehr sichtbaren Ahnen,die für sie aber anwesend waren. DieVerstorbenen und Lebendigen feiertenzusammen. Diese Leute waren keineEsoteriker, sie waren Praktiker. Die Kreisehatten nämlich auch eine praktischeSeite. Sie hatten mit den Kreisen einenagrarischen Kalender, einen Saatkalenderzur Verfügung. Genau das entsprichtdieser neolithischen Situation. Also diepraktische und sakrale Situation vonsolchen Steinkreisen.

Der Menhir von Latschaus der Kupferzeit, ca.3.000 v. Chr.

Kindlistein Haiden (CH)

Dr. Kurt Derungs

“Die Leute vondamals waren keineEsoteriker, Die Stein-kreise waren Begeg-nungsstätten; Steinesymbolisierten dieAhnen, Steinkreisewaren agrarischeKalender; diese prak-tische und sakraleSituation entsprichtdem Neolithikum”

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Prof. Dr. DI Jörg Purner

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Prof. Dr. DI Jörg PurnerInstitut für Bauge-schichte und Denk-malpflege, UniversitätInnsbruck

Da ich mich mit dieser Thematik seitüber fünfzehn Jahren nicht mehr befasse,weder radiästhetisch noch messtechnisch,kann ich Ihnen lediglich einen Rückblickauf meine diesbezüglichen Forschungengeben. Ein wesentliches Ergebnis daraus,das heute so aktuell ist wie damals, be-steht darin, dass sich das Geheimnis vonKultstätten messtechnisch nicht erfassenoder begründen lässt, denn es offenbartsich, wenn überhaupt, in Form einer per-sönlichen Erfahrung. Diese entzieht sich"substanziell" einer Objektivierbarkeitund lässt sich nicht reproduzieren, wiedies ganz allgemein für persönliche Er-lebnisse gilt. So können Sie letztlich nichtsaus Ihrer Biografie wiederholen, keineMinute, keine Sekunde.

Mein Einstieg in energetische Dimensionenunserer Umwelt erfolgte dadurch, dassich Anfang der Siebzigerjahre gewisser-maßen "zwangsrekrutiert" wurde, michals junger Assistent am Institut für Land-wirtschaftsbau und Ländliches Siedlungs-wesen an der Technischen Hochschulein Graz mit einem Forschungsauftrag zubefassen, bei dem es um das Thema"Radiästhesie" und "Erdstrahlen" ging.Zunächst hat sich in mir erheblicherWiderstand geregt, mich mit dieser The-matik überhaupt auseinander setzen zumüssen, weil sie mir auf Grund meinerakademischen Bildung als nicht behan-delnswert erschien. So beschäftigte ichmich mit diesem Forschungsauftrag zu-nächst in der Weise, dass ich Materialsammelte, um zu beweisen, dass Radiäs-thesie Humbug war und auf Aberglauben

beruhte, also jeglicher wissenschaftlicherGrundlage entbehrte. Und ich muss ge-stehen, dass es mir so mancher Ruten-gänger und Pendler recht leicht gemachthat, Argumente und "Beweise" zu sam-meln, die mich in meiner ablehnendenHaltung bestärkten.Ich wurde aber durch meinen wachsamenChef und Auftraggeber Professor HinrichBielenberg, der schon damals im Sinneeines ganzheitlichen Bewusstseins"unterwegs" war, angehalten, mich mitdiesem Thema sachlicher und unbefan-gener auseinanderzusetzen. Er gab mirauch einige Hinweise, durch die ichschließlich im Szenarium der Radiästhesieneben einer Fülle "schwarzer Schafe"auch "weiße" finden sollte. Dabei bin ichauch Robert Endrös begegnet, einemdeutschen Wasserbauingenieur, der esverstand, "Strahlenfühligkeit" sehr erfolg-reich in seine berufliche Tätigkeit zuintegrieren. Er schien ein begnadeterRutengänger zu sein, der sehr darumbemüht war, seine Fähigkeiten auchrational zu durchleuchten und messtech-nisch abzusichern. Dipl.Ing. Endrös hatwesentlich dazu beigetragen, dass ichmeine ursprünglich ablehnende Einstel-lung der Radiästhesie gegenüber zu über-denken begann, um schließlich durchihn auch die ersten "Einweihungen" indie Handhabung radiästhetischer Instru-mente und Mutungstechniken zu erhal-ten. Ihm verdanke ich auch wesentlicheAnleitungen, durch die ich lernte, michselbst im Sinne eines autodidaktischenAnsatzes mit Radiästhesie zu beschäfti-gen.

Geheimnis von KultstättenEinfluss auf Architektur gestern und heute

Prof. Dr. DI Jörg Purner beschäftigt sich seit Anfang der 70er Jahre mit der Radiästhesie. Er ist vonden messtechnischen Dingen voreingenommen und ist überzeugt, dass das Geheimnis der Kult-

stätten in einer sehr persönlichen Erfahrung liegt und sich einer Relativierung entzieht. Beweis dafürist, dass die Erlebnisse an solchen Plätzen nicht reproduzierbar sind. Es gibt daher keine nachweis-baren Regelmäßigkeiten. Sein skeptischer Zugang gegenüber der Radiästhesie hatte ihm im erstenSchritt Recht gegeben.

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Merkwürdigerweise riet mir Endrös, erstdann eine der offiziellen "radiästhetischenSchulen" zu besuchen, wenn ich ausmeinen eigenen Veranlagungen herausals Fühliger bereits "gehen" konnte. Ersah nämlich in radiästhetischen Ausbil-dungsstätten die Gefahr, dass den Teil-nehmern eine Weltanschauungsweise"übergestülpt" und auf ihre individuelleVeranlagung zu wenig oder überhauptnicht eingegangen wurde.

Mein radiästhetischer Schulungsweg warvor allem in der Anfangsphase sehr da-durch geprägt, dass sich in mir immerwieder der wissenschaftliche "Mann imOhr" zu Wort meldete, um seine Ansprüchekundzutun, ich müsse, meiner wissen-schaftlich "weißen Weste" zuliebe allmeine Entwicklungsschritte auch rationaldurchleuchten, also im Sinne wissenschaft-licher Ansprüche und "Beweisführungen"in Ordnung bringen. In der Praxis war daszumeist eine mühsame Angelegenheit.So habe ich bereits die ersten Versuchemeiner radiästhetischen Bemühungen soangeordnet, dass zumindest eine gewisseChance bestand, zu klären, ob meineReaktionen in Form von Rutenausschlägenein Zufallsprodukt darstellten oder eineGesetzmäßigkeit erkennen ließen.Natürlich war dies mit einem entspre-chenden Aufwand verbunden. So musstenbestimmte räumliche und personelle Vo-raussetzungen geschaffen werden, welcheExperimente im Sinne sogenannter "Blind-versuche" bzw. "Doppelblindversuche"zuließen.Zur damaligen Zeit bewegte ich michdamit in einem kaum erschlossenen undäußerst riskanten Forschungsgelände,das möglichst diskret behandelt werdenmusste, um keine "schlafenden Hunde"zu wecken, die unter Umständen diesesVorhaben verhindert hätten. Im Rahmenderartiger Versuchsbedingungen eröffnetesich mir bereits in der Anfangsphasemeines radiästhetischen Trainingspro-gramms, dass ich im statistischen Sinneals Rutenfühliger zu existieren begann

und gewissermaßen "bewiesen" werdenkonnte. So hatte ich in der ersten Test-reihe, bei der eine statistische Trefferwahr-scheinlichkeit von 50% bestand, einetatsächliche Trefferquote von etwa 75%,was meine ursprüngliche ablehnendeEinstellung der Radiästhesie gegenübernachhaltig erschütterte. Allerdings ergabsich aus den Ergebnissen auch einigesKopfzerbrechen, weil ersichtlich wurde,dass Fühligkeit unter diesen Versuchs-bedingungen kein im eigentlichen Sinnereproduzierbares Phänomen darstellte.Auf die Gründe, warum es in diesemZusammenhang zu keinen 100-prozentigenTrefferquoten kommt bzw. kommen kann,möchte ich hier nicht näher eingehen.Ganz allgemein sei aber festgehalten, dasseine Reihe physischer und psychischerKomponenten eine Reproduzierbarkeitim eigentlichen Sinne verhindern können.

Neben derartigen statistischen Erhebungenzur Absicherung des Rutenphänomenshabe ich auch mit künstlichen Störzonenexperimentiert. Dabei hat sich gezeigt,dass Rutengänger, die gewöhnlich auf"Wasserschmecken" "geeicht" sind,kaum eine Chance haben, physikalischdefinierte Felder oder Feldanomalien auf-zuspüren. Weiters versuchte ich die Fragezu klären, ob Rutengänger, die im Sinneeiner bestimmten radiästhetischenMethode arbeiten, unabhängig voneinan-der dieselben Zonen finden. Die Ergeb-nisse dieser Versuchsreihen waren ernüch-ternd, denn es gab kaum Übereinstim-mungen. Beruhte der Rutenausschlag alsodoch nur auf Einbildung oder ließ sichin ihm eine Gesetzmäßigkeit erkennen?

In den Achtzigerjahren wurde dieserFrage in Deutschland ein aufwändigesForschungsvorhaben gewidmet, aus demhervorging, dass nur wenige Rutengängerin der Lage waren, ihre als "Störfelder"angezeigten Zonen "blind" wieder zufinden. Man muss allerdings erwähnen,dass dabei Versuchsbedingungenherrschten, die wahrlich nicht dazu geeig-

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Prof. Dr. DI Jörg Purner

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net waren, dass ein Fühliger seine Fähig-keiten wirklich ausspielen konnte, denndie Versuchspersonen wurden optischund akustisch von der Umgebung abge-schottet, also sozusagen künstlich "blind"und "taub" gemacht. Dies führte zB dazu,dass so mancher der Teilnehmer nichtnur mit seinem Ergebnis "umfiel", son-dern auch im körperlichen Sinne.Letztlich handelte es sich um völlig absur-de Voraussetzungen, unter denen dieRutengänger auf ihre Fühligkeit getestetwurden. Man stelle sich als Vergleichdazu vor, ein Hochleistungssportler, Jong-leur oder Musiker würde dahingehendüberprüft, ob er "blind" und "taub"dieselben Leistungen zu erbringen ver-mag, wie unter normalen Bedingungen.Nun, der Leiter dieser Testreihen, derPhysiker Prof. Herbert König war sichdieser Problematik durchaus bewusst. Erwollte aber seiner Kollegenschaft keiner-lei Ansatzpunkt zur Kritik liefern, dassdie Versuchsreihen nicht nach wissen-schaftlichen Kriterien abgewickelt wordenseien. Das Erstaunliche dieses Forschungs-projekts war, dass trotz dieser geradezuschikanösen Versuchsbedingungen, beider hunderte Rutengänger "verheizt"wurden, einige dabei waren, die hoch-signifikante Ergebnisse zustande brachten,womit der Rutenausschlag im Sinne einerstandortspezifischen Reaktion wissen-schaftlich nachgewiesen werden konnte.

Aber zurück zu meinen eigenen For-schungen: Nachdem ich als Rutenfühliger"statistisch bewiesen" war, beschäftigteich mich in der Folge mit der Ausmutung"gestörter" Plätze, also jenem Thema,das zum damaligen Zeitpunkt das aus-schließliche Ziel radiästhetischer Stand-ortuntersuchungen darstellte. Dadurchkam es, dass ich mich immer mehr auf"störende", "negative" Energien einstellteund gewissermaßen "eichte". Ich bean-spruchte mein sich entwickelndes radiäs-thetisches "Organ" also fortwährendzum Aufspüren "negativer" Felder,wobei ich hinter diesen "Feldern" auf

Grund meines Anspruchs einer wissen-schaftlichen Erklärung ausschließlichEnergien im physikalischen Sinne ver-mutete. Auf die Möglichkeit, dass auchandere "Felder" existieren könnten, aufdie ich ansprach und die sich einerphysikalischen Interpretation entzogen,wäre ich zu diesem Zeitpunkt nichtgekommen, da ich in diesem Zusammen-hang noch zu sehr vom Vorstellungsbildrein naturwissenschaftlich und mess-technisch erfassbarer Strahlungsphäno-mene erfüllt war. Später sollte sich herausstellen, dass ichdamit einem weit verbreiteten Irrtum er-legen war, denn Vieles, was in der Radiäs-thesie aufgespürt wird, hat keineswegsmit physischen Erscheinungsformen von"Energie" und "Strahlung" zu tun. Sokönnen radiästhetische Reaktionen zumBeispiel auch durch "Felder" und "Ener-gien" ausgelöst werden, die auf mentaleProjektionen zurückzuführen sind.

Durch die ständige Beschäftigung mitFeldanomalien, sowohl im radiästhetischenals auch im messtechnischen Sinne, gerietich schließlich ganz in den Bann von"Störzonen", "Reizstreifen" und "nega-tiven Strahlungen", was mir zunehmendgesundheitliche Probleme bescherte. Sobefielen mich immer wieder eine uner-klärliche Müdigkeit und diffuse Gelenks-schmerzen. Schließlich sorgte ein Kreis-laufkollaps dafür, mir bewusst zu wer-den, auf welch gefährliches Gelände ichmich eingelassen hatte. Dies führte in derFolge zu einem Richtungswechsel mei-ner radiästhetischen Forschungen.Ernüchtert und motiviert durch dieschlichte Frage eines alten Rutengängers"Warum suchst du das Negative?",begann ich, heilige Stätten auf Reaktions-zonen hin zu untersuchen, denen imSinne der Radiästhesie eine "positive"Wirkung zugeschrieben wurde. Dabeientdeckte ich im Bereich von Kirchenund Kultstätten "Felder" bzw. "Feldmus-ter", die offenbar Kraft spendend, auf-bauend und wohltuend wirkten. Durch

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diese Erfahrungen rückte ab 1976 dasThema "Orte der Kraft" in den Blickpunktmeines Interesses, mit dem sich zu dieserZeit kaum jemand beschäftigte.Einige Jahre lang war ich dann in diesemSinne in Frankreich, England, Irland,Skandinavien und in bescheidenemMaße auch hierzulande als "Jäger undSammler" unterwegs. Die Ergebnissemeiner Erhebungen flossen in meineDissertation ein, eine Arbeit, in der esdarum ging, die Frage "Warum stehenKirchen und Kultstätten dort, wo sie ste-hen?" von verschiedenen Standpunktenaus zu beleuchten.Die radiästhetischen Befunde ließen denSchluss zu, dass offenbar zur Zeit derEntstehung der untersuchten Objekte fürdie Auswahl und Eignung eines Ortes als"heilige Stätte" gewisse energetische Kons-tellationen Voraussetzung und Kriteriumwaren. Die Ausrichtung und bauliche An-lage der Kultbauten schien dabei in An-lehnung an die jeweils vorliegenden Feld-muster erfolgt zu sein, wenn auch diedamaligen Möglichkeiten und Praktikender Feststellung und Berücksichtigungderartiger unsichtbarer Strukturen nichtüberliefert und dokumentiert sind. Abernicht nur aus radiästhetischer Sicht wurdedeutlich, dass dereinst die Situierungheiliger Zentren der baulichen Anlagennicht willkürlich erfolgten. So konntedurch eine Vielzahl historischer und kul-turhistorischer Hinweise belegt werden,dass die Anlage eines Sakralbaues in be-sonderen Vorkommnissen und Erschei-nungen begründet ist, welche an ganzbestimmten Orten aufgetreten und vongeheimnisvollen ortsgebundenen Kräftenabhängig sein sollen.

Der Wallfahrt liegt die Voraussetzung zuGrunde, dass gewisse Orte als Sammel-punkte übernatürlicher Kräfte gelten, wogöttliche Hilfe sicherer zu erlangen ist alsanderswo. Darin wird auch ein wesent-licher Grund gesehen, warum vielfachheilige Orte durch nachfolgendeReligionen übernommen wurden. So

mancher berühmte christliche Wallfahrts-ort - wie etwa Altötting in Bayern, dasKirchlein St. Magdalena im Gschnitztalin Tirol oder die "Rosaliengrotte" amHemmaberg in Kärnten - war schon invorchristlicher Zeit Kultstätte und dieheidnischen Kulte um heilige Steine,Wasser, Bäume, Tiere, Sonne und Frucht-barkeit leben vielfach weiter in der christ-lichen Überlieferung. Dabei wurden oftauch die "heiligen Zeiten" übernommen,in denen die Wallfahrt zu bestimmtenOrten durchzuführen war und wo dieBedingungen als besonders günstig ange-sehen wurden, um eine göttliche Offen-barung zu erlangen.

Die Welt der Legenden und Sagen, dieum gewisse heilige Orte entstanden ist,stellt eine wahre Fundgrube für Hinweisedar, die zur Wahl bestimmter Standortefür Kirchen und Kultplätze geführt haben.Es wird von wundersamen Dingen undseltsamen Begebenheiten berichtet, diesich an solchen Stätten zugetragen habensollen, von heiligen Quellen, von Spurenund Zeichen höherer Mächte und Wesen-heiten, von göttlichen Fingerzeigen, diefür die Wahl des Ortes ausschlaggebendwaren. In diesen oft seltsam anmutenden Grün-dungslegenden, die in besonderem Maßedie Bindung der göttlichen Offenbarungund Heilskraft an einen bestimmten Orthervorheben, sind es einige Grundmotive,die immer wieder in abgewandelter Formauftreten. In den Legenden von den"weisenden Tieren" bedient sich die gött-liche Macht des Tieres, um damit dengewünschten Ort der Verehrung zu mar-kieren. So sind es zum Beispiel weißeTauben, die den an einer anderen Stellebegonnenen Bau des Klosters verhindernund jenen Ort bestimmen, an dem St.Georgenberg (Tirol) entstehen soll. Das in den Gründungslegenden häufigauftretende "Rückkehrmotiv" zeigt an,dass das göttliche Gnadenbild nicht vomheiligen Ort entfernt werden kann unddarf und sich nur an der von den höheren

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Mächten angezeigten Stelle, am Ort derursprünglichen Auffindung, "zu Hausefühlt" und Wunder wirken kann. Ein weiteres Legendenmotiv stellt die"Traumweisung" dar, wo eine göttlicheStimme den rechten Ort verkündet oderin visionären Erscheinungen der auser-wählte Standort für das Gnadenbild offen-bart wird. So vernimmt ein einfacherHolzknecht wiederholt eine Stimme, dieihn anweist, dort eine Kirche zu bauen,wo man das Marienbild gefunden hatte.(Maria Waldrast, Tirol).

Zusammenfassend lässt sich festhalten,dass es dereinst für den Anspruch der"Heiligkeit" eines Ortes sichtlich nichtgenügte, einen Kultbau zu errichten undihn einzuweihen, wie das heute üblichist. Der Ort musste demnach schon vorhereine bestimmte, als "heilig" erachteteQualität "in sich haben". Die Ursache fürein spezifisches "Energiemuster" einerheiligen Stätte muss aber nicht im beson-deren natürlichen Standortmilieu liegen.Sie können auch durch Rituale initiiertoder durch bauliche Maßnahmen ent-standen und gewissermaßen "aufgeprägt"sein. In diesem Zusammenhang spieltdas alte Wissen der "Geomantie" einewesentliche Rolle, wie sie in unseremKulturkreis zum Beispiel im Rahmen derDombauhütten gepflegt wurde.

Vielfach leben Rutengänger im Glauben,"Mutungen" würden einer "Messung"entsprechen, was natürlich in Wissen-schaftskreisen nur Kopfschütteln aus-lösen kann. Überhaupt neigen Radiäs-theten dazu, Begriffe zu verwenden, welchedie Physik für sich beansprucht. Schondaraus werden bestimmte Konflikte ver-ständlich, die zwischen Physikern undRadiästheten herrschen. Zu diesem Themaexistiert eine Studie, die belegt, dassPhysiker und Radiästheten unter gleichlautenden Begriffen, wie zum Beispiel"Feld", "Strahlung" und "Energie" etwasvöllig anderes verstehen. Ein Ruten-gänger "misst" also nicht, sondern er

"mutet", und dabei spielt natürlich seinegeistige Einstellung und Psyche einewesentliche Rolle. Seine Vorstellungs-muster, Erfahrungen und Erwartungenspielen unterschwellig immer mit,sodass man von ihm gar nicht erwartenkann, er würde im Sinne eines physika-lischen Messgerätes funktionieren.

Zum Ausklang: Es gibt in Österreich wiederneue Kultbauten, die im Sinne geoman-tischer Ansprüche errichtet wurden. DieLandesregierung Niederösterreichs zeigtesich schon vor zwanzig Jahren offen dafür,subtile Aspekte des Standortmilieus beimNeubau sakraler Bauwerke zu berück-sichtigen. Inzwischen gehört es gewisser-maßen zum Standardprogramm des seitvielen Jahren laufenden Projektes"Niederösterreich – schön erhalten –schöner gestalten", Kurse und Beratungenzum Thema Radiästhesie anzubieten. Inden letzten Jahren sind durch die Unter-stützung der NiederösterreichischenLandesregierung eine Reihe interessanterBauwerke entstanden, bei denen "fein-stoffliche" Kriterien in die Planungeingeflossen sind. Die daraus erwachsenen Ergebnisse habengezeigt, dass es auch heute einen Sinnmacht, ortspezifische "Feldmuster" in dieBaugestaltung einzubeziehen und damitaltes Wissen um die Geheimnisse einesStandortes wieder zu beleben. Besondersinteressant bei diesen Projekten war, dasssich im Laufe des Bauens, ja, schon wäh-rend der Planung, die standortspezifischen"Feldmuster" veränderten, zum Beispielim Sinne einer Stabilisierung, Verlagerungund Harmonisierung. Demnach baut sichdas aktuelle Standortmilieu einer heiligenStätte aus dem Zusammenspiel des vonNatur aus vorhandenen "Ausstrahlungs-musters" und jener Kräfte auf, die ihmder Mensch als spirituelle Zuwendungund in Form des Bauwerkes zukommenlässt.

Literatur:

"Radiästhesie – Ein Wegzum Licht?" - Mit derWünschelrute auf derSuche nach dem Ge-heimnis der Kultstätten Johann Purner, EditionAstrodata, 4.Auflage 2002

"Im Zeichen der Wandlung"– Über Forschungen undErfahrungen auf demWeg in eine andereWirklichkeit Johann Purner, NovalisVerlag, 2000

“Es gibt in Öster-reich wieder neueKulturbauten, die imSinne geomantischerAnsprüche errichtetwurden”

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Hermann Jell

Hermann Jell Amt für Umweltschutzder Stadt Salzburg

Seit sechs Jahren wird quer durch diegesellschaftspolitische Ebene in Kreisenhöchster Entscheidungsträger über dasThema Störzonen gesprochen. Es ist in-zwischen eine kritische Masse erreicht undman kann, ohne sofort abzudriften und zupolarisieren, auf die richtige Ebene kommen.

Ich bin technischer Leiter im Amt fürUmweltschutz der Stadt Salzburg. Wirmessen und beurteilen dort – von derAkustik über Luftschadstoffe bis hin zuelektromagnetischen Feldern – und sindim Schnittfeld von Wirtschaft, Bevölke-rung und politischem Willen. Dabei lerntman zu differenzieren, was man prag-matisch umsetzen kann. Vor dem Hintergrund, dass es sehr sensi-ble Menschen gibt, die empfindlich aufFehlveränderungen sind, ist in der StadtSalzburg eine Forschungskooperationeiner interdisziplinären Forschungsgruppeentstanden; eine Plattform von GeowaveResearch, der Stadt Salzburg, der WienerKrankenhausanstalten und derLandeskrankenanstalten Salzburg.

In Salzburg haben wir versucht radiäs-thetische Aussagen zu objektivieren.Unser methodischer Ansatz war, dassman am Menschen misst wo Belastungs-situationen sind und begutachtet, ob dasschädlich ist oder nicht. Ein weitererSchritt war, dass man Ausgleichsmaß-nahmen setzte wenn Belastungsreaktionenvorhanden waren. Zum Beispiel an Ar-beitsplätzen oder in Krankenhäusern. InSpitälern ist der größte Druck. Hier solltensich die Leute regenerieren und wenn

das Immunsystem durch andere Parametergestresst ist, leidet der Genesungserfolg.Auf dieser Ebene hat man angefangenund gesehen, wo Ausgleichsmaßnahmensinnvoll sind.

Es wurden von Prof. Kempe Arbeits-platzuntersuchung bei Quelle gemacht.Gesteinsmehl wurde positioniert und eskonnte festgestellt werden, dass Belas-tungssituationen beim Mensch weg waren.Über bestimmte Resonanzmaterialen wur-den Effekte weggebracht. Man sah, eszahlt sich aus wenn sich etwas verändert.

Man hat sich darauf geeinigt, dass esneutrale, belastende und anregende Plätzegibt. Da hat man keine Unterscheidungzwischen einem Hartmann-Gitter, einerKreuzung oder sonst etwas gemacht,sondern nur geschaut ob, eine Störungvorhanden ist oder nicht. Auf der einenSeite braucht es die Sensibilität desMenschen, denn mit den Messgerätenallein kommt man derzeit nicht weiter.Es gibt zwar bereitstolle Geräte, die ansatz-weise hinkommen,aber der Mensch ist dereinzige, der Antwortgeben kann. Vielleichtgeht es später einmal.

Auf diesem Weg istman im ersten Schrittmit Komplementär-mediziner zusammen-gekommen. Es wurdenBioresonanz-

Messmethoden ermöglichen einen anderen ZugangDie Reaktionen des Menschen können gemessen und daher Rückschlüsse auf den Platz gezogen werden

Ing. Hermann Jell führt seit Jahren Messungen an Arbeitsplätzen in Krankenhäusern in SachenStörfelder durch. Mittlerweile ist er der festen Überzeugung, und das ist auch sein Zugang, dass

der Mensch das Messgerät ist, das jedoch auf seine Art ungeeicht ist. Aus dem Ansatz entstand eininterdisziplinäres Forschungsteam, das sich mit dem Thema der Bioresonanz-Messung auseinandersetzt. Mittlerweile sind über 30.000 Messungen durchgeführt worden und es wurde festgestellt, dassder Mensch ein nicht-lineares System ist. Der unterschiedliche Umgang betroffener Menschen mitStress führte das Forschungsteam zu den Kirlian-Bildern. Diese Bilder lassen die Aura leuchtendererscheinen, je besser die körperliche Verfassung der jeweiligen Person ist. Sie stellen eine sog.Korional-Entladung optisch dar.

System zur Messung der Bioresonanz

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Hermann Jell

messungen gemacht, mittlerweile sind esca. 30.000 Messungen. Klar war, derMensch ist ein nichtlineares System. Eshat sich gezeigt, dass der Mensch aufStörzonen Belastungsreaktionen zeigt. Esgab dann eine Studie über die Standort-eigenschaften, wobei man mittels EKGHerzrhythmusvariabilitäts-Messungendurchgeführt hat. Es war ein enormer Auf-wand, weil die Vorgaben für die Stressungdes Menschen sehr hoch waren. Manhat dann überprüft, ob es Unterschiedegibt und hat die von Geowave entwick-elte „Welle“ miteinbezogen und festge-stellt, dass tatsächlich Ausgleichsmaß-nahmen möglich sind.

Über die Rhythmusvariabilität kann manauf die vegetativen Systeme rückschließen.Die Menschen reagieren in ihrer Reiz-antwort mit dem Sympathikus oder Para-sympathikus sofort verschieden – je nach-dem wie sie mit Stress umgehen können.Man hat gesehen, dass der Trend in Rich-tung Stress vorhanden ist. Hier hat manmit interdisziplinären Stressforschernweitere Messungen gemacht.

Die biophysikalischen Messungen wur-den durch Kontrollmessungen mit ande-ren Methoden ergänzt. In St. Petersburgist man auf die erweiterten Kirliansystemegekommen und man hat diese Koronar-entladungen, die vor allem an den Hän-den und an den Zehen passieren, analy-siert und in den Kontext zur traditionellenchinesischen Medizin gestellt. Über dieseSegmentardiagnostik kann auf Befindlich-keitsveränderungen im Organismus rück-geschlossen werden, sodass man im Sinneder Vorsorge Blockaden im Leitungssystemsieht.

Es gibt ein tolles System aus Australienmit dem man über diese Kirlianfotografieso eine Segmentardiagnostik machenkann. Es ist keine Diagnostik im übli-chen Sinne, es sind die Differenzen sicht-bar. Wenn man im Bereich einer StörzoneAusgleichsmaßnahmen setzt sind tatsäch-lich Effekte da. Manche Leute reagierenschon auf Rosenquarz.Man hat methodisch sehr gute Ansätze

gefunden. Sensible stellen etwas festund man versucht das zu objektivieren.In Salzburg ist man damit seit sechsJahren absolut erfolgreich. Eine Objekti-vierung ist also möglich. Es gibt metho-disch gute Ansätze um Aussagen einzelnerauf eine höhere Plattform zu stellen, damitman ein Wissenspotential aufbauen kann.

Von zwei Räumen im Frischoperierten-bereich eines Krankenhaus haben alle –von der Schwester bis zum Primar –gesagt, dass es ein eigenartiger Raum sei.Ungeachtet der Krankenbilder haben dieMedikamente nicht so gut gewirkt, es gabverzögerte Genesungsraten und das un-spezifische Gefühl von erhöhter Kom-plikationen gegenüber anderen Räumen.Durch eine akustische Analyse wurdefestgestellt, dass über der Klimaanlageeine stehende Welle mit einer 14 Herz-Schwingung im Raum war. Das war dieResonanz-Frequenz des Magens. DiePatienten wurden durch diese Resonanzangeregt und mussten eine Immunabwehrdagegen aufbauen, die bei der Genesunggefehlt hat. Die Welle ging durch eineeingebaute Klappe weg – da geht es umdas Vorhandensein einer Frequenz wo esKopplungsmechanismen gibt. Bei Mes-sungen nach zwei Monaten hat sich dieLage der Patienten normalisiert.

Ein Mann aus Wien schilderte, dass esihm schlecht ging nachdem eine Mobil-funkanlage auf dem Dach eingebaut wurde.Die Feldstärken waren im Mikrowattbe-reich, es wurden 7,4 Herz im Raum ge-messen. Es hat sich gezeigt, dass bei derInstallation der Anlage Stahlträger ange-bohrt wurden. Die Vibration dieser schwin-genden Elemente wurde über die Außen-haut weitergeführt, die überdimensio-nalen Fenster haben wie eine Membrangewirkt. Das erzeugte die Disharmonieund die menschliche Abwehrleistung.Damit diese Schallübertragungen nichtmehr da waren hat man Gumminoppeneingebaut, das Problem war behoben.Die Annahme, dass stehende Wellengeopathogene Störzonen sind, kann alsoauch falsch sein.

Literatur:

"Die Terminalpunkt-Diagnose" Peter Mandel, EnergetikVerlag, Bruchsal. ISBN 3-925-806-20-2

"Handbuch derKirliandiagnostik" Frank Eickermann,176 Seiten, VerlagStefanie Naglschmid,Stuttgart.ISBN 3-927913-99-5

"Handbuch derKirlianfotografie" Willi Franz.94 Seiten, VerlagStefanie Naglschmid,Stuttgart. ISBN 3-925342-69-9

"Kirlian Fotografie"Peter Lay, 128 Seiten,Franzis Verlag, Poing.ISBN 3-7723-5974-4

"Bilder der Aura" -Das Praxishandbuchzur KirlianfotografieBrian Snellgrove,Wilhelm GoldmannVerlag, München. ISBN 3-442-14119-2.

Studien:

"Der Einfluss von geo-pathogenen Störzonenauf das autonomeNervensystem.Nachweis mittels EKGund Möglichkeiten zuderen Ausgleich"Präsentation März 2003St. Johann Spital,Salzburg

"Leistungsfähigkeit,Herzfrequenz undarterielle Laktatkon-zentration währendeiner Fahrradergome-trie auf einer neutra-len bzw. geopathoge-nen Zone mit undohne Aktivierung einesAbschirmgerätes"Sportmedizin 1/2004

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DI Wolfgang Tross

DI Wolfgang TrossPhysiker, Megalith-Forscher

Die Steinkreise in Bürserberg öffnen einen Türspalt für ein ganz neuesKapitel europäischer Urgeschichte.die Forschungsergebnisse dürften folgenreicher sein als die Entdeckung des Ötzi.

Im Zusammenhang mit der Entdeckung der Steinkreise in Bürserberg schreibt der Physiker DIWolfgang Tross aus Zürich am 9.7.2004: „Ein Türspalt für ein ganz neues Kapitel europäischer

Urgeschichte ist mit der Entdeckung der Steinkreise in Bürserberg geöffnet. Das dürfte folgenreichersein als die Entdeckung des Ötzi“ und bedankt sich bei Gerhard Pirchl für seine Forschungsarbeit.

Wasserader, Kraftfelder, Kraftplätze undStörzonen sind Naturphänomene, welchesich die Menschen früherer Generationenin vielerlei Hinsicht zu Nutze gemachthaben. Kraftadern haben auch zu der Ent-deckung in Bürserberg geführt und zeigenauf, dass Kraftplätze bewusst von Men-schenhand errichtet wurden. Darüberhinaus wurden die heute zum Teil alsWasseradern bezeichneten Strahlungenzur Orientierung verwendet. Es ist zuerwarten, dass die Entdeckungen mancheTheorien auf den Kopf stellen werden.

Vermutlich handelt es sich um megali-thische Bauwerke in Bürserberg, die nachmegalithischer Erforschung rufen. Diesesteinzeitlichen Monumente gehen überdas Spektrum der Archäologie hinaus.Klassische urgeschichtliche Forschung isttendenziell nachbarschafts- und klein-räumig orientiert. Die Bauten auf demBürserberg sind mit ähnlichen Bauten in

der Bretagne, in Norddeutschland, Odryin Polen und auch in England, Schottland,Callanish auf der Insel Lewis, auf denOrkney- Inseln usw. zu vergleichen. Soforschte G. Pirchl nicht nur am Bürserberg,sondern vergleichend auch an anderenOrten und stellte die gleichen Besonder-heiten in Carnac (F) und Ave Burry (GB)fest. Die Entdeckung, dass die Menschenvon damals spezifische Steine mit strah-lender Wirkung nach einem ganz bestimm-ten Schema ins Erdreich verlegt haben,scheint sich zu bestätigen. Das Pendelvon G. Pirchl hat somit buchstäblich einneues Kapitel der Forschung aufgeschla-gen. Diese neue Erkenntnis ist einMeilenstein in der frühgeschichtlichenForschungsarbeit und lässt den Schlusszu, dass sogenannte Kraftplätze gezielterrichtet wurden.

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Mag. Dr. Robert Seeberger

Mag. Dr.Robert SeebergerPhysiker undAstronom. Neben dem Arbeits-inspektorat widmet ersich der Vermittlungvon Wissen um dieAstronomie.ORF-Serie"Astrofenster"

Die moderne Astronomie befasst sich mitSternen, Planeten, Galaxien, unvorstell-bar großen Distanzen und Zeiträumen.Satellitenteleskope analysieren die Rönt-gen-, Infrarot- und Ultraviolettstrahlungaus dem Weltraum. HochkomplizierteGeräte messen die chemische Zusammen-setzung, Temperatur und Geschwindigkeitvon Himmelskörpern. Ja sogar die Entste-hung des Universums als Ganzes kannimmer besser erforscht werden.Die Astronomie ist die älteste Wissen-schaft. Bis zum Ende des 19. Jahrhundertsbeschäftigten sich Astronomen vorwiegendmit der Bestimmung und der Vorhersagevon Positionen der Himmelskörper.Welcher Stern geht zu welcher Zeit woauf? Wie ist der Lauf der Planeten?Wann findet die nächste Sonnen- oderMondfinsternis statt? In dieser Form istdie Astronomie sicherlich die ältesteWissenschaft. Wie alt sie wirklich ist,darüber lässt sich trefflich streiten. Denndie Ur- und Frühgeschichte ist ja geradedadurch charakterisiert, dass es keineschriftlichen Aufzeichnungen gibt. Dieso genannten Megalithbauten werdendiesen frühen Epochen zugeordnet. AufGrund gewisser Peillinien in Stonehengewurde immer wieder behauptet, mitdiesem Bauwerk sei die Sommersonnen-wende auf den Tag genau (!) bestimmtworden. Das ist natürlich nicht möglich,denn zur Zeit der Sonnenwenden ändertsich die Aufgangrichtung der Sonne wäh-rend einer ganzen Woche praktisch nicht.

Randgebiet für Astronomen undArchäologenAus unterschiedlichsten Gründen bliebdie astronomische Erforschungurgeschichtlicher Baudenkmäler einer

sehr kleinen Gruppe von Fachleuten vor-behalten. Sowohl von Astronomen alsauch von Archäologen wird das jeweilsandere Forschungsgebiet als exotisch be-trachtet. Der Astronom Wolfhard Schlosserhat gemeinsam mit dem ArchäologenJan Cierny 1997 mit dem Buch „Sterneund Steine“ (1) eine gute Grundlage fürweitere Forschungen geschaffen. Dennoch bleibt es oft Amateuren wieFerdinand Vallaster vor einigen Jahren inSchruns und nun Gerd Pirchl in Bürser-berg vorbehalten, auf möglicherweiseinteressante Steinsetzungen hinzuweisen.

Wahrscheinlich sind Steinsetzungen nichtausschließlich aus astronomischen Grün-den errichtet worden. Das wäre genausofalsch, wie wenn man ein Haus, an dessenSüdfassade eine Sonnenuhr angebrachtwurde, als Gebäude zur Zeitmessungbezeichnen würde. Wozu den Himmel beobachten?Welches Interesse mögen die Megalithi-ker an der Himmelsbeobachtung gehabthaben? Aus Mangel an schriftlichen Auf-zeichnungen werden hier zwei naheliegende Vermutungen angeführt, die auchdurch völkerkundliche Parallelen bestätigtwurden:1. Schlosser und Cierny schreiben in„Sterne und Steine“(1), dass bereits inder Mittelsteinzeit die Frühaufgänge derSternbilder bekannt waren und als Anzei-ger jahreszeitlich bedingter AktivitätenVerwendung fanden. Mit dem Beginnder Jungsteinzeit und dem Übergang zuAckerbau und Viehzucht wird an vielenStellen Europas die Kenntnis der Haupt-himmelsrichtungen nachweisbar. Ohnemoderne Hilfsmittel kann man dieseKenntnisse nur aus der längerfristigen

Astronomisches Wissen in Steinkreisen verewigt?

Bei den Steinsetzungen in Bürserberg (nahe der oberen Ronaalpe) zeigt sich eine besonders auffäl-lige Steinreihe von 10 oder 11 Menhiren. Peilt man in Richtung Azimut: 285 Grad, so zeigen

Berechnungen, dass die Sonne genau in Verlängerung der Steinreihe am 21.6. (längster Tag desJahres) zwischen der Mondspitze und dem Schwarzkopf untergeht. So vermutet der Astronom Dr.Seeberger, dass die Anlage in Bürserberg von himmelskundlicher Relevanz ist.

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Mag. Dr. Robert Seeberger

Beobachtung und Deutung der Sonnen-bahn ermitteln. Der praktische Nutzender Einteilung des Jahres zur Bestimmungvon Aussaattagen könnte eine Motivationzur Erstellung eines Kalenders und zurMarkierung mittels Steinreihen und Stein-kreisen gewesen sein. Außerdem lassensich sowohl durch Beobachtung bestimm-ter Sternbilder als auch der Sonne„Ziffernblätter“ zur Ermittlung der Tages-und Nachtzeit erstellen.

2. Die Neugierde und das Staunen überbestimmte Himmelskonstellationen mögeneine zusätzliche Motivation zur Himmels-beobachtung gewesen sein. Man denkenur an den tiefen Eindruck, den einetotale Sonnenfinsternis auch beim mo-dernen Menschen hinterlässt.Aufmerksamen Himmelsbeobachternmussten die seltsamen Bahnen des Mondesund der Planeten aufgefallen sein. Es gibtHinweise, dass Sonnenfinsternisse undder Mondzyklus von 18,6 Jahren in Mega-lithbauten verewigt wurden (z.B. in denSteinstetzungen in Falera in Graubünden /CH, (3))

Archäoastronomische SchauplätzeEs herrscht heute weitgehend Einigkeitdarüber, dass viele alte Bauten auch zurHimmelsbeobachtung dienten. PeterMüller führt in seinem Buch „Sternwartenin Bildern“(2) neben modernen Obser-vatorien den Steinkreis von Stonehenge,den Leuchtturm von Alexandria und dasSpecularium auf Capri an. Schlosser undCierny (1) führen als Objekte mit astro-nomischem Bezug die Ausrichtung vonGräbern und Skeletten in der Stein- undBronzezeit, steinzeitliche Kreisgraben-anlagen, Stonehenge, New Grange, dieExternsteine und andere an. In unserernäheren Umgebung soll auf die Steinreihenvon Falera/Graubünden (3) verwiesenwerden. Einen ungeheuren Aufschwung erfuhr dieArchäoastronomie in den letzten Jahrendurch die Entdeckung einer prähistorischenBronzescheibe in Sachsen-Anhalt/D, auf

der eine Sonnenscheibe, eine Mondsichelsowie etliche Sterne gruppiert wurden(die Himmelsscheibe von Nebra, (4)).

Fragen zu den Steinkreisen vomBürserberg1. Mit welcher Genauigkeit sind dieursprünglichen Aufstellungsorte derMenhire bekannt? Sind bei der Rekon-struktion Steine ergänzt worden? Kanndie ursprüngliche Orientierung dereinzelnen Steine rekonstruiert werden?2. Gibt es markante Peillinien entlangvon Steinreihen oder vom Zentrum einesSteinkreises über andere Steine oder zumarkanten Berggipfeln?3. Gibt es aus anderen Disziplinen, wiezB der Archäologie, Anhaltspunkte überdas Alter der Steinsetzungen?

Vorgangsweise zu einer astronomischenInterpretationEs wird vorgeschlagen, vorerst die Anlageauf markante Sonnenpositionen zu über-prüfen. D.h. Auf- bzw. Untergang der Sonnezu den Solstitien (längster und kürzesterTag) und zu den Äquinoktien (Tag- undNachtgleichen). Aus der Anlage in Falera(Schweiz) wissen wir, dass auch andereTage im Jahreslauf eine besondere Bedeu-tung hatten. Um den kürzesten Tag zubestimmen, wurden die Sonnenaufgängejeweils einen Monat vor und nach dem21.12. markiert. Dasselbe gilt für dieSommersonnenwende. Auch die Sonnen-stände am 2.2. und am 11.11. haben inFalera (3) eine Bedeutung. Diese Peilliniennach der Sonne sind relativ unabhängigvom Alter der Kreisanlage, da sich dieNeigung der Ekliptik (scheinbare Sonnen-bahn) auch im Laufe von Jahrtausendennur sehr wenig ändert. Eine Schwierigkeitbei der Anlage am Bürserberg ist, dassdie theoretischen Berechnungen derSonnenazimute (sie gelten für einenflachen Horizont) um bis zu 20 Grad kor-rigiert werden müssen. Die genaue Ver-messung des Horizontprofils ist dafürdie Voraussetzung.

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Mag. Dr. Robert Seeberger

In einem zweiten Schritt sollten dieSteinkreise hinsichtlich der Mondauf-gänge und da vor allem auf die Mondex-treme (südlichster und nördlichster Auf-bzw. Untergang des Mondes in einem18,6-jährigen Zyklus) untersucht werden.

Sollten dann immer noch unerklärte, mar-kante Peillinien vorhanden sein, wärendie Positionen von helleren Sternen zuuntersuchen. Ohne das Alter der Anlagezu kennen, ist dies jedoch fast unmöglich.Infolge der Einwirkung von Sonne undMond führt die Erdachse eine Bewegungähnlich der eines Kinderkreisels durch(Präzessionsbewegung der Erdachse).Die Periode beträgt zirka 26.000 Jahre.Das hat zur Folge, dass z.B. vor 3000Jahren der Sternenhimmel völlig andersausgesehen hat. Es hat Zeiten gegeben,da war das berühmte „Kreuz des Südens“von unseren Breiten aus zu sehen! Hatman umgekehrt aus irgendwelchenQuellen (z.B. Vergleich mit ähnlichenAnlagen) eine Vorstellung davon, welcheSterne beobachtet und in Visurlinien ver-ewigt wurden, erlaubt die Präzession derErdachse eine zwar grobe, aber unab-hängige Datierung der Anlage.

Vorsichtige Deutung einer Steinreihe Im oberen Teil der Steinsetzungen (naheder oberen Ronaalpe) wurde eine auffäl-lige Steinreihe von 10 oder 11 Menhirenerrichtet (Abbildung). Der Azimut

(Winkel von Norden über Osten ge-messen) der Steinreihe beträgt zirka 105Grad. In diese Richtung weist allerdingskeine der markanten Sonnenaufgänge.Peilt man jedoch in die umgekehrteRichtung (Azimut: 285 Grad), so zeigenBerechnungen, dass die Sonne genau inVerlängerung der Steinreihe am 21.6.(längster Tag des Jahres) zwischen derMondspitze und dem Schwarzkopfuntergeht. Zur Bestätigung bzw. Ver-feinerung dieses Resultats müsste einegenauere Horizontvermessung durchge-führt werden.

Dieses erste Resultat einer sehr grobenVermessung und Berechnung belegt be-reits, dass die Steinsetzungen am Bür-serberg eine himmelskundliche Rele-vanz haben könnten. Meiner Meinungnach wäre daher eine detaillierte Unter-suchung der Anlage hinsichtlich astrono-misch interessanter Visurlinien empfeh-lenswert.

Literatur:

[1] Sterne und Steine -eine praktische Astro-nomie der Vorzeit;Wolfhard Schlosser, JanCierny; Theiss-Verlag1997

[2] Sternwarten inBildern - Architekturund Geschichte derSternwarten von denAnfängen bis ca.1950; Peter Müller;Springer-Verlag 1992

[3] Die Menhire aufPlanezzas/Falera;Ulrich und Greti Büchi,Ignaz Cathomen;EigenverlagForch/RothenhäuslerVerlag Stäfa, 1995

[4] Die Himmels-scheibe von Nebra;Homepage des Landes-museums für Vorge-schichte in Sachsen-Anhalt;http://www.archlsa.de/sterne/index.htm Steinreihe vor dem Wiederaufrichten und heute

Steine teilweiseüberwachsen

vvorher orher nachher nachher heuteheute

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Dr. Martin Kerner

Die Steinsetzungen in Bürserberg sind unter der his-torischen Entwicklung in Mitteleuropa zu betrachten

Die Kultstätten am Bürserberg sind wohl um 1500 v. Chr. erbaut worden. Die Kraftlinien oder–adern sind ein bisher von der modernen Archäologie noch ungenutztes und daher umso interes-

santeres Forschungsthema. Bisher galt das Phänomen als Merkmal unterirdischer Wasseradern - nurfür Wünschelrutengänger aufzufinden. Sollten die von G. Pirchl in jüngster Zeit (2004) entdecktenstrahlenden Steine die Ursache jener Kraftfelder sein, wird tatsächlich ein neues Kapitel derArchäologie aufgeschlagen.

Von alters her sind die Bergtäler die Zu-fluchtsorte bedrohter ethnischer oder reli-giöser Minderheiten. In diesen Rückzugs-gebieten können sie ihre Kultur undSprache bewahren. Eine solche Regionist diejenige um das heutige Dreiländer-eck Italien (Friaul) – Österreich (Monta-fon) und Schweiz (Graubünden). Hierhat sich die romanische Sprache bisheute teilweise erhalten. Das Illtal gehörtebenfalls dazu, liegt aber am Rande desGebietes und dementsprechend ist seinealte Sprache einer stärkeren Erosion aus-gesetzt, die sich jedoch noch in denFlurnamen manifestiert.

Die Steinsetzungen vom Bürserberg imBrandnertal (Vorarlberg) sind unter diesemGesichtspunkt und der historischen Ent-wicklung in Mitteleuropa zu betrachten.Als Hinweise sollen die drei nachfolgen-den Beispiele erwähnt werden.

Die archäologischen Untersuchungen derScheibe von Nebra haben ergeben, dasssie in früher Zeit modifiziert und abgeän-dert wurde. Die drei großen Goldbögenwurden nachträglich angebracht, ebensowurden die Befestigungslöcher am Randeingeschlagen und sie wurde wahrschein-lich ihres Stiles beraubt und damit ihrerEigenschaft als Zepter einer Kultfigur.Die damit verbundene Entweihung einessakralen Objektes lässt auf eine Refor-mation der Religion schließen. Diese Ver-mutung wird durch die Modifikation, dieeine Kalenderreform dokumentiert, unter-stützt. Es kann angenommen werden,

dass die Anhänger des alten megalithi-schen Glaubens nach Süden auswandernund sich in Bergtäler zurückziehen. Fürdie von Norden kommenden, flüchten-den Stämme bieten die östlichen Seiten-täler des Hochrheins den Eintritt ins Hoch-gebirge. So sind das Tal der Ill und seineSeitentäler ein erster Zufluchtsort. DasVergraben der Scheibe wird auf Grundder Befunde auf die Zeit um 1600 v. Chr.geschätzt.

Im Allgäu wurde die befestigte Hügel-siedlung Bernstorf ausgegraben, wobeiman den Goldschmuck einer Kultfigur ingebranntem Ton verpackt fand. DieserFund deutet auf das rituelle Begräbniseines sakralen Gegenstandes hin. Ein gol-denes Zepter mit einem punzierten Venus-kalender und einer Reliquie war Teil desFundes. Die Siedlung wurde etwa um1600 v. Chr. niedergebrannt. Die rituelleBestattung des sakralen Schmuckesdeutet auf eine religiöse Ursache derBrandschatzung hin. Wahrscheinlichflüchtete die überlebende Bevölkerung.

In Falera (Graubünden) in 1200 m Höheüber dem Rhein steht ein megalithischesMond-Observatorium, bei dem man denbisher detailliertesten Venuskalender alsScheibennadel und damit als Zeptereiner Kultfigur gefunden hat. Die Anlagewird in die Zeit um 1500 – 1260 v. Chr.datiert und entspricht in verschiedenerHinsicht den Steinsetzungen am Bürser-berg. Es kann angenommen werden, dasses sich um einen neu angelegten Kult-

Dr. Martin KernerNaturwissenschaftler,Astronom, Forscherund Autor ausKirchdorf bei Bern.

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Dr. Martin Kerner

platz geflohener Minderheiten handelt.

Allen Beispielen gemeinsam ist der Hin-weis auf den Planeten Venus, der sichals Morgen- und Abendstern am Himmelbemerkbar macht und in der frühen Reli-gion der Sitz der Himmelsgöttin mit denvielen Namen war. Die Himmelsgöttinwar die dreifaltige Fruchtbarkeitsgöttindes megalithisch-astralen Glaubens. Da-raus könnte abgeleitet werden, dass diegeflüchteten Stämme Anhänger diesesmatriarchalischen Venuskultes waren undvon der aufkommenden patriarchalischenReligion des Metallzeitalters verdrängtwurden.

Das Aufkommen der neuen patriarchali-schen Religion war kein regionales Ereig-nis, es hatte weit reichende und weiträu-mige Folgen. Es wurde wohl ausgelöstdurch den Aufbruch der indoeuropä-ischen Völker aus dem Gebiet um dasSchwarze Meer, der um die Mitte deszweiten vorchristlichen Jahrtausendsstattfand und sich in zwei Zügen nachSüdosten und Nordwesten gliederte. Dereine zog nach Afghanistan ins Industal,verdrängte dort die ansässige dravidischeBevölkerung, unterwarf Indien und brach-te den Hinduismus, das Sanskrit und dasKastenwesen in diese Region.

Der zweite Zug folgte dem Lauf der Donaunach Mitteleuropa. Das war zu Beginnder Bronzezeit und möglicherweise hattendie einfallenden Völker bereits Bronze-schwerter, wie sie als Beifunde mit derScheibe von Nebra gemeinsam vergrabenwurden. Die vertriebenen Anhänger desVenuskultes hingegen waren Megalithikerund nahmen die Technologie der Steinzeitmit ins Exil, das Anlegen von Kraftliniensowie ihre fundierten astronomischenKenntnisse.

Im Jahre 1626 v. Chr. explodierte der Vul-kan Thera auf Santorin. Seine Asche ver-dunkelte die Erde, hielt sich ein Jahrzehntin der Atmosphäre und verhinderte

während dieser Zeit das Wachstum derPflanzen, wie es die Dendrochronologienachweist. Es fiel schwefelsaurer Regen,der Himmel verfinsterte sich über Jahre,die Menschen, die eine astrale Glaubens-auffassung besaßen, betrachteten diesesNaturereignis als eine Strafe der Götter.Hungersnöte brachen aus, der Überlebens-kampf der Menschen wurde härter, wieneueste naturwissenschaftliche Erkennt-nisse beweisen.

In diese Zeit fällt die Erfindung des Streit-wagens, mit denen Völker aus dem inner-asiatischen Raum bis in die Länder umsMittelmeer vordrangen.

Der Abbau von Erzen in größerem Um-fang beginnt - und damit die Metallver-arbeitung. Mit der neuen Metallurgieentsteht eine neue Geheimwissenschaft,die Alchemie, mit dem Ziel der synthe-tischen Herstellung von Gold und derSuche nach dem Stein der Weisen.

Damit wurde das 16. vorchristliche Jahr-hundert für die damaligen Menschen zueiner schicksalsschweren Epoche, dieWanderungsbewegungen auslöste, aberauch positive intellektuelle Kräfte weckte,die den Eintritt ins Zeitalter der Metallebeschleunigten. Die Bronzezeit bündeltedie wissenschaftlichen Erfahrungen desMegalithikums und setzte sie zum Wohlder stark angewachsenen Bevölkerungum, aber auch zu ihrem Verderben inkriegerischen Auseinandersetzungen. DieKultstätten am Bürserberg sind wohl um1500 v.Chr. erbaut worden.

Die Kraftlinien oder –adern sind bisherin der modernen Archäologie nochunbekannt. Es ist das Verdienst vonGerd Pirchl, der in jüngster Zeit (2004)entdeckte, dass die Ursache dieserKraftlinien nicht Wasseradern sind, son-dern strahlende Steine. Dabei handelt essich vorzugsweise um Gneis (auch roterAckerstein genannt), ein geschiefertesUrgestein der Alpenfaltung. Dieser Stein

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Dr. Martin Kerner

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sendet eine bisher noch unbekannteStrahlung aus, die ein gerichtetes Feldaufbaut, das mit einem Pendel oder einerWünschelrute detektiert werden kann.Es handelt sich möglicherweise um einesehr langwellige radioaktive Teilchen-strahlung, die von sensiblen Menschenmit den Fußsohlen oder körperlich gefühltwerden kann. Sie kann von Steinen ge-richtet, geleitet und reflektiert werden,d.h. man kann mit diesen Steinen dreidi-mensionale Strahlungsadern legen. ImStein (vorzugsweise Quarzit) wird dieseStrahlung reflektiert und umgelenkt.

Wenn diese Strahlung Wasser durchdringt,so bewirkt sie intermolekulare Bindungender Wassermoleküle zu Clusters, die dannwiederum zu gerichteten Strahlungsquellenwerden. Darin ist wohl die Ursache derBeeinflussung des menschlichen Organis-mus zu sehen. Andererseits werden diechemischen Eigenschaften im Wasserdurch die Clusterbildung nicht verändert,mit Ausnahme seiner Kristallbildung imgefrorenen Zustand.

Zur Veranschaulichung der Dimensionenkann ein strahlender Stein von der Größeeines menschlichen Daumens ein gerich-tetes Feld von ca. 20 m aufweisen. DieseKenntnisse und Erfahrungen haben wohldie Menschen des Megalithikums dazubewogen, künstlich Strahlungswege zulegen. Diese Steine liegen ausgerichtetunter der Grasnarbe, die Verdrehung einesSteines ändert die Richtung des Feldes.Bei Kultstätten, wie z.B. auf der Tschengla,wurden bis zu 56 Adern sternförmig zueinem Mittelpunkt geführt, über dem eingroßer Menhir aufgerichtet wurde. Unterdiesem Mittelpunkt-Stein werden sozu-sagen die Kraftfelder aller Adern vereintund wieder ausgestrahlt. Das physischeund psychische Befinden der Menscheninnerhalb der Strahlungsbereiche wirdbeeinflusst und stimuliert.

Diese künstlich gelegten Adern sind fürdie Archäologie von großem Vorteil,

denn die Adernwege führen zum Kult-platz, ihre Kreuzungen sind meist mit(Grenz-) Steinen markiert und Adern-sterne bezeichnen das kultische Zentrum;selbst wenn man Menhire entfernt hat,bleibt ihr Standort markiert. Diese Markie-rungen der Steinsetzungen konnten bisherauch in Carnac, Stonehenge und anderenbekannten Kultzentren nachgewiesenwerden.So ist es nahe liegend, dass solche Adernauch als „Weidezäune“ verwendet wurden,denn die Tiere erspüren die Strahlung.Auch Ameisen errichten nachweislichbevorzugt ihre Hügel auf solchen Adern.Selbst Bäume zeigen eine Beeinflussungihres Wachstums durch die Adern, aufdenen sie stehen.

Mit der Christianisierung zogen die Kraft-felder in die Kirchen ein. In bewussterManier wurden die Adern unter denKirchen eingebaut und der Altar wurdemeist auf einen Adernstern gesetzt. DieDurchstoßpunkte der Adern durch dieKirchenmauern wurden oftmals mit einemaufgemalten Kreuz in einem Umkreisgekennzeichnet. Nicht selten ist der Ver-putz der Mauer an diesen Stellen rissig.Dabei verwendeten die Kirchbauer ausdem benachbarten Bregenzerwald einspezielles Schema, so dass deren Kirchendurch ihr Adernnetz von anderen unter-schieden werden können. Diese Kirchen-bauten können bis in die Gotik hineinnachgewiesen werden. Die Nachfahrender Erbauer der Kultstätte auf der Tschenglaleben noch heute im Bregenzerwald. DieKraftadern sind das Koordinatennetz derTschengla. In den astronomisch genutztenSteinkreisen wurden sie als Kreistei-lungen gelegt und können Hinweise aufdie Art der Beobachtung geben.

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DI Horst Grünfelder

Dipl. Ing. Horst GrünfelderJahrgang 1941, 20Jahre Bauleitung imAusland. Mitglied vonForschungskreis fürGeobiologie Dr.Hartmann e.V., Deutsche Gesellschaftfür Geobiologie e.V.,ForschungsgesellschaftKornkreise e.V.

Schwerpunkte:Geomantie, Fernmutung,Kornkreise u. Hausunter-suchungen mit ener-getischer Auswertung

Geheimnisse des Bürserberges

Ein Rutengänger kann evtl. schnell die Bedeutung und/oder wichtige Stellen frühgeschichtlicherAnlagen erfassen. In einem der Steinkreise wurden vorerst 2 Stellen mit unterschiedlicher Qua-

lität untersucht. Es sind komplexe, aber auch größere Zusammenhänge zu erkennen. Die unter derErde in Adern verlegten Rätia Steine erzeugen geomantische Zonen. Verschiedene Bereiche um undzwischen den Steinkreisen pulsieren im 2-Minutentakt und eine Art wechselnder „Energiestrom“verbindet die Kreise untereinander. Je nach Platzwahl können Menschen ein angenehmes Körper-gefühl oder belastende Reaktionen verspüren.

Innerhalb der Geomantie interessiere ichmich besonders für die energetischenQualitäten auf der Erde. Manche sindbesonders lebensfreundlich und einigeStellen haben Ausnahmeeigenschaften.Im Allgemeinen erbringt die Ruten- oderPendeltechnik nur an einer Stelle eineAussage. Ich verwende zusätzlich eineandere Technik mit der ich im Gehenkontinuierliche Anzeigen erhalte. Damitkann ich sehr schnell, fast flächende-ckend Bereiche überschauen und beur-teilen. Als Ingenieur neige ich mehr zueinem “wissenschaftlichen” Arbeitsstil.Erst Fakten sammeln, dann analysieren.Ich bin aber offen genug, mir zwischen-durch jede Vision zu erlauben.

Mein Einstieg waren zwei radiästheti-sche Untersuchungen des Rätia IIISteinkreises auf der unteren Ronna, derBereich nahe an den 185º und 205ºAußensteinen und am Außenring aufdem 241º Strahl.

Bei 185º bis 205º vor dem Außenring:

Die erste Stelle hat mich nicht zufriedengestellt. Ich empfand das Ergebnis eherchaotisch. Der Streifen bei ca. 190º wurdevon einer Steinader erzeugt, war hälftigpositiv und negativ, also identisch mitHerrn Pirchl’s rechts- und linksdrehen-den Pendelausschlägen. Die geomanti-sche Linie besteht also aus 2 Feldern. Derpositive Bereich lag auf dem Niveau vonca. 7000 BE, der negative bei etwa 2000BE [1]. Damit fällt das Wohltuende knappaus und das Negative ist schlecht genug.Diese Werte sind in der Vertikalen nichtgleichmäßig verteilt. Auf der positiven

Seite war es positiv vom Fuß bis zumKnie, dann wechselte es ab dem Knie biszur Hüfte in negativ und kehrte von derHüfte aufwärts wieder in den positivenTeil zurück. Stand man auf der negati-ven Seite war es gerade entgegengesetzt.

Gleichzeitig waren dort Reaktionen aufWasser und auf Verwerfung zu erhalten.Aus eigenen Versuchen wußte ich, dassder einzelne Rätia Stein selbst dieseWasser- und Verwerfungsinformationenthält. Sie waren wieder ungleichmäßigverteilt. Durchschreitet man die geoman-tische Linie von der einen Seite, dannerhält man auf der Vorderseite die Wasser-und auf der Rückseite die Verwerfungs-reaktion. Quert man von der anderenSeite her, hat man den Wasserausschlagauf der vorher wasserfreien Seite. Mitder Verwerfung ist es entsprechend, aberentgegengesetzt. Wieder die Frage, woist der Sinn dieser Unordnung bzw.worin ist die Ordnung verborgen?Eventuell habe ich auch nur einenBaustein einer komplizierteren Anlageherausgegriffen und nur das Ganze istvon Bedeutung und wäre eine Unter-suchung Wert.

Andererseits scheint mir diese besondereZusammensetzung für einen Orientie-rungsstrahl bestens geeignet zu sein.Herr Pirchl konnte sich diese Strahlen alsOrientierungshilfen vorstellen, die weitin das Land hinausreichen. Dann wärensie aus zweierlei Gründen mit der Rutegut als ein zum Bürserberg gehörenderStrahl auszumachen. Erstens an deroben beschriebenen Struktur und zweit-ens an der geraden Anzahl von Reaktions-

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DI Horst Grünfelder

streifen. Die Adernsteine bilden nämlichnur zwei gegenläufige Felder und sinddamit, im Gegensatz zu den vielen anderenungeraden geomantischen Zonen, men-schengemacht.

Auf dem 241º Strahl:

Mit den Grifflängen (= GL) der LecherAntennenrute (nach R. Schneider) [2]konnte ich am Außenring des Rätia IIIKreises einzelne markante Frequenzenfeststellen:

- Verschiedene geomantische Linien (Grifflängen = 3,1 .. 4,5 .. 5,4 .. 6,3 .. 6,9 .. +7,4 .. 8,2 .. +9,3)

- Besondere Örtlichkeiten: heilige Zone (GL=7,4), germanische Plätze (GL = 5,4), keltische Plätze (GL = 6,1 .. +8,4 .. 8,65)

- Besondere Ortqualitäten: göttliche Universalkraft (GL=5,35),heidnische Götter (GL=8,2)

- Aufbauende und wohltuende Qualitäten:Wachstumszone (GL=+4,5), Lebenskraft - Gesundheit (GL=6,9), universelle Lebenskraft (GL=14,8).

- Besondere Kultort-Qualitäten: Seelenkraft (GL=5,3), geistig rege (GL=8,2), magischer Zauber (GL = -6,6 .. 7,1), Wunder geschehen (GL=5,55), Telepathie (GL=8,4), Wahrsagen (GL=14,35).

- Orientierungshilfen: alte Grenzen (GL=+7,4), alte Wege (GL=+9,3).

Die Frequenzen dieser Grifflängen wur-den am 241º Strahl selbst, am Außen-ring und am ersten Innenring (dieser istnicht freigelegt) gesucht. Sie waren nichtgleichmäßig verteilt und verschiedenintensiv wahrzunehmen.

Die Auswahl der Werte legt nahe, dassder Bürserberg auch in weiteren geschicht-lichen Epochen als besonderer Platzgenutzt wurde und in der Folge wohlAnpassungen vorgenommen wurden.

Auffallend sind auch die wohltuendenQualitäten, weil sie nicht nur von mir,sondern auch von Fremden als angenehmempfunden wurden.

Vielleicht erschließen sich über die Ver-teilung der Kultort-Qualitäten auf derRonna besondere Bezirke oder Bauteileder Megalith-Anlage.

Die Grifflängen der Orientierungshilfenmüssten vor allem auf den austretendenStrahlungslinien noch weiter verfolgtwerden.

Nach den bisherigen Erfahrungen wollteich den Stein selbst näher kennenlernen.Die Rätia Steine aus den Adern sind be-sonders strahlungsintensiv. Die Seiten-flächen sind ausgeprägt gegenpolig, wasmit dem Pendel leicht nachempfundenwerden kann. Die Polung von Material-flächen ist allerdings eine allgemeinbekannte Erscheinung.Man kann einzelne Steine, wie auf denfreigelegten Adern, in Reihe legen undbekommt dann einen intensiveren Strahl.Liegt einer davon nicht richtig, dann istder Strahl schwächer. Einer oder mehrereSteine in Serie erzeugen bereits eine geo-mantische Linie mit 2 Feldrichtungen.Wird ein Stein davon aber quer gelegt,dann erhält man eine geomantische Liniemit 4 Feldern. Mit dem Raus- und Rein-drehen eines solchen Steines könnte manz.B. Morsen, wenn am anderen Ende desStrahles der Taktwechsel aufgenommenwird. Entsprechende Versuche wurdenz.B. in [3] dokumentiert. Allein die Möglichkeiten, 3 Steine unter-schiedlich anzuordnen, erzeugen bereitseine Vielzahl von Feldstrukturen. Es istdeshalb wichtig, wenigstens eine bisherungestörte Steinader genau nach derursprünglichen Anordnung zu untersuchen.

Werden einige Rätia Steine in Serie gelegtund in größerem Abstand auf der gleichenLinie wieder welche ausgelegt, dann ent-steht eine Verbindungs-Leyline. Der Richt-strahl wird dadurch besser gebündelt undträgt weiter.

[1] Definition der BovisWerte (=BE ):Bei der Messung biolo-gischer oder physikali-scher Qualität bedientman sich einer Skalades Physikers A. Bovis,die den Neutralbereichbei 6500 BE ansetzt,darunter ist es (verein-facht) belastend/ab-bauend und darüberaufbauend/belebend.Die 6500 stammen vonder Wellenlänge desroten Lichts, in Angströmgemessen, heute 650 nm.

[2] Lecherantenne:Ein Rutensystem mitmetallischem Parallel-leiter, auf dem sich,gemäß dem PhysikerE. Lecher, Hochfrequenz-signale als stehendeWellen bilden. Von R.Schneider zum Ruten-gehen modifiziert undin der Wirkung mit demMenschen als nachge-schaltetes Hochfrequenz-relais erklärbar.

[3] Dr. Alfons Söder:Versuche zur Herstel-lung neuartiger ener-getischer Verbindungenüber große Entfernung-en und Bildung vonEnergiedepots, inWetter-Boden-Mensch3/1990.

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DI Horst Grünfelder

Damit deute ich nur einige der Möglich-keiten an. All diese Varianten bestätigenz.B. auch Herrn Pirchl’s Ausführungen,dass sich die Strahlen zur Landvermessungund Grenzziehung eignen.

Diese herausragenden Eigenschaftenhaben die Rätia Steine in der Frühzeitbestimmt zu einer begehrten Handels-ware gemacht. Ihr Vorkommen lässt dannRückschlüsse über die Handelswege zuund vor allem über den geistig kultu-rellen Austausch. Denn die Kulturen muss-ten die Eigenschaften der Steine gleicher-maßen erspüren und verwenden wollen.

Herr Pirchl hat die geologische Zusammen-setzung der Rätia Steine untersuchenlassen. Es wäre Gneis aus der Urmasse.Es gibt andere radiästhetische Unter-suchungen zur Ladungsverteilung undzur Feldstärke verschiedener Gesteins-arten. Die Auswertung ergab, dass dasEnergiefeld um so größer ist, je mehrEnergie zur Gesteinsbildung erforderlichwar. Den Rätia Stein umgibt deshalb auchein vergleichsweise starkes Kraftfeld.

Aus meinen weiteren Versuchen zeigt sichnoch, dass die Rätiasteine weit mehr Eigen-schaften haben als bisher bekannt ist.

Pulsierende Zonen und Ströme:

Es wird einem sehr schnell klar, dass diePlätze am Bürserberg nicht beliebig aus-gewählt wurden, um Steinkreise anzule-gen. Die Stellen mussten noch weiterenatürliche Qualitäten haben, damit auf1200 m Höhe Megalithen errichtet wur-den. Man kann Steinadern überall alsOrientierungshilfe setzen, aber die Anhäu-fung mehrerer Kreise auf der Ronna-Alpelässt einen nach besonderen Eigenschaftenfragen.

Aus eigener Erfahrung und aus der Lite-ratur weiß ich, dass auf der Erdschale sog.“Akupunkturpunkte“ verteilt sind. Dorttreten “Energieströme” aus oder ein.Der Zustand kann statisch sein, aber es

gibt auch Stellen, an denen die Erdequasi atmet. Die “Energieströme” steigenabwechselnd auf und münden nachkurzer Zeit wieder ein. Man kann dasauch erspüren, z.B. steigt eine Belebungim Körper auf und danach fällt sie wiederab und man wird entleert. Das alles läuftin einem steten Rhythmus ab, wie beimRätia VIII Kreis demonstriert wurde.

Beim Umlaufen der Rätia-III-Anlage konnte ich feststellen, dass außen mehre-re solcher pulsierender “Energieströme”mit diesem Steinkreis verbunden sind,der 241º Strahl selbst pulsiert auch undein weiterer führt in die Mitte des benach-barten Kreises IIIa. Der Richtungswechselfindet im Takt von ca. 2 Minuten statt.Während einer Minute strömt eine“Energie” in den Kreis hinein, in dernächsten Minute strömt sie hinaus, wobeider Wechsel und die Intensitäten ähnlicheiner Sinuskurve ablaufen.Dies war aber nicht nur meine persön-liche Wahrnehmung. Ich konnte dasPulsieren auch zwei fremden Personen,die des Rutengehens unkundig sind, ver-spüren lassen.

Eine solche Anlage bekommt damit aucheine besondere kultische Bedeutung.Unklar ist mir noch, wo und wie sie da-mals genutzt wurde. Auch sollte die Aus-wirkung auf Fauna und Flora beobachtetwerden.

Ausblick:

Ich bin der Überzeugung, dass weitereradiästhetische Untersuchungen derschnellste Weg sind, die Bedeutung einersolchen Anlage zu erfassen. Herr Pirchlhat das mit seinen bisherigen Entde-ckungen ja bereits erfolgreich unter Be-weis gestellt. Gleichzeitig würde der Ar-chäologie Hilfe gegeben, gezielt an be-deutenden Stellen zu arbeiten. Die As-tronomie muss auch eingebunden werden.

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Prof. DI Eberhard Beindl

Prof. DIEberhard BeindlSalzburg

Offener Brief von Prof. DI Beindl analle Radiästheten aufwww.buerserberg.atabrufbar

Begriffserläuterung:Radiästhesie: hergeleitet vermutlich ausdem latein. Wort “Radius” = Strahl oderaus dem latin. “Radix” = Wurzel, Ur-sprung und “Aisthesis” = Wahrnehmung

Definition:Radiästhesie ist die Lehre über die Wahr-nehmung von diversen Strahlungen undanderen Emanationen (Aussendungen),die von belebten und unbelebten Objek-ten ausgehen und von empfindlichenMenschen (Sensitive) mittels Wünschel-rute oder siderischen Pendel (Pendelkörperauf Haar oder seidenem Faden hängend)festgestellt werden können. Insbesonderswerden Wasser- und Erzvorkommen, geo-logische Veränderungen der Erdkrusteaufgespürt, die auch pathogene Eigen-schaften haben können. Dieses Aufspürenwird mit dem Fachbegriff „Mutung“ aus-gedrückt.

Erklärungsversuche:Was bewirkt die Reaktionsfähigkeit vonSensitiven: psychomotorische Automa-tismen oder biophysikalische Reiz-Reak-tionen an „besonderen Plätzen“, diemeist als aufladend oder abladend bezeich-net werden.

Forschungsergebnisse:Die Arbeiten von Univ. Doz. Dr. med.Otto Bergsmann und Prof. Dr. H. Huba-cek zeigen, dass fast alle Menschen aufgeologische Anomalien reagieren.Veröffentlicht in: Risikofaktor, Rutengänger-zone und Mensch; WissenschaftlicheUntersuchung zum Problem der Standort-Einflüsse auf den Menschen. Facultas-Universitätsverlag Wien, 1990

Auch die Forschung von den Univ. Prof.Dr. H. König & und Univ. Prof. Dr. H. D.Betz bestätigen, dass spezielle Ruten-gänger eine außerordentlich hohe Treff-

sicherheit aufweisen, welche kaum odernicht durch den Zufall erklärt werdenkönnen. Veröffentlicht in: Der Wünschel-ruten-Report, Wissenschaftlicher Unter-suchungsbericht München, 1989 Eigen-verlag. Diese Forschung bestätigt, dassMenschen, die Veränderung von Wasser-führungen und elektromagnetischen Fel-dern feststellen können, aber dies nichtimmer auf Knopfdruck.

Zur Mutung dieser geologischen Anoma-lien und Veränderungen wurden seit altersher die verschiedensten Hilfsmittel benutzt.Als bekannteste galten die Wünschelruteaus einer Astgabel; (heute aus elasti-schem Kunststoff), das siderische Pendelund der Stabpendel oft auch als Biotensorbezeichnet.

Art der Mutungen:Prinzipiell gibt es zwei Arten vonMutungen:Die rein mentale Methode (historisch):Bei dieser Methode stellt sich derRutengänger Fragen, die er dannmöglichst unter Ausschaltung sämtlicherGedanken und Wunschvorstellungen mitden Hilfsmitteln zu klären versucht.Die technisch-physikalisch angepassteMethode wird auch als Grifflängentechniknach Reinhard Schneider bezeichnet.

Die Technik zum Spannen der Rute unddas Erwarten der Wünschelrutenaktion,auch als das Erwarten des Rutenausschlagesbezeichnet, können in der praktischenMutungsarbeit erlernt und geübt werden.

Einführung in die Radiästhesie

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Prof. Dr. Konstantin Meyl

Prof. Dr. Konstantin Meyl lehrt Leistungselek-tronik und AlternativeEnergietechnik an derFH Furtwangen.Betreibt am Technolo-giezentrum St. Georgendas 1. Transferzentrumfür Skalarwellen.Gewann 1994 denTechnologiepreis derdt. Gesellschaft fürEMV-Technologie.

Ich habe in meinem Vortrag den Ausgangs-punkt bei der elektromagnetischen Wellegenommen und habe gezeigt, dass imNahfeld einer Antenne longitudinaleWellenanteile auftreten. Es ist in der HF-Technik bekannt, dass sich diese Longi-tudinalwellen offensichtlich irgendwoauflösen und nachher als elektromag-netische Wellen weiterlaufen. Da findetein Übergang statt vom Nahfeld zumFernfeld und daraus habe ich abgeleitet,dass das Nahfeld etwas anderes ist.Dazu habe ich Bilder aus dem Lehrbuchvon Grimsehl gezeigt, die das ablösendeFeld als Wirbelphänomen darstellen.Auch habe ich darauf hingewiesen, dassder Winkel zwischen elektrischem undmagnetischem Feld bei einer Longitudi-nalwelle 90°, bei der transversalen elektro-magnetischen Welle hingegen 0° beträgt.

Die Feldwirbel übertragen Energie undImpuls als Stoßwelle und das ist typischfür eine Skalarwelle, wie die Longitudinal-welle in der Mathematik bezeichnet wird– das kennen wir auch von der Schallwelle,bei der ein Luftmolekül das nächste an-stößt. Als Folge bildet die Welle Knotenaus. Denken Sie an die Versuche im Physik-unterricht mit stehenden Wellen, die so-genannten Kundt’schen Staubfiguren.

Diese Longitudinalwellen sind offensicht-lich auch im Bereich der Rundfunkwellenexistent und nicht nur als Schallwelleoder als Plasmawelle oder als Neutronen-strahlung oder Neutrinostrahlung. WennTeilchen in der Natur oder in der Physiksich frei beweglich ausbreiten, dannwerden solche Teilchen eine Stoßwelle

ausbilden und dafür gibt es einen Ober-begriff – so wie man bei der Rundfunk-welle den Oberbegriff der elektromagne-tischen Welle verwendet, so lassen sichdiese longitudinalen Wellen unter demOberbegriff einer Skalarwelle subsum-mieren. Das ist ein rein mathematischerBegriff, der schon sehr alt ist und auchnicht von mir stammt. Er wurde auchschon von Tesla für diese Wellen verwendet.

Bei den elektromagnetischen Wellen gibtes ja auch viele Arten – nicht nur die Rund-funkwellen. Abhängig von der jeweiligenFrequenz zählen dazu Mikrowellen, dieRöntgenstrahlung usw. Auch das Lichtist eine elekromagnetische Welle, aberdas Licht kann auch ein Teilchen sein,ein Photon und dann haben wir wiederden Teilchencharakter und damit dieAusbreitung als Skalarwelle. Die Skalar-welle hat andere Eigenschaften. Sie istaber offensichtlich existent und dafürhaben wir Beweise in der Physik. Wiegesagt arbeitet die Plasmaphysik schonimmer mit Skalarwellen.

Es stellt sich die Frage, ob die imBereich des Nahfeldes vorhandenen undakzeptierten, in der Transpondertechniksogar schon technisch genutzten Skalar-wellenstrahlung auch außerhalb des Nah-bereichs in der Luft oder im Vakuumauftreten können, so wie dies von Radiäs-theten gemutet wird – das ist die Frage,die in der Physik diskutiert wird. Zudiesem Zweck habe ich selber ein Expe-riment von Tesla nachgebaut, mit demich die Skalarwelleneigenschaften auchjenseits des Nahbereichs zeigen kann.

Longitudinalwellen, ein physikalischer Ansatz zur Erklärungvon Kraftfeldern

Bei der Ablösung der Felder an einer Antenne entstehen im Nahbereich zunächst Wirbel, die sichim Fernfeld in die bekannte elektromagnetische Welle umformen. Der Feldwirbel mit den Eigen-

schaften einer Longitudinalwelle wird in der Mathematik und auch von Meyl als "Skalarwelle" be-zeichnet. Die Ausbreitung der Feldwirbel als Skalarwelle ist bisweilen kaum beachtet worden undzeigt dabei völlig neue Eigenschaften. Das Verblüffende: auch die von Rutengehern und Pendlernaufgespürten Felder zeigen genau die Eigenschaft von Longitudinalwellen.

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Prof. Dr. Konstantin Meyl

Das Gerät wird von meinem Transfer-zentrum verkauft. Damit ist gewährleis-tet, dass die Experimente jederzeit repro-duzierbar sind. Mittlerweile beschäftigensich sehr viele Universitäten, Hochschulen,Privatleute und Firmen mit dem Themaund untersuchen diese Wellen mit mei-nem Experimentier-Set. Wichtig ist, dassmit einem Versuchsaufbau beides zu be-obachten ist, die Hertz’sche Welle unddie Tesla-Strahlung, wie die beiden Wellen-anteile nach ihren Entdeckern bezeichnetwerden.

Für uns interessant ist natürlich die Betrach-tung von den Eigenschaften her. Ich habedas anhand der Theorie gezeigt, weil derWeg über die Theorie schneller ist – manhat sofort das Ergebnis vor Augen, weiles die Theorie so vorschreibt. Eine einzigeGleichung kann ein ganzes Buch füllenwenn man sie interpretiert, während derExperimentator der derzeit noch mit derRute den Stehwellen-Eigenschaften nach-spürt, sich erst ganz mühsam erarbeitenmuss, was das im Einzelnen für Eigen-schaften sind.

Deshalb gibt es in der Wissenschaft bekannt-lich Jäger und Sammler und wir habenja von der anderen Seite schon einigesgehört; Herr Pirchl hat einige Berichtedarüber abgegeben, wie man mit derRute oder mit dem Pendel die Phäno-mene herausbekommt. Im Grunde sinddas alles Longitudinalwellen-Phänomene.Deshalb besteht die Möglichkeit, dassmeine Feldtheorie die physikalische Basisbildet für das, was hier gemutet wird –ich spreche von Muten und nicht vonMessen, da es sich um ein Aufspürenhandelt mit dem Mensch als Biosensor.Auch dazu habe ich eine Erklärung abge-liefert.

Ich habe erklärt, das hängt wiederummit der heute gültigen Theorie zusam-men, weil die Maxwell’sche Feldtheorienur ein Teil der Wellengleichung beschreibt,nämlich den Teil, der die Transversalwellenbetrifft. Der Teil hingegen, der Longitudi-nalwellen beschreibt, wird nach der Max-

welltheorie generell zu Null gesetzt - dasverlangt die Theorie und damit handeltsich die theoretische Physik ein unüber-windbares Problem ein.

Mit der Maxwelltheorie ist das Nahfeldnicht zu beschreiben. Da es aber existiert,wird in den Lehrbüchern in die Trickkistegegriffen: Da wird der Wirbel, der an-schließend berechnet werden soll, kur-zerhand postuliert – so z.B. in dem Lehr-buch der Hochfrequenztechnik von Zinkeund Brunswig. Wenn bei dem postuliertenModell-Wirbel am Ende etwas Brauch-bares als Nahfeldbeschreibung heraus-kommt, dann hat der Autor bestenfallssein eigenes Postulat bestätigt. Mit Max-well hat das nichts zu tun!

Es ist eben eine Tatsache, dass die Max-well’sche Feldtheorie keine Skalarwellenbeschreibt. Deshalb muss die Theorieerweitert werden. Ich habe diese Erwei-terung vorgenommen, und ich kämpfedrum, dass diese Erweiterung auch akzep-tiert wird. Es handelt sich nur um eineKleinigkeit, die Erweiterung des Induk-tionsgesetzes um einen Potentialdichte-vektor, aber mit großen Konsequenzen:der Ausbildung von Potentialwirbeln deselektrischen Feldes und deren Ausbreitungals Skalarwelle.

Solange die Erweiterung nicht akzeptiertist und meine Kollegen alle an der Max-welltheorie in der heutigen Form festhal-ten, haben wir die Situation, dass eineSkalarwelle technisch gar nicht messbarist. Wir können ein Messgerät doch nurbauen, wenn wir über die erforderlichephysikalische Theorie verfügen. Erst dasMessgerät versetzt uns in die Lage,nachweisen zu können, dass dieSkalarwelle auch existiert. Wenn derheutige Physiker jedoch kein Messgeräthat, weil er keine passende Theorie hat,dann kann er die Existenz erst gar nichtbeweisen. Er geht sogar davon aus, dassdies die Richtigkeit seiner unvollständi-gen Theorie beweist. Die Maxwell Theorie,die verlangt, dass alle Skalarwellen nullsind, beweist sich selber – und wir haben

Literatur:

ElektromagnetischeUmweltverträglichkeitTeil 1, Ursachen, Phäno-mene und naturwissen-schaftliche Konse-quenzen. Umdruck zurVorlesung. 1. Auflage1996, 3. Auflage 1998. ISBN 3-9802 542-8-3

ElektromagnetischeUmweltverträglichkeitTeil 2, Freie Energieund die Wechselwir-kung der Neutrinos.Umdruck zum energie-technischen Seminar. 1.Auflage 1998, 3. Auf-lage 1999.ISBN 3-9802 542-9-1

ElektromagnetischeUmweltverträglichkeitTeil 3, Umdruck zuminformationstechni-schen Seminar. Skalar-wellen und die tech-nische, biologischewie historische Nut-zung longitudinalerWellen und Wirbel.2. vollst. Auflage 2003, ISBN 3-9802 542-7-5

Neutrinopower,Johannes von Buttlarim Gespräch mit Prof.Dr. Konstantin Meyl.Der experimentelleNachweis der Raum-energie revolutioniertunser Weltbild.Argo-Verlag (2000),ISBN 3-9806 584-8-1

Sendetechnik derGötter, Roman; 1. Auflage 2004ISBN 3-9802 542-5-9

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Prof. Dr. Konstantin Meyl

uns wieder einmal im Kreis gedreht. Dasspiegelt das Dilemma unserer heutigenWissenschaft wider: Was die Physiknicht messen kann, das gibts nicht!

Man muss sich klarmachen, dass esimmer Phänomene gegeben hat, die wirnicht messen konnten. Unsere Messge-räte sind ursprünglich alle nur unserenSinneseindrücken nachempfunden, eineverbesserte Variante unserer Sinnesorgane,oder sagen wir eine objektivierte Variante.Damit sind sie noch lange nicht objektiv.Objektiviert heißt, der Messbereich wirdlinear skaliert usw. Die Umkehrung be-deutet allerdings auch: was nicht erspürtwerden kann, das gibt es zunächst füreinen Physiker nicht. Die heutige Physikhat es versäumt, abstrakt und konsequentzu denken.

Die heutige Physik leistet sich einengroßen Mülleimer, den sie Parawissen-

schaft nennt und in den sie alles hinein-versenkt, was sie nicht verstanden hat.Auch das radiästhetische Muten findetsich darin wieder. Es wird langsam Zeit,dass der Müll der modernen Physikaufgearbeitet wird, dass Widersprüchenicht dadurch gelöst werden, dass mansie ausgrenzt, zerknüllt und wegwirft.Die Theoretische Physik ist nur zu retten,wenn sie zulässt, dass auch an ihrem Fun-dament gearbeitet wird, wenn eine ein-heitliche Theorie angestrebt und gefun-den wird, wie sie z.B. in meinen Büchernentwickelt wird.

Die Natur richtet sich nicht nach irgend-welchen Dogmen. Sie funktioniert auchganz ohne die Vorgaben derTheoretischen Physik, denn sie alleinzeigt uns die physikalische Wirklichkeit.Diese zu erfassen, soll unser Ziel sein.

Es wäre die Möglichkeit in Betracht zuziehen, dass es sich bei den steinzeit-lichen Anlagen auf dem Bürserbergum rundfunktechnische Einrichtungengehandelt haben könnte. Die erhöhteOrtslage spricht u.a. dafür. Zudem wissen wir heute, dass diemagnetische Feldstärke in der Antikemehr als das 1000-fache der heutigenbetragen hatte, dass dementsprechendBauwerke, die in der Antike ihre Ener-gie aus dem natürlichen Feld ihrer Um-gebung ziehen konnten, heute nichtmehr zu reaktivieren sind. In denTempeln der Antike haben nach denSchilderungen von Herodot derart hoheFeldstärken vorgeherrscht, dass Kinderzu Tode gekommen waren, die sichheimlich in den Tempel geschlichenhatten. Die diensthabenden Priesterwiederum schützten sich durch Ge-wänder, die mit Kupferfäden durch-woben einen Faraday-Käfig bildeten.Hochfrequenztechnisch gesehen bildenTempel einen Hohlraumresonator,der in seiner Eigenfrequenz schwingt,wenn er dazu angeregt wird. DieserUmstand ermöglicht prinzipiell eine funk-technische Nutzung dieser Gebäude.

Rundtempel sind uns aus der Antikebekannt, nur nicht deren Nutzen.Wir müssen davon ausgehen, dassdie Steinkreise auf dem Bürserbergnur die steinernen Überreste von ir-gendwelchen Holzkonstruktionensind, die ursprünglich darüber errich-tet waren. Vielleicht waren es ja Rund-tempel gewesen. Die Steine wiederum,so lässt sich spekulieren, waren wegendes Quarzanteils eine Art Energiespeicher,um die Schwankung der natürlichenFeldstärke zwischen Tag und Nachtoder über größere Zeiträume hinwegauszugleichen. Heutzutage verwendenwir Quarze z.B. in Uhren als Taktgeberwegen ihrer Schwingungseigenschaft.Die Steine, die heute noch herumste-hen waren möglicherweise in die Holz-konstruktion eingebaut, denn es ist vieleinfacher das weiche Holz an denharten Stein anzupassen als umgekehrt.Bringt man einen Rundtempel zumSchwingen, dann strahlt er als Kurz-wellensender eine Trägerwelle ab.Durch rhythmisches Ein- und Aus-schalten der Welle ließe sich dann eindem Morsecode vergleichbar Infor-mation als telegraphische Nachricht

übermitteln. Es muss jetzt nur nacheinem gleich großen Steinkreis ge-sucht werden und schon wissen wir,wo die Nachricht empfangen wordenwar. Das Ganze funktioniert natürlichauch in umgekehrte Richtung, so dasswir die auf den Steinkreisenerrichteten Rundtempeln als antikeTelegraphenstationen bezeichnen könn-ten und sie mit Telefonzellen zu ver-gleichen wären.Herr Pirchl hat in dem gleichen ORF-Beitrag auf den Umstand hingewiesen,wie mühsam und gefährlich das Rei-sen in der Wildnis gewesen sein muss,bevor die Römer das Land mit Straßendurchzogen. Daraus lässt sich die Not-wendigkeit einer funktionierendenTelekommunikationstechnik ablesen.Die zahlreichen steinernen Zeugnisselassen vermuten, dass Druiden aufdem Bürserberg vor langer Zeit eineNachrichtenzentrale betrieben habenund hier von vielen SeitenNachrichten zusammengelaufen waren,um über andere Kanäle weitergegebenzu werden. Damals war der Bürser-berg vielleicht so etwas wie der Nabelder Welt ...

Interpretationen zur Anlage Bürserberg:

Das Bild beschreibt longitu-dinale elektrische Wellen

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Prof. Dr. Hans Dieter Langer

Neutronenstrahlung, Grundlage derfrühgeschichtlichen Siedlung in Bürserberg?

Standort und Architektur von Baudenkmalen alter Hochkulturen aus der Sicht der terrestrischenHintergrundstrahlung, nach den Gesetzmäßigkeiten der Neutronotropie: ein fundamentales

Phänomen für das Leben in der Biosphäre.

Literatur:

Das geophysikalische Standortproblem derSolitärbäume, Teil 1: Ergebnisse systematischerNaturbeobachtungen - Veröff. Mus. Naturk.Chemnitz, 20: 115-132; Chemnitz 1997

Das geophysikalische Standortproblem derSolitärbäume, Teil 2: Neutronotropie - Messer-gebnisse und Modellvorstellungen - Veröff. Mus.Naturk. Chemnitz, 21: 84-96; Chemnitz 1998

Nucleonics-based monitoring of the ecologicalenvironment balance of the earth crust andlower atmosphere - B. M. Kuzhevskij, Sonderdruckaus dem Moskauer Institut für Kernphysik: 1-11;Moskau 2001

Tumortherapie mit Neutronen: ExperimentelleGrundlagen - Ch. Streffer, in Sonderdruck„Forschung mit Neutronen“ der TU München: 11-18(2002)

Neutronen in der Tumortherapie - M. Molls, inSonderdruck „Neue Forschungs-NeutronenquelleGarching“ der TU München: 72-80 (2002)

Strukturnaja Elektronografia. B. K. Weinstein,Moskwa (Akademia Nauk SSSR) (1956):

Alte liebenswerte Bäume in Deutschland.H. J. Fröhlich, Buchholz (Cornelia Ahlering Verl.)(2002)

Deutschlands alte Bäume. S. Kühn u.a., München(BLV Verl.) (2002)

Steinkreise und andere Steinsetzungen wiein Bürserberg gehören zu den ältestenBaudenkmalen der Menschheit. Ihre Be-wahrung und Pflege gehört zu den vor-rangigsten Aufgaben. Da es zur Funktion der Objekte (Steineund deren Anordnung) keine schriftlichenÜberlieferungen gibt, versucht die ForschungzB anhand der Architektur entsprechendeOrdnungsprinzipien zu erkennen. DieSiedlungsphysik geht davon aus, dassnatürliche, physikalisch grundsätzlichmessbare und in ihrer Wirkung bewert-bare Felder den damaligen sehr natur-verbundenen Menschen als „Leitlinien“dienten, wofür es zahlreiche Indiziengibt. Der Autor weist anhand der vonihm entdeckten Neutronenstrahlen undder Neutronotropie auf die möglicher-weise fundamentale Bedeutung der frei-en Neutronen hin, die bekannter Anteilder terrestrischen Hintergrundstrahlungsind. Dadurch gibt es einen biologisch-medizinischen Zugang zum „Kraftort“Steinkreis.

Prof. Dr.rer.nat.habil. Hans-Dieter Langer,Dipl.-Physiker, em.Hochschullehrer

Studium der Physik,Promotion und Habili-tation an den Techn.Universitäten Dresden,Ilmenau und ChemnitzForschungen und Ver-öffentlichungen aufden Gebieten Festkör-perphysik, Optomikro-elektronik, Struktur-diagnostik, Bauphysik,Siedlungsphysik.Gründer u. Vorsitzen-der d. Sächs. Vereinsfür Forschung e.V.(gemeinnützig: Denk-mal- und Naturschutz,Jugendhilfe).

Der vollständigeVortrag von Prof. Dr.Langer ist aufwww.buerserberg.atabrufbar.

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Werner Auer

Werner Auer Baubiologische Be-ratung, Rutengänger,Privatforscher Elek-trobiologie undRadiästhesie.

Freier Mitarbeiterbeim “EuropäischenZentrum für Umwelt-medizin” (EZU)

Die komplette Zu-sammenfassung desVortrags vonWerner Auer aufwww.buerserberg.atabrufbar.

Aus der Erfahrung als Rutengänger undBaubiologe stellt Werner Auer fest, dassan Resonanzstellen (Randzone der Wasser-ader, Hartmanngitter Kreuzungen) ener-getische oder magnetische, zumeist kohä-rente Wirbel entstehen. Diese wirken inden Molekularbereich der Zellen und be-günstigen im Energiefluss von biologi-schen Systemen Blockaden, aber auch un-erwünschte Zellteilungsprozesse. An denSteinkreisen im Bürserberg sind ähnlicheEnergiearten anzutreffen. Je nach Dosiskönnen diese durchaus positive Mecha-nismen, wie die des Immunaufbaus inGang setzen - so wie sie von der Homö-opathie oder Kneipp her bekannt sind.

Unser Wohlbefinden und die Gesundheitsind von vielen Faktoren abhängig. Einepositive Lebenseinstellung allein reichtnoch nicht aus. Gesunde und ausgewo-gene Ernährung und Bewegung zählenhier genauso dazu, wie eine harmonischeUmwelt und eine Orientierung in der wirleben. Besonders jene Räume, in denensich der Mensch länger aufhält, solltendie Möglichkeit der Regeneration bieten.Das Wissen um gute, lebensförderndeDauerplätze war bereits den Kelten, denRömern und auch vielen Naturvölkernbekannt. Besonders die Technik des Ortensgeostationärer Zonen (im Volksmund„Erdstrahlen“) wurde schon in alten Kul-

turen (Ägypten, China, bei den Inkas, Kel-ten, Römer u.a.) praktiziert und unter-schiedlich genutzt. Steinkreise (Stein undHolz) Pyramiden, Tempel, Klöster, Kirchenentstanden an den Wohlfühl- oder "auf-regenden" Plätzen.In Europa werden diese Naturharmonienmit dem Begriff der Geomantie bezeich-net, jener Harmonielehre, die die Naturmit der Kultur in Einklang zu bringenversucht. Unsere Vorfahren nutzten diesesWissen zur Anlegung von Kultplätzen,aber auch im Dorf- und Wohnbau.Eingeweihte waren Druiden bzw. Priester,später auch Templer. Während später, imMittelalter, die Geomantie in Europa aus-schließlich einem besonders informiertenPersonenkreis zur Verfügung stand (Lo-gen, Bauhütten), gehört in China „Feng-Shui“ - eine alte, umfassende Harmonie-und Weisheitslehre - seit jeher und bisheute zum täglichen Leben.

Der Autor glaubt, dass die Steinkreise amBürserberg uns helfen könnten das nötigeGleichgewicht wieder zu finden und da-mit zu einer inneren Harmonie zu gelan-gen - dank der ausstrahlenden Wirkungder Rätia-Steine und ihren Schwingungen.Denn aus der Harmonie mit der uns um-gebenden Umwelt, mit der wir leben, kommtdie Kraft für den Aufbau der Zukunft.

Wechselwirkung von biologischen SystemenWohlbefinden des Menschen generell und Einfluss der Rätiasteine

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I.M. & DI H. Lüdeling

Jahrhunderte lang vergessene Menhire,Steinkreise und Steinreihen wurden vonHerrn Gerhard Pirchl mit dem Pendel undder Wünschelrute auf der Tschengla-Almwiederentdeckt.

Ehemals umgestürzt, zerstört oder wegge-schafft rücken diese prähistorischen Groß-steinsetzungen wieder in den Fokus derallgemeinen Aufmerksamkeit - insbeson-dere nachdem ein erster Teil von ihnenin ihrer ursprünglichen Ordnung wieder-errichtet wurde.

Die Gemeinde Bürserberg lud vom 30.09.bis 03.10.04 zu einer wissenschaftlichenTagung verschiedene Experten ein. Aufder Tschengla-Alm, wo sich die Steinebefinden konnten einige von ihnen dieseSteinanlagen Be-Sicht-igen, Be-Rechnen,Er-Messen und mit ihnen Ein-s-Fühlen.

Megalithische ErfahrungWelche Vision hat die Menschen in derZeit zwischen 3400 und 2200 v. Chr.angetrieben, um im Gebiet der Tschenglain Bürserberg ihre Großsteinsetzungenzu errichten?Die Autoren versuchen, durch Radiäs-thesie, Geomantie, schamanischen Reisenund meditativem „Schauen“, Erkenntnissezu gewinnen, um die geistigen Antriebedieser alten Megalithkultur verstehen zukönnen.

Der erste Eindruck ist, dass es sich beiden Almwiesen unterhalb der Tschengla-hütte um ein hoch energetisches Gebiethandelt. Das umliegende Bergpanoramazieht die Blicke an, die markanten Gipfelund die anderen Bergprofile fordernförmlich eine Vielzahl von Visierbezieh-ungen heraus - doch dieses Forschungs-feld soll den Archäoastronomen über-lassen bleiben...

Unsere Fragen daher: Welchen energeti-schen Nutzen haben die Großsteinset-zungen in Bürserberg? Weshalb wurdensie gebaut? Können sie den Menschenheute noch etwas geben und wenn ja,wie wirkt sich das aus und was müssenwir tun, um diese Energien zu nutzen?Fragen, auf die wir Antworten suchen.

Die Autoren versuchen sich, in ihrenArbeitsweisen zu ergänzen. HartmutLüdeling wendet die Radiästhesie(Strahlenfühligkeit) auf der biophysi-kalischen Ebene an und erreicht unterAnwendung der H3-Antenne eine Viel-zahl unterschiedlicher Bewertungskri-terien. Ingeborg Lüdeling beschreibt ihredurch psychometrische Ankopplung(Einfühlen über Kontaktaufnahme in dieSteine und deren Aufstellungsorte)innerlich entstehende Bilder. Über beideZugangstechniken ergibt sich ein abge-rundetes Gesamtbild, das häufig über-raschende Aussagen enthält.

Meine Arbeit ist das stille Lauschen unddabei achte ich auf die Zeichen der Erde.So erfahre ich die Geschichte eines Ortes,der Steine, Bäume, Hügel, Berge, Lebe-wesen usw. Besonders Steine speichernhervorragend alle Informationen, die sieerhalten haben und helfen mir dadurchsehr bei meiner Arbeit. Ich knüpfe dabeian die uralte Vorgehensweise von Frauenan, die durch Hineinspüren in die Erdeeine Kontaktaufnahme mit dem WesenErde, der Erdmutter oder Erdgöttin er-eichen. Die Bedeutung der Geomantienehme ich wörtlich: Geo = Erde undMantik = Wahrsagekunst.

Die Megalithen von BürserbergErste Ergebnisse einer psychometrisch-geomantischen Feldstudie

Der komplette Artikel von Ingeborg M. undDI Hartmut Lüdeling auf www.buerserberg.atabrufbar!

Ingeborg M. & DI Hartmut Lüdeling Ingeborg M. Lüdelingbeschäftigt sich seit 25Jahren bewusst mitmeditativen Wahrneh-mungen. Ausgebildetin Radiästhesie undGeomantie gründetesie den Arbeitskreisfür Geobiologie argound leitet Seminareund Reisen.

Literatur:Geomantie in Wortefassen? (Heft: HC 10-2001)Heimat, was bist du?(Heft: HC 08-2001)Jungbrunnen inAvalon(Heft: HC 05-2000)Pentagonale Energie-strukturen (Heft: HC 04-1999)Pentagonale Energie-strukturen (Heft: HC 06-2000)Selbstheilung undVertrauen (Heft: HC 09-2001)Strahlende Geheimnisse (Heft: HC 02-1999)Weltenbaum undSternenkreis (Heft: HC 16-2003)

Ingeborg M. Lüdeling„Steine, Bäume,Menschenträume“ISBN: 3-7626-0546-7

„Zeitnischen“ ISBN: 3-927407-20-8

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Statements

Meinungen, Kommentare und kritische Stellungnahmenzu den wissenschaftlichen Tagungen Bürserberg

Dr. Rüdiger Krause ArchäologeDr. Krause kann sich vorstellen, parallelzu den Ausgrabungen in Bartholomäbergauch in Bürserberg tätig zu werden. Fürihn ist Voraussetzung, dass die Archäo-logische Arbeit nicht mit den Arbeitender Geomantie vermengt wird. Es ist fürihn unbestritten, dass das Phänomendes Pendels existent ist und in vielfältigerWeise positiv eingesetzt wird. Wichtigist, dass das Phänomen und die histori-schen Ereignisse getrennt betrachtetwerden. Er möchte im ersten Schrittohne Einfluss der geomantischen Deutungund der Mutungen durch Herrn Pirchleine Einschätzung vornehmen. In derFolge kann er sich gut vorstellen, dass esbereichernde Berührungspunkte zwischenArchäologie und Geomantie gibt.

Dr. Andreas Rudigier LAG-VorstandSetzt sich für den Dialog auf Landesebeneein. An ihn wurden des öfteren Bedenkenherangetragen. Sein Anliegen ist es, dassdie im Projekt sehr wertvoll geleisteteArbeit nicht durch unnötige Auseinander-setzungen dezimiert wird. Die Trennungder geomantischen Fähigkeit und derreinen historischen Faktenaufnahmescheint ihm methodisch unabdingbar. Erempfiehlt deshalb, dass im Einverständ-nis der Beteiligten die Untersuchungengetrennt geführt werden. Wichtig scheintihm auch, dass die Ergebnisse möglichstneutral kommuniziert werde, d.h.: Arbeits-thesen werden als solche auch dargestellt.

Dr. Manfred Tschaikner LandesarchivTschaikner sieht in dem Projekt die Ge-fahr, dass durch die nicht ganz richtigeKommunikation und Darstellung (Zei-tung, Internet, Buch Pirchl) Arbeitsthesenals Wahrheiten dargestellt sind. Zumin-dest wird seiner Vermutung nach der„Normalbürger“ das so aufnehmen. Erempfiehlt mit der Publikation von The-sen, auch wenn diese in der Möglichkeits-form niedergeschrieben sind, vorsichtigumzugehen. Er begrüßt den Prozess derProjektschritte wie sie geplant sind, mahntim Sinne und für das Projekt vor voreili-gen Schlüssen in der Öffentlichkeit undbittet darum die Ur- und Frühgeschichtefür gewisse Ziele nicht zu missbrauchen.Sollte sich die vermutete historischeDimension nicht bewahrheiten, so hielteer es als durchaus sinnvoll den Ort alsgeomatisch besonderen Ort zu vermarkten.

Dr. Harald Weigel, Mag. Thomas Feuerstein LandesbiblithekDie Landesbibliothek beherbergt vor-wiegend Publikationen die im Land ent-standen sind. Das Bibliothekarsystemerlaubt auch den schnellen Zugang zuFachbibliotheken sämtlicher Gebiete undbedient damit die wissenschaftlicheArbeit im Land. In Sachen Bürserbergempfiehlt Herr Weigel keine große Fach-bibliothek anzulegen, sondern klein zubeginnen, zB ein thematischer Buchver-leih für die Hotelbetriebe. Weigel bietetdem Projekt beratende Unterstützung an.

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Statements

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Dr. Jürgen RagethArchäologischer Dienst, GraubündenDr. Rageth erläutert die Entdeckung inFalera und berichtet über die archäolo-gischen Funde in der Umgebung derheute sichtbaren und als solche bezeich-neten Megalithanlage. Die Funde in derUmgebung haben die Siedlungstätigkeitin Falera bestätigt und es darf berechtigtangenommen werden, dass die dort prä-sentierten Steine in der Frühzeit gesetztworden sind. Die Steinsetzung ergibtsich schon aus der topografischen Lage(Hügel). Er erwähnt, dass Herr Pirchlmit seiner Methode bereits auf einigebemerkenswerte Funde hingewiesen hat.Er warnt vor zu voreiligen Schlüssenund kritisiert Herrn Pirchl aufgrund sein-er Darstellung im Buch in der Verwen-dung von Begriffen wie zB Rätia. Er em-pfiehlt dem Projektteam „Bergsommer“rechtzeitig Gebiete unter Schutz zustellen, damit auch archäologisch-wis-senschaftliche Arbeit geleistet werdenkann. Er gibt seiner Vermutung Aus-druck, dass das Gebiet auf der Tschenglafür weitere Untersuchungen interessantsein kann.

Prof. Dr. Alois Niederstätter Landesarchiv„Man darf nur froh und stolz sein, wennin Vorarlberg eine weitere historischbedeutende Einrichtung nachgewiesenwerden kann“ Noch sei dies nichterwiesen. Er begrüßt die Projektvorgehens-weise in den dargelegten Schritten.

Dr. Helmut SwozilekVorarlberger Landesmuseum„Nicht zu weit aus dem Fenster lehnen“,die Arbeiten sollten fachkundig bleibenund damit auch die Fachleute ansprechen;die Sachverhalte stärker als Anregungdarstellen. Die Deutung von urgeschicht-licher Situationen ist durchaus problema-tisch; als Beispiel nannte er die unglaub-lich große Zeitspanne der Ur- und Früh-geschichte (mehrere tausend Jahre), dagab es vermutlich nicht nur eine Besiede-lung oder Kultur und damit funktionaleAnforderungen einer Gesellschaft. Erempfiehlt eine wissenschaftliche Tagungnur auf ein Thema, zB die Megalithik zubeschränken um damit einen größeren„Tiefgang“ zu erreichen, die „Leinenkürzer nehmen“. Wichtig sind vergleich-ende Beobachtungen im Einzugsbereich(Graubünden, Nord- und Südtirol).

Dr. J. Georg FriebeVorarlberger NaturschauFriebe stützt sich auf die geplanten geol-ogischen Untersuchungen von Prof.Schneider. Aussagen über eine möglicheSteinsetzung und die Deutung der Funk-tion scheinen ihm verfrüht.

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Das LEADER+ Projekt “Bergsommer” wird von der Gemeinde Bürserberg betrieben und von derEuropäischen Union, EAGFL-A Fonds und dem Land Vorarlberg mitfinanziert.