Kapitel 12 -Ermüdung 2019-10-04...2019/10/04 · neuen Ermüdungsnachweise nach Eurocode 3,...
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12-1
Kapitel 12
Grenzzustände der Ermüdung
Bearbeitungsstand 04.10.2019
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
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Inhalt
12.1 Einführung12.2 Ermüdungsfestigkeit von Stahlkonstruktionen und Schädigungshypothesen
12.2.1 Grundlagen12.2.2 Schädigungshypothesen und Schadensakkumulation
12.3 Sicherheitskonzept und Nachweisverfahren gegen Ermüdung12.4 Ermüdungsfestigkeiten bei Anwendung des Nennspannungskonzeptes12.5 Ermüdungsfestigkeiten bei Anwendung des Strukturspannungskonzeptes12.6 Ermüdungsfestigkeiten bei Anwendung des Kerbspannungskonzeptes12.7 Normative Regelungen zur Ermittlung von schädigungsäquivalenten
Spannungsschwingbreiten12.7.1 Eisenbahnbrücken12.7.2 Straßenbrücken12.7.3 Kranbahnträger
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Literatur
[1] Petersen, C. Stahlbau - Grundlagen der Berechnung und baulichen Ausbildung von Stahlbauten, Vieweg Verlag, 1993
[2] Seeger, T.: Grundlagen für Betriebsfestigkeitsnachweise, Stahlbau Handbuch - Für Studium und Praxis, Band 1, Teil B, Abschnitt 12, Stahlbau-Verlagsgesellschaft mbH Köln, 1996
[3] Radaj, D.: Ermüdungsfestigkeit, Grundlagen für Leichtbau, Maschinen- und Stahlbau, Springer Verlag, 1995
[4] Neuber, H. et al.: Kerbspannungslehre: Theorie der Spannungskonzentration; genauere Berechnung der Festigkeit, 4. Auflage, Springer–Verlag, 2001
[5] Kuhlmann, U., Dürr, A., Günther, H-P.: Kranbahnen und Betriebsfestigkeit, Stahlbau Kalender, Verlag Ernst&Sohn, 2003
[6] Nussbaumer, A., Günther, H.-P.: Grundlagen und Erläuterung der neuen Ermüdungsnachweise nach Eurocode 3, Stahlbau Kalender, Verlag Ernst&Sohn, 2006
[7] Seeßlsberg C:Kranbahnen, Bemessung und konstruktive Gestaltung, Bauwerk Verlag,2005
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Kapitel 12.1 Einführung
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Tragwerke mit ermüdungswirksamen Beanspruchungen
Straßen- und Eisenbahnbrücken, Kranbahnträger Türme, Maste (z.B. Windkraftanlagen), Schornsteine, Brücken bzw. Teile
von Brücken, die durch Wind zu Schwingungen angeregt werden (z.B. Hänger von Stabbogenbrücken, Seile, schlanke Verbandstäbe) Industriebauwerke, in denen durch Maschinenbetrieb oder Verkehrslasten
(z.B. schwerer Gabelstaplerbetrieb) größere und wiederholte Beanspruchungsänderungen entstehen. Industriebauwerke, die durch eine große Anzahl von Zwangsbeanspruchungen aus Temperatur beansprucht werden (z.B. Löschanlagen in Kokereien) Silos, Tanks, Schleusentore, Glockentürme, Seilbahnen Lärmschutzwände und Bauteile an Eisenbahn-
Hochgeschwindigkeitsstrecken die durch aerodynamische Einwirkungen aus Eisenbahnverkehr beansprucht werden.
Unter Materialermüdung wird ein Prozess der Rissbildung und des Rissfortschritts in einem Bauteil verstanden, der durch häufig wiederholte Spannungsschwankungen verursacht wird. Der Anriss beginnt an Kerben oder inneren Fehlstellen des Bauteils, an denen örtliche Spannungsspitzen auftreten. Die von der Kerbe ausgehende Rissbildung ist im Bruchbild oft durch Rastlinien erkennbar. Der Bruch der Restfläche erfolgt plötzlich und verformungslos als Gewaltbruch.
Ein Nachweis gegen Materialermüdung ist in der Regel bei folgenden Tragwerken erforderlich:
LastspielZeit
F
F Flokale Kerbe
Kerbe
Dauerbruch-fläche mit Rastlinien
Restbruchfläche
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Beispiele für lokale Spannungsspitzen aus Kerbwirkung
Kerbwirkung durch lokale Spannungsspitzen aus
Kraftumlenkung
Kerbwirkung bei Schweißnähten durch Nahtüberhöhung und
innere FehlerKerbwirkung im
Bereich von Schraubenlöchern
Kerbwirkungen entstehen bei Stahlkonstruktionen an lokalen Störstellen (Querschnittssprünge, Lochschwächungen). Angeschweißte Steifen oder Bleche ziehen z.B. lokal Kräfte an, da sie aus Verträglichkeitsgründen die gleichen Dehnungen wie die anderen Querschnittsfasern aufweisen müssen. An Schweißnähten tritt stets eine Kerbwirkung infolge der Schweißnahtoberfläche (Nahtüberhöhung) oder infolge von inneren und äußeren Fehlern in der Schweißnaht auf.
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Beispiele für typische Ermüdungsschäden
Risse
Ermüdungsschäden an einer orthotropen Fahrbahnplatte
infolge Straßenverkehr
Ermüdungsriss an einem Kamin infolge wirbelerregter Querschwingungen
Risseinleitungsfläche
Rissausbreitungsfläche mit Rastlinien
Restbruchfläche
Kopfbolzendübel
Ermüdungsschäden an einem Schleusentor
Risse
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Ermüdungsfestigkeit - Einflussgrößen
max
min
m
Lastspiel
Zeit
(Zug)
(Druck)
Zugschwellbeanspruchung0< 1,0
Druckschwellbeanspruchung0< 1,0
Wechselbeanspruchung-1 < 0
max maximale Spannungmin minimale Spannungm Mittelspannung m=0,5(max+ min) Spannungsschwingbreite
(Doppelspannungsamplitude)A Spannungsamplitude A=/2 Spannungsverhältnis =min/max
Zeit
Die Ermüdungsfestigkeit wird durch die folgenden Einflussgrößen bestimmt: Spannungsschwingbreite Grad der Kerbwirkung Eigenspannungen Mittelspannung Geometrische Abmessungen (Größeneinfluss) Belastungsgeschichte und Belastungsfrequenz Umgebungsbedingungen (Temperatur, Korrosion)
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Kapitel 12.2 Ermüdungsfestigkeit von Stahlbauteilen und Schädigungshypothesen
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12.2.1 Grundlagen
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12-11Kurzzeit-festigkeit
Zeit-festigkeit
1
Log N100 104 107
Ermüdungsfestigkeit
.konstmax
min
3
Zeit t
Dauer-festigkeit
Die Ermüdungsfestigkeit wird experimentell bestimmt. Für bestimmte Konstruktionsdetails wird für unterschiedliche Spannungs-schwingbreiten mit m= konst. oder =konst. die Lastspielzahl NR bis zum Erreichen des ersten Anrisses ermittelt.
Im Wöhlerschaubild wird der Zusammenhang zwischen ertragener Lastspielzahl N und Spannungsschwingbreite dargestellt. Die Versuchsergebnisse streuen, so dass sich für jede Spannungsschwingbreite ein Streuband ergibt. Die Verbindung der Mittelwerte (50% Überlebenswahrscheinlichkeit) liefert die Wöhlerlinie. Die Wöhlerlinie kann in die Bereiche der Kurzzeitfestigkeit (N<104) , der Zeitfestigkeit (N< 106-107) und der Dauerfestigkeit unterteilt werden. Der Bereich der Zeitfestigkeit ist durch einen deutlichen Abfall der Ermüdungsfestigkeit gekennzeichnet.
2
N1 N2 N3
Bruch bei N1
Bruch bei N2
Bruch bei N3
statistische Verteilung der
Versuchsergebnisse
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Ermüdungsfestigkeitskurven
m1
NR (log)
R (log)
Nc= 2ꞏ 106
c
Dauerfestigkeit D
95% Überlebens-wahrscheinlichkeit
Mittelwert
Konstruktionsdetail
Lastspiel-zahl N
max
min
m
Lastspiel
Die Ergebnisse können im doppelt-logarithmischen Maßstab näherungsweise als Geraden dargestellt werden, die durch die Bezugslastspielzahl Nc= 2 ꞏ106 und die zugehörige Ermüdungsfestigkeit Cbeschrieben werden. Die Neigung der Wöhlerlinie (Neigungsexponent m) ist von der Kerbwirkung abhängig ( für geschweißte Konstruktionen unter Normalspannungen z.B. m3). Die Ermüdungsfestigkeit bei ND= 5ꞏ 106 wird als Dauerfestigkeit D bezeichnet.
cmcR
mR NN cm
Als charakteristische Festigkeitswerte werden die Ermüdungsfestigkeiten mit einer Überlebenswahrscheinlichkeit von 95% zugrunde gelegt.
ND= 5ꞏ 106
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Kerbwirkung
Die Größe der tatsächlich auftretenden Spannungen und deren Verteilung in Bauteilen wird neben der Belastung und der Querschnittsgeometrie auch durch lokale Querschnittsstörungen (z.B. Bohrungen, lokale Querschnittsänderungen) bestimmt. Sie führen zu lokalen Spannungserhöhungen, die im Allgemeinen mit einer Spannungsermittlung auf der Grundlage der Stabtheorie nicht erfasst werden können. Derartige lokale Querschnittsstörungen werden als Kerben und die daraus resultierenden Spannungserhöhungen am Kerbgrund als Kerbspannungen bezeichnet. Sie können aus den Nennspannungen mit Hilfe eines von der Kerbform abhängigen Spannungskonzentrationsfaktors (Kerbfaktor) kf oder mit Hilfe von FE- Berechnungen ermittelt werden. Im Bereich der Kerbe entstehen lokal mehrachsiale Spannungszustände (x, y).
N
K= kf N
F F
y
x
N=F/(2a tBl) NennspannungK= kf N KerbspannungtBl Blechdicke
2a
t
t
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Kerbfaktor (Spannungskonzentrationsfaktor) nach [4] für den Zugstab mit Außenkerbe
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20
12,0
10,0
8,0
6,0
4,0
2,01,0
Kerbschärfe t/r
kf
tat
0,2
0,4
0,6
0,8
0Kurvenparameter r
t
t
2a
N
K=kf N
NN
N= F/(2a tBl)
Nennspannung
Blechdicke tBl
Der Spannungskonzentrationsfaktor wird durch die Kerbtiefe t und durch die Kerbschärfe t/r bestimmt.
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Spannungsschwingbreite und Bruchentstehung - Lokales Plastizieren im
Kerbgrund
max
dLFF
b
N
max>fy
Nfy
E
F F
Die lokalen Spannungsspitzen sind von der Kerbwirkung (Form der Kerbe) abhängig). Übersteigt max die Streckgrenze, stellt sich eine Spannungsverteilung nach Teilbild B ein, d.h. im Kerbgrund findet lokales Plastizieren statt. Bei Entlastung verbleibt im Querschnitt ein Eigenspannungszustand E, der im Kerbgrund Druckeigenspannungen erzeugt. Tritt eine Lastumkehr ein, so wirkt der Eigenspannungszustand belastend und es kommt zu einer alternierenden Plastizierung im Kerbgrund, die zu einem Anriss führen kann.
A - elastische Spannungsverteilung
B – Plastizieren im KerbgrundDurch den Anriss vergrößert sich die die Kerbwirkung und es kommt gleichzeitig zu einer Querschnittsschwächung, was zu weiterem Rissfortschritt führt. Der Bruch tritt ein, wenn im verbleibenden Restquerschnitt die Zugfestigkeit des Material erreicht wird.
fy
fy
E
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Einfluss der Stahlgüte
Bei starker Kerbwirkung sind die Ermüdungsfestigkeiten weitgehend unabhängig von der Stahlgüte und Stahlsorte. In den neueren Regelwerken wird daher davon ausgegangen, dass die Ermüdungsfestigkeit unabhängig von der Stahlgüte ist. Die Ermüdungsfestigkeiten gelten somit in gleicher Weise für Stähle S235, S355 und S460 bzw. S690. Der Einsatz von hochfesten Stählen unter ermüdungs-wirksamen Beanspruchungen ist daher nur bei hohen Mittelspannungen sinnvoll.
Nur bei glatten kerbfreien Proben und bei Proben mit schwacher Kerbwirkung kann im Versuch eine linear mit der Zugfestigkeit fu zunehmende Ermüdungsfestigkeit beobachtet werden.
800
600
400
200
0 0,10 0,20 0,30
S690
S460S355
S235
200 400 600 800 1000
R(N=2ꞏ 106)
100200300400
500
fu [N/mm2]
[N/mm2]
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Darstellung des Einflusses der Mittelspannung im Smith - Diagramm
(Zug) max
min
Zeit
m
(Druck)
Zugfestigkeit fu
Streckgrenze fy
max,R
m
Wechsel-bereich Zug-
SchwellbereichDruck-
Schwellbereich
Bei den Spannungen aus äußeren Lasten wird zwischen Schwell- und Wechselbeanspruchung unterschieden. Die Mittelspannungen m haben nur bei kerbarmen Konstruktionen bzw. bei spannungsarm geglühten Konstruktionen einen Einfluss auf die Ermüdungsfestigkeit. Sie wirken sich günstig aus, wenn es sich um Druckspannungen handelt.
Der Einfluss der Mittelspannung kann im Smith-Diagramm dargestellt werden. Dabei wird die ertragbare maximale Spannung max,R in Abhängigkeit von der Mittelspannung m aufgetragen. Die Form des Smith-Diagramms R= f(m) hängt vom Grad der Kerbwirkung ab. m
R
Bei der Bewertung der Ergebnisse von Ermüdungsversuchen ist zu beachten, dass Versuche mit Kleinproben oft eine erhöhte Abhängigkeit von der Mittelspannung aufweisen, weil die Eigenspannungen in Kleinproben geringer als die in realen Bauteilen sein können. Die Ermüdungsfestigkeiten in Eurocode 3-1-9 basieren auf Bauteilversuchen mit realistischen Eigenspannungen.
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Einfluss von Mittelspannungen und Eigenspannungen
Nach Eurocode 3-1-9 darf der Einfluss der Mittelspannung bei nicht geschweißten Konstruktionen oder bei geschweißten Konstruktionen, die spannungsarm geglüht werden, durch eine Reduzierung der einwirkenden Spannungsschwingbreite berücksichtigt werden. Die reduzierte Schwingbreite darf als Summe des Zuganteils der Spannungsschwingbreite und 60% des Druckanteils der Spannungsschwingbreite ermittelt werden.
(Zug) max
min
Zeit
(Druck)
0,6 min
eff
minmaxeff 6,0
Je stärker der Kerbeinfluss ist, desto mehr nähert sich das Smith Diagramm zwei parallelen Geraden an, d.h. die ertragbare Spannungsschwingbreite R wird unabhängig von der Mittelspannung Bei geschweißten Konstruktionen kann grundsätzlich von starker Kerbwirkung ausgegangen werden, d.h. der Mittelspannungseinfluss ist von untergeordneter Bedeutung.
Zugfestigkeit fuStreckgrenze fy
starke Kerbwirkung
schwache Kerbwirkung
m
max,R
R R
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Einfluss von Eigenspannungen
Eigenspannungen resultieren bei Walzprofilen aus dem unterschiedlichen Abkühlen einzelner Querschnittsteile beim Walzen und insbesondere bei geschweißten Konstruktionen aus dem behinderten Schrumpfen beim Schweißen. Kaltverformte Bauteile weisen ebenfalls Eigenspannungen auf.
Die Eigenspannungen addieren sich zu den Werten aus den Lastspannungen. Sie sind hinsichtlich der Auswirkungen mit den Mittelspannungen vergleichbar und wirken sich je nach Vorzeichen günstig (Druckspannungen) oder ungünstig (Zugspannungen) aus.
Bei geschweißten Konstruktionen, die nicht spannungsfrei geglüht werden, liegen die Eigenspannungen in der Größe der Streckgrenze. Die Oberspannung ist daher lokal immer mit der Streckgrenze identisch. Die Ermüdungsfestigkeit wird dann unabhängig von der Mittelspannung.
Eigenspannungen aus dem Schweißen
bei einem I-Profil
+
+
+
-
--
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Größen- und Oberflächeneinfluss
In Versuchen kann mit abnehmender Proben- bzw. Bauteilgröße eine Zunahme der Ermüdungsfestigkeit beobachtet werden. Wesentliche Gründe hierfür sind: Bei Kleinproben sind in der Regel kleinere Eigen-
spannungen aus dem Schweißen vorhanden, da die Verformungsbehinderungen kleiner sind. Bei größeren Proben ist eine größere Oberfläche
vorhanden. Damit wächst die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von größeren Fehlstellen. Die Oberflächen von größeren Proben weisen im
Allgemeinen eine größere Rauhigkeit auf, die sich negativ auf die Ermüdungsfestigkeit auswirkt. Insbesondere bei Korrosion nimmt die Oberflächen-rauhigkeit signifikant zu, was zu kleineren Ermüdungsfestigkeiten führt.
Im Eurocode 3-1-9 wird der Größeneinfluss (z.B. bei dickeren Blechen) durch eine reduzierte Ermüdungs-festigkeit C,red berücksichtigt. Der Reduktionsfaktor ksberücksichtigt dabei den Größeneinfluss.
Csred,C k
Nc= 2ꞏ 106
c
t
(log)
N (log)
c,red
t 25mm
t > 25mm
2,0
s t25k
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Die Kerbwirkung kann durch die Fertigung entscheidend beeinflusst werden. Unterschiede im Grad der Kerbwirkung ergeben sich z.B. beim Brennen oder Sägen von Blechen oder bei unterschiedlicher Ausführung von Schweißnähten. Unplanmäßige Exzentrizitäten müssen zur Vermeidung von lokalen Zusatzspannungen auf vorgegebene zulässige Toleranzen begrenzt werde.
Die lokale Kerbwirkung kann durch entsprechende Nachbearbeitung abgemindert werden (z.B. Ebenschleifen von Nähten oder Kanten). Beim Schweißen können innere Kerben z.B. durch das Ausfugen der Wurzellage oder durch das Verwenden von Schweißunterlagen minimiert werden.
In den Regelwerken werden daher zu den jeweiligen Ermüdungsfestigkeitskurven bestimmter Ausführungsdetails die zugehörigen Anforderungen für die Ausführung angegeben.
Ausführungsqualität
Spannungsspitze bei zu großer Nahtüberhöhung
Nahtüberhöhung beigeschliffen
A
A
Spannungs-verteilung im Schnitt A-A
e
Unplanmäßige Exzentrizitäten
e
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Einfluss der Temperatur
Bei tiefen Temperaturen nimmt die Ermüdungsfestigkeit bei ungekerbten Proben zu. Gleichzeitig steigt jedoch die Kerbempfindlichkeit signifikant an, was bei gekerbten Proben zum Sprödbruch führen kann. Die in den Regelwerken für den Stahlbau angegebenen Ermüdungsfestigkeiten gelten für Temperaturen bis ca. -50oC. Die Absicherung gegen Sprödbruch erfolgt im Tieftemperaturbereich durch die Wahl einer geeigneten Stahlgütegruppe. Siehe hierzu Kapitel 4.6 der Vorlesung.
T[oC]+150+50 +1000-50
Normaltemperatur-bereich
Hochtemperatur-bereich
Bei hohen Temperaturen fällt die Ermüdungsfestigkeit bei Baustählen entsprechen der Abnahme der Zugfestigkeit des Materials ab. Die Ermüdungsfestigkeitskurven besitzen bei hohen Temperaturen zudem andere Neigungsexponenten m. Die Ermüdungsfestigkeits-kurven in den Regelwerken des Stahlbaus gelten etwa bis zu Temperaturen von + 150oC.
Tieftemperatur-bereich
Einhaltung der Regelungen nach
EN 1993-1-10
Temperaturbedingte zusätzliche Schädigung
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12.2.2 Schädigungshypothesen und Schadensakkumulation
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Spannungs-Zeitverlauf
max
min
Zeit t
(t)
(t)
Zeit t
Bei den Beanspruchungen ist zwischen periodischen und nicht-periodischen Beanspruchungen zu unterscheiden. In beiden Fällen müssen mögliche dynamische Vergrößerungen der Beanspruchungen berücksichtigt werden. Dabei ist im Falle von periodischen Beanspruchungen insbesondere auf mögliche Resonanzfälle zu achten.
Bei periodischer Beanspruchung kann der Nachweis gegen Ermüdung direkt mit Hilfe der Ermüdungsfestigkeitskurven geführt werden.
Bei nicht-periodischer Beanspruchung ist zusätzlich ein Schädigungsmodell zur Erfassung der unterschiedlichen Spannungsschwingbreiten erforderlich. Die Schadensakkumulation wird in den Regelwerken des Stahlbaus mit Hilfe der linearen Schadensakkumulationshypothese nach Palmgren und Miner beurteilt.
periodische Beanspruchung
nicht-periodische Beanspruchung
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Beanspruchungsart
Zeit t
(t) (t)
periodische Beanspruchung
nicht-periodische Beanspruchung
Bei der Beanspruchung ist zwischen periodischer und nicht periodischer Beanspruchung zu unterscheiden. Liegt eine nicht-periodische Beanspruchung vor, so muss zur Ermittlung der Lebensdauer eine Schadens-akkumulationshypothese und ein Zählverfahren zur Ermittlung der unterschiedlichen Spannungsschwing-breiten vereinbart werden. Ferner können Einflusse aus der Reihenfolge der aufgetretenen Spannungs-schwingbreiten (Reihenfolgeeffekte) von Bedeutung sein.
Zeit t
Bei kraft- oder weggeregelter Beanspruchung ergeben sich unterschiedliche Lebensdauern. Im Falle der Kraft-regelung ergeben sich bei Ausbildung des ersten Anrisses steigende Beanspruchungen im Kerbgrund, die zu einem schnelleren Rissfortschritt führen. Bei Wegregelung führt die Rissbildung zu einer Abnahme der Steifigkeit und der Beanspruchung, was sich in einem langsameren Riss-fortschritt äußert. In realen Tragwerken liegt meist eine Kombination aus Kraft- und Wegregelung vor, weil sich die Beanspruchung aus äußeren Lasten und Zwangsbe-anspruchungen zusammensetzen. Ermüdungsversuche werden auf der sicheren Seite liegend im Allgemeinen kraftgeregelt gefahren.
Kraftregelung Wegregelung
F(t)
w(t)
F(t)
w(t)
F(t)
w(t)
Zeit t
Zeit t
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Schädigungshypothesen
(t)
Zeit t
(t)
(t)
(t)
Zeit t
1
2
3
4
5
6
7
1
2
3
4
5
6
7
12
3
Als Maß für die Schädigung kann die vom Werkstoff dissipierte Arbeit angesehen werden, die aus dem Aufstau von inneren Versetzungen, Gleitungen, Mikrorissbildung und Wärmeabgabe resultiert. Die vernichtete innere Arbeit entspricht der Fläche, die in der Spannungs-Dehnungs-Hysterese bei zyklischer Beanspruchung aufgespannt wird. Diese Fläche kann daher als Maß für die Werkstoffschädigung verwendet werden. Aus dem Spannungs-Zeitverlauf kann auf die Größe der Hysterese geschlossen werden, da große Spannungsschwingbreiten große Hysteresen und kleine Spannungsschwingbreiten kleine Hysteresen erzeugen.
Spannungs-Zeitverlauf
Spannungs-Dehnungsdiagramm
und Hysteresen
Spannungs-Schwingbreiten
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Zählverfahren zur Ermittlung der Spannungsschwingbreiten bei nicht-
periodischer Beanspruchung In den meisten Fällen treten bei Tragwerken nicht-periodische Beanspruchungs-Zeitverläufe auf. In diesem Fall muss ein Auswertverfahren zur Bestimmung der Spannungsschwingbreiten vereinbart werden. Im Stahlbau wird hierzu die Reservoir-Methode verwendet.
Das Spannungszeitdiagramm wird wie ein Reservoir mit Wasser gefüllt. Am tiefsten Punkt wird das Wasser abgelassen. Die Höhe des Wasserstandes beträgt 1 und entspricht einem vollen Lastspiel mit der Spannungsschwingbreite 1. In der gleichen Weise wird aus den restlichen noch mit Wasser gefüllten Kammern das Wasser abgelassen und es werden die zugehörigen Spannungsschwingbreiten i ermittelt. Die nach der Reservoir-Methode ermittelten Spannungsschwingbreiten werden nach der Größe geordnet und gegebenenfalls zu Gruppen zusammengefasst. Es ergibt sich ein Summen-häufigkeit – Diagramm der Spannungs-schwingbreiten, dass als Spannungsspektrum oder Spannungskollektiv der Schwingbreiten bezeichnet wird.
Einflusslinie EL -
Ermüdungswirksame Einwirkungen
Zeit t
1
23
4
Spannungs-Zeitverlauf
12
34
n1 n2 n3 n4
N
Spannungsspektrum
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Spannungskollektive
(t)
Zeit t
To(t)
Zeit t
Zeit t
(t)
hi
0 5 10
hi
0 5 10
hi
0 5 10
n
0 5 nmax=10
n
0 5 nmax=10
n
0 5 nmax=10
Häufigkeits-verteilung
Summenhäufigkeit(Spannungskollektiv) Die aus den Spannungs-
zeitverläufen resultierenden Häufigkeitsverteilungen und Spannungskollektive (Summenhäufigkeit) können für bestimmte Beanspruchungsarten durch Messung oder bei bekannten Einwirkungen und zugehörigen Auftretenshäufigkeiten durch Berechnung ermittelt werden.
Ein Spannungskollektiv ist gekennzeichnet durch:
- die Kollektivform (funktionaler Verlauf, Völligkeit des Kollektivs)
- den Kollektivumfang (größte Lastspielzahl nmax im Bezugs-zeitraum To)
- den Kollektivgrößtwert max und den Kollektivkleinstwert min
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12-29
Spannungskollektiv
i
ni
nEinEi
i
nmax=ni
n
Log (n/nmax)
max
maxmax
Einstufenkollektiv
Gaußkollektiv
p-Kollektiv (p=1/3)
Häufigkeitsverteilung Spannungskollektiv(Summenhäufigkeit)
n()
Die Kollektive werden vielfach in normierter Form angegeben. Hierzu wird eine logarithmische Skalierung der N-Achse vorgenommen und die Spannungsschwingbreiten werden auf den Maximalwert des Kollektives max bezogen. Auf diese Weise gelingt auch eine funktionale Beschreibung n() des Kollektivs.
Grundformen von Kollektiven sind das Einstufenkollektiv, das einer konstanten Spannungsschwing-breite entspricht sowie das Gauß-Kollektiv, bei dem eine rein zufällige Verteilung der Spannungsschwingbreiten vorliegt. Bei p-Kollektiven liegt eine Mischung von Einstufen- und Gaußkollektiven vor.
1,0
2/3
1/3
1,0
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Schadensakkumulation bei nicht-periodischer Beanspruchung – Miner Regel
m
iC
CRiRii
i NNmitNnD
1
Mit Hilfe des Spannungsspektrums kann nun für jede Schwingbreite i die zugehörige Teilschädigung Di berechnet werden. Wenn alle Spannungsschwingbreiten i oberhalb der Dauerfestigkeit liegen, ergibt sich für die Teilschädigung:
N,n (log)
R (log)
1
n1
NC
cmcR
mR NN
D
Die Gesamtschädigung Dd ergibt sich durch Summation der Einzelschädigungen. Diese Schädigungshypothese wird auch als lineare Schadensakkumulation nach Palmgren und Miner bezeichnet, weil die Schädigung linear mit der Lastspielzahl zunimmt. Mit dieser Hypothese tritt Versagen ein, wenn die Schadenssumme den Wert 1 erreicht. Für den Nachweis ausreichender Ermüdungsfestigkeit gilt somit:
0,1NnDRii
d
n1
m1
C
Einstufenkollektiv
0,1NnD
1R1
i
R (log)
N,n (log)
n2
2
Zweistufenkollektiv
2R2
1R1
id Nn
NnDD
NR1 NR2
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Die lineare Schadensakkumulationshypothese nach Palmgren und Miner stellt eine baupraktische Näherung dar. Vergleiche mit Mehrstufenversuchen zeigen, dass die tatsächlichen Lebensdauern erheblich von den nach der Miner-Regel ermittelten Lebensdauern abweichen können, weil bei der Ermittlung des Spannungsspektrums z.B. zeitliche Einflüsse, wie die Reihenfolge von hohen Oberspannungen nicht berücksichtigt werden. So können z.B. große Spannungsschwingbreiten zu Beginn der Nutzungsdauer zu lokalen Vorschädigungen (Mikrorissen) führen, so dass bei anschließenden kleineren Spannungsschwingbreiten höhere Kerbwirkungen auftreten. Bei umgekehrter Reihenfolge würde die kleinere Spannungsschwingbreite auf einen nahezu ungeschädigten Werkstoff einwirken. Dieser Einfluss wird bei der Berechnung der Schädigung D vernachlässigt.
Schadensakumulation - Reihenfolgeeffekte
N,n (log)
(log)
2
1
n1NR1
cmcR
mR NN
D
2
1
Zeit
2
1
Zeit
n2NR2
2R2
1R1
Nn
NnD
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Schädigungsäquivalente Spannungsschwingbreiten
N,n (log)
(log)
i
C
ni
NRi
NC
cmcR
mR NN
D
In den Regelwerken wird der Nachweis gegen Ermüdung in der Regel mit schädigungsäqui-valenten Spannungsschwingbreiten geführt.
Für das Einstufenkollektiv mit der Lastspielzahl nEund der schädigungsäquivalenten Spannungs-schwingbreite E gilt:
nE
E
max
m
EC
CREE,R
EE NNmit
NnD
Für das Mehrstufenkollektiv ergibt sich:
m
iC
CRii,R
ii NNmit
NnDD
D
N,n (log)
(log)
m
Ci
Ci
m
CE
CE
iE Nn
NnDD
Die Forderung gleicher Schädigung liefert:
Spannungskollektiv
schädigungs-äquivalentes Einstufenkollektivm
1
m1
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Schädigungsäquivalente Spannungsschwingbreiten
Die Forderung nach Schädigungsäquivalenz liefert:
mii
mEE nn
m1
mii
EE n
n1
Die Lastspielzahl nE für das Einstufenkollektiv kann beliebig gewählt werden. Im Eurocode 3 wird z.B. für nE der Bezugswert für die Ermüdungsfestigkeit NC= 2 106 gewählt. Für die schädigungsäquivalente Spannungsschwingbreite folgt dann:
m1
mii
C2E n
N1
N,n (log)
(log)
i
C
ni
NRi
cmcR
mR NN
D
nE=NC
E,2
max
D
N,n (log)
(log)
Spannungskollektiv
schädigungs-äquivalentes Einstufenkollektivm
1
m1
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12-34
Schädigungsäquivalente Spannungsschwingbreiten
Der Wert wird als Schadensäquivalenzfaktor bezeichnet. Er kann für ein gegebenes Spannungskollektiv vorab berechnet werden und ist vom Lastmodell, vom statischen System (Form der Einflusslinie) und von der zugrunde gelegten Nutzungsdauer abhängig. Die Einflüsse aus unterschiedlichen Nutzungsdauern (Vergrößerung von nEi ) und höheren Beanspruchungen (Vergrößerung des Bezugswertes max) oder Einflüsse aus der Wirkung mehrerer unabhängiger Einwirkungen werden durch zusätzliche Faktoren iberücksichtigt.
i321 ....
N (log)
(log)
i
C
nEi
NRi
cmcR
mR NN
D
nE=NC
E,2
max
D
N (log)
(log)
Spannungskollektiv
schädigungs-äquivalentes Einstufenkollektivm
1
m1
Wird die schädigungsäquivalente Spannungs-schwingbreite auf einen Bezugswert, z.B. auf die maximale Spannungsschwingbreite max oder auf die Spannungsschwingbreite aus einem Lastmodell bezogen, so folgt:
m1
m
max
ii
Cmax2E n
N1mit
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-35
Schädigungsäquivalente Spannungsschwingbreiten
m1
m
omax,
io,i
C1omax,12E n
N1mit
Die Kollektive sind durch die Kollektivform (Völligkeit des Kollektivs), den Bezugszeitraum To mit einer maximalen Lastspielzahl nmax,o = n i,o und durch die maximale Spannungsschwingbreite max während des Bezugszeitraums To gekennzeichnet.. Der auf diesen Bezugsgrößen basierende Schadensäquivalenzfaktor wird als Spannweitenfaktor 1 bezeichnet, da er zusätzlich von der Form der Einflusslinie des Tragwerks abhängig ist.
(t)
To
Zeit t
max,o
i
ni
omax,n
i
max,o
Spannungskollektiv
Der Schadensäquivalenzfaktor 1 wird z.B. in Eurocode 3-2 (Stahlbrücken) als Funktion der Stützweite angegeben. Aufgrund der unterschiedlichen Formen der Einflusslinien für Feld- und Stützmomente werden ergeben sich unterschiedliche 1 –Werte für den Nachweis im Feld- und im Stützbereich.
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-36
Kollektive und Schadensäquivalenzbeiwerte
Wenn die schädigungsäquivalente Spannungsschwingbreite für eine größere Spannungsschwingbreite max und /oder für eine größere Lastspielzahl nmax während der Nutzungsdauer berechnet werden soll und davon ausgegangen werden kann, dass sich die Völligkeit des Kollektivs während der Nutzungsdauer To nicht ändert, folgt:
m1
m
max
omax,
omax,
iomax,
maxi
Cmax2E n
nnN1mit
m1
omax,,E
max,E
omax,max
2
m1
m
omax,
ii
C1max212E
nn
nN1mit
Der Beiwert 2 erfasst somit Änderungen in der Belastungs-intensität. Er wird z.B. bei Straßen- und Eisenbahnbrücken als Verkehrsstärkenbeiwert bezeichnet und erfasst z.B. bei Straßenbrücken unterschiedliche Verkehrs-zusammensetzungen auf Landstraßen und Autobahnen.
(t)
Spannungskollektiv
To
Zeit t
max
i
ni
i
max,o
max
nmax,o nmax
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-37
Kollektive und Schadensäquivalenzbeiwerte
Der Beiwert 1 ist in den Regelwerken auf eine vorgegebene Nutzungsdauer To bezogen (z.B. 100 Jahre bei Straßen- und Eisenbahnbrücken und 25 Jahre bei Kranbahnen). Wenn die schädigungsäquivalente Spannungsschwingbreite für eine andere Nutzungsdauer Tdbestimmt werden soll und gleichzeitig davon ausgegangen werden kann, dass sich die Form des Kollektivs während der Nutzungsdauer Td nicht ändert, folgt:
m1
m
max
omax,
omax,
iod
omax,,E
max,EEi
Cmax2E T
Tnn
nN1mit
m1
o
d3
m1
omax,
max
omax,
max2
m1
m
omax,
ii
C1max3212E
TT
nn
nN1mit
Der Beiwert 3 wird als Lebensdauerbeiwert bezeichnet.
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-38
Schadensakumulation bei nicht-periodischer Beanspruchung
Die lineare Schadensakkumulations-hypothese nach Palmgren und Miner geht davon aus, dass Spannungsschwing-breiten unterhalb der Dauerfestigkeit Dkeine Schädigung hervorrufen. Diese Annahme wird durch Versuche nicht bestätigt, da Spannungsschwingbreiten oberhalb der Dauerfestigkeit D zu mikromechanischen Schädigungen führen, die zu einem Abfall der Dauerfestigkeit D führen. Dieser Einfluss wird z.B. im Eurocode 3-1-9 durch eine modifizierte Ermüdungsfestigkeitskurve berücksichtigt, wobei für Lastspielzahlen zwischen ND= 5106 und NL= 108 einer weiterer Abfall der Ermüdungsfestigkeit bis auf den Schwellenwert der Ermüdungsfestigkeit L angenommen wird. Für Spannungsschwingbreiten, die kleiner als L sind, wird angenommen, dass sie keine Schädigung mehr hervorrufen.
R(log)
NR(log)
Nc ND=5 106 NL=108
c
D
L
m1=3
m2=5
CmCR
mR NN 11
CDDm1
LD
L
CCm1
DC
D
405,0549,0NN
737,0NN
2
1
DmDR
mR NN 22
1m
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-39
Schadensakkumulation bei nicht-periodischer Beanspruchung
R(log)
N(log)
NL
D
L
m=3
m=5
Für den Nachweis der Ermüdung und die Ermittlung der Schadenssumme bei beliebigen Kollektiven sind die folgenden Fälle zu unterscheiden:
Fall 1: Wenn alle Spannungsschwingbreiten ioberhalb der Dauerfestigkeit D liegen, ist die Schädigung D mit dem Neigungsexponenten m= 3 zu ermitteln.
Fall 2: Wenn alle Spannungsschwingbreiten unterhalb der Dauerfestigkeit D liegen, kann davon ausgegangen werden, dass keine Schädigung auftritt.
Fall 3: Wenn die Spannungsschwingbreiten oberhalb und unterhalb der Dauerfestigkeit Dliegen, ist die Schädigung mit der modifizierten Ermüdungsfestigkeitskurve mit m=3 und m= 5 zu ermitteln. Spannungsschwingbreiten unterhalb des Schwellwertes der Ermüdungsfestigkeit L liefern keinen Beitrag zur Schädigung.
D
N(log)
ND
m=3
m=3
D
ND
Fall 1
Fall 2
Fall 3
ND
N(log)
R(log)
R(log)
i
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-40
Schädigung bei kombinierter Beanspruchung
Fall 1: Die Normal- und Schubspannungen resultieren aus der gleichen Einwirkung und verändern sich gleichzeitig in Phase. In diesem Fall erfolgt der Nachweis mit Hilfe der Hauptspannungsschwingbreiten.
Fall 2: Wenn sich Längs- und Schubspannungen unabhängig voneinander und nicht in Phase verändern, erfolgt der Nachweis durch Summation der Schädigungen infolge der Normal- und der Schubspannungen. Der Nachweis wird in dieser Form immer für Schweißverbindungen geführt.
Normalspannungen
Schubspannungen
m=3
m=5
m=5
NLNDNC
NC NL
D
C
L
C
L
i
i
Für Normal- und Schubspannungsbeanspruchungen ergeben sich unterschiedliche Ermüdungsfestigkeitskurven. Bei kombinierter Beanspruchung durch Normalspannungen und durch Schubspannungen sind zwei Fälle zu unterscheiden:
,
t
,
t
(t)
(t)
(t)
(t)
0,1oder0,1DD5
C
2,E3
C
2,E
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-41
12.3 Sicherheitskonzept und Nachweisverfahren gegen Ermüdung
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-42
Sicherheitskonzept
Beim Nachweis der Ermüdung wird zwischen dem Konzept der Schadenstoleranz und dem Konzept ausreichender Sicherheit gegen Ermüdungsversagen ohne Vorankündigung unterschieden. Infolge der Schädigung fällt der Sicherheitsindex über die Nutzungsdauer ab, d.h. die Versagenswahrscheinlichkeit nimmt zu. Am Ende der Nutzungsdauer darf der Sicherheitsindex nicht kleiner als der festgelegte Zielwert Ziel sein.
Sicherheits-index
Zeit t
Nutzungs-dauer Td
Tinsp. Inspektionsintervall
Tinsp. Tinsp. Tinsp.
Inspektion und Wartung
Ziel
A
A
Konzept der Sicherheit gegen Ermüdungsversagen ohne
Vorankündigung
Konzept der Schadenstoleranz
Konzept der Schadenstoleranz: Durch plan-mäßige Inspektionen und Wartung während der Nutzungsdauer können eventuelle Ermüdungs-schäden erkannt und beseitigt werden. Der Sicherheitsindex wird dadurch angehoben. In diesem Fall ist am Beginn der Nutzungsdauer einer kleinerer Sicherheitsindex und somit ein kleiner Teilsicherheitsbeiwert auf der Widerstandseite erforderlich.
Konzept der Sicherheit gegen Ermüdungsversagen ohne Vorankündigung: Es wird davon ausgegangen, dass während der gesamten Nutzungsdauer keine Inspektionen und keine Wartung erforderlich wird. Es ist in diesem Fall ein größerer Sicherheitsindex Aund somit ein größerer Teilsicherheitsbeiwert auf der Widerstandsseite erforderlich.
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-43
Sicherheitskonzept
Konzept der Sicherheit gegen Ermüdungsversagen ohne Vorankündigung:
Konzept der Schadenstoleranz:Dieses Konzept kann angewendet werden, wenn die folgenden Voraussetzungen erfüllt sind: Wahl des konstruktiven Details, des Werkstoffs und des
Beanspruchungsniveaus, so dass im Fall der Rissentwicklung ein langsames Risswachstum und große kritische Risslängen erreicht werden können
Es sind Konstruktionen mit Umlagerungsvermögen vorhanden oder die Rissentwicklung wird durch die konstruktive Ausbildung gehemmt
Es ist eine leichte Zugänglichkeit bei Inspektionen und Wartung gegeben.
Dieses Konzept ist zugrunde zu legen, wenn eine Schadenserkennung und Behebung nicht oder nur schwer
möglich ist, Tragkonstruktionen vorliegen, bei denen die
Ermüdungsrissbildung schnell zum Versagen der Gesamtkonstruktion oder wesentlicher Tragwerksteile führt.
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-44
Sicherheitskonzept
BemessungskonzeptSchadensfolgen
niedrig hoch
Schadenstoleranz M,f=1,0 M,f=1,15
Sicherheit gegen Ermüdungsversagen ohne
VorankündigungM,f=1,15 M,f=1,35
Der Nachweis gegen Ermüdungsversagen wird in den Regelwerken im Allgemeinen in der folgenden Form geführt:
f,M
REf,F
Dabei ist E die aus den Einwirkungen resultierende schädigungsäquivalente Spannungsschwingbreite und R die zu dem jeweils betrachteten Kerbfall zugehörige Ermüdungsfestigkeit. Der Teilsicherheitsbeiwert F,f wird in der Regel mit 1,0 angenommen. Bei der Wahl des Teilsicherheitsbeiwertes M,f sind ferner die Schadensfolgen zu beachten. In Eurocode 3-1-9 werden die folgenden Teilsicherheitsbeiwerte angegeben:
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-45
Nachweiskonzepte
In Abhängigkeit von der Berücksichtigung der Kerbwirkung bei der Spannungsermittlung werden die folgenden Nachweisverfahren unterschieden:
Nennspannungskonzept
Strukturspannungskonzept
Kerbspannungskonzept
Bei diesen Konzepten wird davon ausgegangen, dass der Grenzzustand der Ermüdungsfestigkeit erreicht wird, wenn der erste Anriss entsteht.
Beim Nennspannungskonzept werden die Einflüsse aus der Kerbwirkung auf der Widerstandsseite mit Hilfe unterschiedlicher Ermüdungsfestigkeitskurven für vorgegebene Konstruktionsdetails erfasst.
Beim Strukturspannungskonzept werden die Spannungskonzentrationen infolge geometrischer Kerben berücksichtigt; die Kerbwirkung aus Schweißnähten bleibt jedoch unberücksichtigt. In diesem Fall sind nur Ermüdungsfestigkeitskurven für unterschiedliche Schweißnahtformen erforderlich.
Beim Kerbspannungskonzept wird auch die Spannungserhöhung aus der Kerbwirkung der Schweißnaht bei der Spannungsberechnung erfasst. In diesem Fall ist dann nur noch die Kenntnis der Ermüdungsfestigkeit des Grundmaterials erforderlich.
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-46
Grundsätzliche Vorgehensweise bei der Schnittgrößenermittlung und Bemessung
Einwirkungvorwiegend
ruhend ?
BeanspruchungDynamische Ermittlung der Bean-spruchungen (dynamische Berech-nung, Schwing- oder Stoßbeiwert)
Statische Ermittlung der Beanspruchungen
vielfache Beanspruchungs-
änderung?
vielfache Beanspruchungs-
änderung?
janein
nein nein
jaja
Grenzzustand der Lagesicherheit
Ed,dst Ed,st
Grenzzustand der Tragfähigkeit
Ed(F qk) Rd
Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit
Ed( qk) Cd
Beanspruchbarkeit
Grenzzustand der Ermüdung
F,f e R/M,f
qk
qd
Ed (MEd)
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-47
Beanspruchungen(Berücksichtigung der Einflüsse aus der dynamischen Vergrößerung der
Beanspruchungen)
Methode 1: Methode 2: Methode 3: Methode 4:
Wegen konstruktiver Vorgaben
Berücksichtigung nicht erforderlich oder Schwingbei-
wert bereits im Einwirkungsmodell
berücksichtigt.
Erhöhung der statischen
Beanspruchungen mit einem normativ vorgegebenen
SchwingbeiwertEdyn= dyn Estat.
Dynamische Berechnung der Beanspruchungen Edyn
mit normativ vorgegebenem Einwirkungsmodell.
Dynamische Berechnung der Beanspruchungen Edyn mit einem
Einwirkungsmodell auf der Grundlage von Messungen.
Beanspruch-barkeit
(Nachweis gegen Materialermüdung)
Methode 1: Methode 2: Methode 3: Methode 4: Methode 5:
Wegen konstruktiver
Vorgaben rechnerischer
Nachweis nicht erforderlich.
Vereinfachter Zeitfestigkeits-nachweis bzw.
Dauerfestigkeits-nachweis mit
normativ vorgegebener
Ermüdungsfestigkeit
Nachweis mit schädigungsäquiva-lenten Spannungs-schwingbreiten. Der
Schadensäquivalenz-faktor ist normativ
vorgegeben.
Nachweis mittels direkter Berechnung der
Schädigung auf der Grundlage einer linearen Schädigungshypothese
und normativ vorgegebenen
Ermüdungsfestigkeiten.
Kerbspannungs-konzept oder Versuche
Einwirkungs-modell
(nicht vorwiegend ruhend)
normativ vorgegeben nicht normativ vorgegeben
(Eurocodes, DIN-Normen) (Literatur oder Versuche bzw. Vorgabe durch den Bauherrn)
Zeit Zeit
Edyn Edyn
Nachweisverfahren im Stahlbau - Übersicht
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-48
In den Eurocodes normativ geregelte Ermüdungslasten
Tragwerk Ermüdungsrelevante Einwirkung
Bemessungsnorm zugehörige Lastnorm
Straßenbrücken Straßenverkehrs-lasten
EN 1993-2 EN 1991-2
Eisenbahnbrücken Eisenbahnverkehr EN 1993-2 EN 1991-2
Kranbahnen Kranverkehr EN 1993-6 EN 1991-3
Maste, Türme und Schornsteine
Wind EN 1993-3 EN 1991-1-4
Silos und Tanks Lasten aus Befüllung und
Entleerung
EN 1993-4 EN 1991-4
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-49
Ermittlung der maßgebenden Spannungen
Die Spannungen und Spannungsschwingbreiten sind beim Nachweis gegen Ermüdung nach der Elastizitätstheorie unter Betriebs- bzw. Gebrauchslasten zu ermitteln. Bei der Ermittlung der Schnittgrößen und Spannungen sind Einflüsse aus Baugrundnachgiebigkeiten und elastischen Stützungen sowie Nebenspannungen zu berücksichtigen. Bei Fachwerkträgern ist es z.B. erforderlich, die Schnittgrößen abweichend vom Grenzzustand der Tragfähigkeit (Idealisierung als Gelenkfachwerk) an einem System mit biegesteifen Knoten (Rahmensystem) zu ermitteln. Der Einfluss von Exzentrizitäten in den Knoten ist dabei zu berücksichtigen.
Beim Nachweis auf der Grundlage des Nennspannungskonzeptes sind Spannungskonzentrationen, die nicht durch das jeweilige Kerbdetail berücksichtigt sind, zusätzlich zu berücksichtigen (z.B. Öffnungen in Trägern, die keine Schraubenlöcher sind, Zusatzspannungen bei stark gekrümmten Trägern, nicht durch die Kerbfalldetails abgedeckte Exzentrizitäten). Diese Einflüsse werden durch korrigierte Nennspannungen berücksichtigt.
Grenzzustand der Ermüdung
Grenzzustand der Tragfähigkeit
N,korr=kf N
e
Anschluss-exzentrizität
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-50
Korrigierte Nennspannungen bei Hohlprofikonstruktionen
Knotenausbildung
statisches System
Berücksichtigung der Anschlussexzentrizität
Bei Fachwerkkonstruktionen aus Hohlprofilen werden die Spannungen im Bereich des Knotens durch die lokalen Exzentrizitäten sowie durch die lokalen Steifigkeitsverhältnisse am Knoten beeinflusst. Eine genaue Ermittlung der Spannungen im Bereich des Knoten erfordert im Allgemeinen eine FE- Berechnung.
Vereinfacht dürfen die Spannungen mit korrigierten Nennspannungen ermittelt werden. Die Schnittgrößen sind dabei an einem Fachwerksystem zu ermitteln, an dem die Gurte biegesteif durchlaufen und die Diagonalen gelenkig angeschlossen sind. Die Exzentrizität des Anschlusses wird zweckmäßig mit steifen Knotenstäben idealisiert. Die korrigierten Nennspannungen ergeben sich aus den mit einem Korrekturfaktor k1 vergrößerten Nennspannungen. Die Korrekturfaktoren werden z.B. in EN 1993-1-9 für verschiedenen Knotenausbildungen angegeben.
A A
e
Schnitt A-A
e
NG
MG
ND
min,Gmax,GG,1GG,zz
G
G
GG kz
AM
AN
min,Dmax,DD,1DG
DD k
AN
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-51
Mit Hilfe der Ermüdungsfestigkeitskurven kann die Lebensdauer eines Bauteils unter einer Beanspruchung, die eine konstante Spannungs-schwingbreite i hervorruft (periodische Beanspruchung), bestimmt werden. In diesem Fall ergibt sich bei einem Tragsicherheits-nachweis mit Hilfe der Spannungsschwingbreiten mit den Teilsicherheitsbeiwerten F,f für die Einwirkung und M,f für den Widerstand (f-fatigue):
Tragfähigkeitsnachweis bei periodischer Beanspruchung
m
if,F
f,MCCRi
Ri
Eii
/NNmit0,1
NnD
(log)
Nc
c
i
R
nEi NRi
Lastspiel
N (log)
i
nEi
N
m1
Ei
CcR
f,M
Rif,F n
Nmit
Wird der Nachweis mit Hilfe der Lastspiel-zahlen N geführt, so folgt:
Zeit
i
Di wird als Schädigung infolge der Spannungsschwingbreite i bezeichnet.
cmcR
mR NN
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-52
Allgemeiner Nachweis auf der Grundlage der linearen Schädigungshypothese bei nichtperiodischer Beanspruchung
NR1 NR2 NR3 NR4
N(log)
(log)Ermüdungsfestigkeitskurve
Lineare Schädigungshypothese:
0,1Nn
Nn
Nn
Nn
NnD
4R
4E
3R
3E
2R
2E
1R
1E
Ri
Eid
1
2
34
nE1 nE2 nE3 nE4
Anzahl nEmax=nEi
Spannungsspektrum 1
2
34
inEi NRi
f,MD
if,F
3
if,F
f,MDDRi
/NN
f,ML
if,Ff,MD
5
if,F
f,MDDRi
/NN
f,ML
if,F
RiN
m=3
m=5
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-53
Kombinierte Beanspruchung aus Normalspannungen und Schubspannungen
Ri
Ei,d N
nD Ri
Ei,d N
nD
0,1DD ,d,d
R(log)
NR(log)Nc ND NL
cDL
m1=3
m2=5
Normalspannungen
NR,inEi
Schubspannungen
c
NL
m=5
Nc
L
nEi NR,i
m
if,F
f,MccRi
/NN
R(log)
NR(log)
Schädigung infolge von Normalspannungen: Schädigung infolge von
Schubspannungen:
Schädigung infolge von Normal- und Schubspannungen, wenn sich Normal-und Schubspannungen unabhängig voneinander verändern:
Wenn Normal- und Schubspannungen vom gleichen Belastungszyklus herrühren und sich gleichzeitig in Phase verändern, ist zur Erfassung der kombinierten Beanspruchung der Nachweis Dd, 1,0 mit der Hauptspannung zu führen.
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-54
Ermüdungsnachweis mit schädigungs-äquivalenten Spannungsschwingbreiten bei
nichtperiodischer Beanspruchung
)(
)(
min,amax,adyn
min,amax,adyn
Spannungsschwingbreite infolge der Ermüdungslasten (Qk):
Schädigungsäquivalente Spannungsschwingbreite bezogen auf NC= 2 106:
2,E
2,E
Anpassungsbeiwert :
Die Anpassungsbeiwerte i berücksichtigen die Stützweite, den Typ der Einflusslinie, den der Schädigungsberechnung zugrundegelegten Verkehrstyp, die Neigung der Ermüdungsfestigkeitskurve, die unterschiedliche Größe des Verkehrsaufkommens, die Annahmen bezüglich der Nutzungszeit usw.
maxn21 ........
0,1//
0,1/
0,1/
5
f,MC
2,Ef,F3
f,MC
2,Ef,F
f,MC
2,Ef,F
f,MC
2,Ef,F
Vereinfachter Ermüdungsnachweis mit schädigungsäquivalenten Spannungsschwingbreiten:
3/f5,1
f5,1
yk
yk
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-55
12.4 Ermüdungsfestigkeiten bei Anwendung des Nennspannungskonzeptes
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-56
Nachweiskonzepte - Nennspannungskonzept
Nennspannungskonzept: Bei Anwendung des Nennspannungskonzeptes werden die Spannungen nach der Elastizitätstheorie im Allgemeinen auf der Grundlage der Stabtheorie ermittelt. Lokale Spannungsspitzen aus Kerben (Löcher, Querschnittsänderungen, Schweißnaht-formen usw.) werden nicht berücksichtigt. Der Einfluss der Kerbwirkung ist in den Ermüdungsfestigkeitskurven berücksichtigt. Die Ermüdungsfestigkeitskurven sind daher nur für das jeweils untersuchte Konstruktionsdetail gültig. Vergleichbare Kerbwirkungen von Konstruktionsdetails werden zu Gruppen (Kategorien) in Kerbfallkatalogen zusammengefasst. Im Eurocode 3-1-9 werden insgesamt 14 Kerbgruppen unterschieden. Die Ermüdungsfestigkeiten (C bei NC= 2 ꞏ106
Lastwechseln) dieser Kerbgruppen liegen zwischen 36 und 160 N/mm2.
100
1000
104 107 108 109106105
(log)
Log N
1m=3
m=5
1
NC
D
ND
Kerbgruppe 36
Kerbgruppe 160
Kerbgruppe 80
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-57
Ermüdungsfestigkeitskurven für Baustahl nach Eurocode 3-1-9
R(log)
NR(log)
Nc ND NL
c
D
L
m1=3
m2=5C
mCR
mR NN 11
C - Kategorie NC= 2 ꞏ 106
D - Dauerfestigkeit ND= 5 ꞏ 106
L - Schwellenwert der Ermüdungsfestigkeit NL= 108
Dm1
L
DLC
m1
D
CD
21
NN
NN
Normalspannungen Schubspannungen
NR(log)
Nc
c
L
NL
m=5
CmCR
mR NN
Cm1
L
CL N
N
DmDR
mR NN 22
1m
m
1
R(log)
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-58
Beispiel für eine Kerbfalltabelle in EN 1993-1-9
Kerbfall: Ermüdungsfestigkeit C
Einfluss der Geometrie
Darstellung des Konstruktionsdetails mit möglichem Anriss
Details über Anwendungsbereich, Spannungsermittlung und Anforderungen an die Ausführung
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-59
Kategorie 80c= 80 N/mm2
1
2
3
1
2
3
4
4
L
L
L
Kategorie 125c= 125 N/mm2
Mit Automaten geschweißte Nähte ohne Ansatzstellen
Stirnkanten umschweißt
Kategorie 56c= 56 N/mm2
für L>100mm
>10mm
Kategorie 71c= 71 N/mm2
für L 50mm
Beispiel für die Klassifizierung von Kerbfalldetails
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-60
Modifizierte Ermüdungsfestigkeitskurven
R(log)
NR(log)
NC ND
C
C
7D 10N
D D
Die Versuchsergebnisse einiger Kerbfalldetails konnten nicht in die normalen Ermüdungsfestigkeitskurven eingruppiert werden. Sie wurden daher eine Gruppe tiefer eingestuft, um die Dauerfestigkeit D den Versuchsergebnissen anzupassen. Diese Kerbfalldetails sind in den Kerbfalltabellen in EN 1993-1-9 durch ein Stern gekennzeichnet.
Diese Details dürfen eine Gruppe höher eingestuft werden, wenn die Ermüdungsfestigkeitskurve bis auf den Wert D bei ND
* = 107 mit der Neigung m= 3 verlängert wird.
e 10 mm
eKerbfall 45*
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-61
Beispiel Kerbfalltabellen in EN 1993-1-9
ungeschweißte Querschnitte
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-62
Beispiel für Kerbfalltabellen in EN 1993-1-9
Ungeschweißte Bauteile mit mechanischen Verbindungsmitteln
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-63
Beispiel für Kerbfalltabellen in EN 1993-1-9
geschweißte zusammengesetzte Querschnitte
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-64
Beispiel für Kerbfalltabellen in EN 1993-1-9
angeschweißte Anschlüsse und Längssteifen
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-65
Beispiel für Kerbfalltabellen in EN 1993-1-9
geschweißte Stöße
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-66
12.5 Ermüdungsfestigkeiten bei Anwendung des Strukturspannungskonzeptes
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-67
Strukturspannungskonzept
Bei Konstruktionsdetails, bei denen die lokalen Spannungskonzentrationen nicht durch die für das Nennspannungskonzept gültigen Kerbfälle abgedeckt sind, ist im Allgemeinen ein Nachweis nach dem Strukturspannungs-konzept erforderlich. Strukturspannungen enthalten alle Spannungsanteile aus geometrischen Kerbwirkungen, jedoch keine Spannungskonzentrationen aus der Schweißnaht selbst. Wenn die geometrische Kerbwirkung der Konstruktion bei der Spannungsermittlung bereits berücksichtigt wird, kann die Anzahl der Ermüdungs-festigkeitsdetails deutlich reduziert werden, weil nur noch Kerbfälle zur Erfassung der Spannungskonzentration aus der Schweißnaht erforderlich sind. Im Allgemeinen können die Strukturspannungen nicht analytisch ermittelt werden. Die geometrischen Spannungs-konzentrationen sind mit Hilfe von FE-Berechnungen oder Messungen zu ermitteln. Mapgebend für den Nachweis ist die Hauptspannungsschwingbreite.
Messpunkt
N
Strukturspannunghs
gesamte Kerbspannung K
hsF
F
hot spot
t
Ermittlung der Strukturspannung durch Extrapolation aus Messwerten
Strukturspannung hs – eng. hot spot stress
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-68
Ermüdungsfestigkeiten von Schweißnähten nach dem Strukturspannungskonzept
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-69
12.6 Ermüdungsfestigkeiten bei Anwendung des Kerbspannungskonzeptes
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-70
Kerbspannungskonzept
N
Nennspannung
Kerbspannung K
FFt
Radius r= 1mm
Die effektive Kerbspannung ist die maximale Spannung im Kerbgrund, wobei elastisches Materialverhalten angenommen wird. Die reale Form der Kerbe wird durch eine effektive Kerbe ersetzt, mit der nichtlineares Materialverhalten und Streuungen in der Kerbform erfasst werden. Für Baustähle wird im Allgemeinen ein effektiven Kerbradius von 1,0 mm angenommen. Der Nachweis der Ermüdung wird dann unter Annahme eine Kerbfallklasse 225 geführt.
Die effektiven Kerbspannungen können nur mit Hilfe von FE-Berechnungen ermittelt werden. Mit des Kerbspannungskonzeptes können ferner Konstruktionsdetails beurteilt werden, für die bei Anwendung des Nennspannungskonzeptes keine Kerbfalldetails vorliegen. Andernfalls müsste für derartige Details eine Serie von Versuchen durchgeführt werden.
Diskretisierung zur Erfassung der Kerbwirkung der Schweißnaht
r r
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-71
12.7 Normative Regelungen zur Ermittlung von schädigungsäquivalenten
Spannungsschwingbreiten
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-72
12.7.1 Schädigungsäquivalente Spannungsschwingbreiten für Eisenbahnbrücken
nach EN 1993-2
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-73
Lastmodell 71 für Eisenbahnbrücken
Lastmodell 71
qvk= 80 kN/m
Qvk=250 kN je Achse
0,8m
1,6m 1,6m 1,6m
0,8munbegrenzt unbegrenzt
LaststellungMmin
Laststellung Mmax Das Lastmodell wird bei der Ermittlung der Schnittgrößen entsprechend der jeweiligen Einflusslinie geteilt. Entlastende Wirkungen von qvund Qv dürfen nicht berücksichtigt werden. EL-M - -
+ +
M
Für Eisenbahnbrücken werden die Nachweise im Grenzzustand der Tragfähigkeit mit dem Lastmodell 71 geführt. Das Modell besteht aus 4 Einzelachsen und einer Streckenlast von 80 kN/m. In dem Lastmodell sind dynamische Vergrößerungen der Beanspruchungen nicht berücksichtigt.
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-74
Berücksichtigung von dynamischen Vergrößerungen der Beanspruchungen beim
Lastmodell 71
Das dynamische Verhalten wird im Wesentlichen durch folgende Faktoren beeinflusst: Eigenfrequenz und Dämpfungseigenschaften des Tragwerks Achsabstände Zuggeschwindigkeit Lagerung der Gleise und Imperfektionen im Gleis (vertikale Unebenheiten) Imperfektionen der Räder
Die dynamische Erhöhung der Schnittgrößen, Spannungen und Verformungen infolge von Biegeschwingungen wird beim Lastmodell 71 durch einen dynamischen Vergrößerungsbeiwert erfasst. Der dynamische Vergrößerungsbeiwert berücksichtigt ungünstige Verhältnisse hinsichtlich der Eigenfrequenz und der Dämpfung des Tragwerks sowie hinsichtlich der Lagerung des Gleises und der Gleisimperfektionen. Dynamische Vergrößerungen im Falle von Resonanzerscheinungen werden durch den Beiwert nicht erfasst.
Für den Bereich der Deutschen Bahn darf von sorgfältig unterhaltenen Gleisen ausgegangen werden. Der dynamische Beiwert ergibt sich dann zu:
82,02,0L
44,12
mit 3,61 m < L 65 m
bzw. 1,00 1,67L - zu zugehörige Länge in [m]. Siehe Kapitel 15 der Vorlesung.
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-75
Eisenbahnbrücken - Betriebslastenzüge
Der Nachweis gegen Ermüdung basiert auf einem Lastmodell mit 12 realen Betriebslastzügen. Die Betriebszüge sind in EN 1991-2 angegeben. Für Strecken mit Regelverkehr, Schwerverkehr und Nahverkehr werden unterschiedliche Zusammen-setzungen der einzelnen Zugtypen sowie ein unterschiedliches Verkehrsaufkommen der einzelnen Züge definiert. Der Verkehrszusammensetzung „Regelverkehr“ liegen z.B. die angegebenen 8 Betriebslastenzüge zugrunde. Weitere Angaben finden sich in EN 1991-2. Das Verkehrsaufkommen wird durch die Anzahl der Züge pro Tag und durch die zugehörige Streckenbelastung in 106 Tonnen pro Jahr definiert. Als Grundwert der Steckenbelastung wird Vvol,o=25 Mio (to) pro Jahr angenommen. Der Grundwert der rechnerischen Nutzungsdauer Tdobeträgt 100 Jahre. In den Lastbildern für die Betriebszüge sind die Einflüsse aus dynamischen Effekten nicht berücksichtigt. Die aus den Betriebszügen resultierenden Beanspruchungen sind daher mit einem Schwingbeiwert zu vergrößern oder es ist eine dynamische Tragwerksanalyse erforderlich.
Zug-typ „j“
Anzahl nj pro Tag
Zug-gewicht in to
Verkehrs-volumen 106
to/Jahr
1 12 663 2,9
2 12 530 2,3
3 5 940 1,72
4 5 510 0,93
5 7 2160 5,52
6 12 1431 6,27
7 8 1035 3,02
8 6 1035 2,27
nges=67
Vvol,o=24,95
Verkehrszusammensetzung für Regelverkehr mit Achslasten kleiner
als 25 to
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-76
Betriebslastenzüge
Beispiele für Betriebslastenzüge nach EN 1991-2
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-77
Dynamische Vergrößerung der Beanspruchungen bei Betriebszügen
Die dynamischen Vergrößerungen der Beanspruchungen aus den Betriebszügen können bei Ermüdungsnachweisen mit einem abgeminderten Schwingbeiwert berücksichtigt werden.
Dieser abgeminderte dynamischer Vergrößerungsfaktor berücksichtigt im Gegensatz zu den dynamischen Vergrößerungsfaktoren im Grenzzustand der Tragfähigkeit, die ungünstige extremale Verhältnisse berücksichtigen, mittlere Verhältnisse bei der Gleislage und der Gleisimperfektion. Zur Berücksichtigung der mittleren Verhältnisse bezogen auf eine Lebensdauer von 100 Jahren wird für den jeweils betrachteten Zugtyp der dynamische Vergrößerungsfaktor j in Abhängigkeit von der maßgebenden Länge L und der Zuggeschwindigkeit v [m/s] berücksichtigt. Zur Besstimmung von L siehe Kapitel 15 der Vorlesung.
5,05,01j
4KK1K
m20LfürL16,47
vK
m20Lfür160
vK
408,0
100L2
e56,0
Dynamischer Vergrößerungsfaktor für Betriebslastenzüge
Dynamischer Vergrößerungsfaktor zur Berücksichtigung des Schwingungsverhaltens es Bauwerks (Eigenfrequenz) in Abhängigkeit von der Zuggeschwindigkeit und des Einflusses aus Gleisimperfektionen.
mit:
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-78
Ermittlung der Schädigung aus den Betriebslastenzügen
Für die Betriebslastenzüge können die Schädigungen in Abhängigkeit von der Stützweite L bzw. in Abhängigkeit vom Typ der Einflusslinie des Tragwerks ermittelt werden. Für die Ermittlung der Schädigung wird auf der sicheren Seite liegend eine Ermüdungsfestigkeitskurve mit konstanter Neigung m=3 ohne Berücksichtigung einer Dauerfestigkeit angenommen.
Für die Überfahrt eines Betriebszuges (Zugtyp j) ergibt sich mit dem zu dem jeweiligen Zugtyp j zugehörigen Schwingbeiwert j die Schädigung Dj zu:
jn
1imCC
miji
Ri
ij
N
)(nNnD
L
Betriebslastenzug Typ j
N, n=ni (log)
(log)
i
ni
NRi
1
Spannungskollektiv des Zugtyps j
m1 m
i
CCRi NN
C
NC
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-79
Ermittlung der Schädigung aus den Betriebslastenzügen
Die Gesamtschädigung aus dem Betriebslastenzug während der rechnerischen Nutzungsdauer Tdo ergibt sich dann zu:
jn
1imCC
miji
doTRi
idoToj N
)(nTN
NnTND
L
Betriebslastenzug Typ j
N, n=ni (log)
(log)
i
ni
NRi
1
Spannungskollektiv des Zugtyps j
m1 m
i
CCRi NN
C
NC
Dabei ist NT die Anzahl der Züge pro Jahr und Tdo die rechnerische Nutzungsdauer in Jahren mit Tdo= 100 Jahre. Für die 12 Betriebslasten-züge können die Schädigungen in Abhängig-keit von der Stützweite L bzw. in Abhängigkeit vom Typ der Einflusslinie des Tragwerks ermittelt werden. Für die Ermittlung der Schädigung wird auf der sicheren Seite liegend eine Ermüdungsfestigkeitskurve mit konstanter Neigung m=3 ohne Berücksichtigung einer Dauerfestigkeit angenommen. Zur Berücksichtigung der dynamischen Vergrößerung der Beanspruchungen wird in Abhängigkeit von der mittleren Geschwindigkeit des Zuges der dynamische Vergrößerungs-faktor nach Folie 80 verwendet.
Fi
MEd,j
i
EL-Mk
iijj,Ed FM
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-80
Schädigungsäquivalente Spannungsschwingbreiten der einzelnen
Betriebslastenzüge
jn
1imcC
miji
doTmCC
mEjj,E
RE
j,Ej
N
)(nTN
N
nNn
D
Die Schädigung des Zugtyps j wird in ein Einstufenkollektiv mit der schädigungsäquivalenten Spannungsschwingbreite E,j umgerechnet.
m1
n
1i
miji
C
doTjo,2E
j
)(nN
TN
(log)
nE,j=NC
C
E,j
N,n(log)NC
1m
Die schädigungsäquivalente Spannungsschwingbreite E,j ist über die Anzahl der Überfahrten NJ und das Gesamtgewicht des Zuges j direkt mit dem Verkehrsvolumen Vvol,o pro Jahr verknüpft.
m
j,E
CCRj NN
Wählt man nE,j = NC= 2ꞏ 106, so folgt für die schadensäquivalente Spannungsschwingbreite bezogen auf Nc= 2ꞏ 106 und die rechnerischeNutzungsdauer Tdo:
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-81
Schadensäquivalenzfaktoren der einzelnen Betriebslastenzüge
m1
n
1i
miji
C
doT71LMjojo,2E
j
)(nN
TN
Bezieht man die schädigungsäquivalente Schwingbreite des Einzelzuges auf die Spannungsschwingbreite des Lastmodells 71 und führt für die Schädigung den Schadensäqui-valenzfaktor j des Einzelzuges ein, so folgt mit dem Schwingbeiwert für das Lastmodel 71:
m1
n
1i
m
71LM
iji
C
doTo,j
j
nN
TN
Anstelle der Spannungsschwingbreiten können auch die Momentenschwingbreiten verwendet werden. In diesem Fall ist der Schadensäquivalenzfaktor nur noch vom statischen System (Einflusslinie) abhängig.
m1
n
1i
m
71LM
ii
C
doTjm1
n
1i
m
71LM
iji
C
doTo,j
jj
MMn
NTN
MM
nN
TN
(log)
C
E,j,o
N (log)NC
1m
m
j,E
CCRj NN
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
Typ 1 Lokgezogener ReisezugQ=6630kN V=200km/h L=262,1m q=25,3kN/m
6x225kN 4x110kN 11x(4x110kN)
1,4
2,2
2,2 6,9 2,2
2,2
1,4
1,8
2,6 11,5 2,6
1,8
223,3
2,0
2,1
2,1
4,4
2,1
2,1
2,0
2,0
1,8
1,8
5,7
1,8
1,8
2,0 236,6
6x225kN 6x225kN 14x(6x225kN)
Typ 5 Lokgezogener Güterzug
Typ 10 U-Bahn-Triebwagenzug
Q=3600kN V=120km/h L=129,60m q=27,8kN/m
Q=21600kN V=80km/h L=270,30m q=80,0kN/m
150k
N
150k
N
100k
N
100k
N
100k
N10
0kN
100k
N10
0kN
18,5 20,3 11 x 20,3 16,8 16,9 14 x 16,9
1,75 2,4
7,9
2,4
1,75
1,75
2,4
7,9 2,4 1,7516,2 16,2 6 x 16,2
A B
97,2
Typ 1 Lokgezogener Reisezug
Typ 5 Lokgezogener Güterzug
Typ 10 U-Bahn-Triebwagenzug
L [m]
jo
10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
1,2
1,4
1,6
1,8
Schadensäquivalenzbeiwerte für ausgewählte Betriebslastenzüge nach Fachbericht 103
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-83
Standartmischverkehr mit Achslasten ≤ 22,5t (225kN)
Schwerverkehr mit 25t-Achsen
L [m]10 20 30 40 50 60 70 80 10090
0,2
0,4
0,6
1,0
0,8
1,2
1,4
1,6
1,8
Zugtyp Anzahl in Züge/Tag
Gewicht je Zugin t
12345678
1215557
1286
663530940510
2160143110351035
2,902,321,720,935,526,273,022,27
67 24,95
Verkehrsaufkommen in 106t/Jahr
Zugtyp Anzahl inZüge/Tag
Gewicht je Zugin t
56
1112
6131616
2160143111351135
4,736,796,636,63
51 24,78
Verkehrsaufkommen in 106t/Jahr
Standardmischverkehr mit Achslasten ≤ 22,5t (225kN)Zusammensetzung des Schwerverkehrs mit 25t-Achsen
Schadensäquivalenzbeiwerte 1 für unterschidliche Verkehrszusammensetzungen
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-84
Maßgebende Stützweiten für die Bestimmung der 1 Werte
Die Schadensäquivalenzfaktoren wurden für Einfeldträger hergeleitet. Bei anderen statischen Systemen sind daher äquivalente Stützweiten zu verwenden.
Feldbereich Feldbereich
Stützbereich
L1 L2
0,15 L1 0,15 L2
Einfeldträger: Stützweite L für Biegemomente und Querkräfte
Durchlaufträger: Feldbereich: Die Stützweite Li des jeweils betrachteten Feldes für die Momente und die 0,4fache Stützweite für die Querkräfte
Stützbereich: Der Mittelwert der angrenzenden Stützweiten für die Biegemomente und die Stützweite für die Querkräfte
Für andere statische Systeme siehe EN 1993-2 oder DIN-Fachbericht 103
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-85
Schadensäquivalenzfaktoren für das Lastmodell 71
Der Schadensäquivalenzfaktor 1 ist auf eine rechnerische Nutzungsdauer von Tdo= 100 Jahren sowie auf die Anzahl NJo der einzelnen Betriebszüge bezogen. Wenn der Nachweis für eine größere rechnerische Lebensdauer geführt werden soll oder ein größeres Verkehrsaufkommen berücksichtigt werden soll, folgt für die Schädigungsäquivalente Spannungsschwingbreite:
N,n (log)NC
C
E,2
m1
321
m1
k
1jm
71,LM
mj,E
C1
)(N1
m1
o,vol
vol2 V
V
m
1
do
d3 T
T
Vvol,o Bezugswert des Verkehrsaufkommens in Tonnen pro Jahr (Vvol,o= 25ꞏ106 to/Jahr)
Vvol Verkehrsaufkommen in Tonnen pro Jahr und Gleis
Tdo Bezugswert der Nutzungsdauer in Jahren (Tdo= 100 Jahre)
Td Bemessungswert der Nutzungsdauer in Jahren
m1
k
1j
mo,j,2E
ges
j
Co,vol
vol
do
d71LM2,E n
nN1
VV
TT
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-86
Schadensäquivalenzfaktoren 2 und 3
1,041,000,980,960,930,900,873
1201009080706050Nutzungs
-dauer[Jahre]
1,151,101,071,041,000,960,900,830,722
50403530252015105Verkehrsaufkommen
pro Jahr[106 t/Fahrstreifen]
3-Werte – Lebensdauer des Bauwerkes
2-Werte – jährliches Verkehrsaufkommen
m1
o,vol
vol2 V
V
m1
do
d3 T
T
Da die überwiegende Anzahl der Spannungsschwingbreiten unterhalb der Dauerfestigkeit liegt, erfolgt die Berechnung der Schadensäquivalenzfaktoren 2 und 3 unter Berücksichtigung des Neigungsexponenten m = 5
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-87
Schadensäquivalenzfaktor 4 zur Berücksichtigung der Begegnungshäufigkeit
bei mehrgleiseigen Brücken
Bei der Berechnung der Spannungsschwingbreite aus dem Lastmodell 71 muss bei zweigleisigen Brücken auf beiden Gleisen das volle Lastbild angesetzt werden. Die Schädigung ist bei mehrgleisigen Brücken jedoch von der Begegnungshäufigkeit der Züge abhängig. Nachfolgend wird mit 1 die Spannungsschwingbreite aus der Belastung des Gleises 1 und mit 2 die Spannungs-schwingbreite aus der Belastung des Gleises 2 infolge des Lastmodells 71 bezeichnet. Ist n1+2 die Gesamtanzahl der die Brücke gleichzeitig überquerenden Züge und n1=n2 =No die Gesamtanzahl der auf einem Gleis fahrenden Züge, so ergibt sich für die schädigungsäquivalente Doppel-spannungsamplitude mit der Begegnungshäufigkeit n:
2650
--
Gleis 1 Gleis 2
o
21N
nn
m1
m2o
m1o
m21o
EE N)n1(N)n1(Nn
n1
Begegnungshäufigkeit
(log)
n (log)
1+2
1
2
n1+2= n Non1= No
n2=No
Spannungs-schwingbreite
Mit nE= No folgt:
m1
m
21
2m
21
121E )n1()n1(n
4
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-88
Schadensäquivalenzfaktor 4 zur Berücksichtigung der Begegnungshäufigkeit
bei mehrgleiseigen Brücken
2650
--
Gleis 1 Gleis 2
Spannungs-schwingbreite im Punkt i
4-Werte für eine Begegnungshäufigkeit von n=12%
m1
m
21
1m
21
14 1)n1()n1(n
1 Spannungsschwingbreite im untersuchten Punkt infolge des Lastmodells 71 und Belastung des Gleises 1
1+2 Spannungsschwingbreite im untersuchten Punkt infolge des Lastmodells 71 und Belastung der Gleise 1 und 2
n Begegnungshäufigkeit der Züge
m Neigungsexponent der Ermüdungs-festigkeitskurve. Da die Spannungs-schwingbreiten überwiegend im Bereich der Dauerfestigkeit auftreten, wird 4 mit m=5 ermittelt.
1 / 1+2 1,0 0,9 0,8 0,7 0,6
4 1,0 0,91 0,84 0,77 0,72
Mit 2= 1+2 -1 folgt für 4:
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-89
Nachweis gegen Ermüdung für Eisenbahnbrücken
71LM2,E
Mit der Spannungsschwingbreite aus dem Lastmodell 71 ergibt sich für den Nachweis gegen Ermüdung mit der auf NC= 2 ꞏ106 bezogenen Lastspielzahl:
N (log)
NC
C
(log)
E,2
m1
f,M
C2,Ef,F
max4321
Der Schadensäquivalenzfaktor ist auf den Wert maxbeschränkt. Liegen alle Spannungsschwingbreiten aus den Betriebslastenzügen unterhalb der Dauerfestigkeit D, ist eine ausreichende Dauerfestigkeit vorhanden. Verwendet man näherungsweise die Schwingbreite aus dem Lastmodell 71 als maximal mögliche Spannungsschwingbreite, so folgt für den Grenzfall max= LM71D=0,737C. Für den Grenzwert max folgt mit
Nachweis:
ND
D
C71LMmaxmax,2E
Cm1
D
CD
1
NN
36,1D
Cmax
In Eurocode 3-2 wird max =1,4 angegeben
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-90
12.7.2 Schädigungsäquivalente Spannungsschwingbreiten für Straßenbrücken nach
EN 1993-2
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-91
Ermüdungslastmodelle für Straßenbrücken
120 240 360 480 600 720
500
1000
1500N
G(kN)
G1Go
Spur 1 Spur 2
22,7 % 27,6 %1,3 % 3,5 %
65,2 % 58,4%
10,8% 10,5%
Typ 1
Typ 2
Typ 3
Typ 4
Die Ermüdungslastmodelle in Eurocode 3-2 und DIN Fachbericht 103 basieren auf der Auswertung von europäischen Verkehrsdaten. Grundlage des Verkehrslastmodells in Eurocode 3-2 sind im Wesentlichen die auf der Autobahn Paris-Lyon bei Auxerre gemessenen Verkehrsdaten. Der Auxerre Verkehr wurde für die europäischen Verkehrslastmodelle gewählt, weil er einen besonders hohen LKW-Anteil aufweist.
Für gemessenen verschiedene Typen von LKW‘s wurden die Häufigkeitsverteilungen für das Gesamtgewicht G und für die Achslasten, die Fahrzeugabstände sowie die Verteilung der LKW in den einzelnen Fahrspuren gemessen.
LKW-Typ 3Anzahl N pro Tag
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-92
105 106 107 108 109
10
100
(log)
N(log)
i
Kerbfall 160
Kerbfall 36
Di
m
C
i
CRi
ii for
N1
NnD
1
0,1DDD Auxerrei
LiD
m
D
i
DRi
ii for
N1
NnD
2
Lii for0D
im1
i
DDRi N
N
ND
NC
Ermüdungslastmodelle für Straßenbrücken
Mit den gemessenen Verkehrsdaten können für typische Brückentragwerke mit unterschiedlichen Stützweiten die Spannungsspektren unter Berücksichtigung der dynamischen Vergrößerungen und die zugehörigen Schädigungen ermittelt werden.
Die Verkehrslastmodelle für den Nachweis der Ermüdung wurden dann so kalibriert, dass sie zu der gleichen Schädigung wie der Auxerre Verkehr führen.
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-93
Verkehrskategorien bei Straßenbrücken nach EN 1990-2
Verkehrskategorie Nobs
1 Autobahnen und Straßen mit 2 oder mehr Fahrstreifen je Fahrtrichtung mit hohem LKW-Anteil
2,0 106
2 Autobahnen und Straßen mit mittlerem LKW-Anteil 0,5 106
3 Hauptstrecken mit geringem LKW-Anteil 0,125 106
4 Örtliche Straßen mit geringem LKW-Anteil 0,05 106
Auf jeder Überholspur zusätzlich 10% von Nobs
Zur Erfassung der unterschiedlichen Verkehrslasten auf Straßen werden in EN 1990-2 vier Verkehrskategorien definiert. Sie unterscheiden sich durch die Anzahl Nobs der pro Jahr in der Schwerlastspur (LKW-Spur) erwarteten LKW mit einem Gesamtgewicht von mehr als 10 to sowie durch die Anzahl der Fahrstreifen, auf denen Schwerlastverkehr zu berücksichtigen ist.
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-94
Verkehrslastmodelle für den Nachweis der Ermüdung in EN 1991-2
Das Verkehrslastmodell 3 besteht aus einem einzigen schadensäquivalenten Schwerfahrzeug mit 4 Achsen. Die Zusammensetzung des realen Verkehrs und die daraus resultierende Schädigung wird durch Schadensäquivalenz-faktoren berücksichtigt. Für lokale Nachweise werden äquivalente Radaufstandsflächen berücksichtigt.
Das Verkehrslastmodell 4 besteht aus einer Gruppe von typischen Schwerlastfahrzeugen (standardisiertes Lastkollektiv). Die Fahrzeuge sind durch Achslasten, Achsabstände und Radaufstandsflächen definiert .Die Verkehrszusammensetzung wird über den prozentualen Anteil der einzelnen Fahrzeugtypen am Gesamtverkehr definiert.
standardisiertes Lastkollektiv
In EN 1991-2 werden mehrere Verkehrslastmodelle für den Nachweis der Ermüdung angegeben. die sich im Wesentlichen durch die unterschiedliche Erfassung der aus den einzelnen Fahrzeug-typen und deren Auftretenswahrscheinlichkeit resultierenden Schädigungen unterscheiden. Für den Nachweis gegen Ermüdung werden in der Regel die Verkehrslastmodelle 3 und 4 nach EN 1991-2 verwendet.
1,2 6,0 m 1,2
120 kN 120 kN 120 kN 120 kN
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-95
Verkehrslastmodell 4 nach EN 1991-2
Das Verkehrslastmodell 4 nach EN 1991-2 besteht aus einer Gruppe von 5 Standard LKW-Typen, die mit der jeweils zugehörigen Häufigkeit des Auftretens zu einer Schädigung führen, die der Schädigung aus dem realen Verkehr entspricht. Die schädigungsäquivalenten LKW-Typen berücksichtigen die jeweilige Anzahl der Achsen und Achslasten sowie die Radaufstandsflächen.
320
220
320
220220
320
270
2,0
m
Typ A Typ B Typ Cx
Radaufstandsflächen in mm
Bei Anwendung dieses Lastmodells sind die aus jedem Fahrzeug resultierenden Spannungsschwingbreiten aus der Überfahrt eines einzelnen Fahrzeugs zu ermitteln. Die Gesamtanzahl der Überfahrten aller Fahrzeuge hängt von der jeweils betrachteten Verkehrskategorie ab. Das Verkehrslastmodell berücksichtigt bereits dynamische Vergrößerungen. Im Bereich von Fahrbahnübergängen ist jedoch ein zusätzlicher Schwingbeiwert fat zu berücksichtigen.
fat
1,31,21,11,0
6,04,02,0
D [m]
D
]m[inDmit6D130,01fat
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-96
Ermüdungslastmodell 4, Ersatzfahrzeuge
Fahrzeugtyp Verkehrszusammensetzung in % RadtypLKW Achs-
abstand [m]Achslast
[kN]große
Entfernungmittlere
EntfernungOrts-
verkehr
4,50 70130 20 40 80
AB
4,201,30
70120120
5 10 5ABB
3,205,201,301,30
70150909090
50 30 5
ABCCC
3,406,001,80
701409090
15 15 5
ABBB
4,803,604,401,30
70130908080
10 5 5
ABCCC
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-97
Nachweis auf der Grundlage des Verkehrslastmodells 4
12
34
n1 n2 n3 n4
N
time t
123
4
(log)
ini
NRi
N
Ermüdungs-nachweis
0,1NnDRi
id
Spannungen
Spannungs-schwingbreiten
Spannungs-spektrum
Für jeden einzelnen LKW-Typ werden der Spannungs-Zeitverlauf und die Spannungsschwingbreiten mit Hilfe der Reservoirzählmethode ermittelt.
Das Spannungsspektrum für einen Fahrzeugtyp ergibt sich aus den einzelnen Spannungs-schwingbreiten i, wobei ni aus der Verkehrskategorie, dem prozentualen Anteil des Fahrzeugtyps, der Anzahl Nobs pro Jahr und aus der rechnerischen Nutzungsdauer Td in Jahren resultiert. Die Summe der Teilschädigungen der aller Fahrzeugtypen muss kleiner als 1 sein.
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen Nachweis der Ermüdung bei Stahl- und
Verbundbrücken - Ermüdungslastmodell 3
1,20m 1,20m6,00 m
2,00 m3,00 m0,4 m
0,4 m
Achslasten
120 kN 120 kN 120 kN 120 kN
Breite des Fahrstreifens
Globale Einwirkungen:Anordnung in der Achse der
rechnerischen Fahrstreifen
Lokale Einwirkungen:Die rechnerischen
Fahrstreifen können an jeder beliebigen Stelle der
Fahrbahn liegen
Wenn der Nachweis gegen Ermüdung mit Schadensäquivalenzfaktoren nach Eurocode 3-2 geführt wird, braucht ein zweites Fahrzeug nicht berücksichtigt werden
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-99
Schädigungsäquivalente Spannungsamplituden für Straßenbrücken bei Anwendung des Verkehrslastmodells 3
LM2,E Schädigungsäquivalente Spannungsschwingbreite:
Anpassungsbeiwert max4321
1 - Spannweitenbeiwert
2 - Verkehrsstärkenbeiwertm1
o
obs
o
1m2 N
NQQ
Qo= 480 kN No= 0,5 106
Qm1 durchschnittliches Gesamtgewichtder LKW in der Schwerlastspur
3 – Beiwert für Nutzungszeit
4 – Spurbeiwert
m1
m
1m1
3m3
1
3m
1m1
2m2
1
24 ....
NN
NN1
m1
do
nd3 T
T
Tnd – Nutzungsdauer in JahrenTdo – 100 Jahre
Qmi durchschnittliches Gewicht der LKW-in der Fahrspur iNi Anzahl der LKW pro Jahr in der Fahrspur i
Bei den Schadensäquivalenzfaktoren 2, 3 und 4 wird der Neigungsexponent der Ermüdungsfestigkeitskurve mit m=5 zugrunde gelegt.
(Siehe Folie 12-103)
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-100
Nachweis der Ermüdungsfestigkeit mit Hilfe des Lastmodells 3
C
LM
NC ND
i(ni)
Ermüdungsfestigkeitskurve
Mit Hilfe des Lastmodells 3 werden die jeweils maßgebenden Spannungsschwingbreiten LMermittelt. Der Schadensäquivalenzfaktor ergibt sich durch Vergleich der aus dem Auxerre-Verkehr resultierenden Schädigungen DAuxerre mit der Schädigung aus dem schadensäquivalenten Einstufenkollektiv infolge des Lastmodells. In der Schädigung DAuxerre ist dabei der Einfluss aus dynamischen Vergrößerungen der Beanspruchungen bereits enthalten.
Dabei wird zunächst eine Fahrspur mit No= 0,5 ꞏ106 LKW pro Jahr und einer Nutzungsdauer Tdo= 100 Jahre betrachtet. Mit nTo= No Tdo folgt:
LM
Spannungsspektrum des Auxerre Verkehrs o,Auxerre
m
C
LM1
C
o,T
R
Too,LM D
Nn
NnD
m1
To
o,AuxerreC
LM
C1 n
DN
Für den Schadensäquivalenzfaktor =1ergibt sich zu:
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-101
Spannweitenbeiwert 1 bezogen auf das Lastmodell 3
10 20 30 40 50 60 70 80
1,21,4
1,61,82,02,22,42,62,8
1
10 20 30 40 50 60 70
1,21,4
1,61,82,02,22,42,62,8
L [m]L [m]
1Feldbereiche Stützbereiche
L
2,55
1,85
2,0
1,70
2,2L1 L2
L= ½ (L1+L2)
80
Der Schadensäquivalenzfaktor ist dabei vom statischen System (Einflusslinie) und von der Stützweite abhängig.
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-102
Schadensäquivalenzfaktoren 2 und 3
Für Strecken, bei denen auf der 1. Fahrspur die Verkehrsbelastung von dem zugrunde gelegten mittleren LKW Gewicht von 480 kN (Lastmodell 3) und der Anzahl No = 0,5ꞏ 106 Fahrzeugen abweicht, wird der Einfluss auf die Schädigung durch einen weiteren Schadensäquivalenzfaktor 2 berücksichtigt. Mit der abweichenden LKW-Anzahl Nobs pro Jahr und dem zugehörigen mittleren LKW – Gewicht Qm1ergibt sich für die Schädigung:
m
C
LM21
C
Tom
o
1m
C
LM1
o
obs
C
ToNn
NN
NnD
Der Schadensäquivalenzfaktor 2 ergibt sich dann zu:
m1
o
obs
o
1m2 N
NQQ
m
C
LM321
C
Tom
o
1m
C
LM1
do
d
o
obs
C
ToNn
TT
NN
NnD
Wenn der Nachweis für eine Lebensdauer Td abweichend von Tdo =100 Jahre geführt werden soll ergibt sich analog:
m1
do
d3 T
T
m1
i
mii
1m nQn
Q
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-103
Schadensäquivalenzfaktor 4
12
1,0
Fahrstreifen 1 Fahrstreifen 2 Bei der Ermittlung der Schadensäquivalenzfaktoren 1, 2und 3 wurde zunächst davon ausgegangen, dass nur der ermüdungswirksame LKW-Verkehr Qm1 auf der ersten Fahrspur berücksichtigt wird. Bei zusätzlichem Verkehr auf weiteren Fahrspuren mit einer ermüdungswirksamen Belastung Qmi ergibt sich für die schädigungsäquivalente Spannungsschwingbreite Ebezogen auf die schädigungsäquivalente Spannungsschwingbreite E1, die aus dem Verkehr in der Fahrspur 1 resultiert:
Querverteilung der Lasten
Qm1 Qm2
m
C
LM4
C
Tom
1m
2m
1
2
C
LM
1
2
C
Tom
C
LM
C
To21 N
nQQ
NN
Nn
NnDDD
1m
2m
1
2LM
1m
2m
1
21EE Q
Q1QQ1
Berücksichtigt man ferner, dass auf den anderen Fahrspuren ein anderes Verkehrsaufkommen vorhanden ist, so folgt für die aus beiden Fahrspuren resultierende Schädigung :
Auflösen nach 4 ergibtm1
m
1m1
2m2
1
24 Q
QNN1
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-104
Anpassungsbeiwert max
C
max
D
NCND
Spektrum des realen Verkehrs
Der Schadensäquivalenzfaktor ist auf den Wert max begrenzt. Die Begrenzung auf max ergibt sich aus der Bedingung, dass eine ausreichende Ermüdungsfestigkeit als nachgewiesen gilt, wenn alle aus dem realen Verkehr resultierenden Spannungsschwingbreiten unterhalb der Dauerfestigkeit D liegen. Mit der Spannungsschwingbreite LM aus dem Lastmodell folgt dann
LMmaxDmax
LM
maxmax
Die Spannungsschwingbreiten aus dem realen Verkehr können für unterschiedliche Systeme vorab ermittelt werden. Der Wert max ist daher von der Stützweite bzw. vom Typ der Einflusslinie abhängig.
N,n (log)
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-105
10 20 30 40 50 60 70 80
1,2
1,41,61,82,02,22,42,6
2,8
max
10 20 30 40 50 60 70
1,21,4
1,61,8
2,02,2
2,42,6
2,8
L [m]L [m]
Feldbereiche Stützbereiche
L
2,55
2,051,80
2,70
L1 L2
L= ½ (L1+L2)
80
max
Beiwert max bezogen auf das Lastmodell 3
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-106
12.7.3 Schädigungsäquivalente Spannungsschwingbreiten für Kranbahnträger
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-107
Einwirkungen aus Kranen (z.B. Brückenkran)
a
a
lk
emin
QH
Kranbrücke
Laufkatze
Kranbahnträger Eigengewicht des Krantragwerks Qc:Eigengewicht aller festen und beweglichen Elemente einschließlich mechanischer und elektrischer Ausstattung, jedoch ohne Lastaufnahmemittel und einen Anteil der hängenden Hubseile oder Ketten, die durch das Krantragwerk bewegt werden.
Hublast Qh:Die Summe aus Nutzlast, Lastaufnahmeeinrichtungen und falls zu berücksichtigen, einem Teil des Hubseiles
Qr,max
Qr,max
Qr,max
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-108
Ermüdungswirksame Beanspruchungen aus Kranbetrieb
Die ermüdungswirksamen Lasten werden so bestimmt, dass die Betriebsbedingungen für die statistische Verteilung der Hublasten und die Einflüsse aus der Veränderlichkeit der Kranposition berücksichtigt werden. Für die einzelne Radlast ergibt sich folgende Schädigungsäquivalente Radlast Qe,j:
j,ij,E
m1
imax,
j,i
j,E
j,imaxfatj,e
m1
mj,ifatj,i
j,Ej,e
nnmit
Q
Q
nn
)Q(nn
1Q
Qi,j= Qi,j-Qmin,j,
Qmax,,i= Qmax,j-Qmin,j
Es bedeuten:
Qmax,jQmax,j Qmax,ja
zul Qh
emin
Qmin,j
Qmin,jQmin,j a
emin
Qh=0
Qhiei
Qi,jQi,j Qi,j
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-109
Schadensäquivalenzfaktoren für Kranlasten
Qhiei
Qi,jQi,j Qi,j
Werden die schädigungsäquivalenten Lasten auf den Bezugswert NC= 2 ꞏ106 bezogen, so folgt:
m1
m
imax,
j,i
j,i
j,i
C
j,imaxfat2,e
Q
Q
nn
Nn
mm1
C
j,iJ,2
m Q
m1
m
imax,
j,i
j,i
j,ij,1
j,2j,1maxfatimaxfat2,e
vN
n
kQ
Q
nn
QQQ
kQ Lastkollektivbeiwert
v Anzahl der Lastspiele bezogen auf NC= 2ꞏ 106
1,0
1,0
j,i
j,in
n
imax,
j,i
Q
Q
Lastkollektiv
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-110
Schadensäquivalenzfaktoren
imax,
j,i
Q
Q
1,0
0,6
0,40,2
n1n2 n3
n4
n
Lastspektrum
Ermittlung des Lastkollektivbeiwerts
1132,05,02,025,04,02,06,005,00,1Q
Q
nn
k 3333
m
imax,
j,i
j,i
j,iQ
ni ni /nI
n1 200.000 0,050 1,0
n2 800.000 0,200 0,6
n3 1.000.000 0,250 0,4
n4 2.000.000 0,500 0,5
ni 4.000.000 1,0
imax,
j,i
Q
Q
604,026,148,0
26,10,2v2000.000.2000.000.4
Nn
v48,01132,0k
i
3mJ,2
C
j,i3m Qj,1
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-111
Klassifizierung von Kranen und Schadensäquivalenzfaktoren
Die Schadensäquivalenzfaktoren werden in Abhängigkeit von der für den Kran maßgebenden Klasse bestimmt. Die Klassen werden durch den Lastkollektivbeiwert kQ und die Gesamtanzahl der Arbeitsspiele C festgelegt. Sie hängen damit vom Lasteinwirkungs-Verlaufsparameters= v kQ ab. Für die Klasse S7 gilt s=1,0. Die jeweilige Klasse wird vom Betreiber oder vom Hersteller des Krans angegeben.
Die Klassen Si sind in DIN EN 13001-1 geregelt. Die normierten Spektren basieren auf einer Gaußverteilung der Kranlasten.
Für die jeweilige Klasse gilt
s =v kQ
Dabei ist v der obere Grenzwert der in dieser Klasse auftreten Arbeitsspiele (z.B. Klasse S7, C 2ꞏ106 und v=C/NC=1,0. Die Klassifizierung basiert auf einer Gesamtnutzungsdauer von 25 Jahren.
Schadensäquivalenzbeiwerte i
Klasse Si Normal-spannungen
Schub-spannungen
Neigungsexpo-nent der
Ermüdungs-festigkeitskurve
m=3,0 m=5,0
So 0,198 0,379
S1 0,250 0,436
S2 0,315 0,500
S3 0,397 0,575
S4 0,500 0,660
S5 0,630 0,758
S6 0,794 0,871
S7 1,000 1,000
S8 1,260 1,149
S9 1,587 1,320
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-112
Klassifizierung Si der Ermüdungseinwirkungen
Klasse des Lastkollektivs Qo Q1 Q2 Q3 Q4 Q5
Klasse der Gesamtanzahl Cder Arbeitsspiele
kQ0,0313 0,0313 <kQ
0,0625
0,0625 <kQ
0,125
0,125 <kQ
0,25
0,25 < kQ
0,50,5 <
kQ
1,0
Uo C 1,60ꞏ 104 So So So So So So
U1 1,60ꞏ 104 <C 3,15ꞏ 104 So So So So So S1
U2 3,15ꞏ 104 <C 6,30ꞏ 104 So So So So S1 S2
U3 6,30ꞏ 104 <C 1,25ꞏ 105 So So So S1 S2 S3
U4 1,25ꞏ 105 <C 2,50ꞏ 105 So So S1 S2 S3 S4
U5 2,50ꞏ 105 <C 5,00ꞏ 105 So S1 S2 S3 S4 S5
U6 5,00ꞏ 105 <C 1,00ꞏ 106 S1 S2 S3 S4 S5 S6
U7 1,00ꞏ 106 <C 2,00ꞏ 106 S2 S3 S4 S5 S6 S7
U8 2,00ꞏ 106 <C 4,00ꞏ 106 S3 S4 S5 S6 S7 S8
U9 4,00ꞏ 106 <C 8,00ꞏ 106 S4 S5 S6 S7 S8 S9
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-113
Dynamische Vergrößerung der Beanspruchungen
Bei der Ermittlung der ermüdungswirksamen Lasten sind die dynamischen Vergrößerungen aus dem Kranbetrieb durch einen Schwingbeiwert fat zu berücksichtigen. Bei den dynamischen Vergrößerungen ist zwischen der Schwingungsanregung des Krantragwerks infolge Anheben der Hublast vom Boden (1) und den dynamischen Einwirkungen beim transferieren der Hublast vom Boden (2) zu unterscheiden. Die Krane werden zur Berücksichtigung der dynamischen Einwirkungen in Hubklassen HC1 bis HC 4 eingeteilt.
100
10011
,a
,amita
a2min,22 v
Hubklasse 2 2,min
HC1 0,17 1,05
HC2 0,34 1,10
HC3 0,51 1,15
HC4 0,68 1,20
Der Schwingbeiwert 1 ist auf das Eigengewicht des Krans Qc anzuwenden. Die beiden Grenzwerte (1+a) und (1-a) bilden die oberen und unteren Werte des Schwingimpulses.
Der Schwingbeiwert 2 ist von der Hubklasse abhängig und ist auf die Hublast Qh anzuwenden. Dabei ist va die konstante Hubgeschwindigkeit in [m/s], die vom Betreiber oder Hersteller anzugeben ist.
Für den Nachweis der Ermüdung ergibt sich somit der charakteristische Wert der Einwirkung:
hfat,2c1,fatmaxfat QQQ
21
21 2
fat,21
1,fat
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-114
Ermittlung der Beanspruchungen aus globaler Tragwirkung
x
L
F1 F2
a
1 2
Die extremalen Schnittgrößen sind durch Auswertung der Einflusslinien für die jeweilige Stelle zu ermitteln. Für den Fall von zwei Einzellasten im Abstand a ergibt sich das Moment an der Stelle x zu:F1>F2
a<L/2 2211y FF)x(M
Mit den Einflussordinaten
)axl(Lx
L)xL(x
21
1
Die Stelle des maximalen Momentes ergibt sich aus der Bedingung:
2a
2L
)FF(2aF
2Lx
0aF)x2LFFL1
dxdM
1
21
2max
221y
xaFxxLFFL1M 221y
Einflusslinie für das Moment an der Stelle x
x
F1 F2
R=F1+F2
a
a1
21
21 FF
aFa
L4aLFFMmax
21
21y
Culmannsche Laststellung
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-115
Ermittlung der Beanspruchungen aus globaler Tragwirkung
F1 F2
xa
My
Querkraft-Einflusslinie
1 2
L
Für die zugehörigen Querkräfte Vz ergibt sich
2211max,z FF)x(V
L)axL(
L)xL(
21
Mit den so ermittelten Schnittgrößen können die Spannungen aus globaler Tragwirkung sowie die Spannungsschwingbreiten ermittelt werden.
2211min,z FF)x(V
1L
)ax1
Lx
21
-+
12
-1
+1
-1
+1
+
)s(tA)s(AV
zA
Mmax
zz
zmax,zxz
zz
yx
)s(tA)s(A)VV(
zA
Mmax
zz
zmin,zmax,zxz
zz
yx
Spannungsschwingbreiten (min My=0):
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-116
Ermittlung der Spannungsschwingbreiten bei Durchlaufträgern
Bei Durchlaufträgern müssen die Momenten- bzw. Spannungs-schwingbreiten durch Auswertung der Einflusslinien ermittelt werden.
Durch Auswertung der Einflusslinie erhält man für die jeweils maßgebenden Laststellungen den Momenten- bzw. Spannungszeitverlauf und daraus die Momenten- bzw. Spannungsschwingbreiten und die jeweilige Anzahl der n der Spannungsschwingbreiten.
Für Durchlaufträger können die Einflussordinaten einfach mit Tafelwerken ermittelt werden (z.B. Zellerer, E: Durchlaufträger -Einflusslinien, Schnittgrößen, Verlag Wilhelm Ernst und Sohn, 1975)
Fi
Mk
xk
xi
Einflusslinie Mk
Einflusslinie Vk
ik kk
+-
-+kk
1-kk1
1
Fixi
xk
Mk
ik - -
kk=1ik -
Einflusslinie Mk
Einflusslinie Vk
iikk FM
iikk FV
LL
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-117
Ermittlung der Momenten- bzw. Spannungsschwingbreiten bei
Durchlaufträgern
Für Durchlaufträger mit gleichen Stützweiten, konstanten Trägheitsmoment über die Trägerlänge und zwei gleichen Lasten Fi im Abstand a können die Momentenschwingbreiten z.B nach Rose (Rose, G.: Ein Beitrag zur Berechnung von Kranbahnen, Stahlbau , 1958) berechnet werden. Siehe hierzu auch [1]. L L
1 BA
aLxi
a/L AA AB M1 M1 M1 MB MB MB
0 2,000 2,000 0,415 0,432 0,498 -0,193 0,577 0,193
0,1 1,875 1,993 0,369 0,412 0,447 -0,190 0,525 0,190
0,2 1,752 1,971 0,328 0,393 0,404 -0,184 0,469 0,184
0,3 1,632 1,936 0,292 0,377 0,357 -0,173 0,408 0,173
0,4 1,516 1,888 0,260 0,364 0,318 -0,159 0,342 0,159
0,5 1,406 1,828 0,233 0,354 0,283 -0,164 0,750 0,164
0,6 1,304 1,757 0,210 0,347 0,252 -0,179 0,700 0,179
0,7 1,211 1,675 0,193 0,348 0,227 -0,188 0,650 0,188
0,8 1,128 1,584 0,180 0,351 0,206 -0,192 0,600 0,192
0,9 1,057 1,484 0,172 0,363 0,189 -0,192 0,550 0,192
1,0 1,000 1,375 0,169 0,377 0,179 -0,188 0,500 0,188
FF
A,max AA
B,max AB
max,1 M1
max,B MB
1 M1
B MB
A FA FM F LM F L
M F LM F L
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-118
Ermittlung der Lokalen Spannungen z aus der Einleitung der Radlasten
Leff
oz,Ed
Fz,Ed Fz,Ed
bf,eff
bf
tf
bfr
hr
Fz,Ed
Infolge der örtlichen Einleitung der Radlast entstehen im Steg Spannungen z. Der Gurt des Trägers und Schiene können näherungsweise als auf dem Steg des Trägers elastisch gebetteter Balken idealisiert werden. Die maximale Spannung im Steg resultiert aus der maximalen Auflagerkraft in der Federbettung. Eine genauere Berechnung ist mit Hilfe der Scheibentheorie unter Berücksichtigung der Steifigkeit des Gurtes und der Schiene möglich. Als vereinfachtes Modell wird in den Regelwerken die Last auf die effektive Längsausbreitungslänge Leff bezogen. Diese wurde so bestimmt, dass die mit Hilfe von Leff ermittelte Spannung znäherungsweise mit der nach der Scheibentheorie ermittelten maximalen Spannung übereinstimmt.
effw
zzo Lt
F
tw
Die effektive Länge Leff ist dabei eine Funktion der effektiven Steifigkeit des Obergurtes (EIf)und der Schiene (EIr). Die Biegesteifigkeit der Schiene ist unter Berücksichtigung der Abnutzung zu ermitteln.
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-119
Ermittlung der Lokalen Spannungen z aus der Einleitung der Radlasten
Leff
Fzbf,eff
zo
tw ꞏzo,Ed
Kranschiene schubstarr am Obergurt befestigt:
z
y
z
eref
y
bf.eff
2rrr,y
2ff
3feff,feff,y
31
w
eff,yeff
eAJeA12/tbJ
tJ
25,3L
Kranschiene nicht schubstarr am Obergurt befestigt:
r,y3feff,feff,y
31
w
eff,yeff
J12/tbJ
tJ
L
Klemmplatte
Elastische Schienenunterlage
=3,25 ohne und =4,25 mit elastischer Schienenunterlage
vorgespannte HV-Schrauben
bf
tf
bfr
hr
twffrfreff,f bthbb
bf.effbf.eff
Effektive mitwirkende Breite des Obergurtes des Trägers bei der Ermittlung der effektiven Länge Leff:
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-120
Kranschienen- Querschnittskenngrößen [1]
Kranschiene mit Fußflansch (Form A nach DIN 536-1)
bfr
hr
trbr
er er
a
ohne Abnutzungmit Abnutzung
a=0,25 trohne Abnutzung
mit AbnutzungA=0,25 tr
yz
y
z
hr
tr
br=bfr
er er
y
zy
z
Flache Kranschiene (Form F) nach DIN 536-2
Profil Geometrie und Gewicht ohne Abnutzung mit Abnutzung
br hr tr bfr gr Ar Iy,r Iz,r IT,r er Ar Jy,r Iz,r IT,r er
mm mm mm mm kN/m cm2 cm4 cm4 cm4 cm cm2 cm4 cm4 cm4 cm
A45 45 55 20 125 0,222 28,3 91 169 26,9 2,19 26,1 68,1 165 20,4 1,93
A55 55 65 25 150 0,320 40,7 182 337 60,2 2,62 37,4 136 328 47,1 2,30
A65 65 75 30 175 0,435 55,4 327 609 119 3,06 50.9 244 593 90.4 2,69
A75 75 85 35 200 0,556 72,1 545 1010 213 3,50 66.1 406 985 160 3,08
A100 100 95 40 200 0,752 95,6 888 1360 472 4,29 85,6 642 1270 346 3,78
A120 120 105 47,5 220 1,103 129 1420 2370 939 4,80 115 992 2190 672 4,15
F100 100 80 41 100 0,575 73,2 414 541 471 3,91 63,3 318 458 272 3,37
F120 120 80 41 120 0,701 89,2 499 962 687 3,93 78,2 382 818 400 3,39
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-121
Lokale Schubspannungen aus der Einleitung der Radlasten
Fz Fz
Fz
xz
xz
y
z
xz +- -xz
xz
+-
Lokale Beanspruchungen aus der Einleitung der Radlast
Fz
globale Schubspannungen maximaleSchubspannungen im oberen Stegbereich
xz,global
o,xz,lokal
oz
Aus der lokalen Einleitung der Radlast entstehen im oberen Stegbereich zusätzliche Schubbeanspruchungen. Genauere elastizitäts-theoretische Untersuchungen auf der Grundlage der Scheibentheorie zeigen, dass o,xz,lokal etwa 20% der vertikalen Spannung o,zentspricht.
Bei der Ermittlung der Spannungs-schwingbreiten ist zu beachten, dass o,z eine Schwellbe-anspruchung und o,xz,lokal eine Wechselbeanspruchung ist. Die Schubspannung o,xz,lokal ist über die oberen 20% der Steghöhe vorhanden.effw
zlokal,o,xz Lt
F2,0)s(tA
)s(AV
zz
zmax,zglobal,xz
o,z
x
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-122
Ermittlung der Schädigung infolge von Schubbeanspruchungen
aFF
xxm
x=xm
x=xm+a
1
2
4
1
-+
3
4
2
Laststellung 1Vz1=F(1+2)
Vz2=F(1+3)
Vz3=F(2+4)
Vz4=F(3+4)
3
Laststellung 2
Laststellung 3
Laststellung 4
1
2
3
4
xz
xz - global
xz - lokal
xz,1xz,2
Die Auswertung der Querkrafteinflusslinie liefert z.B. für den Einfeldträger zwei Schubspannungsschwingbreiten xz. Für die Schädigung folgt mit der Neigung m=5 der Ermüdungsfestigkeitskurve für die globalen und die lokalen Schubspannungen:
522
521
MfC
E,,xzf,F
MfC
E,,xzf,Fxzi //
)(D
lokal,xzglobal,xzxz
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-123
Beanspruchungen des Steges aus exzentrischer Lasteinleitung
hw
a
a/2MT
Fz e
xy
z
mw
Das aus der exzentrischen Lasteinleitung resultierende Torsionsmoment MT=Q e wird teilweise über die Torsionssteifigkeit der Gurte in die benachbarten Quersteifen abgeleitet und teilweise über den Steg aufgenommen. Es wird ein statisches System betrachtet, bei dem der Obergurt und Schiene als an den Quersteifen gabelgelagerter Torsionsträger idealisiert werden. Der Biegewiderstand des Steges wird durch eine drehelastische Bettung c idealisiert. Die größte Verdrehung des Torsionsträgers ergibt sich bei einem Lastangriff x=a/2. Das in den Steg eingeleitete Biegemoment mw (kNm/m) und die daraus resultierende Spannung wz ergeben sich dann zu :
Fz e
2t
Jm
cm
w
w
wEd,wz
mw
EA
GITcMT
a/2 a/2
Die Verdrehung m des Torsionsträgers ergibt sich durch Lösung der Differentialgleichung der Wölbkrafttorsion. Siehe hierzu Kapitel 6.2.3.5 der Vorlesung
a
MT;ed= Fz eMT
Mx
Mx
mw
tw
z
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-124
Beanspruchungen des Steges aus exzentrischer Lasteinleitung
0cIGAE T
1.0
0.8
0.6
0.4
0.2
0 1 2 3 4 5 6 7 8
EAGIT
MT
c
a
GIT
Die Verdrehung des Torsionsträgers ergibt sich durch Lösung der Differentialgleichung der Wölbkrafttorsion
EAaM
48cm
cm
3T
w
mw
AEac
AE2aGI
4
2T
Für den Träger mit Einzeltorsionsmoment in Feldmitte ergibt sich nach Abschnitt 6.2.3.5 der Vorlesung:
=20
=10
=6=4
=2
=1
=0,6=0,2
=0,0
MT= Fz e
c
mw
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-125
Ermittlung der Federsteifigkeit c-Torsionssteifigkeit des Gurtes
hw
a
a/2 MT
xy
z
mw
Fz
e
)a/h(sinhah
abcotha
tE2)1(12)x(m)x(
w2
w3w
2w
Nimmt man näherungsweise einen sinusförmigen Verlauf für das Moment mw an so, ergibt sich nach der Plattentheorie [Girkmann, K: Flächentragwerke, Springer Verlag, 1974] für die Verdrehung (x):
(x)
mw(x)
hw
z
xz
Stegblech gelagert auf den Gurten und den Quersteifen
a/h2)a/h2sinh()a/h(sinh
a)1(6tE2mc
ww
w2
2
3ww
Die Drehfederbettung ergibt sich mit der Verdrehung =1zu
a/h2)a/h2sinh()a/h(sinh
atE15,1c
ww
w23
w
a
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-126
Ermittlung der lokalen Biegespannungen im Stegblech
Vernachlässigt man bei der Ermittlung der Verdrehung die Wölbsteifigkeit des Gurtes und der Schiene, so ergibt sich die Differentialgleichung in der folgenden Form:
EA
cMT
a/2 a/2
a
GIT
0cIG T
GIT
Für die Verdrehung in Feldmitte erhält man:
)a21(tanh
IG2M
T
Tm
TIGc
mw cm
2w
ww
w
wwz
tm6
2t
Jm
Für das Moment mw des Steges bei x=a/2 folgt:
Die Biegespannung wz ergibt sich schließlich zu:
MT= Fz e
c
mw
tw
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-127
Torsionssteifigkeit des Gurtes
Bei der Ermittlung der Querschnittskenngröße ITdarf die Torsionssteifigkeit der Schiene berücksichtigt werden, wenn Sie mit dem Obergurt schubstarr verbunden ist.
3fff,Tr,Tf,TT tb
31I)II(I
tf
bf
IT,r
Bei Kranen der Klassen So bis S3 darf der Einfluss aus der Exzentrizität vernachlässigt werden. Bei Kranen der Klassen S4 bis S9 ist eine Exzentrizität e=br/4 zu berücksichtigen.
a/h2)a/h2sinh()a/h(sinh
Ita75,0
tanhtaM6
ww
w2
T
3w
2w
Twz
Einsetzten der Gleichungen für m und c in die Bestimmungsgleichung für die Biegespannung im Steg ergibt:
MT= Fz e
c
mw
tw
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-128
Schädigungsäquivalente Spannungsschwingbreiten
)Q()Q( kfatminkfatmaxii,2,E
Schädigungsäquivalente Spannungsschwingbreite bezogen auf Nc= 2ꞏ106
Lastspiele für die Beanspruchungen aus dem Kran i:
)Q()Q( kfatminkfatmaxii,2,E
5
MfC
i,2,Ef,Fi
3
MfC
i,2,Ef,Fi
/)(D
/)(D
Die aus einer Überfahrt resultierenden Schädigungen ergeben sich zu:
Da die Schadensäquivalenzbeiwerte voraussetzen, dass bei einer Kranüberfahrt nur ein Schwingspiel stattfindet, muss der Schädigungseinfluss aus mehreren Schwingbreiten infolge einer Überfahrt noch zusätzlich berücksichtigt werden.
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-129
Schädigung infolge der Beanspruchungen aus der lokalen Einleitung der Radlasten
z aus Fz
z aus MT
FzeMT= Fz ea
x
xm
z
a
z
x=xm x=xm+a
Im Falle von zwei gleichen Radlasten F ergibt sich z.B. für die Schädigung während der Überfahrt eines Krans mit n=2 zu:
3
MfC
2E,zf,Fzi /
n)(D
n=2
Bei der Überfahrt eines Kranes entstehen aus der lokalen Einleitung der Lasten mehre Spannungsschwingbreite, da jede Radlast eine Spannungsschwingbreite erzeugt.
Allgemein gilt bei unterschiedlichen Radlasten Fziund Kränen mit n Rädern:
FF
n
1i
3
MfC
2E,i,zf,Fzi /)(D
Dabei ist z,i,E2 die Spannung aus der schädigungs-äquivalenten Radlast Fzi
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-130
Ermüdungsnachweis
Treten Beanspruchungen aus mehreren zusammenwirkenden Kranen auf, so gilt mit der Schädigung Ddup der anderen Krane:
0,1DDD dupi
Für jede der einzelnen Spannungskomponenten ist für die Auswirkungen aus einem Kran nachzuweisen:
0,1/
0,1/
0,1/
MfC
2E,xzf,F
MfC
2E,zf,F
MfC
2E,xf,F
Interaktionsnachweis
0,1)(D)(D)(DD zxi
0,1/
)(D
0,1/
)(D
0,1/
)(D
i
5
MfC
2E,i,xzf,F
i
3
MfC
2E,i,zf,Fz
3
i MfC
2E,i,xf,Fx
Nachweis bei einem Spannungsspiel je Kranüberfahrt
Nachweis bei mehreren Spannungsspielen je Kranüberfahrt
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-131
Nachweis der Ermüdung - Beispiel
L=17,50 m L=17,5 m
Bl. 1000x15
Bl. 500X35
Bl. 500X40
5
Schiene A75
Es wird der dargestellte Kranbahnträger mit einer Stützweite von 17,5 m untersucht. Die Bleche sind brenngeschnitten mit nachträglicher mechanischer Bearbeitung.
Der Kran wird in die Gruppe S4 eingestuft.
Die Schadensäquivalenzbeiwerte ergeben sich nach Folie 116 für die Gruppe S4 zu:
Normalspannungen i=0,5
Schubspannungen i=0,66
Die Schiene wird auf dem Träger mit Klemmen aufgeschraubt.
Die obere Halsnaht wird als K-Naht ausgeführt (Automatenschweißung ohne Schweißansatzstellen).
Die unteren Halsnähte werden als automatengeschweißte Kehlnähte ausgeführt.
3,5
3,5
Die Quersteifen sind im Abstand a= 2,5m angeordnet.Bl. 1000x225x10
a= 2,5m
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-132
Ermittlung der Auflagerreaktionen des Krans
QmaxQmax Qmaxa
Qhemin
Brückenspannweite des Krans Lc= 20m, emin = 1,0mRadabstand a= 3,5mEigengewicht der Laufkatze: Q1C= 20 kN Eigengewicht der Kranbrücke: Q2c= 170 kNMaximale Hublast Qh= 400 kNHubklasse HC3, konstante Hubgeschwindigkeit v=6m/Minute
Krandaten:
Qc2
Qc1
Lc Schwingbeiwerte:
kN6,2631901,15205,1QQQ max,hfat,2max,c1,fatmaxfat
10,12
2,112
1
05,12
1,112
1
2fat,2
11,fat
20,160/651,015,1v
2
a2min,22
10,11,01a11
kN5220
)120(202
1705,0Q
L)eL(Q
2Q5,0Q
max,c
c
minc1c2cmax,c
kN19020
)120(4005,0L
)eL(Q5,0Qc
minchmax,h
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-133
Ermittlung der Momenten- bzw. Spannungsschwingbreiten bei
Durchlaufträgern- Beispiel
L=17,5 m L=17,5 m
a
axi=10,5 m
xi=28,0 m=
0,20
64 L
=0,
1216
L
=0,
0384
L
=0,
0336
L
Laststellung min M1Laststellung max M1
Es werden die extremalen Schnittgrößen für den Feldquerschnitt bei x/L=0,4 ermittelt. Die Einflussordinaten können z.B. nach Zellerer aus Tafeln abgelesen werden. Für a= 3,5m ergeben sich die dargestellten Einflussordinaten. Für F= fat Qmax ergibt sich für das maximale Feldmoment mit den Einflussordinaten für die Laststellung max M:
kNm1,1513328,05,176,263Mmax)1216,02064,0(LFMmax
1
1
+-
kNm1,332072,05,176,263Mmin)0336,00384,0(LFMmin
1
1
Das minimale Moment ergibt sich zu:
Für die Momentenschwingbreite folgt:
kNm2,1845)1,332(1,1513M
MminMmaxM 11
M1
a
xi
M1FF
max M1
min M1
M1
L L
Aus einer Überfahrt resultiert eine Momentenschwingbreite (n=1) .
M1(xi)
a/L=0,2
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-134
Ermittlung der Querkraftschwingbreiten bei Durchlaufträgern- Beispiel
xk=7,0 mVz
=04
84=
0,24
8=
0,51
6
=0,
304
=0,
0893
=0,
0938
-+
L L
Laststellungen 1 und 2
Laststellungen 3 und 4
Laststellung 5
kN9,192)248,0484,0(6,263Vmin z Laststellung 1:
Laststellung 3: kN4,47)304,0484,0(6,263Vz
Laststellung 5: kN3,48)0938,00893,0(6,263Vz
xi= 7m
xi= 10,5m
xi= 26,25m
Laststellung 4: kN2,216)304,0516,0(6,263Vmax z
Laststellung 2: kN6,70)248,0516,0(6,263Vz
1
2
3
4
5Vz1
Vz2 Vz3
xk=7,0 m
Vz
Aus einer Überfahrt entstehen drei Querkraftschwingbreiten
kN3,48VkN118)4,47(6,70V
kN4,352)9,192(2,216V
3z
2z
1z
Vz(xi)
a/L=0,2
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-135
Ermittlung der Querschnittswerte
Bl. 500X40
Bl. 1000x15
Bl. 500X35
sz
z
y
z1
z5
Ermittlung der Querschnittswerte
Profil Acm2 m cm2m cm2m2 cm2m2
500x40 200 0,0 0,0 0,0 --2x20x40 -16 0 0 0 01000x15 150 0,520 78,00 40,6 12,5500x35 175 1,0375 181,6 188,4 -
509 259,6 229,0 12,5
iz ii zA 2ii zA i,zzA
m510,0509
6,259zs
22zz mcm1,1096,25951,05,120,229A
1
2
3
4
5
Statische Momente Az(s)
mcm9,91)015,054,0(175A
mcm8,111)2/49,0(5,10,498,93A
mcm8,93)51,0()16450(A
24,z
23,z
21,z
s
s
s
m54,003,051,0zm51,051,002,000,1z
m49,002,051,0zm53,002,051,0z
5
4
2
1
5
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-136
Beispiel: Nachweis der Ermüdung für Spannungsschwingbreiten x
Es wird der Querschnitt im Feld bei x/L=0,4 untersucht. Nach Folie 124 ergibt sich die globale Momentenschwingbreite zu My= 1845,2 kNm. Aus einer Kranüberfahrt ergibt sich eine Spannungsschwingbreite. Da die Kranschiene mit aufgeschraubten Klemmen befestigt ist, muss bei der Ermittlung der Spannungsschwingbreite infolge x der Nettoquerschnitt zugrunde gelegt werden. Für die Spannungsschwingbreiten ergibt sich mit zi in [m]:
]cm/kN[z45,8z1,1092,184550,0z
AM
)S( 2iii
zz
y42E,x
y
z
z1z2
z4 z5
Punkt 1: Kerbgruppe 90 0,157,015,1/0,948,40,1
/cm/kN48,453,045,8
Mfc
2E,xf,F22E,x
Punkt 2: Kerbgruppe 125 0,138,015,1/5,12
14,40,1/
cm/kN14,449,045,8Mfc
2E,xf,F22E,x
Punkt 4: Kerbgruppe 125 0,139,015,1/5,12
74,40,1/
cm/kN31,451,045,8Mfc
2E,xf,F22E,x
1
2
4
5
Punkt 5: Kerbgruppe 140 0,137,015,1/0,14
56,40,1/
cm/kN56,454,045,8Mfc
2E,xf,F22E,x
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-137
Beispiel: Nachweis der Ermüdung für Spannungsschwingbreiten x im Bereich der
Quersteife
]cm/kN[z45,8z1,1092,184550,0
zAM
)S(
2ii2E,x
izz
y42E,x
y
z2
z4
Punkt 1: Kerbgruppe 80
Punkt 2: Kerbgruppe 80
0,160,015,1/0,814,40,1
/cm/kN14,449,045,8
Mfc
2E,xf,F22E,x
1
2
3tst= 10mmz5
L<50mm
L<50mm
3,5
3,5
0,162,015,1/0,831,40,1
/cm/kN31,451,045,8
Mfc
2E,xf,F22E,x
Der Nachweis im Punkt 3 ist nicht maßgebend, da sich in den Punkten 1 und 2 bei gleicher Kerbgruppe ungünstigere Spannungsschwingbreiten ergeben.
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-138
Ermittlung der Spannungen aus der Lokalen Lasteinleitung
bf= 50 cm
bfr
hr
Leff
Fz
Ez
Es wird eine Schiene der Form A75 verwendet, die mit aufgeschraubten Klemmen auf dem Träger befestigt wird (keine schubstarre Verbindung). Für die effektive Breite des Gurtes ergibt sich:
cm1,244,1
5,57425,3t
J25,3L
313
1
w
eff,yeff
43eff,y
r,y3feff,feff,y
cm5,57440612/46,31J
J12/tbJ
mm500bmm316403,76200bbthbb
feff,f
ffrfreff,f
Effektives Trägheitsmoment des Gurtes und der Schiene und effektive Länge:
Höhe der Schiene mit Abnutzung:
hr=85-0,25 ꞏ35=76,3 mm
bfr= 200 mm
Trägheitsmoment mit 25% Abnutzung:
Iyr= 406 cm4
Schiene A75:
Lokale Spannung z,Ed mit Fz,Ed= 263,6kN
2
effw
Ed,zEd,zo cm/kN3,7
1,245,16,263
LtF
Bl. 500x40tw= 15 mm
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-139
Beispiel: Nachweis der Ermüdung für Spannungsschwingbreiten
lokal,xz4zz
zz42E,xz )S(
)s(tA)s(AV)S(
y
z
z2
z4
1
2
3
1
2
3
4
5Vz1
Vz2
Vz3
xk=7,0 m
Vz
kN3,48VkN118VkN4,352V
3z
2z
1z
2
effw
zlokal,xz cm/kN91,2
1,245,16,2634,0
LtF2,02
Aus einer Überfahrt des Krans ergeben sich drei Querkraftschwingbreiten. Beim Nachweis im Punkt 1sind bei den globalen Querkraft-schwingbreiten in folge Vz1 und Vz2zusätzlich die lokalen Spannungsschwing-breiten zu berücksichtigen. Der Schadensäquivalenzbeiwert für Schubspannungen ergibt sich für die Gruppe S4zu =0,66
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-140
Beispiel: Nachweis der Ermüdung für Spannungsschwingbreiten
lokal,xz4zz
zi,z42E,i,xz )S(
)s(tA)s(AV
)S(
y
z
z2
z4
1
2
3
Nachweis im Punkt 1: Kerbfall 80 und m=5
Az(s)=-93,8 cm2 m t(s)= 1,5 cm
242E,1,xz cm/kN25,391,266,010
015,01,1098,934,35266,0
Schubspannungsschwingbreite infolge Vz,1
242E,2,xz cm/kN37,291,266,010
015,01,1098,930,11866,0
Schubspannungsschwingbreite infolge Vz,2
242E,3,xz cm/kN18,010
015,01,1098,933,4866,0
Schubspannungsschwingbreite infolge Vz,3
0,1/
)(Di
5
MfC
2E,i,xzf,F
Nachweis:
0,1028,003,034,047,0)(D
15,1/0,818,00,1
15,1/0,837,20,1
15,1/0,825,30,1)(D
555i
555
i
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-141
Beispiel: Nachweis der Ermüdung für Spannungsschwingbreiten
)s(tA)s(AV
)S(zz
zi,z42E,i,xz
y
z
z2
z4
1
2
3
Nachweis im Punkt 2: Kerbfall 100 und m=5
Az(s)=-111,8 cm2 m t(s)= 1,5 cm
242E,1,xz cm/kN58,110
015,01,1098,1114,35266,0
Schubspannungsschwingbreite infolge Vz,1
22E,3,xz
22E,2,xz cm/kN22,0cm/kN53,0
Schubspannungsschwingbreite infolge Vz,2 und Vz,3
0,1/
)(Di
5
MfC
2E,i,xzf,F
Nachweis:
0,10002,003,006,018,0)(D
15,1/0,1022,00,1
15,1/0,1053,00,1
15,1/0,1058,10,1)(D
555i
555
i
Der Nachweis im Punkt 3 in Der Kehlnaht ist analog für die Kerbgruppe 80 und mit t(s)= 2ꞏa= 1,0 cm zu führen
5
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-142
Beispiel: Ermittlung der lokalen Spannungen aus der Einleitung des Torsionsmomentes
Der Träger besitzt einen Obergurt 500x40.
Der Abstand a der Quersteifen beträgt 2,5 m. Kranschiene A75 mit br= 75 mm.
Das Torsionsmoment MT ergibt sich mit e=br/4 und Fz= 263,6 kN zu MT= 263,6ꞏ 7,5/4= 494,3kNcm
a/2MT
h w=
100
cm
a= 250 cm
Fz e
y
z
x
z
tw=15 mm
22wz
2w
Twz
cm/kN98,1)653,0(tanh653,05,12503,4946
tanhtaM6
Torsionsträgheitsmoment des Gurtes (Schiene ist nicht schubstarr mit dem Gurt verbunden):
43T
3fff,TT
cm7,106645031I
tb31II
653,0250/1002)250/1002sinh(
)250/100(sinh7,1066
5,125075,0
a/h2)a/h2sinh()a/h(sinh
Ita75,0
23
ww
w2
T
3w
Biegespannung im Steg:
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-143
Nachweis für die Spannungen z aus der lokalen Lasteinleitung
a
x
xk
z
a
x=xk x=xk+a
n=2
FF
z aus Fz
z aus MT
eMT= Fz e
Fz
z
Die Spannungen aus der lokalen Lasteinleitung ergeben sich nach den Folien 130 und 138
Spannung z aus F: z =7,3 kN/cm2
Spannung z aus MT: z =1,98 kN/cm2
2
2E,z
Tzzz42E,z
cm/kN64,498,13,750,0
)M()F()S(
Schadensäquivalente Spannung:
Aus jeder Kranüberfahrt resultieren zwei Spannungsspiele. Für die durchgeschweißte Naht am Obergurt gilt Kerbgruppe 71 und m=3
0,1/
)(Di
3
MfC
2E,i,zf,Fz
0,184,075,0215,1/1,764,40,12)(D 3
3
z
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-144
Interaktionsnachweis am Obergurt
z
xzx
Am Obergurt führen die globalen Spannungen x und xzsowie die lokalen Spannungen z zu Schädigungen. Die Schädigungen aus diesen Anteilen sind aufzusummieren.
0,1028,0/
)(D
0,184,0/
)(D
0,1055,038,0/
)(D
i
5
MfC
2E,i,xzf,F
i
3
MfC
2E,i,zf,Fz
33
i MfC
2E,i,xf,Fx
0,1)(D)(D)(DD zxi
Nachweis:
0,192,0028,084,0055,0Di
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-145
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-146
Schädigungsäquivalente Spannungsschwingbreiten
maxn
0 RRii
Ndn
NnD
cmcR
mR NN
(log)
NR,nE (log)
nmax NR()
max
Wenn das Kollektiv in funktionaler Form gegeben ist, folgt für die Schadensakkumulation:
dnD
(log)
NR,n (log)
max
min
i
n,max NR()ni
Für die trapezförmige Kollektivform folgt z.B:
maxmin
maxmax qmit1
q1n)(n
C
m
CR N1
N1
maxmax 1
q1n
ddn
dN11
q1n
Ndn
Dm
CCmax
n
0n
maxn
0 R
max
E
max
D
)1m()q1(q1
NnD
1m
Cmax
m
Cmax
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-147
Schädigungsäquivalente Spannungsschwingbreiten
undNNmitDNnD
m
EC
CREE,R
EE
(log)
NR,n (log)
max
min
nmax NR()n
D
)1m()q1(q1
NnD
1m
Cmax
m
Cmax
Für die schädigungsäquivalente Spannungsschwingbreite E ergibt sich:
maxminq
mm1
CE
CE DNn
Für nE=NC folgt die auf NC= 2ꞏ 106 bezogene schädigungsäquivalente Spannungsschwingbreite E,2:
mC2,E D
NC
C
C
m1
m
1
E,2
NC
E
nE
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-148
Schädigungsäquivalente Spannungsschwingbreiten
)1m()q1(q1
nn
NnD
qmit)1m()q1(
q1NnD
i
1mi
maxi
m
maxi
C
maxm
C
maxi
i1i
ii
1mi
Ci
m
Ci
i
m
1
NCnrni
i
i+1
r
C
max
(log)
NR,n (log)
Bei beliebiger Form des Kollektives kann das Kollektiv näherungsweise in mehrere Trapezflächen zerlegt werden. Für die Schädigung der Trapezfläche i folgt:
ir
nmax
Die Gesamtschädigung des Kollektives und die auf NC bezogene schädigungsäquivalente Spannungsschwingbreite E,2 ergeben sich zu:
r
1i i
1mi
maxi
m
maxi
Cmax
m
Cmax
ir
1i )1m()q1(q1
nn
NnDDmC2,E D
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-149
Beispiel für die Ermittlung des Beiwertes jo
3,3 6,70 3,3 3,90 2,5 16,5 m 2,5 5,0 2,5
4 x225 kN 4 x110 kN Insgesamt 10 Waggons
L=15 mxxT
Es wird der dargestellte lokgezogene Reisezug (Typ2) untersucht. Die durchschnittliche Geschwindigkeit beträgt 160 km/h und das Gesamtgewicht Gj des Zuges beträgt 5300 kN=530 to.
Für zwei Einfeldträger mit einer Stützweite von 2,5 und 15m werden die Schadensäquivalenzbeiwerte j0 ermittelt. Für eine Streckenbelastung von Vvol,o=25 Mio Tonnen pro Jahr ergibt sich für die Anzahl der Zugüberfahrten pro Jahr:
JahrpronÜberfahrte169.47530
1025N6
T
L=2,5 m
System 1
System 2
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-150
Ermittlung der Momentenschwingbreiten aus dem Betriebslastenzug für eine Stützweite
von 15 m
Laststellung 1
Laststellung 2
Laststellung 3
Laststellung 4
Laststellung 5
Laststellung 6
xT=10,8
xT=14,15
xT=18,325
xT=25,325
xT=41,025
xT=45,40
Zur Ermittlung des Momenten-Zeitverlaufs des Betriebszuges müssen für das Moment in Feldmitte des Trägers bei der Überfahrt des Betriebslastenzuges die Biegemomente ermittelt werden. Die Momente an der untersuchten Stelle können dann in Abhängigkeit von der Stellung xT des Zuges bestimmt werden.
M(xT)
xT
Momenten-Zeitverlauf
Einflusslinie für das Moment in Feldmitte
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-151
System 1: Ermittlung der Schnittgrößen aus dem Lastmodell 71
L=15m
0,8 1,6 1,6 1,6 0,8 4,304,30
250
kN
250
kN
250
kN
250
kN 80 kN/m80 kN/m
3,75
3,35 2,55 2,15
Einflusslinie El-M(x=0,5L)
Ermittlung des Momentes in Feldmitte:
kNm6,36896,7392950M15,23,45,0802)55,235.3(2502M
71LM
71LM
Ermittlung des Schwingbeiwertes für das Lastbild LM71:
21,182,02,015
44,182,02,0L
44,12
382,0278,0278,01
278,0KK1
K44
m20Lfür278,0160
4,44160
vK
059,0e56,0e56,0 100/15100L
2
2
Ermittlung des Schwingbeiwertes für den Betriebslastenzug mit v= 160 km/h= 44,4m/s
206,1)059,05,0382,0(5,01
5,05,01
j
j
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-152
System 1:Schnittgrößen bei den Laststellungen 1 und 2
3,30 6,70 m
3x225 kN
3,752,10
Laststellung 1: xT=10,8 m
kNm3,1406)40,075,310,2(225M1
Laststellung 2: xT=14,15m
kNm0,1125)425,0075,2(2225M2
4x225 kN
0,85 m3,30 6,70m 3,30
3,75
2,07
5
0,42
5
0,40
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-153
System 1:Schnittgrößen bei denLaststellungen 3 und 4
Laststellung 3: xT=18,325m
kNm3,1378562,0110)513,2338,3(225M3
3,75
2,51
3
3,33
8
6,675 3,30 3,90 1,125m
0,56
2
2x 225 kN 1x 110 kN
Laststellung 4: xT=25,325m
kNm4,1022M)813,2438,3(110488,1225M
4
4
2,50 5,6253,902,9750,625
3,75
3,43
8
1,48
8
2,81
3
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-154
System 1:Schnittgrößen bei den Laststellungen 5 und 6
Laststellung 5: xT=41,025m
kNm0,722)3125,0813,2438,3(110M5
2,50 5,000,625
3,75
3,43
8
0,31
25
2,81
3
0,625
3x 110 kN
Laststellung 6: xT=45,40 m
kNm0,825)25,15,2(2110M6
4x 110 kN
3,75
5,002,50 2,50 2,50
2,50 1,25
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-155
System 1: Momenten-Zeitverlauf und Momentenschwingbreiten des Betriebszuges
2
xT
M(xT)M
1=14
06,3
M3=
1378
,3
M2=
1125
,0
M5=
722,
0
M6=
825,
0
825,
0
Momenten-Zeitverlauf bei Überfahrt eins Zuges des Typs 2
M(xT)
xT
M1M2
M3 M4
Ermittlung der Momentenschwingbreiten nach der Reservoir-Methode
1nkNm0,1030,7220,825M1nkNm5,1910,11255,1316M
8nkNm0,825M1nkNm3,3,1406M
44
33
22
11
8x M6
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-156
System 1: Ermittlung des Schädigungsäquivalenzbeiwertes für den
Betriebslastenzug 2
M [kNm]
N=ni
n1
n2
n3 n4
1 9 11
M1= 1426,3
M2= 825,0
M3= 191,5M4= 103,0
Spektrum der Momenten-schwingbreiten bei einer Überfahrt des Zuges
m1
n
1i
m
71LM
ii
C
doTjo,j
j
MMn
NTN
31
33
33
6
6o,j
6,36890,103
6,36895,191
6,36890,8258
6,36893,1426
1021072,4
21,1206,1
69,0
028,0052,0223,08387,036,2996,0
jo
m1
mmmmjo
Der Schadensäquivalenzbeiwert ergibt sich zu:
Mit dem Neigungsexponenten m=3 ergibt sich:
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-157
System 2:Ermittlung des Schadensäquivalenzbeiwertes für eine
Stützweite von 2,5 m
L=2,5mxxT
Ermittlung des Schwingbeiwertes für das Lastbild LM71:
67,167,1863,1
82,02,05,2
44,182,02,0L
44,1
2
2
2
382,0278,0278,01
278,0KK1
K44
m20Lfür278,0160
4,44160
vK
526,0e56,0e56,0 100/5,2100L
2
2
Ermittlung des Schwingbeiwertes für den Betriebslastenzug mit v= 160 km/h= 44,4m/s
323,1)526,05,0382,0(5,01
5,05,01
j
j
3,3 6,70 3,3 3,90 2,5 16,5 m 2,5 5,0 2,5
Bei der kleinen Stützweite erzeugt nur eine Achslast aus dem Lastmodel 71 die maximale Momentenschwingbreite
kNm25,1564
5,2250M 71LM
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-158
System 2: Ermittlung des Schadensäquivalenzbeiwertes für eine
Stützweite von 2,5 m
L=2,5mxxT
3,3 6,70 3,3 3,90 2,5 16,5 m 2,5 5,0 2,5
Aus dem Betriebslastenzug resultiert aus jeder Achslast eine Momentenschwingbreite.
4x225 kN 40x110 kN
Lok n1=4:
kNm6,1404
5,2225M1
Waggons n2=40:
kNm75,684
5,2110M2
m1
n
1i
m
71LM
ii
C
doTjo,j
j
MMn
NTN
945,144,0408998,0435,279,0
25,15675,6840
25,1566,1404
10210047169
67,1323,1
m1
mmo,j
m1
mm
6o,j
Mit dem Neigungsexponenten m=3 ergibt sich:
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-159
Schädigungsäquivalente Schwingbreite des Gesamtverkehrs
Die Gesamtschädigung aller k Zugtypen des Verkehrs-lastmodells ergibt sich zu:
k
1jmCC
m71LMjo
o,vol
jok
1jmCC
mo,j,2E
o,vol
jok
1jjo,ges
N
)(VV
NVV
DD
N,n (log)
(log)
E2jo
Spannungskollektiv des Zugtyps j
m1
m
i
CCRi NN
NC
Die Gesamtschädigung der einzelnen Zugtypen j wird im nächsten Schritt in ein schädigungsäquivalentes Einstufenkollektiv für den Gesamtverkehr umgerechnet. Die schadensäquivalenten Einzelzüge haben jeweils die Lastspielzahl nj=NC= 2 ꞏ106 . Setzt sich der Mischverkehr aus k Betriebslastzügen zusammen, so folgt:
m1
k
1j
m71LMo,j
o,vol
jom1
k
1j
mjo,E
o,vol
jo2E )(
VV
VV
k
1jmCC
mjo,E
o,vol
jomCC
m2EE
NVV
Nn
N,n (log)NC
C
(log)
E2
m1
C
Spannungskollektiv des gemischten Verkehrs aus k Einzelzügen
Mit ne=1 folgt:
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-160
Schädigungsäquivalente Schwingbreite des Gesamtverkehrs - Schaensäquivalenzfaktor 1
m1
k
1j
m71LMo,j
vol
jo
C71LM12,E
m1
k
1j
mo,j,2E
o,vol
jo
C71LM12,E
VV
N1
VV
N1
N,n (log)NC
C
(log)
E,2
m1
Bezieht man die schädigungsäquivalente Spannungsschwingbreite des Gesamtverkehrs wiederum auf die Spannungsschwingbreite aus dem Lastmodell 71 und führt man für den Gesamtverkehr den Schadensäquivalenzfaktor 1 ein , so erhält man für die schädigungsäquivalente Spannungsschwingbreite des aus k Einzelzügen bestehenden Mischverkehrs:
m1
k
1j
mo,j
o,vol
jo1 V
V
Der Schadensäquivalenzfaktor 1 für den aus k Einzelzügen resultierenden Mischverkehr ergibt sich dann mit der Anzahl nj des Einzelzuges pro Tag und der Gesamtanzahl nges der Züge pro Tag zu:Der Beiwert 1 ist auf eine
Lebensdauer Tdo=100 Jahre und auf das zugrunde gelegte Verkehrsvolumen von Vvol,o=25 Mio Tonnen pro Jahr sowie auf die Momentenschwingbreiten aus der Belastung eines Gleises bezogen.
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-161
Schadensäquivalenzbeiwerte für den Mischverkehr
Es wird exemplarisch die Verkehrszusammensetzung des Schwerverkehrs mit 25 to Achslasten betrachtet. Dieser Mischverkehr setzt sich aus den Betriebslastenzügen 5,6,11 und 12 zusammen.
Zugtyp Anzahl pro Tag
Gewicht des Zuges in [to]
Verkehrs-aufkommen
Vjo
106to/Jahr
jo
5 6 2160 4,73 0,70
6 13 1431 6,79 0,60
11 16 1135 6,63 0,70
12 16 1135 6,63 0,65
51 24,78
m1
k
1j
mo,j
o,vol
jo1 V
V
662,0
65,078,2463,670,0
78,2463,660,0
78,2479,670,0
78,2473,4
1
m1
mmmm1
Es wird ein Einfeldträger mit einer Stützweite von 50m untersucht.
Mit dem Neigungsexponenten m= 3 folgt:
Fachgebiet Stahlbau und Verbundkonstruktionen
12-162
320
220
320
220220
320
2702,
0 m
Typ A Typ B Typ C
x
x