04 Stückliste_Arbeitsplan (04/15)

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Stückliste und Arbeitsplan Stammdaten-2

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Vorlesung "ERP" von Prof. Dr. Ketterer, Hochschule Fulda

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Stückliste und

Arbeitsplan

Stammdaten-2

Stückliste und Arbeitsplan

Wesentliche Stammdaten der Produktion – bitte bei Bedarf im Buch von Speth nachlesen

(Lernfeld 5)/ WI-Methoden/ Grundlagen (Kapitel 2.2)

– Grundlage für Bedarfsplanung

– Planung der Termine

– Planung der Ressourcenauslastung

– Kalkulation der Produktkosten

Stücklisten/ Arbeitspläne im SAP-Umfeld – bitte nachlesen im Buch von Benz, Kapitel 4.3 bis 4.5

Prof. Dr. Norbert Ketterer – HS Fulda 2

Stammdaten der Produktionsplanung

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Aufg

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)

Teilgebiet der PPS Funktionsgruppen der PPS

Produktionsplanung

Produktionsprogrammplanung

Mengenplanung

Termin- und Kapazitätsplanung

Produktionssteuerung Auftragsveranlassung

Auftragsüberwachung

Date

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Was benötigen wir ? – Stammdaten zur Repräsentation der Mengen

– Stammdaten zur Repräsentation der Terminen/ Kapazitäten

Exkursion: Stückliste

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Einsatz: Stückliste wird benötigt, um die zu beschaffenden/

produzierenden Teile zu ermitteln

Gibt Aufschluss über Montagfolge

[Speth] • Produktionsstückliste

• Kalkulationsstückliste

Exkursion: Stückliste (2)

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Weitere Einsatzmöglichkeiten der Stückliste

[Speth]

Definition Stückliste

Definition laut Gablers Wirtschaftslexikon:

– Eine Stückliste beschreibt die mengenmäßige Zusammensetzung eines Erzeugnisses aus

seinen Einzelteilen. Die Stückliste gibt dabei an, wie viele Mengeneinheiten eines

bestimmten Teils oder einer bestimmten Baugruppe auf untergeordneter

Erzeugnisstrukturebene benötigt werden, um eine Einheit des Erzeugnisses auf

übergeordneter Erzeugnisstrukturebene herzustellen.

Definition laut SAP:

– Ein für den jeweiligen Zweck vollständiges, formal aufgebautes Verzeichnis für einen

Gegenstand, das alle zugehörenden Bestandteile unter Angabe von Bezeichnung, Menge

und Einheit enthält. Die Bestandteile werden als Position bezeichnet.

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Stückliste (generell)

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Aufstellung über die Anzahl von Teilen, die zur Herstellung eines Erzeugnisses benötigt werden

– Teile können Rohstoffe, Hilfsstoffe, Zulieferteile oder Halbfabrikate sein

– Auch zusätzliche Positionen in Stückliste möglich – Dokumente, Texte, ..

– In Prozessindustrie wird der Begriff “Rezept” verwendet

-> bildet Mengenbeziehungen ab Einfaches Fertigprodukt:

5 Zwischenprodukte

8 Rohwaren

Einsatzmenge

( Benz, 2011) ( SAP)

Stücklistentypen

Stücklistentypen laut Gablers Wirtschaftslexikon:

– Baukastenstückliste (einstufige Stückliste): enthält nur die Teile der

nächsttieferen Fertigungsstufe.

– Strukturstückliste (mehrstufige Stückliste): enthält alle Teile über alle

Fertigungsstufen hinweg, die zur Herstellung des übergeordneten Teils

erforderlich sind, in hierarchischer Anordnung nach den Fertigungsstufen.

– Mengenübersichtsstückliste: summarische Aufstellung aller Teile, die in einer

Erzeugnisstruktur vorkommen. Teile, die mehrfach auftreten, werden nur einmal

(mit der Gesamtmenge) aufgeführt.

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Stücklistentypen (generell)

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Stücklistentypen:

– Strukturstückliste

– Mengenstückliste

– Baukastenstückliste

Baukastenstückliste:

– Redundanzfrei

– Elegante Pflege

– Allgemein übliches Stücklistenkonzept

– Andere Stücklisten können aus Baukastenstückliste erzeugt

werden

( nach Benz, 2011)

SAP-Stücklisten

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Anlage grundsätzlich als Baukastenstückliste – dies ist typsich für ERP-Systeme (warum ??)

Bezug zu einem Werk oder konzernweit: Existenz von Werks und Konzernstücklisten

Mehrere Stücklisten pro Material möglich -> Fertigungsversionen (wofür braucht man so etwas ??)

Gültigkeit einer Stückliste vorgebbar (-> Änderungswesen, wofür braucht man so etwas ??)

Positionstypen -> Beschreibung der Art des Materials in der Stückliste

– Für uns ist der Typ i.d.R. “L” = “Lagermaterial”, wir probieren auch die Verwendung von “T” = “Textposition” aus

( Benz, 2011)

Exkursion: Arbeitsplan

Aus der Stückliste ist nur die Komponenten(-strukur) ablesbar, sowie die

Reihenfolge des Zusammenbaus; nicht die detaillierten Arbeitsschritte des

Zusammenbau

Arbeitsplan bildet Grundlage für die detaillierte Kapazitätsbetrachtung und

Kostenkalkulation (da die Zeitdauer der Belegung der Produktionsressourcen

ersichtlich ist)

Prof. Dr. Norbert Ketterer – HS Fulda 11 [Speth]

Exkursion: Kapazitätsbelegungsplanung

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Arbeitsplatz: Schweißerei

Auftrag A: 6 * Untergestell

Auftrag B: 5 * Untergestell

Auftrag C: 7 * Untergestell

10 36 A 10 30 B

10 42 C

[Speth]

Definition Arbeitsplan

Definition laut Gablers Wirtschaftslexikon:

– Aufstellung mit Informationen über die Art, die technologische Reihenfolge der Aktionen

eines jeden Auftrages/Teilauftrages, deren Zeitbedarf (Kapazitätsbedarf ohne

Periodenzuordnung, gemessen in Zeiteinheiten) und die Art der benötigten Kapazitäten

(Maschinen, Werkzeuge, Arbeitskräfte). Häufig werden in den Arbeitsplänen auch

Zusatzangaben über Materialqualitäten, Ausschussvorgaben, Richtzeiten,

Transporthinweise etc. gegeben.

Definition laut SAP:

– Beschreibung eines Fertigungsablaufs zur Herstellung von Werksmaterialien bzw. zur

Erbringung von Leistungen in der Fertigungsindustrie.

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Definition Arbeitsplatz

Definition laut Gablers Wirtschaftslexikon:

– Räumlicher Bereich, in dem der Mensch innerhalb des betrieblichen Arbeitssystems mit

Arbeitsmitteln und -gegenständen zusammenwirkt. Der Arbeitsplatz ist die kleinste

räumliche Struktureinheit eines Betriebs.

Definition laut SAP:

– Organisationseinheit, die festlegt, wo und von wem ein Vorgang ausgeführt werden soll.

– Der Arbeitsplatz hat ein bestimmtes Kapazitätsangebot. Die am oder vom Arbeitsplatz

durchgeführten Arbeiten werden mit Verrechnungssätzen bewertet, die durch die

Kostenstellen und Leistungsarten bestimmt werden. Als Arbeitsplätze können folgende

Einheiten definiert werden:

– Maschinen

– Personen

– Fertigungslinien

– Gewerke (Handwerkergruppe (z.B. Schlosserei))

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Arbeitsplatz und Arbeitsplan

Neben der reinen Produktstruktur ist es notwendig, den Produktionsprozess darzustellen:

– Wo wird das Produkt bearbeitet (Arbeitsplätze)

Womit wird das Produkt bearbeitet (Maschinen und Werkzeuge)

Welche Qualifikation ist hierfür notwendig

– In welcher Reihenfolge finden die Schritte statt (Arbeitsablauf – wird von „Arbeitsplanern“ festgelegt)

– Welche Zeit ist hierfür einzuplanen (Vorgabezeit)

Diese Zeit beeinflusst die Feinplanung der Produkte

Und was wird von der Zeit und der Qualifikation noch beeinflusst ?

– Arbeitsplan beschreibt die Sequenz der Produktionsschritte

Trägt Information über Produktionsschritte und Ressourcen -> Basis für Berechnung der Kapazitäts- und Terminbeziehungen

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Arbeitsplatz

( SAP)

Arbeitsplatz

Ein Arbeitsplatz ist ein Ort der Leistungserbringung für den

Fertigungsprozess

Wichtig für die Charakterisierung eines Arbeitsplatzes:

– Arbeitsplatzart (manuelle, maschinelle oder automatische Bearbeitung)

– Geforderte Qualifikation (bei Bedarf menschlicher Arbeitsleistung)

– Erbringbare Leistungen (z.B. Bohren, Fräsen oder Packen)

– Kapazität (Normalkapazität, Maximalkapazität)

– Rüstzeiten

– Verrechnungssätze für Bearbeitungszeit und Rüstzeit

Falls Arbeitsplätze austauschbar sind -> Zusammenfassung zu

Gruppen sinnvoll

– Vergleichbare Parameter (technisch, Kosten, Standort)

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SAP-Arbeitsplätze

Immer Anlage pro Werk

Arbeitsplatzart muss

angegeben werden

Sichtenkonzept zur

Abbildung verschiedener

Datenbereiche

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( Benz, 2011)

Sichten des Arbeitsplatzes

Grunddaten

– Generelle Daten: Verantwortlicher, Standort

– Arbeitsplanorganisationsdaten: Verwendung in Plänen, Vorgabewerte (Werte, die im Arbeitsplan für diesen

Arbeitsplatz zu pflegen sind)

Vorschlagswerte

– Arbeitsplandaten: Daten, die vom Arbeitsplatz als Vorschlag in den Arbeitsplan kopiert werden

Kapazität & Terminierung

– Technische Information: Formeln zur Berechnung des Kapazitätsbedarfs sowie der Durchführungszeit, Betriebszeiten

des Arbeitsplatzes und Schichtmodelle

Kalkulations & Personalsystemdaten:

– Organisatorische Information: Angabe der Leitungsart, die am Arbeitsplatz erbracht wird, Angabe der Kostenstelle

Hierarchie:

– Spezifikation, mit welchen Arbeitsplätzen der Arbeitsplatz zusammengefasst werden kann

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Arbeitspläne

Dokumente des Herstellungsprozesses die dem Werker vorgeben, wie ein

Fertigungsauftrag abzuarbeiten ist

Vorgabewerte sowie Ressourceninformation bilden Basis für Produktionsplanung,

Erzeugniskalkulation, Entlohnung

Korrekte Vorgabewerte sind betrieblich sehr wichtig:

– Beeinflussung der planbaren Auslastung der Betriebsmittel

– Grundlage für Kalkulation der Kosten/ Entlohnung der Beschäftigten

– Typische Methoden: Messung von Ist-Zeiten, Verfahren vorbestimmter Zeiten (Basis:

minimale Abläufe), Simulation, Analogieschlüsse (Basis: ähnliche Produkte)

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Arbeitspläne in SAP

Wichtige Arbeitsplantypen:

– Standardarbeitsplan -> materialunabhängig

– Normalarbeitsplan -> materialabhängig, auftragsunabhängig, mehrere pro Material möglich (-> Fertigungsversionen)

Nutzung:

– Standardarbeitspläne

Vorlagen für Arbeitsplanerstellung

Referenz für Strukturen von Normalarbeitsplänen

Bestimmte Pflegeschritte können standardisiert/ zentralisiert werden

– Normalarbeitsplan

Grundlage für Kapazitätsauswertunge

Grundlage für Terminierung

Grundlage für vorgangsbezogene Produktkalkulation

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Beispiel:

Beschreibung der Vorgänge des

„Packens“ in Standardarbeitsplan &

Nutzung als Referenz

( Benz, 2011)

Folgentypen

Physischer Produktionsprozess ist nicht immer an genau eine Maschinensequenz

gekoppelt

– Alternative Maschinen, Alternative Sequenz von Maschinen

– Parallele Arbeit auf anderen Maschinen

Abbildung im Arbeitsplan: alternative Folge/ parallele Folge

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bildet zeitliche

Unterschiede ab

Vorgang

50

( Benz, 2011)

Vorgänge

Vorgangstext („was wird getan“)

Spezifikation des Arbeitsplatzes

Vorgabezeiten

Materialkomponenten (optional)

– Wofür kann man das benutzen ?

Fertigungshilfsmittel

(Werkzeuge)

Sonstige (Ereignispunkte,

Prüfmerkmales, ..)

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( Benz, 2011)