Kapitel 5 Die Phillipskurve - fiwi.econ.uni-muenchen.de II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 4...
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Der empirische Befund in den 60er Jahren
Diese negative Beziehung zwischen Inflationsrate und Arbeitslosenquote bezeichnet man als Phillipskurve.
In der betrachteten Periode wurde in den USA eine niedrige Arbeitslosigkeit typischerweise von hoher Inflation begleitet; hohe Arbeitslosigkeit war normalerweise mit niedriger Inflation verbunden.
Inflation und Arbeitslosigkeit in den Vereinigten Staaten, 1900-1960
▲: 1931-1939
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Die obige Gleichung stellt das aggregierte Angebot aus Kapitel 4 dar. Diese Gleichung kann umgeschrieben werden, um eine Beziehung zwischen Inflation, erwarteter Inflation und Arbeitslosigkeit zu erhalten.
1eP P ( )F(u,z )= + μ
1F(u,z ) u z= − α +
Zunächst nehmen wir eine spezifischen Form für die Funktion F an:
( )( )1 1eP P u z= + μ − α +
Eingesetzt in obige Gleichung:
aus der Lohnsetzungs-gleichung: W=PeF(u,z)
α…Verhandlungsmacht der Arbeitnehmer
Inflation, erwartete Inflation und Arbeitslosigkeit
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Inflation, erwartete Inflation und Arbeitslosigkeit
Nach einigen Rechenschritten gelangt man von obiger Gleichung zu der untenstehenden Beziehung zwischen Inflation π, erwarteter Inflation πe und Arbeitslosigkeit u gelangt:
( )e z uπ = π + μ + − α
( )( )1 1eP P u z= + μ − α +
1 1
1 1
mit und e
eP P P PP P
− −
− −
− −π = π =
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Inflation, erwartete Inflation und Arbeitslosigkeit
Diese Gleichung besagt:Ein Anstieg der erwarteten Inflation πe führt zu einem Anstieg der tatsächlichen Inflation π.
• Erklärung: Wenn die Lohnsetzer ein höheres Preisniveau erwarten, dann setzen sie auch einen höheren Nominallohn, um den angestrebten Reallohn zu erreichen. Dies führt zu höheren Produktionskosten und damit zu einem höheren Preisniveau. Dies ist gleichzusetzen mit einer höheren Inflationsrate, da das Preisniveau der Vorperiode P-1 gegeben ist:
( )e z uπ = π + μ + − α
1 1
1 1
und e
eP P P PP P
− −
− −
− −π = π =
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Inflation, erwartete Inflation und Arbeitslosigkeit
Bei gegebener erwarteter Inflation πe führt ein Anstieg des Gewinnaufschlags μ oder ein Anstieg der Sammelvariable z zu einem Anstieg der Inflation π.• Erklärung: Wieder steigt das Preisniveau P, indem Lohn-
und Preissetzungsverhalten (siehe Kap.6) beeinflusst werden.
Bei gegebener erwarteter Inflation πe führt ein Anstieg der Arbeitslosigkeit u zu einem Rückgang der Inflation π.• Erklärung: Höhere Arbeitslosigkeit führt zu einem
niedrigeren Nominallohn. Daraus resultiert ein niedrigeres Preisniveau P.
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Inflation, erwartete Inflation und Arbeitslosigkeit
Will man sich mit der Inflation, der erwarteten Inflation oder der Arbeitslosigkeit auf ein spezielles Jahr beziehen, so müssen in obige Gleichung Zeitindizes eingefügt werden:
( )e z uπ = π + μ + − α
( )et t t
z uπ = π + μ + − α
Die Variablen πt, πet und ut beziehen sich auf die
Inflation, die erwartete Inflation und die Arbeitslosigkeit des Jahres t. μ und z werden als konstant angenommen, da diese Variablen durch die strukturellen Bedingungen der Volkswirtschaft vorgegeben sind.
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Wir nehmen an, dass πte = 0 (was der durchschnittlichen
Inflationsrate in der Zeit vor 1960 entsprach) gilt:( )
t tz uπ = μ + − α
Diese Gleichung entspricht exakt der negativen Beziehung zwischen Arbeitslosigkeit und Inflation, die die Ökonomen Phillips (1958) für Großbritannien und Solow und Samuelson (1960) für die Vereinigten Staaten fandenLohn-Preis-Spirale:
Niedrige Arbeitslosigkeit führt zu einem hohen Nominallohn.Aufgrund höherer Produktionskosten erhöhen die Unternehmen ihre Preise.Wegen des Anstiegs des Preisniveaus verlangen die Beschäftigten wiederum höhere Nominallöhne, woraus wieder höhere Preise resultieren, usw.
Die Phillipskurve
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Wirtschaftspolitische Bedeutung
Die ursprüngliche Phillips-Kurve ergibt einen dauerhaften „Trade-off“ zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit. Die Brisanz dieses Modells lag darin, dass viele Regierungen später davon ausgingen, sie könnten eine beliebige Kombination von Arbeitslosigkeit und Inflation realisieren.
Helmut Schmidt: „Mir scheint, daß das Deutsche Volk –zugespitzt – 5% Preisanstieg eher vertragen kann, als 5% Arbeitslosigkeit.“ - Süddeutsche Zeitung, 28. Juli 1972, S. 8
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Weiterentwicklungen
Vor 1970 bildet die Phillipskurve den Zusam-menhang zwischen Inflation und Arbeitslosig-keit erstaunlich gutab. Ein Rückgang der Arbeitslosenquote gehtmit einem Anstieg der Inflationsrate einher.
Inflation und Arbeits-losigkeit in Deutsch-land, 1959-1970
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Weiterentwicklungen
Nach 1970 bricht der stabile Zusammen-hang zwischen Inflation und Arbeits-losigkeit weitgehend zusammen.
Inflation und Arbeits-losigkeit in Deutsch-land, 1962-2004
-1
0
1
2
3
4
5
6
7
8
0 2 4 6 8 10Arbeitslosenquote in %
Infla
tions
rate
in %
1970
1978
1982
1987
1973
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Weiterentwicklungen
Die negative Beziehung zwischen Arbeitslosigkeit und Inflation bestand während der 60er Jahre, verschwand danach aber aus zwei Gründen:
1. Starker Anstieg des Ölpreises in den 70er Jahren• Die Unternehmen erhöhten ihre Preise relativ zu den gezahlten
Löhnen, der Gewinnaufschlag μ stieg an. Somit stiegen die Preise und die natürliche Arbeitslosenquote; das Produktionsniveau sank.
2. Eine Änderung der Erwartungsbildung der Lohnsetzer aufgrund einer veränderten Inflationsentwicklung• In der Zeit vor 1960 schwankten die Inflationsraten um Null
herum (⇒ πte = 0 war eine plausible Annahme bei der
Lohnsetzung).• Die Inflationsrate nahm im Laufe der 60er Jahre regelmäßig
positive Werte an und zeigte ein hohes Maß an Persistenz. Somit wurde es wahrscheinlicher, dass auf eine hohe Inflationsrate in einem bestimmten Jahr eine hohe Inflationsrateim nächsten Jahr folgte.
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Inflationsrate in den USA (1915-2008)
Source: Reuters EcoWin
15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 00 05
in %
-20
-15
-10
-5
0
5
10
15
20
25
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Inflationsrate in Deutschland (1948-2008)
Source: Reuters EcoWin
50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 00 05
in %
-10.0
-7.5
-5.0
-2.5
0.0
2.5
5.0
7.5
10.0
12.5
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Die Bildung von Erwartungen
Angenommen, die Erwartungen der Inflation werden folgendermaßen gebildet:
Der Parameter θ gibt an, wie stark die Inflationsrate der letzten Periode πt-1 bei der Bildung der erwarteten Inflationsrate πt
e berücksichtigt wird.In der Zeit vor den 60er Jahre lag θ nahe 0 (⇔ πt
e = 0). Der Wert von θ nahm nach den 60er Jahren einen Wert nahe 1 an. Somit haben die Menschen anscheinend angenommen, dass die diesjährige Inflationsrate gleich der des Vorjahres sein würde.
1et t −
π = θπ
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Die Bildung von Erwartungen
Wenn θ = 0 ist, dann erhält man die ursprüngliche Phillipskurve, also eine Beziehung zwischen der Inflationsrate und der Arbeitslosenquote :
( ) ( ) 1
et ttt t
z u z u−
π = + μ + − α = + μ + − απ θπ
Wenn θ positiv ist, dann hängt die Inflation sowohl von der Arbeitslosenquote als auch von der letztjährigenInflationsrate ab:
( ) t t
z uπ = μ + − α
( )1t t tz u
−π = θπ + μ + − α
Wenn θ = 1 ist, wird die Beziehung zu:( )1t t t
z u−
π − π = μ + − α
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Die Bildung von Erwartungen
Wenn θ = 1 ist, dann beeinflusst die Arbeitslosenquote nicht die Höhe der Inflationsrate, sondern die Veränderung der Inflationsrate.Somit verschwand in den 70er Jahren die einfache Beziehung zwischen Arbeitslosenquote und Inflationsrate. Es entstand aber ein neuer Zusammenhang: Die Beziehung zwischen der Arbeitslosenquote und der Veränderung der Inflationsrate.
( )1t t tz u
−π − π = μ + − α
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Die Bildung von Erwartungen
Im betrachteten Zeitraum besteht in beiden Volks-wirtschaften eine negative Beziehung zwischen der Arbeitslosenquote und der Veränderung der Inflationsrate.
Veränderungen der Inflationsrate und Arbeitslosenquote in Deutschland und den USA, 1980-1997
Regressionsgerade für Deutschland (rote Linie): 1
1 6 0 3t t t
, % , u−
π − π = −
Regressionsgerade für die USA (schwarze Linie): 1 5 1 0 8t t t, % , u−π − π = −
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Die Bildung von Erwartungen
Die ursprüngliche Phillipskurve:
Die modifizerte Phillipskurve (auch als um Erwartungen erweiterte oder akzelerierende Phillipskurve bezeichnet):
( )1t t tz u
−π − π = μ + − α
( )t tz uπ = μ + − α
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Phillipskurve und natürliche Arbeitslosenquote
Friedman und Phelps stellten den Trade-off zwischen Arbeitslosigkeit und Inflation (ursprüngliche Phillipskurve) in Frage.
Sie argumentierten, dass die Arbeitslosenquote nicht dauerhaft unter ein bestimmtes Niveau fallen kann, ein Niveau, dass sie die “natürliche Arbeitslosenquote” nannten.Als Grund führten sie an, dass die Privaten die zukünftige Inflation nicht dauerhaft Fehleinschätzen könnten (sie unterliegen nicht der sog. “Geldillusion”) und dass deshalb mittel- bis langfristig der Trade-off verschwinden müsste.
Die natürliche Arbeitslosenquote ist diejenige Arbeitslosenquote, die auftritt, wenn die tatsächliche Inflationsrate der erwarteten entspricht.
( ) 0et t n n
zz u u μ +π = π ⇒ = μ + − α ⇒ =
α
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Die Gleichung verdeutlicht, dass wir die Phillipskurve auch als eine Beziehung zwischen der tatsächlichen Arbeitslosenquote ut, der natürlichen Arbeitslosenquote un und der Veränderung der Inflationsrate auffassen können.
Phillipskurve und natürliche Arbeitslosenquote
n n
zu z uμ += ⇒ μ + = α
α( ) e e
t t t t t n tz u u uπ = π + μ + − α ⇒ π − π = α − α
( ) 1t t t nu u
−π − π = −α −
Schließlich nehmen wir an, dass πt-1 eine gute Näherung für πt
e ist:
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Die obige Gleichung zeigt einen alternativen Weg auf, um über die natürliche Arbeitslosigkeit nachzudenken:
Die natürliche Arbeitslosenquote ist die Arbeitslosenquote, die nötig ist, um die Inflationsrate konstant zu halten. Sie wird auchNonaccelerating inflation rate of unemployment (NAIRU) gennant.
( ) 1t t t nu u
−π − π = −α −
Phillipskurve und natürliche Arbeitslosenquote
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Berechnung der NAIRU (1980-1997)
aus der geschätzten Phillipskurve als Schnittpunkte der negativ geneigten Regressionslinie im u-π-Diagramm mit der u-Achse (wo also πt = πt
e = πt-1)
1Regressionsgerade für Deutschland: 1 6 0 3
1 6 5 30 3
t t t
n
, % , u, %u , %
,
−π − π = −
⇒ = =
1Regressionsgerade für die USA: 5 1 0 85 1 6 40 8
t t t
n
, % , u, %u , %,
−π − π = −
⇒ = =
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Die Faktoren, welche die natürlichen Arbeitslosenquote beeinflussen, unterscheiden sich von Land zu Land. Daher gibt es keinen Grund anzunehmen, dass alle Länder die gleiche natürliche Arbeitslosenquote aufweisen.
n
zu μ +=
α
Länderunterschiede in der natürlichen Arbeitslosenquote
Erweiterungen
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Veränderungen der natürlichen Arbeitslosenquote im Zeitverlauf
In der obigen Gleichung müssen die Terme μ und z nicht konstant sein, sondern können sich im Zeitverlauf ändern. Das führt dazu, dass sich auch die natürliche Arbeitslosenquote ändert.Eine hohe Arbeitslosenquote reflektiert nicht unbedingt eine hohe natürliche Arbeitslosenquote.
Wenn die Inflation z.B. schnell sinkt, dann ist das ein Indiz dafür, dass die tatsächliche Arbeitslosenquote über dem natürlichen Niveau liegt.Ist die Inflation dagegen stabil, dann entspricht die tatsächliche Arbeitslosenquote ungefähr der natürlichen.
( )1t t tz u
−π − π = μ + − α
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Länderunterschiede in der natürlichen Arbeitslosenquote
USA 1962-2005Phillipskurve recht stabil über die Zeit hinweg
natürliche Arbeits-losenquote liegt bei ungefähr 6%Steigung der Phillips-kurve liegt bei -0,64(beachte den unterschiedlichen Zeitraum im Vergleich zur Regression von vorhin)
pit - pt-1 = 3.81 -0.64ut
-5.0
-4.0
-3.0
-2.0
-1.0
0.0
1.0
2.0
3.0
4.0
5.0
0 2 4 6 8 10
Arbeitslosenquote in %
Ver
ände
rung
der
Infla
tions
rate
in P
roze
ntpu
nkte
n
AVWL II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 27
Länderunterschiede in der natürlichen Arbeitslosenquote
USA 1962-2005bei genauerem Hinsehen ergeben sich dennoch Veränderungen über die Zeit
in den 60er Jahren lag die natürliche Arbeits-losenquote bei nur etwa 5%außerdem war die Steigung der Phillips-kurve geringfügig höher
1962-1971:pit - pit-1 = 3.58 -0.70ut
-5.0
-4.0
-3.0
-2.0
-1.0
0.0
1.0
2.0
3.0
4.0
5.0
0 2 4 6 8 10
Arbeitslosenquote in %
Ver
ände
rung
der
Infla
tions
rate
in P
roze
ntpu
nkte
n
AVWL II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 28
Länderunterschiede in der natürlichen Arbeitslosenquote
USA 1962-2005bei genauerem Hinsehen ergeben sich dennoch Veränderungen über die Zeit
in den 70/80er Jahren erhöhte sich die natürliche Arbeits-losenquote auf etwa 7%außerdem wurde die Phillipskurve deutlich steiler
1973-1989:pit - pit-1 = 9.97 -1.42ut
-5.0
-4.0
-3.0
-2.0
-1.0
0.0
1.0
2.0
3.0
4.0
5.0
0 2 4 6 8 10
Arbeitslosenquote in %
Ver
ände
rung
der
Infla
tions
rate
in P
roze
ntpu
nkte
n
AVWL II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 29
Länderunterschiede in der natürlichen Arbeitslosenquote
USA 1962-2005bei genauerem Hinsehen ergeben sich dennoch Veränderungen über die Zeit
in den 90er Jahren ist die natürliche Arbeits-losenquote wieder etwas zurückgegangenaußerdem wurde die Steigung der Phillips-kurve deutlich flacher
1990-2005:pit - pit-1 = 2.0 -0.38ut
-5.0
-4.0
-3.0
-2.0
-1.0
0.0
1.0
2.0
3.0
4.0
5.0
0 2 4 6 8 10
Arbeitslosenquote in %
Ver
ände
rung
der
Infla
tions
rate
in P
roze
ntpu
nkte
n
AVWL II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 30
Länderunterschiede in der natürlichen Arbeitslosenquote: USA
natürliche Arbeitslosenquote ArbeitslosenquoteSource: Reuters EcoWin
70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08
in P
roze
nt
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
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Länderunterschiede in der natürlichen Arbeitslosenquote
Deutschland 1962-2004Verschiebung der Phillipskurve nach rechts
natürliche Arbeits-losenquote hat sich erhöhtSteigung der Phillips-kurve ist zurück-gegangen (sie ist flacher geworden)
-2.5
-2.0
-1.5
-1.0
-0.5
0.0
0.5
1.0
1.5
2.0
2.5
0 2 4 6 8 10
Arbeitslosenquote in %
Ver
ände
rung
der
Infla
tions
rate
in P
roze
ntpu
nkte
n 19711980 1989
2000
AVWL II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 32
Länderunterschiede in der natürlichen Arbeitslosenquote
1962-1973:pit - pt-1 = 1.9 - 1.8ut
-2.5
-2.0
-1.5
-1.0
-0.5
0.0
0.5
1.0
1.5
2.0
2.5
0 2 4 6 8 10 12
Arbeitslosenquote in %
Ver
ände
rung
der
Infla
tions
rate
in P
roze
ntpu
nkte
n
Deutschland 1962-2004Verschiebung der Phillipskurve nach rechts
natürliche Arbeits-losenquote hat sich erhöht (un ≈ 1%)Steigung der Phillips-kurve ist zurück-gegangen (sie ist flacher geworden)
AVWL II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 33
Länderunterschiede in der natürlichen Arbeitslosenquote
1974-1980:pit - pt-1 = 2.8 - 0.9ut
-2.5
-2.0
-1.5
-1.0
-0.5
0.0
0.5
1.0
1.5
2.0
2.5
0 2 4 6 8 10 12
Arbeitslosenquote in %
Ver
ände
rung
der
Infla
tions
rate
in P
roze
ntpu
nkte
n
Deutschland 1962-2004Verschiebung der Phillipskurve nach rechts
natürliche Arbeits-losenquote hat sich erhöht (un ≈ 3%)Steigung der Phillips-kurve ist zurück-gegangen (sie ist flacher geworden)
AVWL II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 34
Länderunterschiede in der natürlichen Arbeitslosenquote
1981-1995:pit - pt-1 = 4.1 - 0.7ut
-2.5
-2.0
-1.5
-1.0
-0.5
0.0
0.5
1.0
1.5
2.0
2.5
0 2 4 6 8 10 12
Arbeitslosenquote in %
Ver
ände
rung
der
Infla
tions
rate
in P
roze
ntpu
nkte
n
Deutschland 1962-2004Verschiebung der Phillipskurve nach rechts
natürliche Arbeits-losenquote hat sich erhöht (un ≈ 6%)Steigung der Phillips-kurve ist zurück-gegangen (sie ist flacher geworden)
AVWL II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 35
Länderunterschiede in der natürlichen Arbeitslosenquote
Deutschland 1962-2004Verschiebung der Phillipskurve nach rechts
natürliche Arbeits-losenquote hat sich erhöht (un ≈ 9%)Steigung der Phillips-kurve ist zurück-gegangen (sie ist flacher geworden)
1996-2004:pit - pt-1 = 1.5 - 0.17ut
-2.5
-2.0
-1.5
-1.0
-0.5
0.0
0.5
1.0
1.5
2.0
2.5
0 2 4 6 8 10 12
Arbeitslosenquote in %
Ver
ände
rung
der
Infla
tions
rate
in P
roze
ntpu
nkte
n
AVWL II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 36
Länderunterschiede in der natürlichen Arbeitslosenquote: Deutschland
natürliche Arbeitslosenquote Arbeitslosenquote (vor 1991) ArbeitslosenquoteSource: Reuters EcoWin
70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08
in P
roze
nt
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
AVWL II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 37
Länderunterschiede in der natürlichen Arbeitslosenquote: Japan
natürliche Arbeitslosenquote ArbeitslosenquoteSource: Reuters EcoWin
70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08
in P
roze
nt
0
1
2
3
4
5
6
7
8
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11
AVWL II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 38
Hohe Inflation und Phillipskurve
Die Beziehung zwischen Arbeitslosigkeit und Inflation ändert sich mit dem Niveau und der Persistenz der Inflation. Die Evidenz aus Ländern mit hoher Inflation bestätigt dies.Mit steigender Inflation nimmt auch die Variabilität der Inflation zu.Auch die Form der Lohnabschlüsse ändert sich mit dem Inflationsniveau: Je höher die Inflationsrate, desto kürzer werden die Zeiträume, für die die Nominallöhne festgelegt werden.Andere Möglichkeit: Lohnindexierung. Dabei werden die Löhne automatisch mit der aktuellen Inflation erhöht.
AVWL II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 39
Hohe Inflation und Phillipskurve
Ein Teil λ der Lohnverträge sei indexiert. Der Anteil (1-λ) sei nicht indexiert.Dann wird aus :
Der eine Teil der Verträge reagiert auf πt, während der nicht-indexierte Teil auf πe
t reagiert.Es wird angenommen, dass gilt:Wenn λ = 0, werden alle Löhne auf Basis der erwarteten Inflation (gleich der letztjährigen) gesetzt:
1et tπ π −=
1 et t t t n
[ ( ) ] (u u )π = λπ + − λ π − α −
1t t t n(u u )
−
et t t n
(u u )π − π = −α −
π − π = −α −
AVWL II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 40
Hohe Inflation und Phillipskurve
Wenn λ positiv ist, dann gilt:
Diese Gleichung kann verdeutlicht: Je höher der Anteil der indexierten Lohnverträge, also je höher λ ist, desto größer ist der Effekt von Arbeitslosigkeit auf die Änderung der Inflation. Wenn λ nahe bei 1 ist, dann können bereits kleine Änderung der Arbeitslosigkeit zu hohen Schwankungen der Inflation führen.
1 1t t t n(u u )
( )−
απ − π = − −
− λ