Kennzahlen im Gebäudemanagement

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Kennzahlen im Gebäudemanagement ATA-Tagung am 05.04.2013 in Konstanz Horst Bauer RWTH Aachen Goethe-Universität Frankfurt am Main Georg-August-Universität Göttingen Leibniz Universität Hannover Forschungszentrum Jülich TU Kaiserslautern Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Johannes Gutenberg-Universität Mainz Carl-von Ossietzky-Universität Oldenburg

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Kennzahlen im Gebäudemanagement

ATA-Tagung am 05.04.2013 in Konstanz

Horst Bauer

RWTH Aachen

Goethe-Universität Frankfurt am Main

Georg-August-Universität Göttingen

Leibniz Universität Hannover

Forschungszentrum Jülich

TU Kaiserslautern

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Carl-von Ossietzky-Universität Oldenburg

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Ziel: Die wichtigsten Kennzahlen für das Gebäudemanagement definieren

• für die Leitungsebene

• steuerungsrelevante Kennzahlen, ggf. Berichtskennzahlen

Mitwirkende: 9 Hochschulen und ein Forschungszentrum, HIS

Themenfelder zunächst: • Instandhaltung/Anlagenmanagement

• Energiecontrolling und Medienversorgung

• Flächenmanagement

Projektrahmen

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Kennzahlen ersetzen intuitive Urteile durch nachprüfbare Daten. Sie schaffen eine Vergleichsbasis und erlauben damit objektive Vergleiche:

• über die Zeit

• mit anderen (Benchmarking)

• mit Soll-Werten (Plan-Werten)

Sie präzisieren Ziele und erlauben die Beurteilung der Zielerreichung.

Wenn man keine Ergebnisse misst, kann man Erfolg nicht von Misserfolg unterscheiden.

(Osborne/Gaebler, Reinventing Government, 1992)

Bedeutung von Kennzahlen

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Eine Kennzahl muss eine sinnvolle Messgröße zur Zielerreichung darstellen, mit folgenden Eigenschaften:

• direkt beeinflussbar

• verständlich

• aktuell, rechtzeitig

• eindeutig, anreizverträglich (nicht manipulationsanfällig)

• valide

• relevant

• vergleichbar

Die benötigten Daten müssen • schnell (mit wenig Zeitaufwand) und

• einfach (mit geringem Arbeitsaufwand) ermittelbar sein

Anforderungen an Kennzahlen

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Eine Auswahl sinnvoller Kennzahlen erfolgt • ausgewogen, über alle signifikanten Bereiche einer Organisation

• ausgerichtet an den Zielen

Zuerst müssen die Ziele feststehen

Auswahl von Kennzahlen

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Ziel: Nachweis des bedarfsgerechten und wirtschaftlichen Umgangs mit dem Immobilienbestand/Flächenbestand

• Unterziel: Überprüfung von bestehenden Flächenzuweisungen (Soll/Ist-Vergleich)

• Kennzahl: Flächenauslastung pro Fakultät

Ziel: Optimale Auslastung der vorhandenen Lehr- und Veranstaltungsflächen

• Unterziel: Erreichen einer optimalen und variablen Flächenauslastung

• Kennzahl: Auslastung der Seminar- und Hörsäle (Verhältnis tatsächliche Nutzung zu möglicher Nutzung)

Ergebnisse: Flächenmanagement

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Auslastung • [%] bezogen auf 60 h/Woche für Hörsäle und Seminarräume (1-2 mal

p.a. erheben, bei 1x p.a. im Wintersemester)

Flächenbestand • Bürofläche je Professur (unter Berücksichtigung v. Drittmittelprojekten)

• Bürofläche je VZÄ (Professoren, wiss. Mitarbeitende, Verwaltungspersonal; RNA-Definition nach HIS)

• Kapazitätswirksame Fläche je Studienplatz sowie je Studierenden (VZÄ) in der Regelstudienzeit (im Durchschnitt der letzten 10 Jahre; Bachelor und Master) (jeweils je Fach bei einem definierten Fächerkatalog)

Kosten • Baukosten je m² (nach Bauministerkonferenz)

• Betriebskosten je m² NGF (s. HIS-Benchmarking)

• Bewirtschaftungskosten/Landes-Zuwendung f. Bewirtschaftungskosten

Ergebnisse: Flächenmanagement

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Datenermittlung

Ergebnisse: Flächenmanagement

Nutzungs-zeit 77 %

Leerstand23 %

Gebäude Raumstunden-angebot pro

Woche

Auslastung [%]

Leerstand [%]

Räume 30<x 70 74 % 26 %

Räume 30<x<60 70 81 % 19 %

Räume 60<x<100 70 77 % 23 %

Räume x>100 70 80 % 20 %

Gesamt 77 % 23 %

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Durchschnittliche Verweildauer eines Auftrags • Anteil der Aufträge, die innerhalb von 7 Tagen erledigt sind [%]

Qualitätsstandards • Kundenbefragung (etwa alle 3-5 Jahre)

Wirtschaftlichkeit • Kosten je m²; getrennt nach

1. Bedienen, Inspektion, Wartung und

2. Instandsetzung

• Instandhaltungsquote: Kosten/WBW (Wiederbeschaffungswert)

• Stundenverrechnungssatz:

1. Vergleich von Organisationen: Vollkosten je theoret. Sollstunden

2. Ermittlung der tatsächlichen Gebäudekosten: Vollkosten je tatsächl. Stunden

3. Make or Buy Entscheidung: Teilkosten: operative PK je tatsächliche Stunden

Ergebnisse: Instandhaltungsmanagement

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Kennwerte

Ergebnisse: Energiecontrolling, Medienversorgung

Verbrauchskennwert Kostenkennwert Spezifische Kosten CO2- Emissions-kennwert Wärme Kälte Strom Wasser Wärme Kälte Strom Wasser Wärme Kälte Strom Wasser

Ab-wasser

kWh/ m²

kWh/ m²

kWh/ m²

m³/m² €/m² €/m² €/m² €/m³ €/

MWh

€/ MWh

ct/ kWh

€/m³ €/m³ kg/

kWh kg/m²

X X (X) X X (X) X X (X) X X

Anmerkungen: 1. Bezugsfläche ist jeweils die Nettogrundfläche (NGF).

2. Basis für die Kennwertbildung ist die gebäudescharfe Erfassung

3. Kennwerte sind jeweils auf das Kalenderjahr bezogen

4. Wärmekennwerte mit Hilfe der Jahresgradtagzahlen witterungsbereinigt

5. „X“ bedeutet: Kennwert wird bereits genutzt

6. Teilkennwerte für Raumheizung, Warmwasser und Prozesswärme nicht vorgesehen

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Datenermittlung

Ergebnisse: Energiecontrolling, Medienversorgung

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Datenermittlung: Erkenntnisse • Stand des Ausbaus der gebäudescharfen Verbrauchserfassung sehr

unterschiedlich

• Geeignet sind nur Energieverbrauchs-Kennwerte. In den Kosten-Kennwerten sind große Unterschiede aufgrund des ausgeführten Anlagenkonzepts, der Lage des Standortes, der Energiebezugsstruktur, der Energieverträge usw. enthalten.

• Unterschiedliche Nutzungen können zu erheblich abweichenden Energiekennzahlen führen. Aus diesem Grund sollten nur Gebäude gleicher bzw. ähnlicher Nutzung mit Hilfe von Kennzahlen beurteilt werden. Mit Hilfe des Bauwerkszuordnungskatalogs kann eine Kategorisierung nach Gebäudenutzung vorgenommen werden.

• Zur Vermeidung einer Verzerrung der Ergebnisse wird auf die Ermittlung der Verbrauchskennwerte in der Gesamtbilanz der Einrichtungen verzichtet ?????????????????????????????????????

Ergebnisse: Energiecontrolling, Medienversorgung

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Einbeziehung weiterer Aufgabenbereiche • Infrastrukturelles Gebäudemanagement

• Information und Kommunikation (passive Komponenten der IT-Infrastruktur, Telefonzentrale)

• Kaufmännisches Gebäudemanagement

• Planen und Bauen

• Arbeitssicherheit, Umwelt- und Gesundheitsschutz (inkl. Entsorgung)

(Weiterführung der) Datenerhebung und Benchmarking • Insbesondere bei Energiecontrolling und Medienversorgung

Ausblick

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| 15 HIS-Benchmarking Gebäudemanagement – Datenauswertung 19.01.09

Ralf Tegtmeyer

[email protected]

Tel.: 0511/1220-367

www.his.de/hochschulinfrastruktur