KHM LOGO MEDIUM 20-50mm 4C CMYK · 2015-08-14 · absolvierte das Wiener Max Reinhardt Seminar. Er...

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GANYMED DREAMING Eine neue Inszenierung von Jacqueline Kornmüller Ab Herbst 2015 im Kunsthistorischen Museum Nach GANYMED BOARDING (2010/11) und GANYMED GOES EUROPE (2013/14) starten das Kunsthistorische Museum und „wenn es soweit ist“ unter der Leitung von Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf im kommenden Herbst das nächste große Projekt: GANYMED DREAMING begibt sich auf eine literarische und musikalische Reise durch die Gemäldegalerie. An 12 Abenden erwecken SchauspielerInnen, MusikerInnen und TänzerInnen die Bilder zum Leben. 7 musikalische Kompositionen und 6 literarische Texte, inspiriert von Meisterwerken der Gemäldegalerie, werden direkt vor den Gemälden aufgeführt und eröffnen so neue Sichtweisen auf Alte Meister. Mit dabei ist diesmal unter anderen die Star-Sopranistin Angelika Kirchschlager, die sich über ein Libretto von Martin Pollack und die Musik von Johanna Doderer der „weiblichen Seite“ Wladimir Putins nähert. Das Bläserensemble Federspiel lässt sich bei seinem Beitrag vor Lukas Cranachs Hirschjagd vom Thema der Treibjagd inspirieren. Weitere musikalische

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GANYMED DREAMING

Eine neue Inszenierung von Jacqueline Kornmüller Ab Herbst 2015 im Kunsthistorischen Museum Nach GANYMED BOARDING (2010/11) und GANYMED GOES EUROPE (2013/14) starten das Kunsthistorische Museum und „wenn es soweit ist“ unter der Leitung von Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf im kommenden Herbst das nächste große Projekt: GANYMED DREAMING begibt sich auf eine literarische und musikalische Reise durch die Gemäldegalerie. An 12 Abenden erwecken SchauspielerInnen, MusikerInnen und TänzerInnen die Bilder zum Leben. 7 musikalische Kompositionen und 6 literarische Texte, inspiriert von Meisterwerken der Gemäldegalerie, werden direkt vor den Gemälden aufgeführt und eröffnen so neue Sichtweisen auf Alte Meister. Mit dabei ist diesmal unter anderen die Star-Sopranistin Angelika Kirchschlager, die sich über ein Libretto von Martin Pollack und die Musik von Johanna Doderer der „weiblichen Seite“ Wladimir Putins nähert. Das Bläserensemble Federspiel lässt sich bei seinem Beitrag vor Lukas Cranachs Hirschjagd vom Thema der Treibjagd inspirieren. Weitere musikalische

Beiträge kommen vom italienischen Pianisten Marino Formenti, der zu einem Bildnis von Lorenzo Lotto ein Liebeslied spielt, und vom Streicherduo Catch-Pop String-Strong mit einer Performance vor Giordanos Erzengel Michael. Das Wiener Musikduo Die Strottern sind wieder mit dabei und nähern sich diesmal anhand eines Veronese-Bildes dem Typus des alternden Bel Ami. Der weißrussische Autor Viktor Martinowitsch – dessen Roman Paranoia in seiner Heimat verboten wurde – und Schauspieler Peter Wolf suchen in der Gemäldegalerie den „besten Ort auf Erden“. Burgtheater-Ikone Sylvie Rohrer interpretiert einen Text von Franz Schuh und die ungarische Schauspielerin Dorka Gryllus – bekannt u.a. aus der TV-Verfilmung von Der Metzger – spielt vor Vermeers Malkunst eine Belästigungsszene, geschrieben vom englischen Dramatiker Martin Crimp. Eine Performance zum aktuellen Thema Flucht tanzen und singen Emmanuel Obeya (Sänger der Band Sofa Surfers) und Esther Balfe vor dem Bildnis Traum des hl. Josef. Das Titelmotto „träumen“ spielt auch in der Tanzperformance von Maria Teresa Tanzarella vor Sofonisba Anguissolas Selbstbildnis die Hauptrolle.

Catch-Pop String-Strong © Foto: Helmut Wimmer

DIE STATIONEN

THE ART OF PAINTING MARTIN CRIMP zu Die Malkunst von JOHANNES VERMEER es spielt DORKA GRYLLUS BLAU DANIEL UCHTMANN zu dem verschollenen Frühling aus dem Jahreszeitenzyklus von PIETER BRUEGEL D. Ä. es spielt DAVID DJURIC BEL AMI KLEMENS LENDL und DAVID MÜLLER zu Opfertod des Marcus Curtius von VERONESE es spielen DIE STROTTERN DU MARINO FORMENTI zu Bildnis eines Jünglings vor weißem Vorhang von LORENZO LOTTO es spielt MARINO FORMENTI HEILIGER SCHWARZER KÖNIG ILIJA TROJANOW zu Anbetung der Könige von JACOPO BASSANO es spielt DAVID OBERKOGLER LAMPEDUSA ESTHER BALFE und EMMANUEL OBEYA zu Traum des Hl. Josefvon DANIELE CRESPI es spielen ESTHER BALFE und EMMANUEL OBEYA SOGNO COSE STRANE Ich träume komische Sachen MARIA TERESA TANZARELLA zu Selbstbildnis von SOFONISBA ANGUISSOLA es spielt MARIA TERESA TANZARELLA

KLEINES UNGEHEUER OLGA GRJASNOWA zu Infantin Margarita Teresa im rosa Kleid von DIEGO VELÁZQUEZ es spielt KATRIN GRUMETH THE HIGHER YOU RISE RINA KAÇINARI und JELENA POPRŽAN zu Erzengel Michael stürzt die abtrünnigen Engel von LUCA GIORDANO es spielt CATCH-POP STRING-STRONG ISS JA NUR EIN TIER FEDERSPIEL zu Hirschjagd des Kurfürsten Johann Friedrich von LUCAS CRANACH D. J. es spielt FEDERSPIEL ALLE ANDEREN VERBLASSEN BIS ZUR BEDEUTUNGSLOSIGKEIT FRANZ SCHUH zu Allegorie der Eitelkeit von LEONARD BRAMER es spielt SYLVIE ROHRER Der beste Ort auf Erden VIKTOR MARTINOWITSCH zu Alter Mann im Fenster von SAMUEL VAN HOOGSTRATEN es spielt PETER WOLF PUTIN Libretto von MARTIN POLLACK Komposition von JOHANNA DODERER zu Weibliches Bildnis von ADRIAEN THOMAS KEY es singt ANGELIKA KIRCHSCHLAGER

Angelika Kirchschlager © Foto: Helmut Wimmer

TEXTAUSZÜGE

PUTIN Martin Pollack schreibt zu Weibliches Bildnis von Adriaen Thomas Key „Ich bin ein Mann. Ein echter russischer Mann. Hundertprozentig. Das habe ich oft genug bewiesen. Als Fischer, Reiter, Flieger oder Jäger, als ich etwa in den unberührten Weiten des Fernen Ostens unseres Landes, im Ussuriyskiy-Urwald, den gefürchteten Amurtiger aus nächster Nähe mit einem sicheren Schuss aus einem Betäubungsgewehr niederstreckte, um ihn wenig später unversehrt wieder in die freie Wildbahn zu entlassen. Ein glücklicher Zufall fügte es, dass damals just in diesem Moment ein komplettes Fernsehteam mit Kameramann und Beleuchter durch den undurchdringlichen Urwald des Weges kam, um diesen Beweis russischen Mannesmutes zu filmen, so dass die ganze Welt sich von meiner Unerschrockenheit und Tierliebe überzeugen konnte.“

HEILIGER SCHWARZER KÖNIG Ilija Trojanow schreibt zu Anbetung der Könige von Jacopo Bassano „An: [email protected] Betreff: Anbetung der Könige Wir bedanken uns für die letzte Texttranche, unpünktlich wie immer. Der Stern von Bethlehem überzeugt uns. Kompliment. Aus der neuen Fassung ergeben sich allerdings einige Fragen oder sollten wir lieber Einwände sagen? Die drei Könige erscheinen uns zu dominant. Anstatt unseren Heiland hervorzuheben, überschatten sie ihn, lenken von ihm ab. Daher schlagen wir vor, sie nur kurz in Erscheinung treten und nach ihrer symbolischen Huldigung wieder verschwinden zu lassen. Wir erwarten weitere Vorschläge mit Spannung und Zuversicht.“ THE ART OF PAINTING Martin Crimp schreibt zu Die Malkunst von Johannes Vermeer „Ja, sagte er, Die Malkunst, eines meiner Lieblingsgemälde, ich komme her, um mich zu verlieren, sagte er, was auch immer ich mit ‚mich verlieren‘ meine, mich im Licht verlieren, mich verlieren, sagte er zu mir, in dem Blau und Gold. Ja wenn man an all die Scheiße denkt, die heute als Kunst durchgeht, und die Leute, sagte er, die sie hochreden, ja hochreden, sagte er, weiß man kaum, wem man daran die Hauptschuld geben soll, den sogenannten Künstlern oder den Leuten, die sie hochreden von ihren Stellen innerhalb der Universitäten aus, wenn ich nicht jemand wie Ihnen die Schuld geben soll, sagte er zu mir, denn junge Leute haben keine Wurzeln, da ist nichts unter ihnen, ihre persönlichen Beziehungen sind oberflächlich und kurzlebig, und sie kommen nur in Galerien wie diese, weil sie Fotos mit ihren Handys machen oder Postkarten aus einer limitierten Edition kaufen wollen, ich meine nicht zwingend Sie, sagte er, dass ich Ihnen persönlich die Schuld gebe, sagte er zu mir, an diesem Zustand der Mittelmäßigkeit, von dem ich spreche, aber seien wir ehrlich, Sie sind Teil einer Generation, die über die Oberfläche des Lebens gleitet wie eines dieser Insekten, die auf der Wölbung des Wassers stehen, und diesem Licht, diesem Blau, diesem Gold, diesem Raum, dieser Wand, diesem schweren Vorhang, den Augen dieser jungen Frau, bescheiden abgewandt, nach unten gewandt vielmehr, sind die Gepflogenheiten völlig fremd, wenn ich ein altertümliches Wort gebrauchen darf, die Gepflogenheiten einer Generation, deren gaffender Blick keine Scham kennt.“

JACQUELINE KORNMÜLLER ÜBER DAS PROJEKT

„Auf einer Probe in Saal IV singt Emanuel Obeya sein Lied über die Flucht, langsam strömen aus umliegenden Sälen und Kabinetten BesucherInnen, sehen das von ihm besungene Bild Traum des heiligen Joseph von Daniele Crespi von nun an anders, ganz neu. Die Ereignisse unserer Gegenwart verbinden sich mit dem Bild aus dem 17. Jahrhundert. GANYMED ist uns über die Erfahrung der letzten beiden Projekte unendlich reiches Werkzeug geworden die moderne Welt über die Alten Meister zu interpretieren. In GANYMED DREAMING widmen wir uns der Schönheit und der Gewalt der Träume.“

BIOGRAFIEN

Die Theater- und Filmregisseurin Jacqueline Kornmüller studierte Geschichte und Kunstgeschichte in München und absolvierte die Folkwang Schule Essen im Fach Schauspiel. 2012 wurde sie für das Projekt „Die Reise“ den Dorothea-Neff-Preis des Wiener Volkstheaters in der Kategorie „Beste Regie“ ausgezeichnet. Nach zahlreichen Arbeiten an den großen deutschsprachigen Bühnen initiierte und entwickelte sie Idee und Konzept für das Projekt GANYMED BOARDING (Kunstpreis der Bank Austria 2010/Nestroy Preis 2011) und das EU-Projekt GANYMED GOES EUROPE. Peter Wolf ist Schauspieler, Regisseur, Dramaturg und Produzent. Er absolvierte das Wiener Max Reinhardt Seminar. Er produziert freie, spartenübergreifende Projekte wie GANYMED BOARDING und GANYMED GOES EUROPE. 2011 wurden Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf für GANYMED BOARDING mit dem Nestroypreis in der Kategorie „Beste Off-Produktion“ ausgezeichnet. Weitere Infos: www.wennessoweitist.com / www.ganymedgoeseurope.com

DIE TERMINE

Premiere: 23. September 2015 Weitere Termine: 30.9. / 10.10. / 21.10. / 28.10. / 4.11. / 11.11. / 18.11. / 28.11. 2.12. / 9.12. / 16.12. Jeweils 19 – 22 Uhr, Einlass ab 18.15 Uhr Kunsthistorisches Museum Wien Maria Theresien-Platz, 1010 Wien

DIE KARTEN

Eintritt: € 34 Ermäßigter Eintritt: € 19 SchülerInnen/StudentInnen/Zivildiener/ Personen mit Behinderung/Hunger auf Kunst und Kultur Karten unter www.khm.at/ganymed und an der Tageskassa des Kunsthistorischen Museums Di bis So 10 bis 18 Uhr; Do 10 bis 21 Uhr

PUBLIKATION

Jacqueline Kornmüller, Peter Wolf (Hg.) Museum der Träume Schriftsteller schreiben über Meisterwerke der Kunst 320 Seiten, 60 Abbildungen Preis: € 22 Das Buch beinhaltet alle Texte aus den beiden Projekten GANYMED BOARDING und GANYMED GOES EUROPE und wurde im Rahmen des Wettbewerbs „Die schönsten Bücher Österreichs 2014“ mit dem Staatspreis ausgezeichnet. Es ist im Shop des Kunsthistorischen Museums sowie im Buchhandel erhältlich.

PRESSEKONTAKT

Nina Auinger-Sutterlüty, MAS Leiterin Presse und Öffentlichkeitsarbeit T +43 1 525 24 – 4021 [email protected] www.khm.at

RAHMENPROGRAMM

Mittags-Kurzführungen: GANYMED DREAMING Die ausgewählten Gemälde aus kunsthistorischer Sicht. Beginn 12.30 Uhr / Dauer ca. 30 Min. / Treffpunkt: Vestibül Di, 1. September Zu dem verschollenen Frühling aus dem Jahreszeitenzyklus von PIETER BRUEGEL D. Ä. Daniel Uchtmann Di, 8. September Erzengel Michael stürzt die abtrünnigen Engel von LUCA GIORDANO Andreas Zimmermann Di, 15. September Selbstbildnis von SOFONISBA ANGUISSOLA Andreas Zimmermann Di, 22. September Die Malkunst von JOHANNES VERMEER Barbara Herbst Di, 29. September Alter Mann im Fenster von SAMUEL VAN HOOGSTRATEN Rotraut Krall Di, 6. Oktober Infantin Margarita Teresa im rosa Kleid von DIEGO VELÁZQUEZ Rotraut Krall Di, 13. Oktober Opfertod des Marcus Curtius von VERONESE Barbara Herbst Di, 20. Oktober Bildnis eines Jünglings vor weißem Vorhang von LORENZO LOTTO Rotraut Krall

Di, 27. Oktober Hirschjagd des Kurfürsten Johann Friedrich von LUCAS CRANACH D. J. Daniel Uchtmann

PRESSEFOTOS

Die Bilder sind für die aktuelle Berichterstattung frei und stehen unter press.khm.at zum Download bereit.

Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf © Foto: Vadim Belokowski

Maria Teresa Tanzarella © Foto: Helmut Wimmer

Maria Teresa Tanzarella © Foto: Helmut Wimmer

Angelika Kirchschlager © Foto: Helmut Wimmer

Catch-Pop String-Strong © Foto: Helmut Wimmer

Franz Schuh © Foto: Helmut Wimmer

Daniel Uchtmann © Foto: Helmut Wimmer

Die Strottern David Müller und Klemens Lendl © Foto: Helmut Wimmer

Federspiel © Foto: Helmut Wimmer

Marino Formenti © Foto: Helmut Wimmer

Martin Crimp © Foto: Helmut Wimmer

Victor Martinovich © Foto: Helmut Wimmer

Olga Grjasnowa © Foto: Helmut Wimmer