Kinder-Museumsführer · Im Außenbereich gibt es verschiedene Loks, den „Dampfdrehkran“ und...

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www.dampflokmuseum.de Kinder-Museumsführer Deutsches Dampflokomotiv-Museum Hallo, ich bin Oskar, die kleine Lokomotive und führe euch heute durch das Museum

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Kinder-MuseumsführerDeutsches Dampflokomotiv-Museum

Hallo,

ich bin Oskar,

die kleine Lokomotiveund führe euch heutedurch das Museum

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Hallo Kinder,wir laden euch heute auf eine Reise in die Vergangenheit ein. Unsere Zeitreise beginntvor ungefähr 170Jahren und lässt die Anfänge der Eisenbahn in Deutschland lebendigwerden.

Bei dem Rundgang durch das Museum erfahrt ihr, wie eine Dampflok funktioniertund interessante Dinge über die Arbeit rund um den Bahnhof und den Lokschuppen.Im Kinderführer berichten wir über die Menschen, die in dieser Zeit gelebt haben undfür die sich vieles in ihrem Leben durch die Eisenbahn verändert hat.

Unsere kleine blaue Lok „OSKAR“ weist den Weg durch die Ausstellung. Die Nummernder Stationen zeigen euch die entsprechenden Erklärungen im Kinderführer.Wir wün-schen viel Spaß und viele neue Erkenntnisse auf einem Rundgang durch das Museum!

Station 1:

Übersicht über das MuseumDieses kleine Modell gibt einen guten Überblick über die Museumsanlage. UnserOSKAR führt euch zuerst durch den Ringlokschuppen mit seinen 15 Lokständen. Dortkönnt ihr die meisten der 30 Dampflokomotiven betrachten.

Im ersten Stock ist etwas über die Arbeit rund um den Bahnhof zu erfahren und ihrkönnt die große Modellbahnanlage bestaunen, die sich über insgesamt 4 Räumeerstreckt. Sie zeigt die Bahnstrecke zwischen Neuenmarkt-Wirsberg und Marktschor-gast, die sogenannte „Schiefe Ebene“.

Im Außenbereich gibt es verschiedene Loks, den „Dampfdrehkran“ und viele andereinteressante Dinge zu entdecken. Und wer hautnah dabei sein will, kann hier bei einer„Führerstandsmitfahrt“ dem Lokführer über die Schulter schauen. Ein historischerSpeisewagen mit Biergarten, lädt zu einer Stärkung ein.

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Station 2: Hat eine Lok auch ein Nummernschild?

Auch Loks haben Nummernschilder. Natürlich haben sie eine andere Bedeutung, wiedie Nummernschilder von Autos. Die Nummern der Lokomotiven haben eineStammnummer, die aus zwei Zahlen besteht. Sie zeigt an, um welche Lok es sich han-delt. Ob es sich zum Beispiel um eine Schnellzuglok (01 – 19) oder um eineGüterzuglok (80 – 96) handelt. Dies nennt man auch Baureihe.

An der Ordnungsnummer, die aus drei Zahlen besteht, können die einzelnen Lokseiner Baureihe auseinander gehalten werden.

Das Schild am Führerhaus gibt Auskunft über die technischen Bauteile einerLokomotive und wo die Lok ihren Heimatbahnhof hat. Zum Beispiel:„BW HOF“ bedeu-tet ,dass die Lok, wenn sie nicht gerade unterwegs ist, im Lokschuppen desBahnbetriebswerks Hof steht.

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Station 3:

Hier im Lokschuppen könnt ihr ganz gut erkennen, dass die Lokomotiven ganz unter-schiedlich sind. Jede Lok wurde entsprechend ihres Einsatzes gebaut. Für die Zugkrafteiner Dampflok ist es wichtig, ob sie nur einen Personenzug mit 100 Menschen, oderGüter transportieren muss, die mehrere Tonnen wiegen.

Die Menge an Wasser und Kohle, mit der eine Lok befüllt war, gab vor, wie weit eineDampflok ohne zusätzlichen Halt fahren konnte. Viele von ihnen haben deshalb einenextra Tender, der größere Mengen an Wasser und Kohle fassen konnte, als der Tender,der fest an der Lokomotive angebracht war.

Außerdem hatten die Gleise eine unterschiedliche Breite. So gab es unter anderem„Schmalspurlokomotiven“ und „Normalspurlokomotiven“ und es dauerte einigeJahrzehnte bis die Gleisbreite in ganz Deutschland einheitlich war.

Sicher wundert ihr euch über die graueLokomotive, die hier im Lokschuppensteht. Die Lok 86 283 hat einen hellgrau-en „Fotografieranstrich“.

Da es früher nur Schwarzweiß-Fotos gab,bekamen die Dampfloks einen grauenWasserfarben anstrich, der danach wie-der abgewaschen wurde.

Auf den Fotos konnte man dadurch dietechnischen Teile einer Lok besser sicht-bar machen. Fast so wie ein Fotomodell,das vor dem Fotografieren geschminktwird.

„Ihrkönnt ja mal die

verschiedenen Höchst-geschwindigkeiten und

die Befüllmengen der Loksvergleichen.“

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Station 4:Hat die Dampflok ein Zuhause?

Das Deutsche Dampflokmuseum war früher ein „Bahnbetriebswerk“. In einemBahnbetriebswerk (Abkürzung BW) wurde alles getan, damit die Loks immer betriebs-fähig und sicher waren. Außerdem war es der Heimatstandort der Lokomotiven. Zuden einzelnen Arbeiten erfahrt ihr an den anderen Stationen noch Genaueres.

Die Dampfloks standen, wenn sie nicht gerade auf der Strecke waren, in diesemRinglokschuppen. Im BW Neuenmarkt waren früher vor allem die Loks untergebracht,die für die Steilstrecke „SchiefeEbene“ nach Markt schorgastals zusätzliche Loks gebrauchtwurden.

Vor rund 100 Jahren warenhier 45 Dampflokomotivenstationiert.

In jedem Bahnbetriebswerkwaren verschiedene Hand -werker tätig. An dem Modelleines BW’s könnt ihr vieleunterschiedliche Werkstättenentdecken, unter anderem dieder Maler, Sattler, Schlosser,Schmiede und Schreiner.

„Vielleichtkönnt ihr gemein-

sam mit den Erwach se -nen überlegen, für welche

Arbeiten die einzelnen Hand -werker im Bahnbetriebswerk

gebraucht wurden.“

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Station 5:Eine rollende Luxusherberge erzählt

Hallo, ich bin der Salonwagen 10242 und könnte viele interessante Geschichten ausmeinem Leben erzählen. Einige wichtige geschichtliche Ereignisse sind eng mit mirverbunden. Deutsche Politiker reisten mit mir stets bequem und komfortabel. Mankönnte mich auch als fahrbare Dienstwohnung bezeichnen.

Nach dem 2. Weltkrieg erhielt ich zusätzlich zum Speiseabteil ein Schlafabteil und einBadezimmer. Auch mit Funk und Telegrafen wurde ich den modernen Zeiten ange-passt. Von innen sehe ich nicht wie ein normaler Wagon aus. Ich bin mit wertvollenHolzmöbeln eingerichtet und durch mein hohes Gewicht und meinen besonders gutgefederten Drehgestelle sehr komfortabel und leise.

Zwei meiner Fahrten haben für die deutsche Geschichte eine besondere Bedeutung:Die Reise von Bundeskanzler Konrad Adenauer1955 nach Moskau und von KanzlerWilli Brandt1970 in die damalige DDR.

Was Telegrafie ist wird an Station 20 erklärt.

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Station 6:Die Verkehrszeichen der Eisenbahn

Freie Fahrt für Oskar !!!!!!Damit alle Züge sicher und pünktlich ihr Ziel erreichen, ist jede Menge an Technik undOrganisation nötig. Da Züge weder ausweichen, noch schnell bremsen können, war eswichtig den Eisenbahnverkehr sorgfältig abzusichern.

Dazu diente einerseits der „Buchfahrplan“, den der Lokführer streng einzuhaltenhatte. Zusätzlich steuerte die Zugleitung den Zugverkehr durch Weichenstellung undSignale. Dies geschah von den Bahnhöfen oder später von eigens eingerichtetenStellwerken aus.

Stellwerke, Bahnhöfe, Bahnwärter und Lokführer mussten in ständiger Verbindungbleiben, damit sie wussten, ob ein Zug fahrplanmäßig war. Dies geschah zuerst in kur-zen räumlichen Abständen, so dass man sich durch Zeichen direkt miteinander ver-ständigen konnte.

Die Bahnwärter entlang der Strecke waren für die Weichen und Signalstellung perHand zuständig.

Vor rund 150 Jahren wurde dann das mechanische Stellwerk erfunden, wie ihr es hierim Museum betrachten könnt. Die Weichen und Signale werden mit Handhebelnoder Kurbeln über Drahtseile bewegt. Solche Stellwerke sind teilweise auch heutenoch in Betrieb, wie zum Beispiel in den kleineren Bahnhöfen zwischen Neuenmarktund Bayreuth.

Viele wurden im Lauf der Zeit von elektrischen Stellwerken ersetzt. Manchmal steu-ert heute sogar der Computer den Zugverkehr.

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„Mehr über dieSignale und ihre genaue

Bedeutung erfahrt ihr imAußenbereich bei Station 25“

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Station 7:So schnell kommt man unter die Räder….

Eine wichtige Arbeit im Bahnbetriebswerk ist die „Laufwerkuntersuchung“.

Achsen und Räder dürfen nicht schadhaft oder kaputt sein, weil es sonst auf derStrecke zu schweren Unfällen kommen kann.

Die Kontrolle der Laufwerke bei den Dampfloks fand in der „Achssenke“ statt.

Wenn ihr die Stufen hinab geht, könnt ihr, wie die Arbeiter des BW´s Neuenmarkt,eine Lokomotive einmal von unten betrachten.

Um diese Untersuchung durchzuführen, wäre es viel schwieriger und gefährlichergewesen, die Lok mit Hilfe eines Krans hochzuheben.

Entdeckte man Risse, schadhafte Achsen oder Räder, wurden sie in der Achssenkeauch gleich ausgetauscht

Die Achsen wurden nach unten auf einen Transportwagen gesenkt, zum Nebengleisgeschoben und dort wieder auf Gleishöhe gebracht. Genauso konnte man die neuenTeile wieder an die Dampflok anbringen.

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Station 8:„Erste Hilfe“ im Bahnbetriebswerk

Eine andere, sehr wichtige Aufgabe war das regelmäßige Auswechseln der„Stangenlager“. Ein Stangenlager ist wie ein Gelenk, das zwei bewegliche Stangenmiteinander verbindet. Durch das Hin und Herschieben der Antriebsstangen wirdsehr viel Druck ausgeübt, so dass die Lager sehr schnell verschlissen waren.

Um diese kleineren Reparaturen durchführen zu können, hatte das Bahnbetriebswerkeine eigene kleine Gießerei, wo Eisengussteile, die regelmäßig gebraucht wurdenselbst hergestellt werden konnten.

Mit Hilfe der „Spindelpresse“ wurden die Lager auseinander genommen und ausge-tauscht.

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Station 9:Wie funktioniert eine Dampflok?

Eine Dampflokomotive ist nichts ande-res als eine Dampfmaschine aufRädern. Um eine Dampflok inBewegung zu setzen braucht manKohle und Wasser.

Zuerst wird der Dampfkessel mitWasser befüllt. Danach zündet derHeizer in der Feuerbüchse einKohlenfeuer an. Von der Feuerbüchseführen lange Heizrohre durch dasWasser im Kessel. Durch die Hitze inden Heizrohren beginnt das Wasser imKessel zu kochen und Wasser dampfentsteht. Der entstandene Dampf wird gesammelt und dann durch Leitungen in dieDampfmaschine geführt.

Die Dampfmaschine besteht aus einem Zylinder, das heißt, einer mit Deckeln ver-schlossenen Dose und dem Kolben. Der Dampf, der in den Zylinder geführt wird,drückt die Kolbenscheibe hin und her.

Diese Bewegung wird auf die Schiebestange übertragen und treibt das Antriebsradan. Der verbrauchte Dampf wird durch den Dampfdom (Schornstein) ausgeblasen.

„Nicht

anders als eine

Dampfmaschine

auf Rädern!“

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Was im Dampfzylinder genau passiert, erkläre ich euch an Station 13.

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Im Außenbereich an Station 22 könnt ihr das Innenleben einer Dampflok betrachten.Dort wurde eine alte Lok einfach in der Mitte auseinandergeschnitten.

Oskar mit Sprechblase: „Catch me who can“ („Fang mich, wer kann!“)

So hieß die erste Dampflok, die zur Belustigung der Leute in England fuhr.

Natürlich musste auf einer Fahrt immer wieder Kohle und Wasser nachgefüllt wer-den, deshalb gab es an vielen Bahnhöfen Wasserkräne und Bekohlungsanlagen.

„Catch mewho can“

(„Fang mich, wer kann!“)

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Station 10: Mit Volldampf voraus!

Im Führerstand einer Dampflokomotive arbeiten der Lokführer und der Heizer Handin Hand zusammen.Auf der rechten Seite des Führerstands befindet sich der Platz des Lokführers. Er istder „Chef“ der Lokomotive. Und damit verantwortlich für die Bedienung derInstrumente und eine sichere Fahrt. Dazu gehört auch, dass er sich genau an den„Buchfahrplan“ und die Signale hält, die rechts neben dem Gleis stehen.Der Heizer, der seinen Platz im linken Bereich des Führerstands hat, ist für dieFeuerbeschickung zuständig und damit auch für den erforderlichen Dampfdruck. Diewichtigsten Hebel und Räder (Bedienungsinstrumente) im Führerstand sind auf dernächsten Zeichnung erklärt.

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Station 11:„Kann man mit einer Dampflokauch rückwärts fahren ?“

Dampfloks können auch rückwärts fahren, dafür gibt es den Steuerungshebel imFührerstand. Die Loks sind jedoch im Rückwärtsfahren sehr langsam. Besonders dieSchlepptenderlokomotiven mussten ja im Rückwärtsgang auch noch ihren schwerenTender vor sich herschieben.

Deshalb mussten sie über eine Drehscheibe immer wieder umgedreht werden, damitsie auf der Rückfahrt wieder vorwärts fahren konnten.

Die Steuerung einer Dampflok besteht aus vielen Hebeln und Stangen, die miteinan-der verbunden sind. Mit der Steuerung wird nicht nur die Fahrtrichtung geregelt, son-dern auch die Geschwindigkeit der Lokomotive.

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Station 12:Was hat der Raddurchmesser mit derGeschwindigkeit zu tun?

Ausschlaggebend für die Zugkraft einer Lokomotive ist auch die Größe derAntriebsräder. Große Räder bedeuten mehr Geschwindigkeit, jedoch wenigerZugkraft. Mit kleinen Antriebsrädern können Dampfloks nicht so schnell fahren,jedoch mehr Last ziehen.

Du kannst das zu Hause mit Hilfe eines Erwachsenen an der Gangschaltung desFahrrads nachvollziehen. Musst du einen Berg hinauf fahren, schaltest du in einenkleinen Gang und du musst ziemlich viel strampeln. Fährst du bergab oder in derEbene, schaltest du gewöhnlich in einen größeren Gang. Du kommst damit schnellervorwärts, musst aber mit mehr Kraft indie Pedale treten.

Du vergleichst die Reifengröße deinesKinderrades mit dem eines großenFahrrads mit Hilfe einer Schnur. Legedie Schnur um den Reifen und wo sichdas Ende mit dem Anfang berührtschneidest du die Schnur ab. DasGleiche machst du mit dem größerenReifen. Nun legst du beide Stückenebeneinander auf den Boden undkannst vergleichen wie weit man miteiner Umdrehung des Reifens fahrenkann.

„Du

kannst ja mal

den Schnurtest

machen !“

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Der Fahrer auf dem kleineren Fahrrad muss viel öfter treten, um genau so schnell vor-wärts zu kommen.

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Station 13:Vom Zischen und Fauchen

Die Dampfmaschine einer Lokomotive besteht aus einem Zylinder, der aus einer ver-schlossenen Dose und dem Kolben besteht. Den Kolben musst du dir wie eine Stangemit einer Scheibe vorne dran vorstellen, die millimetergenau in den Zylinder passt.

Der Kolben ist an einem Ende über ein bewegliches Verbindungsstück und einerKurbel mit dem Antriebsrad der Lokomotive verbunden.

Der Zylinder hat vorne und hinten ein Loch, durch das abwechselnd Dampf ein- undausgeblasen wird. Die Kolbenscheibe und die damit verbundene Stange werdendurch den ein- und ausströmenden Dampf hin und herbewegt .Diese Bewegung wirdauf das Antriebsrad der Lok übertragen.

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Station 14:Keine Fahrt ohne Wasser und Kohle

Dampfloks verbrauchen große Mengen an Kohle und Wasser. Deshalb gab es an jederBahnstrecke Stationen mit Wasserbehältern (Wasserkran im Außenbereich) undKohlevorräten.

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Eine Dampflok der Reihe 50 verbrauchte auf 100 km fast 2 Tonnen Kohle. Das ent-spricht ungefähr der Strecke von Neuenmarkt nach Nürnberg. (Vielleicht können dirdie Erwachsenen entsprechende Entfernungen aus deiner näheren Umgebung nen-nen).

Natürlich hing der Verbrauch auch von der Strecke ab, ob zum Beispiel Berge undSteigungen zu überwinden waren. Dann brauchte man natürlich mehr Kohle undWasser.

Du kannst du dir jetzt ausrechnen, wie lange der Kohlevorrat bei der Baureihe 50gehalten hat, wenn du die Befüllmenge an der Lok findest.

„Im Außenbereichkannst du dir einen

Behälter mit einer halbenTonne Kohle ansehen, damit du

dir die Menge vorstellenkannst.“

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Station 15:

Alles wird schneller

Mit der Erfindung der Eisenbahn veränderte sich auch vieles im Leben der Menschen.Entfernungen, die zu Fuß oder mit der Kutsche kaum zu bewältigen waren, stelltenfür die Eisenbahn kein Problem mehr dar.

Entfernungen schrumpften zusammen. Bauern konnten nun ihre Waren bequem indie Stadt auf den Markt transportieren. Geschäftsleute konnten deutschlandweitKontakte pflegen, aber auch der Tourismus fand hier seinen Anfang.

Nun konnten sich Menschen aus Nord- und Süd-, Ost- und Westdeutschland kennenlernen und andersartige Landschaften bestaunen.

Die Menschen mussten sich erst an die hohen Geschwindigkeiten gewöhnen unddachten dass das schnelle Fahren sich negativ auf den menschlichen Körper auswir-ken könnte. Deshalb hielten viele das Eisenbahnfahren „für die Gesundheit höchstbedenklich“.

Entlang der Bahnlinien entstanden aus kleinen Orten große Städte. Nachrichten und Neuigkeiten, aber auch Krankheiten breiteten sich durch denFernreiseverkehr schneller aus.

Ein großer Nachteil war es, das es in Deutschland keine einheitliche Zeit gab. Währendeiner mehrstündigen Eisenbahnfahrt musste man durch mehrere Zeitzonen fahren.Dies machte auch die Gestaltung eines Fahrplans sehr schwierig.

Erst mit Einführung der Mitteleuropäischen Zeit ( MEZ ) 1889 gab es in Deutschlandin allen Winkeln eine einheitliche Zeit.

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Station 16: Berufe bei der Bahn

Immer mehr Menschen fanden bei der Eisenbahn ihren Arbeitsplatz. Man benötigteviele Menschen zum Bau neuer Bahnstrecken, im Fahrdienst und an den zahlreichenBahnhöfen. Die Arbeit im Bahnbetriebswerk habt ihr ja schon kennen gelernt.

Als Bahnbediensteter musste man bestimmte Eigenschaften mitbringen, die sowohlfür die Sicherheit der Angestellten und Arbeiter, als auch für die der Reisenden wich-tig waren. Befehle und Anweisungen waren genau zu beachten und man erwartetePünktlichkeit und Disziplin.

Für die Männer in Uniform, aber auch für die vielen Arbeiter war es eine besondereEhre bei der Bahn zu arbeiten.

Ihr geht nun weiter in das Büro der Lokleitung Hier im Büro der Lokleitung wurden die„Buchfahrpläne“ für die Lokführer erstellt und ein Plan angefertigt, der den Einsatzder Lokomotiven regelte.

Ein „Buchfahrplan gibt dem Lokführergenaue Auskunft über Fahrzeiten,Geschwindigkeiten, Haltepunkte, wanngebremst werden muss oder wo sich aufder Strecke eine Baustelle befindet. JedeFahrt einer Lok wurde in einem Planschriftlich vermerkt, mit Datum undgefahrenen Kilometern. Zusätzlich gibt esfür die Fahrdienstleitung, die den Zug -verkehr vom Bahnhof oder dem Stellwerkaus steuert, einen „Bild fahrplan“, auf demmit farbigen Linien die Fahrten aller Zügedargestellt sind.

„Ander Uniform

konnte man ablesen,wie hoch der Dienstrang

des jeweiligen Bahn-beamten war.“

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Station 17:

„Bitte einen Fahrschein“

Ihr steht hier vor der Fahrkartenausgabe eines Bahnhofs. Viele von euch kennen dieseEinrichtung gar nicht mehr, denn heute gibt es an Bahnhöfen oft nur nochAutomaten, die mit einem Computer gesteuert werden, der die Fahrkarte auch aus-druckt.

Früher waren die Fahrkarten kleine Täfelchen aus dicker Pappe. Sie wurden mit Hilfeeiner Druckmaschine beschriftet. Jede Fahrkarte musste einzeln mit den jeweiligenAngaben über Abfahrts- und Zielbahnhof, Wagenklasse und Fahrpreis gedruckt wer-den.

Das Reisen mit der Bahn war für viele Leute erschwinglich. Es gab zu Beginn derEisenbahn zuerst 4 und dann 3 Wagenklassen, die unterschiedlich komfortabeleingerichtet waren. In der 1. Klasse saßen nur 6 Reisende in einem Abteil und es gabgepolsterte Sitzbänke, in der 3. Klasse saßen 10 Personen in einem Abteil und die höl-zernen Bänke waren nicht gerade sehr bequem.

Außerdem waren die Fahrgäste nur durch ein Holzdach gegen Wetter und Fahrtwindgeschützt. Der Fahrpreis der 1.Wagenklasse im Zug entsprach ungefähr dem früherenPostkutschenpreis.

„Im Museum seht ihr verschiedene Sitzbänke ausverschiedenen Zeiten und Wagenklassen.“

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Hier siehst du verschiedene Fahrgäste aus der

Anfangszeit der Eisenbahn:

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Station 18:

Alles einsteigen!

Mit Volldampf über die Schiefe Ebene

Ihr steht nun vor der Modellbahnanlage. Sie zeigt einen Streckenabschnitt der„Ludwig- Süd – Nord- Bahn“, zwischen den Bahnhöfen Neuenmarkt – Wirsberg undMarktschorgast.

Am 1. November 1848 wurde der Streckenabschnitt, die sogenannte „Schiefe Ebene“eingeweiht, ein Teil der „Ludwig- Süd- Nord –Bahn“, die den Süden Bayerns mit demLand Sachsen verbinden sollte. Für die damalige Zeit war es ein technischesWunderwerk.

Für die Dampfloks, die im Einsatz waren, war die Steilstrecke ein kaum zu bewältigen-des Hindernis. Zum Glück wurde in dieser Zeit die Technik der Dampfloks so verbes-sert, dass man auf geplante Hilfsmittel, wie zum Beispiel Seilzüge, verzichten konnte.Man benötigte jedoch eine zusätzliche Dampflokomotive, die meistens als Schiebelokam Ende des Zugs eingesetzt war.

Dies erforderte von den Lokführern und Heizern der Zug- und Schiebelok eine guteZusammenarbeit, um einwandfrei über die Steilstrecke zu kommen.

Unser „Oskar lädt euch nun zu einer Fahrt über die Schiefe Ebene ein und wir begin-nen, hier im ersten Raum am Bahnhof Neuenmarkt- Wirsberg.

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Bahnhof Neuenmarkt – Wirsberg

Durch die Eisenbahn erlebte der Ort Neuenmarkt eine große Veränderung.

Während des Streckenbaus wohnten in Neuenmarkt viele Bauarbeiter und nachFertigstellung der Strecke entstanden Wohnhäuser für die Bahnbediensteten.

Der Ort wurde doppelt so groß, der Bahnhof immer größer ausgebaut und immerwieder den modernen Veränderungen angepasst.

Durch die Bahnstrecken, die sich in Neuenmarkt kreuzen, wurde er zu einem„Eisenbahnknotenpunkt“.

Im Lauf der Zeit wurde außer dem Ringlokschuppen auch ein neues Stellwerk, über-dachte Bahnsteige und die große Eisenbahnbrücke gebaut.

„Erkenntihr auf dem Mo -

dell die Gebäude, dieheute zum Museum

gehören?“

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Ein Leben an der Bahnstrecke

Wenn ihr weitergeht, seht ihr im nächsten Raum einen Streckenabschnitt, auf dem esvieles zu entdecken gibt.

Die drei Häuser an der Bahnstrecke gehören zum „Block Streitmühle“. Das kleineHäuschen war das Dienstbüro der Bahnwärter. Sie bedienten das Signal für denStreckenblock. Damit die 8 Kilometer lange Strecke der Schiefen Ebene nicht ganzgesperrt war, bis ein Zug in Marktschorgast ankam, wurde die Strecke nochmals mitSignalen unterteilt.

Hatte ein Zug den Block Streitmühle erreicht, konnte die Strecke zwischenNeuenmarkt und Block Streitmühle für den nachfolgenden Zug wieder freigegebenwerden.

Die anderen beiden Häuser dienten als Wohnhäuser für die beiden Bahnwärter.Damit sie ihre Familien von dem niedrigen Lohn ernähren konnten, hielten sie sichZiegen und bauten Kartoffeln und Gemüse an.

Die Züge bestimmten den Tagesablauf. Von diesem Streckenabschnitt hat man einenherrlichen Blick ins Maintal.

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Um diese Strecke zu bauen mussten zahlreiche Brücken, Befestigungen undDurchlässe gebaut werden und dabei tonnenschwere Quadersteine bewegt werden.

Beim Bau wurden so viele Tonnen Steine gebraucht, wie für drei Cheopspyramiden.

Wie es wei-ter geht, erfahrt

ihr im nächstenRaum!

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Ihr seht hier die sogenannte „Rauhe Mauer“, das höchste Bauwerk der SchiefenEbene. Die Brücken und Stützmauern der Steilstrecke galten dazumal als eine beson-dere Leistung des Bahnbaus. Bis zu 2000 Arbeiter waren mit dem Streckenbaubeschäftigt.

Da es zu dieser Zeit noch keine Maschinen, wie Radlader, Bagger oder Kräne gab,musste alles in Handarbeit getan werden. Hier seht ihr die verschiedenenArbeitsgeräte, die früher den Arbeitern zur Verfügung standen.

Ein Arbeitstag dauerte 12 – 13 Stunden und führte die Arbeiter bis ans Ende ihrerKräfte. Weiter zum höchsten Punkt der Modellbahnanlage im nächsten Raum.

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Bergbahnhof Marktschorgast

Es ist nun gut zu erkennen, welchen Höhenunterschied der Streckenverlauf bisMarktschorgast zu überwinden hat. Wenn ihr um die Glasvitrine herumgeht, könntihr euch den Bahnhof Marktschorgast näher ansehen.

Er ist, wie alle anderen Bahnhöfe der „Ludwig-Süd-Nord-Bahn“ aus Sandstein gebaut.Die Schiebeloks, die sich in Neuenmarkt an die Züge drangesetzt hatten, verlangsam-ten in Marktschorgast ihre Fahrt.

Da sie nicht fest angekuppelt waren, sondern nur durch Druck auf die Puffer des letz-ten Wagons ihren Schiebedienst geleistet hatten, konnten sich ohne Mühe vom Zuglösen. Sie fuhren rückwärts wieder die Schiefe Ebene zurück nach Neuenmarkt. Warendie Dampfloks sehr beansprucht, konnten sie in Marktschorgast ihren Wasservorratauffüllen.

Die Winter waren hier früher sehr strengund für Züge eine besondere Heraus for -derung. Mehr darüber und über das großeZugunglück könnt ihr an den Schautafeln ander Wand erfahren.

Weiter geht’s nun im Außenbereich

„Damitist unsere Reise

über die SchiefeEbene beendet.“

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Station 19:

Einmal drehen, bitte!

Hier im Außenbereich ist die Drehscheibe im Original betrachten. Ich hoffe, ihr erin-nert euch noch, für welchen Zweck man eine Drehscheibe benötigt. Ganz bestimmtnicht, weil Lokführer und Heizer auf ihrer Lokomotive gerne Karussell fahren. Sie müs-sen vor der Rückfahrt wieder gedreht werden, weil sie rückwärts nicht so schnell fah-ren können.

Mit dem Auto kann man beim Rückwärtsfahrenauch nicht so schnell fahren.

In dem Häuschen bediente der Drehscheibenwärter die Drehscheibe. Sie wird elek-trisch betrieben und hat für alle Notfälle, zum Beispiel bei Stromausfall, eineHandkurbel. Besonders schwierig war für den Wärter, die Drehscheibe so zu bremsen,dass sie millimetergenau mit dem festen Gleis übereinstimmte.

Auf der Karte von Station 14 sind die Bahnhöfe in Oberfranken gekennzeichnet, dieeine Drehscheibe hatten. Über die Drehscheibe konnten die Loks auch in denLokschuppen mit 15 Unterstellmöglichkeiten fahren.

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Station 20:

Was ist Telegrafie?

Das Telegrafenhäuschen war eine fortschrittliche Erfindung, um die Verständigungzwischen fahrendem Zug, Bahnhof und Blockstelle zu erleichtern.

Die Sicherheit im Bahnverkehr wurde damit erheblich verbessert. Hatte der Zug einebestimmte Stelle auf der Strecke durchfahren, klingelte das Läutewerk an der näch-sten Bahnstation und kündigte den kommenden Zug an.

Seit 1847 wurden bei der Eisenbahn elektri-sche Telegrafen eingesetzt, die mit Hilfevon Morsezeichen die Durchgangszeitender Züge übermittelten.

Buchstaben des Alphabets werden durchden Telegrafen in elektrischen Stromumgewandelt und durch die Telegrafen -leitungen von einem Ort zum anderengeleitet.

Am Empfangsapparat wurden die elektri-schen Zeichen dann wieder in sichtbareMorsezeichen (Punkte und Striche) ver-wandelt und dann wiederum in lesbareBuchstaben übersetzt.

„Wiefunktionierteigentlich

Telegrafie?“

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Station 21:

Das Innenleben einer Dampflok

An dem aufgeschnittenen Kessel der ehemaligen Lok 18 610 könnt ihr euch noch ein-mal genau ansehen, wie eine Rauchkammer von innen aussieht. Wie eine Dampf -lokomotive funktioniert, findet ihr, wenn ihr zu Station 9 zurückblättert.

Station 22:

Was wurde mit der Bahn alles transportiert?

Zuerst waren es hauptsächlich Menschen, die von einem Ort zum anderen gefahrenwurden. Einige Reisende haben wir schon kennen gelernt.

Später wurden viele Güter mit der Eisenbahn transportiert. Alle Güter, die vorher aufPferdefuhrwerken und per Schiff auf den Flüssen unterwegs waren, konnten nun vielschneller und in größeren Mengen mit der Eisenbahn in Güterwagons transportiertwerden.

Ihr steht hier vor einem Güterwagen einer Brauerei aus Kulmbach. Die vielenBierbrauereien und Mälzereien in Kulmbach konnten nun ihre Ware in großenMengen, in ganz Deutschland verkaufen. Dies führte dazu, dass sich viele kleineHandwerksbetriebe zu Fabriken vergrößerten und immer mehr Arbeiter benötigtwurden. Dies war der Beginn der Industrialisierung in Kulmbach.

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Hier im Außenbereich gibt es verschiedene Güterwagen mit unterschiedlicher Formund Funktion, für verschiedene Waren.

„Du kannst ja malmit den Erwachsenen

gemeinsam überlegen,welcher Güterwagen für

welchen Warentransportgebaut war!“

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Station 23:

Wie groß bist du im Vergleich zu einer Dampflok?

Sicher hast du schon im Lokschuppen festgestellt, wie mächtig und groß eineDampflokomotive ist. Wenn du einmal vor einer zischenden, dampfenden und fau-chenden Lokomotive stehst, kann das ganz schön angsteinflößend sein.

Deshalb gibt es auch noch andere Namen für die Dampfloks, wie zum Beispiel die„Schwarzen Giganten der Schiene“, „Fauchende Ungeheuer“ oder „Dampfrösser“.

„An dem Radsatz der Lok 18 610könnt ihr eure Körpergröße mit den Rädern

dieser Lok vergleichen.“

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Station 24:

Das kleine „Schmuckstück“ im Außenbereich

Der selbstfahrende „Dampfdrehkran“ ist ein wichtiges Arbeitsgerät in Häfen,Industriebetrieben und Bahnbetriebswerken.

Er kann mit Dampf selbst fahren und braucht nicht von Rangierloks zu ihremEinsatzort gefahren werden.

Er diente dazu, Waren von Güterwagen zu be- und entladen, oder die Tender derLokomotiven mit Kohle zu befüllen. Auch hier im Dampflokmuseum dient er alsBekohlungskran. Der Dampfdrehkran stand früher im Hafen der niederbayerischenStadt Deggendorf.

Zusätzlich gibt es noch den ortsfesten Bekohlungskran. Durch eine Handkurbel oderauch elektrisch betrieben, werden die befüllten Kohlebehälter („Kohlehund“) über dieLok gehoben und dann über dem Tender ausgeleert.

Ein „Kohlehund“ kann eine halbe Tonne Kohle fassen. Ihr könnt ihn in der Nähe desSpeisewagens im Außenbereich ansehen.

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Station 25:

Bei „Rot“ halten – bei „Grün“ fahren

Genau wie im Straßenverkehr, gibt es bei der Eisenbahn auch Verkehrszeichen, sie hei-ßen Signale. Vieles darüber habt ihr schon an Station 6 im Lokschuppen erfahren.

Ihr seht hier ein altes Formsignal. Früher verständigte man sich noch nicht durch elek-trische Farbsignale wie heute und wie ihr es von der Verkehrsampel im Straßen-ver-kehr kennt.

Die wichtigsten Signale sind die Hauptsignale, sie zeigen dem Lokführer an, ob er hal-ten muss, oder weiterfahren darf. Sie stehen an Weichen und halten nachfolgendeZüge auf Abstand.

Da ein Zug einen langen Bremsweg hat undder Lokführer schon vor dem Hauptsignalwissen muss ob er anhalten muss, gibt esetwa 1 Kilometer vor dem Hauptsignal einVorsignal.

Es gibt eine Vorwarnung ab, wie das „Gelb“bei der Verkehrsampel. Was die einzelnenSignale bedeuten, könnt ihr auf der Über-sichtstafel sehen.

„Fürmich gibt’s

immer freieFahrt!“

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Station 26:

Was ist eine Lokbehandlung?

Wer von euch schon einmaleinen Kohleofen befeuert hat,weiß, dass dieser regelmäßiggereinigt und ausgeputzt wer-den muss. Sonst würde ernicht mehr richtig heizen undWärme bringen.

So muss auch die Dampflokregelmäßig nach der Fahrtgereinigt werden. Im Bahn-betriebswerk wurde deshalbdie „Lokbehandlung“ durchge-führt.

Der Aschkasten wurde geleert,die Rauchrohre mit langenBorsten von Ascherestengereinigt. Die Lok wurde wie-

der frisch mit Wasser betankt und der Tender mit Kohle aufgefüllt. Hier, von euremStandpunkt aus, könnt ihr einen Wasserkran entdecken.

Alle beweglichen Teile des Laufwerks wurden durchgeschmiert. Dies alles dientedazu, die Lok immer betriebsfähig zu halten und keine unnötigen Reparaturen durch-führen zu müssen.

„DieLokbehandlung ist

so etwas wie die tägli-che Körperpflege für

dich“

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Station 27:

Der Kampf gegen die Schneemassen

Gerade die Steilstrecke auf der „Schiefen Ebene“ war im Winter sehr schlecht zubefahren. Auf alten Fotos, wie ihr sie auch bei der Modellbahn sehen konntet, siehtman mit welchen Schneemassen die Dampflokomotiven in manchen Jahren zukämpfen hatten.

So mancher Dampfzug blieb dann auf der steilen Strecke liegen. Deshalb musste dieStrecke zwischen Neuenmarkt und Marktschorgast besonders gut und regelmäßiggeräumt werden.

Die Schneepflüge, die im Einsatz waren, konnten ihren Pflug durch Druckluft seitlichversetzen. Das heißt man konn-te den Schnee entweder nur zurlinken oder zur rechten Seiteschieben, was vor allem beizweigleisigen Strecken wichtigwar.

Teilweise wurden die Pflügeauch auf alte Dampfloks aufge-baut.

War der Schnee so hoch, dassselbst der Schneepflug Pro -bleme hatte, wurde die Schnee -schleuder eingesetzt. Sie frästesich durch die höchsten Schnee -verwehungen durch.

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„Jetzt habt ihr euch eine Pause verdient!“

Wir sind nun am Ende unseres Rundgangs durch das Deutsche Dampflokomotiv-Museum. Ich hoffe unsere Kinderführung hat euch Spaß gemacht und ihr habt vielNeues erfahren.

Vielleicht habt ihr Lust ein anderes Mal wieder zu kommen und eine besondereKinderaktion zu einem bestimmten Thema mit zu machen, oder ihr bringt einfachnoch ein paar Freunde mit, denen ihr dann alles zeigen und erklären könnt.

Das aktuelle Programm des Museums findet ihr im Internet unter

www.dampflokmuseum.de

Im Speisewagen habt ihr die Gelegenheiteuch zu stärken und am Ausgang imMuseumsshop gibt es verschiedene Mal-und Bastelbögen, die ihr mit nach Hausenehmen könnt.

„Tschüß,und vielleicht

sehen wir uns jamal wieder“