Kindergesundheit im Kreis Groß-Gerau 2009 - 2014...Ergebnisse der Untersuchungen 86 7.3.1....

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www.kreisgg.de Kindergesundheit im Kreis Groß-Gerau 2009 - 2014 Daten des Fachbereichs Gesundheit und Verbraucherschutz

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Kindergesundheitim Kreis Groß-Gerau

2009 - 2014Daten des Fachbereichs

Gesundheit und Verbraucherschutz

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Kreis Groß-Gerau

2. Kindergesundheitsbericht

2009-2014

Kreisausschuss des Kreises Groß-Gerau

Fachbereich Gesundheit und Verbraucherschutz

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Herausgeber

Kreisausschuss des Kreises Groß-Gerau Fachbereich Gesundheit und Verbraucherschutz Wilhelm-Seipp-Str. 9 64521 Groß-Gerau

Bezug

Kreisausschuss des Kreises Groß-Gerau Fachbereich Gesundheit und Verbraucherschutz Wilhelm-Seipp-Str. 9 64521 Groß-Gerau Telefon: 06152 989-210 Fax: 06152 989-348 E-Mail: [email protected] Internet: www.kreisgg.de

Redaktion

Dr. med. Angela Carstens, Mathias Dey, Anke Haack, Heike Jehle, Ute Kepper,

Claudia Kilb, Inge Trenzen, Dr. med. Oliver-Hans Zöller

Bildnachweise

Titelfoto: © Fotolia Luis Louro © Kreisausschuss des Kreises Groß-Gerau

Groß-Gerau im Juli 2016

Copyright

© Kreisausschuss des Kreises Groß-Gerau, Fachbereich Gesundheit und

Verbraucherschutz, Juli 2016

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Vorwort

Die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ist für die Gesundheits- und Sozialpolitik

des Kreises Groß-Gerau von herausragender Bedeutung. Unter anderem schaffen wir mit

dem Ausbau und der Sanierung der Schulen und der Gestaltung der Pausenhöfe als

bewegungsfreundliche Lebensräume ein der Gesundheit förderliches Umfeld für die

Kinder und Jugendlichen in unserem Kreis.

Bereits im Jahr 2011 wurde der erste Bericht zur Kindergesundheit im Kreis Groß-Gerau

veröffentlicht. Er basiert auf den ausgewerteten Daten der Einschulungsuntersuchungen,

die jedes Jahr flächendeckend nicht nur im Kreis Groß-Gerau, sondern in ganz Hessen

nach einem standardisierten Schema durchgeführt werden. Da nahezu alle Kinder eines

Jahrgangs Jahr für Jahr durch das Gesundheitsamt untersucht und beraten werden,

können wir damit auch auf statistisch hochsignifikante Daten zurückgreifen.

Bereits im Kleinkindalter helfen qualifizierte Familienkinderkrankenschwestern und

Ärztinnen des Gesundheitsamtes Familien in psycho-sozialen Notlagen und bieten

aufsuchend Hilfe und Unterstützung an. Die sogenannten „Frühen Hilfen“ sind Teil einer

Präventionskette, die auch Kindern aus belasteten Familien einen guten Start ins Leben

ermöglichen soll. Hierzu leistet auch das zahnärztliche Team des Gesundheitsamtes mit

seinen Untersuchungen und wertvollen Hinweisen zur Erhaltung der Zahngesundheit

einen wichtigen Beitrag. Bereits die Kleinsten können sich mit ihren Eltern in der

Zahnputzstunde des Gesundheitsamtes vorstellen.

Mit diesem zweiten Kindergesundheitsbericht wollen wir Politik und Verwaltung eine valide

Arbeitsgrundlage und allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern eine gute

Informationsquelle zur Verfügung stellen.

Ich wünsche mir, dass dieser zweite Kindergesundheitsbericht Anstöße zu Diskussionen

und zu weiteren Maßnahmen zur Förderung der Kindergesundheit im Kreis Groß-Gerau

gibt. Mein Dank gilt allen, die an seiner Entstehung und an der Erhebung der Daten

mitgewirkt haben.

Walter Astheimer

1. Kreisbeigeordneter

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Inhaltsverzeichnis

1. Kindergesundheit in Deutschland - Sozialstatus und gesundheitliche Entwicklung 7

1.1. Gesundheitliche Langzeitfolgen sozialer Ungleichheit 8

2. Das Konzept der Gesundheitsförderung 10

2.1. Gesundheitsförderung und Öffentlicher Gesundheitsdienst (Gesundheitsamt) 11

3. Basisdaten der Kinder im Kreis Groß-Gerau 13

4. Daten der Schuleingangsuntersuchungen von 2009 bis 2014 16

4.1. Kinder mit auffälligem Hörbefund 18

4.2. Kinder mit auffälligem Sehbefund 24

4.3. Kinder mit Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung 30

4.3.1. Nachsprechen von Pseudowörtern – auditive Informationsverarbeitung 30

4.3.2. Nachsprechen selektiver Sätze – auditive Informationsverarbeitung 36

4.4. Kinder mit auffälliger Koordination 42

4.5. Kinder mit auffälliger Visuomotorik 48

4.6. Kinder mit erhöhtem Körpergewicht 54

4.6.1. Übergewicht inkl. Adipositas 57

4.6.2. Adipositas 63

4.7. Kinder mit Migrationshintergrund und fehlerfreiem Deutsch 69

5. Subgruppenanalyse 71

5.1. Auffälligkeit im Nachsprechen von Pseudowörtern 72

5.2. Auffälligkeit im Nachsprechen selektiver Sätze 75

6. Frühe Hilfen 79

6.1. Definition des Begriffs „Frühe Hilfen“ 79

6.2. Umsetzung im Kreis Groß-Gerau 79

6.3. Durchführung von Hausbesuchen 80

6.4. Notfalleinsätze (Gefährdung des Kindeswohls gemäß § 8a SGB VIII) 81

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6.5. Allgemeine Strukturierung der Frühen Hilfen 81

6.6. Verteilung der Hausbesuche auf einzelne Familien 82

6.7. Form der Zuweisung 83

6.8. Migrationshintergrund 83

6.9. Abgeschlossene Fallbetreuungen 83

7. Zahngesundheit bei Kindern 85

7.1. Aufgaben des Fachdienstes Kinder- und Jugendzahnärztlicher Dienst nach § 11 HGöGD 85

7.2. Fachdienst Kinder- und Jugendzahnärztlicher Dienst im Kreis Groß Gerau 85

7.3. Ergebnisse der Untersuchungen 86

7.3.1. Übersicht aller untersuchten 6- und 7-jährigen Kinder des Schuljahres 2013/2014 86

7.3.2. Ergebnisse im Vergleich zur DAJ-Studie von 2009 88

7.4. Zahnärztliche Gruppenprophylaxe nach § 21 SGB V 89

7.5. Vorgehensweise bei Kindern mit stark auffälligen Zahnbefunden 91

8. Tabellenverzeichnis 92

9. Abbildungsverzeichnis 93

10. Literaturverzeichnis 100

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1. Kindergesundheit in Deutschland - Sozialstatus und gesundheitliche Entwicklung

Im Dezember 2015 veröffentlichte das Robert Koch-Institut seinen neuen Bericht

„Gesundheit in Deutschland“ (Robert Koch-Institut, 2015). Er gibt einen umfassenden und

fundierten Überblick über den aktuellen Stand und die Entwicklung der Gesundheit in der

Bevölkerung. Im Fokus stehen das Krankheitsgeschehen sowie das Gesundheitsverhalten

von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Deutschland. Erfreulich ist, dass die

Lebenserwartung bei Frauen und Männern kontinuierlich ansteigt. Ein weiterer positiver

Trend ist der Rückgang von schweren und tödlichen akuten Krankheiten, wohingegen

chronische Erkrankungen weiter zunehmen.

Weniger positiv ist, dass Frauen mit sehr niedrigem Einkommen eine um acht Jahre

geringere Lebenserwartung haben als Frauen mit hohem Einkommen.

Bereits im Kindes- und Jugendalter ist die Gesundheit durch den sozioökonomischen

Status der Herkunftsfamilie geprägt. Ein niedriger Sozialstatus geht mit einer geringeren

Lebenserwartung einher. Auch Krankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes

mellitus und Depression treffen Menschen mit niedrigem Sozialstatus häufiger. Dies

erkennt man beispielsweise an der Verbreitung von Übergewicht und psychischen

Auffälligkeiten. Aktuell sind rund 14 % der Bevölkerung einem Armutsrisiko ausgesetzt,

unter Kindern und Jugendlichen liegt dieser Anteil sogar bei 17 %.

Die soziale Ungleichheit der Lebensverhältnisse spiegelt sich in der Gesundheit und

Lebenserwartung des Einzelnen wider. Aus Sicht von Public Health stellt diese

gesundheitliche Ungleichheit eine zentrale Herausforderung dar. In einer Gesellschaft, die

sich auf Solidarität und Chancengerechtigkeit beruft, ist der Erfolg von

bevölkerungsbezogenen Maßnahmen zur Verbesserung der Gesundheit auch daran zu

messen, inwieweit alle angesprochenen Bevölkerungsgruppen erreicht werden und im

besten Fall einen Beitrag zur Verringerung der gesundheitlichen Ungleichheit geleistet

wird. So steht es im WHO-Rahmenprogramm Health 2020 und so ist es auch im neuen

Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und Prävention (Präventionsgesetz)

verankert.

Aktuelle Ergebnisse zeigen, dass nicht nur der Grad des Wohlstandes, sondern auch

seine Verteilung innerhalb der Gesellschaft eine Rolle für die Gesundheit auf

Bevölkerungsebene spielt. Je größer die Kluft zwischen den reichen und armen

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Bevölkerungsgruppen ist, desto höher sind die gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Wie

eine Analyse von Wilkinson und Pickett zeigt, lässt sich diese Assoziation für zahlreiche

Gesundheitsindikatoren wie z.B. Säuglingssterblichkeit, psychische Störungen,

Abhängigkeit von Alkohol und illegalen Drogen sowie Übergewicht und Adipositas

nachweisen.

Migration wird mittlerweile als eine wichtige Determinante gesundheitlicher Ungleichheit in

den westlichen Einwanderungsgesellschaften wahrgenommen. Dieser Einfluss wird

aufgrund weiterer Zuwanderungen vermutlich noch zunehmen. Die Sozialepidemiologie

befasst sich seit einigen Jahren verstärkt mit dem Einfluss von Migration auf die

Gesundheit der Bevölkerung. Bereits in der Phase vor der Migration können Expositionen

aufgetreten sein, die sich deutlich von denen der nichtmigrierten Bevölkerung

unterscheiden. Eine besonders kritische Phase stellt der oft jahrelange Migrationsprozess

dar, während dessen diverse gesundheitliche Beeinträchtigungen auftreten können. Auch

nach der Aufnahme im Zielland weisen Migranten überproportional häufig einen niedrigen

Sozialstatus auf. Migranten haben häufig eine schlechtere Schulbildung und berufliche

Qualifikation als die Mehrheit der Bevölkerung im Zielland.

Aus diesen Gründen wird auch im vorliegenden zweiten Gesundheitsbericht erneut die

Gruppe der Kinder mit Migrationshintergrund separat betrachtet, wobei die verstärkte

Zuwanderung seit dem Jahr 2015 nicht berücksichtigt ist.

1.1. Gesundheitliche Langzeitfolgen sozialer Ungleichheit

In der Bundesrepublik Deutschland sind die Chancen auf ein gesundes Aufwachsen – wie

oben ausgeführt - ungleich verteilt (Robert Koch-Institut und Bundeszentrale für

gesundheitliche Aufklärung, 2008).

Obwohl die meisten Kinder gesund sind, leben 15 % bis 20 % unter schwierigeren

sozialen Bedingungen, sind stärkeren gesundheitlichen Risikofaktoren ausgesetzt,

verfügen über geringere Selbstheilungskräfte bzw. Selbsthilfemöglichkeiten und haben

insgesamt schlechtere Gesundheitschancen (Robert Koch-Institut und Bundeszentrale für

gesundheitliche Aufklärung, 2008).

Maßgeblich bestimmen soziale Einflussfaktoren wie die Einkommenslage bzw. der

Berufsstatus der Eltern, die Bildungsmöglichkeiten des Kindes sowie die Wohn- und

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Umweltbedingungen im Elternhaus die Gesundheit eines Kindes oder Jugendlichen

(Weltgesundheitsorganisation WHO, 2004).

Bereits im Jahr 2008 stellte das Robert Koch-Institut (RKI) fest:

„Kinder und Jugendliche stellen in unserem Land mittlerweile diejenige Altersgruppe dar,

die am häufigsten von Armut bedroht ist. Dies kann sich infolge vielfältiger

Wechselwirkungen auf ihre soziale und gesundheitliche Entwicklung auswirken. Kinder

und Jugendliche in Armut tragen ein erhöhtes Risiko einer ungünstigen

Gesundheitsbiographie.“

Die eingeschränkten Möglichkeiten zur Entwicklung persönlicher, sozialer und familiärer

Ressourcen erschweren den Kindern und Jugendlichen, eine hohe

Gesundheitskompetenz zu entwickeln (Robert Koch-Institut, 2015).

Es bestehen Einschränkungen im Bereich der sozialen Teilhabe (Bertelsmann Stiftung,

2010) sowie ein höheres Risiko für die Entwicklung von psychischen und sozialen

Verhaltensauffälligkeiten.

Beispielsweise wird ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) deutlich

häufiger bei Kindern mit niedrigem sozialem Status (2,8 %) als bei Kindern mit hohem

sozialem Status (0,9 %) diagnostiziert. Bei den Essstörungen wird der Einfluss des

sozialen Status ebenfalls deutlich: Bei Jungen, die in Familien mit niedrigem sozialem

Status aufwachsen, haben 19,9 % eine Essstörung, bei Jungen aus Familien mit hohem

sozialen Status beträgt der Anteil 9,0 %; Mädchen mit niedrigem sozialen Status sind zu

35,7 % betroffen, während der Anteil bei den Mädchen mit hohem sozialen Status nur

22,6 % beträgt (Dr. Lampert, et al., 2010).

Ein höheres Risiko besteht auch für das Auftreten von Übergewicht und Adipositas

(starkes Übergewicht): Für die Altersgruppe der 14- bis 17-Jährigen beträgt der Anteil von

Jugendlichen aus sozial benachteiligten Familien mit Adipositas 14 % und ist damit fast

dreimal so hoch wie bei Jugendlichen mit hohem Sozialstatus (Robert Koch-Institut und

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 2008).

Es existiert eine höhere Wahrscheinlichkeit für das Aufwachsen unter umweltbezogenen

Belastungen: Kinder und Jugendliche mit niedrigem sozioökonomischem Status sind

viermal so häufig einer häuslichen Rauchbelastung durch Passivrauchen ausgesetzt wie

Kinder und Jugendliche mit hohem sozioökonomischen Status

(25,4 % im Vergleich zu 6,2 %).

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Die Chancen zum Erwerb eines guten Bildungsabschlusses sind ebenfalls deutlich

geringer (Böcken, et al., 2012). Der Schulerfolg eines Kindes in Deutschland hängt auch

im Jahr 2015 immer noch stark vom Bildungsstand der Eltern ab.

2. Das Konzept der Gesundheitsförderung

Mit dem Begriff Salutogenese (Entstehung von Gesundheit) hat der israelisch-

amerikanische Forscher Aaron Antonovsky (1923-1994) in den 70er Jahren die Frage

nach der Entstehung von Gesundheit in die Wissenschaft eingeführt. Der Begriff

„Salutogenese“ steht bewusst im Gegensatz zum Begriff „Pathogenese“ (Entstehung von

Krankheit), da Salutogenese primär nach gesunderhaltenden und weniger nach

krankmachenden Einflussfaktoren fragt. Antonovsky entdeckte im Rahmen einer

vergleichenden Untersuchung von Frauen, die die Lagerhaft nicht nur überlebt hatten,

sondern auch noch gesundheitlich gut überstanden hatten, was sie zu dieser extremen

Stressbewältigung befähigt hat. Nach Antonovsky ist der sogenannte

„sense of coherence (SOC)“ - in der deutschsprachigen Literatur oft mit Kohärenzgefühl

oder Kohärenzempfinden übersetzt - der entscheidende Einflussfaktor für die Entstehung

von Gesundheit und die Bewältigung von negativen Erlebnissen.

„Sense of coherence (SOC)“ ist definiert als eine grundlegende Orientierung im Sinne

eines flexiblen und dennoch stabilen Gefühls des Vertrauens, was im Wesentlichen dem

Begriff des Urvertrauens entspricht. Dieses Urvertrauen entsteht, wenn der Mensch seine

Umgebung als beeinflussbar und handhabbar erlebt und dem Erlebten einen Sinn und

eine Bedeutung geben kann. Er fühlt sich also nicht mehr ohnmächtig den ihn belastenden

Umständen ausgeliefert.

Das Konzept der „Salutogenese“ bietet damit eine grundlegende Neuorientierung im

Umgang von Gesundheit und Krankheit sowohl im seelischen als auch im körperlichen

Bereich. Früher war man einseitig bestrebt, krankmachende Faktoren zu reduzieren, ohne

im Gegenzug gesundheitserhaltende/-fördernde Faktoren (Ressourcen) zu stärken. Die

heutige Resilienzforschung ist eine Weiterentwicklung des Konzepts der Salutogenese

und forscht danach, was Kinder und Jugendliche widerstandsfähig macht gegen negative

familiäre und soziale Einflüsse und welche individuellen Ressourcen gefördert werden

können.

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2.1. Gesundheitsförderung und Öffentlicher Gesundheitsdienst (Gesundheitsamt)

Gesundheitsförderung beinhaltet nach den obigen Erläuterungen im Sinne des Wortes die

Förderung von Gesundheit und der individuellen Ressourcen, damit eventuelle schädliche

Einflussfaktoren möglichst geringe Auswirkungen zeigen. Gesundheitsförderung wirkt auf

individuelles wie auch kollektives Gesundheitsverhalten positiv ein. In den jeweiligen

Landesgesetzen werden sowohl Gesundheitsförderung als auch Prävention als Aufgaben

des Öffentlichen Gesundheitsdienstes angesehen. Das Hessische Gesetz über den

Öffentlichen Gesundheitsdienst (HGöGD) ist die Grundlage für die Aufgaben und Ziele des

Öffentlichen Gesundheitsdienstes im Land Hessen. Insbesondere definieren § 10 Absatz 1

und § 11 HGöGD die speziellen Aufgaben gegenüber Kindern bzw. Jugendlichen wie auch

Zweck und Beratungsfunktion im Rahmen von Schuleingangsuntersuchungen.

Eine nachhaltige Einflussnahme erreicht man am besten durch eine konsequente

Förderung, die schon in der frühen Kindheit beginnt. Die Schuleingangsuntersuchungen

und die „Frühen Hilfen“ sind insgesamt unverzichtbare Maßnahmen zur

Gesundheitsförderung und Teil der Präventionskette im Kreis. Die Tätigkeit des

Gesundheitsamtes findet sich somit in allen Bereichen der Prävention wieder:

� Primäre Prävention: Maßnahmen zur Verhinderung von Krankheiten (z.B. durch

Impfungen) und Entwicklungsstörungen ( „Frühe Hilfen“)

� Sekundäre Prävention: Angebote zur Früherkennung von Krankheiten (z.B. durch

Screenings, Schuleingangsuntersuchungen, Vorsorgeuntersuchungen für

Kleinkinder, Jugendliche und Erwachsene)

� Tertiäre Prävention: Maßnahmen, die das Fortschreiten (die Progression) einer

Erkrankung minimieren (z.B. durch Rehabilitation, sozialpädiatrische Hilfen bei

Kindern mit Behinderungen und im Rahmen der Schuleingangsuntersuchungen)

� Verhaltensprävention: Vermeidung individueller („innerer“) gesundheits-

gefährdender Verhaltensweisen (z.B. durch Verzicht auf Nikotin, Alkohol, fettreiches

Essen u.v.a.m.)

� Verhältnisprävention: Vermeidung gesundheitsgefährdender Bedingungen in der

(„äußeren“) Lebensumwelt (Settingansatz, z.B. durch gesundheitsfördernde

Maßnahmen in Schulen und Kitas, Unfallschutzmaßnahmen, betriebliche

Gesundheitsförderung)

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Gesundheitsförderung und Prävention zählen somit zu den Kernkompetenzen der beiden

Fachdienste Kinder- und Jugendärztlicher Dienst und Kinder- und Jugendzahnärztlicher

Dienst des Fachbereichs Gesundheit und Verbraucherschutz im Landkreis Groß-Gerau

und werden im Rahmen der regelmäßigen Gesundheitsberichterstattung dokumentiert.

Die Gesundheitsberichterstattung verfolgt im Wesentlichen folgende Ziele:

� Information über die kommunale Gesundheitslage

� Analyse der gesundheitlichen Gesamtsituation einer Bevölkerungsgruppe

� Evaluation (Bewertung) gesundheitsfördernder Maßnahmen hinsichtlich ihrer

Wirksamkeit

Die Gesundheitsberichterstattung erfolgt gemäß § 13 Hessisches Gesetz über den

öffentlichen Gesundheitsdienst (HGöGD):

„Um Maßnahmen, die die Gesundheit fördern und Krankheiten verhüten, wirksam planen

und durchführen zu können, haben die Gesundheitsämter die gesundheitliche Situation

der Bevölkerung in ihrem Bezirk zu beobachten, zu bewerten und zu beschreiben sowie

die erhobenen Daten in anonymisierter Form dem Hessischen Landesprüfungs- und

Untersuchungsamt im Gesundheitswesen zu übermitteln.“

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3. Basisdaten der Kinder im Kreis Groß-Gerau

Im Kreis Groß-Gerau leben über 254.000 Einwohnerinnen und Einwohner in 14 Städten

und Gemeinden (Kommunen).

Im Zeitraum von 2009 bis 2014 wurden insgesamt 13.997 Kinder im Kreis Groß-Gerau im

Rahmen der Schuleingangsuntersuchung (SEU) untersucht, von denen 7.319 einen

Migrationshintergrund aufwiesen.

Bis zum Jahr 2009 zeigte die Mehrzahl der untersuchten Kinder keinen

Migrationshintergrund; in den Folgejahren bis 2014 kehrte sich das Verhältnis um, d.h.

Kinder mit Migrationshintergrund stellten die größere Gruppe dar. Im Land Hessen

bildeten in allen Jahren von 2009 bis 2014 Kinder ohne Migrationshintergrund die

Mehrheit.

Ein Migrationshintergrund besteht laut Definition des Hessischen Ministeriums für Soziales

und Integration (HMSI), wenn beide Elternteile oder der allein erziehende Elternteil einer

anderen Ethnie angehört und die Muttersprache nicht Deutsch ist. Bei Mischehen ist ein

Migrationshintergrund zu dokumentieren, wenn der nicht-deutsche Elternteil kulturell oder

sprachlich stark prägt.

Gesamtzahlen der untersuchten Kinder im Kreis Groß-Gerau 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Jungen 1.248 1.166 1.198 1.121 1.181 1.242

Mädchen 1.120 1.108 1.166 1.134 1.091 1.222

Gesamt Kreis 2.368 2.274 2.364 2.255 2.272 2.464

Migranten (m) 602 582 649 593 674 658

Migranten (w) 574 571 591 575 609 641

Migranten gesamt Kreis 1.176 1.153 1.240 1.168 1.283 1.299

Nicht-Migranten (m) 646 584 549 528 507 584

Nicht-Migranten (w) 546 537 575 559 482 581

Nicht-Migranten gesamt Kreis 1.192 1.121 1.124 1.087 989 1.165

Tabelle 1 Gesamtzahlen der untersuchten Kinder im Kreis Groß-Gerau

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Prozentuale Verteilung der untersuchten Kinder im Kreis Groß-Gerau 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Jungen 52,70% 51,28% 50,68% 49,71% 51,98% 50,41%

Mädchen 47,30% 48,72% 49,32% 50,29% 48,02% 49,59%

Gesamt Kreis 100,00% 100,00% 100,00% 100,00% 100,00% 100,00%

Migranten (m) 25,42% 25,59% 27,45% 26,30% 29,67% 26,70%

Migranten (w) 24,24% 25,11% 25,00% 25,50% 26,80% 26,01%

Migranten gesamt Kreis 49,66% 50,70% 52,45% 51,80% 56,47% 52,72%

Nicht-Migranten (m) 27,28% 25,68% 23,22% 23,41% 22,32% 23,70%

Nicht-Migranten (w) 23,06% 23,61% 24,32% 24,79% 21,21% 23,58%

Nicht-Migranten gesamt Kreis 50,34% 49,30% 47,55% 48,20% 43,53% 47,28%

Tabelle 2 Prozentuale Verteilung der untersuchten Kinder im Kreis Groß-Gerau

Gesamtzahlen der untersuchten Kinder in Hessen 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Jungen 29.373 28.874 28.931 27.834 28.492 28.829

Mädchen 27.381 26.474 26.930 25.984 25.947 26.774

Gesamt Hessen 56.754 55.348 55.861 53.818 54.439 55.603

Migranten (m) 10.779 10.436 10.427 10.432 10.942 11.098

Migranten (w) 10.213 9.488 9.717 9.517 9.932 10.328

Migranten gesamt Hessen 20.992 19.924 20.144 19.949 20.874 21.426

Nicht-Migranten (m) 18.594 18.444 18.504 17.402 17.550 17.731

Nicht-Migranten (w) 17.168 16.980 17.213 16.467 16.015 16.446

Nicht-Migranten gesamt Hessen 35.762 35.424 35.717 33.869 33.565 34.177

Tabelle 3 Gesamtzahlen der untersuchten Kinder in Hessen

Prozentuale Verteilung der untersuchten Kinder in Hessen 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Jungen 51,75% 52,17% 51,79% 51,72% 52,34% 51,85%

Mädchen 48,25% 47,83% 48,21% 48,28% 47,66% 48,15%

Gesamt Hessen 100,00% 100,00% 100,00% 100,00% 100,00% 100,00%

Migranten (m) 18,99% 18,86% 18,67% 19,38% 20,10% 19,96%

Migranten (w) 18,00% 17,14% 17,39% 17,68% 18,24% 18,57%

Migranten gesamt Hessen 36,99% 36,00% 36,06% 37,07% 38,34% 38,53%

Nicht-Migranten (m) 32,76% 33,32% 33,13% 32,33% 32,24% 31,89%

Nicht-Migranten (w) 30,25% 30,68% 30,81% 30,60% 29,42% 29,58%

Nicht-Migranten gesamt Hessen 63,01% 64,00% 63,94% 62,93% 61,66% 61,47%

Tabelle 4 Prozentuale Verteilung der untersuchten Kinder in Hessen

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Gesamtzahlen der untersuchten Kinder mit Vorsorgeheft im Kreis Groß-Gerau 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Jungen 1.141 1.080 1.103 1.019 1.104 1.114

Mädchen 1.044 1.029 1.071 1.056 1.016 1.135

Gesamt Kreis 2.185 2.109 2.174 2.075 2.120 2.249

Migranten (m) 525 520 583 512 610 552

Migranten (w) 519 509 523 509 545 573

Migranten gesamt Kreis 1.044 1.029 1.106 1.021 1.155 1.125

Nicht-Migranten (m) 616 560 520 507 494 562

Nicht-Migranten (w) 525 520 548 547 471 562

Nicht-Migranten gesamt Kreis 1.141 1.080 1.068 1.054 965 1.124

Tabelle 5 Gesamtzahlen der untersuchten Kinder mit Vorsorgeheft im Kreis Groß-Gerau

Prozentuale Verteilung der untersuchten Kinder mit Vorsorgeheft im Kreis Groß-Gerau 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Jungen 91,43% 92,62% 92,07% 90,90% 93,48% 89,69%

Mädchen 93,21% 92,87% 91,85% 93,12% 93,13% 92,88%

Gesamt Kreis 92,27% 92,74% 91,96% 92,02% 93,31% 91,27%

Migranten (m) 87,21% 89,35% 89,83% 86,34% 90,50% 83,89%

Migranten (w) 90,42% 89,14% 88,49% 88,52% 89,49% 89,39%

Migranten gesamt Kreis 88,78% 89,25% 89,19% 87,41% 90,02% 86,61%

Nicht-Migranten (m) 95,36% 95,89% 94,72% 96,02% 97,44% 96,23%

Nicht-Migranten (w) 96,15% 96,83% 95,30% 97,85% 97,72% 96,73%

Nicht-Migranten gesamt Kreis 95,72% 96,34% 95,02% 96,96% 97,57% 96,48%

Tabelle 6 Prozentuale Verteilung der untersuchten Kinder mit Vorsorgeheft im Kreis Groß-Gerau

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16

4. Daten der Schuleingangsuntersuchungen von 2009 bis 2014

Die standardisierte Erfassung der Entwicklung von Kindern, die eingeschult werden,

geschieht hessenweit mittels Tests, die im sogenannten S-ENS (Screening des

Entwicklungsstandes bei Einschulungsuntersuchungen) dokumentiert werden.

Im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung werden schulrelevante basale

Grundfähigkeiten überprüft. Dazu gehören Wahrnehmungsfähigkeiten (Hören, Sehen) und

die Fähigkeit, diese Wahrnehmungen adäquat umzusetzen (Visuomotorik, auditive

Informationsverarbeitung), außerdem motorische Koordination und Sprach- und

Sprechfähigkeiten. Auffälligkeiten in diesen Bereichen weisen zuverlässig auf Störungen in

der Entwicklung der Kinder hin.

Die Prüfung der genannten Grundfähigkeiten erfolgt gemäß S-ENS durch acht Untertests:

� Visuelle Wahrnehmung

� Nachsprechen von Pseudowörtern

� Nachsprechen von Sätzen

� Ergänzung unvollständiger Wörter

� Seitliches Hin- und Herspringen

� Gestaltrekonstruktion und Gestaltreproduktion

� Verarbeitung von visuellen Informationen

� Artikulation

Zur Datenerhebung im Rahmen des S-ENS gehören auch die Bestimmung des

Körpergewichtes und die Beurteilung der Sprachfähigkeit bei Kindern mit

Migrationshintergrund. Die standardisierte Erfassung des Entwicklungsstandes durch

S-ENS bietet zwei entscheidende Vorteile:

� Sehr gute Vergleichbarkeit der Befunde;

� Aussagekräftige Daten, da im Rahmen der Schuleingangsuntersuchungen nahezu

alle Kinder eines Jahrgangs untersucht werden.

Einschränkend ist zur Wertigkeit des S-ENS festzustellen: Die im Screening auffälligen

Erstbefunde sind nicht mit einer endgültigen fachärztlichen Diagnose gleichzusetzen, da

im Rahmen einer Schuleingangsuntersuchung meist nur Verdachtsdiagnosen gestellt

werden, die fachärztlich weiterverfolgt werden. Diese nachträglichen Rückmeldungen von

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17

fachärztlicher Seite gehen nicht mit in die statistische Erhebung des S-ENS ein. Außerdem

zeigen manche Kinder aufgrund der situativen Gegebenheiten eine eingeschränkte

Mitarbeit.

Im Rahmen dieser Gesundheitsberichterstattung erfolgte eine Auswertung der Befunde für

jeden einzelnen Prüfungsgegenstand

� für die Gesamtzahl der Kinder im Kreis Groß-Gerau,

� getrennt nach Geschlecht und Migrationshintergrund im Vergleich mit hessenweiten

Erhebungen,

� differenziert nach Regionen (Nord/Mitte/Süd) und Kommunen

des Kreises Groß-Gerau,

� im Vergleich mit den Daten des ersten Gesundheitsberichtes, der den Zeitraum von

2004 (2006) bis 2009 repräsentiert.

Diese differenzierte Darstellung erlaubt eine Bewertung der Befunde vor dem Hintergrund

bestehender unterschiedlicher Rahmenbedingungen (Bevölkerungsstruktur, kulturelle

Unterschiede, wirtschaftliche Faktoren) und bildet somit die Grundlage für die Entwicklung

gezielter Maßnahmen zur Förderung einer gesunden Entwicklung im Kindesalter.

Zusätzlich wurden die Ergebnisse der Tests zur auditiven Informationsverarbeitung mittels

einer Subgruppenanalyse daraufhin untersucht, ob die Dauer des vorausgegangenen

Besuchs einer Kindertagesstätte sich positiv auf diese Kompetenz auswirkt. Die

Ergebnisse dieser Analyse liefern uns ein wesentliches Argument dafür, dass der Besuch

der Kindertagesstätte gefördert und unterstützt werden sollte.

Zu der Region Nord zählen die Kommunen Bischofsheim, Ginsheim-Gustavsburg,

Kelsterbach, Raunheim und Rüsselsheim. Die Region Mitte umfasst die Kommunen

Büttelborn, Groß-Gerau, Mörfelden-Walldorf, Nauheim und Trebur und in der Region Süd

liegen die Kommunen Biebesheim, Gernsheim, Riedstadt und Stockstadt.

Auf kommunaler Ebene wurden jeweils für den Zeitraum 2004 bis 2009 und 2010 bis 2014

Durchschnittswerte für die Häufigkeit des Auftretens eines auffälligen Befundes berechnet

und der aktuelle Wert von dem älteren Wert abgezogen. Ergab sich dabei ein positives

Ergebnis, finden wir eine positive Entwicklung vor, die in der Grafik mit der Farbe „Grün“

markiert wurde. Ein negatives Ergebnis weist auf eine zunehmende Häufigkeit von

Störungen hin und wurde mit „Gelb“ oder gar „Rot“ (deutliche Zunahme) gekennzeichnet.

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18

4.1. Kinder mit auffälligem Hörbefund

In der Schuleingangsuntersuchung kommt der Untersuchung des Hörvermögens eine

besondere Bedeutung zu, denn das Hören ist wie das Sehen für eine adäquate

Entwicklung des Kindes notwendig, wobei Hörstörungen in der Regel früher auffallen als

Sehstörungen.

Die Lautstärke hängt u.a. vom Schalldruck und der Frequenz (Anzahl der Schwingungen

pro Sekunde) ab. Das Hörvermögen wird für sieben unterschiedliche Tonfrequenzen bei

einem standardisierten Schalldruck von 20 dB (Dezibel) getestet. Als unauffällig gilt das

Hörvermögen eines Kindes, wenn auf jedem Ohr mindestens fünf von sieben

Tonfrequenzen gehört werden.

Abb.1 Absolute Anzahl von Kindern mit auffälligem Hörbefund im Kreis Groß-Gerau im Zeitraum 2009-2014

2009 2010 2011 2012 2013 2014Gesamt Kreis 115 107 118 86 97 136Migranten Kreis 56 50 52 48 60 62Nicht-Migranten Kreis 59 57 66 38 37 74

0

20

40

60

80

100

120

140

160

Absolute Anzahl von Kindern mit auffälligem Hörbefund

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19

Abb.2 Prozentuale Verteilung von Kindern mit auffälligem Hörbefund im Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2014

Abb.3 Prozentuale Verteilung von Jungen mit auffälligem Hörbefund im Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im

Zeitraum 2009-2014

2009 2010 2011 2012 2013 2014Gesamt Hessen 7,47% 7,55% 7,88% 8,02% 8,56% 8,05%Gesamt Kreis 4,86% 4,71% 4,99% 3,81% 4,27% 5,52%Migranten Hessen 7,27% 7,03% 7,07% 7,53% 7,91% 7,51%Migranten Kreis 4,81% 4,36% 4,22% 4,11% 4,68% 4,77%Nicht-Migranten Hessen 7,59% 7,84% 8,33% 8,30% 8,97% 8,38%Nicht-Migranten Kreis 4,96% 5,08% 5,91% 3,50% 3,74% 6,35%

0,00%

1,00%

2,00%

3,00%

4,00%

5,00%

6,00%

7,00%

8,00%

9,00%

10,00%

Prozentuale Verteilung von Kindern mit auffälligem Hörbefund im Vergleich

2009 2010 2011 2012 2013 2014Migranten (m) Hessen 7,05% 6,65% 7,06% 7,23% 7,68% 7,28%Migranten (m) Kreis 5,03% 4,30% 4,34% 3,71% 5,79% 5,17%Nicht-Migranten (m) Hessen 7,42% 7,68% 8,16% 8,31% 8,55% 7,96%Nicht-Migranten (m) Kreis 5,77% 5,86% 5,86% 3,98% 3,94% 6,34%

0,00%

1,00%

2,00%

3,00%

4,00%

5,00%

6,00%

7,00%

8,00%

9,00%

Prozentuale Verteilung von Jungen mit auffälligem Hörbefund

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20

Abb.4 Prozentuale Verteilung von Mädchen mit auffälligem Hörbefund im Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2014

2009 2010 2011 2012 2013 2014Migranten (w) Hessen 7,52% 7,45% 7,09% 7,87% 8,18% 7,76%Migranten (w) Kreis 4,58% 4,43% 4,09% 4,52% 3,45% 4,37%Nicht-Migranten (w) Hessen 7,78% 8,00% 8,51% 8,29% 9,42% 8,83%Nicht-Migranten (w) Kreis 4,01% 4,25% 5,96% 3,04% 3,53% 6,37%

0,00%

1,00%

2,00%

3,00%

4,00%

5,00%

6,00%

7,00%

8,00%

9,00%

10,00%

Prozentuale Verteilung von Mädchen mit auffälligem Hörbefund

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21

Der Anteil an Kindern mit auffälligem Hörbefund zum Zeitpunkt des Schuleintritts war im

untersuchten Zeitraum im Kreis Groß-Gerau zu jeder Zeit geringer als im Land Hessen.

Kinder ohne Migrationshintergrund waren im Kreis Groß-Gerau in den Jahren 2010, 2011

und 2014 häufiger betroffen; in den Jahren 2012 und 2013 zeigten Kinder mit

Migrationshintergrund häufiger Auffälligkeiten. Im Land Hessen hingegen wiesen in jedem

Jahr zwischen 2009 und 2014 mehr Kinder ohne Migrationshintergrund Hörstörungen auf

als Kinder mit Migrationshintergrund.

Im Kreis Groß-Gerau hatten von Kindern mit Migrationshintergrund in den Jahren 2010

und 2012 mehr Mädchen als Jungen Hörstörungen, in den übrigen Jahren war der Anteil

der Jungen höher. Unter den Kindern ohne Migrationshintergrund hatten in den Jahren

2011 und 2014 mehr Mädchen als Jungen Hörstörungen.

Abb.5 Prozentuale Verteilung von Kindern mit auffälligem Hörbefund nach Regionen im Kreis Groß-Gerau

im Zeitraum 2009-2014

Im Kreis Groß-Gerau lebten in der Region Süd prozentual mehr Kinder mit auffälligem

Hörbefund als in den Regionen Nord und Mitte. Die Region Süd zeigte 2014 einen

sprunghaften Anstieg; ob dieser einem Trend folgt oder nur eine Schwankung darstellt,

lässt sich erst bei der Betrachtung der folgenden Jahre beurteilen. Die Regionen Nord und

Mitte zeigten seit 2009 einen wechselhaften Verlauf ohne eindeutige Tendenz.

2009 2010 2011 2012 2013 2014Region Nord 4,54% 4,70% 4,28% 3,73% 5,01% 4,34%Region Mitte 4,37% 3,85% 4,57% 3,02% 2,57% 4,29%Region Süd 6,81% 6,65% 8,21% 5,79% 6,23% 11,24%

0,00%

2,00%

4,00%

6,00%

8,00%

10,00%

12,00%

Prozentualer Anteil von Kindern mit auffälligem Hörbefund nach Regionen

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22

Abb.6 Die prozentualen Abweichungen bei Kindern mit auffälligem Hörbefund erhält man durch Differenzbildung aus den Durchschnittswerten der Zeiträume 2004-2009 und 2010-2014. Der jeweilige Durchschnittswert ergibt sich als Summe der Jahreswerte geteilt durch die Anzahl der Jahre im jeweiligen Zeitraum.

Der Kreis Groß-Gerau verzeichnete im Verlauf eine Zunahme von Kindern mit auffälligem

Hörbefund von durchschnittlich 3,81 % im Zeitraum von 2004 bis 2009 auf durchschnittlich

4,70 % im Zeitraum von 2010 bis 2014.

In Bischofsheim, Raunheim, Kelsterbach, Trebur, Nauheim und Groß-Gerau nahm die

Anzahl von Kindern mit auffälligem Hörbefund ab. In den übrigen Kommunen,

insbesondere in Stockstadt, nahm die Anzahl der Kinder mit Hörstörungen hingegen zu.

Büttelborn 0,70% 2,60% 2,24% 2,19% 12,93% 6,25% 4,48% 8,33% 9,68% 4,50% 4,29% 10,53% 7,47% -2,98%Groß-Gerau 2,33% 3,35% 6,20% 2,85% 4,74% 3,15% 3,77% 3,38% 5,24% 1,66% 2,05% 4,55% 3,38% 0,39%Mörf.-Walldorf 2,15% 2,15% 3,27% 3,00% 2,36% 4,23% 2,86% 2,20% 4,24% 3,05% 2,43% 2,56% 2,90% -0,04%Nauheim 1,05% 5,38% 4,05% 2,20% 0,00% 8,75% 3,57% 4,26% 1,61% 2,99% 2,67% 2,44% 2,79% 0,78%Trebur 3,57% 2,68% 3,16% 1,97% 3,88% 2,42% 2,95% 3,57% 0,77% 4,42% 2,73% 1,67% 2,63% 0,32%Region Mitte 2,08% 2,93% 3,94% 2,59% 4,43% 4,37% 3,39% 3,85% 4,57% 3,02% 2,57% 4,29% 3,66% -0,27%

Bischofsheim 7,96% 3,25% 3,82% 6,02% 3,96% 6,98% 5,33% 3,81% 2,75% 1,01% 2,11% 1,92% 2,32% 3,01%Ginsheim-Gustavsburg 3,28% 3,14% 4,52% 2,74% 3,25% 1,42% 3,06% 4,08% 4,35% 2,73% 0,93% 3,40% 3,10% -0,04%Kelsterbach 4,14% 5,34% 3,97% 3,10% 4,11% 3,09% 3,96% 4,00% 2,73% 3,23% 0,93% 2,48% 2,67% 1,29%Raunheim 4,40% 3,55% 6,04% 2,98% 2,33% 2,08% 3,56% 1,22% 3,98% 5,41% 1,63% 0,00% 2,45% 1,12%Rüsselsheim 1,22% 3,21% 1,61% 2,02% 10,77% 5,58% 4,07% 6,03% 4,92% 4,03% 7,87% 6,50% 5,87% -1,80%Region Nord 2,89% 3,50% 3,13% 2,79% 7,10% 4,54% 3,99% 4,70% 4,28% 3,73% 5,01% 4,34% 4,41% -0,42%

Biebesheim 2,63% 1,33% 2,90% 4,55% 7,41% 7,14% 4,33% 3,70% 4,00% 8,70% 2,08% 5,17% 4,73% -0,40%Gernsheim 1,32% 2,27% 7,06% 7,32% 12,99% 5,75% 6,12% 5,38% 8,14% 6,02% 1,35% 11,49% 6,48% -0,36%Riedstadt 0,36% 0,40% 0,90% 2,12% 10,81% 6,91% 3,58% 7,84% 8,11% 5,85% 7,69% 12,88% 8,47% -4,89%Stockstadt 1,45% 0,00% 1,75% 5,56% 8,06% 7,84% 4,11% 7,50% 13,64% 2,17% 12,24% 10,20% 9,15% -5,04%Region Süd 1,00% 0,87% 2,54% 3,88% 10,36% 6,81% 4,24% 6,65% 8,21% 5,79% 6,23% 11,24% 7,62% -3,38%

Kreis GG insgesamt 2,26% 2,82% 3,32% 2,90% 6,68% 4,87% 3,81% 4,73% 5,06% 3,82% 4,39% 5,52% 4,70% -0,89%

2009 2010 2011 2012 2013 ø Abw.øKinder mit auffälligem Hörbefund 20142006 2007 20082004 2005

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23

Abb.7 Topographische Darstellung der Ergebnisse aus Abbildung 6

FarbabstufungenWert >= 0 %Wert von -0,01 bis -4,9 %Wert ab -5,0 %

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24

Fazit:

Im Vergleich zu dem 1. Kindergesundheitsbericht haben die Hörstörungen bei den

Einschulungsuntersuchungen im Kreis Groß-Gerau leicht zugenommen. Im Vergleich zu

Hessen (Durchschnitt von 8,0 %) schneidet der Kreis Groß-Gerau (Durchschnitt von 4,7%)

besser ab, insbesondere erzielten im Kreis Groß-Gerau Mädchen mit

Migrationshintergrund die besten Werte bzw. Jungen ohne Migrationshintergrund die

schlechtesten. (Anm.: Für Hessen lagen für den Zeitraum 2004 bis 2009 nur Daten im

Jahre 2009 vor; daher konnte für Hessen kein Vergleich mit dem 1. Gesundheitsbericht

erfolgen).

4.2. Kinder mit auffälligem Sehbefund

In der Schuleingangsuntersuchung verdient die Untersuchung des Sehvermögens in

zweifacher Hinsicht ein besonderes Augenmerk: Erstens ist das Sehen für eine adäquate

Entwicklung von Kindern notwendig und zweitens können Kinder eine Störung ihres

Sehens in dieser Altersgruppe noch nicht einschätzen und somit auch nicht mitteilen.

Untersucht werden die Sehschärfe (Visus), die Wahrnehmung der Raumtiefe

(Stereosehen) und das Unterscheidungsvermögen für Farben, wobei der Sehschärfe die

größte Bedeutung beigemessen wird. Ein Visus in der Ferne von weniger als 0,7 gilt bei

Kindern ab 4 bis 5 Jahren als gemindert.

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25

Abb.8 Absolute Anzahl von Kindern mit auffälligem Sehbefund im Kreis Groß-Gerau im Zeitraum 2009-2014

Abb.9 Prozentuale Verteilung von Kindern mit auffälligem Sehbefund im Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2014

2009 2010 2011 2012 2013 2014Gesamt Kreis 396 414 386 482 645 644Migranten Kreis 200 201 211 254 390 347Nicht-Migranten Kreis 196 213 175 228 255 297

0

100

200

300

400

500

600

700

Absolute Anzahl von Kindern mit auffälligem Sehbefund

2009 2010 2011 2012 2013 2014Gesamt Hessen 18,32% 19,31% 19,47% 19,16% 20,29% 19,81%Gesamt Kreis 16,72% 18,21% 16,33% 21,37% 28,39% 26,14%Migranten Hessen 18,06% 18,90% 18,84% 18,73% 20,67% 19,96%Migranten Kreis 17,18% 17,54% 17,13% 21,75% 30,40% 26,71%Nicht-Migranten Hessen 18,49% 19,55% 19,83% 19,47% 20,05% 19,71%Nicht-Migranten Kreis 16,48% 19,00% 15,68% 20,98% 25,78% 25,49%

0,00%

5,00%

10,00%

15,00%

20,00%

25,00%

30,00%

35,00%35 00%

Prozentuale Verteilung von Kindern mit auffälligem Sehbefund im Vergleich

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26

Abb.10 Prozentuale Verteilung von Jungen mit auffälligem Sehbefund im Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2014

Abb.11 Prozentuale Verteilung von Mädchen mit auffälligem Sehbefund im Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen

im Zeitraum 2009-2014

2009 2010 2011 2012 2013 2014Migranten (m) Hessen 17,54% 18,18% 18,20% 17,56% 20,06% 19,18%Migranten (m) Kreis 16,28% 17,53% 16,90% 20,40% 28,04% 23,25%Nicht-Migranten (m) Hessen 18,09% 19,05% 19,33% 19,36% 19,65% 19,17%Nicht-Migranten (m) Kreis 14,98% 18,62% 13,74% 20,64% 23,87% 23,63%

0,00%

5,00%

10,00%

15,00%

20,00%

25,00%

30,00%30 00%

Prozentuale Verteilung von Jungen mit auffälligem Sehbefund im Vergleich

2009 2010 2011 2012 2013 2014Migranten (w) Hessen 18,57% 19,69% 19,52% 20,01% 21,34% 20,81%Migranten (w) Kreis 18,13% 17,55% 17,38% 23,13% 33,00% 30,27%Nicht-Migranten (w) Hessen 18,92% 20,09% 20,36% 19,59% 20,49% 20,29%Nicht-Migranten (w) Kreis 18,25% 19,41% 17,54% 21,29% 27,80% 27,37%

0,00%

5,00%

10,00%

15,00%

20,00%

25,00%

30,00%

35,00%35 00%

Prozentuale Verteilung von Mädchen mit auffälligem Sehbefund im Vergleich

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27

Zum Zeitpunkt des Schuleintritts waren im Kreis Groß-Gerau im Zeitraum von 2009 bis

2011 etwas weniger Kinder von Sehstörungen betroffen als im Land Hessen. Dieses

Verhältnis kehrte sich ab dem Jahr 2012 um.

Im Kreis Groß-Gerau hatten - mit Ausnahme des Jahres 2010 - Kinder mit

Migrationshintergrund häufiger einen auffälligen Sehbefund. Im Land Hessen waren von

2009 bis 2012 Kinder ohne Migrationshintergrund und nach 2012 Kinder mit

Migrationshintergrund häufiger betroffen.

Im Jahr 2012 wurden im Kreis Groß-Gerau häufiger bei Jungen als bei Mädchen mit

Migrationshintergrund Sehstörungen festgestellt, in den übrigen Jahren war der Anteil der

Mädchen höher. Bei den Kindern ohne Migrationshintergrund wiesen im gesamten

Zeitraum von 2009 bis 2014 mehr Mädchen als Jungen Sehstörungen auf.

Abb.12 Prozentuale Verteilung von Kindern mit auffälligem Sehbefund nach Regionen im Zeitraum 2009-2014

Betrachtet man die einzelnen Regionen des Kreises Groß-Gerau, so findet man keine

wesentlichen Unterschiede im Auftreten auffälliger Sehbefunde. Insgesamt zeigten alle

Regionen ab dem Jahr 2011 eine Zunahme von Sehstörungen, wobei sich in der Region

Nord eine höhere Anzahl von Sehstörungen im Vergleich zu den Regionen Mitte und Süd

entwickelte.

2009 2010 2011 2012 2013 2014Region Nord 17,79% 19,17% 15,51% 22,47% 30,86% 28,15%Region Mitte 14,54% 17,25% 17,55% 19,23% 27,37% 24,27%Region Süd 18,73% 18,16% 17,41% 23,16% 27,76% 24,59%

0,00%

5,00%

10,00%

15,00%

20,00%

25,00%

30,00%

35,00%

Prozentuale Verteilung von Kindern mit auffälligem Sehbefund nach Regionen

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28

Abb.13 Die prozentualen Abweichungen bei Kindern mit auffälligem Sehbefund erhält man durch Differenzbildung aus den Durchschnittswerten der Zeiträume 2004-2009 und 2010-2014. Der jeweilige Durchschnittswert ergibt sich als Summe der Jahreswerte geteilt durch die Anzahl der Jahre im jeweiligen Zeitraum.

Der Kreis Groß-Gerau verzeichnet im Verlauf eine Zunahme von Kindern mit auffälligem

Sehbefund; der Anteil betroffener Kinder stieg von durchschnittlich 16,41 % im Zeitraum

zwischen 2004 und 2009 auf 22,32 % im Zeitraum zwischen 2010 und 2014.

In allen Kommunen nahm der Anteil von Kindern mit Sehstörungen im Vergleich zum

1. Kindergesundheitsbericht zu, in Stockstadt und Rüsselheim sogar um mehr als 10%.

Kinder mit auffälligem Sehbefund

2004 2005 2006 2007 2008 2009 ø 2010 2011 2012 2013 2014 ø Abw.

Büttelborn 11,89% 17,53% 12,69% 15,33% 22,41% 10,94% 15,13% 19,17% 16,13% 12,61% 27,14% 31,58% 21,33% -6,19%Groß-Gerau 11,28% 10,78% 16,94% 13,82% 14,23% 15,75% 13,80% 19,32% 16,67% 23,24% 27,69% 22,73% 21,93% -8,13%Mörf.-Walldorf 16,85% 14,42% 14,05% 15,67% 13,47% 15,00% 14,91% 14,29% 17,67% 17,97% 27,08% 26,28% 20,66% -5,75%Nauheim 15,79% 15,05% 17,57% 12,09% 16,47% 12,50% 14,91% 17,02% 20,97% 17,91% 26,67% 10,98% 18,71% -3,80%Trebur 11,43% 16,11% 11,39% 12,50% 14,73% 16,13% 13,71% 18,75% 18,46% 21,24% 28,18% 21,67% 21,66% -7,95%Region Mitte 13,57% 14,23% 14,44% 14,25% 15,34% 14,54% 14,40% 17,25% 17,55% 19,23% 27,37% 24,27% 21,13% -6,74%

Bischofsheim 11,50% 14,63% 12,21% 21,80% 15,84% 15,50% 15,25% 19,05% 13,76% 19,19% 26,32% 26,92% 21,05% -5,80%Ginsh.-Gustavsb. 12,57% 10,69% 12,90% 9,59% 13,82% 17,73% 12,88% 15,31% 10,87% 17,27% 32,41% 23,81% 19,93% -7,05%Kelsterbach 15,17% 12,21% 15,08% 17,05% 18,49% 13,40% 15,24% 16,00% 17,27% 21,51% 19,44% 26,45% 20,13% -4,90%Raunheim 13,19% 14,79% 13,19% 16,67% 13,37% 14,58% 14,30% 15,85% 14,43% 24,32% 23,37% 20,12% 19,62% -5,32%Rüsselsheim 10,64% 9,98% 14,65% 12,62% 16,16% 19,80% 13,97% 21,27% 16,56% 23,66% 35,47% 31,87% 25,77% -11,79%Region Nord 11,87% 11,51% 13,99% 14,29% 15,74% 17,79% 14,20% 19,17% 15,51% 22,47% 30,86% 28,15% 23,23% -9,03%

Biebesheim 17,11% 14,67% 14,49% 13,64% 24,07% 21,43% 17,57% 16,67% 14,00% 21,74% 31,25% 25,86% 21,90% -4,34%Gernsheim 7,89% 4,55% 14,12% 4,88% 11,69% 25,29% 11,40% 13,98% 16,28% 15,66% 28,38% 19,54% 18,77% -7,37%Riedstadt 8,27% 14,98% 15,32% 14,41% 19,37% 15,67% 14,67% 19,61% 18,47% 23,90% 26,37% 24,89% 22,65% -7,98%Stockstadt 8,70% 17,65% 10,53% 22,22% 19,35% 17,65% 16,02% 22,50% 18,18% 34,78% 28,57% 30,61% 26,93% -10,91%Region Süd 9,62% 13,23% 14,32% 13,47% 18,55% 18,73% 14,65% 18,16% 17,41% 23,16% 27,76% 24,59% 22,22% -7,56%

Gesamt Kreis 14,31% 15,21% 16,65% 16,61% 18,86% 16,79% 16,41% 18,31% 16,55% 21,39% 29,20% 26,14% 22,32% -5,91%

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29

Abb.14 Topographische Darstellung der Ergebnisse aus Abbildung 13

FarbabstufungenWert >= 0 %Wert von -0,01 bis -4,9 %Wert ab -5,0 %

Page 31: Kindergesundheit im Kreis Groß-Gerau 2009 - 2014...Ergebnisse der Untersuchungen 86 7.3.1. Übersicht aller untersuchten 6- und 7-jährigen Kinder des Schuljahres 2013/2014 86 7.3.2.

30

Fazit:

Im Vergleich zu dem 1. Kindergesundheitsbericht haben die Sehstörungen bei den

Einschulungsuntersuchungen im Kreis Groß-Gerau zugenommen. Im Vergleich zu Hessen

(Durchschnitt von 19,6 %) schneidet der Kreis Groß-Gerau (Durchschnitt von 22,3 %)

schlechter ab, insbesondere waren im Kreis Groß-Gerau Mädchen mit

Migrationshintergrund seit 2012 am häufigsten betroffen. Bei den Jungen zeigte sich kein

wesentlicher Unterschied zwischen Migranten und Nicht-Migranten. (Anm.: Für Hessen

lagen für den Zeitraum 2004 bis 2009 nur Daten im Jahre 2009 vor; daher konnte für

Hessen kein Vergleich mit dem 1. Gesundheitsbericht erfolgen.)

4.3. Kinder mit Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung

Sprache ist der Schlüssel zur Bildung und ein wichtiges Kommunikationsmittel. Eine

Entwicklungsstörung in diesem Bereich geht häufig mit schlechteren Entwicklungs- und

Bildungschancen eines Kindes einher. Deshalb ist eine frühzeitige Erkennung und

Behandlung von Sprachstörungen von essenzieller Bedeutung für den späteren

Schulerfolg.

4.3.1. Nachsprechen von Pseudowörtern – auditive Informationsverarbeitung

Im Rahmen des Entwicklungs-Screenings wird bei Kindern die auditive

Informationsverarbeitung einschließlich der Sprachkompetenz durch Nachsprechen von

Pseudowörtern, Ergänzen unvollständiger Wörter sowie Nachsprechen von Sätzen

getestet. Beim Test durch Nachsprechen von Pseudowörtern werden vor allem die

Gedächtnisspanne und die Sprechfähigkeit für unbekannte Begriffe untersucht. Diese

gelten als sensitives Maß für die Verarbeitungskapazität der phonologischen Schleife, die

für die Verarbeitung sprachlicher Informationen zuständig ist (Hasselhorn und Werner,

2007). Beim Nachsprechen ist es entscheidend, dass der Vorsprecher seinen Mund mit

der Hand bedeckt, damit das getestete Kind nicht von den Lippen ablesen kann. Es

werden maximal sechs Pseudowörter vorgesprochen, wobei mindestens vier

Pseudowörter korrekt wiederzugeben sind, damit der Test als unauffällig gewertet werden

kann.

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31

Abb.15 Absolute Anzahl von Kindern mit auffälliger auditiver Informationsverarbeitung (Nachsprechen von Pseudowörtern) im Kreis Groß-Gerau im Zeitraum 2009-2014

Abb.16 Prozentuale Verteilung von Kindern mit auffälliger auditiver Informationsverarbeitung (Nachsprechen von

Pseudowörtern) im Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2014

2009 2010 2011 2012 2013 2014Gesamt Kreis 237 195 192 275 296 285Migranten Kreis 142 130 118 168 199 174Nicht-Migranten Kreis 95 65 74 107 97 111

0

50

100

150

200

250

300

350

Absolute Anzahl von Kindern mit auffälliger auditiver Informationsverarbeitung (Nachsprechen von Pseudowörtern)

2009 2010 2011 2012 2013 2014Gesamt Hessen 7,54% 7,37% 7,55% 7,49% 7,81% 7,90%Gesamt Kreis 10,01% 8,58% 8,12% 12,20% 13,03% 11,57%Migranten Hessen 8,85% 8,68% 8,20% 8,89% 8,92% 9,14%Migranten Kreis 12,20% 11,34% 9,58% 14,38% 15,51% 13,39%Nicht-Migranten Hessen 6,77% 6,64% 7,18% 6,67% 7,13% 7,12%Nicht-Migranten Kreis 7,99% 5,80% 6,63% 9,84% 9,81% 9,53%

0,00%

2,00%

4,00%

6,00%

8,00%

10,00%

12,00%

14,00%

16,00%

18,00%

Prozentuale Verteilung von Kindern mit auffälliger auditiver Informationsverarbeitung (Nachsprechen von Pseudowörtern)

Page 33: Kindergesundheit im Kreis Groß-Gerau 2009 - 2014...Ergebnisse der Untersuchungen 86 7.3.1. Übersicht aller untersuchten 6- und 7-jährigen Kinder des Schuljahres 2013/2014 86 7.3.2.

32

Abb.17 Prozentuale Verteilung von Jungen mit auffälliger auditiver Informationsverarbeitung (Nachsprechen von Pseudowörtern) im Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2014

Abb.18 Prozentuale Verteilung von Mädchen mit auffälliger auditiver Informationsverarbeitung (Nachsprechen von

Pseudowörtern) im Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2014

2009 2010 2011 2012 2013 2014Migranten (m) Hessen 10,10% 9,64% 9,05% 9,84% 9,98% 10,45%Migranten (m) Kreis 14,60% 13,06% 10,08% 15,18% 17,21% 16,41%Nicht-Migranten (m) Hessen 7,55% 7,17% 7,77% 7,27% 7,54% 7,51%Nicht-Migranten (m) Kreis 9,52% 5,69% 6,41% 10,42% 10,26% 8,90%

0,00%

2,00%

4,00%

6,00%

8,00%

10,00%

12,00%

14,00%

16,00%

18,00%

20,00%20 00%

Prozentuale Verteilung von Jungen mit auffälliger auditiver Informationsverarbeitung (Nachsprechen von Pseudowörtern)

2009 2010 2011 2012 2013 2014Migranten (w) Hessen 7,54% 7,63% 7,29% 7,86% 7,74% 7,74%Migranten (w) Kreis 9,68% 9,57% 9,03% 13,57% 13,63% 10,30%Nicht-Migranten (w) Hessen 5,94% 6,07% 6,56% 6,04% 6,68% 6,70%Nicht-Migranten (w) Kreis 6,20% 5,91% 6,84% 9,30% 9,34% 10,15%

0,00%

2,00%

4,00%

6,00%

8,00%

10,00%

12,00%

14,00%

16,00%

Prozentuale Verteilung von Mädchen mit auffälliger auditiver Informationsverarbeitung (Nachsprechen von Pseudowörtern)

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33

Der Kreis Groß-Gerau schneidet im Vergleich mit dem Land Hessen im Zeitraum von 2009

bis 2014 schlechter ab, d.h. Kinder im Kreis Groß-Gerau hatten zum Zeitpunkt des

Schuleintritts häufiger Störungen beim Nachsprechen von Pseudowörtern als im

Durchschnitt in Hessen .

Im Kreis Groß-Gerau und im Land Hessen waren Kinder mit Migrationshintergrund im

Zeitraum von 2009 bis 2014 häufiger betroffen als Kinder ohne Migrationshintergrund.

Jungen mit Migrationshintergrund hatten häufiger Schwierigkeiten beim Nachsprechen von

Pseudowörtern als Mädchen mit Migrationshintergrund. Bei den Kindern ohne

Migrationshintergrund hatten in den Jahren 2010, 2011 und 2014 mehr Mädchen als

Jungen Schwierigkeiten beim Nachsprechen von Pseudowörtern, in den Jahren 2009,

2012 und 2013 waren mehr Jungen betroffen.

Abb.19 Prozentuale Verteilung von Kindern mit auffälliger Informationsverarbeitung (Nachsprechen von

Pseudowörtern) nach Regionen des Kreises Groß-Gerau im Zeitraum 2010-2014

Die Regionen Nord und Mitte des Kreises zeigten zwischen 2011 und 2012 einen

deutlichen Anstieg von Störungen beim Nachsprechen von Pseudowörtern. Im Gegensatz

dazu ging die Häufigkeit von Störungen in der Region Süd zurück und lag im Zeitraum von

2012 bis 2014 insgesamt auf deutlich niedrigerem Niveau als in den beiden anderen

Regionen.

2010 2011 2012 2013 2014Region Nord 9,59% 8,56% 13,29% 14,49% 11,90%Region Mitte 8,68% 7,29% 13,30% 14,23% 14,11%Region Süd 5,88% 9,20% 6,84% 8,22% 5,39%

0,00%

2,00%

4,00%

6,00%

8,00%

10,00%

12,00%

14,00%

16,00%

Prozentuale Verteilung von Kindern mit auffälliger auditiver Informationsverarbeitung (Nachsprechen von Pseudowörtern)

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34

Abb.20 Die prozentualen Abweichungen bei Kindern mit auffälliger Informationsverarbeitung (Nachsprechen von Pseudowörtern) erhält man durch Differenzbildung aus den Durchschnittswerten der Zeiträume 2006-2009 und 2010-2014. Der jeweilige Durchschnittswert ergibt sich als Summe der Jahreswerte geteilt durch die Anzahl der Jahre im jeweiligen Zeitraum.

Der Kreis Groß-Gerau verzeichnet im Verlauf eine Zunahme von Kindern mit

Schwierigkeiten beim Nachsprechen von Pseudowörtern – bei einem Durchschnitt von

10,81 % im Zeitraum von 2010 bis 2014 gegenüber einem Durchschnitt von 9,03 % im

Zeitraum von 2006 bis 2009.

In Rüsselsheim, Büttelborn, Riedstadt, Biebesheim und Gernsheim nahm die Anzahl der

Kinder, die Pseudowörter adäquat bilden können, zu. In den übrigen Kommunen,

insbesondere in Bischofsheim, Raunheim, Mörfelden-Walldorf, Nauheim und Trebur,

verringerte sich die Anzahl von Kindern, die Pseudowörter altersentsprechend adäquat

bilden können.

Kinder mit auffälliger auditiver Informationsverarbeitung(Nachsprechen von Pseudowörtern)

2006 2007 2008 2009 ø 2010 2011 2012 2013 2014 ø Abw.

Büttelborn 12,69% 13,87% 6,90% 5,47% 9,73% 3,33% 4,84% 2,70% 5,71% 8,55% 5,03% 4,70%Groß-Gerau 8,26% 6,10% 9,09% 10,24% 8,42% 7,25% 9,05% 9,13% 11,28% 15,91% 10,52% -2,10%Mörf.-Walldorf 5,88% 6,33% 10,77% 6,15% 7,29% 13,19% 7,07% 17,29% 17,36% 16,99% 14,38% -7,09%Nauheim 1,35% 3,30% 1,18% 8,75% 3,64% 8,51% 4,84% 14,93% 10,67% 15,85% 10,96% -7,32%Trebur 4,43% 5,92% 7,75% 7,26% 6,34% 6,25% 8,46% 21,24% 19,09% 9,17% 12,84% -6,50%Region Mitte 6,89% 7,02% 8,41% 7,68% 7,50% 8,68% 7,29% 13,30% 14,23% 14,11% 11,52% -4,02%

Bischofsheim 8,40% 8,27% 6,93% 5,43% 7,26% 11,43% 5,50% 21,21% 22,11% 21,15% 16,28% -9,02%Ginsheim-Gustavsburg 7,74% 8,90% 9,76% 7,80% 8,55% 6,12% 6,52% 13,64% 13,89% 15,65% 11,16% -2,61%Kelsterbach 9,52% 10,08% 6,85% 13,40% 9,96% 10,00% 5,45% 11,83% 13,89% 19,83% 12,20% -2,24%Raunheim 6,59% 5,95% 13,95% 12,50% 9,75% 10,37% 15,42% 19,59% 18,48% 20,12% 16,80% -7,05%Rüsselsheim 11,11% 10,44% 9,87% 13,87% 11,32% 9,55% 7,70% 10,57% 12,36% 5,69% 9,17% 2,15%Region Nord 9,55% 9,36% 9,83% 11,89% 10,16% 9,59% 8,56% 13,29% 14,49% 11,90% 11,56% -1,41%

Biebesheim 11,59% 7,58% 9,26% 12,50% 10,23% 7,41% 16,00% 4,35% 10,42% 10,34% 9,70% 0,53%Gernsheim 9,41% 4,88% 9,09% 8,05% 7,86% 9,68% 9,30% 7,23% 6,76% 2,30% 7,05% 0,80%Riedstadt 7,66% 6,78% 14,86% 9,22% 9,63% 4,41% 6,31% 6,83% 7,14% 3,86% 5,71% 3,92%Stockstadt 7,02% 0,00% 9,68% 13,73% 7,61% 2,50% 15,91% 8,70% 12,24% 12,24% 10,32% -2,71%Region Süd 8,55% 5,71% 12,29% 9,98% 9,13% 5,88% 9,20% 6,84% 8,22% 5,39% 7,11% 2,02%

Kreis GG insgesamt 8,43% 7,90% 9,73% 10,05% 9,03% 8,62% 8,23% 12,21% 13,40% 11,57% 10,81% -1,78%

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35

Abb.21 Topographische Darstellung der Ergebnisse aus Abbildung 20

FarbabstufungenWert >= 0 %Wert von -0,01 bis -4,9 %Wert ab -5,0 %

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36

Fazit:

Im Vergleich zu dem 1. Kindergesundheitsbericht haben die Störungen im Bereich des

Nachsprechens von Pseudowörtern bei den Einschulungsuntersuchungen im Kreis Groß-

Gerau zugenommen. Im Vergleich zu Hessen (Durchschnitt von 7,6 %) schneidet der

Kreis Groß-Gerau (Durchschnitt von 10,8 %) – wie bereits in den Jahren 2006 bis 2009 -

schlechter ab. Im Kreis Groß-Gerau erzielten Kinder ohne Migrationshintergrund die

besten Werte, wobei sich zwischen Mädchen und Jungen keine nennenswerten

Unterschiede ergaben. Jungen mit Migrationshintergrund wiesen am häufigsten Störungen

auf.

4.3.2. Nachsprechen selektiver Sätze – auditive Informationsverarbeitung

Beim Test durch Nachsprechen selektiver Sätze werden vor allem das Speichern von

Satzstrukturen (Grammatik) sowie die Fähigkeit zur Formulierung vollständiger deutscher

Sätze überprüft. In der Sprachwissenschaft wird das als „Königsweg der

Sprachentwicklungsdiagnostik“ (Roos und Schöler, 2010) bezeichnet. Diese Aufgabe hat

den stärksten prädiktiven Wert für Lese-Rechtschreibleistungen am Ende der 1. Klasse

(Goldammer et al, 2007).

Um die Aufgabe, Sätze wörtlich wiederzugeben, lösen zu können, sind verschiedene

Fähigkeiten nötig. Der diagnostische Wert zeigt sich in einer Differenzierung zwischen

sprachlich auffälligen und unauffälligen Kindern, natürlich in Kombination mit den übrigen

Untersuchungen.

Beim Nachsprechen ist auch hier entscheidend, dass der Vorsprecher seinen Mund mit

der Hand bedeckt, damit das getestete Kind nicht von den Lippen ablesen kann. Es

werden maximal fünf Sätze vorgesprochen, wobei mindestens drei Sätze korrekt

wiederzugeben sind, damit der Test als unauffällig gewertet werden kann.

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37

Abb.22 Absolute Anzahl von Kindern mit auffälliger auditiver Informationsverarbeitung (Nachsprechen selektiver Sätze) im Kreis Groß-Gerau im Zeitraum 2009-2014

Abb.23 Prozentuale Verteilung von Kindern mit auffälliger auditiver Informationsverarbeitung (Nachsprechen

selektiver Sätze) im Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2014

2009 2010 2011 2012 2013 2014Gesamt Kreis 754 775 695 714 808 863Migranten Kreis 626 679 614 605 682 731Nicht-Migranten Kreis 128 96 81 109 126 132

0

100

200

300

400

500

600

700

800

900

1.000

Absolute Anzahl von Kindern mit auffälliger auditiver Informationsverarbeitung (Nachsprechen selektiver Sätze)

2009 2010 2011 2012 2013 2014Gesamt Hessen 12,89% 13,18% 13,25% 12,94% 13,53% 13,99%Gesamt Kreis 31,84% 34,08% 29,40% 31,66% 35,56% 35,02%Migranten Hessen 26,57% 28,36% 28,15% 27,04% 27,62% 29,10%Migranten Kreis 53,78% 59,25% 49,84% 51,80% 53,16% 56,27%Nicht-Migranten Hessen 4,87% 4,66% 4,85% 4,64% 4,77% 4,51%Nicht-Migranten Kreis 10,77% 8,56% 7,26% 10,03% 12,74% 11,33%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

Prozentuale Verteilung von Kindern mit auffälliger auditiver Informationsverarbeitung (Nachsprechen selektiver Sätze)

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38

Abb.24 Prozentuale Verteilung von Jungen mit auffälliger auditiver Informationsverarbeitung (Nachsprechen selektiver Sätze) im Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2014

Abb.25 Prozentuale Verteilung von Mädchen mit auffälliger auditiver Informationsverarbeitung (Nachsprechen

selektiver Sätze) im Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2014

2009 2010 2011 2012 2013 2014Migranten (m) Hessen 28,16% 29,44% 29,71% 28,81% 29,34% 30,71%Migranten (m) Kreis 54,36% 61,86% 49,92% 52,11% 55,79% 59,12%Nicht-Migranten (m) Hessen 5,80% 5,54% 5,56% 5,55% 5,70% 5,16%Nicht-Migranten (m) Kreis 12,17% 9,83% 6,78% 11,93% 14,99% 10,27%

0,00%

10,00%

20,00%

30,00%

40,00%

50,00%

60,00%

70,00%70 00%

Prozentuale Verteilung von Jungen mit auffälliger auditiver Informationsverarbeitung (Nachsprechen selektiver Sätze)

2009 2010 2011 2012 2013 2014Migranten (w) Hessen 24,91% 27,17% 26,48% 25,10% 25,72% 27,36%Migranten (w) Kreis 53,17% 56,56% 49,74% 51,48% 50,25% 53,35%Nicht-Migranten (w) Hessen 3,87% 3,70% 4,10% 3,67% 3,75% 3,80%Nicht-Migranten (w) Kreis 9,12% 7,21% 7,72% 8,23% 10,37% 12,39%

0,00%

10,00%

20,00%

30,00%

40,00%

50,00%

60,00%

Prozentuale Verteilung von Mädchen mit auffälliger auditiver Informationsverarbeitung (Nachsprechen selektiver Sätze)

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39

Der Kreis Groß-Gerau hat im Vergleich mit dem Landesdurchschnitt im Zeitraum von 2009

bis 2014 deutlich schwächer abgeschnitten, d.h. Kinder im Kreis Groß-Gerau hatten

häufiger Störungen beim Nachsprechen selektiver Sätze als im Durchschnitt in Hessen

zum Zeitpunkt des Schuleintritts. Im Kreis Groß-Gerau und auch im Land Hessen waren

Kinder mit Migrationshintergrund im Zeitraum von 2009 bis 2014 häufiger betroffen als

Kinder ohne Migrationshintergrund.

Im Kreis Groß-Gerau hatten im Zeitraum von 2009 bis 2014 mehr Jungen als Mädchen mit

Migrationshintergrund Schwierigkeiten beim Nachsprechen selektiver Sätze. Bei den

Kindern ohne Migrationshintergrund hatten in den Jahren 2011 und 2014 mehr Mädchen

als Jungen Schwierigkeiten beim Nachsprechen selektiver Sätze, in den anderen Jahren

war das Verhältnis umgekehrt.

Abb.26 Prozentualer Anteil von Kindern mit auffälliger auditiver Informationsverarbeitung (Nachsprechen selektiver Sätze) nach Regionen im Kreis Groß-Gerau im Zeitraum 2009-2014

Die Region Süd wies im Vergleich die wenigsten Störungen beim Nachsprechen selektiver

Sätze auf. In allen Regionen war es im Jahr 2011 zu einem Rückgang gekommen, danach

stiegen die Zahlen in den Regionen Mitte und Nord wieder an.

2009 2010 2011 2012 2013 2014Region Nord 40,02% 44,92% 36,54% 37,95% 44,99% 41,79%Region Mitte 25,53% 26,18% 24,72% 27,69% 32,52% 34,65%Region Süd 23,11% 21,48% 19,65% 17,89% 16,15% 17,56%

0,00%

5,00%

10,00%

15,00%

20,00%

25,00%

30,00%

35,00%

40,00%

45,00%

50,00%

Prozentuale Verteilung von Kindern mit auffälliger auditiver Informationsverarbeitung (Nachsprechen selektiver Sätze)

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40

Abb.27 Die prozentualen Abweichungen bei Kindern mit auffälliger Informationsverarbeitung (Nachsprechen selektiver Sätze) erhält man durch Differenzbildung aus den Durchschnittswerten der Zeiträume 2006-2009 und 2010-2014. Der jeweilige Durchschnittswert ergibt sich als Summe der Jahreswerte geteilt durch die Anzahl der Jahre im jeweiligen Zeitraum.

Betrachtet man die Regionen Mitte, Nord und Süd, so hat sich in allen Regionen der Anteil

betroffener Kinder im Zeitraum zwischen 2010 und 2014 gegenüber dem Zeitraum von

2006 bis 2009 erhöht. Am deutlichsten war dieser Anstieg in der Region Nord, die mit

durchschnittlich 41,24 % den höchsten Anteil aufweist

Die Anzahl von Kindern mit Schwierigkeiten beim Nachsprechen selektiver Sätze hat im

Kreis Groß-Gerau zwischen 2010 und 2014 zugenommen. Außerdem nahm der

durchschnittliche prozentuale Anteil betroffener Kinder gegenüber dem Zeitraum von 2006

bis 2009 um 7,7 % (von 24,92 % auf 32,64 %) zu.

In Büttelborn und Riedstadt erhöhte sich der prozentuale Anteil von Kindern, die selektive

Sätze adäquat bilden können. In allen übrigen Kommunen nahm der prozentuale Anteil

von Kindern mit Störungen beim Nachsprechen selektiver Sätze zu, teilweise um über

10%. In Raunheim war die Entwicklung besonders nachteilig, der Anteil betroffener Kinder

stieg hier um fast 20%.

Kinder mit auffälliger auditiver Informationsverarbeitung(Nachsprechen selektiver Sätze)

2006 2007 2008 2009 ø 2010 2011 2012 2013 2014 ø Abw.

Büttelborn 9,70% 8,03% 18,97% 18,75% 13,86% 10,83% 13,71% 14,41% 7,14% 20,39% 13,30% 0,56%Groß-Gerau 16,53% 12,20% 34,39% 33,46% 24,14% 29,47% 34,76% 30,29% 39,49% 35,45% 33,89% -9,75%Mörf.-Walldorf 18,30% 22,67% 32,32% 28,85% 25,53% 38,83% 27,21% 33,90% 37,50% 44,23% 36,33% -10,80%Nauheim 16,22% 12,09% 11,76% 23,75% 15,95% 21,28% 14,52% 29,85% 33,33% 36,59% 27,11% -11,16%Trebur 5,70% 11,84% 11,63% 10,48% 9,91% 9,82% 18,46% 17,70% 22,73% 25,00% 18,74% -8,83%Region Mitte 14,22% 14,90% 26,14% 25,53% 20,20% 26,18% 24,72% 27,69% 32,52% 34,65% 29,15% -8,95%

Bischofsheim 35,11% 22,56% 37,62% 35,66% 32,74% 40,00% 34,86% 44,44% 51,58% 45,19% 43,22% -10,48%Ginsheim-Gustavsburg 10,32% 22,60% 43,09% 29,08% 26,27% 44,90% 18,48% 40,00% 42,59% 30,61% 35,32% -9,04%Kelsterbach 18,25% 30,23% 46,58% 38,14% 33,30% 35,00% 30,91% 45,16% 39,81% 50,41% 40,26% -6,96%Raunheim 25,82% 30,95% 57,56% 50,00% 41,08% 53,05% 64,68% 54,05% 67,93% 65,24% 60,99% -19,91%Rüsselsheim 18,36% 19,00% 39,50% 41,46% 29,58% 45,23% 31,31% 31,38% 38,52% 35,93% 36,47% -6,90%Region Nord 20,25% 22,66% 43,49% 40,02% 31,60% 44,92% 36,54% 37,95% 44,99% 41,79% 41,24% -9,64%

Biebesheim 11,59% 10,61% 18,52% 21,43% 15,54% 27,78% 46,00% 13,04% 20,83% 20,69% 25,67% -10,13%Gernsheim 8,24% 9,76% 16,88% 17,24% 13,03% 22,58% 12,79% 7,23% 13,51% 12,64% 13,75% -0,72%Riedstadt 15,32% 11,02% 21,17% 26,73% 18,56% 20,10% 16,22% 20,98% 14,29% 16,74% 17,66% 0,90%Stockstadt 21,05% 7,41% 17,74% 19,61% 16,45% 17,50% 20,45% 28,26% 22,45% 26,53% 23,04% -6,59%Region Süd 14,09% 10,27% 19,52% 23,11% 16,75% 21,48% 19,65% 17,89% 16,15% 17,56% 18,55% -1,80%

Kreis GG insgesamt 17,06% 17,78% 32,96% 31,88% 24,92% 34,19% 29,53% 30,80% 36,22% 32,47% 32,64% -7,72%

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41

Abb.28 Topographische Darstellung der Ergebnisse aus Abbildung 27

FarbabstufungenWert >= 0 %Wert von -0,01 bis -4,9 %Wert ab -5,0 %

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42

Fazit:

Im Vergleich zu dem 1. Kindergesundheitsbericht haben die Störungen im Bereich des

Nachsprechens selektiver Sätze bei den Einschulungsuntersuchungen im

Kreis Groß-Gerau zugenommen. Im Vergleich zu Hessen (Durchschnitt von 13,2 %)

schneidet der Kreis Groß-Gerau (Durchschnitt von 32,6 %) – wie bereits bei den in den

Jahren 2006 bis 2009 – deutlich schlechter ab, im Einzelnen erzielten im Kreis Groß-

Gerau Mädchen ohne Migrationshintergrund die besten bzw. Jungen mit

Migrationshintergrund die schlechtesten Werte.

4.4. Kinder mit auffälliger Koordination

Im Rahmen des Entwicklungs-Screenings werden bei Kindern die Körperkoordination

einschließlich der fein- und grobmotorischen Funktionen getestet. Dabei springt ein Kind

auf einer rutschfesten Matte innerhalb von zehn Sekunden so oft wie möglich hin und her.

Erreicht das Kind weniger als sieben Sprünge, gilt die Koordination des betreffenden

Kindes als auffällig. Weiterhin wird die Koordination bzw. die grobmotorische Funktion als

auffällig eingestuft, wenn es nicht über eine vorgegebene Distanz auf einem Bein hüpfen

und/oder sieben Sekunden auf einem Bein stehen kann. Die feinmotorischen Funktionen

sind auffällig, wenn dem Kind der Finger-Daumen-Oppositionsversuch, die

Diadochokinese (zwei Halbdrehungen der Unterarme ohne gleichzeitige Mitbewegung der

Oberarme) und/oder die lockere Stifthaltung einschließlich einer sicheren Linienführung

nicht gelingen.

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43

Abb.29 Absolute Anzahl von Kindern mit auffälliger Koordination im Kreis Groß-Gerau im Zeitraum 2009-2014

Abb.30 Prozentuale Verteilung von Kindern mit auffälliger Koordination im Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2014

2009 2010 2011 2012 2013 2014Gesamt Kreis 230 257 279 288 334 243Migranten Kreis 120 163 166 166 218 130Nicht-Migranten Kreis 110 94 113 122 116 113

0

50

100

150

200

250

300

350

400

Absolute Anzahl von Kindern mit auffälliger Koordination

2009 2010 2011 2012 2013 2014Gesamt Hessen 7,90% 8,08% 7,65% 7,77% 7,49% 7,17%Gesamt Kreis 9,71% 11,30% 11,80% 12,77% 14,70% 9,86%Migranten Hessen 8,60% 8,38% 7,92% 8,45% 7,67% 7,36%Migranten Kreis 10,31% 14,22% 13,47% 14,21% 16,99% 10,01%Nicht-Migranten Hessen 7,50% 7,92% 7,50% 7,37% 7,38% 7,05%Nicht-Migranten Kreis 9,25% 8,39% 10,13% 11,22% 11,73% 9,70%

0,00%

2,00%

4,00%

6,00%

8,00%

10,00%

12,00%

14,00%

16,00%

18,00%18 00%

Prozentuale Verteilung von Kindern mit auffälliger Koordination im Vergleich

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44

Abb.31 Prozentuale Verteilung von Jungen mit auffälliger Koordination im Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2014

Abb.32 Prozentuale Verteilung von Mädchen mit auffälliger Koordination im Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2014

2009 2010 2011 2012 2013 2014Migranten (m) Hessen 10,02% 9,36% 9,41% 9,91% 8,82% 8,85%Migranten (m) Kreis 11,24% 16,49% 13,64% 15,51% 18,10% 11,85%Nicht-Migranten (m) Hessen 9,41% 9,79% 8,90% 8,75% 9,03% 8,49%Nicht-Migranten (m) Kreis 11,70% 10,69% 11,72% 14,39% 14,79% 10,62%

0,00%

2,00%

4,00%

6,00%

8,00%

10,00%

12,00%

14,00%

16,00%

18,00%

20,00%20 00%

Prozentuale Verteilung von Jungen mit auffälliger Koordination im Vergleich

2009 2010 2011 2012 2013 2014Migranten (w) Hessen 7,11% 7,29% 6,33% 6,85% 6,41% 5,76%Migranten (w) Kreis 9,33% 11,88% 13,29% 12,87% 15,76% 8,11%Nicht-Migranten (w) Hessen 5,43% 5,90% 6,01% 5,91% 5,57% 5,50%Nicht-Migranten (w) Kreis 6,39% 5,91% 8,60% 8,23% 8,51% 8,78%

0,00%

2,00%

4,00%

6,00%

8,00%

10,00%

12,00%

14,00%

16,00%

18,00%18 00%

Prozentuale Verteilung von Mädchen mit auffälliger Koordination im Vergleich

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45

Kinder im Kreis Groß-Gerau hatten im Zeitraum von 2009 bis 2014 häufiger

Koordinationsstörungen als im Durchschnitt in Hessen zum Zeitpunkt des Schuleintritts.

Im Kreis Groß-Gerau sowie auch im Land Hessen waren Kinder mit Migrationshintergrund

im Zeitraum von 2009 bis 2014 häufiger betroffen als Kinder ohne Migrationshintergrund,

wobei der Unterschied im Kreis deutlicher ausfiel als im Land.

Generell hatten Jungen sowohl im Kreis als auch in Hessen im Zeitraum von 2009 bis

2014 häufiger Koordinationsstörungen als Mädchen.

Abb.33 Prozentuale Verteilung von Kindern mit auffälliger Koordination nach Regionen im Kreis Groß-Gerau im Zeitraum 2009-2014

In den Jahren 2009 bis 2011 wiesen Kinder in der Region Süd die wenigsten

Koordinationsstörungen auf. Danach kam es hier zu einem Anstieg der Häufigkeit, und am

Ende des Beobachtungszeitraums im Jahr 2014 lagen alle drei Regionen etwa gleich auf.

Insgesamt sind die Kurvenverläufe eher wechselhaft und zeigen keine eindeutige

Tendenz.

2009 2010 2011 2012 2013 2014Region Nord 10,53% 11,65% 13,19% 14,44% 16,46% 10,25%Region Mitte 9,57% 11,79% 12,11% 9,67% 13,01% 9,59%Region Süd 8,03% 9,72% 7,96% 15,00% 13,88% 9,37%

0,00%

2,00%

4,00%

6,00%

8,00%

10,00%

12,00%

14,00%

16,00%

18,00%

Prozentualer Anteil von Kindern mit auffälliger Koordination nach Regionen

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46

Abb.34 Die prozentualen Abweichungen bei Kindern mit auffälliger Koordination erhält man durch Differenzbildung aus den Durchschnittswerten der Zeiträume 2006-2009 und 2010-2014. Der jeweilige Durchschnittswert ergibt sich als Summe der Jahreswerte geteilt durch die Anzahl der Jahre im jeweiligen Zeitraum.

Im Vergleich zum Zeitraum von 2006 bis 2009 hat sich die Häufigkeit von

Koordinationsstörungen bei Kindern im Kreis Groß-Gerau im Zeitraum von 2010 bis 2014

nicht nennenswert geändert. Der Anteil ist mit durchschnittlich 12,15 % im Zeitraum von

2010 bis 2014 gegenüber 12,16 % im Zeitraum von 2006 bis 2009 nahezu gleich

geblieben.

In Bischofsheim, Rüsselsheim, Mörfelden-Walldorf, Büttelborn, Biebesheim und

insbesondere Stockstadt erhöhte sich die Anzahl von Kindern mit Koordinationsstörungen.

In den übrigen Kommunen nahm die Anzahl von Kindern mit Koordinationsstörungen ab.

Büttelborn 14,18% 6,57% 2,59% 5,47% 7,20% 7,50% 5,65% 13,51% 14,29% 11,84% 10,56% -3,36%Groß-Gerau 13,22% 11,79% 15,02% 11,02% 12,76% 12,56% 12,86% 13,28% 13,33% 8,18% 12,04% 0,72%Mörf.-Walldorf 9,48% 10,33% 14,48% 9,23% 10,88% 16,48% 12,01% 6,44% 14,58% 8,97% 11,70% -0,82%Nauheim 13,51% 7,69% 5,88% 5,00% 8,02% 6,38% 11,29% 4,48% 5,33% 12,20% 7,94% 0,09%Trebur 13,29% 11,18% 8,53% 14,52% 11,88% 8,04% 17,69% 9,73% 12,73% 9,17% 11,47% 0,41%Region Mitte 12,14% 10,04% 11,36% 9,57% 10,78% 11,79% 12,11% 9,67% 13,01% 9,59% 11,24% -0,45%

Bischofsheim 18,32% 7,52% 4,95% 12,40% 10,80% 9,52% 16,51% 5,05% 14,74% 9,62% 11,09% -0,29%Ginsheim-Gustavsburg 10,97% 9,59% 14,63% 9,93% 11,28% 12,24% 9,78% 9,09% 12,04% 6,12% 9,86% 1,42%Kelsterbach 15,87% 27,13% 9,59% 9,28% 15,47% 13,00% 4,55% 2,15% 19,44% 7,44% 9,32% 6,15%Raunheim 14,29% 13,10% 11,63% 13,89% 13,22% 12,20% 17,41% 13,51% 10,33% 5,49% 11,79% 1,44%Rüsselsheim 15,94% 16,98% 16,16% 9,64% 14,68% 11,56% 13,28% 19,13% 18,78% 13,17% 15,18% -0,50%Region Nord 15,31% 15,60% 13,38% 10,53% 13,70% 11,65% 13,19% 14,44% 16,46% 10,25% 13,20% 0,50%

Biebesheim 14,49% 7,58% 3,70% 1,79% 6,89% 7,41% 10,00% 8,70% 16,67% 8,62% 10,28% -3,39%Gernsheim 14,12% 18,29% 9,09% 11,49% 13,25% 6,45% 12,79% 10,84% 12,16% 12,64% 10,98% 2,27%Riedstadt 18,92% 12,29% 9,91% 8,29% 12,35% 11,76% 6,31% 12,68% 13,74% 9,01% 10,70% 1,65%Stockstadt 5,26% 5,56% 1,61% 7,84% 5,07% 10,00% 4,55% 39,13% 14,29% 6,12% 14,82% -9,75%Region Süd 15,47% 11,87% 7,71% 8,03% 10,77% 9,72% 7,96% 15,00% 13,88% 9,37% 11,19% -0,41%

Kreis GG insgesamt 14,21% 12,97% 11,65% 9,75% 12,15% 11,37% 11,92% 12,78% 14,89% 9,86% 12,16% -0,02%

ø2006 2007 2008 ø Abw.2014Kinder mit auffälligerKoordination 2009 2010 2011 2012 2013

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47

Abb.35 Topographische Darstellung der Ergebnisse aus Abbildung 34

FarbabstufungenWert >= 0 %Wert von -0,01 bis -4,9 %Wert ab -5,0 %

Page 49: Kindergesundheit im Kreis Groß-Gerau 2009 - 2014...Ergebnisse der Untersuchungen 86 7.3.1. Übersicht aller untersuchten 6- und 7-jährigen Kinder des Schuljahres 2013/2014 86 7.3.2.

48

Fazit:

Im Vergleich zu dem 1. Kindergesundheitsbericht sind Koordinationsstörungen bei den

Einschulungsuntersuchungen im Kreis Groß-Gerau zahlenmäßig gleich geblieben. Im

Vergleich zu Hessen (Durchschnitt von 7,6 %) schneidet der Kreis Groß-Gerau

(Durchschnitt von 12,16 %) – wie bereits in den Jahren 2006 bis 2009 - schlechter ab,

insbesondere erzielten im Kreis Groß-Gerau Mädchen ohne Migrationshintergrund die

besten Werte, während Jungen mit Migrationshintergrund besonders häufig unter

Koordinationsstörungen litten.

4.5. Kinder mit auffälliger Visuomotorik

Im Rahmen des Entwicklungs-Screenings wird bei Kindern die Visuomotorik getestet.

Unter Visuomotorik versteht man die Koordination von visueller Wahrnehmung und

Bewegungsapparat, wobei der Schwerpunkt auf den feinmotorischen Funktionen liegt.

Getestet wird die Visuomotorik durch zeichnerische Vervollständigung von

„unvollständigen“ Drachen (die fehlenden Linien müssen ergänzt werden) und das

Abzeichnen von Figuren (Tisch, Kreuz, Tanne), die als Schema vorliegen. Perspektivische

Darstellungen kommen in den Tests nicht zum Einsatz. Es können maximal achtzehn

Punkte erreicht werden, wobei mindestens vierzehn Punkte erreicht werden müssen,

damit der Test als unauffälllig gewertet werden kann.

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49

Abb.36 Absolute Anzahl von Kindern mit auffälliger Visuomotorik im Kreis Groß-Gerau im Zeitraum 2009-2014

Abb.37 Prozentuale Verteilung von Kindern mit auffälliger Visuomotorik im Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2014

2009 2010 2011 2012 2013 2014Gesamt Kreis 515 456 472 481 549 492Migranten Kreis 320 285 313 289 341 291Nicht-Migranten Kreis 195 171 159 192 208 201

0

100

200

300

400

500

600

Absolute Anzahl von Kindern mit auffälliger Visuomotorik

2009 2010 2011 2012 2013 2014Gesamt Hessen 11,12% 11,23% 11,23% 11,31% 11,09% 10,97%Gesamt Kreis 21,75% 20,05% 19,97% 21,33% 24,16% 19,97%Migranten Hessen 13,57% 13,53% 13,37% 13,53% 13,04% 12,86%Migranten Kreis 27,49% 24,87% 25,41% 24,74% 26,58% 22,40%Nicht-Migranten Hessen 9,68% 9,95% 10,03% 9,99% 9,88% 9,77%Nicht-Migranten Kreis 16,40% 15,25% 14,25% 17,66% 21,03% 17,25%

0,00%

5,00%

10,00%

15,00%

20,00%

25,00%

30,00%

Prozentuale Verteilung von Kindern mit auffälliger Visuomotorik im Vergleich

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50

Abb.38 Prozentuale Verteilung von Jungen mit auffälliger Visuomotorik im Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2014

Abb.39 Prozentualer Anteil von Mädchen mit auffälliger Visuomotorik im Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im

Zeitraum 2009-2014

2009 2010 2011 2012 2013 2014Migranten (m) (Hessen) 16,40% 16,03% 16,20% 15,93% 15,66% 15,17%Migranten (m) Kreis 30,37% 28,69% 30,08% 27,49% 31,31% 25,68%Nicht-Migranten (m) (Hessen) 11,75% 11,91% 11,94% 11,93% 11,99% 11,77%Nicht-Migranten (m) Kreis 18,56% 17,93% 16,48% 20,27% 27,42% 19,18%

0,00%

5,00%

10,00%

15,00%

20,00%

25,00%

30,00%

35,00%35 00%

Prozentuale Verteilung von Jungen mit auffälliger Visuomotorik im Vergleich

2009 2010 2011 2012 2013 2014Migranten (w) (Hessen) 10,60% 10,77% 10,33% 10,91% 10,15% 10,38%Migranten (w) Kreis 24,47% 20,92% 20,27% 21,91% 21,35% 19,03%Nicht-Migranten (w) (Hessen) 7,44% 7,81% 7,99% 7,94% 7,57% 7,62%Nicht-Migranten (w) Kreis 13,87% 12,38% 12,11% 15,21% 14,32% 15,32%

0,00%

5,00%

10,00%

15,00%

20,00%

25,00%

30,00%30 00%

Prozentuale Verteilung von Mädchen mit auffälliger Visuomotorik im Vergleich

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51

Kinder im Kreis Groß-Gerau hatten zum Zeitpunkt der Schuleingangsuntersuchung

häufiger Störungen im Bereich der Visuomotorik als im Durchschnitt im Land Hessen.

Im Kreis Groß-Gerau und im Land Hessen waren Kinder mit Migrationshintergrund im

Zeitraum von 2009 bis 2014 häufiger betroffen als Kinder ohne Migrationshintergrund.

Im Kreis Groß-Gerau hatten im Zeitraum von 2009 bis 2014 mehr Jungen als Mädchen mit

Migrationshintergrund Schwierigkeiten im Bereich der Visuomotorik; dies gilt

gleichermaßen für Kinder ohne Migrationshintergrund.

Abb.40 Prozentuale Verteilung von Kindern mit auffälliger Visuomotorik nach Regionen im Kreis Groß-Gerau im

Zeitraum 2009-2014

Kinder in der Region Nord litten im Vergleich zu den anderen Regionen am häufigsten

unter visuomotorischen Störungen; die Häufigkeit nahm hier allerdings im Zeitraum von

2009 bis 2014 kontinuierlich ab. Die Regionen Mitte und Süd zeigten nach 2010 zunächst

einen Anstieg der visuomotorischen Störungen, dann wieder einen Rückgang. Insgesamt

resultierte hier zwischen 2010 und 2014 ein Anstieg.

2009 2010 2011 2012 2013 2014Region Nord 26,32% 25,00% 23,62% 23,23% 22,45% 20,85%Region Mitte 19,03% 17,37% 17,55% 21,52% 21,00% 19,75%Region Süd 15,33% 12,53% 15,17% 15,79% 21,25% 18,03%

0,00%

5,00%

10,00%

15,00%

20,00%

25,00%

30,00%

Prozentualer Anteil von Kindern mit auffälliger Visuomotorik nach Regionen

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52

Abb.41 Die prozentualen Abweichungen bei Kindern mit auffälliger Visuomotorik erhält man durch Differenzbildung aus den Durchschnittswerten der Zeiträume 2006-2009 und 2010-2014. Der jeweilige Durchschnittswert ergibt sich als Summe der Jahreswerte geteilt durch die Anzahl der Jahre im jeweiligen Zeitraum.

Der prozentuale Anteil von Kindern mit Beeinträchtigung der Visuomotorik im Kreis Groß-

Gerau hat im Verlauf zugenommen. Er stieg von 17,67 % im Zeitraum zwischen 2006 und

2009 auf 20,66 % im Zeitraum zwischen 2010 und 2014.

In Kelsterbach, Raunheim und Gernsheim verringerte sich der prozentuale Anteil von

Kindern mit auffälliger Visuomotorik. In den übrigen Kommunen, insbesondere in

Bischofsheim, Nauheim und Trebur, stieg er an.

Büttelborn 12,69% 8,03% 8,62% 11,72% 10,26% 7,50% 8,06% 11,71% 18,57% 23,03% 13,77% -3,51%Groß-Gerau 17,36% 15,04% 32,81% 28,35% 23,39% 24,64% 22,86% 29,05% 32,31% 23,64% 26,50% -3,11%Mörf.-Walldorf 13,40% 12,00% 20,88% 17,69% 15,99% 18,68% 18,37% 22,37% 18,06% 19,87% 19,47% -3,48%Nauheim 6,76% 4,40% 3,53% 13,75% 7,11% 7,45% 11,29% 19,40% 12,00% 15,85% 13,20% -6,09%Trebur 1,27% 6,58% 13,95% 13,71% 8,88% 19,64% 19,23% 14,16% 16,36% 10,83% 16,05% -7,17%Region Mitte 11,71% 10,58% 20,00% 19,03% 15,33% 17,37% 17,55% 21,52% 21,00% 19,75% 19,44% -4,11%

Bischofsheim 12,21% 12,78% 17,82% 16,28% 14,77% 11,43% 19,27% 36,36% 31,58% 15,38% 22,80% -8,03%Ginsheim-Gustavsburg 7,10% 19,18% 29,27% 18,44% 18,50% 23,47% 20,65% 26,36% 14,81% 16,33% 20,33% -1,83%Kelsterbach 8,73% 24,81% 20,55% 23,71% 19,45% 17,00% 10,00% 9,68% 7,41% 24,79% 13,78% 5,67%Raunheim 14,84% 17,86% 26,16% 30,56% 22,35% 29,27% 32,84% 18,24% 16,85% 12,20% 21,88% 0,47%Rüsselsheim 16,91% 22,12% 21,72% 29,78% 22,63% 27,81% 24,26% 23,83% 26,65% 24,39% 25,39% -2,75%Region Nord 13,99% 20,44% 22,75% 26,32% 20,87% 25,00% 23,62% 23,23% 22,45% 20,85% 23,03% -2,16%

Biebesheim 14,49% 10,61% 5,56% 16,07% 11,68% 7,41% 24,00% 19,57% 14,58% 17,24% 16,56% -4,88%Gernsheim 14,12% 19,51% 9,09% 13,79% 14,13% 8,60% 9,30% 4,82% 22,97% 10,34% 11,21% 2,92%Riedstadt 12,16% 12,71% 14,41% 15,67% 13,74% 15,20% 16,22% 19,51% 23,08% 17,17% 18,23% -4,49%Stockstadt 14,04% 12,96% 20,97% 15,69% 15,91% 15,00% 11,36% 15,22% 18,37% 36,73% 19,34% -3,42%Region Süd 13,16% 13,70% 13,25% 15,33% 13,86% 12,53% 15,17% 15,79% 21,25% 18,03% 16,55% -2,69%

Kreis GG insgesamt 13,04% 15,76% 20,09% 21,79% 17,67% 20,12% 20,06% 21,35% 21,77% 19,97% 20,66% -2,98%

Kinder mit auffälliger Visuomotorik 2009 2010 2011 2012 2013 2014 ø Abw.ø2006 2007 2008

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53

Abb.42 Topographische Darstellung der Ergebnisse aus Abbildung 41

FarbabstufungenWert >= 0 %Wert von -0,01 bis -4,9 %Wert ab -5,0 %

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54

Fazit:

Im Vergleich zu dem 1. Kindergesundheitsbericht haben die Störungen im Bereich der

Visuomotorik bei den Einschulungsuntersuchungen im Kreis Groß-Gerau zugenommen.

Im Vergleich zu Hessen (Durchschnitt von 11,2 %) schneidet der Kreis Groß-Gerau

(Durchschnitt von 20,7 %) – wie bereits in den Jahren 2006 bis 2009 - schlechter ab,

insbesondere erzielten im Kreis Groß-Gerau Mädchen ohne Migrationshintergrund die

besten bzw. Jungen mit Migrationshintergrund die schlechtesten Werte.

4.6. Kinder mit erhöhtem Körpergewicht

Krankhaft erhöhtes Körpergewicht bei Kindern und Jugendlichen ist in Deutschland eine

häufige und bedeutende Gesundheitsstörung. Nicht nur die Anzahl der Betroffenen,

sondern auch das Ausmaß des Übergewichts nimmt zu. Die Ursachen dafür sind

multifaktoriell und unter anderem in den sich verändernden Lebensbedingungen in unserer

modernen Welt (körperliche Inaktivität, fett- und kalorienreiche Ernährung) zu suchen.

Adipositas wird heute als chronische Krankheit angesehen. Sie bringt bereits im Kindes-

und Jugendalter erhebliche Folgeerscheinungen mit sich, die sich unter anderem in

funktionellen Beeinträchtigungen und orthopädischen Erkrankungen äußern. Nicht zuletzt

aufgrund des heute geltenden Schlankheitsideals werden adipöse Kinder und Jugendliche

stigmatisiert und sind damit einer erheblichen psychosozialen Belastung ausgesetzt.

Übergewichtige Kinder und Jugendliche haben ein erhöhtes Risiko, im Erwachsenenalter

an Störungen des Fettstoffwechsels, Diabetes mellitus und arterieller Hypertonie zu

erkranken. Diese wiederum gelten als Risikofaktoren für Erkrankungen des Herzens und

Durchblutungsstörungen im Gehirn. Außerdem stellt Adipositas einen Risikofaktor für

einige Krebserkrankungen, z.B. Darmkrebs dar.

Aus diesen Gründen kommt der Bekämpfung der Adipositas bei Kindern und Jugendlichen

eine herausragende Bedeutung im Rahmen der Gesundheitsförderung zu. Voraussetzung

für die Entwicklung wirksamer Strategien ist die Dokumentation und Analyse der

bestehenden Situation und die aufmerksame Beobachtung der Entwicklung im Verlauf der

Zeit. Der vorliegende Gesundheitsbericht leistet all dies und eignet sich somit als

Grundlage für weitere gesundheitspolitische Entscheidungen.

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55

Eine Adipositas liegt vor, wenn der Körperfettanteil an der Gesamtkörpermasse für das

Alter und Geschlecht pathologisch (gesundheitsgefährdend) erhöht ist. Da der Fettanteil

des Körpers nur mit aufwendigen und kostspieligen Methoden exakt zu bestimmen ist, hat

sich die Verwendung der einfach messbaren Parameter Körpergröße und Körpergewicht

und des daraus abgeleiteten Body Mass Index [BMI = Körpergewicht / Körpergrösse²

(kg/m²)] zur Abschätzung des Körperfettanteils bei Erwachsenen weltweit durchgesetzt

und wird auch von der Deutschen Adipositas Gesellschaft (DAG) empfohlen.

Einteilung BMI

Männer BMI

Frauen

Untergewicht < 20 < 19

Normalgewicht 20-25 19-24

Übergewicht 26-30 25-30

Adipositas >30 > 30 Abb.43 BMI-Einteilung für Erwachsene in kg/m²

Da der BMI alters- und geschlechtsabhängig ist, müssen im Kindesalter

BMI-Referenzkurven verwendet werden. Es stehen verschiedene Referenzkurven zur

Verfügung, die auf unterschiedlichem Datenmaterial (Untersuchungszeitraum, regionale

Unterschiede, Methodik) beruhen. Die Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und

Jugendalter der DAG (AGA) empfiehlt auch heute noch die Verwendung der Referenz, die

2001 eigens für die AGA erstellt und publiziert wurde (Kromeyer-Hauschild, 2001).

Um in Deutschland einheitliche Definitionen heranzuziehen, hat sich die

Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA) darauf geeinigt, die

BMI-Kategorien über bestimmte Perzentilen dieser Referenzdaten wie folgt zu definieren:

� Übergewicht: BMI-Perzentile > 90 - 97

� Adipositas: BMI-Perzentile > 97 - 99,5

� Extreme Adipositas: BMI-Perzentile > 99,5

Die Perzentile 50 definiert den Durchschnittswert. 50 % aller Kinder einer Altersgruppe

weisen diesen oder einen geringeren BMI auf. Die restlichen 50 % zeigen einen höheren

BMI. Kinder und Jugendliche mit einem BMI unterhalb der

10. Perzentile sind als untergewichtig einzuordnen. Ein BMI unterhalb der 3. Perzentile

beschreibt erhebliches Untergewicht – nur 3 % der gleichaltrigen Kinder haben einen

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niedrigeren BMI! Liegen die ermittelten Werte oberhalb der 90. Perzentile, ist gemäß der

BMI-Klassifikation Übergewicht zu diagnostizieren, oberhalb der 97. Perzentile lautet die

Diagnose Adipositas.

Abb.44 Perzentilkurven für den Body Mass Index nach Kromeyer-Hauschild für Jungen

Abb.45 Perzentilkurven für den Body Mass Index nach Kromeyer-Hauschild für Mädchen

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57

4.6.1. Übergewicht inkl. Adipositas

In diesem Kapitel wurden alle Kinder berücksichtigt, deren BMI bei der

Schuleingangsuntersuchung oberhalb der 90. Perzentile lag, also übergewichtige und

adipöse Kinder. Aufgrund der Datenlage in Hessen wurden nur Werte bis 2013

berücksichtigt.

Abb.46 Absolute Anzahl von Kindern mit Übergewicht inkl. Adipositas im Kreis Groß-Gerau im Zeitraum 2009-2013

2009 2010 2011 2012 2013Gesamt Kreis 299 284 252 276 337Migranten Kreis 203 187 182 189 236Nicht-Migranten Kreis 96 97 70 87 101

0

50

100

150

200

250

300

350

400400

Absolute Anzahl von Kindern mit Adipositas inkl. Übergewicht

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Abb.47 Prozentuale Verteilung von Kindern mit Übergewicht inkl. Adipositas im Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2013

Abb.48 Prozentuale Verteilung von Jungen mit Übergewicht inkl. Adipositas im Vergleich Kreis Groß-Gerau mit

Hessen im Zeitraum 2009-2013

2009 2010 2011 2012 2013Gesamt Hessen 10,49% 10,25% 10,57% 6,40% 10,58%Gesamt Kreis 12,63% 12,49% 10,66% 12,24% 14,83%Migranten Hessen 14,48% 14,09% 14,66% 8,47% 14,44%Migranten Kreis 17,44% 16,32% 14,77% 16,18% 18,39%Nicht-Migranten Hessen 8,14% 8,08% 8,26% 5,17% 8,19%Nicht-Migranten Kreis 8,07% 8,65% 6,27% 8,00% 10,21%

0,00%

2,00%

4,00%

6,00%

8,00%

10,00%

12,00%

14,00%

16,00%

18,00%

20,00%20 00%

Prozentuale Verteilung von Kindern mit Übergewicht inkl. Adipositas im Vergleich

2009 2010 2011 2012 2013Migranten (m) Hessen 14,72% 14,64% 15,05% 8,30% 14,68%Migranten Kreis (m) 19,80% 17,87% 15,35% 15,85% 19,29%Nicht-Migranten (m) Hessen 8,01% 7,96% 8,28% 4,86% 8,16%Nicht-Migranten Kreis (m) 8,27% 9,14% 7,14% 7,58% 11,05%

0,00%

5,00%

10,00%

15,00%

20,00%

25,00%25 00%

Prozentuale Verteilung von Jungen mit Übergewicht inkl. Adipositas im Vergleich

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Abb.49 Prozentuale Verteilung von Mädchen mit Übergewicht inkl. Adipositas im Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2013

Im Kreis Groß-Gerau lebten im Zeitraum von 2009 bis 2013 prozentual mehr

übergewichtige Kinder als im Durchschnitt in Hessen zum Zeitpunkt des Schuleintritts.

Kinder mit Migrationshintergrund waren im Kreis und auch im Land häufiger betroffen als

Kinder ohne Migrationshintergrund.

Im Jahr 2012 war der Anteil an Mädchen mit Übergewicht im Kreis Groß-Gerau größer als

der Anteil der Jungen. In den übrigen Jahren waren fast durchgehend mehr Jungen

betroffen. Dies gilt sowohl für Kinder mit Migrationshintergrund als auch für Kinder ohne

Migrationshintergrund.

Innerhalb des Zeitraums von 2009 bis 2013 kam es im Kreis Groß-Gerau zunächst zu

einer Abnahme der Anzahl der von Übergewicht betroffenen Kinder, nach 2011 stiegen die

Zahlen jedoch leicht an und erreichten am Ende ein höheres Niveau als zu Beginn.

2009 2010 2011 2012 2013Migranten (w) Hessen 14,26% 13,48% 14,25% 8,66% 14,18%Migranten Kreis (w) 14,96% 14,72% 14,14% 16,52% 17,41%Nicht-Migranten (w) Hessen 8,28% 8,22% 8,24% 5,50% 8,21%Nicht-Migranten Kreis (w) 7,85% 8,13% 5,44% 8,41% 9,34%

0,00%

2,00%

4,00%

6,00%

8,00%

10,00%

12,00%

14,00%

16,00%

18,00%

20,00%

Prozentuale Verteilung von Mädchen mit Übergewicht inkl. Adipositas im Vergleich

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60

Abb.50 Prozentuale Verteilung von Kindern mit Übergewicht inkl. Adipositas nach Regionen im Kreis Groß-Gerau im Zeitraum 2009-2013

Zwischen 2009 und 2012 hat der Anteil an Kindern mit Übergewicht inklusive Adipositas in

allen Regionen des Kreises abgenommen, ab 2012 ist ein Anstieg zu verzeichnen. Im Jahr

2013 wies die Region Süd mit 9,07 % den mit Abstand geringsten Anteil an

übergewichtigen Kindern auf. Die Region Nord und Mitte lagen ungefähr gleich auf bei ca.

16 %.

2009 2010 2011 2012 2013Region Nord 14,43% 13,44% 11,76% 8,32% 16,01%Region Mitte 10,99% 11,41% 9,39% 5,68% 16,53%Region Süd 11,19% 12,28% 10,20% 5,00% 9,07%

0,00%

2,00%

4,00%

6,00%

8,00%

10,00%

12,00%

14,00%

16,00%

18,00%

Prozentuale Verteilung von Kindern mit Übergewicht inkl. Adipositas nach Regionen

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Abb.51 Die prozentualen Abweichungen bei Kindern mit Übergewicht inkl. Adipositas erhält man durch Differenzbildung aus den Durchschnittswerten der Zeiträume 2004-2009 und 2010-2013. Der jeweilige Durchschnittswert ergibt sich als Summe der Jahreswerte geteilt durch die Anzahl der Jahre im jeweiligen Zeitraum.

Im Kreis Groß-Gerau lag der prozentuale Anteil an übergewichtigen Kinder zum Zeitpunkt

des Schuleintritts in den Jahren 2004 bis 2009 bei durchschnittlich 12,17 % und in den

Jahren 2010 bis 2013 bei 11,26 % und zeigt somit im Vergleich eine rückläufige Tendenz.

Dies spiegelt sich in der Analyse der einzelnen Regionen des Kreises wider: Hier sieht

man viele „grüne“ Bereiche, d.h. in den meisten Kommunen hat der Anteil übergewichtiger

Kinder abgenommen. In Mörfelden-Walldorf, Nauheim, Trebur, Biebesheim, Gernsheim

sowie insbesondere in Stockstadt stieg er an.

Büttelborn 11,19% 12,99% 8,96% 8,76% 11,21% 14,84% 11,32% 6,67% 9,68% 9,01% 7,14% 0,00 8,12% 3,2%Groß-Gerau 12,45% 16,73% 13,22% 11,38% 9,09% 10,63% 12,25% 9,18% 10,00% 5,81% 19,49% 0,00 11,12% 1,1%Mörf.-Walldorf 12,19% 11,04% 11,11% 10,33% 8,08% 11,15% 10,65% 16,12% 11,31% 6,10% 10,42% 0,00 10,99% -0,3%Nauheim 10,53% 13,98% 14,86% 12,09% 10,59% 16,25% 13,05% 8,51% 12,90% 4,48% 30,67% 0,00 14,14% -1,1%Trebur 11,43% 12,75% 12,03% 8,55% 4,65% 4,03% 8,91% 11,61% 2,31% 1,77% 23,64% 0,00 9,83% -0,9%Region Mitte 11,82% 13,42% 11,82% 10,26% 8,52% 10,99% 11,14% 11,41% 9,39% 5,68% 16,53% 0,00 10,76% 0,4%

Bischofsheim 10,62% 17,07% 29,77% 18,05% 15,84% 16,28% 17,94% 13,33% 9,17% 8,08% 25,26% 0,00 13,96% 4,0%Ginsheim-Gustavsburg 12,02% 10,69% 14,19% 19,18% 16,26% 11,35% 13,95% 12,24% 11,96% 10,00% 13,89% 0,00 12,02% 1,9%Kelsterbach 14,48% 16,03% 20,63% 16,28% 13,01% 11,34% 15,30% 18,00% 18,18% 4,30% 17,59% 0,00 14,52% 0,8%Raunheim 15,38% 17,75% 9,89% 19,05% 15,12% 8,33% 14,25% 7,32% 7,96% 9,46% 7,61% 0,00 8,09% 6,2%Rüsselsheim 15,81% 18,61% 18,68% 18,85% 18,31% 16,75% 17,83% 14,57% 12,30% 8,39% 17,17% 0,00 13,11% 4,7%Region Nord 14,60% 16,97% 18,19% 18,56% 16,65% 14,43% 16,56% 13,44% 11,76% 8,32% 16,01% 0,00 12,38% 4,2%

Biebesheim 9,21% 7,95% 10,59% 9,76% 6,49% 17,86% 10,31% 18,52% 18,00% 2,17% 8,33% 0,00 11,76% -1,4%Gernsheim 3,96% 3,64% 4,95% 2,97% 4,95% 8,05% 4,75% 12,90% 10,47% 3,61% 5,41% 0,00 8,10% -3,3%Riedstadt 56,52% 54,90% 29,82% 35,19% 29,03% 9,22% 35,78% 9,80% 8,56% 4,39% 9,89% 0,00 8,16% 27,6%Stockstadt 3,21% 1,30% 1,85% 1,37% 1,93% 17,65% 4,55% 15,00% 9,09% 13,04% 12,24% 0,00 12,34% -7,8%Region Süd 7,92% 5,90% 5,65% 4,94% 5,41% 11,19% 6,83% 12,28% 10,20% 5,00% 9,07% 0,00 9,14% -2,3%

Kreis GG insgesamt 11,81% 12,69% 12,78% 12,22% 10,89% 12,63% 12,17% 12,52% 10,67% 6,79% 15,07% 0,00 11,26% 0,91%

ø Abw.2014Kinder mit Übergewicht inkl. Adipositas 20092004 2007 20082005 2010 2011 2012 20132006 ø

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62

Abb.52 Topographische Darstellung der Ergebnisse aus Abbildung 51

FarbabstufungenWert >= 0 %Wert von -0,01 bis -4,9 %Wert ab -5,0 %

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63

Fazit:

Im Vergleich zu dem 1. Kindergesundheitsbericht hat die Anzahl von Kindern mit

Übergewicht bei den Einschulungsuntersuchungen im Kreis Groß-Gerau leicht

abgenommen. Ein eindeutig positiver Trend lässt sich jedoch nicht erkennen. Im Vergleich

zu Hessen (Durchschnitt von 9,5 %) schneidet der Kreis Groß-Gerau (Durchschnitt von

11,3 %) – wie bereits in den Jahren 2004 bis 2009 - schlechter ab. Kinder mit

Migrationshintergrund waren allgemein häufiger betroffen als Kinder ohne

Migrationshintergrund, wobei sich Jungen mit Migrationshintergrund am häufigsten

übergewichtig zeigten.

4.6.2. Adipositas

Bis zum 18. Lebensjahr wird zur Gewichtsbeurteilung nicht der reine

geschlechtsspezifische BMI, sondern die „geschlechtsspezifische Alters-BMI-Perzentile“

verwendet. Ab einer Perzentile von 97 gilt ein Kind definitionsgemäß als adipös.

Adipositas kann die Ursache für viele chronische Folgeerkrankungen wie

Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus, arterielle Hypertonie, sowie Herz-Kreislauf-,

orthopädische und psychische Erkrankungen sein. In Hessen wurden nur Daten bis zum

Jahr 2013 erfasst.

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64

Abb.53 Absolute Anzahl von Kindern mit Adipositas im Kreis Groß-Gerau im Zeitraum 2009-2013

Abb.54 Prozentuale Verteilung von Kindern mit Adipositas im Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2013

2009 2010 2011 2012 2013Kreis Gesamt 139 128 108 123 151Migranten gesamt 101 88 86 88 113Nicht-Migranten gesamt 38 40 22 35 38

0

20

40

60

80

100

120

140

160

Absolute Anzahl von Kindern mit Adipositas

2009 2010 2011 2012 2013Gesamt Hessen 4,35% 4,35% 4,33% 4,73% 4,61%Kreis Gesamt 5,87% 5,63% 4,57% 5,45% 6,65%Migranten Hessen 6,44% 6,54% 6,54% 7,14% 6,75%Migranten Kreis 8,68% 7,68% 6,98% 7,53% 8,81%Nicht-Migranten Hessen 3,13% 3,11% 3,09% 3,31% 3,29%Nicht-Migranten Kreis 3,20% 3,57% 1,97% 3,22% 3,84%

0,00%

1,00%

2,00%

3,00%

4,00%

5,00%

6,00%

7,00%

8,00%

9,00%

10,00%

Prozentuale Verteilung von Kindern mit Adipositas im Vergleich

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65

Abb.55 Prozentuale Verteilung von Jungen mit Adipositas im Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2013

Abb.56 Prozentuale Verteilung von Mädchen mit Adipositas im Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im

Zeitraum 2009-2013

2009 2010 2011 2012 2013Migranten (m) Hessen 6,94% 7,13% 7,36% 7,66% 7,24%Migranten (m) Kreis 10,40% 8,25% 7,13% 7,59% 9,50%Nicht-Migranten (m) Hessen 3,24% 3,05% 3,24% 3,57% 3,34%Nicht-Migranten (m) Kreis 2,96% 3,97% 2,01% 3,41% 3,75%

0,00%

2,00%

4,00%

6,00%

8,00%

10,00%

12,00%12 00%

Prozentuale Verteilung von Jungen mit Adipositas im Vergleich

2009 2010 2011 2012 2013Migranten (w) Hessen 5,92% 5,90% 5,67% 6,58% 6,20%Migranten (w) Kreis 6,87% 7,09% 6,81% 7,48% 8,05%Nicht-Migranten (w) Hessen 3,00% 3,17% 2,94% 3,04% 3,24%Nicht-Migranten (w) Kreis 3,47% 3,14% 1,93% 3,04% 3,94%

0,00%

1,00%

2,00%

3,00%

4,00%

5,00%

6,00%

7,00%

8,00%

9,00%

Prozentuale Verteilung von Mädchen mit Adipositas im Vergleich

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66

Der prozentuale Anteil der Kinder mit Adipositas war im untersuchten Zeitraum im Kreis

Groß-Gerau größer als in Hessen.

Im Kreis Groß-Gerau wie auch im Land Hessen waren Kinder mit Migrationshintergrund im

Zeitraum von 2009 bis 2013 häufiger von Adipositas betroffen als Kinder ohne

Migrationshintergrund.

Im Kreis Groß-Gerau und im Land Hessen wurde bei Kindern mit Migrationshintergrund

häufiger bei Jungen als bei Mädchen Adipositas festgestellt. Bei den Kindern ohne

Migrationshintergrund gab es keine wesentlichen geschlechtsspezifischen Unterschiede.

Abb.57 Prozentuale Verteilung von Kindern mit Adipositas nach Regionen im Kreis Groß-Gerau im Zeitraum 2009-2013

Die Region Nord mit dem höchsten Anteil an adipösen Kindern zeigte im Zeitraum von

2009 bis 2011 einen kontinuierlichen Rückgang und ab 2012 wieder eine Zunahme. In der

Region Mitte nahm ab 2011 die Anzahl der Kinder mit Adipositas zu. Von allen Regionen

hatte die Region Süd am Ende des Untersuchungszeitraums den geringsten Anteil

adipöser Kinder.

2009 2010 2011 2012 2013Region Nord 7,17% 6,30% 5,17% 5,74% 7,96%Region Mitte 4,49% 5,09% 3,96% 4,59% 6,64%Region Süd 5,35% 5,12% 4,48% 6,58% 3,68%

0,00%

1,00%

2,00%

3,00%

4,00%

5,00%

6,00%

7,00%

8,00%

9,00%

Prozentuale Verteilung der Kinder mit Adipositas nach Regionen

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67

Abb.58 Die prozentualen Abweichungen bei Kindern mit Adipositas erhält man durch Differenzbildung aus den Durchschnittswerten der Zeiträume 2004-2009 und 2010-2013. Der jeweilige Durchschnittswert ergibt sich als Summe der Jahreswerte geteilt durch die Anzahl der Jahre im jeweiligen Zeitraum.

In Mörfelden-Walldorf, Nauheim, Trebur, Stockstadt, Gernsheim und insbesondere in

Biebesheim nahm der Anteil der Kinder mit Adipositas zu. In den übrigen Kommunen

zeigte sich eine Verbesserung.

Der prozentuale Anteil von Kindern mit Adipositas nahm im Kreis Groß-Gerau im Vergleich

zum Zeitraum von 2004 bis 2009 leicht zu - von 5,43 % auf 5,65 % im Zeitraum von 2010

bis 2013.

Büttelborn 4,90% 2,60% 4,48% 4,38% 4,31% 5,47% 4,35% 4,17% 2,42% 3,60% 1,43% 2,90% 1,45%Groß-Gerau 7,39% 7,81% 5,37% 6,91% 3,95% 5,91% 6,22% 3,86% 5,24% 4,56% 7,18% 5,21% 1,01%Mörf.-Walldorf 5,38% 4,60% 2,94% 4,00% 3,03% 3,46% 3,90% 6,96% 4,24% 5,08% 5,21% 5,37% -1,47%Nauheim 5,26% 5,38% 6,76% 5,49% 2,35% 8,75% 5,67% 5,32% 4,84% 5,97% 13,33% 7,37% -1,70%Trebur 5,71% 4,70% 6,33% 1,97% 1,55% 0,00% 3,38% 3,57% 2,31% 3,54% 8,18% 4,40% -1,02%Region Mitte 5,91% 5,25% 4,70% 4,64% 3,18% 4,49% 4,70% 5,09% 3,96% 4,59% 6,64% 5,07% -0,37%

Bischofsheim 5,31% 5,69% 14,50% 8,27% 9,90% 6,98% 8,44% 8,57% 2,75% 3,03% 8,42% 5,69% 2,75%Ginsheim-Gustavsburg 4,92% 4,40% 7,74% 7,53% 5,69% 5,67% 5,99% 4,08% 5,43% 6,36% 5,56% 5,36% 0,63%Kelsterbach 9,66% 8,40% 10,32% 4,65% 8,90% 8,25% 8,36% 8,00% 5,45% 4,30% 11,11% 7,22% 1,15%Raunheim 8,79% 7,10% 5,49% 7,74% 6,98% 4,17% 6,71% 2,44% 2,99% 4,05% 4,35% 3,46% 3,25%Rüsselsheim 7,29% 8,12% 8,86% 9,19% 7,90% 8,12% 8,25% 7,04% 6,23% 6,71% 8,83% 7,20% 1,05%Region Nord 7,26% 7,25% 8,97% 8,21% 7,83% 7,17% 7,78% 6,30% 5,17% 5,74% 7,96% 6,29% 1,49%

Biebesheim 2,63% 2,27% 5,88% 3,66% 3,90% 8,93% 4,54% 9,26% 10,00% 15,22% 4,17% 9,66% -5,12%Gernsheim 2,52% 1,62% 1,35% 1,69% 2,25% 4,60% 2,34% 4,30% 3,49% 7,23% 2,70% 4,43% -2,09%Riedstadt 15,94% 25,49% 10,53% 14,81% 9,68% 4,15% 13,43% 4,41% 3,15% 3,90% 3,30% 3,69% 9,74%Stockstadt 0,80% 0,65% 0,23% 0,68% 0,96% 7,84% 1,86% 5,00% 6,82% 8,70% 6,12% 6,66% -4,80%Region Süd 2,60% 2,60% 1,88% 2,22% 2,32% 5,35% 2,83% 5,12% 4,48% 6,58% 3,68% 4,96% -2,13%

Kreis GG insgesamt 5,49% 5,28% 5,71% 5,45% 4,79% 5,89% 5,43% 5,66% 4,63% 5,46% 6,84% 5,65% -0,21%

ø Abw.2005 2006 2010 2011 2012 2013øKinder mit Adipositas 20092004 2007 2008

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68

Abb.59 Topographische Darstellung der Ergebnisse aus Abbildung 58

FarbabstufungenWert >= 0 %Wert von -0,01 bis -4,9 %Wert ab -5,0 %

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69

Fazit:

Im Vergleich zu dem 1. Kindergesundheitsbericht hat die Anzahl von Kindern mit

Adipositas bei den Einschulungsuntersuchungen im Kreis Groß-Gerau leicht

zugenommen. Im Vergleich zu Hessen (Durchschnitt von 4,5 %) schneidet der Kreis Groß-

Gerau (Durchschnitt von 5,7 %) – wie bereits in den Jahren 2004 bis 2009 - schlechter ab.

Insgesamt sind Kinder ohne Migrationshintergrund weniger häufig betroffen als Kinder mit

Migrationshintergrund; immerhin fast jeder 10. Junge mit Migrationshintergrund war 2013

zum Zeitpunkt des Schuleintritts adipös, bei den Mädchen mit Migrationshintergrund

waren zuletzt 8 % adipös.

4.7. Kinder mit Migrationshintergrund und fehlerfreiem Deutsch

Bei dieser Erhebung im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung (SEU) wird die

Sprachkompetenz in der deutschen Sprache nach einem festgelegten Schema durch die

Ärztin bei Kindern mit Migrationshintergrund getestet. Die graphischen Darstellungen

geben somit den Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund, die ein fehlerfreies Deutsch

sprechen, verglichen mit allen Kindern mit Migrationshintergrund wieder.

Abb.60 Absolute Anzahl von Jungen und Mädchen mit Migrationshintergrund im Kreis Groß-Gerau, die ein fehlerfreies Deutsch sprechen, im Zeitraum 2009-2014

2009 2010 2011 2012 2013 2014Migranten gesamt Kreis 300 312 418 366 359 331Migranten (m) Kreis 141 143 213 162 184 149Migranten (w) Kreis 159 169 205 204 175 182

0

50

100

150

200

250

300

350

400

450450

Absolute Anzahl von Jungen und Mädchen mit Migrationshintergrund und fehlerfreiem Deutsch

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70

Abb.61 Prozentuale Verteilung von Jungen und Mädchen mit Migrationshintergrund, die ein fehlerfreies Deutsch sprechen, im Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2014

Lediglich im Jahr 2011 war der Anteil der fehlerfrei Deutsch sprechenden Kinder im Kreis

Groß-Gerau höher als im Land Hessen. In den übrigen Jahren lag er deutlich unter dem

hessischen Wert, wobei der Anteil der fehlerfrei Deutsch sprechenden Kinder im Kreis

Groß-Gerau von 33,93 % im Jahr 2011 auf 25,48 % im Jahr 2014 zurückgegangen ist,

während im Land Hessen im gleichen Zeitraum ein leichter Anstieg zu verzeichnen war.

Der Anteil an Mädchen, die ein fehlerfreies Deutsch sprechen, war im Kreis Groß-Gerau

und auch in Hessen zu jedem Zeitpunkt höher als der Anteil an Jungen mit den gleichen

Fähigkeiten. In den Jahren 2011 und 2013 war die absolute Zahl der fehlerfrei Deutsch

sprechenden Jungen größer als die der Mädchen, weil insgesamt mehr Jungen mit

Migrationshintergrund eingeschult wurden.

2009 2010 2011 2012 2013 2014Migranten gesamt Hessen 28,69% 31,53% 32,25% 34,90% 35,41% 33,67%Migranten gesamt Kreis 25,77% 27,23% 33,93% 31,34% 27,98% 25,48%Migranten (w) Hessen 32,14% 34,22% 35,62% 38,23% 38,23% 36,66%Migranten (w) Kreis 27,99% 29,96% 34,92% 35,48% 28,74% 28,39%Migranten (m) Hessen 25,45% 29,10% 29,11% 31,86% 32,86% 30,89%Migranten (m) Kreis 23,66% 24,57% 33,02% 27,32% 27,30% 22,64%

0,00%

5,00%

10,00%

15,00%

20,00%

25,00%

30,00%

35,00%

40,00%

45,00%

Prozentuale Verteilung von Jungen und Mädchen mit Migrationshintergrund und fehlerfreiem Deutsch im Vergleich

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71

Fazit:

Im Kreis Groß-Gerau sprechen ca. 75% der Kinder mit Migrationshintergrund nicht

fehlerfrei Deutsch, wenn sie in die 1. Klasse kommen! Im Vergleich zum Jahr 2009 hat

sich hier keine Verbesserung ergeben.

5. Subgruppenanalyse

Die Sprachförderung der Kinder in den Kindertagesstätten ist eine zentrale Maßnahme,

um die Bildungschancen zu verbessern und mehr Chancengleichheit zu erreichen. Um

dies zu belegen, wurde im aktuellen Bericht erstmals eine Subgruppenanalyse der

Testergebnisse auf dem Gebiet der auditiven Informationsverarbeitung durchgeführt. Die

Ergebnisse der beiden Sprachtests „Nachsprechen von Pseudowörtern“ und

„Nachsprechen selektiver Sätze“ wurden in Korrelation zu der jeweiligen Verweildauer in

Kindertagesstätten gesetzt.

Alle bei Schuleingangsuntersuchungen von 2012 bis 2014 untersuchten Kinder wurden in

drei Subgruppen je nach Dauer des Kita-Besuchs eingeteilt.

1. Besuch der Kita bis 18 Monate

2. Besuch der Kita für 19 bis 35 Monate

3. Besuch der Kita für 36 und mehr Monate

Diese Einteilung wurde auch getrennt nach Geschlecht und Migrationshintergrund

vorgenommen. Für jede dieser Subgruppen wurde danach der Anteil an Kindern, die

Störungen beim Nachsprechen von Pseudowörtern aufweisen, errechnet und angegeben.

Tabelle 7 Gesamtzahlen der untersuchten Kinder für die Subgruppenanalyse

Schuleingangsuntersuchungen 2012 bis 2014

alle Kinder 2012-2014

alle Kinder unter 18 Mon.

KITA

Proz. Anteil Kinder unter 18 Mon. KITA

alle Kinder 19 bis 35 Mon.

KITA

Proz. Anteil Kinder 19 bis 35 Mon. KITA

alle Kinder≥ 36 Monate

KITA

Proz. Anteil Kinder ≥ 36

Monate KITA

nachrichtlich: kein Kita-Besuch,

unbekanntJungen Kreis 3544 133 3,75% 983 27,74% 2291 64,64% 137

Mädchen Kreis 3447 83 2,41% 1013 29,39% 2341 67,91% 10

Gesamt Kreis 6991 216 3,10% 1996 28,55% 4632 66,26% 147

Migranten (m) Kreis 1925 114 5,92% 625 32,47% 1127 58,55% 59

Migranten (w) Kreis 1825 67 3,67% 599 32,82% 1114 61,04% 45

Migranten gesamt Kreis 3750 181 4,83% 1224 32,64% 2241 59,76% 104

Nicht-Migranten (m) Kreis 1619 19 1,17% 356 21,99% 1211 74,80% 33

Nicht-Migranten (w) Kreis 1622 16 0,98% 414 25,52% 1174 72,38% 18

Nicht-Migranten gesamt Kreis 3241 35 1,08% 770 23,76% 2385 73,59% 51

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72

Tabelle 7 zeigt die Einteilung aller Kinder im Kreis Groß-Gerau, die an den

Untersuchungen teilgenommen haben, in drei Subgruppen. Diese Subgruppen wurden

separat für die Gesamtzahl der Jungen und Mädchen, die Migranten und Nicht-Migranten

im Kreis sowie für Migranten und Nicht-Migranten jeweils getrennt nach Geschlecht

gebildet. Aus der Tabelle geht hervor, dass die meisten Kinder die Kita 36 Monate oder

länger besuchen, bevor sie zur Schule gehen. 66,26 % der untersuchten Kinder gehören

zu dieser Gruppe, während 28,55 % die Kita zwischen 19 und 35 Monate lang besuchen

und nur 3,10 % weniger als 18 Monate in die Kita gehen. Unter den Kindern mit

Migrationshintergrund ist der Anteil der Kita-Kurzbesucher höher (4,83 %), was sich unter

anderem dadurch erklären lässt, dass die Kinder zum Teil erst im Kindergartenalter nach

Deutschland kommen oder für eine gewisse Zeit wieder in ihr Geburtsland zurückkehren.

5.1. Auffälligkeit im Nachsprechen von Pseudowörtern

Tabelle 8 Gesamtzahlen der untersuchten Kinder mit der Auffälligkeit im Nachsprechen von Pseudowörtern

Tabelle 8 leitet sich aus Tabelle 7 ab. Sie gibt für jede Subgruppe (Dauer des Kita-

Besuchs) die absolute Anzahl der untersuchten Kinder, die Anzahl der Kinder aus dieser

Gruppe, die Pseudowörter nicht richtig nachsprechen können, und den sich daraus

ergebenden prozentualen Anteil der auffälligen Kinder an der Gesamtzahl wieder. Die

Statistik wurde getrennt für Jungen und Mädchen sowie für Kinder mit und ohne

Migrationshintergrund, jeweils aufgeteilt nach Geschlecht, erstellt.

Schuleingangsuntersuchungen 2012 bis 2014

alle Kinder unter 18 Mon.

KITA

auffäll. Kinder unter 18 Mon. KITA

Proz. Anteil auffäll. Kinder unter 18 Mon.

KITA

alle Kinder 19 bis 35 Mon.

KITA

auffäll. Kinder 19 bis 35

Mon. KITA

Proz. Anteil auffäll. Kinder

19 bis 35 Mon. KITA

alle Kinder≥ 36 Monate

KITA

auffäll. Kinder ≥ 36 Monate

KITA

Proz. Anteil auffäll. Kinder

≥ 36 Monate KITA

Jungen Kreis 133 37 27,8% 983 158 16,1% 2291 256 11,2%

Mädchen Kreis 83 25 30,1% 1013 131 12,9% 2341 214 9,1%

Gesamt Kreis 216 62 28,7% 1996 289 14,5% 4632 470 10,2%

Migranten (m) Kreis 114 33 28,9% 625 111 17,8% 1127 152 13,5%

Migranten (w) Kreis 67 20 29,9% 599 90 15,0% 1114 105 9,4%

Migranten gesamt Kreis 181 53 29,3% 1224 201 16,4% 2241 257 11,5%

Nicht-Migranten (m) Kreis 19 4 21,1% 356 47 13,2% 1211 104 8,6%

Nicht-Migranten (w) Kreis 16 5 31,3% 414 41 9,9% 1174 109 9,3%

Nicht-Migranten gesamt Kreis 35 9 25,7% 770 88 11,4% 2385 213 8,9%

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73

Abb.62 Prozentuale Verteilung der Kinder mit Auffälligkeiten im Nachsprechen von Pseudowörtern

Das Diagramm zeigt, dass der Anteil der Kinder, die Auffälligkeiten im Nachsprechen von

Pseudowörtern aufweisen, in der ersten Gruppe am größten ist. Kinder, die die Kita länger

besucht haben, haben weniger häufig Probleme beim Nachsprechen von Pseudowörtern.

Dies gilt für Kinder mit und ohne Migrationshintergrund gleichermaßen.

bis 18 Monate 19 bis 35 Monate 36 und mehr MonateKreis 28,7% 14,5% 10,2%Migranten Kreis 29,3% 16,4% 11,5%Nicht-Migranten Kreis 25,7% 11,4% 8,9%

28,7%

14,5%

10,2%

29,3%

16,4%

11,5%

25,7%

11,4% 8,9%

0,0%

5,0%

10,0%

15,0%

20,0%

25,0%

30,0%

35,0%

Auffälligkeit Nachsprechen von Pseudowörtern in Bezug auf die Verweildauerin Kindertagesstätten (prozentual)

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74

Abb.63 Prozentuale Verteilung der Jungen mit Auffälligkeiten im Nachsprechen von Pseudowörtern

Betrachtet man nur die Jungen, so zeigt sich das gleiche Bild wie bei der Auswertung aller

Kinder: In der Gruppe mit der kürzesten Kita-Besuchszeit ist der Anteil der Kinder mit

Störungen beim Nachsprechen von Pseudowörtern am größten. Jungen mit

Migrationshintergrund profitieren in gleicher Weise vom Kita-Besuch wie Jungen ohne

Migrationshintergrund.

bis 18 Monate 19 bis 35 Monate 36 und mehr MonateGesamt Kreis 27,8% 16,1% 11,2%Migranten (m) Kreis 28,9% 17,8% 13,5%Nicht-Migranten (m) Kreis 21,1% 13,2% 8,6%

27,8%

16,1%

11,2%

28,9%

17,8%

13,5%

21,1%

13,2%

8,6%

0,0%

5,0%

10,0%

15,0%

20,0%

25,0%

30,0%

35,0%

Prozentuale Verteilung der Jungen mit Auffälligkeiten im Nachsprechen von Pseudowörtern

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75

Abb.64 Prozentuale Verteilung der Mädchen mit Auffälligkeiten im Nachsprechen von Pseudowörtern

Auch für die Mädchen im Kreis Groß-Gerau gilt, dass die Sprachkompetenz steigt, je

länger die Kita besucht wurde. Mädchen mit Migrationshintergrund profitieren vom

längeren Kita-Besuch in gleichem Maße wie Mädchen ohne Migrationshintergrund.

5.2. Auffälligkeit im Nachsprechen selektiver Sätze

Tabelle 9 Gesamtzahlen der untersuchten Kinder mit der Auffälligkeit im Nachsprechen selektiver Sätze

bis 18 Monate 19 bis 35 Monate 36 und mehr MonateGesamt Kreis 30,1% 12,9% 9,1%Migranten (w) Kreis 29,9% 15,0% 9,4%Nicht-Migranten (w) Kreis 31,3% 9,9% 9,3%

30,1%

12,9%

9,1%

29,9%

15,0%

9,4%

31,3%

9,9% 9,3%

0,0%

5,0%

10,0%

15,0%

20,0%

25,0%

30,0%

35,0%

Prozentuale Verteilung der Mädchen mit Auffälligkeiten im Nachsprechen von Pseudowörtern

Schuleingangsuntersuchungen 2012 bis 2014

alle Kinder unter 18 Mon.

KITA

auffäll. Kinder unter 18 Mon. KITA

Proz. Anteil auffäll. Kinder unter 18 Mon.

KITA

alle Kinder 19 bis 35 Mon.

KITA

auffäll. Kinder 19 bis 35

Mon. KITA

Proz. Anteil auffäll. Kinder

19 bis 35 Mon. KITA

alle Kinder≥ 36 Monate

KITA

auffäll. Kinder ≥ 36 Monate

KITA

Proz. Anteil auffäll. Kinder

≥ 36 Monate KITA

Jungen Kreis 133 86 64,70% 983 444 45,20% 2291 693 30,30%

Mädchen Kreis 83 49 59,00% 1013 395 39,00% 2341 628 26,80%

Gesamt Kreis 216 135 62,50% 1996 839 42,03% 4632 1321 28,52%

Migranten (m) Kreis 114 79 69,30% 625 384 61,40% 1127 564 50,00%

Migranten (w) Kreis 67 45 67,20% 599 344 57,40% 1114 523 47,00%

Migranten gesamt Kreis 181 124 68,50% 1224 728 59,50% 2241 1087 48,50%

Nicht-Migranten (m) Kreis 19 7 36,80% 356 59 16,60% 1211 128 10,60%

Nicht-Migranten (w) Kreis 16 4 25,00% 414 51 12,30% 1174 105 8,90%

Nicht-Migranten gesamt Kreis 35 11 31,40% 770 110 14,30% 2385 233 9,80%

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76

Die untersuchten Kinder wurden nach Dauer des Kita-Besuchs in Subgruppen eingeteilt.

Die Tabelle 9 zeigt die absolute Anzahl der Kinder in jeder der drei Subgruppen, die

Anzahl der Kinder in der Gruppe mit Auffälligkeiten bei der Bildung selektiver Sätze und

den prozentualen Anteil, den diese Kinder an allen untersuchten Kindern dieser Gruppe

haben. Die Statistik wurde getrennt für Jungen und Mädchen sowie für Kinder mit und

ohne Migrationshintergrund, jeweils aufgeteilt nach Geschlecht, erstellt.

Abb.65 Prozentuale Verteilung der Kinder mit Auffälligkeiten im Nachsprechen selektiver Sätze

Die Häufigkeit von Auffälligkeiten beim Nachsprechen selektiver Sätze nimmt mit

zunehmender Dauer des Kita-Besuchs ab. Liegt der Anteil der betroffenen Kinder in der

Subgruppe 1 noch bei 62,50 %, so beträgt er bei Kindern der Subgruppe 2 noch 42,03%

und sinkt bei Kindern der Subgruppe 3 gar auf 28,52 %. Kinder mit Migrationshintergrund

profitieren nicht so stark vom Kita-Besuch wie Kinder ohne Migrationshintergrund.

bis 18 Monate 19 bis 35 Monate 36 und mehr MonateGesamt Kreis 62,50% 42,03% 28,52%Migranten Kreis 68,5% 59,5% 48,5%Nicht-Migranten Kreis 31,4% 14,3% 9,8%

62,50%

42,03%

28,52%

68,5%

59,5%

48,5%

31,4%

14,3% 9,8%

0,00%

10,00%

20,00%

30,00%

40,00%

50,00%

60,00%

70,00%

80,00%

Prozentuale Verteilung der Kinder mit Auffälligkeiten im Nachsprechen selektiver Sätze

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77

Abb.66 Prozentuale Verteilung der Jungen mit Auffälligkeiten im Nachsprechen selektiver Sätze

Je länger Jungen die Kita besucht haben, desto häufiger können sie zum Zeitpunkt des

Schuleintritts selektive Sätze fehlerfrei nachsprechen. Jungen der Subgruppe 3 zeigen

den geringsten Anteil auffälliger Kinder (30,30 %), Jungen der Subgruppe 1 den höchsten

(64,70 %). Jungen mit Migrationshintergrund profitieren vom längeren Kita-Besuch nicht in

gleichem Maße wie Jungen ohne Migrationshintergrund.

bis 18 Monate 19 bis 35 Monate 36 und mehr MonateGesamt Kreis 64,7% 45,2% 30,3%Migranten (m) Kreis 69,3% 61,4% 50,0%Nicht-Migranten (m) Kreis 36,8% 16,6% 10,6%

64,7%

45,2%

30,3%

69,3%

61,4%

50,0%

36,8%

16,6%

10,6%

0,0%

10,0%

20,0%

30,0%

40,0%

50,0%

60,0%

70,0%

80,0%

Prozentuale Verteilung der Jungen mit Auffälligkeiten im Nachsprechen selektiver Sätze

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78

Abb.67 Prozentuale Verteilung der Mädchen mit Auffälligkeiten im Nachsprechen selektiver Sätze

Der Anteil von Mädchen mit und ohne Migrationshintergrund, die Schwierigkeiten beim

Nachsprechen selektiver Sätze haben, verringert sich mit zunehmender Verweildauer in

der Kita. Unter den Mädchen, die 18 Monate und kürzer die Kita besucht haben, sind

59,0 % betroffen, in der Gruppe 2 (19 bis 35 Monate) wurden nur 39,0 % als auffällig

getestet und in der Gruppe derer, die 36 Monate oder länger die Kita besucht haben,

beträgt der Anteil nur noch 26,8 %. Mädchen mit Migrationshintergrund profitieren weniger

vom längeren Besuch in der Kita als Mädchen ohne Migrationshintergrund.

Fazit:

Mit zunehmender Verweildauer in einer Kindertagesstätte verbesserte sich die

Sprachkompetenz der Vorschulkinder. Die positive Auswirkung auf die Sprachentwicklung

ist für beide Geschlechter mit und ohne Migrationshintergrund erkennbar.

bis 18 Monate 19 bis 35 Monate 36 und mehr MonateGesamt Kreis 59,0% 39,0% 26,8%Migranten (w) Kreis 67,2% 57,4% 47,0%Nicht-Migranten (w) Kreis 25,0% 12,3% 8,9%

59,0%

39,0%

26,8%

67,2%

57,4%

47,0%

25,0%

12,3% 8,9%

0,0%

10,0%

20,0%

30,0%

40,0%

50,0%

60,0%

70,0%

80,0%80 0%

Prozentuale Verteilung der Mädchen mit Auffälligkeiten im Nachsprechen selektiver Sätze

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79

6. Frühe Hilfen 6.1. Definition des Begriffs „Frühe Hilfen“

Der Begriff „Frühe Hilfen“ wurde durch den Wissenschaftlichen Beirat des Nationalen

Zentrums Frühe Hilfen (NZFH) wie folgt definiert: „Frühe Hilfen“ bilden lokale und

regionale Unterstützungssysteme mit koordinierten Hilfsangeboten für Eltern und Kinder

ab Beginn der Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren mit einem Schwerpunkt

auf der Altersgruppe der 0- bis 3-Jährigen (Auszug aus www.fruehehilfen.de; September

2009).

Ziel der „Frühen Hilfen“ ist die frühzeitige und nachhaltige Optimierung der

Entwicklungsmöglichkeiten sowohl von Kindern als auch Eltern in der Familie selbst und in

der Gesellschaft.

Frühe Hilfen wenden sich insbesondere an Familien in Problemlagen (selektive und

sekundäre Prävention) und tragen dazu bei, dass Risiken bezüglich der Entwicklung des

Kindes frühzeitig wahrgenommen und reduziert werden.

Zentraler Punkt für die praktische Umsetzung der „Frühen Hilfen“ ist somit eine enge

Vernetzung und Kooperation von Institutionen, insbesondere in den Bereichen der

Schwangerschaftsberatung, des Gesundheitswesens, der interdisziplinären

Frühförderung, der Kinder- und Jugendhilfe und weiterer sozialer Dienste (Quelle:

www.fruehehilfen.de)

6.2. Umsetzung im Kreis Groß-Gerau

Familien-, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen (FGKIKP) aus dem Team der

„Frühen Hilfen“ bieten Hausbesuche für Familien mit Neugeborenen und Kleinkindern bis

zum vollendeten 3. Lebensjahr in Belastungssituationen an.

Sie fungieren als Türöffner bzw. Lotsen für diese Familien und bieten Orientierung wie

auch Motivation, um die vielfältigen familienunterstützenden Angebote des Kreises Groß-

Gerau anzunehmen.

Die Familien-, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen agieren dabei als Schnittstelle

zwischen Gesundheitshilfe und Jugendhilfe. Familien, die gesundheitlichen, medizinisch-

sozialen oder sozialen Risiken ausgesetzt sind, sollen erreicht werden.

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80

Klienten und Klientinnen mit folgenden Problemkonstellationen gehören insbesondere zur

Zielgruppe der „Frühen Hilfen“:

� minderjährige Mütter

� frühgeborene Kinder

� Eltern mit geistigem oder körperlichem Handikap

� psychisch Kranke und Klienten/Klientinnen mit Suchtproblematik

Verdacht auf Kindeswohlgefährdung, Familien mit psychosozialen Problemstellungen:

� Partnerschaftsprobleme

� Straffälligkeit

Sozial Benachteiligte:

� bildungsferne Familien mit und ohne Migrationshintergrund

� von Armut Betroffene

� Frauen im Asylverfahren

6.3. Durchführung von Hausbesuchen

Bei den Hausbesuchen wird das Kind in seiner häuslichen und familiären Situation

beobachtet. Eine individuelle Familien- und Sozialanamnese wird erhoben.

Schwerpunkte der Beratung sind:

� Ernährung

� Pflege

� Gesunder Babyschlaf

� Impfungen

� Zahnpflege

� Handling und Unfallprävention

Weiter werden Aufbau und Intensivierung der Mutter-Vater-Kind-Beziehung wie auch die

Vermittlung von Hilfsangeboten im Kreis Groß-Gerau intensiv gefördert.

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81

Nach der Dokumentation des jeweiligen Hausbesuchs erfolgt ein Austausch mit den an

der Fallbetreuung beteiligten Institutionen. Hausbesuche und ggf. telefonische Beratungen

werden anonymisiert und danach statistisch erfasst und ausgewertet.

Die Familien-, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen begleiten bei Bedarf zu

Kinderärzten, in Sozialpädiatrische Zentren (SPZ) und zu anderen Beratungsstellen.

6.4. Notfalleinsätze (Gefährdung des Kindeswohls gemäß § 8a SGB VIII)

Diese Notfalleinsätze der „Frühen Hilfen“ sind spontane, d.h. nicht geplante Hausbesuche

in Kooperation und Begleitung des Jugendamtes.

6.5. Allgemeine Strukturierung der Frühen Hilfen

Die Familien-, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen nehmen außerhalb ihrer

Tätigkeit im Bereich der aufsuchenden Hilfe teil an:

� Supervisionen

� Fortbildungen und Fachtagungen

� Arbeitskreis „Frühe Hilfen“

� Steuerungsgruppe „Frühe Hilfen“

� Teamsitzungen mit der Fachdienstleitung des Kinder- und Jugendärztlichen

Dienstes

� Hilfeplangespräche und Erziehungskonferenzen

� Vernetzungs- und Öffentlichkeitsarbeit

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82

6.6. Verteilung der Hausbesuche auf einzelne Familien

246 Familien wurden im Zeitraum 2010-2014 durch 3.365 Hausbesuche betreut.

Die Verteilung der Hausbesuche ist nachfolgend aufgeführt:

272 Hausbesuche auf 29 Familien im Jahre 2010

538 Hausbesuche auf 47 Familien im Jahre 2011

741 Hausbesuche auf 49 Familien im Jahre 2012

999 Hausbesuche auf 55 Familien im Jahre 2013

815 Hausbesuche auf 66 Familien im Jahre 2014

Abb.68 Anzahl der Hausbesuche im Kreis Groß-Gerau im untersuchten Zeitraum 2010 bis 2014

3365

272 538

741 999

815

0

500

1000

1500

2000

2500

3000

3500

4000

Hausbesuchegesamt 2010-

2014

Jahr 2010 Jahr 2011 Jahr 2012 Jahr 2013 Jahr 2014

Anzahl der Hausbesuche von 2010-2014

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83

6.7. Form der Zuweisung

Von den 246 Familien, die im Zeitraum 2010-2014 durch Hausbesuche betreut wurden,

wurden

65 % durch das Jugendamt zugewiesen;

30 % durch Institutionen des Gesundheitswesens (Kinderkliniken, Geburtskliniken,

Kinderärzte, Gynäkologen etc.) zugewiesen;

5 % durch andere Institutionen (Beratungsstellen, Familienhilfe etc.) zugewiesen.

6.8. Migrationshintergrund

Von den 246 Familien, die im Zeitraum 2010-2014 durch Hausbesuche betreut wurden,

zeigten 45% einen Migrationshintergrund und 55% keinen Migrationshintergrund.

6.9. Abgeschlossene Fallbetreuungen

Im Zeitraum 2010 bis 2014 konnten 162 Fallbetreuungen bei insgesamt 246 Betreuungen

abgeschlossen werden; von 162 abgeschlossenen Fallbetreuungen wurden

85% gemäß den Beratungszielen abgeschlossen und

15% abweichend von den vereinbarten Beratungszielen abgeschlossen. (Entweder wurde

eine Beratung von den Sorgeberechtigten nicht weiter gewünscht und/oder die betreuten

Familien zogen aus dem Kreisgebiet Groß-Gerau fort.)

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84

Abb.69 Aufstellung der abgeschlossenen Fälle der Betreuungen in Bezug auf das Erreichen des Beratungsziels

100%

85%

15%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

120%

162 abgeschlossene Fälle Gemäß Beratungsziel Abweichend vom Beratungsziel

162 abgeschlossene Fälle von 2010-2014 im Kreis Groß-Gerau

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85

7. Zahngesundheit bei Kindern 7.1. Aufgaben des Fachdienstes Kinder- und Jugendzahnärztlicher

Dienst nach § 11 HGöGD

Der Kinder- und Jugendzahnärztliche Dienst nimmt folgende gesetzliche Aufgaben wahr:

� Beratung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen bis zum 16.Lebensjahr und

der Sorgeberechtigten, Erzieher und Lehrer bei der Gesunderhaltung der Zähne

und des Mund- und Kieferbereiches

� Regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen in Grundschulen und an einigen

Kindertagesstätten

� Beteiligung an flächendeckenden Maßnahmen der Gruppenprophylaxe nach §21

Sozialgesetzbuch V in Kindergärten, Schulen und Behinderteneinrichtungen

gemeinsam mit dem Arbeitskreis Jugendzahnpflege (AKJ) des Kreises Groß-Gerau

7.2. Fachdienst Kinder- und Jugendzahnärztlicher Dienst im Kreis Groß Gerau

Derzeit sind im Fachdienst Kinder- und Jugendzahnärztlicher Dienst eine Zahnärztin und

zwei zahnmedizinische Fachangestellte beschäftigt. Im Schuljahr 2013/2014 wurden in 33

Grundschulen zahnärztliche Reihenuntersuchungen in den Klassen 1 bis 4 und, sofern an

den Schulen vorhanden, auch in den Vorklassen durchgeführt. Somit konnten insgesamt

7.402 Schülerinnen und Schüler erreicht werden. Zusätzlich wurden aufgrund einer

Anfrage die Kinder in drei Kindertagesstätten untersucht. Insgesamt nahmen 234 Kinder

daran teil.

Aufgrund der verbesserten personellen Situation im Kinder- und Jugendzahnärztlichen

Dienst konnte die Zahl der zahnärztlich untersuchten Kinder von 3.923 im Schuljahr

2012/2013 auf 7.636 im Schuljahr 2013/2014 erhöht werden.

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86

7.3. Ergebnisse der Untersuchungen

Alle erhobenen Befunde werden im Computer erfasst und später in anonymisierter Form

statistisch ausgewertet. Diese Daten dienen unter anderem der

Gesundheitsberichterstattung. Sofern von den Schulen gewünscht, wird zeitnah eine

statistische Auswertung mit Erklärung an die Schulleitungen gesandt. Diese Form der

Information wird immer häufiger angefordert.

7.3.1. Übersicht aller untersuchten 6- und 7-jährigen Kinder des Schuljahres 2013/2014

Abb.70 Ergebnisse der zahnärztlichen Reihenuntersuchungen Region Süd 2013/2014

Riedstadt Stockstadt Gernsheim Biebesheimgesund 56% 58% 61% 58%behandlungsbedürftig 23% 22% 17% 26%saniert 21% 20% 22% 16%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

Ergebnisse der zahnärztlichen Reihenuntersuchungen Region Süd 2013/2014

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87

Abb.71 Ergebnisse der zahnärztlichen Reihenuntersuchungen Region Mitte 2013/2014

Abb.72 Ergebnisse der zahnärztlichen Reihenuntersuchungen Region Nord 2013/2014

Trebur Nauheim Gr.-Gerau Büttelborn M.-Walldorfgesund 67% 53% 46% 58% 52%behandlungsbedürftig 18% 28% 34% 22% 31%saniert 15% 19% 20% 20% 17%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

Ergebnisse der zahnärztlichen Reihenuntersuchungen Region Mitte 2013/2014

Bischofsheim G.-Gustavsburg Kelsterbach Raunheim Rüsselsheim

gesund 49% 59% 46% 40% 49%behandlungsbedürftig 36% 25% 33% 43% 35%saniert 15% 16% 21% 17% 16%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

Ergebnisse der zahnärztlichen Reihenuntersuchungen Region Nord 2013/2014

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88

Abb.73 Ergebnisse der zahnärztlichen Reihenuntersuchungen nach Regionen 2013/2014

7.3.2. Ergebnisse im Vergleich zur DAJ-Studie von 2009

In Abständen von einigen Jahren werden von der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für

Jugendzahnpflege (DAJ) epidemiologische Begleituntersuchungen in Auftrag gegeben.

Diese verfolgen das Ziel, den Zahnstatus der Kinder und Jugendlichen in Deutschland zu

erheben. Im Jahr 2009 wurde zum Thema Sanierungsgrad in Hessen Folgendes

festgestellt:

„Bezogen auf Schüler stellten wir fest, dass 54,9 % der untersuchten 6- bis 7-Jährigen

naturgesunde Gebisse (Milchzähne und bleibende Zähne ohne Karieserfahrung)

aufwiesen, 17 % waren vollständig saniert und 28,1 % behandlungsbedürftig.“ (Deutsche

Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege, 2009)

Vergleicht man die Ergebnisse unseres Landkreises (siehe Abb. 72) mit den 2009

erhobenen hessischen Werten, ist festzustellen, dass die Zahnbefunde in der Region Süd

besser sind und in der Region Mitte nahezu gleich. Da der Anteil der

behandlungsbedürftigen Kinder in der Region Nord noch deutlich höher als in den

Vergleichsregionen ist, wird hier auch in Zukunft ein größerer Betreuungsumfang im

Rahmen der zahnärztlichen Gruppenprophylaxe notwendig sein.

Region Süd Region Mitte Region Nordgesund 58% 55% 49%behandlungsbedürftig 22% 27% 35%saniert 20% 18% 16%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

Ergebnisse der Zahnärztlichen Reihenuntersuchungen nach Regionen 2013/2014

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89

7.4. Zahnärztliche Gruppenprophylaxe nach § 21 SGB V

Im Rahmen der Gruppenprophylaxe besteht die Möglichkeit der Zahnschmelzhärtung

durch Fluoride zusätzlich zu den Intensivprophylaxe-Maßnahmen des Hauszahnarztes. An

den Kosten der Durchführung beteiligen sich die Krankenkassen.

In den vergangenen drei Jahren wurden die Fluoridierungsmaßnahmen im Landkreis

Groß-Gerau ausschließlich durch den Arbeitskreis Jugendzahnpflege (AKJ) des

Kreises Groß Gerau durchgeführt.

Seit Sommer 2014 ist es dem Kinder- und Jugendzahnärztlichen Dienst des Landkreises

Groß-Gerau aufgrund der verbesserten personellen Situation möglich, ebenfalls

Fluoridierungen an den Grundschulen anzubieten.

Zusammenfassung aller Fluoridierungen

Abb.74 Teilnahme versus Nicht-Teilnahme aller Schülerinnen und Schüler in der Pestalozzi-Grundschule in Raunheim an

der Fluoridierung im Schuljahr 2013/2014 – alle Schulklassen sind zusammengefasst

672

489

183

0

100

200

300

400

500

600

700

800

Schüler gesamt Fluorid ja Fluorid nein

Fluoridlackierungen in der Petalozzischule Raunheim 2013/2014

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90

Insgesamt nahmen 73% aller Schülerinnen und Schüler an der Fluoridierung teil. Es ist

wissenschaftlich nachgewiesen, dass Fluorid den Zahnschmelz härtet und eine

kariesinhibierende Wirkung hat. Da die Zahl der Kinder mit kariösen und daher

behandlungsbedürftigen Zähnen an der Grundschule in Raunheim sehr hoch war, muss

durch geeignete Präventionsstrategien - wie zum Beispiel die regelmäßige Fluoridierung -

weiter an einer signifikanten Kariesreduktion gearbeitet werden. Insofern ist die hohe

Beteiligung an dieser Intensivprophylaxe-Maßnahme positiv zu bewerten.

Die differenzierten Ergebnisse der einzelnen Klassen der Pestalozzi-Schule in Raunheim

können der nachfolgenden Grafik entnommen werden.

Abb.75 Teilnahme versus Nicht-Teilnahme aller Schülerinnen und Schüler der 1. bis 4. Klassen und der Vorklasse in der

Pestalozzi-Grundschule in Raunheim an der Fluoridierung in 2014

VK 1A 1B 1C 1D 1E 1F 1G2A 2B 2C 2D 2E 2F 2G3A 3B 3C 3D 3E 3F 3G 3 i 4A 4B 4C 4D 4E 4F 4GFluorid nein in % 28 14 27 18 77 10 26 9 82 13 17 5 4 4 10 9 21 57 46 43 36 43 11 17 13 13 38 30 91 8Fluorid ja in % 72 86 73 82 23 90 74 91 18 88 83 95 96 96 90 91 79 43 54 57 64 57 89 83 88 88 63 70 9 92

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

Fluoridlackierungen der 1.- 4.Klassen und der Vorklasse in der Pestalozzischule in Raunheim vom 23.06.2014 - 03.07.2014

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91

7.5. Vorgehensweise bei Kindern mit stark auffälligen Zahnbefunden

Im Anschluss an die zahnärztliche Reihenuntersuchung erhält jedes Kind einen Brief für

die Eltern mit nach Hause.

In diesem erhalten die Eltern Informationen darüber, ob die Zähne des Kindes

gesund/saniert sind oder ob eine zahnärztliche Beratung/Behandlung notwendig ist. Viele

Kinder suchten in den vergangenen vier Schuljahren allein aufgrund dieses Schreibens

ihren Hauszahnarzt auf.

Bei den jährlichen zahnärztlichen Reihenuntersuchungen zeigte sich jedoch immer wieder,

dass sich die Befunde bei einigen Kindern nicht verbessert, sondern teilweise sogar

massiv verschlechtert hatten. Um zu erreichen, dass auch diese Kinder einer

Zahnbehandlung bei ihrem Hauszahnarzt zugeführt werden, arbeiten wir seit Anfang des

Schuljahres 2013/2014 in diesen speziellen Fällen mit Briefen mit Rückantwort. Diese

werden nicht wie sonst üblich in der Schule an die Schülerinnen und Schüler verteilt,

sondern per Post an die Eltern verschickt.

Hierbei hat sich ein abgestuftes Vorgehen bewährt. Insgesamt lag die Zahl der

Rückmeldungen über eine eingeleitete Zahnsanierung bei über 90%: 227 von 249

angeschriebenen Eltern schickten uns eine solche Rückmeldung zu.

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92

8. Tabellenverzeichnis

Tabelle 1 Gesamtzahlen der untersuchten Kinder im Kreis Groß-Gerau 13

Tabelle 2 Prozentuale Verteilung der untersuchten Kinder im

Kreis Groß-Gerau 14

Tabelle 3 Gesamtzahlen der untersuchten Kinder in Hessen 14

Tabelle 4 Prozentuale Verteilung der untersuchten Kinder in Hessen 14

Tabelle 5 Gesamtzahlen der untersuchten Kinder mit Vorsorgeheft im

Kreis Groß-Gerau 15

Tabelle 6 Prozentuale Verteilung der untersuchten Kinder mit Vorsorgeheft

im Kreis Groß-Gerau 15

Tabelle 7 Gesamtzahlen der untersuchten Kinder für die

Subgruppenanalyse 71

Tabelle 8 Gesamtzahlen der untersuchten Kinder mit der Auffälligkeit im

Nachsprechen von Pseudowörtern 72

Tabelle 9 Gesamtzahlen der untersuchten Kinder mit der Auffälligkeit im

Nachsprechen selektiver Sätze 75

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93

9. Abbildungsverzeichnis

Abb.1 Absolute Anzahl von Kindern mit auffälligem Hörbefund im

Kreis Groß-Gerau im Zeitraum 2009-2014 18

Abb.2 Prozentuale Verteilung von Kindern mit auffälligem Hörbefund im

Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2014 19

Abb.3 Prozentuale Verteilung von Jungen mit auffälligem Hörbefund im

Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2014 19

Abb.4 Prozentuale Verteilung von Mädchen mit auffälligem Hörbefund im

Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2014 20

Abb.5 Prozentuale Verteilung von Kindern mit auffälligem Hörbefund

nach Regionen im Kreis Groß-Gerau im Zeitraum 2009-2014 21

Abb.6 Die prozentualen Abweichungen bei Kindern mit auffälligem

Hörbefund erhält man durch Differenzbildung aus den

Durchschnittswerten der Zeiträume 2004-2009 und 2010-2014.

Der jeweilige Durchschnittswert ergibt sich als Summe der

Jahreswerte geteilt durch die Anzahl der Jahre im jeweiligen

Zeitraum. 22

Abb.7 Topographische Darstellung der Ergebnisse aus Abbildung 6 23

Abb.8 Absolute Anzahl von Kindern mit auffälligem Sehbefund im

Kreis Groß-Gerau im Zeitraum 2009-2014 25

Abb.9 Prozentuale Verteilung von Kindern mit auffälligem Sehbefund im

Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2014 25

Abb.10 Prozentuale Verteilung von Jungen mit auffälligem Sehbefund im

Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2014 26

Abb.11 Prozentuale Verteilung von Mädchen mit auffälligem Sehbefund

im Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im

Zeitraum 2009-2014 26

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94

Abb.12 Prozentuale Verteilung von Kindern mit auffälligem Sehbefund

nach Regionen im Zeitraum 2009-2014 27

Abb.13 Die prozentualen Abweichungen bei Kindern mit auffälligem

Sehbefund erhält man durch Differenzbildung aus den

Durchschnittswerten der Zeiträume 2004-2009 und 2010-2014.

Der jeweilige Durchschnittswert ergibt sich als Summe der

Jahreswerte geteilt durch die Anzahl der Jahre im jeweiligen

Zeitraum. 28

Abb.14 Topographische Darstellung der Ergebnisse aus Abbildung 13 29

Abb.15 Absolute Anzahl von Kindern mit auffälliger auditiver

Informationsverarbeitung (Nachsprechen von Pseudowörtern) im

Kreis Groß-Gerau im Zeitraum 2009-2014 31

Abb.16 Prozentuale Verteilung von Kindern mit auffälliger auditiver

Informationsverarbeitung (Nachsprechen von Pseudowörtern) im

Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2014 31

Abb.17 Prozentuale Verteilung von Jungen mit auffälliger auditiver

Informationsverarbeitung (Nachsprechen von Pseudowörtern) im

Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2014 32

Abb.18 Prozentuale Verteilung von Mädchen mit auffälliger auditiver

Informationsverarbeitung (Nachsprechen von Pseudowörtern) im

Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2014 32

Abb.19 Prozentuale Verteilung von Kindern mit auffälliger

Informationsverarbeitung (Nachsprechen von Pseudowörtern)

nach Regionen des Kreises Groß-Gerau im Zeitraum 2010-2014 33

Abb.20 Die prozentualen Abweichungen bei Kindern mit auffälliger

Informationsverarbeitung (Nachsprechen von Pseudowörtern)

erhält man durch Differenzbildung aus den Durchschnittswerten

der Zeiträume 2006-2009 und 2010-2014. Der jeweilige

Durchschnittswert ergibt sich als Summe der Jahreswerte geteilt

durch die Anzahl der Jahre im jeweiligen Zeitraum. 34

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95

Abb.21 Topographische Darstellung der Ergebnisse aus Abbildung 20 35

Abb.22 Absolute Anzahl von Kindern mit auffälliger auditiver

Informationsverarbeitung (Nachsprechen selektiver Sätze) im

Kreis Groß-Gerau im Zeitraum 2009-2014 37

Abb.23 Prozentuale Verteilung von Kindern mit auffälliger auditiver

Informationsverarbeitung (Nachsprechen selektiver Sätze) im

Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2014 37

Abb.24 Prozentuale Verteilung von Jungen mit auffälliger auditiver

Informationsverarbeitung (Nachsprechen selektiver Sätze) im

Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2014 38

Abb.25 Prozentuale Verteilung von Mädchen mit auffälliger auditiver

Informationsverarbeitung (Nachsprechen selektiver Sätze) im

Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2014 38

Abb.26 Prozentualer Anteil von Kindern mit auffälliger auditiver

Informationsverarbeitung (Nachsprechen selektiver Sätze) nach

Regionen im Kreis Groß-Gerau im Zeitraum 2009-2014 39

Abb.27 Die prozentualen Abweichungen bei Kindern mit auffälliger

Informationsverarbeitung (Nachsprechen selektiver Sätze) erhält

man durch Differenzbildung aus den Durchschnittswerten der

Zeiträume 2006-2009 und 2010-2014. Der jeweilige

Durchschnittswert ergibt sich als Summe der Jahreswerte geteilt

durch die Anzahl der Jahre im jeweiligen Zeitraum. 40

Abb.28 Topographische Darstellung der Ergebnisse aus Abbildung 27 41

Abb.29 Absolute Anzahl von Kindern mit auffälliger Koordination im

Kreis Groß-Gerau im Zeitraum 2009-2014 43

Abb.30 Prozentuale Verteilung von Kindern mit auffälliger Koordination im

Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2014 43

Abb.31 Prozentuale Verteilung von Jungen mit auffälliger Koordination im

Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2014 44

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96

Abb.32 Prozentuale Verteilung von Mädchen mit auffälliger Koordination

im Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-

2014 44

Abb.33 Prozentuale Verteilung von Kindern mit auffälliger Koordination

nach Regionen im Kreis Groß-Gerau im Zeitraum 2009-2014 45

Abb.34 Die prozentualen Abweichungen bei Kindern mit auffälliger

Koordination erhält man durch Differenzbildung aus den

Durchschnittswerten der Zeiträume 2006-2009 und 2010-2014.

Der jeweilige Durchschnittswert ergibt sich als Summe der

Jahreswerte geteilt durch die Anzahl der Jahre im jeweiligen

Zeitraum. 46

Abb.35 Topographische Darstellung der Ergebnisse aus Abbildung 34 47

Abb.36 Absolute Anzahl von Kindern mit auffälliger Visuomotorik im

Kreis Groß-Gerau im Zeitraum 2009-2014 49

Abb.37 Prozentuale Verteilung von Kindern mit auffälliger Visuomotorik im

Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2014 49

Abb.38 Prozentuale Verteilung von Jungen mit auffälliger Visuomotorik im

Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2014 50

Abb.39 Prozentualer Anteil von Mädchen mit auffälliger Visuomotorik im

Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2014 50

Abb.40 Prozentuale Verteilung von Kindern mit auffälliger Visuomotorik

nach Regionen im Kreis Groß-Gerau im Zeitraum 2009-2014 51

Abb.41 Die prozentualen Abweichungen bei Kindern mit auffälliger

Visuomotorik erhält man durch Differenzbildung aus den

Durchschnittswerten der Zeiträume 2006-2009 und 2010-2014.

Der jeweilige Durchschnittswert ergibt sich als Summe der

Jahreswerte geteilt durch die Anzahl der Jahre im jeweiligen

Zeitraum 52

Abb.42 Topographische Darstellung der Ergebnisse aus Abbildung 41 53

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97

Abb.43 BMI-Einteilung für Erwachsene in kg/m² 55

Abb.44 Perzentilkurven für den Body Mass Index nach

Kromeyer-Hauschild für Jungen 56

Abb.45 Perzentilkurven für den Body Mass Index nach

Kromeyer-Hauschild für Mädchen 56

Abb.46 Absolute Anzahl von Kindern mit Übergewicht inkl. Adipositas im

Kreis Groß-Gerau im Zeitraum 2009-2013 57

Abb.47 Prozentuale Verteilung von Kindern mit Übergewicht inkl.

Adipositas im Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum

2009-2013 58

Abb.48 Prozentuale Verteilung von Jungen mit Übergewicht inkl.

Adipositas im Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im

Zeitraum 2009-2013 58

Abb.49 Prozentuale Verteilung von Mädchen mit Übergewicht inkl.

Adipositas im Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im

Zeitraum 2009-2013 59

Abb.50 Prozentuale Verteilung von Kindern mit Übergewicht inkl.

Adipositas nach Regionen im Kreis Groß-Gerau im Zeitraum

2009-2013 60

Abb.51 Die prozentualen Abweichungen bei Kindern mit Übergewicht inkl.

Adipositas erhält man durch Differenzbildung aus den

Durchschnittswerten der Zeiträume 2004-2009 und 2010-2013.

Der jeweilige Durchschnittswert ergibt sich als Summe der

Jahreswerte geteilt durch die Anzahl der Jahre im jeweiligen

Zeitraum. 61

Abb.52 Topographische Darstellung der Ergebnisse aus Abbildung 50 62

Abb.53 Absolute Anzahl von Kindern mit Adipositas im Kreis Groß-Gerau

im Zeitraum 2009-2013 64

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98

Abb.54 Prozentuale Verteilung von Kindern mit Adipositas im Vergleich

Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2013 64

Abb.55 Prozentuale Verteilung von Jungen mit Adipositas im Vergleich

Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2013 65

Abb.56 Prozentuale Verteilung von Mädchen mit Adipositas im Vergleich

Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2013 65

Abb.57 Prozentuale Verteilung von Kindern mit Adipositas nach Regionen

im Kreis Groß-Gerau im Zeitraum 2009-2013 66

Abb.58 Die prozentualen Abweichungen bei Kindern mit Adipositas erhält

man durch Differenzbildung aus den Durchschnittswerten der

Zeiträume 2004-2009 und 2010-2013. Der jeweilige

Durchschnittswert ergibt sich als Summe der Jahreswerte geteilt

durch die Anzahl der Jahre im jeweiligen Zeitraum. 67

Abb.59 Topographische Darstellung der Ergebnisse aus Abbildung 57 68

Abb.60 Absolute Anzahl von Jungen und Mädchen mit

Migrationshintergrund im Kreis Groß-Gerau, die ein fehlerfreies

Deutsch sprechen, im Zeitraum 2009-2014 69

Abb.61 Prozentuale Verteilung von Jungen und Mädchen mit

Migrationshintergrund, die ein fehlerfreies Deutsch sprechen, im

Vergleich Kreis Groß-Gerau mit Hessen im Zeitraum 2009-2014 70

Abb.62 Prozentuale Verteilung der Kinder mit Auffälligkeiten im

Nachsprechen von Pseudowörtern 73

Abb.63 Prozentuale Verteilung der Jungen mit Auffälligkeiten im

Nachsprechen von Pseudowörtern 74

Abb.64 Prozentuale Verteilung der Mädchen mit Auffälligkeiten im

Nachsprechen von Pseudowörtern 75

Abb.65 Prozentuale Verteilung der Kinder mit Auffälligkeiten im

Nachsprechen selektiver Sätze 76

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99

Abb.66 Prozentuale Verteilung der Jungen mit Auffälligkeiten im

Nachsprechen selektiver Sätze 77

Abb.67 Prozentuale Verteilung der Mädchen mit Auffälligkeiten im

Nachsprechen selektiver Sätze 78

Abb.68 Anzahl der Hausbesuche im Kreis Groß-Gerau im untersuchten

Zeitraum 2010 bis 2014 82

Abb.69 Aufstellung der abgeschlossenen Fälle der Betreuungen in Bezug

auf das Erreichen des Beratungsziels 84

Abb.70 Ergebnisse der zahnärztlichen Reihenuntersuchungen Region

Süd 2013/2014 86

Abb.71 Ergebnisse der zahnärztlichen Reihenuntersuchungen Region

Mitte 2013/2014 87

Abb.72 Ergebnisse der zahnärztlichen Reihenuntersuchungen Region

Nord 2013/2014 87

Abb.73 Ergebnisse der zahnärztlichen Reihenuntersuchungen nach

Regionen 2013/2014 88

Abb.74 Teilnahme versus Nicht-Teilnahme aller Schülerinnen und Schüler

in der Pestalozzi-Grundschule in Raunheim an der Fluoridierung

im Schuljahr 2013/2014 – alle Schulklassen sind

zusammengefasst 89

Abb.75 Teilnahme versus Nicht-Teilnahme aller Schülerinnen und Schüler

der 1. bis 4. Klassen und der Vorklasse in der Pestalozzi-

Grundschule in Raunheim an der Fluoridierung in 2014 90

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100

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Kindergesundheitim Kreis Groß-Gerau

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Gesundheit und Verbraucherschutz