Kirchenzeitung für das Bistum Limburg · 2019-05-02 · Kirchenzeitung für das Bistum Limburg...

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EXTRA GESUNDHEIT Geschichten für das Wohlfühlen an Leib und Seele „Sein Bestes geben.“ So ist ein Text über- schrieben, in dem sich der Vatikan erstmals zum modernen Massenphänomen des Sports äußert. Positiv werden darin als wesentliche Elemente des Sporttreibens genannt: Diszi- plin, Fairplay , Freude, Mut, Teamgeist und Opferbereitschaft. Der Sport, heißt es im Text, stärke die Einheit von Körper, Geist und Seele und trage zu einem besseren und friedlichen Miteinander der Menschen bei. Scharf kritisiert werden – wie nicht anders zu erwarten – Doping und Korruption. Den Worten Taten folgen lassen unterdessen - vereins im Vatikan: „Athletica Vaticana“ nennen sich die dort aktiven Ordensleute, Priester, Gardisten … Spätere Olympiateil- nahme nicht ausgeschlossen … Im Vatikan treibt man Sport In Worten und Werken Mai 2019 Kostenloses Extra Kirchenzeitung für das Bistum Limburg Joggende Ordensfrau auf dem Petersplatz | Foto: kna

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EXTRA

GESUNDHE

IT

Geschichten für

das Wohlfühlen

an Leib und Seele

„Sein Bestes geben.“ So ist ein Text über-schrieben, in dem sich der Vatikan erstmals zum modernen Massenphänomen des Sports äußert. Positiv werden darin als wesentliche Elemente des Sporttreibens genannt: Diszi-plin, Fairplay, Freude, Mut, Teamgeist und

Opferbereitschaft. Der Sport, heißt es im Text, stärke die Einheit von Körper, Geist und Seele und trage zu einem besseren und friedlichen Miteinander der Menschen bei. Scharf kritisiert werden – wie nicht anders zu erwarten – Doping und Korruption.

Den Worten Taten folgen lassen unterdessen -

vereins im Vatikan: „Athletica Vaticana“ nennen sich die dort aktiven Ordensleute, Priester, Gardisten … Spätere Olympiateil-nahme nicht ausgeschlossen …

Im Vatikan treibt man SportIn Worten und Werken

Mai 2019 Kostenloses Extra

Kirchenzeitung für das Bistum Limburg

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2 Extra Gesundheit | Mai 2019

Liebe Leserinnen, liebe Leser, Gesundheit ist auch im Raum der Kirche stets ein Thema – und ein gesunder Umgang mit Krankheiten natürlich auch. So gibt es selbstverständlich Seelsorge in Krankenhäu-sern, einen weltweiten Gebetstag für Kranke und sogar ein eigenes Sakrament zum Heil-werden: die Krankensalbung.

Es gibt aber auch eine Fülle von Einrich-tungen und Organisationen in Trägerschaft der Kirche, die sich um ein gesundes Leben kümmern. In Deutschland zum Beispiel zählt sogar ein Sportverband zu den katholischen Verbänden: die DJK. Im Vatikan folgt man jetzt diesem Gedanken, dass gemeinsames Sporttreiben stets nicht nur die eigene Ge-sundheit fördert, sondern auch das friedliche Mitein-ander der Menschen. In Rom haben sich deshalb die „Athletica Vaticana“ gegrün-det: der erste vatikanische Sportverein.

Seit Jahrzehnten aktiv ist die Kirche in Deutschland im Bereich der Mutter-Kind-Kuren. Sie stehen nach wie vor ganz hoch im Kurs. Allein in den 21 Einrichtungen in katholischer Trägerschaft – zusammenge-schlossen in der Katholischen Arbeitsgemein-schaft (KAG) Müttergenesung – haben im vergangenen Jahr 13 500 Mütter und 17 800

geht es stets auch um ein gutes Miteinander von Mutter und Kind, „Mutter-Kind-Interak-tion“ nennen das die Fachleute. „Wenn diese Beziehung belastet ist, belastet es früher oder später auch die Gesundheit“, erklärt Margot Jäger, Geschäftsführerin der KAG. Auch gesunde Ernährung ist in den Einrich-tungen ein wichtiges Thema. Es gibt aber auch Maßnahmen für Familien in Trauersitu-ationen, für Alleinerziehende oder Kuren mit begleitendem Erziehungstraining. Wer mehr wissen mag: die Hotline der KAG erreicht man unter 0180/140 0 140 (3,9 Cent pro Minute aus dem Festnetz).

Was gut und gesund ist für Mutter und Kind, das mag ja auch anderen nützen: den Männern und den älter Werdenden. Vielleicht kann dieses „Extra“ hier und dort einen Anstoß geben, sich aktiv um das eige-ne Wohlbehagen zu kümmern. Viel Freude beim Lesen. Und: Bleiben (oder werden) Sie gesund!!

EDITORIAL

Ihre Redaktion

Dieses Extra ist ein kostenloses Sonderheft der Kirchenzeitungen für die Bistümer Fulda, Limburg und Mainz: Bonifatiusbote, Der Sonntag, Glaube und Leben

Herausgeber: Die Bistümer Fulda, Limburg und Mainz

Verlag: Gesellschaft für kirchliche Publizistik Mainz GmbH & Co. KG, 90 HRA Mainz 3889; phG: Verwaltungsgesellschaft für kirchliche Publizistik Mainz mbh, HRB Mainz 7715; Geschäftsführer: Carl C. Englisch

Redaktion: Johannes Becher (job), Mainz (Redaktionsleiter)

Anschrift für Vertrieb und Anzeigenannahme:Frankfurter Straße 9, 65549 Limburg, Telefon 06431/91130

Druck: VRM Druck, Alexander-Fleming-Ring, 65428 Rüsselsheim.

Zur Zeit ist Anzeigenpreisliste Nr. 42 gültig.

Kontakt zur Redaktion: Telefon 06431/91130, E-Mail: [email protected]

Die Kirchenzeitung im Internet: www.kirchenzeitung.de, www.facebook.com/diekirchenzeitung

Impressum

Der Vatikan hat erstmals einen eigenen Sportverein gegrün-det. Das Team mit dem Namen „Athletica Vaticana“ besteht aus rund 60 Vatikanmitarbeitern und zwei muslimischen Migranten als Ehrenmitgliedern.

„Sport, Kultur, Religion und Ethik gehören zusammen“, sagte Kurienkardinal Gian-franco Ravasi. Der Leiter des päpstlichen Kulturrates verur-teilte Doping, Rassismus und einen „Verfall der Ethik“ im Sport; dem wolle das Vatikan-Team etwas entgegensetzen.

Zusammen mit der Vorstel-lung des vatikanischen Sport-vereins informierte der Vatikan auch über ein Abkommen des Heiligen Stuhls mit dem Nati-onalen Olympischen Komitee Italiens CONI. Die Kooperation mit dem italienischen Sport-dachverband ist für die Teil-nahme des Vatikan-Teams an Wettkämpfen wichtig.

Erster Auftritt der Vatikan-Sportler war im Januar: Da nahm die Sporttruppe am Soli-daritätslauf „Corsa di Miguel“ in Rom teil. Das Vatikan-Team war gemeinsam mit Migranten an

einem außerhalb der Wertung stehenden Drei-Kilometer-Lauf gegen Rassismus dabei.

Der vatikanische Sportbe-auftragte Melchor Sanchez de Toca, der an der Spitze des neuen Sportvereins steht, betonte, hauptsächlich wolle die Vereinigung sportliche Akti-vitäten sowie spirituelle, kultu-relle und Solidaritätsaktionen fördern. Er verwies auch auf die Unterstützung von Sport-lern mit Behinderung.

Luca Pancalli, Präsident des italienischen paralympischen Komitees CIP, sagte, der Vatikan stehe seit langem an der Seite von Sportlern mit Behinderung. „Wir wollen eine Botschaft der Solidarität sowie des Kampfs gegen jegliche Form von Rassis-mus und Gewalt aussenden“, so Michela Ciprietti, Angestellte der Vatikan-Apotheke und Läu-ferin der „Athletica Vaticana“.

Der vatikanische Sportverein entstand aus einer Sport- und Laufgruppe namens „Athletica Vaticana“. Jüngstes Mitglied ist ein 19-jähriger Schweizergar-dist, die älteste Sportlerin eine 62-jährige Angestellte der Bibli-othek. (kna)

Ordensleute, Schweizer Gardisten, Sachbearbeiterinnen … im Vatikan gibt es jetzt einen Sportverein – Teilnahme an Olympischen Spielen nicht ausgeschlossen. | Fotos: kna

Fit bleibenDas Team der „Athletica Vaticana“ läuft im Namen des Herrn

Der Schweizergardist Thierry Roch (19) ist das jüngste Mitglied im Sportverein des Vatikans.

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Extra Gesundheit | Mai 2019 3

VON ANGELIKA PRAUSS

Der Vatikan hat es vorgemacht – auch Ordensfrauen, Schweizergardisten und andere Mitarbeiter des Kirchen-staats treiben Sport. Wie halten es hierzulande Ordensleute mit der Bewegung?

Sie beten und arbeiten, sind für andere da, und für sich selbst haben sie gar keine Zeit – so sieht das Bild aus, das wohl viele Menschen von Ordensleuten haben. Dass Schwestern und Brüder, Mönche und Nonnen aber durchaus auch Freizeit und Hobbys haben, passt in dieses Kopfkino nicht hinein. Sport etwa. Vor und hinter so mancher Klostermauer rinnt der Schweiß, weil Ordensleute etwas für ihre Fit-ness tun.

„Eigentlich treiben viele Ordens-leute Sport“, plaudert Dominikane-rin Kerstin-Marie Berretz aus dem Nähkästchen. Sie selbst macht regel-mäßig Yoga und besucht einmal in der Woche abends in Oberhausen eine Yogaklasse. Im Dominikane-rinnenkloster Arenberg, das auch gerne als „Wellnesskloster“ bezeich-net wird, nutzten die dort lebenden

Schwestern auch das Fitnessstudio und Schwimmbad. „Wir Dominika-nerinnen sind relativ frei, Sport zu treiben“, sagt die Ordensschwester.

Wer rastet, der rostet – nach dieser Devise verfährt auch Notker Wolf. Der frühere Abtprimas der Benediktiner aus der Erzabtei Sankt Ottilien verriet im Interview, dass er regelmäßig Morgengymnastik macht. Um fünf Uhr in der Früh strecke und dehne er sich ein paar Minuten. Nicht, weil er darauf eine „unbän-dige Lust“ verspüre. Aber „dieses bisschen Sport hilft mir durch den ganzen Tag“.

Manche Gemein-schaften bieten Sport-rekreation an, so auch die Aulendorfer Schul-schwestern. Einmal in der Woche werde Novizinnensport angebo-ten, erklärt Provinzoberin Lucilla Hauser. „Gerade junge Schwestern,

über diesen Ausgleich.“ Der Benediktiner Anselm Grün ist

passionierter Wanderer. Er sucht oft die Natur auf – nicht zuletzt im Berg-urlaub mit seinen Geschwistern, wie

er in seinem Buch „Von Gipfeln und Tälern des Lebens“ schreibt.

Ambitionierter geht es Pater Tobias Breer an. Der Duisburger Prämonstratenser legt jede Woche 80 bis 100 Kilometer in Laufschu-hen zurück; fünf Trainingseinheiten mit Flüchtlingen, die er in seiner Gemeinde coacht. Er ist 76 Mara-thons gelaufen; 2018 rannte er in sechs Tagen 172 Kilometer durch die Wüste von Oman.

Nicht allein aus sportlichem Ehrgeiz – Pater Tobias ist Sponsoren- und Spendenläufer, verbindet Sport mit Nächstenliebe. Inzwischen hat der 55-Jährige mehr als 500 000 Euro für notleidende Kinder gesam-melt. Für ihn zähle auch der soziale Aspekt. „Über das Laufen kann ich auch kirchenferne Menschen errei-chen.“ Und der Pater weiß sich dabei

in guter Gesellschaft: „Jesus warbestimmt auch ein guter Läufer ...“

Als „Obersportler“ seiner Gemein-schaft bezeichnet sich der Benedik-tiner Anno Schütte. Mehr als 7000Kilometer legt er jedes Jahr rundum die Abtei Königsmünster im sau-erländischen Meschede auf seinemRennrad zurück. Inzwischen ist der55-Jährige auch auf einem Liegeradund einem Tretroller unterwegs. Ertrainiert mehrmals in der Wochewährend der Muße-Zeit, „das mussnatürlich in den Klosterrhythmuspassen“. Die Kosten fürs Sportgerätwerden – wie andere persönlicheWünsche – über die Gütergemein-schaft im Kloster bestritten.

Pater Anno, der schon Fahrrad-exerzitien angeboten hat, ist nichtder einzige Sportler in seiner Abtei. „Wir haben eine kleine Muckibudeim Haus“, verrät der Ordensmann.Andere Mitbrüder trainierten –Dank einer Art Firmenrabatt fürsKloster – außer Haus im Fitnesscen-ter. Früher hätten auch Brüder imVerein Handball gespielt oder seienim Ruderclub gewesen. „Bei uns gibtes das ganze Spektrum – von sehrambitionierten Sportlern bis hin zuCouch-Potatoes.“

Von buddhistischen Shaolin-Mönchen ist ihre spektakuläre Akrobatik längst bekannt. Katholische Ordensleute trainieren meist eher im Stillen. | Foto: dpa/PA

Benediktinerpater Anno Schütte

» Wir haben eine kleine Muckibude im Haus. «

Jesus war ein guter LäuferFirmenrabatt fürs Kloster im Fitnessstudio: Auch Ordensleute halten sich mit Sport fit

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4 Extra Gesundheit | Mai 2019

VON RONALD GERSTE UND

ALEXANDER BRÜGGEMANN

Geschichte wird von Personen geschrieben – aber auch ihren Krank-heiten. Oft geheim gehalten vor der Öffentlichkeit, kämpften sich über Jahrhunderte Regenten mit schweren Leiden durchs Amt. Doch die Transpa-renz wächst.

John F. Kennedy schien Gesundheit zu verkörpern wie kaum ein ande-rer US-Präsident. Das Publikum sah ihn sportlich aktiv auf seinem Segelboot, und eins der Lieblings-wörter des jungen Staatsmanns war „vigour“ (Elan, Vitalität). Was die

„JFK“ war schwer krank, litt an der Nebennierenkrankheit Morbus Addison und bekam heimlich nicht nur reichlich Kortison, sondern von einem Kurpfuscher auch eine Art Drogenmix injiziert.

20 Jahre später gab Frankreichs Präsident François Mitterrand gern den mit Noblesse gesegneten Vater der Nation. Auch sein Geheimnis

metastasierter Prostata-Krebs.

Dank teurer Therapien und viel Wil-lenskraft überstand Mitterrand zwei Amtszeiten von 14 Jahren.

Die politisch Mächtigen sahen im Laufe der Geschichte Krankheit oft als Makel an, als ein Zeichen von Schwäche, das vor den Untertanen ebenso geheim gehalten werden musste wie später vor den „mün-digen Bürgern“ in den westlichen Demokratien. Nur die wenigsten Briten erfuhren im Zeitalter der Auf-klärung, wie geisteskrank ihr König George III. wirklich war. Und in der jungen Sowjetunion durfte niemand

Gehirn des massiv gefäßverkalkten Genossen Lenin gelangte, der 1924 nach einer Serie von Schlaganfällen mit nur 54 Jahren starb.

In jüngster Zeit wird offener kommuniziert

Erst in jüngerer Zeit gehen Politi-ker gegenüber einer durch Vertu-

--

heiten um: etwa die an Multipler Sklerose leidende Ministerpräsi-dentin von Rheinland-Pfalz, Malu

Dreyer (SPD) oder die an Krebs erkrankten CDU-Politiker Volker

Wie in der Politik, so auch in der Religion. Auch der Vatikan hat die Leiden der Päpste über Jahrhun-derte vor den Gläubigen zu ver-bergen versucht. Leo XIII. (1878 bis 1903) nahm über viele Jahre schwere Medikamente, auch Opiate; trotzdem wurde er mit 93 Jahren der älteste aller Päpste. Das

Informationspolitik zum massen-medialen Desaster.

Verschwiegen wurde auch noch der Gesundheitszustand des Kon-zilspapstes Johannes XXIII. (1958 bis 1963). Er leide an „Müdigkeit“, ließ der Vatikan verlauten. Dabei war es Magenkrebs, dem er kurz darauf erlag.

Wenig Aufsehen erregte in Mit-telalter und früher Neuzeit ein

Leiden: die Gicht. Nicht wenige geistliche Herrscher hatten sie mit den weltlichen gemein; vor allem wenn sie den Tafelfreuden inten-siver zusprachen als Bauer oder

Bürger. Insbesondere viel Fleisch-verzehr und Alkohol begünstigendie Erkrankung.

„Papa emeritus“ ist nicht mehr unwahrscheinlich

Heute informiert der Vatikan inten-siver über die päpstliche Gesund-

Jahre Anteil an der immer schwererwerdenden Parkinson-ErkrankungJohannes Pauls II. (1978 bis 2005).

Benedikt XVI. hat 2013 bei seinem Rücktritt die bis dato eher weltliche Kategorie ausreichenderkörperlicher und geistiger Kräftezur Ausübung des schweren Papst-amts geltend gemacht. Dass er mitseinem Rückzug als „Emeritus“

unwahrscheinlich. Dies wird vonvielem abhängig sein: vom Selbst-verständnis des Amtsinhabers, der Rolle der Medien – aber auch dem Umgang mit Krankheit im Vatikan.

Ronald D. Gerste: Wie Krankheiten

Geschichte machen – Von der Antike

bis heute, Verlag Klett-Cotta, 381

Seiten, 20 Euro

„Vom Kreuz steigt man nicht hinab“: So erklärte der Privatsekretär von Papst Johannes Paul II., Erzbischof Stanislaw Dziwisz, dass der Papst trotz Parkinson-Erkrankung nicht auf sein Amt verzichtete. | Foto: kna

Päpste wurden nicht krankDie Zeiten ändern sich: In Kirche und Politik wird heute offener über die Krankheiten der Anführer informiert

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Extra Gesundheit | Mai 2019 5

„Was mache ich, wenn mir zu Hause etwas zustößt und niemand da ist, um mir zu helfen?“ Eine Frage, die sich ältere und beeinträchtigte Menschen oft mit großer Sorge stellen. Björn Kraft, Diensteleiter für den Haus-notruf der Malteser im Bezirk Trier weist deshalb auf den Hausnotruf hin.

Der Hausnotruf bietet Hilfe rund um die Uhr. In einer Notlage genügt ein Knopf-druck und die Verbindung zur Hausnotrufzentrale wird automatisch hergestellt. Dort sind Tag und Nacht erfah-rene Mitarbeiter im Einsatz, die die Notrufe entgegen-nehmen und sofort die not-wendigen Hilfsmaßnahmen einleiten. Jeder Kunde be-kommt ein Hausnotrufgerät und einen wasserdichten Hilfeknopf in Form einer

Halskette oder eines Arm-bandes. „Vielleicht kein Schmuckstück“, findet Björn Kraft, „doch der Hilfeknopf schenkt die Gewissheit, si-cher und selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden zu leben. Das ist für viele ganz, ganz wichtig!“ Björn Kraft hofft, dass ältere Menschen die technischen Hilfsmög-lichkeiten im Alltag nutzen und sich informieren. Aber nicht nur im Falle eines Unfalls kann der Hausnotruf das Extra an Sicherheit bieten. Auch Menschen mit chronischen Erkrankungen können sich darüber zusätz-lich absichern. Wer bei-spielsweise unter Asthma, Diabetes mellitus, Epilepsie, Herz-Kreislauf-Beschwerden oder Osteoporose leidet, kann mit Unterstützung des Hausnotrufs weiterhin un-

abhängig in den eigenen vier Wänden wohnen und sich trotzdem bei medi- zinischen Notfällen sicher fühlen. Wer gerade aus dem Kran-kenhaus entlassen wurde, aber vielleicht noch nicht hundertprozentig fit ist, kann mit dem Hausnotruf auch kurzfristig Hilfe und Si-cherheit bekommen. „Leider kennen viele Menschen den Hausnotruf gar nicht“, be-dauert Björn Kraft. „Das ist schade, denn für viele Situa-tionen ist der Hausnotruf genau die richtige Unter-stützung und wird häufig von der Pflegekasse bezu-schusst bzw. die Kosten voll-ständig übernommen. Oft kann man sich dadurch das Leben für sich und auch die Angehörigen leichter und gleichzeitig sicherer machen.“

So funktioniert der Hausnotruf: Der Hausnotruf besteht aus dem Hausnotrufgerät und einem kleinen Handsender, den man als Armband am Handgelenk oder als Kette tragen kann. Im Notfall sind die Mitarbeiter der Hausnot-rufzentrale somit nur einen Knopfdruck entfernt und sofort erreichbar.

Das Hausnotrufgerät mit Mi-krophon und Lautsprecher funktioniert ähnlich einer Freisprechanlage im Auto. Es wird automatisch ein Sprachkontakt mit den Mit-arbeitern der Hausnotruf-zentrale hergestellt. Geht ein Alarm in der Hausnotruf-zentrale ein, werden so- fort die notwendigen Hilfs-schritte eingeleitet.

Zu Hause kann immer etwas passieren.Malteser Hausnotruf

Ihre Vorteile:Hausnotrufzentrale rund umdie Uhr erreichbar

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6 Extra Gesundheit | Mai 2019

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Extra Gesundheit | Mai 2019 7

Allgemein- und ViszeralchirurgieChefarzt Prof. Dr. S. FarkasTel. 0611/ 177-1301

AnästhesieChefarzt Prof. Dr. H. EnsingerTel. 0611/ 177-1401

FrauenklinikChefarzt Prof. Dr. B. GabrielTel. 0611/ 177-1501

Gastroenterologie (Med. Klinik II)Chefarzt Prof. Dr. C. SarrazinTel. 0611/ 177-1251

GefäßchirurgieChefarzt Dr. F.-P. UckmannTel. 0611/ 177-1351

Herzchirurgie/ Uni MainzStandortleiterin Dr. med. N. SchnelleTel. 0611/ 177-1235

Interdisziplinäre IntensivmedizinChefärztin Dr. I. SchanzTel. 0611/ 177-2038

Kardiologie (Med. Klinik I)Chefarzt Prof. Dr. J. EhrlichTel. 0611/ 177-1201

KoloproktologieChefärztin Dr. U. SoetjeTel. 0611/ 177-1376

Neurologie/ Stroke UnitChefarzt Prof. Dr. med. M. LiebetrauTel. 0611/ 177-3161

Hand-, Ellenbogen- u. UnfallchirurgieChefarzt Dr. med. M. SchneiderTel. 0611/ 177-3401

OrthopädieChefärzte Prof. Dr. med. J. Dargel und Dr. med. P. Rehbein

Palliativmedizin und Onkologie(Med. Klinik III)Chefarzt Dr. med. B. O. MaierTel. 0611/ 177-3830

WirbelsäulenzentrumChefärzte Prof. Dr. med. M. Richter und Dr. med. P. HartungTel. 0611/ 177-3701

Zentrale NotaufnahmeLeitende Ärztin Dr. med. A. HallierTel. 0611/ 177-1182

Otto-Fricke-KrankenhausFachklinik für GeriatrieChefarzt Dr. J. WiecheltStandort Wiesbaden Tel. 0611/ 177-3804

HNO-BelegabteilungTel. 0611/ 44754-270

Radiologie und StrahlentherapiePraxisgemeinschaft RNS: Tel. 0611/ 56589-1400/ -1500

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8 Extra Gesundheit | Mai 2019

„Meine Tür ist immer Ein Besuch im Caritas Baby Hospital in Betlehem

Im vergangenen Jahr fanden 53 000 Kinder aus den Palästinenser-Gebieten Hilfe im Caritas Baby Hospital in Betlehem.

Als Mutter von drei schulpflichtigen Kindern und voll im Berufsleben stehend ist die studierte Sozialarbeiterin Wafa Musleh immer in Aktion. | Fotos: KHB/Meinrad Schade

Täglich findet in der Mütter-abteilung ein Vor-trag zu Themen statt, die für Mütter wichtig sind.

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Extra Gesundheit | Mai 2019 9

Der Austausch mit den Müttern ist für Wafa Musleh eine der wichtigsten Aufgaben in ihrem Arbeitsalltag. | Foto: KHB

VON LIVIA LEYKAUF

Seit fast 20 Jahren arbeitet Wafa Musleh im Caritas Baby Hospital in Betlehem, erst als Sozialarbeiterin; seit vier Jahren leitet sie die Mütterabteilung. Bis zu 50 Frauen können in schlichten Mehrbettzim-mern übernachten, während ihr Kind auf der Sta-tion behandelt wird. Die Mütterabteilung gibt den Frauen außerhalb des gewohnten Familienalltags die Möglichkeit, zu Kräften zu kommen.

Jeden Morgen steht nach einer kurzen Teamsit-zung ein thematischer Impuls für die Mütter der stationär aufgenommenen Kinder auf dem Pro-gramm. Darin wird Basiswissen vermittelt, das junge Mütter beschäftigt, zum Beispiel: „Wann muss ich mit meinem Kind bei Fieber zum Arzt?“ oder „Was ist eine postnatale Depression?“. Die Vorträge werden von Mitarbeiterinnen des Cari-tas Baby Hospital oder externen Fachpersonen gehalten. Das neu erworbene Wissen können die Frauen in ihrem Verwandten- und Bekannten-kreis weitergeben.

Den Frauen einen unabhängigen „Lebens-Raum“ bieten

„Für nachhaltige Veränderung ist das entschei-dend“, sagt Wafa Musleh. Regelmäßig kommen Vertreterinnen des palästinensischen Gesund-heitsministeriums, die über den verbindlichen, landesweiten Impfplan informieren, über Brust-krebs aufklären oder Zusammenhänge zwischen Erbkrankheiten und Verwandten-Heirat auf-zeigen. „Wir können auf ein großes Netzwerk zurückgreifen“, freut sich Wafa Musleh. Je nach

Anliegen verweist die Leiterin der Mütterabtei-lung die Frauen an andere Stellen: an die Sozi-alarbeiterinnen des Hospitals, an Sozialeinrich-tungen in der Region, an Selbsthilfegruppen.

Diese Netzwerk-Arbeit ist auch in den Einzel-

dem thematischen Impuls am Morgen der Bedarf, gewisse Aspekte in geschütztem Rahmen zu ver-tiefen. „Die Frauen wissen, dafür ist meine Tür für

Problemen in der Ehe, wegen der Sorgen um ihr

krankes Kind oder weil ihnen oft der Lebensalltag

Gerade Frauen, die aus Dörfern kommen,

reglementiert, der Kontakt zur Herkunftsfami-lie eingeschränkt und für vieles, was andern-orts ganz normal erscheint, brauchen sie dieErlaubnis des Ehemanns. Die Mütterabteilungsoll diesen Frauen einen „Lebens-Raum“ bieten,zugleich auch über medizinische, psychologischeund soziale Themen informieren. „Das ist einzig-artig im ganzen Westjordanland. Kein anderesKrankenhaus bietet diesen Service an, der zum

Als Christin in der Geburtskirche Kraft finden

Wafa Musleh ist in Beit Sahour, einer Nachbarge-meinde von Betlehem, aufgewachsen. Viele Mit-glieder ihrer Familie sind ausgewandert. „Auchich habe oft darüber nachgedacht, das Land zuverlassen“, gesteht die Sozialarbeiterin. In derArbeit und als Mutter von drei Töchtern erlebt die38-Jährige täglich, dass es gerade junge Frauenheutzutage in der Gesellschaft Palästinas nichtimmer einfach haben. „Es gibt trotz guter Ausbil-dung kaum attraktive Arbeitsplätze, besondersnicht für junge Mütter. Heranwachsende Frauenhaben in der konservativen Gesellschaft oft nochweniger Freiheiten als männliche Heranwach-sende.“ Aber als Christin ist es Wafa Musleh wich-tig, im Heiligen Land zu bleiben. „Die Geburtskir-che ist für mich der Ort, wo ich alle Sorgen depo-

sie mit allen, die ihr anvertraut sind.

ZUR SACHE

Caritas Baby HospitalFinanziert und betrieben wird das Caritas Baby Hospital im Westjordanland von der Kinderhilfe Betlehem. Das Behandlungs-konzept bindet die Mütter eng in den Hei-lungsprozess ihrer Kinder mit ein, und das Krankenhaus verfügt über einen gut ausge-bauten Sozialdienst. 2018 wurden 53 000 Kinder und Babys stationär oder ambulant betreut. Alle Kinder erhalten Hilfe, unabhän-gig von Herkunft und Religion. Im Fortbil-dungszentrum des Krankenhauses werden Kurse für Mitarbeitende und Externe ange-boten. Nur dank Spenden kann das Caritas Hospital seine Aufgaben erfüllen.

Informationen über die Situation in Betlehem

unter: www.kinderhilfe-bethlehem.de

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10 Extra Gesundheit | Mai 2019

Erhellend

Zuweilen ertappt man sich beim Gang durch die Stadt bei dem Gedanken, es gebe wohl immer mehr Verrückte. Schräge Typen aller-orten. Da tut

sich dann die Frage auf nach der Grenze zwischen Normalität und Wahnsinn. Auf dieser „Reise in die Welt des Wahns“ begegnet eine Fül-le von skurrilen Lebensbildern. Und deren Deutung. Einleuchtend. (job)

Achim Haug: Reisen in die Welt des Wahns. Ein Psychiater erzählt von inneren Stimmen, bizarren Botschaften und gefährlichen Doppelgängern, Verlag C. H. Beck, 255 Seiten, 19,95 Euro

Aufklärerisch

Vergeben und verzei-hen – sich selbst und anderen: Das hält Anselm Grün für we-sentlich, um sowohl aus der schmerz-haften Rolle des Opfers als auch aus

jener des Täters herauszukommen. Der Benediktiner hält den Lesern biblische Bilder vor, er gibt spiri-tuelle Anstöße und leuchtet den psychologischen Hintergrund dafür aus, ob jemand wirklich Opfer ist oder sich lediglich für eines hält … (job)

Anselm Grün: Die Fesseln lösen. Wege aus der Opferrolle, Vier-Türme-Verlag, 136 Seiten, 18 Euro

Hilfreich

Er ist sprich-wörtlich gewor-den: Sisyphos. Vergeblich sein Tun. Der Stein, der mühsam den Berg hin-aufgewälzt wird, rollt kurz vor dem Ziel ins Tal. Alles Mühen ver-

geblich … Dagegen lässt sich etwas tun, schreibt Verena Kast: Loslassen lernen, mutig neue Wege auspro-bieren. (job)

Verena Kast: Sisyphos. Altes loslas-sen und neue Wege gehen, Patmos Verlag, 128 Seiten, 14 Euro

Provokant

Ein jenseitiges Wesen, das alles in Bewe-gung setzte, gibt es für Erich Fromm nicht. Gleich-wohl erkennt er an, wie wesentlich die spirituellen Bedürfnisse

der Menschen sind. In diesem Doppelband des Autors finden sich die Kerngedanken seiner humanis-tischen Religion. (job)

Erich Fromm: Ihr werdet sein wie Gott – Psychoanalyse und Religion, dtv Verlag, 384 Seiten, 14,99 Euro

Bereichernd

Darüber spricht man nicht. Und wenn, dann ganz verschämt und garantiert mit hochrotem Kopf: über Sex. Leichter mag es gelingen, wenn er (und

sie) weiß, dass das Buch aus einem „frommen“ Verlag kommt. Kern-satz: Auch Sexualität hat Gott den Menschen geschenkt. (job)

Veronika Schmidt: Alltagslust. Ganz entspannt zum guten Sex, SCM Verlag, 304 Seiten, 19,95 Euro

Ermutigend

„Im Zwei-fel lieber leichter.“ Das ist einer der Tipps aus diesem Ermögli-chungs- undMutmach-Buch. Den Autoren – allesamt Knie- und

Hüftspezialisten – geht es darum, Menschen in Bewegung zu halten oder sie nach schmerzhaften Zeiten wieder dahin zu bringen. Verständ-liche Informationen rund um Ar-throse und Gelenk-Operationen an Knie und Hüfte nehmen Ängste und helfen beim Wiederwandern. (job)

Dr. Christian Fink u. a.: Gelenkfit in die Berge. Wandern mit Gelenkbe-schwerden, Tyrolia Verlag, 152 Seiten, 19,95 Euro

Heilsam

Mit der ja-panischen Kultur lässt sich Leben lernen: „Kintsugi“ ist eine Hand-werks-kunst, mit der man zerbro-

chene Keramik repariert. Allerdings werden Bruchlinien nicht versteckt, sondern vergoldet. Übertragen aufs Leben heißt das: Verletzungen und Niederlagen lassen sich als berei-chernde Erfahrungen akzeptieren. Leben mit Goldrand … (job)

Céline Santini: Kintsugi. Wie uns Bruchstellen im Leben stark machen. Der japanische Weg zur Resilienz, Verlag Kailash, 288 Seiten, 20 Euro

Ermutigend

Ihr müsstet aber mal was tun! – Die anderen sind verantwortlich, sind schuld, sollten endlich handeln … Die Autoren dieses Ratgebers sind anderer An-sicht: Ändere

dich selbst, und du kannst die Welt besser machen. (job)

Christophe André / Jon Kabat-Zinn u. a.: Wer sich verändert, verändert die Welt. Für ein achtsames Zusammenleben, Kösel, 224 Seiten, 20 Euro

Anstößig

Natür-liches Fett kur-belt die Fettver-brennung im Körper an. Das ist eine Grund-these die-ser neuen

Ernährungsweise. Die Autorin schwört drauf, sie hat in einem Jahr 50 Kilo abgenommen. (job)

Suzanne Ryan: Simply Keto, Goldmann Verlag, 336 Seiten, 14 Euro

Prägnant

Sind Sie ein Denktyp? Oder einer, der intuitiv die Heraus-forderungen des Lebens angeht? Sind Sie eher intro-vertiert oder jemand für die große Bühne?

Die Typologie C. G. Jungs, einem der Erfinder der modernen Tiefen-psychologie, wird hier prägnant in einem Büchlein zusammengefasst und vorgestellt. (job)

C. G. Jung: Typologie, Edition C. G. Jung, 272 Seiten, 24 Euro

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Extra Gesundheit | Mai 2019 11

„Wir berücksichtigen bei all unserem Tun, dass jeder Mensch von Gott ge-wollt und geliebt, einma-lig und unverwechselbar ist. Er ist eine Einheit aus Leib, Seele und Geist. Das biblische Menschenbild ist Basis unseres Handelns.“

(Aus dem Leitbild der Klinik Hohe Mark)

Im Leben geht es, nicht immer geradeaus. Wir le- ben in einer Gesellschaft, die allgemein großen Wohlstand und dem Ein-zelnen eine Fülle von Möglichkeiten bietet. Doch sie ist auch von Idealen geprägt, die in der Wirklichkeit häufig nicht erfüllt werden kön-nen. Das Leben gelingt nicht immer so, wie wir Menschen es uns gerne wünschen. Eine Depres-sion z.B. ist kein Bein-bruch, und das gilt in wörtlichem und in über-tragenem Sinne: Man kann eine psychische Krankheit nicht heilen wie einen Knochen- bruch – die Aufgabe für den Arzt ist weitaus kom- plexer und stellt auch hohe Anforderungen an den Patienten.

Deshalb ist es Ziel der Klinik Hohe Mark, für Menschen mit psychi-schen und psychosoma-tischen Erkrankungen einschließlich der Sucht-erkrankungen fachlich kompetente und christ-lich engagierte Hilfe zu leisten. Hierfür stehen Behandlungsmöglichkei-ten zur Verfügung, die das gesamte Spektrum der Diagnosen umfassen. Weiterhin besteht in der Klinik ein umfangreiches Angebot seelsorgerlicher Hilfen wie Gottesdien- ste, tägliche Andachten, Lebenssinngruppen oder

persönliche Seelsorge. Die Klinik Hohe Mark in Oberursel ist ein frei gemeinnütziges Kran-kenhaus und wird im Hessischen Krankenhaus-bedarfsplan mit 234 Bet-ten und 20 tageskli- nischen Plätzen geführt. Im Rahmen der gemein-denahen Psychiatrie ist die Klinik Hohe Mark in die fachspezifische, re-gionale Pflichtversor-gung der Stadt Frankfurt am Main eingebunden. Dort unterhält sie in der Friedberger Landstraße eine Tagesklinik und in der Borsigallee eine In-stitutsambulanz sowie die TagesReha Frankfurt, eine ganztägig ambulante Ein-richtung der Suchtbe-handlung mit 20 Plätzen. Unabhängig davon, hat die Klinik Hohe Mark einen überregionalen Ein- zugsbereich und behan-delt Menschen aus ganz Deutschland. Klinik Hohe Mark – www.hohemark.de Klinik Hohe Mark in 61440 Oberursel Friedländerstraße 2 Tel. 06171 204-0 [email protected] Tagesklinik in 60316 Frankfurt Friedberger Landstr. 52 Tel. 069 405862-30 [email protected] Ambulanz in 60399 Frankfurt Borsigallee 19 Tel. 069 244-323-0 [email protected] TagesReha Frankfurt in 60389 Frankfurt Borsigallee 19 Tel. 069 244-323-2100 [email protected]

Deutscher Gemeinschafts-Diakonieverband GmbH, Marburg

DGD-Klinik Hohe Mark in Oberursel und Frankfurt Fachlich – kompetent – christlich engagiert

(djd). Um ein Venenleiden zu diagnostizieren, gibt es mehrere Verfahren. So misst die sogenannte Lichtreflexionsrheogrphie (LRR) die Wiederauffüll-zeit der Venen mittels Reflexion von Infrarot-licht: Kraftvolles Fußwip-pen aktiviert die Muskel- pumpen, dadurch wird das venöse Blut nach oben gepumpt und die Venen entleeren sich. Bei gesunden Venen dau-ert die Wiederauffüllzeit über 25 Sekunden. Liegt sie darunter, kann dies auf eine Venenschwäche hin-

weisen. Die Messung er-setzt nicht die ärztliche Diagnose. Auch Ultraschall und Röntgenverfahren zählen zu den Diagnosemöglich-

keiten. Mehr Informatio-nen zum Thema Venenlei-den unter www.medi.biz/ venenkunktion.

Fotos: djd/medi

Verfahren zur Diagnose eines Venenleiden

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12 Extra Gesundheit | Mai 2019

VON CHRISTOPHER BESCHNITT

Krankenhäuser werden immer mehr wie ein Wirt-schaftsunternehmen geführt. Wie wirkt sich diese Ökonomisierung des Gesundheitswesens auf die Pflege aus? Die Pflegewissenschaftlerin Inge Eberl spricht im Interview über Notlagen im Nachtdienst, mangelnde Eigenschätzung der Beschäftigten und die Frage, wie jeder einzelne Betroffene seine Lage verbessern kann.

Frau Professor Eberl, vor fast 40 Jahren haben Sie eine Ausbildung zur Krankenschwester begonnen. Täten Sie das heute wieder?

Eberl: Ja. Ich bin aus der direkten Patientenver-sorgung nicht herausgegangen, weil mir diese nicht gefallen hätte. Vielmehr wollte ich tieferge-

die Arbeitsbedingungen zu verbessern.

Anfang der 1980er Jahre ein großes Thema?

Eberl: In Form von Personalnotstand, ja. Aber es gab damals nicht diesen Kostendruck. Der kam so richtig erst ab 2003 mit der Einführung des Fallpauschalensystems. Seither werden medizi-nische Leistungen im Krankenhaus pro Behand-lungsfall vergütet und nicht pro Einzelleistung.

Führt das zu den ethischen Grenzen

mierung in der

Genau. Diese Grenzen werden heute stän-dig berührt, wenn nicht überschritten.

-geperson, die nachts allein für eine Station zuständig ist: Wohin soll sie zuerst gehen, wenn zwei Patienten gleichzeitig klingeln? Und was soll sie mit dem Dementen tun, der weglaufen will? Ihn zu

wie menschlich fragwürdig. Ihn umherirren und stürzen zu lassen auch.

Tagsüber ist die Lage für das Personal nicht ent--

bildenden dabei, den sie anleiten müsste, wofür aber oft keine Zeit bleibt, da neben der Arbeit auf der Station etwa auch noch jemand aus dem Operationssaal abgeholt werden muss. So fällt vieles hinten über.

Nämlich?

Zum Beispiel ausführ-liche Gespräche mitPatienten, in denenman individuell aufihre Bedürfnisse ein-gehen kann und siedadurch weniger als einen bloßen Fall behandelt, in denenman sie auch zu moti-vieren versucht.

Oder Bildungsmaß-nahmen. Oder die Ent-wicklung von Konzep-

ten und Innovationen.Der Druck bewirkt eineAbwärtsspirale der Ver-sorgungsqualität.

-ständig verbessern?

Für die Rahmenbedingungen ist ganz klar auchdie Politik zuständig. Sie muss dringend dazubeitragen, dass die genannten Missstände ver-

-son selbst versuchen, die individuelle Arbeitsbe-lastung zu senken.

Sich nicht kleinmachen lassenPflege-Expertin Inge Eberl fordert mehr Selbstbewusstsein vom Gesundheitspersonal

Professorin Inge Eberl ist Leiterin der Stabs-stelle für Pflegewissenschaft (PW) am Klinikum der Universität München. | Fotos: kna

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Extra Gesundheit | Mai 2019 13

ZUR SACHE

FachkräftemangelIn einem Krankenhaus-Rating-Report, der unlängst bei einem Medizinerkongress vor-gestellt wurde, wird ein Fachkräftemangel in Krankenhäusern vorausgesagt. Kliniken seien in doppelter Hinsicht vom demogra-

alternden Gesellschaft mit mehr Patienten rechnen und seien gleichzeitig mit einem Rückgang des Arbeitskräftepotenzials kon-frontiert. Bis 2025 fehlten in den medizi-nischen Diensten der Krankenhäuser rund 80 000 Vollkräfte.

19,5 Millionen Menschen wurden im Jahr 2017 stationär in Krankenhäusern in Deutschland behandelt. Versorgt wurden sie von rund 909 800 Vollzeitkräften (sämtliche Beschäftigte umgerechnet auf die volle tarifliche Arbeitszeit). Im Durchschnitt blieben die Patienten 7,3 Tage im Krankenhaus. Vor zehn Jahren war die durchschnittliche Verweildauer mit 10,4 Tagen noch deutlich höher. Ebenfalls deutlich gesunken im Zehnjahresvergleich ist die Zahl der Betten in den Krankenhäusern. Waren es 1997 noch 580 425, gab es im Jahr 2017 mit 497 205 Betten fast ein Siebtel weniger. Gestiegen ist dagegen die Zahl der Patienten (plus 18,9 Prozent) und die Zahl der sie behandelnden Ärzte (plus 52,6 Prozent). | Foto: dpa/pa

Wie?

Man kann probieren, sich widerstandsfähiger zu machen. Dazu gehört, nicht alles mit sich alleine zu bearbeiten, sondern über Probleme mit Kol-legen und Vorgesetzten zu sprechen. Sich einen Ausgleich zu suchen, Sport zum Beispiel. Auf aus-reichendes Trinken und eine gesunde Ernährung zu achten, auch im Schichtdienst. Fortbildungen einzufordern. Politisch aktiv zu werden.

Und ja, auch das ständige Klagen einzustellen und sich zu besinnen: dass man einen tollen Beruf macht, der für den einzelnen Menschen wie für die Gesellschaft insgesamt ungeheuer wichtig ist.

liegt wohl an der Geschichte des Berufs. Lange Zeit war das ja kein Beruf, sondern eine Aufgabe der Frauen in der Familie – ohne Lohn und Aus-bildung. Daher rühren Sätze wie „Ach, ich bin nur

nicht tun, sondern für ihren Job einstehen. Sie sollten stolz darauf sein, eine wesentliche Gesell-schaftsaufgabe zu erfüllen. Diese Botschaft gilt es auszustrahlen – für sich selbst und damit kein potenzieller Nachwuchs verschreckt wird.

Was meinen Sie?

-tretung, eine Kammer wie zum Beispiel bei den Ärzten. Diese könnte dann die Aus- und Weiterbildungsinhalte selbst festlegen. Und sie

Gesundheitsbereich durchaus vorhandene Geld sinnvoller zu verteilen. Wir müssen weg von dem reinen Kurationsgedanken, alles sei heil-bar, wenn nur genug Mittel in Hightechmedizin gepumpt würden. Nötig ist ein ganzheitlicher Ansatz, der viel stärker die Prävention und den außerstationären Bereich berücksichtigt, etwa durch Hausbesuche einer speziell ausgebildeten

Wie betrachten Sie technische Innovationen wie

Als Ergänzung und Entlastung sind sie kein Prob-lem, aber sie dürfen Personen nicht ersetzen. Beim Dienst am Menschen geht es um Beziehung und Empathie.

In deutschenKrankenhäusern

Betten

Patienten in

Millionen

1997 1997

2017 2017

580 425

497 205

Durchschnittliche

Bettenauslastung in %

Durchschnittliche

Verweildauer in Tagen

81,1 %

77,8 %

16,4

19,5

10,4

7,3

Ärzte*

105 618

161 151

nichtärztliches

Personal*

755 930

748 629

Quelle: Statistisches Bundesamt Angaben für 2017 vorläufig

*umgerechnet auf Vollzeitkräfte (Jahresdurchschnitt)

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lob

us

12656

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14 Extra Gesundheit | Mai 2019

Die Deutsche Rentenversicherung unterstützt

mer bei der Wiedereingliederung in das Berufs-leben. In den vergangenen zehn Jahren stieg dieZahl der bewilligten medizinischen Rehabilitati-onen wegen psychischer Erkrankungen um mehrals 43 Prozent. Die Daten beziehen sich auf stati-onäre Behandlungen.

Grund dafür ist nach Angaben der Rentenver-sicherung weniger eine reale Zunahme von psy-chischen Erkrankungen. Dafür gebe es in medi-zinischen Studien keine Hinweise. Die Erkran-kungen würden inzwischen aber besser erkannt

würden Erkrankte weniger stigmatisiert, weshalb

barten.Bei Frauen und bei Männern waren jeweils

Depressionen und Angsterkrankungen die häu-

cherung hat jeder fünfte Versicherte, der wegen einer körperlichen Erkrankung eine medizinischeRehabilitation in Anspruch nimmt, eine „behand-lungsbedürftige psychische Begleiterkrankung“.Sowohl Frauen als auch Männer sind im Durch-schnitt 48,8 Jahre alt, wenn die Rentenversiche-rung ihnen eine Rehabilitation wegen psychischerErkrankungen bewilligt. Während bei Frauen dieInanspruchnahme mit dem Alter stetig ansteigt,ist diese Entwicklung bei Männern schwächerausgeprägt. (epd)

Immer öfter Reha wegen psychischer Probleme

Die Tabak-, Computerspiel- und Trinksucht vonMillionen Beschäftigten hat nach Angaben der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK)gravierende Folgen für die Arbeitswelt. Nachdem DAK-Gesundheitsreport hat jeder zehnte Arbeitnehmer einen riskanten Alkoholkonsum;beim Computerspiel weisen rund 2,6 MillionenErwerbstätige ein riskantes Nutzungsverhaltenauf. Insgesamt gibt es laut DAK-Studie unter denErwerbstätigen 6,5 Millionen abhängige Rau-cher, rund 400 000 erfüllen die Kriterien einerComputerspielsucht, und etwa 160 000 Erwerbs-tätige sind alkoholabhängig.

Prozent doppelt so hoch wie bei anderen, hieß es.Besonders deutlich sei der Unterschied bei denpsychischen Leiden. Hier ergäben sich mehr alsdreimal so viele Fehltage.

Der Vorstandschef der DAK-Gesundheit,Andreas Storm, forderte „ein umfassendes Wer-beverbot für Tabak und E-Zigaretten“. Die Dro-genbeauftragte der Bundesregierung, MarleneMortler (CSU), bezeichnete das Rauchen amArbeitsplatz immer noch als großes Problem:„Deutschen Unternehmen entstehen dadurchextreme Kosten in Höhe von 56 Milliarden Euro.“Firmen müssten zudem erkennen, dass Suchtprä-vention und die Unterstützung von suchtkrankenMitarbeitern nicht nur eine staatliche Aufgabesei, sondern auch in der Verantwortung einesjeden Arbeitgebers liege. (epd)

Computersucht hat Folgen für die Wirtschaft

Spanien – Auf den Spuren des hl. Ignatius 8-tägige Flugreise vom 12. bis 19. September 2019 Reisebegleitung: Pfarrer Stephan Gras Preis pro Person im DZ

1.740,– E EZ-Zuschlag: 190,– E Auf dieser Pilgerreise mit Wanderungen folgen wir den Spuren des hl. Ignatius von Loyola. Die Stationen unserer Reise führen uns von der Geburts- stätte des Ordensgründers in Loyola bis auf den heiligen Berg der Katalanen, zum Kloster Monserrat.

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Telefon: 0 64 31 - 911 322

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Zum Libori-Fest nach Paderborn 4-tägige Busreise vom 27. bis 30. Juli 2019 Preis pro Pers. im DZ

585,– E EZ-Zuschlag: 100,– E Während des Libori-Festes in der westfälischen Dom- stadt Paderborn wohnen wir der Erhebung der Reliquien des Heiligen Liborius von Le Mans bei und nehmen an einer feierlichen Prozession teil. Im weiteren Verlauf der Reise erkunden wir das Paderborner Umland.

Portugal – Fatima und Santiago 8-tägige Flugreise vom 12. bis 19. September 2019 Reisebegleitung: Pfarrer Dr. Dagobert Vonderau Preis pro Person im DZ

1.395,– E EZ-Zuschlag: 170,– E Eine Reise und zwei berühmte Wallfahrtsorte: Wir erleben den Erscheinungstag in Fatima und reisen als Jakobspilger nach Santiago de Compostela. Dazu entdecken wir weitere interessante Orte in Portugal und Spanien.

Wallfahrt nach Mariazell mit Wien 7-tägige Busreise vom 17. bis 23. September 2019 Reisebegleitung: Pfarrer Heinz-Walter Barthenheier

Preis pro Person im DZ

845,– E EZ-Zuschlag: 120,– E Diese Reise führt Sie in den bedeutendsten Marienwall- fahrtsort Österreichs. Dort besuchen wir die Basilika mit ihrer Schatzkammer und erleben die Lichterprozession. Darüber hinaus stehen Ausflüge in die sehenswerte Umgebung auf dem Programm.

Italien – „Einmal noch nach … Rom !“ 6-tägige Flugreise vom 25. bis 30. Oktober 2019 Reisebegleitung: Pfarrer Andreas Fuchs Preis pro Person im DZ

1.245,– E EZ-Zuschlag: 75,– E Diese Reise ermöglicht einen Besuch von Rom auf ruhige und geruhsame Weise. Das Programm ist so gestaltet, dass die Fußwege möglichst kurz gehalten sind und ausreichend Erholungspausen zur Verfügung stehen. Für die Transfer- fahrten in Rom steht ein eigener Bus zur Verfügung.

Regensburg im Advent 5-tägige Busreise vom 30. Nov. bis 4. Dez. 2019 Reisebegleitung: Pfarrer Reinhold Kalteier Preis pro Person im DZ

845,– E EZ-Zuschlag: 120,– E Lassen Sie sich durch einen Konzertbesuch der Regens- burger Domspatzen in adventliche Stimmung versetzen. Ein Stadtrundgang durch Regensburg, eine Führung im Schloss Thurn & Taxis sowie ein Ausflug zum Kloster Weltenburg runden Ihren Aufenthalt ab.

Südtirol – Silvester in Meran 7-tägige Busreise vom 28. Dez. 2019 bis 3. Jan. 2020 Reisebegleitung: Pater Roman Fries SAC Preis pro Person im DZ

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Bonifatiusbote · Der Sonntag · Glaube und Leben Postfach 1561 · 65535 Limburg · www.kirchenzeitung.de

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Veranstalter: TOBIT-Reisen, Limburg

Liebe reisebegeisterte Leserinnen und Leser,

abwechslungsreiche Ziele in neue und auch bekannte Regionen haben wir für Sie in unserem Programm 2019 vorbereitet.

Reisen ist dabei mehr als nur der touristische Besuch fremder Orte – Kopf und Herz werden gleichermaßen angesprochen.

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geistlichen Reisebegleiter tragen zu einer Atmosphäre bei, die unsere Reisen

für Sie zu einem besonderen Erlebnis werden lassen.

„Für Sinne und Seele“ – lassen Sie sich von uns mitnehmen

zu den gemeinsamen Fahrten. Wir freuen uns auf Sie !

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Extra Gesundheit | Mai 2019 15

VON STEFANIE STAHLHOFEN

Gerade hat das Kinderkrankenhaus Bambino Gesu“ seinen 150. Geburtstag gefeiert. Was viele nicht wis-sen: Die Klinik ist auch in der Forschung aktiv.

Wo früher ein Fußballplatz war, wird heute im Auftrag von Papst Franziskus geforscht: Am Sitz der vatikanischen Kinderklinik bei Sankt Paul vor den Mauern in Rom geht es zu wie im Bie-nenstock, immer wieder eilen Laboranten ein und aus, während andere konzentriert arbeiten, begleitet vom Surren der technischen Geräte.

Seit den 1990er Jahren hat das „Bambino Gesu“ – auch bekannt als Kinderklinik des Papstes – hier einen Standort; 2014 begann die Aus-weitung mit Laboren und Patientendiensten auf 5000 Quadratmetern, die das Ende des Fuß-ballplatzes und den Beginn des Forschungszen-trums der Vatikankinderklinik auf vier Stock-werken bedeuteten. Was nach viel Platz klingen mag, reicht jedoch nicht: Bruno Dallapiccola, wissenschaftlicher Leiter des „Bambino Gesu“, telefoniert gerade, um Vergrößerungspläne zu besprechen. Der Genetiker ist seit 2010 Chef der Forschungsabteilung, die inzwischen rund 400 Mitarbeiter zählt.

Bis dahin war es ein langer Weg. Vor 150 Jahren, im März 1869, wurde das „Bambino Gesu“ von Herzogin Arabella Salviati als erstes

Kinderkrankenhaus in Italien gegründet. Damals ging es mit vier Krankenbetten unter der Betreu-ung von Ordensschwestern im Stadtteil Traste-vere los; 1887 entstand der Hauptsitz am Hügel Gianicolo, 1924 kam die Kinderklinik in den Besitz des Vatikans: als Schenkung an den Hei-ligen Stuhl.

Forschungschef Dallapiccola betont jedoch

kommt vom Vatikan!“ Zur Forschung stünden mehr als 20 Millionen Euro zur Verfügung, ein Teil aus Spenden und Fundraising, ein anderer Teil dank nationaler und internationaler Aus-schreibungen. Zudem gibt es Mittel vom italie-nischen Gesundheitsministerium: Dort ist das „Bambino Gesu“ seit 1985 als Forschungseinrich-tung anerkannt.

Doch auch jenseits Italiens hat die laut eigenen Angaben größte Poliklinik mit Forschungszen-trum für Kinderkrankheiten in Europa einen guten Ruf und arbeitet mit derzeit mehr als 225 ausländischen Einrichtungen zusammen, davon 86 Prozent in Europa. Deutschland liegt mit mehr als 30 Kooperationen an der Spitze.

Daneben kümmert sich das „Bambino Gesu“ auch um Patienten aus dem Ausland: 55 Kinder wurden im Jahr 2017 aus humanitären Gründen aufgenommen und behandelt.

In den Labors wird zu genetischen und sel-tenen Krankheiten geforscht, zu Immunologie

und Infektionskrankheiten. Auch an der Entwick-lung von Arzneimitteln für Kinder wird gearbei-tet. Multifaktorielle und komplexe Krankheitensind ebenso Thema wie Onkologie und Hämato-logie, klinische und technische Entwicklung.

Stolz präsentiert Dallapiccola die neuesteErrungenschaft des „Bambino Gesu“ namens„NovaSeq 6000“. Der Apparat, der äußerlich aneinen Kopierer erinnert, ist ein Ass der Genom-analyse, erklärt der Forschungsdirektor: EinTropfen Blut und ein Tag reichten, dann spucktdas Gerät 384 Analysen aus.

Die werden direkt nebenan verarbeitet; auf-grund der Datenmenge wird der Einsatz vonBioinformatikern wie Emanuele Agolini immerwichtiger. Der 35-jährige Forscher sucht anhandder Ergebnisse Besonderheiten, um Rückschlüsseauf Krankheiten ziehen zu können. Dazu sitzter, wie so oft und wie viele seiner jungen Kolle-gen, am Computer. Fast 80 Prozent seiner Arbeiterledigt der Biologe mit Hilfe des PCs. Gerade vergleicht er anonymisierte Patientendaten mitReferenzdaten. Eine Sisyphusarbeit. Die lohntsich jedoch oft: Im Jahr 2017 entdeckte das„Bambino Gesu“ 16 neue seltene Krankheiten.

Für Dallapiccola sind dies mit die schönstenMomente bei der Arbeit in der Klinik: „Mal ist es, wenn eine Krankheit endlich bestimmt werdenkann, bei anderen wieder eine geglückte Trans-plantation – jede Hilfe ist ein Erfolg.“

Zwei Pfleger kümmern sich um junge Patienten im Rollstuhl – Alltag im „Bambino Gesu“. | Foto: kna

Forschen für FranziskusZu Besuch in den Laboren der päpstlichen Kinderklinik „Bambino Gesu“ in Rom

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16 Extra Gesundheit | Mai 2018

Gesellschaft für kirchl. Publizistik Mainz mbH & Co. KG Frankfurter Straße 9, 65549 Limburg unter der Telefonnummer: 0 64 31 - 9 11 30 online unter: www.kirchenzeitung.de oder per Email an: [email protected]

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