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Geschäftsbericht 2016 Kirchner Museum Davos

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Geschäftsbericht 2016

KirchnerMuseumDavos

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3 Vorwort

4 Gute Absichten – fremde Blicke

5 Ausstellungen 2016

10 Kunstvermittlung

13 Veranstaltungen

14 Sammlung

18 Kirchner Verein Davos

20 Finanzen

21 Ernst Ludwig Kirchner Stiftung

22 Personal

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Vorwort

Sehr verehrte Freundinnen und Freunde

des Kirchner Museum Davos

In der Nacht auf den 7. Februar 2017 verstarb unsere Stifte-

rin und Leihgeberin Rosemarie Ketterer im Alter von 94 Jah-

ren nach einem von Kunst und Kultur reich erfüllten Leben.

Ohne sie und ihren 2002 verstorbenen Mann Roman Norbert

Ketterer würde das Kirchner Museum kaum existieren. Dafür

sind wir ihr zu grossem Dank verpflichtet. Wir werden sie als

den hingebungs- und liebevollen Menschen, der sie war, in

fester Erinnerung behalten.

Das Jahr 2016 war geprägt von den gleichzeitig stattfinden-

den Ausstellungen »Alles Kirchner! Das Museum als Wun-

derkammer« und »Rupprecht Matthies feat. Kirchner. Wort-

wechsel zwischen Kunst und Leben«. Erstere bespielte zwei

wunderbare Säle: Zum einen mit einer atemberaubenden

Fülle von Kirchners Papierarbeiten, zum anderen eine dichte

Hängung seiner Ölgemälde aus dem Museumsbestand, wel-

che von einer Aussichtsplattform betrachtet werden konnten.

An dieser Stelle sei wieder einmal gesagt, dass unsere Aus-

stellungen nicht möglich wären ohne das breite Engagement

von vielen Unterstützern. Namentlich erwähnt seien hier die

Kulturförderung des Kantons Graubünden, die Kulturkom-

mission der Gemeinde Davos, das Bundesamt für Kultur, der

Kirchner Verein und die Graubündner Kantonalbank. Hin-

zu kommt eine Reihe von Stiftungen und Gönnerinnen und

Gönnern. Herzlichen Dank!

Im Frühling 2016 ist die Digitalisierung der sich im Besitz des

Museums befindenden 160 Skizzenbücher von Kirchner

angelaufen. Für die Digitalisierung der durchschnittlich 60

Skizzen und Handzeichnungen pro Buch wurde ein Hoch-

leistungsscanner angeschafft. Dieses Projekt wäre nicht

umsetzbar ohne die grosszügige Unterstützung der Helvetia

Versicherungen. Dafür sei ein besonderer Dank ausgespro-

chen! Seinen Abschluss wird das Vorhaben im Jahr 2019 mit

einer Ausstellung in unserem Haus finden.

Weiterhin ist ein Provenienzforschungsprojekt gestartet, mit-

tels dessen ermittelt werden soll, ob sich in der Sammlung

des Kirchner Museum Davos Werke befinden, die unter die

Kategorie »Raubkunst« fallen und deshalb restituiert wer-

den müssen. Dieses Projekt wird finanziell massgeblich vom

Bundesamt für Kultur unterstützt.

Auch im vergangenen Jahr konnten wir – unter der nachhal-

tigen Leitung von Thorsten Sadowsky und Dolores Mark –

auf ein engagiertes, zuverlässiges und sehr erfolgreiches

Team zählen. Im Patronatskomitee verabschiedeten wir un-

seren langjährigen und ausgezeichneten Präsidenten (und

zuvor Stiftungsratspräsidenten) Dr. Thomas Spielmann. Es

freut uns sehr, dass Dr. Dietrich von Frank (Helvetia Versiche-

rungen) die Präsidentschaft des Patronatskomitees über-

nommen hat. Ausserdem begrüssen wir neu Dr. Gerhard

Mack (Redaktor für Kunst und Architektur bei der NZZ am

Sonntag) im Patronatskomitee.

Aktuell läuft die Ausstellung »Mischa Kuball. Licht auf Kirch-

ner«. Der Konzeptkünstler Mischa Kuball setzt sich in sei-

ner Arbeit seit vielen Jahren intensiv mit Licht und Schatten

auseinander, und steht damit in einer geistig-künstlerischen

Nachfolge von Ernst Ludwig Kirchner.

Das Jahr 2017 ist ein doppeltes Jubiläumsjahr für die Kirch-

ner-Gemeinde! Wir feiern das 25jährige Bestehen des Muse-

ums und blicken zugleich auf 100 Jahre Ernst Ludwig Kirch-

ner in Davos zurück. 1917 herrschte in Europa Krieg und der

für »militäruntauglich« erklärte Kirchner hatte bereits eine

Odyssee durch verschiedene psychiatrische Anstalten hin-

ter sich. Er flüchtete nach Davos und entschied sich, hier zu

bleiben.

Am 27. und 28. Mai 2017 finden die Jubiläumsfeierlichkeiten

statt. Mit der Ausstellung »Jetzt soll ich wieder am Theater

malen. Ernst Ludwig Kirchner und das alpine Theaterschaf-

fen« wird sich das Kirchner Museum in ein Theater verwan-

deln: Es erwarten Sie Festvorträge, eine Kirchner-Party so-

wie erstmalig ausgestellte Theaterkulissen (bereits jetzt ein

grosses Dankeschön dem Buchheim Museum und der Fa-

milie Bollag für die Leihgaben!) und die Premiere des The-

aterstücks von Paul Appenzeller »Die Tochter vom Arvenhof

oder Wie auch wir vergeben« – ein Projekt organisiert und

inszeniert von Inge Krichau Sadowsky.

Zusammen mit Ihnen freuen wir uns auf

diese Highlights zum Jubiläum!

Günther Ketterer

Präsident Ernst Ludwig Kirchner Stiftung

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Gute Absichten – fremde Blicke

Gute Absichten zeitigen nicht unbedingt auch gute Ergeb-

nisse. Gut gemeint bedeutet noch lange nicht auch gut ge-

macht. In seinem berühmten Essay »Politik als Berufung«

von 1919 hat der Soziologe Max Weber die noch heute be-

deutsame Unterscheidung zwischen Gesinnungsethik und

Verantwortungsethik getroffen. Mit Gesinnungsethik wird

ein Handeln bezeichnet, welches das ethisch reine Motiv

des Handelns höher bewertet als das Resultat des Handelns.

Neuerdings ist es in Mode gekommen, den abwertenden

Begriff des »Gutmenschen« mit der Gesinnungsethik in Ver-

bindung zu bringen. Der ehrenwerte und ethisch unbedingt

gerechtfertigte Anspruch ein guter Mensch sein zu wollen,

wird in der Beschimpfung »Gutmensch« ins Negative gekehrt

und mit Naivität, Weltfremdheit und moralischem Imperialis-

mus in Verbindung gebracht. »Gutmensch« wurde 2015 in

Deutschland, wo man alljährlich das »Unwort des Jahres«

kürt, eben dieser Titel verliehen. Gutmensch ist die Steige-

rung von »Political Correctness«, da der Begriff ausschliess-

lich diffamierend verwendet wird und Mitmenschlichkeit als

Verantwortungslosigkeit diskreditiert. Gute Menschen ha-

ben es zurzeit schwer in Europa.

Max Weber hatte übrigens durchaus Verständnis für die

Gesinnungsethik, doch empfahl er dem Politiker Verantwor-

tungsethik, die sich auf ein Handeln bezieht, bei dem das

Ergebnis wichtiges ist als das Motiv. Der Politiker würde an

seinen Taten und nicht an seinen guten Absichten gemessen

werden. Tatsächlich aber ist die heute übliche schablonen-

hafte Gegenüberstellung von Gesinnungsterror einerseits

und verantwortungsvollem Pragmatismus anderseits ein zu

grobes Strickmuster, um die Komplexität politischen Han-

delns zu beschreiben. Denn wir kennen jene sogenannten

»besorgten Bürger«, die Verantwortungsgefühl für sich re-

klamieren, aber gleichzeitig mit vorauseilenden Urteilen die

Abgrenzung von anderen Menschen betreiben und insbe-

sondere die Flüchtlingsfrage zur eigenen Identitätsbildung in

Stellung bringen. Das Kerngeschäft von Vorurteilen besteht

ja gerade darin, bestimmen zu wollen, wer dazugehört, wer

einer von uns ist und wer draussen bleiben soll. Man nennt

das Identitätsbildung durch Ausschlussverfahren.

Im Januar 2016 war ich für ein Woche Juror bei der »Forår-

sudstillingen« der Charlottenborg Stiftung in Kopenhagen,

wo alljährlich die grösste jurierte Kunstausstellung Skan-

dinaviens ausgerichtet wird. Die Themen der Zeit spielen

selbstverständlich immer eine zentrale Rolle in der zeit-

genössischen Kunst und deshalb hatte insbesondere die

Flüchtlingsdebatte zahlreiche künstlerische Echos hinter-

lassen. Es gibt absolut keine Notwendigkeit, dass die aktu-

elle Kunst zu Themen wie Flucht, Migration oder Grenzen un-

mittelbar Stellung beziehen muss. Denn auch hier gilt, dass

die gute Absicht, nicht zwangsläufig auch gute Kunst her-

vorbringt. Gleichwohl kann man nicht leugnen, dass diese

Themen den Zeitgeist und die gesellschaftliche Atmosphäre

mitbestimmen und deshalb künstlerische Reaktionen her-

vorrufen. Sicherlich werden wir uns im neuerdings prokla-

mierten postfaktischen Zeitalter (The Post-Truth Era) inten-

siver mit der Frage beschäftigen müssen, ob die Kunst ein

Medium der Aufrichtigkeit und Wahrheit ist, sein kann oder

sein soll.

Gute Absichten bestimmen auch die alltägliche Museumsar-

beit. Wir versuchen immer wieder neue Publikumsgruppen

zu gewinnen und möchten Menschen, für die der Besuch in

einem Kunstmuseum bislang keine Selbstverständlichkeit

darstellt, von unserer Arbeit überzeugen und für die Kunst

begeistern. Denn der Besuch eines Kunstmuseums bedeutet

stets auch die Überwindung von unsichtbaren Barrieren und

Schwellen. Das Betrachten von Kunst in einem Ausstellungs-

saal ist eine Kulturtechnik, die erlernt werden muss. Nicht

allen Besuchern gelingt es, sich vor einem Bild souverän in

Stellung zu bringen und dabei auch noch Genuss zu empfin-

den. Hinzu tritt dann noch der Geschmack, dieser luftigste

aller Sinne, der aufgeboten wird, um die feinen Unterschiede

zu definieren. Nicht zu vergessen sind die richtig getimten

Ohs und Ahs, die zum akustischen Inventar des gelungenen

Auftritts im Ausstellungssaal gehören. Aber natürlich kann

man die bildungsbürgerlichen Attitüden und das Exklusivi-

tätsbewusstsein an der Garderobe ablegen und stattdessen

auf einer Museumsbank Platz nehmen und einfach nur ein

Bild betrachten – das geht, das kommt vor, manchmal sogar

stundenlang.

Wissen ist grundsätzlich nützlich, um zum ästhetischen Ge-

nuss zu gelangen. Doch ist das Wissen allein nicht der Kö-

nigsweg, denn man kann durchaus etwas geniessen, über

das man so gut wie gar nichts weiss und das man nicht ein-

mal versteht. Wenn aber Verstand und Genuss zueinander

finden sollen, dann muss gesprochen werden. Denn es ging

und geht in der Kunstgeschichtsschreibung vor allem darum,

die Bilder zum Sprechen zu bringen. Deshalb wird in Kunst-

museen so viel über Kunstvermittlung nachgedacht und

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deshalb haben wir im Kirchner Museum Davos im zurück-

liegenden Sommer einen viersprachigen Audioguide einge-

führt, der die Museumsbesucher auf ihrem Weg durch die

Ausstellungssäle begleitet und mit Informationen versorgt.

Die Ausstellung »Alles Kirchner! Das Museum als Wunder-

kammer« präsentierte eine höchst intensive Bildergalerie

und stellte sich die Frage »Wieviel Raum braucht ein Bild

zum Atmen?« (Brian O’Doherty, In der weißen Zelle. Inside the

White Cube, Berlin 1996). Die szenische Ausstellung ermög-

lichte die Betrachtung der Werke von einem erhöhten Stand-

punkt aus und gestattete einen völlig neuen Rundumblick auf

die Gemäldesammlung. Der Hamburger Künstler Rupprecht

Matthies inszenierte in einem anderen Saal den schreiben-

den Kirchner in raumfüllenden Wortkunstwerken, indem er

Worte und Sätze des Meisters in Akrylglas schnitt und damit

erstmals das Augenmerk auf den spezifischen Zusammen-

hang von Schrift und Zeichnung richtete. Darüber hinaus

wurde der von Kirchner erfundene französische Kunstkri-

tiker Louis de Marsalle gewissermassen wiederbelebt und

die exotische Perspektive, also der Blick des Fremden auf

die eigenen Verhältnisse, zum Thema gemacht. Das Kirchner

Museum Davos hat sich den Markennamen Louis de Marsal-

le gesichert und unter diesem Label die Edition Louis de Mar-

salle. Air de Davos herausgegeben. In der Welt der Kunst sind

solche Luftschlösser und frechen Behauptungen spätestens

seit Marcel Duchamp in Mode. Das Spiel mit Sein und Schein

gehört zur Kunst wie die Luft zum Atmen und deshalb will

auch niemand Eindeutigkeit oder verlangt danach, Schilder

mit Hinweisen wie »Achtung! Hier wird etwas vorgetäuscht!«

oder »Vorsicht! Visuelle Falle!« aufzustellen. Kunstmusseen

unterliegen bestimmten Konventionen und das Ausstellen,

Präsentieren und Inszenieren von Kunst sollte deshalb regel-

mässig überdacht werden. Der Blick zurück auf das grosse

Sammelsurium der Wunderkammer und die Unterwande-

rung von bekannten Ausstellungsregeln und Ritualen kann

wohltuende Wahrnehmungsstörungen auslösen, die im bes-

ten Fall die Augen für Neues öffnen.

Dr. Thorsten Sadowsky

Direktor Kirchner Museum Davos

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Ausstellung

Der Künstler als Fotograf. Ernst Ludwig Kirchners fotografisches Werk.22. November 2015 – 1. Mai 2016

Das Kirchner Museum Davos verfügt über einen umfangrei-

chen Bestand an Glas- und Zellulose-Negativen von Ernst

Ludwig Kirchner aus der Zeit von 1908-1938. Die fotografi-

sche Sammlung des Museums umfasst insgesamt etwa 1500

Werke, zu denen neben den Negativen auch Vintage Prints

(vom Künstler selbst hergestellte Abzüge) und Modern Prints

(spätere Abzüge) gezählt werden. Durch eine umfangreiche

Förderung des Schweizer Bundesamts für Kultur und des

Kirchner Verein Davos wurde die komplette Erschliessung

des fotografischen Bestands ermöglicht. Sämtliche Negative

wurden digitalisiert und von jedem Negativ wurden hochwer-

tige Silbergelatine-Abzüge in Museumsqualität hergestellt.

Damit sind erstmals die Voraussetzungen geschaffen wor-

den, um Kirchners vielfältigen und teilweise experimentellen

Umgang mit dem fotografischen Medium in seiner ganzen

Breite aufzeigen zu können.

Die Ausstellung versammelte eine Auswahl von ca. 300 fo-

tografischen Werken und präsentierte Beispiele aus allen

Genres, in denen sich Kirchner betätigt hat: von Akten und

Atelierszenen über Porträts bis hin zu Landschaften und

Sachfotografien. Der Künstler legte sogar Inventare von Ge-

mälden und Skulpturen an und ergänzte diese mit Fotografi-

en seiner Werke. Darüber hinaus dokumentierte er Ausstel-

lungssituationen und Hängungen seiner Gemälde. Obwohl

Kirchner sich nicht als Foto-Künstler verstand, schöpfte er

doch die Möglichkeiten des fotografischen Mediums um-

fänglich aus. Die Fotografie war für ihn ein Instrument der

künstlerischen Findung und Erfindung und zugleich spie-

gelt sich in ihr die Vorstellung einer Inventarisierung der Welt

im Lichtbild. Die Ausstellung bot deshalb eine umfassende

Gesamtschau des fotografischen Blicks im Werk von Ernst

Ludwig Kirchner.

E r ö F F n u n GDie Eröffnung der Ausstellung fand am Sonntag, 22. November 2015, um 11 Uhr

im Kirchner Museum Davos statt.

Die Eröffnungsreden hielten:

Günther Ketterer, Präsident Ernst Ludwig Kirchner Stiftung Davos

Dr. Thorsten Sadowsky, Direktor Kirchner Museum Davos

Dr. Gabriele Lohberg, Leiterin Europäische Kunstakademie Trier

Die Ausstellung zählte insgesamt

8824 Besucherinnen und Besucher.

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Doppelausstellung

Alles Kirchner! Das Museum als Wunderkammer5. Juni – 6. November 2016

Die Ausstellung »Alles Kirchner! Das Museum als Wunder-

kammer« bot ein anspruchsvolles Panorama der weltweit

umfangreichsten und einzigartigen Kirchner-Sammlung.

Dabei wurde auf das Prinzip der Salonhängung zurückge-

griffen, durch welches die Wandfläche maximal ausgenutzt

wird. Eine neutrale Hängung gibt es nicht. Die Geschichte

der Anordnung von Bildern im Ausstellungsraum ist schil-

lernd. Sie dokumentiert den Wandel von Kunstauffassungen

und Bildverständnissen genauso wie politische und ökono-

mische Motive von Sammlern, Galeristen und Kuratoren. Die

Präsentation im Kirchner Museum Davos verstand sich als

kritische Reflexion der Wahrnehmungsgewohnheiten von

Kunst. Sie beschränkte sich nicht auf die klassischen Werk-

gruppen Malerei, Druckgrafik, Zeichnung, Fotografie und

Skulptur, sondern zeigte auch eine Auswahl von Kirchner-

Reliquien aus der Sammlung des Museums. Sie spannte den

Bogen von Berührungsreliquien bis hin zu letzten Dingen wie

der Pistole, mit der Kirchner sich erschossen hat. Die Ausstel-

lung untersuchte ferner die Persönlichkeit von Louis de Mar-

salle und stellte damit die Frage nach Ernst Ludwig Kirchners

Alter Ego, das über Jahre die Zeitgenossen beschäftigte und

ein sehr originelles Marketing in Sachen Kirchner betrieb.

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rupprecht Matthies feat. Kirchner.Wortwechsel zwischen Kunst und Leben5. Juni – 6. November 2016

In den Werken des Hamburger Künstlers Rupprecht Matthies

finden Sprache und Schriftbild einerseits und Malerei,

Zeichnung und Skulptur andererseits zueinander. Häufig

überlässt Matthies die Wortschöpfungen anderen Akteuren

und konzentriert sich selbst auf die plastische Gestaltung

und Choreografie der Worte. So verhielt es sich auch bei sei-

nem Wortwechsel mit Ernst Ludwig Kirchner, dessen Texte

die Vorlagen lieferten, aus denen Matthies seine Ausstellung

entwickelte: Besondere Worte, Widmungen, Bemerkungen

über Künstlerkollegen und das eigene Leben wurden aus der

Korrespondenz Kirchners herausgefiltert und in Wandarbei-

ten und Skulpturen übersetzt. Matthies betrieb eine Spuren-

suche in dem Leben und Werk des historischen Künstlers

und spiegelte die Gedanken und Botschaften des Vorgän-

gers in seinen eigenen Werken.

Rupprecht Matthies (*1957) hat Soziologie an der Universität

Hamburg und Kunst an der Hochschule für bildende Künste

in Hamburg studiert. Er hat seine künstlerische Laufbahn als

Maler begonnen; 1996 entstanden die ersten Wortskulptu-

ren und Wortmobiles. Seine Arbeiten sind international ge-

fragt und wurden unter anderem im Denver Art Museum, dem

Museum Moderner Kunst Kärnten, Klagenfurt, und der Ham-

burger Kunsthalle ausgestellt.

E r ö F F n u n GDie Eröffnung der Ausstellungen fand am Sonntag, 5. Juni 2016, um 11 Uhr

im Kirchner Museum Davos statt.

Die Eröffnungsreden hielten:

Günther Ketterer, Präsident Ernst Ludwig Kirchner Stiftung Davos

Dr. Thorsten Sadowsky, Direktor Kirchner Museum Davos

Rupprecht Matthies, Künstler

Die Ausstellungen zählten insgesamt

7981 Besucherinnen und Besucher.

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Kunstvermittlung

Museen sind kein Selbstzweck; sie haben einen Kul-

tur- und Bildungsauftrag und nehmen somit wichtige

gesellschaftliche Funktionen wahr. Die Wertschätzung

der Vermittlung wird zu einem immer zentraleren Thema

und deshalb arbeiten die Museen heute partizipativ und

beziehen auch soziale, interkulturelle oder politische

Hochgebirgsklinik Davos

Seit 2016 besuchen Jugendliche, die in der Hochgebirgskli-

nik Davos eine Kur machen, an Sonntagen regelmässig das

Kirchner Museum Davos. Die Bildbetrachtungen und das

anschliessende Bearbeiten eines Kirchner-Motivs gehören

mittlerweile zum festen Bestandteil des Aktivierungspro-

gramms der Klinik. Die ruhige Atmosphäre im Museum und

die meditative Wirkung der Bildgestaltung werden von den

Teilnehmenden sehr geschätzt. Die Workshops sind eine

gute Möglichkeit, den Künstler Ernst Ludwig Kirchner für jun-

ge Menschen ansprechend zu vermitteln.

Fortsetzung der Aufgeweckten Kunstgeschichten

Seit 2014 bietet das Kirchner Museum Davos Museumsbe-

suchern, die an Alzheimer erkrankt sind, eine Aktivität mit

dem Titel »Aufgeweckte Kunstgeschichten« an. Mittlerweile

sind zwanzig Geschichten aus der gemeinsamen Kunstbe-

trachtung von im Museum ausgestellten Werken entstanden.

In den Monaten März und April sowie im August, September

und Oktober 2016 sind acht neue Geschichten zu Gemäl-

den von Ernst Ludwig Kirchner sowie zu zwei seiner Fotoar-

beiten entstanden. Die Leiterin der Schweizerische Alzhei-

mervereinigung Sektion Graubünden, Anita Laperre-Rauch,

ist mittlerweile auf das Projekt im Kirchner Museum Davos

aufmerksam geworden und wird es in Zukunft unterstützen.

Das Projekt wird ausserdem von der Hatt-Bucher Stiftung

regelmässig unterstützt. Zitat eines Teilnehmenden: »Durch

die Aktivität im Kirchner Museum fühlt man sich immer so

aufgestellt.«

Themen und Akteure in ihre Arbeit ein. Die Selbstauffas-

sung des Museums hat sich damit deutlich weg vom Mu-

sentempel als Heiligtum hin zum Konzept eines belebten

Forums entwickelt. Die Museen sind damit wesentlicher

dialogbereiter geworden und haben sich von der fort-

währenden Affirmation »ewiger Werte« verabschiedet.

Kreative nachmittage mit Malwettbewerb

Das Kirchner Museum Davos bietet in Zusammenarbeit mit

der Davos Destinations-Organisation (DDO) an vier Termi-

nen im Sommer einen Workshop für Gästekinder an. 2016

war das Angebot mit einem Malwettbewerb verbunden. Die

Bilder konnten bei den Workshops im Museum oder zu Hau-

se gestaltet werden. Drei Werke wurden mit einem Preis aus-

gezeichnet. Die Veranstaltung wird von der DDO finanziert.

Fortsetzung der Teilnahme am Ferienpass

Wie jedes Jahr können die Davoser Kinder im August unter

einer Fülle von Kursen wählen. Das Kirchner Museum Davos

hat sich mit dem Workshop »Selfies selber machen – Cheee-

eeese« am 3.8. und 17.8.2016 beteiligt. Hierbei wurde mit den

jungen Teilnehmenden das Thema Porträtmalerei vertieft.

Dialogische Bildbetrachtung für Senioren

Seit 2016 bietet das Kirchner Museum Davos in Zusammen-

arbeit mit den evangelisch-reformierten Kirchengemeinden

Davos Platz und Davos Dorf/Laret ein Projekt nach der Me-

thode der dialogischen Bildbetrachtung an. Anhand gezielter

Fragen erlangen die 15–20 Teilnehmenden gemeinsam ein

tieferes Verständnis eines Kunstwerks. Dabei kommt es auf

die eigene spontane Wahrnehmung und auf die Rezeptions-

geschichte des jeweiligen Werkes an, welche abschliessend

besprochen wird. Eine Sektion besteht aus vier Begegnun-

gen. Das Besprochene wird schriftlich festgehalten und den

Teilnehmenden ausgehändigt. Aufgrund der positiven Reso-

nanz wird das Projekt ab März 2017 fortgesetzt.

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Während der Projektwochen im Herbst 2016 haben zwölf

Schreinerlernende des zweiten Lehrjahres der Berufs-

fachschule Davos zusammen mit zwölf unbeaufsichtig-

ten minderjährigen Asylsuchenden, sogenannten uMA,

aus dem Transitzentrum Davos Laret zusammengearbei-

Der Stuhl als Symbol

Wenn wir Besuch erhalten, fordern wir diesen auf, Platz zu

nehmen in unserem Heim. Der Stuhl ist deshalb ein Symbol

für Gastfreundschaft. Die Jugendlichen erhielten im Rah-

men des Projekts die Aufgabe, 24 Werte wie beispielsweise

Freundschaft, Vertrauen, Hoffnung, Angst und Mut mit Far-

ben zu verbinden und ihren Stuhl entsprechend zu gestal-

ten. In Zweierteams, die je aus einem / einer Schreinerler-

nenden und einem UMA aus Afghanistan oder Eritrea be-

standen, mussten sie sich auf acht gemeinsame Werte und

Farben einigen, die auf einer Fahne dargestellt wurden.

Schöne nebeneffekte

Die Jugendlichen begaben sich damit auf die Spuren des

Künstlers Ernst Ludwig Kirchner, der für seine Werke eben-

falls eine ganz eigene Farbpalette verwendete.

Ein weiterer lehrreicher Aspekt war, dass sich sowohl die

angehenden Schreinerinnen und Schreiner als auch die

UMA mit der Geschichte Europas im Umfeld der beiden

Weltkriege auseinandergesetzt und wichtige Hintergründe

erarbeitet haben.

War die Sprache zu Beginn noch ein grosses Hindernis,

konnte im Laufe des Projekts immer mehr miteinander kom-

muniziert werden. Besonders wertvoll waren dabei die Dol-

tet und gelernt. Entstanden sind 24 farblich individuell

gestaltete Stühle und zwölf gemeinsame Fahnen, die bei

den rund 90 Besuchenden bei einer Präsentation am 30.

Oktober 2016 im Kirchner Museum Davos auf grosses

Echo und Bewunderung stiessen.

metscher, die das Gesagte in die Sprache der Herkunfts-

ländern der UMA, Afghanistan und Eritrea, übersetzten.

Integration und Begegnung

Die Integration von Jugendlichen aus anderen Ländern ist

heute ein wichtiges Thema und funktioniert nicht zuletzt

dann, wenn zusammen gearbeitet wird. Im Rahmen ihrer

Ausbildung, aber auch in Bezug auf ihren Alltag bedeuten

die Einblicke in andere, fremde Welten und Mentalitäten für

die einheimischen Lernenden wertvolle Erfahrungen. Wenn

durch Dialog und Zusammenarbeit die oft unbegründeten

Ängste vor dem Anderen abgebaut werden können, werden

diese Erfahrungen besonders wertvoll.

Dem Kirchner Museum Davos ist es gemeinsam mit der Be-

rufsfachschule und dem Transitzentrum gelungen, unter-

schiedliche Kulturen und Einstellungen mit Hilfe der Kunst

zu verbinden. Es zeigt damit eindrücklich, dass Museen

eine tragende Rolle in der Vermittlung von Grundwerten ei-

ner Gesellschaft spielen können.

Das Projekt war im Rahmen des Kulturtages der Davoser

Schulen am 18. November 2016 im Kongresszentrum zu se-

hen und wurde von der Integrationsförderung des Kantons

Graubünden und dem Integrationskredit des Bundes (SEM)

sowie der Rudolf und Ursula Streit-Stiftung unterstützt.

n I M M P L AT z ! J u G E n D I n T E G r I E r T J u G E n D ü B E r K u n S T

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Kunstvermittlung

Offene Promenade

Die Davoser Promenade wird jeden Sommer an vier Freita-

gen zur Fussgängerzone umfunktioniert. Am ersten Freitag

waren die Davoser Museen aufgefordert, sich an der Akti-

on »Offene Promenade« zu beteiligen. In einem eigens dafür

vorgesehenen Zelt haben Alt und Jung an den aufgebauten

Staffeleien, ihre Freude am Malen ausleben können. Dabei

ergaben sich viele Gelegenheiten für persönliche Gesprä-

che; das Kirchner Museum Davos hat diese Plattform als

Werbung in eigener Sache sehr gut nutzen können.

Kinderspielplatzfest

Jährlich findet im Kurpark in Davos Platz das »Kinderspiel-

platzfest« statt. An einem Mittwochnachmittag Ende August

oder Anfang September wird allen Kindern der Landschaft

Davos die Möglichkeit geboten, bei unterschiedlichen Ak-

tivitäten zusammenzukommen. Die Veranstaltung ist eine

Zusammenarbeit vom Familienrat Davos und dem IG offe-

nes Davos. Das Kirchner Museum Davos beteiligt sich jedes

Jahr mit einem Freilichtatelier – dieses populäre Angebot ge-

hört mittlerweile zum festen Bestandteil der Veranstaltung.

Die Kunstvermittlung im Kirchner Museum Davos wird von Inge

Krichau Sadowsky geleitet. Sie wird von den freischaffenden

Kunstvermittlerinnen Paula Ammann, Edelgard Bangert-

Winands, Helen Bertschinger, Monique Schneuwly und Karin

Veralli unterstützt.

K I r c H n E r - A P P

Seit Juni 2016 gibt es die Kirchner-App in deutscher und

englischer Sprache, die das Museum in Zusammenarbeit mit

der Berliner Firma Tonwelt entwickelt hat. Die Kirchner-App

ist als gratis Download für iPhone / iOS und Android verfüg-

bar. Mit Mobiltelefon, Kopfhörer und Kirchner-App ausgerüs-

tet, kann man auf eigene Faust durch die Landschaft Davos

wandern und erhält vielfältige Informationen über das Leben

und Werk des Künstlers, die Häuser, die er bewohnte, und

die Menschen, mit denen er in Kontakt stand.

A u D I O G u I D E S

Museumsbesucher können sich seit Sommer 2016 von ei-

nem Audioguide durch die Sammlung führen lassen und er-

halten auf diese Weise interessante Informationen über den

Künstler Ernst Ludwig Kirchner und seine Werke. Bei dem

Rundgang durch das Museum werden die Besucher von

Kirchners Lebensgefährtin Erna Schilling und dem fran-

zösischen Kunstkritiker Louis de Marsalle geführt, den der

Künstler in Davos als zweites Ich erfunden hat. Die Audio-

guides sind in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch

und Italienisch gegen einen geringen Aufpreis an der Muse-

umskasse erhältlich.

W O r K S H O P S

Im 2016 fanden 59 Workshops mit insgesamt 887 Teilneh-

menden statt. Diese wurden mit grossem Engagement von

der Leiterin der Kunstvermittlung Inge Krichau Sadowsky

und ihrem Team organisiert und geleitet.

F ü H r u n G E n / B E S u c H E r z A H L E n

2016 wurden 91 öffentliche Führungen mit 1040 Teilnehmen-

den und 46 private Führungen mit 589 Teilnehmenden or-

ganisiert. Insgesamt wurden somit 137 Führungen mit 1629

Teilnehmenden durchgeführt.

Die Eintritte gingen gegenüber dem Vorjahr leicht zurück.

2016 durften wir 16401 Personen im Kirchner Museum Da-

vos begrüssen.

D A S K I r c H n E r M u S E u M D A V O S I M ö F F E n T L I c H E n r A u M

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Veranstaltungen

World Economic Forum Davos

Zu einer wichtigen Einnahmequelle hat sich in den letzten

Jahren die Vermietung der Museumsräumlichkeiten wäh-

rend des Annual Meeting des World Economic Forums ent-

wickelt. Das Kirchner Museum Davos ist ein gefragter Ort für

Veranstaltungen ausserhalb des Kongresszentrums. Vom 19.

bis 23. Januar 2016 wurden im Museum ein Nachmittagsan-

lass, drei Abendempfänge, zwei Frühstücksmeetings sowie

mehrere kleinere und grössere Sitzungen abgehalten. Die

Marketing-Organisation Südafrikas (Brand South Africa)

hat einen Saal als Business Hub gemietet. Ebenso führte der

Präsident der University of Chicago während zweier Tage

seine Meetings im Museum durch. Bereits zum zweiten Mal

durfte 2016 die Organisation UN Women für eine grosse Me-

dienveranstaltung mit der UNO-Botschafterin und Schau-

spielerin Emma Watson und weiteren prominenten Persön-

lichkeiten im Kirchner Museum Davos begrüsst werden.

Veranstaltungen 2016

14. Januar: Spital Davos: Führung und Aperitif

19. Januar: WEF – Nachmittagsanlass von Adecco

19. – 22. Januar: WEF – Business Hub Brand South Africa

20. Januar: WEF – Morgenanlass von Edelman

20. – 22. Januar: WEF – SAP Meetings in versch. Räumlichkeiten

20. Januar: WEF – Evening Cocktail Reception Brand South Africa

21. Januar: WEF – Evening Cocktail Reception J.P. Morgan

21. – 22. Januar: WEF – Meeting Area University of Chicago

22. Januar: WEF – Morgenanlass mit der UN Foundation

22. Januar: WEF – Evening Cocktail Reception University of Chicago

6. März: Kongresseröffnung des Ärzteforums

24. März: Szenische Lesung »Métro zum Höllentor« (Walser/Kirchner)

4. – 7. Mai: 3. World Ornamental Forum (WOF) im Kirchner Museum Davos

22. Mai: Internationaler Museumstag

11. Juni: Führung und Aperitif anlässlich eines Geburtstages

18. Juni: Kirchner Verein: Vortrag und Aperitif anlässlich Restaurierungsprojekt

15. Juli: Jazz-Konzert von Davos Sounds Good

11. August: Klassik-Konzert von Davos Festival – young artists in concert

5. September: Lions Club Davos: Apéro und Führung

16. September: DaDa-Lesung mit Thilo Bock

30. September – GLAM on Tour («GLAM» Akrynom für Gallery, Library, Archiv, Museum) zu Ernst Ludwig Kirchner

3. Oktober: im Kirchner Museum Davos, Veranstaltung in Zusammenarbeit mit Wikipedia

30. Oktober: Präsentation des Vermittlungsprojektes »Nimm Platz!«

11. November: 2. Kirchner-Nacht

Im 2016 wurden insgesamt 23 Veranstaltungen mit 2239 Teilnehmenden im Kirchner Museum Davos abgehalten.

Page 14: Kirchner Museum Davos · 22. November 2015 – 1. Mai 2016 Das Kirchner Museum Davos verfügt über einen umfangrei-chen Bestand an Glas- und Zellulose-Negativen von Ernst Ludwig

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Sammlung

K u n S T B E S TA n D u n D A r c H I V

Digitalisierung der Skizzenbücher

Seit dem 1. Juli 2016 werden die 160 im Kirchner Museum

Davos befindlichen Skizzenbücher von Ernst Ludwig Kirch-

ner mit Hilfe eines Hochleistungsscanners vollständig di-

gitalisiert und in einem zweiten Schritt wissenschaftlich

erschlossen. Das von Helvetia Versicherungen geförderte

Projekt stellt ganz neue Möglichkeiten der Präsentation und

der wissenschaftlichen Erforschung bereit. So ergeben sich

durch die digitalisierten Skizzen neue Dimensionen der äs-

thetischen Inszenierung in Ausstellungskontexten, die für

das Kirchner-Publikum einen grossen Gewinn darstellen.

S c H E n K u n G E n

Bibliothek

Bis Ende 2016 wurden ca. 5800 Titel, unter anderen seltene

Kataloge aus dem Depotbestand, erfasst. Aufgrund der Zu-

gänglichkeit über die online Datenbank gab es mehr Recher-

che-Anfragen. Das Kirchner Museum Davos ist Mitglied im

Bibliotheksverbund Graubünden

D A u E r L E I H G A B E

Ernst Ludwig Kirchner

Porträt Lise Gujer, 1927

Öl auf Leinwand, 70 x 60 cm, (Gordon 888)

Leihgabe der Familie Dürst

Jacques Wehrlin:

4 Vintage Prints von Ernst Ludwig Kirchner

Dr. Hans Delfs:

Gesamtes Kirchner-Korrespondenz-Archiv der

Dokumente, die bei der Edition des Schriftverkehrs von

Ernst Ludwig Kirchner durch Hans Delfs herangezogen

wurden. Gesamtes Archiv der Familiendokumente,

die mit der Edition des Kunstschriftverkehrs und

der Dokumentation der Kunstsammlung von Dr. Carl

Hagemann, Frankfurt, durch Dr. Mario-Andreas von

Lüttichau, Roland Scotti und Hans Delfs erschlossen

wurden.

rupprecht Matthies:

6 Werke aus seiner Ausstellung 2016: Drei Tänzerinnen,

Moral fex, Circus und Ziegen am Morgen, ich bin nur ein

fremder Vogel, De Marsalle ist augenblicklich im Sudan, Ach

ja es ist schwer ein deutscher Maler zu sein.

Verena Trutmann:

Wilhelm Schwerzmann

9 Skulpturen und Modelle: Selbstporträt, Gesicht einer

Afrikanerin, Nacktes Mädchen, Wildmannli, Wütender Bär,

Skifahrer, Skifahrer von einer Lavine überrollt, Modell

des Skistürze-Brunnens, Davos, 1936, Modell des

Bubenbrunnens, Davos, 1928

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Ernst Ludwig Kirchner, Porträt Lise Gujer, 1927, Leihgabe der Familie Dürst

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Sammlung

L E I H G A B E n z u A u S S T E L L u n G E n

Das Museum stellte zahlreiche Werke für nationale und internationale Ausstellungen zur Verfügung. Seit der Erschliessung

der Fotografien Kirchners wurden auffallend mehr Fotografien angefragt. Die Leihgebühren und -bedingungen waren im Ver-

gleich zum Vorjahr unverändert.

2016 wurden Werke zu folgenden Ausstellungen verliehen:

01.12.2016 – 30.11.2018

Gemeindeverwaltung Klosters-Serneus:

Ernst Ludwig Kirchner, Clavadel im Frühling, 1927–1928

Bis 21.02.2016

Museo Picasso Málaga, Málaga

»Picasso. German records«:

11 Werke von Ernst Ludwig Kirchner und

1 Gemälde von Otto Mueller

Bis 10.04.2016

Singer Laren Museum, Laren

»Kirchner. Paradijs in de bergen«:

107 Werke von Ernst Ludwig Kirchner

02.07.2016 - 09.10.2016

Buchheim Museum, Bernried

»Lebenskunst. Die Brücke und die Lebensreform.«:

Ernst Ludwig Kirchner, Bett für Erna [18.07.–09.10.2016],

25 Werke von Ernst Ludwig Kirchner

04.06.2016 – 25.09.2016

Kunsthalle Emden

»Otto Mueller - natürlich nackt«:

1 Gemälde von Otto Müller

06.04.2016 – 18.09.2016

Kunsthalle Würth

(übernahme von Museo Picasso Málaga)

»Picasso und Deutschland«:

11 Werke von Ernst Ludwig Kirchner

[1 Gemälde davon ab 14.04.2016] und

1 Gemälde von Otto Mueller [bis 29.05.2016]

23.09.2016 – 09.01.2017

Leopold Museum, Wien

»Fremde Götter«:

7 Werke von Ernst Ludwig Kirchner

23.09.2016 – 26.02.2017

neue nationalgalerie,

Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, Berlin

»Ernst Ludwig Kirchner: Hieroglyphen«:

22 Werke von Ernst Ludwig Kirchner

Kurierreisen

Do, 25.02. – Sa, 27.02.2016: Abbau Museo Picasso Málaga

Mo, 11.04. – Do, 14.04.2016: Abbau Singer Laren

Do, 14.04. – Fr, 15.04.2016: Aufbau Kunsthalle Würth, Schwäbisch Hall

So, 29.05. – Mo, 30.05.2016: Abbbau Gemälde Otto Müller, Kunsthalle Würth, Schwäbisch Hall

Mo, 30.05. – Mi, 01.06.2016: Aufbau Gemälde Otto Müller, Kunsthalle Emden

Fr, 24.06. + Mo, 27.06.2016: Aufbau Buchheim Museum, Bernried

Mo, 18.07. – Di, 19.07.2016: Aufbau (Bett für Erna) Buchheim Museum, Bernried

So, 18.09. – Di, 20.09.2016: Abbau Kunsthalle Würth, Schwäbisch Hall

Mo, 10.10. – Di, 11.10.2016: Abbau Buchheim Museum, Bernried

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r E S TA u r I E r u n G E n

Im Juni 2016 haben die Restauratoren Arno Beda Gehrer

und Angela Kaufmann Kirchners »Bett für Erna« (1919) auf-

wändig restauriert. Die 9-teilige Skulptur wurde mittels

Trocken- und Feuchtreinigung von Staub und Schmutz be-

freit, abstehende Späne und lockere Teile gesichert und

Ausbruch- und Abriebstellen farblich e ingetönt.

P u B L I K AT I O n E n

– Thorsten Sadowsky (Hg.), Ernst Ludwig Kirchner. Der Künstler als Fotograf. Ausst.-Kat. Kirchner Museum Davos,

Heidelberg-Berlin 2016, S.14-25.

– Thorsten Sadowsky, »Kirchner, Picasso und die Anderen«, in: José Lebrero Stals / C. Sylvia Weber (Hg.), Picasso

und Deutschland. Ausst.-Kat. Kunsthalle Würth, Künzelsau 2016, S. 296-311.

– Thorsten Sadowsky (Hg.), Louis de Marsalle. Air de Davos. Ausst.-Kat. Kirchner Museum Davos, Davos 2016.

– Thorsten Sadowsky, »Metamorphosen des Begehrens«, in: Kirchnerhaus Aschaffenburg (Hg.), Frauen um Kirchner.

Zeichnung - Graphik - Fotografie. Ausst.-Kat. Kirchnerhaus Aschaffenburg, Neustadt an der Aisch 2016, S. 17-22.

W I S S E n S c H A F T / F O r S c H u n G

Wir beantworteten zahlreiche Anfragen zu Ernst Ludwig

Kirchner und unserem Bestand und unterstützten Wissen-

schaftler und Kuratoren bei Forschungs- und Ausstellungs-

projekten. Regelmässig stellen wir digitales Bildmaterial für

wissenschaftliche Publikationen zur Verfügung

L E I H G E B ü H r E n

– Gemälde: CHF 500.00

– Aquarelle, Zeichnungen, Druckgrafik (gerahmt): CHF 250.00

– Skizzenbücher: CHF 250.00

– Fotografien (gerahmt): CHF 150.00

– Skulpturen: CHF 500.00

– Textile Arbeiten: CHF 500.00

– Archivalien: CHF variabel

Erforderlich für jedes Leihobjekt:

Zustandsprotokolle beim Ein- und Auschecken des Werkes im Haus des Leihnehmers, Klimakiste, Kurierbegleitung,

Skulpturen: unter Acrylhaube auf Sockel

Weitere Gebühren:

– Kurier: CHF 100.00 per diem + Reisekosten, Hotelübernachtung

– Bilddateien Bereitstellungs- und Bearbeitungsgebühr / Reproduktionsrechte: CHF 150.00 / Bilddatei

– Zustandsprotokolle vor und nach Transport in Davos: CHF 200.00 / Objekt

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Kirchner Verein Davos

J A H r E S B E r I c H T D E S P r ä S I D E n T E n

Im Vereinsjahr 2016 konnten wir mit unserem Verein wieder

einige schöne Anlässe durchführen und das Kirchner Mu-

seum mit diversen Beiträgen unterstützen. Der Vorstand ist

sich bewusst, dass mit den Geldern und Erträgen aus den

Vereinsaktivitäten sehr sorgfältig und verantwortungsvoll

umzugehen ist. Es ist aber nicht im Sinne der Sache, Vermö-

gen anzuhäufen. Deshalb hat der Vorstand, auch im Hinblick

auf das Jubiläumsjahr 2017, beschlossen, im 2016 etwas hö-

here Beiträge zugunsten des Museums auszuschütten. Mit

25‘000 Franken wurde der Katalog »Ernst Ludwig Kirchner –

Der Künstler als Fotograf« unterstützt. Das ist auch der Ab-

schluss des mehrjährigen Fotoprojektes welches der Verein

gefördert hat. Mit 11‘000 Franken wurde die Restaurierung

des Bettes unterstützt, welches Kirchner für seine Frau Erna

angefertigt hatte. Der Katalog der aktuellen Ausstellung »Mi-

scha Kuball. Licht auf Kirchner« erhielt eine Förderung in

Höhe von 20‘000 Franken.

Das Vereinsjahr verlief in geordneten Bahnen und war ge-

prägt von der Organisation und Durchführung unserer Ak-

tivitäten. Der Vorstand traf sich 2016 zu insgesamt drei Vor-

standssitzungen. Zusätzlich wurden diverse Ressort- und

Arbeitsgruppensitzungen zwecks Planung und Koordination

vor allem der Aktivitäten abgehalten. Die bei Bedarf stattfin-

denden Telefonkonferenzen und »after-work« Treffen im klei-

neren Vorstandskreis sind ein wichtiges Organisationsins-

trument. Leider konnte ich aus beruflichen Gründen nicht an

allen Aktivitäten persönlich teilnehmen, weiss aber die Ge-

schehnisse in guten Händen.

Beim Mitgliederbestand konnte der im letzten Jahr vermel-

dete leichte Anstieg bei den Mitgliedern leider nicht konso-

lidiert werden, so dass wir per Saldo wieder einen leichten

Rückgang verzeichnen müssen. Immerhin hatte der Mitglie-

derrückgang keine negativen finanziellen Konsequenzen,

da sich die Situation bei den Freunden des Vereins und im

Stifterkreis, deren Mitglieder ja im Verein Freunde sind, ver-

bessert hat. Der Vorstand kümmert sich weiterhin um die ste-

te Verbreiterung der Mitgliederbasis und nimmt an den vom

Museum organsierten Events teil.

Im 2016 organisierte der Verein verschiedene Aktivitäten für

unsere Mitglieder: Im Juni wurde im Kirchner Museum Davos

das Bett restauriert, welches Ernst Ludwig Kirchner für seine

Frau Erna in Davos angefertigt hat. Da der Verein die Restau-

rierungskosten übernommen hatte, war es für unsere Ver-

einsmitglieder ein grosses Privileg, am 11. Juni den beiden

Restauratoren, Arno Beda Gehrer und Angela Kaufmann, bei

ihrer Tätigkeit über die Schulter zu schauen und betreffend

dieser Arbeiten Fragen zu stellen.

Am 18. Juni besuchten wir das Kunstmuseum Bern und wur-

den von Kurator Dr. Daniel Spanke durch die Ausstellung

»Moderne Meister ›Entartete Kunst‹ « geführt. Das Kunst-

museum Bern befasste sich in der Ausstellung mit der Er-

werbungsgeschichte seiner Sammlung Moderner Kunst.

Gezeigt wurden ausschliesslich Werke solcher Kunstschaf-

fenden, die in Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus

als »entartet« galten. Unser Schwerpunkt der Besichtigung

waren die Werke von Ernst Ludwig Kirchner, darunter das

monumentale Gemälde Alpsonntag – Szene am Brunnen,

aber auch Bilder aus der Berliner Periode und zahlreiche

noch nicht gezeigte Zeichnungen. Ein kleiner Teil der Aus-

stellung widmete sich dem Thema »Vier Verfemte« (Ernst

Ludwig Kirchner, Paul Klee, Otto Dix und Johannes Itten), die

mit zahlreichen Werken in der Ausstellung zu sehen waren.

Das gemeinsame Mittagessen fand im traditionellen Restau-

rant Kornhauskeller statt.

Im August fand unsere Kirchner-Wanderung mit dem Spe-

zialthema Ernst Ludwig Kirchner und die Walser statt. Ge-

startet wurde beim Schulhaus Davos Frauenkirch, von wo wir

auf die Stafelalp wanderten. Unterwegs erfreuten wir uns an

den wunderbaren Ausblicken und besprachen verschiede-

ne Landschaftsbilder von Ernst Ludwig Kirchner. Über eini-

ge Serpentinen gelangten wir zu den idyllischen Hütten auf

der einmalig schön gelegenen Stafelalp, wo Kirchner einige

Sommer verbrachte. Hier erwartete uns vor einer Alphütte

ein Picknick. Zu unserer grossen Überraschung wurde die

einst vorhandene Kegelbahn wieder rekonstruiert, welche

Kirchner auf verschiedenen Zeichnungen festgehalten hat.

Hier möchte ich mich bei Peter und Corina Baetschi-Issler,

Resli Marugg und Andi Hofer bedanken, welche mit grosser

Initiative und kunsthandwerklichem Einsatz die Wiederge-

burt der Bahn ermöglicht haben und bei einigen Teilnehmern

der Wanderung sportlich kompetitiven Ehrgeiz entfachten.

Nach der Besichtigung der Hütte, in welcher Kirchner ge-

wohnt hatte, gelangten wir über die Alpstrasse schliesslich

wieder zurück nach Davos Frauenkirch. Ein grosser Dank

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geht an Paul und Claudia Buol, welche diese Wanderung

wieder hervorragend geplant, organisiert und geführt haben.

Es ist mir ein Anliegen, den Mitgliedern im Vorstand ein Dan-

keschön auszusprechen; sie unterstützen mich in allen Be-

langen und stehen mir jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Der

Verwaltungsleiterin des Museums, Dolores Mark, möchte ich

ebenfalls danken für die professionelle und herzliche Unter-

stützung unseres Vereins in allen Belangen. Zu guter Letzt ist

es mir ein grosses Anliegen, dem stets sehr hilfsbereiten Mu-

seumsteam unter der Leitung von Thorsten Sadowsky sowie

dem ganzen Stiftungsrat der Ernst Ludwig Kirchner Stiftung

und speziell ihrem Präsidenten, Herrn Günther Ketterer, mei-

nen herzlichen Dank für die offene und konstruktive Zusam-

menarbeit auszusprechen.

Claudio Rhyner, Präsident

A u S z ü G E A u S D E M G ä S T E B u c H

»Was für eine Fülle! Vielleicht brauchen einige Bilder doch mehr raum zum Atmen… Jedenfalls: gerne wieder!«

»Sehr eindrückliche und raffiniert gestaltete Ausstellung. Kompliment!«

»We enjoyed the museum very much – and so did our daughters aged 9 and 11.«

»Das Museum hat uns Studenten sehr inspiriert. «

»Mein Opa war hier und schockiert, wie viele schöne Bilder er nicht kannte. Ich war auch hier.«

»Muss man sich eigentlich immer im psychischen Grenzbereich bewegen,

um ein bedeutender Künstler werden zu können?«

»Kirchner ist ein Gesamtkunstwerk, das uns zeigt, dass es erstrebenswert und richtig ist,

nach seiner Berufung im Leben zu suchen und diese dann mit ganzer Hingabe zu verwirklichen.«

»Bild nr. 71 im hinteren Saal ist umwerfend in der Kraft der Aussage.«

»3rd or 4th visit … Kirchner was a visionary!«

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Finanzen

Erfolgsrechnung per 31. Dezember 2016

Ertrag 2016 2015

Einnahmen Verkauf 169‘334 176‘858

Einnahmen Museumsbetrieb 821‘788 738‘193

Beiträge Kirchner Verein Davos 46‘100 34‘980

Beiträge Graubündner Kantonalbank 45‘000 60‘000

Beiträge Egon-und-Ingrid-Hug-Stiftung 10‘000 10‘000

Beiträge Boner Stiftung für Kunst und Kultur 30‘000 35‘000

Beitrag Hatt-Bucher-Stiftung 4‘000

Beitrag Helvetia Versicherungen (Digitalisierung) 46‘296

Beiträge Kulturförderung Kanton Graubünden 38‘000 30‘000

Beiträge Kulturkommission Gemeinde Davos 20‘000 30‘000

Beitrag Ernst Göhner Stiftung 0 15‘000

Beitrag Meuli Stiftung 4‘000 4‘000

Beitrag Minerva Kunststiftung 0 15‘000

Beitrag Stiftung Stavros S. Niarchos 4‘000 4‘000

Beitrag Gemeinde Klosters 0 1‘500

Beitrag Stifterkreis 9‘923 3‘000

Beiträge Diverse 2‘231 2‘900

Beitrag Kunsthalle Mannheim (Durchlaufposten) 0 38‘151

Beitrag Bundesamt für Kultur (Provenienzforschung) 24‘000 40‘000

Beitrag RNK Stiftung 455‘000 500‘000

Beitrag Ernst Ludwig Kirchner Stiftung 0 42‘049

Übrige Einnahmen 1‘493 5‘195

Total Ertrag 1‘731‘164 1‘785‘826

Aufwand 2016 2015

Einkauf Verkaufsartikel 50‘152 52‘209

Ausstellungen / Projekte 356‘073 517‘477

Sammlung 83‘993 17‘651

Personalaufwand 750‘728 695‘786

Raumaufwand 14‘332 32‘581

Unterhalt, Reparaturen, Ersatz 33‘167 44‘760

Versicherungen / Abgaben 48‘299 71‘683

Energieaufwand / Entsorgung 41‘677 45‘641

Verwaltungsaufwand 58‘859 66‘391

Werbeaufwand / Kommunikation 245‘909 218‘552

Übriger Betriebsaufwand 24‘414 23‘095

Abschreibungen Maschinen / Einrichtungen 23‘561

Total Aufwand 1‘731‘164 1‘785‘826

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Bericht

Ernst Ludwig Kirchner Stiftung

P O r T r A I T

Die Ernst Ludwig Kirchner Stiftung ist Eigentümerin der

Sammlung sowie des Kirchner Museum Davos, einem Ge-

bäude der bekannten Architekten Annette Gigon und Mike

Guyer aus Zürich. Seit 1992 bewahrt sie, dank mehrerer

grosszügiger Schenkungen des Ehepaares Rosemarie und

Roman Norbert Ketterer, der Familienstiftung Benvenuta

sowie bereits zuvor erfolgter Schenkungen aus Gemeinde-

und Privatbesitz, eine umfangreiche Sammlung von Werken

Ernst Ludwig Kirchners. Aufgrund weiterer bedeutender

Schenkungen und Zustiftungen aus Privatbesitz verfügt das

Kirchner Museum Davos heute über einen Bestand, in dem

alle Schaffensperioden und thematischen Schwerpunkte

Kirchners repräsentativ vertreten sind. Darüber hinaus be-

sitzt die Stiftung auch wesentliche Bestände von Werken ex-

pressionistischer Zeitgenossen und Schüler Kirchners.

Die Ernst Ludwig Kirchner Stiftung wurde am 1. Juli 1982 auf

Initiative von Roman Norbert Ketterer gegründet. Die Stiftung

bezweckt auf ausschliesslich gemeinnütziger Grundlage die

Förderung des Gedenkens an Ernst Ludwig Kirchner und die

Erhaltung seines Werks in der Öffentlichkeit.

A u F G A B E n

Unterstützt und beraten werden Stiftung und Museum durch

den 1980 gegründeten Kirchner Verein Davos sowie durch

das Patronatskomitee und den Stifterkreis, die 2014 ihre Tä-

tigkeit aufgenommen haben.

Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Finanzie-

rung der vielfältigen Aktivitäten des privatwirtschaftlich be-

triebenen Kirchner Museum Davos zu gewährleisten. Aus

diesem Grund ist die Stiftung bemüht, ihr Kapital so zu er-

weitern, dass das Kirchner Museum Davos sein Profil als dy-

namisches Haus mit internationaler Ausstrahlung weiterent-

wickeln kann. Die Stiftung ist bestrebt, wesentliche Teile der

grossartigen Kirchner Sammlung dem Publikum permanent

zugänglich zu machen und ferner die Präsentation hochka-

rätiger Wechselausstellungen zu ermöglichen.

Stiftungsratsmitglieder per Dezember 2016

Präsident: Günther Ketterer, Bern (Treuhandbüro TIS GmbH)

– Gisela Abt, Stuttgart (Rosemarie Ketterer Stiftung)

– Daniela Bucher, Davos

– Almiro Carigiet, Davos (Credit Suisse Davos)

– Tarzisius Caviezel, Davos (Landammann Gemeinde Davos)

– Carola Ertle Ketterer, Bern (Treuhandbüro TIS GmbH)

– Martin Gut, Zürich (Swiss Prime Site)

– Ingeborg Henze-Ketterer, Wichtrach / Bern (Galerie

Henze & Ketterer, Wichtrach / Bern)

– Dr. Wolfgang Henze, Wichtrach / Bern (Ernst Ludwig Kirchner

Archiv, Galerie Henze & Ketterer, Wichtrach / Bern)

– Dr. Alexandra Henze Triebold (Galerie Henze & Ketterer

& Triebold, Riehen)

– Dr. Claudio Rhyner, Davos (Präsident Kirchner Verein Davos;

SIAF Institut für Allergie- und Asthmaforschung Davos)

– Kurt Steck, Klosters (Gemeindepräsident Klosters;

Verwaltungsrat Davos Destination Organisation)

– Dorothea Strauss, Stallikon (Mobiliar - Corporate Social

Responsibility Bern)

– Dr. Dietrich von Frank, Basel (Leiter Art Sponsoring Helvetia

Versicherungen)

Patronatskomitee

Präsident: Dr. Dietrich von Frank (Leiter Art Sponsoring Helvetia Versicherungen)

– Georg Baselitz (Künstler)

– Stefan Engler (Ständerat Kanton GR)

– Günther Ketterer (Präsident Ernst Ludwig Kirchner Stiftung)

– Dr. Gerhard Mack (Kulturredaktor Neue Zürcher Zeitung)

– Dr. Thorsten Sadowsky (Direktor Kirchner Museum Davos)

– Martin Schmid (Ständerat Kanton GR)

– Hilde Schwab (Schwab Foundation for Social Entrepreneurship)

– Friede Springer (Verlegerin Axel Springer SE)

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Personal

Bibliothek

Die Bibliothekarin Elisabeth Anliker arbeitete von Juli bis De-

zember 2016 unentgeltlich auf einer Art Sponsoring-Basis

für das Kirchner Museum Davos. Sie leistete auf diese Wei-

se einen sehr wichtigen Beitrag und half mit, die Erschlie-

ssung der Bibliothek weiterzuführen. Das Engagement von

Elisabeth Anliker wird enorm geschätzt. Der Stiftungsrat und

die Museumsleitung danken ihr herzlich für ihr grosszügiges

und selbstloses Engagement.

Wissenschaftliche Mitarbeit registratur

Julia-Sophie Syperreck, geboren 1989 in Witten an der Ruhr,

aufgewachsen auf der Nordseeinsel Föhr, B.A.-Studium Kul-

tur- und Technikwissenschaften an der BTU Cottbus, M.A.-

Studium Museum und Ausstellung an der Carl von Ossietzky

Universität Oldenburg, Masterarbeit 2016 zu »Ernst Ludwig

Kirchner – Der Künstler als sein eigener Kurator, Kritiker und

Vermittler«. Seit Juli befasst sich Julia-Sophie Syperreck ins-

besondere mit dem Digitalisierungsprojekt und der Proveni-

enzforschung im Kirchner Museum Davos.

Besucherservice

Im 2016 wurde die Stelle Besucherservice / Shop neu ge-

schaffen. Giuseppina Marsala hat die Stelle am 1. April 2016

angetreten. Sie ist für die Leitung von Kasse und Aufsicht

sowie für den Museumsshop zuständig.

Sekretariat

Ende April 2016 verliess Tanja Caspar das Kirchner Museum

Davos. Die Stelle wurde mit Jaqueline Kühnis neu besetzt.

Jaqueline Kühnis führt das Sekretariat selbstständig und

übernimmt buchhalterische Aufgaben.

Kasse

Nach über 11 Jahren hat Liz Krummenacher das Kirchner Mu-

seum Davos per Ende September 2016 verlassen. Die Muse-

umsleitung dankt Liz Krummenacher für ihren langjährigen

Einsatz als Kassenfrau.

Herausgeber: Kirchner Museum Davos

Redaktion: Dolores Mark und Thorsten Sadowsky, Kirchner Museum Davos

Grafische Gestaltung: Susanne Bax, Berlin

Fotovorlagen: Stephan Bösch und Kirchner Museum Davos

Papier: LuxoSatin, Schneidersöhne

Gesamtherstellung: Buchdruckerei Davos AG, Chur

© 2017 Kirchner Museum Davos und die Autoren

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Ars Rhenia Stiftung

Boner Stiftung für Kunst und Kultur

Bundesamt für Kultur

Davos Kultur

Egon-und-Ingrid-Hug-Stiftung

Graubündner Kantonalbank

Hatt-Bucher-Stiftung

Helvetia Versicherungen

Kulturförderung Kanton Graubünden / Swisslos

Kulturkommission Gemeinde Davos

Kirchner Verein Davos

Meuli Stiftung Davos

RNK Stiftung

Rudolf und Ursula Streit-Stiftung

Stiftung Stavros S. Niarchos

Das Kirchner Museum Davos dankt für die unterstützung.

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