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STIFTUNG MARIA EBENE SUPRO KLARTEXT: SUCHT ARBEITS- MATERIALIEN ZUM THEMA SUCHT

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ST I F TUNG MAR IA EBENE

SUPRO

KLARTEXT:

SUCHT

ARBEITS-

MATERIALIEN

ZUM THEMA

SUCHT

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ARBEITSMATERIALIEN ZUR SUCHTPRÄVENTION

Die im Folgenden angeführten Übungen und Unterrichtseinheiten zum Thema Suchtprävention

lassen sich in fünf Themengebiete unterteilen. Sucht steht am Ende eines langen Prozesses und

fängt meist harmlos an. So sind auch diese bewährten Unterrichtseinheiten grundsätzlich auf-

bauend gegliedert worden. Nach einem einfachen Einstieg folgen Übungen zum Konsumverhalten,

Selbstwert aber auch zur Genussfähigkeit und Umgang mit Stress. Konkrete Übungen zum Thema

Sucht finden sich unter Punkt 4.

Klartext Arbeitsmaterialien immer aktuell und

digital im Internet: www.supro.at/klartext

klartext Präventionsprogramm für LehrerInnen, SchülerInnen und ihre Eltern

* Pflichtübungen geben einen guten Überblick über die Thematik und sollten vor einem Reflexions-

workshop durchgeführt werden.

1. Einstieg ins Thema 31.1. Buchstabensalat 31.2. Meine Bilder, deine Bilder* 51.3. Sucht – Einführungsspiel 8

2. Konsum – Bedürfnisse 102.1. Konsumprofil* 102.2. Packliste für die einsame Insel 122.3. Was brauche ich für ein glückliches Leben 132.4. Ein Tag ohne* 152.5. Meine Sehnsucht 172.6. Werbung und Bedürfnisse 18

3. Ich und die anderen 203.1. Die Marke „ich“ – Werbung in eigener Sache 203.2. Meine Ziele 233.3. Vorstellung mit Gefühl 253.4. Unser Klassenklima 273.5. Etwas Gutes tun 293.6. Aktiv zuhören 30

4. Genuss – Stress – Suchtentstehung 324.1. Drei Fragen zum Genuss 324.2. Fantasiereise „Stress“ 334.3. Stress, was ist das 344.4. Stress lass nach 354.5. Sucht – was steckt dahinter 374.6. Was schützt vor Sucht 38

5. Kreative Auseindandersetzung 405.1. Die Wunderdroge 405.2. Plakat-Gestaltung 415.3. Quiz-Gestaltung 42

Suchtpräventive Linktipps:

www.suchthaufen.net

www.feel-ok.at

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S. 3„klartext:sucht“

1. EINSTIEG

1.1. BUCHSTABENSALAT

n Alter: ab 11 Jahren

n Dauer: ca. 15 Minuten

n Methode: Einzelarbeit, Ausarbeitung in der Gruppe

n Material: Arbeitsblatt „Buchstabensalat“, Stifte

n Lernziel:- Die SchülerInnen setzen sich mit ersten Begriffen zum Thema Sucht auseinander.

n Anleitung:- Die SchülerInnen erhalten das Arbeitsblatt „Buchstabensalat“ und versuchen

selbstständig die angegebenen Worte zu finden. Im Anschluss kann anhand von folgenden Fragen miteinander diskutiert werden:

- Über welche Begriffe wisst ihr mehr, über welche weniger Bescheid? - Haben für euch alle Begriffe nachvollziehbar etwas mit dem Thema Sucht zu tun?

n Lösung:

ANLEITUNG

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BUCHSTABENSALAT

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S. 5„klartext:sucht“

1.2. MEINE BILDER, DEINE BILDER

n Alter: ab 11 Jahren

n Dauer: ca. 1/2 UE

n Methode: Gruppenarbeit, Diskussion im Plenum

n Material: 30 ausgeschnittene Icons (Kopiervorlage), eventuell vergrößert und laminiert

n Lernziele: - Die SchülerInnen lernen eine Vielzahl von Süchten zu benennen- Sie sollen dabei zwischen stoffgebundenen Süchten (Suchtmittel, Drogen) und

stoffungebundenen Süchten (Verhaltenssüchte) unterscheiden können

n Anleitung:- Die Jugendlichen sitzen im Stuhlkreis. In der Mitte steht eine Schachtel oder ein

Koffer. Darin befinden sich Icons mit abgebildeten Gegenständen des (mehr oder weniger) täglichen Gebrauchs. Die abgebildeten Gegenstände können aber auch süchtig machen. Nacheinander dürfen die Jugendlichen mit geschlossenen Augen ein Icon herausziehen.

- Wenn alle ein Kärtchen haben, darf jeder sein Icon vorstellen und eine Vermutung äußern, um welche Sucht es sich handeln könnte.

- Die Lehrperson notiert dabei alle genannten Süchte an der Tafel und nimmt eine Aufteilung in stoffgebundene und stoffungebundene Süchte vor.

ANLEITUNG

n AuswertungStoffgebundene Süchte- Zigarettenschachtel (Nikotin)- Bierglas (Alkohol)- Tablette (Medikamente, Partydrogen)- Party-Einladung (Partydrogen, Alkohol)- Schnupftabak (Nikotin)- eingerollter Geldschein (Kokain)- Trauben (Alkohol)- Kaffee (Koffein)- Energydrinks (Koffein, Zucker)- Cannabis Blatt (THC als Wirkstoff)- Wasserpfeife/Shisha (Nikotin)- Spritze (Medikamente, Heroin)- Klebstoff (Lösungsmittel schnüffeln)- Schokolade (Zucker)- Cocktailglas (Alkohol)- Bonbon (Zucker)- Tabletten (Medikamente, Partydrogen)

Stoffungebundene Süchte: - Spielkarten (Spielsucht)- Handy (Handyabhängigkeit)- Like-Daumen (Medienabhängigkeit)- Computermaus (Internetsucht)- Controller (Computerspielsucht)- Joggingschuh (Sportsucht)- Spiegel (Geltungssucht)- Bodybuilding (Fitness-Sucht)- Proteinpulver (Fitness-Sucht, Esssucht)- Einkaufstasche (Kaufsucht)- Schaufenster (Kaufsucht)- Spielautomat (Glücksspielsucht)- Casino-Jetons (Glücksspielsucht)- Snapchat Icon (Medienabhängigkeit)- Werkzeug (Arbeitssucht)- WLAN-Symbol (Internetsucht)- Kondom (Sexsucht)- Kuchen (Esssucht, Essstörung)- Fast Food (Esssucht, Essstörung)

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S. 8 „klartext:sucht“

1.3. SUCHT – EINFÜHRUNGSSPIEL

n Alter: ab 10 Jahren

n Dauer: 10–20 Minuten

n Methode: Gruppenarbeit

n Material: „Sucht-Wörter“ (auch erfundene Süchte) auf Klebeetiketten (Arbeitsblatt siehe nächste Seite)

n Lernziel: - Einführung in einen erweiterten Suchtbegriff, der sich nicht an illegalen Drogen

allein orientiert.

n Anleitung: Die Lehrperson klebt allen SchülerInnen ein „Sucht-Wort“ per Etikett auf den Rü-cken. Jede/r SchülerIn soll herausbekommen, was „seine/ihre Sucht“ ist. Dazu gehen alle im Raum umher und fragen sich gegenseitig nach der Sucht, die sie auf dem Rücken tragen. Dabei dürfen nur Fragen gestellt werden, die mit Ja oder Nein zu be-antworten sind. Pro Person darf nur dreimal gefragt werden, dann muss man sich in der Klasse eine andere Person suchen und diese befragen. Wer „seine Sucht“ erraten hat, klebt sich das Etikett nach vorne.

n Auswertung: Fragen an die SchülerInnen in der Klasse: Welche Süchte kamen vor? Was weißt du darüber? Wer hat „seine Sucht“ erraten? Welche Schwierigkeiten traten beim Fra-gen auf (falsche Spuren, falsche Schlüsse ...)? Hat jemand eine Überraschung erlebt?

n Variante: Noch vor der Auswertung können sich die SchülerInnen zu den Süchten gruppieren, von denen sie glauben, dass sie in einem Zusammenhang stehen (stoffgebundene und nicht stoffgebundene Süchte, legale und illegale Suchtmittel, „falsche“ Süchte).

ANLEITUNG

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S. 9„klartext:sucht“

SUCHT-WÖRTER

sportsüchtig alkoholsüchtig karrieresüchtig

vergnügungssüchtig medikamentensüchtig abenteuersüchtig

computerspielsüchtig klebstoffschnüffelsüchtig gewinnsüchtig

facebooksüchtig schokoladensüchtig handysüchtig

kaufsüchtigkoffeinsüchtig

(Kaffee, Energydrinks)heroinsüchtig

glücksspielsüchtig tablettensüchtig putzsüchtig

nikotinsüchtig internetsüchtig marihuanasüchtig

kokainsüchtig arbeitssüchtig fernsehsüchtig

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S. 10 „klartext:sucht“

2. KONSUM – BEDÜRFNISSE

2.1. KONSUMPROFIL

n Alter: ab 11 Jahren

n Dauer: 2 UE

n Methode: Einzel- und Gruppenarbeit

n Material: Kopiervorlage „Konsumprofil“, Plakat, Stifte

n Lernziel:- Die SchülerInnen sollen über ihr eigenes Konsumverhalten reflektieren.

n Anleitung: - Zunächst füllen die SchülerInnen das Arbeitsblatt „Konsumprofil“ alleine und

anonym aus, eventuell kann die Liste noch ergänzt werden.- Die einzelnen Angaben werden gesammelt auf einem Plakat übernommen.

n Auswertung:- Was ist der Konsumhit der Klasse?- Hättet ihr dieses Ergebnis erwartet?- Welche Bedeutung hat der Konsum für euch?- Wovon wird das Konsumverhalten beeinflusst?

n Hinweis: - Das Konsumprofil kann aufbewahrt und nach einigen Monaten mit einem neuen

Profil verglichen werden.- Im Anschluss kann die Übung „Ein Tag ohne ...“ durchgeführt werden.

ANLEITUNG

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S. 11„klartext:sucht“

selten oder nie

1-3 x pro

Woche

4-6 x pro

Wochetäglich

Telefonieren

Videoclips im Internet schauen

Kaffee/Tee trinken

Cola, Limonaden trinken

Energy-Drinks trinken

Medikamente (z.B. Kopfwehtabletten) nehmen

Wein/Bier trinken

Nachrichten schreiben (WhatsApp, Snapchat)

Spirituosen/Schnaps trinken

Lesen (Bücher)

Musik hören

Instrument spielen

Filme, Dokus, Serien im TV anschauen

Süßigkeiten/Chips etc. essen

Zigaretten rauchen

Vitaminpräparate nehmen

Sport betreiben

Arbeit am Computer

Basteln

Internet surfen

Im Freien spielen

Digitale Spiele (Handy, Konsole, Computer)

Shoppen gehen

MEIN KONSUMPROFIL

Bitte keinen Namen auf das Blatt schreiben.

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S. 12 „klartext:sucht“

ANLEITUNG2.2. PACKLISTE FÜR DIE EINSAME INSEL

n Alter: ab 10 Jahren

n Dauer: ca. 15 Minuten

n Methode: Einzelarbeit, Sammlung im Plenum

n Material: Papier, Stifte

n Lernziel: Die SchülerInnen setzen sich mit den eigenen Wünschen auseinander und lernen, diese auf wenige zu reduzieren.

n Anleitung:Einstieg mit einer kurzen Anleitung:

„Stellt euch vor, ihr seid auf einer einsamen Insel. Essen, Trinken und eine Unterkunft sind vorhanden. Was möchtet ihr mitnehmen? Ihr könnt drei Gegenstände oder Per-sonen mitnehmen, überlegt euch gut, was euch wichtig ist und warum. Bitte bedenkt, dass es auf der einsamen Insel kein WLAN gibt und auch kein Handynetz besteht. Schreibt eure drei Punkte mit einer kurzen Begründung auf.“

Anschließend werden die Punkte auf der Packliste im Plenum besprochen und disku-tiert, warum diese für sie wichtig sind.

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S. 13„klartext:sucht“

2.3. WAS BRAUCHE ICH FÜR EIN GLÜCKLICHES LEBEN

n Alter: ab 10 Jahren

n Dauer: ca. 30 Minuten

n Methode: Einzelarbeit, Sammlung im Plenum, Diskussion

n Material: Kopiervorlage „Was brauche ich, um glücklich zu sein“, Stifte

n Lernziele:- Die SchülerInnen lernen, ihre eigenen Bedürfnisse zu erkennen. - Wichtig ist festzustellen, dass diese Bedürfnisse nicht immer mit finanziellen Mit-

teln befriedigt werden können/sollen.- Sie sollen erkennen, dass nicht zwingend materielle Dinge zu einem glücklichen

Leben führen.

n Anleitung:Die SchülerInnen erhalten die Kopiervorlage und sammeln jene Dinge die sie brau-chen, um glücklich zu sein. Im Anschluss werden die Begriffe an die Tafel geschrie-ben, sortiert danach, ob man sie kaufen kann oder nicht. Mit allen gemeinsam wird dann diskutiert, ob man alle Dinge wirklich braucht, warum und warum nicht.

Abschließend darauf eingehen, dass hinter vielen Wünschen grundlegende Bedürf-nisse stehen. Dies können folgende sein: Gruppenzugehörigkeit, Anerkennung, Liebe, Mobilität, Erholung, Nahrung, Beachtung, Sicherheit, Freundschaft usw. Men-schen versuchen diese Bedürfnisse zu stillen/decken, dies geschieht zum Teil auf Umwegen zum Beispiel mit Konsumgütern oder auch Suchtmitteln.

ANLEITUNG

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S. 14 „klartext:sucht“

Was brauche ich, um glücklich zu sein?

Was davon kann man kaufen und was nicht?

€:

€:

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S. 15„klartext:sucht“

2.4. EIN TAG OHNE

n Alter: ab 12 Jahren

n Dauer: 1 UE; Durchführungszeit: ein oder mehrere Tage

n Material: Arbeitsblatt „Ein Tag ohne“, Stifte

n Methode: Einzelarbeit, Ausarbeitung in der Gruppe

n Lernziel:- Erfahrungen mit selbst auferlegten Beschränkungen machen, Selbstbeobachtung- Die SchülerInnen sollen Erfahrungen mit selbst auferlegten Beschränkungen ma-

chen und sich dabei selbst beobachten.

n Anleitung: Zuerst füllen die SchülerInnen einzeln den Vertrag aus. Die Themen können aus der Übung „Konsumprofil“ gewählt werden. Dabei kann auch auf Medien (z.B.: aufs Han-dy, Konsolenspiele usw.) oder auf etwas anderes, das man gerne konsumiert (z.B.: Energydrinks, Süßigkeiten usw.) verzichtet werden.

Jeder/jede SchülerIn soll sich für den ausgewählten Tag eine/n VertragspartnerIn suchen, der/die den Vertrag auch unterschreibt. Wenn irgendwie möglich, sollten das die Eltern sein, sonst bietet sich ein/e bester Freund/beste Freundin als Alternative an.

n Auswertung: In der nächsten Unterrichtsstunde werden die Erfahrungen besprochen:Am Tag nach der Übung erhalten die SchülerInnen das an den Vertrag angehängte Arbeitsblatt „Protokoll“ von der Lehrperson, füllen es aus und anschließend werden die Ergebnisse der Klasse präsentiert und besprochen.

Alternativ kann die Übung auch mündlich nachbesprochen werden:Wie ging es euch, als ihr auf eine Gewohnheit verzichtet habt?Hat euch durch den Verzicht etwas gefehlt, was habt ihr stattdessen gemacht?Habt ihr das Experiment abgebrochen oder durchgehalten?Habt ihr wirklich Dinge ausgewählt, auf die ihr verzichten musstet oder habt ihr es euch leicht gemacht?

n Tipp: Beim Verzicht auf das Handy ist eine gute Planung nötig, um ein Erfolgserlebnis zu erreichen. Es sollte vorher überlegt werden, welche Schwierigkeiten auftreten kön-nen (Handy als Wecker, Musikhören mit dem Handy im Schulbus, nervöse Eltern die ihr Kind immer erreichen möchten usw.) und wie solche Schwierigkeiten gemeistert werden können.

ANLEITUNG

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S. 16 „klartext:sucht“

„EIN TAG OHNE ...“

Suche dir eine Gewohnheit aus, auf die du in den nächsten 24 Stunden verzichten willst, z.B. Fernsehen, Musik hören, Neue Medien, Süßigkeiten essen, ...

VERTRAG

PROTOKOLL

1.) Was war gut am „Tag ohne“, was nicht?

2.) In welchen Situationen hättest du die Gewohnheit gerne genutzt?

3.) Was hast du stattdessen gemacht?

4.) Falls du den „Tag ohne“ nicht geschafft hast: Was ist der Grund dafür?

5.) Wie hat dein Vertragspartner/deine Vertragspartnerin auf den „Tag ohne“ reagiert?

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S. 17„klartext:sucht“

2.5. MEINE SEHNSUCHT

n Alter: ab 13 Jahren

n Dauer: 1 UE

n Methode: Einzelarbeit, Ausarbeitung in der Gruppe

n Material: Kärtchen

n Lernziel: - Auseinandersetzung mit persönlichen Wünschen- Die SchülerInnen sollen sich mit persönlichen Wünschen auseinandersetzen und

diese Kategorien zuordnen.

n Anleitung: Jede/r SchülerIn erhält ein Kärtchen, auf das er/sie die Antwort zu folgender Frage schreibt: „Was ist zurzeit ein wichtiger Wunsch von mir, wonach sehne ich mich?“ Alle sollen anschließend diesen Wunsch/diese Sehnsucht mit einem Stichwort bzw. einer kurzen prägnanten Umschreibung auf ihre Kärtchen schreiben – dies erfolgt ohne Namensangabe. Die Kärtchen werden verdeckt eingesammelt und an eine Pinn-wand oder ähnliches geheftet. Dabei werden sie nach Themenkreisen geordnet, wie etwa:

1. Persönliche Wünsche (z.B. Freiheit, Erwachsen sein)

2. Beziehungsbezogene Wünsche (z.B. Anerkennung durch Freundschaft, Liebesbeziehungen)

3. Konkrete Wünsche für die Zukunft (z.B. Reisen, Beruf)

4. Materielle Wünsche (z.B. Moped, Markenkleidung, neues Handy)

Nachdem die Kärtchen zu Themenkreisen zusammengefasst worden sind, werden sie vorgelesen. Der/Die ModeratorIn nimmt anschließend eine kurze Auswertung vor, indem er/sie darauf hinweist, zu welchen Themenkreisen die meisten Nennungen erfolgten und welche Wünsche/Sehnsüchte am häufigsten genannt wurden.

n Auswertung: Welche Wünsche/Sehnsüchte sind realisierbar bzw. was kann ich zur Realisierung bei-tragen? Was wäre der nächste kleine Schritt? Welche Wünsche sind nur sehr schwer zu verwirklichen? Bei welchen Wünschen/Sehnsüchten braucht man Unterstützung von anderen? Können wir in der Klasse/der Schule etwas dafür tun?

ANLEITUNG

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S. 18 „klartext:sucht“

2.6. WERBUNG UND BEDÜRFNISSE

n Alter: ab 13 Jahren

n Dauer: ca. 30 Minuten

n Methode: Einzel- und Gruppenarbeit

n Material: Kopiervorlage „Bedürfnisse und Wünsche“

n Lernziel: Die SchülerInnen sollen Wirkweisen von Werbung verstehen und erkennen, wie die-se unser Konsumverhalten prägen.

n Anleitung:Wir versuchen unter anderem unsere Bedürfnisse durch das Kaufen von Produkten zu befriedigen. Werbung spielt dabei eine wichtige Rolle. Sie soll uns das Produkt durch Botschaften, die unsere Bedürfnisse ansprechen, näher bringen und zum Kauf verleiten.

Die SchülerInnen bearbeiten mit Hilfe der Bedürfnispyramide zuerst die Fragen: Wel-che Bedürfnisse bei ihnen bereits grundlegend abgedeckt sind und in welcher Ebene sie ihre eigenen Wünsche (z.B. aus der Vorübung) sehen.

Anschließend sollen die Werbeslogans den Bedürfnisebenen zugeordnet werden. Dies kann in Einzelarbeit oder in Kleingruppen erfolgen. Die Ergebnisse sollen dann im Plenum diskutiert und der Zusammenhang mit Konsumentscheidungen hergestellt werden. Ansatzpunkt der Werbung sind zumeist die höheren Ebenen der Pyramide, die dem Wunsch nach einem besseren Leben entsprechen. Welche dieser Wünsche sind auch ohne Geld oder Produkte erreichbar – siehe auch Anleitung 2.3. „Was brau-che ich für ein glückliches Leben?“

ANLEITUNG

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S. 19„klartext:sucht“

BEDÜRFNISSE UND WÜNSCHE

Menschen haben unterschiedliche Bedürfnisse. Abraham Maslow hat die grundlegen-den Bedürfnisse im Model der „Bedürfnispyramide“ beschrieben. Die untersten Stu-fen sind die wichtigsten, denn sie dienen konkret dem Überleben. Die höheren Stufen spielen laut Maslow erst danach eine Rolle.

1. Sieh dir die Bedürfnispyramide an.Welche der Bedürfnisse sind bei dir bereits ziemlich gut gesichert? In welcher Stufe hast du Wünsche, die dir besonders wichtig sind?

Bedürfnispyramidenach Maslow:

2. Wie spricht Werbung diese Bedürfnisse an?Wie wird versucht, uns zu beeinflussen damit wir diese Produkte kaufen?Versuche die Werbeslogans den Bedürfnissen zuzuordnen:

__ „Guten Freunden gibt man ein Küsschen“ __ „Weil ich es mir wert bin“__ „Wecke den Tiger in dir“ __ „Wir geben Ihrer Zukunft ein Zuhause“__ „Du schmeckst die Lust am Leben“ __ „Für harte Männer“__ „Ich will so bleiben wie ich bin“ __ „Mach dir Freude auf“__ „Verlässlichkeit für viele Jahre“ __ „Auf die Freundschaft“__ „Ein gutes Gefühl im Club zu sein“ __ „Aus Liebe zum Genuss“__ „Geschmack, der die Sinne berührt“ __ „Werte fürs Leben“__ „Freude am Fahren“ __ „Lebe wie der Captain“

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S. 20 „klartext:sucht“

ANLEITUNG3. ICH UND DIE ANDEREN

3.1. DIE MARKE „ICH“ – WERBUNG IN EIGENER SACHE

n Zielgruppe: ab 10 Jahren

n Dauer: ca. 1 UE

n Methode: Einzelarbeit, Präsentation im Plenum

n Material: - Kopien des Arbeitsblattes „Ich kann was“- Papier, evtl. Plakate- verschiedene Schreib- und Malutensilien- wenn möglich Zugang zum Computer- evtl. Fotos der Jugendlichen- Post-it’s

n Lernziel: Eigene Stärken erkennen und sie auch nach außen präsentieren können

n Anleitung: Die Jugendlichen erhalten die Aufgabe, ein Werbeplakat über sich selbst zu entwi-ckeln – sie sind sozusagen das „Produkt“, das beworben werden soll.Als Einstimmung auf diese Aufgabe erhält jede/r Jugendliche eine Kopie des Arbeits-blattes „Ich kann was“ zur Bearbeitung. Die Jugendlichen sollen sich so ihre Stär-ken und Fähigkeiten bewusst machen, von denen sie viele wahrscheinlich zu wenig beachten oder als selbstverständlich betrachten. Anschließend geht es darum, ein Werbeplakat zu gestalten, das neben einem tollen Slogan auch eine „Produktbe-schreibung“ enthält. Der Phantasie sind bei der Gestaltung keine Grenzen gesetzt. So können auch Fotos bearbeitet, ausgedruckt und verwendet werden. Die fertigen Werbeplakate werden im Plenum präsentiert und kurz besprochen. Anschließend werden die Plakate reihum in der Klasse aufgelegt. Die SchülerInnen haben die Mög-lichkeit, die Werbeplakate ihrer KollegInnen per Post-it’s noch mit zusätzlichen po-sitiven Rückmeldungen zu ergänzen, das heißt Stärken oder positive Eigenschaften dazuzuschreiben, die auf den Plakaten noch fehlen könnten.

n Anmerkung: Der Spruch „Eigenlob stinkt“ sollte für diese Übung aus den Köpfen der Jugendlichen verbannt werden. Diese Übung eignet sich sehr gut als Abschluss der Auseinander-setzung mit dem Thema „Werbung“ und als Übergang zum Thema „Ich und die ande-ren“. Sie kann ein kleiner Beitrag dazu sein, dass Jugendliche ihre eigenen Stärken besser kennen lernen und somit ihren Selbstwert ein wenig fördern.

n Alternative:Es können auch Bilder, Symbole, Texte aus Zeitschriften zu einer „Ich-Collage“ zu-sammengestellt werden.

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„ICH KANN WAS“

Praktische Fähigkeiten:

Künstlerische, sportliche und praktische Fähigkeiten:

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„ICH KANN WAS“

Fähigkeiten im Umgang mit Menschen:

Besonderes Wissen und Interessen:

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S. 23„klartext:sucht“

3.2. MEINE ZIELE

n Zielgruppe: ab 13 Jahren

n Dauer: 1 UE

n Methode: Einzel- und Gruppenarbeit, Ausarbeitung in der Gruppe

n Material: Arbeitsblatt „Mein Ziel“

n Lernziel:- Die SchülerInnen sollen eigene Ziele wahrnehmen und definieren können.- Die SchülerInnen sollen eine Technik zum besseren Erreichen von Zielen erlernen.

n Einführung:Häufig stecken sich Jugendliche Ziele, ohne sich Klarheit darüber zu verschaffen, was erforderlich ist, um diese Ziele zu erreichen. Mit Hilfe dieser Übung können die SchülerInnen exemplarisch überprüfen, bis wann sie das Ziel erreichen können, was sie brauchen um ihr Ziel zu erreichen, welche Hilfsquellen ihnen dazu zur Verfügung stehen und welche Hindernisse zu überwinden sind.

n Anleitung:Bei der folgenden Übung soll sich jede/r SchülerIn ein Ziel aussuchen, das er/sie un-bedingt erreichen will, anschließend füllt jede/r das Arbeitsblatt einzeln aus. Danach kommen die SchülerInnen in Dreiergruppen zusammen und stellen sich wechselseitig ihr Ziel mit Zwischenzielen sowie Erleichterungen und Problemen vor.

n Reflexionsfragen:Ist euer Ziel wirklich zu erreichen oder zu hoch gesteckt? Habt ihr Zwischenziele formulieren können? Wie macht ihr das sonst im Leben, wenn ihr ein Ziel erreichen wollt?

ANLEITUNG

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S. 24 „klartext:sucht“

Bis wann:

Zwischenziele (falls notwendig):

1.

2.

3.

Das ist schwierig für mich:

Das hilft mir, mein Ziel zu erreichen:

Mein Ziel:

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S. 25„klartext:sucht“

3.3. VORSTELLUNG MIT GEFÜHL

n Zielgruppe: ab 10 Jahren

n Dauer: 1 UE

n Methode: PartnerInnenarbeit, Ausarbeitung in der Gruppe

n Material: pro Paar ein vorbereitetes „Gefühlskärtchen“ (Kopiervorlage auf Arbeitsblatt)

n Lernziel: - Die SchülerInnen sollen Gefühle ausdrücken und erkennen können, sowie Mimik und

Gestik bei der Vermittlung von Gefühlen einschätzen.

n Anleitung:Die Jugendlichen sollen sich in Zweiergruppen zusammenfinden. Jede Gruppe zieht einen Zettel. Die SchülerInnen haben fünf Minuten Zeit, sich eine Pantomime aus-zudenken, mit der sie das betreffende Gefühl deutlich erkennbar darstellen können. Die Zweiergruppen führen die Pantomime nacheinander vor. Das Publikum soll das dargestellte Gefühl benennen. Anschließend erklärt das Pantomimen-Paar, welches Gefühl dargestellt wurde. Der Link rechts oben zeigt auch verschiedene Gefühle als Emoticon.

Beispiele für Gefühle:erleichtert, verlegen, unentschlossen, ungeduldig, sauer, einsam, gemütlich, glück-lich, zurückgewiesen, wütend, verwundert, traurig, mutig, überrascht, enttäuscht, zu-frieden, fröhlich, erwartungsvoll, schüchtern, hinterhältig, zuversichtlich, ängstlich, optimistisch, interessiert, besorgt, liebenswert, friedlich, müde, beschämt, gelang-weilt, gespannt, unsicher, stark, selbstbewusst, verdrossen, mitfühlend.

n Auswertung: - Gab es Ähnlichkeiten bei der Darstellung der verschiedenen Gefühle?- Welche Gefühle ließen sich am einfachsten über Mimik und Gestik darstellen?- Warum sprechen unser Körper und unser Gesicht eine eigene Sprache?- Was habt ihr bei dieser Übung über Körpersprache gelernt?

n Hinweis:Die Kopiervorlage enthält einige leichter zu spielende Gefühle, die sich auch mit schauspielerisch wenig geübten Gruppen spielen lassen.

https://youtu.be/_PBYUzfsqGA

ANLEITUNG

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S. 26 „klartext:sucht“

VORSTELLUNG MIT GEFÜHL

mutig lässig fröhlich

begeistert unbekümmert stark

ernst mies verlegen

eifersüchtig müde teilnahmslos

schüchtern streng traurig

stolz verärgert unterwürfig

verspielt verliebt glücklich

widerspenstig konzentriert zornig

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S. 27„klartext:sucht“

3.4. UNSER KLASSENKLIMA

n Zielgruppe: ab 10 Jahren

n Dauer: 1 UE

n Methode: Einzelarbeit und Gruppendiskussion

n Material: Arbeitsblatt „Unser Klassenklima“

n Lernziel:Die SchülerInnen sollen das soziale Miteinander in der Klasse beschreiben können.

n Anleitung:Die Arbeitsblätter werden einzeln ausgefüllt.

n Auswertung: Im Anschluss werden die Ergebnisse an der Tafel gesammelt. Danach werden die SchülerInnen nach Auffälligkeiten gefragt und die Ergebnisse im Klassengespräch erörtert.

n Mögliche Fragen:- Was bedeutet das für das Leben in der Klasse?- Was können wir tun?- Was sollten wir verbessern?

n Hinweis: Bei geringer Übereinstimmung besteht besonderer Handlungsbedarf, die Grundlagen für kooperatives Verhalten zu erwerben und einzuüben.

ANLEITUNG

Kurzfristig:Social NetworkerBeratungslehrerInnenSchulsozialarbeit

Langfristig:Lebenskompetenzprogramme, wie z.B.PLUS der SUPRO

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S. 28 „klartext:sucht“

UNSER KLASSENKLIMA

Kreuze entweder „ja“ oder „nein“ an.

Ja Nein

Ja Nein

Ja Nein

Ja Nein

Ja Nein

Ja Nein

Ja Nein

Ja Nein

Ja Nein

Ja Nein

Ja Nein

Ja Nein

1. In unserer Klasse möchten viele auch nach der Schule mit ihren Klassenkameraden zusammen sein.

2. In unserer Klasse streiten wir häufig.

3. In unserer Klasse verbünden wir uns häufig gegen einen oder mehrere MitschülerInnen.

4. In unserer Klasse halten wir zusammen.

5. Fast alle hören zu, wenn ein/e MitschülerIn etwas sagt oder einen Vorschlag macht.

6. Wir lachen oft, wenn jemand eine falsche Antwort gibt.

7. Manchmal können wir etwas gemeinsam planen und führen es dann auch durch.

8. Für einige MitschülerInnen ist es in unserer Klasse ungemütlich, sie fühlen sich hier nicht wohl.

9. In unserer Klasse gibt es einige MitschülerInnen, die normalerweise von gemeinsamen Dingen ausgeschlossen werden.

10. Die meisten SchülerInnen in unserer Klasse versuchen, mit den anderen gut auszukommen.

11. In unserer Klasse gibt es Cliquen, die sich gegenseitig nicht mögen.

12. In unserer Klasse gibt es MitschülerInnen, die alles bestimmen und sich selbst nichts sagen lassen.

Bitte keinen Namen auf das Blatt schreiben.

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S. 29„klartext:sucht“

3.5. ETWAS GUTES TUN

n Zielgruppe: ab 10 Jahren

n Dauer: ca. 15 Minuten

n Methode: Gruppenarbeit

n Lernziel: - Die SchülerInnen sollen anderen gegenüber Annerkennung zeigen und ihr Einfüh-

lungsvermögen schulen.

n Anleitung: Die Klasse überlegt sich für einen Schüler/eine Schülerin etwas Gutes (zum Geburts-tag, Trauerfall, Aufmunterung ...), was sie gemeinsam machen wollen. Der/Die Schü-lerIn wird während dessen kurz vor die Tür geschickt. Mögliche Vorschläge: Lied, Brief, Massage, anerkennende Worte, ein Spiel, kleine Geschenke, Bilder, Fanpost.

ANLEITUNG

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S. 30 „klartext:sucht“

3.6 AKTIV ZUHÖREN

n Zielgruppe: ab 13 Jahren

n Dauer: 1 UE

n Methode: Kleingruppenarbeit, Ausarbeitung in der Gruppe

n Lernziel: Die SchülerInnen sollen lernen, aufmerksam zuzuhören, sowie Einfühlungsvermö-gen und gegenseitiges Verständnis entwickeln

n Anleitung: Ideensammlung zu der Frage: Wie zeigt ein/e gute/r ZuhörerIn, dass er/sie interes-siert ist an dem, was der/die SprecherIn sagt?

In der folgenden Übung sollen folgende Handlungsweisen des aktiven Zuhörens angewendet werden:

Nonverbal: Dem/Der SprecherIn in die Augen sehen. Den/Die andere/n ausreden las-sen; eigene Ideen und Meinungen zurückstellen. Entspannt, aber aufmerksam sein. Den Worten zuhören und sich bewusst machen, was das Gegenüber sagen will. Ver-suche nachzuempfinden, was er/sie fühlt (Mitgefühle zeigen).

Verbal: Wenn du etwas nicht verstehst, warte auf eine Redepause und frage dann: „Was meinst du mit ...?“. Gefühle darstellen: „Du klingst total glücklich!“, unter-schwellige Botschaften ansprechen. Antworte so, dass dein Gegenüber weiß, dass du zugehört und alles verstanden hast, zum Beispiel mit einem Nicken oder einem bestätigenden „Hmm“. Das Gesagte kurz zusammenfassen: „Du willst sagen, dass du nicht länger in der Mannschaft bleiben kannst, weil du Zeitungen austragen musst.“

Einteilung in Kleingruppen – 1 SprecherIn, 1 ZuhörerIn, 2 BeobachterInnen

n Mögliche Themen:– Als ich Hilfe brauchte– Was ich besser machen/können möchte– Ein Problem, das ich lösen möchte– Als ich einmal Streit hatte– Als ich eine schwere Entscheidung treffen musste– Was ich machen möchte, wenn ich erwachsen bin

Nach drei Minuten ist die Sprechzeit vorbei. Nun haben die BeobachterInnen eine Minute lang Zeit für ihren Report. In den folgenden Runden werden die Rollen reihum getauscht.

ANLEITUNG

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S. 31„klartext:sucht“

n Auswertung:Als ihr der/die SprecherIn wart, hattet ihr das Gefühl, dass man euch wirklich zuhört? Wie habt ihr euch dabei gefühlt? Welche Verhaltensweisen des aktiven Zuhörens habt ihr beobachten können? Was war beim aktiven Zuhören das Einfachste, was war das Schwierigste? Was habt ihr von eurem Beobachter/eurer Beobachterin gelernt? Was macht eine/n gute/n ZuhörerIn aus? Wie kann aktives Zuhören euch dabei hel-fen, einen Konflikt mit jemandem zu lösen?

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S. 32 „klartext:sucht“

4. GENUSS – STRESS – SUCHTENTSTEHUNG

4.1. DREI FRAGEN ZUM GENUSS

n Zielgruppe: ab 12 Jahren

n Dauer: ca. 30 Minuten

n Methode: Einzel- und Kleingruppenarbeit

n Material: Stifte, Schreibblätter

n Lernziel:Die SchülerInnen sollen erkennen, was Genuss bedeutet und ihre eigene Genussfä-higkeit reflektieren.

n Infos zum Genuss:Zum Genuss gehört, dass dieser freiwillig ist und man von niemandem gezwungen wird. Genuss findet nur ab und zu statt. Er ist etwas Besonderes und ein angenehmer Luxus. Manchmal ist weniger mehr und wenn man sich Zeit nimmt und sich konzen-triert, kann Genuss gelingen.

n Anleitung:1. Was kann ich genießen?2. Woran merke ich, dass ich genieße?3. Wie muss ich mich fühlen, damit ich genießen kann?

n Auswertung: Besprechung der Ergebnisse in Kleingruppen.Variante: In Kleingruppen (eventuell nach Geschlechtern getrennt) aus Zeitschriften Bilder herausschneiden und auf einem Plakat eine Collage zum Thema „Was bedeu-tet für mich Genuss“ zusammenstellen. Anschließend Collagen im Plenum vorstellen.

ANLEITUNG

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S. 33„klartext:sucht“

4.2. FANTASIEREISE „STRESS“

n Zielgruppe: ab 10 Jahren

n Dauer: ca. 30 Minuten

n Methode: Sesselkreis

n Lernziel: Die SchülerInnen sollen eine Vorstellung davon entwickeln, was Stress ist. Stresssituati-onen erkennen, Stresssymptome identifizieren und Bewältigungsfertigkeiten entwickeln.

n Anleitung: Text langsam vorlesen„Setz dich bequem hin und lege die Hände locker auf die Oberschenkel. Schließ nun die Augen und beobachte deinen Atem (...). Der Atem kommt und geht ganz von selbst (...). Langsam merkst du, dass du ruhiger wirst (....). Deine Augen fallen langsam zu (...). Stell dir nun vor, dass du Ferien hast. Deine Ferien verbringst du in einem fernen, sonnigen Land. Heute ist ein besonders schöner Tag. Du liegst an einem Strand in einem weichen, gemütlichen Liegestuhl (...). Die Sonne scheint warm und angenehm auf deine Haut. Du bist ganz entspannt (...). Neben dir hast du ein kühles, leckeres Getränk stehen. Ab und zu nimmst du einen erfrischenden Schluck davon. Achte darauf, wie wohl und entspannt du dich in deinem Liegestuhl fühlst. Wie fühlt sich dein Körper jetzt an? (...) Beobachte auch deinen Atem (...). Die Ferien sind schließlich wieder zu Ende. Du bist wieder in der Schule. Stell dir nun vor, dass du in deiner Klasse sitzt. Du schreibst gerade einen Rechentest. Dies ist ein sehr schwieriger Rechentest. Du hattest auch nicht mehr genug Zeit, für diesen Test zu üben. Du kannst viele Aufgaben nicht lösen und die Zeit läuft dir davon. Du wirst immer unruhiger und kannst dich überhaupt nicht mehr konzentrieren. Achte nun darauf, wie dein Körper sich jetzt anfühlt (...). Beobachte deinen Atem (...). Da fällt dir ein, dass dieser Rechentest eigentlich gar nicht so wichtig ist. Du hattest die anderen Re-chentests bisher ganz gut geschafft. Du beruhigst dich wieder. Es ist überhaupt nicht so schlimm, wenn du in diesem Test einige Aufgaben nicht lösen kannst. Du wirst langsam wieder ruhig und entspannt (...). Du schaust in Gedanken einen Moment aus dem Fenster. Draußen scheint die Sonne. Du musst kurz an deine schönen Ferien denken und lächelst ein wenig. In Gedanken schaust du wieder auf dein Blatt. Du hast neuen Mut gefasst. Du kannst dich wieder besser konzentrieren und machst dich an die Bearbeitung der rest-lichen Aufgaben. Komme nun mit deinen Gedanken wieder langsam zurück in unseren Klassenraum (...). Eins – du ballst jetzt bitte die Hände zur Faust. Zwei – du streckst die Arme nach oben und atmest tief ein und aus. Drei – du öffnest jetzt bitte die Augen.

n Auswertung:Zunächst berichtet jede/r SchülerIn spontan über seine/ihre Empfindungen. Zur weite-ren Vertiefung können folgende Fragen dienen: Wie hast du dich im Urlaub gefühlt? Wo-ran hast du das an deinem Körper gemerkt? Wie hast du dich beim Rechentest gefühlt? Woran hast du das an deinem Körper gemerkt? Was hattest du für Gedanken? Konntest du dich am Ende wieder entspannen? Was hat dir dabei geholfen?

ANLEITUNG

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S. 34 „klartext:sucht“

4.3. STRESS, WAS IST DAS

n Alter: ab 10 Jahren

n Dauer: ca. 30 Minuten

n Methode: Einzelarbeit, Sammlung im Plenum

n Material: Blatt Papier, Stift, Tafel

n Ziele: Die Schülerinnen und Schüler können Dinge nennen, die sie stressen und erkennen, dass es negative und positive Aspekte dabei gibt.

n Anleitung: Die SchülerInnen notieren auf ihren Blättern, welche Situationen sie mit Stress ver-binden. Anschließend wird im Plenum verglichen, ob es Ähnlichkeiten gibt. Zusam-mengefasst wird dann an der Tafel eine Definition/Beschreibung des Begriffs notiert:

Stress entsteht, … wenn zu viel in zu kurzer Zeit erledigt werden muss… wenn die körperlichen Voraussetzungen fehlen, um die Aufgabe zu lösen… wenn die geistigen Voraussetzungen für die Lösung einer Aufgabe fehlen… wenn keine Aussicht auf Entspannung der Situation besteht

Stress kann auch positiv sein. Zum Beispiel, wenn die Aufgabe zwar schwierig, aber nicht unlösbar ist, dann ist es eine Herausforderung.

ANLEITUNG

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S. 35„klartext:sucht“

4.4. STRESS LASS NACH

n Alter: ab 13 Jahren

n Dauer: 1 UE

n Methode: Kleingruppenarbeit, Sammlung im Plenum

n Material: Karten mit Tipps zur Stressbewältigung

n Lernziele: - Die SchülerInnen lernen unterschiedliche Methoden der Stressentlastung kennen.- Sie setzen sich mit ihren eigenen Handlungsmöglichkeiten auseinander.

n Anleitung:Die Klasse wird in Kleingruppen aufgeteilt, sodass jede Gruppe einen Tipp bearbei-tet. Sie lesen diesen durch und diskutieren miteinander ob …… dieser hilfreich ist,… sie ihn schon einmal ausprobiert haben,… sie ihn ausprobieren wollen.

Im Anschluss daran präsentieren die Kleingruppen ihre Tipps den anderen. Weitere Tipps können noch genannt werden. Die Tipps können anschließend gesammelt als Plakat in der Klasse angebracht werden.

ANLEITUNG

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S. 36 „klartext:sucht“

DIESE TIPPS HELFEN GEGEN STRESS:

Tipp Nr. 1: RelaxTu dir etwas Gutes. Das muss nicht für alle dasselbe sein, das geht zum Bei-spiel beim Musik hören oder Spazieren gehen. Also ganz bewusst entspannen.

Tipp Nr. 2: Eins nach dem anderenEin Zeitplan kann helfen, Prioritäten zu setzen – was ist wichtig? Was muss zu-erst erledigt werden?

Tipp Nr. 3: HilfeDarüber reden hilft, sprich mit deinen Freunden, deiner Familie über Probleme und Sorgen, die du hast.

Tipp Nr. 4: FitnessBewegung kann auch Stress abbau-en und du bist bereit für Belastungen. Kreative Tätigkeiten können außerdem auch zu deiner geistigen Fitness beitra-gen.

Tipp Nr. 5: Positives DenkenDas ist nicht immer leicht, aber es kann helfen, Situationen einfacher zu bewäl-tigen – du kannst dir selbst positive Bot-schaften schicken wie zum Beispiel: „Ich schaffe das schon“, „Ich sehe gut aus, wie ich bin“ oder „Ich weiß schon, wie ich das angehe.“

Tipp Nr. 6: Fehler sind okSteh zu deinen Fehlern, denn sie können auch Chancen sein für das nächste Mal. Sie zeigen dir, wie und in welchem Be-reich du dich weiterentwickeln kannst.

Tipp Nr. 7: Power FoodEssen spielt auch eine große Rolle, denn dein Körper braucht starke Nerven und ein gutes Immunsystem, damit du fit für Herausforderungen bist. Abwechs-lungsreiches Essen mit viel Gemüse, Obst und Nüssen kann dir dabei helfen.

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S. 37„klartext:sucht“

4.5. SUCHT – WAS STECKT DAHINTER

n Alter: ab 12 Jahren

n Dauer: ca. 1/2 UE

n Methode: Gruppenarbeit

n Material: Tafel oder Flip-Chart

n Lernziel: - Die SchülerInnen sollen Suchtursachen kennenlernen und zuordnen.

n Anleitung:Im Brainstorming-Verfahren werden Gründe gesucht, warum Menschen abhängig werden, diese werden an der Tafel oder am Flip-Chart gesammelt.

Im Anschluss werden die Begriffe gekennzeichnet, ob es sich dabei um eine Suche nach (S) etwas oder eine Flucht vor (F) etwas handelt. Unklare Begriffe können mit einem Fragezeichen (?) gekennzeichnet werden.

n Anmerkung:Die meisten Begriffe lassen sich den zwei (F und S) zuordnen. Die ?-Begriffe fallen eher gering aus. Die Übung bietet eine gute Einstiegsmöglichkeit, Motive des Sucht-mittelkonsums reflektieren zu lassen und den Ursachen auf die Spur zu kommen. Im Anschluss kann die Übung „Was schützt vor Sucht“ durchgeführt werden.

Einige Beispiele:

(S) – Suche nach- Anerkennung- Bestätigung- Zugehörigkeit- Aufmerksamkeit- Abenteuer/Kick- Wohlbefinden- Hilfe

(F) – Flucht vor- schlimmen Erinnerungen- Stress- Überforderung- Problemen- eigenen Schwächen

ANLEITUNG

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S. 38 „klartext:sucht“

4.6. WAS SCHÜTZT VOR SUCHT

n Zielgruppe: ab 13 Jahren

n Dauer: ca. 1 UE

n Methode: Einzelarbeit, Sammlung und Erklärung im Plenum

n Material: Tafel/Flipchart, Arbeitsblatt „Was schützt vor Sucht“, Schere, Kleb

n Lernziele: - Die SchülerInnen erfahren, was vor Sucht schützen kann.- Sie lernen zu verstehen, dass Sucht nicht eine einzelne Ursache hat, sondern meh-

rere Faktoren zusammenspielen.

n Hintergrundinformation:Suchtentwicklung ist als dynamischer Prozess zu verstehen, der immer von mehre-ren Faktoren abhängig ist. Dabei unterscheidet man individuelle (Person), substanz-bezogene (Suchtmittel oder Verhalten) und gesellschaftliche Faktoren (Umfeld). Da-bei gibt es sowohl Schutz (wer oder was schützt einen Menschen vor einer Sucht), als auch Risikofaktoren (wer oder was ist suchtförderlich). Die Schutzfaktoren können als Gegengewicht und Ausgleich zu den Risikofaktoren gesehen werden: Gibt es fami-liäre Probleme, ist es wichtig, gute Freunde zum Reden zu haben. Ist es im Freundes-kreis angesagt „Party zu machen“, sind Hobbies, Sport etc. ein sinnvoller Ausgleich ...

n Anleitung:Die SchülerInnen erhalten das Arbeitsblatt „Was schützt vor Sucht“ mit der Anwei-sung, die Aussagen auszuschneiden und den drei Ecken im Dreieck zuzuordnen. Im Anschluss wird das Dreieck an der Tafel aufgezeichnet und jeweils gesammelt, wo welche Aussage passt. Es können auch neue Ideen und Anmerkungen mit einfließen („was fällt euch noch ein?“). Dabei soll auch vermittelt werden, dass mehrere Fak-toren zusammenspielen, sei es beim Schutz vor einer Sucht oder eben auch beim Ri-siko für eine Sucht. Abschließend können die ausgeschnittenen Aussagen eingeklebt werden.

Weitere Schutzfaktoren können sein:Konflikte aushalten können, Hobbies, Selbstbewusstsein, Umgang mit Gefühlen, Er-folg in der Schule/Beruf, Zuversicht, förderliches Klima in der Schule, Zugang zu Information.

ANLEITUNG

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S. 39„klartext:sucht“

WAS SCHÜTZT VOR SUCHT

Viele Elemente können zu einer Sucht führen. Es gibt aber natürlich auch Dinge und Fähigkeiten, die einen davor schützen können. Schneide die Aussagen unten aus und versuche sie den drei Punkten im Dreieck zuzuordnen.

Gutes Verhältnis zu Familienmitgliedern („Reden können“)

Kritischer Umgang mit dem Suchtmittel/dem Verhalten in der Gesellschaft

Gesetzliche Regelungen und Einschränkungen

Fähigkeit, „Nein“ zu sagen

Genuss- und Erlebnisfähigkeit

Nicht oft machbar oder nicht verfügbar

Stabile Freundschaften

Fähigkeit, mit Stress umzugehen

Nur ab und zu konsumieren

Fähigkeit, mit negativen Rückmeldungen umgehen zu können

Schmerzhafte Einnahme des Mittels

Person(Persönlichkeit)

Umwelt(Gesellschaft,

Familie, Freunde)

Suchtmittel/Verhalten

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S. 40 „klartext:sucht“

5. KREATIVE AUSEINDANDERSETZUNG

5.1. DIE WUNDERDROGE

n Zielgruppe: ab 12 Jahren

n Dauer: 2–3 UE

n Methode: Kleingruppenarbeit

n Material:- Alles, was man für die Erstellung von Plakaten oder Collagen benötigt (Papier, Farb-

stifte, Kleber, …), Zeit und Raum (Bühne) für die Präsentation

n Lernziele:- Die SchülerInnen sollen sich kreativ mit Bedürfnissen auseinandersetzen.- Sie sollen die Konsumhaltung hinterfragen und über die unten angeführten Fragen

ins Gespräch kommen und darüber diskutieren.

n Anleitung:Schritt 1: Die SchülerInnen werden in Kleingruppen aufgeteilt und erhalten den Auf-trag, eine Wunderdroge zu erfinden. Mit Hilfe der Beantwortung der unten stehenden Fragen erarbeiten die Gruppen ihre Droge, die im Anschluss kreativ als Plakat für eine Werbe-präsentation auf Papier gestaltet wird. Zusätzlich kann auch ein Werbespot gedreht oder eine kreative Präsentation einstudiert werden. Mögliche Fragen sind:

- Welche Wirkung soll die Wunderdroge haben?- Wie sieht die Droge aus?- Wie nimmt man den Stoff ein?- Wie lange ist das Mittel wirksam?- Welche Nebenwirkungen (positive und negative) hat die Wunderdroge?- In welchen Situationen nimmt man diese Droge ein?- Wie soll sie heißen?

Schritt 2: Präsentation der Wunderdroge mit den Plakaten (und Werbespots bzw. Live-Vorführung) vor der Klasse.

Schritt 3: Gespräch über die jeweiligen Bedürfnisse, die hinter der entwickelten Wunderdroge stehen.

Fragen für die Reflexion:- Welche positiven Wirkungen wurden genannt?- Gibt es so eine ähnliche Droge bereits in der Realität?- Welche Wünsche stecken dahinter, wenn man die Droge nimmt?- Durch was könnte man die positiven Wirkungen auch ohne Droge erreichen?- Welche persönlichen Eigenschaften/Fähigkeiten können helfen?

ANLEITUNG

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S. 41„klartext:sucht“

5.2. PLAKAT-GESTALTUNG

n Zielgruppe: ab 12 Jahren

n Dauer: 1–2 UE

n Methode: Gruppenarbeit

n Material: - Computer mit Internetanschluss/Smartphone - http://suchthaufen.net- Zeitschriften- Schere- Kleb- Stifte- Flipchartpapier

n Lernziele:- Die SchülerInnen setzen sich mit einem Thema kreativ auseinander.- Sie reduzieren Inhalte auf das Wesentliche und machen dies auf einem Plakat für

die anderen sichtbar.- Sie lernen, Meinungen und Ideen ihrer MitschülerInnen in ein Gruppenbild zu inte-

grieren.

n Anleitung:Die Klasse wird in Gruppen aufgeteilt und macht sich kurz Gedanken zu einem Sucht-Thema (Alkohol, Nikotin, Neue Medien, Cannabis, …). Hilfreiche Websites sind: www.suchthaufen.net und www.feel-ok.at. Die einzelnen Gruppen erhalten ein Flipchartpa-pier und haben die Aufgabe, auf diesem ihr Thema einfach darzustellen.

n Internetlinks:- www.suchthaufen.net- www.feel-ok.at

n Anhaltspunkte sind: - Wirkung- Gefahren- Gesetzliche Lage in Österreich- Verhaltenstipps

Hierfür können die Websites genutzt werden. Die fertigen Plakate werden im Plenum präsentiert und können im Klassenraum aufgehängt werden.Im Anschluss kann die Übung „Quiz-Gestaltung“ durchgeführt werden.

ANLEITUNG

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S. 42 „klartext:sucht“

5.3. QUIZ-GESTALTUNG

n Zielgruppe: ab 12 Jahren

n Dauer: 1–2 UE

n Methode: Einzel- oder PartnerInnenarbeit

n Material: Computer mit Internetanschluss oder Smartphones

n Lernziel: - Die SchülerInnen lernen, Fragen und Antworten eindeutig zu formulieren.- Sie beschäftigen sich auf spielerische Art mit Fragen zu Suchtthemen und

generieren diese und die jeweiligen Antworten für ihre MitschülerInnen selbst-ständig.

n Anleitung:Diese Übung kann als Nachfolgeübung von „Plakat-Gestaltung“ durchgeführt wer-den.

Durch die Recherche auf www.suchthaufen.net und www.feel-ok.at erfinden die SchülerInnen Fragen, deren Antworten sie auf den Websites bereits gefunden haben. Dabei sollen jeweils drei Antwortmöglichkeiten für die MitschülerInnen erstellt wer-den, wobei nur eine richtig ist. Die Quizfragen werden schriftlich festgehalten und im Anschluss weitergegeben. Alle gesammelten Quizfragen können zusammengetragen und ein großes Quiz erstellt werden. Dieses kann zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal gespielt werden.

n Internetlinks:- www.suchthaufen.net- www.feel-ok.at

ANLEITUNG

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S. 43„klartext:sucht“

QUELLEN:

- Das Handbuch, feel-ok.at mit Jugendlichen verwenden. Styria Vitalis, Radix, 2015.

- Das SuchtSpielBuch. Spiele und Übungen zur Suchtprävention in Kindergarten, Schu-le, Jugendarbeit und Betrieben. Andreas Robra, Kallmeyersche Verlagsbuchhandlung GmbH, Seelze, 1999.

- flash. Junges Gesundheitsmagazin. Gesundheitsdepartement des Kantons Basel-Stadt, Prävention, Basel, 2015.

- Geist ist geil! Wie Werbung gemacht wird. Materialien für den Unterricht rund um das Thema Werbung & Natur. OroVerde – die Tropenwaldstiftung, 2009.

- Markt + Warentest. Wie der informierte Käufer das Marktgeschehen beeinflusst, Un-terrichtsmaterial für Lehrkräfte der Sekundarstufen I und II. Stiftung Warentest, Ber-lin, 3. aktualisierte Auflage, 2012.

- Plus – Das österreichische Präventionsprogramm. kontakt + co, Innsbruck, 2013.

- relax. Junges Gesundheitsmagazin. Gesundheitsdepartement des Kantons Basel-Stadt, Medizinische Dienste, Basel 2016.

- Schule und Alkohol – Arbeitsmanual. Vivid Fachstelle für Suchtprävention, Graz, 2005.

- Suchtprävention in der Schule. Institut für Suchtprävention, Linz, 2012.

- Suchtvorbeugung in der Praxis. Ein Arbeitsbuch für Schule und Jugendarbeit. 1997

- Übungen und Anregungen. Kaufmann Heinz, Weinheim und Basel: Beltz Verlag, 1997.

- Unabhängig bleiben! Material für Lehrerinnen und Lehrer. Fachstelle für Suchtpräven-tion Berlin.

- Unterrichtsmaterialien der Verbraucherzentrale NRW e. V., Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf.

- Icons: Freepik via www.flaticon.com

- Word cloud: www.wordart.com

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Letzte Aktualisierung: November 2017

Überarbeitung: Cornelia Ammann, Mag. Martin Onder

Gestaltung: Christian Rettenberger BA

Stiftung Maria Ebene Am Garnmarkt 1 | 6840 GötzisT 05523 54 941 | [email protected]/klartext

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