Klausur zur Vorlesung Corporate · PDF fileKlausur Corporate Finance Matr.‐Nr.:...

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Universität Augsburg Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Lehrstuhl für Finanzund Bankwirtschaft [Aufkleber] Klausur zur Vorlesung Corporate Finance Prof. Dr. Marco Wilkens 07. Februar 2011 Bitte beachten Sie unbedingt die folgenden Bearbeitungshinweise: Die Bearbeitungszeit der Klausur beträgt 60 Minuten. Die zu erreichenden Punkte bei den Aufgaben sind angegeben, sie indizieren die jeweils zu veranschlagende Bearbeitungszeit in Minuten. In der Aufgabe A finden Sie diverse Aussagen, die entweder wahr oder falsch sein können. o Markieren Sie Ihre Antworten auf dem Lösungsbogen jeweils entweder unter der Rubrik W (= wahr) oder F (= falsch). o Nicht eindeutig lesbare Angaben führen zur Ungültigkeit Ihrer Klausur. Nehmen Sie Ihre Eintragungen auf dem Lösungsbogen deutlich und mit einem schwarzen Faserstift vor. Nehmen Sie keine Korrekturen auf dem KlausurVordruck vor. Sollten Sie einen Fehler korrigieren wollen, so verwenden Sie bitte einen neuen Bogen, den Ihnen das Aufsichtspersonal gerne gibt. o Bei Aufgabe A werden ausschließlich Ihre Angaben auf dem KlausurVordruck bewertet. Geben Sie daher unbedingt auf dem Lösungsbogen in den vorgesehenen Feldern Name und Vorname sowie die Matrikelnummer an. Unterschreiben Sie den Lösungsbogen. Auf dem standardisierten KlausurVordruck nicht zu beantworten sind die Aufgaben B, C und D. Schreiben Sie die Lösungen dazu direkt unter die Aufgabe, nehmen Sie gegebenenfalls das folgende Blatt hinzu. Es sind ausschließlich folgende Hilfsmittel zur Bearbeitung der Klausur zugelassen: Nichtprogrammierbarer Taschenrechner. Die Klausurangabe umfasst inkl. Deckblatt und 6 Seiten. Überprüfen Sie jetzt Ihre Klausurangabe auf Vollständigkeit. Geben Sie unbedingt auf jeder Seite des Klausurhefts im vorgesehenen Feld Ihre Matrikelnummer an. Legen Sie bitte Ihren Studentenausweis sowie Ihren Personalausweis auf den Tisch, damit das Aufsichtspersonal Ihre Identität überprüfen kann. Bitte geben Sie nach Ablauf der Bearbeitungszeit nur den ausgefüllten Lösungsbogen nach Anweisung des Aufsichtspersonals ab. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Klausur.

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Universität Augsburg 

Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät 

Lehrstuhl für Finanz‐ und Bankwirtschaft 

[Aufkleber] 

Klausur zur Vorlesung 

Corporate Finance 

Prof. Dr. Marco Wilkens 

07. Februar 2011 

Bitte beachten Sie unbedingt die folgenden Bearbeitungshinweise: 

Die Bearbeitungszeit der Klausur beträgt 60 Minuten. Die zu erreichenden Punkte bei den Aufgaben 

sind angegeben, sie indizieren die jeweils zu veranschlagende Bearbeitungszeit in Minuten. 

In der Aufgabe A finden Sie diverse Aussagen, die entweder wahr oder falsch sein können. 

o Markieren Sie Ihre Antworten auf dem Lösungsbogen jeweils entweder unter der Rubrik W (= 

wahr) oder F (= falsch). 

o Nicht eindeutig lesbare Angaben führen zur Ungültigkeit Ihrer Klausur. Nehmen Sie Ihre Eintra‐

gungen auf dem Lösungsbogen deutlich und mit einem schwarzen Faserstift vor. Nehmen Sie 

keine Korrekturen auf dem Klausur‐Vordruck vor. Sollten Sie einen Fehler korrigieren wollen, so 

verwenden Sie bitte einen neuen Bogen, den Ihnen das Aufsichtspersonal gerne gibt.  

o Bei Aufgabe A werden ausschließlich Ihre Angaben auf dem Klausur‐Vordruck bewertet. Ge‐

ben Sie daher unbedingt auf dem Lösungsbogen in den vorgesehenen Feldern Name und Vor‐

name sowie die Matrikelnummer an. Unterschreiben Sie den Lösungsbogen. 

Auf dem standardisierten Klausur‐Vordruck nicht zu beantworten sind die Aufgaben B, C und D. Schrei‐

ben Sie die Lösungen dazu direkt unter die Aufgabe, nehmen Sie gegebenenfalls das folgende Blatt hin‐

zu. 

Es sind ausschließlich folgende Hilfsmittel zur Bearbeitung der Klausur zugelassen: 

Nicht‐programmierbarer Taschenrechner. 

Die Klausurangabe umfasst inkl. Deckblatt und 6 Seiten. Überprüfen Sie jetzt Ihre Klausurangabe auf 

Vollständigkeit. Geben Sie unbedingt auf jeder Seite des Klausurhefts im vorgesehenen Feld Ihre Mat‐

rikelnummer an. 

Legen Sie bitte Ihren Studentenausweis sowie Ihren Personalausweis auf den Tisch, damit das Auf‐

sichtspersonal Ihre Identität überprüfen kann. 

Bitte geben Sie nach Ablauf der Bearbeitungszeit nur den ausgefüllten Lösungsbogen nach Anweisung 

des Aufsichtspersonals ab. 

WirwünschenIhnenvielErfolgbeiderKlausur.

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Klausur Corporate Finance  Matr.‐Nr.: 1234567890123456789 

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AufgabeA–Aussagen

Sind die folgenden Aussagen jeweils wahr (W) oder falsch (F)? 

Für jede korrekt beurteilte Aussage erhalten Sie einen Punkt, für jede nicht korrekt beurteilte Aussage wird 

Ihnen ein Punkt abgezogen. Nicht beantwortete Fragen werden mit null Punkten bewertet. Die Gesamt‐

punktzahl aus Teil A kann minimal null Punkte betragen. 

Aufg. 1. Wenn steigende Fremdkapitalzinsen den Leverage‐Effekt überkompensieren, wirkt sich Financial 

Leverage in jedem Fall positiv auf die Eigenkapitalkosten aus. 

Aufg. 2. Gemäß der "Traditionellen These" sind die Kapitalkosten abhängig von der Kapitalstruktur. 

Aufg. 3. Arbitragetransaktionen haben das Ziel, risikolose Gewinne zu erzielen. 

Aufg. 4. Die 2. These von Modigliani/Miller besagt, dass die Gesamtkapitalkosten eines Unternehmens 

eine linear ansteigende Funktion des Verschuldungsgrades sind. 

Aufg. 5. Die gewogenen durchschnittlichen Gesamtkapitalkosten eines unverschuldeten Unternehmens 

entsprechen dessen Eigenkapitalkosten. 

Aufg. 6. Nach den Thesen von Modigliani/Miller müssen zwei Unternehmen, die zwar das gleiche Ge‐

schäftsrisiko, aber ein unterschiedliches Kapitalstrukturrisiko haben, auch unterschiedliche Ge‐

samtkapitalkosten aufweisen. 

Aufg. 7. Zunehmende Verschuldung des Unternehmens wirkt sich bei "einfacher Gewinnsteuer" auf Un‐

ternehmensebene positiv auf dessen Unternehmenswert aus (keine Berücksichtigung von Insol‐

venzkosten). 

Aufg. 8. Das Ziel der fundamentalen Aktienanalyse ist die Bestimmung des inneren bzw. wahren Wertes 

einer Aktie. 

Aufg. 9. Der sekundäre Kapitalmarkt wird auch Emissionsmarkt genannt, da dort die neu ausgegebenen 

Wertpapiere platziert werden. 

Aufg. 10. An einem Kapitalmarkt mit schwacher Informationseffizienz sind sämtliche Informationen über 

Kursbewegungen in der Vergangenheit vollständig berücksichtigt. 

Aufg. 11. Bei Vorherrschen halb‐strenger Informationseffizienz sind an einem Kapitalmarkt weder durch 

technische noch durch fundamentale Aktienanalysen Überrenditen erzielbar. 

Aufg. 12. An einem Kapitalmarkt mit strenger Informationseffizienz sind durch Ausnutzen von Insiderin‐

formationen systematische Überrenditen möglich. 

Aufg. 13. Wenn alle Anleger passive Anlagestrategien verfolgen, wird die Informationseffizienz von Kapi‐

talmärkten abnehmen. 

Aufg. 14. Renditeanomalien sind ein Beweis für die Existenz schwacher Informationseffizienz am Kapital‐

markt. 

Aufg. 15. Der Kapitalmarkt sei halb‐streng informationseffizient: Fondsmanager (Nicht‐Insider) werden bei 

der Aktienanlage tendenziell bessere Ergebnisse erzielen als Privatanleger, weil sie einen schnel‐

leren Zugang zu relevanten Unternehmensinformationen besitzen. 

 

 

 

 

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Aufg. 16. Die Portfoliotheorie beruht unter anderem auf der Annahme risikofreudiger Anleger. 

Aufg. 17. Im Capital Asset Pricing Model realisiert jeder Anleger eine Position auf derselben Kapitalmarkt‐

linie. 

Aufg. 18. Die Steigung der Kapitalmarktlinie im Capital Asset Pricing Model entspricht dem Marktpreis für 

eine Einheit systematischen Risikos. 

Aufg. 19. Die Risk‐Adjusted Performance misst die Differenz zwischen Fondsrendite und risikoadjustierter 

Marktrendite. 

Aufg. 20. Die Differenzrendite lässt sich als eine auf das Marktrisiko normierte Fondsrendite interpretie‐

ren. 

Aufg. 21. Das Jensen Alpha gibt die Überrendite einer Anlage gegenüber einer Kombination aus risikofrei‐

em Zins und Marktindex mit identischem (Beta‐)Risiko an. 

Aufg. 22. Die Market Risk‐Adjusted Performance kann auch als Summe von risikofreiem Zins und Sharpe 

Ratio berechnet werden. 

Aufg. 23. Ein Anleger, der sein gesamtes Vermögen in einen Fonds investieren möchte, sollte bei der 

Auswahl von Fonds auf Performancemaße auf Basis des Gesamtrisikos (Standardabweichung der 

Renditen) zurückgreifen. 

Aufg. 24. Ein horizontaler Unternehmenszusammenschluss erfolgt zwischen Unternehmen derselben 

Branche und Produktionsstufe. 

Aufg. 25. Beim Liquidationswertverfahren erfolgt die Unternehmensbewertung unter Annahme der Fort‐

führung des Unternehmens (Going Concern‐Prinzip) 

Aufg. 26. Beim Substanzwertverfahren entspricht der Unternehmenswert der Summe aller Ausgaben, die 

zur Einrichtung eines entsprechenden Unternehmens notwendig wären. 

Aufg. 27. Unter der Voraussetzung von Risikoaversion liegt bei der Sicherheitsäquivalenz‐Methode das 

Sicherheitsäquivalent immer zwischen dem Erwartungswert der Ausschüttungsverteilung und 

deren höchstem Wert. 

Aufg. 28. Risikoaversion vorausgesetzt, ist der Risikozuschlag bei der Risikozuschlagsmethode negativ. 

Aufg. 29. Bei der Equity‐Methode wird der Flow to Equity gemäß zu zahlenden Steuern bei anteiliger 

Fremdkapital‐Finanzierung als Zahlungsstromgröße hergenommen. 

Aufg. 30. Bei der Entity‐Methode wird der Steuervorteil aus anteiliger Fremdfinanzierung über den Dis‐

kontierungszinssatz berücksichtigt. 

 

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AufgabeB: (10Punkte)

Eigen‐ und Fremdkapital der Unternehmen A und B derselben Risikoklasse werden an einem  

vollkommenen Kapitalmarkt gehandelt. Ein Anleger besitzt eine Eigenkapitalposition an  

Unternehmen A in Höhe von 15.500. 

Unternehmen  A  B 

Erwarteter (Brutto‐)Periodenüberschuss pro Jahr  (vor Abzug von FK‐Zinsen, unendliche Laufzeit) 

6.000  9.000 

Risikoloses Fremdkapital (FK0 = NFK)  48.000  74.000 

Fremdkapitalkosten (kFK = rf)  6%  6% 

Marktwert des EK (EK0)  62.000  88.000 

Ermitteln Sie bei Annahme vollständiger Ausschüttung des (Brutto‐) Periodenüberschusses von A die Höhe 

der dem Anleger jährlich zufließenden Zahlungen. 

Bestimmen Sie den per heute erzielbaren Arbitragegewinn aus der Sicht des Aktionärs (bei unveränderten 

jährlichen Zahlungen). 

Zeigen Sie dabei auf, über welche Arbitragetransaktionen sich dieser Gewinn realisieren lässt. 

   

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AufgabeC: (10Punkte)

In der folgenden Tabelle sind die fehlenden Angaben A bis G zu bestimmen. Der risikofreie Zinssatz zur 

Geldanlage bzw. Kreditaufnahme beträgt einheitlich rf = 5%. 

  Marktindex  Fonds A  Fonds B 

Arithmetisches Mittel der Renditen  14,00%  16,00%  E 

Standardabweichung der Renditen  20,00%  31,48%  48,00% 

Beta    D  1,2 

TR  A    0,09 

JA  B  2,50%  F 

MRAP  C    G 

Die Korrelation zwischen den erwarteten Renditen des Marktes und des Fonds A beträgt 0,6. Wie hoch ist 

die erwartete Rendite eines Portfolios, das zu 30% aus einem Zertifikat auf den obigen Marktindex und zu 

70% aus dem Fonds A besteht? Wie hoch ist die Varianz des Portfolios? 

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AufgabeD: (10Punkte)

Berechnen Sie den heutigen Wert des Eigenkapitals eines Unternehmens mit den in der Tabelle angegebe‐

nen erwarteten jährlichen Überschüssen E(Xt) vor FK‐Zinsen und vor Steuern und den schon heute fixierten 

(künftigen) Fremdkapitalbeständen FKt gemäß der APV‐Methode. 

t  0  1  2  3  4+ (alle t ≥ 4) 

E(Xt)    6.000  7.000  8.000  8.000 

FKt  18.000  25.000  30.000  30.000  35.000 

Der einfache Gewinnsteuersatz beträgt s = 25% und der EK‐Kostensatz bei hypothetisch reiner EK‐

Finanzierung kEK = 15% p.a. Der Kostensatz für das annahmegemäß risikofreie FK sei rf = 6% p.a.