Klimaanlage war ebenfall vorhanden. Die Miete betrug ... · Besonders im Sommer ist Japan sehr...

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Transcript of Klimaanlage war ebenfall vorhanden. Die Miete betrug ... · Besonders im Sommer ist Japan sehr...

Klimaanlage war ebenfall vorhanden. Die Miete betrug monatlich 26.000 Yen (ca. 200 Euro) zuzüglich 

Strom. Für Wasser bezahlte man monatlich einen festen Betrag von 1200 Yen (ca. 10 Euro). 

 

 

Kosten 

Neben  Strom, Miete, Wasser  und  Versicherung  kamen monatlich  noch  die  Kosten  für  Fahrkarten, 

Mensaessen und die Handygebühren hinzu. Da es im Wohnheim leider kein W‐LAN gab, musste ich 

außerdem monatlich 2992 Yen (ca. 22 Euro) fürs Internet bezahlen. Für die Fahrt zur Uni und zurück 

hatte  ich  ein  Drei‐Monats‐Ticket,  das  9.190  Yen  (ca.  70  Euro)  gekostet  hat.  Wenn  ich  außerhalb 

dieser Strecke gefahren bin, musste  ich  immer extra bezahlen.  Im Durchschnitt kam  ich monatlich, 

das Drei‐Monats‐Ticket nicht eingerechnet, auf ca. 5000 Yen für Fahrkarten. 

Insgesamt  hatte  ich  monatlich  Lebenskosten  von  ungefähr  48.000  Yen  (362  Euro),  aber  das  kann 

natürlich bei jedem anders sein, je nachdem, wie oft man z.B. in die Mensa geht und wieviel Strom 

man verbraucht. 

 

 

Studium/Hochschule 

Die Universität war vom Wohnheim aus gut zu erreichen, es dauerte nur zehn Minuten mit der Bahn 

vom Bahnhof Uenoshiba aus. Den Campus selbst fand ich sehr übersichtlich, zentral gelegen befand 

sich  die  Bibliothek,  von  der  aus  man  sich  immer  gut  orientieren  konnte.  Vom  Bahnhof  zum 

Unterrichtsraum  musste  man  aber  schon  mindestens  15  Minuten  einplanen,  vor  allem  da  die 

Raumaufteilung  innerhalb  der  Gebäude  teilweise  etwas  unübersichtlich  war.  Da  die  Universität 

Hamburg  und  die  Osaka  City  University  eine  lange  Geschichte  als  Partneruniversitäten  hinter  sich 

haben, gab es schon Absprachen darüber, welchen Unterricht wir besuchen mussten. Im Gegensatz 

zum  Studium  an  der  Uni  Hamburg  bestand  unser  Stundenplan  an  der  Osaka  City  University 

hauptsächlich aus Sprachunterricht, wir konnten aber auch zusätzliche Kurse wählen. Der Unterricht 

im  Supplementary  Course,  einem  zusätzlichen  Sprachkurs,  war  ganz  anders  aufgebaut  als    der  in 

Hamburg, es ging weniger ums Auswendiglernen als vielmehr darum, sich das Erlernte im Unterricht 

zu merken und dann  sogleich anzuwenden.  In einem weiteren Sprachkurs, den  ich  freiwillig belegt 

hatte, und der sich eher an Fortgeschrittenere richtete, musste schon viel auswendig gelernt werden, 

aber  in  den  Vokabeltests  ging  es  darum,  herauszufinden,  in  welchem  Kontext  das  jeweilige Wort 

verwendet  werden  konnte.  Da  dies  durch  die  reine  Übersetzung  des Wortes  ins  Deutsche  häufig 

nicht klar wurde, war das sehr hilfreich. 

Bücher  musste  ich  mir  keine  anschaffen,  da  in  allen  Kursen  Kopien  ausgeteilt  wurden.  Für  mein 

Forschungsthema  bekam  ich  einen  Berater  zugeteilt,  der  mich  sehr  unterstützt  hat.  Auch  die 

Mitarbeiter des  internationalen Studierendenbüros waren  sehr hilfsbereite Ansprechpartner, wenn 

es  um  Fragen  zum  studentischen  Leben  oder  Organisatorisches  ging.  Um  Kontakte  zu  den 

japanischen Studierenden zu knüpfen, habe ich mich außerdem in einer AG eingeschrieben. 

 

 

Alltag/Freizeit 

In Osaka und Umgebung gibt es genügend Freizeitmöglichkeiten. Für uns Austauschstudenten gab es 

ein  Coupon‐Heft  mit  Gratis‐Tickets  für  viele  Attraktionen  innerhalb  Osakas,  z.B.  den  Zoo  sowie 

verschiedene Museen. Dieses Heft  konnte man sich  im  Internationalen Studierendenbüro abholen. 

Ausflüge  nach  Kyôto,  Nara  und  Kôbe  sind  auch  sehr  zu  empfehlen.  In  der  Kansai‐Region  gibt  es 

wirklich sehr viel Sehenswertes. Besonders im Sommer ist Japan sehr attraktiv, weil es so viele kleine 

und große Sommerfeste gibt. Da es auf großen Sommerfesten sehr voll werden kann,  lohnt es sich 

durchaus, auch einmal kleinere zu besuchen, die genauso schön und entspannter zu genießen sind. 

Als ausländischer Student einen Nebenjob zu bekommen,  ist ein bisschen schwierig  in  Japan, denn 

bei den meisten Jobs werden Japanischkenntnisse auf muttersprachlichem Niveau vorausgesetzt. Ich 

habe  mich  dann  bei  einer  Nachhilfeschule  beworben  und  dort  einen  Job  als  Prüfungsaufsicht  für 

Grund‐ und Mittelschüler bekommen, allerdings war der Bewerbungsprozess sehr langwierig und als 

ich  schließlich meinen  ersten Arbeitstag  hatte, wurde mir  leider  gesagt,  dass  sie  nun  erstmal  zwei 

Monate  Sommerpause  hätten.  Bei  so  einem  kurzen  Auslandsaufenthalt  würde  ich  also  jedem 

empfehlen, sich auf jeden Fall sofort auf die Suche nach einem Nebenjob zu machen, da es sich sonst 

nicht  lohnt.  Außerdem  braucht man  als  ausländischer  Student  auch  eine  Genehmigung,  um  einen 

Nebenjob  ausüben  zu  können.  Wo  man  diese  beantragt,  ließ  sich  auch  im  Internationalen 

Studierendenbüro  erfragen.  Ansonsten  gab  es  noch  die  Möglichkeit,  als  Assistent/‐in  bei  einem 

Deutschkurs in Wakayama zu arbeiten, dafür reichen sogar geringe Japanischkenntnisse. 

Japan ist ein sehr sicheres Land, es gibt dort kaum Kriminalität und das habe ich auch gespürt, als ich 

dort  war.  Allerdings  sind  Erdbeben  und  Naturkatastrophen  natürlich  immer  einzukalkulieren.  Ich 

habe während meiner Zeit in Japan nur einmal ein kleines bis mittleres Erdbeben erlebt, das war aber 

nicht schlimm, es gab keine Schäden. Dennoch  ist es  in  Japan wichtig, auf Erdbeben vorbereitet zu 

sein  und  zu  wissen,  wie  man  sich  bei  einem  Erdbeben  verhalten  muss.  Wir  hatten  ein 

Erdbebentraining  im Wohnheim  und  bekamen  auch  ein  Faltblatt  mit  Verhaltenshinweisen.  Wenn 

kein Erdebentraining angeboten wird, sollte man auf jeden Fall danach fragen. Wichtig ist auch noch, 

sich zu informieren, wo das nächstgelegene Evakuierungscenter ist. 

Was sollte man in Japan noch beachten? Auf jeden Fall sollte man sich tagsüber in der Öffentlichkeit 

nicht  zu  auffällig  verhalten.  Das  Klischee,  Japaner  seien  höflich  und  zurückhaltend,  stimmt  zum 

größten Teil. Mir ist besonders in der Bahn aufgefallen, wie groß der Kontrast zu Deutschland ist. In 

japanischen  Bahnen  darf man  nicht  telefonieren,  die wenigsten  Leute  unterhalten  sich mit  lauten 

Stimmen  und  viele  schlafen.  Im  Großen  und  Ganzen  kann  man  aber  sagen,  solange  man  immer 

höflich  und  freundlich  bleibt,  braucht  man  sich  in  Japan  nicht  groß  zu  verbiegen,  um  ebenso 

freundlich  aufgenommen  zu  werden.  Womit  man  in  Japan  allerdings  fertig  werden  muss,  ist  die 

enorme Hitze im Sommer. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit ist die gefühlte Temperatur höher als die 

tatsächliche. Osaka  ist  in der Tat  einer der heißesten Orte  in  Japan.  Im  Juli  und August herrschten 

meist Temperaturen um die 35‐40 Grad.  

 

 

Fazit 

Persönlich hat mir mein Auslandssemester in Osaka sehr viel gebracht. Es war toll, die Gelegenheit zu 

haben,  das  Leben  in  Japan  real  kennenzulernen,  ohne  gleich  dorthin  auswandern  zu  müssen.  So 

konnte  ich  viele  wertvolle  Erfahrungen  sammeln  und  Eindrücke  dieses  Landes  gewinnen.  Es  war 

spannend, Deutschland und Japan in Gedanken zu vergleichen und ich bin dabei für mich persönlich 

zu  dem Schluss  gekommen,  dass  nichts  selbstverständlich  ist,  sondern  alles  relativ.  Jede  Einzelheit 

unseres  Alltags  kann  aus  den  Augen  eines  anderen  Kulturkreises  auf  einmal  eine  ganz  andere 

Bedeutung  bekommen.  Die  Sprache  vor  Ort  zu  erleben,  hat  mir  neue  Motivation  zum  Lernen 

gegeben und  ich  kann mich  jetzt  viel  freier  auf  Japanisch unterhalten.  Ich  fand es  interessant,  das 

man auch ganz spielerisch Japanisch lernen kann. Außerdem konnte ich wertvolles Material für mein 

Forschungsthema  sammeln und viele  Freunde gewinnen.  Außer dass  ich mir noch mehr Freiheiten 

bei  der  Zusammenstellung  des  Stundenplans  gewünscht  hätte,  habe  ich  keine 

Verbesserungsvorschläge. Das Auslandssemester hat sich in vielerlei Hinsicht gelohnt.