Klimawandel: Wie können sich Kommunen auf Starkniederschläge vorbereiten ? Dr. Thomas Einfalt...

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Klimawandel: Wie können sich Kommunen auf Starkniederschläge vorbereiten ? Dr. Thomas Einfalt hydro & meteo GmbH & Co. KG, Lübeck

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Klimawandel:Wie können sich Kommunen

auf Starkniederschläge vorbereiten ?

Dr. Thomas Einfalthydro & meteo GmbH & Co. KG, Lübeck

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Übersicht

Klimawandel - betrifft uns das?

Vorstellung: Das Projekt URBAS

Beispiel Stadtplanung: Lübeck

Beispiel Binnenhochwasserwarnung: Hamburg

Ergebnisse: Fazit und Projektresultate

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Übersicht

Klimawandel - betrifft uns das?

Vorstellung: Das Projekt URBAS

Beispiel Stadtplanung: Lübeck

Beispiel Binnenhochwasserwarnung: Hamburg

Ergebnisse: Fazit und Projektresultate

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Klimawandel – betrifft uns das ?

Aus: Stemplewski et al., Korr. Wass. 08 / 2008

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Wasserspeicherkapazität der Atmosphäre

Clausius-Clapeyron Gleichung

des(T) / es(T) = L dT / R T2

mit es(T) – Sättigungsdampfdruck bei Temperatur T, L - latente Verdunstungswärme,

R - Gaskontante.

Quelle: Kundzewicz et al., 2007

Klimawandel – betrifft uns das ?

T es(T)

1oC 6-7%

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Quelle: Kundzewicz et al., 2004

Unterschied der Anzahl der Tage pro Jahr mit starkem Niederschlag

(> 20 mm Tagessumme) zwischen 1961-1990 und 2070-2099 (HadRM3)

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Klimawandel – betrifft uns das ?

Aus: Stemplewski et al., Korr. Wass. 08 / 2008

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Klimawandel – betrifft uns das ?

Temperatur steigt an größere Wärme = größerer

Feuchtegehalt möglich Jahresniederschläge steigen Anzahl der Tage mit Niederschlag

sinkt

wenn Niederschlag fällt, dann viel

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Unsicherheiten sind groß

ABER: eine qualifizierte Entscheidung zu Maßnahmen erfordert das vorherige Durchdenken der vorhandenen Alternativen

URBAS

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Klimawandel: betrifft uns das?

Vorstellung: Das Projekt URBAS

Beispiel Stadtplanung: Lübeck

Beispiel Binnenhochwasserwarnung: Hamburg

Ergebnisse: Fazit und Projektresultate

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Problemstellung, Ziele und Ergebnisse

Klimawandel: mehr Starkregen, wahrscheinlich höhere Intensitäten erwartet

Phänomen Sturzflut: Mehr Wissen ist erforderlich

Praktikable Strategien für Risikomanagement

Umfassende einheitliche Sammlung von Sturzflutereignissen in einer Datenbank

Verbesserung der Vorhersageinstrumente

Abschätzung der Schäden Methoden der Gefahren- und

Risikoanalyse für Kommunen, Gefahren- und Risikokarten

Identifizierung von Gebieten mit hoher Sturzflutgefahr in Deutschland

Leitfaden für Maßnahmen

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Das Projekt URBAS

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Sturzfluten in Deutschland: ein Problem?

>400 Unwetter-ereignisse, davon ca. 2/3 Sturzfluten

Erfasste Sturzflutereignisse mit gemeldeten Schäden in urbanen Gebieten

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Überflutungen – kleine Ursachen

Verstopfung

größer als die Bemessung

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Was kann getan werden?

Vorsorge Planung: was passiert, wenn es das Kanalnetz

nicht mehr schafft? Warnung

Warnsysteme, um rechtzeitig das Richtige zu tun Management

Z.B. Überprüfen von Durchlässen als kurzfristige Ereignisvorbereitung

Nachsorge ... Analyse aufgetretener Schäden und deren

Ursachen, Maßnahmen ... geht dann auch wieder in die nächste Vorsorge über

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Beispiel Binnenhochwasserwarnung: Hamburg

Ergebnisse: Fazit und Projektresultate

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Neuentwicklung „Hochschulstadtteil“ Planungsvorgaben

Vollständige Versickerung von Niederschlagswasser für die Bereiche „Stadtteilzentrum“ und den Innovationscampus

Für die übrigen Gebiete müssen „mindestens 50 % des Niederschlagswassers von undurchlässigen Flächen auf dem Grundstück versickert oder zurückgehalten werden “

Empfehlungen zur Vermeidung von Schäden durch Überflutung Geländegestaltung z.B. in Gärten so dass

Überschwemmungen in Mulden nicht Schäden in der Nachbarschaft hervorrufen

URBASBeispiel Lübeck

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LageHochschulstadtteil

URBASBeispiel Lübeck

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URBASBeispiel Lübeck

Notwasserweg

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URBASBeispiel Lübeck

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URBASBeispiel Lübeck

Carlebach-Park im Hochschulstadtteil Lübeck

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Beispiel Binnenhochwasserwarnung: Hamburg

Ergebnisse: Fazit und Projektresultate

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Ziel: Erstellung eines Prototyps für eine einfache und automatische Verbindung zwischen der Wettervorhersage und der Gewässersituation

Inhalt der Arbeiten: Vorstudie

Frühwarnsystem vor Binnenhochwasser für die Freie und Hansestadt Hamburg

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Anfälligkeit der kleinen Gewässer auf Störungen durch:

Enge Verbauung

Frühwarnsystem vor Binnenhochwasser für die Freie und Hansestadt Hamburg

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Anfälligkeit der kleinen Gewässer auf Störungen durch:

Verstopfte Durchlässe

Frühwarnsystem vor Binnenhochwasser für die Freie und Hansestadt Hamburg

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Zwischen 14.00 und 14.30 Uhr zunächst im Bereich Wannsee, dann auf Lichterfelde bis Mariendorf übergreifende Gewitter mit Orkanböen, Hagel möglich, auch ergiebiger Regen.

Orkanböen Gewitter

OrkanböenOrkanböen

UNWETTERWARNUNG für das Land Hamburg

gültig von: Dienstag, 18.05.04, 16:00 Uhr bis: Dienstag, 18.05.04, 20:00 Uhr

ausgegeben vom Deutschen Wetterdienst am: Dienstag, 18.05.04, 14:30 Uhr

Am Nachmittag und Abend starke Gewitter mit schweren Sturmböen der Stärke 9 bis 10 Bft entsprechend 85 bis 100 km/h. Dabei örtlich Starkregen bis 40 l/m2.

DWD/RZ Hamburg

Systemzeit, 18.05.2004, 15:34:05

FeWISEingangsbildschirmmit Warnlage

Frühwarnsystem vor Binnenhochwasser für die Freie und Hansestadt Hamburg

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Derzeitige Referenzpegelzur Einstufung des Wasserstandes

Einbinden der Wasserstände in das Frühwarnsystem

Frühwarnsystem vor Binnenhochwasser für die Freie und Hansestadt Hamburg

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Warncode Wetter Warncode Gewässer ergibt Warnlevel für die Behörde

AAAA2

AAWW1

AWW0

WarnstufeGewässer

WUEXWUWWX

Warnstufe Wetter

W = Warnung A= Alarmierung

Entscheidungsmatrixzur Ausgabe von Warnungenund Alarmierungen

Frühwarnsystem vor Binnenhochwasser für die Freie und Hansestadt Hamburg

Wird gerade erstellt

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Beispiel Binnenhochwasserwarnung: Hamburg

Ergebnisse: Fazit und Projektresultate

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Projekt URBASFazit

Kapazität von Kanalisation und Gewässern ist begrenzt

Lösungsansätze: Wie kann Oberflächenwasser schadlos abgeführt

werden? Gibt es andere Speicherräume? Wie können Schäden verringert werden? Wie kann gewarnt werden (zeitlicher Horizont,

Mengen,...)? Können bauliche Maßnahmen an Gebäuden / in der

Geländetopografie helfen? Geländekauf Versicherungen

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Projekt URBASErgebnisse

Datenbank von Sturzfluten in Deutschland Fallstudien in 15 Kommunen

Untersuchungen zu Warnsystemen Fließwegsimulation (2D, GIS-Ansätze) Schadenaufnahmen Klimauntersuchungen / Radarstatistiken Niederschlagsanalyse und Darstellung

Verbesserung von KONRAD Ansätze zu deutschlandweiter Gefahrenkarte Web-basierte Hinweise für Kommunen und

Bauherren Projektabschluss im Sommer 2008 / Bericht Ende

2008

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Urbane Sturzfluten

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

http://www.urbanesturzfluten.dehttp://www.hydrometeo.de

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Emissions-

szenariosGlobale Klima-

sensitivität

Regionale Szenarios

Bandbreite möglicher

Folgen

Bandbreite der Hauptunsicherheiten bei der Klimafolgenabschätzung

(„uncertainty explosion”). Quelle: R. N. Jones

Quelle: Kundzewicz et al., 2007

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Wissenschaftler müssen Unsicherheiten kommunizieren. Wenn sie das tun, folgern Nicht-

Wissenschaftler häufig, dass kein Handlungsdruck besteht, weil die

Unsicherheiten so groß sind. Entscheidungsträger sehen dabei oft nicht die Nützlichkeit dieser

Information.

(R. N. Jones)

Quelle: Kundzewicz et al., 2007

Wichtig ist, sich verschiedene möglicheEntscheidungswege offen zu halten, egal welches Szenario später eintrifft

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Hochwasserschutz und -management verändern entweder das Hochwasser, die Schadensempfindlichkeit oder die Hochwasserfolgen.

Schutz[Absoluter Schutz existiert nicht]

Accommodate[„Leben mit dem Hochwasser“, Lernen von

Ereignissen]

Rückzug[Landkauf in überschwemmungsgefährdeten

Gebieten]

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Examples of measures: structural/technical protection measures - dikes, relief channels, enhanced water storage; watershed management (“keep water where it falls” and reduce surface runoff and erosion), or increase of system resistance: flood forecasting and warning; regulation through planning, legislation and zoning; flood insurance; relocation of population living in flood-risk areas; flood proofing on location.