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Aus der Klinik für Dermatologie und Allergologie im St. Josef Hospital Bochum - Universitätsklinik - der Ruhr-Universität Bochum Direktor: Prof. Dr. med. P. Altmeyer Trageverhalten, Nebenwirkungen und Lebensqualität von Patienten mit chronischer venöser Insuffizienz unter Kompressionstherapie > 2 Wochen Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Medizin einer Hohen Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum vorgelegt von Friederike Murmann aus Hannover 2011

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Aus der

Klinik für Dermatologie und Allergologie

im St. Josef Hospital Bochum

- Universitätsklinik -

der Ruhr-Universität Bochum

Direktor: Prof. Dr. med. P. Altmeyer

Trageverhalten, Nebenwirkungen und Lebensqualität von Patienten mit chronischer

venöser Insuffizienz unter Kompressionstherapie > 2 Wochen

Inaugural-Dissertation

zur

Erlangung des Doktorgrades der Medizin

einer

Hohen Medizinischen Fakultät

der Ruhr-Universität Bochum

vorgelegt von

Friederike Murmann

aus Hannover

2011

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Dekan: Prof. Dr. med. K. Überla Referent: Prof. Dr. med. M. Stücker Korreferent: Professeur honoraire PD Dr. med. A. K. St. El Gammal Tag der Mündlichen Prüfung: 20.11.2012

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Abstract

Murmann

Friederike

Trageverhalten, Nebenwirkungen und Lebensqualität von Patienten mit chronischer venöser Insuffizienz unter Kom-

pressionstherapie > 2 Wochen

Problem: Die Kompressionstherapie gilt als eine der wichtigsten Therapiesäulen der chronisch venösen Insuffizienz

(CVI). Trotz vieler Studien zu deren Nutzen fehlen Aussagen unter Alltagsbedingungen, die Patientensicht sowie der

Einfluss der Kompressionstherapie auf die Lebensqualität. Der Therapieerfolg hängt hierbei besonders von der

Compliance der Patienten ab. Die Studie hatte das Ziel, Probleme im Umgang mit der Kompressionstherapie

herauszuarbeiten sowie Einflussfaktoren (Alter, BMI, Geschlecht, Strumpflänge, Indikation) zu definieren.

Methode: Anhand eines Fragebogens führte ich mit 200 konsekutiven, phlebologischen (C2-C6) Patienten mit einer

Kompressionstherapie > 2 Wochen eine Umfrage zur Kompressionstherapie durch. Ich wertete 110 beantwortete

Fragebögen (Rücklaufquote 55%) aus. Neben dem Gesamtkollektiv verglich ich verschiedene Subgruppen (Alter, BMI,

Geschlecht, Strumpflänge, Indikation).

Ergebnis: 29,1% der Patienten beschrieben die Kompressionstherapie als “angenehm”. 37,3% gaben unter der Therapie

eine Verbesserung ihrer Beschwerden sowie leichtere Beine an. Die Tragezeit belief sich bei den meisten Patienten

(51,8%) auf 6-12 h/Tag. Als häufigste Nebenwirkungen galten Hauttrockenheit (58,5%), Juckreiz (32,7%), Rutschen

(29,1%) und Einschnüren (24,5%). Signifikante Unterschiede im Hinblick auf die Lebensqualität bestanden vor allem in

den Kategorien Alter, BMI und den Ulcus cruris. Ein hervorzuhebender Einfluss des Geschlechtes, der Strumpflänge oder

Indikation (Sklerosierungstherapie/Operation) zeigte sich nicht.

Diskussion: Meine Patientendaten bestätigen die Korrelation der Prävalenz der chronisch venösen Insuffizienz (CVI) mit

dem Alter, BMI und weiblichem Geschlecht. Trotz des langwierigen, oftmals therapieresistenten Verlaufs und zahlrei-

cher unangenehmer Nebenwirkungen, bestand bei den Patienten im Hinblick auf die Notwendigkeit der Kompressions-

therapie eine große Akzeptanz und Compliance. Verbesserungsmöglichkeiten sollten Reduktion der Nebenwirkungen

(Pflegemaßnahmen, Anpassung) beinhalten sowie gerade bei lebenslanger Therapie eine detaillierte Aufklärung und

Therapiebegleitung sein. Schwierigkeiten beim Anziehen der Kompressionsstrümpfe belasteten ältere und adipöse

Menschen, die in Zukunft mit hohen Kosten durch benötigte Pflegedienste einhergehen könnten.

Die Lebensqualität wurde insgesamt als gut eingeschätzt. Eine schlechtere Lebensqualität bestand besonders aufgrund

des fortgeschrittenen Stadiums (Ulcus cruris) und langer Tragedauer, der zugrunde liegenden Indikation für die

Kompressionstherapie, dem Alter, des Gewichts und den mutmaßlichen persönlichen Gewohnheiten und offensichtlich

weniger von Strumpflänge und Geschlecht. Des Weiteren wurden wahrscheinlich auch aufgrund der Komorbiditäten bei

den Subgruppen Alter, BMI und Ulcus cruris vermehrt Beschwerden im Alltag und Ängste in Bezug auf die Zukunft und

Krankheit geäußert. Während ältere Menschen besonders ihre Lebensqualität schlechter einschätzten, wurde bei

adipösen vor allem die schlechte Gesundheit beklagt. Der Therapiebeginn war bei Frauen früher, Männer zeigten

hingegen fortgeschrittene Stadien. Die Patienten in der Ulcus cruris Gruppe schnitten in allen Kategorien schlechter ab

als andere Subgruppen, hatten aber doch die Hoffnung im Hinblick auf ihre Behandlung noch nicht verloren.

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Meiner Großtante „Tante Inge“ gewidmet

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Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung 8

1.1 Definition der CVI 8

1.2 Epidemiologie und sozioökonomische Bedeutung der CVI 9

1.3 Pathophysiologie der CVI 10

1.4 Klassifikation der CVI 11

1.5 Therapie der CVI 12

1.6 Wirkungsweise der Kompressionstherapie 13

1.7 Techniken der Kompressionstherapie 14

1.8 Lebensqualität 17

1.8.1 Historischer Überblick 17

1.8.2. Definition des Begriffs Lebensqualität 18

1.8.3. Erfassung der Lebensqualität 20

2 Zielsetzung 21

3 Methodik 22

3.1 Patienten 22

3.2 Methoden 22

3.3 Ethik 24

3.4 Statistik 24

4 Hauptteil mit Darstellung der Ergebnisse 25

4.1 Gesamtkollektiv 25

4.1.1 Basisdaten 25

4.1.2 Kompressionstherapie 25

4.1.3 Nebenwirkungen 26

4.1.4 Lebensqualität 26

4.2 Alter 29

4.2.1 Patienten ≥ 60 Jahre 29

4.2.1.1 Basisdaten 29

4.2.1.2 Kompressionstherapie 29

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- 2 -

4.2.1.3 Nebenwirkungen 29

4.2.1.4 Lebensqualität 30

4.2.2 Patienten < 60 Jahre 31

4.2.2.1 Basisdaten 31

4.2.2.2 Kompressionstherapie 31

4.2.2.3 Nebenwirkungen 32

4.2.2.4 Lebensqualität 32

4.2.3 Vergleich 33

4.2.3.1 Basisdaten 33

4.2.3.2 Kompressionstherapie 33

4.2.3.3 Nebenwirkungen 34

4.2.3.4 Lebensqualität 34

4.3 BMI 39

4.3.1 Patienten BMI ≥ 25 kg/m² 39

4.3.1.1 Basisdaten 39

4.3.1.2 Kompressionstherapie 39

4.3.1.3 Nebenwirkungen 40

4.3.1.4 Lebensqualität 40

4.3.2 Patienten BMI < 25 kg/m² 41

4.3.2.1 Basisdaten 41

4.3.2.2 Kompressionstherapie 41

4.3.2.3 Nebenwirkungen 42

4.3.2.4 Lebensqualität 42

4.3.3 Vergleich 43

4.3.3.1 Basisdaten 43

4.3.3.2 Kompressionstherapie 43

4.3.3.3 Nebenwirkungen 44

4.3.3.4 Lebensqualität 44

4.4 Geschlecht 48

4.4.1 Männer 48

4.4.1.1 Basisdaten 48

4.4.1.2 Kompressionstherapie 48

4.4.1.3 Nebenwirkungen 48

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4.4.1.4 Lebensqualität 49

4.4.2 Frauen 50

4.4.2.1 Basisdaten 50

4.4.2.2 Kompressionstherapie 50

4.4.2.3 Nebenwirkungen 50

4.4.2.4 Lebensqualität 51

4.4.3 Vergleich 52

4.4.3.1 Basisdaten 52

4.4.3.2 Kompressionstherapie 52

4.4.3.3 Nebenwirkungen 52

4.4.3.4 Lebensqualität 53

4.5 Strumpflänge 56

4.5.1 MCS II AD 56

4.5.1.1 Basisdaten 56

4.5.1.2 Kompressionstherapie 56

4.5.1.3 Nebenwirkungen 56

4.5.1.4 Lebensqualität 57

4.5.2 MCS II AG 58

4.5.2.1 Basisdaten 58

4.5.2.2 Kompressionstherapie 58

4.5.2.3 Nebenwirkungen 58

4.5.2.4 Lebensqualität 59

4.5.3 Vergleich 60

4.5.3.1 Basisdaten 60

4.5.3.2 Kompressionstherapie 60

4.5.3.3 Nebenwirkungen 60

4.5.3.4 Lebensqualität 60

4.6 Indikation 64

4.6.1 Varizenoperation 64

4.6.1.1 Basisdaten 64

4.6.1.2 Kompressionstherapie 64

4.6.1.3 Nebenwirkungen 64

4.6.1.4 Lebensqualität 65

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4.6.2 Sklerosierungstherapie 66

4.6.2.1 Basisdaten 66

4.6.2.2 Kompressionstherapie 66

4.6.2.3 Nebenwirkungen 66

4.6.2.4 Lebensqualität 67

4.6.3 Ulcus cruris 68

4.6.3.1 Basisdaten 68

4.6.3.2 Kompressionstherapie 68

4.6.3.3 Nebenwirkungen 68

4.6.3.4 Lebensqualität 69

4.6.4 Vergleich 70

4.6.4.1 Basisdaten 70

4.6.4.2 Kompressionstherapie 70

4.6.4.3 Nebenwirkungen 71

4.6.4.4 Lebensqualität 71

5 Diskussion 75

5.1 Gesamtkollektiv 75

5.2 Alter 82

5.3 BMI 89

5.4 Geschlecht 95 95

5.5 Strumpflänge 98

5.6 Indikation 102

6 Zusammenfassung 110

7 Literaturverzeichnis 112

8 Anhang 121

9 Danksagung

10 Lebenslauf

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Abkürzungsverzeichnis

AIK Apparative intermittierende Kompression

BMI Body Mass Index

BRD Bundesrepublik Deutschland

CVI Chronisch venöse Insuffizienz

KT Kompressionstherapie

LQ Lebensqualität

MCS Medizinischer Kompressionsstrumpf

PKV Phlebologischer Kompressionsverband

TBVT Tiefe Beinvenenthrombose

TLQ-CVI Tübinger Fragebogen zur Erfassung der Lebensqualität bei chronisch venöser

Insuffizienz

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Tabellenverzeichnis

Tab. 1: modifizierte Stadieneinteilung der CVI nach Widmer und Marshall 11

Tab. 2: Klinische Klassifikation (C) nach CEAP-Einteilung 12

Tab. 3: Fesseldruckwerte der Kompressionsklassen in der BRD 15

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Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Standardlängen der Kompressionsstrümpfe 16

Abb. 2: Ausschnitt aus dem Fragebogen 23

Abb. 3: Gesamtkollektiv: Bewertung der einzelnen Kategorien des TLQ-CVI 26

Abb. 4: Gesamtkollektiv: Intensität der Beschwerden an den Beinen 27

Abb. 5: Gesamtkollektiv: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 27

Abb. 6: Gesamtkollektiv: Intensität der Ängste und Sorgen 28

Abb. 7: Alter: Bewertung der einzelnen Kategorien des TLQ-CVI 35

Abb. 8: Alter: Intensität der Beschwerden an den Beinen 36

Abb. 9: Alter: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 37

Abb. 10: Alter: Intensität der Ängste und Sorgen 38

Abb. 11: BMI: Bewertung der einzelnen Kategorien des TLQ-CVI 44

Abb. 12: BMI: Intensität der Beschwerden an den Beinen 45

Abb. 13: BMI: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 46

Abb. 14: BMI: Intensität der Ängste und Sorgen 46

Abb. 15: Geschlecht: Bewertung der einzelnen Kategorien des TLQ-CVI 53

Abb. 16: Geschlecht: Intensität der Beschwerden an den Beinen 54

Abb. 17: Geschlecht: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 55

Abb. 18: Geschlecht: Intensität der Ängste und Sorgen 55

Abb. 19: Strumpflänge: Bewertung der einzelnen Kategorien des TLQ-CVI 61

Abb. 20: Strumpflänge: Intensität der Beschwerden an den Beinen 62

Abb. 21: Strumpflänge: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 62

Abb. 22: Strumpflänge: Intensität der Ängste und Sorgen 63

Abb. 23: Indikation: Bewertung der einzelnen Kategorien des TLQ-CVI 71

Abb. 24: Indikation: Intensität der Beschwerden an den Beinen 72

Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73

Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen 74

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1 Einleitung

1.1 Definition der CVI

Die chronisch venöse Insuffizienz (CVI) bezeichnet eine pathologische Situation, bei der es

aufgrund von Veränderungen der Venen zu einer Störung des venösen Rücktransports aus

den superfiziellen und tiefen Venen kommt (Pschyrembel, 2004). Dieser Rückstau leitet

sich bis in die Venolen und Kapillaren fort und wirkt sich schließlich auf den Stoffwechsel

des Gewebes aus (Hach et al., 2000).

Es wird eine primäre von einer sekundären Form unterschieden. Erstere ist durch

hereditäre Veränderungen der Venenwand bedingt. Durch eine Schwäche des

Bindegewebes und damit der Venenwand kommt es zur Erweiterung und Aussackung der

Gefäße und letztendlich zur Schlußunfähigkeit der Venenklappen. Dies führt zu einem

Pendelfluss zwischen den Klappen, es entsteht ein venöser Reflux entgegen der

physiologischen Flussrichtung in Privatkreisläufen. Die Insuffizienz der Venenklappen des

oberflächlichen Venensystems ist die häufigste Form der CVI.

Als weitere Ursachen kommen Klappenagenesie oder Hypoplasie, vererbte

Schlussunfähigkeit der Venenklappen, Degeneration oder Angiodysplasien in Frage (Rabe,

2003a, Marshall and Loew, 2003).

Die sekundäre Form stellt einen Folgezustand anderer Störungen der venösen

Hämodynamik dar, bei der der Abfluss der Venen behindert wird. Oftmals wird die

Schädigung der Venenklappen durch eine tiefe Beinvenenthrombose verursacht, die ein

postthrombotisches Syndrom, eine Phlebothrombose oder Venenklappenschädigung zur

Folge hat, seltener spielen mechanische oder venenverdrängende Prozesse durch

Verletzungen und Tumore eine Rolle (Rabe, 2003a).

Die Ursache der klinischen Symptomatik kann sowohl im oberflächlichen als auch im

tiefen Anteil des Beinvenensystems liegen.

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1.2 Epidemiologie und sozioökonomische Bedeutung der CVI

Aufgrund ihrer in älteren und aktuell immer wieder bestätigten hohen Prävalenz und der

altersassoziierten Zunahme stellen chronische Venenerkrankungen ein kostenintensives

und die Lebensqualität der Patienten beeinträchtigendes Problem dar (Taute, 2010, Fi-

scher, 1981, Wienert and Willer, 1992).

In der Bonner Venenstudie waren bei 31,3% der Patienten Venenerkrankungen im

Stadium CEAP C2-C6 nachweisbar. 56,4% der Probanden litten in den letzten vier Wochen

unter Beinbeschwerden. Nur 9,6% der Probanden wiesen keine Venenveränderungen auf.

Im Vergleich zur Tübinger Studie von 1979 kamen schwere Ausprägungen der CVI (C5 /C6)

deutlich seltener vor (Rabe et al., 2003b).

Unterschiedliche Meinungen und widersprüchliche Daten gibt es über weitere

Risikofaktoren für die CVI. Darunter werden das weibliche Geschlecht, erbliche

Disposition, Übergewicht, Anzahl der Schwangerschaften sowie stehende Berufsausübung

diskutiert (Marshall and Loew, 2003).

Die direkten und indirekten Kosten, die durch chronische Venenerkrankungen entstehen,

sind erheblich.

In westeuropäischen Ländern belaufen sich die direkten Kosten durch CVI auf 600-900

Millionen Euro, dies macht 1-2% der gesamten Gesundheitsausgaben aus. In den USA

werden dafür sogar 2,5 Milliarden Euro verwendet. (Rabe and Pannier, 2009a, Rabe,

2009b).

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1.3 Pathophysiologie der CVI

Zu den Funktionen des Venensystems gehören Bluttransport, Blutspeicherung und

Thermoregulation (Marshall and Loew, 2003).

Mehrere wichtige Mechanismen sichern den Rücktransport des Blutes zum Herzen: der

atemabhängige negative Thoraxdruck, die Muskel- und Gelenkpumpe, der

Ventilebenenmechanismus des Herzens sowie die Funktion der Venenklappen (Rabe,

2003a).

Die Venenklappen verhindern den retrograden Reflux des Blutes in die oberflächlichen

Venen. Die Dichte der Klappen nimmt nach distal zu und im Laufe des Lebens ab. Im Alter

von 70 Jahren haben sich bereits 81% der Klappen zurückgebildet (Rabe, 2003a).

Pathophysiologische Grundlage der CVI ist die ambulatorisch venöse und kapilläre

Hypertonie durch Insuffizienz der Venenklappenmechanismen oder der zusätzlichen

Pumpmechanismen. Der Venendruck beträgt im Stehen 80-100 mmHg. Im Gehen wird

das Blut durch die Muskelpumpe in Richtung Herz transportiert, das Volumen im Fuß wird

vermindert und der Druck fällt bei funktionstüchtigen Klappen auf 10-20 mmHg (Rabe,

2003a).

Bei Insuffizienz der Klappen oder der Muskelpumpe fehlt dieser Druckabfall. Es kommt zur

ambulatorischen venösen Hypertonie. Durch den über längere Zeit erhöhten kapillären

Blutdruck kommt es nach der Starling-Gleichung zur vermehrten Filtration und somit zur

Ödembildung. Des Weiteren werden neutrophile Granulozyten aktiviert. Zytokine,

sauerstofffreie Radikale, proteolytische Enzyme und thrombozytenaktivierende Faktoren

führen durch Endothelschädigung und kapillare Verschlüsse zu einer erhöhten

Permeabilität ins extravasale Gewebe (Rabe, 2003a). Der Durchtritt von Erythrozyten und

Proteinen verursacht eine perikapillare Fibrose und chronische Entzündungsreaktion. Der

höchste Druck herrscht in der Region des Malleolus medialis, hier kommt es zu

Hautveränderungen wie Atrophie oder Pigmentation durch die Ablagerung des

extravasalen Hämoglobins. Die Folge ist eine starke Fragilität der Haut, die beim kleinsten

Trauma zum Ulcus cruris führen kann.

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1.4 Klassifikation der CVI

Eine Klassifikation der CVI im deutschsprachigen Raum wurde erstmals von Widmer im

Jahre 1981 vorgenommen (Widmer et al., 1981). Später wurde diese von Marshall

modifiziert (Marshall and Wüstenberg, 1994). Die Zuordnung in ein Stadium erfolgt

anhand der optischen Veränderungen der Haut.

Tab. 1: modifizierte Stadieneinteilung der CVI nach Widmer und Marshall (Marshall and

Loew, 2003)

CVI-Stadium Klinische Symptome

I Corona phlebectatica paraplantaris, Phlebödem

II Zusätzlich trophische Störungen mit Ausnahme des Ulcus cruris

(z.B. Pigmentveränderungen, Dermatoliposklerose, Atrophie blanche)

IIIa Abgeheiltes Ulcus cruris venosum

IIIb Florides Ulcus cruris venosum

Die internationale CEAP-Klassifikation, die vor allem in wissenschaftlichen Studien und

spezialisierten Zentren verwendet wird, setzt sich aus den klinischen Zeichen (C), der Ätio-

logie (E), der anatomischen Lage (A) und der Pathophysiologie (P) zusammen. Die Ätiolo-

gie (EC = kongenital, EP = primär, ES = sekundär) ergibt sich vor allem aus der Anamnese,

die anatomische Lokalisation (AS = oberflächliches, AD = tiefes Venensystem, AP = Vv.

perforantes) und Pathophysiologie (PR = Reflux, PO = Obstruktion) können z.B. durch eine

Duplexuntersuchung bestimmt werden. Die klinische Klassifikation C0 – 6 basiert auf den

klinischen Symptomen der chronischen venösen Insuffizienz (Rabe, 2003a).

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Tab. 2: Klinische Klassifikation (C) nach CEAP-Einteilung (Rabe, 2003a)

Klasse Klinische Symptome

0 Keine sicht- oder tastbaren Zeichen einer Venenerkrankung

1 Teleangiektasien, retikuläre Varizen

2 Varizen

3 Ödem ohne Hautveränderungen

4 Hautveränderungen (Pigmentierung, venöses Ekzem, Lipodermatosklerose)

5 Hautveränderungen mit abgeheiltem Ulcus

6 Hautveränderungen mit floridem Ulcus

1.5 Therapie der CVI

Zur Therapie der CVI stehen konservative, interventionelle und operative Verfahren zur

Verfügung.

1) Konservative Therapie:

Konservative Basis ist die Kompressionstherapie. Diese wird im Abschnitt 1.6 / 1.7

genauer erläutert.

Des Weiteren spielt die physikalische Therapie eine große Rolle. Diese umfasst ein

intensives kontrolliertes Gehtraining, krankengymnastische Mobilisierung sowie manuelle

Lymphdrainage (Kluess et al., 2006).

2) Medikamentöse Therapie:

Eine systemische medikamentöse Therapie ist besonders dann indiziert, wenn

physikalische Maßnahmen nicht den erwünschten Erfolg gebracht haben.

Neben Antikoagulation, thrombolythischen Medikamenten und Antiphlogistika zur akuten

Therapie kommen Diuretika (Thiazide), venentonisierende Pharmaka (Dehydroergotamin)

und Ödemprotektiva zur Anwendung (Reich et al., 2006).

3) Interventionelle Therapie:

Zur interventionellen Therapie gehören die Sklerosierungstherapie und die endoluminalen

thermischen Therapien.

3a) Sklerosierungstherapie:

Durch die Injektion eines Verödungsmittels (Polidocanol, Sotradecol) in die intra- oder

subkutane Varize kommt es zur Endothelschädigung mit Thrombusbildung und

Umwandlung der Vene in einen fibrösen, nicht rekanalisierbaren Narbenstrang. In

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flüssiger Form wird diese vor allem zur Behandlung von Besenreisern und retikulären

Varizen angewendet, bei größeren Varizen wird die Schaumsklerosierung vorgenommen

(Rabe et al, 2007).

3b) Endoluminale Therapie:

Diese minimal-invasive Methode mit geringen Nebenwirkungen stellt eine Alternative zur

Operation bei Stamm-und Seitenastvarizen dar. Die endoluminale Applikation von Laser

oder Radiofrequenztherapie führt durch Schädigung der Gefäßwand zur Obliteration des

Lumens der Vene (Kluess et al. 2006).

4) Operative Therapie:

Ziel einer Operation ist die Ausschaltung insuffizienter Abschnitte der epifaszialen Venen

und deren transfaszialer Verbindung zum tiefen Venensystem. Man unterscheidet

Krossektomie, verschiedenen Methoden der Stammvenenresektion, Exhairese der

Seitenäste und Ausschaltung der Vv. perforantes. Des Weiteren steht die Rekonstruktion

und Transplantation von Venenklappen im tiefen Venensystem, die Faszienchirurgie und

das Ulkus-Debridement bei trophischen Störungen zur Verfügung (Rabe, 2003a).

1.6 Wirkungsweise der Kompressionstherapie

Obwohl die Kompressionstherapie die Basis der konservativen Behandlung von

Venenerkrankungen darstellt und schon seit Jahrtausenden verwendet wird, sind die

genauen Wirkmechanismen noch relativ unklar (Partsch, 2003).

Die externe Kompression erhöht den Druck im Gewebe und führt so nach der Starling-

Gleichung zu einer verminderten Filtration und Verstärkung der Reabsorption aus dem

Gewebe. Dadurch wird das Ödem verringert und diesem bei kontinuierlicher Anwendung

vorgebeugt. Hierbei werden die oberflächlichen Strukturen stärker komprimiert als die

tiefer liegenden, neben den Venen aber auch Arterien und Lymphgefäße (Partsch, 2003).

Das erhöhte Blutvolumen, welches sich durch den Reflux in der unteren Extremität

angesammelt hat, fließt durch die externe Kompression wieder orthograd in Richtung

Herz (Rabe, 2003a). Beim Sitzen kommt es unter CVI im Vergleich zum Liegen zu einer

Volumenzunahme in den Beinen von 170%, beim Gehen um 140%. Bei Anwendung der

Kompressionstherapie wird dieses Volumen erheblich vermindert, im Sitzen liegt die

Volumenzunahme dann bei 80%, im Gehen bei 100% (Wuppermann, 1986).

Zusätzlich wird der Durchmesser der großen Venen verringert, dies bedingt wiederum

eine Erhöhung der Flussgeschwindigkeit, was die Thrombusbildung verhindert. Auch der

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Blutfluss in der Mikrozirkulation wird beschleunigt, dies begünstigt die Ablösung der

Leukozyten vom Endothel und deren Adhäsion, die Reabsorption wird verstärkt.

Außerdem scheint die externe Kompression Wirkungen auf lokale Entzündungsreaktionen

in der Venenwand zu haben (Partsch, 2003).

Neuste Studien zeigen mithilfe der konfokalen Laser-Scanning-Mikroskopie erstmalig in

vivo und auf zellulärer Ebene die positiven Effekte der Kompressionstherapie. Dabei

bestätigte sich die Verbesserung der kutanen Mikrozirkulation, die Abnahme der

Entzündungsaktivität und die Reversibilität der Hautveränderungen durch vierwöchiges

Tragen der Kompressionstherapie (Altintas et al., 2011).

Auch der Lymphtransport kann sich unter Kompressionstherapie verbessern,

morphologische Veränderungen der Lymphgefäße bilden sich zurück (Partsch, 2003). Des

Weiteren wird die Funktion der Muskel- und Gelenkpumpe verbessert.

1.7 Techniken der Kompressionstherapie

Die medizinische Kompressionstherapie (KT) ist Grundlage der konservativen Therapie bei

CVI und kann als Monotherapie oder in Kombination mit anderen Verfahren angewendet

werden. Die Kompressionstherapie wird mit dem phlebologischen Kompressionsverband

(PKV), dem medizinischen Kompressionsstrumpf (MCS) und der apparativen

intermittierenden Kompression (AiK) durchgeführt.

Unterschieden werden ein Ruhe- und Arbeitsdruck. Der Ruhedruck ist der Druck, den der

Strumpf oder die Binde in Ruhe auf das Bein ausübt. Der Arbeitsdruck ist jener, der bei

Muskelarbeit des Beines der Ausdehnung entgegenwirkt (Nüllen and Noppeney, 2011).

Ziel der Kompressionstherapie ist die Senkung der ambulatorisch venösen Hypertonie,

was besonders durch hohe Arbeitsdrücke in Kombination mit Bewegung erreicht wird. Der

Arbeitsdruck ist umso grösser je geringer die Elastizität des Materials ist (Rabe, 2003a).

a) Der Medizinische Kompressionsstrumpf (MCS)

Der MCS wird zur Langzeitbehandlung von venösen und lymphologischen Erkrankungen

eingesetzt. Bei der CVI Stadium I-III, deren Ursachen (Varikose, Thrombose etc.), diversen

Ödemen und Angiodysplasien hat der MCS die Aufgabe den durch Kompressionsverbände

kompensierten Zustand aufrecht zu erhalten. Zeitlich begrenzt wird die Kompression bei

der Thromboseprophylaxe, in der Schwangerschaft, nach Verödungstherapie oder

Varizenchirurgie angewandt (Grotewohl, 2002).

Page 19: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 15 -

Die Kompressionstherapie übt dabei nicht nur Druck auf das venöse, sondern auch auf das

arterielle System und das umliegende Gewebe aus. Als absolute Kontraindikationen gelten

deshalb eine fortgeschrittene periphere arterielle Verschlußkrankheit, die dekompensierte

Herzinsuffizienz, die septische Phlebitis sowie Phlegmasia coerulea dolens (Rabe, 2003a).

Man unterscheidet in Deutschland vier Kompressionsklassen, die sich in ihrem Ruhedruck

auf den Fesselbereich des Beins unterscheiden. Der Druck des MCS fällt von distal nach

proximal ab. Komprimierende Eigenschaften sind durch die eingearbeiteten elastischen

Fäden gegeben (Rabe, 2003a).

Tab. 3: Fesseldruckwerte der Kompressionsklassen in der BRD (nach Rabe, 2003a)

Klasse Intensität Kompression (mmHg)

I leicht 18 - 21

II mittel 23 - 32

III kräftig 34 - 46

IV sehr kräftig ≥ 49

Welche Kompressionsklasse notwendig ist, hängt vom Krankheitsbild und dem klinischen

Befund ab. Ziel ist, den ödem- und beschwerdefreien Zustand zu erhalten. Bei

Veränderungen im oberflächlichen Venensystem sind Kompressionsstrümpfe der Klasse II

meist ausreichend, Veränderungen in den tiefen Venen sollten mit der Klasse II-III

therapiert werden. Das Lymphödem stellt eine Indikation zur Verwendung der

Kompressionsstrümpfe der Klasse IV dar, hingegen werden zur Prophylaxe der

Schwangerschaftsvarikose nur Strümpfe der Klasse I benötigt (Grotewohl, 2002). Dabei

erfolgt jedoch keine feste Zuordnung, vielmehr spielen auch individuelle Faktoren eine

Rolle (Wienert at al., 2006).

Neben den Kompressionsklassen unterscheidet man auch verschiedene Längen der

Strümpfe (Rabe, 2003a). Hierbei werden vor allem die Länge AD, AG sowie die

Strumpfhose AT angewendet.

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Abb. 1: Standardlängen der Kompressionsstrümpfe (ofa Bamberg, 2011)

Die Länge der Strümpfe ist von der Lokalisation der Venenveränderung und dem Ziel der

Therapie abhängig. Da ein Ödem bei CVI meist im Bereich des Unterschenkels auftritt, ist

oftmals ein Unterschenkelkompressionsstrumpf ausreichend.

Daneben stehen Kompressionsstrümpfe in Serien- und Maßanfertigung zur Verfügung

(Grotewohl, 2002).

b) Der Kompressionsverband (PKV)

Der phlebologische Kompressionsverband ist ein Verband mit elastischen oder

unelastischen Binden, der mindestens ein großes Gelenk der Extremität umschließt.

Dieser kann als Wechselverband täglich neu oder als Dauerverband angelegt werden.

Man unterscheidet unelastische Binden, Kurzzug-, Mittelzug- und Langzugbinden.

Die CVI in dekompensiertem Zustand mit Ödem, Hautveränderungen und Ulcus cruris

stellt die Hauptindikation dar. Auch beim lymphologischen oder akuten phlebologischen

Erkrankungen wird der PKV zur Reduktion des Ödems eingesetzt.

Die Kontraindikationen gleichen denen des MCS (Rabe, 2003a).

c) Die apparative intermittierende Kompressionstherapie (AIK)

Bei der apparativen intermittierenden Kompression werden pneumatische ein- oder

mehrkammerige Wechseldruckgeräte angewendet, die intermittierend über einen

definierten Zeitraum (meist 30-60 Minuten) einen von außen definierten Druck ausüben.

Besonders bei der Thromboseprohylaxe, den verschiedenen Ursachen eines Ödems und

beim Ulcus cruris wird die AIK verwendet (Rabe, 2003a).

Page 21: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

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1.8 Lebensqualität

Die Messung der Lebensqualität ist im Bereich der Medizin im Laufe der letzten

Jahrzehnte zunehmend wichtiger geworden. Anfangs wurde dies mit größter Skepsis

begutachtet, inzwischen wird die Lebensqualität international als Bewertungskriterium

akzeptiert (Bullinger, 2006). Die Zunahme von chronischen Erkrankungen in der

Bevölkerung erfordert eine langfristige und symptomorientierte Behandlung (Henke,

2006). Ziel der medizinischen Behandlung ist nicht mehr nur die Heilung von Krankheiten,

besonders wenn durch die Therapie weder Heilung noch eine Lebensverlängerung in

Aussicht gestellt werden kann, sondern die Linderung der Beschwerden und die

Verbesserung des subjektiven Befindens des Patienten (Bech, 1995, Rose, 2003). Dies ist

wichtig, um den Patienten zufriedenstellend zu behandeln und dadurch die Compliance zu

fördern.

Die Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität ist zur dritten Säule neben

Effektivität und Nebenwirkungen in der klinischen Forschung geworden (Bech, 1995).

Mit Hilfe der Lebensqualitätsforschung ist es möglich, die häufig gleichwertigen Therapien

nach weiteren Entscheidungskriterien zu differenzieren oder Therapien zu bewerten

(Köhler et al., 2001). Einen weiteren Grund für das Interesse an der

Lebensqualitätsforschung stellt der ökonomische Aspekt dar, Ziel ist es, den Patienten

möglichst effizient zu therapieren (Henke, 2006).

1.8.1 Historischer Überblick

1946 beschrieb die WHO Gesundheit nicht nur als Abwesenheit von Krankheit, sondern

als Zustand des körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens.

In einem medizinischen Journal wird der Begriff Quality of Life erstmals 1966 in einem

Editorial der Annals for Internal Medicine genannt, in welchem Elkinton bereits auf die

Notwendigkeit hinweist, der wissenschaftlichen Medizin einen Parameter zur Seite zu

stellen, der die psychosozialen Aspekte der ärztlichen Behandlung erfasst (Rose, 2003).

Die Entwicklung der Lebensqualität verlief im Wesentlichen in drei Phasen:

In den 70er Jahren versuchte man, die Definition und Messbarkeit der Lebensqualität zu

klären. Die zweite Phase in den 80er Jahren diente der Entwicklung von

Messinstrumenten. In den 90er Jahren stand die Anwendung der erprobten

Messinstrumente in klinischen, epidemiologischen und gesundheitsökonomischen

Page 22: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

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Studien im Mittelpunkt (Köhler et al., 2001).

Die zunehmende Bedeutung zeigt sich in der Zahl der Veröffentlichungen zum Thema

Lebensqualität. 1970 waren noch weniger als 50 Publikationen mit dem Schlagwort

„Quality of life“ in www.pubmed.com gelistet, 2010 ergab die Literaturrecherche mehr als

140000 Einträge.

Die Entwicklung und Popularität der Lebensqualitätsforschung geht parallel mit der

Entwicklung der Medizin in den westlichen Industrienationen, in denen die Behandlung

chronischer Erkrankungen in den letzten drei Jahrzehnten immer größeren Raum

einnimmt (Rose, 2003).

1.8.2 Definition des Begriffs Lebensqualität

Im Verlauf der letzten Jahre hat sich der Begriff Lebensqualität zu einem Modewort

entwickelt und wird im Alltag sehr häufig in verschiedensten Zusammenhängen

verwendet. Und trotzdem existiert bis jetzt keine einheitliche Definition dieses Begriffes

(Bullinger et al., 1995, Levine and Croog, 1984). Zweifelsfrei beinhaltet die Lebensqualität

aber für jedes Individuum positive Aspekte.

Laut Katz ist der Begriff Lebensqualität abstrakt und multidimensional, schwer zu

definieren und zu messen (Katz, 1987).

Gerade weil es sich bei der Lebensqualität um eine individuelle Größe handelt, bestehen

oftmals Zweifel gegenüber der Möglichkeit, die Lebensqualität zu definieren und greifbar

zu machen (Kilian, 1995).

Sie lässt sich oft nur aus der Perspektive des Individuums verstehen und macht eine

Verallgemeinerung des Begriffes schwer (McGee et al., 1991, Browne et al., 1994).

Die WHO definierte die Lebensqualität 1997 als „subjektive Wahrnehmung einer Person

über ihre Stellung im Leben in Relation zur Kultur und den Wertesystemen, in denen sie

lebt und in Bezug auf ihre Ziele, Erwartungen, Maßstäbe und Anliegen“.

„Es handelt sich um ein breites Konzept, das in komplexer Weise beeinflusst wird durch

die körperliche Gesundheit einer Person, den psychischen Zustand, die sozialen

Beziehungen, die persönlichen Überzeugungen und ihre Stellung zu den

hervorstechenden Eigenschaften der Umwelt“.

Nach dieser Definition wird Lebensqualität als ein multidimensionales Konstrukt

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verstanden, das physische, psychische und soziale sowie ökonomische Aspekte unter dem

Gesichtspunkt subjektiv erlebten Wohlbefindens und Funktionsfähigkeit zusammenfasst

(Renneberg and Lippke, 2006).

Hierbei ist zu beachten, dass die Lebensqualität von den Patienten nach Möglichkeit selbst

beurteilt werden sollte. Ebenfalls zur Lebensqualität zählt der Grad an Übereinstimmung

zwischen erwünschter und tatsächlicher Lebenssituation.

Die Lebensqualität kann nicht direkt erfasst werden, sondern nur in seinen Teilbereichen

abgebildet werden.

In der Medizin hat sich durch die Hinwendung zu nicht körperlichen, sondern zu

psychischen und sozialen Dimensionen von Gesundheit und Krankheit und deren

subjektiven Wahrnehmung, der Begriff als gesundheitsbezogene Lebensqualität etabliert

(Bullinger and Ravens-Sieberer, 1995). Dabei wird versucht zu verstehen, welchen Einfluss

die Erkrankung und Therapie auf das Leben und Verhalten des Patienten hat. Dieser ist

von dem Begriff der allgemeinen Lebensqualität zu unterscheiden.

Inzwischen sind viele Aspekte bekannt, die die Lebensqualität negativ beeinflussen

können: das geistige und soziale Wohlbefinden wird nicht nur durch psychosoziale

Probleme wie Angst, Depression, Stress, Senkung des Selbstwertgefühls und soziales

Isolationsgefühl beeinträchtigt, auch das körperliche Wohlbefinden beeinflusst die

seelische Gesundheit von Patienten (Argerakis, 1990, Andersen, 2002).

Härter weist darauf hin, dass das Erkennen und die entsprechende Behandlung

psychischer Störungen gerade bei körperlich Kranken besonders bedeutsam seien, da sich

diese Störungen negativ auf die Überlebenszeit, die Länge des Krankenhausaufenthaltes

sowie auf die Compliance auswirken können (Härter, 2000).

Die subjektiv erlebte Lebensqualität bei bestimmten Erkrankungen hat eine enorme

Bedeutung für die Compliance der Patienten und kann sich damit langfristig auch auf den

somatischen Verlauf zurückwirken (Testa and Simonson, 1996).

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1.8.3 Erfassung der Lebensqualität

Zur Erfassung der allgemeinen, gesundheitsbezogenen Lebensqualität haben sich in den

letzten Jahren mehrere Instrumente als nützlich erwiesen. In der Regel wird dies mit Hilfe

von standardisierten Fragebögen durchgeführt, welche vom Patienten selbst oder von

Untersuchern oder Familienangehörigen ausgefüllt werden (Augustin et al., 2000).

Besonders wichtig ist die Betonung der eigenen Sicht der Patienten (Bullinger, 1997).

Verschiedene Studien konnten zeigen, dass etwa bei Malignomen Außenstehende die

Lebensqualität des Patienten höher bewerten als die Patienten selbst (Bernheim et al.,

1987). Die Übereinstimmung der Einschätzung zwischen Arzt oder Familienangehörigen

und Patient ist gering. Fremdbeurteilung ist somit ein unzureichendes Maß für die

Lebensqualitätsbeurteilung des Patienten (Bernheim et al., 1987, Slevin et al., 1988).

Zur Durchführung der Tests zur Erfassung der Lebensqualität müssen die Testgütekriterien

Reliabilität, Validität, Objektivität und Sensitivität gewährleistet sein (Köhler et al., 2001).

International sowie national existiert inzwischen eine Reihe von gesundheitsbezogenen

Messinstrumenten, die in klinischen Studien eingesetzt werden. Insgesamt liegen derzeit

über 1.000 Instrumente zur Erfassung der Lebensqualität vor.

Dazu gehören z.B. European Organization for Research and Treatment of cancer (EORTC)

Quality of Life Questionnaire, der Nottingham Health Profile, der SF-36 sowie der Frage-

bogen Alltagsleben (ALLTAG) (Augustin et al., 2000).

In der Phlebologie, besonders für die chronische venöse Insuffizienz, gibt es nur wenige

etablierte Systeme zur Erfassung der Lebensqualität.

Der zunehmende Anteil älterer Patienten und damit fortgeschrittener Stadien der CVI

führen zu einer langfristigen Behandlungsbedürftigkeit und erfordern eine kritische Beur-

teilung der Wahl und Beurteilung von Therapien. Die Beeinträchtigung der Lebensqualität

bei Ulcus cruris wurde erstmals in der 90er Jahren erfasst (Lindholm et al., 1993).

Ein krankheitspezifisches Messinstrument stellt inzwischen der Tübinger Fragebogen zur

Messung der Lebensqualität bei CVI Patienten (TLQ-CVI) dar. Dabei handelt es sich um ein

reliables und valides Messinstrument mit sehr guten psychometrischen Messeigenschaf-

ten (Klyscz et al., 1998).

Des Weiteren wurde mit dem Fragebogen des Freiburger Life Quality Assessment – FLQA

eine weitere Möglichkeit zur Überprüfung der krankheitsspezifischen Lebensqualität bei

chronischer venöser Insuffizienz geschaffen (Augustin et al., 1999).

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- 21 -

2 Zielsetzung

Die Kompressionstherapie gilt unbestritten als eine der wichtigsten Säulen der Therapie in

der Phlebologie. Ihr Nutzen wurde in zahlreichen Studien unter Laborbedingungen

bestätigt. Jedoch gibt es bisher kaum Aussagen unter Alltagsbedingen und zur

Patientensicht. Besonders bei der Kompressionstherapie hängt der Therapieerfolg von der

Compliance der Patienten ab. Die Problemerkennung im Umgang mit der

Kompressionstherapie ist damit unerlässlich zur Verbesserung der Compliance.

Ziel meiner Untersuchung war es daher, mit Hilfe einer Patientenbefragung

herauszufinden, wie Patienten, die eine Kompressionstherapie über einen längeren

Zeitraum (mindestens > 2 Wochen) tragen, dieses Hilfsmittel in ihrem Alltag empfinden,

wo sie Probleme und Schwierigkeiten im Umgang mit der Kompressionstherapie sehen

und wie sehr sie sich durch die Kompressionstherapie in ihrer Lebensqualität

eingeschränkt fühlen. Weiterhin wollte ich klären, ob sich Unterschiede hinsichtlich des

Alters, BMIs, Geschlechts, der Indikation und des Strumpfmaßes ergeben.

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3 Material und Methoden

3.1 Patienten

Im Herbst und Winter 2008/2009 wurde von mir bei 200 konsekutiven Patienten im

Venenzentrum der Ruhr-Universität Bochum eine Umfrage zur Kompressionstherapie

durchgeführt. Teilnehmen konnten alle mindestens 18-jährigen, schriftlich einwilligenden

Patienten mit einer CVI im Stadium C2-C6 (CEAP-Klassifikation), die seit mindestens 2

Wochen eine Kompressionstherapie allein oder in Kombination mit anderen

phlebologischen Therapieverfahren anwendeten. Patienten mit einer kürzeren Tragezeit

wurden ausgeschlossen, um zu verhindern, dass mögliche Startschwierigkeiten im

Umgang mit der Kompression Einfluss auf das Ergebnis haben könnten.

Das Ausfüllen der Fragebögen erfolgte entweder im Venenzentrum oder zu Hause durch

den Patienten selbst, ggf. mit Unterstützung. Den Patienten wurde eine anonymisierte

Auswertung ohne Einfluss auf die weitere Behandlung im Venenzentrum garantiert.

3.2 Methoden

Die Patienten bekamen von mir einerseits einen Fragebogen ausgehändigt, der die Art der

aktuellen Kompressionstherapie, Handhabung sowie mögliche Nebenwirkungen abfragte

(Fragebogen im Anh.). Andrerseits erhielten sie einen in Anlehnung an den Tübinger

Fragebogen zur Erfassung der Lebensqualität von Patienten mit einer chronischen

venösen Insuffizienz (Klyscz et al., 1998) modifizierten Fragebogen (TLQ-CVI) zur

Bewertung ihrer Lebensqualität unter der laufenden Kompressionstherapie.

Im Vergleich zum Tübinger Fragebogen wurde die Zahl der Items von 57 auf 55 reduziert,

der Bereich der Bewertungsskalen (Range) der Items lag bei 5 bzw. 6 unterschiedlichen

Graden. Der Bewertungsbogen bestand aus 7 Themenbereichen mit insgesamt 55 Fragen.

Alle Items wurden fortlaufend nummeriert, also von 1 bis 55. Die Patienten sollten

zunächst eine subjektive Einschätzung ihrer Beschwerden im Alltag während den letzten 7

Tagen angeben. Auf einer ordinalen Skala sollten die Patienten zu jedem einzelnen

Symptom angeben, ob sie dieses überhaupt hatten oder wenn ja, wie stark sie darunter

litten (gar nicht, etwas, ziemlich, stark, sehr stark). Für die Auswertung wurde die Skala in

Zahlenwerte kodiert. Die Patienten, die aussagten diese Symptom nicht zu haben, wurden

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nicht in den Score miteinbezogen, „gar nicht“ erhielt den Wert 0, „sehr stark“ den Wert 4.

Da manche Patienten immer wieder Fragen ausließen, versah ich diese Fragen mit einem

x und berechnete sie nicht. Aus diesen kodierten Zahlenwerten errechnete ich

anschließend der Score des jeweiligen Kollektivs.

Hatte ich

nicht

Hatte ich in den letzten 7 Tagen und ich litt darunter

gar nicht etwas ziemlich stark sehr stark

müde Beine

Kodierung xxx 0 1 2 3 4

Abb. 2: Ausschnitt aus dem Fragebogen

Im nächsten Abschnitt sollten die Patienten verschiedene Aussagen für die letzten 7 Tage

beurteilen. Diese bezogen sich auf ihre Beschwerden, wie sie damit umgingen und

welchen Stellenwert diesen im Alltag zugeschrieben wurden. Auf einer visuellen

Analogskala konnten die Patienten eines der 5 Feldern markieren, das am ehesten ihren

Beschwerden und dem Umgang damit entsprach. Die linke Seite des Balkens stellte den

sehr guten Umgang mit den Beschwerden dar, auf der rechten Seite wurden die

Beschwerden als negativ eingeschätzt. Dies entsprach in der Kodierung den Zahlenwerten

0 („sehr gut“) bis 4 („sehr schlecht“).

In den Themenbereichen Funktionaler Status (9 Items) und Ängste und Sorgen (6 Items)

wurde genauso vorgegangen.

Der Themenbereich Befinden und Lebenszufriedenheit bestand aus 11 Items, auf einer

visuellen Analogskala wurden wie im vorherigen Bereich (links „sehr gut“, rechts „sehr

schlecht“) Einschätzungen über verschiedenen Bereiche des Lebens gegeben.

Anschließend sollten die Patienten ein Globalurteil über ihre Gesundheit und

Lebensqualität geben, ebenfalls unterteilt in „sehr gut“ (0) bis „sehr schlecht“ (4).

Im letzten Teil wurde durch 9 Items abgefragt, wie die Patienten verschiedene

Auswirkungen ihrer Krankheit erlebten. Dies konnte mit „gar nicht“ (0) bis „sehr stark“ (4)

beantwortet werden.

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- 24 -

3.3 Ethik

Das Studienprotokoll entspricht der Deklaration von Helsinki und wurde durch die

Ethikkommission der Ruhr-Universität Bochum positiv bewertet (Vote No. 3229-08).

3.4 Statistik

Das Studienkollektiv wertete ich zunächst insgesamt, dann in Subgruppenanalysen

deskriptiv aus.

Ein Vergleich der Subgruppen erfolgte mit Hilfe des t-tests (>10 samples), U-tests (<10

samples) und des Chi-Quadrat-Tests. In der Subgruppenanalyse zur Lebensqualität nach

Indikationen wurde zur Überprüfung der Signifikanz ANOVA angewendet. Ein p<0.05 galt

als statistisch signifikant.

Bei der statistischen Auswertung der Daten erhielt ich die kooperative Hilfe der Abteilung

für medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie der Ruhr-Universität Bochum.

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4 Hauptteil mit Darstellung der Ergebnisse

4.1 Gesamtkollektiv

Insgesamt wurden 110 der verteilten 200 Fragebögen ausgefüllt, zurückgegeben und von

mir ausgewertet. Die Rücklaufquote entsprach 55%. Sie lag damit deutlich über den

Erwartungen bei ähnlichen Studien. Hier ist in der Regel mit einem Rücklauf von 10-20%

zu rechnen (Porst, 2001).

Die Daten des allgemeinen Teils des Fragebogens habe ich im Anhang zusammen gefasst.

4.1.1 Basisdaten

Das Gesamtkollektiv umfasste 110 Patienten (65,5% Frauen, 34,5% Männer) mit einem

mittleren Alter von 58,83 ± 13,56 Jahren. Am häufigsten waren darunter Patienten

zwischen 60-69 Jahren zu finden (28,2%), gefolgt von der Altersgruppe 50-59 Jahre

(21,8%) und den 70-79-jährigen (19,1%). Jüngere Patienten waren deutlich seltener unter

den Probanden vertreten (<40 Jahre: 8,2%, 40-49 Jahre: 16,4%).

Der durchschnittliche BMI lag bei 26,9 ± 5,6 kg/m².

4.1.2 Kompressionstherapie

Eine Kompressionstherapie wurde bei 67,3% zum wiederholten Mal durchgeführt.

Indikationen zum Tragen der Kompressionstherapie stellten am häufigsten eine

Sklerosierung von Varizen (41,8%), eine Varizenoperation (37,3%) und das Ulcus cruris

(13,6%) dar.

Zur Kompression wurden Strümpfe Klasse II AG (30,0%) oder AD (28,2%), Strumpfhosen

Klasse II (16,4%) und der Kompressionsverbandsstrumpf (8,2%) verwendet.

Im Mittel wurde die Kompressionstherapie seit 32,5 ± 79,8 Monaten getragen.

Die Kompressionstherapie wurde von 93,6% der Patienten tagsüber getragen, die

Tragezeit belief sich bei 51,8% auf 6-12 h/Tag, bei 39,1% auf 12-18 h/Tag.

56,4% empfanden die Kompressionstherapie als zweckmäßig, 31,8% würden sie auf

keinen Fall nach dem Ende der Therapie weitertragen.

Die meisten Patienten (61,2%) waren mit der Art der Kompressionstherapie zufrieden.

Als Hilfsmittel zum Anlegen dienten Gummihandschuhe (47,3%). 8,2% der Patienten

benötigten die Hilfe ihrer Angehörigen, 40,0% keine Hilfsmittel.

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4.1.3.Nebenwirkungen

Die häufigsten unangenehmen Nebenwirkungen der Kompressionstherapie waren

Juckreiz an den Beinen (32,7%), Rutschen (29,1%) und Einschnüren (24,5%).

Auf die Frage nach möglichen Veränderungen unter der Kompressionstherapie

antworteten alle Patienten mit Mehrfachantworten. Mehrheitlich wurden

Hauttrockenheit (58,5%), aber auch eine Beschwerdereduktion (37,3%) und leichtere

Beine (28,2%) im Vergleich zu vorher bemerkt.

4.1.4 Lebensqualität

Insgesamt wurden die verschiedenen Kategorien des Gesamtkollektivs, wie in Abb. 3

beschrieben, bewertet.

Abb. 3: Gesamtkollektiv: Bewertung der einzelnen Kategorien des TLQ-CVI

Die Patienten des Gesamtkollektivs gaben in der Kategorie Beschwerden an den Beinen

am häufigsten Spannungsgefühle (48,2%), müde Beine (43,6%) und Schwellungen der

Beine (39,1%) an. Bei durchschnittlich 54,0% traten keine der aufgeführten Beschwerden

auf.

Die Intensität der Beschwerden lag bei einem Score von 1,25. Die Patienten litten

demnach etwas unter ihren Beschwerden.

Die häufigsten Ursachen dafür waren Steifigkeit der Beingelenke (1,55) und Schmerzen

beim Auftreten (1,5), was die Patienten etwas bis ziemlich belastete (Abb. 4).

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Abb. 4: Gesamtkollektiv: Score der Intensität der Beschwerden an den Beinen

Der Umgang mit den Beschwerden in den letzten sieben Tagen war insgesamt gut (1,32).

In der Kategorie funktionaler Status kamen bei jeweils 85,5% der Patienten in den letzten

sieben Tagen Tätigkeiten wie Gehen und Treppensteigen vor, 82,7% machten

Besorgungen. Insgesamt führten im Durchschnitt 73,3% der Patienten diese Tätigkeiten

aus.

Die Beeinträchtigung durch die Beschwerden war gering (0,84). Am stärksten war die

Beeinträchtigung beim Item „langes Stehen“ (1,46) (Abb. 5).

Abb. 5: Gesamtkollektiv: Score der Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status

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Ängste und Sorgen bestanden am häufigsten vor Thrombosen (63,6%) und

Verschlimmerung der Beschwerden (58,2%). Insgesamt gaben 50,0% der Patienten an,

sich Gedanken über die verschiedenen Items zu machen.

Die Intensität der Angst war mit einem Score von 1,21 gering ausgeprägt. Angst bestand

beim Item anderen zur Last zu fallen (1,45), eine Thrombose zu entwickeln (1,39) oder vor

einer Verschlimmerung der Schmerzen (1,31) (Abb. 6).

Abb. 6: Gesamtkollektiv: Score der Intensität der Ängste und Sorgen

Das Befinden und die Lebenszufriedenheit wurde insgesamt als gut eingeschätzt (1,18).

Die Items körperliche Leistungsfähigkeit (1,52), körperliches Befinden (1,39) und Stress

(1,39) wurden negativer bewertet.

Der globale Gesundheitszustand (1,36) und die globale Lebensqualität (1,29) wurden

zufriedenstellend eingeschätzt.

Die Kategorie Zufriedenheit zeigte, dass die Patienten mit der ärztlichen Betreuung (2,98),

ihrem Arzt (2,99) und den medizinischen Maßnahmen (2,77) sehr zufrieden waren.

Die Belastungen durch Reaktionen der Mitmenschen (0,49), durch die Beschwerden der

Beine im Alltag (1,27), durch den Zeitaufwand (1,1) und durch die verminderte

Leistungsfähigkeit (1,13) waren gering. Insgesamt waren die Patienten mit ihren Beinen

ziemlich zufrieden (1,82) und konnten gut mit der Beeinträchtigung des äußeren

Erscheinungsbilds umgehen (1,9).

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4.2 Alter

Für die Subgruppenanalyse bezüglich des Alters teilte ich das Gesamtkollektiv in Patienten

< 60 Jahre (46,4%) und ≥ 60 Jahre (50,0%). 4 Patienten gaben kein Alter an und konnten

nicht in diese Subgruppenanalyse eingeschlossen werden.

Die Auswertung des allgemeinen Fragebogens fasste ich im Anhang zusammen.

4.2.1 Patienten ≥ 60 Jahre

4.2.1.1 Basisdaten

Die 55 Patienten der Subgruppe ≥ 60 Jahre hatten ein durchschnittliches Alter von 69,78 ±

6,28 Jahren und einen BMI von 27,5 ± 4,7 kg/m². Weiblich waren 56,4%, männlich 43,6%.

4.2.1.2 Kompressionstherapie

Ihre erste Kompressionstherapie erhielten 23,7% der Patienten, die Tragedauer lag bei

55,8 ± 103,8 Monaten.

Als Indikation für die Kompressionstherapie wurden am häufigsten Varizenoperation

(40,0%), Sklerosierungstherapie (34,6%) und Ulcus cruris (20,0%) angegeben.

Die Kompressionstherapie wurde mit Strümpfen Klasse II AG (38,2%), AD (25,5%) und dem

Kompressionsverbandsstumpf (14,6%) durchgeführt.

Die Tragezeit war größtenteils tagsüber (92,7%), häufig 6-12h/Tag (58,2%).

Der Großteil empfand die Kompressionstherapie zweckmäßig (52,7%), 24,6% beschrieben

sie als angenehm. Insgesamt zeigten sich 60,0% der Patienten mit ihrer Form der

Kompression zufrieden, nur 27,3% hätten lieber gar keine Therapie.

Der überwiegende Teil benötigte zum Anziehen Gummihandschuhe (47,3%), 29,1%

brauchten keine Hilfsmittel.

Die Patienten gingen offen mit ihrer Krankheit um, 56,4% vertrauten sich Familie und

Bekannten an.

4.2.1.3 Nebenwirkungen

Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählten Juckreiz an den Beinen (34,6%),

Einschnürungen (23,6 %) und Rutschen der Strümpfe/ des Verbandes (20,0%). 21,8%

empfanden keine Nebenwirkungen.

Veränderungen an der Haut zeigten sich als Trockenheit (54,5%), starke Schuppung

(27,3%) und Juckreiz (20,0%). Dennoch gaben 34,5% der Patienten weniger Beschwerden

Page 34: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

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als bei Therapiebeginn an, 25,5% berichteten über leichtere Beine.

4.2.1.4 Lebensqualität

In der Kategorie Beschwerden an den Beinen wurden Spannungsgefühle (58,2%), müde

Beine (54,5%), Schweregefühl der Beine (47,3%) und Steifigkeit in den Beingelenken

(47,3%) am häufigsten angegeben. Insgesamt äußerten durchschnittlich 40,3% der

Patienten Beschwerden.

Die Intensität der Beschwerden wurde insgesamt mit einem Score von 1,37 bewertet, die

Patienten litten etwas unter ihren Beschwerden. Am häufigsten wurden Schmerzen beim

Auftreten (1,83), Steifigkeit in den Beingelenken (1,73), schlechter Schlaf wegen den

Beinbeschwerden (1,5) und Spannungsgefühle in den Beinen (1,5) als Beeinträchtigung

erwähnt.

Bei der Beurteilung der Beschwerden in den letzten sieben Tagen schätzten die Patienten

ihre Situation als gut bis mittelmäßig ein (1,49). Die Patienten kümmerten sich häufig um

die Beschwerden (1,56).

In der Rubrik funktionaler Status wurden die erfragten Tätigkeiten durchschnittlich von

77,8% ausgeführt. Am häufigsten kamen die Tätigkeiten Gehen (92,7%), Besorgungen

machen (90,9%) und Treppensteigen (90,9%) vor.

Die Beeinträchtigung des Funktionalen Status wurde mit einem Score von 1,03 gering

eingeschätzt, die Patienten fühlten etwas durch die Beschwerden beeinträchtigt.

Besonders stark war die Beeinträchtigung bei den Items langes Stehen (1,79),

Treppensteigen (1,3), Tragen und Heben schwerer Lasten (1,17) und schwerer Haus- und

Gartenarbeit (1,19).

Die Kategorie Ängste und Sorgen zeigte, dass sich der Großteil der Patienten Gedanken

um ihre Gesundheit machte (53,1%). 67,3% der Patienten dachten an eine Thrombose,

61,8% an eine Verschlimmerung der Schmerzen und 56,4% an ein Ulcus cruris.

Die Intensität der Angst lag insgesamt bei 1,55. Besonders groß war diese bei den Items

anderen zur Last zu fallen (1,93), Thrombose (1,68) oder Ulcus cruris (1,65) zu entwickeln

und vor einer Verschlimmerung der Beschwerden (1,5).

Page 35: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 31 -

Die Rubrik Befinden und Lebenszufriedenheit wurde mit einem Score von 1,29 positiv

eingeschätzt. Die körperliche Leistungsfähigkeit (1,77), das körperliches Befinden (1,6),

sowie das Item Angst (1,46) und Stimmung (1,43) minderten die Lebenszufriedenheit.

Das Globalurteil über Gesundheit wurde mit 1,46 als gut bis mittelmäßig eingeschätzt,

ebenso die Bewertung der globalen Lebensqualität (1,52).

In der Kategorie Zufriedenheit zeigten sich die Patienten mit der Behandlung und den

ärztlichen Maßnahmen sehr zufrieden (3,09, 2,8, 3,17), die Belastungen durch Reaktionen

der Mitmenschen waren gering (0,69); die Belastung durch die Beschwerden im Alltag

(1,37), der Zeitaufwand (1,12) und die geringere Leistungsfähigkeit (1,55) waren etwas bis

ziemlich stark ausgeprägt.

4.2.2 Patienten < 60 Jahre

4.2.2.1 Basisdaten

Das Kollektiv der Patienten < 60 Jahre bestand aus 51 Patienten (Frauen: 78,4%, Männer:

21,6%) von durchschnittlich 46,86 ± 8,12 Jahren und einem BMI von 26,4 ± 6,4 kg/m².

4.2.2.2 Kompressionstherapie

Für 43,1% der Patienten war es die erste Behandlung mit einer Kompressionstherapie bei

einer durchschnittlichen Tragedauer von 16,5 ± 59,5 Monaten.

Die Hauptindikation für die Therapie stellte in 49,0% die Kompression in Ergänzung zur

Sklerosierung dar, wohingegen nur 5,9% der Patienten unter einem Ulcus cruris litten.

Am häufigsten wurden Strümpfe Klasse II AG (37,3%), Strumpfhosen Klasse II (23,5%) und

Strümpfe Klasse II AD (21,6%) getragen.

Die Kompressionstherapie wurde tagsüber (94,1%), meist 12 -18 h/Tag getragen (47,1%).

Der überwiegende Teil empfand die Therapie als zweckmäßig (57,8%). 52,0% der

Patienten würden die Kompressionsstrümpfe nach Therapieende vielleicht weitertragen.

Der Großteil der Patienten benötigte keine Hilfsmittel zum Anziehen (52,9%).

Neben der Familie und Bekannten (49,0%) ließen 33,3% der Patienten auch entferntere

Bekannte und Kollegen von der Kompressionstherapie wissen.

Page 36: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 32 -

4.2.2.3 Nebenwirkungen

Unangenehme Nebenwirkungen traten als Rutschen (37,3%), Einschnürungen (35,3%),

Juckreiz (35,3%) und schwitzen unter den Strümpfen (29,4%) auf.

Veränderungen der Haut durch die Kompression kamen als Trockenheit (64,7%),

Schwitzen (31,4%) und Juckreiz (29,4%) vor. Weniger Beschwerden gaben 39,3% an,

leichtere Beine hatten 33,3%.

4.2.2.4 Lebensqualität

In der Kategorie Beschwerden an den Beinen traten bei 39,2% der Patienten

Spannungsgefühle in den Beinen auf, 35,3% hatten Schwellungen der Beine und 33,3%

müde Beine. Insgesamt gaben durchschnittlich 29,0% der Patienten an Beschwerden zu

haben.

Die Intensität der Beschwerden wurde mit einem Score von 1,03 als etwas beschrieben.

Der Leidensdruck war bei den Items Schweregefühl in den Beinen (1,27), Steifigkeit in den

Beingelenken (1,25) und müden Beine (1,24) am größten.

Beschwerden in den letzten sieben Tagen wurden mit einem Score von 1,14 als positiv

eingeschätzt.

Die Kategorie funktionaler Status zeigte, dass die Tätigkeiten Treppensteigen (80,4%),

Gehen (78,4%), Besorgungen machen (74,5%) und Anziehen der Schuhe (74,5%) bei den

meisten Patienten vorkamen. Insgesamt gaben 69,9% der Patienten an, diese Tätigkeiten

ausgeführt zu haben.

Die Intensität der Beeinträchtigung war gering (0,59). Langes Stehen (1,11) und schwere

Haus- und Gartenarbeit (0,93) belasteten die Patienten insgesamt etwas.

In der Rubrik Ängste und Sorgen wurden die Items Thrombose (62,7%) und

Verschlimmerung der Beschwerden (54,9%) am häufigsten genannt. Insgesamt machten

sich durchschnittlich 48,0% der Patienten Gedanken über die Auswirkungen ihrer

Erkrankung.

Die Intensität der Angst war mit einem Score von 0,79 gering. Die Items Verschlimmerung

(1,07) oder Thrombose (1,03) wurden als etwas beängstigend erwähnt.

Page 37: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 33 -

In der Kategorie Befinden und Lebenszufriedenheit wurde das Item Stress (1,39)

schlechter bewertet, insgesamt schätzten die Patienten mit 1,01 ihre Situation als

zufriedenstellend ein.

Das Globalurteil zur Gesundheit (1,17) und Lebensqualität (0,99) fiel gut aus.

In der Rubrik Zufriedenheit gaben die Patienten an, insgesamt mit der Behandlung durch

den Arzt und den Maßnahmen an den Beinen zufrieden zu sein (2,9, 2,71, 2,8). Die

Belastungen durch Reaktionen der Mitmenschen (0,31), Beschwerden im Alltag (1,17)

oder verminderte Leistungsfähigkeit (0,72) bestanden gar nicht bis etwas. Die Patienten

waren meist ziemlich mit ihrem äußeren Erscheinungsbild (1,74) und den Beinen

insgesamt (1,81) zufrieden.

4.2.3 Vergleich

4.2.3.1 Basisdaten

Signifikante Unterschiede zeigten sich in der Geschlechtsverteilung (p=0,01). Die Patienten

der Altersgruppe < 60 Jahre waren signifikant häufiger Frauen (78,4% vs. 56,4%).

4.2.3.2 Kompressionstherapie

Hinsichtlich Therapiedauer und Indikation bestanden signifikante Unterschiede. Um eine

Ersttherapie mit Kompression handelte es sich bei 23,7% der ≥ 60-jährigen, in der

Altersgruppe der < 60-jährigen waren dies 43,1% (p=0,03).

20,0% der Patienten ≥ 60 Jahre trugen die Kompressionstherapie aufgrund eines Ulcus

cruris, nur 5,9% der jüngeren Patienten litten darunter (p=0,03).

Bei der verwendeten Kompressionsart wurden keine signifikanten Unterschiede

festgestellt.

Die Kompressionstherapie wurde von beiden Gruppen überwiegend nur tagsüber

getragen, allerdings signifikant länger von Patienten < 60 Jahre. 47,1% verwendeten sie

12-18 Stunden am Tag, dies war nur bei 29,1% der älteren Patienten der Fall (p=0,05).

Kein signifikanter Unterschied fand sich bezüglich des Empfindens der

Kompressionstherapie. Beide Gruppen beschrieben das Tragen der Kompressionstherapie

größtenteils als zweckmäßig.

Insgesamt waren beide Gruppen mit dem verwendeten Kompressionssystem zufrieden

Page 38: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 34 -

(60,0%/ 60,8%). Eine Kompressionsstrumpfhose wünschten sich 15,7% der jüngeren

Patienten (vs. 1,8%, p=0,01).

In der Kategorie Hilfsmittel waren signifikante Unterschiede zu finden: 52,9% (vs. 29,1%,

p=0,05) der jüngeren Patienten brauchten keine Hilfsmittel zum Anlegen der

Kompressionstherapie. Beide Gruppen verwendeten etwa gleich häufig

Gummihandschuhe. Eine große Gleithilfe benötigten 9,1% (vs. 0%, p=0,02) der älteren

Patienten, 14,6% (vs. 0%, p<0,01) von ihnen bekamen Hilfe von Angehörigen.

Die jüngeren Patienten gingen offener mit der Kompressionstherapie um: sie informierten

in 33,3% auch entferntere Bekannte und Kollegen, nur 12,7% der Patienten ≥ 60 Jahre

machten dies (p=0,01). Bei ihnen wussten in 27,3% der Fälle nur die Familie von der

Therapie, dies machte bei den jüngeren Patienten 9,8% aus (p=0,02).

4.2.3.3 Nebenwirkungen

Die jüngeren Patienten beklagten am häufigsten Rutschen der Strümpfe (37,3%), Juckreiz

(35,3%) und Einschnürungen (35,3%). Bei den älteren Patienten hingegen wurden Juckreiz

(34,6%), gefolgt von Einschnürungen (23,6%) und nichts (21,8%) genannt.

Im Vergleich waren zwei Unterschiede signifikant: 12,7% der Patienten ≥ 60 Jahre

beklagten Schwitzen der Beine unter Kompressionstherapie, bei den jüngeren Patienten

empfunden dies 29,4% als unangenehm (p=0,03). Ebenfalls signifikant war der

Unterschied bei der Frage nach dem Rutschen der Strümpfe/des Verbands, 37,3% der

Patienten < 60 Jahre beklagten dies, hingegen nur 20,0% der älteren Patienten (p=0,05).

Veränderungen der Haut wurden in beiden Gruppen beklagt. Die jüngeren Patienten

gaben neben Hauttrockenheit (64,7%) und Juckreiz (29,4) Schwitzen (31,4%) an, die

älteren Patienten starke Schuppung (27,3%). Unter schwereren Beinen als zuvor litten

Patienten ≥ 60 Jahre signifikant häufiger (10,9% vs. 2,0%, p=0,05).

4.2.3.4 Lebensqualität

Die Unterschiede zwischen den Patienten ≥ 60 Jahre und < 60 Jahre stellte ich in Abb. 7

zusammen.

Page 39: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 35 -

Abb. 7: Alter: Bewertung der einzelnen Kategorien des TLQ-CVI

In der Kategorie Beschwerden an den Beinen war der Unterschied zwischen den beiden

Gruppen insgesamt hochsignifikant (p<0,01).

Die älteren Patienten gaben wesentlich häufiger an, bestimmte Beschwerden zu haben,

besonders groß waren die Unterschiede bei schlechtem Schlaf (40,0% vs. 19,6%),

Taubheitsgefühl in den Beinen (40,0% vs. 19,6%) und müden Beinen (54,5% vs. 33,3%).

Die Intensität der Beschwerden wurde von den über 60-jährigen teilweise signifikant

stärker beurteilt: Taubheitsgefühle an den Beinen (p=0,02) sowie Schmerzen beim

Auftreten (p=0,01) und Steifigkeit in den Beingelenken (p=0,02) beeinträchtigten sie

deutlich häufiger, siehe Abb. 8.

Bei den Beurteilungen der Beschwerden waren die Unterschiede insgesamt

hochsignifikant (p<0,01). In den einzelnen Items zeigten sich tendenziell Unterschiede bei

der Frage, wie sehr sich die Patienten um ihre Beschwerden kümmerten (p=0,05), auch

hier bewerteten die älteren Patienten ihre Beschwerden stärker als die jüngeren.

Page 40: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 36 -

Abb. 8: Alter: Score der Intensität der Beschwerden an den Beinen

Bei den Beurteilungen des Funktionalen Status gaben die älteren Patienten an, häufiger

die genannten Tätigkeiten ausgeführt zu haben. Besonders oft wurden Gehen (≥ 60 Jahre:

92,7% vs. 78,4%), Besorgungen machen (90,9% vs. 74,5%) und Treppensteigen (90,0% vs.

80,4%) genannt. Bei den jüngeren wurden dieselben Tätigkeiten, wie auch Anziehen der

Schuhe (74,5%), erwähnt.

Die Beeinträchtigung des Funktionalen Status durch die Beschwerden wurde in allen

Unterpunkten von den über 60-jährigen stärker eingeschätzt, insgesamt waren die

Unterschiede signifikant (p<0,01). Besonders die Items Tragen und Heben schwerer Lasten

(p=0,02), langes Stehen (p=0,01), gehen (p=0,02), leichte Haus und Gartenarbeit (p=0,03)

und Treppen steigen (p<0,01) waren signifikant. Tendenziell unterschied sich das Item

Besorgungen machen (p=0,08), siehe Abb. 9.

Page 41: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 37 -

Abb. 9: Alter: Score der Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status

In der Kategorie Ängste und Sorgen fanden sich hochsignifikante Unterschiede in der

Ausprägung der Angst (p<0,01).

Bei der Häufigkeit der Nennungen gaben beide Gruppen etwa gleich oft die Angst vor

einer Thrombose an (≥ 60 Jahre: 62,3% vs. 62,7%), es folgte die Angst vor einer

Verschlimmerung (61,8% vs. 54,9%). Insgesamt kamen diese Gedanken häufiger bei

älteren Patienten vor.

Die Intensität der Ängste und Sorgen dominierte bei älteren Patienten bei der Angst,

anderen zur Last zu fallen (1,93 vs. 0,74) und vor einem offenem Bein (1,65 vs. 0,61).

Demgegenüber war bei den jüngeren Patienten die Angst vor einer Thrombose (1,03) und

der Verschlimmerung der Beschwerden (1,07) am größten.

Jedes Item wies Unterschiede zwischen den zwei Gruppen auf. Sorgen ein offenes Bein

(p<0,01) oder eine Thrombose zu entwickeln (p=0,03) bestanden signifikant häufiger bei

den älteren Patienten, sowie die Angst, dass Medikamente (p=0,02) oder Behandlungen

(p=0,04) nicht mehr helfen könnten. Die Angst, anderen zur Last zu fallen (p<0,01), war

ebenfalls signifikant stärker ausgeprägt, siehe Abb. 10.

Page 42: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 38 -

Abb. 10: Alter: Score der Intensität der Ängste und Sorgen

In der Kategorie Befinden und Lebensqualität waren insgesamt signifikante Unterschiede

zu finden (p=0,01). Die Patienten ≥ 60 Jahre beurteilten ihre Situation schlechter.

Signifikant war der Unterschied bei der körperlichen Leistungsfähigkeit (p=0,02) und dem

Item Angst (p=0,05). Tendenzielle Signifikanz bestand bei den Items körperliches Befinden

(p=0,06) und Depression (p=0,06). Auch hier schätzten die älteren Patienten ihre Situation

schlechter ein.

Das Globalurteil über Gesundheit unterschied sich, wenn auch nicht signifikant, wobei der

Gesundheitszustand der älteren Patienten schlechter als der der jüngeren war.

Die Bewertung der Lebensqualität zeigte, dass ältere Patienten ihre Lebensqualität unter

Kompression signifikant schlechter beurteilten (p<0,01).

Unterschiede in der Rubrik Zufriedenheit zeigten sich tendenziell bei der Belastung durch

Reaktionen von Mitmenschen (p=0,06) bei den älteren Patienten stärker, signifikant waren

die Unterschiede bei der Zufriedenheit mit dem Arzt (p=0,04), hier waren die jüngeren

Patienten unzufriedener und bei der Belastung besonders der älteren Menschen durch die

geringere Leistungsfähigkeit durch die Beinbeschwerden (p<0,01).

Page 43: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 39 -

4.3 BMI

Das Gesamtkollektiv unterteilte ich anhand des Body Mass Index (BMI) der Patienten in

zwei Gruppen: Patienten BMI ≥ 25 kg/m² (n=60) und Patienten BMI < 25 kg/m² (n=47).

Drei Patienten machten keine Angaben über ihr Gewicht oder ihre Größe und konnten in

diese Subgruppenanalyse nicht eingeschlossen werden.

Alle Angaben des allgemeinen Fragebogens sind im Anhang zusammengefasst.

4.3.1 Patienten BMI ≥ 25 kg/m²

4.3.1.1 Basisdaten

Das Kollektiv der Patienten BMI ≥ 25 kg/m² bestand aus 60 Patienten (Frauen: 61,7%,

Männer: 38,3%) mit einem mittleren Alter von 59,95 ± 14,81 Jahren und einem

durchschnittlichen BMI von 30,4 ± 5,1 kg/m².

4.3.1.2 Kompressionstherapie

61,7% der Patienten wurden bereits mit einer Kompressionstherapie vorbehandelt.

Die Therapieindikationen stellten am häufigsten Varizenoperation (43,3%),

Sklerosierungstherapie (31,7%) und Ulcus cruris (15,0%) oder alleinige

Kompressionstherapie (15,0%) dar.

Meist wurde ein Kompressionsstrumpf Klasse II AG verwendet (40,0%), gefolgt von

Kompressionsstrümpfen Klasse II AD (21,7%), der Kompressionsstrumpfhose Klasse II

(15,0%) oder dem Kompressionsverbandsstrumpf (15,0%).

Im Mittel trugen die Patienten ihre derzeitige Kompressionstherapie seit 39,3 ± 90,9

Monaten.

Die Kompressionsstrümpfe wurden meist tagsüber (95,0%), zwischen 6 und 12 h/Tag

(55,0%) oder 12 und 18 h/Tag (35,0%), getragen.

Die Akzeptanz der Kompressionstherapie war gut; 30,8% empfanden diese angenehm,

45,8% zweckmäßig. Nach Beendigung der Therapie würden 27,5% weiterhin

Kompressionsstrümpfe tragen, 30,8% auf keinen Fall. Insgesamt waren 60,0% der

Patienten mit ihrer Form der Kompressionstherapie zufrieden.

Zum Anziehen der Kompressionsstrümpfe benötigten 40,0% keine weiteren Hilfsmittel,

11,7% hingegen die Hilfe von Angehörigen.

Page 44: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 40 -

4.3.1.3 Nebenwirkungen

Vor allem Rutschen (35,0%), Einschnüren der Strümpfe (35,0%) und Juckreiz (28,3%)

wurden von den Patienten BMI ≥ 25 kg/m² als unangenehme Nebenwirkungen

angegeben.

Viele Patienten stellten während der Therapie Hautveränderungen in Form von trockener

(56,7%) und schuppender Haut (26,7%) fest. Allerdings gaben auch 33,3% weniger

Beschwerden an, 23,3% hatten leichtere Beine als zuvor.

4.3.1.4 Lebensqualität

In der Kategorie Beschwerden an den Beinen äußerten insgesamt durchschnittlich 41,6%

der Patienten Beschwerden. Am häufigsten kamen Spannungsgefühle (60,0%), müde

Beine (53,3%) und Schwellungen der Beine (51,7%) vor.

Die Intensität der Beschwerden lag insgesamt bei einem Score von 1,23. Am stärksten

waren diese bei den Items Schmerzen beim Auftreten (1,58), Steifigkeit in den

Beingelenken (1,56), Schlaf wegen der Beinbeschwerden (1,46) und Schwellungen in den

Beinen (1,46). Die Patienten litten demnach etwas bis ziemlich unter diesen Beschwerden.

Die Bewertung der Kategorie Beschwerden in den letzten sieben Tagen fiel positiv aus

(1,43).

In der Rubrik funktionaler Status lag die Intensität der Beeinträchtigung am höchsten bei

langem Stehen (1,58) und schwerer Haus- oder Gartenarbeit (1,44). Insgesamt lag der

Score bei 1,03.

Tätigkeiten wie Treppensteigen, Gehen und Besorgungen machen kamen zwar in den

meisten Fällen vor (88,3%, 86,7%, 83,3%), beeinträchtigten die meisten Patienten jedoch

kaum (0,56, 0,98, 0,9). Insgesamt wurden die Tätigkeiten von 74,4% ausgeführt.

In der Rubrik Ängste und Sorgen gaben durchschnittlich 58,6% der Patienten an sich

Gedanken über die Auswirkungen ihrer Erkrankung zu machen. Häufig wurden Angst vor

einer Thrombose (75,0%), Verschlimmerung der Beschwerden (66,7%) und einem Ulcus

cruris (61,7%) genannt.

Insgesamt wurde die Intensität der Angst mit einem Score von 1,36 mit etwas bis ziemlich

beschrieben. Die Angst, anderen zur Last zu fallen, war mit 1,58 am stärksten ausprägt,

Page 45: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 41 -

gefolgt von der Angst eine Thrombose zu entwickeln (1,53).

Das Befinden und Lebenszufriedenheit wurde insgesamt als gut bis befriedigend

eingeschätzt (1,28). Dabei wurden die körperliche Leistungsfähigkeit und das körperliche

Befinden schlechter bewertet (1,79/1,59). Die Items Stimmung, Stress und Angst wurden

ebenso als mittelmäßig beschrieben (1,41, 1,46, 1,4).

Der globale Gesundheitszustand wurde von den Patienten mit einem Score von 1,51 als

gut bis mittelmäßig bewertet, die globale Lebensqualität lag mit 1,4 ebenfalls im positiven

Bereich.

Die Kategorie Zufriedenheit zeigte, dass die Patienten insgesamt sehr mit der ärztlichen

Betreuung (3,12), ihrem Arzt (3,08) und den medizinischen Maßnahmen (2,83) zufrieden

waren. Sie wurden etwas bis ziemlich durch die Auswirkungen der Beschwerden belastet

(0,58, 1,4, 1,29) und waren mit den Beinen und dem äußeren Erscheinungsbild insgesamt

zufrieden (1,94, 1,83).

4.3.2 Patienten BMI < 25 kg/m²

4.3.2.1 Basisdaten

Die 47 Patienten (Frauen: 70,2%, Männer: 29,8%) des Kollektivs BMI < 25 kg/m² hatten ein

mittleres Alter von 56,85 ± 11,93 Jahren und einem BMI vom 22,6 ± 1,7 kg/m².

4.3.2.2 Kompressionstherapie

Diese Kompressionstherapie stellte für 70,2% der Patienten eine Rezidivtherapie dar.

Als Indikation für die Kompressionstherapie wurden Sklerosierungstherapie (53,2%),

Varizenoperation (36,2%) und alleinige Kompressionstherapie (12,8%) angegeben.

Kompressionsstrümpfe Klasse II AG (36,2%), II AD (27,7%) und Kompressionsstrumpfhosen

Klasse II (19,2%) wurden am häufigsten verwendet. Die mittlere Tragezeit der derzeitigen

Kompressionstherapie betrug 27,1 ± 68,2 Monate.

Die Kompressionstherapie wurde meist tagsüber (91,5%), zwischen 6 und 12 h/Tag

(46,8%) oder 12 und 18 h/Tag (42,6%) getragen.

Die Akzeptanz der Kompressionstherapie war gut: 66,0% der Patienten sahen die Therapie

als zweckmäßig an, 51,1% würden diese nach Beendigung der Therapie vielleicht weiter

Page 46: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 42 -

tragen.

Insgesamt waren 66,0% mit ihrer Art der Kompressionstherapie zufrieden.

Zum Anziehen der Strümpfe benötigten 48,9% Gummihandschuhe, 2,1% Hilfe von

Angehörigen, 40,4% brauchten gar keine Hilfsmittel.

4.3.2.3 Nebenwirkungen

Nebenwirkungen traten vor allem in Form von Juckreiz (40,4%) und Rutschen der

Strümpfe (21,3%) auf. 25,5% der Patienten hatten keine Beschwerden.

Hautveränderungen kamen unter der Kompressionstherapie als Trockenheit (61,7%),

Juckreiz (27,7%) und schuppender Haut (21,3%) vor. Besonders häufig waren leichtere

Beine (38,3%) und weniger Beschwerden (42,5%) unter den Patienten zu finden.

4.3.2.4 Lebensqualität

In der Kategorie Beschwerden an den Beinen gaben insgesamt durchschnittlich 24,5% der

Patienten BMI < 25 kg/m² ein Auftreten von Beschwerden an. Am häufigsten wurden mit

36,2% Spannungsgefühle angegeben, 31,9% hatten müde Beine. Schmerzen beim Sitzen,

Steifigkeit in den Beingelenken und Wärmegefühl gaben jeweils 29,8% der Patienten an.

Die Intensität der Beschwerden lag beim Item Schweregefühl in den Beinen bei einem

Score von 1,55, beim Item müde Beine bei 1,53. Damit litten die Patienten etwas bis

ziemlich unter diesen Symptomen. Insgesamt lag die Intensität der Beschwerden bei 1,19.

Die Einschätzung der Beschwerden in den letzten sieben Tagen war mit einem Score von

1,13 gut.

In der Rubrik Funktionaler Status kamen die Tätigkeiten Gehen (85,1%), Besorgungen

machen (83,0%) und Treppensteigen (83,0%) am häufigsten bei den Patienten vor.

Insgesamt führten durchschnittlich 73,0% der Patienten die Tätigkeiten aus.

Die Beeinträchtigung durch die Beschwerden war mit einem Score von 0,51 gering.

Am stärksten fühlten sich die Patienten durch langes Stehen beeinträchtigt (1,17).

In der Kategorie Ängste und Sorgen machten sich durchschnittlich 40,4% der Patienten

Gedanken über die Folgen ihrer Erkrankung. 51,1% der Patienten dachten an eine

Thrombose, 48,9% an eine Verschlimmerung der Beschwerden.

Page 47: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 43 -

Insgesamt wurde die Angst als gering eingeschätzt (0,82).

Die Angst vor einer Verschlimmerung der Beschwerden (1,26) war dabei am stärksten

ausgeprägt.

Das Befinden und die Lebenszufriedenheit wurde von den Patienten als gut eingeschätzt

(0,99). Lediglich das Item Stress (1,3) wurde negativer bewertet.

Das Globalurteil zu Gesundheit und Lebensqualität fiel ebenfalls erfreulich gut aus

(1,07/1,09).

In der Kategorie Zufriedenheit zeigte sich, dass die Patienten mit der Behandlung

zufrieden waren (2,83, 2,67, 2,9). Sie wurden kaum durch die Auswirkungen der

Beschwerden belastet (0,28, 1,0, 0,91) und waren mit den Beinen und dem äußeren

Erscheinungsbild insgesamt zufrieden (1,83).

4.3.3 Vergleich

4.3.3.1 Basisdaten

Beim Vergleich der beiden Gruppen in den Basisdaten zeigten sich mir keine signifikante

Unterschiede.

4.3.3.2 Kompressionstherapie

Die Indikation für die Kompressionstherapie unterschied sich signifikant in einem Punkt:

bei 53,2% der Patienten BMI < 25 kg/m² wurde die Kompressionstherapie nach einer

Sklerosierung durchgeführt, bei Patienten BMI ≥ 25 kg/m² betraf dies nur 31,7% (p=0,02).

Ebenso fiel ein signifikanter Unterschied in der Art der Kompressionstherapie auf; 15,0%

der Patienten BMI ≥ 25 kg/m² trugen einen Kompressionsverbandsstrumpf, dies war nur

bei 4,3% der anderen Gruppe der Fall (p=0,05).

Das Trageverhalten war bei beiden Gruppen ähnlich.

Signifikant war der Unterschied hinsichtlich des Empfindens der Kompressionstherapie:

66,0% der Patienten BMI < 25 kg/m² empfanden diese als zweckmäßig, nur 45,8% der

Patienten BMI ≥ 25 kg/m² sahen dies so (p=0,03).

Die Kategorie Hilfsmittel wies Unterschiede auf: Patienten BMI ≥ 25 kg/m² benötigten

signifikant (p=0,04) häufiger Hilfe von Angehörigen beim Anziehen der

Page 48: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 44 -

Kompressionstherapie (11,7% vs. 2,1%). 10,0% nahmen eine große Gleithilfe zu Hilfe,

keiner der Patienten BMI < 25 kg/m² musste dies (p<0,01).

Insgesamt gingen die Patienten sehr offen mit ihrer Erkrankung um. Tendenziell wussten

bei den Patienten BMI ≥ 25 kg/m² häufiger auch entferntere Bekannte und Kollegen von

der Therapie (28,3% vs. 14,9%), (p=0,08).

4.3.3.3 Nebenwirkungen

Keine unangenehmen Nebenwirkungen unter der Kompressionstherapie gaben 25,5% der

Patienten BMI < 25 kg/m² an, dies hatten nur 10,0% der Patienten der anderen Gruppe.

Dieser Unterschied war signifikant (p=0,04).

Tendenziell war ein Unterschied bei der Nebenwirkung Einschnüren der Strümpfe zu

sehen (p=0,06). 35,0% der Patienten BMI ≥ 25 kg/m² litten darunter, 19,2% der anderen

Gruppe.

Bei den Veränderungen an der Haut waren keine Unterschiede zwischen den beiden

Gruppen festzustellen. Allerdings hatten die Patienten BMI < 25 kg/m² tendenziell

häufiger leichtere Beine als zuvor (p=0,09).

4.3.3.4 Lebensqualität

Die unterschiedliche Bewertung der einzelnen Kategorien von den Patienten BMI ≥ 25

kg/m² und BMI <25 kg/m² zeigt Abb. 11.

Abb. 11: BMI: Bewertung der einzelnen Kategorien des TLQ-CVI

Page 49: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 45 -

Die Aussagen über die Beschwerden an den Beinen unterschieden sich in der Häufigkeit

des Auftretens: insgesamt gaben Patienten BMI ≥ 25 kg/m² durchschnittlich zu 41,6% das

Vorkommen von Beschwerden an, Patienten BMI < 25 kg/m² in 24,5%.

Die Intensität dieser Beschwerden war in beiden Gruppen sehr ähnlich. Patienten BMI ≥

25 kg/m² beklagten öfter Brennen in den Beinen oder Schwellungen. Patienten BMI < 25

kg/m² litten häufiger unter Schmerzen beim Sitzen und Liegen, siehe Abb. 12.

Abb. 12: BMI: Score der Intensität der Beschwerden an den Beinen

Die Unterschiede zur Bewertung der Beschwerden in den letzten sieben Tagen waren

insgesamt signifikant (p=0,02). Das Item Behinderung im Alltag war signifikant

unterschiedlich (p=0,03).

In der Rubrik Funktionaler Status wurden die Tätigkeiten in beiden Gruppen in gleicher

Häufigkeit ausgeführt. Die Intensität der Belastung wurde von den Patienten BMI ≥ 25

kg/m² insgesamt signifikant schlechter bewertet (p<0,01). In den Unterpunkten Tragen

und Heben schwerer Lasten (p=0,01), leichte und schwere Haus- und Gartenarbeit

(p=0,03, p<0,01), Besorgungen machen (p<0,01), gehen (p=0,01) und Treppen steigen

(p<0,01) waren signifikante Unterschiede zwischen den beiden Gruppen auszumachen.

Tendenziell zeigten sich Unterschiede bei der Frage nach der Arbeit im Beruf oder

Haushalt (p=0,07), siehe Abb. 13.

Page 50: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 46 -

Abb. 13: BMI: Score der Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status

In der Kategorie Ängste und Sorgen wurden von beiden Gruppen Angst vor einer

Thrombose (BMI ≥ 25 kg/m²: 75,0% vs. BMI < 25 kg/m²: 51,1%) und Angst vor einer

Verschlimmerung (66,7% vs. 48,9%) am häufigsten genannt. Alle Ängste und Sorgen

bestanden bei den Patienten mit einem BMI ≥ 25 kg/m² deutlich häufiger.

Die Intensität der Ängste und Sorgen fiel bei den Patienten mit einem BMI ≥ 25 kg/m²

ebenfalls in allen Fragen signifikant schlechter aus (p=0,02). Hier zeigten sich signifikante

Unterschiede in den Fragen Angst, dass die Medikamente und die Behandlungen nicht

mehr helfen könnten (p<0,01, p=0,04). Tendenziell unterschiedlich war die Antwort bei

der Angst vor einer Thrombose (p=0,08), siehe Abb. 14.

Abb. 14: BMI: Score der Intensität der Ängste und Sorgen

Page 51: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 47 -

In der Kategorie Befinden und Lebensqualität zeigten sich insgesamt signifikante

Unterschiede (p<0,01). Der Unterschied beim Item körperliche Leistungsfähigkeit war

ebenfalls signifikant (p<0,01). Tendenziell signifikant waren die Items körperliches

Befinden (p=0,05), Angst (p=0,08) und allgemeines Wohlbefinden (p=0,06), in denen die

Patienten mit einem BMI ≥ 25 kg/m² schlechter abschnitten.

Die Globalurteil der Gesundheit wurde von den Patienten BMI ≥ 25 kg/m² signifikant

schlechter eingeschätzt (p=0,02), ihre Lebensqualität tendenziell (p=0,08).

In der Rubrik Zufriedenheit der Patienten zeigten sich keine signifikanten Unterschiede,

tendenziell unterschiedlich war die Antwort der Patienten BMI ≥ 25 kg/m² auf die Frage

nach der Belastung durch die Reaktionen der Mitmenschen (p=0,09).

Page 52: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 48 -

4.4 Geschlecht: Männer vs. Frauen

Das Gesamtkollektiv unterteilte ich dem Geschlecht in zwei Subgruppen: Männer (34,5%)

und Frauen (65,5%). Alle Daten des allgemeinen Fragebogens fasste ich im Anhang

zusammen.

4.4.1 Männer

4.4.1.1 Basisdaten

Die Gruppe der Männer bestand aus 38 Patienten (34,5%) mit einem mittleren Alter von

62,56 ± 13,18 Jahren und einem durchschnittlichen BMI von 27,4 ± 4,8 kg/m².

4.4.1.2 Kompressionstherapie

Der Großteil der Männer (63,2%) erhielt bereits eine Kompressionstherapie. Indikation

stellten am häufigsten Varizenoperation (52,6%), Sklerosierungstherapie (42,1%) und

Ulcus cruris (15,8%) dar.

Kompressionsstrümpfe Klasse II AG (36,8%) und II AD (21,1%) wurden neben dem

Kompressionsverbandsstrumpf (21,1%) und der Kompressionsstrumpfhose Klasse II (7,9%)

bevorzugt verwendet.

Die durchschnittliche Tragedauer der Kompressionstherapie lag bei 45,5 ± 103,3 Monaten.

Der Großteil der Patienten (89,5%) trug diese tagsüber, überwiegend zwischen 6 -12 h/Tag

(52,6%).

Die Kompressionstherapie wurde von den Patienten gut akzeptiert; 53,9% sahen sie als

zweckmäßig an. Allerdings würde sie nach Therapieende von nur 23,7% weiter getragen

werden.

Mit der Art der verwendeten Kompressionstherapie waren 60,5% der Männer zufrieden.

Das Anziehen der Kompressionstherapie gelang 44,7% mit Gummihandschuhen, 36,8%

ohne weitere Hilfsmittel, 26,3% benötigten eine kleine Gleithilfe.

4.4.1.3 Nebenwirkungen

Als unangenehme Nebenwirkungen gaben Männer Juckreiz an den Beinen (39,5%),

Rutschen (28,9%) und Einschnüren der Strümpfe (21,1%) an.

Veränderungen der Haut traten als Trockenheit (44,7%), Juckreiz (26,3%) und Schwitzen

(23,7%). Allerdings berichteten auch 21,1% über leichtere Beine, weniger Beschwerden

hatten 23,7%.

Page 53: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 49 -

4.4.1.4 Lebensqualität

In der Kategorie Beschwerden an den Beinen wurden am häufigsten Spannungsgefühle

(57,9%) angegeben. Des Weiteren wurden Schweregefühl (42,1%), müde Beine (42,1%)

und Schwellungen der Beine (39,5%) beschrieben. Insgesamt berichteten durchschnittlich

35,9% über Beschwerden. Die Intensität der Beschwerden wurde mit einen Score mit 1,13

angegeben, die Patienten litten demnach etwas unter ihren Beschwerden. Besonders die

Items Schwellungen der Beine (1,5), Schmerzen beim Auftreten (1,45) und

Überempfindlichkeit bei Berührung (1,31) wurden schlechter bewertet.

Der Umgang mit den Beschwerden in den letzten sieben Tagen wurde mit einem Score

von 1,32 als gut eingeschätzt. Um die Beschwerden wurde sich jedoch häufiger

gekümmert (1,5).

In der Rubrik Funktionaler Status kamen die aufgeführten Tätigkeiten durchschnittlich in

77,5% vor. Am häufigsten wurden Gehen, Besorgungen machen und Treppensteigen

(jeweils 92,1%) erwähnt.

Insgesamt wurden die Patienten durch diese Tätigkeiten etwas beeinträchtigt (0,96).

Langes Stehen beeinträchtigte etwas bis ziemlich stark (1,58). Ähnlich war es beim

Treppensteigen (1,26) und Tragen und Heben schwerer Lasten (1,19).

In der Kategorie Ängste und Sorgen dachten 62,2% der Patienten über eine Thrombose

nach, 59,9% über eine Verschlimmerung der Schmerzen. Insgesamt gaben 52,6% an, sich

über die verschiedenen Items Gedanken zu machen.

Die Intensität der Angst wurde insgesamt als etwas eingeschätzt (1,29). Besonders groß

war diese bei den Items anderen zur Last zu fallen (1,56), ein offenes Bein (1,56) oder eine

Thrombose (1,45) zu entwickeln.

Die Rubrik Befinden und Lebenszufriedenheit wurde insgesamt gut bewertet (1,07). Die

körperliche Leistungsfähigkeit (1,5), das körperliche Befinden (1,35) und die Stimmung

(1,31) wurden schlechter eingeschätzt.

Die Globalurteile zur Gesundheit und Lebensqualität wurden mit einem Score von 1,41

bzw. 1,33 als gut bis mittelwertig angegeben.

Page 54: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 50 -

In der Kategorie Zufriedenheit zeigte sich, dass die Patienten mit den Maßnahmen und

der ärztlichen Behandlung zufrieden waren (2,88, 2,79, 2,97). Belastungen durch die

Auswirkungen der Beinerkrankung bestanden etwas (0,63, 1,39, 1,15). Insgesamt waren

die Patienten mit ihren Beinen ziemlich zufrieden (1,97).

4.4.2 Frauen

4.4.2.1 Basisdaten

Die 72 weiblichen Patienten machten 65,5% der Subgruppe aus. Sie hatten ein mittleres

Alter von 56,77 ± 13,45 Jahren und einen durchschnittlichen BMI von 26,7 ± 5,9 kg/m².

4.4.2.2 Kompressionstherapie

65,3% der Frauen wurden bereits früher mit einer Kompressionstherapie behandelt.

Indikation zur Kompressionstherapie bestand aufgrund einer Sklerosierungstherapie

(40,3%) und der Varizenoperation (33,3%), 16,7% wurden nur durch Kompression

therapiert.

Am häufigsten wurden Kompressionsstrümpfe Klasse II AG (37,5%), Klasse II AD (25,0%),

Kompressionsstrumpfhosen (22,2%) und der Kompressionsverbandsstrumpf (4,2%)

verwendet.

Die Kompressionstherapie wurde im Mittel seit 31,9 ± 75,4 Monaten angewendet.

Die Tragezeit der Kompressionstherapie war bei 95,8% tagsüber beschränkt, 52,8% trugen

diese davon zwischen 6 und 12 Stunden täglich.

Die meisten Patientinnen empfanden die Kompressionstherapie als zweckmäßig (55,6%),

22,2% würden sie auch nach Ende der Therapie weiter tragen. Mit ihrer Art der

Kompressionstherapie waren 61,1% zufrieden.

Zum Anziehen benötigten 41,7% keine Hilfsmittel, 45,8% Gummihandschuhe.

4.4.2.3 Nebenwirkungen

Unangenehme Nebenwirkungen traten bei den Patientinnen durch Einschnüren (31,9%),

Juckreiz (30,6%) und Rutschen der Strümpfe (27,8%) auf.

Veränderungen der Haut äußerten sich bei den Frauen als Hautrockenheit (65,3%) und

Schuppung der Haut (27,8%).

Ebenso wurde von den Patientinnen der positive Effekt der Kompressionstherapie

(leichtere Beine: 33,3%, weniger Beschwerden: 44,4%) wahrgenommen.

Page 55: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 51 -

4.4.2.4 Lebensqualität

In der Kategorie Beschwerden an den Beinen wurden von den Patientinnen am häufigsten

müde Beine (45,8%), Spannungsgefühle (44,4%), sowie Schwellungen der Beine (40,3%)

und Steifigkeit der Beingelenke (40,3%) beschrieben. Insgesamt gaben durchschnittlich

33,2% Beschwerden an.

Die Intensität der Beschwerden wurde durch einen Score von 1,3 mit etwas bis ziemlich

stark bewertet. Steifigkeit der Beingelenke belastete mit 1,76 am stärksten, gefolgt von

schlechtem Schlaf wegen der Beinbeschwerden (1,55), Schmerzen beim Auftreten (1,53)

und müden Beinen (1,52).

Die Patientinnen schätzten ihre Beschwerden in den letzten sieben Tagen und den

Umgang damit als gut ein (1,32). Es wurde sich jedoch stärker um die Beschwerden

gekümmert (1,5).

In der Rubrik Funktionaler Status kamen besonders häufig Gehen (83,3%) und

Treppensteigen (83,3%) vor. Insgesamt führten durchschnittlich 72,5% der Frauen diese

Tätigkeiten aus.

Insgesamt beeinträchtigten die Beschwerden an den Beinen die Patientinnen kaum (0,75).

Am häufigsten wurden langes Stehen (1,39), schwere Haus- und Gartenarbeit (1,1) und

Treppensteigen (0,83) als Beeinträchtigung empfunden.

Die Kategorie Ängste und Sorgen machten sich 66,7% der Patientinnen Gedanken über

eine Thrombose, 58,3% über Verschlimmerung der Beschwerden und 51,4% über ein

Ulcus cruris. Insgesamt dachten 50,0% der Frauen an die Folgen ihrer Erkrankung.

Die Intensität der Angst davor war gering (1,16). Am größten war diese bei dem Gedanken

an eine Verschlimmerung der Beschwerden (1,4), anderen zur Last zu fallen (1,38) und

eine Thrombose (1,35).

Die Rubrik Befinden und Lebenszufriedenheit wurde als gut eingeschätzt (1,21). Das Item

Stress (1,62), körperliche Leistungsfähigkeit (1,53) und körperliches Befinden (1,41)

wurden negativer bewertet.

Global gesehen wurde die Gesundheit (1,27) und die Lebensqualität (1,23) von den

Page 56: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 52 -

Patientinnen als gut gewertet.

In der Kategorie Zufriedenheit zeigte sich, dass die Patientinnen mit der ärztlichen

Behandlung (3,03) und den medizinischen Maßnahmen (2,75) sehr zufrieden waren.

Belastungen durch Reaktionen von Bekannten bestanden kaum (0,43), die Tatsache nicht

mehr so leistungsfähig wie früher zu sein etwas. Die Patientinnen konnten damit

umgehen, dass die CVI ihr äußeres Erscheinungsbild beeinträchtige (1,79) und waren

insgesamt ziemlich mit ihren Beinen zufrieden (1,75).

4.4.3 Vergleich

4.4.3.1 Basisdaten

Signifikante Unterschiede in den Basisdaten von Männern und Frauen bestanden nicht.

4.4.3.2 Kompressionstherapie

Die Indikation für die Kompressionstherapie unterschied sich tendenziell in einem Punkt:

bei 52,6% der Männer wurden eine Varizenoperation vorgenommen, dies betraf 33,3%

der Frauen (p=0,07).

Bei der Art der verwendeten Kompressionstherapie zeigten sich signifikante Unterschiede:

21,1% der Männer trugen einen Kompressionsverbandsstrumpf, nur 4,2% der Frauen

(p=0,01). 22,2% der Frauen trugen eine Kompressionsstrumpfhose, nur bei 7,9% der

Männer (p=0,03).

Das Trageverhalten der beiden Gruppen zeigte keine Unterschiede.

Allerdings trugen signifikant mehr Frauen (20,8% vs. 7,9%) keine Kompressionstherapie

beim Sport (p=0,05). Tendenziell wünschten sich mehr Frauen (11,1% vs. 2,6%) eine

Kompressionsstrumpfhose (p=0,08).

4.4.3.3 Nebenwirkungen

Beim Empfinden der Kompressionstherapie und den Nebenwirkungen waren keine

Unterschiede zwischen den beiden Kollektiven zu finden.

Hautveränderungen zeigten sich bei Frauen signifikant häufiger als trockene Haut (p=0,05,

65,3% vs. 44,7%), über Spannen der Beine berichteten signifikant mehr Männer (p=0,02,

18,4% vs. 2,8%).

Tendenziell häufiger waren bei Männern Rötungen der Haut (p=0,06, 18,4% vs. 5,6%).

Page 57: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 53 -

Des Weiteren bemerkten Frauen signifikant häufiger eine Beschwerdereduktion (p=0,03,

44,4% vs. 23,7%).

4.4.3.4 Lebensqualität

Die Bewertung der einzelnen Kategorien von Männern und Frauen beschreibt Abb. 15.

Abb. 15: Geschlecht: Bewertung der einzelnen Kategorien des TLQ-CVI

Die Rubrik Beschwerden an den Beinen wies keine signifikanten Unterschiede auf.

Frauen klagten am häufigsten über müde Beine (45,8%), Spannungsgefühle (44,4%),

Steifigkeit der Beingelenke (40,3%) und Schwellungen der Beine (40,3%). Besonders unter

den Items müde Beine und Steifigkeit in den Beingelenken litten die Patientinnen

(1,52/1,76).

Bei den Männern wurden am häufigsten Spannungsgefühle (57,9%), müde Beine (42,1%)

und Schweregefühl der Beine (42,1%) erwähnt.

Die Frauen litten tendenziell stärker unter den Schmerzen beim Liegen (p=0,08)und der

Steifigkeit in den Beinen (p=0,09), siehe Abb. 16.

Page 58: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

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Abb. 16: Geschlecht: Score der Intensität der Beschwerden an den Beinen

Bei den Fragen zu den Beschwerden in den letzten sieben Tagen waren keine Unterschied

zwischen den Geschlechtern zu finden.

Zu den häufigsten ausgeführten Tätigkeiten, die im Funktionalen Status bewertet wurden,

zählten Gehen (Männer: 92,1% vs. Frauen: 83,3%), Treppensteigen (92,1% vs. 83,3) und

Besorgungen machen (92,1% vs. 79,2%).

Die Intensität der Beeinträchtigung durch die Beschwerden im Funktionalen Status wurde

einheitlich bewertet, siehe Abb. 17.

Page 59: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 55 -

Abb. 17: Geschlecht: Score der Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status

Auch die Kategorie Ängste und Sorgen wies nur marginale Unterschiede auf. Am

häufigsten wurden bei Männern und Frauen Angst vor einer Thrombose (Männer: 60,5%

vs. Frauen: 66,7%) und vor Verschlimmerung der Beschwerden genannt (60,5% vs. 58,3%).

Die Intensität der Ängste und Sorgen wurde einheitlich bewertet, siehe Abb. 18.

Abb. 18: Geschlecht: Score der Intensität der Ängste und Sorgen

In der Rubrik Befinden und Lebensqualität bewerteten die Frauen ihren Umgang mit

Stress signifikant schlechter (p<0,01), tendenziell war auch das Item Angst bei den Frauen

stärker ausgeprägt (p=0,06).

Die Globalurteile zur Gesundheit und Lebensqualität wurden sehr ähnlich bewertet, beide

Kollektive schätzen ihre Gesundheit (Männer 1,41/Frauen 1,27) und Lebensqualität

(1,33/1,23) als zufriedenstellend ein.

Page 60: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 56 -

4.5 Kompressionstrümpfe Klasse II AD vs. AG

Die häufigste von den Patienten getragene Kompressionstherapie war ein Strumpf der

Klasse II (58,2%), entweder in der Länge AD (48,4%) oder der Länge AG (51,6%). Um die

Frage zu klären, ob die Strumpflänge entscheidenden Einfluss auf das Trageverhalten, das

Nebenwirkungsprofil und die Lebensqualität des Patienten hatte, wurden die beiden

Subgruppen im Vergleich zueinander ausgewertet. Eine weitere Untersuchung

entsprechend der Strickart (rund oder flach) sowie Anpassungsart (Maßanfertigung oder

Serienstrumpf) war den Patientenangaben nicht zu entnehmen. Die Gruppen zu light

compression (Klasse I), Kompressionsverbandsstrumpf oder Kompressionsverband mit

Kurzzugbinden waren zu klein, als dass eine statistische Analyse hier sinnvoll gewesen

wäre. Alle Angaben zum allgemeinen Teil des Fragebogen sind im Anhang zu finden.

4.5.1 MCS II AD

4.5.1.1 Basisdaten

Das Kollektiv der Patienten MCS II AD bestand aus 31 Patienten (Frauen: 67,7%, Männer:

32,3%) mit einem mittleren Alter von 61,57 ± 14,40 Jahren und BMI von 27,0 ± 7,0 kg/m².

4.5.1.2 Kompressionstherapie

74,2% der Patienten wurden bereits mit einer Kompressionstherapie vorbehandelt.

Die Indikation für die Kompressionstherapie stellten Sklerosierungstherapie (41,9%),

Varizenoperation (35,5%) und Ulcus cruris (22,6%) dar.

Die Kompressionsstrümpfe wurden im Mittel seit 35,7 ± 73,3 Monate getragen.

Alle Patienten trugen die Kompressionstherapie tagsüber, 48,4% 6-12 h/Tag.

Die Kompressionstherapie von 48,4% der Patienten als zweckmäßig eingeschätzt.

35,5% würden die Strümpfe nach dem Ende der Therapie nicht mehr tragen.

Es waren 64,5% mit der Art der Kompression zufrieden, 22,6% wünschten sich gar keine.

Zum Anziehen der Strümpfe benötigten 54,8% Gummihandschuhe, 38,7% brauchten

keine, 16,1% die Hilfe von Angehörigen.

4.5.1.3 Nebenwirkungen

Als häufigste Nebenwirkungen wurden Juckreiz (54,8%), Kältegefühl (25,8%), Rutschen der

Strümpfe (22,6%) und Schwitzen (22,6%) genannt.

Die häufigsten Hautveränderungen waren Trockenheit (54,8%) und Schuppung (38,7%).

Page 61: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 57 -

Aber auch weniger Beschwerden (29,0%) und leichtere Beinen (25,8%) wurde erwähnt.

4.5.1.4 Lebensqualität

In der Kategorie Beschwerden an den Beinen gaben insgesamt durchschnittlich 26,6%,

Beschwerden zu haben. Am häufigsten wurden Schweregefühl (38,7%), Spannungsgefühl

(35,5%), Brennen (35,5%) und Schwellungen der Beine (35,5%) erwähnt.

Die Intensität der Beschwerden lag bei einem Score von 1,39. Am stärksten litten die

Patienten unter schlechten Schlaf wegen der Beinbeschwerden (2,0), müden Beinen (1,86)

und Taubheitsgefühlen (1,75).

Insgesamt beurteilten die Patienten ihre Beschwerden und den Umgang damit in der

Kategorie Beschwerden in den letzten sieben Tagen als gut bis mittelmäßig (1,29).

Die Tätigkeiten im Funktionalen Status wurden insgesamt durchschnittlich von 76,0% der

Patienten ausgeführt. Am häufigsten kamen Anziehen der Schuhe, Besorgungen machen,

Gehen und Treppensteigen vor (83,9%).

Die Beschwerden beeinträchtigten die Patienten insgesamt etwas (0,89).

Als Beeinträchtigung wurden langes Stehen (1,48), schwere Haus- und Gartenarbeit (1,26)

und Tragen- und Heben schwerer Lasten (1,05) empfunden.

In der Kategorie Ängste und Sorgen gaben durchschnittlich 40,9% der Patienten an, sich

Gedanken über die verschiedenen Auswirkungen ihrer Erkrankung zu machen. Häufig

wurden Thrombose (51,6%), Verschlimmerung der Beschwerden (48,4%) und Ulcus cruris

(45,3%) genannt.

Insgesamt zeigte sich ein Score von 1,59, die Intensität der Ängste betrug etwas bis

ziemlich. Am größten war die Angst, ein Ulcus cruris zu entwickeln (1,93), vor einer

Thrombose (1,82) und anderen zur Last zu fallen (1,73).

Das Befinden und die Lebenszufriedenheit wurde als gut eingeschätzt (1,2).

Schlechter wurden das Item Stress (1,53), körperliche Leistungsfähigkeit (1,45), Stimmung

(1,35) und Angst (1,32) bewertet.

Der globale Gesundheitszustand und die globale Lebensqualität wurde mit einem Score

Page 62: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

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von 1,7 bzw. 1,62 als mittelmäßig angegeben.

In der Rubrik Zufriedenheit mit der Behandlung lag der Score bei 2,2. Die Betreuung durch

den Arzt (3,04, 3,0) und die ergriffenen Maßnahmen (2,89) wurden als gut empfunden.

Belastungen durch Reaktionen der Mitmenschen, im Alltag und die verminderte

Leistungsfähigkeit waren etwas bis ziemlich ausgeprägt (1,22, 1,08, 2,0). Die Patienten

waren insgesamt mit ihren Beinen (2,61) und dem äußeren Erscheinungsbild (2,52)

zufrieden.

4.5.2 MCS II AG

4.5.2.1 Basisdaten

Die 33 Patienten (Frauen: 66,7%, Männer: 33,3%) der Gruppe MCS II AG hatten ein

mittleres Alter von 56,25 ± 13,91 Jahren und einen BMI von 26,2 ± 4,7 kg/m².

4.5.2.2 Kompressionstherapie

63,6% der Patienten erhielten bereits eine Kompressionstherapie. Als Indikation für die

Therapie wurden Varizenoperation (48,5%) und Sklerosierungstherapie (45,4%) genannt.

Die mittlere Tragezeit betrug im Durchschnitt 9,4 ± 22,7 Monate. Die

Kompressionstherapie wurde nur tagsüber, von 54,6% 12-18 h/Tag getragen.

Insgesamt empfanden 60,6% die Kompressionstherapie als zweckmäßig, 42,4% würden

diese nach dem Ende der Behandlung nicht weitertragen. Insgesamt waren 60,6% der

Patienten zufrieden.

Zum Anziehen wurden Gummihandschuhe (45,5%) und die kleine Gleithilfe (30,3%)

benötigt, 30,3% brauchten keine Hilfe. 66,7% berichteten ihrer Familie und Freunden von

der Therapie.

4.5.2.3 Nebenwirkungen

Zu den unangenehmen Nebenwirkungen zählten Einschnürungen (36,4%) und Rutschen

der Strümpfe (30,3%), sowie Juckreiz (21,1%). Über Hauttrockenheit klagten 63,6% der

Patienten, 24,2% schwitzten, 15,2% hatten schuppende Beine. Positive Effekte wie

weniger Beschwerden (42,2%) und leichtere Beine (33,3%) wurden ebenfalls beschrieben.

Page 63: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 59 -

4.5.2.4 Lebensqualität

In der Kategorie Beschwerden an den Beinen gaben insgesamt 32,2% der Patienten

Beschwerden an. Am häufigsten wurden müde Beine (48,5%), Spannungsgefühle (48,5%)

und Überempfindlichkeit an den Beinen bei Berührung (42,2%) beschrieben.

Die Beschwerden wurden insgesamt mit einem Score von 0,91 als etwas bewertet. Am

stärksten litten sie unter Wärmegefühl (1,27), Steifigkeit in den Beingelenken (1,18) und

Überempfindlichkeit an den Beinen bei Berührung (1,14).

Die Patienten beurteilten den Umgang mit den Beschwerden in der Kategorie

Beschwerden in den letzten sieben Tagen als gut (1,05).

Die verschiedenen Items im Funktionalen Status führten durchschnittlich 70,7% der

Patienten aus. Am häufigsten kamen Gehen (84,8%), Treppensteigen (81,8%),

Besorgungen machen (78,8%) und leichte Haus-und Gartenarbeit vor (78,8%).

Insgesamt wurde die Beeinträchtigung des Alltags mit einem Score von 0,54 bewertet.

Etwas stärker litten die Patienten unter langem Stehen (1,1).

In der Rubrik Ängste und Sorgen gaben insgesamt durchschnittlich 49,0% der Patienten

an, sich Gedanken über die Auswirkungen ihrer Erkrankung zu machen. Am häufigsten

bestand der Gedanke an eine Thrombose (63,6%), an eine Verschlimmerung der

Beschwerden (57,6%) und an ein Ulcus cruris (51,5%).

Die Intensität der Beschwerden lag bei einem Score von 0,79. Angst bestand demnach

selten. Am größten war die Angst bei den Gedanken an eine Verschlimmerung der

Beschwerden (1,05), an eine Thrombose und anderen zur Last zu fallen (1,0).

Das Befinden und die Lebenszufriedenheit wurde insgesamt als gut eingeschätzt (1,05).

Die Items Selbstwertgefühl, sowie körperliche Leistungsfähigkeit wurden mit einem Score

von 1,35 bzw. 1,24 etwas schlechter bewertet.

Der globale Gesundheitszustand wurde insgesamt als zufriedenstellend bis mittelmäßig

angegeben (1,52). Ähnlich verhielt es sich mit der globalen Lebensqualität (1,44).

In der Kategorie Zufriedenheit mit der Behandlung lag der Score bei 2,2. Mit der ärztlichen

Page 64: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 60 -

Betreuung und den Maßnahmen waren die Patienten stark zufrieden (3,1, 2,87, 3,07).

Belastungen aufgrund der Erkrankung bestanden etwas bis ziemlich (1,63, 1,21, 1,63),

insgesamt waren die Patienten mit ihren Beinen zufrieden (2,44).

4.5.3 Vergleich

4.5.3.1 Basisdaten

Im Vergleich der beiden Subgruppen MCS II AD und AG fand sich in den Basisdaten ein

Unterschied im Alter der Patienten: die Gruppe MCS II AG waren tendenziell jünger (AG:

56,3 Jahre, AD: 61,1 Jahre, p=0,07).

4.5.3.2 Kompressionstherapie

Die Indikation für die Kompressionstherapie unterschied sich in den beiden Kollektiven

statistisch signifikant in einem Punkt. Signifikant mehr Patienten trugen den MCS II AD

aufgrund eines Ulcus cruris (AD: 22,6%, AG: 0%, p=0,03).

Entsprechend der Indikationen zur Kompressionstherapie verhielt sich auch die mittlere

Tragezeit. Patienten MCS II AG trugen die Kompressionstherapie im Mittel 9,4 ± 22,7

Monate, Patienten MCS II AD 35,7 ± 73,3 Monate. Dieser Unterschied war statistisch

signifikant (p=0,04).

Hinsichtlich Trageverhalten, Tragezeit und Handhabung der Kompressionstherapie aus

Patientensicht gab es in beiden Gruppen keine signifikanten Unterschiede. Auffällig war

lediglich, dass tendenziell mehr Patienten mit einem Kompressionsstrumpf der Klasse II

AD zum Anziehen des Strumpfes die Hilfe von Angehörigen brauchten (p=0,07).

4.5.3.3 Nebenwirkungen

Auch hinsichtlich der Nebenwirkungen und Veränderungen der Haut unter dem Tragen

der Kompressionstherapie zeigten sich wenig statistisch signifikante Unterschiede.

Patienten MCS II AD beklagten statistisch signifikant häufiger Juckreiz der Beine (p<0,01)

und Hautschuppung (p=0,03). In allen anderen Punkten gab es keine statistisch

signifikanten Unterschiede.

4.5.3.4 Lebensqualität

Die Bewertung der einzelnen Kategorien zwischen Patienten MCS II AD und MCS II AG

ergab folgende Ergebnisse, Abb. 19.

Page 65: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 61 -

Abb. 19: Strumpflänge: Bewertung der einzelnen Kategorien des TLQ-CVI

In der Kategorie Beschwerden an den Beinen waren insgesamt signifikante Unterschiede

zwischen den Patienten mit AD und AG Strümpfen zu finden (p<0,01), siehe Abb. 20. Es

lagen signifikante Unterschiede in den Fragen schlechter Schlaf wegen der

Beinbeschwerden (p=0,01) und Schwellungen der Beine (p=0,04) vor. Hierbei litten die

Patienten MCS II AD stärker unter den Beschwerden. Tendenziell stärker ausgeprägt war

bei den Patienten MCS II AG ein Taubheitsgefühl in den Beinen (p=0,07). Von den

Patienten mit AG-Strümpfen wurden am häufigsten müde Beine (48,5%),

Spannungsgefühle (48,5%) und Überempfindlichkeit bei Berührung (42,4%) angegeben.

Patienten mit AD-Stümpfen kamen Schweregefühl in den Beinen (38,7%) vor.

Insgesamt waren auch die Fragen nach dem Umgang mit den Beschwerden in der

Kategorie Beschwerden in den letzten sieben Tagen signifikant (p=0,03). Hier

beantworteten die Patienten MCS II AD alle Fragen, wenn auch nicht signifikant,

schlechter.

Page 66: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 62 -

Abb. 20: Strumpflänge: Score der Intensität der Beschwerden an den Beinen

In der Kategorie Funktionaler Status gab es insgesamt signifikante Unterschiede (p=0,01),

alle Fragen wurden von den Patienten MCS II AD schlechter bewertet, siehe Abb. 21.

Signifikant war der Unterschied beim Item Besorgungen machen (p=0,04). Tendenziell gab

es Unterschiede in den Unterpunkten Gehen (p=0,08) und Arbeit im Beruf oder Haushalt

(p=0,09). In der Häufigkeit der Angeben gab es kaum Unterschiede (AD: 76,0%, AG:

70,7%).

Abb. 21: Strumpflänge: Score der Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status

Page 67: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 63 -

Auch in der Rubrik Ängste und Sorgen waren insgesamt signifikante Unterschiede zu

finden (p<0,01). Patienten MCS II AD bewerteten alle Unterpunkte schlechter. Signifikant

war der Unterschied eine Thrombose zu entwickeln (p=0,05) und vor dem Versagen der

Medikamente (p=0,03). Tendenziell signifikant war der Unterschied beim Item

Therapieversagen (p=0,07), siehe Abb. 22. Die Häufigkeit war gering verschieden (AD:

40,9%, AG: 49,0%).

Abb. 22: Strumpflänge: Score der Intensität der Ängste und Sorgen

Die Kategorie Befinden und Lebenszufriedenheit wies insgesamt signifikante Ergebnisse

auf (p=0,02).

Die Globalurteile zur Lebensqualität (AD: 1,67, AG: 1,44) und Gesundheit (AD: 1,7, AG:

1,44) in den beiden Kollektiven unterschieden sich nur minimal.

Die Kategorie Zufriedenheit zeigte keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden

Gruppen.

Page 68: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 64 -

4.6 Indikation: Varizenoperation, Sklerosierung, Ulcus cruris

Für die Subgruppenanalyse wurden die drei Gruppen mit den meisten Patienten

ausgewählt: Patienten mit einer Varizenoperation (n=41), einer Sklerosierungstherapie

(n=46) und einem Ulcus cruris (n=15). Weitere Subgruppenanalysen von Patienten mit

einem postthrombotischen Syndrom oder Klasse I-Kompressionsstrümpfen waren

angesichts der geringen Patientenzahl dieser Subgruppen nicht sinnvoll.

Der allgemeine Teil des Fragebogens ist im Anhang dargestellt.

4.6.1 Varizenoperation

4.6.1.1 Basisdaten

Die 41 operierten Patienten (Frauen: 56,1%, Männer: 43,9%) hatten ein mittleres Alter

von 57,18 ± 13,57 Jahren und einen mittleren BMI von 26,6 ± 4,1 kg/m².

4.6.1.2 Kompressionstherapie

Für 31,7% der Patienten war es die erste Kompressionstherapie. Neben der

Varizenoperation wurden 31,7% der Patienten mit einer Sklerosierung therapiert, 4,9%

litten unter einem Ulcus cruris.

Am häufigsten wurden Kompressionsstrümpfe Klasse II AG (39,0%), II AD (26,8%),

Kompressionsstrumpfhosen (17,1%) und der Kompressionsverbandsstrumpf (4,9%)

getragen.

Im Mittel wurden die Patienten seit 23,6 ± 56,0 Monaten therapiert.

95,1% der Patienten trugen die Kompressionstherapie tagsüber, 48,8% 12 und 18 h/Tag.

63,4% empfanden die Therapie zweckmäßig, 19,5% würden sie nach Ende der

Behandlung weitertragen. Die meisten Patienten waren mit ihrer Form der

Kompressionstherapie zufrieden (58,5%), 26,8% hätten lieber gar keine, 7,3% wünschten

sich eine Kompressionsstrumpfhose.

Beim Anziehen benötigten 36,6% keine Hilfe, 53,7% benutzten Gummihandschuhe.

73,2% berichteten Familie und Freunden von der Kompressionstherapie.

4.6.1.3 Nebenwirkungen

Am häufigsten wurden Einschnüren der Kompressionstherapie (34,1%), Juckreiz (29,3%)

und Rutschen (24,4%) beschrieben. Veränderungen der Haut traten als Trockenheit

(61,0%), schuppige Haut (22,0%) und Schwitzen (19,5%) auf. Positive Effekte zeigten sich

Page 69: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 65 -

in 34,2% als leichtere Beine, 41,5% hatten weniger Beschwerden.

4.6.1.4 Lebensqualität

In der Kategorie Beschwerden an den Beinen gaben insgesamt durchschnittlich 35,1% der

Patienten Beschwerden an. Am häufigsten kamen Spannungsgefühle (52,8%), müde Beine

(47,2%) und Stechen in den Beinen vor (41,7%).

Insgesamt litten die Patienten etwas darunter (1,1). Die Intensität war bei den Items

Schwellungen der Beine (1,38), Spannungsgefühle (1,32) und Taubheitsgefühlen (1,27) am

stärksten.

Die Patienten beurteilten ihre Beschwerden und den Umgang in der Kategorie

Beschwerden in den letzten sieben Tagen damit als gut (1,26).

Die Tätigkeiten in der Rubrik Funktionaler Status wurden von den meisten Patienten

durchgeführt (77,2%). Dabei kamen Besorgungen machen, Gehen und Treppensteigen mit

jeweils 91,7% am häufigsten vor.

Die Intensität lag bei einem Score von 0,76. Vor allem langes Stehen (1,41), schwere Haus-

und Gartenarbeit (1,05) und Tragen und Heben schwerer Lasten (1,1) beeinträchtigten die

Patienten.

Gedanken über die Auswirkungen ihrer Erkrankung machten sich in der Kategorie Ängste

und Sorgen insgesamt durchschnittlich 44,9%. Dabei wurden am häufigsten die Angst vor

einer Thrombose (58,3%) und vor Verschlimmerung der Beschwerden (50,0%) genannt.

Der Score lag insgesamt bei 1,28. Die Angst war bei dem Gedanken, anderen zur Last zu

fallen (1,5) und vor einer Thrombose (1,43) am stärksten.

Das Befinden und die Lebenszufriedenheit wurde als gut beschrieben (0,96). Das

körperliche Befinden (1,42) und die Leistungsfähigkeit (1,44) wurden schlechter bewertet.

Das Globalurteil über die Gesundheit zeigte ein zufriedenstellendes Urteil (1,3).

Ebenso verhielt es mit der globalen Lebensqualität (1,19).

Der Score in der Rubrik Zufriedenheit mit der Behandlung lag bei 1,83. Die meisten

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- 66 -

Patienten waren stark mit der Betreuung und den ärztlichen Maßnahmen zufrieden (3,17,

2,73, 3,1).

Belastungen aufgrund der Behandlung und Therapie hielten sich gering (0,29, 1,13, 0,81).

Insgesamt waren die Patienten ziemlich mit ihren Beinen und dem äußeren

Erscheinungsbild zufrieden (2,13, 2,16).

4.6.2 Sklerosierungstherapie

4.6.2.1 Basisdaten

Die 46 sklerosierten Patienten (Frauen: 65,2%, Männer: 34,8%) hatten ein mittleres Alter

von 57,36 ± 14,09 Jahren und einen BMI von 25,6 ± 4,8 kg/m².

4.6.2.2 Kompressionstherapie

67,4% erhielten bereits eine Kompressionstherapie. Neben der Sklerosierungstherapie

wurden bei 28,3% eine Varizenoperation angewendet, 8,7% litten unter einem Ulcus

cruris.

Am häufigsten wurden Kompressionstrümpfe Klasse II AG (32,6%), Klasse II AD (30,4%)

und Kompressionsstrumpfhosen (28,3%) verwendet, 2,2% trugen einen

Kompressionsverbandsstrumpf.

Im Mittel wurde die Kompressionstherapie seit 22,5 ± 61,4 Monaten getragen.

Alle Patienten trugen ihre Kompressionstherapie tagsüber, 50,0 % 6-12 h/Tag.

65,2% der Patienten empfanden die Kompressionstherapie als zweckmäßig. 30,4%

würden diese nach dem Ende der Behandlung nicht weitertragen. Mit der Art der

Kompressionstherapie waren die meisten Patienten zufrieden (58,7%).

Zum Anziehen wurden meistens Gummihandschuhe (52,2%) benötigt, 41,3% schafften es

alleine.

Bei 76,1% wussten Familie und Freunde von der Kompressionstherapie, 30,4% erzählten

dies auch weiter entfernten Bekannten und Kollegen.

4.6.2.3 Nebenwirkungen

Die Patienten beklagten vor allem Juckreiz (36,9%), Rutschen (34,8%) und Einschnüren der

Kompressionstherapie (21,7%).

Veränderungen der Haut kamen als Hauttrockenheit (56,5%), schuppender Haut (23,9%)

und Schwitzen (23,9%) unter der Kompressionstherapie vor.

Page 71: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 67 -

39,1% der Patienten bemerkten weniger Beschwerden hatten, 28,3% hatten leichtere

Beine.

4.6.2.4 Lebensqualität

In der Kategorie Beschwerden an den Beinen kamen bei 31,3% Beschwerden vor. Am

häufigsten traten Spannungsgefühle (47,6%) und müde Beine auf (40,5%).

Die Intensität der Beschwerden wurden von den sklerosierten Patienten als gering

eingeschätzt, sie litten etwas darunter (1,16). Besonders unangenehm wurden Schmerzen

beim Auftreten (1,55), Schweregefühl (1,5) und müde Beine (1,47) empfunden.

Der Umgang mit den Beschwerden in der Kategorie Beschwerden in den letzten sieben

Tagen war zufriedenstellend (1,18).

Die Tätigkeiten in der Kategorie Funktionaler Status wurden durchschnittlich von 78,0%

der Patienten ausgeführt. Am häufigsten kamen Anziehen der Schuhe, Besorgungen

machen, Gehen und Treppensteigen mit jeweils 88,1% vor.

Die Intensität der Beeinträchtigung durch die Beschwerden bestand etwas (0,8). Am

höchsten war der Score bei langem Stehen (1,5) und schwerer Haus- und Gartenarbeit

(1,16).

In der Kategorie Ängste und Sorgen gaben insgesamt 46,0% der Patienten Bedenken an.

Häufig wurden Angst vor einer Thrombose (64,3%), einem Ulcus cruris (52,4%) und einer

Verschlimmerung der Beschwerden (57,1%) erwähnt.

Der Leidensdruck lag bei 1,37. Dabei bestand vor allem die Angst anderen zur Last zu

fallen (1,93), vor der Verschlimmerung der Beschwerden (1,46) und einer Thrombose

(1,44).

Das Befinden und die Lebenszufriedenheit wurde insgesamt als gut eingeschätzt (1,16).

Die globale Gesundheit und Lebensqualität wurde zufriedenstellend eingeschätzt (1,31/

1,26).

In der Kategorie Zufriedenheit mit der Behandlung lag der Score bei 1,81. Die meisten

Page 72: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

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Patienten waren mit der Betreuung und den ärztlichen Maßnahmen zufrieden (2,85, 2,76,

2,9).

Belastungen aufgrund der Behandlung und Therapie bestanden etwas (0,43, 1,29, 1,24).

Insgesamt waren die Patienten mit ihren Beinen und dem äußeren Erscheinungsbild

zufrieden (1,88, 1,69).

4.6.3 Ulcus cruris

4.6.3.1 Basisdaten

Das Ulcus cruris-Kollektiv bestand aus 9 Frauen (60,0%) und 6 Männern (40,0%) mit einem

durchschnittlichen Alter von 66,20 ± 13,57 Jahren und einen BMI von 27,5 ± 5,7 kg/m².

4.6.3.2 Kompressionstherapie

86,7% der Patienten erhielten bereits eine Kompressionstherapie. Neben der Behandlung

des Ulcus cruris wurde bei 26,7% eine Sklerosierungstherapie durchgeführt, jeweils 13,3%

wurden operiert oder litten unter den Folgen einer Thrombose.

Am häufigsten trugen die Patienten Kompressionsstrümpfe Klasse II AD (46,7%), einen

Kompressionsverbandsstrumpf (33,3%) und MCS Klasse I (13,3%).

Im Mittel wurden die Patienten seit 61,5 ± 135,5 Monaten therapiert.

80,0% verwendeten die Kompressionstherapie tagsüber, meist 6-12 h/Tag (73,3%).

Insgesamt waren die Patienten (80,0%) mit ihrer Art der Kompressionstherapie zufrieden:

60,0% empfanden diese als angenehm und würden sie auch nach dem Ende der

Behandlung tragen.

Ein Problem stellte das Anziehen der Kompressionsstrümpfe dar: 33,4% schafften dies nur

mit Hilfe von Angehörigen.

Von ihrer Therapie berichteten 60,0% Freunden und Verwandten.

4.6.3.3 Nebenwirkungen

Als unangenehme Nebenwirkungen beklagten die Patienten Juckreiz (60,0%),

schwitzende Haut (20,0%) und Kältegefühl (20,0%).

Hautveränderungen kamen besonders als Trockenheit (66,7%) und schuppender Haut

(33,4%) vor.

Allerdings zeigten sich auch positive Auswirkungen der Therapie: 46,7% der Patienten

gaben weniger Beschwerden an, 20,0% hatten leichtere Beine.

Page 73: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 69 -

4.6.3.4 Lebensqualität

In der Kategorie Beschwerden an den Beinen gaben durchschnittlich 32,4% der Patienten

ein Vorkommen dieser an. Besonders häufig kamen Steifigkeit in den Beingelenken

(60,0%), schlechter Schlaf wegen der Beinbeschwerden (53,3%), Schwellungen (40,0%)

und müde Beine (40,0%) vor.

Die Intensität der Beschwerden lag bei einem Score von 1,46, insgesamt litten die

Patienten etwas bis ziemlich unter ihren Beschwerden. Ausgeprägt war die

Beeinträchtigung bei den Items Schmerzen beim Auftreten (2,4), Überempfindlichkeit bei

Berührung (2,33) und schlechter Schlaf (1,75).

Der Umgang mit den Beschwerden wurde in der Rubrik Beschwerden in den letzten

sieben Tagen als gut bis mittelmäßig eingeschätzt (1,54). Die Patienten kümmerten sich

häufig um ihre Beschwerden (1,73).

Die Tätigkeiten im Funktionalen Status wurden von den meisten Patienten durchgeführt

(73,3%). Häufig kamen Gehen, Treppensteigen (jeweils 86,7%) und Besorgungen machen

(80,0%) vor.

Der Funktionale Status wurde insgesamt mit einem Score von 1,4 bewertet, die Patienten

wurden von ihren Beschwerden etwas bis ziemlich beeinträchtigt.

Langes Stehen beeinträchtigte die Patienten ziemlich (2,1), ebenso Gehen und

Treppensteigen (1,62).

In der Kategorie Ängste und Sorgen gaben insgesamt 58,9% an, sich Gedanken um die

Folgen ihrer Erkrankung zu machen. Am häufigsten wurden Verschlimmerung der

Beschwerden (66,7%), Thrombose (66,7%), Angst, dass die Medikamente nicht mehr

helfen (60,0%) und Angst, anderen zur Last zu fallen (60,0%) erwähnt.

Insgesamt lag die Intensität der Angst bei einem Score von 2,0. Die Angst war damit

ziemlich stark. Besonders groß war diese beim Gedanken an ein Ulcus cruris (2,89), an

eine Thrombose (2,0) und anderen zur Last zu fallen (2,0).

Das Befinden und die Lebenszufriedenheit wurde als gut eingeschätzt (1,18). Schlechter

wurde die körperliche Leistungsfähigkeit (1,67) und Befinden (1,53), sowie das Item

Depression (1,47) beurteilt.

Page 74: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

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Die globale Gesundheit wurde insgesamt als gut bis mittelmäßig bewertet (1,54).

Die globale Lebensqualität war mittelmäßig (1,85).

Die Kategorie Zufriedenheit mit der Behandlung wurde mit einem Score von 2,12

beurteilt. Die Patienten waren stark mit der Betreuung und den ärztlichen Maßnahmen

zufrieden (3,0, 2,92, 3,45).

Belastungen aufgrund der Behandlung und Therapie bestanden etwas (1,17, 1,67, 1,54).

Insgesamt waren die Patienten etwas bis ziemlich mit ihren Beinen zufrieden (1,5).

4.6.4 Vergleich

4.6.4.1 Basisdaten

Der Vergleich der Basisdaten der drei Kollektive; Patienten nach Varizenoperation,

Sklerosierungstherapie und mit Ulcus cruris, zeigte signifikant ältere Patienten im Ulcus

cruris-Kollektiv als in den anderen beiden Gruppen (Ulcus cruris: 66,2 Jahre,

Varizenoperation: 57,2 Jahre, Sklerosierungstherapie: 57,4 Jahre, p=0,02).

4.6.4.2 Kompressionstherapie

Hinsichtlich der Ersttherapie, der Strumpfart und des Trageverhaltens wurden signifikante

Unterschiede festgestellt.

Patienten, die an einem Ulcus cruris litten, wurden tendenziell häufiger bereits durch

Kompression behandelt (Ulcus cruris: 86,7%, Varizenoperation: 65,9%,

Sklerosierungstherapie: 67,4%, p=0,06).

Die Tragezeit belief sich bei den Ulcus cruris-Patienten auf 61,5 Monate, operierte

Patienten trugen diese 23,6 Monate, sklerosierte Patienten 22,5 Monate. Signifikant mehr

Patienten der Ulcus cruris- Gruppe trugen die Kompressionstherapie zwischen 6 und 12

Stunden (p=0,04).

Signifikant mehr Ulcus-Patienten empfanden die Kompressionstherapie als angenehm

(Ulcus cruris: 60,0%, Varizenoperation: 19,5%, Sklerosierungstherapie: 23,9%, p<0,01).

Ebenso signifikant war die Tatsache, dass die Ulcus cruris-Patienten die

Kompressionstherapie auch nach Ende der Behandlung weitertragen wollten (p<0,01).

Signifikant mehr Patienten der Ulcus cruris-Gruppe trugen einen

Kompressionsverbandsstrumpf (Ulcus cruris: 33,3%, Varizenoperation: 4,9%,

Sklerosierungstherapie: 2,2%, p=0,04).

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Die Probleme beim Anziehen zeigten ebenfalls Unterschiede, signifikant mehr Patienten

benötigten die Hilfe eines Angehörigen (p=0,01).

4.6.4.3 Nebenwirkungen

Im Vergleich der drei am häufigsten genannten Nebenwirkungen der

Kompressionstherapie zeigte sich kein Unterschied bei den operierten oder sklerosierten

Patienten (Juckreiz, Einschnüren, Rutschen der Kompressionstherapie). Im Kollektiv der

Patienten mit einem Ulcus cruris fand sich neben dem Juckreiz ein Schwitzen an den

Beinen sowie ein Kältegefühl unter den häufigsten Nennungen der Nebenwirkungen.

4.6.4.4 Lebensqualität

Insgesamt waren signifikante Unterschiede zwischen den Kollektiven

Varizenoperation/Sklerosierungstherapie und dem Ulcus cruris-Kollektiv in den Kategorien

Beschwerden an den Beinen, Beschwerden in den letzten 7 Tagen, Funktionaler Status,

Ängste und Sorgen und Zufriedenheit zu finden (Abb. 23).

Abb. 23: Indikation: Bewertung der einzelnen Kategorien des TLQ-CVI

Es zeigten sich aber kaum signifikante Unterschiede zwischen den Patienten mit

Sklerosierungstherapie und Varizenoperation.

Lediglich die Rubrik Befinden und Lebenszufriedenheit wies signifikante Unterschiede auf

Page 76: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

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(p=0,02), dabei waren die Patienten mit einer Sklerosierungstherapie insgesamt

unzufriedener. Tendenziell signifikant war der Unterschied bei der Frage nach dem Stress

(p=0,09).

Einen tendenziell signifikanten Unterschied wies die Kategorie Zufriedenheit auf (p=0,07),

die operierten Patienten waren zufriedener.

Abb. 24: Indikation: Score der Intensität der Beschwerden an den Beinen

Die Kategorie Beschwerden an den Beinen wies zwischen

Varizenoperation/Sklerosierungstherapie und Ulcus cruris-Patienten insgesamt signifikant

Unterschiede auf (p<0,05), (Abb. 24).

Signifikante Unterschiede waren in der Kategorie Beschwerden in den letzten 7 Tagen zu

finden (Sklerosierungstherapie/Ulcus cruris: p<0,01, Varizenoperation/Ulcus cruris:

p=0,02).

Die Rubrik Funktionaler Status fiel zwischen sklerosierten und Ulcus cruris-Patienten

insgesamt signifikant aus (Varizenoperation/Ulcus cruris: p<0.01,

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Skerosierungstherapie/Ulcus cruris: p<0,01). Hier waren die Patienten mit Ulcus cruris

stärker beeinträchtigt. Ein signifikanter Unterschied war beim Unterpunkt Gehen

(Varizenoperation/Ulcus cruris: p=0,02, Sklerosierungstherapie/Ulcus cruris: p=0,04) zu

finden (Abb. 25).

Abb.25: Indikation: Score der Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status

Die Kategorie Ängste und Sorgen wurde signifikant unterschiedlich

Varizenoperation/Sklerosierungstherapie und Ulcus cruris-Patienten bewertet (p<0,05).

Signifikant war das Item Angst vor einem offenen Bein (Sklerosierungstherapie/Ulcus

cruris: p=0,04, Varizenoperation/Ulcus cruris: p=0,04) (Abb.26).

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Abb. 26: Indikation: Score der Intensität der Ängste und Sorgen

Der Unterschied zwischen operierten und Ulcus cruris-Patienten war in der Kategorie

Befinden und der Lebenszufriedenheit war tendenziell (p=0,08).

Keine signifikanten Unterschiede waren zwischen sklerosierten und Ulcus cruris-Patienten

zu finden.

Insgesamt waren zwischen den Kollektiven keine signifikanten Unterschiede in

Globalurteil zu Gesundheit und Lebensqualität zu finden.

Die Kategorie Zufriedenheit wurde insgesamt signifikant unterschiedlich bewertet.

Zwischen sklerosierten und Ulcus cruris-Patienten waren signifikante Unterschiede bei

den Punkten Beeinträchtigung des äußeren Erscheinungsbildes (p=0,03) und Betreuung

durch den Arzt (p=0,04) zu finden.

Zwischen operierten und Ulcus cruris-Patienten belastete es signifikant mehr Ulcus cruris-

Patienten, wie Mitmenschen auf ihre Erkrankung reagierten (p=0,04).

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- 75 -

5 Diskussion

5.1 Gesamtkollektiv

Pathologische Veränderungen des venösen Systems wie Varikose, das postthrombotische

Syndrom und die tiefe Beinvenenthrombose zählen zu den häufigsten Krankheiten in

Deutschland (Pannier et al., 2007). Viele Studien bestätigen die positive Korrelation

zwischen CVI und Alter (Rabe et al., 2003b, Stücker et al., 2003). Der demographische

Wandel und die erhöhte Lebenserwartung werden in den nächsten Jahrzehnten zur

weiteren Zunahme der älteren Bevölkerung führen und sich damit positiv auf die

Prävalenz der CVI auswirken. Deshalb erfordern die Diagnostik und Therapie der

Erkrankungen des venösen Systems spezielle Anforderungen und stellen besonders

bezügliche der Basismaßnahmen eine große Herausforderung im Bereich der Medizin dar

(Weinmann et al., 2003).

Auch die ökonomische Bedeutung der Venenerkrankungen ist nicht zu vernachlässigen.

2006 betrugen die direkten Kosten 2,18 Mrd. €. Des Weiteren entstehen indirekte Kosten

aufgrund von Arbeitsunfähigkeit, vor allem durch Varizenoperationen (Rabe et al., 2009b).

Allgemeiner Fragebogen

Das durchschnittliche Alter meines in Bochum untersuchten Kollektivs betrug 58,83 Jahre.

Am häufigsten waren darunter Patienten zwischen 60-69 Jahren zu finden, jüngere

Patienten waren deutlich seltener vertreten.

Meine Daten bestätigten damit die Aussagen von in der Vergangenheit durchgeführten

Studien bezüglich der Altersprävalenz der CVI: in der Bonner Venenstudie lag die

Prävalenz von Varizen unter den 20-29-jährigen bei 3,2%, im Alter von 60-69 Jahren bei

28,8% (Rabe et al., 2003b). Insgesamt war das Kollektiv in Bonn mit einem mittleren Alter

von 48 Jahren jünger (Rabe et al., 2003b).

Bei einer Studie zur Lebensqualität bei chronisch venöser Insuffizienz von Klyscz lag das

Alter der Patienten im Mittel bei 51 Jahren, wobei hier die Patienten mit fortschreitendem

Schweregrad der Erkrankung älter wurden (Klyscz et al., 1998). Wie in Bochum fand diese

Studie an bereits erkrankten Patienten statt. Alle Patienten meines in Bochum

untersuchten Kollektivs wurden im Venenzentrum Bochum behandelt, litten demnach

unter therapiebedürftigen Venenerkrankungen, die Probanden der Bonner Venenstudie

sollten dagegen einen Querschnitt der deutschen Gesamtbevölkerung darstellen, nur ein

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Teil von ihnen war von einer CVI betroffen, was den Altersunterschied der Studien erklärt.

Viele Studien bestätigen das häufigere Vorkommen von Venenerkrankungen beim

weiblichen Geschlecht (Klyscz et al., 1998, Rabe et al., 2003b, Wienert and Willer, 1992).

In Bochum lag der Frauenanteil bei 65,5%, das Verhältnis Männer-Frauen betrug 1:1.9.

An der Bonner Venenstudie nahmen 3072 Patienten teil, davon 1722 Frauen (56,05%) und

1350 Männer (43,94%), Ziel war es ein relativ ausgeglichenes Geschlechtsverhältnis zu

schaffen, um die Gesamtbevölkerung darzustellen (Rabe et al., 2003b).

Bei Klyscz bestand das Patientenkollektiv aus 49 Männern (34,5%) und 93 Frauen (65,5%)

(Klyscz et al., 1998). Die Daten glichen damit, ähnlich wie beim Alter, meinem Bochumer

Patientenkollektiv.

Den chronischen Verlauf der Venenerkrankung bestätigten auch meine Daten in den

Kategorien Rezidivtherapie, Therapiedauer und Indikation (Taute, 2010).

In dem von mir untersuchten Bochumer Kollektiv erhielten mehr als zwei Drittel der

Patienten bereits eine Kompressionstherapie mit einer durchschnittlichen Tragdauer von

32,5 Monaten. Der Krankheitsbeginn hängt dabei vom subjektiven Befinden des Patienten

ab. Für sensible Patienten könnte schon das Auftreten von Besenreisern den

Krankheitsbeginn darstellen, andere ermitteln diesen erst bei Komplikationen von Varizen

wie Hautveränderungen bis hin zum Ulcus cruris (Holz, 1989).

Auch die Bonner Venenstudie zeigte, dass bereits 22,9% der Befragten mit spezifischen

phlebologischen Maßnahmen vorbehandelt wurden (Rabe et al., 2003b).

Die Indikation für die Verwendung einer Kompressionstherapie ist vielfältig. Oftmals wird

diese in Kombination mit weiteren Therapiemaßnahmen verwendet.

Ich zeigte, dass in Bochum der Kompression am häufigsten eine Sklerosierung oder

Operation vorausging. Beide Therapieoptionen dienen der Ausschaltung des Reflux und

sind bereits in einem frühen Stadium der primären CVI zur Verhinderung des

Fortschreitens sinnvoll (Taute, 2010). In der Bonner Venenstudie wurden

Kompressionsstrümpfe mit 14,6% der Fälle am häufigsten verwendet, 6,9% wurden

operiert (Rabe et al., 2003b).

Auch ein Ulcus cruris galt in Bochum als Therapieindikation (13,6%). Insgesamt zeigte die

Bonner Venenstudie, dass solche schweren Verläufe der CVI in den letzten Jahrzehnten

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abgenommen hatten. In der Tübinger Studie von 1979 betrug die Häufigkeit des floriden

oder abgeheilten Ulcus cruris 2%, die Bonner Venenstudie ermittelte 0,7% in der

Allgemeinbevölkerung (Rabe, 2003a).

Zur Behandlung von Venenerkrankungen werden in der Regel Kompressionsstrümpfe der

Klasse I-III und Verbände in unterschiedlichen Längen verwendet (Rabe, 2003a).

Laut der Leitlinie für Kompressionsstrümpfe kann eine starre Zuordnung einer

Kompressionsklasse zu einer Diagnose nicht vorgenommen werden (Wienert et al., 2006).

Zur Ödemkontrolle eignen sich besonders Kompressionsstrümpfe der Klasse II. Dabei

reichen meist wadenlange Strümpfe aus (Taute, 2010). So wurden Kompressionsstrümpfe

der Klasse II auch von meinem Kollektiv am häufigsten verwendet.

Meine Daten zeigten, dass die Kompressionstherapie insgesamt gut von den Patienten

akzeptiert wurde, die Compliance und die Tragedauer waren erfreulich gut.

Dieses Trageverhalten zeigte sich bereits in der Bonner Venenstudie, hier wurden die MCS

gewöhnlich an fünf oder mehr Tagen der Woche getragen (73,0%), jeweils für 8 oder mehr

Stunden am Tag (89,4%) (Rabe et al., 2003b).

Obwohl die Kompressionsart von den meisten Patienten in Bochum toleriert wurde,

wünschten sich besonders Frauen eine Strumpfhose als Alternative. Diese Therapieoption

sollte in die Wahl der Kompressionsart eingehen.

Für viele Patienten scheint die Kompressionstherapie eine notwendige Maßnahme

darzustellen, welche nach Eingriffen getragen werden sollte. Trotz der Zweckmäßigkeit

deutet die lange und kontinuierliche Tragedauer auf eine gute Compliance und Einsicht

der Patienten hin, welche für den Therapieerfolg notwendig sind (Taute, 2010).

Meines Erachtens könnten Schwierigkeiten beim Anziehen der Kompressionstherapie in

einigen Fällen der Grund für mangelnde Compliance sein: 8,2% benötigten die Hilfe von

Angehörigen, sieben Patienten gaben zusätzlich an, dass besonders das Anziehen der

Strümpfe Probleme machte. Ich vermute, dass weitaus mehr Patienten diesen Umstand

als belastend ansahen.

Als wesentliche Veränderung der Haut wurden Trockenheit, Juckreiz und Schuppung der

Beine beklagt. Durch Reiben der Kompressionsstrümpfe auf der Haut kommt es zu einem

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austrocknenden Effekt mit konsekutiver Schuppung, Juckreiz und Ekzembildung. Ähnliche

Ergebnisse, wenngleich mit deutlich geringeren Zahlen (Juckreiz 8,4%, Ekzeme 1,6%),

lieferte bereits die Bonner Venenstudie (Pannier et al., 2007, Reich-Schupke et al., 2009b).

Auch Duque et al. zeigten, dass Juckreiz, Brennen und Schmerzen der Beine häufig

vorkamen, wobei kein Zusammenhang zwischen der Stärke der Symptome und dem Grad

der CVI gefunden werden konnte. Besonders aber Juckreiz hatte einen signifikant

negativen Einfluss auf die Lebensqualität der Patienten (Duque et al., 2005). Auch

Wärmegefühl und Schwitzen konnten als Nebenwirkung in anderen Studien bestätigt

werden. So kam es bei Patienten mit einer Kompressionstherapie im Vergleich zu solchen,

die unbekleidet waren, zu einem stärkeren Anstieg der Hauttemperatur, des

transepidermalen Wasserverlustes und der Hautfeuchtigkeit (Sohns, 2005).

Diese Punkten sollten zur Verbesserung des Patientenkomforts und damit auch zur

Steigerung der Compliance weiter optimiert werden. Hier gilt es einerseits,

Kompressionsmaterialien zu entwickeln, die den austrocknenden Effekt reduzieren

können, zum anderen könnte eine intensivierte Aufklärung der Patienten zur Hautpflege

unter der Kompressionstherapie die Situation verbessern. Sinnvoll wären weiterführende

Untersuchungen, die unterschiedliche, rückfettende Hautpflegeprodukte bei Patienten mit

einer Kompressionstherapie in ein- oder zweimaliger Anwendung pro Tag beurteilen.

Besondere Rücksicht ist hier vor allem auf die Verträglichkeit der Externa mit dem

Strumpfmaterial bzw. auf eine zeitlich optimierte Anwendung von Hautpflege und

Kompressionsmittel zu legen. Bisher gibt es dazu keine wissenschaftlichen Daten aus

randomisierten kontrollierten Studien, wenngleich die verschiedenen

Kompressionsstrumpfhersteller vielfach auch Hautpflegeprodukte anbieten (Reich-

Schupke et al., 2009b).

Eine weitere beklagte Nebenwirkung, die sich sowohl in der Bonner Venenstudie als auch

in meinem Kollektiv zeigte, war der nicht korrekte Sitz der Kompressionstherapie. Hier

wurden sowohl Einschnürungen der Kompressionstherapie (Bochum: 24,5%, Bonn: 3,6%)

beklagt (Pannier et al., 2007) als auch ein Rutschen der Strümpfe (Bochum: 29,1%)

beschrieben (Reich-Schupke et al., 2009b).

Auch in diesem Punkt liegen die von mir erhobenen Zahlen deutlich über den in Bonn

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ermittelten Werten. In verschiedenen Studien konnte gezeigt werden, dass nicht nur der

Sitz der Kompressionsstrümpfe, sondern auch der Knöchelanpressdruck dieser

Kompressionstherapien in der klinischen Anwendung in vielen Fällen nicht den

gewünschten Anforderungen entspricht (Veraart et al., 1997, Winslow and Brosz, 2008,

Reich-Schupke et al., 2009a). Leider ist die Kompressonstherapie weiterhin das Stiefkind

der Schulmedizin, oftmals erfolgt die Anwendung und Anpassung durch wenig

eingearbeitetes Personal, die Anwendung basiert auf Tradition und Erfahrung. Eine

vermehrte Aufklärung der Mitarbeiter und Patienten, weitere Studien zur Wirkungsweise

sowie leitliniengerechte Anpassung und Durchführung der Kompressionstherapie sollen

dies in Zukunft bessern (Partsch, 2011).

Die Kompressionstherapie wird neben der CVI auch bei Ödemen anderer Ursachen

verwendet. Nebenwirkungen und Komplikationen sind vor allem bei

Bewegungseinschränkungen, chronischen Hautirritationen, Durchblutungs- und

Sensibilitätsstörungen, die Druckstellen zur Folge haben können, zu erwarten. Auch

können sich psychische Faktoren, also die patientenbedingte Ablehnung der

Kompressionstherapie, negativ auf die Behandlung ausüben (Vollmer, 2011). Dieses

Faktoren sowie weitere Erkrankungen des Patienten müssen in die Therapieplanung,

Durchführung und Kontrolle miteinbezogen werden und stellen die behandelnden Ärzte

nicht selten vor eine große Herausforderung.

Ich zeigte allerdings auch den positiven Nutzen der Kompressionstherapie. Eine

Verbesserung der Beinbeschwerden (37,3%) und leichtere Beine durch die Therapie

(28,2%) waren deutlich zu sehen.

Auch in der Bonner Venenstudie konnte ein Nutzen der Kompressionstherapie

beschrieben werden, 71,3% der Patienten gaben eine Verbesserung der Erkrankung durch

die MCS an (Rabe et al., 2003b).

Tübinger Fragebogen zur Lebensqualität von Patienten mit Venenerkrankungen

Viele Patienten mit Venenerkrankungen leiden unter typischen Beschwerden wie

Schweregefühl, Spannungsgefühl oder Ödemen (Rabe, 2003a). Auch bei venengesunden

Patienten kommen Spannungs- oder Schweregefühle sowie Ödeme vor. MCS mit 15

mmHg führen zu einer Besserung der Symptomatik, Reduktion des Ödems und werden

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zugleich gut toleriert (Blättler et al, 2008).

Ich fand heraus, dass die positiven Effekte der Kompressionstherapie in Bochum

überwogen, nur 33,6% litten unter den erfragten Beschwerden. Vor allem

Ödemreduktion, Strömungsbeschleunigung, Verbesserung der Klappenfunktion und

Reduktion subjektiver Beschwerden führen zur Beschwerdereduktion (Strölin et al., 2005).

Die Bonner Venenstudie zeigte, dass phlebologische Beschwerden und Krankheiten in der

Vorgeschichte in 6,2% der Fälle zur Beeinträchtigung der Lebensweise geführt hatte, dies

wurde von den Frauen deutlich häufiger erwähnt (8,2%) (Rabe et al., 2003b).

Laut meinen Daten Studie traten Spannungsgefühlen und müde Beine am häufigsten als

Beschwerden auf. Bei einer Studie von Strölin et al. entschieden sich nur 20% der

Patienten für die Therapie mit einem Kompressionsstrumpf der Klasse II. Höhere

Kompressionsklassen gaben zwar mehr Halt, die Bequemlichkeit litt aber darunter,

besonders die Enge wurde als unangenehm empfunden. Die Therapie mit Kompression

verschiedener Klassen führte jedoch bei Patienten, unabhängig vom Stadium der CVI, zu

einer Verbesserung der subjektiven Beschwerden (Strölin et al., 2005).

Bei Klyscz wurden müde Beine und Schweregefühl am häufigsten genannt, beides kam

wesentlich häufiger vor (über 70%) als in meinen Daten (Klyscz et al., 1998).

Insgesamt litten die Patienten nur gering unter ihren Beschwerden, der Umgang mit

diesen im Alltag war zufriedenstellend.

Beschwerden in den Beinen können im Laufe der Erkrankung zur Vermeidung

gewöhnlicher Tätigkeiten und damit zu Einschränkungen im Alltag führen. Dieses

Schonverhalten wirkt sich z.B. durch den Ausfall der Muskelpumpe, negativ auf den

Krankheitsverlauf aus und könnte eine Minderung der Lebensqualität zur Folge haben.

Meine Auswertung der Fragen des Funktionalen Status zeigte, dass die Erkrankung und

die Beschwerden noch nicht zum Vermeidungsverhalten geführt hatten, da der Großteil

der Patienten die gefragten Tätigkeiten ausgeführte.

Die Beeinträchtigung durch die Beschwerden war gering, ich ging somit davon aus, dass

die meisten Patienten in ihrem Alltag kaum eingeschränkt waren. Langes Stehen wurde

am häufigsten als Beeinträchtigung erwähnt.

Eine Studie aus den Niederlanden stellte bei im Stehen arbeitenden Männern in 29% eine

CVI fest, diese korrelierte positiv mit dem Alter, Gewicht und Dauer der Arbeit im Stehen

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(Krijnen et al., 1997). Durch langes Stehen der hydrostatische Druck in den Beinvenen

erhöht wird und dadurch Beschwerden häufiger und stärker auftreten, sollten die

Patienten versuchen gerade diese Tätigkeit zu vermeiden, da es zum Fortschreiten der

Erkrankung und stärkeren Beschwerden in den Beinen führt.

In der Rubrik Ängste und Sorgen wurde deutlich, dass sich viele Patienten in Gedanken mit

den Folgen und der Therapie der Erkrankung beschäftigten. Auch wenn die Angst davor

nur etwas bestand, ist vielen das Risiko für Komplikationen wie Thrombosen,

Therapieversagen und zusätzliche Belastungen der Mitmenschen bewusst. Gerade

deshalb halte ich es für wichtig, die Patienten ausreichend über ihre Erkrankung

aufzuklären, ihnen verschiedene Therapieoptionen zu erläutern und ihnen den Nutzen der

Kompressionstherapie verständlich zu machen.

Insgesamt war es erfreulich zu sehen, dass die Patienten als Globalurteil ihre Gesundheit

und die Lebensqualität relativ gut einschätzten. Dies zeigte, dass die Venenerkrankung die

Patienten zwar in den einzelnen Kategorien beeinträchtigte, die Lebensqualität und

Gesundheit aber erhalten blieb. Oftmals wurde die Lebensqualität dabei durch die

Gesundheit bestimmt. Auch die Hoffnung in Bezug auf die Erkrankung und Therapie

haben sie noch nicht verloren.

Insgesamt gilt die Lebensqualität von Patienten mit Varikose als schlechter im Vergleich

zur Normalbevölkerung. Nach einer OP wird diese signifikant erhöht (Rabe et al., 2009b).

Auch Noppeney und Nüllen zeigten, dass alle angewendeten Therapien bei CVI die

Lebensqualität und die Beschwerden der Patienten signifikant verbesserten (Noppeney

and Nüllen, 2010).

In meinem Patientenkollektiv wurden Interventionen wie OP oder Sklerosierung

durchgeführt, denen eine Kompressionstherapie folgte, sodass ich nicht feststellen

konnte, ob es Veränderungen der Globalurteile vor und nach der Therapie gab.

Erfreulich ist weiterhin die große Zufriedenheit der Patienten mit der Betreuung und den

ärztlichen Maßnahmen. Dies ist für eine vernünftige und erfolgreiche Therapie und

Patienten-Arzt-Beziehung notwendig und fördert die Compliance.

Laut Klüken ist die Mehrzahl der Patienten mit der Therapie zur Behandlung der CVI

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zufrieden (Klüken et al., 1999). Dabei führt unter anderem die Kompressionstherapie zur

größten subjektiven Zufriedenheit. 95% der Patienten, die eine Kompressionstherapie

erhielten, würden diese wenn nötig auch nochmal durchführen. Dies deckt sich mit der

Zufriedenheit der Patienten aus meinen Daten.

Laut Häfner verbessert die Kompressionstherapie nicht nur die apparativ nachweisbaren

Parameter, sondern auch schwere Ödemschmerzen, Juckreiz und Müdigkeit binnen drei

Wochen, die zu einer neu gewonnenen Lebensqualität führen (Häfner, 2000).

5.2 Alter

Die Zunahme des Anteils älterer Menschen in Deutschland aufgrund der stetig

ansteigenden Lebenserwartung stellt eine Herausforderung für die Diagnose und Therapie

in allen medizinischen Bereichen dar. Dabei geht man davon aus, dass 2050 der Anteil der

über 65-jährigen 50% der Gesamtbevölkerung beträgt (Noppenney and Nüllen, 2010).

Venenleiden zählen zu den häufigsten chronischen Erkrankungen in Deutschland. Die

Häufigkeit des Auftretens der CVI und deren fortgeschrittener Stadien ist altersabhängig

(Beebe-Dimmer et al., 2005, Taute, 2010, Rabe, 2003a). Die Prävalenz von Varizen liegt

unter den 20–29–jährigen bei 3,2%, bei 60–69–jährigen bei 28,8% (Rabe et al., 2003b).

Eine Vielzahl von Veränderungen findet im Alter statt: durch Muskelatrophie und Ersatz

durch Fettgewebe kommt es zum Kraftverlust. Das stützende Bindegewebe verliert an

Elastizität, wodurch die Beweglichkeit eingeschränkt wird und die Leistungsfähigkeit

abnimmt. Osteopenie, Osteoporose und degenerative Gelenkveränderungen mindern die

Belastbarkeit (Scharla, 2001). Der multimorbide Patient stellt eine Vielzahl neuer

Anforderungen an den Arzt und die Therapiestrategien dar.

In meiner Untersuchung war die Anzahl der Patienten ≥ 60 Jahre und < 60 Jahre in den

beiden Kollektiven relativ ausgeglichen (55 vs. 51 Patienten). Zwischen den beiden

Subkollektiven bestand insgesamt ein Altersunterschied von über 20 Jahren. Innerhalb

eines Zeitraums von 20 Jahren sind viele gesundheitliche, private und berufliche

Veränderungen zu erwarten, die sich auf das Erleben einer Erkrankung auswirken

könnten.

In meinem untersuchten Kollektiv zeigte sich ein signifikanter Unterschied in der Ge-

schlechterverteilung. Im Lebensalter < 60 Jahre lag das Verhältnis Männer : Frauen bei 1 :

3,6; bei den Patienten ≥ 60 Jahre bei 1 : 1,3. Die Prävalenz von Venenerkrankungen schien

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im jüngeren Lebensalter bei Frauen zu dominieren und später auch zunehmend Männer

zu betreffen. Viele Studien zeigten die Bevorzugung des weiblichen Geschlechts bei Ve-

nenerkrankungen, was den hohen Frauenanteil in der Studie erklärt. Besonders für jünge-

re Frauen gelten Beine als Schönheitsattribut, sie könnten sich durch Varizen kosmetisch

beeinträchtigt fühlen. Auch scheinen sie Schwere und Missempfindung der Beine eher als

störend wahrzunehmen und könnten so früher als Männer einen Arzt aufsuchen.

In der Bonner Venenstudie lag das Verhältnis Männer : Frauen mit CVI C4 bei 1,0 : 1,1

(Rabe et al., 2003b). Andere Studien zeigten hingegen eine deutlich erhöhte Prävalenz der

CVI bei Frauen (Klyscz et al., 1998).

Die CVI begleitet aufgrund ihrer Chronizität und Rezidivfreudigkeit den Großteil der

Patienten für den Rest ihres Lebens.

Wesentliche Gründe für die schlechtere Lebensqualität von älteren Patienten waren

längere Tragezeiten der Kompressionstherapie und fortgeschrittenes Venenleiden.

Signifikante Unterschiede fand ich beim Krankheitsbeginn, der Therapielänge und

Indikation.

Die aktuelle Therapie stellte für signifikant mehr jüngere Patienten die erste

Kompressionstherapie dar, deren Tragezeit im Mittel über 39 Monate kürzer war. Des

Weiteren waren unter den älteren Patienten signifikant häufiger solche, die aufgrund

eines Ulcus cruris therapiert wurden, zu finden. Diese Unterschiede verdeutlichten den

chronischen und langwierigen Prozess der CVI.

Die Prävalenz der CVI sowie fortgeschrittene Stadien nehmen mit dem Alter zu, dies führt

zu langjährigen Behandlungen (Taute, 2010, Klyscz et al., 1998, Rabe et al., 2003b).

Deshalb sollte gerade bei jüngeren Patienten das Ziel sein, das Fortschreiten der CVI zu

verhindern.

Dennoch bieten die steigende Lebenserwartung der Bevölkerung sowie die Fortschritte in

der Medizin Chancen. So unterziehen sich in der Medizin, z.B. der Herzchirurgie, immer

mehr Patienten im höheren Alter einer Operation und Therapie (Hickethier et al., 2001).

Ich zeigte, dass das Trageverhalten beider Kollektive gut war, die Compliance und

Akzeptanz zufriedenstellend.

Die jüngeren Patienten trugen signifikant länger am Tag die Kompressionstherapie.

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Aufgrund einer Operation oder Sklerosierungstherapie bei vielen jungen Patienten war

das Tragen der Kompressionstherapie über einen begrenzten Zeitraum indiziert. Unter den

älteren Patienten waren gehäuft fortgeschrittene Venenleiden wie Ulcera cruris zu finden,

die oft einer langjährigen Therapie bedürfen. Daraus schloß ich, dass akute operative und

interventionelle Therapien zu einer verbesserten Compliance und Einsicht der Patienten

führten als chronische Therapien.

Zudem führen Begleiterkrankungen, Therapie-Unwillen der Patienten und das

chronologische Alter selbst zu Problemen in der Behandlung (Singer and Schulte, 2009).

Besonders jüngere Patienten äußerten mir gegenüber den Wunsch nach einer

Kompressionsstrumpfhose. Zum einen waren in diesem Kollektiv mehr Frauen zu finden,

zum anderen könnte es an der Bereitschaft der jüngeren Patienten für alternative

Therapiemöglichkeiten oder an deren verbesserten Beweglichkeit liegen.

Die Kategorie Hilfsmittel verdeutlichte die altersbedingten Probleme der Patienten: diese

waren oftmals auf Hilfe Angehöriger angewiesen und schafften das Anziehen seltener

ohne Hilfsmittel. Das Statistische Bundesamt Deutschland geht davon aus, dass 2025 40%

der Bevölkerung alleine leben werden. 2009 waren 20% der Bevölkerung älter als 65 Jahre

alt, der Anteil der älteren Bevölkerung wird wie bereits erwähnt in den nächsten

Jahrzehnten weiter ansteigen (Statistisches Bundesamt Deutschland, 2011).

Ich halte es für wünschenswert, gerade älteren Patienten einen Pflegedienst zum An- und

Ausziehen der Kompressionstherapie zu vermitteln und sie stärker im Umgang mit dieser

zu unterstützen. Schwierigkeiten beim Anziehen der Kompressionstherapie führen zu

einer verminderten Compliance und damit zum Therapieversagen. Dies allerdings würde

erhebliche Kosten mit sich bringen (Reich-Schupke et al., in press).

Auch andere Studien wiesen auf Probleme mit dem Umgang mit Kompressionsstrümpfen

hin (Belkö et al., 2001).

Eine Studie an Patienten mit Ulcera cruris zeigte, dass ältere Patienten (≥ 70 Jahre)

häufiger Kurzzugbinden trugen und Hilfe eines Pflegedienstes benötigten (Renner et al.,

2010). Jüngere Patienten verwendeten Kompressionsstrümpfe und konnten diese meist

selbst anlegen. Allerdings gab es keine Unterschiede hinsichtlich der Compliance.

Eine aktuelle Studie bei chronischen, therapieresistenten Ulcera cruris zeigte, dass nicht

der Druck auf das gesamte Bein entscheidend für den Therapieerfolg zu sein scheint.

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Ausreichend für das Abheilen der Ulcera ist ein erhöhter Druck an der Ulcuslokalisation

bei nur leichtem Druck am restlichen Bein (Brizzio et al., 2010). Diese Ergebnisse sollten

Ärzte auffordern, genau zu überdenken, welche Kompressionsklasse für die Therapie und

Heilung benötigt wird. So könnte eine niedrigere Kompressionsklasse mit Druckpunkten

an den Ulcera für den Patienten von Vorteil sein und ihm das Anziehen erleichtern.

Ein hoher Druck kann durch die Verwendung mehrlagiger Kompressionsverbände

niedrigen Druckes erzeugt werden (z.B. Urgo K2, Profore, Proguide, Coban) oder durch

doppellagige Kompressionsstrümpfe (z.B. Bauerfeind venotrain, Medi ulcertec, Sigvaris

Ulcer X, Jobst ulcercare, Hartmann Saphenamed) (Reich-Schupke et al., in press).

Des Weitern sollten Ärzte und Verkäufer darauf achten, ihre Patienten über Therapie,

Nebenwirkungen und zusätzliche Therapieoptionen aufzuklären, was oftmals

unzureichend erfolgt, um ihnen den Umgang mit der Kompressionstherapie zu

erleichtern.

Ältere und jüngere Patienten litten häufig unter unangenehmen Folgen der

Kompressionstherapie. Bei den jüngeren Patienten wurden besonders Rutschen, Juckreiz,

Einschnürungen und Schwitzen beklagt. Von den älteren Patienten wurden Juckreiz und

Einschnürungen erwähnt. Mehrheitlich wurde von beiden Gruppen Hauttrockenheit

angegeben.

Das Tragen der Strümpfe im stressigen Berufsalltag mit viel Bewegung und Sport könnten

die unangenehmen Begleiterscheinungen bei jungen Patienten wie Rutschen der

Strümpfe verstärken.

Im fortgeschrittenem Stadium der Erkrankung könnte es ebenso länger dauern und

schwieriger sein, Fortschritte zu erzielen als beim jüngeren Patienten.

Tübinger Fragebogen zur Lebensqualität von Patienten mit Venenerkrankungen

Meine Auswertung zeigte, dass die Kategorien Beschwerden an den Beinen, Beschwerden

in den letzten sieben Tagen, Funktionaler Status, Ängste und Sorgen, Befinden und

Lebenszufriedenheit sowie die globale Lebensqualität von den älteren Patienten (hoch)

signifikant schlechter beurteilt wurden.

Sowohl die Häufigkeit des Auftretens von Beschwerden als auch deren Intensität waren im

Kollektiv der ≥ 60-jährigen verstärkt zu finden. Bei älteren Patienten kamen häufiger mit

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der CVI assoziierte Symptome wie auch Nebenwirkungen der Kompressionstherapie vor,

die zu einem stärkeren Leidensdruck führten als bei jüngeren Patienten.

Beschwerden an den Beinen kamen im Kollektiv der Patienten ≥ 60 Jahre signifikant

intensiver vor (z.B. Taubheitsgefühle). Dabei war es allerdings anhand der von mir

anamnestisch gewonnenen Daten nicht möglich, zwischen Taubheitsgefühlen durch die

Kompression oder solchen aufgrund anderer Ursachen (Polyneuropathie bei Diabetes

mellitus, Spinalkanalstenose etc.) zu unterscheiden. Des Weitern könnten nicht passende

Kompressionsstrümpfe Hautnekrosen und nervale Druckschäden verursachen (Wienert et

al., 2006).

Bereits vorherige Studien wie die Bonner Venenstudie zeigten eine Zunahme der

Beinbeschwerden mit dem Alter (Rabe et al., 2003b).

Allerdings traten bei 48,8% der älteren bzw. 58,7% der jüngeren Patienten im Durchschnitt

keine Beschwerden auf. Spezifische Beschwerden, die Venenerkrankungen mit sich

bringen, wurden häufig durch den Kompressionsstrumpf vermindert.

Auffällig waren die Unterschiede im Funktionalen Status. Ältere Patienten fühlten sich bei

alltäglichen Tätigkeiten durch ihre Beine signifikant stärker eingeschränkt.

Die Leistungsfähigkeit im Alter ist deutlich vermindert, Muskelkraft und Ausdauer nehmen

ab. Zusätzliche Beschwerden an den Beinen führen zur weiteren Verschlechterung, es

entsteht ein Circulus vitiosus. Zudem haben jüngere Patienten weitere Ressourcen, dieses

Manko zu kompensieren. Oftmals tragen sie ihre Kompressionstherapie nur über eine

begrenzte Zeit, sodass diese wegen der Hoffnung auf ein Leben ohne

Kompressionstherapie besser toleriert wird als bei älteren Patienten, die häufig schon

langjährig und noch lebenslang therapiert werden müssen.

Laut Renner verschlimmern sich die körperlichen Probleme, die täglichen Handicaps und

die sozialen Probleme mit zunehmendem Alter (Renner et al., 2010).

Besonders gravierend erschien mir der Unterschied in der Kategorie Ängste und Sorgen.

Die Angst vor einer Verschlimmerung (Medikamentenversagen) oder Folgeschäden (Ulcus

cruris, Thrombose), limitierende Behandlungen und Pflegebedürftigkeit belasteten

signifikant häufiger ältere Menschen. Gerade die Gefahr einer tiefen Beinvenenthrombose

erhöht sich mit zunehmendem Alter (Beckman et al., 2010). Gründe für die starken Ängste

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und Sorgen wären insgesamt eine schlechtere Gesundheit, die die Patienten dazu

veranlasste sich mit Themen wie Pflege und Tod auseinander zu setzen, eine verminderte

Selbstständigkeit und folglich größere Abhängigkeit von Familie und Freunden sowie das

Wissen, dass eine vollständige Genesung von dieser chronischen Erkrankung nur selten

auftritt.

So wunderte es mich nicht, dass von älteren Patienten in der Rubrik Befinden und

Lebenszufriedenheit die Items körperliche Leistungsfähigkeit und Angst signifikant

schlechter bewertet wurden. Je jünger die Patienten sind, desto schlechter bewerten sie

ihre äußere Erscheinung, was einen Einfluss auf die Lebensqualität haben könnte.

Hingegen erleben ältere Menschen mit venöser Ulzeration laut AWMF-Leitlinie die

Beeinträchtigung der vitalen Körperdynamik und der zustimmenden Körperbewertung

stärker als jüngere (Ehresmann et al., 2008).

Trotz der negativen Bewertung des Fragebogens fand ich beim Globalurteil der

Gesundheit keinen signifikanten Unterschied zu den jüngeren Patienten. Dennoch

bewerten jüngere Patienten ihre Gesundheit eher als gut, ältere als gut bis mittelmäßig.

Es schien, als hätten sich viele Patienten mit dem Alter arrangiert und würden die

physiologischen Veränderungen akzeptieren und sich ihnen anpassen.

Die Lebensqualität wurde von den Patienten ≥ 60 Jahre jedoch als signifikant schlechter

eingeschätzt.

Es erschien mir schwer, den Effekt des Alters auf die Lebensqualität einzuschätzen. Zwar

gewinnt mit zunehmendem Alter eine „gute Gesundheit“ immer mehr Einfluss auf die

Gesamtzufriedenheit des Menschen (Weidkamp-Maicher, 2008). Eine chronische

Erkrankung wie z.B. das Ulcus cruris könnte sich hier jedoch negativ auswirken. Ich

vermute weiterhin, dass ältere Personen neben dem bekannten Venenleiden einige

Komorbiditäten aufweisen, die zwar hier nicht in der Befragung erfasst wurden, aber die

Lebensqualität als Kofaktoren maßgeblich beeinflussen können. Insgesamt gelten ältere

Menschen jedoch als lebenszufriedener im Vergleich zu Personen mit mittlerem

Lebensalter (Weidkamp-Maicher, 2008). Es konnte auch gezeigt werden, dass es in der

Rekonvaleszenz z.B. nach großer Lungenresektion quasi keinen Unterschied zwischen alten

(> 70 Jahre) und jungen (< 70 Jahre) Patienten gegeben hat (Reich-Schupke et al., 2009b).

Eine weitere Studie zeigte, dass eine negative Lebensqualität mit einer schlechten

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Gesundheit korreliert, eine gute Lebensqualität, von Person zu Person unterschiedlich,

von Aktivitäten, Einkommen, sozialem Leben und Familie abhängt (Xavier et al., 2003).

Die Werte von globaler Gesundheit und Lebensqualität lagen in meinem Kollektiv bei den

älteren Patienten sehr nahe zusammen, sodass auch hier ein Zusammenhang zwischen

Gesundheit und Lebensqualität bestehen kann. Jedoch bewerteten die jüngeren Patienten

ihre Gesundheit und die Lebensqualität - sogar signifikant - besser, der Unterschied

zwischen diesen Parametern ist etwas grösser als bei den älteren Patienten, sodass hier

noch viele andere Faktoren die Lebensqualität mitbestimmen mögen und die Gesundheit

noch keinen so großen Stellenwert hat.

Trotz dieser Unterschiede waren ältere wie jüngere Patienten mit der ärztlichen

Behandlung und den Maßnahmen zufrieden. Dies zeigte mir, dass die Patienten wohl trotz

allem mit ihrer Erkrankung umgehen konnten und die Hoffnung auf eine Besserung noch

nicht aufgegeben hatten.

Für junge und alte Patienten stellten die Veränderungen der Venen ein kosmetisches

Problem dar, welches vielleicht mehr als die alltäglichen Beschwerden den Gang zum Arzt

nach sich zieht. Das regelmäßige Tragen der Kompressionstherapie und frühzeitige

Intervention ist umso wichtiger, um nicht nur im medizinischen Sinne, sondern auch im

kosmetischen die Patienten zufrieden zu stellen. Für wichtig halte ich es, zukünftig das

Tragen der Kompressionstherapie so angenehm wie möglich zu machen, um damit auch

die Compliance und die Zufriedenheit der Patienten und deren Lebensqualität zu sichern.

Insgesamt muss die Lebensqualität älterer Patienten unter Kompressionstherapie als

signifikant schlechter beurteilt werden als die von jüngeren Patienten. Gründe sind

hierbei besonders im fortgeschrittenen Krankheitsverlauf und dessen Folgen, sowie der

Multimorbidität und Alterserscheinungen der Patienten zu suchen. Ein Risiko könnte die

Beschwerden der Patienten darstellen, die zu einem Vermeidungsverhalten führen

könnten und so den Verlauf der Erkrankung negativ beeinflussen könnten. Eine intensive

Aufklärung der Patienten, regelmäßige und frühe Kontrollen sind notwendig um den

Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen und so die Lebensqualität zu verbessern.

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- 89 -

5.3 BMI

Aussagen zum Einfluss des Körpergewichts als Risikofaktor für die CVI sind sehr heterogen

(Göstl et al., 2009). Chiesa et al. beschrieben einen Zusammenhang zwischen BMI und

sichtbaren Zeichen einer CVI (Chiesa et al., 2007). In der Bonner Venenstudie hatten

Probanden mit Teleangiektasien im Mittel einen niedrigeren BMI (25,7 kg/m²) als

Varikose-Patienten (27,3 kg/m²) (Rabe et al., 2003b). Carpentier et al. fanden keinen

Zusammenhang zwischen BMI und Varizen, Hautveränderungen und Ulcera cruris

(Carpentier et al., 2004).

Insgesamt gelten Übergewicht und Adipositas in der Phlebologie als Risikofaktor für die

Entstehung der CVI (Göstl et al., 2009, Beebe-Dimmer et al., 2005). Als Mechanismen

werden chronisch inflammatorische Prozesse und der erhöhte intraabdominelle Druck,

der sich auf die Beinvenen fortleitet, beschrieben (Göstl et al., 2009). Die vermehrte

Körpermasse führt bei Adipositas im Sitzen zur Erhöhung des venösen Ruhedrucks in der

unteren Extremität und somit zu einer temporären venösen Hypertension (Garzon, 2009).

Andere Studien sehen Übergewicht nicht als Ursache für die Entstehung einer CVI,

sondern als Triggerfaktor an (Robertson et al., 2008). Eine weitere Quelle beschreibt

Übergewicht bei Männern als Erscheinung, die höheres Alter mit sich bringt (Benigni et

al., 2006).

Ich denke, es werden wohl noch weitere Studien erforderlich sein, um endgültig den

grundlegenden Zusammenhang zwischen CVI und Adipositas zu klären.

Allgemeiner Fragebogen

Übergewicht und Adipositas stellen in Deutschland ein großes Gesundheitsproblem mit

zunehmender Bedeutung dar.

In den letzten Jahrzehnten ist die Prävalenz stetig angestiegen und wird sich in den Jahren

laut WHO noch erhöhen. Inzwischen gelten 40% der Deutschen als übergewichtig, 20%

der Deutschen und 40% der US-Amerikaner sind adipös (Bramlage, 2008). Die WHO

spricht ab einem BMI von ≥ 25 kg/m² von Übergewicht, als Adipositas wird ein BMI ≥ 30

kg/m² bezeichnet (Hauner, 2008). Bei 21-64% der venösen Ulcera wird keine zugrunde

liegende CVI diagnostiziert, adipöse Patienten leiden aber unter denselben Symptomen

und Hautveränderungen wie bei einer CVI (Göstl et al., 2009).

Aus meinen Bochumer Daten errechnete ich bei 54,5% der Patienten einen BMI ≥ 25

Page 94: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

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kg/m². Der mittlere BMI bei den Patienten BMI ≥ 25 kg/m² lag bei 30,4 kg/m², damit

waren die Patienten nicht nur übergewichtig, sondern bereits adipös.

Durchschnittlich lag ein Gewichtsunterschied von 22,5 kg zwischen den Subgruppen, die

den abdominellen Druck erhöhen und somit die Wahrscheinlichkeit von erhöhtem

venösem Druck verstärken.

Zum Risikofaktor Übergewicht gesellte sich der Einfluss des Alters. Zwischen den beiden

Kollektiven bestand ein Unterschied von 3 Jahren zugunsten der Patienten BMI ≥ 25

kg/m².

Übergewicht und Adipositas nehmen mit dem Alter zu (Eichholzer, 2003). Die in vielen

epidemiologischen Studien einheitlich beschriebene Korrelation zwischen steigender

Prävalenz der CVI und zunehmendem Alter (Göstl et al., 2009) und der mögliche

Risikofaktor Gewicht erhöhen das Risiko, an einer CVI zu erkranken oder diese zu

verschlimmern.

Meine Ergebnisse zeigten signifikante Unterschiede hinsichtlich der Indikation,

Kompressionsart und Therapiedauer zwischen den beiden Subgruppen. Bei Patienten BMI

< 25 kg/m² war die Kompressionstherapie am häufigsten – und signifikant - nach einer

Sklerosierung indiziert. Bei Patienten BMI ≥ 25 kg/m² wurde meistens, wenn auch nicht

signifikant, eine Varizenoperation angewendet. Außerdem wurde signifikant häufiger

Kompressionsverbandsstrumpf verwendet.

Ich denke, dass dies auf ein früheres Einschreiten der schlanken Patienten bei

Veränderungen der Venen und für schlimmere Verläufe bei übergewichtigen Patienten

deutet. Für schwerere Verläufe bei adipösen Patienten sprach des Weiteren die Tatsache,

dass Patienten BMI ≥ 25 kg/m² die Therapie im Schnitt bereits 12,3 Monate länger trugen

(39,3 vs. 27,1 Monate) und somit unter längeren und schwereren Verläufen litten.

Je höher der BMI desto stärker zeigten sich Zeichen der chronisch venösen Insuffizienz,

mitunter Ulzerationen (Hermanns, 2009). Den Zusammenhang zwischen erhöhtem BMI

und schweren Ausprägungen der CVI konnten auch Danielsson et al. bestätigen

(Danielsson et al., 2002).

In der Varizenchirurgie stellen übergewichtige, adipöse und extrem adipöse inzwischen

einen Anteil von 65% dar (Hermanns, 2009). Gerade bei adipösen Patienten könnte es

infolge eines Diabetes mellitus Typ II aber auch zu einer diabetischen Polyneuropathie

Page 95: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 91 -

gekommen sein, die mögliche Beschwerden und Schmerzen vermindert und so zu einem

späteren Therapiebeginn führt.

Die Akzeptanz der Kompressionstherapie war insgesamt zufriedenstellend. Von Patienten

BMI <25 kg/m² wurden die Strümpfe häufiger, wenn auch nicht signifikant, bis zu 18 h/Tag

getragen. Signifikant häufiger bezeichneten die schlankeren Patienten die Therapie als

zweckmäßig. Auch diese Unterschiede könnten für eine nur kurzfristige, aber intensive

Therapie sprechen, die aufgrund eines geringeren CVI-Stadiums nur nach einer operativen

oder interventionellen Therapie angewendet wurde.

Nebenwirkungen der Kompressionstherapie traten bei Patienten BMI <25 kg/m²

signifikant seltener auf. Besonders Juckreiz wurde von ihnen als störend empfunden.

Übergewichtige Patienten beklagten tendenziell öfter Einschnüren sowie Rutschen. Der

vergrößerte Umfang des Beines, weichere Beine durch verstärkte Fetteinlagerungen oder

auch eine schlechte Passform der Strümpfe könnten die Übergewichtigen verstärkt zu

diesen Nebenwirkungen führen. Besonders rundgestrickte Strümpfe passen sich den

variablen Umfängen eines Beines schlecht an und können so Einschnürungen in Knie- und

Fußgelenksbereich verursachen. Eine Alternative wären flachgestrickte statt

rundgestrickten Kompressionsstrümpfen, die sich der Form des Beines besser anpassen

(Reich-Schuke et al., in press).

Auch das Anziehen erwies sich bei adipösen Patienten als signifikant problematischer,

Anziehhilfen wurden häufiger verwendet. Dies würde ich zum einen durch das leicht

erhöhte Alter, andererseits durch die schlechtere Beweglichkeit aufgrund des

Übergewichts begründen. Viele adipöse Patienten können ihre Socken oder Schuhe nicht

ohne Hilfe anziehen, demnach ist das Anziehen der Kompressionstherapie beinahe

unmöglich. Hier könnte in Zukunft, wie bei älteren Menschen, eine kostenpflichtige Hilfe

zum Anziehen der Kompressionstherapie notwendig sein (Reich-Schupke et al., in press).

Renner et al. untersuchten 2010 die Compliance bei Kompressionstherapie und Gründe

für mangelndes oder fehlerhaftes Anziehen: dabei wurde auch Adipositas als Grund für

die fehlende Compliance genannt. Die abdominale Fülle und die Unbeweglichkeit machen

die selbstständige Anlage der Kompressionstherapie für viele Patienten unmöglich

(Renner et al., 2010).

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Einheitlich wurden von beiden Subgruppen Hauttrockenheit als häufigste Veränderung

der Beine genannt. An zweiter Stelle wurde eine Beschwerdereduktion beschrieben.

Dabei war die positive Wirkung der Kompressionstherapie bei schlanken Patienten

tendenziell stärker ausgeprägt.

Tübinger Fragebogen zur Lebensqualität von Patienten mit Venenerkrankungen

Signifikante Unterschiede fand ich in den Kategorien Beschwerden in den letzten sieben

Tagen, Funktionaler Status, Ängste und Sorgen, Befinden und Lebenszufriedenheit,

globale Gesundheit und Lebensqualität.

In der Kategorie Beschwerden an den Beinen erwähnten Patienten BMI ≥ 25 kg/m²

deutlich häufiger das Vorkommen von Beschwerden. Die Intensität der Beschwerden wies

jedoch keine Unterschiede auf.

Bei Patienten BMI < 25 kg/m² kamen am häufigsten müde Beine, Spannungsgefühl und

Steifigkeit in den Beingelenken vor, unter diesen Beschwerden litten die Patienten auch

verstärkt. Schweregefühl erzeugte zwar den größten Leidensdruck, dieses Symptom kam

in seiner Häufigkeit jedoch wesentlich seltener vor.

Bei Patienten BMI ≥ 25 kg/m² korrelierte die Häufigkeit der Beschwerden, außer bei

Schwellungen der Beine, nicht mit der Intensität.

Generell schienen Beschwerden bei Patienten BMI < 25 kg/m² deutlich seltener

vorzukommen. Beim Vorkommen von Beschwerden wurden diese aber als belastend

empfunden. Patienten BMI ≥ 25 kg/m² hingegen litten eher unter seltener auftretenden

Beschwerden. Fraglich ist, ob die Beschwerden, besonders müde Beine und

Schweregefühl, ohnehin häufiger bei Übergewichtigen ausgeprägt sind oder besonders in

Kombination mit einer CVI vorkommen.

Insgesamt war die Belastung durch die Beschwerden bei beiden Subkollektiven jedoch

gering ausgeprägt, was für den Erfolg und die Akzeptanz der Kompressionstherapie

spricht.

Obwohl der Umgang mit den Beschwerden bei beiden Gruppen gut war, zeigte ich, dass

Übergewichtige im Alltag häufiger durch die Beschwerden beeinträchtigt waren.

Die Kategorie Funktionaler Status zeigte, dass mehr Patienten BMI ≥ 25 kg/m² in ihren

alltäglichen Tätigkeiten von ihren Beinbeschwerden beeinträchtigt wurden. Einfache

Page 97: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

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Arbeiten und Bewegungen führten zu Einschränkungen und erschwerten somit das

tägliche Leben enorm. Nicht nur das vermehrte Gewicht, sondern auch die

Beinbeschwerden erschwerten und verschlechtern den Umgang im normalen Leben.

Laut Wirth wird die körperliche Funktionsfähigkeit durch die vermehrte Körperfettmasse

schon bei einfachen Dingen wie Gehen, Laufen, Treppensteigen und Bücken beeinträchtigt

(Wirth, 2006). Besonders Frauen fühlten sich aufgrund der Adipositas eingeschränkt

(Wirth, 2006). Ich halte eine Gewichtsreduktion bei übergewichtigen Patienten für

empfehlenswert. Dieses Thema sollte bei der Therapieplanung mit eingeschlossen

werden, um den Umgang mit der Therapie zu erleichtern und damit die Compliance und

den Therapieerfolg zu verstärken.

Die Tätigkeiten wurden von beiden Gruppen mit gleicher Frequenz ausgeführt. Trotz

vermehrter Beschwerden wurde bei Patienten BMI ≥ 25 kg/m² kein

Vermeidungsverhalten festgestellt. Ich halte es trotzdem für wichtig, die

Beeinträchtigungen der Beschwerden soweit es geht zu reduzieren. Ein

Vermeidungsverhalten würde die Aktivität der Patienten weiter einschränken und die CVI

verschlimmern. Generell wird Patienten mit CVI eine mäßige körperliche Betätigung

empfohlen, übermäßige Bewegung führt jedoch zum häufigeren Auftreten von Ulcera

(Bérard et al., 2002).

Es zeigte sich, dass körperliche Betätigung das Auftreten schwererer Stadien verhindert,

auch wenn kein direkter Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und Auftreten

von CVI festgestellt werden konnte (Alberti et al., 2008).

Das Auftreten von Ängsten und Sorgen im Alltag von übergewichtigen Patienten war in

dem von mir untersuchten Kollektiv häufiger. Auch die Intensität der Beschwerden war bei

ihnen stärker ausgeprägt. Vielen Patienten war der Risikofaktor Übergewicht für

verschiedenste Krankheiten bekannt, sie wussten um den schlechteren Verlauf, was auch

die Ängste im Hinblick auf den Verlauf grösser werden ließ. So ist das Risiko für eine tiefe

Beinvenenthrombose durch das vermehrte Übergewicht in der Bevölkerung erhöht

(Beckman et al., 2010).

Aufgrund der signifikanten Unterschiede in den verschiedenen Kategorien des

Fragebogens hatte ich vermutet, dass die Globalurteile zur Lebensqualität und Gesundheit

bei Patienten BMI ≥ 25 kg/m² ebenfalls schlechter ausfallen.

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So schätzten die übergewichtigen Patienten ihre Gesundheit signifikant schlechter ein.

Ursache dafür könnte das Problemen eines erhöhten Gewichtes an sich sein, sowie

diverse Erkrankungen wie Diabetes, Hypertonus, Schlafapnoe-Syndrom und

Lebererkrankungen, die Übergewicht mit sich bringt. Auch treten Krebserkrankungen,

KHK, Apoplex, Beinvenenthrombosen und Arthrose häufiger bei hohen Gewicht auf.

Die Lebensqualität der Patienten BMI ≥ 25 kg/m² dagegen war nur tendenziell schlechter,

sodass ich davon ausging, dass trotz der negativen Veränderungen, die Übergewicht

begleiten, das Leben und der Umgang mit den Erkrankungen von den Patienten gut

gemeistert wurde.

Bei Patienten mit einem erhöhten Gewicht kommt es zwar zu höherem Stress und

Unzufriedenheit mit ihrer Gesundheit, jedoch gibt es keine Hinweise auf eine verminderte

Lebensqualität (Thommasen et al., 2005).

Laut Schneider et al. leidet die Lebensqualität bei adipösen Patienten besonders unter der

psychosozialen Beeinträchtigung durch das Übergewicht und den häufiger

vorkommenden Erkrankungen bei adipösen Patienten (Schneider et al., 1996).

Die geringen Unterschiede in der Kategorie Zufriedenheit zeigten mir, dass die

übergewichtigen Patienten trotz der schlechteren Bewertung der anderen Kategorien mit

der Behandlung, den medizinischen Maßnahmen und ihren Beinen genauso zufrieden

waren wie die schlanken. Lediglich der Unterschied des Verhaltens der Mitmenschen auf

ihre Erkrankung war tendenziell schlechter. Allerdings werden in unser Gesellschaft

übergewichtige Menschen schon stärker missachtet und vom sozialen Leben

ausgeschlossen, sodass die Ursache hier nicht bei der CVI zu suchen ist.

Insgesamt zeigte sich mir, dass übergewichtige Patienten deutlich mehr Probleme mit

ihrer Erkrankung haben. Bei ihnen werden fortgeschrittene Stadien der CVI häufiger

beobachtet, die eine intensive, lange Therapie erfordern. Umso wichtiger wäre die

Betreuung beim Arzt und die frühzeitige Behandlung. Die Akzeptanz der

Kompressionstherapie war bei beiden Gruppen gut.

In allen Kategorien gaben Patienten BMI ≥ 25 kg/m² ein häufigeres und intensiveres

Vorkommen der verschiedenen Items an, die Unterschiede waren größtenteils signifikant.

Dennoch wurde die Lebensqualität insgesamt als zufriedenstellend bewertet, was

sicherlich auch durch die positiven Effekte der Kompressionstherapie verursacht wurde.

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Ich empfehle dringend eine Gewichtsreduktion, um den Verlauf der Erkrankung

aufzuhalten, das alltägliche Leben einfacher zu gestalten und damit die Compliance zu

erhöhen.

5.4 Geschlecht Laut der Bonner Venenstudie liegt die Prävalenz von Venenerkrankungen bei Frauen

deutlich höher als bei Männern (Rabe et al., 2003b). Einen Risikofaktor für die Entstehung

einer CVI stellt das weibliche Geschlecht dar (Beebe-Dimmer et al., 2005). Gerade Frauen

fühlen sich durch die äußere Veränderung der Beine durch Varizen oder Besenreiser

kosmetisch beeinträchtigt. Diese werden subjektiv als Schönheitsmakel empfunden. 60%

der Bevölkerung leiden unter geringen Veränderungen der Venen, die zwar kein

gesundheitliches Risiko, aber ein kosmetische Problem darstellen (Böhler, 2007).

Makellose Beine gelten für Frauen eher als für Männer als Schönheitsideal.

Dies könnte damit zum Therapiewunsch bei schon geringeren Stadien der CVI führen.

Allgemeiner Fragebogen

Meine Ergebnisse zeigten Unterschiede bezüglich des Alters, der Therapieart, Indikation

und Dauer, die auf einen deutlich früheren Therapiebeginn bei Frauen hindeuten.

Im von mir untersuchten Kollektiv waren die Frauen etwa 6 Jahre jünger als die Männer.

Laut der Bonner Venenstudie kamen niedrige Stadien der CVI häufiger bei Frauen vor,

viele Patientinnen hatten bereits ärztliche Behandlungen aufgrund der Venenerkrankung

hinter sich. In den Stadien C1 bis C3 mit leichten Symptomen waren deutlich mehr Frauen

als Männer zu finden, das Geschlechtsverhältnis in den fortgeschrittenen Stadien (C4 bis

C6) war jedoch ausgeglichen. 22,9% der Befragten gaben an, bereits phlebologisch

behandelt worden zu sein, dies war häufiger bei Frauen (31,0%) als bei Männern der Fall

(12,7%) (Rabe et al., 2003b).

In dem von mir in Bochum untersuchten Kollektiv wurden tendenziell signifikant mehr

Männer mit einer Kompressionstherapie im Anschluss an eine Operation behandelt.

Als Kompressionsart wurden Kompressionsverbandsstrümpfe, die zur Therapie des Ulcus

cruris verwendet werden, in Bochum signifikant öfter im Kollektiv der Männern

eingesetzt.

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Männer trugen ihre Kompressionstherapie durchschnittlich fast 14 Monate länger.

Diese Unterschiede könnten darauf hindeuten, dass Männer eine Behandlung länger

hinauszögern und sich häufiger erst im fortgeschrittenen Stadium behandeln lassen.

Demnach werden zur Therapie aggressivere Therapieverfahren (Operation,

Kompressionsverbandsstrumpf) und längere Behandlungszeiten notwendig.

So kommen venöse Ulcera bei Männern trotz der niedrigeren Prävalenz häufiger vor als

bei Frauen. Unabhängig vom Geschlecht wird die Lebensqualität dabei als signifikant

reduziert beschrieben (White and Ryjewski, 2005).

Derweil trugen Frauen im Bochumer Kollektiv signifikant häufiger

Kompressionsstrumpfhosen und würden diese der bisherigen Therapie vorziehen.

Selbstverständlich stellen unterschiedliche Gewohnheiten von Mann und Frau einen

Grund dafür dar. Zudem könnten unangenehme Nebenwirkungen wie ein Rutschen der

Strümpfe dadurch verhindert werden. Ich halte es für wichtig, gerade Frauen bei

Therapiebeginn von dieser Therapieart in Kenntnis zu setzen. Vor allem im Winter

scheinen Kompressionsstrumpfhosen eine Alternative darzustellen.

Meine Ergebnisse zeigten keine signifikanten Unterschiede bei den unangenehmen

Nebenwirkungen. Die häufigsten Nebenwirkungen stellten Juckreiz, Rutschen und

Einschnürungen der Strümpfe dar.

Hautveränderungen traten bei beiden Kollektiven besonders als Hauttrockenheit auf, von

Frauen allerdings signifikant öfter. Männer hingegen bemerkten ein Spannen und

Rötungen der Haut. Frauen gaben deutlich häufiger eine Beschwerdereduktion an.

Ich gehe davon aus, dass Frauen ihrer Haut insgesamt deutlich mehr Aufmerksamkeit

schenken als Männer, diese z.B. regelmäßig mit Feuchtigkeitscremes behandeln und

Veränderungen früher wahrnehmen. Und trotzdem stellt Hauttrockenheit gerade in der

Menopause ein Problem für viele Frauen dar (Hall and Phillips, 2005). Umso stärker fällt

die Hauttrockenheit unter den Strümpfen auf. Derweil werden auch die positiven Effekte

der Kompressionstherapie teils signifikant stärker von Frauen bemerkt. Dazu kommt, dass

eine Beschwerdereduktion in fortgeschrittenem Stadium der CVI weitaus schwieriger zu

erreichen ist, Therapieerfolge bei Frauen also zum einen früher eintreten und früher

bemerkt werden könnten.

Das Trageverhalten und die Akzeptanz der Kompressionstherapie waren in beiden

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Subgruppen ähnlich. Auch wenn die meisten Patienten ihre Therapie als zweckmäßig

empfanden und jeweils 1/3 der Patienten diese auf keinen Fall weiter tragen würde, waren

insgesamt über 60% der Patienten mit ihrer Therapie zufrieden. Dies zeigte sich auch in

der guten Compliance hinsichtlich der Tragezeit.

Tübinger Fragebogen zur Lebensqualität von Patienten mit Venenerkrankungen

Weder in der Kategorie Beschwerden an den Beinen, Funktionaler Status noch Ängste und

Sorgen fand ich im Bochumer Kollektiv signifikante Unterschiede zwischen Männern und

Frauen. Auch die globale Gesundheit und Lebensqualität wurden ähnlich eingeschätzt.

Das Geschlecht beeinflusste insgesamt zwar Verhaltensweisen und Gewohnheiten im

Hinblick des Therapiebeginns und der Therapieart, schien aber kein Faktor zu sein, der die

Lebensqualität mit der Kompressionstherapie beeinflusst.

In der Kategorie Beschwerden an den Beinen korrelierten bei Frauen Quantität und

Qualität der Beschwerden miteinander. Bei Männern stimmte die Häufigkeit der

Beschwerden (Spannungsgefühl, müde Beine, Schweregefühl) nicht mit der Intensität

(Schwellungen, Schmerzen beim Auftreten, Überempfindlichkeit) überein.

In der Bonner Venenstudie zeigten sich Unterschiede im Beschwerdeprofil

(Schweregefühl, Spannungsgefühl, Schwellungsgefühl, Schmerzen nach längerem Stehen,

unruhige Beine) zwischen Männern und Frauen, Frauen waren weitaus häufiger betroffen

(Rabe et al., 2003b). Dies ließ sich mit meinen Daten nicht bestätigen.

Die Globalurteile zur Gesundheit und Lebensqualität wiesen zwischen Männern und

Frauen den geringsten Unterschied aller Subgruppen auf. Das Geschlecht der Patienten

schien keinen Einfluss auf die Akzeptanz und das Erleben der Kompressionstherapie zu

haben.

Andere Studien zeigten dagegen Unterschiede zwischen der Lebensqualität von Männern

und Frauen:

Laut Rabe wird die Lebensqualität bei Frauen unter einer Venenerkrankung um 8,4%

reduziert, bei Männer führt sie in 3,3% der Fälle zur Beeinträchtigung der Lebensweise

(Rabe et al., 2009b).

Eine Studie der Innsbrucker Herzchirurgie an herzkranken Patienten, die sich einer

Operation unterziehen mussten, zeigte ebenfalls kaum signifikante Unterschiede zwischen

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den Geschlechtern. Lediglich Depression, Schlafstörungen und Todesangst waren bei den

Frauen stärker ausgeprägt. Gerade von Depressionen sind Frauen aber ohnehin häufiger

betroffen (Hochleitner and Bader, 2003).

Selbst diese Aussage konnten meine Daten nicht bestätigen; in der Kategorie Ängste und

Sorgen waren keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu finden, Frauen hatten

allerdings größere Angst vor einer Thrombose, insgesamt gaben sie in der Kategorie

Befinden und Lebenszufriedenheit tendenziell häufiger Angst und Unruhe an.

In einer Studie der Universität Würzburg mit Patienten mit Gefäßerkrankungen besaßen

Frauen eine minimal schlechtere Lebensqualität als Männer, signifikante Unterschiede

waren in den Bereichen Vitalität und körperliche Funktionsfähigkeit zu finden (Debus et

al., 2005).

Abschließend zeigten meine Daten einen geringen Einfluss des Geschlechts auf den

Umgang mit der Kompressionstherapie und der Lebensqualität. Vielmehr waren es

persönliche Vorlieben, Alter, Indikation und Tragedauer, die mit Veränderungen der

Lebensqualität einhergingen.

5.5 Strumpflänge

Verschiedene Kompressionsarten stehen für die Therapie einer CVI zur Verfügung. Unter

den von mir befragten Patienten wurden am häufigsten Kompressionsstrümpfe der Klasse

II bis zum Oberschenkel oder Knie angewendet.

Allgemeiner Fragebogen

Zwischen den Kollektiven MCS II AD und AG bestanden signifikante Unterschiede

hinsichtlich des Alters, der Indikation und Tragedauer der Kompressionstherapie. Das Alter

der Patienten MCS II AD lag mit durchschnittlich 61,6 Jahren mehr als 5 Jahre über dem

der Patienten MCS II AG. In beiden Gruppen stellten Operation und

Sklerosierungstherapie die häufigsten Therapieindikationen dar. Des Weiteren wurde ein

Ulcus cruris signifikant häufiger beim Kollektiv MCS II AD therapiert. Die Tragezeit belief

sich bei Patienten MCS II AD auf 35,7 Monate, bei Patienten MCS II AG war sie mit 9,4

Monaten deutlich kürzer.

Diese Unterschiede deuten auf ein weiter fortgeschrittenes Stadium der CVI bei Patienten

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mit MCS II AD hin. Das Auftreten eines Ulcus cruris führte zu einer intensiveren und

langwierigen Behandlung. Wie bereits im vorherigen erläutert führen ein erhöhtes Alter

wie bei den Patienten MCS II AD zu schwereren Ausprägungen der CVI, was sich in der

Therapieindikation, Art und Dauer wiederspiegelt.

Die Compliance der beiden Gruppen in meinem Kollektiv war zufriedenstellend. Länger,

wenn auch nicht signifikant, wurden die Kompressionsstrümpfe von der Gruppen MCS II

AG getragen. Für die Patienten MCS II AG schien die Therapie eine kurzfristige,

notwendige, therapiebegleitende Maßnahme darzustellen, bei Patienten MCS II AD führte

das fortgeschrittene Stadium zu einer längeren Therapiedauer und besseren Akzeptanz,

aber weniger kontinuierlichen Anwendung.

Eine Studie zur Untersuchung von Knie und Oberschenkelstrümpfen zur Prävention der

TBVT zeigte, dass beide Strumpflängen zwar gleich effektiv waren, die Patienten mit

Kniestrümpfen allerdings eine bessere Compliance zeigten und die Therapie

kosteneffektiver war (Ingram, 2003). Dies wurde auch von einer ungarischen Studie

bestätigt: hier wurden die AD Strümpfe als bequemer eingeschätzt, sie warfen seltener

Falten als AG Strümpfe, wobei beide Arten gleich effektiv waren (Belkö et al., 2001).

Nebenwirkungen kamen in Form von Juckreiz bei Patienten MCS II AD signifikant häufiger

vor, gefolgt von Kältegefühl, Schwitzen und Rutschen der Strümpfe. Patienten MCS II AG

beklagten häufiger, wenn auch nicht signifikant, Rutschen und Einschnürungen der

Strümpfe. Hauttrockenheit wurde von beiden Gruppen am häufigsten als Veränderung

genannt, starke Schuppung der Haut kamen bei Patienten MCS II AG signifikant seltener

vor. Die positiven Effekte der Kompressionstherapie wie weniger Beschwerden an den

Beinen und leichtere Beine wurden von Patienten MCS II AG häufiger, wenn auch nicht

signifikant, angegeben. Aufgrund der weiter fortgeschrittenen Erkrankung könnten

Verbesserungen der Symptome von Patienten MCS II AG erst später auftreten.

Tendenziell mehr Patienten MCS II AD benötigten beim Anziehen die Hilfe der

Angehörigen. Ich hatte zwar vermutet, dass kürzere Strümpfe einfacher in der

Handhabung sind, das gehobene Alter der Patienten sowie die damit weiter

fortgeschrittenen Verläufe führten aber zu Problemen im Umgang mit den Strümpfen.

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Tübinger Fragebogen zur Lebensqualität von Patienten mit Venenerkrankungen

Zwischen den beiden Gruppen traten signifikante Unterschiede in den Kategorien

Beschwerden an den Beinen, Beschwerden in den letzten sieben Tagen, Funktionaler

Status, Ängste und Sorgen und Befinden und Lebenszufriedenheit. In allen Kategorien

fielen die Antworten der Patienten MCS II AD schlechter aus.

Besonders bei schlechtem Schlaf wegen der Beschwerden und Schwellungen der Beine

bestanden Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. Die Ursache für Schwellungen der

Beine könnte aufgrund der Kniestrümpfe bestehen, da es oberhalb des Strumpfes zu

Schwellungen kommt und der Druck im Bereich des Gummibundes erhöht wird.

Allerdings zeigte eine Studie, trotz der Erwartung bei AD Strümpfen vermehrt

Schwellungen zu finden, dass kein Unterschied zwischen AD und AG Strümpfen bestand,

es auch nicht vermehrt zu Schwellungen oder Wundheilungsstörungen kam (Williams and

Owen, 2006).

Viele Studien zeigten aber, dass der Umgang mit MCS II AD wesentlich besser war, die

Compliance der Patienten höher (Ingram, 2003, Belkö et al., 2001).

Insgesamt zeigte sich im Bochumer Kollektiv, dass die Häufigkeit des Vorkommens der

Beschwerden keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Kollektiven aufwies,

sodass ich davon ausging, dass Patienten mit Kniestrümpfen häufiger von den

Beschwerden beeinträchtigt wurden, was womöglich eher auf das erhöhte Alter und

damit verbundene Komplikationen und Komorbiditäten zurückzuführen sein könnte.

Möglich wäre es gewesen, dass Patienten mit einem Kompressionsstrumpf der Klasse AG

aufgrund der längeren Strümpfe häufiger Wärmegefühl angegeben hätten. Dies war

allerdings nicht der Fall. Da meine Untersuchung in den Wintermonaten stattfand könnten

lange Strümpfe sogar als angenehmer bewertet werden. Im Sommer wäre das Item

Wärmegefühl vermutlich deutlich häufiger als Nebenwirkung beschrieben worden.

Renner et al. zeigten in einer Studie zur Compliance von Patienten mit

Venenerkrankungen, dass es tendenziell zu einer Verschlechterung dieser in den

Sommermonaten kam (Renner et al., 2010).

Der Funktionale Status der Patienten konnte unabhängig von der Strumpflänge als gut

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beschrieben werden, die Patienten waren nur selten in ihrem alltäglichen Leben von den

Beschwerden beeinträchtigt. Patienten mit AD Strümpfen wurden signifikant häufiger von

ihren Beschwerden beeinträchtigt. Auch hier könnte eine Erklärung das höhere Alter und

damit verbundene Schwierigkeiten und der Unterschied in der Indikation sein, da die

unterschiedlichen Beeinträchtigungen kaum mit der Länge der Strümpfe erklärbar sind.

Die jeweiligen Tätigkeiten wurden allerdings von den Patienten etwa gleich häufig

ausgeführt, obwohl die Beeinträchtigung der Patienten mit AD Strümpfen grösser war, hat

noch kein Vermeidungsverhalten stattgefunden.

Die Kategorie Ängste und Sorgen zeigte, dass die Patienten MCS II AD sich deutlich

häufiger Gedanken über die Folgen der Erkrankung machten und vor diesen Vorstellungen

signifikant häufiger Angst hatten. Die schon längere Tragedauer der Patienten mit AD-

Strümpfen und das häufigere Vorkommen von Ulcera cruris könnte diese Angst erklären,

da sich mit der Zeit wahrscheinlich auch der Glaube an eine vollständige Genesung

verringert und die Angst vor Komplikationen steigt.

Insgesamt wurde auch das Befinden und die Lebenszufriedenheit von Patienten MCS II AD

signifikant schlechter bewertet, wobei beide Gruppen diese Kategorie insgesamt als gut

bewerten. Dies zeigte mir, gerade bei Patienten MCS II AD, das sie trotz der

Beeinträchtigung im Alltag und den Problemen und Auswirkungen der Beinbeschwerden

insgesamt zufrieden mit sich und ihren Leistungen sind.

Trotz der signifikanten Unterschiede in allen Themenbereichen wiesen die Globalurteile

der Lebensqualität und Gesundheit keine signifikanten Unterschiede zwischen den

Kollektiven auf. Beide Urteile fielen gut bis mittelmäßig aus.

Dies zeigte, dass die Einschätzung der Lebensqualität von Patienten mit einer

Kompressionstherapie mit Klasse II Kompression offensichtlich weniger von der

Strumpflänge abhängt, als vielmehr von der Tragedauer (Wochen – Monate – lebenslang),

der zugrunde liegenden Indikation für die Kompressionstherapie (Operation,

Sklerosierungstherapie, Ulcus cruris), dem Alter und den mutmaßlichen persönlichen

Gewohnheiten (Reich-Schupke et al., 2009b).

Aus ärztlicher Sicht nimmt man häufig an, dem Patienten mit einem nur knielangen

Strumpf einen Gefallen zu tun. Dies scheint aus Patientensicht jedoch anders zu sein.

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- 102 -

Einige Patienten wünschen sich sogar lieber Kompressionstrumpfhosen statt eines

Strumpfes. Vermutlich hängt die Akzeptanz des Kompressionsmittels hier vielmehr von

den jeweiligen Gewohnheiten des Patienten ab. Trägt dieser auch sonst eher lange

Strümpfe oder Strumpfhosen, so wird der das auch bei der Kompressionstherapie

bevorzugen. Jemand, der in der Regel nur Kniestrümpfe trägt, tut sich hingegen mit

langen Kompressionsstrümpfen oder einer Kompressionsstrumpfhose schwer (Reich-

Schupke et al., 2009b).

Eine längere Tragezeit des Kompressionsstrumpfes und ein weiter fortgeschrittenes

Venenleiden scheinen hingegen die wesentlichen Gründe für die im Vergleich schlechtere

Lebensqualität der Patienten mit einem MCS II AD zu sein (Reich-Schupke et al., 2009b).

Eine Verschlechterung der Lebensqualität mit einer Progredienz des CVI - Stadiums konnte

auch Klycsz et al. im Rahmen der Evaluation des Tübinger Fragebogens darlegen (Klycsz et

al., 1998).

Eine randomisierte Studie an 300 Patienten kam zu der Schlussfolgerung, dass das Tragen

von Kompressionsstrümpfen über eine Dauer von mehr als einer Woche nach einer

unkomplizierten Varizenoperation keinen Benefiz für den Betroffenen bringt (Biswas et al.,

2007). Bisher gibt es keine Empfehlung der Leitlinien zur Dauer der Kompressionstherapie

nach einer operativen oder interventionellen Varizentherapie (Partsch, 2004).

5.6 Indikation

In einer weiteren Subgruppenanalyse wurden Patienten mit einer Kompressionstherapie

als Begleitmaßnahme einer Varizenoperation, einer Sklerosierungstherapie und eines

Ulcus cruris verglichen.

Insgesamt zeigte der Vergleich der Kollektive von operierten und sklerosierten Patienten

kaum Unterschiede, der Vergleich zwischen operierten bzw. sklerosierten Patienten und

solchen mit Ulcus lieferte aber signifikante Unterschiede.

Allgemeiner Fragebogen

Das Kollektiv der Patienten mit einem Ulcus cruris bestand aus 15 Patienten, die anderen

Gruppen umfassten 41 bzw. 46 Patienten. Insgesamt machten die Ulcus-Patienten 13,6%

der Befragten aus.

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- 103 -

Die Reduktion der Prävalenz des Ulcus cruris in den letzten Jahrzehnten zeigte bereits die

Bonner Venenstudie: hier machten die Ulcus-Patienten 3,6% aus. In der Tübinger

Venenstudie waren schwere Ausprägungen noch mit 13% vorhanden. Die Erklärung

hierfür war die größere Aufmerksamkeit, die den Venenerkrankungen inzwischen gegeben

wird und die damit verbundene frühere Intervention (Rabe et al., 2003b).

In Bochum waren die Patienten des Ulcus-Kollektivs mit 66,2 Jahren signifikant älter als

die Kollektive der beiden anderen Gruppen. Dies lässt sich darauf zurückführen, dass die

Prävalenz für das Ulcus cruris stark altersabhängig ist (Rabe and Gallenkemper, 2008).

So lag die Prävalenz in der Bonner Venenstudie für das abgeheilte Ulkus zwischen dem 30.

- 39. Lebensjahr bei 0,2% und stieg bis zum 50. - 59. Lebensjahr auf 0,6, zwischen 60 und

69 Jahren auf 1,1% und erreichte zwischen dem 70. und 79. Lebensjahr 2,4% (Rabe et al.,

2003b).

Die Prävalenz war in der Londoner Studie 2004 mit 8,29/1000 bei Männern im Alter >85

Jahren am höchsten (Moffat et al., 2004).

Meine Ergebnisse ergaben einen tendenziell signifikanten Unterschied zwischen Ulcus-

Patienten und OP/Sklerosierungs-Patienten im Hinblick auf die Ersttherapie. Bei

wesentlich mehr Ulcus- Patienten wurde bereits eine Kompressionstherapie angewendet.

Das unterstrich den chronischen Charakter der Venenerkrankungen. Viele der Ulcus-

Patienten litten wahrscheinlich schon seit Jahrzehnten unter Venenerkrankungen, die

Vorstufen des Ulcus wurden womöglich bereits lange therapiert. Auch unter den

operierten und sklerosierten Patienten hatten 2/3 der Patienten schon eine

Kompressionstherapie. So stellt die Operation und Sklerosierung nur einen weiteren

Schritt beim Fortschreiten der CVI dar.

Anhand der Indikation für die Kompressionstherapie wird die Art der

Kompressionstherapie ausgewählt: so wurde der Kompressionsverbandsstrumpf von

Patienten mit Ulcus signifikant häufiger verwendet. Dieser wird besonders zur Ausheilung

der Ulcera angewendet, Kompressionsstrümpfe zur Erhaltung des Ergebnisses. Des

Weiteren wurde von keinem der Ulcus Patienten ein Kompressionsstrumpf der Klasse II

AG getragen, welcher bei den operierten und sklerosierten Patienten am häufigsten

eingesetzt wird. Da die unterschiedlichen Indikationen unterschiedliche

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- 104 -

Kompressionsarten nach sich ziehen, könnten Indikation und Art der Kompression sowie

das Alter der Patienten die Unterschiede in den Bereichen Nebenwirkungen und dem

speziellen Fragebogen erklären.

Es ist zu diskutieren, ob nicht auch die Tragedauer der Kompressionstherapie

wesentlichen Einfluss auf die Lebensqualität unter Kompressionstherapie hat. Wenngleich

die Tragezeiten der drei Kollektive sich hier im Mittel nicht statistisch signifikant

unterscheiden, so ist doch davon auszugehen, dass Patienten mit einer

Kompressionstherapie als Begleitung einer Varizenoperation oder Sklerosierungstherapie

die Kompression in der Mehrzahl der Fälle nur für einen begrenzten Zeitraum tragen.

Dagegen werden Patienten mit einem Ulcus cruris, also einem schweren,

fortgeschrittenen Venenleiden, die Kompressionstherapie meist lebenslang – zunächst zur

Beschleunigung der Abheilung der Ulcus cruris, später zur Rezidivprophylaxe – weiter

führen müssen (Coleridge-Smith, 2009, Reich-Schupke et al., 2009b).

Die Tragezeiten waren bei den Ulcus- Patienten mit 61,5 Monaten fast dreifach so lange

wie bei operierten und sklerosierten Patienten. Dementsprechend könnten sie

Nebenwirkungen der mutmaßlich lebenslangen Therapie als störender empfinden.

Gleichzeitig haben die vorliegenden Ergebnisse jedoch auch zeigen können, dass die

Ulkuspatienten trotz einer schlechteren Einschätzung der Lebensqualität in einzelnen

Bereichen, nicht ihre Hoffnung in den Erfolg der Behandlung verloren haben (Reich-

Schupke et al., 2009b).

Auch trugen Patienten mit einem Ulcus die Kompressionsstrümpfe im Mittel weniger

Stunden am Tag. Auch hier motivierten die begrenzte Tragezeit nach einem Eingriff und

die noch nicht so fortgeschrittene Erkrankung eher zum Tragen.

Und trotzdem zeigten meine Zahlen, dass auch die Patienten mit einem Ulcus den

Glauben an ihre Therapie noch nicht verloren haben, die Compliance scheint noch sehr

hoch zu sein, der Sinn und Nutzen der Therapie ist den meisten Patienten verständlich.

Gerade bei Patienten mit einem Ulcus cruris ist die Kompression als Therapie essentiell.

Die Compliance wurde auch in einer Studie von Renner untersucht. Hier trugen 75% der

Patienten die verordnete Kompressionstherapie, meist handelte es sich aufgrund der

Grunderkrankung um Kurzzugbinden, die in 50% gut angelegt waren, meist vom Patienten

selber. Gründe für die mangelnde Compliance waren meist (61%) die eigene

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Bequemlichkeit (Renner et al., 2010).

Auch schätzen die Patienten mit einem Ulcus die Kompressionstherapie signifikant

häufiger als angenehm ein und würden diese auch nach Abschluss der Therapie

weitertragen, Patienten des operierten und sklerosierten Kollektivs beschrieben diese

häufiger als zweckmäßig.

Es scheint als hätten sich die Patienten mit einem Ulcus im Laufe der Therapie mit dieser

angefreundet und sich so daran gewöhnt, dass diese nicht mehr als störend empfunden

wird. Für die anderen Patienten stellt die Therapie etwas Neues dar, es dauert seine Zeit

bis man sich an diese gewöhnt. Die gute Akzeptanz der Kompressionstherapie ist

erfreulich, nur so ist es möglich die Compliance zu sichern und die gewünschten

Therapieergebnisse zu erreichen.

Das Nebenwirkungsprofil der operierten und sklerosierten Patienten unterschied sich

kaum voneinander, da mit der gleichen Kompressionsart therapiert wurde, schien die

Indikation keinen Einfluss auf die Nebenwirkung zu haben.

Unterschiede bestanden aber zu den Ulcus-Patienten. Diese beklagten vermehrt Juckreiz,

aber auch Schwitzen und Kältegefühl. Der Juckreiz könnte einmal durch die Erkrankung

selbst, bzw. auch die Abheilung des Ulcus verursacht werden, aber auch aufgrund des

Kompressionsverbandsstrumpfs bestehen.

Hohe Kompressionsdrücke können zu Schmerzen und Beschwerden führen. Oftmals gilt

allerdings das Therapieprinzip, dass der höchste vom Patienten tolerierte Druck der

effektivste sei, was mit entsprechenden Nebenwirkungen einhergeht. Deshalb sollte

abhängig von der Steifigkeit des Materials der Kompressionsdruck ausgewählt werden

(Hirai et al., 2011).

Viele Probleme könnten allerdings mit den Schwierigkeiten beim Anziehen der

Kompressionstherapie entstehen. Ein Drittel der Patienten mit einem Ulcus beklagt, die

Therapie nur mit Hilfe von Angehörigen anziehen zu können. Dies könnte aufgrund des

höheren Alters und der damit verbundenen geringeren Beweglichkeit, aber auch wegen

stärkerer Einschränkungen wegen eines Ulcus und Schmerzen verursacht werden. Deshalb

halte ich es für wichtig, gerade Patienten mit einem Ulcus besser in die Handhabung mit

der Kompressionstherapie einzuführen, sie zu beraten und ihnen Möglichkeiten, wie eine

Pflegekraft, aufzuzeigen.

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Tübinger Fragebogen zur Lebensqualität von Patienten mit Venenerkrankungen

Die Unterschiede in der Kategorie Beschwerden an den Beinen und Umgang mit den

Beschwerden waren zwischen den OP/Sklerosierungs und Ulcus Patienten signifikant. Die

Patienten mit Ulcus litten deutlich häufiger unter ihren Beschwerden, obwohl die

Häufigkeit dieser etwa gleich war in den drei Kollektiven, Beschwerden nahmen einen

größeren Stellenwert im Alltag ein.

Eine fortgeschrittene Venenerkrankung führte wahrscheinlich zu stärkeren Beschwerden.

Auch zwischen operierten und sklerosierten Patienten gab es keinen Unterschied. Ich

hatte vermutet, dass Patienten nach einer Operation mehr Beschwerden aufgrund des

größeren Eingriffs gehabt hätten. Umso erfreulicher sind die guten Ergebnisse bei diesen

Patienten.

In einer Studie von Klüken zeigte sich eine zunehmende Erwartungshaltung an die

Therapie bei fortschreitender CVI. Die Erwartung, die Beschwerden zu bessern rückt in

den Hintergrund, kosmetische Ergebnisse verlieren an Wert (Klüken et al., 1999).

Die Patienten im Ulcus-Kollektiv zeigen signifikant häufiger Einschränkungen im Alltag, z.B.

beim Gehen, als operierte und sklerosierte Patienten. Die Häufigkeit der ausgeführten

Tätigkeiten zeigte keine Unterschiede.

Obwohl die Patienten durch die Beschwerden häufiger beeinträchtigt werden, konnte

noch kein Vermeidungsverhalten festgestellt werden.

Bei einer Studie der Universität Würzburg zeigte sich, dass Patienten mit arteriellen und

venösen Ulcera deutlich stärker in ihrer Mobilität eingeschränkt waren als Gesunde oder

Patienten mit CVI, in allen LQ-Dimensionen im Vergleich zu Gesunden erheblich

eingeschränkt waren und deutlich mehr unter ihren Schmerzen litten (Debus et al., 2005).

Phillips et al. analysierten Einflussfaktoren auf die Mobilität und den Schmerz von Ulcus-

Patienten: 81% der befragten Patienten waren in ihrer Mobilität durch das Ulcus

eingeschränkt, 57% sogar sehr stark. Den größten Einfluss auf die Mobilität hatte die

Stärke des Ödems mit resultierender Exsudation, wobei besonders bei adipösen

männlichen Patienten die auftretende Schwellung zu Immobilität und eingeschränkter

Arbeitsfähigkeit führte. Bei allen Patienten beeinflusste die Ulkuserkrankung die

Arbeitsfähigkeit, belastete die jüngeren Patienten aber stärker und führte bei diesen zu

einem negativen Selbstbild (Phillips et al., 2004, Köhler et al., 2001).

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Die Kategorie Ängste und Sorgen zeigte Unterschiede in der Intensität und Häufigkeit der

Gedanken (offenes Bein) zwischen den operierten und sklerosierten Patienten und

solchen mit Ulcus auf. Zwischen operierten und sklerosierten bestand kein Unterschied.

Die Angst vor weiteren Ulcera ist nicht unbegründet, da durchschnittlich ein Drittel der

Patienten einmal ein Rezidiv bekommt, ein weiteres Drittel zwei- bis dreimal und das

letzte Drittel mehr als viermal. Die Rezidivquote gibt Aufschluss über die Effizienz der

Therapie und über die Compliance der Patienten (Rabe and Gallenkemper, 2008).

Patienten nach einer OP oder Sklerosierung sind in der Erkrankung noch nicht so weit

fortgeschritten und haben wahrscheinlich noch keine Erfahrungen mit einem Ulcus

gemacht.

Häufiger wurden von den Patienten besonders auch die Angst, dass Medikamente nicht

mehr helfen und die Angst anderen zur Last zu fallen genannt. Je länger eine Therapie

dauert und je seltener eine Verbesserung auftritt, umso grösser wird die Sorge.

Laut Jones et al. leiden etwa ein Viertel aller Patienten mit venösen Ulzerationen an

Depressionen und Angst, wobei diese Problematik mit der Stärke des Wundschmerzes und

Wundgeruches korreliert (Jones et al., 2006). Gerade weil die Patienten mit Ulcus auch

älter sind, wächst die Angst, nicht mehr Selbstständig leben zu können und von Familie

und Fremden abhängig zu sein. So zeigten die Probleme mit dem Anziehen der

Kompressionstherapie schon, dass die Patienten alleine Probleme damit hatten.

Die Globalurteile hinsichtlich Gesundheit und Lebensqualität zeigten erstaunlicherweise

keinen signifikanten Unterschied, weder zwischen operierten und sklerosierten Patienten

noch zwischen sklerosierten und Ulcus-Patienten. Entsprechend der Ergebnisse anderer

Untersuchungen wäre zu vermuten gewesen, dass Patienten mit einer Operation im

Vergleich zu Sklerosierungspatienten stärker eingeschränkt gewesen wären durch die

Nebenwirkungen des Verfahrens (Reich-Schupke et al., 2009b). Insbesondere die

Rekonvaleszenz bis zu einer Rückkehr ins normale Arbeits- und Alltagsleben nach einer

Varizenoperation gilt als länger im Vergleich zu interventionellen Maßnahmen (Darwood

et al., 2008). Die hier gefundenen Daten unterstützen aktuelle Ergebnisse einer

Patientenbefragung (Hermanns, 2008). Dabei bewerteten 1708 befragte Patienten aus 18

Venenzentren die Operation insgesamt als gut bis sehr gut. Der Autor schlussfolgerte, dass

die Invasivität der Varizenoperation von ärztlicher Seite scheinbar überschätzt wird

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(Hermanns, 2008).

Mariani et al. verglichen ein elastisches Strumpf-System (Sigvaris Postoperative Kit) mit

Bandagen bei postoperativer Anwendung nach Varizenchirurgie. Im Vergleich zur

Verbandsgruppe hatten die Patienten mit Strümpfen weniger Ödeme, eine bessere

Lebensqualität und Compliance. Oftmals führte besonders eine mangelhafte Applikation

der Verbände zu den schlechteren Ergebnissen, weshalb Kompressionsstrümpfe aufgrund

der einfacheren Handhabbarkeit und reproduzierbaren Ergebnisse auch im Hinblick auf

die bessere Lebensqualität zu bevorzugen sind (Mariani et al., 2011).

Eine Studie zeigte überraschenderweise, dass eine Heilung der Ulcera nicht zu einer

Verbesserung der Lebensqualität führt, Patienten mit offenem Ulcus cruris schätzten ihre

Lebensqualität nicht schlechter als die Vergleichsgruppen ein, dies lag wahrscheinlich an

den zahlreichen Komorbiditäten (Renner et al., 2009).

Eine italienische Studie zeigte die Verschlechterung der Lebensqualität mit dem Grad der

CVI. Die Minderung der Lebensqualität ist ähnlich wie bei anderen chronischen

Erkrankungen, wobei Patienten im Stadium C5/C6 am schlechtesten abschnitten,

vergleichbar mit Patienten mit Herzinsuffizienz (Andreozzi et al., 2005).

Leider zeigte sich, dass der psychosoziale Teil der Erkrankung bei Patienten mit einem

Ulcus meist übersehen wird: häufig treten Schmerzen, vermindertes Selbstwertgefühl und

Isolation auf, was die Lebensqualität negativ beeinflussen kann (Koupidis et al., 2008).

Eine Studie von Lindholm et al. zeigte, dass an einem Ulcus erkrankte Männer im

Vergleich zur gesunden Bevölkerung beim Nottinghal Health Profile einen deutlich

erhöhten Score in den Bereichen Schmerz und soziale Isolation hatten (Lindholm et al.,

1993). Ich halte es für wichtig, dies prophylaktisch zu beeinflussen und die Patienten ins

tägliche Leben einzubinden. Die Bestanddauer der Ulzerationen scheint die Lebensqualität

nicht so stark zu beeinflussen, da verschiedene Adaptationsmechanismen die Einbindung

der Erkrankung in den Alltag möglich machen (Köhler et al., 2001).

Körperbewertung und vitale Körperdynamik sind bei Patienten mit venösem Ulkus durch

das venöse Ulkus ausgeprägt zum Negativen hin verändert. Die Beeinträchtigung ist

beinahe so stark wie bei psychosomatischen Erkrankungen, die das Körperbild im

Vergleich zu somatischen Erkrankungen stärkster negativ beeinträchtigen (Ehresmann et

al., 2008).

Tendenziell signifikant war der Unterschied zwischen operierten Patienten und solchen

mit Ulcus bei der Einschätzung der Lebensqualität.

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Gerade da in anderen Kategorien so große Unterschiede zwischen den Kollektiven

bestanden, ist es gut zu wissen, dass gerade die Ulcuspatienten ihren Gesundheitszustand

und die Lebensqualität nicht deutlich schlechter einschätzen.

Wenngleich im Vergleich der Subgruppen die Werte der Lebensqualität für Patienten mit

einem Ulcus cruris in den Bereichen Ängste und Sorgen, Funktionaler Status und

Beschwerden an den Beinen signifikant schlechter ausgefallen sind, so zeigt sich aber

doch, dass diese Patienten ihre Hoffnung auf eine Besserung des aktuellen Zustandes

nicht verloren haben. Hier erwarten im Vergleich zu den anderen beiden Gruppen

ebenfalls signifikant mehr Patienten eine Besserung ihrer aktuellen Situation durch die

Behandlung. Zu berücksichtigen sind bei der Bewertung der Lebensqualität in diesem

Vergleich besonders das Alter der Ulcuspatienten und die verlängerte Tragedauer.

Eine abschließende Wertung dieser Beobachtungen kann ich somit nicht treffen. Vielleicht

könnten hier auch zukünftige Studien der Gerontologie mit einem Schwerpunkt auf die

Lebensqualität der Betroffenen weiteren Aufschluss bieten.

Meine Bochumer Ergebnisse sowie auch die von Klyscz et al. zur Lebensqualität von CVI-

Patienten, belegen die Notwendigkeit der krankheits- und therapiespezifischen

Lebensqualitätsforschung bei diesen Personen. Epidemiologisch gesehen handelt es sich

bei der CVI um eine bislang oft vernachlässigte Volkskrankheit (Reich-Schupke et al.,

2009b).

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6 Zusammenfassung

Die Kompressionstherapie gilt als die wichtigste Therapiesäule der chronisch venösen

Insuffizienz. Als kurzzeitige Therapie wird diese besonders nach interventionellen

Eingriffen und operativer Varizenchirurgie eingesetzt. Eine langfristige, oft lebenslange

Therapie stellt sie beim postthrombotischen Syndrom und dem Ulcus cruris dar. Die

Zunahme der älteren und adipösen Bevölkerung - heute und in der Zukunft - stellt weitere

Ansprüche an die Diagnostik und Therapie der chronischen Venenerkrankungen. In der

Medizin ist die Einschätzung des subjektiven Krankheitempfindens im Sinne der

Lebensqualität in den letzten Jahrzehnten zum wichtigen Therapiekriterium geworden.

Ziel meiner Bochumer Untersuchung war es zu erfahren, welche Probleme und

Schwierigkeiten Patienten im Umgang mit der Kompressionstherapie haben und wie diese

ihre Lebensqualität beeinträchtigten. Wie schon viele Studien zeigten, war auch in

meinem Patientenkollektiv eine Korrelation der Prävalenz der CVI mit Alter, BMI und

weiblichem Geschlecht zu finden. Ebenso stellte sich der langwierige, oft

therapieresistente Verlauf der chronischen Venenerkrankungen dar. Insgesamt zeigten

meine Ergebnisse, dass die Patienten sehr zufrieden mit der Kompressionstherapie waren,

diese als notwendige Therapie akzeptiert wurde, was mit einer erfreulich guten

Compliance einherging. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählten die Hauttrockenheit

und Juckreiz sowie ein schlechter Sitz. Hier sehe ich Verbesserungsmöglichkeiten wie

rückfettende Pflegemaßnahmen sowie eine bessere Aufklärung der Patienten im Umgang

mit Nebenwirkungen. Einschnürungen waren neben Adipositas besonders auf den

falschen Sitz der Kompressionstherapie zurückzuführen. Auch war gerade bei den

weiblichen und jungen Patienten die Nachfrage nach Kompressionsstrumpfhosen groß.

Besonders ältere und adipöse Patienten beschrieben Schwierigkeiten beim Anziehen der

Kompressionstherapie. Da immer mehr ältere Menschen in Zukunft alleine leben werden

und der Anteil der adipösen Patienten zunehmen wird, werden Pflegedienste notwendig

sein, was mit hohen Kosten einhergehen wird. Gerade Ärzte und Verkäufer sollten die

Wahl der Kompressionsstärke und –länge gut bedenken und den Patienten den Umgang

mit der Therapie verständlich machen. Ich konnte aber auch den positiven Effekt der

Kompressionstherapie bestätigen. Leichtere Beine wurden oftmals beschrieben, zwei

Drittel der Patienten klagten nicht über Beschwerden an den Beinen. Dabei wurde in allen

Kollektiven langes Stehen als belastend empfunden. Die Häufigkeit und Intensität der

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Beschwerden an den Beinen war besonders groß bei Patienten ≥ 60 Jahre und mit einem

BMI ≥ 25 kg/m². Die schon physiologische Belastung der Beinvenen beim Stehen sollte

den Patienten verständlich gemacht werden, langes Stehen ohne Betätigung der

Muskelpumpe wenn möglich reduziert werden. Weder die Erkrankung noch die Therapie

hinderten die von mir befragten Patienten am Ausführen ihrer Tätigkeiten, was die gute

Akzeptanz der Kompressionstherapie wiederspiegelt. Insgesamt bestanden bei den

Patienten große Ängste und Sorgen bezüglich der Auswirkungen ihrer Krankheit. Die

Lebensqualität der Patienten wurde als gut eingeschätzt. Sie ging oftmals mit denselben

Werten wie die globale Gesundheit einher, die Lebensqualität wurde durch die

Gesundheit bestimmt. Eine schlechtere Lebensqualität bestand besonders aufgrund des

fortgeschrittenen Stadiums und langer Tragedauer, der zugrunde liegenden Indikation für

die Kompressionstherapie, dem Alter, des Gewichts und den mutmaßlichen persönlichen

Gewohnheiten und offensichtlich weniger von Strumpflänge und Geschlecht. Des

Weiteren wurden wahrscheinlich auch aufgrund der Komorbiditäten bei den Subgruppen

Alter, BMI und Ulcus cruris vermehrt Beschwerden im Alltag und Ängste in Bezug auf die

Zukunft und Krankheit geäußert. Während ältere Menschen besonders ihre

Lebensqualität schlechter einschätzten, wurde bei adipösen vor allem die schlechte

Gesundheit beklagt. Das Geschlecht schien Gesundheit und Lebensqualität bei CVI nicht

zu beeinflussen. Dennoch war der Therapiebeginn bei Frauen früher, Männer zeigten

hingegen fortgeschrittene Stadien. Die Patienten in der Ulcus cruris Gruppe schnitten in

allen Kategorien schlechter ab als andere Subgruppen, hatten aber doch die Hoffnung im

Hinblick auf ihre Behandlung noch nicht verloren.

Obwohl die Akzeptanz und Compliance der Kompressionstherapie in meinem Kollektiv

sehr gut war, zeigte die Subgruppenanalyse, dass im Umgang mit der Therapie einige

wichtige Aspekte zu beachten sind. Diese werden aufgrund des wachsenden Anteils der

älteren Bevölkerung weiter an Bedeutung zunehmen und können, wenn nicht rechtzeitig

Veränderungen eintreten, erhebliche Kosten mit sich bringen. Des Weitern ist es wichtig,

die Anpassung, Wahl der Kompressionstherapie und Aufklärung der Patienten zum

Umgang mit der Kompressionstherapie und deren Nebenwirkungen zu optimieren und

damit eine möglichst gute Compliance und damit Therapieerfolg zu erzielen.

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- 121 -

8 Anhang

Allgemeiner Fragebogen des Gesamtkollektivs

In Zahlen %

Basisdaten Anzahl

Alter (Jahre)

keine Angabe

< 40 Jahre

40-49 Jahre

50-59 Jahre

60-69 Jahre

70-79 Jahre

Geschlecht: weiblich

männlich

Gewicht (kg)

keine Angabe

Größe (cm)

keine Angabe

BMI (kg/m²)

keine Angabe

110/110

58,83 ± 13,56

4/110

72/110

38/110

79,20 ± 18,79

3/110

171,30 ± 9,30

2/110

26,9 ± 5,6

3/110

100%

3,6%

8,2%

16,4%

21,8%

28,2%

19,1%

65,5%

34,5%

2,7%

1,8%

2,7%

01. Ist das die erste

Kompressionstherapie?

ja

nein

keine Angabe

35/110

74/110

1/110

31,8%

67,3%

0,9%

02. Wann war die letzte

Kompressionstherapie?

Vor … Monaten

keine Angabe

94,3 ± 108,3

39/110

35,5%

03. Welches

Kompressionssystem wurde

angewandt?

Kompressionsverband/ Kurzzugbinden

Klasse II

Klasse I

Kompressionsverbandsstrumpf

sonstiges

keine Angabe

8/110

56/110

4/110

1/110

6/110

35/110

7,3%

50,9%

3,6%

0,9%

5,5%

31,8%

04. Grund der aktuellen

Kompressionstherapie

(Mehrfachnennungen)

Konservative Therapie der CVI

Operation

Sklerosierung

Ulcus cruris

Therapie einer Thrombose

postthrombotisches Syndrom

sonstiges

keine Angabe

14/110

41/110

46/110

15/110

5/110

13/110

9/110

2/110

12,7%

37,3%

41,8%

13,6%

4,5%

11,8%

8,2%

1,8%

Page 126: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 122 -

05. Art des aktuellen

Kompressionstherapie

Kompressionsverband mit Kurzzugbinden

Kompressionsverbandsstrumpf

Klasse I AD

Klasse I AG

Klasse II AD

Klasse II AG

Kompressionsstrumpfhose II

sonstiges

keine Angabe

1/110

9/110

3/110

4/110

31/110

33/110

18/110

3/110

8/110

0,9%

8,2%

2,7%

3,6%

28,2%

30,0%

16,4%

2,7%

7,3%

06. Seit wann wird diese

Kompressionstherapie

angewandt?

Im Durchschnitt seit … Monaten

Im Median seit …. Monaten

2-8 Wochen

> 2-6 Monate

> 6-12 Monate

>1-2 Jahre

>2 Jahre

keine Angabe

32,5 ± 79,8

2

52/110

14/110

9/110

5/110

19/110

11/110

47,3%

12,7%

8,2%

4,5%

17,3%

10,0%

07. Tragezeit der Kompression nur tagsüber

tags und nachts

keine Angabe

103/110

6/110

1/110

93,6%

5,5%

0,9%

08. Tragezeit in h/Tag 2 bis 6 Stunden/Tag

6 bis 12 Stunden/Tag

12 bis 18 Stunden/Tag

18 bis 24 Stunden/Tag

keine Angabe

4/110

57/110

43/110

5/110

1/110

3,6%

51,8%

39,1%

4,5%

0,9%

09. Keine

Kompressionstherapie bei...

(Mehrfachantworten)

tägliche Besorgungen

Haushaltsarbeit

Sport

bei der Arbeit

in der Freizeit

schlafen

sonstiges

keine Angabe

3/110

5/110

18/110

4/110

13/110

96/110

9/110

2/110

2,7%

4,5%

16,4%

3,6%

11,8%

87,3%

8,2%

1,8%

10. Empfinden der

Kompressionstherapie

angenehm

zweckmäßig

unangenehm

unerträglich

keine Angabe

32/110

62/110

21/110

2/110

3/110

29,1%

56,4%

19,1%

1,8%

2,7%

11. Würden Sie die

Kompressionstherapie weiter

tragen, wenn es nicht

auf jeden Fall

vielleicht

auf keinen Fall

25/110

50/110

35/110

22,7%

45,5%

31,8%

Page 127: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 123 -

unbedingt notwendig wäre? keine Angabe 0/110 0%

12. Was empfinden Sie als

besonders unangenehm?

(Mehrfachnennungen)

nichts

Verband/Strümpfe rutschen

Verband/Strümpfe schnüren ein

Beine schwitzen

Beine jucken

Empfindungsstörungen

Kältegefühl

sonstiges

keine Angabe

19/110

32/110

27/110

21/110

36/110

6/110

17/110

18/110

3/110

17,3%

29,1%

24,5%

19,1%

32,7%

5,5%

15,5%

16,4%

2,7%

13. Hätten Sie gerne eine

andere Form der

Kompressionstherapie?

Strumpf

Strumpfhose

nein, ich bin zufrieden

gar keine KT

keine Angabe

3/110

9/110

68/110

26/110

4/110

2,7%

8,2%

61,2%

23,6%

3,6%

14. Wer legt den Verband an? ich selbst

Angehörige ohne med. Ausbildung

Arzt/Praxismitarbeiter

5/9

2/9

2/9

55,6%

22,2%

22,2%

15. Welche Hilfsmittel

benötigen Sie?

(Mehrfachantworten)

ohne jede Anziehhilfe

mit Gummihandschuhen

mit kleiner Gleithilfe

mit großer Gleithilfe

Hilfe durch Angehörige

keine Angabe

44/110

52/110

20/110

5/110

9/110

3/110

40,0%

47,3%

18,2%

4,5%

8,2%

2,7%

16. Wann legen Sie die

Kompressionstherapie an?

noch vor dem Aufstehen

nach der Morgentoilette

nach dem Morgentoilette/Frühstück

nur ab und wann

keine Angabe

44/110

62/110

8/110

2/110

4/110

40,0%

56,4%

7,3%

1,8%

3,6%

17. Veränderungen unter der

Kompressionstherapie?

(Mehrfachnennungen)

Hauttrockenheit

Rötungen der Haut

starke Schuppung

schwerere Beine als zuvor

leichtere Beine als zuvor

Spannen der Beine

Schmerzen in den Beinen

weniger Beschwerden

Bewegungseinschränkung

Brennen an den Beinen

Schwitzen unter den Strümpfen

Juckreiz

65/110

12/110

27/110

6/110

31/110

10/110

7/110

41/110

5/110

2/110

24/110

26/110

58,5%

10,9%

24,5%

5,5%

28,2%

9,1%

6,4%

37,3%

4,5%

1,8%

21,8%

23,6%

Page 128: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 124 -

sonstiges

keine Angabe

5/110

6/110

5,5%

5,5%

18. Weiß Ihr Umfeld von der

Kompressionstherapie?

niemand

nur meine Familie

Familie und Bekannte

auch entfernte Bekannte und Kollegen

keine Angabe

1/110

21/110

57/110

24/110

7/110

0,9%

19,1%

51,8%

21,8%

6,4%

Allgemeiner Fragebogen des Kollektivs Alter

≥ 60 Jahre < 60 Jahre

Basisdaten Anzahl

Alter (Jahre)

keine Angabe

Geschlecht: männlich

weiblich

Gewicht (kg)

keine Angabe

Größe (m)

keine Angabe

BMI (kg/m²)

keine Angabe

55

69,78 ± 6,28

1/55

24/55

31/55

80,09 ± 15,24

2/55

170,53 ± 8,65

2/55

27,5 ± 4,7

2/55

1,8%

43,6%

56,4%

3,6%

3,6%

3,6%

51

46,86 ± 8,12

0/51

11/51

40/51

78,4 ± 22,29

1/51

171,78 ± 10,1

0/51

26,4 ± 6,4

1/51

0%

21,6%

78,4%

2,0%

0%

2,0%

01. Ist das die erste

Kompressionstherapie?

ja

nein

keine Angabe

13/55

41/55

1/55

23,7%

74,6%

1,8%

22/51

29/51

0/51

43,1%

56,9%

0%

02. Wann war die letzte

Kompressionstherapie?

keine Angabe

112,2 ± 125,3

15/55

27,3%

79,8 ± 84,3

22/51

43,1%

03. Welches

Kompressionssystem

wurde angewandt?

Verband/ Kurzzugbinden

Klasse II

Klasse I

Verbandsstrumpf

sonstiges

keine Angaben

5/55

29/55

1/55

1/55

6 /55

16/55

9,1%

52,7%

1,8%

1,8%

10,9%

29,1%

3/51

25/51

3/51

0/51

0/51

21/51

5,9%

49,0%

5,9%

0%

0%

41,2%

04. Grund der

aktuellen KT

(Mehrfachnennungen)

Konservative Therapie

Operation

Sklerosierung

Ulcus cruris

Therapie einer Thrombose

postthrombotisches Syndrom

sonstiges

10/55

22/55

19/55

11/55

2/55

6/55

3/55

18,2%

40,0%

34,6%

20,0%

3,6%

10,9%

5,5%

4/51

20/51

22/51

3/51

1/51

4/51

1/51

7,8%

39,2%

49,0%

5,9%

2,0%

7,8%

2,0%

Page 129: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 125 -

keine Angabe 1/55 1,8% 1/51 2,0%

05. Häufigste Art der

Kompression

Kurzzugbinden

Verbandsstrumpf

Klasse I AD

Klasse I AG

Klasse II AD

Klasse II AG

Strumpfhose Klasse II

Mehrlagen-KT

sonstiges

keine Angabe

1/55

8/55

2/55

0/55

14/55

21/55

7/55

0/55

1/55

1/55

1,8%

14,6%

3,6%

0%

25,5%

38,2%

12,7%

0%

1,8%

1,8%

0 /51

3/51

2/51

3/51

11/51

19/51

12/51

0/51

0/51

1/51

0%

5,9%

3,9%

5,9%

21,6%

37,3%

23,5%

0%

0%

2,0%

06. Seit wann wird

diese KT angewandt?

seit ... Monaten

keine Angabe

55,8 ± 103,8

7/55

12,7%

16,5 ± 59,5

4/51

7,8%

07. Tragezeit der

Kompressionstherapie

nur tagsüber

tags und nachts

keine Angabe

51/55

3/55

1/55

92,7%

5,5%

1,8%

48/51

3/51

0/51

94,1%

5,9%

0%

08. Tragezeit 2-6 Stunden/Tag

6-12 Stunden/Tag

12-18 Stunden/Tag

18-24 Stunden/Tag

keine Angabe

3/55

32/55

16/55

2/55

2/55

5,5%

58,2%

29,1%

3,6%

3,6%

1/51

23/51

24/51

3/51

0/51

2,0%

45,0%

47,1%

5,9%

0%

09. Keine

Kompressionstherapie

bei...

Schlafen

Sport

Freizeit zuhause

Haushaltsarbeit

tägliche Besorgungen

Arbeit

keine Angabe

48/55

6/55

5/55

1/55

0/55

2/55

1/55

87,3%

10,9%

9,1%

1,8%

0%

3,6%

1,8%

46/51

11/51

8/51

3/51

3/51

1/51

1/51

90,2%

21,6%

15,7%

5,9%

5,9%

2,0%

2,0%

10. Empfinden der

Kompressionstherapie

angenehm

zweckmäßig

unangenehm

unerträglich

keine Angabe

13,5/55

29/55

10,5/55

2/55

1/55

24,6%

52,7%

19,1%

3,6%

1,8%

14/51

29,5/51

7,5/51

0/51

0/51

27,5%

57,8%

14,7%

0%

0%

11. Würden Sie

Kompressionstherapie

tragen, wenn es nicht

notwendig wäre?

auf jeden Fall

vielleicht

auf keinen Fall

keine Angabe

14,5/55

20,5/55

19/55

1/55

26,4%

37,3%

34,5%

1,8%

10/51

26,5/51

14,5/51

0/51

19,6%

52,0%

28,4%

0%

12. Was empfinden Sie

als besonders

unangenehm?

nichts

KT rutscht

KT schnürt ein

12/55

11/55

13/55

21,8%

20,0%

23,6%

6/51

19/51

18/51

11,8%

37,3%

35,3%

Page 130: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 126 -

Beine schwitzen

Beine jucken

Empfindungsstörungen

Kältegefühl

sonstiges

keine Angabe

7/55

19/55

3/55

8/55

11/55

2/55

12,7%

34,6%

5,5%

14,5%

20,0%

3,6%

15/51

18/51

5/51

6/51

5/51

1/51

29,4%

35,3%

9,8%

11,8%

9,8%

2,0%

13. Hätten Sie gerne

eine andere Form der

Kompressionstherapie?

Ich bin zufrieden

lieber gar keine KT

Strumpfhose

Strumpf

keine Angabe

33/55

15/55

1/55

2/55

5/55

60,0%

27,3%

1,8%

3,6%

9,1%

31/51

10/51

8/51

0/51

2/51

60,8%

19,6%

15,7%

0%

3,9%

14. Wer legt den

Verband an?

ich selbst

Angehörige

Arzt/Praxismitarbeiter

4/55

2/55

2/55

7,3%

3,6%

3,6%

1/1

0/1

0/1

100%

0%

0%

15. Welche Hilfsmittel

zum Anlegen der

Kompressionstherapie?

keine

Gummihandschuhe

kleine Gleithilfe

große Gleithilfe

Angehörige

keine Angabe

16/55

26/55

11/55

5/55

8/55

2/55

29,1%

47,3%

20,0%

9,1%

14,5%

3,6%

24/51

22/51

6/51

0/51

0/51

1/51

52,9%

43,1%

11,8%

0%

0%

2,0%

16. Wann ziehen Sie

die

Kompressionstherapie

an?

vor dem Aufstehen

nach der Morgentoilette

nach der Morgentoilette

keine Angabe

19/55

26/55

6/55

3/55

34,6%

47,3%

10,9%

5,5%

15/51

32/51

2/51

0/51

29,4%

62,8%

3,9%

0%

17. Veränderungen

unter der

Kompressionstherapie?

Hauttrockenheit

Rötungen der Haut

starke Schuppung

schwerere Beine als zuvor

leichtere Beine als zuvor

Spannen der Beine

Schmerzen in den Beinen

weniger Beschwerden

Bewegungseinschränkung

Brennen an den Beinen

Schwitzen

Juckreiz

sonstiges

keine Angabe

30/55

5/55

15/55

6/55

14/55

6/55

4/55

19/55

2/55

2/55

9/55

11/55

2/55

3/55

54,5%

9,1%

27,3%

10,9%

25,5%

10,9%

7,3%

34,5%

3,6%

3,6%

16,4%

20,0%

3,6%

5,5%

33/51

6/51

12/51

1/51

17/51

3/51

1/51

20/51

3/51

0/51

16/51

15/51

3/51

2/51

64,7%

11,7%

23,5%

2,0%

33,3%

5,9%

2,0%

39,3%

5,9%

0%

31,4%

29,4%

5,9%

3,9%

18. Weiß Ihr Umfeld

von der

Kompressionstherapie?

niemand

nur meine Familie

Familie und Bekannte

0/55

15/55

31/55

0%

27,3%

56,4%

1/51

5/51

25/51

2,0%

9,8%

49,0%

Page 131: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 127 -

entfernte Bekannte /Kollegen

keine Angabe

7/55

3/55

12,7%

5,5%

17/51

3/51

33,3%

5,9%

Allgemeiner Fragebogen des Kollektivs BMI

Patienten BMI≥25 Patienten BMI<25

Basisdaten Anzahl

Alter (Jahre)

keine Angabe

Geschlecht: männlich

weiblich

Gewicht (kg)

Größe (m)

BMI (kg/m²)

60/60

59,95 ± 14,81

3/60

23/60

37/60

89,16 ± 19,02

170,97 ± 10,2

30,4 ± 5,1

5,0%

38,3%

61,7%

47/47

56,85±11,93

1/47

14/47

33/47

66,69 ± 7,9

171,77 ± 8,2

22,6 ± 1,7

2,1%

29,8%

70,2%

01. Ist das die erste

Kompressionstherapie?

ja

nein

keine Angabe

21/60

37/60

2/60

35,0%

61,7%

3,3%

14/47

33/47

0/47

29,8%

70,2%

0%

02. Wann war die letzte

Kompressionstherapie?

Vor … Monaten

keine Angabe

113,9 ± 122,1

25/60

41,7%

75,6 ± 85,3

13/47

27,7%

03. Welches

Kompressionssystem

wurde angewandt?

Verband/Kurzzugbinden

Klasse II

Klasse I

Verbandsstrumpf

sonstiges

keine Angabe

4/60

31/60

1/60

1/60

3/60

22/60

6,7%

51,7%

1,7%

1,7%

5,0%

36,7%

3/47

24/47

3/47

0/47

3/47

15/47

6,4%

51,1%

6,4%

0%

6,4%

31,9%

04. Grund der aktuellen

Kompressionstherapie

Konservative Behandlung

Operation

Sklerosierung

Ulcus cruris

Therapie einer Thrombose

postthrombotisches Syndrom

sonstiges

keine Angabe

9/60

26/60

19/60

9 /60

2/60

6/60

3/60

1/60

15,0%

43,3%

31,7%

15,0%

3,3%

10,0%

5,0%

1,7%

6/47

17/47

25/47

4/47

2/47

5/47

1/47

1/47

12,8%

36,2%

53,2%

8,5%

4,3%

10,6%

2,1%

2,1%

05. Häufigste Art der

Kompression

Kurzzugbinden

Verbandsstrumpf

Klasse I AD

Klasse I AG

Klasse II AD

Klasse II AG

strumpfhose Klasse II

Mehrlagen-Kompression

sonstiges

0/60

9/60

2/60

0/60

13/60

34/60

9/60

0/60

2/60

0%

15,0%

3,3%

0%

21,7%

40,0%

15,0%

0%

3,3%

1/47

2/47

2/47

2/47

13/47

17/47

9/47

0/47

0/47

2,1%

4,3%

4,3%

4,3%

27,7%

36,2%

19,2%

0%

0%

Page 132: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 128 -

keine Angabe 1/60 1,7% 1/47 2,1%

06. Seit wann wird

diese KT angewandt?

seit … Monaten

keine Angabe

39,3 ± 90,9

7/60

11,7%

27,1 ± 68,2

4/47

8,5%

07. Tragezeit der

Kompressionstherapie

nur tagsüber

tags und nachts

keine Angaben

57/60

2/60

1/60

95,0%

3,3%

1,7%

43/47

4/47

0/47

91,5%

8,5%

0%

08. Tragezeit 2-6 Stunden/Tag

6-12 Stunden/Tag

12-18 Stunden/Tag

18-24 Stunden/Tag

keine Angabe

2/60

33/60

21/60

2/60

2/60

3,3%

55,0%

35,0%

3,3%

3,3%

2/47

22/47

20/47

3/47

0/47

4,3%

46,8%

42,6%

6,4%

0%

09. Keine

Kompressionstherapie

bei...

Schlafen

Sport

Freizeit zuhause

Haushaltsarbeit

tägliche Besorgungen

Arbeit

sonstiges

keine Angabe

54/60

8/60

6/60

3/60

1/60

1/60

6/60

2/60

90,0%

13,3%

10,0%

5,0%

1,7%

1,7%

10,0%

3,3%

40/47

10/47

7/47

2/47

2/47

3/47

3/47

0/47

85,1%

21,3%

14,9%

4,3%

4,3%

6,4%

6,4%

0%

10. Empfinden der

Kompressionstherapie

angenehm

zweckmäßig

unangenehm

unerträglich

keine Angabe

18/60

27,5/60

12/60

1/60

1/60

30,8%

45,8%

20,0%

1,7%

1,7%

10/47

31/47

6/47

1/47

0/47

21,3%

66,0%

12,8%

2,1%

0%

11. Würden Sie

Kompressionstherapie

tragen, wenn es nicht

notwendig wäre?

auf jeden Fall

vielleicht

auf keine Fall

keine Angabe

16,5/60

24/60

18,5/60

1/60

27,5%

40,0%

30,8%

1,7%

8/47

24/47

15/47

0/47

17,0%

51,1%

31,9%

0%

12. Was empfinden Sie

als besonders

unangenehm?

nichts

KT rutscht

KT schnürt ein

Beine schwitzen

Beine jucken

Empfindungsstörungen

Kältegefühl

sonstiges

keine Angabe

6/60

21/60

21/60

14/60

17/60

4/60

7/60

11/60

3/60

10,0%

35,0%

35,0%

23,3%

28,3%

6,7%

11,7%

18,3%

5,0%

12/47

10/47

9/47

7/47

19/47

4/47

9/47

4/47

0/47

25,5%

21,3%

19,2%

14,9%

40,4%

8,5%

19,2%

8,5%

0%

13. Hätten Sie gerne

eine andere Form der

Kompressionstherapie?

Ich bin zufrieden

lieber gar keine KT

Strumpfhose

36/60

14/60

5/60

60,0%

23,3%

8,3%

31/47

9/47

4/47

66,0%

19,2%

8,5%

Page 133: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 129 -

Strumpf

keine Angabe

1/60

4/60

1,7%

6,7%

1/47

3/47

2,1%

6,4%

14. Wer legt den

Verband an?

ich selbst

Angehörige

Arzt/Praxismitarbeiter

3/6

2/6

1/6

50,0%

33,3%

16,7%

2/3

0/3

1/3

66,7%

0%

33,3%

15. Welche Hilfsmittel

zum Anlegen der

Kompressionstherapie?

keine

Gummihandschuhe

kleine Gleithilfe

große Gleithilfe

Angehörige

keine Angabe

24/60

26/60

9/60

6/60

7/60

2/60

40,0%

43,3%

15,0%

10,0%

11,7%

3,3%

19/47

23/47

10/47

0/47

1/47

1/47

40,4%

48,9%

21,3%

0%

2,1%

2,1%

16. Wann ziehen sie die

Kompressionstherapie

an?

vor dem Aufstehen

nach der Morgentoilette

nach der Morgentoilette

keine Angabe

15/60

36/60

5/60

3/60

25,0%

60,0%

8,3%

5,0%

17/47

25/47

3/47

0/47

36,2%

53,2%

6,4%

0%

17. Veränderungen

unter der

Kompressionstherapie?

Hauttrockenheit

Rötungen der Haut

starke Schuppung

schwerere Beine als zuvor

leichtere Beine als zuvor

Spannen der Beine

Schmerzen in den Beinen

weniger Beschwerden

Bewegungseinschränkung

Brennen an den Beinen

Schwitzen

Juckreiz

sonstiges

keine Angabe

34/60

5/60

16/60

5/60

14/60

6/60

3/60

20/60

3/60

1/60

15/60

12/60

3/60

3/60

56,7%

8,3%

26,7%

8,3%

23,3%

10,0%

5,0%

33,3%

5,0%

1,7%

25,0%

20,0%

5,0%

5,0%

29/47

6/47

10/47

2/47

18/47

3/47

2/47

20/47

2/47

1/47

9/47

13/47

2/47

2/47

61,7%

12,8%

21,3%

4,3%

38,3%

6,4%

4,3%

42,5%

4,3%

2,1%

19,2%

27,7%

4,3%

4,3%

18. Weiß Ihr Umfeld

von der

Kompressionstherapie?

niemand

nur meine Familie

Familie und Bekannte

entfernte Bekannte/Kollegen

keine Angabe

0/60

13/60

28/60

17/60

3/60

0%

21,7%

46,7%

28,3%

5,0%

1/47

8/47

29/47

7/47

2/47

2,1%

17,0%

61,7%

14,9%

4,3%

Page 134: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 130 -

Allgemeiner Fragebogen des Kollektivs Geschlecht

Männer Frauen

Basisdaten Anzahl

Alter (Jahre)

keine Angabe

Gewicht (kg)

keine Angabe

Größe (cm)

keine Angabe

BMI (kg/m²)

keine Angabe

38

62,56 ± 13,18

3/38

88,49 ± 18,02

1/38

179,36 ± 7,99

1/38

27,4 ± 4,8

1/38

34,5%

7,9%

2,6%

2,6%

2,6%

72

56,77 ± 13,45

1/72

74,42 ± 17,5

2/72

167,2 ± 6,96

1/72

26,7 ± 5,9

2/72

65,5%

1,4%

2,8%

1,4%

2,8%

01. Ist das die erste

Kompressionstherapie?

ja

nein

keine Angabe

11/38

24/38

3/38

28,9%

63,2%

7,9%

25/72

47/72

0/72

34,7%

65,3%

0%

02. Wann war die letzte

Kompressionstherapie?

Vor... Monaten

keine Angabe

102,8 ± 124,5

13/38

34,2%

96,2 ± 102,4

26/72

36,1%

03. Welches

Kompressionssystem

wurde angewandt?

(Mehrfachnennungen)

Kurzzugbinden

Klasse II

Klasse I

Verbandsstrumpf

sonstiges

keine Angabe

2/38

19/38

3/38

1/38

1/38

14/38

5,3%

50,0%

7,9%

2,6%

2,6%

36,8%

6/72

36/72

1/72

0/72

6/72

25/72

8,3%

50,0%

1,4%

0%

8,3%

34,7%

04. Grund der aktuellen

Kompressionstherapie

(Mehrfachnennungen)

Konservative Therapie

Operation

Sklerosierung

Ulcus cruris

Therapie einer Thrombose

postthrombotisches Syndrom

sonstiges

keine Angabe

3/38

20/38

16/38

6/38

2/38

4/38

1/38

1/38

7,9%

52,6%

42,1%

15,8%

5,3%

10,5%

2,6%

2,6%

12/72

24/72

29/72

8/72

2/72

8/72

3/72

1/72

16,7%

33,3%

40,3%

11,1%

2,8%

11,1%

4,2%

1,4%

05. Häufigste Art der

Kompression

Kurzzugbinden

Verbandsstrumpf

Klasse I AD

Klasse I AG

Klasse II AD

Klasse II AG

Strumpfhose Klasse II

sonstiges

1/38

8/38

1/38

0/38

8/38

14/38

3/38

1/38

2,6%

21,1%

2,6%

0%

21,1%

36,8%

7,9%

2,6%

0/72

3/72

3/72

3/72

18/72

27/72

16/72

0/72

0%

4,2%

4,2%

4,2%

25,0%

37,5%

22,2%

0%

Page 135: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 131 -

keine Angabe 2/38 5,3% 2/72 2,8%

06. Seit wann wird

diese KT angewandt?

seit … Monaten

keine Angabe

45,5 ± 103,3

2/38

5,3%

31,9 ± 75,4

9/72

12,5%

07. Tragezeit der

Kompressionstherapie

nur tagsüber

tags und nachts

keine Angabe

34/38

3/38

1/38

89,5%

7,9%

2,6%

69/72

3/72

0/72

95,8%

4,2%

0%

08. Tragezeit 2-6 Stunden/Tag

6-12 Stunden/Tag

12-18 Stunden/Tag

18-24 Stunden/Tag

keine Angabe

2/38

20/38

13/38

2/38

1/38

5,3%

52,6%

34,2%

5,3%

2,6%

2/72

38/72

28/72

3/72

1/38

2,8%

52,8%

38,9%

4,2%

1,4%

09. Keine Kompression

bei...

(Mehrfachantworten)

Schlafen

Sport

Freizeit zuhause

Haushaltsarbeit

tägliche Besorgungen

Arbeit

sonstiges

keine Angabe

32/38

3/38

5/38

2/38

1/38

2/38

3/38

2/38

84,2%

7,9%

13,2%

5,3%

2,6%

5,3%

7,9%

5,3%

65/72

15/72

8/72

3/72

2/72

2/72

6/72

0/72

90,3%

20,8%

11,1%

4,2%

2,8%

2,8%

8,3%

0%

10. Empfinden der

Kompressionstherapie

angenehm

zweckmäßig

unangenehm

unerträglich

keine Angabe

8,5/38

20,5/38

7/38

1/38

1/38

22,4%

53,9%

18,4%

2,6%

2,6%

20/72

40/72

11/72

1/72

0/72

27,8%

55,6%

15,3%

1,4%

0%

11. Würden Sie

Kompressionstherapie

tragen, wenn es nicht

notwendig wäre?

auf jeden Fall

vielleicht

auf keine Fall

keine Angabe

9/38

15,5/38

12,5/38

1/38

23,7%

40,8%

32,9%

2,6%

16/72

33,5/72

22,5/72

0/72

22,2%

46,5%

31,3%

0%

12. Was empfinden Sie

als besonders

unangenehm?

(Mehrfachnennungen)

nichts

KT rutscht

KT schnürt ein

Beine schwitzen

Beine jucken

Empfindungsstörungen

Kältegefühl

sonstiges

keine Angabe

5/38

11/38

8/38

6/38

15/38

5/38

7/38

3/38

1/38

13,2%

28,9%

21,1%

15,8%

39,5%

13,2%

18,4%

7,9%

2,6%

13/72

20/72

23/72

16/72

22/72

3/72

9/72

13/72

2/72

18,1%

27,8%

31,9%

22,2%

30,6%

4,2%

12,5%

18,1%

2,8%

13. Hätten Sie gerne

eine andere Form der

Kompressionstherapie?

Ich bin zufrieden

lieber gar keine Kompression

Strumpfhose

23/38

7/38

1/38

60,5%

18,4%

2,6%

44/72

18/72

8/72

61,1%

25,0%

11,1%

Page 136: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 132 -

Strumpf

keine Angabe

2/38

5/38

5,3%

13,5%

0/72

2/72

0%

2,8%

14. Wer legt den

Verband an?

ich selbst

Angehörige

Arzt/Praxismitarbeiter

3/7

2/7

2/7

42,9%

28,6%

28,6%

3

0/3

0/3

100%

0%

0%

15. Welche Hilfsmittel

zum Anlegen der

Kompressionstherapie?

(Mehrfachnennungen)

keine

Gummihandschuhe

kleine Gleithilfe

große Gleithilfe

Angehörige

keine Angabe

14/38

17/38

10/38

4/38

3/38

1/38

36,8%

44,7%

26,3%

10,5%

7,9%

2,6%

30/72

33/72

10/72

2/72

5/72

2/72

41,7%

45,8%

13,9%

2,8%

6,9%

2,8%

16. Wann ziehen sie die

Kompressionstherapie

an?

vor dem Aufstehen

nach der Morgentoilette

nach der Morgentoilette

keine Angabe

10/38

20/38

3/38

5/38

26,3%

55,3%

7,9%

13,2%

24/72

41/72

5/72

2/72

33,3%

56,9%

6,9%

2,8%

17. Veränderungen

unter der

Kompressionstherapie?

(Mehrfachnennungen)

Hauttrockenheit

Rötungen der Haut

starke Schuppung

schwerere Beine als zuvor

leichtere Beine als zuvor

Spannen der Beine

Schmerzen in den Beinen

weniger Beschwerden

Bewegungseinschränkung

Brennen an den Beinen

Schwitzen

Juckreiz

sonstiges

keine Angabe

17/38

7/38

7/38

3/38

8/38

7/38

3/38

9/38

1/38

2/38

9/38

10/38

3/38

2/38

44,7%

18,4%

18,4%

7,9%

21,1%

18,4%

7,9%

23,7%

2,6%

5,3%

23,7%

26,3%

7,9%

5,3%

47/72

4/72

20/72

4/72

24/72

2/72

2/72

32/72

4/72

0/72

16/72

16/72

2/72

4/72

65,3%

5,6%

27,8%

5,6%

33,3%

2,8%

2,8%

44,4%

5,6%

0%

22,2%

22,2%

2,8%

5,6%

18. Weiß Ihr Umfeld

von der

Kompressionstherapie?

niemand

nur meine Familie

Familie und Bekannte

entfernte Bekannte/Kollegen

keine Angabe

1/38

7/38

21/38

7/38

2/38

2,6%

18,4%

55,3%

18,4%

5,3%

0/72

14/72

36/72

17/72

2/72

0%

19,4%

50,0%

23,6%

2,8%

Page 137: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 133 -

Allgemeiner Fragebogen des Kollektivs Strumpflänge

MCS II AD MCS II AG

Basisdaten Anzahl

Alter (Jahre)

keine Angabe

Geschlecht: männlich

weiblich

Gewicht (kg)

Größe (cm)

BMI (kg/m²)

31

61,57 ± 14,40

1/31

10/31

21/31

78,9 ± 20,9

171,0 ± 8,4

27,0 ± 7,0

3,2%

32,3%

67,7%

33

56,25 ± 13,91

1/33

11/33

22/33

77,3 ± 18,0

171,4 ± 10,5

26,2 ± 4,7

3,0%

33,3%

66,7%

01. Ist das die erste

Kompressionstherapie?

ja

nein

keine Angabe

8/31

23/31

0/31

25,8%

74,2%

0%

12/33

21/33

0/33

36,4%

63,6%

0%

02. Wann war die letzte

Kompressionstherapie?

Vor... Monaten

keine Angabe

78,2 ± 96,7

8/31

25,8%

63,4 ± 57,0

12/33

36,4%

03. Welches

Kompressionssystem

wurde angewandt?

Kurzzugbinden

Klasse II

Klasse I

Verbandsstrumpf

sonstiges

keine Angabe

2/31

19/31

1/31

0/31

3 /31

6/31

6,5%

61,3%

3,2%

0%

9,7%

19,4%

1/33

18/33

2/33

0/33

1/33

11/33

3,0%

54,6%

6,1%

0%

3,0%

33,3%

04. Grund der aktuellen

Kompressionstherapie

(Mehrfachnennungen)

Konservative Therapie

Operation

Sklerosierung

Ulcus cruris

Therapie einer Thrombose

postthrombotisches Syndrom

sonstiges

keine Angabe

4/31

11/31

13/31

7/31

1/31

5/31

5/31

0/31

12,9%

35,5%

41,9%

22,6%

3,2%

16,1%

16,1%

0%

5/33

16/33

15/33

0/33

1/33

2/33

2/33

0/33

15,2%

48,5%

45,4%

0%

3,0%

6,1%

6,1%

0%

05. Häufigste Art der

Kompression

Kurzzugbinden

Verbandsstrumpf

Klasse I AD

Klasse I AG

Klasse II AD

Klasse II AG

Strumpfhose Klasse II

Mehrlagen-Kompression

sonstiges

0/31

0/31

0/31

0/31

31/31

0/31

0/31

0/31

0/31

0%

0%

0%

0%

100%

0%

0%

0%

0%

0/33

0/33

0/33

0/33

0/33

33/33

0/33

0/33

0/33

0%

0%

0%

0%

0%

100%

0%

0%

0%

Page 138: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 134 -

06. Seit wann wird

diese KT angewandt?

Seit … Monaten

keine Angabe

35,7 ± 73,3

2/31

6,5%

9,4 ± 22,7

2/33

6,1%

07. Tragezeit der

Kompressionstherapie

nur tagsüber

tags und nachts

31/31

0/31

100%

0%

33/33

0/33

100%

0%

08. Tragezeit 2-6 Stunden/Tag

6-12 Stunden/Tag

12-18 Stunden/Tag

18-24 Stunden/Tag

keine Angabe

2/31

15/31

14/31

0/31

0/31

6,5%

48,4%

45,2%

0%

0%

2/33

12/33

18/33

0/33

1/31

6,1%

36,4%

54,6%

0%

3,0%

09. Keine

Kompressionstherapie

bei...

(Mehrfachnennungen)

Schlafen

Sport

Freizeit zuhause

Haushaltsarbeit

tägliche Besorgungen

Arbeit

keine Angabe

27/31

7/31

6/31

3/31

2/31

3/31

0/31

87,1%

22,6%

19,4%

9,7%

6,5%

3,6%

0%

30/33

4/33

3/33

1/33

0/33

0/33

0/33

90,9%

12,1%

9,1%

3,0%

0%

0%

0%

10. Empfinden der

Kompressionstherapie

angenehm

zweckmäßig

unangenehm

unerträglich

keine Angabe

9/31

15/31

7/31

1/31

0/31

29,0%

48,4%

22,6%

3,2%

0%

8/33

20/33

5/33

1/33

0/33

24,2%

60,6%

15,2%

3,0%

0%

11. Würden Sie

Kompression tragen,

wenn es nicht

notwendig wäre?

auf jeden Fall

vielleicht

auf keinen Fall

keine Angabe

8/31

13/31

11/31

0/31

25,8%

41,9%

35,5%

0%

4/33

15/33

14/33

0/33

12,1%

45,5%

42,4%

0%

12. Was empfinden Sie

als besonders

unangenehm?

(Mehrfachnennungen)

nichts

KT rutscht

KT schnürt ein

Beine schwitzen

Beine jucken

Empfindungsstörungen

Kältegefühl

sonstiges

keine Angabe

4/31

7/31

6/31

7/31

17/31

4/31

8/31

4/31

0/31

12,9%

22,6%

19,4%

22,6%

54,8%

12,9%

25,8%

12,9%

0%

6/33

10/33

12/33

5/33

7/33

3/33

5/33

6/33

1/33

18,2%

30,3%

36,4%

15,2%

21,2%

9,1%

15,2%

18,2%

3,0%

13. Hätten Sie gerne

eine andere Form der

Kompression?

Ich bin zufrieden

lieber gar keine KT

Strumpfhose

Strumpf

keine Angabe

20/31

7/31

4/31

0/31

1/31

64,5%

22,6%

12,9%

0%

3,2%

20/33

7/33

2/33

2/33

2/33

60,6%

21,2%

6,1%

6,1%

6,1%

14. Wer legt Verband Keine Angabe 0/31 0,00% 0/33 0,00%

Page 139: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 135 -

an?

15. Welche Hilfsmittel

benötigen Sie zum

Anlegen der

Kompressionstherapie?

keine

Gummihandschuhe

kleine Gleithilfe

große Gleithilfe

Angehörige

keine Angabe

12/31

17/31

6/31

2/31

5/31

0/31

38,7%

54,8%

19,4%

6,5%

16,1%

0%

10/33

15/33

10/33

1/33

1/33

1/33

30,3%

45,5%

30,3%

3,0%

3,0%

3,0%

16. Wann ziehen sie die

Kompressionstherapie

an?

vor dem Aufstehen

nach der Morgentoilette

nach der Morgentoilette

keine Angabe

10/31

20/31

1/31

0/31

32,3%

64,5%

3,2%

0%

8/33

21/33

1/33

1/33

24,2%

63,6%

3,0%

3,0%

17. Veränderungen

unter der

Kompressionstherapie?

(Mehrfachnennungen)

Hauttrockenheit

Rötungen der Haut

starke Schuppung

schwerere Beine als zuvor

leichtere Beine als zuvor

Spannen der Beine

Schmerzen in den Beinen

weniger Beschwerden

Bewegungseinschränkung

Brennen an den Beinen

Schwitzen

Juckreiz

sonstiges

keine Angabe

17/31

4/31

12/31

3/31

8/31

2/31

4/31

9/31

1/31

1/31

5/31

9/31

2/31

0/31

54,8%

12,9%

38,7%

9,7%

25,8%

6,5%

12,9%

29,0%

3,2%

3,2%

16,1%

29,0%

6,5%

0%

21/33

3/33

5/33

1/33

11/33

3/33

2/33

14/33

2/33

0/33

8/33

7/33

4/33

1/33

63,6%

9,1%

15,2%

3,0%

33,3%

9,1%

6,1%

42,4%

6,1%

0%

24,2%

21,2%

12,1%

3,0%

18. Weiß Ihr Umfeld

von der KT?

niemand

nur meine Familie

Familie und Bekannte

entfernte Bekannte/Kollegen

keine Angabe

0/31

8/31

18/31

5/31

0/31

0%

25,8%

58,1%

16,1%

0%

0/33

6/33

14/33

11/33

2/33

0%

18,2%

42,4%

33,3%

6,1%

Page 140: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 136 -

Allgemeiner Fragebogen des Kollektivs Indikation

Sklerosierung Varizen-

Operation

Ulcus cruris

Basisdaten Anzahl 46/46 41/41 15/15

Alter (Jahre)

keine Angabe

57,36 ± 14,09

1/46

2,2%

57,18 ± 13,57

1/41

2,4%

66,20 ± 13,57

Geschlecht: männlich

weiblich

16/46

30/46 34,8%

65,2%

18/41

23/41

43,9%

56,1%

6/15

9/15

30,0%

60,0%

Gewicht (kg)

keine Angabe

74,8 ± 16,7

1/46

2,2%

80,4 ± 17,3

0/41

0%

80,7 ± 20,3

1/15

6,7%

Größe (cm)

keine Angabe

170,8 ± 9,5

1/46

2,2%

173,2 ± 9,5

0/41

0%

171,1 ± 9,8

1/15

6,7%

BMI (kg/m²)

keine Angabe

25,6 ± 4,8

1/46

2,2%

26,6 ± 4,1

0/41

0%

27,5 ± 5,7

1/15

6,7%

01. Ist das die erste

Kompressionstherapie?

ja

nein

keine Angabe

15/46

31/46

0/46

32,6%

67,4%

0%

13/41

27/41

1/41

31,7%

65,9%

2,4%

2/15

13/15

0/15

13,3%

86,7%

0%

02. Wann war die letzte

Kompressionstherapie?

Vor … Monaten

keine Angabe

86,2 ± 100,2

14/46

30,4%

100,5±75,5

15/41

36,6%

164,1±182,2

3/15

20,0%

03. Welches

Kompressionssystem

wurde angewandt?

(Mehrfachnennungen)

Kurzzugbinden

Klasse II

Klasse I

Verbandsstrumpf

sonstiges

keine Angabe

3/46

23/46

3/46

0/46

3/46

15/46

6,5%

50,0%

6,5%

0%

6,5%

32,6%

11/41

19/41

2/41

0/41

2/41

14/41

26,8%

46,3%

4,9%

0%

4,9%

34,1%

3/15

6/15

0/15

0/15

3/15

3/15

20,0%

40,0%

0%

0%

20,0%

20,0%

04. Grund der aktuellen

Kompressionstherapie

(Mehrfachnennungen)

Konservative Therapie

Operation

Sklerosierung

Ulcus cruris

Therapie einer Thrombose

Postthrombot. Syndrom

sonstiges

keine Angabe

0/46

13/46

46/46

4/46

1/46

1/46

4/46

0/46

0%

28,3%

100%

8,7%

2,2%

2,2%

8,7%

0%

0/41

41/41

13/41

2/41

3/41

4/41

2/41

0/41

0%

100%

31,7%

4,9%

7,3%

9,8%

4,9%

0%

2/15

2/15

4/15

15/15

1/15

2/15

1/15

0/15

13,3%

13,3%

26,7%

100%

6,7%

13,3%

6,7%

0%

05. Häufigste Art der

Kompression

(Mehrfachnennungen)

Kurzzugbinden

Verbandsstrumpf

Klasse I AD

Klasse I AG

Klasse II AD

Klasse II AG

Strumpfhose Klasse II

Mehrlagen-Kompression

0/46

1/46

0/46

0/46

14/46

15/46

13/46

0/46

0%

2,2%

0%

0%

30,4%

32,6%

28,3%

0%

0/41

2/41

0/41

2/41

11/41

16/41

7/41

0/41

0%

4,9%

0%

4,9%

26,8%

39,0%

17,1%

0%

0/15

5/15

0/15

0/15

7/15

0/15

2/15

0/15

0%

33,3%

0%

0%

46,7%

0%

13,3%

0%

Page 141: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 137 -

sonstiges

keine Angabe

1/46

4/46

2,2%

8,7%

1/41

2/41

2,4%

4,9%

0/15

1/15

0%

6,7%

06. Seit wann wird diese

KT angewandt?

Seit … Monaten

keine Angabe

22,5 ± 61,4

3/64

6,5%

23,6 ± 56,0

3/41

7,3%

61,5 ± 135,5

1/15

6,7%

07. Tragezeit der

Kompression

nur tagsüber

tags und nachts

keine Angabe

46/46

0/46

0/46

100%

0%

0%

39/41

1/41

1/41

95,1%

2,4%

2,4%

12/15

3/15

0/15

80,0%

20,0%

0%

08. Tragezeit 2-6 Stunden/Tag

6-12 Stunden/Tag

12-18 Stunden/Tag

18-24 Stunden/Tag

keine Angabe

2/46

23/46

21/46

0/46

0/46

4,4%

50,0%

45,7%

0%

0%

2/41

18/41

20/41

1/41

0/41

4,9%

43,9%

48,8%

2,4%

0%

0/15

11/15

1/15

3/15

0/15

0%

73,3%

6,7%

20,0%

0%

09. Keine

Kompressionstherapie

bei...

(Mehrfachnennungen)

Schlafen

Sport

Freizeit zuhause

Haushaltsarbeit

tägliche Besorgungen

Arbeit

sonstiges

keine Angabe

46/46

10/46

10/46

2/46

2/46

1/46

3/46

0/46

100%

21,7%

21,7%

4,4%

4,4%

2,2%

6,5%

0%

6/41

36/41

5/41

1/41

0/41

1/41

3/41

1/41

14,6%

87,8%

12,2%

2,4%

0%

2,4%

7,3%

2,4%

12/15

3/15

1/15

0/15

0/15

0/15

2/15

0/15

80,0%

20,0%

6,7%

0%

0%

0%

13,3%

0%

10. Empfinden der

Kompressionstherapie

(Mehrfachnennungen)

angenehm

zweckmäßig

unangenehm

unerträglich

keine Angabe

11/46

30/46

10/46

1/46

0/46

23,9%

65,22%

21,7%

2,2%

0%

8/41

26/41

0/41

1/41

0/41

19,5%

63,4%

24,4%

2,4%

0%

9/15

6/15

1/15

0/15

0/15

60,0%

40,0%

6,7%

0%

0%

11. Würden Sie

Kompression tragen,

wenn es nicht

notwendig wäre?

auf jeden Fall

vielleicht

auf keine Fall

keine Angabe

8/46

24/46

14/46

0/46

17,4%

52,2%

30,4%

0%

8/41

19/41

14/41

0/41

19,5%

46,3%

34,2%

0%

9/15

5/15

2/15

0/15

60,0%

33,3%

13,3%

0%

12. Was empfinden Sie

als besonders

unangenehm?

(Mehrfachnennungen)

nichts

KT rutscht

KT schnürt ein

Beine schwitzen

Beine jucken

Empfindungsstörungen

Kältegefühl

sonstiges

keine Angabe

9/46

16/46

10/46

9/46

17/46

4/46

8/46

8/46

1/46

19,6%

34,8%

21,7%

19,6%

36,9%

8,7%

17,4%

17,4%

2,2%

6/41

10/41

14/41

7/41

12/41

6/41

5/41

7/41

0/41

14,6%

24,4%

34,1%

17,1%

29,3%

14,6%

12,2%

17,1%

0%

4/15

2/15

2/15

3/15

9/15

1/15

3/15

3/15

0/15

26,7%

13,3%

13,3%

20,0%

60,0%

6,7%

20,0%

20,0%

0%

13. Hätten Sie gerne

eine andere Form der

Kompression?

(Mehrfachnennungen)

Ich bin zufrieden

lieber gar keine Kompression

Strumpfhose

Strumpf

keine Angabe

27/46

11/46

6/46

1/46

1/46

58,7%

23,9%

13,0%

2,2%

2,2%

24/41

11/41

3/41

2/41

1/41

58,5%

26,8%

7,3%

4,9%

2,4%

12/15

3/15

2/15

0/15

0/15

80,0%

20,0%

13,3%

0%

0%

14. Wer legt den

Verband an?

ich selbst

Angehörige

1/1

0/1

100%

0%

2/3

0/3

66,7%

0%

3/6

2/6

50,0%

33,3%

Page 142: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 138 -

Arzt/Praxismitarbeiter 0/1 0% 1/3 33,3% 1/6 6,7%

15. Welche

Hilfsmittelbenötigen Sie

zum Anlegen der

Kompressionstherapie?

(Mehrfachnennungen)

keine

Gummihandschuhe

kleine Gleithilfe

große Gleithilfe

Angehörige

keine Angabe

19/46

24/46

10/46

2/46

1/46

2/46

41,3%

52,2%

21,7%

4,4%

2,2%

4,4%

15/41

22/41

9/41

2/41

1/41

1/41

36,6%

53,7%

22,0%

4,9%

2,4%

2,4%

4/15

7/15

4/15

1/15

5/15

0/15

26,7%

46,7%

26,7%

6,7%

33,3%

0%

16. Wann ziehen sie die

Kompressionstherapie

an?

vor dem Aufstehen

nach der Morgentoilette

nach der Morgentoilette

im Laufe des Vormittags

nur ab und wann

keine Angabe

13/46

28/46

4/46

0/46

1/46

0/46

28,3%

60,9%

8,7%

0%

2,2%

0%

11/41

26/41

3/41

0/41

1/41

0/41

26,8%

63,4%

7,3%

0%

2,4%

0%

3/15

9/15

1/15

0/15

0/15

2/15

20,0%

60,0%

6,7%

0%

0%

13,3%

17. Veränderungen

unter der

Kompressionstherapie?

(Mehrfachnennungen)

Hauttrockenheit

Rötungen der Haut

starke Schuppung

schwerere Beine als zuvor

leichtere Beine als zuvor

Spannen der Beine

Schmerzen in den Beinen

weniger Beschwerden

Bewegungseinschränkung

Brennen an den Beinen

Schwitzen

Juckreiz

sonstiges

keine Angabe

26/46

5/46

11/46

3/46

13/46

6/46

3/46

18/46

3/46

1/46

11/46

10/46

3/46

2/46

56,5%

10,9%

23,9%

6,5%

28,3%

13,0%

6,5%

39,1%

6,5%

2,2%

23,9%

21,7%

6,5%

4,4%

25/41

3/41

9/41

3/41

14/41

4/41

2/41

17/41

2/41

1/41

8/41

14/41

4/41

0/41

61,0%

7,3%

22,0%

7,3%

34,2%

9,8%

4,9%

41,5%

4,9%

2,4%

19,5%

34,2%

9,8%

0%

10/15

3/15

5/15

0/15

3/15

0/15

1/15

7/15

0/15

0/15

3/15

6/15

0/15

0/15

66,7%

20,0%

33,3%

0%

20,0%

0%

6,7%

46,7%

0%

0%

20,0%

40,0%

0%

0%

18. Weiß Ihr Umfeld von

der

Kompressionstherapie?

niemand

nur meine Familie

Familie und Bekannte

entfernte Bekannte/Kollegen

keine Angabe

0/46

8/46

23/46

14/46

1/46

0%

17,4%

50,0%

30,4%

2,2%

0/41

8/41

26/41

7/41

0/41

0%

19,5%

63,4%

17,1%

0%

1/15

4/15

8/15

1/15

1/15

6,7%

26,7%

53,3%

6,7%

6,7%

Page 143: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 139 -

Allgemeiner Fragebogen

Persönliche Daten

Initialen _________ (Vorname) ________ (Nachname)

Alter

Geschlecht 1 – männlich 2 – weiblich

Gewicht & Größe ___________ kg ______________ cm

Kompressionstherapie

1 Ist dies das erste Mal, dass Sie eine

Kompressionstherapie erhalten?

1 – ja Frage 4

2 – nein Frage 2

2 Falls nein, wann hatten Sie zuletzt

eine Kompressionstherapie?

Monat __________ / Jahr ___________

3 Mit welchem Kompressionssystem

wurde diese Therapie damals durch-

geführt?

1 – Kompressionsverband mit Kurzzug-

binden

2 – Kompressionsstrumpf Klasse II

3. – Kompressionsstrumpf Klasse I

4 – Kompressionsverbandsstrumpf

Sonstiges: _________________________

4 Warum tragen Sie derzeit eine Kom-

pressionstherapie?

1 – Krampfaderleiden, Kompression als

einzige Therapie

2 – Krampfaderleiden, Kompressionsthe-

rapie als Ergänzung zur operativen The-

rapie

3 – Krampfaderleiden, Kompressionsthe-

rapie als Ergänzung zur Sklerosierungs-

therapie

4 – Krampfaderleiden mit Ulcus cruris

5 – Therapie einer Thrombose

6 – Folgen einer Thrombose

Sonstiges: _________________________

5 Welche Art der Kompressionsthera-

pie haben Sie derzeit?

1 – Kompressionsverband mit Kurzzug-

binden

2 – Kompressionsverbandsstrumpf

Page 144: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 140 -

Name: ____________________________

3 – Kompressionsstrumpf Klasse I AD

4 – Kompressionsstrumpf Klasse I AG

5 – Kompressionsstrumpf Klasse II AD

6 – Kompressionsstrumpf Klasse II AG

7 – Kompressionsstrumpfhose II

8 – Mehrlagenkompressionsverband

Name: ____________________________

Sonstiges: _________________________

6 Seit wann tragen Sie Ihre derzeitige

Kompressionstherapie ununterbro-

chen?

Wochen __________________________

Monate __________________________

Jahre _____________________________

7 Wann tragen Sie Ihre Kompressions-

therapie?

1 – nur tagsüber

2 – tags und nachts

3 – nur, wenn ich zum Arzt muss

4 – gar nicht

8 Wie viele Stunden am Tag tragen Sie

Ihre Kompressionstherapie?

1 – weniger als 2 Stunden

2 – 2 bis 6 Stunden

3 – 6 bis 12 Stunden

4 – 12 bis 18 Stunden

5 – 18 bis 24 Stunden

9 Bei welchen der genannten Tätigkei-

ten/ Gelegenheiten tragen Sie KEINE

Kompressionstherapie?

1 – tägliche Besorgungen

2 – Haushaltsarbeit

3 – Sport

4 – bei der Arbeit

5 – in der Freizeit zu Hause (z.B. lesen,

fernsehen)

6 - schlafen

Sonstiges: _________________________

10 Wie empfinden Sie das Tragen der

Kompressionstherapie?

1 – angenehm

2 – zweckmäßig

3 – unangenehm

Page 145: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 141 -

4 – unerträglich

5 – trage die Kompressionstherapie nicht

11 Würden Sie Ihre Kompressionsthe-

rapie auch fortführen wollen, wenn

Sie es nicht mehr unbedingt müsten?

1 – ja, ich habe mich so daran gewöhnt

2 – vielleicht

3 – auf keinen Fall

12 Was empfinden Sie als besonders

unangenehm an der Kompressions-

therapie?

1 – nichts

2 – Verband/ Strümpfe rutschen

3 – Verband/ Strümpfe schnüren ein

4 – Beine schwitzen sehr unter der Kom-

pressionstherapie

5 – Beine jucken unter der Kompressi-

onstherapie

6 – Empfindungsstörungen am Bein un-

ter der Kompressionstherapie

7 – Kältegefühl am Bein unter der Kom-

pressionstherapie

Sonstiges: _________________________

_________________________________

_________________________________

13 Hätten Sie gerne eine andere Form

der Kompressionstherapie?

1 – Verband

2 – Strumpf

3 – Strumpfhose

4 – nein, bin mit meiner Kompressions-

therapie zufrieden

5 – ich möchte gar keine Kompressions-

therapie

14 Falls Kompressionsverband:

Wer legt diesen Verband an?

1 – ich selbst

2 – Angehörige ohne spezielle Ausbil-

dung

3 – Angehörige mit medizinischer Ausbil-

dung

4 – Pflegedienst

Page 146: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 142 -

5 – Arzt/ ärztliche Mitarbeiter in der Pra-

xis

Sonstige: _________________________

15 Falls Kompressionsstrümpfe:

Wie ziehen Sie diese an?

1 – ohne jede Anziehhilfe

2 – mit Gummihandschuhen

3 – mit kleiner Gleithilfe für die Knöchel-

region

4 – mit großer Anziehhilfe (z.B. Gestell)

5 – alleine schaffe ich es gar nicht, Hilfe

durch Angehörige o.ä.

Sonstiges: _________________________

16 Wann legen Sie Ihren Kompressions-

verband an/ ziehen Sie Ihre Kom-

pressionsstrümpfe an?

1 – noch vor dem Aufstehen

2 – nach der Morgentoilette

3 – nach Morgentoilette und Frühstück

4 – erst im Laufe des Vormittags

5 – nur ab und wann

Sonstiges: _________________________

17 Welche Veränderungen haben Sie

unter dem regelmäßigen Tragen der

Kompressionstherapie festgestellt?

1 – Haut sehr trocken

2 – Rötungen der Haut

3 – starke Schuppung der Haut

4 – Beine schwerer als zuvor

5 – Beine leichter als zuvor

6 – Beine spannen

7 – Schmerzen in den Beinen

8 – weniger Beschwerden an den Beinen

9 – Bewegungseinschränkung an den

Knöcheln

10 – Brennen an den Beinen

11 – Schwitzen unter dem Strumpf

12 – Juckreiz an der Haut des Beines

Sonstiges: _________________________

_________________________________

Page 147: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 143 -

_________________________________

18 Weiß Ihr Umfeld, dass Sie eine Kom-

pressionstherapie tragen?

1 – niemand

2 – nur meine Familie

3 – gute Bekannte & Freunde

4 – entferntere Bekannte und Arbeitskol-

legen

Falls Sie noch etwas zu Ihrer Kompressionstherapie äußern möchten, nach dem wir nicht

gefragt haben, bitten wir Sie, dieses hier aufzuschreiben.

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_________________________________________________________________________

_________________________________________________________________________

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_________________________________________________________________________

_________________________________________________________________________

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_________

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- 144 -

Tübinger Fragebogen zur Erfassung der Lebensqualität bei chronisch venöser Insuffizienz

Beschwerden an den Beinen

Auf den folgenden Seiten wird Ihnen eine Liste von Beschwerden vorgegeben, die bei

Ihrer Erkrankung oder im Laufe der Behandlung auftreten können. Sie betreffen Ihre Bei-

ne und Füße.

Bitte lesen Sie jede Beschwerde und entscheiden Sie zuerst, ob Sie diese Beschwerde in

den letzen 7 Tagen hatten oder nicht.

Wenn Sie eine Beschwerde in den letzten 7 Tagen nicht hatten, kreuzen Sie bitte „hatte

ich nicht“ an.

Bitte beurteilen Sie für jede Beschwerde, die Sie in den letzten 7 Tagen hatten, wie sehr

Sie gelitten haben.

Hatte

ich

nicht

Hatte ich in den letzten 7 Tagen und

ich litt darunter

gar nicht etwas ziemlich stark sehr

stark

müde Beine

Spannungsgefühl in den

Beinen

Schweregefühl in den Beinen

Brennen in den Beinen

Stechen in den Beinen

Taubheitsgefühl in den

Beinen

Überempfindlichkeit an den

Beinen bei Berührung

Wärmegefühl in den Beinen

Schmerzen beim Sitzen

Schmerzen beim Auftreten

Page 149: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 145 -

Schmerzen beim Liegen

schlechter Schlaf wegen

meiner Beinbeschwerden

Schwellungen der Beine

Steifigkeit der Beingelenken

Bitte betrachten Sie alles in allem Ihre Beschwerden, die Sie in den letzten 7 Tagen hat-

ten.

In dem folgenden Abschnitt finden Sie jeweils zwei Aussagen an der linken bzw. der rech-

ten Seite des Balkens. Die eine beschreibt einen sehr guten Zustand, die andere einen

sehr schlechten.

Versuchen Sie nun zu beurteilen, wie es Ihnen in der letzten Woche ging. Dazu ist es nö-

tig, dass Sie die Stelle auf dem Balken suchen, die am besten dem Schweregrad Ihrer Be-

schwerden entspricht. Wenn Sie sich eher munter gefühlt haben, sollte Ihr Kreuz eher

links liegen. In der Mitte würden Sie sich weder munter noch träge fühlen. Die Untertei-

lungen in den Balken sollen Ihnen helfen, Ihr Urteil möglichst genau abzugeben.

An einem Beispiel erklären wir Ihnen, wie Sie mit Hilfe des Balkens und der zwei ver-

schiedenen Aussagen Ihre Beschwerden beschreiben können.

X

Ich habe mich munter gefühlt Ich habe mich träge

gefühlt

In unserem Beispiel hat sich die betreffende Person in der letzten Woche im Großen und

Ganzen eher munter gefühlt, hatte jedoch auch wenige Phasen, in denen sie träge war.

Deshalb setzt sie Ihr Kreuz nicht ganz links in den Balken, Wäre sie insgesamt sehr träge

gewesen, hätte sie ihr Kreuz ganz rechts in den Balken gesetzt.

Sollten Unklarheiten bei der Beantwortung dieser Urteilsskalen auftreten, fragen Sie bitte

sofort nach.

Page 150: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 146 -

Bitte beurteilen Sie jetzt die folgenden Aussagen für die letzten 7 Tage,

Es ging mir sehr gut Es ging mir sehr

schlecht

Ich konnte meine Beschwer-

den gut beeinflussen

Ich konnte nichts ge-

gen meine Beschwer-

den tun (Medikamen-

te, Übungen)

Ich war durch meine Be-

schwerden in meinem Alltag

überhaupt nicht behindert

Ich war durch meine

Beschwerden in mei-

nem Alltag sehr behin-

dert

Ich habe mich überhaupt

nicht um meine Beschwerden

gekümmert

Ich habe mich dauernd

mit meinen Beschwer-

den beschäftigt

Funktionaler Status

Wie sehr waren Sie in den letzten 7 Tagen durch Ihre Beschwerden in den Beinen bei fol-

genden Tätigkeiten beeinträchtigt?

Bitte lesen Sie jede Tätigkeit und entscheiden Sie zuerst, ob Sie diese Tätigkeit in den

letzten 7 Tagen ausgeführt haben oder nicht. Wenn Sie eine Tätigkeit in den letzten 7

Tagen nicht ausübten, kreuzen Sie bitte "kam nicht vor" an.

Bitte beurteilen Sie für jede Tätigkeit, die Sie in den letzten 7 Tagen ausgeübt haben, wie

sehr Sie darin beeinträchtigt wurden.

Page 151: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 147 -

Kam

nicht

vor

kam in den letzten 7 Tagen vor und meine Be-

schwerden beeinträchtigten mich darin

gar

nicht etwas ziemlich stark

sehr

stark

Tragen und Heben schwerer

Lasten (z.B. Einkaufstaschen,

Getränkekästen)

langes Stehen

Anziehen der Schuhe

leichte Haus- oder Gartenar-

beit (z.B. Kochen, Blumen

gießen)

schwere Haus- oder Garten-

arbeit (z.B. Putzen, Umgra-

ben)

Besorgungen machen

Gehen

Arbeit im Beruf oder Haus-

halt

Treppensteigen

Page 152: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

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Ängste und Sorgen im Alltag

Die meisten körperlichen Beschwerden können Sorgen und Angstgefühle bei den be-

troffenen Patienten auslösen.

Bitte beurteilen Sie jeweils, ob Sie sich in den letzten 7 Tagen Gedanken darüber ge-

macht haben. Wenn Sie nicht daran gedacht haben, kreuzen Sie bitte "ich habe mir keine

Gedanken darüber gemacht" an.

Bitte beurteilen Sie für alles, woran Sie in den letzten 7 Tagen gedacht haben, wie stark

Ihre Angst davor war.

Ich habe

mir dar-

über kei-

ne Ge-

danken

gemacht

Ich habe in den letzten 7 Tagen daran gedacht und

ich hatte Angst davor

gar nicht etwas ziemlich stark sehr

stark

dass sich meine Be-

schwerden verschlim-

mern

dass ich ein offenes

Bein bekommen könn-

te

dass ich eine Throm-

bose (Blutgerinnsel)

bekommen könnte

dass Medikamente

nicht mehr helfen

dass die Behandlungen

nicht mehr helfen

dass ich anderen zur

Last falle

Page 153: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 149 -

Befinden und Lebenszufriedenheit

Jetzt bitten wir Sie darum, zu beschreiben, wie es Ihnen persönlich in den letzten 7 Tagen

ging und wie zufrieden Sie mit bestimmten Bereichen Ihres Lebens in den letzten 7 Tagen

waren.

Bewerten Sie also jetzt Ihr Befinden und Ihre Zufriedenheit in den letzten 7 Tagen.

1 Körperliches Befinden

Ich war beschwerdefrei Ich hatte schlimme Be-

schwerden/ Schmerzen

2 Körperliche Leistungsfähigkeit

Ich war körperlich stark und

fit, konnte (fast) alles ma-

chen was ich wollte

Ich war in meiner kör-

perlichen Leistungsfä-

higkeit sehr einge-

schränkt, konnte (fast)

nichts machen

3 Stimmung

Ich habe mich gut gefühlt,

war gut gelaunt

Ich fühlte mich schlecht,

war schlecht gelaunt

4 Stress

Ich war locker und ent-

spannt

Ich stand unter Druck,

fühlte mich gespannt und

überfordert

5 Angst

Ich war ruhig, entspannt

und unbeschwert

Ich war unruhig, habe

mir Sorgen gemacht,

hatte Herzklopfen, fühlte

mich bedroht

Page 154: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 150 -

6 Depression

Ich war voller Energie und

Lebensfreude

Ich war niedergeschla-

gen, traurig und mutlos,

habe alles grau in grau

gesehen

7 Hoffnung

Ich war hoffnungsvoll und

zuversichtlich, hatte Pläne

für eine angenehme Zu-

kunft

Ich hatte kaum Hoffnung,

erwartete nichts Gutes

für die Zukunft

8 Geistige Leistungsfähigkeit

Ich konnte mich sehr gut

konzentrieren, hatte ein

gutes Gedächtnis, konnte

klar denken

Ich hatte Schwierigkei-

ten, mich zu konzentrie-

ren, vergaß viel, konnte

nicht klar denken

9 Selbstwertgefühl

Ich fühlte mich wertvoll,

fand mich in Ordnung,

mochte mich gut leiden

Ich hatte Gefühle von

Wertlosigkeit, verachtete

mich selbst, konnte mich

nicht ausstehen

10 Allgemeines Wohlbefinden

Ich habe mich im großen

und ganzen überaus wohl

gefühlt

Ich habe mich im großen

und ganzen ausgespro-

chen unwohl gefühlt

11 Zufriedenheit mit den täglichen Aktivitäten

Ich bin mit dem, was ich

lag für Tag gemacht habe,

Ich bin mit dem, was ich

Tag für Tag gemacht ha-

Page 155: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 151 -

sehr zufrieden be, überhaupt nicht zu-

frieden

Globalurteile

Wenn sie jetzt noch einmal die letzten 7 Tage insgesamt betrachten, wie schätzen Sie

dann alles in allem Ihren Gesundheitszustand ein?

Gesundheitszustand alles in allem

sehr gut sehr schlecht

Wie schätzen Sie in Bezug auf die letzten 7 Tage Ihre Lebensqualität alles in allem ein?

Bitte beziehen Sie dabei mit ein,

- wie es Ihnen körperlich gegangen ist,

- wie Ihr seelisches Befinden war,

- wie Sie in Alltag und Beruf zurechtgekommen sind,

- wie es Ihnen mit Ihrer Familie und Ihren Freunden ging.

Lebensqualität alles in allem

sehr gut sehr schlecht

Was möchten Sie sonst noch berichten?

Page 156: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

- 152 -

Zufriedenheit

Wie erleben Sie die folgenden Auswirkungen Ihrer Erkrankung?

gar nicht etwas ziemlich stark sehr

stark

Ich bin mit der ärztlichen Be-

treuung zufrieden

Ich bin mit der Wirkung der

medizinischen Maßnahmen

(Medikamente, Strümpfe usw.)

zufrieden

Mich belastet, wie wichtige

Mitmenschen (Familie, Freun-

de, Arbeitskollegen) auf die

Belastungen durch meine Er-

krankung reagieren

Ich kann damit umgehen, dass

meine Beinerkrankung mein

äußeres Erscheinungsbild be-

einträchtigt

Insgesamt bin ich mit meinen

Beinen zufrieden

Ich bin mit der Betreuung durch

meinen Arzt zufrieden

Mich belasten die Beschwerden

meiner Beine in meinem All-

tagsleben (im Beruf, im Haus-

halt, in der Freizeit und in ande-

rer Bereichen)

Mich stört der Zeitaufwand,

den ich für die Behandlung

meiner Beinbeschwerden be-

nötige

Mich belastet, dass ich wegen

meiner Beinbeschwerden nicht

mehr so leistungsfähig (im Be-

ruf, im Haushalt, in der Freizeit

oder in anderen Bereichen) bin

Page 157: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

9 Danksagung

Bei Herrn Prof. Dr. Markus Stücker möchte ich mich für die freundliche Überlassung des

Themas dieser Dissertation und die hilfreiche Unterstützung bedanken.

Ein besonders grosser Dank gilt auch meiner Betreuerin der Doktorarbeit PD Dr. Stefanie

Reich-Schupke für ihre Hilfe, Beratung und Unterstützung.

Ebenfalls bedanken möchte ich mich bei der Abteilung für medizinische Informatik,

Biometrie und Epidemiologie der Ruhr-Universität Bochum für die kooperative Hilfe zur

statistischen Auswertung der Daten dieser Arbeit.

Ein Dank gilt auch Frau Eberhardt aus dem Dekanat der Medizinischen Fakultät der Ruhr-

Universität Bochum für die hilfreiche Durchsicht der Arbeit.

Herzlichen Dank meinen Eltern für ihre Unterstützung während meines Studium und in

jeder anderen Lebenslage sowie der Durchsicht dieser Dissertation, ohne sie wäre das

alles nicht möglich gewesen.

Page 158: Klinik für Dermatologie und Allergologie · Abb. 25: Indikation: Intensität der Beeinträchtigung im Funktionalen Status 73 Abb. 26: Indikation: Intensität der Ängste und Sorgen

10 Lebenslauf

Name Friederike Sophie Murmann

Geburtsdatum 31.01.1986

Geburtsort Hannover

Familienstand ledig

Ausbildung

1992-1996 Johann-Peter Hebel Grundschule Gundelfingen

1996-2000 St. Ursula-Gymnasium Freiburg

2000-2005 Albert-Schweitzer Gymnasium Gundelfingen,

2005 Abitur

2005-2011 Studium der Humanmedizin, Ruhr- Universität

Bochum

2007 Physikum

2010-2011 Praktisches Jahr

Chirurgie (Universidad de Valparaíso, Chile)

Innere Medizin (Universidad de Valparaíso, Chile)

Pädiatrie (Ruhr-Universität Bochum)

17.11.2011 Staatsexamen

Seit 01.04.2012 Assistenzärztin

Kardiologie/Innere Medizin

Städtisches Klinikum Karlsruhe

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Publikationen

1. Reich-Schupke, S., Murmann, F., Altmeyer, P., Stücker, M.

Quality of life and patients` view of compression therapy.

Int Angiol 2009, 28(5): 385-393

2. Reich-Schupke, S., Murmann, F., Altmeyer, P., Stücker, M.

Compression therapy in elderly and overweight patients.

Vasa 2012, 41(2): 125-131