KLINIKTICKER - Heidelberg University · Zum sechsten Mal kürte das Magazin FOCUS die besten...

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KLINIKTICKER Das Mitarbeitermagazin des Universitätsklinikums und der Medizinischen Fakultät Heidelberg MEIN LIEBLINGSORT Berthold Klein auf dem Uni-Campus: „Stahlplastik weckt schöne Erinnerungen“ UNSER KLINIKUM Endspurt Neubau Chirurgische Klinik: Mitte 2019 soll der Klinikbetrieb starten STARKE MITARBEITER Professor Dr. Martin Zeier: Starkes Engagement in Sambia Mai | 2018 ARBEITEN UND LEBEN Wie sieht der Campus im Jahr 2050 aus?

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KLINIKTICKERDas Mitarbeitermagazin des Universitätsklinikums und der Medizinischen Fakultät Heidelberg

MEIN LIEBLINGSORT

Berthold Klein auf dem Uni-Campus:„Stahlplastik weckt schöne Erinnerungen“

UNSER KLINIKUM

Endspurt Neubau Chirurgische Klinik: Mitte 2019 soll der Klinikbetrieb starten

STARKE MITARBEITER

Professor Dr. Martin Zeier: Starkes Engagement in Sambia

Mai

| 20

18

ARBEITEN UND LEBENWie sieht der Campus

im Jahr 2050 aus?

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Editorial

LIEBE MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER

es ist viel Betrieb, sehr viel! Das Neuenheimer Feld hat sich in den ver-gangenen Jahren enorm entwickelt und unser Campus stößt sprichwört-lich an seine Grenzen. Hier arbeiten rund 15.000 Beschäftigte, studie-ren rund 18.000 junge Menschen und leben rund 4.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Hinzu kommen die Besucher des Zoos und der Sport-stätten. Das Baurecht ist veraltet und der alltägliche Verkehrsinfarkt belastet alle Betroffenen. Der Unmut ist groß und es herrscht dringen-der Handlungsbedarf. Doch wie soll er einmal aussehen – der Campus der Zukunft, von dem alle profitieren können?

Ein wichtiger Schritt zur Lösung dieser Frage wurde mit dem Masterplan-verfahren der Stadt Heidelberg gemacht, das zurzeit an Fahrt aufnimmt. Was genau sich hinter diesem Begriff verbirgt, erklären wir in dieser Ausgabe. Das Wichtigste vorab: Auch Sie können mitreden und durch Ideen dazu beitragen, ein zukunftsweisendes Konzept für das Master-plan-Areal zu finden! Wie? Das lesen Sie auf der Seite 14/15. Darüber haben wir einige praktische Tipps und Angebote für Sie zusammenge-stellt, durch die jeder aktiv die Verkehrssituation im Neuenheimer Feld entlasten kann.

Ein wahres Highlight auf dem Campus ist unsere neue Chirurgische Kli-nik. Der Neubau geht in großen Schritten seiner Vollendung entgegen. Im Frühjahr 2019 soll die Klinik mit rund 21.000 Quadratmetern Nutzflä-che fertig sein. Ab sofort berichten wir in jeder Ausgabe über den aktu-ellen Baufortschritt und die neuen Meilensteine, auf die wir uns schon heute freuen können. Auf Seite 6/7 präsentieren wir die Zahlen, Daten und Fakten rund um das größte Bauvorhaben des Klinikums.

Für große Erleichterung sorgte im April, dass die monatelangen Tarifver-handlungen um die Entlastung von Pflegekräften an den Uniklinika in Heidelberg, Freiburg, Tübingen und Ulm zu Ende geführt wurden: Die große ver.di-Tarifkommission stimmte dem Verhandlungsergebnis zu. Über die genaue Ausgestaltung der Vertragsinhalte am Universitätskli-nikum Heidelberg werden wir noch berichten.

Neben diesen zentralen Themen sind es aber vor allem die persönlichen Geschichten unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die uns immer wieder zum Staunen bringen. In dieser Ausgabe stellen wir wieder eini-ge von ihnen vor, zum Beispiel wie Professor Martin Zeier sich in Sambia engagiert, welche ersten Arbeitserfahrungen die Jubilarin Andrea May-er-Mendez vor 40 Jahren im Labor sammelte, oder wie hervorragend die Kolleginnen und Kollegen der Wäscherei täglich Tonnen von Wäsche bewältigen.

Dies und noch viel mehr lesen Sie in der aktuellen KlinikTicker-Ausgabe.

Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen

Ihr Klinikumsvorstand

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Auf den Punkt gebracht

Unser KlinikumEndspurt für den Neubau Chirurgie; Neues aus Heppenheim; Blick ins NCT; Verstärkung für die Pflege; Verabschiedung Prof. Stremmel; „Verkehrsinfarkt“ auf dem Campus

Arbeiten und LebenMasterplan Im Neuenheimer Feld: Wie sieht der Campus im Jahr 2050 aus?

Wir pflegen Von der Pflege für die Pflege: Strategieprojekt „Heidelberger Expertise in der Pflege“

Wir lehren Mehr Flexibilität und mehr Praxis: Neues Lehrkonzept im Fach Gynäkologie

Wir bilden aus Hauptamtliche Praxisanleiter: Angenehme Lernatmosphäre, hoher Lernerfolg

Wir forschenAdipositaschirurgie: Magenverkleinerung schützt Diabetiker vor Folgeschäden

Ausgezeichnet Deutscher Krebspreis für Prof. Dr. Hartmut Goldschmidt

Starke MitarbeiterProf. Dr. Martin Zeier engagiert sich für zahlreiche Projekte in Sambia

Jubilare Andrea Mayer-Mendez, wie war es

eigentlich vor 40 Jahren?

Mein Lieblingsort am KlinikumBerthold Klein, Leiter der Abteilung Kardiotechnik, auf dem Uni-Campus

Zu Besuch... in der Wäscherei des Klinikums

GewusstProf. Dr. Astrid Riehl-Emde: Was ist das Geheimnis einer langen Liebe?

Kunterbunt gemischtKlinikTicker-Quiz; Top-Facebook-Posts

Zu Besuch

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Starke MitarbeiterUnser Klinikum Mein LieblingsortWir forschen

Was tun gegen den „Verkehrs-infarkt“ auf dem Campus?

Berthold Klein auf dem Uni-Campus

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Zusatzinformationen

Bilderstrecken

Videos

Das Mitarbeitermagazin mit zusätzlichen Inhalten finden Sie online unter:

www.klinikticker.de

Zur TitelgrafikEin Blick ins Jahr 2050: Die Mitarbeiter von Universitätsklinikum, dem Deutschen Krebsfor-schungszentrum und der anderen Institute schweben mit einer Hochbahn zu ihrem Arbeits-platz im Neuenheimer Feld. Von dem zentralen Hubschrauberlandeplatz in der Mitte des Klinikrings können schwer verletzte Patienten ohne Umwege an ihren Behandlungsort ge-bracht werden. Eine direkte Autobahnanbindung unter dem Neckar hindurch sorgt für rei-bungslosen Verkehr in beide Richtungen. Geht es nach Dirk Fischer, Grafiker in der Unter-nehmenskommunikation, sieht so die Zukunft des Neuenheimer Feldes aus. Ob sich diese Vision auch in der Realität umsetzen lässt, hängt auch von dem Ausgang des im April ge-starteten Masterplanverfahrens ab. Was es damit auf sich hat, wie das Klinikum beteiligt ist und vor allem wie Sie, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ihre Ideen einbringen kön-nen? Das lesen Sie in unserem Titelthema auf den Seiten 14 und 15.

Preismeldungen

Interviews

Magenverkleinerung schützt Diabetiker vor Folgeschäden

Prof. Dr. Martin Zeier engagiert sich für zahlreiche Projekte in Sambia

… in der Wäscherei des Klinikums

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AUF DEN PUNKT GEBRACHT.

Tolles Lob für die Telefonzentrale

Neuer Auftritt mit neuem Design

Strengeres Datenschutz-recht ab Mai 2018

Umfrage am Klinikum: Wie bleiben Pflegekräfte auch im Alter gesund?

„Net gmault isch globt gnug!“ (Nicht gemeckert ist gelobt genug) lautet ein schwäbischer Spruch, des-sen inhaltliche Bedeutung leider allzu oft im Arbeitsalltag praktiziert wird. Nicht so Susann Leist aus der tropenmedizi-nischen Ambulanz, die sich in einer E-Mail an die KlinikTicker-Redaktion bei den Mitarbeitern der Telefon-zentrale bedankte. „Meine Kolleginnen und ich“, so Su-sann Leist, „haben wiederholt festgestellt, dass wir in unserer Telefonzentrale die freundlichsten Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter haben, die immer ruhig, höflich und nie gestresst wirken, so dass es eine wahre Wohltat ist, diese Kolleginnen und Kollegen um Auskunft zu bit-ten.“ Dem ist auch von unserer Seite aus nichts hinzuzu-fügen, so dass wir die netten Worte an dieser Stelle ger-ne veröffentlichen. Sie haben auch Kollegen/innen, denen Sie gerne ein Lob aussprechen möchten? Dann schreiben Sie eine E-Mail an [email protected].

Welche Arbeitsbedingungen empfinden die Pflegenden am Universitätsklinikum Heidelberg als belastend? Und wie wirken sich Stress und Zeitdruck auf den Gesundheitszustand aus? Diese und viele weitere The-men stehen im Fokus einer Befragung, die von April bis August 2018 unter den Pflegenden stattfindet. Durchgeführt wird die Umfrage von Wissenschaftlern der Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychoso-matik – und zwar unmittelbar vor Ort auf den Stationen des Klinikums. Je mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter mitmachen, desto besser ist es: Mit den Ergebnissen soll ein Programm entwickelt werden, das ein gesundes Altern im Pflegeberuf unterstützt. Projektleiter Dr. Imad Maatouk: „Das Programm wird sehr problem- und zielorientiert. Unser Ziel ist es, mit den Pflegenden gemeinsam individuelle Strategien zu entwickeln, die im Arbeitsalltag umgesetzt wer-den, um Belastungen nachhaltig zu reduzieren und die Gesundheit zu erhalten.“ Die Umfrage ist ein Teilprojekt des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsverbund „Seelische Gesundheit am Arbeitsplatz Krankenhaus“ (SEEGEN).

Seit Dezember präsentieren sich UKHD und MFHD mit neuem, frischerem Design. Viele Ab-teilungen sind in die Umgestaltung involviert. Unerwartet hoch war und ist die Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Unter-nehmenskommunikation zu unterstützen. Dan-ke hierfür! Was gibt es seit Dezember Neues? Für PC und Mac sind nun separate E-Mail-Sig-naturen aufgesetzt. Die Vorlagen stehen zum Download unter www.design.ukhd.de zur Ver-fügung. Dort finden Sie auch die aktualisierten Power-Point-Vorlagen. Die Fußzeilen können Sie übrigens durch Anklicken der Befehle „An-sicht“ und „Folienmaster“ ändern: In Folie „Nr.2“ (mit der Stecknadel) tragen Sie den von Ihnen gewünschten Text ein. Dieser wird dann auf allen Folgefolien erscheinen. Aktuell sind die Mitarbeiter des Zentrums für Informations- und Medizintechnik dabei, die über 800 Formu-lare der Kliniken und Abteilungen (Arztbriefe, Ambulanzbriefe, Verlaufsbögen, Pflege-Verle-gungsberichte etc.) im Krankenhausinformati-

onssystem IS-H zu aktualisieren. Aufgrund des erheblichen Aufwands wird diese

Umstellung nach und nach abtei-lungsweise erfolgen. Fragen zum

Layout beantwortet die Unterneh-menskommunikation (E-Mail: [email protected]), Fragen zur organisatorischen/technischen Umstellung Ihr DV-Beauftragter.

Ab dem 25. Mai 2018 gelten europaweit einheitli-che Datenschutzregeln. Die neue EU-Datenschutz-grundverordnung (DS-GVO) beinhaltet verbind- liche und strengere Anforderungen an den Um-gang mit personenbezogenen Daten in Unterneh-men. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums ändert sich jedoch nicht allzu viel: Per-sonenbezogene Daten dürfen weiterhin nicht un-befugt und nur soweit sie zur Aufgabenerfüllung erforderlich sind erhoben, verarbeitet und ge-nutzt werden. Unverändert gilt auch die Schwei-gepflicht gegenüber nicht an der Versorgung der Patienten beteiligter Personen (Externe, aber auch Kollegen/innen). Besondere Sorgfalt im Um-gang mit Daten sowie Regelungen zu Datenschutz und IT-Sicherheit ist an den Tag zu legen. Neu ist, dass das Klinikum konkrete Datenschutzverlet-zungen melden muss – je nach Risikoabwägung an den Landesbeauftragten für Datenschutz und unter Umstände auch an die Betroffenen selbst. Bei Verstößen drohen dem Klinikum nun empfind-liche Bußgelder. Über die Auswirkungen der neu-en Datenschutzgrundverordnung für die Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter informiert der Datenschutzbeauftragte, Martin Schurer, in einer Infoveranstaltung am 4. Juni um 16.30 Uhr im Hörsaal der Pa-thologie. Gerne beantwor-tet er dann auch Ihre Fra-gen.

Tarifvertrag für Entlastung „auf Bewährung“Die große ver.di-Tarifkommission der vier baden-württembergischen Uniklini-ken hat im April dem Tarifvertrag für Personal-Mindestbesetzungen und ein Konsequenzen-Management zugestimmt. Damit ist nach monatelangen Ver-handlungen der Tarifstreit um die Entlastung von Pflegekräften an den Uniklini-ka in Heidelberg, Freiburg, Tübingen und Ulm beigelegt. Kern des Vertrags sind Verfahren zur Personalbedarfsermittlung, die zu festgelegten Regelbesetzun-gen führen. Zudem darf niemand mehr in der Nacht alleine auf Station arbeiten. Ein Ausfallmanagement soll dafür sorgen, dass bei Personalausfällen umge-hend Abhilfe geschaffen wird. Die Arbeitgeber haben außerdem mindestens 120 neue Stellen über alle Standorte zugesagt. Für den Tarifvertrag gilt ein Sonder-kündigungsrecht von sechs Monaten. Über die genaue Ausgestaltung der Ver-tragsinhalte am Universitätsklinikum Heidelberg werden wir noch berichten.

Klinikum erneut unter den besten Arbeitgebern Deutschlands Zum sechsten Mal kürte das Magazin FOCUS die besten Arbeitgeber Deutsch-lands – und zum dritten Mal in Folge belegt das Universitätsklinikum Heidelberg in der Branche „Gesundheit und Soziales“ einen Platz unter den Top 10. Insge-samt befragte FOCUS Beschäftigte von bundesweit 1.000 Unternehmen. Die Da-ten stammen aus einer anonymen und unabhängigen Online-Umfrage unter 21.000 Arbeitnehmern, aus einer Umfrage unter XING-Mitgliedern und aus den Bewertungen auf der Arbeitgeber-Bewertungsplattform kununu. Erstmals ermit-telte FOCUS neben dem Gesamt- und dem Branchenranking auch weitere Top-Ar-beitgeber für bestimmte Kategorien. Auch hier belegt das Klinikum Spitzenplät-ze – und zwar in den Bereichen „Karriere“ und „Weiterbildung und Entwicklung“.

Heidelberger Lebenswissenschaften im Gespräch„Überlebensstrategien“ heißt das neue gemeinsame Projekt von Universität Heidelberg und Rhein-Neckar-Zeitung (RNZ). Ziel ist, die Sonderforschungs-bereiche (SFB s) der Universität und die beteiligten Wissenschaftler einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Moderiert werden die Veranstaltungen im Karlstorbahnhof von den Redakteuren der RNZ-Stadtredaktion. Mit ihren Fra-gen zu den Forschungsthemen schlagen sie eine lebendige Brücke zum Publi-kum, das in den Dialog einbezogen wird. Eine Vielzahl der Forscher kommt auch von Universitätsklinikum und Medizinischer Fakultät: Den Auftakt am 8. Februar machte der Virologe Prof. Dr. Hans-Georg Kräusslich zum Thema „Ge-fährliche Keime“. Prof. Dr. Rohini Kuner aus der Pharmakologie stellte am 8. März ihren SFB zum Thema „Schmerz“ vor. Freuen dürfen sich die Besucher u. a. in diesem Jahr noch auf Prof. Dr. Peter Nawroth, („Diabetische Spätschä-den“), Prof. Dr. Alexander Enk („Haut“) und Prof. Dr. Andreas Draguhn („Ge-hirn“). 2019 wird die Reihe fortgesetzt – u. a. mit Prof. Dr. Peter Schirmacher (Pathologie) und Prof. Dr. Ralf Bartenschlager (Virologie). Die Veranstaltungs-serie mit allen Terminen finden Sie unter: http://bit.ly/2nLxpR7

+++ FAKULTÄTS-TICKER +++ FAKULTÄTS-TICKER +++ FA

KULTÄTS-TICKER +++ FAKULTÄTS-TICKER +++ FAKULTÄT

Sommerfest 2018 steigt am 13. Juli

Es ist für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter DAS Event des Jahres: Das Sommerfest des Universitätsklinikums Heidelberg! Die größte Open-Air-Party Heidelbergs steigt am Freitag, den 13. Juli ab 17 Uhr auf dem Gelände des Heidelbeach in der Tiergartenstraße 13. Kulinarisch steht das Fest unter dem Motto „Street Food International“: Neben dem Ham-burger-Stand, der mit Rindfleisch- und Falafelburgern aufwartet, verwöhnt das Küchen-team die Gäste u. a. mit Hot Dogs, Spareribs, karibischem Spießbraten und Döner Kebab aus Hähnchenfleisch. Zusätzlich gibt es ein reichhaltiges Vorspeisen- und Salatbuffet. Die Band Bar-bed Wire wird im Festzelt für Party-Stimmung sorgen. Da schmeckt der diesjährige Cocktail „Som-mernachtstraum“ gleich nochmal so gut. Der Einlass ist nur mit Eintrittskarte und Mitarbeiteraus-weis möglich. Eintrittskarten gibt es wie jedes Jahr ab Juni in den Sekretariaten der Kliniken und Institute.

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Unser Klinikum

ENDSPURT FÜR DEN NEUBAU DER CHIRURGISCHEN KLINIK

Mitte 2019 soll der Klinikbetrieb starten

ie Baufortschritte sind schon lange nicht mehr zu übersehen. Im Frühjahr 2019 soll der Neubau der Chirurgischen Klinik mit rund 21.000 Quadratmetern Nutzfläche fertig sein. Das Gebäude wird dann die Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Herzchirurgie, Gefäßchirurgie, Uro-logie, Anästhesiologie und Radiologie des Universitätsklinikums Heidelberg beherbergen. Der Klinikbetrieb soll Mitte 2019 starten.

Mit rund 175 Millionen Euro Gesamtbaukosten ist die „neue“ Chirurgie, gelegen zwischen Medizini-scher Klinik und Frauen- und Hautklinik, derzeit die größte Baumaßnahme – sowohl des Landes Ba-den-Württemberg als auch des Universitätsklinikums, das über die Hälfte der Baukosten trägt. Von zentraler Bedeutung für das Gesamtklinikum ist die Hubschrauberlandeplattform auf dem Dach. Sie gewährleistet, dass Schwerstverletzte und andere kritisch kranke Patienten schnellstmöglich und ohne Zeitverlust zu ihrem Bestimmungsort innerhalb des Klinikrings gebracht werden können. Eine gemeinsame Notfallzufahrt von Medizinischer Klinik und Chirurgie wurde bereits im August 2014 fertig gestellt. Für Forschung und Lehre stehen auf rund 900 Quadratmetern Fläche ein neuer Hörsaal mit 196 Plätzen sowie sieben Seminarräume zur Verfügung.

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Medizin-Highlights der „neuen“ Chirurgie

Die „neue“ Chirurgie setzt europaweit Maßstäbe – insbesonde-re, was die technische Ausstattung anbelangt. Sie ermöglicht eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung auf allerhöchs-tem Niveau. Die Dietmar Hopp Stiftung fördert besonders zu-kunftsweisende Bereiche mit einer Spende in Höhe von 13,1 Millionen Euro. Ziel der Förderung ist es, die Versorgungsquali-tät durch fünf Einzelmaßnahmen massiv zu verbessern:

1. Zentraler Schockraum mit innovativem KonzeptIm Schockraum – sowohl vom Hubschrauberlandeplatz als auch von der Krankenwagenzufahrt schnell zu erreichen – werden Not-fallpatienten untersucht und erstversorgt. Besonders innovativ: wichtige Patientendaten werden direkt vom Rettungsdienst über-tragen, zentral erfasst und stetig aktualisiert an Großbildschir-men angezeigt. Diese Daten liefert z. B. ein „Fast-Track-Computer-tomograph (CT)“, der in wenigen Sekunden Ganzkörperaufnahmen in höchster Präzision anfertigt. Direkt angeschlossen an den Schockraum ist der zentrale Operationsbereich.

2. Zwei Hybrid-OperationssäleInsgesamt gibt es in der neuen Chirurgie zwei Hybrid-Säle, wo-bei in einem überwiegend gefäßchirurgische Operationen statt-finden sollen. „Hybrid“ bedeutet, dass in dem OP-Saal Eingriffe sowohl offen als auch minimal-invasiv über die Gefäße vorge-nommen werden können. Eine dreidimensionale Bildgebung er-möglicht Aufnahmen von Gefäßen selbst während des Eingriffs. So unterstützt das System den Chirurgen bei seiner Navigation.

3. Digitale Operationssäle liefern alle Daten auf einen Blick Alle 16 OP-Säle des zentralen OP-Trakts werden vollständig digi-tal eingerichtet. Somit können sämtliche Patientendaten sowie alle Prozesse von der Vorbereitung eines Eingriffs über das Fort-schreiten der Operation bis zum Ausschleusen des Patienten erfasst werden. Das Operations-Team kann die Daten jederzeit einsehen, ohne den OP-Platz zu verlassen. Sechs OP-Säle erhal-ten zusätzlich ein integriertes Endoskopiekonzept. Damit kön-nen Eingriffe per Bauch- oder Gelenkspiegelung oder direkt durch die Harnröhre durchgeführt werden. Ein 3-D-Kamerasys-tem liefert dabei während des Eingriffs exzellente Bilddaten.

4. Vernetztes PatientenmonitoringDas Konzept des vernetzten Patientenmonitorings bedeutet, dass Vitalparameter von Patienten noch engmaschiger als bis-her kontrolliert und zentral erfasst werden können. So können bei einem Stationswechsel des Patienten alle Messdaten jeder-zeit abgerufen und in die weitere Therapieplanung einbezogen werden.

5. Diagnostische RadiologieEin neues 3 Tesla-Magnetresonanztomographie (MRT)-Gerät wird angeschafft. Es erstellt Aufnahmen des Körpers von höchs-ter Qualität und Schärfe. Dank präziser Diagnostik kann für Pati-enten frühzeitig zwischen bösartigen und gutartigen Gewebe-wucherungen unterschieden und damit eine klare Therapieentscheidung getroffen werden. Angelika Mikus

TOP-FAKTEN313 Betten und zwei Hybrid-OPsIm Bettenhaus werden neben den fünf Normalpflegestationen mit jeweils 36 Betten zwei Intensiv- und zwei Intermediate-Care-Statio-nen mit je max. 28 Betten sowie eine Wahlleistungsstation mit 21 Betten untergebracht. Kernstück der Chirurgie wird der zentrale Operationsbereich mit 16 modernsten OP-Sälen, von denen zwei als Hybrid-OPs ausgestattet sind. Außerdem wird es einen ambulanten OP-Bereich geben, eine Tagesklinik, eine Radiologische Funktions-diagnostik sowie Ambulanzen. Ein modernes Schließ- und übersichtliches Farbleitsystem sorgen in dem fünfgeschossigen Gebäude für Sicherheit und Orientierung.

Die wichtigsten GebäudedatenNutzfläche 20.836 m²Bruttorauminhalt 252.898 m³Betten gesamt 313Gesamtplanbaukosten 175 Millionen EuroMedizintechnische Ausstattung 38 Millionen Euro1. Spatenstich 5. Mai 2014Grundsteinlegung 20. Mai 2015Richtfest 11. April 2016Inbetriebnahme Voraussichtlich Mitte 2019

3D-Modell der neuen Chirurgischen Klinik. Von der Hubschrauberlande-plattform geht es für die Patienten ohne große Zeitverluste in Schock-raum und OP-Trakt.

Weiter gehts im Netz

http://www.klinikticker.de/category/unser-klinikum/

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Unser Klinikum Unser Klinikum

BLICK INS NCT

News aus dem onkologischen Zentrum des Klinikums

Gendefekt macht bösartige Muskeltumoren angreifbar Wissenschaftlern u. a. aus dem Nationalen Centrum für Tumorerkran-kungen (NCT) Heidelberg ist es erstmals gelungen, das Erbgut bösarti-ger Tumoren der glatten Muskulatur umfassend zu analysieren. Die For-scher untersuchten an Tumorproben von 49 Patienten die genetischen Ursachen der Leiomyosarkome. Diese können nahezu überall im Körper auftreten. Häufig entstehen sie an der Gebärmutter, im Bauchraum oder an der Muskulatur der Blutgefäße. Bei einem hohen Prozentsatz der un-tersuchten Tumoren entdeckten die Forscher eine genetische Schwach-stelle der Krebszellen, u. a. fehlten sehr häufig die beiden wichtigsten Krebsbremsen, die Tumorsuppressorgene TP53 und RB1.

Neue Komfortstationen eröffnetNach nur neun Monaten Bauzeit wurden im Februar die beiden neuen Komfortstationen in Betrieb genommen. Der Neubau bietet auf zwei Eta-gen Platz für bis zu 34 Patientenzimmer. Eine interdisziplinäre chirur-gisch-orthopädische sowie eine kardiologische Station sind in den neu-en Räumlichkeiten untergebracht. Die Zimmer sind geprägt von warmen Farben und einem an Holzstrukturen angelehnten Design und sorgen so für eine Wohlfühlatmosphäre bei Mitarbeitern und Patienten. Der neue Gebäudetrakt ist ein entscheidender Baustein im Rahmen der General-sanierung des Kreiskrankenhauses. Bis 2022 werden nach und nach die Ambulanzen, Funktionsbereiche, Operationssäle und die übrigen Statio-nen erneuert. Somit wird eine hochwertige, wohnortnahe Versorgung im Kreis Bergstraße für die Zukunft sichergestellt.

Onkologie-Pflege bietet Patientenschulungen anWelche Nebenwirkungen hat die Chemotherapie? Wie kann man Übelkeit und Erbrechen am besten begegnen? Und was versteht man unter Fati-gue oder dem Erschöpfungs-Syndrom? Krebspatienten haben – neben psychischen und sozialen Problemen – auch viele Fragen rund um ihre Therapie, eventuell auftretende Begleiterscheinungen und wie man die-se bewältigen kann. Um diesem hohen Informationsbedarf gerecht zu werden, bieten onkologische Fachpflegekräfte aus den beiden Tageskli-niken des NCT seit Februar ihren Patientinnen und Patienten Schulungen an. „Diese finden alle zwei Wochen jeweils zu verschiedenen Themen statt und werden sehr gut angenommen“, freuen sich die Initiatoren aus dem Pflegeteam des NCT. Diese sind allesamt Pflegefachkräfte mit Zu-satzqualifikation im Bereich Onkologie, Palliativmedizin, naturheilkund-liche Pflege sowie Wund- und Stomapflege.

Termine und Anmeldung: https://bit.ly/2I1ceE4

Allgemein- und Viszeralchirurgie mit neuem Chefarzt Professor Dr. Lutz Schneider ist seit Februar neuer Chefarzt der Allge-mein- und Viszeralchirurgie des Kreiskrankenhauses Bergstraße. Der 41-Jährige war zuletzt Erster Oberarzt im Team der von Professor Dr. Mar-kus W. Büchler geführten Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschi-rurgie am Universitätsklinikum Heidelberg. Prof. Schneider wird die Zu-sammenarbeit zwischen der Allgemein- und Viszeralchirurgie des Kreiskrankenhauses, die seit 2014 unter der Leitung von Prof. Büchler steht, und dem Universitätsklinikum weiter intensivieren und das Leis-tungsspektrum in seiner neuen Klinik vor allem im Bereich der Tumorchi-rurgie erweitern. Dabei haben moderne Diagnoseverfahren und inte- grierte Therapien gleichermaßen Bedeutung.

Laufen für die KrebsforschungAm Freitag, 13. Juli 2018, heißt es zum siebten Mal „NCT-LAUFend gegen Krebs, wie weit würden Sie gehen?“. Ob Läufer oder Walker, Spaziergän-ger, Patienten, Betroffene oder Familien mit Kindern – jeder kann teil-nehmen, jeder kann helfen. Es geht darum, ein Zeichen zu setzen und den Kampf gegen Krebs zu unterstützen. Alle Spendenerlöse kommen innovativen klinischen Forschungsprojekten am NCT zugute. Auch in die-sem Jahr gibt es neben dem traditionellen NCT-Rundenlauf (2,7 Kilome-ter) einen 10-Kilometer-Lauf und einen NCT-Halbmarathon (21 Kilome-ter). Bei den beiden letztgenannten Strecken wird es in diesem Jahr verbesserte Verpflegungsstationen nach Kriterien des Deutschen Leichtathletik-Verbands geben.

Anmeldungen zu allen drei Läufen und weitere Informationen: www.nct-lauf.de

Erste Geburt im hebammengeleiteten KreißsaalAnfang Februar kam es im neuen, hebammengeleiteten Kreißsaal zur ersten Geburt, die ausschließlich von einer Hebamme betreut wurde. Dieser zusätzliche Service der Geburtshilfe im Kreiskrankenhaus Berg- straße wird bisher in Deutschland nur an wenigen Krankenhäusern ange-boten: Hier sind die Hebammen (siehe Foto) die ersten Ansprechpartner der zukünftigen Eltern. Die Mutter wird während der Geburt vom ersten Moment an ausschließlich von Hebammen begleitet und umsorgt. Die Ärzte bleiben im Hintergrund, sind im Falle einer Komplikation aber so-fort zur Stelle. Der Hebammenkreißsaal holt die Intimität der häuslichen Geburt ins Krankenhaus, ohne dabei die medizinische Sicherheit einer Klinik aufzugeben. Voraussetzungen zur Geburt in dieser besonderen Atmosphäre sind eine risiko- und komplikationsfreie Schwangerschaft und die Prognose einer ebenso risiko- und komplikationsfreien Geburt.

NEUES VOM KREISKRANKENHAUS BERGSTRASSE

Investitionen in Infrastruktur, Personal und neue Konzepte

inKooperationmit dem

DKFZ

Das Kreiskrankenhaus Bergstraße GmbH ist eine 90-prozentige Toch-tereinrichtung des Universitätsklinikums Heidelberg.

Neuigkeiten finden Sie im Internet unter www.kkh-bergstrasse.de/

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Unser Klinikum

HERZLICH WILLKOMMEN IN HEIDELBERG!

14 neue Pflegekräfte aus Serbien und Bosnien-Herzegowina verstärken ab sofort die Pflegeteams am Klinikum

Dobro dosli u Heidelberg – Herzlich Willkommen in Hei-delberg! Seit April verstärken 13 neue Krankenschwes-tern und ein neuer Krankenpfleger aus Serbien und Bos-nien-Herzegowina die Patientenversorgung am Universitätsklinikum Heidelberg. Gemeinsam mit ihren 16 Kolleginnen, die bereits im letzten Jahr ans Klinikum stießen, arbeiten nun 30 Pflegekräfte aus dem Projekt

„Triple Win“ in Heidelberg. Bis spätestens Anfang 2019 sollen insgesamt 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Programm gewonnen werden.

„Wir freuen uns sehr, dass sich die neuen Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter für unser Klinikum entschieden ha-ben. Gemeinsam mit den Kolleginnen aus dem letzten Jahr sind sie eine wichtige Hilfe für unsere Pflegeteams“, sagte Pflegedirektor Edgar Reisch bei der offiziellen Be-grüßung. Für das Klinikum ist das „Triple Win“-Projekt ein wichtiger Eckpfeiler, um dem Fachkräftemangel ent-gegen zu wirken und neue Pflegekräfte zu gewinnen.

„Bei der derzeitigen Arbeitsmarktsituation in Deutsch-land hätten wir es kaum geschafft, auf einen Schlag eine so hohe Anzahl an Pflege-Mitarbeitern einzustel-len“, so Rayk Oemus, stellvertretende Pflegedienstlei-tung in der Kopfklinik und Projektverantwortlicher. „Au-ßerdem“, so Oemus weiter, „kommen die Menschen aus Ländern, in denen es ca. 5.000 arbeitslose Pflege-kräfte gibt. Ihnen geben wir eine Chance, ein neues Le-ben aufzubauen.“

Die Eindrücke, die man bisher gewonnen hat, sind über-aus positiv. Rayk Oemus: „Die Mitarbeiterinnen, die im letzten Jahr gekommen sind, fühlen sich in ihren neuen Pflegeteams und in unseren Kliniken sehr wohl. Einige haben bereits ihre Anerkennung geschafft und eine ei-gene Wohnung gefunden.“ Der erfolgreiche Start des Projekts liegt auch an der hohen Arbeits- und Integrati-onsbereitschaft der übrigen Mitarbeiter. „Ohne die Un-terstützung durch die Kolleginnen und Kollegen auf den

Stationen ist ein solches Projekt nicht möglich. Ihnen gebührt ein riesengroßes Dankeschön“, so Rayk Oemus.

Damit die Neuankömmlinge in Deutschland anerkannt werden und so dem Klinikum als Mitarbeiter langfristig erhalten bleiben, müssen sie das B2-Sprachniveau erreichen. Deshalb stehen bis Juli täglich drei Stunden Deutsch-Unterricht auf dem Tagesplan. Und auch sonst gibt es für die „Neuen“ viel zu beachten: Damit in der ersten Zeit in Deutschland nichts schief geht, haben Rayk Oemus und Tobias Aurig, stellvertretende Pflegedienstleitung der Kinder-, Frauen- und Hautklinik, ein umfassendes Betreu-ungsprogramm erarbeitet. Sie haben sich um Wohnraum ge-kümmert, begleiten die Neuankömmlinge zu den Ämtern und helfen bei den notwendigen Versicherungen. Tatkräftige Unter-stützung haben sie dabei von zwei gebürtigen Serbinnen, Mari-jana Krcic-Mastilovic und Snjezana Krcic-Jankovic, die beide be-reits seit fast 30 Jahren als Krankenpflegerinnen am Universitätsklinikum Heidelberg arbeiten. Christian Fick

„Den Kolleginnen und Kollegen auf den Stationen gebührt für ihre Unterstützung ein riesengroßes Dankeschön.“

Rayk Oemus, stellvertretende Pflegedienstleitung in der Kopfklinik und Projektverantwortlicher

Wichtige Unterstützung für die Pflegeteams am Klinikum: Herzlich Willkommen und viel Glück und Erfolg den neuen Kolleginnen und Kollegen!

Das „Triple-Win“-Organisationsteam (v. l. n. r.): Rayk Oemus, Marijana Krcic-Mastilovic, Snjezana Krcic-Jankovic und Tobias Aurig.

HINTERGRUND

Das Projekt „Triple-Win“„Triple-Win“ ist ein Programm der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zu-sammenarbeit (GIZ). Es vermittelt – fair und transparent – Pflegekräfte aus dem Ausland an deutsche Arbeitgeber. Wichtiges Ziel von Triple Win ist es, die Interessen aller Beteiligter zu wahren, sodass am Ende alle gewinnen: Die Pflegekräfte kommen ausschließlich aus Ländern, in de-nen es einen Fachkräfteüberschuss gibt. Lohndumping oder eine Verschuldung der Fachkräfte werden konse-quent vermieden. So übernimmt das Universitätsklini-kum die Reisekosten und finanziert den Sprachkurs, der zur einen Hälfte in der Arbeitszeit und zur anderen Hälfte während der Freizeit besucht wird. Der neue Mitarbeiter kann sich in Deutschland beruflich entwickeln und zu fai-ren Löhnen und Bedingungen arbeiten. Der Arbeitgeber gewinnt wertvolle Arbeitskräfte. Weitere Informationen: http://www.triple-win-pflegekraefte.de/

Klinikum ein starker Arbeitgeber für Pflegeberufe Deutschlandweit verschärft sich der Fachkräftemangel in den Pflegeberufen. Am Universitätsklinikum Heidelberg setzt die Pflegedirektion auf ein breit gefächertes Pro-gramm, um Pflegende an das Haus zu binden und neue Kollegen zu gewinnen: Eine Pflegekampagne unter dem Leitspruch „Du wirst wachsen“ legt den Fokus auf die Ent-wicklungsmöglichkeiten und soll Fachkräfte aus dem In-land gewinnen. Dank des vielfältigen Aufgabenspektrums entwickeln sich Pflegende am Klinikum kontinuierlich weiter; sie wachsen mit jedem Arbeitstag und jeder Fort- oder Weiterbildung. Diese Botschaften tragen die eigenen Mitarbeiter nach außen, z. B. auf Job-Messen, in Social Media Kanälen oder bei Sport-Events. Gleichzeitig hilft das Strukturprogramm „Heidelberger Expertise im Pfle-gedienst“, kurz HEP 2020, die Pflegeexpertise auszubau-en und damit die Arbeitsbedingungen für Pflegende zu optimieren (siehe Seite 16/17). Ein breites Angebot von Fort- und Weiterbildungen macht das Haus attraktiv für Fachkräfte. An der hauseigenen Akademie für Gesund-heitsberufe bildet das Universitätsklinikum die Pflege-kräfte von morgen aus. Weitere Informationen zur Pfle-gekampagne: http://www.du-wirst-wachsen.de/

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TOP-FACTS

Unser Klinikum Unser Klinikum

„EIN SPITZENFORSCHER SEINES FACHS“ NICHT WARTEN – LOSLEGEN!

Professor Dr. Wolfgang Stremmel in den Ruhestand verabschiedet Mitarbeiter aktiv gegen den „Verkehrsinfarkt“ auf dem Campus

Nach 24 Dienstjahren als Ärztlicher Direktor der Klinik für Gastroenterolo-gie, Infektionskrankheiten und Vergiftungen (Innere Medizin IV) schied Prof. Dr. Wolfgang Stremmel Ende März 2018 aus seinem Amt am Universi-tätsklinikum Heidelberg aus. „Seine bahnbrechenden Arbeiten zu den Transportsystemen der menschlichen Zelle machten Professor Stremmel im Verlauf seiner insgesamt über 40-jährigen Karriere zu einem der Spit-zenforscher seines Fachs“, sagte Prof. Dr. Wolfgang Herzog, Dekan der Me-dizinischen Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg. „Wir danken ihm herzlich für sein großes Engagement für Wissenschaft und Klinik.“ Seit dem 1. April 2018 hat Prof. Dr. Uta Merle – bis zur Wiederbesetzung der Professur für Gastroenterologie – die Leitung der Klinik für Gastroen-terologie, Infektionskrankheiten und Vergiftungen übernommen.

Prof. Stremmel gilt als Pionier in der Erforschung des Fettstoffwechsels. Seine Erkenntnisse trugen wesentlich zum Verständnis der spezifischen Funktionen von menschlichen Zellen und Organen bei. Sie haben sowohl für die medizinische Grundlagenforschung als auch für die Entwicklung neuer diagnostischer Verfahren und Therapien große Bedeutung.

Als Arzt stand für Prof. Stremmel immer der Patient im Zentrum des Han-delns: „Ich bin stolz darauf, dass ich diese Philosophie auch an mein rund 35-köpfiges Team weitergeben konnte.“ Während seiner Tätigkeit sind aus seiner Abteilung drei Abteilungsleiter / Ärztliche Direktoren von Universi-tätskliniken, zwölf Chefärzte und fast 100 Fachärzte hervorgegangen. red

Endlich – das Masterplanverfahren zur zukünftigen Entwicklung des Neuenhei-mer Feldes hat begonnen (siehe folgende Doppelseite). Das Universitätsklinikum engagiert sich u. a. für ein zukunftsweisendes Mobilitätskonzept, von dem die Patienten und Mitarbeiter profitieren.

Doch keine Sorge – Sie müssen nicht warten, bis die Ergebnisse aus dem Master-planverfahren in die Tat umgesetzt werden. Die am Klinikum neu eingerichtete Steu-erungsgruppe „Mobilität“ sorgt dafür, dass einfach und schnell zu planende Maß-nahmen schon heute zur Verbesserung der Verkehrssituation beitragen können.

• Prof. Dr. Wolfgang Stremmel entdeckte bisher unbekannte Stoffwechsel-wege und gewann so neue Einblicke in die Ursache der entzündlichen Darmerkrankung Colitis ulcerosa.

• Er fand eine nebenwirkungsarme Behandlungsoption, die zurzeit noch in der Entwicklungsphase ist: Durch die orale Gabe von im Dickdarm freigesetztem Lecithin kann der Schleimhautschutz im Darm aufgebaut und die Colitis ulcerosa verhindert werden.

• Außerdem entwickelte er ein Medikament, das den Übertragungsweg für Entzündungen in der Leber hemmt.

• Sein Engagement erstreckt sich auch auf sehr seltene Stoffwechselerkran-kungen: Seit 36 Jahren gilt seine besondere Fürsorge Patienten mit der angeborenen Kupferspeichererkrankung Morbus Wilson.

• In den 80er Jahren gelang ihm die bahnbrechende Entdeckung, dass die in der Nahrung enthaltenen langkettigen Fettsäuren nicht passiv in die Zellen gelangen, sondern dass diesem Vorgang ein bis dahin unbekanntes Membrantransportsystem zugrunde liegt.

• Im Laufe seiner Forschungstätigkeiten veröffentlichte er 477 Original- sowie 272 Übersichtsarbeiten und Buchbeiträge.

FACEBOOK-REAKTIONEN

FACEBOOK-KOMMENTARE

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„Ich danke dem besten Arzt der Welt für 17 Jahre Betreuung.“

„Ohne ihn wäre ich heute nicht da, wo ich jetzt bin. Vielen lieben Dank für die letzten 12 Jahre.“

„Vielen Dank für die interessanten und wissens-vermittelnden Vorlesungen im Semester der Inneren Medizin!“

„Sie haben dazu beigetragen, dass ich heute wieder so fit bin. Alles Gute für die Zukunft.“

Mit dem Rad zur Arbeit! Die Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“, durchgeführt vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) und der AOK, steigt vom 1. Mai bis zum 31. August – wie im-mer unterstützt von „Fit im Klinikum“. Was Sie tun müssen? Online anmelden, mit dem Rad zur Arbeit fahren, Aktionskalender ausfüllen und diesen bis zum 18. September an die AOK schicken. Die Abgabe ist bis zum 14. September 2018 auch in der Verwaltung („Fit im Klinikum“, INF 672, 69120 Heidelberg) möglich. Team- anmeldungen und Teilstrecken für Pendler sind ebenfalls erlaubt. Als Hauptge-winne winken attraktive Preise!

Weitere Informationen unter: www.mit-dem-rad-zur-arbeit.de

Per Fahrgemeinschaft zum Klinikum!Mit „MatchRiderGO“ können unkompliziert Fahrgemeinschaften in und um Hei-delberg organisiert werden. Dabei legt der Autofahrer per App – entwickelt von einem Heidelberger Start up – mögliche Haltepunkte fest (sogenannte „Match Points“). Mitfahrer können die angebotenen Strecken suchen und direkt buchen. Mit der „MatchRider-App“ kostet die Fahrt für Mitfahrer 0,15 Euro pro Kilometer (zahlbar per Lastschrift). Fahrer erhalten 0,10 Euro pro Kilometer.

Weitere Informationen unter: https://www.matchridergo.de

Mit Bus und Bahn fahren!Das Job-Ticket wird allen Beschäftigten des Klinikums für derzeit 42,30 Euro im Monat zur Verfügung gestellt und gilt im gesamten VRN-Gebiet. Für klinikinterne Fragen zum Jobticket stehen die Kolleginnen und Kollegen der Personalabteilung zur Verfügung.

Weitere Informationen unter: https://bit.ly/2uW0kJ2

Noch bis Juni Petition für ein neues Verkehrskonzept unterzeichnen! Das Klinikum ist einer der größten Arbeitgeber der Region und beschäftigt über 13.000 Beschäftigte. Ein großer Teil davon arbeitet im Neuenheimer Feld. Neben ihnen sind auch Patienten und deren Angehörige vom täglichen „Verkehrsinfarkt“ auf dem Campus betroffen. In einer Online-Petition, die Mitarbeiter des Klini-kums ins Leben gerufen haben, werden Unterschriften zur Vorlage bei der Stadt für ein besseres Verkehrskonzept gesammelt.

Sie können Online unterzeichnen: https://bit.ly/2GLVuUc

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Arbeiten und Leben

WIE SIEHT DER CAMPUS IM JAHR 2050 AUS?

Masterplanverfahren „Im Neuenheimer Feld“ nimmt Fahrt auf: Ihre Meinung ist gefragt!

Wir schreiben das Jahr 2050. Das Neuenheimer Feld hat sich in den letzten 30 Jahren zum größten biomedizini-schen Wissenschaftsstandort in Europa entwickelt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Universitätsklini-kum, dem Deutschen Krebsforschungszentrum und der anderen wissenschaftlichen Institute schweben mit ei-ner Hochbahn zu ihrem Arbeitsplatz. Direkte Fuß- und Radwegeverbindung über die Bahngleise und den Neckar, Park&Ride-Parkplätze an den Stadtgrenzen und ein PKW-Tunnel unter dem Neckar sorgen dafür, dass alle Menschen entspannt, ohne Stress und vor al-lem ohne Stau an ihre Arbeitsplätze gelangen.

So wie in unserer Zukunftsvision könnte es irgendwann einmal aussehen, das Neuenheimer Feld. Ein wichtiger Schritt für die Planung der Zukunft der Wissenschafts-stadt Heidelberg ist das Masterplanverfahren, das im letzten Jahr von der Stadt Heidelberg, der Universität Heidelberg und dem Land Baden-Württemberg ins Le-ben gerufen wurde. Gemeinsam mit den ansässigen In-stituten sowie Bürgervereinen, Landwirten, Umweltver-

bänden und Anwohnern soll ein Konzept zur Entwicklung des Areals entwickelt werden.

Der Startschuss für das Masterplanverfahren fiel am 11. April mit einer öffentlichen Auftaktveranstaltung, bei der mehr als 30 Anlieger-Gruppen des Neuenheimer Feldes – darunter auch das Universitätsklinikum – ihre Vorstellungen und Ideen zur Zukunft des Masterplana-reals der Öffentlichkeit präsentierten. Anhand von Pla-katen sowie an ausgestellten Karten, Luftbildern und am 3-D-Stadtmodell konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer umfassend informieren und miteinan-der ins Gespräch kommen. Schnell wurde klar: jeder hat sein eigenes Bild vom „Campus der Zukunft“ und die Interessen der beteiligten Akteure sind vielfältig.

Vielfältige Interessen der Beteiligten Anschließend startete die eigentliche Veranstaltung. Die Projektträger von Stadt, Universität und Land eröff-neten den Abend und betonten die Bedeutung des Mas-terplanverfahrens für die Zukunft der Wissenschafts-

stadt Heidelberg und ihren Wunsch nach einem konstruktiven Miteinander im Prozess und darüber hinaus. Die Projektmana-gerin Christiane Marks von Imorde Projekt- & Kulturberatung GmbH erläuterte die Ziele und die Projektphasen des Master-planverfahrens. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten dann Gelegenheit, Fragen zum Verfahren direkt mit den Vertre-terinnen und Vertretern von Stadt, Universität und Land zu klären.

„Kunst der großen Transformation“Viele Denkanstöße bot der Impulsvortrag „Horizont 2050+“ von Professor Dr. Uwe Schneidewind: Der Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie und Professor für „Inno-vationsmanagement und Nachhaltigkeit“ motivierte die Teilneh-merinnen und Teilnehmer, sich von alten Diskussionsmustern zu lösen und gemeinsam den Blick für die Zukunft zu öffnen: Wie sehen Stadt, Mobilität und Campus der Zukunft aus, wie werden unsere Enkel einmal über unsere heutigen Lösungsan-sätze denken? Professor Schneidewind plädierte dafür, im Mas-terplanverfahren offen aufeinander zuzugehen und sich mit den Positionen der verschiedenen Beteiligten zu befassen. So kön-ne die „Kunst der großen Transformation“ gelingen und gemein-sam eine nachhaltige Zukunftsvision für das Masterplanareal entwickelt werden.

Viele Anregungen für die EntwurfsteamsIm Anschluss an den Vortrag hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Gelegenheit, in Kleingruppen zu diskutieren: Sie konnten Vorschläge formulieren, auf welche Fragen die künfti-gen Architektenteams ab Herbst 2018 Antworten geben sollten. Als Themen wurden unter anderem genannt: die Bauformen im Neuenheimer Feld; das Mobilitätsmanagement, das heißt die Stellplatzfrage und die Förderung des ÖPNV und Radverkehrs; die Einbeziehung anderer Stadtteile in die Entwicklungspers-pektiven sowie der gegenseitige Respekt aller Beteiligten im Masterplanverfahren. All diese Anregungen werden nun gesam-melt, ausgewertet und fließen in die Erarbeitung der Aufgaben-stellung ein.

Der Gemeinderat will im Juli über die Aufgabenentwürfe ent-scheiden, danach beginnen die Planungs-Teams mit der Erarbei-tung ihrer Lösungsvorschläge. Die Zwischenergebnisse sollen immer wieder mit den Bürgern diskutiert werden. Bis Ende 2019 soll so ein Masterplan entstehen, der die Grundlage für die Ent-wicklung des Neuenheimer Feldes bildet. red

„Wir erhoffen uns von dem Verfahren ein modernes und zukunftsweisendes Mobilitäts- konzept, von dem Mitarbeiter und Patienten gleichermaßen profitieren.“Professorin Dr. Annette Grüters-Kieslich Leitende Ärztliche Direktorin und Vorstandsvorsitzende des Universitätsklinikums Heidelberg

IHRE MEINUNG IST GEFRAGT

WIR SIND MIT DABEI!

Zwischen dem 4. und 21. Mai 2018 haben Sie die Möglichkeit, sich über ein Online-Portal der Stadt Heidelberg aktiv am Masterplanverfahren zu betei-ligen. Für die geplanten zukünftigen Veranstaltungen ist es ebenfalls sehr wichtig, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Klinikum und Medizinischer Fakultät mit ihren Vorschlägen und Ideen einbringen. Auf diese Weise können wir dafür sorgen, dass bei der Entwicklung eines zu-kunftsfähigen Konzepts die Stimmen aller Beteiligten gehört werden!

Weiter gehts im Netz

Zum Online-Portal des Masterplanverfahrens und zur Online-Befragung

https://bit.ly/2JOtBYK

Das Universitätsklinikum Heidelberg und die Medizinische Fakultät Hei-delberg der Universität Heidelberg engagieren sich im Rahmen des Mas-terplanverfahrens für ein zukunftsweisendes Mobilitätskonzept, von dem die Patienten und Mitarbeiter profitieren.

Klinikum und Fakultät sind in allen wichtigen Gremien des Masterplanver-fahrens vertreten:

… im Erweiterten Steuerungskreis (berät und bereitet Entscheidungen des Steuerungskreises vor, der das Verfahren strukturiert)… im Koordinationsbeirat (ist für die Bürgerbeteiligung zuständig und überlegt sich geeignete Formate, um alle Interessierte und Betroffene zu Wort kommen zu lassen)… im Forum Masterplan (in diesem Gremium sitzen Vertreter aller betrof-fenen Einrichtungen und Gruppen sowie zufällig ausgewählte Bürger. Das Forum formuliert den Aufgabenkatalog für die Planungsteams)

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Verantwortung Qualität

Wertschätzung

Herausforderung

GestaltungKompetenz

Pflege

Was macht den Pflegeberuf attraktiv? Wie lassen sich die aktuellen Herausforderungen bewältigen? Und wie kann man das Image der Pflege fördern? Während eine politische Aufwertung des Berufs gerade erst in den Startlöchern steht, geht man am Universitätsklinikum Heidelberg einen proaktiven Weg. Bereits seit Ende 2016 gibt es – initiiert von der Pflegedirektion – das Strategieprojekt „Heidelberger Expertise in der Pflege“ (HEP). Nach dem Motto „von der Pflege für die Pflege“ soll HEP dazu beitragen, die Professionalisierung des Berufes am Klinikum voranzutreiben.

Themencafés als Möglichkeit der BeteiligungEines der im Rahmen von HEP gestarteten Projekte sind die „Themencafés“. Anja König, Leiterin der Stabstelle für Qualität und Entwicklung in der Pflege und Leiterin des HEP-Projekts, erklärt: „Wertschätzung, Mitgestal-tung und der Wunsch nach Informationen stehen bei unseren Pflegenden ganz oben auf der Agenda. Das ha-ben uns die Mitarbeiterumfragen der letzten Jahre deut-lich gezeigt. Insofern stellen die Themencafés eine tolle Möglichkeit der Mitarbeiterbeteiligung dar.“

Die Cafés stehen unter dem Titel „Wir gestalten Pflege“ und bieten allen betroffenen Berufsgruppen ein Forum, um in angenehmer Atmosphäre aktuelle Themen zu dis-kutieren und miteinander ins Gespräch zu kommen. In einzelnen Zentren fand bereits ein erster Termin statt. Die Besucher waren eingeladen, sich mit möglichst vie-

len Kollegen mit unterschiedlichen Erfahrungen, Ausbil-dungsgraden und Altersklassen auszutauschen. Jedes Themencafé steht unter einem vorher festgelegten Mot-to. In der ersten Runde war es das Stichwort „Skills- und Grademix – Wie sieht die Pflege der Zukunft aus?“ Das Zusammenführen von Mitarbeitern mit unterschiedli-chen Qualifikationen und Kompetenzen ist eines der aktuellsten Themen in der Pflege. Denn gut fort- und weitergebildete Mitarbeiter können ihre Kompetenzen im Alltag nicht immer anwenden, oft überschneiden sie sich mit ärztlichen Zuständigkeitsbereichen. Dazu kommt: Die Teams setzen sich aus 3-jährig examinier-ten Pflegekräften mit und ohne Fachweiterbildung, Azu-bis und akademischen Pflegekräften zusammen. Für Rayk Oemus, stellvertretender Pflegedienstleiter der Kopfklinik und Sprecher der HEP-Projektgruppe Marke-ting, ist dies Herausforderung und Chance zugleich:

„Das beschäftigt die Leute und wird im Klinikalltag im-mer wichtiger werden. Es gilt, die Aufgaben- und Res-sourcenverteilung klar zu vereinbaren.“

Marion Klund besuchte das erste Themencafé in der Kopfklinik. Die Diplom-Pflegepädagogin an der Akade-mie für Gesundheitsberufe erhoffte sich einen regen Erfahrungs- und Meinungsaustausch zu ihr noch unbe-kannten Themenfeldern und wurde nicht enttäuscht. Sie sagt: „Wir wurden herzlich empfangen, die gemein-samen Diskussionen mit Angehörigen mehrerer Berufs-gruppen in wechselnder Zusammensetzung habe ich

als konstruktiv, wertschätzend und bereichernd empfun-den.“ Das Kernthema, so findet sie, konnte facettenreich und aus verschiedenen Perspektiven besprochen werden.

Im Schnitt kamen 30 bis 40 interessierte Besucher. „Viele haben sich eingebracht, das hätte ich so nicht erwartet“, so Rayk Oemus, der das Konzept gemeinsam mit Julia Kary und Anja König entwickelt hat. Auch angrenzende Berufsgruppen wie Versorgungsassistenten oder Ausbil-der wie Marion Klund nahmen die Einladung an. Sie zieht für sich eine durchweg positive Bilanz. „Das hat großen Spaß gemacht und war kurzweilig. Ich kann mir vorstel-len, nochmals ein Themencafé zu besuchen und dort mit-zuwirken.“

Jungen Leuten eine Perspektive bieten Cedric Mingham würde sich darüber freuen. Der Gesund-heits- und Krankenpfleger auf der orthopädischen Inten-sivstation in Schlierbach ist Jugend- und Ausbildungsver-treter beim Personalrat der Orthopädie und war als Mitglied der HEP-Arbeitsgruppe „Ergebnisqualität“ Mit-veranstalter der Themencafés. Er sagt: „Das ist eine gute Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen und sich ak-tiv einzubringen.“ Für ihn geht es vor allem darum, die Pfle-ge für junge Menschen interessant und attraktiv zu gestal-ten. „Wir müssen jungen Leuten am Klinikum eine Perspektive bieten. Motivationsfaktoren für uns sind Wei-terbildung, Wertschätzung und Digitalisierung.“ Im ver-gangenen Jahr, so Mingham, sei viel diskutiert und geredet worden. Nun freut er sich darauf, konkret etwas zu bewe-gen. „Ich würde mir wünschen, dass sich mehr junge Kolle-gen und solche, die aktiv in der Pflege arbeiten, an HEP und den Themencafés beteiligen und damit selbst aktiv Einfluss auf ihre berufliche Zukunft nehmen.“ Heike Dürr

„Die Themencafés sind eine gute Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen und sich aktiv einzubringen.“

Cedric Mingham, Gesundheits- und Krankenpfleger in der Orthopädie

HEIDELBERGER EXPERTISE IN DER PFLEGE – HEP 2020

• HEP 2020 ist ein auf vier Jahre angelegtes Strate-gieprojekt der Pflegedirektion.

• Ziele sind u. a. Qualitätsentwicklung in der Pflege, Ausbau der Pflegekompetenz, eine exzellente pfle-gerische Versorgung und eine Erhöhung der Mitar-beiterzufriedenheit.

• Die Aktionsfelder von HEP sind: Führung und Qua-lifizierung / Arbeitssicherheit, Gesundheit und Ar-beitsumgebung / Marketing / Ergebnisqualität in der Pflege.

• Verschiedene Arbeitsgruppen mit durchschnittlich zehn Mitgliedern setzen sich aus allen Hierarchie-ebenen, Alters- und Berufsgruppen in der Pflege zusammen.

• Im Rahmen von HEP 2020 wird seit 2017 der Hei-delberger Pflegepreis vergeben.

„VON DER PFLEGE FÜR DIE PFLEGE“

Wir pflegen

Strategieprojekt „Heidelberger Expertise in der Pflege“ (HEP): Professionalisierung vorantreiben, Wertschätzung fördern, Zukunft mitgestalten

Zukunft Informationen

Mitgestaltung

Motivation Qualifikation

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Wir lehren

MEHR FLEXIBILITÄT + MEHR PRAXIS = MEHR MOTIVATION

Neues Lehrkonzept im Fach Gynäkologie will das Interesse zukünftiger Fachärzte wecken

Das Fach Gynäkologie ist für Lehrende eine Herausforderung: Es gilt, eine riesige Stoffmenge interessant zu vermitteln. Denn die Gynäkologie deckt nicht nur die gesamte Spanne des Lebens von der Entstehung bis zum Ende ab, sondern beschäftigt sich auch mit Kinderwunsch, Geburt, Onkologie oder Stoffwechsel-problemen – und das bei Patientinnen aller Altersklassen. Als Querschnittsfach gibt es viele Berührungspunkte mit anderen Fächern wie Urologie, Onkologie, Innere Medizin oder Chirurgie und unzählige interdisziplinäre Therapieansätze.

An der Universitätsfrauenklinik in Heidelberg geht man seit dem Wintersemester 2016/2017 neue Wege in der Lehre und setzt auf mehr Individualität, mehr Praxis und weniger Anwesenheits-pflicht. Damit möchte man das Interesse für dieses spannende und vielseitige Fach wecken. Anlass war eine Umfrage unter Stu-dierenden, deren Ergebnis die beiden Lehrbeauftragten Prof. Dr. Florian Schütz, Allgemeine Frauenheilkunde und Geburtshilfe und Dr. Alexander Freis, Gynäkologische Endokrinologie und Fertilitätsstörungen, nicht zufriedenstellte: Die angehenden Mediziner vermissten im Vergleich mit anderen Fächern flexible Module, wünschten sich mehr praktischen Unterricht. Ein be-kanntes Problem im Fach Gynäkologie: „Aufgrund der in der Re-gel sehr intimen Untersuchungen ist das kaum möglich“, erklärt Freis.

E-Learning Portal hilft, erlernte Inhalte zu vertiefenDas neue Lehrkonzept sieht für alle Studierenden ein ver-pflichtendes, einwöchiges Blockpraktikum vor. Die Studieren-den tauchen dabei jeden Morgen für einige Stunden in den Klinik-

Erste Auswertungen sowie persönliche Erfahrungen der Dozenten sind durchweg positiv. Alle berichten über eine deutliche Steigerung der Motivation. „Diese mo-derne Form der Lehre kommt offenbar gut an“, so Lehrkoordinatorin Dr. Dr. Sabine Heublein aus der Frau-enheilkunde und Geburtshilfe.

„ In Italien gibt es diese Möglichkeit nicht“Das bestätigt Maria Giuliana Vassallo. Die junge Italie-nerin kam als Erasmus-Studentin nach Heidelberg und ist vom neuen Lehrkonzept begeistert. Beeindruckt ha-ben sie vor allem die Teilnahme an einem „Tumorboard“ sowie die Einheiten am Hysteroskopie- und Laparosko-pie-Trainer. „Das ausprobieren zu können fand ich sehr spannend.“ In Italien, erzählt sie, erhalten Studenten diese Möglichkeiten nicht. „Auch das Blockpraktikum fand ich wirklich gut. Man hat uns gezeigt, wie Gynäko-logie im Alltag funktioniert.“ Was ihr besonders gut ge-fiel: „Alle Professoren und Dozenten waren so begeis-tert von ihrem Fach.“ Ihr Interesse für die Gynäkologie wurde so geweckt, sie hat sich zu einer anschließenden Famulatur entschieden. Heike Dürr

alltag ein und nehmen an Frühbesprechungen, Operationen, Ge-burten und Spezialsprechstunden teil. Sie werden 1:1 betreut und begleiten die Ärzte auf die Stationen und in den Kreißsaal. Die „klassische“ Vorlesung im Hörsaal vermittelt Basiswissen, setzt Akzente und ordnet das Fach im medizinischen Kontext ein. Tiefergehende theoretische Inhalte erarbeiten sich die Stu-dierenden im Selbststudium. Ein E-Learning Portal mit Probe-klausuren und ein Wiederholungs-Repetitorium helfen, die er-lernten Inhalte zu vertiefen. „Wer wenig für die Gynäkologie übrig hat, kann sich das Fach so rasch erarbeiten“, erklärt Schütz.

Interessierte dagegen können die vollen vier Wochen – so lange dauert der Einsatz in der Gynäkologie insgesamt – nutzen, um mehr zu lernen. Das neue Lehrkonzept bietet ihnen dazu eine Vielzahl an Seminaren und Übungen, in denen sie eigene Schwerpunkte setzen und praktische Fertigkeiten trainieren können. Heiß begehrt unter den Studierenden sind Untersu-chungs-Simulationen an Übungs-Phantomen oder -Puppen (sie-he Top-Highlights). Eine Kooperation mit dem Nationalen Cent-rum für Tumorerkrankungen NCT ermöglicht die Teilnahme an interdisziplinären Fallkonferenzen. In diesen „Tumorboards“ be-sprechen die Gynäkologen gemeinsam mit Medizinern aus an-deren Fachbereichen die Therapie der Krebspatienten/innen. Nacht- und Wochenenddienste können im Krankenhaus Salem absolviert werden. Dabei ist die Chance hoch, eine Geburt mit-zuerleben. Für Schütz eine große Chance: „Man sollte während des Studiums nicht nur Menschen sterben sehen, sondern auch erleben, wie bei einer Geburt Leben beginnt.“

„Wir erleben bei unseren Studierenden eine deutliche Steigerung der Motivation.“Prof. Dr. Florian Schütz, Leiter des Brustzentrums und Stellvertretender Klinikdirektor der Abteilung Allgemeine Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Dr. Alexander Freis, Lehrbeauftragter aus der Abteilung Gynäkologische Endokrinologie und Fertilitätsstörungen und Medizinstudentin Rahel Pilgrim am Hysteroskopie-Trainer.

• Ultraschalluntersuchungen werden an einem vom Ärztlichen Direktor der Frauenklinik, Prof. Dr. Christof Sohn, entwickelten Simulator geübt.

• Besonders beliebt sind die Untersuchungs-Simulationen an Phantomen oder Bauchspiegelungen am Hysteroskopie- und Laparoskopie-Trainer (siehe Foto) sowie die Kurse im Labor für „in vitro Fertilisation“ (IVF-Labor).

• Eine Gebärpuppe ermöglicht den Studierenden Einblicke in die Geburtshilfe.

TOP HIGHLIGHTS

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Wir bilden aus

ANGENEHME LERNATMOSPHÄRE ERMÖGLICHT HOHEN LERNERFOLG

Praktisches Lernen ohne Zeitdruck dank hauptamtlicher Praxisanleiter

Ganz vorsichtig und mit viel Gefühl entfernt Asena Isik den Wund-verband der Patientin. „Achtung, jetzt kann es etwas kalt wer-den“, sagt die Auszubildende der Gesundheits- und Krankenpfle-ge zur Patientin, bevor sie Desinfektionsmittel auf die Stelle sprüht, an der der Schlauch der Wunddrainage aus der Haut aus-tritt. Anschließend kontrolliert sie, ob der Bereich gerötet oder entzündet ist. Gleich wird sie – zum ersten Mal in ihrem Leben – die Drainage aus dem Körper der Patientin entfernen. Am Fußen-de des Bettes steht Anja Rohleder. Die Fachkrankenschwester für Onkologie beobachtet mit fachkundigem Blick jeden Arbeits-schritt der Auszubildenden, leitet an, erklärt und hilft, wenn es notwendig ist.

Anja Rohleder ist eine von 20 hauptamtlichen Praxisanleiterinnen/ Praxisanleitern (HPA) am Universitätsklinikum Heidelberg. Sie ar-beitet auf der gynäkologischen Station der Frauenklinik und ist ausschließlich für die praktische Ausbildung der Schülerinnen und Schüler verantwortlich, die hier eingesetzt werden. Eine da-

von ist Asena Isik, die ihre Ausbildung seit April 2017 an der Aka-demie für Gesundheitsberufe absolviert. In ihrem sechswöchigen Einsatz hat sie zusätzlich zu den täglichen, oftmals spontan durchgeführten Anleitungen zwei feste, zuvor genau geplante Übungssituationen mit „ihrer“ Anleiterin. Darin führt die 22-Jähri-ge die Tätigkeiten durch, die sie zu Beginn mit Anja Rohleder be-sprochen hat und die während der sechs Wochen erlernt werden sollten.

Für den Einsatz in der Frauenklinik stehen neben dem Ziehen der Drainage und der Wundversorgung vor allem die Vertiefung der Krankheitslehre in der Gynäkologie und die Kommunikation mit Krebspatienten auf dem „Stundenplan.“ Die Patientin – sie muss-te vor einigen Tagen aufgrund einer Brustkrebserkrankung eine aufwändige Operation über sich ergehen lassen – haben Anja Rohleder und Asena Isik zuvor gemeinsam ausgesucht. Für die Schülerin geht es jedoch nicht nur darum, einzelne Tätigkeiten durchzuführen – eine Anleitung ist weitaus mehr. Anja Rohleder

HINTERGRUND

• Hauptamtliche Praxisanleiter (HPA) begleiten Auszubilden-de in der Gesundheits- und Kranken- bzw. Kinderkranken-pflege im Praxiseinsatz auf den Allgemein-Stationen des Klinikums. Auch Auszubildende der Hebammenschule so-wie der Schule für Operationstechnische Assistenten erhal-ten HPA. Intensivstationen, Funktionsbereiche und Ambu-lanzen erbringen ihre Ausbildungsleistungen derzeit eigenständig.

• Die Praxisanleiter setzen Vorgaben aus dem Lehrplan in der Praxis um. Als Bezugspersonen erheben sie Lernbe- darfe, planen und gestalten gemeinsam mit den Auszubil-denden Lernsituationen. Sie beraten, beurteilen und bewer-ten, z. B. bei praktischen Prüfungen. Sie stehen hierbei in engem Austausch mit den Lehrenden der Ausbildungsein-richtung.

• Voraussetzung für eine Tätigkeit als Praxisanleiter ist eine erfolgreich absolvierte Zusatzqualifikation, die u. a. an der Akademie für Gesundheitsberufe AfG Heidelberg angeboten wird. Inhalte sind u. a. Kommunikation und Gesprächsfüh-rung, Anleiten und Beraten, Prüfen und Bewerten und wis-senschaftliches Arbeiten und Präsentieren. Außerdem wer-den pädagogische und didaktische Grundlagen vermittelt.

Weitere Informationen unter https://bit.ly/2qmVi3u oder bei Beate Weisser (Tel. 8307).

• Laut der „Regelungsvereinbarung zur Ausbildungsqualität“ müssen an den vier Uniklinika in Baden-Württemberg für je-den Auszubildenden zehn Prozent der wöchentlichen Ein-satzzeit als Praxisanleitung sichergestellt werden. Bei einer Wochenarbeitszeit von 38,5 Stunden hat der Auszubildende also Anspruch auf ca. vier Stunden/Woche begleiteten Unter-richt am Patientenbett. Als Nachweis müssen die Stunden schriftlich dokumentiert werden.

• Am Universitätsklinikum Heidelberg gibt es 20 hauptberufli-che Praxisanleiter. Die meisten arbeiten zur Hälfte ihrer Ar-beitszeit ganz regulär als Pflegekraft auf ihrer Station. Die übrigen 50 Prozent der Zeit sind sie von ihrer Tätigkeit als Schwester / Pfleger freigestellt, um sich den Auszubildenden widmen zu können.

• Zusätzlich zu den HPA gibt es am Klinikum noch weitere 320 Pflegekräfte mit der Zusatzqualifikation Praxisanleiter, die für ihre Tätigkeit nicht freigestellt sind, sondern die Auszubilden-den während ihrer regulären Arbeit auf Station betreuen.

erzählt: „Wir versuchen, den Schülern den ganzheitlichen und umfassenden Blick auf den Patienten nahezubringen. Es geht da-rum, den Patienten mit all seinen körperlichen und psychischen Bedürfnissen zu betrachten. Dazu fördern wir Eigenständigkeit und Verantwortung.“

Für Asena Isik bedeutet das: Sie zieht nicht nur die Drainage und kontrolliert die Wunden, sondern sie misst die Vitalzeichen, un-terstützt die Patientin bei der Körperpflege, führt die Thrombose-prophylaxe durch, bietet eine atemstimulierende Einreibung an und beobachtet den Allgemeinzustand der Patientin. Fragen zu Krankheitsempfinden und -bewältigung lässt die Schülerin mit viel Fingerspitzengefühl immer wieder in die Unterhaltung mit der Patientin einfließen. Abgerundet wird der praktische Unterricht von einer ausgiebigen Nachbesprechung – inklusive Selbstreflek-tion und anschließender Dokumentation.

Und wie hat Asena Isik die Anleitung empfunden? Auch wenn sie weiß, dass man die Situation nicht mit dem Stationsalltag verglei-chen kann, ist sie von dem praktischen Ausbildungskonzept be-

geistert: „Die hauptamtlichen Praxisanleiter arbeiten außerhalb des normalen Schichtbetriebs und können sich ohne Zeitdruck um uns Auszubildende kümmern. Die Lernatmosphäre ist sehr angenehm und der Lernerfolg ist enorm hoch, da man umgehend eine Rückmeldung erhält.“

Anja Rohleder ist froh, dass sie als hauptamtliche Praxisanleiterin die Möglichkeit hat, die Auszubildenden für die Krankenpflege zu begeistern. Sie sagt: „Pflegeschüler sind unsere Kollegen von morgen – und in meiner Funktion habe ich die Chance, direkt auf die Qualität der pflegerischen Versorgung einzuwirken.“ Das Kli-nikum sieht sie in Sachen Praxisanleitung auf dem richtigen Weg: „Anleitung braucht ausreichend Zeit und fachlich sicher auftreten-des Personal. Eine gute Praxisanleitung dient der Sicherung und Steigerung der Qualität der Pflege und der Gewinnung neuer Kol-legen.“ Entscheidend ist für Anja Rohleder und ihre hauptamtli-chen Kollegen auch die Zusammenarbeit mit den übrigen Praxis-anleitern. Diese erbringen ihren Teil der Anleitung während ihrer regulären Arbeit auf Station. „Für uns Hauptamtliche sind das die wahren Helden der praktischen Ausbildung.“ Christian Fick

Während Pflegeschülerin Asena Isik gewissenhaft die Entfernung der Wunddrainage vorbereitet, schaut die hauptamtliche Praxisanleiterin Anja Rohleder genau hin.

„Eine gute Praxisanleitung dient der Sicherung und Steigerung der Qualität der Pflege.“

Anja Rohleder, hauptamtliche Praxisanleiterin (HPA) am Universitätsklinikum Heidelberg

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Wir forschen

Adipositaschirurgie – ein Ausweg aus einem Dilemma und keine „Lifestyle-Chirurgie“

MAGENVERKLEINERUNG SCHÜTZT DIABETIKER VOR FOLGESCHÄDEN

Gefürchtete Spätfolgen von Diabetes sind Erkrankungen an den Nieren, Augen und Nerven, die schließlich zu Dialyse, Amputationen und Blindheit führen können. Die Ursache dieser Schäden ist nicht restlos geklärt und deshalb auch schwierig medikamentös zu behandeln. Tatsache ist: Die meisten Diabetesmedikamente können die Entstehung dieser Komplikatio-nen kaum verhindern. Umso beachtlicher ist das Ergebnis einer Literaturstudie, die Wis-senschaftler der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie am UKHD durchge führt haben. Professor Dr. Beat Müller zeigte mit seinem Team, dass eine gewichts-reduzierende Magenoperation von übergewichtigen (adipösen) Patienten mit Typ-2-Diabe-tes Langzeitschäden an kleinsten Gefäßen deutlich besser verhindert als die bisherige medikamentöse Therapie. Die Ergebnisse beruhen auf der Meta-Analyse von Daten aus zehn internationalen Veröffentlichungen.

Gewichtsreduzierende Magenoperationen fallen in den Bereich der sogenannten Adipo-sitaschirurgie, einem Spezialgebiet der Viszeralchirurgie. Ein häufig angewendetes Verfah-ren ist die Schlauchmagen-Operation, bei der der Chirurg einen Teil des Organs entfernt. Somit entsteht ein kleinerer Magen, der die Form eines Schlauches hat. Eine andere Mög-lichkeit stellt der Magenbypass dar, dabei wird der Magen durch einen Teil des Dünndarms überbrückt. Beide Operationen können auch minimal-invasiv durchgeführt werden.

Auch wenn die genauen Zusammenhänge, die erklären können, warum diese Operatio-nen so wirksam sind, derzeit noch unklar sind, sind die Ergebnisse beachtlich:

• Das Risiko für die Entwicklung mikrovaskulärer Komplikationen war bei Patienten mit Typ-2-Diabetes, die sich einer Operation unterzogen, im Vergleich zu auf herkömmliche Weise behandelten Patienten um den Faktor 4 verringert.

• In Bezug auf die Entstehung von Nierenschäden zeigte sich, dass die Chirurgie fünfzehn-mal effektiver ist als die bisher übliche konservative internistische Therapie.

• Eine gewichtsreduzierende Operation kann bei Typ-2-Diabetikern sogar dazu führen, dass sich die Nieren wieder komplett erholen.

• Eine Verbesserung der Blutzuckerwerte zeigte sich bereits kurz nach der Operation, noch bevor die Patienten ein Kilogramm an Gewicht verloren haben.

Anscheinend sind andere Mechanismen für die Entstehung der Gefäßschäden bei Diabe-tes-Typ-2 relevant, die von einer Operation positiv beeinflusst werden. „Die Aufklärung der exakten Auswirkungen auf den gesamten Stoffwechsel wird Fragestellung weiterer For-schungsarbeiten der Zukunft sein“, fasst Prof. Dr. Beat Müller zusammen. red

„Eine Verbesserung der Blutzuckerwerte zeigt sich bereits kurz nach der Operation, also noch bevor die Patienten ein Kilogramm an Gewicht verloren haben.“Prof. Dr. Beat Müller, Sektionsleiter „Minimal-Invasive und Adipositaschirurgie“

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KULTÄTS-TICKER +++ FAKULTÄTS-TICKER +++ FAKULTÄTS-TICKER +++ FAKULT

Kostet jedes Kind die Mutter tatsächlich einen Zahn?Ob ein Ereignis x – beispielsweise die Geburt eines Kindes – mit einem gesundheitlichen Problem y – wie spä-terem Zahnverlust – ursächlich zusammenhängt, ließ sich bisher kaum überprüfen: Denn wie bei vielen komple-xen Fragestellungen der Gesundheitsforschung ist die Durchführung klinischer Studien mit zufälliger Einteilung in Vergleichsgruppen aus praktischen wie ethischen Gründen nicht möglich. Um dieses Problem ein Stück weit zu lösen, haben Wissenschaftler u. a. aus Heidelberg nun in einem neuen Ansatz statistische Methoden aus der Ökonometrie auf die medizinische Forschung übertragen. Beispielhaft wollten sie wissen, was dran ist an der Redensart „Jedes Kind kostet die Mutter einen Zahn“. Nach Auswertung von mehr als 34.000 Personendaten aus 15 Ländern kamen die Forscher zu dem Ergebnis: Offensichtlich kann die Geburt eines Kindes tatsächlich zu überdurchschnittlich häufigem Zahnverlust führen.

1,5 Millionen Euro für die Heidelberger MalariaforschungDie Malariaforscherin Dr. Silvia Portugal vom Zentrum für Infektiologie untersucht, wie der Malaria-Erreger die Trockenzeit überwindet. Das Projekt der jungen Wissenschaftlerin wird vom Europäischen Forschungsrat mit einem „Starting Grant“ über 1,5 Millionen Euro unterstützt. Für die Medizinische Fakultät Heidelberg ist die Forschungsförderung ein toller Erfolg: Dabei handelt es sich um ein hochdotiertes Finanzierungsprogramm der Europäischen Union, mit deren Hilfe Spitzenwissenschaftler Grundlagenforschung und visionäre Projekte vor-antreiben sollen. Prof. Dr. Michael Lanzer, Leiter der Abteilung Parasitologie: „Wir sind besonders stolz darauf, dass sich Dr. Silvia Portugal entschieden hat, ihre geförderte Forschung am Universitätsklinikum Heidelberg fortzuführen und nicht an einer anderen Spitzenuniversität.“

Epigenetische Analyse: Dem Tumor den richtigen Namen geben Wissenschaftler des „Hopp-Kindertumorzentrums am NCT Heidelberg (KiTZ)“ und der Abteilung Neuropatholo-gie haben die Klassifikation von Tumoren des Zentralen Nervensystems (ZNS) entscheidend verbessert. Die Forscher analysierten bestimmte chemische Markierungen im Erbgut von Tumoren, sogenannte DNA-Methylie-rungen. Verschiedene Zelltypen weisen charakteristische Muster an DNA-Methylierungen auf, die wiederum Rückschlüsse auf die zelluläre Herkunft des Tumors zulassen. Mit Hilfe computerbasierter Algorithmen konnten die Wissenschaftler 82 verschiedene Arten von ZNS-Tumoren anhand ihrer Methylierungsmuster unterscheiden. Das neue Klassifizierungssystem ermöglicht Ärzten zukünftig eine Zuordnung von ZNS-Tumoren zu bestimmten Risikogruppen, um auf dieser Basis eine Therapieentscheidung treffen zu können.

Forschungsprojekt rein in studentischer HandEin Team aus wissenschaftlich besonders motivierten Medizinstudierenden der Universität Heidelberg hat sich in der Studiengruppe „SIGMA“ zusammengeschlossen. Dabei handelt es sich deutschlandweit um das erste studentisch initiierte und geführte Studiennetzwerk der Medizin. Es ist an das Studiennetzwerk der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie angegliedert. Von diesem seit 2006 bestehenden Netzwerk klinisch forschender Chi-rurgen werden die Studierenden bei der Planung und Durchführung klinischer Studien unterstützt und profitie-ren so von bestehenden Strukturen. Das erste Projekt der Studierenden ist die „PATRONUS“ Studie, die seit Februar 2018 läuft. Die reine Beobachtungsstudie gilt Patienten, die sich aufgrund einer Krebs-Diagnose einem chirurgischen Eingriff des Bauchraums unterziehen mussten. Die Studie soll Aufschluss über mögliche postope-rative Komplikationsraten sowie deren Auswirkungen auf Tumorsymptome und Lebensqualität geben. Aktuell nehmen elf Zentren in ganz Deutschland an der Studie teil.

Helfen Malaria-Medikamente gegen Alzheimer?Alzheimer ist bislang unheilbar, neue Wirkstoffe werden frühestens in einigen Jahren verfügbar sein. Prof. Dr. Jochen Kuhse, Institut für Anatomie und Zellbiologie, testet daher bereits vorhandene Medikamente, die gegen andere Krankheiten zugelassen sind. Ziel ist es, herauszufinden, ob diese auch bei Alzheimer einen positiven Effekt haben könnten. Im Fokus stehen Medikamente – zum Beispiel gegen Malaria – die die Gephyrin-Bildung erhöhen. Dieses Protein kann von Alzheimer-Patienten möglicherweise nicht mehr in ausreichender Menge ge-bildet werden. Die Forschung findet zunächst am Mausmodell statt. Gefördert wird das Projekt von der „Alzhei-mer Forschung Initiative e.V.“ mit 85.000 Euro.

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Ausgezeichnet

DEUTSCHER KREBSPREIS FÜR PROF. GOLDSCHMIDT

25 Jahre Einsatz für Myelom-Patienten

1976 bis 1984Medizinstudium und Promotion an der Humboldt-Universität Berlin

1988Facharztanerkennung als Internist

1992Weiterbildungsermächtigung für Hämatologie und Internisti-sche Onkologie

1997Habilitation an der Universität Heidelberg und Lehrberechti-gung für Innere Medizin

1999 bis 2005Leitender Oberarzt der Medizinischen Klinik und Poliklinik V des Universitätsklinikums Heidelberg

2003Auszeichnung mit dem Paul-Martini-Preis für herausragende Leistungen in der klinisch-therapeutischen Arzneimittelfor-schung

2005Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande

2005 bis heuteLeiter der Sektion Multiples Myelom an Medizinischer Kli-nik V und Nationalem Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg

Dr. Titus Brinker, Universitäts-Hautklinik und Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg

Young Research Award der La Roche-Posay Foundation I 25.000 Euro I UV-Strahlung – egal ob bei ausgedehnten Sonnenbädern oder häufigem Solariumsbesuch – setzt der Haut zu. Nachhaltig. Wie das in fünf oder 25 Jahren am eigenen Gesicht aussieht, zeigt die von Dr. Titus Brinker entwi-ckelte „Sunface App“. Diese soll vor allem Jugendlichen und jungen Er-wachsenen auf lockere Art ihr persönliches Hautkrebsrisiko vor Augen führen. Die App zeigt anhand eines Selfies das Gesicht der Zukunft – ab-hängig davon, ob für gewöhnlich auf Sonnen- und UV-Schutz geachtet wird oder nicht. Die App gibt es kostenlos für iPhones und Android Smartphones.

PD Dr. Constanze Schmidt, Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneu-mologie

August Wilhelm und Lieselotte Becht-Forschungspreis I 15.000 Euro I Die Preisträgerin untersuchte mit ihrem Team Herzmuskelzellen von insge-samt 230 Patienten, die unter Vorhofflimmern und Herzinsuffizienz lei-den. Die Forscher konnten zeigen, dass zwischen dem Vorhandensein sogenannter „Zwei-Porendomänen-Kaliumkanäle“ und dem Auftreten der beiden Erkrankungen ein Zusammenhang besteht. Für die Herzmedi-zin ist dieses wiederkehrende Muster ein Ansatz für das Wirkprofil neuer pharmakologischer Therapien.

Carina Schweitzer, Fachkrankenschwester für Anästhesie- und Intensiv- pflege, Gastroenterologische Intensivstation, Medizinische Klinik

2. Platz beim Thieme Intensiv Pflegepreises 2018 I Die Preisträgerin setz-te sich in ihrer Arbeit mit den pflegerischen Aufgaben bei Patienten mit biventrikulärem Herzunterstützungssystem auseinander. Dieses „Kunstherz“ kommt zum Einsatz, wenn beide Herzkammern mechanische Kreislaufunterstützung benötigen. Als Hauptaufgaben identifizierte sie Kriseninterventionsmanagement, spezielle intensivpflegerische Tätig-keiten und psychosoziale Betreuung. Carina Schweitzer wird ihre Arbeit im September 2018 auf dem Hauptstadtkongress in Berlin vorstellen.

Johannes Gerhäuser, Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensiv- pflege, Interdisziplinäre Operative Intensivstation 13, Chirurgische Klinik 3. Platz beim Thieme Intensiv Pflegepreises 2018 I Wie kommt es zu Be-handlungsfehlern bei der Versorgung von schwer kranken Patienten auf der Intensivstation? Wie kann das Pflegepersonal dazu beitragen, Fehler zu vermeiden und die Patientenversorgung sicherer zu machen? Mit die-sen Fragen beschäftigte sich Johannes Gerhäuser in seiner prämierten Arbeit. Seine Ausführungen zur Fehlerprävention und Evaluation kriti-scher Ereignisse zeigen auf, wie Fehler als Chance genutzt werden kön-nen. Ergebnis eines konstruktiven Fehlermanagements wäre somit eine neue Fehlerkultur in Krankenhäusern.

Kristian Pajtler, „Hopp-Kindertumorzentrum am NCT Heidelberg“ (KiTZ)

2018 CERN Scientific Fellowship Award I 100.000 Dollar I Der Heidelber-ger Kinderonkologe erhielt den Preis für seine Arbeit an Ependymomen, einer seltenen Form von Hirntumoren. Als Leiter einer Forschergruppe suchten er und seine Mitstreiter u. a. nach regulatorischen Verstärke-relementen innerhalb des Tumorgenoms, um so neue therapeutisch rele-vante Zielstrukturen aufzuspüren. Die preisstiftende CERN Foundation ist eine Nonprofit-Organisation, die 2006 gegründet wurde, um Patien-ten mit Ependymomen besser helfen zu können.

Dr. Susanne Roth, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantations-chirurgie

Max-Eder-Nachwuchsgruppen-Förderung der Deutschen Krebshilfe I 640.000 Euro I Die Wissenschaftlerin erforscht, wie das Immunsystem eine besonders häufige und aggressive Krebserkrankung der Bauchspei-cheldrüse, das duktale Pankreasadenokarzinom, beeinflusst. Bislang haben betroffene Patienten kaum Aussicht auf Heilung. Langfristiges Ziel ist eine kombinierte Therapie für Betroffene: die Chemotherapie soll dann durch eine gezielte Immuntherapie unterstützt werden. In den nächsten vier Jahren wird Dr. Susanne Roth mit ihrer Arbeitsgruppe an den notwen-digen Grundlagen forschen. Die Chirurgische Klinik und die Medizinische Fakultät unterstützen das Vorhaben zusätzlich mit eigenen Mitteln.

Dr. Shirin Doroudgar, Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie

Wissenschaftspreis der Universitätsmedizin Göttingen I 10.000 Euro I Die Wissenschaftlerin erhielt den Preis für ihre Arbeiten zu Veränderungen in Herzmuskelzellen bei Herzmuskelschwäche. Als Nachwuchsgruppenlei-terin im Exzellenzprogramm des Deutschen Zentrums für Herz-Kreis-lauf-Forschung identifizierte sie wichtige, molekulare Schutzmechanis-men in Herzmuskelzellen. Ob und wie die Fehlfunktion dieser Mechanismen zu einer Störung der Proteinfaltung und damit zu der Ent-wicklung der Herzmuskelschwäche beiträgt, ist eine wichtige Fragestel-lung für die Herzkreislaufforschung.

STECKBRIEF

Professor Dr. Hartmut Goldschmidt, international anerkannter Experte für die Krebserkrankung Multiples Myelom, wurde mit dem Deutschen Krebspreis in der Sparte „Klinische Forschung“ ausgezeichnet. Damit würdigten die Deutsche Krebsgesellschaft und die Deutsche Krebsstiftung sein über 25-jähriges Engage-ment für die Erforschung und Therapieoptimierung des Multiplen Myeloms. Pro-fessor Goldschmidt ist Arzt und Forscher am Universitätsklinikum Heidelberg (Innere Medizin V – Klinik für Hämatologie, Onkologie und Rheumatologie) und am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg.

Das Multiple Myelom ist eine Krebserkrankung der Plasmazellen, die einen wich-tigen Teil des Immunsystems darstellen. Es ist die zweithäufigste Blutkrebsart, kommt aber dennoch im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen mit 6.000 bis 7.000 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland vergleichsweise selten vor.

Unter Goldschmidts Leitung untersucht die „German Speaking Myeloma Multicenter Group“ (GMMG) seit 1996 alle Phasen der Erkrankung in klinischen Studien.

Zu den Verdiensten von Prof. Goldschmidt und seiner Forschergruppe gehören:

• Verdoppelung der durchschnittlichen Lebenserwartung der Patienten von drei bis vier Jahren auf sechs bis acht Jahre durch die Etablierung moderner Therapien und neuer Wirkstoffe.

• Etablierung von Klinikum und NCT als weltweit eines der führenden Zentren für die Diagnostik und Therapie des Multiplen Myeloms.

• Identifizierung erblicher Varianten, die das Risiko erhöhen, am Multiplen Myelom zu erkranken.

• In einem aktuellen Forschungsprojekt werden Familien untersucht, in denen das Multiple Myelom überdurchschnittlich häufig vorkommt. So können weitere gene-tische Varianten, die für die Entstehung der Erkrankung verantwortlich sind, auf-gedeckt werden.

Der Deutsche Krebspreis gehört zu den renommiertesten Auszeichnungen für Krebsforscher in Deutschland. Er wird jährlich zu gleichen Teilen für hervorragende Arbeiten in der experimentellen onkologischen Grundlagenforschung, in der Trans-ferforschung und in der Tumordiagnostik und -behandlung verliehen. red

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Die ausführlichen Preismeldungen finden Sie unter:http://www.klinikticker.de/ausgezeichnet

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„Gerade organisiere ich Ausbildungsmaterialien für Kranken-schwestern und -pfleger in Sambia. Mal sehen, ob irgendwo Biolo-gie- oder Anatomie-Lehrbücher nicht mehr gebraucht werden“, be-richtet Professor Dr. Martin Zeier, Ärztlicher Leiter des Nierenzentrums. Ende letzten Jahres sammelte er noch Geld für Medikamente und konnte eine Lieferung im Wert von 7.000 Euro zu den von ihm initiierten Projekten in der Hauptstadt Lusaka schi-cken – die Lufthansa Stiftung ermöglichte einen kostengünstigen Transport. Im Dezember 2017 war er mit seiner Frau Kornelia erst selbst vor Ort, prüfte Untersuchungsergebnisse eines gerade ab-geschlossenen Projekts zu Entwicklung und HIV-Prophylaxe von Kindern infizierter Mütter und traf Vorbereitungen zum Start eines Folgeprojekts. Nicht zu vergessen sein Engagement für eine Schule mit ange-schlossenem Mädchen-Internat in Sia-vonga. „Arbeit und Ideen gibt es ge-nug“, so Zeier.

Letztere scheinen ihm geradewegs zuzufliegen – aus einem vorhe-rigen Projekt heraus, im Gespräch mit Ärzten oder Bekannten vor Ort oder beim Herumfahren. „Mich reizen vor allem die wissen-schaftlichen Aspekte daran“, so der Mediziner. „Und es macht Spaß, weil man etwas Sinnvolles tut.“ Angefangen hat alles mit ei-nem Auslandsaufenthalt seiner Nichte 2010. Darüber ergaben sich Kontakte zu einer Klinik mit HIV-Ambulanz in Lusaka – und der fachliche Austausch über Nierenerkrankungen bei HIV-Infizierten: Denn diese haben dafür ein erhöhtes Risiko – durch die Infektion selbst, und auch durch die Medikamente. Da Diagnostik und Be-handlung weitgehend fehlen, ist das Nierenversagen meist unaus-weichlich. Der Nierenspezialist initiierte ein gemeinsames Projekt des Universitätsklinikums mit der sambischen Hilfsorganisation CHRESO Ministries, mit dem Ziel, Prävention, Diagnostik und frühe Behandlung chronischer Nierenschäden bei HIV-Infizierten zu ver-bessern. Finanziert wurde das Projekt von der Else Kröner Freseni-us-Stiftung (EKFS).

Bei seinen regelmäßigen Besuchen ist er häufig selbst in der neu gegründeten Nieren-Ambulanz tätig und traf dabei auch Mütter mit Neugeborenen. „Da hat es mich schon interessiert, ob man durch Beratung und Behandlung sicherstellen kann, dass die Kinder nicht infiziert werden“, erinnert er sich. Die Idee für eine spezielle Ambulanz für HIV-positive Mütter mit Neugeborenen war geboren. Auch dafür konnte er eine umfangreiche Förderung der EKFS ein-werben. Das Ergebnis der begleitenden Studie: Es funktioniert, auch Stillen ist gefahrlos möglich. Die Babys entwickeln sich gut.

„Nach dem Abstillen fallen sie allerdings zurück, weil sie dann zu-

wenig Proteine bekommen“, erläutert Zeier. „Das ist kein Problem speziell der HIV-positiven Mütter. Die Frauen sind meistens noch sehr jung und wissen nicht, wie sie ihr Kind richtig ernähren.“ Hier soll daher jetzt ein neues Schulungsprogramm ansetzen: Eigens ausgebildete Beraterinnen informieren die Mütter vor Ort, wie gute Baby-Nahrung mit den verfügbaren Mitteln zusammengestellt und zubereitet werden kann. Ein Finanzier muss noch gefunden wer-den.

Das Schulprojekt in Siavonga – zu dem die Zeiers eher zufällig ka-men – soll vor allem die Chancen von Mädchen und jungen Frauen verbessern. Häufig bereits mit 14 Jahren verheiratet und ohne

Schulabschluss, bleibt ein selbstbe-stimmtes Leben für sie unerreichbar. Gemeinsam mit Partnern vor Ort enga-gierten sich Martin und Kornelia Zeier für den Bau von Wohnheimen, in denen

die rund 150 Schülerinnen der Schule kostenlos unterkommen kön-nen. Das 2017 in Berieb genommene Computer-Kabinett, für das sie im Jahr 2014 private Spenden sammelten – von „Brot für die Welt“ dann verdoppelt – soll die Schülerinnen und Schüler fit für Ausbildungsplatz oder Studium machen. Eines ist ihm dabei sehr wichtig: Alle Aktivitäten und Maßnahmen sind von staatlicher Sei-te abgesegnet, werden mit den Verantwortlichen vor Ort umge-setzt und bauen auf die vorhandene Infrastruktur auf. „Sonst wür-de es nicht auf Dauer funktionieren“, betont Professor Zeier.

Ambulanzen, Studien, Beratungen, Schule – das sind noch längst nicht alle Aktivitäten. Die Fülle von laufenden und geplanten Pro-jekten wird inzwischen von der 2017 von ihm mitbegründeten Stiftung Meducare begleitet. Auf die Frage nach seiner Motivation antwortet er schlicht: „Ich bin neugierig und es macht unglaub-lich viel Spaß. Dazu kommen die Möglichkeiten durch Unterstüt-zer.“ Tina Bergmann

ARBEIT UND IDEEN GIBT ES GENUG

Seit acht Jahren engagiert sich Prof. Dr. Martin Zeier, Ärztlicher Leiter des Nierenzentrums, für zahlreiche Projekte in Sambia

Starke Mitarbeiter

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„Es macht Spaß, weil man etwas Sinnvolles tut.“

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Andrea Mayer-Mendez ist eine von zahlreichen Jubilarinnen, die in den vergangenen Monaten ausgezeichnet wurden. Können Sie sich noch an Ihren ersten Arbeits-tag erinnern?Ich habe zuerst ein zweiwöchiges Praktikum gemacht und mich sofort wohlgefühlt: die fami-liäre Atmosphäre hat mir gefallen.

Wie kamen Sie damals ans Klinikum?Nach meiner MTA-Ausbildung habe ich die Stel-lenausschreibung in der Rhein-Neckar-Zeitung gesehen und mich sofort beworben. In der Zy-tologie bin ich eher aus Versehen gelandet: Es gab zwei Stellen und ich dachte zunächst, das etwas größere Eingangslabor würde mir mehr zusagen. Aber zum Glück hat mich die Abtei-lungs-Sekretärin überredet, auch die Zytologie anzuschauen. Ich hatte viel Glück mit meinem damaligen Chef Prof. Klaus Goerttler. Er hatte einen eigenen Lehrstuhl für Zytologie.

Was hat sich in Ihrem Beruf seitdem verän-dert?Als ich angefangen habe, gab es auf dem Ge-biet der Zytologie kaum Erfahrungen. Ich wur-de zunächst von einer Biologin und einem Phy-siker angeleitet und wir haben verschiedene Färbungen und Verdünnungen getestet. Grund-sätzlich machen wir heute noch das Gleiche: Wir untersuchen Gewebeflüssigkeiten auf Ent-

zündungs- und Tumorzellen. Früher haben wir dabei alles von Hand gemacht, heute kommen z. B. Färbeautomaten zum Ein-satz. Allerdings gibt es auch heute noch Färbungen, die man von Hand besser machen kann. Bei diesen speziellen Untersu-chungsverfahren muss man immer wieder reagieren, schauen wie viel Färbung man braucht und die Verdünnung anpassen – das kann keine Maschine.

Was war der wichtigste Grund, dem Klinikum treu zu bleiben? Hier am Klinikum habe ich sehr günstige Arbeitszeiten, eine Planstelle – also keinen befristeten Vertrag – und ich habe mich einfach immer wohlgefühlt. Ich arbeite selbstständig, eigenver-antwortlich und kann mir meine Arbeit selbst einteilen. Ein Großlabor dagegen hat mich nie interessiert. Da muss man wie am Fließband arbeiten, meine Aufgaben dagegen sind sehr viel-seitig. Ich kümmere mich sowohl um Bürotätigkeiten als auch um die Färbungen der Patientenproben. Außerdem habe ich MTA-Praktikanten und Schüler, die ich regelmäßig betreue und anleite.

Gab es mal einen Moment, in dem Sie das Klinikum verlassen wollten?Als das Zytologie-Labor mit dem Eingangslabor zusammenge-legt wurde, bekam ich neue Weisungsbefugte. Nach vielen Jah-ren unbeschwerter Arbeit gab es plötzlich Schwierigkeiten. Aber hier hat mir der Personalrat hervorragend geholfen! Ich bin den Kollegen dort sehr dankbar und dem Klinikum auch, dass es ein solches Angebot gibt. Alles hat sich gut geregelt. In ein oder zwei Jahren gehe ich in Ruhestand – das wird mir schwer fallen. sm

Im Portrait:Andrea Mayer-Mendez

Geburtsdatum18.1.1957

GeburtsortHeidelberg

Stationen am KlinikumZytologie am Institut für Pathologie

HobbiesReisen, Kochen, Engagement im Repair-Café und im Altstadtverein in Hirschhorn

WIE WAR ES EIGENTLICH VOR 40 JAHREN …

… als Medizinisch-technische Laborassistentin im Institut für Pathologie?

Jubilarin Andrea Mayer-Mendez erinnert sich.

WIR GRATULIEREN …

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Jubilare

Julia Budach, Bürofachkraft, ParkraumüberwachungDaniela Heilmann, Versorgungsassistentin, KopfklinikAndrea Hudson, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin, KinderklinikDr. Johannes Hüsing, Dipl. Informatiker, Koordinierungszentrum für Klinische Studien (KKS)Karin Kettenmann, Zahnarzthelferin, Mund-Zahn-Kieferklinik Prof. Dr. Karl Kiening, Neurochirurgische Klinik Andreas Krupp, Medizinisch-technischer Radiologieassistent, NeuroradiologieDesiree Kühn, Gesundheits- und Krankenpflegerin, ChirurgieAnja Liemann, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Innere Medizin IElisabeth Mertz, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Innere Medizin IIIKatja Sahm, Diätassistentin, Kinderheilkunde IUdo Schmitt, Verwaltungsfachangestellter, ChirurgieBeate Schneider, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin, Kinderklinik ISlavica Stefanovic, Hausgehilfin, KopfklinikArite Voigt, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Chirurgie Brigitte Wiegand, Dokumentationsassistentin, NCTClaudia Zöller, Pförtnerin, Frauenklinik Johanna Bok, Küchenarbeiterin, VZM-KücheValentina Borowski, Gesundheits- und Krankenpflegerin, NCT Simon Conrad, Schreiner, Klinik Technik GmbH, BautechnikWera Eich, Diätassistentin, KinderklinikCarmen Ihrig, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Frauenklinik Andreas Kühn, GB 2, Patientenverwaltung, KopfklinikSrdjan Kurtic, Pförtner, FrauenklinikElke von Nettelbladt, Medizinisch-technische Laborassistentin, Zentrallabor Jadwiga Potstada, Medizinisch-technische Assistentin, BlutbankRuth Verch, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Chirurgie Rosa Maria Tescher-Aasamets, Gesundheits- und Krankenpflegerin, OP-Kopfklinik Jolante Blase, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Innere Medizin III Melanie Dettmer, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin, Neonatologie

40jähriges Jubiläum

25jähriges Jubiläum

www.klinikticker.de/jubilare

Oliver Junghans, Gesundheits- und Krankenpfleger, FrauenklinikEmine Kuyucu, Versorgungsassistentin, Innere Medizin IIFatma Camci, Hauswirtschaftstechnische Helferin, OrthopädieHeike Miethke, Study Nurse, NeurologieRolf Ruck, Gesundheits- und Krankenpfleger, ChirurgieIlsa Schmidt, Medizinisch-technische Radiologieassistentin, RadioonkologieEllen Wiemann, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Innere Medizin IIIEleni Fotakidou, Hausgehilfin, Medizinische Klinik Mira Pantic, Hausgehilfin, Medizinische KlinikThi Tuong Chi Nguyen, Medizinisch-technische Laborassistentin, ZentrallaborDieter Seeger, Gesundheits- und Krankenpfleger, HNO-Klinik Anja Intzen, Erzieherin, KinderklinikRussom Kidane, Gesundheits- und Krankenpfleger, Kopfklinik Dr. Verena Pfeilschifter, Medizinische Fakultät, EthikkommissionSabine Rittner, Musiktherapeutin, Medizinische PsychologieDr. Marion Roth-Hintz, Qualitätsmanagement/Medizincontrolling Andrea Schlicksupp, Chemisch-technische Assistentin, Anatomie Hans-Joachim Stadel, Sektionsgehilfe, PathologieClaudia Detmers, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin, NeonatologieHartmut Geisler, Heizungsmonteur, Klinik Technik GmbH, Maschinentechnik

Pia Turay, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin, KinderklinikChristina Lorenz, Gesundheits- und Krankenpflegerin, AnästhesiologieGabriele Sam, GB 1, PersonalabteilungAngelika Brauer, Arzthelferin, Medizinische Klinik

Andrea Mayer-Mendez, Medizinisch-technische Laborassistentin, Institution für PathologieAndrea Haaf, GB 2, Patientenverwaltung, Medizinische KlinikKäthe Herzog, GB 2, Patientenverwaltung, Ambulante Abrechnung

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Warum haben Sie sich ausgerechnet hier fotografieren las-sen? Das Kunstwerk steht auf dem Universitätscampus Im Neuenhei-mer Feld zwischen Südasien-Institut und dem Theoretikum und trägt den Namen „Universitätszeichen“. Wenn ich an diesem Ort mit der Stahlplastik vorbeikomme, weckt dies schöne Erinne-rungen in mir, denn meine Frau und ich haben uns hier an der Universität Heidelberg kennen gelernt. Sie hat hier auch viele Jahre als Anästhesistin gearbeitet.

Wo wären Sie jetzt lieber? In meinem Lese- und Musikzimmer.

Warum arbeiten Sie im Klinikum? Weil ich hier einen anspruchsvollen und abwechslungsreichen Arbeitsalltag habe. Außerdem kann ich mit Menschen aus allen Erdteilen zusammenarbeiten.

Was wäre Ihr alternativer Berufswunsch gewesen? Was mit Büchern zu machen – eine Bücherei zu haben fände ich toll.

Was würden Sie ändern, wenn Sie einen Tag lang Klinikums-vorstand wären? Ich würde durch regelmäßige Arbeitsplatzwechsel dafür sorgen, dass Mitarbeiter aus der Verwaltung für einen Tag in der Patien-tenversorgung arbeiten und so die Arbeit auf den Stationen oder Ambulanzen kennen lernen. Auch umgekehrt sollten Mitarbeiter aus den Kliniken mal einen Tag in die Verwaltung „reinschnup-pern“. Ich bin mir sicher, dass die Kenntnis der unterschiedli-chen Abläufe und Prozesse auf jeden Fall das Verständnis unter den verschiedenen Berufsgruppen fördern würde.

Am Klinikum gefällt mir gut…,… dass so viel in Bewegung ist – sich viel verändert, ständig etwas gebaut wird und man immer etwas Neues entdecken kann. Und die vielen jungen Mitarbeiter halten einen selbst irgendwie jung.

Am Klinikum gefällt mir weniger gut…, … dass viele Abläufe zu kompliziert und langwierig sind. „Time is money“ hat auch bei der Versorgung der Menschen Einzug ge-halten und dabei fühlt man sich häufig als Getriebener. Da geht viel „Menschliches“ verloren. cf

Geburtsdatum13. April 1965

GeburtsortHeringen / Werra

Stationen am Klinikum1989 – 1993 Abteilung Anästhesie / Chirurgische Klinik 1990 – 1992 Weiterbildung Anästhesie und Intensivmedizin 1993 Wechsel in die Abteilung Kardiotechnik und Weiterbildung zum Kardiotechniker

Seit 2009 Leitung der Abteilung Kardiotechnik der Klinik für Herzchirurgie

Familie verheiratet, eine Tochter

Hobbies Musik, Lesen, Sport, Reisen

W

„Meine Frau und ich haben uns hier an der Universität Heidelberg kennen gelernt.“

STAHLPLASTIK WECKT SCHÖNE ERINNERUNGEN

Mitarbeiter und ihre Lieblingsorte: Berthold Klein, Leiter der Abteilung Kardiotechnik der Klinik für Herzchirurgie, auf dem Uni-Campus

Mein Lieblingsort am Klinikum

STECKBRIEF

Berthold Klein vor dem Kunstwerk auf dem Universitätscampus. Es ist von dem deutschen Maler, Grafiker und Bildhauer Otto Herbert Hajek und stammt aus dem Jahr 1977. Die Konstruktion aus Stahl, deren einzelne Teile einem komplexen geometrischen System unterliegen, hat die Maße 680 x 320 x 120 cm.

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Zu Besuch

… IN DER WÄSCHEREI DES KLINIKUMS

18 Tonnen Wäsche und 320 Kilogramm Waschmittel täglich

Wie werden täglich 18 Tonnen Wäsche – Bettlaken, Handtücher, Arbeitskleidung und Co. – sauber? Welche Menge Waschmittel wird benötigt und wie viel Wasser wird verbraucht? Fragen über Fragen und Grund genug, der Wäscherei der Klinik Service GmbH (KSG) im Versorgungszentrum Medizin einen Besuch abzustat-ten. Hier wird nicht nur die komplette Wäsche des Universitätskli-nikums Heidelberg gewaschen, sondern auch die Wäsche für ex-terne Krankenhäuser oder Institute.

Ein Wort vorweg: Wer hier arbeitet, hat allergrößten Respekt ver-dient. Alleine die Temperaturen in der Wäscherei sind so hoch, dass man bereits als Besucher ins Schwitzen kommt. Ganz ohne Risiko ist die Arbeit auch nicht: Zum Schutz gegen Krankheitser-reger und Spritzen bzw. Kanülen, die sich aus Versehen in die Schmutzwäsche verirrt haben, tragen alle Mitarbeiter Schutz-handschuhe. Und das Allerwichtigste: Ohne die 104 fleißigen Wasch- frauen und -männer gäbe es am Klinikum keine saubere Bettwä-sche, keine frischen Handtücher und auch keine neue Arbeitsklei-dung. Die Zahlen, die uns Marco Runge, der Leiter der Wäscherei, nennt, sind beeindruckend:

• 90 Tonnen Wäsche werden in der Woche gewaschen. • Der Tagesverbrauch an Waschmittel beträgt 320 Kilogramm. • Täglich werden 140.000 Liter Wasser verbraucht. • 1.000 Teile werden pro Stunde in einer Wäschemangel geglättet. • Jede Stunde werden 1.000 Bekleidungsstücke geglättet und ge-

trocknet.

Auch die Technik ist spektakulär. Die Schmutzwäsche wird durch dicke Rohre, die an einen überdimensionierten Staubsauger erinnern, per Luftsog zur Waschmaschine gebracht. Die beiden Waschmaschinen sind mehrere Meter lang und bestehen aus 12 Kammern, durch die die Wäsche nacheinander durchläuft. Seit Januar gibt es für Wäschestücke wie Handtücher und Co. eine neue Faltmaschine. Und im Sommer wer-den die momentan mit Dampf beheizten Trockner durch moderne Gast-rockner ersetzt. Eine neue Gasleitung zur Wäscherei, die den notwendi-gen Druck für die neuen Trockner aufbringt, wurde im April fertig gestellt.

Bis die Wäsche sauber ist und täglich ca. 40.000 Teile zurück in die Klini-ken geschickt werden können, ist es also ein langer Weg. Ein Weg, den unser Fotograf Hendrik Schröder auf Schritt und Tritt begleitet hat. Her-ausgekommen ist eine tolle Bilderstrecke, die es online zu sehen gibt. cf

Weiter gehts im Netz

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Gewusst

WAS IST DAS GEHEIMNIS EINER LANGEN LIEBE?

von Prof. Dr. Astrid Riehl-Emde, Paar- und Familientherapeutin, Institut für medizinische Psychologie

Lässt sich vorhersagen, ob eine Ehe glücklich wird? Lassen sich Trennungs-risiken voraussehen? Welche Kriterien gibt es für eine gelingende Paarbezie-hung? Vermutlich beschäftigen diese Fragen die meisten Menschen, die eine verbindliche Zweierbeziehung suchen oder bereits gefunden haben.

Paarforscher haben sich schon zu Beginn des letz-ten Jahrhunderts mit derartigen Fragen befasst. Zu-nächst interessierte sie, wie ein Mensch beschaffen sein muss, um eine glückliche Ehe zu führen. Etwa ab 1970 setzte sich die Auffassung durch, dass Merkmale zu Beginn der Ehe wenig darüber aussagen, was im Ver-lauf dieser Ehe passieren wird. Die Betrachtungsweise verschob sich von sogenannten „harten“ Daten (z. B. Herkunft, Klassenzugehörigkeit) und damit auch weg von Merkmalen aus der Vergangenheit beider Partner, hin zu mehr „weichen“ Daten, vor allem zum Interakti-onsverhalten des Paares. Die Forschung identifizierte eingeschränkte Kommunikations- und Problemlösefä-higkeiten der Partner als wichtige, wenn nicht sogar als die wichtigsten Faktoren für das Scheitern von Ehen.

Dass der Schlüssel für gelingende Beziehungen allein in den Kommunikationsfertigkeiten liegt, darf inzwi-schen bezweifelt werden, denn auch ohne liebevolle Verbundenheit kann konstruktiv kommuniziert werden; und es gibt Liebesbeziehungen, denen Kommunikations- schwierigkeiten kaum etwas anhaben können. Aus Stu-dien wissen wir, dass viele Paare immer wieder wegen derselben Themen heftig streiten, ohne eine Lösung zu finden. Manche dieser Paare schaffen es, einen sol-chen Streit versöhnlich abzuschließen, während ande-re im Laufe der Zeit zynischer und verachtender reagie-ren.

Kommunikationsfertigkeiten können trainiert werden, Sprecher- und Zuhörerfertigkeiten können eingeübt werden – konstruktive Kommunikation ist in allen Be-reichen, in denen Menschen miteinander zu tun haben,

WIR FRAGEN,

EXPERTEN

DES KLINIKUMS

ANTWORTEN

„Die meisten Paare streiten – entscheidend ist, wie ein Streit beendet wird.“

Kunterbunt gemischt

KlinikTicker-Quiz: Dehner-Gutscheine zu gewinnen!

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Beim letzten Quiz verlosten wir drei Gutscheine zu je 50 Euro für den neuen Luxor-Filmpalast in Heidelberg. Darüber freuten sich Saskia Neureither (Neurologische Intensivstation), Petra Schlüter (Qualitätsmanagement/Medizincontrolling) und Birgit Schleweis (Medizinische Biometrie).

Zusätzlich gab es drei handsignierte Exemplare des Buches „Hand aufs Herz: Geschichten aus der Kinderherzchirurgie“ zu gewinnen. Die glücklichen Gewinner waren Meike Schmitt-Jörder (Neonatologie), Brigitte Coblenz (NCT) und Martina Vogt (Zentrum für Infektiologie).

Facebook: Welche Posts wurden am meisten geliked?

1. „Thieme-Preis für Johannes Gerhäuser“Der Fachkrankenpfleger für Anästhesie und In-tensivpflege aus der Chirurgischen Klinik wur-de für seine Facharbeit zur Fehlervermeidung bei der Pflege kritisch kranker Patienten ausge-zeichnet.

2. „Storm Trooper und Co. zu Besuch in der Kinderklinik Heidelberg“Am Weltkinderkrebstag sammelte die „German Garrsion“ Spenden und verteilte Rosen und Luftballons zugunsten des „Hopp-Kindertu-morzentrums am NCT Heidelberg“ (KiTZ).

3. „Berührend, zu Herzen gehend, lebensbe-jahend“ Die SWR-Reportage über das Kinder-Palliativ-team Rhein-Neckar wurde mit dem zweiten Platz beim 29. Caritas-Journalistenpreis ausgezeichnet.

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sehr hilfreich und sinnvoll. Ist sie aber tatsächlich die beste Prävention für das Scheitern von Ehen? Wir wissen, dass die meisten Paare, die ihre Ehe als glücklich bezeichnen, im Streitfall keineswegs aktives Zuhören praktizie-

ren. Wichtiger sind emotionale Nähe und Zuneigung des Paares. Wer dem Partner

grundlegend vertraut, ist bei Streitgesprä-chen in der Lage, mit Humor oder mit Hilfe einer lie-

bevollen Geste die Situation zu retten.

Die meisten Paare streiten – entscheidend ist, wie ein Streit beendet wird: Es ist fatal und schadet der Bezie-hung, bis zum Äußersten zu gehen und den anderen abzuwerten, zu beschimpfen oder sogar körperlich an-zugreifen. Es kommt vielmehr darauf an, wie und in wel-chem Ausmaß gestritten wird. Es muss einen Raum für Meinungsverschiedenheiten und strittige Themen ge-ben, alles unter den Teppich zu kehren ist auch gefähr-lich. Empfehlenswert ist allerdings, Eskalationen recht-zeitig zu stoppen, den Respekt voreinander zu pflegen, höflich miteinander umzugehen.

Was ist noch wichtig? Jeder ist für sich verantwortlich und sollte diese Verantwortung nicht dem Partner zu-schieben. Einen erträglichen Umgang mit der jeweili-gen Unterschiedlichkeit finden. Auch mal alleine etwas unternehmen, wenn der andere nicht mitmacht. Groß-zügig über gewisse Marotten hinwegsehen. Und vor al-lem natürlich Zuneigung, Zärtlichkeit, Lie-be. Die Liebe vereinfacht sogar eine schwierige Beziehung. Und was ist das Geheimnis einer langen Liebe? Das ist nach wie vor unbe-kannt und das ist auch gut so. Das Geheimnis um die Liebe ist ein wesentlicher Bestandteil für deren Fortbestehen. Würde das Geheimnis gelüftet, könnte die Liebe vergehen.

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Page 19: KLINIKTICKER - Heidelberg University · Zum sechsten Mal kürte das Magazin FOCUS die besten Arbeitgeber Deutsch-lands – und zum dritten Mal in Folge belegt das Universitätsklinikum

HerausgeberVorstand des Universitätsklinikums Heidelberg

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