Klinische Epidemiologie der Kontakt allergien - ivdk.org · clinical epidemiology of contact...

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ÜBERSICHT Review Article Allergo J 2008; 17: 611–24 611 Zusammenfassung Das multizentrische Projekt IVDK, an dem 50 Hautkliniken aus Deutschland, Österreich und der Schweiz beteiligt sind, hat die epidemiologische Erforschung der Kontaktallergien zum Ziel. Die bei der Diagnostik anfallenden Daten (u. a. anamnes- tische Angaben zum Beruf, Epikutantestergebnisse) werden seit 1989 zentral gespeichert. Entsprechend der Art der Datengewinnung – halbjährliche Da- tenlieferung der Partnerkliniken an die Zentrale und kontinuierlich wachsender Datenbestand, der im August 2008 Daten von mehr als 170.000 Pa- tienten umfasste – lassen sich zwei Arten der Da- tennutzung unterscheiden: Nutzung als dynamisches Überwachungssystem und Nutzung als statisches Register. Mit der Analyse von Registerdaten können Risikofaktoren (z. B. bestimmte Berufe oder be- stimmte Expositionen) identifiziert und quantifiziert werden, wie am Beispiel der Allergie gegen Para- phenylendiamin gezeigt wird. Dabei wurden neben dem Haarefärben weitere bedeutende Risikofak- toren ermittelt. Die halbjährlich neu eingehenden Daten (von etwa 6.000 Patienten) erlauben dem- gegenüber Trendberechnungen mit dem vorran- gigen Ziel, problematische Entwicklungen im Be- reich der Sensibilisierungen zu identifizieren (wie am Beispiel der Duftstoffallergien gezeigt), um so die Grundlage für präventive Interventionen zu schaffen. Ein kontinuierliches Monitoring ist auch in Zukunft erforderlich, um gesundheitsgefährdende Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und Epide- mien von Neusensibilisierungen zu verhindern (primäre Prävention). Klinische Epidemiologie der Kontaktallergien Das Register und das Überwachungssystem des Informationsverbundes Dermatologischer Kliniken (IVDK) Axel Schnuch 1 , Wolfgang Uter 2 , Holger Lessmann 1 , Ronald Arnold 1 , Johannes Geier 1 1 IVDK an der Universität Göttingen; 2 Institut für Medizininformatik, Biometrie und Epidemiologie, Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen Summary 50 departments of dermatology from Germany, Austria and Switzerland collaborate to study the clinical epidemiology of contact allergies. Data generated in the course of the diagnostic work-up of contact allergies (e. g., patch test data) have been stored in the data center in Göttingen since 1989, amounting to more than 170,000 patients (August 2008). These data can be used as a register and as a surveillance system. Analysis of the register may identify and quantify risk factors of sensitization to an allergen, which is exemplified by the allergen paraphenylenediamine. It turned out that – in ad- dition to the risk factor hair-dyeing – other im- portant risk factors must be considered. By con- trast, data collected every six months (from about 6,000 patients) allow for time trend analyses of allergens, thus identifying allergens of concern, which is of utmost importance in terms of early preventive intervention. Here, the epidemiology of allergies to fragrances serves as an example. Con- tinuous monitoring of contact allergens will also be mandatory in the future, as the contact allergen premarketing screening systems will have imperfect predictive values with regard to human contact allergy risk. Clinical epide- miology of con- tact allergies – the Information Network of Departments of Dermatology (IVDK) as regis- ter and surveil- lance system Schlüsselwörter Kontaktallergie – Prävention – Überwachungs- system – Regis- ter – Public Health – klinische Epi- demiologie Eingang/Reviewed 1. September 2008 Annahme/Accepted 25. September 2008 Korrespondenzanschrift/Correspondence to Prof. Dr. Axel Schnuch Zentrale des IVDK Universitäts-Hautklinik Von-Siebold-Straße 3 37075 Göttingen E-Mail: [email protected]

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ÜBERSICHTReview Ar t ic le

Allergo J 2008; 17: 611–24 611

ZusammenfassungDas multizentrische Projekt IVDK, an dem 50 Hautkliniken aus Deutschland, Österreich und der Schweiz beteiligt sind, hat die epidemiologische Erforschung der Kontaktallergien zum Ziel. Die bei der Diagnostik anfallenden Daten (u. a. anamnes-tische Angaben zum Beruf, Epikutantestergebnisse) werden seit 1989 zentral gespeichert. Entsprechend der Art der Datengewinnung – halbjährliche Da-tenlieferung der Partnerkliniken an die Zentrale und kontinuierlich wachsender Datenbestand, der im August 2008 Daten von mehr als 170.000 Pa-tienten umfasste – lassen sich zwei Arten der Da-tennutzung unterscheiden: Nutzung als dynamisches Überwachungssystem und Nutzung als statisches Register. Mit der Analyse von Registerdaten können Risikofaktoren (z. B. bestimmte Berufe oder be-

stimmte Expositionen) identifiziert und quantifiziert werden, wie am Beispiel der Allergie gegen Para-phenylendiamin gezeigt wird. Dabei wurden neben dem Haarefärben weitere bedeutende Risikofak-toren ermittelt. Die halbjährlich neu eingehenden Daten (von etwa 6.000 Patienten) erlauben dem-gegenüber Trendberechnungen mit dem vorran-gigen Ziel, problematische Entwicklungen im Be-reich der Sensibilisierungen zu identifizieren (wie am Beispiel der Duftstoffallergien gezeigt), um so die Grundlage für präventive Interventionen zu schaffen. Ein kontinuierliches Monitoring ist auch in Zukunft erforderlich, um gesundheitsgefährdende Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und Epide-mien von Neusensibilisierungen zu verhindern (primäre Prävention).

Klinische Epidemiologie der Kontakt allergienDas Register und das Überwachungssystem des Informationsverbundes Dermatologischer Kliniken (IVDK)

Axel Schnuch1, Wolfgang Uter2, Holger Lessmann1, Ronald Arnold1, Johannes Geier1

1IVDK an der Universität Göttingen; 2Institut für Medizininformatik, Biometrie und Epidemiologie, Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen

Summary50 departments of dermatology from Germany, Austria and Switzerland collaborate to study the clinical epidemiology of contact allergies. Data generated in the course of the diagnostic work-up of contact all ergies (e. g., patch test data) have been stored in the data center in Göttingen since 1989, amounting to more than 170,000 patients (August 2008). These data can be used as a register and as

a surveillance system. Analysis of the register may identify and quantify risk factors of sensitization to an allergen, which is exemplified by the allergen paraphenylenediamine. It turned out that – in ad-dition to the risk factor hair-dyeing – other im-portant risk factors must be considered. By con-trast, data collected every six months (from about 6,000 patients) allow for time trend analyses of allergens, thus identifying allergens of concern, which is of utmost importance in terms of early preventive intervention. Here, the epidemiology of allergies to fragrances serves as an example. Con-tinuous monitoring of contact allergens will also be mandatory in the future, as the contact allergen premarketing screening systems will have imperfect predictive values with regard to human contact allergy risk.

Clinical epide-miology of con-tact allergies – the Information Network of Departments of Dermatology (IVDK) as regis-ter and surveil-lance system

SchlüsselwörterKontaktallergie – Prävention – Überwachungs-system – Regis-ter – Public Health – klinische Epi-demiologie

Eingang/Reviewed1. September 2008Annahme/Accepted25. September 2008

Korrespondenzanschrift/Correspondence to

Prof. Dr. Axel SchnuchZentrale des IVDKUniversitäts-HautklinikVon-Siebold-Straße 337075 GöttingenE-Mail: [email protected]

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Klinische Epidemiologie der Kontaktal lergien

Einleitung Die Diagnose eines allergischen Kontaktekzems (AKE) stützt sich auf das klinische Bild (Ekzem) und auf das Ergebnis des Epikutantests. Offenbart die Anamnese einen zeitlichen Zusammenhang zwischen der Ekzemauslösung und Kontakt mit dem Stoff, der im Epikutantest als Allergen identifiziert wurde, dann ist das Testergebnis „relevant“. Dem Patienten ist mit einem Glukokortikoid rasch zu helfen. Der Fall kann als medizinisch aufgeklärt „zu den Akten gelegt“ werden – bis zur „Wiedervorlage“, wenn der Patient das Allergen nicht meiden konnte. Die wich-tigsten Aspekte des AKE, wie der biphasische Verlauf der Kontaktallergie mit Induktion und Auslösung, Rezidivmöglichkeit, gute symptomatische Thera-pierbarkeit, Nichttherapierbarkeit der Sensibilisie-rung an sich, sind bekannt.

Die Frage ist aber, ob es über diese Merkmale des Einzelfalls hinaus weitere Elemente einer Kon-taktallergie gibt, deren Kenntnis— dem Patienten (z. B. einem Arbeitnehmer) hilft,

das Allergen zu meiden (Sekundärprävention),— den noch nicht Erkrankten vor einer Sensibilisie-

rung schützt (Primärprävention),— die Notwendigkeit von präventiven Maßnahmen

quantitativ belegt oder— das Objekt der Intervention festzulegen erlaubt.Es sind die „W“- Fragen des Journalisten, die auch hier relevant sind:— Was? (Was ist das ursächliche Allergen?)— Wer? (Welche [Sub-]Populationen sind betrof-

fen?)

— Wo? (Welche Expositionen sind ursächlich betei-ligt?)

— Wie viel? (Wie viele sind mit einer Sensibilisierung oder bei einer Exposition betroffen?)

— Wann? (Welche Zeiträume betreffen die genann-ten Fragen?)

Epidemiologie und klinische EpidemiologieNach der Definition von Last untersucht die Epi-demiologie „die Verteilung und die Determinanten von gesundheitsbezogenen Zuständen oder Ereig-nissen in definierten Populationen“ [35]. Bezogen auf das AKE wären unter „Zustand“ die bestehende Sensibilisierung und unter „Ereignis“ die klinische Manifestation des Kontaktzems zu verstehen. Die „definierte Population“ kann die Allgemeinbevölke-rung sein, oder es können bestimmte Subpopulatio-nen sein, definiert nach Alter oder Geschlecht, nach Berufszugehörigkeit oder nach besonderer Produkt-exposition.

Eine Reihe von Studien belegt die große Bedeu-tung der Kontaktallergie: Die Einjahresprävalenz des manifesten AKE beträgt 7%. Zwischen 15% und 20% der Allgemeinbevölkerung sind gegen mindes-tens eines der wichtigen Allergene sensibilisiert [61]. Unter gesundheitspolitischen Gesichtspunkten wäre damit auch die Notwendigkeit präventiver Interven-tion prinzipiell belegt, ebenso wie diejenige der Er-forschung und Beantwortung der genannten Fragen. Es hat sich aber gezeigt, dass zur epidemiologischen Erforschung der Kontaktallergie weniger die Allge-meinbevölkerung als die klinische Ekzempopulation geeignet ist (Tab. 1) [50, 61, 68].

Dies ist der Grund, die klinische Epidemiologie der Kontaktallergien zu erforschen. Im Folgenden werden die Methoden und beispielhafte Ergebnisse des IVDK als Instrumente der klinischen Epidemio-logie dargestellt.

Key wordsContact allergy – prevention – surveillance –

register – public health – clinical

epidemiology

Verwendete Abkürzungen

AKE Allergisches KontaktekzemKI KonfidenzintervallPPD Paraphenylendiamin

Tabelle 1. Vergleich von klinischer und bevölkerungsbezogener Epidemiologie, angewandt auf das allergische Kontaktekzem oder spezifische Kontaktsensibilisierungen

Bevölkerungsbezogene Epidemiologie Klinische EpidemiologieBezugspopulation Definiert Nicht definiertPopulationsgröße In der Regel groß BegrenztErfasste Datena Begrenzt UmfangreichKosten Hoch Niedrigb

Aktualität Zeitlich begrenzt HochTeilnahme an Epikutantests Gering bis mäßig HochZu erwartende Prävalenz (Sehr) Gering, weit überwiegend < 1% Relativ hoch, da morbiditäts - gesteuert selektiertes KollektivPositiver prädiktiver Wertc Gering Mäßig bis hochAnteil falsch positiver Epikutantestergebnissec Hoch Niedrig bis mittela Bei bevölkerungsbezogenen Studien wurden meist nur die Ekzemhäufigkeiten oder eine begrenzte Zahl von Sensibilisierungen, vor allem gegen Allergene der Standardreihe, untersucht.

b Bei klinischen Studien wird eine Reihe von Daten (z. B. anamnestische und klinische Daten) nicht für die Studie generiert, sondern fällt im Rahmen der medizinischen Betreuung ohnehin an. Diese Daten können für weitere Analysen (z. B. Assoziationsanalysen) genutzt werden.

c Siehe [83]

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MethodenUntersuchungspopulationDie Untersuchungspopulation rekrutiert sich aus Patienten, bei denen die Indikation zur Epikutan-testung gestellt wurde. In aller Regel wird die Indi-kation mit dem klinisch vorliegenden Verdacht auf ein AKE begründet [44]. Bei diesen Patienten wer-den verschiedene Anamnesedaten dokumentiert. Hierzu gehören Alter, Geschlecht sowie Angaben zum Atopiestatus, zum gegenwärtigen und zu einem weiteren, gegebenenfalls dermatologisch relevanten früheren Beruf, zur (von Arzt und Patient gemeinsam vermuteten) Allergenexposition (Kontaktstoffkate-gorie) und zum Verdacht auf eine berufliche bzw. nicht berufliche Verursachung der Dermatose. Er-gänzt werden diese regelmäßig erhobenen Daten durch Zusatzfragen, die im Rahmen zeitlich begrenz-ter Studien gestellt werden [26, 50].

EpikutantestungDie Epikutantestung wird in Anlehnung an inter-nationale Empfehlungen nach den Leitlinien der DKG (Deutsche Kontaktallergiegruppe) vorgenom-men [44, 86]. Die Auswahl der Testallergene ist in der Regel anamnesegeleitet. Zusätzlich werden in zeitlich begrenztem Rahmen von Studien weitere Allergene bzw. Zubereitungen in unterschiedlichen Konzentrationen getestet [1]. Darüber hinaus wer-den auch vom Patienten benutzte Produkte im Epi-kutantest überprüft [72]. Die Epikutantestzuberei-tungen werden in der Regel von Hermal (Reinbek) bezogen. Sie werden für 24 oder 48 h appliziert. Um die Irritabilität der Haut zum Zeitpunkt der Testung zu erfassen, wird seit Kurzem empfohlen, zeitgleich das obligate Irritans Natriumlaurylsulfat (0,25% in Wasser) zu applizieren. Die Reaktionen werden in der Regel am Tag 2 sowie obligatorisch am Tag 3 oder 4 abgelesen, wobei sie als negativ, fraglich, ein-fach (+), zweifach (++), dreifach (+++) sowie irritativ oder follikulär dokumentiert werden. Die ein- bis dreifachen Reaktionen werden in der Regel als all-ergisch interpretiert. Die Relevanzbewertung der festgestellten Sensibilisierung und die dazugehörige Exposition können dokumentiert werden. Unter Berücksichtigung des Epikutantestergebnisses wird die klinische Abschlussdiagnose gestellt und ebenso dokumentiert wie die Lokalisation der Dermatose, die Anlass für die Epikutantestung war.

Diese Patientendaten werden in den Allergie-abteilungen erhoben, die dem IVDK als Partner angehören (www.ivdk.org; Abb. 1), mit einem eigens für das Projekt entwickelten Datenerfassungspro-gramm dokumentiert, in regelmäßigen Abständen in anonymisierter Form mittels elektronischen Da-tenträgers an das Datenzentrum in Göttingen über-mittelt und dort sowie im Institut für Medizinin-formatik, Biometrie und Epidemiologie der Univer-

sität Erlangen-Nürnberg mithilfe der Statistiksoft-ware SAS™ (Version 9.1, SAS Institute, Cary, NC, USA) ausgewertet (Tab. 2)

DatenanalyseQualitätskontrolle: Nach Eingang der Datensätze und Umsetzung in SAS-Dateien wird die Vollstän-digkeit der Daten überprüft und die datenliefernde Klinik gegebenenfalls auf fehlende Angaben auf-merksam gemacht. Hier wird besonders auf syste-matisch fehlende Dateneinträge geachtet, weiter auf deutliche Abweichungen in der Allergenstatistik. Werden die im IVDK vereinbarten Grenzwerte überschritten, dann werden die Daten dieser Klinik bei Auswertungen jenseits der regelmäßigen internen Reports nicht berücksichtigt [79].

Untersuchunspopulationen: In der Regel werden Untersuchungspopulationen anhand eines oder mehrerer Selektionskriterien gebildet (Tab. 2).

MOAHLFA-Index: Grundsätzlich werden Untersu-chungspopulationen (z. B. die Gruppe der positiv Ge-

Abbildung 1. Geographische Verteilung der IVDK-Partnerkliniken

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Klinische Epidemiologie der Kontaktal lergien

testeten gegenüber der Gruppe der nicht positiv Ge-testeten) mit dem MOAHLFA-Index beschrieben [54], der den Anteil folgender Merkmale angibt: M („men“), O („occupational dermatitis“), A („atopic dermatitis“), H („hand dermatitis“), L („leg dermatitis“), F („face dermatitis“) und A („age ≥ 40 years“). Veränderungen des MOAHLFA-Indexes in einem oder mehreren Kri-terien (z. B. Alter ≥ 40 Jahre) über die Zeit können die ermittelten Sensibilisierungsquoten beeinflussen [75, 82] (Tab. 3 und 7).

Untersuchte Variablen: Hier wird meist die Häu-figkeit der Sensibilisierungen gegen Allergene erfasst. In der Regel werden ein- bis dreifache Reaktionen im Epikutantest zum Ablesezeitpunkt Tag 3 als all-ergisch bei der Auswertung berücksichtigt. Gelegent-

lich werden auch Reaktionen zu anderen Ablesezeit-punkten ausgewertet, um die Reaktionsdynamik (z. B. Crescendo) zu ermitteln [4].

Zur näheren Charakterisierung der ein- bis drei-fachen Reaktionen werden weitere Parameter be-stimmt:— der „reaction index“ [5, 7]: Er beschreibt das Ver-

hältnis der irritativen und fraglichen Reaktionen zu den ein- bis dreifachen Reaktionen und reicht von –1 (keine allergischen Reaktionen) bis +1 (nur allergische Reaktionen).

— die „positivity ratio“: Sie gibt den Anteil der ein-fachen Reaktionen an allen allergischen Reakti-onen („+“ bis „+++“) an [27].

— starke Reaktionen („++“ oder „+++“): Handelt es sich nach „reaction index“ bzw. „positivity ratio“

Tabelle 2. Beispiele für die Nutzung der erhobenen DatenDie Beziehungen zwischen einzelnen dieser Variablen können beliebig überprüft werden. Bei multifaktoriellen Analysen können mehrere Variablen gleichzeitig überprüft werden. Dabei wird in der Regel mindestens für Alter und Geschlecht adjustiert.

Variable Auswertung LiteraturAlter Kontaktallergien bei alten Menschen bzw. bei Schülern 3, 50, 69, 90Geschlecht Zusammenhang mit verschiedenen Sensibilisierungen (z. B. Chromatallergie bei Frauen) 11, 23Atopische Dermatitis Kontaktallergie und atopische Dermatitis 66Beruf Einfluss des Berufes auf das Sensibilisierungsrisiko, Kontaktallergien bei Bauarbeitern 26, 81Kontaktstoffkategorie Kontaktallergien bei Farbenexponierten, Kontaktallergien bei Kosmetika-/Haarfarbennutzern 50, 72, 78(Exposition)Diagnose Rosacea und Kontaktallergie 33Berufsdermatose Vergleich der Sensibilisierungen bei angenommenem versus verneintem beruflichen 26, 50, 68 Zusammenhang mit der Entstehung der DermatoseEkzemlokalisation Kontaktallergie bei Unterschenkelekzem oder bei Ekzem der Kopfhaut, Periorbitalekzem 30, 31, 69Epikutantestungen Standardreihe 54

Spezialreihen (z. B. Kühlschmiermittelreihe, Konservierungsmittelreihe, Salbengrund- 2, 17, 45, 51 lagenreihe, Textilreihe) Vergleich unterschiedlicher Zubereitungen (Gummiallergene, Kolophonium, Dispersblau 8, 13, 15, 20, 106/Dispersblau 124, Paratoluylendiamin, Iodpropinylbutylcarbamat, Natriumlaurylsulfat) 38, 77 Monitorblock (z. B. Testung der „26 EU-Duftstoffe“, Majantol) 52, 53 (Neue) Substanzen bei (berufs-)spezifischen Expositionen (z. B. Kühlschmiermittel, Epoxidharze) 16, 18, 19, 26 Patienteneigene Produkte; z. B. Parfums, Deodoranzien, Medikamente, Berufsstoffe 25, 34, 72 Natriumlaurylsulfat (zur Beurteilung der Irritabilität) 28

Tabelle 3. Der MOAHLFA-Index in 18 Kliniken des IVDK [75]Im Zeitverlauf von acht Jahren kam es zu einem signifikanten Anstieg des Durchschnittsalters bzw. des Anteils von Patienten älter als 39 Jahre (zweiseitiger Cochrane- Armitage-Test).

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Ptrend GesamtKonsultationen 6.660 6.803 6.716 5.948 6.144 5.810 5.531 5.369 – 48.981Männer (%) 38,1 38,6 37,6 38,0 36,9 36,8 37,4 38,5 0,33 37,8Berufsdermatose (%) 14,9 15,0 16,5 15,9 16,8 17,0 15,7 16,8 0,001 16,0Atopische Dermatitis (%) 16,8 17,0 16,3 17,1 16,0 17,1 17,9 18,1 0,025 17,0Handdermatitis (%) 27,8 28,1 28,5 28,9 29,5 28,5 26,7 27,7 0,44 28,3Beindermatitis (%) 11,2 11,1 9,2 11,4 12,4 12,0 11,0 10,5 0,36 11,1Gesichtsdermatitis (%) 14,6 14,4 12,9 13,9 12,4 13,8 13,6 13,8 0,11 13,7Alter ≥ 40 Jahre (%) 62,5 63,7 63,1 65,3 66,4 68,9 69,1 69,9 < 0,0001 65,9

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um ein „problematisches“ Allergen, wie z. B. bei Paraben- oder Duftstoffmix, wird gelegentlich das härtere Kriterium der „starken“ Reaktionen als Selektionskriterium gewählt [46].

— Reaktionen auf Natriumlaurylsulfat: Seit einiger Zeit wird auch die Reaktion auf 0,25% Natrium-laurylsulfat als Indikator für erhöhte Irritabilität genutzt [38] und für Assoziationsanalysen (z. B. meteorologische Bedingungen) eingesetzt [76].

— Begleitreaktionen: Begleitreaktionen zu einem Indexallergen werden ermittelt, da deren Muster – in Analogie zum Berufsspektrum eines Allergens (Tab. 6) – Hinweise für Expositionsbereiche zu geben vermag (z. B. bei Paraphenylendiamin-[PPD-]Allergie; Tab. 8) [56]. In verschiedenen multifaktoriellen Auswertungen hat sich außer-dem gezeigt, dass die Anzahl der Begleitreaktionen (multiple Sensibilisierung) ein bedeutsamer Risi-kofaktor für eine Sensibilisierung ist [47].

Häufigkeit: Das Auftreten der meisten Parameter wird mit der Angabe von Häufigkeiten in Prozent zunächst rein deskriptiv angegeben, d. h. als Prä-valenz in der klinischen Population. In der Regel werden diese Häufigkeiten als repräsentativ für eine entsprechend definierte Grundgesamtheit ange-nommen, wobei diese Schätzung mit dem 95%-Konfidenzintervall (KI) versehen wird. Sich nicht überlappende KI zeigen an, dass sich die ver gli-chenen Häufigkeiten signifikant unterscheiden (De tails in [83]).

Standardisierung: Die Sensibilisierungshäufigkeit im Untersuchungskollektiv wird nach Alter und Ge-schlecht direkt standardisiert [43], indem die unad-justierte Häufigkeit auf ein (virtuelles) Standardkol-lektiv bezogen wird, das aus zwei Altersgruppen (50% mit Alter < 40 Jahre, 50% mit Alter ≥ 40 Jahre) und

einer Verteilung der Geschlechter von 65% weiblich und 35% männlich zusammengesetzt ist. Zur Berech-nung des KI zu dem standardisierten Prävalenzschät-zer wird die durch die Größe der Schichten gewich-tete gepoolte Varianz verwendet [83].

Stratifizierung: Da bei der Standardisierung sub-gruppenspezifische Besonderheiten nicht mehr er-kannt werden, werden gelegentlich die Daten für einzelne Subgruppen gesondert dargestellt, z. B. Frau-en mit Lebensalter < 40 Jahre und ≥ 40 Jahre [50].

Kontrollkollektive: Sensibilisierungshäufigkeiten in einer Subgruppe werden in aller Regel innerhalb des Patientenkollektivs mit einem Subkollektiv ver-glichen, das sich durch das Fehlen des interes-sierenden Merkmals (z. B. bestimmter Beruf) aus-zeichnet.

Vergleich von Untersuchungs- und Kontrollkol-lektiv: Der Vergleich erfolgt zunächst deskriptiv und gegebenenfalls mit unadjustierten statistischen Tests wie dem χ2-Test oder Fishers exaktem Test. Adjus-tierte Tests (z. B. für Alter und Geschlecht) der Un-terschiede zwischen zwei disjunkten Gruppen hin-sichtlich eines bestimmten Merkmals (z. B. Anteil positiver Testreaktionen auf ein bestimmtes Aller-gen) werden mittels logistischer oder Poisson-Re-gressionsanalyse durchgeführt.

Risikoschätzung durch multifaktorielle Analyse: Um den Einfluss verschiedener Faktoren (z. B. Alter, Geschlecht, atopische Dermatitis, Beruf) auf ein Er-gebnis (z. B. Sensibilisierungshäufigkeit) zu kon-trollieren und zu quantifizieren, wird gegebenenfalls eine Analyse unter Berücksichtigung dieser Faktoren vorgenommen. Das Risiko wird als Prävalenzratio, abgeleitet aus den Parameterschätzern der Poisson-

Abbildung 2. Im IVDK von 1990 bis 2007 erfasste Patienten (Gesamtzahl 165.149): Im Jahre 1991 ging wegen zeitweilig ausge bliebener Förderung durch das BMFT die Zahl zurück [79].

0123456789

1011121314

× 103Gesamtzahl pro JahrZahl nach Selektion qualitätsgesicherter Daten

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007

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Klinische Epidemiologie der Kontaktal lergien

Regressionsanalyse, oder als Odds-Ratio, abgeleitet aus den Parameterschätzern der logistischen Regres-sionsanalyse, zusammen mit dem 95%-KI angegeben [10, 28, 68, 81]. Beispiele finden sich in Tabelle 9.

Ergebnisse und DiskussionSeit den Jahren seines Bestehens ist der IVDK kon-tinuierlich gewachsen, und zwar hinsichtlich der Zahl

der Partnerkliniken (von vier auf 49), der Zahl der erfassten Patienten (Abb. 2), aber auch der Anwen-dung differenzierterer Analysemethoden, die über die einfache Zählstatistik der Anfangsjahre [65] hin-ausgehen. Die Daten der nun fast 170.000 Patienten verschwanden nicht in einem „Datengrab“, sondern waren die Grundlage für zahlreiche Auswertungen und Publikationen, die beispielhaft in den Tabellen

Tabelle 4. Datennutzung nach Art der DatengewinnungNach der Art der Datengewinnung – halbjährliche Datenlieferung der Partnerkliniken an die Zentrale, kontinuierlich wachsender Daten-bestand – lassen sich zwei Arten der Datennutzung unterscheiden: ein dynamisches, mit dem Faktor Zeit arbeitendes Überwachungssystem und ein zu einem bestimmten Zeitpunkt bestehendes (oder von einem Ausgangs- zu einem Endpunkt definiertes) statisches Register.

Register Beispiel LiteraturAssoziationen von Merkmalen — Duftstoffallergie/Perubalsamallergie 50, 59, 68, 81(Tab. 2) — Neomycinallergie/Unterschenkelekzem — Gesichtsekzem/Frauen/Duftstoffallergie — Gesichtsekzem/Männer/Epoxidharzallergie — Nickelallergie/junge Frauen — Allergenspektrum eines Berufes (Tab. 5) — Berufsspektrum eines Allergens (Tab. 6)Unterschiede von Merkmalen — Nickelallergie bei Frauen häufiger als bei Männern 9, 32, 38, 47, 50, 68zwischen Gruppen — Epoxidharzallergie bei Männern häufiger als bei Frauen — Bei atopischer Dermatitis kaum Unterschied hinsichtlich Sensibilisierungs- bzw.

Reaktionsmuster zu Patienten ohne atopische Dermatitis — Patienten mit oder ohne Reaktion auf Natriumlaurylsulfat unterscheiden sich

hinsichtlich „reaction index“ und „positivity ratio“ — Multipel Sensibilisierte werden leichter sensibilisiert und reagieren stärkerQualitätsoptimierung — Vergleich unterschiedlicher Epikutantestzubereitungen (z. B. Gummi- 4–6, 8, 14, 22, 27,

inhaltsstoffe, Iodpropinylbutylcarbamat, Methyldibromoglutaronitril) 29, 38, 55, 80 — Beurteilung von Zubereitungen hinsichtlich „reaction index“ und

„positivity ratio“ — Beurteilung von Epikutantestreaktionsmustern — Gegenseitige Beeinflussung von Epikutantestreaktionen — Reproduzierbarkeit — SpätablesungenVerknüpfung mit/Beziehung zu — Verordnungszahlen der Krankenkassen 39, 59, 63, 74externen Daten — Meteorologische Daten — Experimente zur Sensibilisierungspotenz („local lymph node assay“) — Klinische und bevölkerungsbezogene Epidemiologie

Aktives Überwachungssystema Beispiel LiteraturPersistenz eines Problems Jede halbjährlich erstellte „Hitliste“ belegt gegebenenfalls die Persistenz von 50, 54 Problemen. Sie werden in der Deutschen Kontaktallergiegruppe diskutiert.

Auswertungen größerer Zeiträume werden sporadisch veröffentlichtRelativierung eines Problems Generell in ihrer Bedeutung überschätzte Allergene: Propylenglykol, Isopropyl- 27, 36, 52, 69, 70, myristat, einige Duftstoffe, Glukokortikoide, Cocamidopropylbetain, Parabene 84Identifizierung neuer Probleme — Duftstoffe in Kühlschmiermitteln 18, 21, 53, 64, 85 — Konservierungsmittel in Dispersionsfarben — Identifizierung eines neuen Allergens: Diglycolamin — Glyoxal im Reinigungsdienst, Duftstoff MajantolErkennung von Trends Duftstoffe, Terpentinöl, Haarfarben, Methyldibromoglutaronitril, Bronopol 24, 57, 78Nachweis des Erfolgs von Nickel, Methyldibromoglutaronitril, Glycerylmonothioglykolat, 71Interventionen Methyl(chlor)isothiazolinon, Duftstoffea Bei einem aktiven Überwachungssystem werden die Falldaten aktiv gesammelt (wie beim IVDK), bei passiven Überwachungssystemen (wie z.B. zu [meldepflichtigen] Infektionskrank-heiten, Berufskrankheiten oder Arzneimittelnebenwirkungen) „wartet“ das Überwachungssystem passiv auf den Eingang der Meldungen. Passive Überwachungssysteme leiden unter einem massiven „underreporting“, wie im Fall einer Arzneimittelnebenwirkung exemplarisch gezeigt werden konnte [48].

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2 und 4 erfasst sind. Seit 1997 werden die aus den Partnerkliniken halbjährlich eingehenden Rohdaten einer Qualitätskontrolle unterzogen. Daten aus Kli-niken, die dieser Prüfung nicht standhalten, werden bis zur Besserung der Datenqualität bei den weiteren Analysen nicht berücksichtigt. Daraus resultiert der Unterschied zwischen den qualitätsgesicherten Daten und den Rohdaten in Abbildung 2. Wenn nun nach einer hindernisreichen Startphase die Patientenzahlen über die Jahre nahezu konstant blieben (Abb. 2), so änderte sich bemerkenswerterweise die Zusammen-setzung der Patientenkollektive, so wie sie mit dem MOAHLFA-Index charakterisiert werden können (Tab. 3). Da bestimmte Sensibilisierungen (z. B. ge-genüber Nickel [49] oder Duftstoffen [82]) altersab-hängig auftreten und sich der Anteil der alten Men-schen erhöht hat, ist eine Standardisierung oder Adjustierung bei Trend analysen unabdingbar.

Entsprechend der Art der Datengewinnung – halbjährliche Datenlieferung der Partnerkliniken an die Zentrale und kontinuierlich wachsender Daten-bestand – lassen sich zwei Arten der Datennutzung unterscheiden:— Nutzung als ein zu einem gewissen Zeitpunkt

bestehendes (oder von einem Ausgangs- zu einem Endpunkt definiertes) statisches Register und

— Nutzung als dynamisches, mit dem Faktor Zeit arbeitendes Überwachungssystem (Tab. 4).

Beide Bereiche dienen vorrangig dem Ziel, das zu erreichen, was der IVDK sich zur Aufgabe gemacht hat: die Prävention der Kontaktallergie.

Der IVDK als RegisterAnalysen, die Registerdaten nutzen, können Risiko-faktoren identifizieren bzw. Risiken quantifizieren. Beispielsweise hat sich gezeigt, dass das weibliche Geschlecht, als Surrogat für die geschlechtsspezi-fischen eigentlich allergieauslösenden Expositionen, für viele Sensibilisierungen ein Risikofaktor ist. Auch bestimmte Berufe unterliegen dem Risiko – mehr oder weniger – spezifischer Sensibilisierungen (Tab. 5). Für den gegen ein bestimmtes Allergen sensibi-

Tabelle 7. Der IVDK als Register: MOAHLFA-Indexbei Patienten mit oder ohne Reaktion auf PPDAuswertung der IVDK-Daten von 1996 bis 2004 [56]

PPD positiv PPD negativMerkmal Index n % n %Männer M 1.154 32,8 30.102 37,4Berufsdermatose O 845 24,0 11.393 14,2Atopische Dermatitis A 569 16,17 13.766 17,1Handdermatitis H 1.198 34,1 22.143 27,5Beindermatitis L 408 11,6 8.662 10,8Gesichtsdermatitis F 464 13,2 11.679 14,5Alter ≥ 40 Jahre A 2.330 66,2 50.216 62,4

Tabelle 6. Der IVDK als Register:Berufs spektrum eines AllergensAngegeben sind Berufe oder Berufsgruppen mit einem erhöhten Risiko einer Sensibilisierung gegen Thiuram-Mix, Epoxidharz und Kaliumdichromat nach multipler Poisson-Regressionsanalyse [68].

PR 95%-KIAllergen Thiuram-Mix Gummihersteller, 4,49 1,6–11,0 Vulkaniseur Arzt, Zahnarzt u. Ä. 2,43 1,5–4,3 Krankenpfleger 2,09 1,3–3,6 Bauarbeiter 1,90 1,1–3,4Allergen Epoxidharz Bau- und Bergbauberufe 4,08 2,8–6,0 Maler, Tischler, Keramiker 3,76 2,5–5,6 Chemieberufe 2,70 1,7–4,2 Metallarbeiter 1,43 0,99–2,1Allergen Chromat Bauarbeiter 3,79 3,2–4,5 Metalloberflächenbearbeiter 3,07 1,8–4,8 Metallerzeuger, Former, Gießer u. Ä. 2,03 1,2–3,2 Bergmann, Steinmetz 2,02 1,1–3,3PR, Prävalenzratio

Tabelle 5. Der IVDK als Register: Allergenspektrum eines BerufesAngegeben sind Sensibilisierungen bei epikutan getesteten Bauarbeitern im Vergleich zu Ekzempatienten anderer Berufe. Die Häufigkeit der Sensibilisierung und das Risiko sind ausgedrückt als Prävalenzratio (PR) sowie 95%-Konfidenzintervall nach multipler Poisson- Regressionsanalyse [81]

Positiv (%) PR 95%-KIAllergen Getestet (n) Bauarbeiter ÜbrigeKaliumdichromat 74.203 20,18 3,97 3,8 3,2–4,5Kobaltchlorid 74.147 8,56 4,91 2,5 1,9–3,4Epoxidharz 74.243 5,94 1,20 4,1 2,8–6,0Thiuram-Mix 74.211 5,38 2,67 1,9 1,1–3,4N-Isopropyl-N‘-phenyl-p-phenylendiamin 68.207 2,12 0,93 1,7 0,9–3,2

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Klinische Epidemiologie der Kontaktal lergien

lisierten Arbeitnehmer ist es bei seiner Suche nach alternativen Berufsfeldern von Bedeutung, die Berufe zu kennen, in denen „sein“ Allergen eine Rolle spielt (Tab. 6). Dies ist für eine wirksame Sekundärprä-vention eine unabdingbare Voraussetzung, und wir haben dazu im Auftrag der Bundesanstalt für Ar-beitsschutz und Arbeitsmedizin eine umfangreiche Untersuchung durchgeführt [68]. Als bedeutendster Risikofaktor für eine Sensibilisierung – bedeutender als der Beruf, das Geschlecht oder eine atopische Dermatitis – wurde von uns eindeutig die Zahl wei-terer Sensibilisierungen (Polysensibilisierung/mul-tiple Sensibilisierung) identifiziert [47] (Tab. 9). Mit der Kenntnis dieses Risikoindikators wäre es mög-lich, besonders gefährdete Menschen im Sinne einer individuellen Primärprävention vor (weiteren) Sen-sibilisierungen zu warnen, nämlich diejenigen, die bereits gegen mehrere, vor allem auch schwache All-ergene sensibilisiert sind.

Beispiel: Die Nutzung des IVDK als Register soll am Beispiel der kürzlich vorgenommenen Analyse zur PPD-Allergie näher dargestellt werden, auch deshalb, weil verschiedene der aufgeführten Metho-den zum Einsatz kamen [56]. Ausgangspunkt war die Frage, ob die Mehrzahl der PPD-Allergien auf das Haarefärben zurückzuführen ist. Zur Beantwor-tung dieser Frage konnten wir auf einen Bestand von mehr als 3.000 Patienten mit einer PPD-Allergie zurückgreifen. Schon der Blick auf den MOAHLFA-

Index dieses Kollektivs lässt Zweifel an der Annahme aufkommen: Eine haarfarbenbedingte PPD-Allergie manifestiert sich vornehmlich im Gesicht, dieses war jedoch eher seltener betroffen (Tab. 7). Als Nächstes wurden – entsprechend klinischen und anamnesti-schen Merkmalen – nach und nach Fälle aus dem Gesamtkollektiv extrahiert und den angenommenen kausalen Expositionen zugeordnet, beginnend mit den Merkmalen, die sehr wahrscheinlich für eine kausale Rolle des Haarefärbens sprechen (Abb. 3). Bei nur etwa 22% konnte dies schließlich angenom-men werden (Abb. 3). Die Aufteilung in die einzel-nen Expositionsgruppen wird durch die Auswertung der Begleitreaktionen (zu PPD) und durch eine mul-tiple Regressionsanalyse gestützt. Das Leder/Texti-lien- und das „berufliche“ Kollektiv (Abb. 3) zeigten teilweise signifikant häufiger Sensibilisierungen, die im beruflichen Kontext eine Rolle spielen (Gummi-allergene, das Biozid Me thyl[chlor]isothiazolinon, die mit Leder- und Zementexposition assoziierte Chromatallergie; Tab. 8). Daneben fand sich aber auch – nicht unerwartet – das für den Friseurberuf typische Sensibilisierungsmuster (Paratoluylendia-min, Glycerylmonothioglykolat, Ammoniumpersul-fat; Tab. 8). Die multiple Regressionsanalyse zeigt nun erhöhte Risiken einer PPD-Allergie, wenn das Gesicht/der Kopf oder die Hände betroffen waren. Neben den Friseuren erscheinen zwei weitere Berufe (Bankgewerbe und Landwirtschaft) mit erhöhtem Risiko, das zumindest teilweise durch Exposition

Abbildung 3. Der IVDK als Register: „Fraktionierung“ der PPD-Kontaktallergie. Die auf PPD Reagierenden wur-den nach klinischen und anamnestischen Merkmalen verschiedenen kausalen Expositionen zugeordnet [56].

PPD-Kontaktallergie

(100%)

Haarfarben I_ Gesichtsekzem_ Positiv auf Stoffe der Friseurreihe oder Kontaktstoffkategorie Friseurstoffe

_ Kein Handekzem_ Keine Berufsdermatose

Anteil an Patientenmit PPD- Kontakt-allergie

7% 15% 12% 23% 44%

Haarfarben II_ Keine Berufs- dermatose_ Positiv auf Stoffe der Friseurreihe oder Kontaktstoff- kategorie Friseur- stoffe

Leder/TextilPositiv aufKontaktstoff-kategorie Leder,Handschuhe oder Kleider

BeruflichesKollektivHandekzem oder Berufsdermatose

Unaufgeklärt

PPD-positiv undweitere Merkmale:

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gegen PPD-verwandte Gummistoffe hervorgerufen wird (Tab. 9). Es ergibt sich also, dass mit der Fo-kussierung auf nur eine, wenn auch sicher wichtige PPD-Quelle, wie das Haarefärben, Möglichkeiten der Prävention verpasst würden.

Der IVDK als ÜberwachungssystemDer IVDK versteht sich jedoch vornehmlich als Überwachungssystem, denn dessen Ergebnisse kön-nen, anders als im Fall des klinischen Registers, frühzeitig zu präventiven Interventionen führen [62]. Die Strategien der Überwachung betreffen nicht nur die Erkennung von ansteigenden Trends, obwohl diese sicher die bedeutsamste ist, wird doch dadurch ein „sentinel health event“ (das Warnsignal in einem Überwachungssystem) erkannt (Tab. 4). Auch der Nachweis des Erfolgs von Interventionen ist nicht zu unterschätzen, denn diese sind aufwendig und kostenintensiv – der Erfolgsnachweis rechtfertigt aber den teilweise erheblichen Aufwand [71].

Beispiel: Zahlreiche Beispiele, welche die Arbeit des Überwachungssystems IVDK darstellen, finden sich in Übersichtsarbeiten [62, 71]. Deshalb soll im Fol-genden nur kurz ein Problem beleuchtet werden, das die regulatorischen Behörden und die Industrie seit Langem beschäftigt hat, nämlich die Allergie gegen Duftstoffe [57]. Von Mitte bis Ende der 90er Jahre kam es zu einem rasanten und signifikanten Anstieg der Allergien gegen den Duftstoffmix (Abb.

4). Ab 1999 jedoch gingen die Quoten signifikant zurück, wahrscheinlich aufgrund mehrerer Faktoren – unablässige Warnungen der Dermatologen, Re-gulation durch die Behörden, Selbstregulation durch die Industrie [57].

Tabelle 9. Der IVDK als Register: unabhängige Faktoren, die ein Risiko für eine PPD-Allergie darstellenNur signifikant erhöhte Risiken dargestellt [56]. Angegeben ist die Odds-Ratio mit begleitendem 95%-Konfidenzintervall als Ergebnis einer multiplen logistischen Regressionsanalyse.

Effekt Odds Ratio 95%-KIWeiblich 1,15 1,05–1,26Alter ≥ 40 Jahre 1,23 1,13–1,33Berufsdermatose 2,14 1,9–2,41Ekzemlokalisation (im Vergleich zum Körperstamm)Gesicht, Hals, Kopfhaut 1,39 1,22–1,60Hände/Arme 1,26 1,10–1,43Beruf (im Vergleich zur Referenzgruppe)a

Friseure 3,24 2,70–3,90Baugewerbe 1,52 1,15–2,01Landwirtschaft, Tierpfleger 1,33 1,01–1,76Polysensibilisierung (im Vergleich zu keiner weiteren Reaktion)Eine weitere Reaktion 2,22 2,02–2,45Zwei weitere Reaktionen 3,29 2,96–3,66Drei weitere Reaktionen 4,25 3,74–4,84Vier weitere Reaktionen 6,93 6,11–7,85aZur Bildung der Berufsobergruppen siehe [68]

Tabelle 8. Der IVDK als Register: Begleitreaktionen bei Patienten mit PPD-Sensibilisierung, die aufgrund anamnestischer und klinischer Daten verschiedenen kausalen Expositionen zugeordnet worden waren [56]Von den Haarfarbenkollektiven signifikant abweichende Sensibilisierungen sind gefettet.

Haarfarben Ia Haarfarben IIa Leder/Textiliena Beruflicha ÜbrigeAllergen Positiv Positiv Positiv Positiv Positiv % 95%-KI % 95%-KI % 95%-KI % 95%-KI % 95%-KIp-Toluylendiamin (freie Base) 76,6 69,6–83,5 51,4 39,1–63,7 38,7 26,0–51,4 63,6 56,3–70,9 51,3 42,7–59,9p-Aminophenol (CI 76550) 45,1 35,9–54,4 30,4 18,5–42,2 9,9 4,0–15,8 18,6 12,6–24,6 22,8 4,3–41,4Verschiedene „Parastoffe“ p-Aminoazobenzol (CI 11000) 58,3 47,0–69,6 68,2 54,1–82,2 59,0 50,2–67,7 64,1 55,9–72,3 60,4 52,3–68,4N-Isopropyl-N‘-phenyl-p- 11,9 5,9–17,9 5,9 3,1–8,7 9,1 6,4–11,8 8,0 6,1–9,9 6,7 5,0–8,4phenylendiaminN,N‘-Diphenyl-p-phenylen- 0,0 0,0–0,0 1,9 0,0–5,8 5,5 2,3–8,7 9,1 5,9–12,3 3,7 1,0–6,4diaminVerschiedene Allergene Ammoniumpersulfat 3,5 1,4–5,7 8,8 3,8–13,7 17,5 5,2–29,7 35,3 27,3–43,3 25,0 5,6–44,4Glycerylmonothioglykolat 1,8 0,2–3,4 5,4 1,2–9,5 16,4 2,7–30,2 29,2 19,9–38,4 12,6 0,0–25,3Kaliumdichromat 3,8 0,0–7,5 5,3 3,2–7,5 15,4 11,9–19,0 12,2 9,8–14,7 10,9 9,0–12,8Methyl(chlor)isothiazolinon 1,5 0,2–2,9 2,5 1,2–3,9 2,7 1,0–4,4 8,2 6,1–10,2 4,2 3,0–5,4Thiuram-Mix 7,9 1,8–14,1 2,1 0,8–3,3 14,1 10,6–17,5 7,0 5,2–8,9 5,9 4,4–7,3Epoxidharz 0,3 0,0–0,8 2,8 0,7–5,0 1,9 0,6–3,2 3,7 2,3–5,0 2,3 1,4–3,3p-tert. Butylphenol-Form- 0,6 0,0–1,5 3,7 1,4–6,0 2,9 1,2–4,6 3,1 1,9–4,4 3,4 2,3–4,6aldehydharzaZuordnung siehe Abbildung 3

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Eine weitere Erklärung kann das Überwa-chungssystem beisteuern. Zunächst einmal fällt auf, dass die Sensibilisierungen gegenüber Terpentinöl und Duftstoffmix in etwa parallel verlaufen. Der Anstieg der Terpentinölsensibilisierungen war nicht erwartet, denn Anfang der 90er Jahre lagen die Sensibilisierungsquoten deutlich unter 1%. Als ursächliche Exposition für die Terpentinölsensibi-lisierung wurden ätherische Öle vermutet [41], ihre Komponenten können strukturell mit Duftstoffen und Terpentinölinhaltsstoffen verwandt sein. Zum anderen werden den Ölen weitere Duftstoffe bei-gemengt. Mit dem Rückgang des Verkaufs der ätherischeh Öle gingen auch die Sensibilisierungs-prävalenzen gegen Terpentinöl zurück (Abb. 5) – erneut eine der Entwicklungen, welche die enge

Beziehung zwischen Exposition und Allergie relativ zeitnah belegen [62]. Dass die Entwicklung der Duftstoff- und der Terpentinölallergie nicht einfach nur parallel verlief, zeigt Abbildung 6: Unterschied-lich große Anteile der Duftstoffallergiker reagierten auch auf Terpentinöl, wobei die genannten Fak-toren für die mehr oder weniger enge Beziehung als Erklärung dienen können. Ein Teil des Auf-und-Ab der Duftstoffallergie (Abb. 4) dürfte durch unterschiedliche Inhaltsstoffe der ätherischen Öle zu erklären sein.

Projekte und KooperationenDer IVDK hat einen Großteil seiner Arbeit im Rah-men von Projekten und Kooperationen geleistet. Die damit verbundene finanzielle Förderung war essenziell für die erzielten Ergebnisse (Tab. 10). Einige Projekte weisen einen unmittelbar innova-tiven Ansatz auf, z. B. das KAB-Projekt (Kontaktall-ergien durch Berufsstoffe) in Kooperation mit den Berufsgenossenschaften (DGUV) oder die Verknüp-fung mit externen Datenquellen (Verordnungs-zahlen der AOK) [39]. In Kooperation mit der Abteilung für Arbeitsmedizin und mit der Abteilung für Dermatologie der Universität Göttingen wurden erstmals klinisch-epidemiologische Untersuchungen zu Polymorphismen bei Kontaktallergikern durch-geführt, wobei interessanterweise zwei Polymorphis-men mit der erwähnten Polysensibilisierung asso-ziiert waren (Tab. 10).

PerspektivenDie Bevölkerung bleibt auch in Zukunft allergenen Stoffen ausgesetzt. Ein kontinuierliches Monitoring ist erforderlich, um gesundheitsgefährdende Ent-wicklungen frühzeitig zu erkennen. Dies ist umso dringlicher, als in naher Zukunft prädiktive Tierver-

Abbildung 4. Der IVDK als Überwachungssystem: Sensibilisierung auf den Duftstoffmix I und auf Terpentinöl (% der Getesteten) in den Jahren 1996–2007

6,6 6,6

1,8

6,87,07,27,8

9,810,7

13,112,5

11,310,2

2,4

1,31,91,9

1,41,72,2

2,9

4,3

3,2

1,7

0

2

4

6

8

10

12

14

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007

%

Duftstoffmix

Terpentinöl

Abbildung 5. Der IVDK als Überwachungssystem: Allergien ge-gen Terpentinöl (% der Getesteten) und Verkauf ätherischer Öle (t/Jahr nach Angaben der Industrie) in den Jahren 1996–2002

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

1996 1997 1998 1999 2000 2001 20020

0,5

1

1,5

2

2,5

3

3,5

4

4,5

5

Verkauf ätherischer ÖleAllergien gegen Terpentinöl

1,7

130 3,2

165 4,3

190

2,9

150

2,2

130

1,760 1,4

30

t/Jahr%

Abbildung 6. Der IVDK als Überwachungssystem: Häufigkeit der Begleitreaktion (%) auf Terpentinöl bei Patienten mit Reaktion auf Duftstoffmix in den Jahren 1996–2002

0

2

4

6

8

10

12

14

16

18

1996 1997 1998 1999 2000 2001 200276/874 129/1.020 185/1.134 132/1.178 92/963 69/882 50/680

Positiv auf Terpentinöl(n)/Duftstoffmix(n)

% 8,7

12,7

16,3

11,2

9,6

7,8 7,4

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Tabelle 10. Projekte, Kooperationen und Kommissionstätigkeiten des IVDK

Akronym Thema Partner LiteraturBMFT

UBA I

UBA II

UBA III

BAuA

FaSt

KAB

ESSCA – DC

DIR

Polymorph

WIdO

IDOK

HuA

KoKo

Im BMFT-Förderschwerpunkt „Allergieforschung“: IVDK – Informationsverbund Dermatologischer Kliniken zur Dokumentation und wissenschaftlichen Auswertung der KontaktallergienFörderzeitraum: 1.11.1988–31.12.1994Untersuchungen zur Verbreitung von umweltbedingten Kontaktallergien mit Schwerpunkt im privaten BereichFörderzeitraum: 1.10.1995–30.09.1997Untersuchungen zur Verbreitung umweltbedingter Kon-taktallergien mit Schwerpunkt im privaten BereichFörderzeitraum: 1.8.1999–31.07.2002Untersuchungen der Bedeutung luftgetragener Kontakt-allergene (Typ-IV-Allergene) bei der Entstehung von KontaktekzemenFörderzeitraum: 1.4.2003–31.03.2006Untersuchungen zur Abhängigkeit der Sensibilisierungen gegen wichtige Allergene von arbeitsbedingten sowie indi-viduellen FaktorenRetrospektive Analyse von IVDK-Daten, 2002Frühzeitige Erkennung allergener Stoffe bei beruflicher und nichtberuflicher ExpositionFörderzeitraum: 1.1.1998–31.12.2001

„Kontaktallergien durch Berufsstoffe“ (KAB-Netzwerk) im Rahmen des Projektes „Stoffsubstitution als Präventions-ansatz beruflich bedingter Hauterkrankungen“Förderzeitraum: 1.4.2008–31.3.2013European Surveillance System on Contact Allergy – Data CentreFörderzeitraum: 1.1.2002–31.12.2004

„Duftstoffe in Innenräumen“: experimentell kontrollierte inhalative Exposition gegenüber Duftstoffen: ihr Einfluss auf die Haut und die Atemwege bei duftstoffallergischen Probanden

Untersuchungen zu Polymorphismen bei Patienten mit all-ergischer Kontaktdermatitis

Expositionsabschätzung gegenüber topischen Medika-mentenInformations- und Dokumentationsstelle für Kontaktaller-gien (IDOK) des Informationsverbundes Dermatologischer Kliniken (IVDK)Arbeitsgruppe „Berufstestreihen“ der Deutschen KontaktallergiegruppeArbeitsgruppe „Haut und Allergie“ der Senatskommission zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe der Deutschen Forschungsgemeinschaft (MAK-Kommission)Kommission für kosmetische Mittel

Bundesminister für Forschung undTechnologie

Umweltbundesamt, Berlin

Umweltbundesamt, Berlin

Umweltbundesamt, Berlin

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeits-medizin, Berlin

Hauptverband der gewerblichen Berufsge-nossenschaften, Bundesgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, Bau-BerufsgenossenschaftDeutsche Gesetzliche Unfallversicherung

Europäische Kommission, Brüssel, dermato-logische Zentren aus zehn Ländern, und Institut für Medizininformatik, Biometrie und Epidemiologie der Universität Erlangen- NürnbergInstitut für Arbeitsmedizin und Umwelt-medizin mit Poliklinik der LMU München, Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie der LMU München, Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie der TU MünchenAbteilung für Dermatologie und Abteilung für Arbeits- und Sozialmedizin der Universität GöttingenWissenschaftliches Institut der Ortskranken-kassenIndustrieverband Körperpflege und Waschmittel

Deutsche Kontaktallergie gruppe

Deutsche Forschungsgemeinschaft

Bundesinstitut für Risikobewertung

60

64, unveröf-fentlichter Ab-schlussbericht50

Unveröffent-lichter Ab-schlussbericht

68

21, unver-öffentlichter Abschluss-bericht

73

42, 67, 87–89

40

37

12

58, 59

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Klinische Epidemiologie der Kontaktal lergien

suche zur Erfassung sensibilisierender Eigenschaften neuer Stoffe verboten sein werden und somit ein „Humanexperiment“ großen Stils droht. Es besteht Forschungsbedarf auf zwei Feldern:— Die beruflichen und außerberuflichen Allergen-

expositionen sind qualitativ (wie z. B. im KAB-Projekt) und quantitativ zu klären, um in Ver-bindung mit den Sensibilisierungsquoten eine quantitative Risikobewertung vornehmen zu kön-

nen Ein Beispiel zeigt bereits die Bedeutung dieses Ansatzes [39].

— Weitere Studien zur Genetik der Kontaktallergie sind erforderlich, um die fraglos existierende Gruppe mit einem genetisch erhöhten Risiko identifizieren und besser schützen zu können.

Erklärung zum InteressenkonfliktDie Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt vorliegt.

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Kränke B, Geier J, Schnuch A. Epidemiologische Über-wachung von Kontaktallergenen. Der „Monitorblock des IVDK“. Hautarzt 2003; 54: 741–9

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Review Ar t ic le

ÜBERSICHT

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