KLIPP und KLAR Lernkonzept - Montag, 31. Mai 2010 | Nr. 122 … · 2017. 12. 14. ·...

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Montag, 31. Mai 2010 | Nr. 122 3 Lokales BAD TÖLZ UND DER LANDKREIS . REDAKTION BAD TÖLZ UND LANDKREIS Andreas Steppan Tel. (0 80 41) 76 79 23 Dieter Dorby Tel. (0 80 41) 76 79 38 Christoph Schnitzer Tel. (0 80 41) 76 79 35 Fax (0 80 41) 76 79 28 lokales.toelz-kurier@ merkur-online.de AKTUELLES IN KÜRZE BAD TÖLZ Freundeskreis der Egerländer Der Egerländer Freundes- kreis kommt am kommen- den Mittwoch, 2. Juni, zur geselligen Nachmittags- runde zusammen. Beginn ist um 14.30 Uhr im Gast- hof Kolberbräu im Magda- lenenstüberl. tk Mittwochstour auf den Veitsberg Von Landl-Riedenberg auf den Veitsberg wandert die Mittwochsgruppe der Al- penvereinssektion Tölz am 2. Juni. Gruppe I steigt rund vier Stunden auf bis zum Gipfelkreuz, Gruppe II geht nur rund drei Stun- den bis zur Riedenberg- alm. Im Anschluss treffen sich die Gruppen zur ge- meinsamen Einkehr in Riedenberg. Treffpunkt zur Busabfahrt ist um 7 Uhr der Tölzer Bahnhof. Der Teilnahmepreis be- trägt elf Euro. jst BOULEVARD LOKAL ............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................. Rund ums Festival 260 Akteure, acht Themenge- biete und zehntausende erwar- tete Besucher: Das sind nur we- nige Eckdaten des Lernfestes, das am Samstag, 12. Juni, von 9 bis 18 Uhr rund um das Klos- ter Benediktbeuern ansteht. Zum siebten Mal organisiert die Lernende Region Tölzer Land das Spektakel. 20 Monate Vor- bereitung liegen hinter den Or- ganisatoren. Heuer wurden mit „Natur und Technik“ sowie „Bionik“ zwei neue Schwer- punkte gesetzt. Unter dem Motto „Erlebt. Erlernt. Erin- nert“ sollen Groß und Klein ler- nen, mitmachen, ausprobieren – und Spaß haben. Alle Infos zum Lernfest gibt es im Internet: www.lernfest2010.de. stb Aschenbrenner am Stand be- sprechen – oder auf der Lern- festbühne. Dort tritt die Kochlerin um 16.30 Uhr auf: „Trauen Sie sich zu fragen. Davon profitieren meist auch viele andere.“ Sie weiß ja, wie es läuft: Schon in den Vorjahren war sie beim Lernfest dabei: „Es ist vielseitig – und tut dem Körper gut.“ Große Hoffnun- gen setzt die Buchautorin in den Wettergott: „Das mit der Sonne muss schon passen. Da hängt ja alles dran.“ Und wenn nicht? „Dann gibt es noch was Warmes zum An- ziehen.“ Und diverse Kräuter, die sie in ihrem Kaltwettertee zusammengemischt hat. stb Zudem gibt es noch den in- formativen Teil der Meile. Und wer wüsste besser über Kräuter und Grünlinge Be- scheid als die Kochler Exper- tin Eva Aschenbrenner. Die hat Tipps gegen jedes Zipper- lein parat. Besonders gefragt wird wohl die Heuschnupfen- Abwehr sein. „Ganz einfach, da nimmt man Honig. Den guten, aus der Region“, sagt die Kräuter-Fachfrau. Ein- fach zwei bis drei Esslöffel täglich langsam im Mund zer- gehen lassen. „Und man hat Ruhe.“ Doch auch gegen andere Krankheiten sei ein Kraut ge- wachsen. Wer Probleme hat, kann diese direkt bei Eva Bad Tölz-Wolfratshausen Es ist wieder soweit: Am Samstag, 12. Juni, geht im Kloster Benediktbeuern das siebte Lernfest über die Büh- ne. In einer Serie stellt der Tölzer Kurier die Programm- Höhepunkte vor. „Biologisch. Regional. Fair“: Dieser Themenblock passt ganz hervorragend in die Kräuterregion Loisachtal. Und auf der Lernfest-Biomei- le findet sich so einiges. Etwa Schmankerl für jedermann – handgemachte Marmeladen, die Renner Feinkost aus Sau- erlach am Stand herstellt. Oder die Ziegen-Spezialitä- ten vom Bioland Hof Frey aus Antdorf. Sprechstunde bei der Kräuter-Fachfrau LERNFEST 2010 ........................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................ Für alles ist ein Kraut gewachsen: Kräuter-Expertin Eva Aschenbrenner gibt Tipps und Ratschläge. FOTO: ARP/A ZUCHTVIEH Silberstreif dank Milchpreise Bad Tölz/Miesbach Flotte Gebote und ein et- was verhaltener Auftrieb sorgten am Mittwoch beim Großviehmarkt in der Miebacher Oberlandhalle für einen zügigen Verlauf. Wie der Zuchtverband meldet, wurden alle 83 Zuchtrinder zu guten Prei- sen verkauft. Bei den 25 Jungstieren leg- ten die Käufer durch- schnittlich 1906 Euro für die Bummerl an. Die Spanne reichte von 1300 bis 5400 Euro. Die vier Prüfstiere verteilten sich auf die Besamungsstatio- nen Neustadt/Aisch, Bay- ern-Genetik, CRV Meggle und Bauer. Sie hatten in Mandela, Hades, Idiom und Ruakana ihre Väter. Für die Natursprungstiere wurden zwischen 1300 und 1850 Euro gezahlt. Leicht ansteigende Milch- preise, 27,2 Kilogramm Durchschnittsgemelk bei 2,2 Kilogramm Milchfluss pro Minute und gute Euter sowie Fundamente ließen die Züchter der Jungkühe auf gute Preise hoffen. 1588 Euro Durchschnitts- preis überraschten dann doch alle Beteiligten. Zwi- schen 1120 und 2050 Euro wurde gezahlt. 34 Tiere gingen nach Belgien und Holland, 18 blieben im Verbandsgebiet, der Rest im übrigen Bayern. Der nächste Großviehmarkt ist am Mittwoch, 23. Juni. Für die 1. Ober- und Nie- derbayerische Fleckvieh- schau am Freitag, 9. Juli, in Mühldorf werden noch Ausstellungstiere gesucht. Sie sollen ein oder zwei Kälber oder mindestens 40 000 Kilogramm Milch- Lebensleistung und Stier- mutterqualität haben. Beim Zuchtverband soll- ten die Tiere spätestens bis 2. Juni gemeldet werden. Die Vorausauswahl ist für Dienstag, 8. Juni, um 19.30 Uhr in der Oberlandhalle geplant. tk VON CHRISTOPH SCHNITZER Bad Tölz – Kinder tun sich heutzutage deutlich schwerer mit dem Lernen, weil ihnen manuelle und visuelle Grund- fähigkeiten fehlen. Das sagt die Wiener Pädagogin Brigitte Haberda und hat das „Klipp- und-klar-Lernkonzept“ ent- wickelt. Nach ihm lassen sich derzeit die Mitarbeiter der Tölzer Kindertagesstätte Hei- lige Familie zum Vorschul- trainer ausbilden und sind überzeugt, dass die Kinder damit deutlich besser und ef- fektiver auf die Grundschule vorbereitet werden. Das Pro- jekt gibt es derzeit nur in Ber- lin, Oldenburg, Aachen – und eben Bad Tölz. Die Ausbil- dung dauert ein Jahr. Kita- Leiterin Monika Rinshofer berichtet über ihre Erfahrun- gen. - Spielkonsolen, Kinder- computer, elektronisches Spielzeug: Heutige Kinder- garten-Kinder sind doch ei- gentlich schon deutlich weiter als vor 30 Jahren, oder? Sie sind in technischer Hin- sicht deutlich weiter. Aber in lebenspraktischen Dingen ei- gentlich nicht. Früher haben Kinder im Haushalt zum Bei- spiel das Geschirr gespült, ab- getrocknet, oder sie haben per Hand Kaffee gemahlen. Das alles machen jetzt Ma- schinen. Aber das sind Grundbewegungen, die Kin- der brauchen. Zum Beispiel für das Schreiben. - Was machen Lerntrai- ner, um diese manuellen und visuellen Fähigkeiten der Kinder wieder zu ver- bessern? Über Bewegungsspiele und Übungen werden die fehlen- den Teilleistungen – so nennt man das – wieder aktiviert. Wenn diese Fähigkeiten wie- der vorhanden sind, geht man an die Feinmotorik und in die Schreibebene. - Haben Sie schon prak- tische Erfahrungen? Ist ein Erfolg feststellbar? Gar nicht so einfach ist das Nachgehen des am Boden aufgezeichneten Achters. FOTOS: CS In Aachen gibt es schon einen Klipp-und-klar-Kindergar- ten. Wir arbeiten erst seit Sep- tember 2009 mit den Übun- gen. Aber von den Kindern, bei denen wir im September dachten, es wird für die Schuleinschreibung schwie- rig, haben es alle im April ge- schafft. Wir haben heuer auch unsere Vorschulkinder erst- mals nach dem Schulfähig- keitstest von Brigitte Haberda getestet. Da geht es zum Bei- spiel darum, geometrische Formen nachzuzeichnen, wo- für eine ausgeprägte Hand- und Augenkoordination er- forderlich ist. Unser Ergebnis stimmte im Prinzip überein mit dem, was die Schule dann bei der Einschreibung festge- stellt hat. Kindergärten sind ja schon grundschulvorberei- tend und arbeiten nach päda- gogischen Prinzipien. - Wie wird die Klipp- und-klar-Methode inte- griert? Es werden die grobmotori- schen und dann die feinmoto- rischen Fähigkeiten als Vo- raussetzungen fürs Lernen ge- schult. Das ergänzt sich gut. - Wie kamen Sie auf die Haberda-Methode? Ich habe selbst vor etwa sechs Jahren die große Ausbildung bei Brigitte Haberda gemacht. Kernaussage war schon da- mals, dass man weiter unten ansetzen muss, damit Lern- probleme gar nicht erst ent- stehen. Im Jahr 2009 habe ich mitbekommen, dass man sich in Aachen zum Vorschultrai- ner ausbilden lassen kann. Ich habe das dem Kita-Team vorgestellt – die Resonanz war positiv. Da haben wir uns Frau Haberda gewandt. dung. Das liegt am Pilotpro- jekt-Kindergarten Aachen. In Österreich ist die Lerntrainer- Ausbildung von der Wirt- schaftskammer anerkannt. - Können sich auch inte- ressierte Eltern fortbilden? Lohnt sich das auch noch für Grundschüler – oder ist es da schon zu spät? Das lohnt sich auf jeden Fall. Das Einsteigermodul „Wie lernen möglich ist“ ist für jede Altersstufe interessant. - Wann und wo kann man das Grundmodul er- lernen? Ab Oktober 2010 wieder bei uns in Bad Tölz in der Kita Heilige Familie. stein nach Tölz kommen. Im Februar war Brigitte Haberda da und hat festgestellt, dass bei uns „Klipp und klar“ be- reits gelebt wird. Wir sind auf dem besten Weg, Deutsch- lands zweiter Klipp-und-klar- Kindergarten zu werden. - Interessieren sich die anderen Tölzer Kitas für das Modell? Unsere Trägerkitas schon, den anderen konnten wir das Modell noch nicht vorstellen, da wir nicht so oft Kontakt untereinander haben. - Ist die Ausbildung staatlich anerkannt? In Nordrhein-Westfalen ist sie schon Teil der Ausbil- - Wie lange dauert die Ausbildung? Es sind sieben Module, ver- teilt auf eineinviertel Jahre. Im Dezember 2010 hat der erste Durchgang Prüfung. Dann sind wir Vorschultrai- ner. - Wer bezahlt die Aus- bildung? Das zahlen die Teilnehmer selbst. Das Personal erhält vom Träger einen Zuschuss. - Wie viele Erzieher be- teiligen sich? 14 Teilnehmer, davon acht Erzieher der Einrichtung so- wie sechs Lehrer und Erzie- her, die bis aus Freiburg, Magdeburg und Liechten- Monika Rinshofer Leiterin der Kita Heilige Familie Klipp-und-klar-Übungen – Die Denkmütze: Die Rän- der der Ohren mit Dau- men und Zeigefingern sanft von innen nach au- ßen ziehen. Am oberen Rand des Ohres begin- nen, bis zum Ohrläpp- chen. Dauer: Siebenmal. Der Elefant: Die Beine schulterbreit stellen. Ohr liegt an der Schulter. Mit ausgestrecktem Arm Achterschleifen in die Luft zeichnen. Schleife stets von der Mitte nach oben links beginnen. Zehnmal. Die liegende Acht: Schul- terbreit stehen, Arme strecken, Hände zusam- men, in Augenhöhe von der Mitte nach links oben beginnend Achter- schleifen ziehen. Dabei mit den Augen die Dau- men verfolgen. Zehnmal. „Den Kindern fehlen Grundbewegungen“ Lernen leichter gemacht: Kita-Leiterin Monika Rinshofer erklärt das „Klipp-und-klar“-Pilotprojekt in Bad Tölz Eine Hochzeit ganz im Sinn der Tradition hat Andreas Binder am Samstag gefeiert, als er seiner Monika im Bei- sein ihrer Kinder Laura (15) und Vincent (11) das Ja-Wort gegeben hat. Der Leiter des Tölzer Stadtmuseums und seine Braut hatten sich näm- lich für eine Bauernhochzeit entschieden – und da gab es für die über 200 Gäste, die Hochzeitslader Andreas Baumgartner aus Lenggries durch den Tag führte, einiges zu erleben. Schon die Musik war pro- minent besetzt. Nach der standesamtlichen Trauung im Historischen Sitzungssaal des Nach der kirchlichen Trau- ung lenkte Horst Danner die Hochzeitskutsche, in der auch Ehrmutter und Braut- kleidschneiderin Anna Bren- ninger nicht fehlen durfte, raus zum Kurhaus. Nach dem Menü mit Hochzeitssuppe sowie Rinderschmorbraten, Schweinefilet und Kräuter- pfannkuchen hatten die Gäs- te viel zu erzählen, ehe es nach dem Kaffee zum Wein ins „Schlössl“ ging. Der tradi- tionsbewusste Museumsleiter ist damit seinem eigenen Vor- satz treu geblieben, bäuerlich zu heiraten. Denn wie zu hö- ren war, ist sein Standpunkt: „So oder gar ned.“ ddy Kutschfahrt ins Eheglück: Nach der standesamtlichen Trauung im Stadtmuseum fuhr Andreas Binder mit seiner Braut Monika sowie deren Sohn Vincent und Ehrmutter Anna Brenninger zur Franziskanerkirche. FOTO: MK Stadtmuseums, die Standes- amtsleiter Wolfgang Steger vollzog, begleiteten der Spiel- mannszug und die Stadtka- pelle die Hochzeitsgesell- schaft hinunter zur Franzis- kanerkirche, wo Stadtpfarrer Rupert Frania im Anschluss den kirchlichen Segen gab. Mit dabei waren auch die Fahnenabordnungen der Töl- zer Vereine, denn der Bräuti- gam ist als Mitglied bei Edel- weiß-Trachtlern, Rauchclub, Hausknechten und Schützen- kompanie fest ins Vereinsle- ben integriert. Auch eine Ab- ordnung aus Dorf Tirol war dabei, denn dort hat Binder ebenfalls Freunde.

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Montag, 31. Mai 2010 | Nr. 122 3LokalesBAD TÖLZ UND DER LANDKREIS.

REDAKTION

BAD TÖLZUND LANDKREIS

Andreas SteppanTel. (0 80 41) 76 79 23Dieter DorbyTel. (0 80 41) 76 79 38Christoph SchnitzerTel. (0 80 41) 76 79 35

Fax (0 80 41) 76 79 [email protected]

AKTUELLESIN KÜRZE

BAD TÖLZFreundeskreisder EgerländerDer Egerländer Freundes-kreis kommt am kommen-den Mittwoch, 2. Juni, zurgeselligen Nachmittags-runde zusammen. Beginnist um 14.30 Uhr im Gast-hof Kolberbräu im Magda-lenenstüberl. tk

Mittwochstourauf den VeitsbergVon Landl-Riedenberg aufden Veitsberg wandert dieMittwochsgruppe der Al-penvereinssektion Tölzam 2. Juni. Gruppe I steigtrund vier Stunden auf biszum Gipfelkreuz, GruppeII geht nur rund drei Stun-den bis zur Riedenberg-alm. Im Anschluss treffensich die Gruppen zur ge-meinsamen Einkehr inRiedenberg. Treffpunktzur Busabfahrt ist um 7Uhr der Tölzer Bahnhof.Der Teilnahmepreis be-trägt elf Euro. jst

BOULEVARD LOKAL .............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................

Rund ums Festival260 Akteure, acht Themenge-biete und zehntausende erwar-tete Besucher: Das sind nur we-nige Eckdaten des Lernfestes,das am Samstag, 12. Juni, von9 bis 18 Uhr rund um das Klos-ter Benediktbeuern ansteht.Zum siebten Mal organisiert dieLernende Region Tölzer Landdas Spektakel. 20 Monate Vor-bereitung liegen hinter den Or-ganisatoren. Heuer wurden mit„Natur und Technik“ sowie„Bionik“ zwei neue Schwer-punkte gesetzt. Unter demMotto „Erlebt. Erlernt. Erin-nert“ sollen Groß und Klein ler-nen, mitmachen, ausprobieren– und Spaß haben. Alle Infoszum Lernfest gibt es im Internet:www.lernfest2010.de. stb

Aschenbrenner am Stand be-sprechen – oder auf der Lern-festbühne. Dort tritt dieKochlerin um 16.30 Uhr auf:„Trauen Sie sich zu fragen.Davon profitieren meist auchviele andere.“

Sie weiß ja, wie es läuft:Schon in den Vorjahren warsie beim Lernfest dabei: „Esist vielseitig – und tut demKörper gut.“ Große Hoffnun-gen setzt die Buchautorin inden Wettergott: „Das mit derSonne muss schon passen.Da hängt ja alles dran.“ Undwenn nicht? „Dann gibt esnoch was Warmes zum An-ziehen.“ Und diverse Kräuter,die sie in ihrem Kaltwetterteezusammengemischt hat. stb

Zudem gibt es noch den in-formativen Teil der Meile.Und wer wüsste besser überKräuter und Grünlinge Be-scheid als die Kochler Exper-tin Eva Aschenbrenner. Diehat Tipps gegen jedes Zipper-lein parat. Besonders gefragtwird wohl die Heuschnupfen-Abwehr sein. „Ganz einfach,da nimmt man Honig. Denguten, aus der Region“, sagtdie Kräuter-Fachfrau. Ein-fach zwei bis drei Esslöffeltäglich langsam im Mund zer-gehen lassen. „Und man hatRuhe.“

Doch auch gegen andereKrankheiten sei ein Kraut ge-wachsen. Wer Probleme hat,kann diese direkt bei Eva

Bad Tölz-Wolfratshausen –Es ist wieder soweit: AmSamstag, 12. Juni, geht imKloster Benediktbeuern dassiebte Lernfest über die Büh-ne. In einer Serie stellt derTölzer Kurier die Programm-Höhepunkte vor.

„Biologisch. Regional.Fair“: Dieser Themenblockpasst ganz hervorragend indie Kräuterregion Loisachtal.Und auf der Lernfest-Biomei-le findet sich so einiges. EtwaSchmankerl für jedermann –handgemachte Marmeladen,die Renner Feinkost aus Sau-erlach am Stand herstellt.Oder die Ziegen-Spezialitä-ten vom Bioland Hof Frey ausAntdorf.

Sprechstunde bei der Kräuter-FachfrauLERNFEST 2010 ........................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................

Für alles ist ein Kraut gewachsen: Kräuter-Expertin EvaAschenbrenner gibt Tipps und Ratschläge. FOTO: ARP/A

ZUCHTVIEH

Silberstreif dankMilchpreise

Bad Tölz/Miesbach –Flotte Gebote und ein et-was verhaltener Auftriebsorgten am Mittwoch beimGroßviehmarkt in derMiebacher Oberlandhallefür einen zügigen Verlauf.Wie der Zuchtverbandmeldet, wurden alle 83Zuchtrinder zu guten Prei-sen verkauft.Bei den 25 Jungstieren leg-ten die Käufer durch-schnittlich 1906 Euro fürdie Bummerl an. DieSpanne reichte von 1300bis 5400 Euro. Die vierPrüfstiere verteilten sichauf die Besamungsstatio-nen Neustadt/Aisch, Bay-ern-Genetik, CRV Meggleund Bauer. Sie hatten inMandela, Hades, Idiomund Ruakana ihre Väter.Für die Natursprungstierewurden zwischen 1300und 1850 Euro gezahlt.Leicht ansteigende Milch-preise, 27,2 KilogrammDurchschnittsgemelk bei2,2 Kilogramm Milchflusspro Minute und gute Eutersowie Fundamente ließendie Züchter der Jungküheauf gute Preise hoffen.1588 Euro Durchschnitts-preis überraschten danndoch alle Beteiligten. Zwi-schen 1120 und 2050 Eurowurde gezahlt. 34 Tieregingen nach Belgien undHolland, 18 blieben imVerbandsgebiet, der Restim übrigen Bayern. Dernächste Großviehmarkt istam Mittwoch, 23. Juni.Für die 1. Ober- und Nie-derbayerische Fleckvieh-schau am Freitag, 9. Juli, inMühldorf werden nochAusstellungstiere gesucht.Sie sollen ein oder zweiKälber oder mindestens40 000 Kilogramm Milch-Lebensleistung und Stier-mutterqualität haben.Beim Zuchtverband soll-ten die Tiere spätestens bis2. Juni gemeldet werden.Die Vorausauswahl ist fürDienstag, 8. Juni, um 19.30Uhr in der Oberlandhallegeplant. tk

VON CHRISTOPH SCHNITZER

Bad Tölz – Kinder tun sichheutzutage deutlich schwerermit dem Lernen, weil ihnenmanuelle und visuelle Grund-fähigkeiten fehlen. Das sagtdie Wiener Pädagogin BrigitteHaberda und hat das „Klipp-und-klar-Lernkonzept“ ent-wickelt. Nach ihm lassen sichderzeit die Mitarbeiter derTölzer Kindertagesstätte Hei-lige Familie zum Vorschul-trainer ausbilden und sindüberzeugt, dass die Kinderdamit deutlich besser und ef-fektiver auf die Grundschulevorbereitet werden. Das Pro-jekt gibt es derzeit nur in Ber-lin, Oldenburg, Aachen – undeben Bad Tölz. Die Ausbil-dung dauert ein Jahr. Kita-Leiterin Monika Rinshoferberichtet über ihre Erfahrun-gen.

-Spielkonsolen, Kinder-

computer, elektronischesSpielzeug: Heutige Kinder-garten-Kinder sind doch ei-gentlich schon deutlichweiter als vor 30 Jahren,oder?

Sie sind in technischer Hin-sicht deutlich weiter. Aber inlebenspraktischen Dingen ei-gentlich nicht. Früher habenKinder im Haushalt zum Bei-spiel das Geschirr gespült, ab-getrocknet, oder sie habenper Hand Kaffee gemahlen.Das alles machen jetzt Ma-schinen. Aber das sindGrundbewegungen, die Kin-der brauchen. Zum Beispielfür das Schreiben.

-Was machen Lerntrai-

ner, um diese manuellenund visuellen Fähigkeitender Kinder wieder zu ver-bessern?

Über Bewegungsspiele undÜbungen werden die fehlen-den Teilleistungen – so nenntman das – wieder aktiviert.Wenn diese Fähigkeiten wie-der vorhanden sind, geht manan die Feinmotorik und in dieSchreibebene.

-Haben Sie schon prak-

tische Erfahrungen? Ist einErfolg feststellbar?

Gar nicht so einfach ist das Nachgehen des am Boden aufgezeichneten Achters. FOTOS: CS

In Aachen gibt es schon einenKlipp-und-klar-Kindergar-ten. Wir arbeiten erst seit Sep-tember 2009 mit den Übun-gen. Aber von den Kindern,bei denen wir im Septemberdachten, es wird für dieSchuleinschreibung schwie-rig, haben es alle im April ge-schafft. Wir haben heuer auchunsere Vorschulkinder erst-mals nach dem Schulfähig-keitstest von Brigitte Haberdagetestet. Da geht es zum Bei-spiel darum, geometrischeFormen nachzuzeichnen, wo-für eine ausgeprägte Hand-und Augenkoordination er-forderlich ist. Unser Ergebnisstimmte im Prinzip übereinmit dem, was die Schule dannbei der Einschreibung festge-stellt hat. Kindergärten sind jaschon grundschulvorberei-tend und arbeiten nach päda-gogischen Prinzipien.

-Wie wird die Klipp-

und-klar-Methode inte-griert?

Es werden die grobmotori-schen und dann die feinmoto-rischen Fähigkeiten als Vo-raussetzungen fürs Lernen ge-schult. Das ergänzt sich gut.

-Wie kamen Sie auf die

Haberda-Methode?Ich habe selbst vor etwa sechsJahren die große Ausbildungbei Brigitte Haberda gemacht.Kernaussage war schon da-mals, dass man weiter untenansetzen muss, damit Lern-probleme gar nicht erst ent-stehen. Im Jahr 2009 habe ichmitbekommen, dass man sichin Aachen zum Vorschultrai-ner ausbilden lassen kann.Ich habe das dem Kita-Teamvorgestellt – die Resonanzwar positiv. Da haben wir unsFrau Haberda gewandt.

dung. Das liegt am Pilotpro-jekt-Kindergarten Aachen. InÖsterreich ist die Lerntrainer-Ausbildung von der Wirt-schaftskammer anerkannt.

-Können sich auch inte-

ressierte Eltern fortbilden?Lohnt sich das auch nochfür Grundschüler – oder istes da schon zu spät?

Das lohnt sich auf jeden Fall.Das Einsteigermodul „Wielernen möglich ist“ ist für jedeAltersstufe interessant.

-Wann und wo kann

man das Grundmodul er-lernen?

Ab Oktober 2010 wieder beiuns in Bad Tölz in der KitaHeilige Familie.

stein nach Tölz kommen. ImFebruar war Brigitte Haberdada und hat festgestellt, dassbei uns „Klipp und klar“ be-reits gelebt wird. Wir sind aufdem besten Weg, Deutsch-lands zweiter Klipp-und-klar-Kindergarten zu werden.

-Interessieren sich die

anderen Tölzer Kitas fürdas Modell?

Unsere Trägerkitas schon,den anderen konnten wir dasModell noch nicht vorstellen,da wir nicht so oft Kontaktuntereinander haben.

-Ist die Ausbildung

staatlich anerkannt?In Nordrhein-Westfalen istsie schon Teil der Ausbil-

-Wie lange dauert die

Ausbildung?Es sind sieben Module, ver-teilt auf eineinviertel Jahre.Im Dezember 2010 hat dererste Durchgang Prüfung.Dann sind wir Vorschultrai-ner.

-Wer bezahlt die Aus-

bildung?Das zahlen die Teilnehmerselbst. Das Personal erhältvom Träger einen Zuschuss.

-Wie viele Erzieher be-

teiligen sich?14 Teilnehmer, davon achtErzieher der Einrichtung so-wie sechs Lehrer und Erzie-her, die bis aus Freiburg,Magdeburg und Liechten-

Monika RinshoferLeiterin der

Kita Heilige Familie

Klipp-und-klar-Übungen –Die Denkmütze: Die Rän-der der Ohren mit Dau-men und Zeigefingernsanft von innen nach au-ßen ziehen. Am oberenRand des Ohres begin-nen, bis zum Ohrläpp-chen. Dauer: Siebenmal.

Der Elefant: Die Beineschulterbreit stellen. Ohrliegt an der Schulter. Mitausgestrecktem ArmAchterschleifen in dieLuft zeichnen. Schleifestets von der Mitte nachoben links beginnen.Zehnmal.

Die liegende Acht: Schul-terbreit stehen, Armestrecken, Hände zusam-men, in Augenhöhe vonder Mitte nach linksoben beginnend Achter-schleifen ziehen. Dabeimit den Augen die Dau-men verfolgen. Zehnmal.

„Den Kindern fehlen Grundbewegungen“Lernen leichter gemacht: Kita-Leiterin Monika Rinshofer erklärt das „Klipp-und-klar“-Pilotprojekt in Bad Tölz

Eine Hochzeit ganz im Sinnder Tradition hat AndreasBinder am Samstag gefeiert,als er seiner Monika im Bei-sein ihrer Kinder Laura (15)und Vincent (11) das Ja-Wortgegeben hat. Der Leiter desTölzer Stadtmuseums undseine Braut hatten sich näm-lich für eine Bauernhochzeitentschieden – und da gab esfür die über 200 Gäste, dieHochzeitslader AndreasBaumgartner aus Lenggriesdurch den Tag führte, einigeszu erleben.

Schon die Musik war pro-minent besetzt. Nach derstandesamtlichen Trauung imHistorischen Sitzungssaal des

Nach der kirchlichen Trau-ung lenkte Horst Danner dieHochzeitskutsche, in derauch Ehrmutter und Braut-kleidschneiderin Anna Bren-ninger nicht fehlen durfte,raus zum Kurhaus. Nach demMenü mit Hochzeitssuppesowie Rinderschmorbraten,Schweinefilet und Kräuter-pfannkuchen hatten die Gäs-te viel zu erzählen, ehe esnach dem Kaffee zum Weinins „Schlössl“ ging. Der tradi-tionsbewusste Museumsleiterist damit seinem eigenen Vor-satz treu geblieben, bäuerlichzu heiraten. Denn wie zu hö-ren war, ist sein Standpunkt:„So oder gar ned.“ ddy

Kutschfahrt ins Eheglück: Nach der standesamtlichen Trauung im Stadtmuseum fuhr AndreasBinder mit seiner Braut Monika sowie deren Sohn Vincent und Ehrmutter Anna Brenningerzur Franziskanerkirche. FOTO: MK

Stadtmuseums, die Standes-amtsleiter Wolfgang Stegervollzog, begleiteten der Spiel-mannszug und die Stadtka-pelle die Hochzeitsgesell-schaft hinunter zur Franzis-kanerkirche, wo StadtpfarrerRupert Frania im Anschlussden kirchlichen Segen gab.Mit dabei waren auch dieFahnenabordnungen der Töl-zer Vereine, denn der Bräuti-gam ist als Mitglied bei Edel-weiß-Trachtlern, Rauchclub,Hausknechten und Schützen-kompanie fest ins Vereinsle-ben integriert. Auch eine Ab-ordnung aus Dorf Tirol wardabei, denn dort hat Binderebenfalls Freunde.