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Sozialpsychiatrischer Dienst Sozialpsychiatrischer Dienst Sozialpsychiatrischer Dienst Sozialpsychiatrischer Dienst Beratung, Begegnung, Betreutes Wohnen Martin Schuster KoKi-Fachtag 19.10.2016 „Was ist mit Mama und Papa los?“

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Sozialpsychiatrischer DienstSozialpsychiatrischer DienstSozialpsychiatrischer DienstSozialpsychiatrischer DienstBeratung, Begegnung, Betreutes Wohnen

Martin Schuster

KoKi-Fachtag 19.10.2016

„Was ist mit Mama und Papa los?“

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Sozialpsychiatrischer Dienst – Betr. Wohnen

Ambulant Betreutes Wohnen

Begegenungs-stätteBeratung

• Betroffene• Angehörige• Hausbesuche• Klinikbesuche• Information• Vermittlung• Kostenlos• Schweigepflicht

• Kontakte• Soz. Kompetenzen• Tagesstruktur• Selbstfürsorge• Lebenspraktische

Erfahrungen• Freizeit, Kultur

• Anmeldeverfahren• Diagnose• Eingliederungshilfe SGB XII• Eigene Wohnung• Wohngemeinschaft• Lebenspraktische

Fähigkeiten• Rückzug/Vermeidung• Verselbstständigung

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Einige Zahlen (2015)

Beratungen 208171%

Hausbesuche 71324%

Erstkontakte 1515%

BERATUNG (382 PERSONEN)

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Eigeninitiative40%

Angehörige/Bekannte17%

Klinik10%

Ärzte/Therapeuten7%

Betreuer4%

Alg I +II5%

Andere17%

WIE KAM DER KONTAKT ZU STANDE

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BegegnungsstätteBegegnungsstätteBegegnungsstätteBegegnungsstätte

• 20 verschiedene Gruppenangebote (617 Termine)• Offener Treff, Kochen, Rhythmusgruppe, Feierabendtreff,

Zuverdienst, „Aus-Zeit“, Kunstgruppe, etc.

• Anzahl der Besucher • 5400 Teilnahmen von ca. 150 versch. Personen

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[RUBRIKENNAME]

[RUBRIKENNAME]

AMBULANT BETREUTES WOHNEN

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Frauen60%

Männer40%

Verteilung in allen Bereichen fast gleich

Frauen Männer

Davon ca. 10% mit Kindern unter 18 Jahren in der Familie(Beratung)

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Sozialpsychiatrisches HandelnSozialpsychiatrisches HandelnSozialpsychiatrisches HandelnSozialpsychiatrisches Handeln

Lösungsorientierter Ansatz:

Der Lösungsorientierte Ansatz basiert auf den Ideen der

Lösungsorientierten Kurztherapie von Steve de Shazer und Insoo Kim

Berg. Es handelt sich dabei um die Anwendung der Erkenntnisse, der

Haltung und Methoden der Lösungsorientierten Kurzzeittherapie auf

die Arbeit in sozialpädagogischen Einrichtungen.

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Die lösungsorientierte Die lösungsorientierte Die lösungsorientierte Die lösungsorientierte HaltungHaltungHaltungHaltung

Die Fähigkeit, eine lösungsorientierte Haltung gegenüber anderen Menschen einzunehmen, ist (mit-)entscheidend bei der Anwendung des Lösungsorientierten Ansatzes. Dies beinhaltet folgende Punkte:

• Positives Menschenbild• Wertschätzende Haltung• Nicht-Wissen (–> nicht besser wissen)

• Fragen statt sagen• Die Klienten geben die Ziele vor• Ressourcen und Fähigkeiten erkennen, auf das Gelingen fokussieren• Mit dem Klienten sprechen, statt über ihn• Hoffnung kreieren

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4 Grundtypen professionellen Helfens

Freiwilligkeit

psychosoz.Probleme

„Beratung“ „Service“

materielleProbleme

„Erziehung“„Versorgen-Fürsorgen“

Kontrolle

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Beratung

• Kontakt/Aufwärmphase

• Auftragsklärung -> Ziele vereinbaren

• Schilderung der Situation und der bereits unternommenen Lösungsversuche

• Wiederholende Muster, Problembeschreibungen erfahren

• Zusammenhänge betrachten („Sinn der Symptome“ jetzt oder in der Vergangenheit)

• Ausbau gewünschter Erfahrungen bzw. Veränderungsmöglichkeietenabsprechen

• Stellvertretendes Üben oder selbständige Umsetzung

• Reflexion, ggf. zurück zu Auftragsklärung oder Betrachtung der Situation

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Generell kann man die Beratung als Versuch sehen, von einem Problem-Zustand in einen Nicht-Problem-Zustand, also zu einer Lösung zu kommen.

Dies kann auf ganz verschiedenen Wegen erreicht werden:

in dem man ganz neue Prozesse initiiert >>>>>>>>neue Zustände<<neue Zustände<<neue Zustände<<neue Zustände<<

in dem man die bisherigen Prozesse anders bewertet >>>>>>>>positive Umdeutung<<positive Umdeutung<<positive Umdeutung<<positive Umdeutung<<

oder indem man deren Unveränderbarkeit akzeptiert und bearbeitet, wie man am besten mit dem zurecht kommt, was man nicht bzw. noch nicht verändern kann

>>>>>>>>Akzeptieren des Unveränderlichen<<Akzeptieren des Unveränderlichen<<Akzeptieren des Unveränderlichen<<Akzeptieren des Unveränderlichen<<

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Grundsatz:Grundsatz:Grundsatz:Grundsatz:

Der Berater kann seinen Klienten Wissen bereitstellen. Er ist jedoch fundamental auf die Selbstorganisation des Wissens seiner Klienten angewiesen, da gefundene Lösungen erst angenommen und in die Tat umgesetzt werden müssen, um Wirksamkeit zu erlangen.

Berater können daher zwar die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Wissenstransfer beeinflussen, doch können sie über einen Großteil der Erfolgsbedingungen weder verfügen noch die nötigen Voraussetzungen auf der anderen Seite kreieren. Was aus Beratung wird, entscheiden letztlich die Beratenen.

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Zur Beratung gehört sowohl ein bestimmter Grad an Freiwilligkeit im Einlassen auf diese Interaktionsform als auch ein bestimmter Grad an Freiheit in der Formulierung und Annahme des Rates.

Beratung erfordert eine besondere beraterische Beziehung und Beziehungsgestaltung. Sie sollte ohne Wertung erfolgen.

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Service

• Informationen

• Vermittlung

• Praktische Unterstützung (Anträge ausfüllen, Kopien erstellen)

• Begleitung

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Steve de Steve de Steve de Steve de Shazer'sShazer'sShazer'sShazer's (1989) Beschreibung von(1989) Beschreibung von(1989) Beschreibung von(1989) Beschreibung vonBeziehungsmustern zwischen Klienten und Therapeuten:Beziehungsmustern zwischen Klienten und Therapeuten:Beziehungsmustern zwischen Klienten und Therapeuten:Beziehungsmustern zwischen Klienten und Therapeuten:

• "Besucher" (keine Beschwerde, keine Veränderungs-erwartung)

• "Kläger" (Beschwerde wird benannt, Veränderung in erster Linie von anderen erwartet)

• "Kunde" (Anliegen wird benannt, Veränderung im eigenen Verhalten angestrebt)

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Versorgen - Fürsorgen

• Fragen der praktischen Lebensbewältigung und deren materieller Basis

• Größere Nähe als bei „Service“

• Ausgangspunkt ist eine Defizitperspektive• Defizite als „Eintrittskarte“ zur Unterstützung

• Lange bestehende (Überlebens) –Muster trotz zahlreicher Belastungsfaktoren (Relativ stabil aber häufig gegen gesellschaftliche Werthaltung)

• Übernahme und Zurückgeben von Verantwortung (Schaden abwehren vs. Lernerfahrungen ermöglichen)

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Erziehung

Kurt Ludewig (1987) definiert Erziehung - in Abgrenzung von Therapie, Sozialisation, Betreuung usw. – als:

(S.97); das Ziel und die Richtung wird vom "Erzieher" vorgegeben und benannt.

"eine Kommunikation, in der es dem einen darum geht, dem anderennahezulegen, Verhaltensweisen auf- bzw. abzubauen...Im Erziehungsprozeß gibt es mindestens ein Mitglied, dessenAktivitäten auf die Veränderung eines anderen zielen.“

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• Beziehungs- und Selbstbedürfnisse

• Zentrale (Beziehungs-) Ängste

• Entkräftung der Befürchtungen bezüglich der Beziehung

• Umgangsform mit Ärger

• Wahrnehmung der Gefühle

• Dysfunktionale Beziehungsmuster aus früheren Beziehungen

• Vermeidung der Wiederholung pathogener Beziehungsmuster

• Anbieten „korrigierender“ emotionaler Erfahrungen

• Veränderungsmotivation

• stützend – fördernd

• konfrontierend – herausfordernd

• Nähe – Distanz

• Entwicklung der Beziehung

Bindung/Beziehung in der Beratung/Betreuung

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Bindung/Beziehung in der Beratung/Betreuung

• Beziehungs- und Selbstbedürfnisse

Anerkennung Lob/Bestätigung

Geborgenheit Versorgung

Selbstbestimmung eigene Entscheidungen treffen

Abhängigkeits- und Autonomiebedürfnis im Konflikt:

Widersprüchliche Botschaften

Double-Bind

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Varianten der Doppelbindung

Paradoxe Handlungsaufforderung:

„Hilf mir, es muss aber alles so bleiben wie es ist“

Verdeckt widerstreitende Interessen:

Ebenen sind nicht „stimmig“. Rationale und emotionale Ebene gegensätzlich. -> Bei Streit Harmonie nach Außen oder vor dem Kind zeigen.

Paradoxe Informationsübermittlung:

Wasser predigen und Wein trinken

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Gefahr: Hoher Anpassungsdruck, der von der Autoritätsperson auf das „Opfer“ ausgeübt wird.

Anpassung als Wahrheitsform

Wenn die Aussage einer Bezugsperson mit den Verhaltensmustern und Wertvorstellungen des Empfängers kollidiert, also eine kognitive Dissonanz hervorruft, stehen dem Empfänger zwei Möglichkeiten offen:

• Entweder er akzeptiert die Aussage und revidiert seine Verhaltensmuster, oder

• er lehnt die Aussage ab und revidiert seine Verhaltensmuster nicht.

>>Eine Mutter schenkt ihrem Sohn zwei Sporthemden. Wenn er eines der beiden anzieht, blickt sie ihn traurig an und sagt: „Das andere gefällt dir nicht?“<<

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Dysfunktionale Beziehungsmuster

…führen zu einem frustrierenden Erlebnis, das immer wieder gleiches Unglück herstellt. „Keiner versteht mich“, „Keiner kann mir helfen“, „Ich werde immer enttäuscht“, „Ich mache immer alles falsch“

• Ziel -> was soll mit dem Verhalten erreicht werden? • Bedürfnis -> Anerkennung, Geborgenheit, Selbstbestimmung• Vermeidung -> Schutzfunktion

Auswirkung auf den Beratungs-/Betreuungskontext:

a) Automatische Wiederholung des pathogenen Beziehungsmuster

b) Betont das Gegenteil tun („hat schon so Schlimmes erlebt“)

c) Thematisieren und Verhandeln -> Bedürfnisse erkennen und Ressourcen stärken

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Persönlichkeitsstörungenspeziell Borderline Typ

Diagnostik

Unter Ausschluss von Psychosen, Sucht und hirnorganischen Störungen müssen 3 der folgenden Kriterien für eine impulsive Persönlichkeitsstörung vorliegen:

• eine deutliche Tendenz, unerwartet und ohne Berücksichtigung der Konsequenzen zu handeln

• eine deutliche Tendenz zu Streitereien und Konflikten mit anderen, vor allem dann, wenn impulsive Handlungen unterbunden werden

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• Neigung zu Ausbrüchen von Wut und Gewalt, mit Unfähigkeit zur Kontrolle

• Schwierigkeiten in der Beibehaltung von Handlungen, die nicht unmittelbar belohnt werden

• unbeständige, unberechenbare Stimmung

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Darüber hinaus mind. zwei der folgenden Kriterien für eine Borderline-Störung

• Störung und Unsicherheit des Selbstbildes, der Ziele und der inneren Präferenzen (inkl. sexueller)

• Neigung, sich in intensive, aber instabile Beziehungen einzulassen

• Übertriebene Bemühungen, Verlassenwerden zu vermeiden

• Wiederholte Drohungen oder Handlungen mit Selbstbeschädigung

• Anhaltende Gefühle von Leere

(nur gut/nur schlecht, Allmachtsfantasien, Drama)

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Beziehungsmuster, die die Symptome hervorrufen können:

• Verluste frührer Bezugspersonen duch Tod oder lange Trennung

• Feindseligkeit und chronische Konflikte zwischen den Eltern

• vermehrte Häufigkeit von Alkoholmissbrauch in der Familie

• sexueller und körperlicher Missbrauch, körperliche Gewalt

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• höhere Inzidenz affektiver Erkrankungen in den Familien

• gehäuft „borderlinetypisches“ Verhalten mit impulsiven und chaotischen Beziehungen in den Familien

• inkonstantes und unberechenbares Verhalten der primären Bezugspersonen

• Wechsel von extremer Übernähe und Beziehungsabbrüchen

Beziehungsmuster, die die Symptome hervorrufen können:

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Hilfreicher Umgang

• Klare Definition des Auftrages und der „Regeln“

• Nicht in die hohe Emotionalität mit einsteigen, Ruhe bewahren

• Positive Bewertung des symptomatischen Verhaltens (Sie vermögen offensichtlich auch auf fremde Menschen ganz schnell zuzugehen)

• Wertneutrales Ansprechen von beobachtbaren Verhaltensmustern

• An Unterstützungsmaßnahmen vermitteln-> Stabile Kontakte mit wenig Zwang/Druck

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DepressionDepressionDepressionDepression

Hauptsymptome (2 bis 3 Symptome gefordert, Dauer je 2 Wochen)

- gedrückte Stimmung

- Interessenverlust, Freudlosigkeit

- Antriebsminderung

Andere Symptome (2 bis 4 Symptome gefordert)

- verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit

- vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen

- Schuldgefühle, Gefühle von Wertlosigkeit

- negative und pessimistische Zukunftsperspektive

- Suizidgedanken, erfolgte Selbstverletzung und Suizidhandlungen

- Schlafstörungen

- verminderter Appetit

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Somatisches Syndrom

- Interessenverlust, Anhedonie

- mangelnde Reaktivität und freundliche Umgebung oder freudige Ereignisse

- frühmorgentliches Erwachen (>2 Std. vor üblicher Zeit)

- Morgentief von Stimmung und Antrieb, beobachtbare psychomotorische Hemmung oder Agitiertheit (innere Unruhe)

- deutlicher Appetitverlust

- Gewichtsverlust (mehr als 5% des Körpergewichtes) im letzten Monat

- deutlicher Libidoverlust

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Sinnstiftende Elemente depressiven Verhaltens

• „Schutzschalter“, „Not-Aus“• sich eine Ruhepause nehmen• die Verantwortung an andere abgeben können• die anderen wichtig machen, indem man sie zu

Rettern und Helfern erklärt• die anderen mit dem depressiven Verhalten

einladen, die Anforderungen an einen selbst zu reduzieren

• die anderen dafür gewinnen, nicht nachlassende Zuwendung zu zeigen. Beziehung halten

• sich Aufmunterung abholen

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Sozialpsychiatrischer Dienst Hof

• Beratung– kostenlos– Schweigepflicht

• Begegnungsstätte– verschiedenen Gruppenagebote– leichter Zugang, Tagesstruktur

• Ambulant Betreutes Wohnen– Unterstützung beim selbständigen Leben– in der eigenen Wohnung oder in einer WG

Kontakt:Sozialpsychiatrischer DienstLuitpoldstr. 1895028 HofTelefon: 09281 819163

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Quellen

• Statistiken des SpDi/BS/BW 2015/16• https://cip-medien.com/wp-content/uploads/Internes_Leseprobe.pdf

• ICD-10-GM Version 2016• Brandl-Nebehay A, Russinger U (1995) Systemische Ansätze im Jugendamt – Pfade

zwischen Beratung, Hilfe und Kontrolle. Z System Ther 13/2: 90-104• https://de.wikipedia.org/wiki/Doppelbindungstheorie• Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung II, Schweitzer/von Schlippe, 2007

Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen• Vom Krankheitsmodell zum Lösungsmodell, Gerhard Dieter Ruf,

www.dgsf.org/service/wissensportal

• De Shazer, Steve (1999): Der Dreh. Überraschende Wendungen und Lösungen in der Kurzzeittherapie. Heidelberg. Carl-Auer-Systeme-Verlag