Kommunikation im Kapitalmarkt: Anlegerstudie 2012

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Anlegerstudie 2012: Informationsanforderungen von Privatanlegern und Perspektiven für Investor Relations

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In Zeiten volatiler Kapitalmärkte profitieren Unternehmen von Privatanlegern, die Aktien halten und Anleihen zeichnen und so Stabilität schaffen. Wie und mit welchen Informationen diese Zielgruppe versorgt werden möchte und wo heute noch Defizite in der Finanzkommunikation liegen, hat das Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig gemeinsam mit der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. (DSW), der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V. (SdK) und der Deutsche EuroShop AG untersucht. Befragt wurden mehr als 500 Privatanleger in Deutschland mit monetärem Engagement in Aktien, Investmentfonds und/oder Unternehmensanleihen.

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Anlegerstudie 2012: Informationsanforderungen von Privatanlegern und Perspektiven für Investor Relations

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Inhalt

I. Design der Studie Eckdaten & Themenschwerpunkte Hintergrund Grundlagen & Forschungsdesign

3 4 5 6

II. Beschreibung der Befragten Soziodemografie Anlageverhalten Internet- & Social-Media-Nutzung Anlegertypologie Zusammenfassung

11 12 15 18 20 24

III. Informationsverhalten der Befragten Informationsquellen Informationsinhalte Informationsanforderungen Zufriedenheit mit Informationsangebot Zusammenfassung

25 26 41 43 48 51

IV. Informationsverhalten der Anlegertypen

54

V. Perspektiven für die Investor Relations

60

VI. Autoren und Partner der Studie

64

VII. Literatur

67

Impressum

Ansgar Zerfaß, Kristin Köhler, Patrick Kiss, Stefanie Adler, Michael Haker, Maren Christin Müller, Richard Ratter & Anne Raulf

Anlegerstudie 2012: Informationsanforderungen von Privatanlegern und Perspektiven für Investor Relations

Leipzig: Universität Leipzig 2012

Mit freundlicher Unterstützung der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. (DSW), der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V. (SdK) und Deutsche EuroShop AG.

© April 2012 bei den Verfassern.

Die Verwendung der Ergebnisgrafiken in eigenen Präsentationen und Publikationen ist gestattet bei Angabe der Quelle „© Universität Leipzig 2012, www.anlegerstudie.com“ bei jeder Abbildung.

Bilder: Copyright by Maren Christin Müller.

Die Verbreitung und Veröffentlichung dieses Ergebnisberichts in digitaler Form ist Dritten untersagt. Dieses Dokument ist frei verfügbar unter: www.anlegerstudie.com und www.slideshare.net/communicationmanagement

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I. Design der Studie

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Anlegerstudie 2012 Eckdaten und Themenschwerpunkte

Eckdaten _ Online-Befragung von Privatanlegern in Deutschland nach ihrem Informationsverhalten und ihren Informationsanforderungen an Unternehmen (N = 530) _ Forschungsprojekt der Universität Leipzig, Institut für Kommunikations- und

Medienwissenschaft _ Partner: Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. (DSW),

Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V. (SdK), Deutsche EuroShop AG (DES) Themenschwerpunkte _ Typologie deutscher Privatanleger nach Anlegereigenschaften _ Nutzung von Informationsquellen (online/offline, von Unternehmen/von Dritten) und Informationsinhalten im Anlageprozess _ Anforderungen in Bezug auf anlagerelevante Informationen _ Zufriedenheit mit vorhandenen Informationsangeboten, insbesondere von Unternehmen _ Perspektiven für die Investor Relations:

_ Informationswünsche von Privatanlegern (Quellen, Inhalte, Informationsaufbereitung) _ Defizite in der Finanzkommunikation _ Potenzial von Online-Investor-Relations und Social-Media-Anwendungen _ Informationsverhalten und -anforderungen unterschiedlicher Anlegertypen

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Hintergrund Ausgangssituation und Erkenntnisinteresse

_ Investor Relations (IR) im Sinne der Kommunikation von (börsennotierten) Unternehmen mit dem Kapitalmarkt bewegen sich im Spannungsfeld zwischen einer hohen Regulierungsdichte (Veröffentlichungspflichten, Ad-hoc-Regeln etc.) und dem spezifischen Zusammenspiel verschiedener Bezugsgruppen (Analysten, institutionelle Investoren, private Investoren, Finanzjournalisten etc.) mit je unterschiedlichen Informationsanforderungen.

_ Eine offene, transparente Kommunikation mit allen Kapitalmarktteilnehmern, die eine angemessene Bewertung des Unternehmens ermöglicht, ist die originäre Aufgabe der Investor Relations. Im Fokus stehen jedoch oftmals nur institutionelle Anleger, die große Equity-Positionen vertreten, und Intermediäre mit großer Meinungsmacht wie Analysten

und Finanzjournalisten.

_ Eine weitere und bislang wenig untersuchte Zielgruppe der IR sind Privatanleger. Sie zeichnen sich durch ein langfristiges Interesse am Unternehmen aus und können auch in Krisenzeiten Stabilität vermitteln.

_ Die vorliegende Studie untersucht das Informationsverhalten und Informationsanforderungen

von Privatanlegern. Die Ergebnisse zeigen Perspektiven für die Kommunikation mit dieser wichtigen Zielgruppe auf.

_ Vertiefend wird das Potenzial von Online- und speziell Social-Media-Anwendungen für die Kommunikation mit Privataktionären analysiert. IR werden zunehmend von der Etablierung interaktiver und partizipativer Anwendungen im Internet beeinflusst (Koehler 2011, Zerfaß/Köhler 2012), der Mehrwert bleibt jedoch häufig unklar. Die Anlegerstudie 2012 erarbeitet hierzu empirische Erkenntnisse.

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Grundlagen und Forschungsdesign Theoretische Grundlagen I

Einflussfaktoren (unabhängige Variablen):

1. Anlagemotiv 2. Anlagestrategie: Risikoaffinität, Involvement 3. Investmentanteil 4. Diversifikation des Portfolios 5. Anlagedauer/-erfahrung 6. Häufigkeit des Aktienhandels

Nach Wahren 2009: 135 ff.

Informationsverhalten (abhängige Variable)

Abwägen Planen Handeln Bewerten

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Informations-bedarf

Informations-beschaffung

Informations-speicherung

Informations-verarbeitung

Informations-weitergabe

Grundlagen und Forschungsdesign Theoretische Grundlagen II

_ Anforderungen an Informationen (Inhalte, Aufberei-tung, Zugang)

_ Zufriedenheit mit Informationen

Informationsbedarf

Nach Silberer (1981): 27 ff.

_ Informationsquellen _ Informationsinhalte

Informationsbeschaffung

Informationsverhalten

Kognitive Prozesse

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_ Informationswünsche und Wichtigkeit (Fragen 12 und 13) _ Erfüllung des Informationswunsches durch verschiedene Plattformen (Frage 14) _ Zufriedenheit mit Informationsangeboten von Unternehmen (Frage 15) _ Gründe bei Unzufriedenheit (Frage 16)

_ Allgemeine Internet- und Web-2.0-Nutzung (Fragen 22 und 23) _ Nutzung von verschiedenen Informationsquellen – Online und Offline (Fragen 8a,b bis11) _ Nutzung von Informationsinhalten (Frage 7)

_ Anlageformen (Frage 1) _ Gründe gegen Investment (Frage 2) _ Anlagemotive (Frage 3) _ Anlagestrategie (Fragen 4 bis 6) _ Anlageerfahrung (Frage 17) _ Anteil am Vermögen (Frage 18)

_ Handelsfrequenz (Frage 19) _ Diversifikation (Frage 20) _ Tätigkeit, Alter, Geschlecht

(Fragen 21, 24, 25)

Grundlagen und Forschungsdesign Konzeptioneller Aufbau der Studie

I. Anlegereigenschaften

II. Informationsbeschaffung

III. Informationsbedarf

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_ Online-Befragung im November und Dezember 2011 (6 Wochen) auf der Website www.anlegerstudie.com

_ Fragebogen mit 26 Fragen, konstruiert auf Basis wissenschaftlicher Hypothesen unter Einbeziehung aktueller empirischer Forschungsergebnisse und theoretischer Betrachtungen zum Thema

_ Zielgruppe: Privatanleger in Deutschland mit monetärem Engagement in Aktien, Investmentfonds und/oder Unternehmensanleihen

_ Stichprobenziehung: aktive Ansprache der deutschen Privatanleger über die Kommunikationskanäle der Partner sowie über Multiplikatoren in der Finanzbranche

_ Teilnehmer: 530 ausgefüllte Online-Fragebögen

Grundlagen und Forschungsdesign Befragungsmethode und Stichprobenziehung

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Grundlagen und Forschungsdesign Auswertung

_ Statistische Analysen mit Methoden der empirischen Sozialforschung (deskriptive und analytische Statistik) unter Einbeziehung von SPSS

_ Statistisch nachweisbare Gruppenunterschiede wurden mit Varianzanalysen getestet, Zusammenhänge über Korrelationen. Hierfür wurde jeweils der Korrelationskoeffizient ermittelt, je nach Datenniveau entweder Pearsons oder Spearmans Rho. Je höher diese Werte, desto stärker ist der Zusammenhang – mit einem Maximalwert von 1 bei einer allgemeinen Irrtumswahrscheinlichkeit von α = 0,01 oder α = 0,05. Signifikante Sachverhalte und Signifikanzniveaus sind in den Legenden der einzelnen Grafiken gekennzeichnet.

_ Cluster wurden hypothesenbasiert mithilfe zweier kategorialer Variablen (relatives Investment, Involvement) und vier metrischer Variablen (Anlagemotive, Handelsfrequenz, Diversifikation, Anlageerfahrung) in einer Two-Step-Cluster-Analyse gebildet; Korrelationen und Ausreißer wurden ausgeschlossen. Ein Test auf Robustheit der Ergebnisse ist durch Randomisierung der Fälle, wiederholte Clusterung und Signifikanzprüfung der Unterschiede erfolgt.

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II. Beschreibung der Befragten

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Soziodemografie der befragten Privatanleger Vorwiegend männlich, älter, erfahren und breit investiert

Soziodemografie

Alter Ø 56 Jahre

Männlich 89,8 %

Weiblich 10,2 %

www.anlegerstudie.com; n = 467; F24: Wie alt sind Sie?; F25: Welches Geschlecht haben Sie?; F1: Welche der folgenden Anlageformen besitzen Sie oder planen Sie zu erwerben? (Aktien/Investmentfonds/Unternehmensanleihen/Sonstige/Ich interessiere mich nicht für private Vermögensanleihen), Mehrfachantworten möglich; F17: Seit wie vielen Jahren halten Sie Ihre Kapitalanlagen?; F20: Wenn Sie direkt Aktien und/oder Unternehmensanleihen halten, bei wie vielen Unternehmen sind Sie aktuell insgesamt investiert?

Anlegereigenschaften

Anlageerfahrung Ø 22 Jahre

Diversifikation des Portfolios Ø 19 Unternehmen

Wichtigstes Anlageziel Langfristiger Vermögensaufbau und -erhalt (88,9 %)

Anlageformen

Aktien 98,1 %

Investmentfonds 59,4 %

Unternehmensanleihen 46,2 %

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Altersverteilung der Befragten Über 69-Jährige bilden die größte Altersgruppe

www.anlegerstudie.com; n = 463; F24: Wie alt sind Sie? Alle Angaben in Prozent.

3,7 %

12,0 %

16,2 %

20,7 %

23,6 %

23,8 %

0% 5% 10% 15% 20% 25%

jünger als 30 Jahre

30 - 39 Jahre

40 - 49 Jahre

50 - 59 Jahre

60 - 69 Jahre

älter als 69 Jahre

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Tätigkeit der Befragten Im Sample sind vorwiegend Angestellte, Beamte und Pensionäre

www.anlegerstudie.com; n = 463; F21: Welcher Tätigkeit gehen Sie nach? Alle Angaben in Prozent.

Angestellter, Beamter

41%

Freiberufler 14%

Unternehmer 2%

Vorstands-mitglied

1%

In Ausbildung 2%

Ich lebe ausschließlich von Kapitaleinkünften, Vermietung etc.

3%

Nicht erwerbstätig 2%

Im Ruhestand 36%

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Anlageverhalten der Befragten Stark interessiert, aktiv und hoch investiert

96 % haben ein starkes Interesse am Börsengeschehen und der Entwicklung ihrer Anlagen

88 % schätzen ihr Informations-verhalten über Börsen- und Anlageentwicklungen als ausgeprägt ein

www.anlegerstudie.com; n = 463; F4: Wie beurteilen Sie Ihr Interesse für das Börsengeschehen und die Entwicklung Ihrer Anlagen? (Aktien/Investmentfonds/Unternehmens-anleihen) Bitte wählen Sie jeweils die Aussage, die am ehesten auf Sie zutrifft. Sie können diese entsprechend abstufen. (Die Aussagen werden als Extrempole einer 10er-Skala dargestellt: (Linker Pol) Ich interessiere mich sehr dafür. (Rechter Pol) Ich interessiere mich gar nicht dafür.); F5: Wie schätzen Sie Ihr Informationsverhalten über das Börsengeschehen und die Entwicklung Ihrer Anlagen ein? (wie F4; (Linker Pol) Ich informiere mich intensiv. (Rechter Pol) Ich informiere mich gar nicht.); F19: Wie oft kaufen bzw. verkaufen Sie im Durchschnitt Aktien, Investmentfonds und/oder Unternehmensanleihen? (täglich/etwa ein Mal pro Woche/etwas ein Mal im Monat/etwa ein Mal im Quartal/etwa ein Mal im Jahr/nie); F18: Wieviel Prozent Ihres Vermögens haben Sie in Anlagen investiert? Angaben in Prozent (gerundet, ganze Zahlen) bzw. Angabe des Durchschnittswertes.

34 % handeln mindestens ein Mal im Monat

Ø 50 % ihres Vermögens haben die Befragten in Aktien, Fonds oder Unternehmensanleihen investiert

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Anlagemotive der Befragten Langfristige Vermögensanlage steht im Vordergrund

www.anlegerstudie.com; n = 461; F3: Man kann aus unterschiedlichen Gründen investieren. Welche der folgenden Anlageziele treffen auf Sie zu? Bitte geben sie Ihre Zustimmung auf einer Skala von 1 (stimme voll und ganz zu) bis 5 (stimme gar nicht zu) und 6 (keine Angabe) an. In der Auswertung wurde die Antwort „keine Angabe“ nicht berücksichtigt. Alle Angaben in Prozent.

70.5

12.9

35.7

13.8

18.4

14.3

27.8

18.5

7.4

22.8

19.3

28.6

2,2

26.0

11.6

22.8

1,5

24.0

5.7

16.3

0% 20% 40% 60% 80% 100%

stimme voll und ganz zu stimme eher zu teils/teils stimme weniger zu stimme gar nicht zu

Erzielen kurzfristiger Gewinne

Regelmäßiges Einkommen aus Dividende und Veräußerung

Sparen für konkrete Ausgaben

Langfristiger Vermögensaufbau und -erhalt

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Risikoaffinität und Informationsverhalten Hohes Interesse auch bei risikoaversen Anlegern

Risikoaffinität

Hoch (17 % der Befragten)

Mittel (59 % der Befragten)

Gering (24 % der Befragten)

Invo

lvem

ent

Interesse für das Börsengeschehen und die Entwicklung der

Anlagen

1,33* 1,79* 2,27*

Informationsverhalten über das Börsen-

geschehen und die Entwicklung der Anlagen

1,75* 2,60* 2,97

www.anlegerstudie.com; n = 463; F4: Wie beurteilen Sie Ihr Interesse für das Börsengeschehen und die Entwicklung Ihrer Anlagen? (Aktien/Investmentfonds/Unternehmens-anleihen) Bitte wählen Sie jeweils die Aussage, die am ehesten auf Sie zutrifft. Sie können diese entsprechend abstufen. (Die Aussagen werden als Extrempole einer 10er-Skala dargestellt: (Linker Pol) Ich interessiere mich sehr dafür. (Rechter Pol) Ich interessiere mich gar nicht dafür.); F5: Wie schätzen Sie Ihr Informationsverhalten über das Börsengeschehen und die Entwicklung Ihrer Anlagen ein? (wie F4; (Linker Pol) Ich informiere mich intensiv. (Rechter Pol) Ich informiere mich gar nicht.); F6: Wie riskant würden Sie Ihr Anlageverhalten beschreiben? (wie F4; (Linker Pol) Ich handle aktiv und spekuliere mit hohem Risiko. (Rechter Pol) Ich handle zurückhaltend und gehe keine Risiken ein.); Gruppeneinteilung: 1-3 Hohe Risikoaffinität, 4-7 Mittlere Risikoaffinität, 7-10 Geringe Risikoaffinität. Angabe der Mittelwerte für Involvement, 1-3 steht für hohes Interesse und aktive Informationssuche. Varianzanalyse bestätigt signifikante Mittelwertunterschiede zwischen den Gruppen auf einem Niveau von α =0,05 (mit * markiert).

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Nutzung von Internet und Social Media Fast alle Befragten sind täglich online

www.anlegerstudie.com; n = 463; F22: Schätzen Sie bitte ein, wie häufig Sie privat und/oder beruflich das Internet nutzen; F23: Und wie häufig nutzen sie privat und/oder beruflich Social-Media-Anwendungen? Alle Angaben in Prozent.

.

90,5 %

6,5 % 1,7 % 1,1 % 0,2 %

14,8 % 13,2 %

4,1 %

20,8 %

47,1 %

täglich wöchentlich monatlich selten nie

Internet-Nutzung Social Media Nutzung

Page 19: Kommunikation im Kapitalmarkt: Anlegerstudie 2012

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Social-Media-Nutzung im repräsentativen Vergleich Jüngere Anleger im Sample nutzen Social Media stärker

www.anlegerstudie.com; n = 248; F23: Und wie häufig nutzen sie privat und/oder beruflich Social-Media-Anwendungen? Vergleich mit ARD/ZDF-Onlinestudie 2011 (Busemann/Gscheidle 2011, Repräsentativerhebung), n = 569; Nutzungshäufigkeit privater Communities/Netzwerke unter eigenem Profil. Alle Angaben in Prozent (gerundet, ganze Zahlen).

62

72

56

60

38

27

48

26

25

22

27

23

35

34

33

26

11

13

4

14

9

4

12

2

6

4

13

13

30

15

37

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

< 30 Jahre

30-39 Jahre

40-49 Jahre

50-59 Jahre

Anlegerstudie

ARD/ZDF-Onlinestudie

täglich wöchentlich monatlich selten

täglich wöchentlich monatlich selten

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Typologie der Anleger Herleitung im Sample

_ Basis: qualitative Studie „Anlegertypologie“ von Börse Online (2002)

_ Herleitung der Typen anhand der Merkmale „Involvement“ und „Investmentanteil am Vermögen“

_ Bildung des Index „Involvement“ aus zwei Variablen:

Interesse am Börsengeschehen und der Entwicklung der Anlagen

Einschätzung des Informationsverhaltens

= Index „Involvement“

www.anlegerstudie.com; n = 463; F4: Wie beurteilen Sie Ihr Interesse für das Börsengeschehen und die Entwicklung Ihrer Anlagen? (Aktien/Investmentfonds/Unternehmens-anleihen) Bitte wählen Sie jeweils die Aussage, die am ehesten auf Sie zutrifft. Sie können diese entsprechend abstufen. (Die Aussagen werden als Extrempole einer 10er-Skala dargestellt: (Linker Pol) Ich interessiere mich sehr dafür. (Rechter Pol) Ich interessiere mich gar nicht dafür.); F5: Wie schätzen Sie Ihr Informationsverhalten über das Börsengeschehen und die Entwicklung Ihrer Anlagen ein? (wie F4; (Linker Pol) Ich informiere mich intensiv. (Rechter Pol) Ich informiere mich gar nicht.); Für Indexbildung Addition der Einzelwerte F4 + F5 und Mittelwertbildung; Zusammenfassung der Werte 1 bis 2 zu 1 (sehr hoch), 3 bis 4 zu 2 (hoch), 5 bis 6 zu 3 (mittleres Niveau), 7 bis 8 zu 4 (weniger hoch) und 9 bis 10 zu 5 (gering).

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Sehr niedriges Involvement

Sehr hohes Involvement

Typologie der Anleger Verteilung im Sample

Geringer Investment- anteil am Vermögen

www.anlegerstudie.com; n = 417; Involvement in einer Variable zusammengefasst (VIV) aus F4 und F5; F4: Wie beurteilen Sie Ihr Interesse für das Börsengeschehen und die Entwicklung Ihrer Anlagen?; F5: Wie schätzen Sie Ihr Informationsverhalten über das Börsengeschehen und die Entwicklung Ihrer Anlagen ein? (Bitte wählen Sie jeweils die Aussage, die am ehesten auf Sie zutrifft. Sie können diese entsprechend abstufen); F 20: Wieviel Prozent Ihres Vermögens haben Sie in Anlagen investiert?; Ergebnis der Two-Step-Cluster-Analyse mit den Variablen relatives Investment (zu 3 Kategorien zusammengefasst) und Involvement (aus F4 und F5, zu 5 Kategorien zusammengefasst) als kategoriale Variablen; Anlagemotive (4 Antwortmöglichkeiten), Handelsfrequenz (6 Antwortmöglichkeiten), Diversifikation (offene Antwort) und Anlageerfahrung (offene Antwort) als metrische Variablen.

Hoher Investment- anteil am Vermögen

Typ 1: 29,1 %

Typ 2: 23,6 %

Typ 3: 25,5 %

Passiver Mitspieler

Aktiver Gestalter

Typ 4: 21,4 %

Entspannter Beobachter

Erfahrener Profi

Page 22: Kommunikation im Kapitalmarkt: Anlegerstudie 2012

22 / © 2012 Universität Leipzig

Geringster Investmentanteil (ø 20,5 %) sehr hohes Involvement

Anlagemotive:

geringste* Zustimmung für regelmäßiges Einkommen aus Dividenden oder Veräußerung; langfristiger Vermögensaufbau

Anlageerfahrung: ø 19 Jahre Diversifikation: ø 12 Unternehmen Alter: ø 53 Jahre

Anlegertypen im Detail I Passiver Mitspieler vs. Aktiver Gestalter

Passiver Mitspieler

Ich weiß Bescheid, aber voll

einzusteigen ist mir zu

heiß.

* Angaben „geringste“ / „höchste“ beziehen sich auf den Vergleich zwischen den Typen.

Höchster Investmentanteil (ø 81,5%)

sehr hohes Involvement Anlagemotive:

höchste* Zustimmung für regelmäßiges Einkommen aus Dividenden oder Veräußerung

Anlageerfahrung: ø 22 Jahre Diversifikation: ø 27 Unternehmen Alter: ø 54 Jahre

Aktiver Gestalter

Ich weiß genau, wie ich

mein Geld investiere und lebe ganz gut

davon.

Page 23: Kommunikation im Kapitalmarkt: Anlegerstudie 2012

23 / © 2012 Universität Leipzig

Anlegertypen im Detail II Entspannter Beobachter vs. Erfahrener Profi

Mittlerer Investmentanteil (ø 50,3 %) sehr hohes Involvement Anlagemotive:

geringste* Zustimmung für Sparen für konkrete Zwecke; langfristiger Vermögensaufbau und -erhalt

Anlageerfahrung: ø 26 Jahre Diversifikation: ø 23 Unternehmen Alter: ø 59 Jahre

Erfahrener Profi

Ich bin sehr erfahren, am

längsten investiert und

stark involviert.

* Angaben „geringste“ / „höchste“ beziehen sich auf den Vergleich zwischen den Typen.

Entspannter Beobachter

Mittlerer Investmentanteil (ø 60,3 %) mittleres Involvement Anlagemotive:

höchste* Zustimmung für langfristigen Vermögensaufbau und -erhalt, Sparen für konkrete Zwecke

Anlageerfahrung: ø 21 Jahre Diversifikation: ø 17 Unternehmen Alter: ø 56 Jahre

Ich kümmere mich nicht

um das tägliche Auf und Ab der

Kurse.

Page 24: Kommunikation im Kapitalmarkt: Anlegerstudie 2012

24 / © 2012 Universität Leipzig

Beschreibung der Samples Zusammenfassung

_ Die Befragten sind im Vergleich zu repräsentativen Studien älter, erfahrener, an mehr Unternehmen beteiligt und stärker an langfristigen Anlagen interessiert. Nahezu alle Teilnehmer sind direkt in Aktien investiert, die Hälfte zusätzlich in Fonds und/oder Unternehmensanleihen.

_ Die Befragten haben ein hohes Interesse am Börsengeschehen und ihren Anlagen und informieren sich aktiv. Unterschiede in der Risikoaffinität haben dabei kaum einen Einfluss auf das Involvement der Anleger; dieses ist im Sample im Durchschnitt hoch.

_ In ihrer Internetnutzung liegen die Befragten – trotz des hohen Altersdurchschnitts – deutlich über dem Bevölkerungsmittel. Die Onlineaffinität kann im Zusammenhang mit der Erhebungsmethode stehen. 90 Prozent der Befragten sind täglich online, davon nutzen die jüngeren Anleger (jünger 40 Jahre) überdurchschnittlich häufig soziale Medien.

_ Es lassen sich vier Anlegertypen im Sample ausmachen, die sich hinsichtlich ihres Anlageverhaltens unterscheiden: der Passive Mitspieler, der Aktive Gestalter, der Entspannte Beobachter und der Erfahrene Profi. Der Einfluss des Anlageverhaltens auf das Informationsverhalten wurde folgend untersucht.

Page 25: Kommunikation im Kapitalmarkt: Anlegerstudie 2012

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III. Informationsverhalten der Befragten

Page 26: Kommunikation im Kapitalmarkt: Anlegerstudie 2012

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Privatanleger nutzen vielfältige Informationsquellen Unternehmen und externe Quellen sind wichtig, On-/Offline ebenso

Absender: Unternehmen

Absender: Dritte

Art der Quelle: Online

Allgemeine Webseite des Unternehmens Investor-Relations-Bereich auf der Webseite des Unternehmens Online-Geschäfts- oder Quartalsberichte Newsletter-Abonnement E-Mail-Kontakt Präsentationen des Unternehmens auf der Webseite oder auf externen Plattformen (z. B. SlideShare) Audio- und Videobeiträge auf der Webseite oder in Videoportalen (z. B. YouTube) Live-Angebote (z. B. Conference Calls, Live-Chat, Online-Hauptversammlungen) Fragen- und Antworten-Bereich auf der Webseite Blog des Unternehmens/der Investor-Relations-Abteilung Unternehmensprofil in Online-Netzwerken für private Kontakte (z. B. Facebook) Unternehmensprofil in Online-Netzwerken für berufliche Kontakte (z. B. XING) Microblogging-Seiten des Unternehmens (z. B. Twitter)

Online-Wirtschaftszeitungen und -zeitschriften Wirtschaftssendungen im Internet Kostenfreie Online-Informationsportale (z. B. onvista.de, finanztreff.de) Kostenpflichtige professionelle Informationsportale (z. B. Bloomberg, Thomson Reuters) Finanz-Communities (z. B. sharewise.com, seekingalpha.com) Anlegerforen im Internet (z. B. onvista.de, ariva.de) Wirtschafts- und Finanzblogs (z. B. dasboersenblog.de) Online-Wissensportale (z. B. Wikipedia, Wikinvest)

Art der Quelle: Offline

Geschäftsbericht/Zwischenbericht (Printausgabe) Aktionärszeitungen/-briefe Teilnahme an einer Hauptversammlung Besuch von Unternehmens-Ständen bei Finanzmessen (z. B. auf der IAM in Köln) Gedruckte Anzeigen oder Werbung der Unternehmen Telefonischer Kontakt mit der Investorenbetreuung der Unternehmen Teilnahme am Tag der offenen Tür der Unternehmen

Zeitungen und Zeitschriften (Tagespresse, Wirtschaftsmagazine, Finanz- und Börsentitel - Print) Wirtschaftssendungen im Fernsehen Gespräche mit Familie, Freunden, Kollegen Informationsmaterial Ihrer Bank/Ihres Finanzdienstleisters Persönliche Gespräche mit Ihrem Bank-/Anlageberater Persönliche Gespräche mit anderen Experten (z. B. Analysten, Börsenhändler) Anleger-Veranstaltungen (z. B. Anlegerforen, Vorträge) Informationsmaterial von Anlegerschutzvereinigungen (z. B. DSW, SdK)

Page 27: Kommunikation im Kapitalmarkt: Anlegerstudie 2012

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Nutzung von Online-Quellen für Anlageinformationen Das Internet als wichtige Informationsquelle für Anlagen

www.anlegerstudie.com; n = 463; F8: Nutzen Sie das Internet, um sich über die Unternehmen zu informieren, von denen Sie Anlagen halten oder kaufen wollen? Alle Angaben in Prozent.

96,1 %

3,9 %

Nutzen Sie das Internet, um sich über die Unternehmen zu informieren, von denen Sie Anlagen halten oder kaufen wollen?

ja

nein

Page 28: Kommunikation im Kapitalmarkt: Anlegerstudie 2012

28 / © 2012 Universität Leipzig

Nutzung der Online-Angebote von Unternehmen IR-Bereich auf der Webseite und Online-Berichte am wichtigsten

www.anlegerstudie.com; n = 445; F8b: Wie häufig nutzen sie die folgenden Online-Quellen direkt vom Unternehmen? Bitte geben Sie die Häufigkeit der genutzten Informationsquellen auf einer Skala von 1 (sehr oft) bis 5 (nie) an. alle Angaben in Prozent.

1.1

1.6

1.8

1.8

1.8

3.4

3.6

6.1

8.1

11.9

16.4

19.1

25.4

3.8

4

12.8

11,0

4.9

11.7

10.3

17.1

24,0

24.7

31.2

31.9

31.5

8.5

11.5

21.8

20.4

10.3

21.3

21.8

16.2

28.8

22.9

29,0

27,0

22.5

17.8

20,0

33.3

26.7

20.9

31.7

34.2

27.6

22.5

20.9

17.1

14.2

13,0

68.8

62.9

30.3

40,0

62,0

31.9

30.1

33,0

16.6

19.6

6.3

7.9

7.6

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Microblogging-Seiten des Unternehmens

Unternehmensprofil in Online-Netzwerken für berufliche Kontakte

Fragen- und Antworten-Bereich auf der Webseite

Blog des Unternehmens/der Investor-Relations-Abteilung

Unternehmensprofil in Online-Netzwerken für private Kontakte

Audio- und Videobeiträge

E-Mail-Kontakt

Live-Angebote

Präsentationen des Unternehmens

Newsletter-Abonnement

Allgemeine Webseite des Unternehmens

Online-Geschäfts- oder Quartalsberichte

Investor-Relations-Bereich auf der Webseite des Unternehmens

sehr oft oft manchmal selten nie

Page 29: Kommunikation im Kapitalmarkt: Anlegerstudie 2012

29 / © 2012 Universität Leipzig

Nutzung der Online-Angebote von Unternehmen (Micro-)Blog überdurchschnittlich häufig von Jüngeren genutzt

www.anlegerstudie.com; n = 440; F8b: Wie häufig nutzen sie die folgenden Online-Quellen direkt vom Unternehmen? Bitte geben Sie die Häufigkeit der genutzten Informationsquellen auf einer Skala von 1 (sehr oft) bis 5 (nie) an. Häufige Nutzung der Online-Quellen von Unternehmen: Skalenpunkte 1 – 2. Signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen (Chi-Quadrat-Test, p ≤ 0,05).

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%

Allgemeine Webseite des Unternehmens

Investor-Relations-Bereich auf der Webseite des Unternehmens

Online-Geschäfts- oder Quartalsberichte

Newsletter-Abonnement

E-Mail-Kontakt

Präsentationen des Unternehmens

Audio- und Videobeiträge

Live-Angebote

Fragen- und Antworten-Bereich auf der Webseite

Blog des Unternehmens/der Investor-Relations-Abteilung

Unternehmensprofil in Online-Netzwerken für private Kontakte

Unternehmensprofil in Online-Netzwerken für berufliche Kontakte

Microblogging-Seiten des Unternehmens

Jünger als 40 Jahre

40 - 49 Jahre

50 - 59 Jahre

60 - 69 Jahre

Älter als 69 Jahre

Page 30: Kommunikation im Kapitalmarkt: Anlegerstudie 2012

30 / © 2012 Universität Leipzig

Nutzung der Online-Angebote von Dritten Informationsportale und Online-Ausgaben von Printmedien im Fokus

www.anlegerstudie.com; n = 445; F9: Wie häufig nutzen Sie die folgenden Angebote, die nicht von den Unternehmen stammen, in die Sie investiert sind oder investieren wollen? Bitte geben Sie die Häufigkeit der genutzten Informationsquellen auf einer Skala von 1 (sehr oft) bis 5 (nie) an; Angaben in Prozent.

1.8

2,0

2,0

3.1

4.3

4.5

8.8

13.7

16.2

37.3

43.1

3.8

3.1

2.9

7.9

5.4

4.9

20.4

19.6

25.8

30.8

25.2

5.6

6.7

5.6

17.1

14.4

5.4

25.4

17.8

24.9

17.3

15.3

15.7

15.5

12.1

21.3

18.4

13.5

20.9

18.7

18,0

7.9

7.4

73,0

72.6

77.3

50.6

57.5

71.1

24.5

30.3

15.1

6.7

9,0

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Online-Netzwerke für berufliche Kontakte

Online-Netzwerke für private Kontakte

Microblogging-Seiten

Wirtschafts- und Finanzblogs

Finanz-Communities

Kostenpflichtige professionelle Informationsportale

Online-Wissensportale

Anlegerforen im Internet

Wirtschaftssendungen im Internet

Online-Wirtschaftszeitungen und -zeitschriften

Kostenfreie Online-Informationsportale

sehr oft oft manchmal selten nie

Page 31: Kommunikation im Kapitalmarkt: Anlegerstudie 2012

31 / © 2012 Universität Leipzig

Nutzung der Online-Angebote von Dritten Anleger unter 40 Jahren nutzen verstärkt Social Media

www.anlegerstudie.com; n = 440; F9: Wie häufig nutzen Sie die folgenden Angebote, die nicht von den Unternehmen stammen, in die Sie investiert sind oder investieren wollen? Bitte geben Sie die Häufigkeit der genutzten Informationsquellen auf einer Skala von 1 (sehr oft) bis 5 (nie) an. Häufige Nutzung der Online-Quellen von Dritten: Skalenpunkte 1 – 2. Signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen (Chi-Quadrat-Test, p ≤ 0,05).

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%

Online-Wirtschaftszeitungen und -zeitschriften

Wirtschaftssendungen im Internet

Kostenfreie Online-Informationsportale

Kostenpflichtige professionelle Informationsportale

Finanz-Communities

Anlegerforen im Internet

Wirtschafts- und Finanzblogs

Online-Wissensportale

Online-Netzwerke für private Kontakte

Online-Netzwerke für berufliche Kontakte

Microblogging-Seiten

Jünger als 40 Jahre

40 - 49 Jahre

50 - 59 Jahre

60 - 69 Jahre

Älter als 69 Jahre

Page 32: Kommunikation im Kapitalmarkt: Anlegerstudie 2012

32 / © 2012 Universität Leipzig

4.9

4.9

5.2

5.6

5.6

6.7

9.7

11.0

12.8

14.6

15.1

23.1

29.2

32.1

33.3

8.5

5.6

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11.5

5.6

10.3

14.4

17.1

20.4

21.8

21.3

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25.4

28.8

17.8

86.5

89.4

88.1

82.9

88.8

82.9

75.9

71.9

66.7

63.6

63.6

60.7

45.4

39.1

49.0

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Microblogging-Seiten des Unternehmens

Microblogging-Seiten von Dritten

Online-Netzwerke für private Kontakte

Unternehmensprofil in Online-Netzwerken (beruflich)

Online-Netzwerke für berufliche Kontakte

Unternehmensprofil in Online-Netzwerken (privat)

Finanz-Communities

Wirtschafts- und Finanzblogs

Blog des Unternehmens/der Investor-Relations-Abteilung

Fragen- und Antworten-Bereich auf der Webseite

Audio- und Videobeiträge

Live-Angebote

Online-Wissensportale

Präsentationen des Unternehmens auf Slidehare oder Webseite

Anlegerforen im Internet

sehr oft/oft gelegentlich selten/nie

Online-Quellen von Unternehmen und Dritten im Vergleich Anlegerforen, SlideShare, Wikis und Blogs vor Facebook und Twitter

www.anlegerstudie.com; n=445; F8b: Wie häufig nutzen sie die folgenden Online-Quellen direkt vom Unternehmen? Bitte geben Sie die Häufigkeit der genutzten Informations-quellen auf einer Skala von 1 (sehr oft) bis 5 (nie) an. F9: Wie häufig nutzen Sie die folgenden Angebote, die nicht von den Unternehmen stammen, in die Sie investiert sind oder investieren wollen? Bitte geben Sie die Häufigkeit der genutzten Informationsquellen auf einer Skala von 1 (sehr oft) bis 5 (nie) an. Antwortzusammenfassung von 1 und 2 zu sehr oft/oft und 4 und 5 zu selten/nie. Alle Angaben in Prozent.

Präsentation des Unternehmens auf SlideShare oder Webseite

Page 33: Kommunikation im Kapitalmarkt: Anlegerstudie 2012

33 / © 2012 Universität Leipzig

Online-Quellen vom Unternehmen

IR-Webseite Präsenta-

tionen

Audio-/ Video-

beiträge

Live-angebot Blog Facebook

Berufliche Netzwerke

(Xing) Microblog

On

lin

e-Q

uell

en

vo

m U

nte

rneh

men

IR-Webseite des Unternehmens 1 0,520 0,428 0,320 0,360 0,215 0,199 0,224

Präsentationen (Website, extern) 0,520 1 0,613 0,446 0,450 0,273 0,274 0,242

Audio- und Videobeiträge 0,428 0,613 1 0,520 0,556 0,410 0,463 0,411

Liveangebote (Calls, Chats, Online.HV) 0,320 0,446 0,520 1 0,529 0,368 0,383 0,351

Blog des Unternehmens/der IR 0,360 0,450 0,556 0,529 1 0,513 0,488 0,563

Unternehmensprofil in Online-Netzwerk für private Kontakte

(z.B. Facebook)

0,215 0,273 0,410 0,368 0,513 1 0,728 0,625

Microblog 0,224 0,242 0,411 0,351 0,563 0,625 0,625 1

www.anlegerstudie.com; n = 463; F8b: Wie häufig nutzen sie die folgenden Online-Quellen direkt vom Unternehmen? Bitte geben Sie die Häufigkeit der genutzten Informationsquellen auf einer Skala von 1 (sehr oft) bis 5 (nie) an. Alle Korrelationen sind auf einem Signifikanzniveau von α = 0.01 (hoch signifikant), mittlere bis starke Zusammenhänge sind schwarz unterlegt.

_ Audio- und Videobeiträge werden im Zusammenhang mit Präsentationen gesucht, häufig auf dem Blog oder Microblog des Unternehmens/der IR; Social-Media-Nutzer sind auf mehreren Kanälen aktiv (Microblog, Facebook, Xing, Blog, YouTube) um sich über das Unternehmen zu informieren

Zusammenhang in der Nutzung von Online-Quellen Online-affine Anleger erwarten Vernetzung und Multimedialität

Page 34: Kommunikation im Kapitalmarkt: Anlegerstudie 2012

34 / © 2012 Universität Leipzig

Nutzung der Offline-Angebote von Unternehmen Print-Geschäftsbericht erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit

www.anlegerstudie.com; n = 463; F10: Wie häufig nutzen Sie die folgenden, vom Unternehmen bereitgestellten Offline-Quellen? Bitte geben Sie die Häufigkeit der genutzten Informationsquellen auf einer Skala von 1 (sehr oft) bis 5 (nie) an; Angaben in Prozent.

3,0

3,0

3.5

5,0

13.6

18.8

24.4

5.8

11

11.7

17.7

23.3

30,0

32.4

11.2

15.3

22.2

16.8

22.7

22.5

22.2

25.5

24.6

30,0

21.4

16.2

11.9

10.2

54.4

46,0

32.6

39.1

24.2

16.8

10.8

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Telefonischer Kontakt mit der Investorenbetreuung der Unternehmen

Teilnahme am Tag der offenen Tür der Unternehmen

Gedruckte Anzeigen oder Werbung der Unternehmen

Besuch von Unternehmens-Ständen bei Finanzmessen

Teilnahme an einer Hauptversammlung

Aktionärszeitungen/-briefe

Geschäftsbericht/Zwischenbericht (Printausgabe)

sehr oft oft manchmal selten nie

Page 35: Kommunikation im Kapitalmarkt: Anlegerstudie 2012

35 / © 2012 Universität Leipzig

Nutzung der Offline-Angebote von Unternehmen Aktionärszeitung vor allem bei älteren Anlegern nachgefragt

www.anlegerstudie.com; n = 458; F10: Wie häufig nutzen Sie die folgenden, vom Unternehmen bereitgestellten Offline-Quellen? Bitte geben Sie die Häufigkeit der genutzten Informationsquellen auf einer Skala von 1 (sehr oft) bis 5 (nie) an. Häufige Nutzung der Offline-Quellen von Unternehmen: Skalenpunkte 1 – 2. Signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen (Chi-Quadrat-Test, p ≤ 0,05).

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70%

Geschäftsbericht/Zwischenbericht (Printausgabe)

Aktionärszeitungen/-briefe

Teilnahme an einer Hauptversammlung

Besuch von Unternehmens-Ständen bei Finanzmessen

Gedruckte Anzeigen oder Werbung der Unternehme

Telefonischer Kontakt mit der Investorenbetreuung der Unternehmen

Teilnahme am Tag der offenen Tür der Unternehmen

Jünger als 40 Jahre

40 - 49 Jahre

50 - 59 Jahre

60 - 69 Jahre

Älter als 69 Jahre

Page 36: Kommunikation im Kapitalmarkt: Anlegerstudie 2012

36 / © 2012 Universität Leipzig

Nutzung der Offline-Angebote von Dritten Printmedien am stärksten genutzt, wenig Vertrauen in Anlageberater

www.anlegerstudie.com; n = 463; F11: Und wie häufig nutzen Sie die folgenden, nicht von Unternehmen stammenden Quellen, um Informationen für Ihre Anlageentscheidungen zu bekommen? Bitte geben Sie die Häufigkeit der genutzten Informationsquellen auf einer Skala von 1 (sehr oft) bis 5 (nie) an.

3.9

4.8

6.5

8.2

14.9

19,0

29.8

64.8

13,0

10.6

15.1

23.1

26.3

25.9

39.3

24,0

15.8

17.9

24.6

32.6

20.1

18.6

19.4

8,0

22.2

22.5

23.5

25.1

18.4

14.3

7.6

2.8

45.1

44.3

30.2

11,0

20.3

22.2

3.9

0.4

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Persönliche Gespräche mit anderen Experten

Persönliche Gespräche mit Ihrem Bank-/Anlageberater

Informationsmaterial Ihrer Bank/Ihres Finanzdienstleisters

Gespräche mit Familie, Freunden, Kollegen

Anleger-Veranstaltungen

Informationsmaterial von Anlegerschutzvereinigungen

Wirtschaftssendungen im Fernsehen

Zeitungen und Zeitschriften

sehr oft oft manchmal selten nie

Page 37: Kommunikation im Kapitalmarkt: Anlegerstudie 2012

37 / © 2012 Universität Leipzig

Nutzung der Offline-Angebote von Dritten Anlegerschutzvereinigungen mit relativ alten Mitgliedern

www.anlegerstudie.com; n = 458; F11: Und wie häufig nutzen Sie die folgenden, nicht von Unternehmen stammenden Quellen, um Informationen für Ihre Anlageentscheidungen zu bekommen? Bitte geben Sie die Häufigkeit der genutzten Informationsquellen auf einer Skala von 1 (sehr oft) bis 5 (nie) an. Häufige Nutzung der Offline-Quellen von Dritten: Skalenpunkte 1 – 2. Signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen (Chi-Quadrat-Test, p ≤ 0,05).

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Zeitungen und Zeitschriften

Wirtschaftssendungen im Fernsehen

Gespräche mit Familie, Freunden, Kollegen

Informationsmaterial Ihrer Bank/Ihres Finanzdienstleisters

Persönliche Gespräche mit Ihrem Bank-/Anlageberater

Persönliche Gespräche mit anderen Experten

Anleger-Veranstaltungen

Informationsmaterial von Anlegerschutzvereinigungen

Jünger als 40 Jahre

40 - 49 Jahre

50 - 59 Jahre

60 - 69 Jahre

Älter als 69 Jahre

Page 38: Kommunikation im Kapitalmarkt: Anlegerstudie 2012

38 / © 2012 Universität Leipzig

Offline-Quellen

Geschäftsbericht/ -zwischenbericht

Aktionärs-zeitung/ -briefe

Hauptver-sammlung

Finanz-messen

Tag der offenen

Tür

Anlegerver- anstaltungen

Telefonische Investoren-betreuung

Off

lin

e-Q

uellen

Geschäftsbericht/ -zwischenbericht 1 0,582 0,367 0,270 0,260 0,165 0,259

Aktionärszeitungen/ -briefe 0,582 1 0,404 0,304 0,251 0,297 0,199

Hauptversammlung 0,367 0,404 1 0,483 0,458 0,442 0,314

Finanzmessen 0,483 0,304 0,483 1 0,498 0,532 0,364

Tag der offenen Tür 0,260 0,251 0,458 0,498 1 0,409 0,454

Anlegerveranstaltungen 0,165 0,297 0,442 0,532 0,409 1 0,181

Gespräche mit Experten (Analysten,

Börsenhändler) 0,142 0,183 0,239 0,335 0,394 0,385 0,391

www.anlegerstudie.com; n = 463; F10: Wie häufig nutzen Sie die folgenden, vom Unternehmen bereitgestellten Offline-Quellen?; F11: Und wie häufig nutzen Sie die folgenden, nicht von Unternehmen stammenden Quellen, um Informationen für Ihre Anlageentscheidungen zu bekommen? Alle Korrelationen sind auf einem Signifikanzniveau von α = 0.01 (hoch signifikant), mittlere bis starke Zusammenhänge sind schwarz unterlegt.

_ Hochsignifikante Zusammenhänge zwischen Live-Veranstaltungen (HV, Messe etc.): unterschiedliche Live-Events sprechen dieselben Anleger an / Print-Publikationen sprechen eine andere Gruppe an, die weniger zu Events geht

_ Unabhängige Experten werden vor allem beim Tag der offenen Tür und der telefonischen Investorenbetreuung erwartet, obwohl diese Anlässe vom Unternehmen verantwortet werden

Zusammenhang in der Nutzung von Offline-Quellen Hauptversammlung, Messen und sonstige Treffen sprechen denselben Anlegertypus an

Page 39: Kommunikation im Kapitalmarkt: Anlegerstudie 2012

39 / © 2012 Universität Leipzig

Absender: Unternehmen

Absender: Dritte

Art der Quelle: Online IR-Bereich auf Webseite (56,9 %)

Kostenfreie Online-Informationsportale

(68,3 %)

Art der Quelle: Offline Geschäftsbericht/ Zwischenbericht

(58,6 %)

Zeitungen/ Zeitschriften

(88,8 %)

Vergleich der am häufigsten genutzten Quellen IR-Publikationen weniger gefragt als Informationen Dritter

Page 40: Kommunikation im Kapitalmarkt: Anlegerstudie 2012

40 / © 2012 Universität Leipzig

Zusammenhang zwischen Informationsquellen On- und Offline-Quellen werden nicht komplementär genutzt

Informationsquellen

E-Mail-Kontakt Telefon IR-Blog Micro-

blog externer

Blog Finanz-

community Online-GB Geschäftsbericht

Info

rmati

on

squ

ell

en

E-Mail-Kontakt 1 0,472 0,443 0,275 0,263 0,227 0,359 0,281

Telefonischer Kontakt 0,472 1 0,404 0,357 0,304 0,283 0,247 0,259

Blog des Unternehmens 0,443 0,404 1 0,563 0,481 0,349 0,314 0,131

Microblog des Unternehmens 0,275 0,357 0,563 1 0,480 0,370 0,149 0,015*

Wirtschafts- und Finanzblogs (extern) 0,263 0,304 0,481 0,480 1 0,518 0,190 0,090*

Finanz-Community 0,227 0,283 0,349 0,370 0,518 1 0,140 0,036*

Online-GB 0,359 0,247 0,314 0,149 0,190 0,140 1 0,326

www.anlegerstudie.com; n=445; F8b: Wie häufig nutzen sie die folgenden Online-Quellen direkt vom Unternehmen? Bitte geben Sie die Häufigkeit der genutzten Informations-quellen auf einer Skala von 1 (sehr oft) bis 5 (nie) an. F9: Wie häufig nutzen Sie die folgenden Angebote, die nicht von den Unternehmen stammen, in die Sie investiert sind oder investieren wollen? Bitte geben Sie die Häufigkeit der genutzten Informationsquellen auf einer Skala von 1 (sehr oft) bis 5 (nie) an. Alle Korrelationen sind auf einem Signifikanzniveau von α = 0.01 (hoch signifikant), mittlere bis starke Zusammenhänge sind schwarz unterlegt; * = keine signifikanten Korrelationen/keine Zusammenhänge.

_ Online- und Print-Geschäftsbericht nur schwache Korrelation / unterschiedliche Nutzer _ IR-Blog kann E-Mail- und telefonischen Kontakt mit Unternehmen ersetzen/ergänzen _ Hochsignifikanter Zusammenhang bei Nutzung zwischen Finanz-Communities und Microblog sowie

zwischen externem Finanz- und IR-/Unternehmens-Blog; keine Zusammenhänge Print und Social Media weisen darauf hin, dass sich Social-Media-affine Anleger nicht darüber informieren

Page 41: Kommunikation im Kapitalmarkt: Anlegerstudie 2012

41 / © 2012 Universität Leipzig

29,5 %

32,4 %

36,4 %

48,0 %

55,6 %

56,2 %

71,4 %

77,9 %

79,7 %

81,1 %

81,3 %

86,9 %

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Corporate Governance

Analysteneinschätzungen

Nachhaltigkeit

Unternehmenskultur und Mitarbeiterbeziehungen

Kunden- und Industriebeziehungen

Adhoc- und Unternehmens-Nachrichten

Unternehmensstrategie

Qualität des Managements/der Unternehmensführung

Produkte des Unternehmens

Allgemeine Informationen zum Unternehmen

Kennzahlen des Unternehmens (z. B. Umsatz, Gewinn, Investitionen)

Aktie/Kursentwicklung

Von Privatanlagern erwünschte Informationsinhalte Kennzahlen wichtig, aber auch Produkte, Strategie, Management

www.anlegerstudie.com; n = 525; F4: Welche Informationen sind für Sie wichtig, wenn es um Ihre bestehenden Vermögensanlagen bzw. Ihre Kauf- und Verkaufs-entscheidungen geht? Bitte bewerten Sie die Relevanz der aufgeführten Informationen auf einer Skala von 1 (sehr wichtig) bis 5 (gar nicht wichtig). Antwort „sehr wichtig“ und „wichtig“ wurden zusammengefasst. Alle Angaben in Prozent.

% % % % % % % % % % %

Page 42: Kommunikation im Kapitalmarkt: Anlegerstudie 2012

42 / © 2012 Universität Leipzig

Gemeinsam nachgefragte Themen Korrelationsanalyse identifiziert inhaltliche Cluster bei Privatanlegern

www.anlegerstudie.com; n = 443; Welche Informationen sind für Sie wichtig, wenn es um Ihre bestehenden Vermögensanlagen bzw. Ihre Kauf- und Verkaufsentscheidungen geht? Bitte bewerten Sie die Relevanz der aufgeführten Informationen auf einer Skala von 1 (sehr wichtig) bis 5 (gar nicht wichtig). Alle Korrelationen sind auf einem Signifikanzniveau von α = 0.01 (hoch signifikant), mittlere bis starke Zusammenhänge sind schwarz unterlegt.

Kennzahlen des Unternehmens Nachhaltigkeit Qualität des

Management

Kunden- und Industrie-

beziehungen

Allgemeine Informationen des

Unternehmens 0,529 0,166 0,294 0,307

Corporate Governance 0,183 0,598 0,322 0,401

Unternehmens-strategie 0,348 0,277 0,449 0,434

Unternehmenskultur und Mitarbeiter-

beziehungen 0,179 0,578 0,525 0,650

_ Hoch signifikante Zusammenhänge zwischen Nachhaltigkeit und Corporate Governance, Nachhaltigkeit und Unternehmenskultur, Unternehmenskultur und Qualität des Managements, Unternehmenskultur und Beziehungen zu anderen Stakeholdern (Kunden, Zulieferer etc.),

_ Zusammenhängende Inhalte sollten auch kommunikativ im Kontext behandelt werden

Page 43: Kommunikation im Kapitalmarkt: Anlegerstudie 2012

43 / © 2012 Universität Leipzig

Anforderungen an Informationsquellen und -aufbereitung Vertrauenswürdig, kostenlos und professionell

www.anlegerstudie.com;n=463; F12: Bitte geben Sie an, ob Sie den folgenden Aussagen auf einer Skala von 1 (stimme voll und ganz zu) bis 5 (stimme überhaupt nicht zu) zustimmen; Antwortkategorien 1 und 2 zusammengefasst. Alle Angaben in Prozent.

27,0 %

39,7 %

42,8 %

58,1 %

64,4 %

65,7 %

75,6 %

78,8 %

80,8 %

82,9 %

83,4 %

0 20 40 60 80 100

Multimedial aufbereitete Inhalte (Audio/Video)

Unternehmen persönlich kennen lernen

Austausch mit anderen Privat- und auch professionellen Anlegern

Informationen ohne spezielles technisches Wissen verfügbar

Informationen jederzeit und überall verfügbar

Mit einer Informationsquelle zu mehreren Unternehmen gleichzeitig informieren

Ausführliche Hintergrundinformationen

Regelmäßig alle wichtigen Neuigkeiten kurz und präzise

Gleiche Informationen wie institutionelle Investoren und Analysten

Kostenlos verfügbar

Vertrauenswürdigkeit der Information sicher einschätzbar

% % % % % %

Page 44: Kommunikation im Kapitalmarkt: Anlegerstudie 2012

44 / © 2012 Universität Leipzig

Erfüllung der Anforderungen durch Online-Tools IR-Webseite erfüllt die Präferenzen von Privatanlegern am Besten

www.anlegerstudie.com F14: Inwiefern erfüllen die nachfolgend genannten Internet-Plattformen die von Ihnen als besonders wichtig genannte Anforderung? Bitte geben Sie Ihre Einschätzung auf einer Skala von 1 (stimme voll und ganz zu) bis 5 (stimme gar nicht zu) an. Alle Angaben in Prozent. Auswertung der Top 2 Antworten. Signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen (Chi-Quadrat-Test, p ≤ 0,05).

Kostenlos verfügbar Vertrauenswürdig Professionell

(Information wie Investoren, Analysten)

Kostenfreie Online-Informationsportale 71,4 % 38,3 % 41,6 %

Investor-Relations-Webseite von Unternehmen 70,8 % 50,0 % 61,5 %

Online-Wissensportale 58,3 % 25,6 % 25,6 %

Anlegerforen im Internet 44,0 % 23,8 % 24,7 %

Audio- und Videobeiträge (auf der Webseite) 43,5 % 31,6 % 24,6 %

Live-Angebote von Unternehmen 36,7 % 35,8 % 35,9 %

Wirtschafts- und Finanz-Blogs 35,4 % 16,0 % 16,5 %

Audio- und Videobeiträge 30,6 % 7,4 % 7,9 %

Blog des Unternehmens/der Investor-Relations-Abteilung 18,4 % 19,5 % 16,5 %

Portale für Unternehmenspräsentationen 14,0 % 11,0 % 20,5 %

Finanz-Communities 12,2 % 7,6 % 16,9 %

Online-Netzwerke für private Kontakte 12,0 % 3,7 % 1,3 %

Microblogging-Seiten 8,0 % 3,7 % 1,3 %

Kostenpflichtige professionelle Informationsportale 6,1 % 21,3 % 22,8 %

Online-Netzwerke für berufliche Kontakte 4,1 % 1,2 % 2,6 %

Mind. 50 % Weniger 15 %

Page 45: Kommunikation im Kapitalmarkt: Anlegerstudie 2012

45 / © 2012 Universität Leipzig

www.anlegerstudie.com;n=463; F12: Bitte geben Sie an, ob Sie den folgenden Aussagen auf einer Skala von 1 (stimme voll und ganz zu) bis 5 (stimme überhaupt nicht zu) zustimmen . Alle Korrelationen sind auf einem Signifikanzniveau von α = 0.01 (hoch signifikant), mittlere bis starke Zusammenhänge sind schwarz unterlegt.

Wer sich für die Nachhaltigkeit des Unternehmens interessiert, achtet auch auf Corporate-Governance und Unternehmenskultur

Mir ist wichtig, dass

... ich regelmäßig alle wichtigen

Neuigkeiten kurz und präzise erhalte.

... Informationen für mich jederzeit

und überall verfügbar sind.

... ich ausführliche Hintergrund-informationen

erhalte.

Mir ist

wic

htig,

das

s

... ich den Absender und die Vertrauenswürdigkeit der

Information sicher einschätzen kann.

0,427 0,239 0,342

... ich regelmäßig alle wichtigen Neuigkeiten kurz

und präzise erhalte. 1 0,437 0,422

... Informationen für mich jederzeit und überall

verfügbar sind. 0,437 1 0,426

Informationsanforderungen stehen kaum im Zusammenhang

Page 46: Kommunikation im Kapitalmarkt: Anlegerstudie 2012

46 / © 2012 Universität Leipzig

Informationsinhalte und Quellen im Überblick Unterschiedliche Inhalte werden auf verschiedenen Kanälen gesucht

www.anlegerstudie.com; n = 463; F7: Informationsinhalt und F8 bis F11: Nutzung von verschiedenen Informationsquellen – Online und Offline. Schwarz unterlegte Korrelationen sind auf einem Signifikanzniveau von α = 0.01 hoch signifikant, * = Korrelationen sind auf einem Signifikanzniveau von α = 0.05 signifikant. Schwache Zusammenhänge bei allen Korrelationen.

Kenn- zahlen

Adhoc- News

Ana-lysten- schätz-

ung

Unter- nehmens- strategie

Corporate Governance

Nach- haltig-

keit

Qualität des

Manage-ments

Pro-duk- te

Unter-nehmens-

kultur

Kunden-/ Industrie-

Beziehungen

IR-Webseite 0,233 0,284 - 0,206 - - 0,240 - 0,134 0,136

IR-Newsletter 0,135 0,261 - 0,134 0,173 0,177 0,143 0,119* 0,203 0,268

Präsentationen 0,171 0,233 0,097* 0,233 - - 0,222 0,099* 0,103* 0,168

Audio-/Videobeiträge 0,111* 0,254 0,099* 0,153 0,116* 0,141 0,181 0,124 0,165 0,151

Aktionärszeitung/ -brief 0,115* 0,172 - 0,095* 0,172 0,194 0,193 - 0,242 0,183

IR-Blog - 0,202 0,101* - 0,131 0,167 0,140 - 0,189 0,188

IR-Microblog - - 0,136 - - - - - - -

Wikis - - - 0,127 - 0,110* 0,126 - 0,106* 0,100*

Finanz-Communities 0,109* 0,207 0,211 0,109* - - - - - -

Schutzvereinigungen - - 0,092* - 0,138 0,125 - - 0,159 0,132

Bank-/Anlageberater - - 0,216 - - - -0,093* - - 0,098*

_ Schwache Korrelationen geben dennoch Hinweise auf Zusammenhang Inhalt und Quelle _ In Finanz-Communities suchen Anleger nach Adhoc-Nachrichten und Analysteneinschätzungen,

aber nicht nach Kursentwicklung, Corporate Governance oder Management _ Diese Themen werden verstärkt auf der IR-Webseite erwartet und abgefragt _ Anlageberater wird kaum Kompetenz bei Themen eingeräumt, Schutzvereinigungen werden hier

stärker thematisch genutzt

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Social-Media-Angebote aus Sicht von Privatanlegern Anleger nutzen Plattformen mit unterschiedlichen Erwartungen

Anlegerforen im Internet (n = 148) Inhalte + 4,8 %:* Analysteneinschätzungen - 6,7 %: Produkte des Unternehmens - 5,9 %: Unternehmensstrategie

Anforderungen + 6,5 %: Austausch mit anderen Anlegern + 6,5 %: jederzeit und überall verfügbar + 5,6 %: Unternehmen persönlich kennenlernen

Online- Wissensportale (n = 130)

Inhalte + 7,5 %: Qualität des Managements

Anforderungen + 12,3 %: Multimediale Inhalte + 7,7 %: Austausch mit anderen Anlegern + 7,1 %: Kostenlos verfügbar

Präsentation im Internet (n=143) Inhalte + 13,2 %: Unternehmensstrategie + 10,9 %: Qualität des Managements + 11,6 %: Adhoc- und Unternehmensnachrichten Anforderungen + 16,2 %: Unternehmen persönlich kennenlernen + 10,8 %: Multimediale Inhalte + 9 %: Hintergrundinformationen

* „+/-“ zeigt den Vergleich der Befragten, die die jeweilige Plattform präferieren, mit dem durchschnittlichen Wert aller Befragten an

Page 48: Kommunikation im Kapitalmarkt: Anlegerstudie 2012

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Zufriedenheit mit Informationen von Unternehmen Weniger als die Hälfte der befragten Privatanleger sind zufrieden

www.anlegerstudie.com; n = 463; F15: Wenn Sie abschließend noch einmal an alle Informationsangebote der Unternehmen für Privatanleger denken: Wie zufrieden sind Sie auf einer Skala von 1 (sehr zufrieden) bis 5 (sehr unzufrieden) insgesamt mit den Informationen, die Ihnen geboten werden? Alle Angaben in Prozent.

5%

38%

46%

9% 2%

sehr zufrieden eher zufrieden teils teils eher unzufrieden sehr unzufrieden

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Zufriedenheit mit den Informationsangeboten IR-Webseite und (Online-)Berichte am besten bewertet

www.anlegerstudie.com; n = 443; Welche Informationen sind für Sie wichtig, wenn es um Ihre bestehenden Vermögensanlagen bzw. Ihre Kauf- und Verkaufsentscheidungen geht? Bitte bewerten Sie die Relevanz der aufgeführten Informationen auf einer Skala von 1 (sehr wichtig) bis 5 (gar nicht wichtig). Alle Korrelationen sind auf einem Signifikanzniveau von α = 0.01 (hoch signifikant), mittlere bis starke Zusammenhänge sind schwarz unterlegt.

Zufriedenheit mit Informationsangeboten

IR-Webseite 0,290

Online-Geschäfts-/Quartalsbericht 0,281

Newsletter 0,181

E-Mail-Kontakt 0,165

Präsentationen auf Website/externen Plattformen 0,205

Audio- und Videobeiträge 0,162

Live-Angebote 0,175

Blog des Unternehmens/der IR-Abteilung 0,127

Geschäftsbericht/Quartalsberichte 0,252

Aktionärszeitungen/-briefe 0,178

Hauptversammlung 0,177

Finanzmessen 0,191

Aktienanzeigen/-werbung 0,132

Telefonischer Kontakt 0,197

Tag der offenen Tür 0,197

_ Signifikante, aber nur schwache Zusammenhänge zwischen der Zufriedenheit der Anleger und den genannten Angeboten von Unternehmen

_ Höchste Korrelationen bei der IR-Webseite, dem Online-/Print-Geschäfts- oder Quartalsbericht und Präsentationen des Unternehmens

_ Keine signifikanten Korrelationen bei Social-Media-Angeboten _ Schwache bzw. nicht signifikante Zusammenhänge als Indiz für Unzufriedenheit der Anleger

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Statements von unzufriedenen Privatanlegern Viele fordern bessere Online-Angebote

www.anlegerstudie.com; n = 46; F16: Warum sind Sie unzufrieden, wo liegen Defizite?; offene Frage; qualitative Auswertung.

Leider bekommt der Anleger erst viel zu spät

wichtige und für ihn relevante Informationen.

Es fehlen Angaben in verständlicher Umgangs-

sprache. Angaben mit Fachausdrücken oder in Englisch sind verwirrend

und lassen den Leser resignieren.

Mangelnde Standardisierung,

z.T. sehr kryptische Angaben – Unter-

nehmensseiten sind oft nicht gut gepflegt.

Es ist zu mühsam, die direkt von den Unternehmen

angebotenen Infomaterialien sich von den jeweiligen Unternehmenswebseiten zusammen zu suchen.

Zu viel Augenwischerei. Es wird in Quartalen, nicht

längerfristig gedacht. Der kurzfristige Gewinn allein ist

kein Maßstab für Erfolg.

Zu wenige Unternehmen nutzen das heutige

Potenzial des Internets (Social Networks, vor allem Twitter, mobile Websites etc.) aus.

Zuviel Propaganda, Schönrederei!

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_ Die Investor-Relations-Website ist die erste Anlaufstelle für Privatanleger im Internet. Offline spielt nach wie vor der Geschäftsbericht als Publikation des Unternehmens eine wichtige Rolle. Die Online-Version wird jedoch fast in demselben Maße nachgefragt.

_ Die Hauptversammlung und der Besuch von Finanzmessen sind die gängigsten Events, bei denen Privataktionäre direkten Kontakt mit dem Unternehmen und der IR suchen. Live-Angebote im Internet werden ähnlich stark genutzt und bieten Potenzial für die Ansprache von Privatanlegern.

_ Präsentationen, Audio- und Videobeiträge sowie Blogs werden deutlich häufiger nachgefragt als Unternehmensprofile in privaten und beruflichen Online-Netzwerken oder in Microblogs. Es zeigt sich jedoch, dass die Nutzer dieser Anwendungen nicht auf einen Kanal fokussiert sind, sondern Social Media in der Breite nutzen.

_ Jüngere Anleger unter 40 Jahren nutzen Social-Media-Kanäle bereits aktiv um sich über ihre Anlagen zu informieren. Bei den älteren Anlegern spielen diese hingegen kaum eine Rolle; Printpublikationen der Unternehmen (Geschäftsbericht, Aktionärszeitung) stehen hier im Fokus.

_ Weniger als die Hälfte der Anleger sind mit den Informationen der Unternehmen zufrieden. Es besteht also noch Nachholbedarf. Vor allem die Online-Kommunikation kann hier Defizite beseitigen: Die IR-Webseite ist bereits etabliert; neue technologische Anwendungen können weiteren Informationsanforderungen begegnen und von der IR-Webseite aus ansetzen.

Informationsverhalten der Befragten Zusammenfassung Nutzung von Unternehmens-Quellen

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_ Privatanleger informieren sich am häufigsten in Finanzzeitungen und -magazinen bzw. -TV-Sendungen. Print erfährt eine höhere Aufmerksamkeit als Online-Publikationen. Daneben spielen die Schutzvereinigungen eine wesentliche Rolle bei der Information von Privatanlegern.

_ Das persönliche Gespräch mit Bekannten ist wichtiger als der Austausch mit Experten. Vor allem die Finanzdienstleister müssen einen enormen Vertrauensverlust hinnehmen.

_ Im Internet sind insbesondere Anlegerforen beliebt. Social Media spielt bei der Informationsbeschaffung noch eine untergeordnete Rolle. Online-Wissensportale wie Wikipedia scheinen eine häufige Anlaufstelle zu sein, wohingegen der direkte Austausch via Blogs und Social Networks von einem geringen Teil der Befragten wahrgenommen wird.

_ In Hinblick auf die Altersstruktur des Samples darf dies jedoch nicht überbewertet werden. Es zeigt sich, dass die unter 40-Jähringen im bundesdeutschen Durchschnitt überdurchschnittlich Social Media nutzen und diese auch für die Informationsbeschaffung zu ihren Anlagen einsetzen.

_ Korrelationsanalysen weisen auf einen hochsignifikanten Zusammenhang bei der Nutzung zwischen einzelnen Social-Media-Kanälen auf. Social-Media-affine Anleger informieren sich nicht nur über eine Anwendung, sondern suchen über verschiedene Online-Quellen nach relevanten Informationen.

Informationsverhalten der Befragten Zusammenfassung Nutzung von anderen Quellen

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_ Neben Kennzahlen und Kursentwicklung wollen Privatanleger vor allem zur Strategie des Unternehmens, dem Management und Produkten informiert werden. Dabei fällt auf, dass bestimmte Inhalte in Zusammenhang stehen. Nachhaltigkeit und Corporate Governance können seitens der IR zusammenhängend kommuniziert werden. Ebenso wird die Qualität des Managements an der Unternehmenskultur, den Mitarbeiterbeziehungen und am Verhältnis zu anderen Stakeholdern festgemacht.

_ Privatanleger wünschen sich eine vertrauenswürdige, kostenlose und professionelle Informationspolitik, bei der sie dieselben Informationen wie institutionelle Anleger erhalten. Fragt man nach der wichtigsten Anforderung, tritt das kostenlose Angebot hinter die ständig aktuelle, kurz und präzise aufgearbeitete Information zurück. Hier zeigt sich das Potenzial von Social Media, jedoch auch ein Hindernis bei der Nutzung finanzmarktbezogener Daten: Vertrauen in die Quelle ist sicherlich ein Grund für die niedrigere Nutzungsquote im Vergleich zum etablierten Finanzjournalismus.

_ Die Ergebnisse decken sich mit einer Erhebung bei professionellen Akteuren (institutionellen Investoren, Analysten): Print- und Online-Publikationen von Wirtschafts-/ Finanztiteln werden am stärksten nachgefragt, Social Media spielen noch eine untergeordnete Rolle. Hinzu kommt natürlich eigenes Research und die im Vergleich zu Privatanlegern stärkere Nutzung professioneller Informationsdienste. (DES/DVFA 2011)

_ Bei der Erfüllung der Informationsanforderungen von Privatanlegern können Online- und Social-Media-Kanäle zukünftig jedoch eine bedeutendere Rolle spielen.

Informationsverhalten der Befragten Zusammenfassung Informationsanforderungen

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IV. Informationsverhalten der Anlegertypen

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Anlegertypen und ihr Informationsverhalten Unterschiede in den Informationsanforderungen marginal vorhanden

Passiver Mitspieler Entspannter Beobachter

Ich wünsche mir regelmäßig alle

wichtigen Infos kurz und präzise dargestellt.

Ich wünsche mir die gleichen

Informationen wie institutionelle

Anleger.

Aktiver Gestalter Erfahrener Profi

Ich wünsche mir, dass ich die gleichen Informationen wie

institutionelle Anleger und Analysten

kostenlos erhalte.

Ich wünsche mir die gleichen

Informationen wie institutionelle

Anleger.

www.anlegerstudie.com; n = 463; F1 bis F6 und F18 bis F20 (Clusterbildung); F7: Informationsinhalt und F8 bis F11: Nutzung von verschiedenen Informationsquellen – Online und Offline; Häufigkeitsauswertung pro Frage, wobei nur die Antwortmöglichkeiten 1 und 2 berücksichtigt wurden (sehr wichtig/wichtig bzw. sehr oft/oft). F12: Bitte geben Sie an, ob Sie den folgenden Aussagen auf einer Skala von 1 (stimme voll und ganz zu) bis 5 (stimme überhaupt nicht zu) zustimmen; Antwortkategorien 1 und 2 zusammengefasst. Alle Angaben in Prozent.

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Informationsverhalten der Anlegertypen Zusammenfassung

_ Die vier identifizierten Anlegertypen im Sample sind hinsichtlich ihres Informationsverhaltens und ihrer Informationsanforderungen ähnlich. Sie sind sehr involviert, informieren sich aktiv zu ihren Anlagen und nutzen überwiegend dieselben Quellen, wenn auch mit anderer Priorisierung.

_ Unterschiede zur Gesamtstichprobe lassen sich bei den folgenden Typen feststellen:

_ Für den Aktiven Gestalter spielen die Kennzahlen des Unternehmens und die Qualität des Managements eine wichtige Rolle. Bei den anderen Typen steht die Kursentwicklung an erster Stelle. Der Passive Mitspieler und der Entspannte Beobachter interessieren sich zudem für die Produkte des Unternehmens, der Erfahrene Profi für die strategische Ausrichtung.

_ Der Entspannte Beobachter möchte im Vergleich zu den anderen Typen aktiv vom Unternehmen angesprochen werden und nutzt am häufigsten Aktionärszeitungen und -briefe. Die IR-Webseite sowie (Online-)Geschäfts-/Quartalsberichte sind wiederum für alle Anlegertypen die primären Informationsquellen von Unternehmen.

_ Der Passive Mitspieler als im Durchschnitt jüngster Anleger im Sample wünscht sich vor allem kurze, präzise, ständig aktuelle Informationen. Es zeigt sich die Verbindung zur Social-Media-Nutzung, die bei den unter 40-Jährigen im Sample überdurchschnittlich hoch ausgeprägt ist.

_ Neben der Unterteilung entsprechend dem Anlageverhalten haben Alter, Online- und Social-Media-Affinität einen entscheidenden Einfluss auf das Informationsverhalten.

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V. Perspektiven für die Investor Relations

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Perspektiven für die Investor Relations Die IR-Webseite zur zentralen Kommunikationsplattform machen

_ Privatanleger informieren sich sowohl offline als auch online. Beide Kanäle müssen von Unternehmen bedient werden, um die Informationsanforderungen von Privatanlegern zu erfüllen.

_ Die IR-Webseite ist die erste Anlaufstelle für Privatanleger im Internet und sollte von Unternehmen entsprechend gepflegt sein. Finanzkommunikatoren sollten ihre Online-Kommunikation entsprechend strategisch angehen und die Webseite als umfassendes Informations- und Kommunikationsportal gestalten. Neben „harten“ Fakten wie Aktienkurs und Kennzahlen suchen Privatanleger vor allem auch Informationen zu Produkten, zur strategischen Ausrichtung des Unternehmens und zur Qualität des Managements.

_ Auf der IR-Webseite werden sowohl Präsentationen als auch Live-Events (Conference Calls, Live-Chat, Online-Hauptversammlung) und Audio- und Videoformate erwartet.

Der Online-Geschäftsbericht erfährt zudem eine hohe Zuwendung.

_ Social Media spielen vor allem bei jüngeren Anlegern eine Rolle und werden für die Informationsbeschaffung zu ihren Anlagen und Finanzthemen genutzt. Dabei spielen Anlegerforen, Online-Wissensportale und Blogs (IR-Blog vom Unternehmen als auch externe Wirtschafts- und Finanzblogs) aktuell die größte Rolle.

_ Präsentationen im Internet werden zudem sehr häufig nachgefragt. Diese können sich sowohl auf der IR-Webseite als auch auf Plattformen wie SlideShare befinden. Unternehmen sind hier angehalten, verschiedene Kanäle zu nutzen um ihre Anleger anzusprechen. Verschiedene Plattformen stellen einen zusätzlichen Service dar, der dem unterschiedlichen Informationsverhalten und -anforderungen der Anleger begegnet.

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Perspektiven für die Investor Relations Media Relations und Printpublikationen sind nicht zu vernachlässigen

_ Wirtschaftszeitungen und -zeitschriften sind die am häufigsten genutzten Informationsquellen im Online- und Offline-Bereich. Finanzjournalisten haben eine hohe Bedeutung als Vermittler und Meinungsbildner, Analysten spielen für Privataktionäre hingegen eine untergeordnete Rolle. Gute Media Relations sind also auch in der Finanzkommunikation essenziell. Hier sollte der Schulterschluss mit den Kollegen der Unternehmenskommunikation gesucht werden.

_ Der Geschäftsbericht als auch die gedruckte Aktionärszeitung/-brief sind wichtige Medien in der Privatanleger-Kommunikation. Diese Printprodukte können sinnvoll durch Online-

Ausgaben ergänzt, perspektivisch sicher auch ersetzt werden. Aktuell sollten diese jedoch weiterhin Privatanlegern in der gedruckten Version zur Verfügung gestellt werden –

on demand könnte eine sinnvolle Alternative für Unternehmen sein.

_ Die Printpublikationen des Unternehmens werden häufiger als Live-Events wie die Hauptversammlung, Finanzmessen, Anlegerforen oder Tag der offenen Tür nachgefragt.

_ Privatanleger greifen zudem stark auf Informationen und Beratung von Anleger-schutzvereinigungen zurück. Finanzkommunikatoren können diese Multiplikatoren in ihre IR-Maßnahmen integrieren und so die heterogene Zielgruppe der Privatanleger gezielter ansprechen.

_ Der Austausch im Bekannten-/Freundeskreis als auch die Beratung durch Bank- und Anlageberater wird wider Erwarten relativ selten genutzt um sich zu Anlagen zu

informieren und Investitionsentscheidungen zu treffen. Unternehmen genießen ein großes Vertrauen, das nur von Journalisten (Finanztitel - Print und online, aber auch Online-Informationsportale) übertroffen wird.

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Perspektiven für die Investor Relations Informationsanforderungen zeigen Verbesserungspotenzial

_ Dennoch sind Privatanleger mit den ihnen von Unternehmen angebotenen Informationen nur mäßig zufrieden: die höchste Zustimmung erfährt die IR-Webseite, zugleich wird bei der Online-Kommunikation das größte Potenzial für eine bessere Privatanlegersprache gesehen.

_ Privatanleger wünschen sich von der Investor Relations eine vertrauenswürdige, kostenlose und professionelle Informationspolitik, bei der sie dieselben Informationen wie institutionelle Anleger erhalten. Zugleich muss bei der Informationsaufbereitung sicherlich den unterschiedlichen fachlichen Voraussetzungen von privaten und institutionellen Investoren Rechnung getragen werden. Man sollte diese Annahme jedoch auch nicht pauschalisieren. Auch Privatanleger sind informierte, wie die Anlegertypen zeigen durchaus erfahrene und professionelle Akteure.

_ Interessanterweise unterscheiden sich Privatanleger in ihrem Informationsverhalten eher hinsichtlich ihres Alters, ihrer Online- und Social-Media-Affinität. Das Anlageverhalten mit Faktoren wie zum Beispiel Risikoaffinität, Anlageerfahrung, Involvement oder Diversifikation des Portfolios spielt eine weniger entscheidende Rolle bei der Informationsbeschaffung.

_ Die Kommunikation mit Privatanlegern als relativ heterogener Gruppe, deren einzelne Mitglieder den IR-Verantwortlichen meist nicht persönlich bekannt sind, gestaltet sich von daher weniger komplex als es auf den ersten Blick scheint.

_ Insgesamt gibt es für die Kommunikation mit Privatanlegern noch Potenzial; bei der Zufriedenheit der Privatanleger mit den Informationsangeboten von Unternehmen hat die Finanzkommunikation „Luft nach oben“.

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VI. Autoren und Partner der Studie

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Autoren der Studie

_ Prof. Dr. Ansgar Zerfaß ist Universitätsprofessor für Kommunikationsmanagement an der Universität Leipzig. Studium und Promotion in Betriebswirtschaftslehre, Habilitation für Kommunikationswissenschaft. Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind Strategische Kommunikation, Unternehmenskommunikation, Online-Kommunikation. » Kontakt: [email protected]

_ Kristin Köhler, M.A., ist Projektleiterin der Akademischen Gesellschaft für Unternehmens-führung und Kommunikation sowie wiss. Mitarbeiterin an der Universität Leipzig. Sie forscht zum Thema Investor Relations und Finanzkommunikation. » Kontakt: [email protected]

_ Patrick Kiss, Dipl.-Kfm., ist Head of Investor & Public Relations der Deutsche EuroShop AG, Hamburg, sowie Lehrbeauftragter an der Universität Leipzig. Gründer der Investor Relations Online-Community www.irclub.de. » Kontakt: [email protected]

_ Stefanie Adler, B.A., Michael Haker, B.A., Maren Christin Müller, B.A., Richard Ratter, B.A., und Anne Raulf, B.A., sind Studierende des Master-Studiengangs Communication Management an der Universität Leipzig sowie Mitglieder der Projektgruppe, die die vorliegende Untersuchung konzipiert und umgesetzt hat.

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Partner und Initiatoren der Studie

Universität Leipzig, Abteilung Kommunikationsmanagement und Public Relations _ Die Universität Leipzig, Nr. 1 im Ranking der Studiengänge für Kommunikationsmanagement /

PR in Deutschland, gilt als einer der führenden Forschungsstandorte für strategische Kommunikation in Europa. Die Forschungsleistung der Abteilung kommt in über 70 deutsch-

und englischsprachigen Büchern, über 300 Fachbeiträgen und zahlreichen Studien zum Ausdruck, die Impulse for Forschung und Wissenstransfer geben.

» www.communicationmanagement.de Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. (DSW) _ Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. (DSW), Düsseldorf, ist mit rund

25.000 Mitgliedern der führende deutsche Verband für private Anleger. Die Schutzvereinigung ist Dachverband der ca. 7.000 deutschen Investmentclubs und vertritt die Aktionäre in etwa

850 Hauptversammlungen gegenüber den Unternehmensverwaltungen. » www.dsw-info.de Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V. (SdK) _ Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V. (SdK), gegründet 1959, hat rund 12.000

Mitglieder und ist eine unabhängige deutsche Anlegerschutzvereinigung, die die Interessen ihrer Mitglieder auf Hauptversammlungen börsennotierter deutscher Aktiengesellschaften und Gläubigerversammlungen vertritt. » www.sdk.org

Deutsche EuroShop AG _ Die Deutsche EuroShop AG, Hamburg, ist die einzige deutsche Aktiengesellschaft, die

ausschließlich in Shoppingcenter an erstklassigen Standorten investiert. Das MDAX-Unternehmen ist zurzeit an 19 Einkaufscentern in Deutschland, Österreich, Polen und Ungarn beteiligt. Der Marktwert der überwiegend in Innenstädten liegenden Center beläuft sich auf 3,6 Mrd. Euro. » www.deutsche-euroshop.de

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VII. Literatur

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Quellen

Börse Online (2002): Anlegertypologie. Das Verhalten börsenaktiver Privatanleger. Köln: Gruner + Jahr.

Busemann, Katrin/Gscheidle, Christoph (2011): Web 2.0: Aktive Mitwirkung verbleibt auf niedrigem Niveau. Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2011. In: Media Perspektiven, Jg. 42, Nr. 7-8, S. 360-369 (im Internet: http://www.ard-zdf-onlinestudie.de).

DES Deutsche EuroShop/DVFA Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (2011): Social Media Survey 2011. The Use of Social Media by European Investment Professionals (Chart Version). Hamburg/Frankfurt: DES/DVFA (im Internet: http://www.dvfa.de/files/finanzkommunikation/application/pdf/DVFA_DES_Social_Media_ Survey_2011.pdf).

Koehler, Kristin (2011): Investor relations 2.0. An international benchmark study (Chart Version). Leipzig: University of Leipzig (im Internet: http://www.slideshare.net/ communicationmanagement).

Silberer, Günter (1981): Das Informationsverhalten des Konsumenten beim Kaufentscheid. Ein analytisch-theoretischer Bezugsrahmen. In: Raffé, Hans/Silberer, Günter (Hrsg.): Informationsverhalten des Konsumenten. Ergebnisse empirischer Studien. Wiesbaden: Gabler, S. 27-60.

Wahren, Heinz-Kurt (2009): Anlegerpsychologie. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissen-schaften.

Zerfaß, Ansgar/Köhler, Kristin (2012): Investor Relations: Online-Kommunikation mit Analysten und Anlegern. In Zerfaß, Ansgar/Pleil, Thomas (Hrsg.): Handbuch Online-PR. Strategische Kommunikation in Internet und Social Web. Konstanz: UVK, S. 147-160.

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