Kompagnon Frei anfangs am Rande - urwerk.com€¦bung tatig, kurbeln die PR-Maschine-rie an...

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Schwierig, dieses Duo aufden ersten Blick richtigeinzuordnen. Irgendwiesehen die beiden Mannerso aus, als hatten sie etwas

mit Mode beziehungsweise Design zutun. Vielleicht aber auch mit Architek-tur, mit Aktien, mit Antiquitaten oderImmobilien. Oder sie sind in der Wer-bung tatig, kurbeln die PR-Maschine-rie an fUr irgendwelche GroBunter-nehmen. Oder was? Die Antwort aufdieses "oder" ist die Uhrenbranche,LIndda mischen Felix Baumgartnerund Martin Frei machtig mit - mitt-lerweile. Denn als die zwei Schweizer1997 zum ersten Mal auf der Bildfla-che der fast familiaren und mitunterauch gerade deswegen fast ein wenigengstirnigen Szene der Uhrenmacherauftauchen beziehungsweise auf dengroBen Messen ihre entwickelten Mo-delle unter dem Label Urwerk prasen-tieren, werden sie immer wieder miteinem eher spottischen Lacheln undeinem nahezu ignoranten Hochziehender Augenbrauen konfrontiert.

Oh ja, wir galten als die jungenWilden und wurden die ers-ten Jahre nur milde belachelt,

ja teilweise sogar beschimpft", erin-nert sich Felix Baumgartner. "EtlicheLeute aus der Branche konnten nichtnachvollziehen, warum wir etwa fUrein Modell wie L1nsere,UR-J03' dengleichen Preis aufriefen, wie es renom-mierte Manufakturen wie etwa PatekPhilippe fUr ihre Zeitmesser taten.Diesen fast schon Spott zu ertragen,das war durchaus hart." Wenn FelixBaumgartner sich heute an dieseAnfange erinnert, tut der 37-Jahrigedies mit einem zufriedenen Grinsen.Denn langst sind sie Teil einer Erfolgs-geschichte. Lebten Baumgartner und

Kompagnon Frei anfangs am Randedes Existenzminimums, so veran-schlagt das Genfer Steueramt heuteden Wert der Firma auf rund 9 Millio-nen Schweizer Franken, umgerechnetetwa 7,4 Millionen Euro. Waren es zuBeginnlediglich 15, vielleicht auchmal 20 Uhren, die das Duo fast mUh-sam pro Jahr verkaufte, zahlen heuteProminente wie etwa der US-Basket-bailer Michael Jordan, SchauspielerJackie Chan, Politiker Wladimir Putinoder FuBballer Michael Ballack sowieMusiker Herbert Gronemeyer zu denUrwerk-Tragern. Es gibt Wartelistenfur die Zeit messer, die mittlerweiledurchaus schon mal an die 250000Euro kosten konnen und von denenjahrlich nur maximal 150 bis 200 Mo-delle produziert werden. Belacheltwerden diese langst nicht mehr.

D er Erfolg von Urwerk istBeleg dafur, an seine Ideenund Visionen zu glauben.

Auch gegen das Konforme zu gehen,Grenzen zu such en, sie einzureiBenund sich stetig weiterzuentwickeln.Als Felix Baumgartner 1995, damalsgerade 20 Jahre, seine Ausbildung ander Uhrmacherschule beendet, scheintder Weg fast vorgezeichnet: sich fugenin die jahrhundertealte Tradition derSchweizer Uhrmacherkunst, in derUhren selbstverstandlich ein Ziffer-blatt besitzen, sie rund, eventuell aus-nahmsweise mal viereckig sind, siemindestens zwei Zeiger haben, die sichum eine Achse drehen, yon denen ei-ner die Stunde und einer die Minuteanzeigt. Felix Baumgartner, dessenVater und GroBvater bereits Uhrma-cher waren, hatte sich diesen fast un-verruckbaren Regeln gefiigt, ware erselbst nicht zu verruckt gewesen. ZumGluck. Er hat den Traum von einereigenen kleinen Manufaktur, wo dieUhren buchstablich anders gehen. Sogeht Baumgartner nach Genf, arbeitetzunachst bei dem Danen Svend An-dersen, der aufgrund seiner kompli-zierten Einzelanfertigungen den Rufeines "Uhrmachers des Unmoglichen"genieBt, und halt an seinem Traumfest. Er rebelliert, lebt mit Freunden inbesetzten Hausern, um aufkorrupte