Kompakt Nach der Flut - RKW Kompetenzzentrum€¦ · Nr. 3 · September 2002 53. Jahrgang D 5778...

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Nr. 3 · September 2002 53. Jahrgang D 5778 ISSN 1619-7372 Kompakt Nach der Flut Netzwerk Kurzfristige Beschäftigung Netzwerk Wirtschafts- mediation RKW-Schwerpunkt Mittelstandsfinanzierung RKW-Schwerpunkt Mittelstandsfinanzierung

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Nr. 3 · September 200253. Jahrgang

D 5778ISSN

1619-7372

Kompakt

Nach der Flut

Netzwerk

KurzfristigeBeschäftigung

Netzwerk

Wirtschafts-mediation

RKW-Schwerpunkt

MittelstandsfinanzierungRKW-Schwerpunkt

Mittelstandsfinanzierung

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Kleine und mittlere Unternehmen leiden be-sonders unter den strengeren Kreditvergaberichtli-nien der Banken.

Zwei Wege führen aus dem Dilemma: Alternativenzum „klassischen” Bankkredit, die vorgestelltwerden oder die Stärkung des Eigenkapitals undVerbesserung der Bewertung im Rating.

Experten aus der Kreditwirtschaft, aus Unterneh-men, Politik und Verbänden diskutieren dieChancen und Risiken, die in den Veränderungendurch „Basel II” liegen.

Das RKW stellt seine konkreten Angebote vor: die Fachbücher, die Lehrgänge und die Beratungs-angebote der Landesverbände.

Eine Ausstellung zeigt Finanzierungskonzepteund Beratungsangebote.

Das Programm finden Sie im Internet unter http://rkw.de/prveranstaltungen/Zukunft der Mittelstandsfinanzierung.html

Im Anschluss an die Veranstaltung hält derRKW NRW e. V. seine ordentliche Mitgliederver-sammlung ab. Dazu wird gesondert eingeladen.

2 RKW MAGAZIN · SEPTEMBER 2002

Zukunft der Mittelstandsfinanzierung

E I N E G E M E I N S A M E V E R A N S TA LT U N G D E S R K W E . V. U N D D E S R K W N R W E . V.

A M 1 9 . N O V E M B E R 2 0 0 2 I N D Ü S S E L D O R F, R H E I N T E R R A S S E

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Editorial 3

Kompakt 4-7

SchwerpunktMittelstandsfinanzierung 8-10

GastbeitragDr. Peter Fleischer, DtA 11

SchwerpunktBeteiligungsmodelle 12-13

SchwerpunktAlternativen zum Bankkredit 14

SchwerpunktFactoring 15

SchwerpunktRKW-Lehrgänge 16

SchwerpunktUnternehmens-Check-Up 17

SchwerpunktCheck-Up 18-19

NetzwerkErfahrungen für Europa 20

NetzwerkRKW-Jahrestagung 21

Netzwerk50 Jahre RG Bau 22

NetzwerkKurzfristige Beschäftigung 23

NetzwerkWirtschaftsmediation 24-25

NetzwerkRKW-Callcenter-Projekt 26-27

NetzwerkE-Business 28-29

NetzwerkTermine, Vorschau, Bücher 30-31

3

Magazin der Bundesgeschäftsstelle des RKWDas RKW ist nicht verantwortlich für die hier abgedruck-ten Meinungen in namentlich gekennzeichneten Artikelnund für Inhalte externer Internetseiten.Auflage: 3000Herausgeber: W. Axel Zehrfeld, GeschäftsführerRKW Rationalisierungs- und Innovationszentrum derDeutschen Wirtschaft e.V., Tel. 06196/495-1Düsseldorfer Straße 40, 65760 Eschborn, Internet: http://www.rkw.deChefredaktion: Ulrike Heitzer-Priem (V.i.S.d.P.)

Redaktion: Profilwerkstatt, Corinna Brod, Emilstraße 21, 64293 DarmstadtGrafik und Layout: Publishers Factory, Hansastraße 31/507, 81373 MünchenDruck: Druckhaus Darmstadt GmbH, Kleyerstr. 9, 64295 DarmstadtErscheinungsweise: 4x jährlichJahresabonnement Inland: 32 Euro (inkl. Versandkosten u. MwSt.)Jahresabonnenment Ausland: 37 Euro(inkl. Versandkosten)

Impressum

INHALTEDITORIAL

Liebe Leserinnen,liebe Leser,

nicht erst seit der verheerenden Flut steht vielen Unterneh-men das Wasser bis zum Hals. Eine beispiellose Pleitewelle hatzahllose Existenzen und Arbeitsplätze, Kapital und hochfliegen-de Träume vernichtet. Damit trotz der Hochwasserschäden mög-lichst viele Unternehmen überleben und eine Zukunft haben, bie-tet das RKW Sachsen konkrete Hilfe an. Lesen Sie dazu Seite 4.

Das „liebe Geld“ ist Insolvenzgrund Nr. 1, gefolgt von Mana-gementfehlern. Es ist jedenfalls kein Wunder, dass „Basel II“ und„Rating“ für viele Mittelständler zu Reizworten geworden sind.Eine vergleichsweise niedrige Eigenkapitalquote und traditionel-le Finanzierung über langfristige Kredite lassen erwarten, dassdie neuen Kreditvergabe-Regeln die kleinen und mittleren Unter-nehmen treffen werden. Doch Schwarzmalerei wäre die schlech-teste Antwort auf die Veränderungen. Vielmehr können Unter-nehmer – gut aufgestellt – möglicherweise künftig bessere Kon-ditionen erreichen. Mehr Transparenz als bisher, mehr Beschäfti-gung mit der eigenen Zukunft, eine zukunftsweisende Strategie:Damit können Mittelständler punkten.

Jetzt werden die Weichen gestellt. Das RKW-Netzwerk siehtdaher in der Mittelstandsfinanzierung eines der wichtigsten The-men der nächsten Jahre. Diese Ausgabe des RKW-Magazinswidmet sich schwerpunktmäßig diesem Thema. Im Novemberdiskutieren wir mit Experten und Betroffenen bei einer Veranstal-

tung in Düsseldorf (siehe nebenstehende Seite).Die RKW-Verbände bieten in vielen Bundesländern spezielle

Beratungen im Vorfeld eines Ratings an. Erfahrungen zweier hes-sischer Unternehmen mit dem Unternehmens-Check-up sindauf Seite 18 und 19 beschrieben. Alternative Finanzierungsfor-men geraten in das Blickfeld. Auch dazu berichten wir.

Um Mittelstandsfinanzierung dreht es sich auch auf derBuchmesse, am Gemeinschaftsstand von RKW und AWV. DasProgramm finden Sie auf der Rückseite des RKW-Magazins.Auch nach der Bundestagswahl muss die Förderung des Mittel-standes, mehr noch als in der Vergangenheit, eine der wesent-lichen Zukunftsaufgaben in Deutschland sein. Insbesondere vordem Hintergrund des dringend notwendigen Abbaus der Ar-beitslosigkeit. Das RKW wird dabei ein wesentliches Netzwerksein, das dazu beiträgt diese Zukunftsaufgabe zu meistern. Dar-auf können sich die mittelständischen Unternehmen verlassen. Versprochen! Herzlichst, Ihr W. Axel Zehrfeld

W. A x e l Z e h r f e l d

G e s c h ä f t s f ü h r e r

R K W - B u n d e s g e s c h ä f t s s t e l l e

Titelfoto „Geldspritze“:

Harald Theissen/Archiv Mehrl.

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KOMPAKT

4 RKW MAGAZIN · SEPTEMBER 2002

>> Auftragsbücher voll – Werkstattweggeschwemmt: So oder so ähnlich gehtes vielen kleinen und mittleren Unterneh-men im Erzgebirge und entlang der Elbe.Rasche und unbürokratische Hilfe, um an-stehende Aufträge sofort erfüllen zu kön-nen, vermittelt die RKW Sachsen GmbH.„Die Kooperationsbörse soll die Wert-schöpfung schnell wieder in Gang bringenund stabilisieren”, sagt Helmut Müller, Ge-schäftsführer des RKW Sachsen. Eine Wo-che konnte auch das RKW-Büro nicht ar-beiten, denn Wasser war in den FirmensitzWTC Dresden eingedrungen. Sofort da-nach startete die Hotline: Ein Händler suchtLagerplatz für bestellte Waren, ein Auto-haus braucht leihweise Computer und Bü-romöbel. Andere benötigen Kopien vonBedienungsanleitungen und Ersatzteile fürMaschinen. Wieder andere suchen eineFirma, die den Auszubildenden über-nimmt. Das Telefon im Dresdner World Tra-de Center steht nicht still. Die Solidarität istgroß: „Wir bekommen jede Menge Ange-bote zur technischen, materiellen oder per-

Flut: Mittelständler helfen Mittelständlern

A U F T R A G S B Ü C H E R V O L L –

W E R K S TAT T W E G G E S C H W E M M T: S O

O D E R S O Ä H N L I C H G E H T E S

V I E L E N K L E I N E N U N D M I T T L E R E N

U N T E R N E H M E N I M E R Z G E B I R G E

U N D E N T L A N G D E R E L B E .

sonellen Unterstützung. Viele Nachfragenkonnten wir deshalb schnell positiv beant-worten”, resümiert Müller nach vier Wo-chen Hotline. Angebote und Nachfragensind im Internet tagesaktuell veröffentlicht.

Doch damit nicht genug. Rund 170 be-troffene Unternehmen in den Hochwas-serregionen erhalten zurzeit Besuch vonRKW-Beratern. Kostenlos besprechendie Experten des RKW-Beraternetzwerksmit den Firmeninhabern, wie der Betriebwieder in Gang gesetzt und wie die Zu-kunft gesichert werden kann.

Auf seiner Homepage informiert dasRKW Sachsen außerdem über Hilfsange-bote der KfW und der sächsischen Regie-rung. Die Antragsformulare für günstigeKredite stehen zum Download bereit.

Helmut Müller: „Die Unternehmen brau-chen unsere Unterstützung und Solidaritätnoch eine ganze Weile, deshalb bleibt dieHotline auch weiterhin geschaltet.”www.rkw-sachsen.de

[email protected]

Hotline: 0351 / 83 22 325

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RKW MAGAZIN · SEPTEMBER 2002 5

Datenschutz inUnternehmen

>> Datenschutz betrifft alle Insti-tutionen und Organisationen in Deutsch-land – unabhängig von Größe, Mitarbei-terzahl und Umsatz. Während in größe-ren Organisationen in der Regel Fachleu-te über die Einhaltung der datenschutz-rechtlichen Regelungen wachen, sind inden kleinen und mittleren Unternehmendie Leiter für die Umsetzung und Einhal-tung des Bundesdatenschutzgesetzesunmittelbar verantwortlich. Sie müssensicherstellen, dass die Rechte der Be-troffenen gewahrt werden und ihnen bei-spielsweise rufschädigende Vorwürfe,Eingriffe durch die Aufsichtsbehörden,erhebliche Bußgelder oder gar Strafver-folgung erspart bleiben.

Die Arbeitsgemeinschaft für wirt-schaftliche Verwaltung AWV hat jetzteine Schrift veröffentlicht, die in kurzenZügen aufzeigt, welche Schritte zur Um-setzung der komplizierten Regelungendes Datenschutzes erforderlich sind.

Das BundesdatenschutzgesetzHinweise für kleine und mittlere UnternehmenAWI-Verlag 2002. 132 Seiten, A4, 13 Euro. Best.-Nr. 04 604, ISBN 3-931193-35-7

>> Wie viele Unternehmensberatersich auf dem deutschen Markt tummeln,weiß keiner so genau. Aus diesem riesigenAngebot den Experten zu finden, der diebesten Lösungen für ein betriebliches The-ma vorschlägt und umsetzen kann – das istfür kleine und mittlere Unternehmen dieberühmte Suche nach der Stecknadel imHeuhaufen. Die RKW-Verbände reagierendarauf: Sie arbeiten nur mit Beratern zu-sammen, deren Qualifikation und Kompe-tenzen nach strengen Kriterien geprüftsind. Dazu gehört zunächst der Nachweisvon fachlichem Wissen und beruflicher Er-fahrung. Weitere Kriterien sind die bisherabgewickelten Beratungsaufträge: Wel-che Fragen standen an? Wie umfangreich

Beratersuche onlinewar das Beratungsprojekt? Wie groß wardas Unternehmen? Welche Methodenwurden bevorzugt eingesetzt? War dasProjekt erfolgreich? Und eine wichtige Fra-ge für zukünftige Kunden: Wie hoch warendie Honorarsätze? Sehr großen Wert legtdas RKW darauf, dass sich die Berater inden Pools kontinuierlich weiterbilden.Auch das wird überprüft. Für den Erfolg ei-nes Beratungsprojekts ist es entschei-dend, dass Berater und Unternehmen zu-sammenpassen. Welcher Typ ist der Bera-ter, eher Analytiker, Umsetzer oder Coach?

Berater, die sich für den RKW-Poolqualifiziert haben, können sich an Berater-portalen im Internet beteiligen oder in Be-raternetzwerken mitarbeiten.

Diese Angebote für Berater habenzwei Ziele: Einerseits können die Berateruntereinander Erfahrungen austauschenund sich mithilfe des RKW weiterbilden.Andererseits stehen die Datenbankenden Firmen zur Verfügung, die anhandder Profile und Referenzkunden der Bera-ter den für sie geeigneten auswählen kön-nen.

Ein neues Beraterportal ist im Sommerin Thüringen ans Netz gegangen. Nord-rhein-Westfalen und Brandenburg habenebenfalls Beraternetzwerke im Internet.www.mittelstand-thueringen.de

www.mittelstand-nrw.de

www.kmu-berater.de

>> Rund 66.000 Existenzgründer ma-chen sich pro Jahr in der Gastronomieselbstständig. Ihnen ist oft nicht bewusst,dass neben einer attraktiven Speisekarte,freundlichem Service und betriebswirt-schaftlichen Kenntnissen auch die Einhal-tung von gesetzlichen Vorgaben bei Ar-beitszeit, Hygienestandards und dem Ar-beits- und Gesundheitsschutz überle-benswichtig ist.

Erst bei Betriebsbegehungen durchdie Aufsichtbehörden sehen sie, welchengesundheitlichen Gefahren und Belastun-gen die Mitarbeiter in der Küche oder imServicebereich ausgesetzt sind. Häufigmuss kostenaufwändig nachgebessertwerden. Auch Verstöße gegen das Ar-beitszeitgesetz können unangenehme ju-

GUSS: Arbeitskreis Gesundheitsschutz in der Gastronomie

ristische Folgen nach sich ziehen und dasImage des Betriebs schädigen.

Das RKW gibt Hilfestellungen durchden Gesetzesdschungel. Im Rahmen desProjekts „Existenzgründung – Gesundund sicher starten“ (GUSS) werden dievielen Vorschriften branchenspezifischund verständlich zusammengefasst. Ge-meinsam mit Branchenkennern und Prak-tikern soll ein Arbeitskreis Präventions-strategien für den Arbeits- und Gesund-heitsschutz speziell für die Gastronomieerarbeiten. Auch Aspekte wie die Erhö-hung der Leistungsbereitschaft und Moti-vation der Mitarbeiter werden diskutiert.Die Mitarbeit in dem Arbeitskreis istmö[email protected]

>> Seit über 80 Jahren besteht die Eu-ropäische Vereinigung für StrategischesManagement CECIOS/EMA. Vorsitzenderist das RKW-Kuratoriumsmitglied Dr. PeterRudhart aus dem Vorstand der ThyssenSchachtbau AG.

In diesem Jahr treffen sich die Mitglie-der von CECIOS/EMA in Prag zur Europäi-schen Management-Konferenz. „Leader-ship and Entrepreneurship for the EnlargedEurope“ ist das Thema der Konferenz vom

Europäische Management-Konferenz31. Oktober bis 1. November. Eingeladensind Führungskräfte aus europäischenUnternehmen. Sie werden mit hochkaräti-gen Referenten aus der EU-Administrationund nationalen Verbänden die Veränderun-gen diskutieren, die die EU-Erweiterungauf Strategie und Märkte haben, und sichdarüber verständigen, wie die Prioritätennach dem Beitritt der ersten Kandidaten zusetzen sind. [email protected]

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KOMPAKT

6 RKW MAGAZIN · SEPTEMBER 2002

>> Eine gute Gelegenheit, das Know-how für die Umsetzung eigener innovati-ver Ideen zu erlangen, bietet seit zehn Jah-ren das technologieorientierte Besuchs-und Informationsprogramm (TOP). Fach-und Führungskräfte aus Unternehmenunterschiedlicher Größen und Branchender Wirtschaft besuchen innovativ führen-de Unternehmen. Sie können sich vor Ortüber den erfolgreichen Einsatzinnovativer Technologienund Unternehmens-strukturen informie-ren. Zurzeit beteili-gen sich über 100gastgebende Unter-nehmen, insgesamt fan-den bisher rund 1.800 Veranstal-tungen mit über 20.000 Teilnehmern statt.

Dr. Werner Müller, Bundesminister fürWirtschaft und Technologie, bei der Verlei-hung des TOP-Ehrenpreises: „Mit TOPgibt es ein wirksames praxisorientiertesTransferinstrument, das auf die Eigeniniti-

ative der Wirtschaftsetzt. Die Verbreitung

neuen technischen Wis-sens, der Start von Koope-

rationen und damit die Stär-kung der Innovationskraft und

der Struktur unserer Wirtschaftwerden durch den praxisnahen Informa-tionsaustausch unmittelbar gefördert.TOP ist Know-how- und Technologie-transfer par excellence.“

Minister Müller verlieh den TOP-Eh-renpreis 2002 an die AUBI BaubeschlägeGmbH aus Hermeskeil. Das Unternehmen

>> Die Mitgliederversammlung desRKW-Bundesvereins hat einstimmig eineneue Satzung verabschiedet, die die Kon-sequenzen aus der Modernisierung derRKW-Struktur der letzten Jahre zieht. Dierechtlich selbstständigen RKW-Vereine inden Bundesländern und die Zentrale fürProduktivität im Saarland sind institutio-nelle Mitglieder im Bundesverein und imBundesvorstand durch ihre Vorsitzendenvertreten.

Eine weitere Klammer zwischen denLändern und dem Bund stellt das neu ge-schaffene Organ der Geschäftsführerkon-ferenz dar. Ihr gehören gleichberechtigtdie Geschäftsführung der Bundesge-schäftsstelle und jedes Landesverbandesan. Wilfried Hedderich, Geschäftsführerdes RKW NRW, vertritt die Geschäftsfüh-rer der Landesverbände im Bundesvor-stand.

RKW e. V. mit neuer Satzung und neuem Vorstand

Unverändert blieb die Trägerschaftdes RKW durch Bund, Sozialpartner undWirtschaftsverbände.

Dem Vorstand nach dieser neuen Sat-zung gehören 24 Personen an. Wieder ge-wählt wurde der Vorsitzende des Vorstan-des, Dr. Otmar Franz. Zu seinen Stellver-tretern wurden Reinhard Dombre, DGB,und der Unternehmer und Vorsitzendedes RKW Nord, Günter Schwank, ge-wählt. Das Bundesministerium für Wirt-schaft und Technologie ist durch denLeiter der Abteilung Mittelstand, MinR Dr.Eckhard Franz, im Vorstand vertreten. DieWirtschaftsverbände haben Mitgliederihrer Geschäftsführungen entsandt: Dr.Carsten Kreklau für den BDI, Jürgen Hus-mann für die BDA, Dr. Walter Kaiser vomDIHK, Hans-Jürgen Aberle vom ZDH undGerhard Handke für die Bundesvereini-gung Deutscher Handelsverbände. Die

Gewerkschaften sind im RKW-Bundes-vorstand durch Vorstandsmitglieder derGewerkschaften, mit denen das RKW be-sonders intensiv zusammenarbeitet, ver-treten: Manfred Schallmeyer, IG Metall,Petra Gerstenkorn, Ver.di, und IrmgardMeyer, IG Bauen-Agrar-Umwelt.

Die Vorstandssitze für die Landesver-eine: Senator Richard G. Hirschmann (Ba-den-Württemberg), Winfried Hain (Bay-ern), Ernst Henning Graf von Hardenberg(Berlin), Volker Kempa (Brandenburg), Ha-rald Emigholz (Bremen), Hans LudwigBlaas (Hessen), Dr. Ernst Heinrich Rohe(Nordrhein-Westfalen), Maximilian Garbas(Sachsen), Hartmut Röglin (Sachsen-Anhalt), Dr. Franz Ferdinand von Falken-haus (Thüringen) und Hermann Götzinger(ZPT Saar). Die Satzung ist im Internet zufinden.www.rkw.de/rkwportrait/a_rkw_ev/

präsentiert sich seit 1998 als erfolgreicherGastgeber im TOP-Programm und hatsich mit zahlreichen Veranstaltungen inbesonderem Maße für den Wissenstrans-fer zwischen Fach- und Führungskräftenengagiert.

Das RKW hat die TOP-Initiative, dievom BMWi gefördert wird, von Anfang anunterstützt und ist im Beirat vertreten. [email protected]

www.top-online.de

Top mit TOP

Im Rahmen von TOP haben Fach- und

Führungskräfte Gelegenheit, Betriebsbesich-

tigungen zu unternehmen.

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RKW MAGAZIN · SEPTEMBER 2002 7

Finanzierungs-Hotline gestartet>> Das Bundeswirtschaftsministe-

rium hat gemeinsam mit dem DeutschenSparkassen- und Giroverband, demBundesverband der Deutschen Volksban-ken und Raiffeisenbanken und der Deut-schen Ausgleichsbank eine Finanzie-rungs-Hotline gestartet. Unter der Tele-fonnummer (01888) 615-80 00 könnensich kleinere und mittlere Unternehmen inFinanzierungs- und Förderfragen vonmontags bis freitags in der Zeit von 9 bis16 Uhr an Experten wenden.

Bundeswirtschaftsminister Dr. Werner

Müller: „Alle an der Hotline beteiligtenPartner nehmen die Finanzierungsproble-me des Mittelstandes sehr ernst undkonnten bereits in der Vergangenheit inzahlreichen Fällen Lösungen vermitteln.Mit dieser Aktion bieten wir den deut-schen kleinen und mittleren Unternehmenjetzt passgenau und systematisch Infor-mationen etwa über Förderprogrammeund Hilfe bei Ansätzen für die Lösung ihrerFinanzierungsprobleme an. Ich danke denbeteiligten Banken ausdrücklich für ihreUnterstützung.“

>> Der zwölfte RKW-Verein wurde An-fang Juli in Mainz gegründet. Damit be-steht jetzt auch in Rheinland-Pfalz einrechtlich selbständiger RKW-Verein, derals gemeinnützig in das Vereinsregistereingetragen wird. Der Verein wird, wie inden anderen Ländern auch, von den Mit-gliedsunternehmen, vom Wirtschaftsmi-nisterium des Landes, den Sozialpartnernund Wirtschaftsverbänden getragen.Zum Vorsitzenden wählten die Grün-dungsmitglieder RA Hans-Georg Hass-linger, Geschäftsführer der Gillet Verwal-tungsgesellschaft mbH, der dem RKW imLand schon lange verbunden ist. Der Ver-ein wird eine Tochtergesellschaft grün-den, die das Beratungsgeschäft des RKWübernehmen wird. Zurzeit wickelt dasnoch die img in Mainz im Auftrag desRKW ab.

Die rund 110 Mitglieder, die dem RKWauch in der Zeit, als es in ihrem Land keinedirekte Vertretung gab, die Treue gehaltenhaben, werden weiterhin von der Ge-schäftsstelle des Bundesvereins RKW e. V. betreut, bis eine Geschäftsstelle inRheinland-Pfalz besteht. Die neue Adres-se und die Ansprechpartner finden Sie so-bald bekannt im Internet.www.rkw-rlp.de

RKW Rheinland-Pfalz

Neu auf rkw.de>> Mit einer neuen Struktur in der

Navigation sind die Projekte des RKWjetzt auf der Website besser zu finden.Sieben statt vier Unterpunkte ordnen dieVorhaben übersichtlicher und eindeuti-ger zu.

Die neue Navigationsstruktur spie-gelt die wichtigsten Themenbereicheder Bundesgeschäftsstelle. Ein wichti-ger neuer Menüpunkt ist „Finanzie-rung”. Hier finden Interessenten alles,

was die Bundesgeschäftsstelle und dieRKW-Landesverbände im Zusammen-hang mit Fragen der Mittelstandsfinan-zierung anbieten.

Zu den einzelnen Projekten findenSie jetzt auch direkt entsprechendeBuchtitel aus dem RKW Verlag. Neuer-scheinungen sind unter „Publikationen”zu finden, ebenso der Katalog mit allenrund 200 Fachbüchern. Surfen Sie rein! www.rkw.de

Schnelle Hilfe in der Not>> Rasch müssen die vom Hochwas-

ser betroffenen Unternehmen wieder aufdie Füße kommen. Die RKW-Bundesge-schäftsstelle stellt deshalb zusätzlicheMittel bereit, um die dringlichsten Aufga-ben in Angriff zu nehmen: Aufräumen, dasTagesgeschäft weiterführen, Hilfsgelderbeantragen – vieles muss gleichzeitig ge-schehen, und parallel dazu müssen dieWeichen für die Zukunft gestellt werden.Viele haben bei der Existenzgründung inden vergangenen Jahren teures Lehrgeldgezahlt. Das soll jetzt vermieden werden.

Das RKW bewährt sich hier erneut alsLotse und Coach. In den betroffenenBundesländern laufen spezielle Hilfspro-gramme wie die Kooperationsbörse desRKW Sachsen. Überall schwärmen dieBerater aus und analysieren mit denUnternehmern, welche Schritte einzulei-ten sind. Das alles kostet Geld, das nun

teilweise von der RKW-Bundesgeschäfts-stelle beigesteuert wird. Aus dem laufen-den Haushalt wurden 100.000 Euro bereit-gestellt, mit denen die RKW-Landesver-bände den hochwasserbedingten Mehr-aufwand decken können. Bezuschusstwerden Veranstaltungen zum ThemaDruckkosten und Personalkosten, aberauch direkte Beratungen vor Ort. Im kom-menden Jahr sollen weitere 50.000 Eurofür diesen Zweck bereitstehen.

Das Bundeswirtschaftsministeriumals Zuwendungsgeber für die Bundesge-schäftsstelle hat dieser kurzfristigen Um-schichtung des Haushalts bereits zuge-stimmt. „Damit kann das RKW in den be-troffenen Ländern den Unternehmen anHilfe anbieten, was vor Ort am dringends-ten benötigt wird“, freut sich W. Axel Zehr-feld, Geschäftsführer der RKW-Bundes-geschäftsstelle.

Informationen über die Geschäftsstellen:RKW Bayern: 089/67 00 400RKW Sachsen: 0351/83 22 30RKW Sachsen-Anhalt: 0391/73 61 90RKW Nord (Niedersachsen, Mecklen-burg-Vorpommern und Schleswig-Holstein): 0511/33 80 30RKW Brandenburg: 0331/96 74 50 E-Mail: [email protected]

Die Zukunft keines Unternehmens soll im

Hochwasser versinken. Das RKW hilft.

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SCHWERPUNKT

8 RKW MAGAZIN · SEPTEMBER 2002

och ist „Basel II“ tatsächlich einBazillus für den Mittelstand? Zu-nächst: Was ist „Basel II“ und wie

wirken sich die Beschlüsse aus jetzigerSicht aus? „Basel II“ soll im internationalen Rahmendie Stabilität des Banksektors und damitder Wirtschaft insgesamt regeln. Im Kerngeht es darum, die Eigenkapitalvorschrif-ten für die Kreditinstitute bei der Vergabevon Bankkrediten neu zu gestalten. Muss-te bisher eine Bank jeden Kredit mit achtProzent Eigenkapital unterlegen, so sollenkünftig risikoreiche Kredite mit höherenund risikoärmere mit niedrigeren Eigenka-pitalquoten gesichert werden. Grundlagedieser Risikoeinschätzung ist ein Ratingdes Unternehmens, das sowohl von ex-ternen Ratingagenturen als auch vonKreditinstituten als internes Rating vorge-nommen werden kann. In Konsequenzwerden gut bewertete Unternehmen bes-sere Kreditkonditionen erhalten als Betrie-be mit schlechtem Ergebnis.

In den meisten deutschen Betriebenübersteigt das Fremdkapital das Eigenka-pital weitgehend. Gerade kleinere Unter-nehmen mit bis zu 2,5 Millionen Euro Jah-resumsatz sind auf die langfristige Fremd-finanzierung angewiesen. Diese Tendenzhat sich in den 90er Jahren sogar nochverstärkt. Diese Entwicklung ist zwar auchnachkriegsbedingt, wurde aber durch dierechtlichen und institutionellen Rahmen-bedingungen in Deutschland noch ver-stärkt. Mehr als die Hälfte der mittelständi-schen Unternehmen verfügt damit überkeine ausreichende Eigenkapitaldecke;im Vergleich zu den europäischen Nach-barn sind die deutschen Unternehmenunterkapitalisiert.

Die Ertragslage des deutschenMittelstandes ist unzureichend, die Mög-lichkeiten zur Innenfinanzierung und zurStärkung der Eigenkapitalbasis sind starkeingeschränkt. Andere Instrumente zur

D I E F I N A N Z I E R U N G E N T S C H E I D E T

Ü B E R F O R T B E S TA N D , W A C H S T U M

U N D E R F O L G E I N E S J E D E N

U N T E R N E H M E N S M I T U N M I T T E L -

B A R E R W I R K U N G A U F D I E

B E S C H Ä F T I G U N G . D I E S G I LT N O C H

M E H R I N K O N J U N K T U R E L L

U N G Ü N S T I G E N U N D U N S I C H E R E N

Z E I T E N . U N S I C H E R H E I T V E R B R E I T E T

Z U S Ä T Z L I C H „ B A S E L I I “ , D I E

V E R S C H Ä R F U N G D E R V O R S C H R I F T E N

Z U R E I G E N K A P I TA L - U N T E R L E G U N G

V O N K R E D I T E N , W E L C H E D I E

I N T E R N AT I O N A L E B A N K E N A U F S I C H T

P L A N T U N D D I E Z U R Z E I T

V O M B A S E L E R A U S S C H U S S

V O R B E R E I T E T W I R D .

Basel II:Bazillus oder

Fitnesskur?(D)

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RKW MAGAZIN · SEPTEMBER 2002 9

Noch ist nicht ganz klar, wohin der Weg

führen wird, mit Sicherheit stellt Basel II

entscheidende Weichen für die Zukunft

der Mittelstandsfinanzierung.

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Stärkung des Eigenkapitals wie das Ein-gehen von Beteiligungen verschiedenerArt werden aus unterschiedlichen Grün-den nur zögerlich genutzt.

Der Anstieg der Insolvenzen war imJahr 2001 auf dem Arbeitsmarkt deutlichzu spüren: Nahezu 500.000 Beschäftigtehaben so ihren Arbeitsplatz verloren. Für2002 werden rund 40.000 Insolvenzen er-wartetet – mit entsprechenden Folgen fürdie Beschäftigungslage. Diese Zunahmebei den Insolvenzen ist sichtbarer Aus-druck der begrenzten Möglichkeiten deut-scher Unternehmen, mit Eigenkapitalunternehmerisches Risiko abzufedernund schlechte Zeiten zu überstehen. Be-sonders dramatisch ist die Lage in denneuen Bundesländern. Dort ist der wirt-schaftliche Aufholprozess ins Stocken ge-

Zeitplan für Basel II>> 1. Oktober 2002 Beginn der

Auswirkungsstudie (bis 31. Dezember 2002)

>> Mai 2003 Veröffentlichung 3. Konsultationspapier des Basel-Ausschusses

>> Juni 2003 Veröffentlichung 3. Konsultationspapier derEU-Kommission

>> Oktober 2003 Annahme Basel IIdurch Basel-Ausschuss

>> Februar 2004 Richtlinienvor-schlag der EU-Kommission

>> 1. Januar 2006 Inkrafttreten Basel II mit einjähriger Einführungsphase

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Die Grafik zeigt

es deutlich: Die

Eigenkapitalquote

des deutschen

Mittelstands ist

sehr niedrig.

SCHWERPUNKT

10 RKW MAGAZIN · SEPTEMBER 2002

schließlich zeitnaher und offener Kommu-nikation mit der Hausbank und Aufbauvon Eigenkapital und einen richtigen Fi-nanzierungsmix, auch mit Leasing, Facto-ring und die Aufnahme von Wagnis- undBeteiligungskapital.

Für kleine und mittelständischeUnternehmen bedeutet „Basel II“ keinepauschale Verschlechterung der Finanzie-rungsbedingungen, sondern auch dieChance, bessere Konditionen als bisher zuerreichen. Die gut bewerteten Unterneh-men werden nicht länger die „schlechten“Betriebe bei der Kreditvergabe subventio-nieren müssen. Um gute oder bessereKreditkonditionen durchzusetzen und ihreFinanzierung zu sichern, können Mittel-ständler ■ die Initiative ergreifen und sachliche In-

formationen einholen ■ die eigene Situation analysieren und

eine Strategie festlegen, ■ Möglichkeiten zur Eigenkapitalstär-

kung prüfen, ■ bei der Bank erfragen, wie das derzeiti-

ge Rating des Unternehmens aussieht,■ Managementschwächen rechtzeitig

beseitigen und gezielt an der Verbesse-rung des Rating-Ergebnisses arbeiten,um die Kreditkonditionen zu verbes-sern und/oder Beteiligungskapital ein-werben.

Auch in den vergangenen Jahrenhaben die Banken vor der Kreditvergabedie Bonität der Unternehmen in einer ArtRating geprüft. Dabei waren überwiegendVergangenheitsergebnisse in Bilanzenund aktuelle betriebswirtschaftliche Aus-wertungen ausschlaggebend für die Fi-nanzierungszusage. Nach dem jetzigenVerhandlungsstand von „Basel II“ werdenauch in Zukunft Jahresabschlüsse, BWAund Vermögensverhältnisse, also die„Hard Facts“, abgefragt werden. Mehrund differenzierter werden aber die „SoftFacts“, die Managementfähigkeiten, be-wertet. Finanzierung ist somit unmittelbarauch von der Qualität des Managementsabhängig.

Die grundsätzliche Strategie derKreditwirtschaft für die gewerbliche Fi-nanzierung ist zwar nicht von den Unter-nehmen beeinflussbar. Aber zur Verbes-serung ihrer ganz spezifischen Finanzie-rungssituation kann „Basel II“ auch als Fit-nesskur für den Mittelstand wirken.

Dr. Ingrid [email protected]

10 % 20 % 30 % 40 % 5 0% 60% 70%

Vereinigte Staaten

Euroland

Japan

Deutschland

Nemax

M-Dax

Das

Mittelstand

>> Eigenkapitalquote des deutschen Mittelstands

Internationaler Vergleich

Nationaler Vergleich

raten, die Zahl der Gewerbeabmeldungenübersteigt in einigen Regionen die der An-meldungen. Es ist in den neuen Ländern indiesem Jahr mit 1,4 Millionen Arbeitslosenund damit der höchsten Arbeitslosigkeitseit 1990 zu rechnen.

Die schlechte Situation der Unter-nehmen hat auch Auswirkungen auf dasKreditwesen. Bankinstitute mussten ei-nerseits in der Vergangenheit erheblicheWertberichtigungen für Ausfälle gewerb-licher Kredittilgungen vornehmen. Ande-rerseits ist das Kreditgewerbe in einerStrukturkrise, die sich auch in den Fusio-nen von Sparkassen und Genossen-schaftsbanken zeigt. Zudem irritiert dieBanken bereits seit zirka zwei Jahren dieDiskussion um Basel II bei ihrer Verga-beentscheidung.

Der Mittelstand sah sich seither ver-schärften Kreditprüfungen oder gar -kün-digungen ausgesetzt. Die lange Diskus-sion um die Abhängigkeit der Kreditverga-be vom Ergebnis des Ratings, um die be-troffenen Unternehmenskategorien undum die Behandlung längerfristiger Darle-hen verunsicherte den Mittelstand erheb-lich. Sie lähmte die Suche nach Wegen,sich den neuen Anforderungen der Finan-zierung offensiv zu stellen. Zudem verla-gerte der Einführungstermin 2006 die er-forderliche sachliche Auseinanderset-

zung mit diesem Thema in die Zukunft.„Basel II“ und „Rating“ werden in der Fol-ge häufig als Synonym für eine den Mittel-stand erfassende tödliche Krankheit ohneBehandlungsmöglichkeit dargestellt.

Die deutschen Verhandlungsführerhaben erreicht, dass Kredite bis zu einerMillion Euro von den Banken als Privatkre-dite behandelt und damit weitgehend un-abhängig vom Rating-Ergebnis gewährtwerden können. Außerdem dürfen Unter-nehmen mit weniger als 50 Millionen EuroUmsatz als risikoärmer eingestuft werdenals es ihrem Rating entspricht.

Nach dem jetzigen Verhandlungs-stand sollen diese Neuregelungen bis2007 eingeführt werden, mit einer Probe-phase ab 2006. Nach Einschätzung derdeutschen Verhandlungsführer brächteeine vorzeitige Anwendung von „Basel II“für die Kreditinstitute keine Vorteile. VieleBanken stehen aber unabhängig davonwegen ihrer schlechten Ertragslage undder angestiegenen Risikoausfälle schonjetzt vor der Notwendigkeit, ihre Ge-schäftspolitik zu ändern.

Die Kreditinstitute erwarten bereitsjetzt vom Mittelstand Anstrengungen zurBonitätsverbesserung. Das heißt explizit:professionelle Unternehmensführung undbetriebswirtschaftliches Know-how ein-

Quelle: McKinsey, Düsseldorf/Grafik; Publisher’s Factory

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RKW MAGAZIN · SEPTEMBER 2002 11

ie deutsche Delegation hat inBasel ganze Arbeit geleistet:Über die neuen Eigenkapital-

richtlinien für die Kreditwirtschaft (Basel II)kann sich der Mittelstand nicht beklagen,erst recht nicht die ganz kleinen Unterneh-men. Wenn die Kreditsumme den Betragvon einer Million Euro insgesamt nichtübersteigt, werden sie bei der Risikoein-stufung wie Privatkunden behandelt.Etwa 95 Prozent aller Unternehmen inDeutschland dürften in diese günstige Re-tail-Klasse fallen. Damit sind aber die Pro-bleme bei der Mittelstandsfinanzierungnicht vom Tisch.

Vor allem bei kleineren Firmen, die aufKredite und öffentliche Fördermittel be-sonders angewiesen sind,klemmt es. Im kleinteiligenFirmenkundengeschäft de-cken die Margen die Kostenfür die Bearbeitung und dasRisiko nicht mehr. Das hatzur Folge, dass es für Exis-tenzgründer und jungeUnternehmer immer schwie-riger wird, mutige Geldgeberzu finden. Andere Finanzie-rungsformen kommen kaumin Betracht. Für Kapital-marktprodukte beispiels-weise sind die meisten Fir-men zu klein oder können diehohen Renditeerwartungennicht erfüllen. Und dass Ven-ture-Capital-Gesellschaftenkünftig vermehrt Hand-werksbetriebe und Handels-unternehmen unter ihre Fitti-che nehmen werden, istnicht zu erwarten. In traditio-nellen Wirtschaftsbereichenist es in Deutschland nachwie vor sehr schwierig, Be-teiligungskapital zum Auf-und Ausbau eines Unterneh-mens zu bekommen.

Für die kleinen Familien-betriebe, die das Gros derBetriebe in Deutschland bil-den und auch den typischen

DtA-Kunden repräsentieren, sind Bank-und Förderkredite als Gerippe der Finan-zierung unverzichtbar. Damit das bewähr-te Hausbankenprinzip in seiner jetzigenFunktion erhalten bleiben kann, tritt dieDtA für eine angemessene Erhöhung derHausbankenmarge ein. Am Ende diesesProzesses sollte ein risikodifferenziertesMargensystem für staatliche Finanzie-rungsprodukte stehen.

Der Rückgriff auf staatliche Kredite istumso leichter, je geringer das Risiko für dieHausbanken aus der Vergabe öffentlicherMittel ist. Aus diesem Grund trägt die DtAheute einen immer größeren Teil dieses Ri-sikos selbst. Beim DtA-Startgeld sind es80 Prozent, ein ähnlich hoher Satz ist beim

neuen DtA-Mikrodarlehen(Kredite bis maximal 25.000Euro) vorgesehen. Inzwi-schen werden 30 bis 40 Pro-zent aller DtA-Darlehen fürGründer und Jungunterneh-mer – im Vorjahr immerhin3,7 Milliarden Euro – mit einerHaftungsfreistellung für dieHausbanken ausgereicht.

Ein wichtiger Hebel, umdie Eigenkapitalbasis jungerUnternehmen zu erweitern,sind Mezzanine-Finanzie-rungen. Über das Eigenkapi-talhilfe-Programm ist die DtAin Deutschland der führendeAnbieter von Mezzanine-Ka-pital. In den neuen Ländernist damit auch eine Stärkungder Eigenkapitalbasis in derWachstumsphase möglich.Um die Hausbanken bei derStange zu halten, werden Fi-nanzierungsprodukte ge-bündelt. In sieben Bundes-ländern gibt es nunmehr eingemeinsames Finanzie-rungsprodukt für Gründerund junge Unternehmer.

Basel II hat den Finger indie Wunde gelegt: Die Eigen-kapitalbasis vieler Unterneh-men in Deutschland ist zu

Zur Person >> Der Volkswirt Dr. Peter Flei-

scher hat an der Universität Münsterstudiert und 1984 promoviert. Seineberufliche Laufbahn begann er bei derWest LB. 2001 wurde er Leiter der In-

vestitionsbank NRW, seit 2001 ist eraußerdem im Vorstand der DeutschenAusgleichsbank und seit Januar die-ses Jahres Sprecher des Vorstandes.Dr. Peter Fleischer ist verheiratet undhat ein Kind.

Basel II: Eine ChanceG A S T K O M M E N TA R > > D R . P E T E R F L E I S C H E R , S P R E C H E R D E S V O R S TA N D E S D E R

D E U T S C H E N A U S G L E I C H S B A N K ( D TA ) Z U D E N E I G E N K A P I TA L R I C H T L I N I E N .

dünn. Wenn sie ihre Kapitalbasis stärkenwollen, dann müssen die Unternehmerbereit sein, von lieb gewonnenen Ge-wohnheiten Abschied zu nehmen. Siemüssen ihre Bücher offen legen – und vorallem auch ihre Nachfolge rechtzeitig re-geln. Die Hausbanken werden auf solche„weichen“ Faktoren künftig noch mehrGewicht legen. Die Bonitätsprüfungen derHausbanken werden viele Unternehmenzwingen, ihre Verhältnisse neu zu ordnen.Dies sollte als Chance verstanden wer-den. Die Zeit ist gekommen, mehr über dieChancen als über die Risiken von Basel IIzu sprechen.

B A S E L I I H AT D E N

F I N G E R I N D I E

W U N D E G E L E G T: D I E

E I G E N K A P I TA L B A S I S

V I E L E R U N T E R N E H -

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L A N D I S T Z U D Ü N N .

W E N N S I E I H R E

K A P I TA L B A S I S

S T Ä R K E N W O L L E N ,

D A N N M Ü S S E N D I E

U N T E R N E H M E R

B E R E I T S E I N , V O N

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G E W O H N H E I T E N

A B S C H I E D Z U

N E H M E N .

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SCHWERPUNKT

12 RKW MAGAZIN · SEPTEMBER 2002

asel II“ fordert von den Unterneh-men, sich stärker mit ihrer Finan-zierung und ihrer Eigenkapital-

quote auseinander zu setzen. Die bereitsbegonnene inhaltliche Auseinanderset-zung mit den Instrumenten der Finanz-und Investitionsplanung kann intensiviertwerden, und die modernen Formen derUnternehmensfinanzierung sollten aufge-griffen und umgesetzt werden.

Dafür benötigen Unternehmen in derRegel einen längeren Zeitraum, erst recht,wenn neue Modelle angewendet oderneue Beteiligungspartner gewonnen wer-den sollen. Die rechtzeitige und sachlicheInformation hierzu beschleunigt den Ent-scheidungsprozess.

Kammern, Verbände und Kreditins-titutebieten ebenso wie das RKW kosten-lose oder kostengünstige Informations-

veranstaltungen. Vor- und Nachteile derFinanzierungsinstrumente sollten für diejeweilige Situation, das Vorhaben und dieUnternehmensstrategie geprüft werden.

Ein hoher Eigenkapitalanteil im Un-ternehmen ist ureigenes unternehmeri-sches Ziel, weil er auch unternehmerischeRisiken absichert, zeitweilige konjunkturel-le Probleme überstehen hilft und Unter-nehmenswachstum sichert. Die Forderungnach einer Erhöhung des Eigenkapitals indeutschen Unternehmen erheben Kredit-institute und Wissenschaftler nicht erst alsErgebnis von internationalen Vergleichenund in Zusammenhang mit Basel II.

Die Möglichkeiten, Eigenkapital ein-zuwerben, sind vielfältig. Neben der Innen-finanzierung kommen vor allem privateund öffentliche Beteiligungsgeber, aberauch Mitarbeiterbeteiligungen in Frage.

(B)

D I E F O R D E R U N G N A C H E I N E R

E R H Ö H U N G D E S E I G E N K A P I TA L S I N

D E U T S C H E N U N T E R N E H M E N

E R H E B E N K R E D I T I N S T I T U T E U N D

W I S S E N S C H A F T L E R N I C H T E R S T

A L S E R G E B N I S V O N I N T E R N AT I O -

N A L E N V E R G L E I C H E N U N D I N

Z U S A M M E N H A N G M I T B A S E L I I .

Eigenkapital stärken durch Beteiligungen

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Eigenkapital stärken durch Beteiligungen

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RKW MAGAZIN · SEPTEMBER 2002 13

Kapitalbeteiligungsgesellschaftenunterscheiden sich durch ihre geschäfts-politische Ausrichtung, die bevorzugtenInvestmentschwerpunkte nach Finanzie-rungsphasen und Branchen sowie geo-grafischen Präferenzen. Venture-Capital-Gesellschaften und mittelständische Be-teiligungsgesellschaften sind für kleineund mittlere Betriebe die interessantes-ten.

Das von Beteiligungsgesellschaftenzur Verfügung gestellte Kapital darf nachderen Angaben nicht mit Kreditmittelnverwechselt werden, es ist kein Risikoka-pital. Es ist in der Regel nicht der Ret-tungsanker in Krisensituationen und be-stimmt kein Allheilmittel.

Mittelständische Beteiligungsgesell-schaften, die in vielen Bundesländern be-stehen, zeichnen sich durch folgendeCharakteristika aus:

Sie fördern gemeinwirtschaftlichorientiert ein breites Spektrum von in-novativen und technologieorientiertenMittelständlern, Traditionsbetriebe undExistenzgründer vom Handwerk bis zumHandel. Sie beteiligen sich nicht nur inno-vationsorientiert, sondern helfen auch beider Finanzierung von Kooperationen,strukturellen Umstellungen, Erweiterun-gen und Rationalisierungen. Ihr Engage-ment ist mit der Beratung und Unterstüt-zung des Unternehmens über die reine Fi-nanzierung hinaus verbunden. Sie stärkenin der Regel durch typische stille und offe-ne Beteiligung die Eigenkapitalbasis, undder Unternehmer behält seine Handlungs-freiheit in Bezug auf unternehmerischeEntscheidungen.

Vor dem Eingehen einer Beteiligungprüft beispielsweise die MBG Thüringen,ob das Unternehmen eine Reihe von An-forderungen erfüllt. Ein überzeugendesKonzept muss verdeutlichen, dass dasUnternehmen mit seinenProdukten oder Dienstleis-tungen aufnahmefähigeMärkte bedient sowie Um-satz und Ergebnis ange-messen steigern wird.Ausreichende Kenntnisseüber Wettbewerber undMarktentwicklung und per-manente Marktbeobachtungmüssen nachgewiesen wer-den. Geschäftsführung unddas mittlere Managementsind Know-how-Träger fürEntwicklung, Produktion undMarketing. KaufmännischeKompetenz befähigt sie, einUnternehmen zu führen.Durch eine gute Ertrags- undLiquiditätslage sowie solide Finanzierungist das Unternehmen gut vorbereitet aufein Rating. Schließlich achtet die MBGThüringen auf zeitnahe und transparenteInformation.

Mitarbeiterkapitalbeteiligungen ver-folgen das Ziel, mit der finanziellen Beteili-gung zugleich auch die Motivation, Pro-duktivität und Beschäftigung zu verbes-sern. Vorausschauende Betriebe habenModelle der Unternehmensfinanzierungentworfen, die Arbeitnehmer über dasVermögen mit dem Unternehmen verbin-den. Andere Möglichkeiten der Mitarbei-terbeteiligung an der Unternehmensfinan-zierung im weiteren Sinne wie Lohn- und

Gehaltsverzicht, Verzicht auf Gratifikationoder auf Auszahlung von Arbeitszeitkon-ten werden vor allem in Krisenzeiten zurArbeitsplatzsicherung angewendet undspielen für die langfristig vorausschauen-de Mittelstandsfinanzierung meistens keine Rolle.

Die Beteiligung von Arbeitnehmernam Kapital ihres Arbeitgebers lässt sich inForm von Belegschaftsaktien, GmbH-An-teilen, Genossenschaftsanteilen, stillenBeteiligungen, Mitarbeiterdarlehen oderGenussscheinen oder -rechten realisie-ren.

Auch Gewinnbeteiligungen mit Sperr-frist können hinzugerechnet werden. Trotzdieser vielfältigen Formen sind Mitarbei-terbeteiligungen am Kapital des beschäf-tigenden Unternehmens in Europa und inDeutschland wenig verbreitet. Die Unter-nehmer lehnen das hauptsächlich ab, weilsie befürchten, sensible Informationen mitArbeitnehmern teilen zu müssen.

Auf Arbeitnehmerseitesteht der Wunsch, Beteili-gung nicht ohne Rechte undnicht langfristig einzugeheneiner stärkeren Nutzung die-ses Instruments entgegen.In einigen Bundesländernkönnen Mitarbeiterbeteili-gungen allerdings von Bürg-schaftsbanken verbürgt undso das Risiko für Arbeitneh-mer gemindert werden.

Jede Form der Beteili-gung lässt sich nur dann re-alisieren, wenn für den Be-teiligungsgeber gute Aus-sichten bestehen, das inves-tierte Kapital zu den verein-

barten Konditionen zurückgezahlt zu be-kommen oder dafür einen entsprechen-den Zins oder ein Beteiligungsentgelt zuerhalten. Das bedeutet zugleich, dass Ein-blick in das Unternehmensmanagementgewährt werden muss.

Scheinbar widersprüchlich, aberselbstverständlich: Die Beteiligung amUnternehmen kann nur in solchen Zeitenvorbereitet werden, in denen keine finan-ziellen Engpässe aufgetreten sind.

Dr. Ingrid Voigt

[email protected]

www.bvk-ev.de

www.mbg-bb.de

Eine Alternative zum

Gang in die Bank

bieten Beteiligungen.

E I N H O H E R E I G E N -

K A P I TA L A N T E I L I M

U N T E R N E H M E N I S T

U R E I G E N E S U N T E R -

N E H M E R I S C H E S

Z I E L , W E I L E R A U C H

U N T E R N E H M E R I -

S C H E R I S I K E N

A B S I C H E R T.

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SCHWERPUNKT

14 RKW MAGAZIN · SEPTEMBER 2002

nternehmen müssen ihre wirt-schaftlichen Verhältnisse nurgegenüber einem Partner offen

legen und können sich auf den vertrau-ensvollen Umgang mit betriebsinternenund persönlichen Daten verlassen. DieBanken kennen durch die langjährige undvertrauensvolle Beziehung das Finanzge-baren und die Managementfähigkeiten ih-rer Kredit suchenden Firmenkunden.

Der Basel-II–Akkord verändert dasKreditvergabe-Verhalten der Banken in je-dem Fall. Daher werden Alternativen zumBankkredit und die Möglichkeiten, dasEigenkapital zu stärken, für die kleinen und mittleren Unternehmeninteressanter und wichtiger.Da die Eigenkapitalquote inden zukünftigen internenRatings eine wichtige Rollespielt, liegt es im Interesseder Unternehmen, die Ent-wicklung der zunehmendenEigenkapitalschwäche um-zukehren. Voraussetzung dafür ist, dasssich die Ertragslage und die Finanzstrukturder Unternehmen nachhaltig verbessern.

Alternative Finanzierungsmöglichkei-ten wie Leasing oder Asset Backed Secu-rities verbessern die Liquidität.

Das Leasing – das Mieten eines Be-triebsmittels auf Zeit – hat in den vergan-genen Jahren an Bedeutung gewonnen.Die Summe der Leasing-Investitionen be-trug im vergangenen Jahr 48 MilliardenEuro. Deutlich zugenommen hat auch dieZahl der Unternehmen, die Leasing als Fi-nanzierungsmöglichkeit nutzen, von506.000 im Jahr 1999 auf 869.000 im Jahr

2001. Leasing stufen rund 25 Prozent derUnternehmen in Deutschland als wichti-ges Finanzierungsinstrument ein. Obwohlsich Produktionsgebäude, Produktions-maschinen, Transportgeräte und EDV-An-lagen ebenso zum Leasing eignen, wer-den nach wie vor hauptsächlich Fahrzeu-ge geleast.

Für Leasing spicht die Vermeidungvon Schulden und des mit dem Kauf ver-bundenen Liquiditätsverlustes. Für denLeasingnehmer besteht keine Bilanzie-rungspflicht, aber auch keine Abschrei-bungsmöglichkeit. Die Leasingkostenwerden zahlungswirksam und als Auf-

wand verbucht. Insgesamtlässt sich nur im Einzelfallentscheiden, ob der Kaufoder das Leasing günstigerist.

Wie beim Factoring ver-kauft das Unternehmen auchbei der Finanzierung durchAsset Backed Securities For-

derungen aus Lieferungen von Waren undDienstleistungen an einen Dritten und ver-bessert dadurch seine Liquidität und Bi-lanzpositionen. Der wesentliche Unter-schied liegt in der Art der Refinanzierung.Während die Forderungen beim Factoringvon der Factoring-Gesellschaft aufge-kauft werden, werden bei Asset BackedSecurities die Forderungen im Zu-sammenwirken von Rechtsanwälten,Wirtschaftsprüfern, Ratingagenturen undKreditversicherern über eine eigens ge-gründete Gesellschaft gebündelt, an denKapitalmarkt transferiert und dort in Formvon Commercial Papers oder Bonds von

institutionellen Investoren übernommen.Markante Unterschiede sind, dass■ das Forderungsmanagement beim

Unternehmen verbleibt, ■ der Abnehmer nicht über den Verkauf

der Forderung informiert werden muss,■ auch Forderungen gegenüber privaten

Endabnehmern refinanzierbar sind, ■ fast alle – auch die längeren – Zahlungs-

ziele geeignet sind,■ Einzelprüfungen der Debitoren nur bei

einem sehr hohen Anteil stattfinden■ und die Bonität des gesamten Forde-

rungspools bewertet wird. Asset-Backed-Finanzierungen sind

komplex und daher im Mittelstand ehernoch die Ausnahme. Sie werden aber vonvielen Geschäftsbanken und Sparkassenauch den mittelständischen Kunden an-geboten, sodass sich eine Nachfragelohnt. Andreas [email protected]

http://www.bdl-leasing-verband.de

http://www.assetbackedworld.com

Foto: IBM Deutschland GmbH

Leasing >> Der Leasinggeber, der norma-

lerweise nicht mit dem Hersteller iden-tisch ist, kauft eine Sache und vermie-tet sie an den Leasingnehmer. Der Le-asinggeber bleibt wirtschaftlicher undrechtlicher Eigentümer der Sache mitallen Rechten und Pflichten. Nebendiesen Standard-Verträgen existierenviele weitere Varianten.

Betriebsmittel wie Computer oder Autos zu leasen

erhöht die Liquidität.

„ F Ü R L E A S I N G

S P I C H T D I E

V E R M E I D U N G V O N

S C H U L D E N . “

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K L E I N E U N D M I T T E L S T Ä N D I S C H E U N T E R N E H M E N I N

D E U T S C H L A N D H A B E N E I N E N H O H E N A N T E I L A N

F R E M D K A P I TA L , M E I S T E N S I N F O R M L A N G F R I S T I G E R

K R E D I T F I N A N Z I E R U N G D U R C H B A N K E N U N D S PA R K A S S E N .

F Ü R B E I D E S E I T E N B R I N G T D I E S E S R E L AT I O N S H I P

B A N K I N G O D E R H A U S B A N K P R I N Z I P V O R T E I L E .

Alternativen zum Bankkredit

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RKW MAGAZIN · SEPTEMBER 2002 15

>> Factoring in Deutschland 1997-2001Umsatz in Mrd. Euro

30

1997 1998 1999 2000 2001

25

20

15

10

5

0

17,87 20,43 19,99

23,50

29,37

22,91

18,6716,2516,3714,43

3,444,06 3,74

4,836,46

D A S I N S T R U M E N T

FA C T O R I N G B I E T E T D I E

M Ö G L I C H K E I T, G E L D F O R D E R U N G E N

A U S W A R E N L I E F E R U N G E N U N D

D I E N S T L E I S T U N G E N S C H N E L L ,

R I S I K O F R E I U N D E F F I Z I E N T Z U

G E L D Z U M A C H E N .

as RKW NRW weiß aus jahr-zehntelanger Beratung kleinerund mittelständischer Unterneh-

men, dass gerade diese Gruppe be-sonders unter der verschärften Kreditge-nehmigungspraxis vieler Banken und Kre-ditinstitute leidet. Vor dem Hintergrund ei-ner meist geringen Eigenkapitalquotespielt die aktuelle Liquidität heute eine im-mer wichtigere Rolle.

In der jüngeren Vergangenheit sindBekanntheit und Akzeptanz des Factoringin Deutschland deutlich gestiegen. Immermehr Firmen, zu einem großen Teil ausdem gewerblichen Mittelstand, nutzen dieumsatzkongruente Finanzierung, die voll-ständige Absicherung gegen Forderungs-ausfälle und die Entlastung beim Debito-renmanagement. Factoring wurde jedochbisher eher für größere Unternehmen abeinem bestimmten Mindest-Jahresum-satz angeboten und war vergleichsweisekompliziert. So behalten viele Factoring-Anbieter zunächst neben der Bearbei-tungsgebühr noch 10 bis 15 Prozent desKaufpreises der Forderungen als Sicher-heit für Skontoabzüge oder Mängelrügenein. Dieser Sicherheitseinbehalt wird demKunden erst bei Zahlung durch den Debi-tor oder bei Fälligkeit gutgeschrieben.

Das RKW-NRW-Factoring-Angebotist speziell für kleinere Unternehmen mitbis zu 2,5 Millionen Euro Jahresumsatzkonzipiert. Eine Mindestgröße ist nicht er-forderlich. Die TEBA Kreditbank, mit dergemeinsam das Modell entwickelt wurde,kauft die offenen Inlandsforderungen beiRechnungserstellung an und zahlt sofort96,5 Prozent vom Bruttorechnungsbetragbei einem Zahlungsziel von 30 Tagen in ei-nem Betrag taggleich aus. Bei einem Zah-lungsziel von 60 Tagen werden sogar95,75 Prozent gezahlt. Mit diesen klarenKonditionen dürfte das Angebot zurzeitwohl einmalig am Markt sein.

Die Unternehmen profitieren gleichmehrfach: Bei den angekauften Forde-rungen liegt das volle Ausfallrisiko bei derTEBA Kreditbank, einem Institut aus demVerbund der Volks- und Raiffeisenban-ken. Die Übernahme und Überwachungder Zahlungseingänge durch das RKW

führt zu Arbeitszeit- und Kostenersparnis-sen. Die regelmäßigen Bonitätsprüfungender Debitoren ermöglichen den Firmen,sich auf solvente Kunden zu konzentrie-ren. Mahnungen verschickt die TEBA Kre-ditbank, die Unternehmen können aberbestimmte Kunden davon ausschließenund selbst mahnen. Durch die gewonne-ne Liquidität können die Betriebe teureKontokorrentkredite zurückführen undgegenüber Lieferanten Skontoabzügenutzen. Die höhere Liquidität, eine opti-malere Finanzausstattung und eine bes-sere Eigenkapitalquote bedeuten ein bes-seres Rating nach den neuen Basel-II-Kreditkriterien.

Die Kosten sind demgegenüber ge-ring. Es fallen die Bearbeitungsgebührenin Höhe von 3,5 Prozent (30 Tage Zah-lungsziel) beziehungsweise 4,25 Prozent(60 Tage Zahlungsziel) an sowie die Kos-ten für die Erstattung des Portos.

Das RKW NRW unterstützt die TEBAKreditbank bei der Abwicklung. Es führtbeispielsweise Bonitätsvorprüfungendurch, versendet Originalrechnungen undsorgt für die buchungstechnische Erfas-sung im Auftrag der TEBA Kreditbank.

Wilfried Hedderich [email protected]

www.rkw-nrw.de

www.factoring.de

Durch Factoringliquide werden

(D)

Quelle: Deutscher Factoring-Verband e. V.

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SCHWERPUNKT

16 RKW MAGAZIN · SEPTEMBER 2002

as Finanzwesen im Unterneh-men ist ein strategischer Erfolgs-faktor. Aktives Finanzmanage-

ment stellt die Zahlungsfähigkeit sicher,steigert die Rentabilität und betreibt Risi-kovorsorge. Daneben steht das Control-ling, das heute auch wesentlich mehr istals interne Rechnungsprüfung. Strategi-sches Controlling wird zu einer entschei-denden Steuerungsfunktion im Unterneh-men. Das notwendige Know-how lässtsich erwerben. Das RKW bietet dazu zweibewährte Lehrgänge an.

Der Controller-Lehrgang wird bereitszum 12. Mal durchgeführt. Über 1.000Teilnehmer haben das Zertifikat Control-ler/Controllerin RKW erworben. Dafür ha-ben sie an drei jeweils fünftägigen Inten-sivseminaren teilgenommen, die sich übereinen Zeitraum von etwa zwölf Monatenverteilen. An jedes Seminar schließt sicheine Prüfung an.

Die Themen des Lehrgangs umfassenden gesamten Bereich der finanziellenSteuerung eines Unternehmens. Auf deroperativen Ebene werden moderne Kos-tenrechnungsverfahren vermittelt und dieVerknüpfung des operativen mit dem stra-tegischen Controlling erläutert. Absatz-und marktorientierte Aktivitäten habensich heute am Kunden und der Kunden-zufriedenheit zu orientieren. Das Control-ling muss in enger Zusammenarbeit mitMarketing und Vertrieb die entsprechen-den Daten aufbereiten. Mitarbeit bei In-vestitionsentscheidungen gehört dazu,

wenn das Controlling die finanzielle Füh-rung des Unternehmens so gestalten soll,dass Bilanz und Liquidität im Gleichge-wicht bleiben. Dabei schauen Controllerüber den Tellerrand ihres Unternehmenshinaus und stellen Benchmarking-Verglei-che an. Oberstes Ziel des ganzheitlichenWertmanagements muss es sein, denUnternehmenswert zu steigern. Ein wich-tiges Instrument, um die Verknüpfung derstrategischen Ziele mit demoperativen Geschäft aufzu-zeigen, stellt die BalancedScorecard dar. Auch dieseMethode wird während desLehrgangs vorgestellt.

Die Dozenten der drei In-tensivseminare sind erfahre-ne Praktiker. Sie haben denLehrstoff so aufbereitet, dass er sich fürdas Controlling in kleinen und mittlerenUnternehmen einsetzen lässt. Die Über-schaubarkeit kleinerer Betriebe, die oftvom Inhaber geführt werden, sollte nichtdazu verleiten, auf ein institutionalisiertesControlling zu verzichten. Im Gegenteil:Nur mithilfe aktueller und gut aufbereiteter

Daten werden die kleinen Unternehmenim bankinternen Rating erfolgreich seinkönnen.

Die Kapitalbeschaffung bekommt im-mer dann einen besonderen Stellenwert,wenn expandiert, modernisiert oder ratio-nalisiert werden soll. Oder wenn die Liqui-dität des Unternehmens in Gefahr gerät.Der neu entwickelte Lehrgang Finanzma-nager RKW soll genau dieses verhindern

helfen. Mitarbeiter ausBuchhaltung und Rech-nungswesen, Controller undBerater sind mit diesemLehrgang angesprochen.Sie lernen die Grundlagender betrieblichen Finanzwirt-schaft kennen und sind an-schließend mit den verschie-

denen Formen des Abschlusses vertraut.Sie können eine Unternehmensbewer-tung sachgerecht beurteilen und kennendie verschiedenen Möglichkeiten der Ka-pitalbeschaffung. Besonders wichtig sindeffiziente Risikovorsorge und Cash-Ma-nagement. Damit befassen sich zwei wei-tere Themenblöcke des Lehrgangs. Dieinsgesamt sieben Themenblöcke werdenin zwei fünftägigen Intensivseminaren ver-mittelt, an die sich ebenfalls jeweils einePrüfung anschließt. Der Lehrgang wirdkünftig einmal pro Jahr angeboten.

Alle Intensivseminare der RKW-Lehr-gänge können auch einzeln gebucht wer-den, soweit freie Plätze vorhanden sind.Das RKW stellt darüber eine Teilnahmebe-scheinigung aus. Hildegard [email protected]

RKW-Lehrgänge: Kompetenzen für das

Finanzwesen

Lehrgang FinanzmanagementAnmeldeschluss: 10. Februar 2003Intensivseminare im März und April2003

Information und Online-Anmeldung:www.rkw.de/prveranstaltungen/FM_Lehrgang.html

12. Lehrgang ControllingAnmeldeschluss: 28. März 2003Mai und Juni 2003: Versand von Fachliteratur zur Vorbereitung auf dieIntensivseminare im Oktober undNovember 2003 sowie im März 2004.

Information und Online-Anmeldung: www.rkw.de/prveranstaltungen/Controller_Lehrgang.html

A K T I V E S C O N T R O L L I N G U N D F I N A N Z M A N A G E M E N T I N T E N S I V L E R N E N .

„ N O T W E N D I G E S

C O N T R O L L I N G -

K N O W- H O W L Ä S S T

S I C H E R W E R B E N . “

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Page 17: Kompakt Nach der Flut - RKW Kompetenzzentrum€¦ · Nr. 3 · September 2002 53. Jahrgang D 5778 ISSN 1619-7372 Kompakt Nach der Flut Netzwerk Kurzfristige Beschäftigung Netzwerk

RKW MAGAZIN · SEPTEMBER 2002 17

Stärken und Schwächen erkennen

M I T D E M U N T E R N E H M E N S -

C H E C K - U P H A B E N F I R M E N

D I E M Ö G L I C H K E I T, S I C H

A U F B A N K I N T E R N E R AT I N G S

V O R Z U B E R E I T E N .

leine und mittlere Unternehmenmüssen sich den neuen Rege-lungen der Banken zur Kreditver-

gabe stellen. Bankinterne Ratings beurtei-len die Kreditwürdigkeit nicht mehr nurnach den „harten“ Zahlen, sondern auchnach so genannten weichen Kriterien. Ma-nagementkompetenz, Unternehmerper-sönlichkeit oder die Zukunftsausrichtungdes Betriebes sind nur einige weiche Fak-toren, die eine wichtige Rolle spielen. Da-bei ist Flexibilität gefragt: Vor dem Hinter-grund von Märkten und Kundenwün-schen, die sich immer rascher wandeln, istdie Fähigkeit zur flexiblen Unternehmens-führung ausschlaggebend für den Erfolg.Auf diese neuen Herausforderungen kön-nen sich mittelständische Betriebe mit ei-nem Unternehmens-Check-Up vorberei-ten, den das RKW Hessen mit Förderungdes Landes Hessen durchführt.

Check-Up heißt wörtlich „Überprü-fung“ – doch es verbirgt sich mehr dahin-ter, nämlich eine umfassende betriebs-wirtschaftliche Ist-Analyse, die Unterneh-mern hilft, die Schwachstellen ihres Be-triebes zu ermitteln. Darauf aufbauendkönnen sie Verbesserungspotenziale er-kennen, drohenden Gefahren entgegen-steuern und neue Chancen ergreifen. Soarbeiten sie nicht nur gezielt an ihrer Kre-ditwürdigkeit, sondern sichern auch lang-fristig den Erfolg ihres Betriebes.

Entscheidet sich ein Unternehmer fürden Check-Up, so wählt er zusammen mitden Beratern des RKW Hessen die Mitar-beiter aus, die dann vor Ort interviewt wer-den. Diese Auswahl wird so getroffen,dass am Ende der Befragungen Aussagenzu allen wichtigen betrieblichen Funk-tionsbereichen vorliegen. So werden Da-ten in Bezug auf Management, Controllingund Finanzen, Marketing und Vertrieb, Or-ganisation, Personal sowie zur Produk-tions- und Leistungserstellung gesam-melt. Auch eine klassische Bilanzanalysewird durchgeführt. Jeder Gesprächspart-ner muss sich für das Interview etwa zweibis drei Stunden Zeit nehmen. Eine eigensfür den Check-Up entwickelte Analyse-software, die auf kleine und mittelständi-sche Unternehmen zugeschnitten ist,wertet die gesamten Daten aus und ver-schafft schließlich eine Übersicht über die

Schwachstellen des Betriebes. Dabeischlägt das System erste Wege zur Pro-blemlösung vor.

Die Computerauswertung ist ein Bau-stein des Unternehmens-Check-Up. Dar-über hinaus setzen sich die Berater desRKW Hessen mit den „Knackpunkten“des Systemberichts auseinander undkommen so zu einer aussagekräftigenBewertung der Firma. Jetzt können An-satzpunkte zur Weiterentwicklung desUnternehmens gesucht werden. Dies ge-schieht immer im Dialog mit den Verant-wortlichen. Am Schluss des Check-Upgibt es einen ausführlichen Analysebe-richt mit konkreten Handlungsvorschlä-gen. Insgesamt eine anspruchsvolle Auf-gabe, auf die sich die Experten des RKWHessen gezielt vorbereitet haben: Nachder intensiven Erprobungsphase habensie die ersten Check-Ups erfolgreichdurchgeführt (lesen Sie dazu den Berichtauf Seite 18 und 19).

Der Unternehmens-Check-Up desRKW Hessen kostet 3.000 Euro, die För-derung durch das Land Hessen kann biszu 2.500 Euro betragen. Nähere Auskünfte erteilt Jürgen Müller,Tel.: (0 61 96) 495-343 oder Henning Kraeter -238. [email protected]

[email protected]

www.rkw-hessen.de

„VOR DEM H INTERGRUND VON MÄRK-

TEN U N D K U N D E N W Ü N S C H E N , D I E

S I C H I M M E R R A S C H E R WA N D E L N ,

I S T D I E F Ä H I G K E I T Z U R F L E X I B L E N

U N T E R N E H M E N S F Ü H R U N G A U S -

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Henning Kraeter und Jürgen Müller sind für den Unternehmens-Check-Up zuständig.

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SCHWERPUNKT

18 RKW MAGAZIN · SEPTEMBER 2002

an hört immer Horrorgeschich-ten von Basel II”, sagt ErichWeiß, Geschäftsführer von

EKOMAT. „Da wollten wir uns frühzeitigabsichern.“ Deshalb hat er am Unterneh-mens-Check-Up des RKW Hessen teilge-nommen. Basel II, die Reform der Kredit-bestimmungen, kommt voraussichtlicherst 2006. Damit haben Unternehmen län-ger Zeit, sich auf die veränderten Bedin-gungen vorzubereiten.

Die in Hessen ansässigen Unterneh-men IBS GmbH und EKOMAT haben dieZeit genutzt und einen Unternehmens-Check-Up gemacht. Sie waren unter densieben Unternehmen, die bereits in der Pi-lotphase des RKW-Projekts auf Herz undNieren geprüft wurden, als Vorbereitungauf Ratings, mit denen sich auch derMittelstand in Zukunft häufiger beschäfti-gen muss. Denn externe oder bankinterneRatings, die die Bonität und das Kreditrisi-

ko von Unternehmen einschätzen, wer-den mit Basel II zum Standard bei der Kre-ditvergabe.

Hydraulische Steuergeräte entwi-ckelt und produziert die EKOMAT Auto-matisierungskomponenten GmbH. DasUnternehmen mit Sitz in Karben nördlichvon Frankfurt hat acht Mitarbeiter. DieHydraulikblöcke von EKOMAT sind klein,leicht und kompakt. Eine Platz und Kostensparende Lösung für viele Anwendungen:Die Geräte des 1984 gegründeten Unter-nehmens finden sich in Autokränen, Ret-tungsscheren für die Feuerwehr, in As-phaltiermaschinen. Am häufigsten wer-den sie zurzeit in Windkraftanlagen einge-setzt: bei der hydraulischen Steuerung derBlätter und bei den Bremsanlagen.

Erich Weiß hat einen Tag lang Fragenbeantwortet: zur Vertriebsidee, zu Unter-nehmenskennzahlen, zur Marktsegmen-

(M)E R S T E E R FA H R U N G E N M I T D E M

R K W- U N T E R N E H M E N S - C H E C K - U P

A M B E I S P I E L Z W E I E R F I R M E N .

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Sonniger oder eher düsterer Horizont? Mit

dem RKW-Unternehmens-Check-Up lässt

es sich eindeutig klären.

Basel II: Gut vorbereitetins Rating

Basel II: Gut vorbereitetins Rating

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Erich Weiß (rechts)

war an der frühzei-

tigen Absicherung

seines Unterneh-

mens gelegen.

RKW MAGAZIN · SEPTEMBER 2002 19

tierung, Beschaffung und Logistik, Finan-zen und Controlling, zur Zukunftsausrich-tung.

Obwohl Armin Domesle, der zustän-dige Berater vom RKW Hessen, den Be-trieb schon seit Jahren kennt, wurde eineBesichtigung des Betriebs vor der Befra-gung durchgeführt. Gemeinsam mit sei-nem Kollegen Jürgen Müller hat Domesledas Projekt betreut. Die beiden Projekt-leiter Beratung beim RKW Hessen habendie meisten Pilot-Check-Ups in Hessengeleitet.

„Die Schwachstellen waren demUnternehmen bekannt“, erläutert Domesledie Ergebnisse des Check-Up. Aber es seigut, noch einmal darauf hingewiesen zuwerden. Denn der Test dient dazu, „demUnternehmen zu zeigen, wo es steht undwo Gefahren liegen.“ Verbesserungspo-tenzial sieht Domesle bei EKOMAT im Be-reich Finanzen und Controlling sowie imBereich Logistik. In allen anderen Berei-chen „läuft’s richtig rund“, sagt Domesle:Mitarbeiterführung und Management„sehr gut“, Forschung und Entwicklung„alles im grünen Bereich“. Auf die Zukunftist EKOMAT „gut vorbereitet“, sogar dieNachfolge ist schon gesichert: Die Tochtervon Erich Weiß, die stellvertretende Ge-schäftsführerin Martina Zwiener, ist zu-gleich auch seine potenzielle Nachfolgerin.

Das Ergebnis konnte Weiß schon fürdas Unternehmen nutzen: Zwei Bankenhaben ihm bessere Kreditkonditionen ein-geräumt. Ein externes Rating durch eineRatingagentur kommt für Erich Weiß inZukunft nicht infrage: „Das lohnt sich fi-nanziell nicht.“

Zu einer anderen Schlussfolgerungkommt Michaela Schweitzer. Sie ist Ge-schäftsführerin der IBS GmbH mit Sitz inBensheim an der Bergstraße. Das 1995gegründete Unternehmen erstellt Com-puter Aided Facility Management-Syste-me (CAFM). Dabei handelt es sich umEDV-Systeme, mit deren Hilfe der Perso-nenkreis in Unternehmen, der mit der Be-wirtschaftung der Gebäude und Liegen-schaften zu tun hat, die entsprechendenDaten und Informationen erfassen, doku-mentieren und verwalten kann. IBS ist indiesem Feld mit elf Mitarbeitern aktiv inder Kundenberatung, der Konzeptionie-rung von Lösungen, der Softwarepro-grammierung sowie der Schulung von An-wendern.

Michaela Schweitzer will die IBSauch in Zukunft Ratings unterziehen,„auch wenn das finanzielles Engagementbedeutet.“ Von einem Ergebnis des

Check-Ups war Michaela Schweitzerüberrascht: Helge Koops, ebenfalls Ge-schäftsführer der IBS GmbH, hatte einigeFragen zur strategischen Ausrichtunganders beantwortet als sie. Ein Prinzip des RKW-Unternehmens-Check-Ups istnämlich der Gegencheck: Für jedenUnternehmensbereich werden jeweilszwei Personen oder Teams unabhängigvoneinander interviewt. So können dieAussagen überprüft werden. Die Konse-quenz für Michaela Schweitzer: „Obwohlwir uns sehr oft absprechen, müssen wirdas in Zukunft noch intensivieren.“

Andere Schwachstellen des Unter-nehmens waren Michaela Schweitzer be-reits bekannt. Die Ergebnisse des Testssind für sie aber ein „Mahnen und Aufrüt-teln“. Wieder einmal sei klar geworden,dass die Geschäftsführung das Tagesge-schäft stärker delegieren und sich ver-mehrt auf strategische Gesichtspunktekonzentrieren muss. Bessere Kostenkon-trolle und klar formulierte Strukturen sinddas Ziel von Michaela Schweitzer: „DieRahmenbedingungen in einem kleinenUnternehmen müssen ähnlich sein wie ineinem großen. Allerdings muss das Ganzemit geringeren personellen Ressourcengemanagt werden.“

Insgesamt sieht sie einen Unterneh-mens-Check-up als „Antrieb“. Und ge-nauso sieht sie auch die Reform im Kredit-wesen: „Die Unternehmen sollten Basel IIals Chance sehen.“ Hanna [email protected]

www.ibs-bensheim.de

www.Ekomat.de

www.rkw-hessen.de

Michaela Schweitzer

empfindet den Unter-

nehmens-Check-Up

als Antrieb.

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Die Union wächst:

Mit der EU-Osterweite-

rung schließen sich zehn

weitere Staaten der

Gemeinschaft an.

NETZWERK

20 RKW MAGAZIN · SEPTEMBER 2002

icht mehr lange, dann gehörenunsere östlichen Nachbarn zurEuropäischen Union. Die Erwei-

terung bietet deutschen Unternehmeneine Menge Chancen, das betonten auchdie Experten bei der RKW-Jahrestagung.Doch wer erst spät über die Grenzenschaut, wird feststellen: Die Wettbewer-ber sind schon da. Die verbleibenden Mo-nate bis zum voraussichtlichen Beitritt An-fang 2004 können Unternehmen nutzen,um den Wissensstand über die wirtschaft-lichen Bedingungen in den Beitrittsländerzu verbessern und erste Erfahrungen zusammeln.

Die RKW-Bundesgeschäftsstelle hatdazu eine Reihe von zehn Unternehmerfo-ren geplant, die bis Ende des Jahres in ver-schiedenen Regionen Deutschlands mitden regionalen RKW-Verbänden oder an-deren Partnern durchgeführt werden.Bettina Ardelt, Geschäftsführerin derRKW Hessen GmbH, zum Ziel der Tagung:„Wir haben sehr enge Kontakte in die hes-sischen Unternehmen, weil wir einen gu-ten Service bieten. Unser gemeinsamesUnternehmerforum mit der RKW-Bundes-geschäftsstelle ist Teildieses Servicepakets.Die Veranstaltung kannmanchem Unterneh-mer neue Impulse ge-ben, um seine Markt-chancen im größerenEuropa zu nutzen.“

Die eintägigen Ver-anstaltungen bietenüber die Informationhinaus ein Forum zumAustausch über Anfor-derungen, die die Er-weiterung gerade an

R K W- U N T E R N E H M E R F O R E N H A B E N D I E E U - O S T E R W E I T E R U N G A L S Z E N T R A L E S T H E M A

kleine und mittlere Unternehmen stellt.Die Foren, die regional und/oder bran-chenbezogen ausgerichtet werden, er-möglichen eine sehr konkrete Diskussion.Anschließend können die Teilnehmer an-hand einer Checkliste überprüfen, ob sichfür sie ein stärkeres internationales Enga-gement lohnt.

Die zehn Veranstaltungen sind Be-standteil des Projekts „Erfahrungen auf-bauen für Europa“ (EFEU), das von der Eu-ropäischen Union gefördert wird. In eini-gen mittelständischen Unternehmen wirddas RKW die Erhebung der Potenziale fürdas Europa-Engagement exemplarisch

begleiten. Hochschulen sind aufgefor-dert, Konzepte zu entwickeln, wie Promo-toren in den Betrieben die Europatauglich-keit individuell vorantreiben können. Alszusätzliche Möglichkeit des Informations-und Erfahrungsaustauschs wurde einInternet-Forum eingerichtet. Die Agentur„localglobal“ wird regelmäßig über die Fo-ren berichten, sodass auch Unbeteiligtevon den Fragen und Antworten profitierenkönnen.

Das RKW sieht in der Erweiterung derEuropäischen Union eine der wichtigstenVeränderungen in der Wirtschaft für dienächsten Jahre. Den Mittelstand dabei zuunterstützen, diese Veränderung für denErfolg zu nutzen, ist daher eine derSchwerpunktaufgaben für die Zukunft.Stefanie Bechert, Leiterin der Internatio-nalen Abteilung im RKW: „Unser Ziel ist es,in den Unternehmen einen aktiven undnachhaltigen Prozess zur Vorbereitungauf die größere EU anzustoßen.“Termine und Anmeldung zu den Unter-nehmer-Foren: Gabriele Fandrey, Telefon:(0 61 96) 4 95-220.www.rkw.de/projekte/thema2/EFEU.html

Erfahrungenaufbauen für Europa

„ D E N M I T T E L S TA N D D A B E I Z U

U N T E R S T Ü T Z E N , D I E S E V E R Ä N D E -

R U N G F Ü R D E N E R F O L G Z U

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S C H W E R P U N K TA U F G A B E N F Ü R D I E

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RKW MAGAZIN · SEPTEMBER 2002 21

ie Chancen überwiegen – daswar einhellig der Tenor bei denTeilnehmern der RKW-Jahresta-

gung zur EU-Osterweiterung. Schon inseiner Begrüßung ging der RKW-Vorsit-zende Dr. Otmar Franz auf die Impulse ein,die gerade die deutsche Wirtschaft vonder Erweiterung erwarten kann. Er er-innerte daran, dass Europas kulturelleGrenzen noch nie an der Oder endetenund die Väter der europäischen EinigungMittel- und Osteuropa auch stets einbezo-gen hätten. Nun besteht die Möglichkeit,die östlichen Nachbarn in die Gemein-schaft aufzunehmen, und sie ist nach sei-ner Auffassung ohne Alternative.

Auch Wirtschaftsminister Dr. WernerMüller unterstrich vor allem die Chancen,die kleine und mittelständische Unterneh-men noch viel zu wenig nutzten. Sieschöpfen erst einen Bruchteil des Poten-zials aus. Sie sollten den Mut haben undsich die Märkte in den Beitrittsländern er-schließen.

In der Podiumsdiskussion berichteteHorst Blom, Geschäftsführer der tsche-chischen und der slowakischen Tochterdes deutschen MöbelbeschlagherstellersHettich, von durchweg guten Erfahrungen.Motiv für das Auslandsengagement desUnternehmens ist die Präsenz auf denosteuropäischen Märkten. Dass die Lohn-kosten niedriger als in Deutschland sind,ist aus betriebswirtschaftlicher Sicht na-türlich positiv. Gerhard Geuder, Vor-standsmitglied von Triumph International,stimmte dem zu. Schließlich, so Geuder,kann Triumph nur dank der günstigenLohnkosten in den Beitrittsländern und ineiner Kombination von deutscher und ost-europäischer Produktion die 2.200 Ar-beitsplätze in Deutschland sichern undgegen die asiatische Konkurrenz beste-hen. Allerdings schrumpft das Lohngefäl-le: Derzeit liegt es bei eins zu fünf.

Die Angst vor einer großen Arbeitsmi-gration sollte „niedriger hängen“, warensich die Teilnehmer einig. Wolfgang Rhode

Wachstumsimpulsedurch

EU-Osterweiterung

vom Bundesvorstand der IG Metall wiesauf die Unterschiede hin: In der Bauwirt-schaft und bei Dienstleistungen rechnet ermit einer höheren Migration als in anderenBereichen. Auch Professor Dr. ZbigniewDworzecki aus Warschau betonte, allen-falls im Grenzbereich würden seineLandsleute zum Arbeiten nach Westenfahren, auf Dauer leben wollten sie aber inPolen. Denn: Fachkräfte fehlen inzwi-schen auch in seinem Land. Die sozialeLage in Tschechien ist stabil, damit verliertein Umzug an Attraktivität, ergänzte HorstBlom.

Den Vorwurf, die westeuropäischenUnternehmen nutzten den Osten oft nurals verlängerte Werkbank, ließen dieUnternehmer nicht gelten. Blom berichte-te, sein Unternehmen habe massiv inves-tiert und wolle auf Dauer bleiben. Konse-quenterweise wird auch ausgebildet –übrigens ohne die Möglichkeit, diese Kos-ten von der Steuer abzusetzen.

Ein Problem für die kleinen und mittle-ren Unternehmen ist die Finanzierung desAuslandsengagements. Joachim Dirsch-ka, Präsident der HWK zu Leipzig, beklag-te das mangelnde Verständnis der Ban-

ken, die selten Kredite für Auslandsakti-vitäten von Handwerkern haben. DieHandwerksunternehmer gehen daher inspersönliche Risiko, und mancher hat da-bei schon viel Geld verloren.

Umso wichtiger ist es für alle Firmen,in Kooperationen ihre Ressourcen undKräfte zu bündeln. Hier sieht das RKWseine vorrangige Aufgabe: Informationüber die Chancen, Aufzeigen von mög-lichen Strategien, Unterstützung bei derSuche nach Kooperationspartnern undindividuelle Beratung. Stefanie Bechert,Leiterin der internationalen Abteilung desRKW, verwies auf die Unternehmerforen,die das RKW seit dem Sommer dazudurchführt. Ulrike [email protected]

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R K W- TA G U N G : C H A N C E N O H N E G R E N Z E N – G R E N Z E N L O S E C H A N C E N .

Dr. Otmar Franz verwies auf die zu

erwartenden Impulse der Erweiterung.

Wirtschaftsminister

Dr. Werner Müller (hier

neben dem RKW-

Vorsitzenden Dr. Otmar

Franz, rechts) forderte

die kleinen und mittleren

Betriebe auf, mutiger zu

sein.

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NETZWERK

22 RKW MAGAZIN · SEPTEMBER 2002

on ursprünglich mehr als 20 Ra-tionalisierungs-Gemeinschaftendes RKW hat eine jetzt das gol-

dene Jubiläum erreicht: Im Sommer 1952wurde die Rationalisierungs-Gemein-schaft „Bauwesen“ von den Baufachver-bänden, der staatlichen Bauverwaltungund der Gewerkschaft Bau-Steine-Erdengegründet. Angesichts eines Fehlbestan-des von mehr als fünf Millionen Wohnun-gen ging es darum, „schneller, billiger undmehr zu bauen“, wie der erste Bauministerder Bundesrepublik forderte.

Die Bau-Experten konnten dabei anErfahrungen aus der Vorkriegszeit an-knüpfen. Ähnlich wie bei der industriellenRationalisierung hatte auch die Bauwirt-schaft in den zwanziger Jahren Ideen undMethoden aus Amerika aufgegriffen. Diezentralen Themen waren: bessere Gestal-tung der Arbeitsplätze, um die Gesund-heitsbelastung der Bauarbeiter zu verrin-gern, und bessere Arbeitsvorbereitung,die Baustellen-Logistik insgesamt. DieBesonderheiten der Baubranche: weitge-hende Trennung von Planung und Ferti-

gung, mobile Fertigung und Hang zur Ein-zelanfertigung stellen an die Baurationali-sierung besondere Anforderungen. Wirt-schaftsminister Ludwig Erhard lobte dieRG Bau 1959 dafür, dass sie es „unter-nommen hat, darzustellen, welche wirt-schaftspolitischen, sozialpolitischen undtechnischen Probleme es auf dem Weg zueiner kontinuierlichen Bautätigkeit zu lö-sen gilt und welche Möglichkeiten sichhierfür abzeichnen.“

An dieser Aufgabe hat sich bis heutegrundsätzlich nichts geändert. Die Bau-branche steht wie kaum eine andere untereinem enormen Druck. Planung, Bau und Kommunikation bedienensich teilweise der Hightech-Methoden wie andere Berei-che. Doch die Branche leidetunter einem schlechten Ima-ge, unter einer beispiellosenPleitewelle. Es fehlt qualifi-zierter Nachwuchs. Die Fi-nanzierung wird schwieriger.Schwarzarbeit und Lohndum-ping verschärfen die Situation.

Der Strukturwandel derBranche lässt sich nur im Kon-sens lösen. Dem Beirat der RGBau gehören Vertreter derWissenschaftler, Gewerkschafter, Unter-nehmer und Verbände an. Außerdem dieBundesministerien für Wirtschaft und Bauund die entsprechenden Landesministe-rien. Die Wohnungswirtschaft, Architek-ten und planenden Ingenieure, die Bau-Fachverbände und die Spitzenverbändearbeiten ebenfalls mit.

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Beispiel aus Schweden:

Leichte verschiebbare

Zeltsegmente über dem

Neubauteil erlauben das

Bauen im Winter.

H E R Z L I C H E N G L Ü C K W U N S C H !

D I E R G B A U F E I E R T 5 0 - J Ä H R I G E S

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E I N E N B L I C K I N D I E Z U K U N F T.

50 Jahre

RG BauDie Themenschwerpunkte für die RG

Bau haben sich von der Technik zu Ma-nagement-Fragen verschoben. Stets wardie RG Bau Mittler. Forschungsergeb-nisse in die Praxis umzusetzen, von denErfahrungen anderer zu profitieren undderen gute Praxis zu verbreiten – das wa-ren und sind die wesentlichen Transfer-methoden. Beispiel Winterbau: Das kon-tinuierliche Bauen liegt im Interesse aller.Die RG Bau hat sich mit ihren Partnern inden skandinavischen Ländern umgese-hen, wie dort die Witterungsabhängigkeitgesenkt wird. Nun wird gemeinsam über-legt, was davon auf deutsche Verhält-

nisse übertragbar ist.Beispiel Kooperatio-

nen über die Grenzen hin-weg. Die RG Bau hat imAuftrag deutscher undpolnischer Bauverbändeein Seminarkonzept ent-wickelt und erprobt, dasBauunternehmen aus bei-den Ländern zusammen-bringt. Sie erfahren, wel-che Möglichkeiten derBaumarkt im jeweiligenLand bietet und könnensich „beschnuppern“. Ers-

te Kooperationen sind angedacht. Dar-in sieht Erwin Marsch, Abteilungsleiterder RG Bau, die beste Chance für diekleinen und mittelständischen Bauunter-nehmen: „Die Unternehmen müssenBauleistungen künftig partnerschaft-licher und an der Wertschöpfung orien-tierter erbringen.”

D I E T H E M E N -

S C H W E R P U N K T E

F Ü R D I E R G B A U

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Bau

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RKW MAGAZIN · SEPTEMBER 2002 23

Personalengpässe überbrücken

V I E L E B R A N C H E N K O M M E N O H N E

K U R Z F R I S T I G E B E S C H Ä F T I G U N G S -

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ie Studentin, die im Biergartenserviert, der Rentner, der denRasen auf dem Sportplatz

pflegt, die Aushilfe, die beim Sommer-schlussverkauf an der Kasse sitzt oderauch der polnische Erntehelfer bei derWeinlese: Sie alle haben oft ein kurzfristi-ges, geringfügiges Arbeitsverhältnis, ar-beiten maximal 50 Tage im Jahr.Mit diesem Sonderfall der geringfügigenBeschäftigung haben Arbeitgeber einesehr flexible und kostengünstige Möglich-keit, Personalengpässe zu überbrücken.Lediglich steuerpflichtig sind die Arbeits-verhältnisse, wobei eine Pauschalsteuermöglich ist. Frei von Versicherungsbeiträ-gen erlauben diese Beschäftigungsver-hältnisse den Arbeitnehmern eine unkom-plizierte Aufbesserung des Einkommens.Die Regelungen zur geringfügigen Be-schäftigung sind in zahlreiche Paragrafengegossen, die auf den ersten Blick eherverwirren, zumal die Definitionen im Sozi-alversicherungsrecht und im Steuerrechtvoneinander abweichen. Das RKW hatjetzt im Auftrag des Bundesministeriumsfür Wirtschaft und Technologie die Regelnzusammengefasst und verdeutlicht sie antypischen Anwendungsfällen.

Mitversicherte Ehefrauen, Schüler,Rentner, aber auch normale Arbeitnehmerkönnen Aushilfstätigkeiten übernehmen.Allerdings dürfen innerhalb von zwölf Mo-naten höchstens 50 Arbeitstage bezie-hungsweise zwei zusammenhängendeMonate zusammenkommen. Dabei ist esegal, ob diese Zeit durch regelmäßige Ar-beitszeit, beispielsweise jeden Sonntagvon Mai bis Oktober, oder auf Abruf geleis-tet wird. Auch zusammenhängende Ar-beitszeiten wie bei der Ernte sind erlaubt.Sind zwölf Monate verstrichen, müssen

zwei weitere Monate vergehen, ehe einneuer 50-Tage-Vertrag geschlossen wer-den darf. Ein Arbeitnehmer darf mehrerederartige Beschäftigungsverhältnissegleichzeitig haben, Arbeitszeit und Ver-dienst werden jedoch zusammengerech-net. Das zeitliche Limit ist da schnell über-schritten und die Befreiung von der Sozial-versicherungspflicht entfällt.

Weit verbreitet sind kurzfristige ge-ringfügige Beschäftigungsverhältnissesowohl in der Gastronomie als auch imHandel. Dabei sind die Jobs keineswegsauf einfache Hilfstätigkeiten begrenzt.Auch die IT-Experten, die bei einem Pro-jekt ihr spezielles Know-how einbringen,oder Arbeitnehmer in der Familienpause

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können nach dieser Regelung beschäf-tigt werden. Entscheidend ist, dass derVerdienst aus dem Beschäftigungsver-hältnis nicht die wesentliche Einkom-mensquelle ist.

Abgesehen von der Meldung der Be-schäftigung bei der Krankenkasse und derÜberwachung, dass die 50-Tage-Rege-lung eingehalten wird, entsteht für den Ar-beitgeber kein besonderer Aufwand. Beiausländischen Hilfskräften müssen einigezusätzliche Regeln beachtet werden. MitChecklisten gibt die RKW-Broschüre kon-krete Hilfestellung. Sie kann kostenlosbeim RKW angefordert oder aus demInternet heruntergeladen werden.www.rkw.de/puplikationen/dokuments

Kurzfristige Beschäftigung: weit verbreitet

in Gastronomie und Handel. Foto

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NETZWERK

24 RKW MAGAZIN · SEPTEMBER 2002

Kooperative Konfliktlösungen

Wirtschaftsmediator

Joerg Weber ist Mitbe-

gründer der Öko-Bank

und Gründer von INM-

Network, einer IT-Firma

des Instituts für Neue

Medien an der Frankfur-

ter Kunstschule Städel.

ird dieser Konflikt, statt offenangesprochen und gelöst zuwerden, geheim gehalten oder

verdrängt, kann er den betroffenen Mitar-beitern und dem Unternehmen selbst gro-ßen Schaden zufügen. Er führt aber min-destens zu steigenden Kosten und sin-kender Produktivität.

Doch Konflikte sind keine Störfälle,sondern oft ein Zeichen für falsche Kom-munikation und das Unvermögen, einan-

(W)KONFLIKTE STÖREN DEN UNTERNEHMENSALLTAG. S IE FÜHREN DAZU,

DASS S ICH VORGESETZTE UND MITARBEITER, PROJEKTGRUPPEN UND

ABTEILUNGEN N ICHT MIT IHRER E IGENTL ICHEN AUFGABE, SONDERN

ZU INTENSIV MIT DEM KONFL IKT BESCHÄFTIGEN.

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RKW MAGAZIN · SEPTEMBER 2002 25

der zuzuhören. Gerade in Zeiten dynami-scher Veränderungen besteht ein hoherBedarf an konstruktiven Konfliktbearbei-tungsmodellen. Konkurrenzdruck, Fusio-nen und Kostensenkungsprogrammekönnen negative Energien freisetzen, dieein hohes Gefährdungspotenzial für dasUnternehmen darstellen. Um hier Lösun-gen zu finden, sind die Unternehmen aufder Suche nach Möglichkeiten, mit Kon-flikten konstruktiv umzugehen und Kon-flikte im Vorfeld zu verhindern.

Die Wirtschaftsmediation bietetUnternehmen die Möglichkeit, Konflikteund Streitigkeiten kooperativ und selbst-bestimmt zu lösen. Weiter führt diese Artder Konfliktlösung – im Gegensatz zur ge-richtlichen Auseinandersetzung – zurschnelleren Beilegung von Streitigkeitenund zu erheblichen Zeit- und Kostenein-sparungen bei den beteiligten Parteien.

Aber was versteht man unter Media-tion und was kann sie leisten? Die Gesell-schaft für Wirtschaftsmediation und Kon-fliktmanagement (gwmk) definiert den Be-griff wie folgt: „Mediation ist ein freiwilligesund nicht förmliches Verfahren, in demmindestens zwei Parteien mithilfe einesneutralen Dritten, des Mediators, im Wegeder Verhandlung die Lösung eines Konflik-tes anstreben.“ Dieser unterstützt die Par-teien bei ihren Konfliktlösungsstrategien,er verfügt aber nicht über eigene Entschei-dungskompetenz. Vielmehr verhält sichder Mediator als „Lotse“; er unterstützt dieParteien bei der Konfliktlösung, die aberdurch diese selbst erarbeitet wird. DerVorteil liegt auf der Hand: Bei einem her-kömmlichen Gerichtsverfahren verkündetein Richter das Urteil, die Streitparteienmüssen sich dem beugen. Anders verhältes sich bei der Mediation. Durch die ge-meinsame Suche nach Konfliktlösungenund Kompromissen ist die Akzeptanz des

Ergebnisses auf beiden Seiten umso grö-ßer. Es entsteht eine Gewinner-Gewinner-Situation.

Der englische Begriff „mediation“wird mit Begriffen wie Vermittlung, Aus-gleich und Versöhnung übersetzt. Der Me-diator fungiert als Mittler, Übersetzer oderKatalysator, der zwischen zwei oder mehrstreitenden Parteien hin und her pendeltund gemeinsam mit ihnen nach einer Lö-sung sucht.

Mit Ausgleich ist in erster Linie derInteressenausgleich gemeint. Hier geht esnicht um Positionen oder das vermeintli-che Recht der jeweiligen Partei, sondernum die Verschiedenartigkeit der Interes-sen, um Ziele und Motive der Parteien undletztlich um deren Ausgleich.

Versöhnung und Annäherung spie-len hierbei eine entscheidende Rolle. Siezielen darauf ab, dass die Parteien in Zu-kunft wieder miteinander kommunizierenund kooperieren. Die Perspektive wird vonder Vergangenheit in die Zukunft gerich-tet. Die Wirtschaftsmediation will Bezie-hungen zwischen Unternehmen, Perso-nen oder Projektgruppen nicht beenden,sondern auf neuen, geebneten Wegenweiterführen.

Gerade heute, wo die Justiz kaumnoch weiter belastbar ist, wo Streitigkei-ten oft Jahre dauern, bis sie durch die ein-

zelnen Instanzen ge-führt wurden, bietetdie Wirtschaftsmedi-ation eine sinnvolleund kostengünstigeAlternative. Die Justizbleibt zwar weiterhinunabdingbar, sollte je-doch nur als der letzteAusweg aus einem

Konflikt dienen. Die Mediation ist alsaußergerichtliche Konfliktregelung einesinnvolle Ergänzung zum bestehendenRechtssystem. Wirtschaftsmediation be-fasst sich ausschließlich mit unterneh-mensbezogenen Konflikten. Typische An-wendungsbereiche einer Wirtschaftsme-diation finden sich im Streit zwischenUnternehmen, auf allen Ebenen unterneh-mensinterner Streitigkeiten, baurecht-lichen Konflikten, bei Unternehmenspart-nerschaften, der Unternehmensnachfol-ge oder -sanierung, bei der Umstrukturie-rung von Unternehmen ebenso wie beiFusionen oder Management-Buy-out.

Unternehmensinterne Mediationenbieten den Vorteil, dass sie einen Motiva-tionsverlust bei Mitarbeitern vermeiden,Fluktuationen wichtiger Mitarbeiter ver-hindern, das Kommunikationsklima ver-bessern und die Attraktivität des Unter-nehmens (Unternehmenskultur) steigern.

Die meisten Wirtschaftsmediationenwerden in der Öffentlichkeit bislang nichtbekannt, da es im Interesse der Unterneh-men liegt, hierüber Stillschweigen zu be-wahren.

Vor allem bei kleinen und mittlerenUnternehmen bietet sich diese Konfliktlö-sungsmöglichkeit als Alternative zumGerichtsentscheid an. Sie haben ein gro-ßes Interesse daran, Streitigkeiten raschund unbürokratisch aus dem Wege zu räu-men. Die Unternehmer möchten sich lie-ber mit ihren originären Aufgaben be-schäftigen als in der Vergangenheit zu ver-harren.

Eine erfolgreiche Wirtschaftsmedia-tion löst nicht nur Konflikte, sondern dasVerfahren kann auch eine Chance, ein Auf-takt für weitere gemeinsame Geschäfteund Projekte sein. Denn durch die Mithilfedes Wirtschaftsmediators kommen dieParteien manchmal zu ganz neuen, bishernicht gedachten, kreativen Lösungen.

Joerg [email protected]

„ M E D I AT I O N I S T E I N F R E I W I L L I G E S U N D N I C H T

F Ö R M L I C H E S V E R FA H R E N , I N D E M M I N D E S T E N S Z W E I

PA R T E I E N M I T H I L F E E I N E S N E U T R A L E N D R I T T E N ,

D E S M E D I AT O R S , I M W E G E D E R V E R H A N D L U N G D I E

L Ö S U N G E I N E S K O N F L I K T E S A N S T R E B E N . “

Vorteile von Wirtschaftsmediation■ eine höhere Planungssicherheit (Auflö-

sung von Rückstellungen)■ die Zeitkomponente (abschließende,

rasche Regelung; die durchschnittlicheDauer der Mediation beträgt 0,5 bis 4Tage)

■ geringe Kosten (Einsparung von Ver-fahrenskosten für Gericht und Anwalt,

aber auch von hausinternen Transak-tionskosten)

■ vereinbarte Vertraulichkeit (Imagewah-rung der Parteien)

■ Freiwilligkeit der Maßnahme■ Erhalt und Weiterführung der Ge-

schäftsbeziehungen

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NETZWERK

26 RKW MAGAZIN · SEPTEMBER 2002

uten Tag, Fraport Callcenter,mein Name ist ...“, so meldensich Mitarbeiter des Callcenters

der Frankfurter Flughafen AG bis zu 5.000 Mal am Tag. Sie geben Auskunftüber An- und Abflüge, helfen bei der Su-che nach verloren gegangenem Gepäck,nehmen Lärmbeschwerden entgegenund informieren über den geplanten Aus-bau des Airports. Unter den 30 Arbeits-plätzen in sechs Inseln können sich dieMitarbeiter jeder Schicht den „schönsten“aussuchen. Nach neuesten ergonomi-schen Gesichtspunkten sind alle gestal-tet. Die neuen Räume, die das Fraport Call-center im Sommer 2001 bezog, wurdenmit lärmabsorbierenden Wänden ausge-stattet. Selbst wenn in Spit-zenzeiten bis zu 15 Agentengleichzeitig telefonieren, istes ruhig in dem 270 m2 gro-ßen Raum.

Als Fraport den Umzugplante – es war der dritte inder zehnjährigen Geschichtedes Callcenters – beganndas RKW mit seinem Call-center-Projekt. Fraport be-teiligte sich an der Studie. Ar-beitsmedizinische, arbeitspsychologi-sche und Arbeitsschutz-Untersuchungenfanden an insgesamt 379 Personen statt.Ziel der Studie war es, herauszufinden, mitwelchen besonderen Belastungen die Be-schäftigten in Callcentern zu tun haben.Längst sind die beruflichen Gesundheits-belastungen nicht mehr das Heben, Zie-hen oder Tragen schwerer Lasten. Viel-mehr dreht sich der präventive Gesund-heitsschutz um Stressfaktoren.

M I T D E N V O R U R T E I L E N G E G E N C A L L C E N T E R

R Ä U M T D I E R K W- S T U D I E A U F. G U T E A R B E I T S B E D I N G U N G E N

L I E G E N D E N B E T R E I B E R N A M H E R Z E N .

Das RKW stellt die Ergebnisse derStudie, die das Bundesministerium für Ar-beit und Sozialordnung unterstützte undan der weitere Institutionen beteiligt wa-ren, in Frankfurt vor. Das negative Bild, dasin der Öffentlichkeit von dieser relativ neu-en Dienstleistung noch oft vorherrscht,muss revidiert werden. Die Betreiber sindbemüht, ihre Mitarbeiter gut auszubilden,ständig weiterzubilden und die typischenBelastungen zu reduzieren.

Sie legen beispielsweise großenWert auf ergonomisch gestaltete Arbeits-plätze. „Als wir anfingen, richteten wir unsnur nach der Bildschirmverordnung undhielten das für ausreichend“, bekennt Mi-

chael Bertram vom SOKO-Institut in Bielefeld. Inzwi-schen gehört auch für ihnmehr dazu: ausreichendgroße Arbeitstische, die sichin der Höhe verstellen las-sen, sodass der Agent auchim Stehen telefonieren kann.Schnurlose Headsets mitbesten akustischen Eigen-schaften erlauben denAgenten, sich frei im Raumzu bewegen. Erhalten sie ein

Gespräch „aufs Ohr gelegt“, sind sieschnell wieder am Platz. Die Verwaltungs-berufsgenossenschaft hat eine Markt-übersicht auf die Homepage CCall ge-stellt, die den Betreibern die Auswahl er-leichtert. Auf dieser Homepage findensich auch weitere Ergebnisse des Ver-bundprojekts. Bertram kam das RKW-Projekt gerade recht: Bei der anstehendenUmgestaltung der Räume konnten dieEmpfehlungen umgesetzt werden.

Ein zweites Vorurteil, Callcenter-Agenten müssten auf Abruf bereitstehenund würden schlecht bezahlt, wiesen alledrei CC-Betreiber auf dem Podium weitvon sich. Klar müsse telefoniert werdenund werde auch eine bestimmte „Stück-zahl“ erwartet. Aber alle gestehen ihrenAgenten pro Stunde eine „Auszeit“ vonrund zehn Minuten zu, die die Agentenweitgehend selbst bestimmen können.Auch zwischen den Anrufen gibt es immereine kurze Pause. Das automatische Rou-ting berücksichtigt, wer zuletzt telefonierthat. Die Betreiber verzichten auf die Be-zahlung nach Stückzahlen, weil es ihnenwichtiger ist, dass die Qualität stimmt. DieBezahlung sei im Übrigen gar nicht soschlecht. Auch die hohe Fluktuation trifftnicht alle. Im Fraport Callcenter arbeiteneinige Agenten schon seit zehn Jahren.

Mit der Stimme lächeln

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S I C H F Ü R D E N

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RKW MAGAZIN · SEPTEMBER 2002 27

„Und sie machen den Job gerne“, wieCallcenter-Leiter Oliver Weiß berichtet.Die Arbeitszeiten variieren individuell, dieBeschäftigten könnten so familiäre undberufliche Pflichten gut vereinbaren.

Qualität, das heißt für das FraportCallcenter, dass 80 Prozent der Anrufeinnerhalb von 20 Sekunden angenommenwerden. Lästige Warteschleifen müssenAnrufer hier so gut wie nie erleiden. Sehrwichtig für einen internationalen Flugha-fen sind die Sprachkenntnisse, gutes Eng-lisch ist daher eine Einstellungsvorausset-zung. Auch Französisch sei immer abge-deckt, je nach anwesenden Mitarbeiternauch weitere Sprachen. Qualität misstsich für den Anrufer vor allem an der Aus-kunft, die er bekommt. Daher ist es ent-scheidend, dass die Informationsmateria-

lien der Agenten aktuell, umfassend undgut strukturiert sind. Im Fraport Callcenterpflegen die Mitarbeiter ihren Info-Poolselbstständig. In jedem Team gibt es einen„Ausbilder“, der organisiert, dass alle Kol-leginnen und Kollegen in seiner Gruppeauf dem neuesten Stand sind. Mit dieserForm von „Job-Enrichment“ wird der Tele-fon-Job vielfältiger und interessanter.

Ein weiterer Aspekt sowohl für dieQualität als auch für die gesundheitlichenBelastungen ist die Motivation der Mitar-beiter. Dietmar Weixler, Chef von PhonePartner, einem der ältesten deutschenCallcenter-Dienstleister, brachte es aufden Punkt: „Unser Produkt ist die Spra-che, die Stimme. Und Stimme kommt vonStimmung.“ Zwar spielten die Bezahlungoder Prämien keine Rolle, aber Incentives

für alle Mitarbeiter gibt es überall: Kinogut-scheine, gemeinsames Frühstück, Grill-partys – die Palette ist groß.

Alle drei Betreiber hielten die Er-gebnisse der Studie für hilfreich. Sie sindsehr daran interessiert, dass ihre Bemü-hungen endlich auch das Image ihrerDienstleistung verbessern helfen. DieVerwaltungsberufsgenossenschaftkönnte dazu ebenfalls beitragen. Undschließlich wäre eine Zertifizierung derQualität sinnvoll. Ulrike Heitzer-Priem [email protected]

www.ccall.de

Das Fraport Callcenter ist nach

neuesten ergonomischen Bestimmungen

eingerichtet.

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NETZWERK

28 RKW MAGAZIN · SEPTEMBER 2002

ie Branche – größter Gusspro-duzent Europas und fünftgröß-ter der Welt – ist durch kleine

und mittelständische Unternehmen ge-prägt.

Längst zeichnet sie sich durch High-tech-Produkte und moderne Produk-tionsverfahren aus und hat in einzelnenMarktsegmenten bereits die technischenAnbindungen an Abnehmerindustrien re-alisiert. Nun werden die Weichen für die in-tensive Nutzung der Internettechnologiebei allen Geschäftsprozessen gestellt.

Gießereien haben

Internet-Technologie und E-Business

haben in der Gießereiindustrie längst

Einzug gehalten.Fo

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(D)D I E G I E S S E R E I I N D U S T R I E S P I E LT

E I N E S C H L Ü S S E L R O L L E F Ü R D E N

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U N D W E R T S C H Ö P F U N G S K E T T E I N

D E U T S C H L A N D .

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RKW MAGAZIN · SEPTEMBER 2002 29

E-Business-VorsprungDie Sozialforschungsstelle Dort-

mund (sfs), der Deutsche Gießereiver-band (DGV), die IG Metall (Zweigbüro Düs-seldorf) sowie das RKW unterstützen dieUnternehmen der Branche mit dem Ver-bundprojekt „Arbeit im E-Business in derGießereiindustrie“.

Mit einem so genannten Branchen-monitor verschaffen sich die Projektpart-ner zunächst einen Überblick über denEntwicklungsstand des E-Business aufBranchenebene. Dazu wurden im April2002 die Geschäftsführer von 60 Gieße-reien telefonisch interviewt.

Die repräsentative Untersuchungzeigte, dass alle befragten UnternehmenE-Mail und Internet nutzen. 91 Prozent be-sitzen eine eigene Homepage. Die erstenSchritte Richtung E-Busi-ness scheinen von der Bran-che also vollzogen, wichtigeEinstiegsvoraussetzungenfür die Nutzung von E-Busi-ness sind erfüllt.

Weitere Potenziale vonE-Business nutzt allerdingserst ein Drittel der Branche.34 Prozent der Unternehmenklassifizieren ihre Internet-präsenz als interaktiv, dergleiche Prozentsatz – abernicht notwendigerweise diegleichen Unternehmen –wickelt Geschäftsprozesseüber das Internet ab. Dieganz kleinen Unternehmen(< 50 Mitarbeiter) und dieGroßen der Branche sind hierdem Rest der Branche vor-aus: Jeweils die Hälfte be-sitzt eine interaktive Home-page und 67 Prozent wickeln Geschäfts-prozesse über das Internet ab. Gieße-reien, die ausschließlich als Automobilzu-lieferer tätig sind, sind erwartungsgemäßweiter. Umgekehrt kann aber noch einDrittel dieses Branchensegments auf die-se Möglichkeiten ganz verzichten.

Im Vergleich mit dem bundesdeut-schen Industriedurchschnitt scheint dieGießereiindustrie einen Vorsprung zu ha-

ben. TechConsult ermittelte im vorigenJahr, dass 75 Prozent der befragten Indus-trieunternehmen zu diesem Zeitpunkteine Homepage besaßen. Noch zurück-haltender wurde die Integration von Ge-

schäftsprozessen angege-ben (7 Prozent realisiert,23 Prozent geplant).

Zwei Fragekomplexedes Branchenmonitors ga-ben einen ersten Einblick indie Aspekte Organisationund Personal/Qualifizie-rung. Demnach brachten nur17 Prozent der Unterneh-men organisatorische Ver-änderungen mit dem Einsatzvon Internet-Technologien inVerbindung. Dies ist unab-hängig vom jeweiligen E-Bu-siness-Level. Beispielsweisegaben nur elf Prozent derUnternehmen, die das Inter-net für Geschäftsprozessenutzen, organisatorischeVeränderungen als Folgedes E-Business-Einsatzesan. In den Fallstudien des

Projekts wird das genauer zu untersuchensein: Lassen sich E-Business-Anwendun-gen ohne weiteres in die Organisations-strukturen der Unternehmen einpassenoder wird hier ein wichtiges Handlungs-feld übersehen?

Auf Qualifizierungen für den Einsatzvon Internet-Technologien verzichten 38Prozent der befragten Unternehmen. Dieübrigen Unternehmen legen ein erstaun-

lich großes Gewicht auf Schulungen fürdie Mitarbeiter (57Prozent), die über allge-meine EDV-Schulung oder Kurzeinwei-sungen hinausgehen.

In der zweiten Jahreshälfte 2002 ste-hen die vertiefenden Analysen in den Fall-studienunternehmen an. Daran schließensich einige betriebliche Pilotprojekte an. Invier Unternehmen werden umfangreicheE-Business-Projekte gestartet und überein Jahr lang begleitet.

Das Vorhaben steht in engem Zu-sammenhang mit dem BranchendialogGießereiindustrie. Die Ergebnisse desBranchenmonitors beispielsweise fließenin den Dialog ein, die Dialogergebnissewerden im weiteren Projektverlauf be-rücksichtigt. Aber auch branchenüber-greifend reflektieren die Projektpartner dieErgebnisse aus ähnlichen E-Business-Projekten für andere Industriezweige. Mitdiesem Blick über den Tellerrand sollendie brancheninternen Hemmnisse redu-ziert werden. Dr. Klaus [email protected]

www.giessereiarbeit.de

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K L A S S I F I Z I E R E N

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20 % 40 % 60 % 80% 100%

E-Mail- und Internet-Nutzung

Homepage

Interaktive Homepage

Geschäftprozesse im Internet

>> E-Business in Giessereien

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RKW VERLAG

30 RKW MAGAZIN · SEPTEMBER 2002

RKW Verlag zum ThemaD A S R K W H AT V E R S C H I E D E N E FA C H B Ü C H E R Z U M T H E M E N K O M P L E X F I N A N Z I E R U N G U N D S T R AT E G I E

V E R Ö F F E N T L I C H T. FA C H L E U T E U N D B E R AT E R D E S R K W H A B E N H I E R I H R W I S S E N G E B Ü N D E LT U N D

P R A X I S G E R E C H T A U F B E R E I T E T, S O D A S S D I E S E S A L S N Ü T Z L I C H E A N R E G U N G J E D E R Z E I T Z U R H A N D I S T.

D I E B Ü C H E R K Ö N N E N S I E B E I M R K W V E R L A G B E S T E L L E N .

[email protected]

Geschäftsprozesseoptimieren

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NeuerscheinungJürgen Strohhecker/Claus W. Gerberich

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Effizientere und kostengünstigere Prozesse verbes-sern die Startposition beim Rating. Schritt für Schrittwird beschrieben, wie es geht. Auf der CD-ROM sinddie notwendigen Formulare zu finden.2002. 152 Seiten, 28 EuroRKW-Nr. 1426ISBN 3-89644-173-6

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Kredit- und Bilanz-gespräche fachlichvorbereiten underfolgreich führen

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Mitarbeiter-Beteiligung

Vorteile für Unternehmen und MitarbeiterBeteiligung der Mitarbeiter bindet sie andas Unternehmen und kann eine alterna-tive Finanzierungsform darstellen. DieBroschüre informiert über die Grundlagender Mitarbeiter-Beteiligung, Rechtliche

Grundlagen, Erfolgsbeteiligung und bie-tet eine Checkliste zur Realisierung einerMitarbeiter-Beteiligung.2002, 2. überarbeitete Auflage, 51 Seiten, 15 EuroRKW-Nr. 1342; ISBN 3-89644-089-6

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Trotz Börsenflaute: Die Kleine AG ist für viele Mittelständler eine interessante Alternative bei der Kapitalbeschaffung.Das Buch beschreibt die notwendigenSchritte für ein Going Public und fürdie außerbörsliche AG.2000. 84 Seiten, 20 EuroRKW-Nr. 1377ISBN 3-89644-124-8

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RKW MAGAZIN · SEPTEMBER 2002 31

Veranstaltungen2 6 . + 2 7 . S E P T E M B E RFrankfurter Bautage 2002Baustelle Bauwirtschaft – vom Verlustzum Ertrag, anschließend Empfang zu 50Jahre RG Bau37. Bausachverständigen-Tag. Der Sachverständige als QualitätssichererGünter BlochmannTel.: (0 61 96) 4 95-310

2 . O K T O B E R3. EFEU-Unternehmerforum: ExistenzgründerStefanie BechertTel.: (06196) 495-264

8 . B I S 1 4 . O K T O B E RBuchmesse (siehe Rückseite)Ulrike Heitzer-Priem Tel.: (0 61 96) 4 95-241

2 1 . O K T O B E R4. EFEU-Unternehmerforum: Hotel- und GaststättengewerbeStefanie BechertTel.: (0 61 96) 4 95-264

2 4 . O K T O B E R5. EFEU-Unternehmerforum: UmwelttechnikStefanie BechertTel.: (0 61 96) 4 95-264

2 8 . O K T O B E RProjektmanagement-Lehrgang (Beginn)Anja FreundTel.: (0 61 96) 4 95-288

2 9 . O K T O B E RWettbewerbsvorteile durch PatenteFranziska Kelting Tel.: (0 61 96) 4 95-293

2 9 . + 3 0 . O K T O B E R125. Sitzung des RKW-Fachbeirats Arbeits- und SozialwirtschaftDr. Klaus DieckhoffTel.: (0 61 96) 4 95-272

5 . N O V E M B E R6. EFEU-Unternehmerforum: SaarlandStefanie BechertTel.: (0 61 96) 4 95-264

8 . N O V E M B E RSitzung des RKW-Kuratoriums zur EU-OsterweiterungUlrike Heitzer-Priem Tel.: (0 61 96) 4 95-241

M I T T E N O V E M B E R7. EFEU-Unternehmerforum: Rheinland-PfalzStefanie BechertTel.: (0 61 96) 4 95-264

1 5 . N O V E M B E RArbeitskreis Wachstumsstrategienjunger Unternehmen Jörg HentrichTel.: (0 61 96) 4 95-280

1 8 . N O V E M B E RNeue Chancen für Kooperationen im globalen WettbewerbFranziska Kelting Tel.: (0 61 96) 4 95-293

1 9 . N O V E M B E RZukunft der Mittelstandsfinanzierung(siehe Seite 2)Ulrike Heitzer-Priem Tel.: (0 61 96) 4 95-241

2 2 . N O V E M B E RArbeitskreis Arbeitsbeziehungen in schnell wachsenden Unternehmen Jörg HentrichTel.: (0 61 96) 4 95-280

2 7 . N O V E M B E R8. EFEU-Unternehmerforum: SaarlandStefanie BechertTel.: (0 61 96) 4 95-264

E N D E N O V E M B E R9. EFEU-Unternehmerforum: ThüringenStefanie BechertTel.: (0 61 96) 4 95-264

D E Z E M B E R10. EFEU-Unternehmerforum: alleBranchenStefanie BechertTel.: (0 61 96) 4 95-264

4 . D E Z E M B E RDurch Wissensmanagement Wettbewerbsvorteile erzielenFranziska KeltingTel.: (0 61 96) 4 95-293

6 . D E Z E M B E RForum/Podium „Gesund bleiben im Gründungsstress” auf der NewCome – Fachmesse für junge Unternehmen, Existenzgründung, Franchising und FreelancerIngra Freigang-BauerTel.: (0 61 96) 4 95-278

V O R S C H A U

D A S N Ä C H S T E R K W- M A G A Z I N

M I T D E M S C H W E R P U N K T T H E M A

N E U E B U N D E S L Ä N D E R .

A M 2 0 . D E Z E M B E R

Infos zu allen Veranstaltungen aufwww.rkw.de/prveranstaltungen

VERANSTALTUNGEN

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Wir präsentierenFA C H B Ü C H E R A U S D E M R K W- V E R L A G

U N D D E M A W V- V E R L A G

Diskussionen mit Experten…

... zur EU-ErweiterungAm Donnerstag, 10. Oktober, 11 Uhr, besucht der Gesandte des Partnerlandes Litauen, Vitautas Gudaitis, den Gemeinschafts-stand von RKW und AWV. Wir diskutieren über die Chancen für deutsche Mittelständler durchden EU-Beitritt Litauens.

... zur Olympia-Bewerbung FrankfurtsAm Donnerstag, 10. Oktober, 14 Uhr. Was hat die mittelständische Wirtschaft der Region von dem Sport-Event? Und wie kooperieren Wirtschaft und Staat bei der Bewerbung?Das fragen wir die Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth(angefragt) und Heinz-Jürgen Weiss, Geschäftsführer der Olympia-gesellschaft Frankfurt RheinMain 2012 OLYMPJA.

... zur MittelstandsfinanzierungAm Freitag, 11. Oktober, 11 Uhr, diskutiert Dieter Lichtenthäler vom Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen mit RKW-Geschäftsführern, wie in Zukunft die Finanzierung desMittelstandes gesichert wird.

... zum Thema Bundesdatenschutzgesetz

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

RKW und AWV auf derBuchmesse Frankfurt 2002vom 9. bis 14. Oktober 2002

Halle 4.2, Stand C 417Publikumstage

12. und 13. Oktober,sonst nur Fachpublikum