Komplementärmedizinische Methode n Aromatherapie · lungen Seite 4 01-2012 01-2012 express...

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Seite 4 01-2012 lungenexpress Titelthema Komplementärmedizinische Methoden Aromatherapie – Gesundheit und Wohlbefinden auf natürliche Art besitzen einzigartige Eigenschaf- ten, aus denen sich ihre duale Wir- kungsweise und die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten erge- ben. Durch ihre unmielbare Wir- kung auf Zentren im Gehirn regu- lieren sie psychische und physische Vorgänge, wie zum Beispiel einer- seits Erinnerungen, Gedächtnis, Mo- tivation, Stimmung, Kreativität aber auch – über das vegetative Nerven- system – Organ- und Stoffwechsel- funktionen. Ergänzend zu diesem Wirkprinzip über das Riechen der Duſtstoffe entfaltet das „Vielstoffge- misch“ des ätherischen Öles durch seine reichhaltigen Inhaltsstoffe, die rasch in den Körper aufgenommen werden können, auch pharmakolo- gisch seine Wirkung. Ätherische Öle können viele ver- schiedene Eigenschaſten haben; so wirken sie, je nach Substanz, ent- spannend, aktivierend oder angst- lösend. Aber auch körperliche Ef- fekte spielen eine große Rolle. Viele ätherische Öle sind entzündungs- hemmend, antimikrobiell oder auch analgetisch, also schmerzlin- dernd. Bronchodilatative, die Atem- wege erweiternde Wirkung einiger Öle, hilſt besonders bei Erkältungen, Husten und COPD. Auch durchblu- tungsfördernde und pflegende so- wie immunstärkende und weitere Eigenschaſten werden den äthe- rischen Ölen zugeschrieben. Sie können im Krankenhaus wie auch im niedergelassenen Bereich sehr kosteneffizient verwendet werden. Es gibt zahlreiche Applikationsarten, wie zum Beispiel Raumbeduſtung, Einreibung, sanſte Massage, Bäder, Wickel, Auflagen, Inhalationen, Bal- sam, Cremes. Es werden jeweils nur wenige Tropfen in einem geeigneten Trägermedium benötigt. Als Aromatherapie bezeichnet man die Behandlung von Befind- lichkeitsstörungen und Erkran- kungen mit ätherischen Ölen. Sie ist Bestandteil der Phytothera- pie (Pflanzenheilkunde) und da- mit Teil komplementärmedizi- nischer Methoden. Ätherische Öle haben durch ihre reichhal- tigen Inhaltsstoffe, die rasch in den Körper aufgenommen wer- den können, neben stark phar- makologischer Wirkung auch direkten Einfluss auf Sinne und Wohlbefinden. Wenig Aufwand – große Wirkung In der Lungenheilkunde besitzt eine Art der Anwendung von äthe- rischen Ölen eine ganz besondere Bedeutung: die Inhalation. Äthe- rische Öle können dabei als Viel- stoffgemische günstige Effekte auslösen: antiinflammatorisch, also entzündungshemmend, anti- obstruktiv (gegen Verengungen der Atemwege), antiviral, antibakte- riell, antituberkulös, antimyko- tisch, Epithel regenerierend. Das duale Wirkprinzip der ätherischen Öle Die meist durch Wasserdampfdestil- lation gewonnenen ätherischen Öle Dr. Wolfgang Steflitsch Pneumologe, Medizinischer Aromatherapeut, Ganzheitsmediziner Präsident der Österreichischen Gesellschaft für wissenschaftliche Aromatherapie und Aromapflege Interne Lungenabteilung, Otto Wagner Spital Sanatoriumstraße 2 1145 Wien Österreich Symptomorientierte Anwendung: direkte und rasche Wir- kung auf Organsysteme, vorwiegend bei akuten Notfällen. Energetische Anwendung: Wirkung auf den Kräſtehaushalt des Organismus, vor allem im regenerativen Bereich. Psychisch orientierte Anwendung: Wirkung auf psychoso- matische Muster, vor allem bei chronischen Erkrankungen. Biographisch orientierte Anwendung: Unterstützung der Entwicklungsfähigkeit des Menschen. Wirkungsebenen ätherischer Öle (Shirley und Len Price, UK):

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Seite 4 01-2012 01-2012lungen express

Titelthema

Komplementärmedizinische Methoden

Aromatherapie – Gesundheit und Wohlbefinden auf natürliche Art

besitzen einzigartige Eigenschaf-ten, aus denen sich ihre duale Wir-kungsweise und die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten erge-ben. Durch ihre unmi� elbare Wir-kung auf Zentren im Gehirn regu-lieren sie psychische und physische Vorgänge, wie zum Beispiel einer-seits Erinnerungen, Gedächtnis, Mo-tivation, Stimmung, Kreativität aber auch – über das vegetative Nerven-system – Organ- und Sto� wechsel-funktionen. Ergänzend zu diesem Wirkprinzip über das Riechen der Du� sto� e entfaltet das „Vielsto� ge-misch“ des ätherischen Öles durch seine reichhaltigen Inhaltssto� e, die rasch in den Körper aufgenommen werden können, auch pharmakolo-gisch seine Wirkung.

Ätherische Öle können viele ver-schiedene Eigenscha� en haben; so wirken sie, je nach Substanz, ent-spannend, aktivierend oder angst-lösend. Aber auch körperliche Ef-fekte spielen eine große Rolle. Viele ätherische Öle sind entzündungs-hemmend, antimikrobiell oder auch analgetisch, also schmerzlin-dernd. Bronchodilatative, die Atem-wege erweiternde Wirkung einiger Öle, hil� besonders bei Erkältungen, Husten und COPD. Auch durchblu-tungsfördernde und pfl egende so-wie immunstärkende und weitere Eigenscha� en werden den äthe-rischen Ölen zugeschrieben. Sie können im Krankenhaus wie auch im niedergelassenen Bereich sehr kostene� zient verwendet werden. Es gibt zahlreiche Applikationsarten, wie zum Beispiel Raumbedu� ung, Einreibung, san� e Massage, Bäder, Wickel, Aufl agen, Inhalationen, Bal-sam, Cremes. Es werden jeweils nur wenige Tropfen in einem geeigneten Trägermedium benötigt.

Als Aromatherapie bezeichnet man die Behandlung von Befi nd-lichkeitsstörungen und Erkran-kungen mit ätherischen Ölen. Sie ist Bestandteil der Phytothera-pie (Pfl anzenheilkunde) und da-mit Teil komplementärmedizi-nischer Methoden. Ätherische Öle haben durch ihre reichhal-tigen Inhaltssto� e, die rasch in den Körper aufgenommen wer-den können, neben stark phar-makologischer Wirkung auch direkten Einfl uss auf Sinne und Wohlbefi nden.

Wenig Aufwand – große Wirkung

In der Lungenheilkunde besitzt eine Art der Anwendung von äthe-rischen Ölen eine ganz besondere Bedeutung: die Inhalation. Äthe-rische Öle können dabei als Viel-sto� gemische günstige E� ekte auslösen: antiinflammatorisch, also entzündungshemmend, anti-obstruktiv (gegen Verengungen der Atemwege), antiviral, antibakte-riell, antituberkulös, antimyko-tisch, Epithel regenerierend.

Das duale Wirkprinzip der ätherischen Öle

Die meist durch Wasserdampfdestil-lation gewonnenen ätherischen Öle

Dr. Wolfgang Stefl itschPneumologe, Medizinischer Aromatherapeut, Ganzheitsmediziner Präsident der Österreichischen Gesellschaft für wissenschaftliche Aromatherapie und Aromapfl egeInterne Lungenabteilung, Otto Wagner Spital

Sanatoriumstraße 21145 WienÖsterreich

• Symptomorientierte Anwendung: direkte und rasche Wir-kung auf Organsysteme, vorwiegend bei akuten Notfällen.

• Energetische Anwendung: Wirkung auf den Krä� ehaushalt des Organismus, vor allem im regenerativen Bereich.

• Psychisch orientierte Anwendung: Wirkung auf psychoso-matische Muster, vor allem bei chronischen Erkrankungen.

• Biographisch orientierte Anwendung: Unterstützung der Entwicklungsfähigkeit des Menschen.

Wirkungsebenen ätherischer Öle (Shirley und Len Price, UK):

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Titelthema

Ätherische Öle bei Asthma bronchiale

Ätherische Öle werden seit langer Zeit erfolgreich im Kampf gegen Husten angewandt. Inhalierte ätherische Öle besitzen bereits in niedrigen Konzentrationen ausgezeichnete auswurf-fördernde E� ekte. Eine besonders gute expektorative, also hus-stenlösende Wirkung, zeigt die Muskatnuss, was an ihrem hohen Gehalt an Camphen (60%) liegt. Eine camphen- und menthol-haltige Mischung zeigte bei Versuchstieren eine 50%ige Reduk-tion des Bronchospasmus, der Verkrampfung der Muskeln der Atemwege, wenn die Applikation inhalativ erfolgte. Bei kuta-ner Anwendung, also über die Haut, zeigte die Mischung kaum einen E� ekt. Auf Schleimhäute aufgetragen ist der E� ekt jedoch spürbar. Eine Nasensalbe mit geeigneten äthe-rischen Ölen erleichtert die Abhustbarkeit des Sekrets und ver-

ringert die Schleimbil-dung. Erhöhte Vorsicht mit der Dosierung ist be-sonders bei Kindern ge-boten, denn eine Studie von Melis* aus dem Jahr 1989 ergab, dass Na-sentropfen, die Menthol oder Eucalyptol enthiel-ten und bei Kindern irr-

tümlich anstelle von salinischen, auf Salzwasserbasis gehal-tenen Tropfen, verwendet wurden, zu Schleimhautreizungen und Tachykardie (Herzrasen) führten. In einer Untersuchung konnte Prof. Dr. Eugen Verspohl zeigen, dass das ätherische Öl Thymian c.t. Thymol günstige Wirkungen auf β-2-Rezeptoren in den Atem-wegen besitzt und auf diese Weise bei Patienten mit obstrukti-ven Atemwegserkrankungen, wie Asthma und COPD, die Bron-cholyse unterstützt.**i

Quellen:

Boyd E, Sheppard E, Boyd C (1967) The pharmacological basis of the expec-torant action of glyceryl guaiacolate. Applied Therapies 9 (1): 55–59.Boyd E, Sheppard E (1968) The e� ect of steam inhalation of volatile oils on the output and composition of respiratory tract fl uid. Journal of Pharmacology and Expe-rimental Therapeutics 163 (4): 250–256.Schäfer D, Schäfer W (1981) Pharmaco-logical studies with an ointment containing menthol, camphene and essential oils for broncholytic and secretolytic e� ects. Arzneimi� elforschung 31 (1): 82–86.*Melis K, Bochner A, Hanssens G (1989) Accidental nasal eucalyptol and menthol instillation. European Journal of Pediatrics 148 (8): 786–788.**Pressemeldung Komitee Forschende Naturmedizin e. V. (KFN) 3/2006 – 9. Februar 2006

Ätherische Öle bei Bronchitiden

Ätherische Öle werden seit langer Zeit erfolgreich im Kampf gegen Husten angewandt. Inhalierte ätherische Öle hingegen besitzen bereits in niedrigen Konzentrati-onen ausgezeichnete auswur� ördernde E� ekte. Für die Be-handlung von Sinusitis und Bronchitis erscheint es günstig, wenn eine Mischung von ätherischen Ölen verwendet wird, welche einerseits die Atemwege frei macht und anderer-seits virale und bakterielle Infektionen bekämp� . Thymus

Auf guten, qualitativ hochwertigen ätherischen Ölen fi nden Sie folgende Informationen:

1. Deutscher und botanischer Name des in dem Fläschchen enthaltenen Öles

2. Ursprungsland des Öles

3. Pfl anzenteil, der destilliert, ausgepresst oder extrahiert wurde und sofern nötig den Che-motypen

4. Gewinnverfahren des Öles

5. Bei Extraktion: das verwendete Lösungsmit-tel und eine Information, ob das Endprodukt rückstandskontrolliert wurde

6. Anbau: kontrolliert-biologisch (k.b.A.), kon-ventioneller Anbau, Wildsammlung oder kon-trollierte Wildsammlung

7. Bei zähfl üssigen Extrakten (Vanille, Benzoe, Mimose, Tonka) und teuren ätherischen Ölen: die Art des Verdünnungsmi� els (Weingeist oder Jojoba) und das Mischverhältnis in%. Auch bei teuren Dü� en, die mit ähnlichen du� enden, preiswerteren Dü� en vermischt sind (Rose mit Palmarosa, Melisse und Ver-bene mit Lemongrass), muss das Mischungs-verhältnis erkenntlich sein

8. Füllmenge

9. Chargennummer (ermöglicht Kontrolle mit-tels Zertifi kat), Abfülldatum oder Verfallsda-tum

10. Vermerk: „Zur Wohnraumaromatisierung“ oder „Für die Aromapfl ege/-therapie“

11. Vermerk: „Kindersicher aufbewahren“

12. Ev. Vermerk: „Lichtgeschützt“ und nicht über 30 Grad lagern - feuergefährlich

Ätherische Öle werden gewonnen aus:

• Blüten: Lavendel, Kamille, Neroli, Rose, Ylang-Ylang, Mimose

• Fruchtschale: Bergamo� e, Clementine, Grapefruit, Lime� e, Mandarine, Orange, Zitrone

• Früchte: Fenchel, Cardamon, Karo� e, Koriander, Kreuzkümmel

• Gras: Citronella, Lemongrass, Palmarosa• Kraut: Immortelle, Johanniskraut, Minze, Melisse,

Rosmarin, Basilikum, Bohnenkraut• Nadeln: Zeder, Wacholder, Kiefer, Tanne, Fichte• Holz/Zweige: Rosenholz, Zeder, Sandelholz, Kiefer• Harze: Weihrauch, Myrrhe, Benzoe• Rinde: Zimt• Wurzeln: Liebstöckel, Vetiver, Angelika, Baldrian

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Titelthema

vulgaris und Cinnamomum zeylanicum (Zimt) zeigen zum Beispiel eine sehr gute Wirkung gegen Streptokokken, die vor allem Halsentzündungen verursachen. Lavandula angustifolia (Lavendel), Origanum majorana (Ma-joran), Satureja montana (Bohnenkraut) und Eucalyptus globulus wirken gut gegen Staphylococcus aureus, ein Bakterium, das u.a. für Lungenent-zündungen verantwortlich sein kann. Eine große zweiwöchige Studie an insgesamt 676 Patienten mit Bronchitis führte Ma� ys*** im Jahr 2000 durch, um die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Myrtol zu untersuchen. Myrtol ist ein standardisiertes Destillat, welches α-Pinen, 1,8-Cineol und d-Limonen enthält. Es ist in Ölkapselform in Apotheken frei verkäufl ich er-hältlich. Gruppe 1 der Patienten erhielt 4× täglich 300 mg Myrtol, Gruppe 2 zweimal täglich ein geeignetes Antibiotikum, Gruppe 3 Ambroxol und Gruppe 4 ein Placebo. Myrtol erwies sich in dieser Untersuchung sowohl dem Antibiotikum als auch dem Mukolytikum gegenüber als zumindest ebenbürtig, im Vergleich zu Placebo zeigte sich eine signifi kante Wirkung. Der Hustenreiz besserte sich unter Myrtol deutlich.***Ma� hys et al. (2000) E� cacy and Tolerability of Myrtol Standardized in Acute Bronchi-tis. Arzneim.Forschung 50 (II), 8, 700-711

Ätherische Öle bei Pneumonie (Lungenentzündung)Antimikrobiell verursachte Lungenentzündungen bieten ätherischen Ölen im Sinne eines komplementärmedizinischen Einsatzes ein Erfolg verspre-chendes Anwendungsgebiet. Bevorzugte Anwendungen sind Inhalationen, Einreibungen, Massagen und Wickel. Die ätherischen Öle können dabei ihre in der Grundlagenforschung und Klinik nachweisbaren Wirkungen ein-bringen. Wirkungsschwerpunkte liegen auf den antimikrobiellen E� ekten, der Regeneration der Atemwegsschleimhaut sowie der Erleichterung von Hustenreiz und Auswurfl eistung, Erweiterung der Atemwege und Entzün-dungshemmung. Wie in anderen Gebieten der Infektiologie lassen sich auch hier mit Hilfe eines Aromatogramms in der Übersicht und mit so genann-ten Reihenverdünnungstests im Detail die wirksamsten ätherischen Öle bzw. Einzeldu� sto� e in Bezug auf das individuelle Keimspektrum bestim-men. Gegen Atemwegskeime erweisen sich meist ätherische Öle aus der Pfl anzenfamilie der Myrtengewächse und Thymian als besonders nützlich.

Aromatherapeutische Rezepturen für die Pulmologie(Elisabeth Zehetner, Dr. Hermine Obermair, Dr. Wolfgang Stefl itsch)

Die Dosierung gilt für Erwachsene zwischen dem 16. und 70. Lebensjahr. Für Kinder zwischen dem 8. und 16. Lebensjahr und für Senioren ab dem 70. Lebensjahr wird die halbe Tropfenanzahl an ätherischen Ölen empfoh-len, für Kinder zwischen dem 3. und 8. Lebensjahr ein Viertel der genann-ten Tropfenzahl. Für Kleinkinder bi� e individuelle Rezepturen nachfragen.

Inhalationen können mi� els eines Klardampf-Inhalators oder auf tradi-tionelle Art (2 Liter heißes Wasser + 1 Teelö� el Meersalz + 4 bis 6 Tropfen ätherische Öle; Öle in Meersalz geben, dann im heißen Wasser gut ver-rühren; Badetuch über den Kopf; ein oder mehrmals täglich 5 bis 15 Mi-nuten inhalieren; danach 15 bis 30 Minuten ruhen) angewendet werden. Inhalationen auf traditionelle Art sollten erst ab dem 6. Lebensjahr durch-geführt werden und dann im Beisein einer erwachsenen Bezugsperson.

Einreibungen oder san� e Aroma-Massagen mit Aromaölmischungen, Balsam oder Salben, werden auf der Brust und am Rücken durchgeführt.Für die Vorbeugung werden die Anwendungen einmal täglich bis drei-mal pro Woche empfohlen, für die Behandlung zwei- bis dreimal pro Tag.

AromatherapieGesundheit und

Wohlbefinden auf natürliche Art

Ätherische Öle mit ho-hem 1,8-Cineol-Gehalt für die Behandlung von respi-ratorischen Krankheiten:

• Ravintsara (Cinnamomum camphora Ct. Cineol)

• Saro-Öl (Cinn-mosma fragrans)

• Eucalyptus radiata• Eucalyptus globulus• Lorbeer (Laurus nobilis)• Speiklavendel (La-

vandula latifolia)• Cajeput (Mel-

aleuca cajeputi)• Niaouli (Melaleuca

quinquenervia)• Myrte (Myrtus communis)• Rosmarin (Rosmarinus

o� cinalis Ct. Cineol)• Spanischer Majoran

(Thymus mastichina)

Literatur/Quellen zu Wirkungen von äthe-rischen Ölen mit hohem 1,8-Cineol-Ge-halt auf respiratorische Symptome:

Antimikrobielle Wirkung: Carson et al., 2002; Meister et al., 1999; Sivropoulou et al., 1997; Bourne et al., 1999

Antitussive Wirkung : Packman & Lon-don, 1980; Morice et al., 1994; Behrendt et al., 2004; Clarke et al., 1992; Wright et al., 1998

Bronchodilatation : Coelho-de-Sousa et al., 2005; Magalhaes et al., 2003; Wi� -man et al., 1998

Mukolytische und mukoziliäre E� ekte: Boyd & Sheppard, 1971; Zanker, 1983; Do-row, 1987, 1989; Hasani et al., 2003; Kas-par et al., 1994; Behrbohm et al., 1995; Kehrl et al., 2004

Antientzündliche Aktivität : Jürgens et al., 1998a,b,c, 2003, 2004

Unterstützung des Surfactant: Zanker, 1983; Banerjee & Bellare, 2001

Verbesserung der Lungenfunktion: Mehr-heit der in vivo Studien

Rezepte

Seite 7 01-2012 lungen express

Titelthema

Abwehrkra� steigernde ätherische Öle:

• Eisenkraut• Eukalyptus• Latschenkiefer• Lemongrass• Meerkiefer• Myrte• Teebaum• Salbei• Wacholder• Ysop• Zeder• Douglasie• Weißtanne• Zitrone• Honig• Fichtennadel• Oregano

Wirksame Rezepte bei Sinusitis acuta und chronica sowie PharyngitisKörperöl (IM1): 10 ml Sesamöl + 1 Tropfen Ingweröl + 1 Tropfen Zitronenöl. Dies kann am Morgen, nach der Dusche auf feuchter Haut als Körperöl über 4 Wochen angewendet werden. Am Abend könnte diese Mischung zu anregend wirken.

Inhalation (IM2): 2 Tropfen Zitroneneukalyptusöl + 2 Tropfen Teebaumöl oder Thymian Ct. Thymol (für Kinder Chemotyp Lina-lool) + 2 Tropfen Zitronenöl

Aromaölmischung (IM3): 50 ml Mandelöl + 4 Tropfen Atlaszederöl + 2 Tropfen Teebaumöl + 3 Tropfen Lavendelöl fein + 2 Tropfen San-delholzöl + 2 Tropfen Myrte Ct. Cineol (Türkei)

RezepteAromatherapie

Mischungen bei Asthma gegen Entzündung und ObstruktionAromaölmischung (AB1): 50 ml Mandelöl + 16 Tropfen Lavandula angustifolia (Lavendel) + 3 Tropfen Mentha x piperita (Pfe� erminze) + 3 Tropfen Eucalyptus smithii (Eukalyptus) + 3 Tropfen Cananga odorata (Ylang Ylang)

Balsam (AB2): 30 g Sheabu� er + 30 ml Mandelöl + 4 Tropfen Boswellia carteria / serrata (Weihrauch) + 4 Tropfen Santalum al-bum (Sandelholzöl) + 4 Tropfen Matricaria chamomila (Deutsche Kamille) + 8 Tropfen Salvia sclarea (Muska-tellersalbeiöl) + 4 Tropfen Zingiber o� cinalis (Ingweröl)

Abwehrkraftsteigerung und Hilfe bei Atemwegserkrankungen & Asthma – Vorbeugung gegen Erkältungen

Erleichterung beim DurchatmenKompresse (EBD1): 100 ml Olivenöl + 30 Tropfen Thymian Ct. Thymol (bei Kindern Ct. Linalool) + 30 Tropfen Latschenkiefer

Anwendung: Olivenöl leicht erwärmen, danach ätherische Öle dazu geben, Mullkompressen mit der vorbereiteten Mischung tränken, auf die Brust aufl egen, mit Opsite-Folie abdichten, bis zu 2 Stun-den einwirken lassen, 1 x täglich anwenden)

Inhalation (EBD2): 2 Tropfen Eucalyptus + 2 Tropfen Myrte Ct. Cineol + 2 Tropfen Zitronenöl

„Breathe Easy Synergy“ MischungAromaölmischung zum Riechen (BES):8 Tropfen Mentha x piperita (Pfe� erminze) + 28 Trop-fen Lavandula angustifolia (Lavendel) + 20 Tropfen Eu-calyptus smithii (Eukalyptus)

Anwendung: Emotionales Gleichgewicht und regel-mäßige Atemübungen (1 bis 2 x täglich für 10 Minu-ten) tragen ebenfalls zu einer guten Asthmakon-trolle bei. Vor den Atemübungen sollte bis 3 Minuten lang die „Breathe Easy Synergy“ Mischung tief inha-liert werden. Diese Mischung kann auch bei leichten Asthmaa� acken die Atemwege erweitern.

Infektionsbekämpfung mit RaumbeduftungRaumbeduftung (IB1): 60 Tropfen Zitroneöl + 60 Tropfen Eukalyptusöl (Eu-calyptus smithii / radiata) [nicht bei unkontrolliertem Asthma bronchiale] + 60 Tropfen Thymian Ct. Thymol (bei Kindern Ct. Linalool)

Raumbeduftung bei „resistenten Keimen“ (IB2): 20 Tropfen Teebaumöl + 20 Tropfen Thymian Ct. Thy-mol (bei Kindern Ct. Linalool) + 40 Tropfen Zitronenöl + 10 Tropfen Nelke + 5 Tropfen Zimt-Blä� er + 5 Trop-fen Oregano + 20 Tropfen Lavendelöl

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Seite 8 01-2012 01-2012lungen express

Titelthema

Hilfe bei akuter sowie chronischer Bronchitis & COPDAromaölmischung (BR1): 100 ml Sesamöl + 7 Tropfen Myrte Ct. Cineol + 7 Trop-fen Atlaszeder + 7 Tropfen Lavendel fein (alternativ zu diesen Ölen: Anis, Kamille blau, Lorbeer, Majoran, Sandelholz, Zypresse)

Warme Ölkompresse (BR2): 100 ml Olivenöl + 10 Tropfen Myrte Ct. Cineol + 10 Trop-fen Eucalyptus globulus + 10 Tropfen Lavandula angu-stifolia + 10 Tropfen Mentha piperita + 10 Tropfen Mel-aleuca alternifolia + 10 Tropfen Citrus limon

Aromaölmischung (BR3): 100 ml Johanniskrautöl + 10 Tropfen Myrte Ct. Cineol / Weihrauch / Benzoe + 10 Tropfen Niaouli / Zeder / San-delholz + 10 Tropfen Alant / Thymian (Thymus vulga-ris CT Linalool)

Einreibung, Massage oder warme Kompresse (BR4): 30 ml Sesamöl + 3 Tropfen Lavendel fein + 2 Tropfen Atlaszeder + 1 Tropfen Nelkenöl

Inhalation (BR5): 2 Tropfen Zitroneneukalyptus oder Lorbeer + 2 Tropfen Teebaum oder Thymian Ct. Thymol (für Kinder Chemo-typ Linalool) oder Latschenkiefer + 2 Tropfen Zitrone

Unterstützung bei PneumonieAromaölmischung (P1): 100 ml Sesamöl + 12 Tropfen Lavendel fein + 8 Trop-fen Cajeput + 8 Tropfen Teebaum + 4 Tropfen Thymian Ct. Thymol (bei Kindern Ct. Linalool) + 4 Tropfen Lat-schenkiefer

Aromaölmischung (P2): 30 ml Sesamöl + 2 Tropfen Ravintsara + 2 Tropfen Myrte Ct. Cineol + 2 Tropfen Eucalyptus radiata + 1 Tropfen Benzoe + 2 Tropfen Lavendel fein

Schleimlösende und entkramp-fende ätherische Öle:

• Eukalyptus• Lavendel• Myrte• Pfe� erminze• Teebaum• Zitrone• Zypresse• Anis• Ysop• Kamille• Atlaszeder• Dill• Douglasie• Fenchel• Meerkiefer• Oregano• Thymian

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AromatherapieGesundheit und

Wohlbefinden auf natürliche Art

Seite 9 01-2012 lungen express

Titelthema

GlossarAromatherapie

schleimlösender Wirksto�

schmerzstillend

gegen Mikroorganismen gerichtet, d.h. das Wachstum von Mi-kroorganismen wird gehemmt

gegen Pilzbefall gerichtet, d.h. das Wachstum von Pilzen wird gehemmt

gegen eine Entzündung gerichtet bzw. „entzündungshemmend“

im Gewebe vorkommende Rezeptoren, die auf Sto� e reagieren und hauptsächlich zur Entspannung der Muskulatur beitragen

Mehrzahl von Bronchitis (Entündung der Berochien/oberen Atem-wege), kommt vom griech. Wort brónche = Kehle

die Bronchien erweiternd

Ein Test bei dem die Rückbildbarkeit einer Veränderung am Bron-chialsystem überprü� wird. Dazu wird ein bronchialerweiterndes Medikament inhalativ verabreicht und nach einer kurzen Einwirk-zeit die Reaktion darauf überprü� .

Verkrampfung der Muskeln, welche die Atemwege umspannen

(Betonung auf der Endsilbe: Camphen) ist ein weißer, wachsar-tiger Feststo� . Er ist Bestandteil des ätherischen Öls des Kube-benpfe� ers und wird zur Herstellung von Campher und Toxaphen benötigt.

Verschiedene biologische Variationen einer Pfl anze – verursacht durch Einwirkung von Licht, Boden, Temperatur und We� erbedin-gungen während der pfl anzlichen Lebensprozesse. Verschiedene Chemotypen können verschiedene E� ekte auslösen, wenn sie bei der Heilung oder therapeutischen Anwendungen eingesetzt werden.

Ambroxol

analgetisch

antimikrobiell

antimykotisch

antiinfl ammatorisch

β-2-Rezeptoren/Beta-2-Rezeptoren

Bronchitiden

bronchodilatativ

Broncholyse

Bronchospasmus

Camphen

Chemotyp

Dr.

Klau

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01-2012 Seite 10 01-2012lungen express

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Titelthema

eine Zimtart – Zimt wird aus der Rinde des Zimtbaums gewonnen

Deckgewebe und Drüsengewebe

hustenlösend

alternative und natürliche Heilmethoden, die die naturwissenscha� -lich orientierte Medizin ergänzen

Anwendung auf der bzw. über die Haut

Lavendel

schleimlösend

Majoran

Verstopfung oder Verengung von Gefäßen oder Kanälen, bzw. der Atemwege

Rachenentzündung/Entzündung der Rachenschleimhaut

medikamentöse Wirkung

Lungenentzündung

die Lehre von Erkrankungen der Lunge und der Bronchien

Bohnenkraut

Nasennebenhöhlenentzündung (akut/chronisch)

kugelförmiges Bakterium, das zu Hautinfektionen (Furunkel, Karbun-kel), Muskelerkrankungen (Pyomyositis), in ungünstigen Fällen aber auch zu lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Lungenentzündung führen kann

stäbchenförmige Bakterien, die u.a. Infektion des Hals- und Rachen-raums, aber auch schwerwiegende Erkrankungen wie Herzinnenhaut-entzündungen hervorrufen können

die Atmung betre� end

beschleunigter Puls/Herzrasen

Cinnamomum zeylanicum

Epithel

expektorativ

komplementärmedizinisch

kutane Anwendung

Lavandula angustifolia

mukolytisch

Origanum majorana

Obstruktion

Pharyngitis

pharmakologische Wirkung

Pneumonie

Pulmologie

Satureja montana

Sinusitis (acuta/chronica)

Staphylococcus aureus

Streptokokken

respiratorisch

Tachykardie

GlossarAromatherapie