Konjunktur aktuell Juni 2009 - oenb.at · OeNB-Prognose vom Juni 2009 um 4,2% schrumpfen. In den...

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OESTERREICHISCHE NATIONALBANK EUROSYSTEM KONJUNKTUR AKTUELL Berichte und Analysen zur wirtschaftlichen Lage Juni 2009 Stabilität und Sicherheit.

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OESTERREICHISCHE NATIONALBANKE U R O S Y S T E M

KONJUNKTUR AKTUELLBerichte und Analysen zur wirtschaftlichen Lage

Juni 2009

Stabilität und Sicherheit.

Bericht über die wirtschaftliche Lage

Redaktionsschluss: 17. Juni 2009

Redaktion: Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen

Inhalt

Bericht über die wirtschaftliche Lage.................................................................................................................. 4

Überblick ...................................................................................................................................................................................................................................5

Wirtschaftskrise führt zu tiefer Rezession in Österreich – Stabilisierung Ende des Jahres erwartet.......................................6

EU-Mitgliedstaaten in Zentral-, Ost- und Südosteuropa.............................................................................................................................. 11

Internationale Konjunkturentwicklung unter Berücksichtigung der rezenten Prognosen............................................................ 15

Jüngste Entwicklungen auf den Finanzmärkten................................................................................................................................................... 19

Die geldpolitischen Entscheidungen des EZB-Rats.......................................................................................................................................... 23

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik ..........................................................................30

Unkonventionelle Maßnahmen der Geldpolitik im Euroraum .................................................................................................................. 31

Finanzhilfe in der Krise von IFIs und EU................................................................................................................................................................. 34

Wachstumsdifferential zwischen Ost und West schmilzt in der Krise ................................................................................................. 40

Der Euroraum und die USA im längerfristigen Vergleich ............................................................................................................................ 46

Art. IV-Konsultationen des Internationalen Währungsfonds mit Österreich von 19. bis 30.6.2009..................................... 50

Finanzverhalten privater Haushalte 2008 vor der Hintergrund der verschärften Finanzmarktkrise...................................... 51

Finanzierungskanäle der Unternehmen im Jahr 2008..................................................................................................................................... 58

Die Leistungsbilanz im Jahr 2008............................................................................................................................................................................... 67

Annex..................................................................................................................................................................................71

Wirtschafts- und Währungspolitik in der EU...................................................................................................................................................... 72

Internationale Organisationen und sonstige internationale Gremien .................................................................................................... 76

Grafiken und Tabellen...............................................................................................................................................77

Bericht über die wirtschaftliche Lage

Bericht über die wirtschaftliche Lage

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Überblick1 Im 1. Quartal 2009 brach die Wirtschaftsleistung in großen Teilen der Welt kräftig ein.

Wenngleich das grundsätzlich erwartet wurde, fiel der Rückgang gemäß den rezenten BIP-Daten doch wesentlich stärker aus. Der Euroraum schrumpfte um 2½% (qoq), die US-Wirtschaft um fast 6% (auf annualisierter Basis) und die Volkswirtschaft Japans um 4% (qoq). Auch Österreichs BIP verzeichnete mit 2,6% (qoq) eine kräftige Kontraktion – hauptsächlich aufgrund einer stark einbrechenden Industrieproduktion und um fast ein Viertel gesunkener Warenexporte. Die aktuellen Wachstumsprognosen, die diese BIP-Werte schon berücksichtigen, wurden daher für die Jahre 2009 und auch für 2010 neuerlich weiter nach unten revidiert.

So erwarten die Experten des Eurosystems in ihrer Prognose vom Juni 2009 eine Kontraktion des BIP im Euroraum für das Jahr 2009 in der Bandbreite von -5,1 bis -4,1%. Österreich wird gemäß der OeNB-Prognose vom Juni 2009 um 4,2% schrumpfen. In den USA dürfte lt. aktueller Einschätzung der FED der BIP-Rückgang mit -1,3 bis -2% gedämpfter ausfallen.

Derzeit herrscht Zuversicht, dass die Bodenbildung im 2. Halbjahr 2009 gelingen könnte. Das allmähliche Greifen der vielfältigen und umfangreichen wirtschaftspolitischen Stabilisierungsbemühungen soll die Besserung unterstützen. Das BIP des Euroraums wird sich gemäß Projektionen des Eurosystems im Jahr 2010 im Bereich von -1,0% bis +0,4% bewegen. Österreichs Volkswirtschaft dürfte lt. OeNB noch leicht um 0,4% schrumpfen (und 2011 bereits wieder mit 1,2% wachsen). Für die USA ist laut FED im Jahr 2010 bereits wieder eine Expansion von 2-3% möglich.

Rezente hard facts bis Juni 2009 unterstützen diese Perspektiven: So hat sich die Stimmung auf den Finanzmärkten, die Auslöser für die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise waren, deutlich aufgehellt. Die Risikobereitschaft der Anleger stieg an, die Aktienkurse legten teils kräftig zu, die Risikoaufschläge auf dem Geld- und Kreditmarkt verengten sich und die Unsicherheit auf den Märkten, gemessen an der Volatilität, ging zurück. Die Umsetzung staatlicher Maßnahmen zur Unterstützung der Real- und Finanzwirtschaft hat die Unsicherheit gesenkt. Unternehmensmeldungen - die Umsatz- und Gewinnrückgänge fielen teils weniger stark aus als erwartet - förderten die Zuversicht. Die wichtigsten Vertrauensindikatoren – auch in Österreich - haben ihr Tief überwunden und tendieren wieder aufwärts.

Die herrschende tiefe Rezession hat nun den Arbeitsmarkt voll erfasst: Die Arbeitslosenquote des Euroraums war im April 2009 mit 9,2% um fast 2 Prozentpunkte höher als vor einem Jahr. In den USA sprang sie im selben Zeitraum von etwas über 5% auf beinahe 9%. Österreich weist mit 4,2% (April 2009) noch eine vergleichsweise relativ niedrige Arbeitslosenquote auf – eine deutliche Verschlechterung erwartet die OeNB aber insbesondere für 2010, wo sie (nach 5,3% im gesamten Jahr 2009) im Durchschnitt bei 6,5% zu liegen kommen dürfte.

Mit dem Fall der Rohölpreise im August 2008 setzte ein Disinflationsprozess ein, die VPI-Raten näherten sich in den ersten Monaten 2009 stark der Null-Marke an bzw. sanken wie im Falle der USA und Japan bereits darunter. Im Mai d.J. kam die HVPI-Teuerung (0,0%) auch im Euroraum zum Stillstand (Österreich: 0,1%). Nach vorübergehend negativen Preisniveauänderungsraten in einzelnen Monaten ist für das gesamte Jahr 2009 und auch 2010 - nach derzeitigen Prognosen - mit moderaten positiven Inflationsraten im Bereich von etwas unter oder um 1% zu rechnen. Ein Unsicherheitsfaktor dabei sind die Ölpreise, die in den letzten Tagen wieder auf über 70 USD (Sorte Brent) zulegten (Ende April lagen sie noch unter 50 USD), was unmittelbar zu einer Erhöhung der Treibstoffpreise führte.

1 Autor: Manfred Fluch (Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen).

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Wirtschaftskrise führt zu tiefer Rezession in Österreich – Stabilisierung Ende des Jahres erwartet Gesamtwirtschaftliche Prognose der OeNB für Österreich 2009 bis 2011 vom Juni 2009

Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) erwartet für die österreichische Wirtschaft infolge des weltweiten Wachstumseinbruchs eine deutliche Rezession für das Jahr 2009, das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird um 4,2% schrumpfen. Nach einem weiteren leichten Rückgang um 0,4% im Jahr 2010 wird erst 2011 wieder ein positives reales Jahreswachstum des BIP von 1,2% erwartet.

Gegenüber der Prognose vom Dezember 2008 mussten die Wachstumserwartungen für die Jahre 2009 und 2010 um 3,9 bzw. 1,2 Prozentpunkte zurückgenommen werden. Diese große Revision spiegelt den in der Nachkriegszeit beispiellos starken Einbruch der Export- und Investitionsnachfrage wider. Der Abschwung ist so ausgeprägt, dass bis zum Jahr 2011 das Niveau des BIP des Jahres 2007 nicht wieder erreicht werden wird.

Die Inflation, gemessen am HVPI, verlangsamt sich von 3,2% im Jahr 2008 auf nur noch 0,4% im Jahr 2009. 2010 and 2011 wird die Inflation wieder moderat auf 1,1% bzw. 1,2% steigen.

Grafik 1: Wachstum und Niveau des realen BIP (saison- und arbeitstägig bereinigt)

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2006 2007 2008 2009 2010 2011BIP-Jahreswachstum BIP-Quartalswachstum

Veränderung zum Vorquartal bzw. Vorjahr (Jahreswerte)

Quelle: Eurostat, OeNB.

Prognose

Während die Exporte in den vergangenen Jahren stets den Konjunkturmotor darstellten, werden sie im Jahr 2009 um 8,9% schrumpfen. Ein negatives – wenn auch vergleichsweise geringes – Exportwachstum verzeichnete Österreich das letzte Mal 1993. Trotz ebenfalls sinkender Importe werden die Nettoexporte einen negativen Wachstumsbeitrag zum realen BIP von 1,8 Prozentpunkten aufweisen. Der Rückgang der Bruttoanlageinvestitionen (-9,5%), der von einem massiven Einbruch der Ausrüstungsinvestitionen (-15,3%) getrieben wird, setzte bereits 2008 ein und beschleunigte sich im ersten Quartal 2009. Nicht nur die rückläufigen Exporte, sondern auch die erschwerten Finanzierungsmöglichkeiten (Verfügbarkeit und Risikoaufschläge) veranlassten Unternehmen, Investitionen zurückzufahren. Der private

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2001 2003 2005 2007 2009 2011

BIP-Niveau-Österreich, real

in Mrd. €

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Konsum wirkt mit einem Rückgang von nur 0,3% im Jahr 2009 stabilisierend. Das real verfügbare Haushaltseinkommen wird 2009 trotz der erwarteten negativen Entwicklung am Arbeitsmarkt infolge der hohen Lohnabschlüsse und der niedrigen Inflation noch um 0,3% wachsen. Im Jahr 2010 werden jedoch der weitere Anstieg der Arbeitslosigkeit und erwartete niedrige Lohnabschlüsse zu einem Rückgang des real verfügbaren Haushaltseinkommens um 0,5% führen. Die Sparquote wird 2009 aufgrund von Vorsichtssparmotiven noch weiter auf rund 12,6% steigen, bevor sie im Jahr 2010 leicht auf 12,3% zurückgehen wird.

Tabelle 1: Hauptergebnisse der OeNB-Juniprognose

2008 2009 2010 2011

Wirtschaftliche AktivitätBruttoinlandsprodukt +1.7 -4.2 -0.4 +1.2Privater Konsum +0.9 -0.3 +0.0 +0.5Öffentlicher Konsum +2.0 -0.1 +0.3 +0.9Bruttoanlageinvestitionen +0.9 -9.5 -3.0 +1.1Exporte insgesamt +2.5 -8.9 -0.7 +3.5Importe insgesamt +1.3 -6.8 -1.0 +2.8

Leistungsbilanzsaldo +3.5 +1.7 +2.7 +3.3

Beiträge zum Wachstum des realen BIPPrivater Konsum +0.5 -0.2 +0.0 +0.3Öffentlicher Konsum +0.4 +0.0 +0.1 +0.2Bruttoanlageinvestitionen +0.2 -2.1 -0.6 +0.2Inlandsnachfrage (exkl. Lagerveränderung) +1.0 -2.3 -0.6 +0.7Nettoexporte +0.8 -1.8 +0.1 +0.5Lagerveränderungen (inkl. statistischer Diskrepanz) -0.1 -0.1 +0.1 +0.0

PreiseHarmonisierter Verbraucherpreisindex +3.2 +0.4 +1.1 +1.2Deflator des privaten Konsums +2.9 +0.5 +0.9 +1.2Deflator des Bruttoinlandsprodukts +2.3 -0.2 +0.6 +1.4Lohnstückkosten in der Gesamtwirtschaft +2.9 +4.9 -1.0 +0.0Arbeitnehmerentgelt je Arbeitnehmer (zu laufenden Preisen) +3.0 +2.1 +0.3 +1.1Produktivität in der Gesamtwirtschaft +0.1 -2.7 +1.3 +1.1Arbeitnehmerentgelt je Arbeitnehmer (real) +0.1 +1.6 -0.6 -0.2 Importpreise +3.6 +0.6 +0.3 +1.2Exportpreise +1.2 -0.4 +0.6 +1.2Terms of Trade -2.4 -0.9 +0.2 +0.0

Einkommen und SparenReal verfügbares Haushaltseinkommen +2.0 +0.3 -0.5 +0.8

Sparquote 12.4 12.6 12.3 12.4

ArbeitsmarktUnselbstständig Beschäftigte +1.9 -1.3 -1.6 +0.1

Arbeitslosenquote laut Eurostat 3.8 5.3 6.5 6.6

in % des Arbeitskräfteangebots

Quelle: 2008: Eurostat, Statistik Austria; 2009 bis 2011: OeNB-Prognose vom Juni 2009.1 Die Prognose wurde basierend auf saison- und arbeitstägig bereinigten Daten der VGR erstellt. Die historischen Werte für das Jahr 2008

weichen daher von den von Statistik Austria publizierten, nicht bereinigten, Daten ab.

in Prozentpunkten

Veränderung zum Vorjahr in %

Veränderung zum Vorjahr in % (real)

in % des nominellen BIP

in % des nominellen verfügbaren Haushaltseinkommens

Veränderung zum Vorjahr in %

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Die Situation auf dem Arbeitsmarkt wird sich ab 2009 massiv verschlechtern. Das Beschäftigungswachstum wird im Jahr 2009 um 1,3% schrumpfen, die Zahl der Arbeitslosen wird in den Jahren 2009 und 2010 um insgesamt rund 132.000 steigen. Die Arbeitslosenquote laut Eurostat (saisonbereinigt) erhöht sich auf 5,3% (2009) bzw. 6,5% (2010) – ein außergewöhnlich starker Anstieg nach dem Tiefstand der Arbeitslosenquote von 3,5% im Mai 2008. Im internationalen Vergleich wird die Arbeitslosenquote aber immer noch vergleichsweise niedrig bleiben.

Auswirkungen der aktuellen VGR-Quartalsrechnung auf die OeNB-Prognose

Die OeNB-Prognose vom Juni 2009 basiert auf der Veröffentlichung der vorläufigen VGR-Daten für das erste Quartal 2009 („VGR-Flash“). Am 10. Juni 2009 erfolgte die Erstveröffentlichung der vollständigen und gegenüber der „Flash“-Veröffentlichung revidierten volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Hierbei wurden nicht nur die Daten für das erste Quartal 2009, sondern teilweise auch für die Quartale davor revidiert. Trotz Veränderungen in der Zusammenstellung wurde das reale BIP-Wachstum im Jahr 2008 (1,7%) bestätigt. Gegenüber der Flash-Veröffentlichung (–2,8%) schrumpfte das BIP im ersten Quartal 2009 aber weniger stark (–2,6%, real; saison- und arbeitstätig bereinigt, gegenüber dem Vorquartal). Der private Konsum hat sich etwas schwächer entwickelt (–0,4%) als zunächst angenommen, die Investitionen wurden überraschend auf –3,3% nach oben revidiert. Im Gegensatz dazu sind die deutlichen Abwärtsrevisionen der Exporte (um 3,8 Prozentpunkte auf –8,1%) und der Importe (um 2,6 Prozentpunkte auf -4,9%) nicht unerwartet gewesen. Für die OeNB-Prognose ergäbe sich aufgrund der VGR-Revisionen rein technisch eine nur leichte Aufwärtsrevision des BIP-Wachstums im Jahr 2009 auf –4,1% anstelle von –4,2%.

Tabelle 1: VGR-Daten für das erste Quartal 2009 (real, saisonbereinigt, im Vergleich zur Vorperiode) und Unterschiede zu „VGR-Flash“

Veränderung zur Vorperiode in % (SA) Wachstumsbeiträge zum BIP in %-Punkten

Diff. Diff. Diff. Diff. Diff. Diff. Diff. Diff. Diff. Diff.

2008Q1 0.6 0.0 0.3 0.0 -1.6 0.0 0.4 -0.1 1.0 0.0 -0.2 0.0 -0.1 0.0 0.8 0.0 0.0 0.0 -0.1 0.0

2008Q2 0.2 0.0 0.2 0.0 2.8 0.0 0.1 0.0 0.1 0.2 0.0 -0.6 0.6 0.0 0.1 0.5 0.0 0.0 -0.5 -0.5

2008Q3 0.0 0.0 0.1 0.0 -1.0 0.0 -0.6 0.3 0.4 1.3 -0.4 1.5 -0.3 0.1 0.5 0.0 0.0 0.0 -0.2 0.0

2008Q4 -0.4 0.0 -0.3 -0.2 1.1 0.0 -1.2 0.5 -4.1 -1.8 -3.7 -1.7 -0.2 0.0 -0.5 -0.2 0.0 0.0 0.4 0.2

2009Q1 -2.6 0.2 -0.4 -0.3 0.4 0.0 -3.3 1.1 -8.1 -3.8 -4.9 -2.6 -0.8 0.1 -2.3 -0.9 -0.2 0.0 0.7 0.9

2008 1.7 0.0 0.8 -0.1 2.0 0.0 1.0 0.1 2.8 0.3 1.2 -0.2 1.0 0.0 1.1 0.3 -0.1 0.0 -0.3 -0.3

Stat.

Diskrepanz

BIP Importe Gesamte inl.

Nachfrage

(ohne Lager)

Nettoexporte Lagerpr.

Konsum

öff.

Konsum

Bruttoanlage-

invest.

Exporte

Quelle: Statistik Austria, VGR-Schnellschätzung des WIFO. Anmerkung: Grau unterlegte Felder: Aktuelle Veröffentlichung: Weiße Felder: Revisionen gegenüber „VGR-Flash“.

Arbeitsmarkt weiterhin massiv vom Konjunktureinbruch betroffen

Im Mai 2009 ist die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahr um +54.967 auf 239.777 Personen angestiegen. 64.197 Personen (+23% oder 12.212 Personen gegenüber dem Vorjahresmonat) befanden sich in Schulung. Insgesamt waren rund 304.000 Personen arbeitslos oder in Schulung. Hinzu kommt eine weiterhin steigende Anzahl von Personen (derzeit 56.626), die sich in Kurzarbeit befinden. Diese kann als eine Art „Teilzeitarbeitslosigkeit“ interpretiert werden. Besonders von der Arbeitslosigkeit betroffen waren Jugendliche (+38,3%, yoy) und AusländerInnen (+36,5%, yoy). Die Arbeitslosigkeit steigt nach wie vor bei Männern deutlich stärker (+41,7% yoy) als bei Frauen (+16,8%, yoy). Insgesamt waren Ende Mai 3.370.845 unselbstständige Beschäftigungsverhältnisse zu verzeichnen (-1,6%, vorläufige Beschäftigtendaten des Hauptverbands der österreichischen

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Sozialversicherungsträger). Im Mai war erstmals auch die Beschäftigung von Frauen rückläufig (-0,2%, yoy). Die Arbeitslosenquote (Eurostat) betrug im April 2009 4,2% (der Maiwert liegt noch nicht vor).

Die HVPI-Inflationsrate fällt im Mai 2009 mit 0,1% auf Zehn-Jahrestief

Der Preisauftrieb hat sich in Österreich seit Oktober 2008 sukzessive verlangsamt, im Mai 2009 ist die Teuerung fast zum Stillstand gekommen. Im Vergleich zum Mai des Vorjahres hat sich der HVPI in Österreich nur mehr geringfügig um 0,1% erhöht (April 2009: 0,5%). Im Euroraum lag die HVPI-Inflationsrate bei 0,0% (April 2009: 0,6%).

Einen derart niedrigen Wert wies die Inflationsrate in Österreich zuletzt im April 1999 (+0,1%) auf. Die wesentliche Ursache für die geringe Teuerungsrate ist das hohe Preisniveau vor einem Jahr. Insbesondere waren Energieprodukte und unverarbeitete Nahrungsmittel im Vergleich zum Mai 2008 wesentlich günstiger (Energie: -14,7%; unverarbeitete Nahrungsmittel: -0,2%). Diesem sinkenden Preisen standen aufgrund höherer Baukosten, Wohnungsmieten und Gesundheitsdienstleistungskosten positive Inflationsraten für Industriegüter ohne Energie (+2%) und bei Dienstleistungen (+1,8%) gegenüber. Die Kerninflationsrate ohne Energie und unverarbeitete Nahrungsmittel belief sich im Mai auf 1,7% (April 2009: 1,8%).

Die von der OeNB durchgeführte Kurzfristprognose zur Inflationsrate hat für Mai exakt den realisierten Wert erwartet, womit die weiter oben angeführte Prognose für das Jahr 2009 (+0,4% Inflation) untermauert wird.

Österreichspezifische „Green-Shoots“ verdichten sich, leichte Verschlechterung auf den CDS-Märkten

Derzeit mehren sich Anzeichen, die auf eine Bodenbildung der konjunkturellen Entwicklung hoffen lassen („Greenshoots“). Dazu zählen etwa die Auftragseingänge und die Industrieproduktion laut Statistik Austria, der Economic Sentiment Indicator (ESI), der BA EinkaufsmanagerIndex, die Exportvolumenserwartungen der verarbeitenden Industrie, die Erwartungskomponente des IV-Konjunkturbarometers und die Aktienkursentwicklung an der Wiener Börse. Die Entwicklung dieser Indikatoren ist in nachfolgender Grafik ersichtlich.

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Grafik 2: Österreichspezifische „Greenshoots“

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2007 2008 2009

Industrieproduktion Auftragseingänge

Hard FactsVeränderung zum Vorjahr in %

Letzte Beobachtung:

März

Quelle: Statistik Austria.

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2007 2008 2009

Economic Sentiment Indicator

Quelle: Europäische Kommission.

Letzte Beobachtung:

Mai

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2007 2008 2009

BA Einkaufsmanagerindex

Quelle: Bank Austria.

Letzte Beobachtung:

Mai

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2004 2005 2006 2007 2008 2009

ESI: Exporterwartungen

Quelle: Europäische Kommission.

Letzte Beobachtung:

April

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2004 2005 2006 2007 2008 2009

Geschäftslage in 6 Monaten

IV-Konjunkturbarometer

Quelle: Industriellenvereinigung.

Letzte Beobachtung:

März

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2007 2008 2009

ATX

Quelle: Wiener Börse

Letzte Beobachtung:

15. Juni

Die Entwicklung der Credit Default Swaps (CDS) für 10jährige Staatsanleihen war durch einen massiven Anstieg Ende Februar/Anfang März gekennzeichnet. Mit 260,1 Basispunkten erreichten die CDS-Werte am 24. Februar einen vorläufigen Höhepunkt. Seitdem sind sie bis Anfang Mai deutlich gesunken (12.5.: 84 Basispunkte), dann aber wieder leicht angestiegen (16.6.: 115,7 Basispunkte). Relativ betrachtet sind die Spreads für Österreich aber hinter Irland und Griechenland immer noch die dritthöchsten im Euroraum. Auf dem Markt für 10jährige Anleihen liegt Österreichs Aufschlag gegenüber Deutschland mit 77 Basispunkten (16.6.2009) im oberen Mittelfeld der Euroraumländer. Vier Länder zahlen höhere, sechs Länder niedrigere Aufschläge als Österreich (Malta, Zypern, Slowenien und Slowakei sind datenmäßig nicht erfasst). Seit 12.5.2009 sind die Zinsaufschläge allerdings wieder leicht angestiegen.

Schwaches Steueraufkommen im ersten Jahresdrittel 2009

In den ersten vier Monaten des heurigen Jahres sanken die Bruttoabgaben (Steuerertrag vor Finanzausgleichs- und EU-Überweisungen) um -1,5% gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (BVA 2009 gegenüber Jahresergebnis 2008: -5,5%), was vor allem auf das schwache Aprilergebnis zurückzuführen ist. Bei den direkten Steuern war ein Minus von 0,8% zu verzeichnen, bei den indirekten Steuern eine Abnahme von 2,5%.

Bezogen auf die einzelnen Abgabengruppen (Einkommen- und Vermögenssteuern, Umsatzsteuer, Ein- und Ausfuhrabgaben, Verbrauch- und Verkehrsteuern) waren durchwegs Rückgänge zu beobachten. Das negative Ergebnis bei den Einkommen- und Vermögenssteuern (vor allem starker Rückgang von Körperschaftsteuer und veranlagter Einkommensteuer) wurde allerdings durch den noch deutlichen Anstieg der Lohnsteuer abgemildert. Die im April beschlossene Steuerreform 2009 (rückwirkend ab 1. Jänner 2009) wird erst im weiteren Jahresverlauf zu Lohnsteuerausfällen führen. Die indirekten Steuern entwickeln sich im bisherigen Jahresverlauf schlechter als für das ganze Jahr erwartet.

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EU-Mitgliedstaaten in Zentral-, Ost- und Südosteuropa2 Weitere deutliche Wachstumsabschwächung im ersten Quartal 2009

Nach einem deutlichen Rückgang im vierten Quartal 2008 hat sich das reale Wirtschaftswachstum in den zentral-, ost- und südosteuropäischen EU-Mitgliedstaaten3 auch im ersten Quartal 2009 weiter abgeschwächt. Laut ersten verfügbaren Zahlen schrumpfte die Wirtschaftsleistung in den meisten Staaten der Region deutlich. Besonders stark vom Abschwung betroffen sind nach wie vor die baltischen Länder, die sich in einer tiefen Rezession mit negativen BIP-Raten im zweistelligen Bereich befinden. Die Ausnahme von der durchwegs schlechten Entwicklung der Region ist Polen, wo das Wachstum zwar rückläufig war, aber weiterhin im positiven Bereich lag. Ausschlaggebend dafür war ein deutlich positiver Wachstumsbeitrag der Nettoexporte. Polen wurde vom Ausfall der Nachfrage auf den internationalen Märkten weniger stark getroffen als andere Länder der Region, wozu einerseits der relativ große Binnenmarkt und andererseits auch die deutliche Abwertung des Zloty in den ersten Monaten des Jahres 2009 beigetragen haben dürften. Ähnlich wie in den EU-Mitgliedstaaten Zentral- und Osteuropas schrumpfte auch in anderen wichtigen osteuropäischen Staaten das BIP im ersten Quartal 2009. In Russland brach die Wirtschaftsleistung um 9,8% (yoy) ein und in der Ukraine könnte der Rückgang laut ersten Schätzungen mehr als 20% betragen haben.

2008 2009¹ 2008q2 2008q3 2008q4 2009q1Bulgarien 6.0 -1.6 7.1 6.8 3.5 -3.5Estland -3.6 -10.3 -1.1 -3.5 -9.7 -15.1Lettland -4.6 -13.1 -1.9 -5.2 -10.3 -18.0Litauen 3.0 -11.0 5.2 2.9 -2.2 -13.6Polen 4.9 -1.4 5.8 5.5 2.4 1.1Rumänien 7.1 -4.0 9.3 9.2 2.9 -6.2Slowakische Rep. 6.4 -2.6 7.9 6.6 2.5 -5.6Slowenien 3.5 -3.4 5.5 3.9 -0.8 -8.5Tschechische Rep. 3.2 -2.7 4.9 4.1 -0.6 -3.3Ungarn 0.6 -6.3 2.1 1.3 -2.5 -6.7gesamte Region 4.2 -3.4 5.6 5.0 0.8 -3.7Euroraum 0.9 -4.0 1.4 0.5 -1.7 -4.8

1) Prognose: EK (Mai 2009).Quelle: Eurostat, EK.

Wirtschaftswachstum in den zentral-, ost- und südosteuropäischen EU-Mitgliedstaaten

Wachstumsrate des realen BIP in % gegenüber der Vorjahresperiode, nsa.

Trotz der weiteren Konjunkturabschwächung zu Jahresbeginn gibt es erste Zeichen, die auf eine gewisse Stabilisierung der Lage hinzudeuten scheinen. Vor allem die von der Europäischen Kommission erhobenen Vertrauensindikatoren zeigen für viele Länder wieder einen leichten Aufwärtstrend. Im Vergleich zum langjährigen Tiefststand im März erholte sich der Economic Sentiment Indicator bis Mai in acht von zehn Ländern etwas, wobei sich vor allem das Vertrauen

2 Autor: Josef Schreiner (Abteilung für die Analyse wirtschaftlicher Entwicklungen im Ausland)

3 In diesem Abschnitt: Ungarn, Polen, Tschechische Republik, Slowenien, Slowakei, Estland, Lettland, Litauen, Bulgarien und Rumänien

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in der Industrie günstiger zeigte. Ebenso verbesserten sich die Exporterwartungen im zweiten Quartal laut Umfragen in den meisten Ländern ein wenig (durchaus spürbar in der Tschechischen Republik und in Slowenien). Auch die Industrieproduktion fiel im Jahresvergleich im März und im April im regionalen Durchschnitt etwas langsamer als in den Monaten davor (im April vor allem aufgrund der positiveren Entwicklung in einigen großen Ländern wie Polen und Rumänien, während in einigen anderen Staaten wieder eine stärkere Schrumpfung zu beobachten war).

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CESEE

EU-MS

BG CZ EE LV LT HU PL RO SK SI

Nov. 2008 Dez. 2008 Jan. 2009 Feb. 2009 März 2009 Apr. 2009

Entwicklung der Industrieproduktion in den CESEE EU-MitgliedstaatenJährliche Veränderung in %, arbeitstagsbereinigt.

Quelle: Eurostat. Angesichts der schwachen Dynamik im ersten Quartal 2009 wurden die aktuellen Prognosen

zur Wirtschaftsentwicklung in der Region allerdings noch weiter nach unten revidiert. So prognostizierte der IWF im April einen realen BIP-Rückgang von -2,9% für die CESEE EU-Mitgliedstaaten im Durchschnitt; im Jänner war er noch von +0,2% ausgegangen. Ebenso reduzierte die Europäische Kommission ihre Wachstumsprognose von 1,0% im Jänner auf -3,4% im Mai. Die Revisionen fielen für CESEE stärker aus als für den Euroraum was zu einem Abschmelzen des erwarteten Wachstumsdifferenzials der beiden Regionen auf 0,6pp (laut Europäischer Kommission) bzw. 1,3pp (laut IWF) im heurigen Jahr führen wird. 2010 sollte sich der Wachstumsvorsprung von CESEE gegenüber dem Euroraum noch weiter verringern (auf 0,2pp laut EK bzw. 0,8pp laut IWF) bevor er sich gemäß IWF-Prognosen mittelfristig wieder bei 2,0pp bis 2,5pp einpendeln dürfte. Wachstumsvorsprünge von über 3pp, wie sie in den letzten Jahren erreicht worden waren, scheinen aber auch in der mittleren Frist unrealistisch.

Makrofinanzielle Risiken: Zuletzt leichte Entspannung nach einem spürbaren Anstieg um den Jahreswechsel 2008/09

Seit März 2009 hat sich das makrofinanzielle Risikoprofil der Staaten Zentral-, Ost- und Südosteuropas4 (CESEE) – nach einer spürbaren, wenngleich von Land zu Land unterschiedlich

4 In diesem Abschnitt: Tschechische Republik, Ungarn, Polen, Slowenien, Slowakei, Bulgarien, Rumänien, Kroatien, Russland und Ukraine

Bericht über die wirtschaftliche Lage

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starken Verschlechterung in den letzten Monaten des Vorjahres und Anfang diesen Jahres – insgesamt gesehen wieder etwas verbessert. Dazu haben die intensivierten Stabilisierungsaktivitäten von internationalen Finanzorganisationen und der EU entscheidend beigetragen. Dennoch liegen die makroökonomischen und zyklischen Risiken sowie die Kredit- und Bankensektorrisiken heute etwas höher als noch im Spätherbst 2008, und zwar vor allem aufgrund der starken Verschlechterung der globalen Wirtschaftslage. Im Gegensatz dazu sind die außenwirtschaftlichen- und Wechselkursrisiken durch die Verfügbarkeit von internationalen Hilfspaketen und eine vor allem in den ersten Monaten von 2009 zu beobachtende deutliche Reduzierung der Leistungsbilanzungleichgewichte heute nicht höher als vor einem halben Jahr.

Im Bereich der makroökonomischen und zyklischen Risiken macht sich der Einbruch der externen Nachfrage sowie eine Verminderung der Binnennachfrage – vor allem im Bereich der Investitionen aufgrund schlechter Exportaussichten – entscheidend bemerkbar. Dieses globale Konjunkturumfeld hat in den meisten CESEE-Ländern – so wie auch in Westeuropa – zu einem Rückgang der Wirtschaftsleistung geführt. Daneben dämpften auch eine verminderte Kreditvergabe5 sowie deutliche Wertverluste einiger Lokalwährungen in einem Umfeld weitverbreiteter Kredithaltung in Fremdwährung in einigen Ländern den Konsum. Die Wachstumsabschwächung seit der zweiten Hälfte von 2008 fiel vor allem in der Ukraine, in Rumänien und in der Slowakei besonders deutlich aus. Im ersten Quartal 2009 schrumpfte die Wirtschaftsleistung in beinahe allen betrachteten Ländern (siehe weiter oben).

Die Salden der öffentlichen Haushalte werden sich in allen Ländern (zum Teil deutlich) verschlechtern. Hauptverantwortlich dafür sind in erster Linie zyklische Faktoren. Antizyklische Fiskalmaßnahmen erreichen nur in wenigen Ländern (vor allem in Russland) nennenswerte Größenordnungen.

In der Slowakei und in Slowenien werden makroökonomische und zyklische Risiken durch die Teilnahme am Euroraum kurzfristig etwas entschärft. Mittelfristig könnte es aber zu einem Verlust von Wettbewerbsfähigkeit gegenüber wichtigen Mitwettbewerbern in der Region wie Polen, Ungarn, Rumänien oder der Tschechischen Republik kommen, vor allem wenn die Ende 2008/Anfang 2009 erfolgte reale Abwertung der jeweiligen Landeswährungen gegenüber dem Euro dauerhaft sein sollte. Russland und vor allem die Ukraine weisen das akzentuierteste makroökonomische und zyklische Risikoprofil der hier behandelten CESEE-Länder auf.

Die außenwirtschaftlichen Risiken und Wechselkursrisiken werden durch die deutliche Verbesserung der Leistungsbilanzsalden in den letzten Monaten sowie schnelle und umfangreiche internationale Finanzhilfe für die besonders von der Krise betroffenen Länder der Region (siehe auch Konjunktur aktuell Jänner 2009 und April 2009) im Zaum gehalten. Auch in diesem Bereich weist die Ukraine das schlechteste Risikoprofil auf, gefolgt von Bulgarien und Rumänien.

Die Kreditrisiken und Risiken im Bezug auf den Bankensektor steigen vor dem Hintergrund des massiven Abschwungs der Realwirtschaft in allen Ländern. Zusätzlich haben Wertverluste bei Währungen, die unter flexiblen Wechselkursregimen operieren, im Zusammenspiel mit der weiten Verbreitung von in Fremdwährung denominierten Krediten die Kreditrisiken der Banken in einigen Ländern erhöht. Der Anteil von Fremdwährungskrediten an der gesamten Kreditvergabe hat in den meisten Ländern, in denen er bereits vorher hoch war,

5 Sowohl aufgrund von Nachfrage- als auch aufgrund von Angebotseffekten; siehe auch Konjunktur aktuell April 2009

Bericht über die wirtschaftliche Lage

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noch weiter zugenommen, in der Tschechischen Republik und in der Slowakei ist er weiterhin gering. Ähnliches gilt für den über die Einlagen hinausreichenden Finanzierungsbedarf der Banken (Kredite minus Einlagen) und die Nettoauslandsverbindlichkeiten. Allerdings gab es auch punktuelle Verbesserungen in einigen Staaten mit höherem Risiko. So kam es beispielsweise zu einem starken Anstieg der Bankensektor-Profitabilität in Rumänien und der Eigenmittelausstattung von Banken in Bulgarien. Auch in diesem Bereich sind die Risiken in der Ukraine am ausgeprägtesten, gefolgt von Russland, Bulgarien und Rumänien.

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Internationale Konjunkturentwicklung unter Berücksichtigung der rezenten Prognosen6 Euroraum

Wirtschaftsleistung schrumpft im 1. Quartal 2009 im Vorjahresvergleich um fast 5%

Die Rezession, in der sich der Euroraum seit dem zweiten Quartal 2008 befindet, hat sich im vierten Quartal 2008 und ersten Quartal 2009 erheblich verschärft. Die Wirtschaftsleistung schrumpfte im ersten Quartal 2009 um 2,5% gegenüber dem Vorquartal; gegenüber dem Vorjahr ging die Wirtschaftsleistung um 4,8% zurück. Ein Rückgang in diesem Ausmaß wurde seit Bestehen der Währungsunion noch nicht verzeichnet. Auf Länderebene schrumpfte seit 1990 die Wirtschaft der großen Mitgliedstaaten noch nie so stark innerhalb eines einzelnen Quartals. Deutschland etwa war mit einem Rückgang von 6,9% gegenüber dem Vorjahresquartal besonders betroffen.

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Außenbeitrag (Waren und Dienstleistungen) Bruttoanlageinvestitionen

Konsumausgaben des Staates Konsumausgaben der privaten Haushalte und POoE

Vorratsveränderungen und Statistische Differenz Bruttoinlandsprodukt

Quelle: Eurostat.

in %-Punkten

Wachstumsbeitrag der Komponenten des realen BIP im Euroraum gegenüber dem Vorquartal

Für den starken BIP-Rückgang im Euroraum der letzen beiden Quartale waren v. a. massive

Einbrüche bei den Nettoexporten und den Bruttoanlageinvestitionen verantwortlich. Weniger dramatisch sanken die privaten Konsumausgaben. Der Staatskonsum leistete im ersten Quartal 2009 trotz der umfangreichen Konjunkturbelebungsprogramme gegenüber dem Vorquartal keinen Wachstumsbeitrag. Dennoch sollten die Maßnahmen in den folgenden Quartalen allmählich ihre Wirkung entfalten. Auch der Wachstumsbeitrag der Vorratshaltung war zuletzt negativ.

6 Autoren: Andreas Breitenfellner, Ingrid Haar-Stöhr (Abteilung für die Analyse wirtschaftlicher Entwicklungen im Ausland)

Bericht über die wirtschaftliche Lage

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Während fast alle Vorlauf- und Vertrauensindikatoren im ersten Quartal 2009 neue Tiefstwerte erreichten, begannen sich im April und Mai die meisten davon auf niedrigem Niveau zu stabilisieren. Die Industrieproduktion (saisonal bereinigt) ist seit ihrem Höchststand 2008 um 21,6% gesunken, im April betrug der Rückgang gegenüber dem Vormonat 1,9%. Das von der EK erhobene Konsumentenvertrauen stagnierte im Mai, nachdem es sich im April deutlich erholt hatte. Der von der EK erhobene Economic Sentiment Indikator ist im Mai wie bereits im Vormonat gestiegen, befindet sich aber noch auf sehr tiefem Niveau.

Auch der Arbeitsmarkt wurde von der Rezession erfasst, wobei es große länderspezifische Unterschiede gibt. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote im gesamten Euroraum betrug im April 2009 9,2% und lag damit um 1,9 Prozentpunkte über dem Aprilwert des Vorjahres.

Die Projektionen der Experten des Eurosystems vom Juni 2009 gehen davon aus, dass das reale BIP im Jahr 2009 zwischen –5,1% und –4,1% sinken wird, im Jahr 2010 wird die Veränderungsrate zwischen -1,0% und +0,4% zu liegen kommen. Die aktuelle Prognose der Europäischen Kommission liegt für 2009 bei –4,0%, die des Internationalen Währungsfonds bei -4,2%. Hintergrund des eklatanten prognostizierten Konjunkturabschwungs sind die globale Wirtschaftsschwäche sowie angespannte Finanzierungsbedingungen. Exporte und Investitionen fallen stark und die Konsumausgaben werden durch die sich verschlechternde Arbeitsmarktsituation und sinkendes Vertrauen beeinträchtigt; demgegenüber geben fiskalpolitische Maßnahmen wie z.B. Steuerreformen und Abwrackprämien sukzessive positive Impulse.

Teuerung kommt zum Stillstand

Der gegenwärtige Disinflationsprozess begann mit dem Fall der Rohölpreise im August 2008 und verstärkte sich im Zuge der weltweiten Eintrübung der Konjunktur. Die Disinflation erfasst zusehends auch die Kerninflationsrate (ohne die volatilen Komponenten Energie und unbearbeitete Lebensmittel). Gemäß Eurostat betrug die HVPI-Inflationsrate im Mai 2009 0,0%.

Die kurzfristige Entwicklung des HVPI wird weiterhin maßgeblich von Basiseffekten aus früheren Entwicklungen der Energiepreise beeinflusst werden. Dementsprechend werden die Inflationsraten in den kommenden Monaten vermutlich negative Werte erreichen, um anschließend wieder zu steigen. Allerdings deuten die Entwicklung der Erzeugerpreise in der Industrie (April 2009 -4,6% gegenüber April 2008), rückläufige Gewinnmargen und moderate Lohnabschlüsse nicht auf eine rasche Rückkehr der Inflationsrate auf knapp unter 2% hin. Die Projektionen des Eurosystems vom Juni 2009 sehen für das Jahr 2009 eine HVPI-Inflationsrate zwischen 0,1% und 0,5% und für das Jahr 2010 zwischen 0,6% und 1,4%. OECD und Internationaler Währungsfonds erwarten für beide Jahre eine Jahresinflationsrate von unter 1%.

Das Leistungsbilanzdefizit des Euroraums weitet sich nach wie vor aus

Seit Mitte 2008 weitet sich das Leistungsbilanzdefizit des Euroraums aus. Im März 2009 betrug es saison- und arbeitstägig bereinigt kumuliert 102,3 Mrd EUR (1,1 % des BIP), nachdem es ein Jahr zuvor noch 11,2 Mrd EUR betragen hatte. Ausschlaggebend für diese Entwicklung war hauptsächlich ein Umschwung von einem Überschuss zu einem Defizit im Warenhandel. Dafür waren zwei Faktoren verantwortlich, erstens die in der ersten Jahreshälfte 2008 gestiegenen Ölimportpreise und zweitens, die im zweiten Halbjahr gesunkenen weltweiten Exporte. So belief sich das Defizit im Warenhandel in den zwölf Monaten bis März 2009 auf 10,8 Mrd EUR, verglichen mit einem Überschuss von 37,5 Mrd EUR ein Jahr zuvor.

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Im ersten Quartal 2009 verzeichnete das quartalsbezogene Leistungsbilanzdefizit eine zunehmende Tendenz (1,2% des BIP).

Im März 2009 nahmen die Exporte des Euroraums im Vergleich zum Vormonat (saisonbereinigt) wie bereits im Februar zu; der Anstieg betrug 1,4%. Die Importe stiegen erstmals seit einem halben Jahr wieder, und zwar um 0,6%. Das Handelsbilanzdefizit des Euroraums sank dadurch auf 2,1 Mrd EUR. Insgesamt hatte der Euroraum im ersten Quartal 2009 damit ein Handelsbilanzdefizit von 12 Mrd EUR zu verzeichnen. Nach seinem markanten Einbruch um 17,5% von August 2008 bis Jänner 2009 konnte der Welthandel im März zumindest sein Niveau halten.

USA

Abflachung der Abwärtsdynamik der US-Konjunktur

Konjunkturelle Frühindikatoren signalisieren, dass sich der kräftige konjunkturelle Abschwung in den USA (im vierten Quartal 2008 reales BIP: -6,3% bzw. im ersten Quartal 2009: -5,7%) zuletzt abgeschwächt hat. So fiel z.B. der von der OECD berechnete Frühindikator CLI (composite leading indicator), der als verlässlicher Indikator für bevorstehende Trendwenden im Konjunkturzyklus angesehen wird, zuletzt im Monatsvergleich nur mehr um 0,6 Punkte. Der Index der Frühindikatoren des US Conference Board legte im April sogar um 1% zu – der erste Anstieg seit sieben Monaten. Die Stimmung der Einkaufsmanager für den Dienstleistungssektor sowie jener im verarbeitenden Gewerbe hat sich im Mai weiter aufgehellt, wobei beide Indikatoren aber weiterhin unter der 50er-Marke liegen und somit ein Schrumpfen der Wirtschaft signalisieren. Die Auftragseingänge für langlebige Güter verzeichneten im April einen überraschend kräftigen Anstieg. Positiv entwickelt sich seit Februar auch das Konsumentenvertrauen, das nach einem deutlichen Anstieg im April auch im Mai einen unerwartet kräftigen Sprung nach oben verzeichnete. Sowohl der Index der gegenwärtigen Lage als auch insbesondere der Erwartungsindex wiesen deutliche Zuwächse auf. Noch im Februar lag die Verbraucherstimmung auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebungen 1967.

Die Einzelhandelsumsätze fielen im April hingegen mit einem Rückgang um 0,4% schwächer als erwartet aus und lagen unter dem Durchschnittswert für das erste Quartal. Dies deutet darauf hin, dass die Konsumausgaben im zweiten Quartal deutlich schwächer als im ersten Quartal ausfallen könnten. Diese Entwicklung spiegelt die steigende Arbeitslosigkeit (Mai: 9,4%) wider. Auch die Lage auf dem Immobilienmarkt verschlechterte sich zuletzt wieder in manchen Bereichen: Zwangsversteigerungen und Rückstände bei Hypothekenzahlungen steigen weiter stark an. Auch der Immobilienpreisverfall setzt sich – wenn auch verlangsamt – fort. Positiv entwickelten sich in diesem Bereich die Verkäufe bestehender und neuer Häuser im April im Vormonatsvergleich sowie die Zahl der neu begonnenen Hausbauten, die im Mai gegenüber dem Vormonat zunahmen. Der Rückgang der Industrieproduktion hat sich im Mai etwas verstärkt.

Revision der BIP-Prognosen durch die US-Notenbank und den IWF; Überprüfung der Fed-Programme zum Ankauf von Staats- und Unternehmensanleihen

Laut jüngstem Protokoll der US-Notenbank (im Anschluss an die Sitzung vom 29. April – die nächste FOMC-Sitzung findet am 23./24. Juni statt) geht diese für 2009 von einem Schrumpfen des realen BIP um 1,3 bis 2% aus (im Jänner 2009 prognostizierte sie noch ein Schrumpfen um maximal 1,3%), für 2010 erwartet sie eine Expansion von 2 bis 3%. Demgegenüber rechnet der IWF für 2009 mit einer BIP-Kontraktion um 2,8%, 2010 soll die Wirtschaftsleistung stagnieren.

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Auf der jüngsten FOMC-Sitzung wurde beschlossen, die in den vergangenen Monaten be-gonnenen Programme zum Ankauf von Staats- und Unternehmensanleihen laufend hinsichtlich Umfang und Zeitplan zu überprüfen; eine Aufstockung zur Beschleunigung der wirtschaftlichen Erholung wurde ebenfalls diskutiert.

Asien

In Japan soll die Wirtschaft nach einem Rekordminus im ersten Quartal 2009 im zweiten Quartal wieder wachsen

Nachdem Japan im Schlussquartal 2008 bereits um 3,8% gegenüber dem Vorquartal geschrumpft war, wurde im ersten Quartal 2009 mit -4,0% ein neuer Rekordrückgang verzeichnet. Dazu trugen primär der Export (-26%) und die gewerblichen Investitionen (-10,4%) bei. Dennoch erwartet die Bank of Japan (BoJ), dass die Wirtschaft bereits im zweiten Quartal 2009 wieder wachsen wird; auch die japanische Regierung zeigt sich optimistisch. Die Exporte beginnen sich ebenso zu erholen wie die Industrieproduktion, zumal der Lagerabbau zu einem Ende gekommen ist. Auch die positiven Konjunktursignale aus China geben Anlass zu Optimismus. Die Unsicherheit über den weiteren Konjunkturverlauf ist jedoch groß, insbesondere über die Wirkung des Konjunkturpakets (das etwa 5% des BIP beträgt) auf den privaten Konsum. Das Problem riesiger Überkapazitäten bleibt bestehen. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt hat sich zuletzt weiter verschlechtert, die Arbeitslosenquote stieg im April auf 5,0%, den höchsten Wert seit fünf Jahren. Der IWF prognostiziert für heuer einen BIP-Rückgang um 6,2%, nächstes Jahr könnte die Wirtschaft wieder um 0,5% wachsen.

Die BoJ hat zuletzt ihre Leitzinsen bei 0,1% belassen. Um den Geschäftsbanken mehr Flexibilität bei der Finanzierung zu geben, werden ab sofort neben heimischen auch Staatsanleihen der USA, Großbritanniens, Deutschlands und Frankreichs als Sicherheit für Offenmarktgeschäfte akzeptiert.

Erholung in China könnte sich als nicht unproblematisch entpuppen

Weiterhin positive Meldungen über die chinesische Wirtschaft lassen auf einen V-förmigen konjunkturellen Verlauf hoffen, der bereits im vierten Quartal 2008 seinen Tiefpunkt überschritten hat. So sind zwei von unterschiedlichen Institutionen veröffentlichte Einkaufsmanager-Maße zuletzt erstmals wieder über der 50er-Marke gelegen und signalisieren damit einen Aufschwung. Offenbar zeigt das massive Konjunkturprogramm seine Wirkung. Das Wachstum soll sich in Zukunft verstärkt auf die Inlandsnachfrage stützen und weniger auf den Export. Nachhaltig ist der Aufschwung jedoch erst dann, wenn den staatlichen Investitionen auch private folgen, und die sind im ersten Quartal deutlich gefallen. Nach wie vor gibt es massive Überkapazitäten. Zudem birgt die lockere Kreditpolitik – bereits im ersten Quartal wurden nahezu so viele Kredite vergeben wie im Gesamtjahr 2008 – das Risiko, dass in wenigen Jahren der Bankensektor vor einer Masse nicht bedienter Kredite steht. Der IWF prognostiziert für heuer und für 2010 Wachstumsraten von 6,5% und 7,5%.

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Jüngste Entwicklungen auf den Finanzmärkten7 Stimmung an den internationalen Finanzmärkten hat sich aufgehellt

Seit dem Beginn der allgemeinen Markterholung Anfang März 2009 haben sich die Anzeichen für eine Abschwächung des realwirtschaftlichen Rückgangs bzw. für eine Stabilisierung verstärkt. Auf den Finanzmärkten, die Auslöser für die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise waren, hat sich die Stimmung deutlich aufgehellt. Die Risikobereitschaft der Anleger stieg an, die Aktienkurse zogen an, die Risikoaufschläge auf dem Geld- und Kreditmarkt verengten sich und die Unsicherheit auf den Märkten, gemessen an der Volatilität, ging zurück. Veröffentlichungen von wichtigen Wirtschaftsindikatoren, die weiterhin auf niedrigen Niveaus verbleiben, konnten dieser Entwicklung nichts mehr anhaben. Vielmehr richteten die Marktteilnehmer ihr Augenmerk auf erste Anzeichen, dass sich die wirtschaftliche Lage weniger rasch verschlechterte als erwartet. Zudem hat die Umsetzung staatlicher Maßnahmen zur Unterstützung der Real- und Finanzwirtschaft die Unsicherheit gesenkt. Unerwartet gute Unternehmensmeldungen, auch hier fielen die Rückgänge weniger stark aus als erwartet, förderten die Zuversicht.

Geldmarktzinssätze verharren auf niedrigem Niveau

Die Lage auf den Geldmärkten hat sich seit Mitte April 2009 (Redaktionsschluss für letzten Monatsbericht) weiter verbessert. Die geld- und liquiditätspolitischen Maßnahmen der EZB, die Maßnahmenpakete der Regierungen sowie die seit März 2009 generelle Markterholung dürften dazu wesentlich beigetragen haben. Der Rückgang der Geldmarktzinssätze hat sich aber auf dem Niveau des EZB-Leitzinssatzes eingebremst. Während sich die kurzfristigen Geldmarktzinssätze leicht unterhalb des EZB-Leitzinses befinden, liegen die längerfristigen Geldmarktsätze weiterhin über dem Leitzinsniveau. Mitte Juni 2009 (15.6.2009) war der 1-Monats-EURIBOR bei 0,96% und der 3-Monats-EURIBOR bei 1,25%. Im Vergleich zu Mitte April 2009 sind sie um 7 bzw. rund 20 Basispunkte (Bp.) gesunken. Ausgehend von ihrem erreichten Höchststand am 8.10.2008 sind der 1-Monats-EURIBOR (5,2%) somit rund 425 Bp. und der 3-Monats-EURIBOR (5,39%) um etwas mehr als 410 Bp. gesunken. In diesem Zeitraum wurde der EZB-Leitzins um 325 Bp. auf 1,00% gesenkt.

Die Ausnutzung der Einlagefazilität unterstreicht die positive Entwicklung auf dem Geldmarkt. Am 15. Juni 2009 lag sie bei 10,7 Mrd EUR. Somit liegt sie nun deutlich unter ihren Höchstständen (9.1.2009: 315,2 Mrd EUR). Auch die Risikoaufschläge auf dem Euro-Geldmarkt bestätigen die Entspannung. Der Spread zwischen 3-Monats-EURIBOR und EONIA-Swap betrug Mitte Juni 2009 rund 45 Bp. gegenüber 70 Bp. Mitte April 2009. Dieser Stand wurde letztmals kurz vor den Turbulenzen rund um die US-Investmentbank Bear Stearns Anfang März 2008 erreicht. Der Spread für den US-Dollar lag im Vergleich zum Euro sogar leicht niedriger, nachdem er seit Anfang Februar 2009 beständig darüberlag. Die zuletzt bessere Entwicklung dieser Aufschläge im US-Dollar kann u.a. auf geringere Unsicherheit hinsichtlich der Veröffentlichung der Stress Test-Ergebnisse für große US-Banken zurückgeführt werden.

7 Autoren: Gernot Ebner, Markus Schwaiger (Abteilung für Finanzmarktanalyse).

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in Mrd EUR

Spitzenrefinanzierungsfazilität Einlagefazilität

Entwicklung der ständigen Fazilitäten

EZB-Leitzins wurde in diesem Zeitraum um 325 Bp. gesenkt

1M EURIBOR fiel seit Höchststand um 425 Bp.

Quelle: Bloomberg

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USD (LIBOR 3 M minus OIS) EUR (EURIBOR 3 M minus EONIA

Risikoaufschläge auf den Geldmärktenin Basispunkten

Quelle: Bloomberg.

Anleihemärkte reflektieren höhere Risikobereitschaft

Die positive Grundstimmung auf den Anleihemärkten hat sich fortgesetzt. Maßgeblich dürfte zu dieser Entwicklung die Veröffentlichung der Ergebnisse der Stresstests für US-Banken, die von der US-amerikanischen Zentralbank Federal Reserve durchgeführten wurden, beigetragen haben, da sie die Ungewissheit deutlich reduzierte. Sie wurde auch durch das schneller als erwartete Schließen der aus den Stress Tests resultierenden Kapitallücke reduziert. Hierzu wandelten US-Banken Vorzugs-, in Stammaktien um, verkauften Tochtergesellschaften bzw.

Bericht über die wirtschaftliche Lage

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führten Kapitalerhöhungen durch. Die Kreditrisikoprämien für US-Banken sanken kräftig. Außerdem waren auch Hinweise für eine Abschwächung des derzeitigen starken Rückgangs bei realwirtschaftlichen Indikatoren bzw. sogar für eine Bodenbildung zu beobachten. Eine weitere geldpolitische Lockerung, wo noch möglich, hat die Erholung an den Märkten unterstützt. So kündigten große Zentralbanken neue und unkonventionelle Maßnahmen an, darunter die Verlängerung der Refinanzierungsgeschäfte und den Ankauf von Pfandbriefen oder Staatsanleihen. Bei Pfandbriefen hat die Ankündigung der EZB positive Impulse ausgelöst. Die Banken haben in einem Monat mehr als in den ersten vier Monaten begeben. Auch sanken die Risikoprämien. Bei Staatsanleihen lösten die Ankündungen am kurzen Ende zunächst einen Renditerückgang aus, während bei den Langfristzinsen im Berichtszeitraum allgemein ein Aufwärtstrend zu beobachten war. Die steigende Risikobereitschaft ließ die Nachfrage nach „sicheren“ Staatsanleihen abnehmen. Auch dürften die relativ hohen Emissionsvolumina sowie die Bedenken über die steigende Staatsverschuldung den Aufwärtsdruck auf die langfristigen Zinssätze erhöht haben. Zudem hat sich die Unsicherheit über die langfristigen Inflationsfolgen, die die laufende Ausweitung von Verpflichtungen des öffentlichen Sektors auf lange Sicht haben würde, erhöht. Investoren gingen auch wieder verstärkt Carry Trades in Niedrigzinswährungen wie dem US-Dollar oder Japanischen Yen ein und investierten die Mittel in Hochzinswährungen wie Australischer oder Neuseeländischer Dollar. Selbst die Herabstufung des Ratingausblicks von S&P für das Vereinigte Königreich von stabil auf negativ konnte wenig daran ändern.

Gemäß der neuesten BIZ-Statistik nahm die Mittelaufnahme am internationalen Anleihemarkt im ersten Quartal 2009 zu, was darauf hinweist, dass das Vertrauen allmählich zurückkehrt. Der Nettoabsatz stieg von 519 Mrd USD im Vorquartal auf 670 Mrd USD im ersten Quartal 2009. Nach Nationalität betrachtet, dominierten die US-Schuldner den Primärmarkt – sie setzten 252 Mrd USD ab. Hingegen sank der britische Nettoabsatz von 285 Mrd USD auf 90 Mrd USD. Emissionen von Unternehmen stiegen deutlich von 45 Mrd USD auf 179 Mrd USD an.

Die allgemeine Erholung auf den Finanzmärkten hat auf den Anleihemärkten zu einem Rückgang der Risikoaufschläge geführt. Die auf dem G-20-Gipfel beschlossenen Maßnahmen zur Unterstützung der Emerging Markets haben zu einer höheren Risikobereitschaft geführt und die Risikoprämien sinken lassen. Die nun wieder günstigeren Bedingungen haben dazu geführt, dass einige Staaten längerlaufende Anleihen begaben bzw. dies ankündigten. Aktienfonds mit Anlageschwerpunkt Emerging Markets konnten von Jänner bis Anfang Juni 2009 Zuflüsse verzeichnen. Auch bei Anleihefonds zeigen die wöchentlichen Zuflüsse eine deutlich positive Tendenz.

Deutliche Erholung an den internationalen Aktienmärkten lässt auch Hedge Fonds teilhaben

Die Erholung an den internationalen Aktienmärkten und im Euroraum hat sich fortgesetzt. Der nunmehr seit Anfang/Mitte März 2009 dauernde Aufwärtstrend ließ den euroraumweiten Aktienindex DJ EuroStoxx um knapp 40% steigen. Deutlich besser als der Gesamtmarkt haben sich die Bank- und Versicherungsaktien entwickelt. Sie konnten sich in diesem Zeitraum mehr als verdoppeln bzw. um knapp drei Viertel zulegen. Trotz dieser Erholung notieren die Aktien noch immer rund 20 bis 30% unter ihrem Stand von Mitte September 2008 (Insolvenz der US-Investmentbank Lehman Brothers).

Der österreichische Aktienmarkt und im Besonderen die Finanztitel haben sich seit Mitte März 2009 deutlich erholt. Dazu haben neben der allgemeinen Erholung insbesondere die internationalen Bemühungen zur Unterstützung und Stabilisierung der Region Zentral-, Ost- und Südosteuropa sowie die wieder gestiegene Risikobereitschaft beigetragen. Von ihren Tiefständen legte der Gesamtmarkt, gemessen am ATX, um rund 55% zu, während die Kurse

Bericht über die wirtschaftliche Lage

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österreichischer Banktitel sich mehr als verdoppelten. Der Ausblick für die Banken wird jedoch von der Wende im Kreditzyklus in Österreich und in Zentral-, Ost- und Südosteuropa eingetrübt.

Seit Ende 2008 haben Hedge Fonds, gemessen am HFRX-Gesamtindex, eine durchschnittliche Wertentwicklung von 5,6% erzielt. Zudem verzeichneten die Hedge-Fonds nach einem massiven Kapitalabfluss in den vergangenen 18 Monate (von rund 2,1 auf zuletzt nur noch 1,2 Bio USD) in jüngster Zeit wieder leichte Zuflüsse. Im Jahr 2008 wiesen sie Kursverluste von rund 23% aus.

Nach dem starken Anstieg der Aktienkurse in den letzten drei Monaten haben sich die Bewertungen zum Teil deutlich nach oben entwickelt. Die Marktteilnehmer haben demnach schon einiges an positiven Nachrichten vorweggenommen. Die weitere Entwicklung wird stark von der wirtschaftlichen Entwicklung bzw. der erwarteten Erholung abhängen.

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Dow Jones EURO STOXX Dow Jones EURO STOXX Banks

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Quelle: Bloomberg.

Entwicklung ausgewählter europ. und österr. Aktientitel seit Juli 2008

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Die geldpolitischen Entscheidungen des EZB-Rats8

Am 4. Juni 2009 beschließt der EZB-Rat auf der Grundlage seiner regelmäßigen wirtschaftlichen und monetären Analysen, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte des Eurosystems sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 1,00% sowie 1,75% und 0,25% zu belassen.

Der EZB-Rat stellte fest, dass die aktuellen EZB-Zinssätze unter Berücksichtigung der Anfang Mai gefassten Beschlüsse, einschließlich der erweiterten Maßnahmen zur Unterstützung der Kreditvergabe, und sämtlicher seither verfügbar gewordener Informationen und Analysen angemessen sind. Er bestätigte seine Erwartung, dass die Preisentwicklung über die geldpolitisch relevante Frist aufgrund der spürbaren Konjunkturabschwächung im Euro-Währungsgebiet sowie weltweit gedämpft bleiben wird. Die jüngsten Umfrageergebnisse deuten darauf hin, dass sich die Wirtschaftstätigkeit nach zwei Quartalen stark negativen Wachstums im weiteren Jahresverlauf weitaus weniger negativ entwickeln dürfte. Nach einer Phase der Stabilisierung werden ab Mitte 2010 positive vierteljährliche Wachstumsraten erwartet. Diese Einschätzung berücksichtigt verzögerte negative Effekte die in den kommenden Monaten zum Tragen kommen dürften, zum Beispiel eine weitere Verschlechterung der Arbeitsmarktlage. Gleichzeitig sind die verfügbaren Indikatoren für die mittel- bis längerfristigen Inflationserwartungen fest auf einem Niveau verankert geblieben, das mit dem Ziel des EZB-Rats im Einklang steht, die Preissteigerung mittelfristig unter, aber nahe 2% zu halten. Die Ergebnisse der monetären Analyse stützen die Einschätzung eines moderaten Inflationsdrucks, da sich das Geldmengen- und Kreditwachstum auf Jahressicht weiter verlangsamt hat. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen geht der EZB-Rat davon aus, dass die Preisstabilität auf mittlere Frist gewährleistet bleibt und somit die Kaufkraft der privaten Haushalte im Euroraum gestützt wird.

Ebenfalls am 4. Juni 2009 wurden die technischen Modalitäten des am 7. Mai 2009 grundsätzlich beschlossenen Ankaufs gedeckter Schuldverschreibungen festgelegt, siehe http://www.ecb.int/press/pr/date/2009/html/pr090604_1.en.html und den Bericht „Unkonventionelle Maßnahmen der Geldpolitik im Euroraum“.

Am 7. Mai 2009 beschließt der EZB-Rat auf der Grundlage seiner regelmäßigen wirtschaftlichen und monetären Analyse, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte des Eurosystems um 25 Basispunkte auf 1,00% zu senken, den Zinssatz für die Spitzenrefinanzierungsfazilität um 50 Basispunkte auf 1,75% zu senken und den Zinssatz für die Einlagefazilität unverändert bei 0,25% zu belassen. Damit wurde der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte des Eurosystems seit dem 8. Oktober 2008 um insgesamt 325 Basispunkte abgesenkt.

Der EZB-Rat stellte fest, dass die aktuellen EZB-Zinssätze unter Berücksichtigung aller verfügbaren Daten und Analysen angemessen sind. Neben den Zinssenkungen beschloss der EZB-Rat, seinen Ansatz zur Unterstützung der Kreditvergabe weiterzuverfolgen. Im Sinne der

8 Der Bericht beinhaltet gekürzte Versionen der Einleitenden Bemerkungen des EZB-Präsidenten nach dem EZB-Rat. Englische Originalversionen sind unter http://www.ecb.int/press/pressconf/2009/html/index.en.html verfügbar. Übersetzungen ins Deutsche durch die Deutsche Bundesbank sind auf http://www.bundesbank.de/ezb/ezb_pressenotizen_2009.php verfügbar.

Bericht über die wirtschaftliche Lage

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Kontinuität und Konsistenz der seit Oktober 2008 durchgeführten Geschäfte und in Anerkennung der herausragenden Rolle die das Bankensystem bei der Finanzierung der Wirtschaft des Euro-Währungsgebiets einnimmt, wird das Eurosystem liquiditätszuführende längerfristige Refinanzierungsgeschäfte mit einer Laufzeit von 12 Monaten durchführen. Die Geschäfte werden als Mengentender mit vollständiger Zuteilung abgewickelt. Der Zinssatz für das erste dieser Geschäfte, welches am 23. Juni 2009 angekündigt wird, wird dem dann geltenden Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte entsprechen. Die Zinssätze für die nachfolgenden Geschäfte werden in Abhängigkeit von der jeweils aktuellen Lage möglicherweise einen Aufschlag auf den entsprechenden Satz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte enthalten.

Außerdem beschloss der EZB-Rat grundsätzlich, dass das Eurosystem auf Euro lautende im Euro-Währungsgebiet begebene gedeckte Schuldverschreibungen ankaufen wird. Die genauen Modalitäten werden nach der Sitzung des EZB-Rats am 4. Juni 2009 bekanntgegeben.

Darüber hinaus beschloss der EZB-Rat, dass die Europäische Investitionsbank (EIB) mit Wirkung vom 8. Juli 2009 als Geschäftspartner für geldpolitische Geschäfte des Eurosystems zugelassen wird; für die EIB werden die gleichen Bedingungen gelten wie für die übrigen Geschäftspartner.

Diese Beschlüsse wurden getroffen, um den anhaltenden Rückgang der längerfristigen Geldmarktsätze zu fördern, die Banken zu ermutigen, ihre Kreditvergabe an Kunden aufrecht zu erhalten oder sogar auszuweiten, die Marktliquidität in wichtigen Segmenten des Marktes für private Schuldverschreibungen zu verbessern und die Finanzierungsbedingungen für Banken und Unternehmen zu lockern.

Der EZB-Rat stellte fest, dass die bei dieser Sitzung gefassten Beschlüsse der Erwartung Rechnung tragen, dass die Preisentwicklung aufgrund des vergangenen kräftigen Rückgangs der Rohstoffpreise und der spürbaren Konjunkturabschwächung im Euro-Währungsgebiet sowie weltweit weiterhin gedämpft bleiben wird. Die jüngsten Wirtschaftsdaten und Umfrageergebnisse lassen erste Anzeichen einer Stabilisierung auf sehr niedrigem Niveau erkennen, nachdem das erste Quartal deutlich schwächer ausgefallen war als erwartet. Die Wirtschaft befindet sich weltweit und auch im Euroraum noch immer in einem schwerwiegenden Abschwung, und sowohl die Auslands- als auch die Inlandsnachfrage dürften 2009 sehr schwach bleiben, bevor sie sich im Verlauf des nächsten Jahres allmählich erholen. Diese Einschätzung berücksichtigt ungünstige Entwicklungen die in den kommenden Monaten zum Tragen kommen dürften, zum Beispiel eine weitere Eintrübung der Arbeitsmarktlage. Gleichzeitig sind die verfügbaren Indikatoren für die mittel- bis längerfristigen Inflationserwartungen fest auf einem Niveau verankert geblieben, das mit dem Ziel des EZB-Rats im Einklang steht, die Preissteigerung mittelfristig unter, aber nahe 2% zu halten. Die Ergebnisse der monetären Analyse bestätigen, dass der Inflationsdruck nachgelassen hat, da sich das Geldmengen- und Kreditwachstum in den letzten Monaten weiter verlangsamt hat. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen und unter Berücksichtigung der bei dieser Sitzung gefassten Beschlüsse geht der EZB-Rat davon aus, dass die Preisstabilität auf mittlere Frist gewährleistet bleibt und somit die Kaufkraft der privaten Haushalte im Euroraum gestützt wird.

Am 2. April 2009 beschließt der EZB-Rat auf der Grundlage seiner regelmäßigen wirtschaftlichen und monetären Analyse, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte des Eurosystems sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität um jeweils 25 Basispunkte auf 1,25% sowie 2,25% und 0,25% zu senken.

Bericht über die wirtschaftliche Lage

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Der EZB-Rat stellte fest, dass dieser Beschluss der Erwartung Rechnung trägt, dass der Preisdruck aufgrund des vergangenen kräftigen Rückgangs der Rohstoffpreise und der spürbaren Konjunkturabschwächung im Euro-Währungsgebiet sowie weltweit verhalten bleibt. Die jüngsten Wirtschaftsdaten und Umfrageergebnisse bestätigen, dass sich die Weltwirtschaft und der Euroraum in einem schwerwiegenden Abschwung befinden. Die Nachfrage weltweit wie auch im Eurogebiet dürfte im laufenden Jahr sehr schwach bleiben und sich im Jahresverlauf 2010 allmählich erholen. Die verfügbaren Indikatoren für die mittel- bis längerfristigen Inflationserwartungen sind weiterhin fest auf einem Niveau verankert, das mit dem Ziel des EZB-Rats, die Preissteigerung mittelfristig unter, aber nahe 2% zu halten, im Einklang steht. Eine Gegenprüfung mit den Ergebnissen der monetären Analyse bestätigt, dass der Inflationsdruck nachgelassen hat. Nach dem bei dieser Sitzung gefassten Beschluss geht der EZB-Rat davon aus, dass die Preisstabilität auf mittlere Sicht gewährleistet bleibt und somit die Kaufkraft der privaten Haushalte im Euroraum gestützt wird. Der EZB-Rat wird weiterhin sicherstellen, dass die mittelfristigen Inflationserwartungen fest verankert bleiben. Dies ist zur Stützung eines nachhaltigen Wachstums und der Beschäftigung unerlässlich und trägt zur Finanzstabilität bei. Dementsprechend wird der EZB-Rat auch in nächster Zeit alle Entwicklungen sehr genau verfolgen.

Chronik der geldpolitischen Entscheidungen des Eurosystems 2008 und 2009

Datum der Bekanntgabe

Geldpolitische Maßnahme

4. Juni 2009 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 1,00%, 1,75% bzw. 0,25% zu belassen.

7. Mai 2009 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte – beginnend mit den am 13. Mai 2009 abzuwickelnden Geschäften – um 25 Basispunkte auf 1,00% zu verringern. Er beschließt ferner, den Zinssatz für die Spitzenrefinanzierungsfazilität mit Wirkung vom 13. Mai 2009 um 50 Basispunkte auf 1,75% zu senken und den Zinssatz für die Einlagefazilität unverändert bei 0,25% zu belassen.

2. April 2009 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte – beginnend mit den am 8. April 2009 abzuwickelnden Geschäften – um 25 Basispunkte auf 1,25% zu verringern. Er beschließt ferner, die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität mit Wirkung vom 8. April 2009 auf 2,25% bzw. 0,25% festzusetzen.

Bericht über die wirtschaftliche Lage

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5. März 2009 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte – beginnend mit den am 11. März 2009 abzuwickelnden Geschäften – um 50 Basispunkte auf 1,5% zu verringern. Er beschließt ferner, die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität mit Wirkung vom 11. März 2009 um jeweils 50 Basispunkte auf 2,5% bzw. 0,5% zu senken. Darüber hinaus beschließt der EZB-Rat, alle Hauptrefinanzierungsgeschäfte, Refinanzierungsgeschäfte mit Sonderlaufzeit sowie zusätzliche und regelmäßige längerfristige Refinanzierungsgeschäfte so lange wie nötig, in jedem Fall aber über das Jahresende 2009 hinaus, weiterhin als Mengentender mit vollständiger Zuteilung abzuwickeln. Er beschließt ferner, die zusätzlichen längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte und die Refinanzierungsgeschäfte mit Sonderlaufzeit so lange wie nötig, in jedem Fall aber über das Jahresende 2009 hinaus, weiterhin im derzeitigen Rhythmus und mit dem aktuellen Laufzeitenprofil durchzuführen.

5. Februar 2009 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 2,0%, 3,0% bzw. 1,0% zu belassen.

15. Jänner 2009 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte – beginnend mit dem am 21. Januar 2009 abzuwickelnden Geschäft – um 50 Basispunkte auf 2,0% zu verringern. Er beschließt ferner im Einklang mit dem Beschluss vom 18. Dezember 2008, die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität mit Wirkung vom 21. Januar 2009 auf 3,0% bzw. 1,0% festzusetzen.

18. Dezember 2008

Der EZB-Rat beschließt, die Hauptrefinanzierungsgeschäfte weiterhin – über die am 20. Januar 2009 endende Mindestreserve-Erfüllungsperiode hinaus – als Mengentender mit vollständiger Zuteilung durchzuführen. Diese Maßnahme gilt so lange wie nötig, mindestens aber bis zur letzten Zuteilung der dritten Mindestreserve-Erfüllungsperiode 2009 am 31. März. Darüber hinaus wird mit Wirkung vom 21. Januar 2009 der von den Zinssätzen für die ständigen Fazilitäten gebildete Korridor, der am 9. Oktober 2008 auf 100 Basispunkte um den geltenden Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte verringert wurde, wieder auf 200 Basispunkte ausgeweitet.

4. Dezember 2008 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte – beginnend mit den am 10. Dezember 2008 abzuwickelnden Geschäften – um 75 Basispunkte auf 2,50% zu verringern. Er beschließt ferner, die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität mit Wirkung vom 10. Dezember 2008 um jeweils 75 Basispunkte auf 3,0% bzw. 2,0% zu senken.

6. November 2008

Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte – beginnend mit den am 12. November 2008 abzuwickelnden Geschäften – um 50 Basispunkte auf 3,25% zu senken. Er beschließt ferner, die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität mit Wirkung vom 12. November 2008 um jeweils 50 Basispunkte auf 3,75% bzw. 2,75% zu senken.

Bericht über die wirtschaftliche Lage

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15. Oktober 2008 Der EZB-Rat beschließt, den Sicherheitenrahmen weiter auszuweiten und die Bereitstellung von Liquidität zu verbessern. Zu diesem Zweck beschließt er, a) das Verzeichnis der für Kreditgeschäfte des Eurosystems zugelassenen Sicherheiten auszuweiten, wobei die Ausweitung bis Ende 2009 in Kraft bleibt, b) die Bereitstellung längerfristiger Refinanzierungsmittel mit Wirkung vom 30. Oktober 2008 bis zum Ende des ersten Quartals 2009 zu verbessern und c) Liquidität in US Dollar über Devisenswapgeschäfte bereitzustellen.

8. Oktober 2008 Der EZB-Rat beschließt, den Mindestbietungssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte – beginnend mit den am 15. Oktober 2008 abzuwickelnden Geschäften – um 50 Basispunkte auf 3,75% zu senken. Er beschließt ferner, die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität mit sofortiger Wirkung um jeweils 50 Basispunkte auf 4,75% bzw. 2,75% zu senken. Außerdem beschließt der EZB-Rat, dass die wöchentlichen Hauptrefinanzierungsgeschäfte – beginnend mit dem am 15. Oktober abzuwickelnden Geschäft – als Mengentender mit vollständiger Zuteilung zum Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte durchgeführt werden. Des Weiteren verringert die EZB mit Wirkung vom 9. Oktober den Korridor für die ständigen Fazilitäten von 200 Basispunkten auf 100 Basispunkte um den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte. Die beiden Maßnahmen bleiben so lange wie nötig, mindestens aber bis zum Ende der ersten Mindestreserve-Erfüllungsperiode des kommenden Jahres am 20. Januar 2009, in Kraft.

7. August, 4. September und 2. Oktober 2008

Der EZB-Rat beschließt, den Mindestbietungssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 4,25%, 5,25% bzw. 3,25% zu belassen.

4. September 2008

Der EZB-Rat beschließt, das ausstehende zusätzliche längerfristige Refinanzierungsgeschäft (LRG) mit sechsmonatiger Laufzeit in Höhe von 25 Mrd EUR, das am 2. April zugeteilt wurde und am 9. Oktober 2008 fällig wird, fortzuführen. Darüber hinaus entschied er, die beiden zusätzlichen dreimonatigen LRGs (über jeweils 50 Mrd EUR), die am 13. November bzw. am 11. Dezember 2008 fällig werden, ebenfalls fortzuführen.

4. September 2008

Der EZB-Rat beschließt, im Rahmen der zweijährlichen Überprüfung der Risikokontrollmaßnahmen für Kreditgeschäfte des Eurosystems einige technische Anpassungen vorzunehmen. Diese betreffen die Bereiche Bewertungsabschläge für notenbankfähige marktfähige Sicherheiten, die Definition von „engen Verbindungen“ zwischen Geschäftspartnern des Eurosystems und Emittenten/Schuldnern/Garanten von Schuldtiteln sowie Bonitätsbeurteilungen durch externe Ratingagenturen. Die Änderungen treten am 1. Februar 2009 in Kraft.

31. Juli 2008 Der EZB-Rat beschließt, die beiden zusätzlichen längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte (LRGs) mit dreimonatiger Laufzeit, die am 21. Mai 2008 (50 Mrd EUR) und am 11. Juni 2008 (50 Mrd EUR) zugeteilt wurden und am 14. August 2008 bzw. 11. September 2008 fällig werden, fortzuführen.

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30. Juli 2008 Der EZB-Rat hat zusammen mit der Federal Reserve beschlossen, ab 8. August zusätzlich einen Tender mit 84-tägiger Laufzeit für die im Rahmen der „Term Auction Facility“ abgewickelten Geschäfte einzuführen. Die Geschäfte erfolgen in zweiwöchigem Abstand, wobei die EZB abwechselnd Geschäfte über 20 Mrd USD mit einer Laufzeit von 28 Tagen und solche über 10 Mrd USD mit einer Laufzeit von 84 Tagen durchführen wird. Nach einer Übergangszeit wird es daher drei ausstehende Geschäfte mit einer Laufzeit von 84 Tagen und eines mit einer Laufzeit von 28 Tagen über einen unveränderten ausstehenden Gesamtbetrag in Höhe von 50 Mrd USD geben.

8. Juli 2008 Der Beitritt der Slowakei zum Euroraum wurde fixiert. Die Slowakei wird am 1. Jänner 2008 dem Euroraum beitreten. Der Konversionskurs der slowakischen Koruna zum Euro wurde beim ECOFIN-Rat am 8. Juli bei 30,1260 SKK per EUR fixiert. Dieser Wert entspricht der Zentralparität der Koruna im WKM II, nachdem diese am 28. Mai nach starkem Aufwertungsdruck um 17,6% erhöht wurde. Im Zuge dieses Realignments gaben die slowakischen Regierungsbehörden eine umfangreiche wirtschaftspolitische Verpflichtungserklärung ab, welche insbesondere strukturelle fiskalpolitische Anpassungsmaßnahmen in Höhe von mindestens 0,5% des BIP ab 2009 umfasst. Weiters sind Maßnahmen im Bereich der Lohnpolitik (insbesondere des öffentlichen Sektors) sowie die Stärkung des institutionellen Rahmenwerks für Forschung und Entwicklung vorgesehen.

3. Juli 2008 Der EZB-Rat beschließt, den Mindestbietungssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität um jeweils 25 Basispunkte auf 4,25%, 5,25% und 3,25% anzuheben.

28. Mai 2008 Der Euro-Leitkurs im WKM-II für die slowakische Krone wird mit Wirkung 29. Mai 2008 angepasst. Der neue Leitkurs beträgt 30,1260 slowakische Kronen je Euro. Dies entspricht einer Aufwertung um 17.6472%. Die obligatorischen Interventionspunkte liegen weiter bei +/–15% rund um den Leitkurs, wodurch die Höchst- und Niedrigstkurse 34,6449 und 25,6071 slowakische Kronen je Euro betragen.

2. Mai 2008 Der EZB-Rat beschließt gemeinsam mit der Federal Reserve, den Betrag der den Geschäftspartnern des Eurosystems im Zusammenhang mit der „Term Auction Facility (TAF)“ bereitgestellten Liquidität in US-Dollar für jeden der alle zwei Wochen stattfindenden Tender auf 25 Mrd USD zu erhöhen.

28. März 2008 Der EZB-Rat beschließt die Durchführung zweier zusätzlicher liquiditätszuführender längerfristiger Refinanzierungsgeschäfte mit einer Laufzeit von 6 Monaten im Umfang von jeweils 25 Mrd EUR. Deren Abwicklung erfolgt am 3. April und am 10. Juli 2008. Außerdem werden die beiden zum Zeitpunkt der Bekanntgabe ausstehenden zusätzlichen längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte mit dreimonatiger Laufzeit mit einem Volumen von 50 Mrd EUR fortgeführt. Deren Abwicklung erfolgt am 22. Mai und 12. Juni 2008. Alle Geschäfte werden als Zinstender mit im Voraus festgelegtem Betrag durchgeführt. Die zusätzlichen längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte sollen dazu beitragen, das Funktionieren des Euro-Geldmarktes zu normalisieren.

Bericht über die wirtschaftliche Lage

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11. März 2008 Der EZB-Rat beschließt, den Geschäftspartnern des Eurosystems im Rahmen der „Term Auction Facility“ der Federal Reserve erneut Refinanzierung in US-Dollar anzubieten. Die Bereitstellung von Liquidität in US-Dollar soll so lange fortgesetzt werden, wie der EZB-Rat dies in Anbetracht des aktuellen Marktgeschehens für notwendig erachtet. Die Geschäfte werden nach demselben Verfahren wie im Dezember 2007 und Jänner 2008 durchgeführt. Die Tender finden alle zwei Wochen statt. Das nächste liquiditätszuführende Geschäft hat eine Laufzeit von 28 Tagen, ein Volumen von 15 Mrd USD und wird am 27. März 2008 abgewickelt.

7. Februar 2008 Der EZB-Rat beschließt, die beiden zusätzlichen längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte, die am 23. November und 12. Dezember 2007 abgewickelt wurden und am 21. Februar 2008 bzw. 13. März 2008 fällig werden, fortzuführen. Ziel ist es, die bisher im Hinblick auf die Normalisierung am Euro-Geldmarkt erzielten Fortschritte weiter zu festigen. Die zwei neuen zusätzlichen längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte werden wieder in Form von Zinstendern mit einem im Voraus festgelegten Betrag von jeweils 60 Mrd EUR durchgeführt.

10. Jänner 2008 Der EZB-Rat beschließt, den Geschäftspartnern des Eurosystems im Rahmen der „Term Auction Facility“ der Federal Reserve erneut Refinanzierung in US-Dollar anzubieten. Ziel ist es, zur Befriedigung des außergewöhnlichen Bedarfs nach Refinanzierung in US-Dollar beizutragen und eine weitere Normalisierung der Geldmarktbedingungen zu erleichtern. Die Geschäfte haben dasselbe Volumen (je 10 Mrd USD) und werden nach demselben Verfahren durchgeführt wie die beiden liquiditätszuführenden Geschäfte in US-Dollar vom Dezember 2007. Die Laufzeit beträgt jeweils 28 Tage, die Abwicklung erfolgt am 17. und 31. Jänner 2008.

1. Jänner 2008 Zypern und Malta haben am 1. Jänner 2008 den Euro eingeführt. Dadurch sind die Zentralbank von Zypern und die Central Bank of Malta Vollmitglieder des Eurosystems geworden. Die Zentralbank von Zypern und die Central Bank of Malta haben den Rest der von ihnen gezeichneten Anteile am Kapital der EZB eingezahlt und haben der EZB ihre Beiträge zu den Währungsreserven der EZB übertragen. Die zypriotischen und maltesischen Geschäftspartner können erstmals am 3. Jänner 2008 an den Hauptrefinanzierungsgeschäften des Eurosystems teilnehmen.

Quelle: EZB, OeNB.

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Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

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Unkonventionelle Maßnahmen der Geldpolitik im Euroraum9 EZB-Maßnahmen konzentrieren sich auf Bankensystem

Seit Beginn der Finanzmarktturbulenzen im Sommer 2007 hat die EZB eine Reihe von Liquiditätsmaßnahmen ergriffen um sicherzustellen, dass die Haushalte und Unternehmen im Euroraum ausreichend mit Krediten versorgt sind und dass die Senkungen der Leitzinsen auch an die Wirtschaft weitergegeben werden. Gegeben die zentrale Rolle des Bankensystems bei der Finanzierung der Wirtschaft des Euro-Währungsgebiets, konzentriert die EZB ihre Unterstützung auf die Liquiditätsversorgung der Banken. Im Sommer 2007 wurde deshalb die Zuteilung von Liquidität innerhalb der Mindestreserveerfüllungsperiode nach vorne verschoben und der Anteil der längerlaufenden drei- und sechsmonatigen liquiditätszuführenden Operationen erhöht. Beide Maßnahmen sollten den Banken ihr Liquiditätsmanagement erleichtern.

Seit Oktober 2008 werden alle liquiditätszuführenden Operationen als Fixzinstender mit voller Zuteilung durchgeführt, d.h. für das Tendergeschäft zugelassene Banken haben, soweit sie über ausreichende Sicherheiten verfügen, unbeschränkten Zugang zu EZB-Liquidität. Gleichzeitig wurde die Versorgung der europäischen Finanzinstitute mit US-Dollar weiter ausgebaut. Über Devisenswaps zwischen EZB und Fed erhalten die europäischen Banken auch hier unbegrenzt Zugang zu USD-Liquidität. Im Oktober wurde außerdem die Liste der zu geldpolitischen Operationen zugelassenen Sicherheiten ausgeweitet. Gemeinsam bedeuten diese Maßnahmen eine nicht unbeträchtliche Veränderung in der operationalen Umsetzung der Geldpolitik durch die EZB und können daher als „unkonventionell“ (non-standard) beschrieben werden.

Während das Fehlen einer mengenmäßigen Beschränkung in diesen Operationen die Sorgen der Banken vor Rationierung beseitigt und damit die normale Kreditvergabe fördert, ist die tatsächliche Nachfrage sowohl nach Euro- als auch nach USD-Liquidität in den letzten Monaten zurückgegangen. Gleichzeitig haben sich auch die Risikoaufschläge auf Interbankenkredite deutlich zurückgebildet. Die im Interbankenmarkt gebildeten EURIBOR-Sätze sind ein wichtiger Benchmark für Kundenzinsen im Euroraum. Der Rückgang der EURIBOR-Sätze hat damit einen direkten positiven Effekt auf die Wirtschaft des Euroraums. Diese positiven Entwicklungen sind Zeichen für die Beruhigung der Geld- und Kapitalmärkte und bestätigen den Erfolg der Maßnahmen der EZB.

Weitere Maßnahmen im Rahmen des „enhanced credit support“ im Mai 2009

Am 7. Mai 2009 beschloss der EZB-Rat eine weitere Senkung des Zinssatzes im Hauptrefinanzierungsgeschäft auf 1%.10 Damit wurde der Zinssatz im Hauptrefinanzierungsgeschäft seit Oktober 2008 um 325 Basispunkte gesenkt. Gleichzeitig mit der Senkung des Zinssatzes beschloss der Rat auch drei weitere Maßnahmen im Rahmen des

9 Autor: Clemens Jobst (Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen). Dank geht an Doris Kutalek (BACK) und Erich Obetzhofer (FRONT).

10 Der Zinssatz auf die Kreditfazilität wurde ebenfalls um 25 Basispunkte auf 1,75% gesenkt, die Verzinsung der Einlagefazilität blieb mit 0,25% unverändert.

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

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sogenannten „erweiterten Ansatzes zur Unterstützung der Kreditvergabe“ (enhanced credit support).

Das Eurosystem verlängert die maximale Laufzeit in den längerfristigen Refinanzierungsgeschäften auf zwölf Monate. Diese Maßnahme setzt die bisher verfolgte Politik mehr längerfristige Liquidität bereitzustellen fort und soll damit das Liquiditätsmanagement der Banken weiter erleichtern und die Risikoaufschläge im Interbankengeschäft weiter verringern. Die neuen Operationen werden vorerst vierteljährlich und in Form von Mengentendern mit vollständiger Zuteilung durchgeführt. Beim ersten Geschäft, das am 23. Juni 2009 ausgeschrieben wird, wird der Zinssatz dem dann geltenden Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte entsprechen. Die für die nachfolgenden Geschäfte geltenden Zinssätze werden – abhängig von der jeweils aktuellen Lage – unter Umständen einen Aufschlag auf den Satz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte enthalten.

Ferner beschloss der EZB-Rat, die Europäische Investitionsbank (EIB) mit Wirkung vom 8. Juli 2009 als Geschäftspartner für die geldpolitischen Geschäfte des Eurosystems zuzulassen; dabei werden für sie die gleichen Bedingungen gelten wie für die übrigen Geschäftspartner. Zugang zu den geldpolitischen Operationen des Eurosystems erleichtert die Refinanzierung der EIB, die seit Beginn der Krise eine noch wichtigere Rolle für Infrastrukturprojekte und über spezielle Programme auch die Finanzierung von Klein- und Mittelunternehmen in der EU und im benachbarten Ausland spielt. Der zusätzliche Finanzierungsbedarf wird für 2009 auf 10 Mrd EUR geschätzt, nimmt man übliche Multiplikatoren an, so bedeutet dies ein zusätzliches Investitionsvolumen von 40 Mrd EUR im heurigen Jahr.

Ankäufe von gedeckten Schuldverschreibungen

Als dritte Maßnahme beschloss der EZB-Rat, dass das Eurosystem auf Euro lautende gedeckte Schuldverschreibungen, die im Eurogebiet begeben wurden, ankaufen wird. Gedeckte Schuldverschreibungen haben sich in den letzten Jahren zum wichtigsten Segment im europäischen Anleihemarkt entwickelt. Gedeckte Schuldverschreibungen gelten als eine besonders sichere Anlageform, da für die Rückzahlung sowohl das ausgebende Finanzinstitut, meist eine Bank, haftet, als auch ein spezieller Sicherheitenpool, der meist aus erstklassigen Hypotheken oder Anleihen des öffentlichen Sektors besteht. Für Emittenten sind langfristige, festverzinsliche gedeckte Schuldverschreibungen eine günstige Möglichkeit um (oft festverzinsliche) Kredite für Immobilien, Infrastruktur bzw. auch Schiffe zu refinanzieren. Ende 2007 waren 50% der gedeckten Schuldverschreibungen mit Hypotheken besichert, 46% mit Forderungen gegen öffentliche Haushalte.

Mit dem Ausbruch der Finanzkrise 2007 ist das Neuemissionsvolumen zurückgegangen und der Sekundärmarkt fast völlig verschwunden. Die Schwierigkeiten am Sekundärmarkt zeigen sich in der Renditeentwicklung. Wie in vielen anderen Finanzmarktsegmenten auch, sind mit Beginn der Krise im Sommer 2007 und der deutlichen Verschärfung und Herbst 2008 die Aufschläge auf gedeckte Schuldverschreibungen gegenüber Staatsanleihen deutlich angestiegen (Grafik 1). Dabei kam es, ähnlich wie bei Staatsanleihen, zu einer deutlichen Auseinanderentwicklung der einzelnen Euroländer.

Mit dem Ankauf von gedeckten Schuldverschreibungen ermutigt die EZB die Banken, ihre Kreditvergabe an Kunden aufrechtzuerhalten und auszuweiten, und die Marktliquidität in diesem wichtigen Segment des Marktes für private Anleihen zu verbessern und die Finanzierungsbedingungen für Banken und Unternehmen zu lockern.

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

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In der Sitzung des EZB-Rats am 4. Juni 2009 wurden die technischen Aspekte des Ankaufsprogramms weiter spezifiziert:

- Das Ankaufsvolumen wird 60 Mrd EUR betragen und über den Euroraum verteilt.

- Ankäufe werden sowohl in Primär- als auch in Sekundärmärkten durchgeführt

- Um für das Ankaufsprogramm in Frage zu kommen, muss eine gedeckte Schuldverschreibung (1) als Sicherheit in den geldpolitischen Geschäften des Eurosystems zugelassen sein, (2) den Kriterien des Artikel 22(4) der UCITS Direktive entsprechen bzw. ähnlichen Bedingungen entspricht, (3) in der Regel ein Emissionsvolumen von 500 Millionen Euro hat bzw. keinesfalls unter 100 Millionen Euro, (4) in der Regel über ein Rating von mindestens AA einer der großen Rating Agenturen (Fitch, Moody’s, S&P oder DBRS) verfügt bzw. keinesfalls niedriger als BBB-/Baa3 bewertet ist und (5) mit entweder mit öffentlichen oder privaten Sicherheiten bedeckt ist.

- An den Operationen können sowohl die Gegenparteien der EZB in den geldpolitischen Geschäften als auch im Euroraum domizilierte Gegenparteien teilnehmen, über die das Eurosystem seine Portfolios investiert.

- Die Ankäufe beginnen mit Juli 2009 und werden spätestens mit Juni 2010 abgeschlossen.

Wie in Grafik 1 ersichtlich, hat die Bekanntgabe des Ankaufsprogramms den seit April 2009 beobachteten Abwärtstrend bei den Risikoaufschlägen auf gedeckte Schuldverschreibungen unterstützt. Auch bei den Neuemissionen ist eine Belebung festzustellen. Während einige Banken die Bekanntgabe der technischen Modalitäten Anfang Juni abgewartet haben, sind andere Banken bereits im Mai mit Neuemissionen an die Öffentlichkeit gegangen, wie etwa die Deutsche Bank. In Österreich hat erstmals seit längerer Zeit die Erste Bank wieder eine gedeckte Benchmark-Anleihe mit einem Volumen von 1 Mrd Euro und eine Laufzeit bis 2016 begeben.

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Gedeckte Schuldverschreibungen Deutschland - Renditeabstand zu Bundesanleihen

iBoxx Indizes, Basispunkte

Grafik 1

Quelle: Thomson Reuters.

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

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Finanzhilfe in der Krise von IFIs und EU11

1) Joint IFI (EBRD, EIB, IBRD, IFC and MIGA)12 Action Plan:

Im Februar 2009 beschlossen die angeführten Institutionen im „Joint IFI Action Plan“ für 2009-2010 Finanzhilfe in Höhe von 24,5 Mrd EUR. Ziel dieses Plans ist es, die Realwirtschaft durch Vergabe von Krediten zu stützen und vor allem Klein- und Mittelbetrieben den Zugang zu Finanzmitteln zu erleichtern. Im Einzelnen tragen dazu bei:

- EBRD: 6 Mrd EUR - EIB: 11 Mrd EUR - World Bank Group: 7,5 Mrd EUR, davon:

o IBRD: 3,5 Mrd EUR o IFC: 2 Mrd EUR o MIGA: 2 Mrd EUR

2) Mittel des IWF und der EU

In der jetzigen Krise wurde die internationale Kooperation intensiviert und es kam 2008 in Washington und 2009 in London zu G 20 Gipfeltreffen, bei denen konkrete Maßnahmen gegen die Krise beschlossen wurden. Auch auf EU Ebene wurde die Kooperation gegen die Krise intensiviert.

Der IWF stellt Staaten Kredite und seine Hilfe zur Verfügung, um Staatspleiten zu verhindern, wobei er bei Nicht-Euro-Raum-EU-Ländern gemeinsam mit der EU, die diese Länder auch unterstützt, agiert.

Finanzielle Hilfe erhielt zum Beispiel

o Ungarn: 25,1 Mrd USD (15,7 Mrd USD IWF, 8,1 Mrd USD EU, Rest andere IFI),

o Lettland: 10,42 Mrd USD (2,4 Mrd USD IWF, 4,29 Mrd USD EU, Rest andere IFI und bilaterale Kredite),

o Rumänien: 26,3 Mrd USD (17,1 Mrd USD IWF, 6,6 Mrd USD EU, Rest andere IFI),

o Polen erhielt 20,6 Mrd USD vom IWF unter der neuen „Flexible Credit Line“ des IWF und 5 Mrd USD von der Weltbank.

Gerade für Österreich, welches durch sein hohes Exposure in Zentral- und Osteuropa unter Druck kam, war der Europäische Rat vom März 2009 wahrscheinlich der erfolgreichste seiner EU Mitgliedschaft. Dieser Europäische Rat beschloss eine Erhöhung der Beistandsfazilität der EU für Zahlungsbilanzstützung von 25 auf 50 Mrd EUR, sowie einen EU-Beitrag zur Finanzierung des IWF von 75 Mrd EUR (etwa 100 Mrd USD).

11 Autorin: Christina Lerner (Abteilung für Integrationsangelegenheiten und internationale Finanzorganisationen)

12 IFI = International Financial Institutions; EBRD = European Bank for reconstruction and Development. EIB = European Investment Bank, IBRD = International Bank for Reconstruction and Development, IFC = International Finance Corporation, MIGA = Multilateral Investment Guarantee Agency.

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

35

Damit brachte die EU gemeinsam mit Japan (versprach auch 100 Mrd USD) die USA unter Zugzwang, und auch diese trugen 100 Mrd USD bei, sodass die G-20 Anfang April 2009 in London die Mittel des IWF von 250 auf 750 Mrd USD erhöhen konnten. Zusätzlich werden noch 250 Mrd SZR durch den IWF ausgegeben.

Die großen Gewinner dieser Beschlüssen waren die Zentral-, südost- und osteuropäischen Länder, sowie Österreich mit seinem hohen Exposure in dieser Region. Die Finanzmärkte wussten nun, dass IWF und EU ausreichende Mittel besaßen um diese Region zu stabilisieren und die Risikoaufschläge sanken.

Dies lässt sich sehr gut anhand der Grafik zu den Credit Default Swap Spreads (Versicherungsprämie für das Ausfallsrisiko von Staatsanleihen) zeigen, die kräftig sanken. Die Äußerungen von Nobelpreisträger Paul Krugman über die Gefahr eines Staatsbankrotts von Österreich wurden von den Märkten zu Recht weitgehend ignoriert. Die österreichischen Medien berichteten allerdings wenig über die wichtigen Entscheidungen in EU und G-20, gaben allerdings Krugman breiten Raum.

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Czech Republic Hungary Poland

Slovakia Romania Russia

Turkey Croatia Bulgaria

in basis points

Sovereign 5-year credit default swap spreads

Quelle: Datastream. OeNB.

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Austria Germany UK

Greece Spain

Cut-off date: 07/05/2009

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

36

IMF, EU AND OTHER IFIS’ LENDING

(as of May 6, 2009, exceeding 1 billion USD)

Countries Total Credit Amount of which IMF in percentage other payments (in bn. USD) (in bn. USD) of quota (in bn. USD)

Belarus 3.46 2.46 420 % Russia: 1

Bosnia and 1.52 1.52 600% none

Herzegovina13

Colombia14 10.5 10.5 900% none

Hungary 25.1 15.7 1.015 % EU15: 8.1 MTFA

World Bank: 1.3

Iceland 5.1 2.1 1.190 % bilateral payments: 3

Latvia 10.42 2.4 1.223 % EU: 4.29 MTFA

World Bank: 0.552, EBRD: 0.14

SW, DK, NO, FI: 2.48

CZ: 0.28, PL: 0.14, EE: 0.14

Mexico16 47 47 994% none

Pakistan 12.4 7.6 500 % World Bank: 1.4

Asian Development Bank: 2.2

13 This Staff Level Agreement on a USD 1.52 billions Stand-By Arrangement is subject to approval by IMF Management and the Executive Board.

14 The IMF has approved a credit line for Colombia amounting to USD 10.5 billions under the new FCL facility

15 At the Ecofin Meeting of May 5, 2009, the EU agreed on the enlargement of its balance of payments’ assistance up to EUR 50 billions via the Medium Term Financial Assistance (MTFA). So far, Hungary has been awarded EUR 6.5 billions, Latvia has been awarded EUR 3.1 billions, and Romania has been awarded EUR 5 billions.

16 The IMF has approved a credit line for Mexico amounting to USD 47 billions under the new FCL (Flexible Credit Line) facility. The Mexican authorities intend to treat the arrangement as precautionary. The arrangement for Mexico is the first commitment under the new FCL and the largest financial arrangement in the Fund’s history.

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

37

Others: 1.2

Poland17 25.6 20.6 1.000% World Bank: 5

Romania 26.3 17.1 1.111% EU: 6.6

World Bank: 1.3

EBRD, EIB and IFC: 1.3

Serbia 4 4 560% none

Ukraine 16.4 16.4 802 % none

Total “big IMF lending” USD 147.29 billions

plus smaller lending under GRA18 +USD 2.18 billions

plus smaller lending under PRGF19 +USD 2.35 billions

plus smaller lending under ESF20 +USD 0.25 billions

Total IMF lending =USD 152.07 billions

Remaining IMF lending capacity USD 97.93 billions

Planned IMF lending capacity as agreed upon at the G-20 meeting of April 2, 2009 and at the IMF Spring Meeting of April 25-26, 2009 (including lending already agreed upon and implemented):

USD 750 billions

minus IMF lending already agreed upon - USD152.07 billions

minus remaining IMF lending capacity (incl. GAB/NAB USD 50 bn.) - USD 97.93 billions

minus contribution of USA - USD 100 billions

17 The IMF has approved a credit line for Poland amounting to USD 20.6 billions under the new FCL facility.

18 GRA: Stand-By Arrangements under the General Resources Account

19 PRGF: Poverty Reduction and Growth Facility

20 ESF: Exogenous Shocks Facility

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

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minus contribution of EU -USD 100 billions

minus contribution of Norway - USD 4.5 billions

minus contribution of Switzerland - USD 10 billions

minus contribution of Canada - USD 10 billions

minus contribution of Japan - USD 100 billions

resulting SHORTFALL USD 175.5 billions

3) EU-Hilfen

Medium-term Financial Assistance (MTFA):

Politischer Beschluss am Europäischen Rat am 19./20.3.2009: Finanzhilfe bei Zahlungsbilanzproblemen in Höhe von 50 Mrd EUR. EK-Vorschlag zur Umsetzung liegt vor. Beschlussfassung nach Befassung des WFA und EP und EZB, frühestens beim Europäischen Rat vom 18./19.6.2009. Bislang wurden 9,6 Mrd EUR vergeben (Ungarn 6,5 Mrd EUR, Lettland 3,1 Mrd EUR).

Idee einer “EU Balance-of-Payments Assistance Facility”:

Könnte z.B. in Form eines “precautionary arrangements” in Verbindung mit hoher Konditionalität errichtet werden. Art 119 sieht die Möglichkeit einer gegenseitigen Hilfestellung vor, wenn ein Mitgliedsstaat mit Zahlungsbilanzproblemen konfrontiert ist. (So gab es z.B. im Februar 2009 ein precautionary arrangement zwischen Schweden und Estland, mittels welchem die estische Zentralbank von der schwedischen Riksbank 10 Mrd SEK gegen die Estonische Krone borgen konnte.)

Bilaterale Zahlungen:

Generell lässt sich festhalten, dass bilaterale Zahlungen von allen EU-Mitgliedsstaaten abgelehnt - und nur von der EK befürwortet – werden. Die EU-Mitgliedsstaaten bevorzugen multilaterale Zahlungen. Im Falle Lettlands spielten bilaterale Zahlungen beim Finanzbedarf in Höhe von 7,5 Mrd EUR eine wesentliche Rolle, da der IWF ein Limit in Höhe von 1,8 Mrd EUR (2,35 Mrd USD) setzte, die EU mittels MTFA 3,1 Mrd EUR finanzierte sowie die Nordischen Staaten zusammen mit Polen und Tschechien 2,2 Mrd EUR beitrugen.

European Economic Recovery Plan:

Sieht laut Beschluss vom Europäischen Rat vom 19./20.3.2009 Projektfinanzierungen aus dem EU-Budget und Vorziehen von Zahlungen aus Strukturfonds in Höhe von rund 30 Mrd EUR vor,

EU Macro-Financial Assistance (MFA):

Richtet sich an Staaten, die nicht der EU angehören. Bis jetzt wurde keine spezifische Summe fixiert. So wird aktuell mit Kosovo ein Programm in Höhe von 50 Mio EUR diskutiert, das aber noch nicht ausbezahlt wurde, da die ursprünglich angenommenen Budgetprobleme so nicht eintraten und da Kosovo noch nicht die Bedingungen erfüllt, um diese Hilfe in Anspruch nehmen zu können. Mit anderen Ländern Osteuropas hat die EU zur Zeit kein Programm unter der MFA laufen; das Programm mit Moldawien wurde im Dezember 2008 abgeschlossen.

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

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Mögliche Länder, die sich schon bald an die EU mit der Bitte um Hilfe via MFA wenden könnten, sind Georgien, Ukraine, Armenien, Belarus und Moldawien.

Vienna Initiative:

Diskussionsforum mit makroprudentiellem Fokus. Meinungsaustausch zwischen Home-Ländern (wie auch AT) und Host-Ländern (wie EU, GUS und Südosteuropa) sowie IWF, Weltbank, EBRD, EK, EIB, EZB und FSB. Das Ziel ist die Stabilisierung des Finanzsektors in CESE-Ländern. Prinzipien sind - Proaktive Krisenresponse, faires burden sharing, gute Kommunikation der Maßnahmen, nicht Diskriminierung bei Bankpaketen. Es gibt horizontale und Länder Treffen.

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40

Wachstumsdifferential zwischen Ost und West schmilzt in der Krise21 Zusammenfassung

Der Aufholprozess Osteuropas hatte seit vielen Jahren ein positives Wachstumsdifferential gegenüber Westeuropa zur Folge. 2003 bis 2008 hat dieses durchschnittlich 3,5 Prozentpunkte (Ppt.) gegenüber dem Euroraum und 2,9 Ppt. gegenüber Österreich betragen. Nachdem die Krise Osteuropa erst relativ spät erreicht hat, begann die Abwärtsrevision der Osteuropaprognosen mit einer gewissen Verzögerung. Gleichzeitig fielen diese Revisionen deutlich stärker aus als jene anderer Regionen.

Ein Vergleich der aktuellen Prognosen für 2009 und 2010 zeigt eine deutliche Verringerung des Wachstumsdifferentials gegenüber dem Euroraum. Während Consensus und IMF dieses Wachstumsdifferential im April für heuer noch mit rund 1,2 Ppt. und für 2010 noch mit rund 0,7 Ppt. bezifferten, sieht die aktuelle EK-Prognose das Differential mit 0,6 Ppt. für heuer und 0,2 Ppt. für nächstes Jahr fast verschwinden.

Damit kommt der Aufholprozess Osteuropas vorübergehend zum Stillstand und Osteuropa fällt kurzfristig als Wachstumsstütze für die restliche EU aus. Die schwindende Krisenresistenz der österreichischen Haupthandelspartner Tschechien und Polen bringt auch Österreich zunehmend unter Druck.

Angesichts des nach wie vor großen Aufholbedarfs und der zahlreichen Bemühungen um stabile Rahmenbedingungen wird sich der Aufholprozess nach der Krise – vielleicht auf einem etwas niedrigeren Niveau, aber dennoch – mit hoher Wahrscheinlichkeit fortsetzen.

Catching-up war gleichbedeutend mit einem Wachstumsvorsprung von 3,5 Ppt.

Die CESEE EU-Mitgliedsländer22 sind in den Jahren 2003 bis 2008 aufgrund ihres wirtschaftlichen Aufholprozesses um 3,5 Ppt. stärker gewachsen als der Euroraum. Dieses überdurchschnittlich hohe Wachstum hat sich auch positiv auf die Handelspartner, insbesondere Österreich, ausgewirkt.

Im Sommer 2008 vertrat man vielfach noch die Meinung, dass die osteuropäischen Länder aufgrund der Besonderheit ihrer Finanzmärkte (kaum Verflechtung mit den USA; deutlich geringere Tiefe als im Euroraum) von der aufziehenden Krise weitgehend verschont bleiben würden. Ergebnis dieser (Fehl-)Einschätzung war, dass sich der Wachstumsvorsprung Osteuropas gegenüber dem Euroraum für 2009 in den Juli- bis Septemberprognosen vorübergehend vergrößerte (siehe Grafik 1).

21 Autorinnen: Catherine Keppel und Doris Ritzberger-Grünwald (Abteilung für die Analyse wirtschaftlicher Entwicklungen im Ausland)

22 Legende für die im Beitrag verwendeten Abkürzungen: CESEE = Central, Eastern and Southeastern Europe, EA = Euro Area, AT = Austria, HR = Kroatien, MS = EU- Mitgliedstaaten.

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

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Grafik 1Grafik 1Grafik 1Grafik 1

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EK (CESEE EU-MS) IWF (CESEE EU-MS + HR) Consensus (CESEE EU-MS) wiiw (CESEE EU-MS)

Prognosen des Wachstumsdifferentials CESEE - EA für das Jahr 2009 Wachstumsdifferential in Ppt.

Quelle: EK, IWF, Consensus Economics, wiiw.

Mit dem Eintreffen der Krise in Osteuropa beginnt der Vorsprung gegenüber dem Euroraum zu schmelzen

Als die Krise im Spätherbst 2008 auch Osteuropa erreichte, wurden die Prognosen für Osteuropa - beginnend mit Oktober 2008 - kontinuierlich nach unten revidiert. Dabei zeigte sich, dass diese Revisionen teilweise noch stärker ausfielen als jene für den Euroraum. Das hatte zur Folge, dass das Wachstumsdifferential zwischen Ost und West schmolz. Laut Consensus vom Mai 2009 wird es heuer nur noch 0,9 Ppt. (und damit nur mehr ein Drittel vom Durchschnittswert der Vorjahre) betragen, die EK sieht in ihrer jüngsten Prognose vom Mai überhaupt nur mehr 0,6 Ppt.

Der Osteuropagewinner Österreich verliert überproportional

Für Österreich stellt sich die Situation ähnlich dar. Ausgangspunkt ist ein - verglichen mit jenem des Euroraums - um etwa einen Prozentpunkt geringeres Wachstumsdifferential. Grund dafür ist die in den letzten Jahren sehr gute Wachstumsperformance Österreichs, wofür neben zahlreichen strukturellen Faktoren natürlich auch die enge wirtschaftliche Verflechtung mit dem dynamisch wachsenden Osteuropa ausschlaggebend war.

Beginnend mit den im Oktober 2008 veröffentlichten Prognosen für 2009 zeichnet sich aber auch hier ein Abschmelzen des Wachstumsdifferentials ab, wobei der Rückgang sogar etwas steiler ausfällt und außerdem ein noch niedrigeres Niveau erreicht (Grafik 2). Laut Consensus vom Mai 2009 wird das Wachstumsdifferential 2009 zur Gänze verschwunden sein, die EK sieht in ihrer jüngsten Prognose vom Mai noch ein Differential im Ausmaß von rund 0,6 Ppt.

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

42

Grafik 2Grafik 2Grafik 2Grafik 2

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EK (CESEE EU-MS) IWF (CESEE EU-MS + HR) Consensus (CESEE EU MS)

Prognosen des Wachstumsdifferentials CESEE - AT für das Jahr 2009 Wachstumsdifferential in Ppt.

Quelle: EK, IWF, Consensus Economics.

Osteuropäische Haupthandelspartner Österreichs brechen zunehmend ein

Beschränkt man die Betrachtung auf jene Länder, mit denen Österreich am stärksten verflochten ist (Tschechien, Ungarn, Polen, Slowenien, Rumänien, Slowakei), dann hellt sich das Bild derzeit nur wenig auf: Auch diese Länder werden 2009 negative Wachstumsraten aufweisen (Tabelle 1), wobei der Pfad der Abwärtsrevisionen in den letzten Monaten durchwegs steiler ausgefallen ist als jener für Österreich bzw. den Euroraum. Dies lässt befürchten, dass der Boden, der im Euroraum gefunden scheint, in den osteuropäischen Ländern noch nicht erreicht ist. So wird derzeit von drastischen Einbrüchen in der Industrieproduktion berichtet (z.B. in Tschechien im März um 19%; in Polen um 10%). Cluster wie die Autoproduktion sind davon besonders betroffen. So ist im April die Autoproduktion in der Slowakei gegenüber dem Vorjahresmonat um rund 51% zurückgegangen. IMF-Pakete (z.B. Lettland; Ungarn; Rumänien) und nationale Budgetpläne helfen zwar bei der Stabilisierung, sind aber gleichzeitig mit drastischen Sparmassnahmen verbunden. Lohnreduktionen, insbesondere im öffentlichen Sektor, aber auch Abwertungen mancher Währungen verringern die Konsummöglichkeiten der privaten Haushalte zusätzlich zu den Einschränkungen, die durch den Anstieg der Arbeitslosigkeit verursacht werden.

Auch die EBRD23 hat ihre jüngsten Prognosen weiter nach unten revidiert; zum Beispiel soll Tschechien 2009 um 3,5% schrumpfen. Damit scheint die bis vor kurzem gültige Einschätzung, dass das Osteuropaengagement österreichischer Exporteure die Auswirkungen der Rezession auf Österreich via den Außenhandel dämpft, ins Wanken zu kommen.

23 European Bank for Reconstruction and Development

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

43

Tabelle 1: BIP-Prognose der Europäischen Kommission und Anteil an den österreichischen Exporten für ausgewählte Länder und Regionen

BIPBIPBIPBIP----Prognose der EK vom Mai 2009Prognose der EK vom Mai 2009Prognose der EK vom Mai 2009Prognose der EK vom Mai 2009 Veränderung in % zum Vorjahr

Anteil an den österrAnteil an den österrAnteil an den österrAnteil an den österreichischeneichischeneichischeneichischen ExportenExportenExportenExporten

2009 2009 2009 2009 2010201020102010 2008200820082008

Tschechische Republik - 2,7 ( - 4,4 ) 0,3 ( - 2,0 ) 3,7%

Ungarn - 6,3 ( - 5,0 ) - 0,3 ( - 1,3 ) 3,6%

Polen - 1,4 ( - 3,4 ) 0,8 ( - 3,2 ) 2,8%

Slowenien - 3,4 ( - 4,0 ) 0,7 ( - 1,6 ) 2,2%

Rumänien - 4,0 ( - 5,8 ) 0,0 ( - 2,5 ) 2,1%

Slowakei - 2,6 ( - 5,3 ) 0,7 ( - 2,4 ) 2,0%

CESEE EU-MS - 3,4 ( - 5,4 ) 0,1 ( -1,9 ) 18,0%

Österreich - 4,0 ( - 2,8 ) - 0,1 ( - 0,7 ) X

Euroraum - 4,0 ( - 2,1 ) - 0,1 ( - 0,5 ) X

Quelle: Europäische Kommission, Eurostat, Statistik Austria. Werte in Klammer sind die Veränderung gegenüber der EK-Prognose im Jänner 2009 in Prozentpunkten.

Der Verlust des Wachstumsdifferentials in 2009 setzt sich 2010 fort

Die Prognosen für 2010 zeigen für beide Wirtschaftsräume (Euroraum und Österreich; Grafik 3 und 4) ebenfalls ein weitgehendes Verschwinden dieses Differentials. Während der IMF und auch Consensus im April die Situation in Osteuropa noch als etwas weniger düster einschätzten als im Euroraum, unterscheiden sich die Prognosen der EK und des Consensus im Mai nur noch um 0,2 Ppt. und 0,4 Ppt. Abweichend von der Einschätzung der Consensus Forecasts, sehen die Prognosen des IMF im April und der EK im Mai auch das Wachstumsdifferential zu Österreich mit 0,2 Ppt. fast nicht mehr vorhanden.

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

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Grafik 3Grafik 3Grafik 3Grafik 3

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EK (CESEE EU-MS) IWF (CESEE EU-MS + HR) Consensus (CESEE EU MS) wiiw (CESEE EU-MS)

Prognosen des Wachstumsdifferentials CESEE - EA für das Jahr 2010

Wachstumsdifferential in Ppt.

Quelle: EK, IWF, Consensus Economics, wiiw.

Grafik 4Grafik 4Grafik 4Grafik 4

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EK (CESEE EU-MS) IWF (CESEE EU-MS + HR) Consensus (CESEE EU MS)

Prognosen des Wachstumsdifferentials CESEE - AT für das Jahr 2010Wachstumsdifferential in Ppt.

Quelle: EK, IWF, Consensus Economics..

Mittelfristig wird sich der Aufholprozess fortsetzen

Mittelfristig gilt, dass osteuropäische Länder nach wie vor großes Potential aufweisen. Schließlich haben die Quoten für das BIP pro Kopf noch lange nicht den Euroraum-Durchschnitt erreicht. Auch der Umgang mit einer tiefgehenden Krise bzw. den damit verbundenen

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

45

gesellschaftlichen Umbrüchen könnte diesen Ländern aufgrund ihrer turbulenten Vergangenheit leichter fallen. Gleichzeitig werden derzeit den Finanzmärkten in dieser Region neue, mehr auf Stabilität und Nachhaltigkeit ausgerichtete Rahmenbedingungen gesteckt. Diese Faktoren sprechen dafür, dass sich der Aufholprozess nach der Krise – vielleicht auf einem etwas niedrigeren Niveau, aber dennoch - fortsetzen wird.

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

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Der Euroraum und die USA im längerfristigen Vergleich24

Zusammenfassung

• Der konjunkturelle Abschwung hat in den USA wesentlich früher eingesetzt als im Euroraum. Die Investitionen sind bereits seit Ende 2006 rückläufig. Die Arbeitslosenquote erreicht mittlerweile nahezu Euroraum-Niveau.

• Die USA haben massiv gegengesteuert. Die US-Leitzinsen liegen seit Dezember 2008 nahe bei Null, während sich der Euroraum noch Spielraum offenhält. Auch fiskalpolitisch haben die USA aktiver reagiert, wodurch die Staatsverschuldung jene des Euroraums bereits 2009 deutlich überschreiten wird.

• In beiden Wirtschaftsräumen haben sich die Aussichten zuletzt gebessert, der PMI signalisiert zwar weiterhin einen Abschwung, allerdings mit deutlich verringertem Tempo. Auch die Aktienmärkte scheinen ihren Tiefpunkt überwunden zu haben.

• Als Folge des wirtschafts- und geldpolitischen Aktivismus erholt sich die US-Wirtschaft nun schneller als jene im Euroraum.

• Der US-Dollar wertet in der zweiten Jahreshälfte 2008 auf, er profitierte kurzfristig von seiner Rolle als wichtigste Transaktionswährung auf den Finanzmärkten und seiner Funktion als sicherer Hafen in wirtschaftlich turbulenten Zeiten. In den letzten Wochen traten beide Argumente wieder in den Hintergrund, der Euro wertete etwas auf.

ER USA ER USA ER USA ER USA ER1) USA ER USA ER USA99-08 2,1 2,5 1,8 3,0 2,2 2,8 -1,8 -2,5 69,1 61,2 0,3 -4,8 8,3 5,02006 2,9 2,8 2,0 3,0 2,2 3,2 -1,3 -2,2 68,6 61,9 0,3 -6,0 8,4 4,62007 2,7 2,0 1,6 2,8 2,1 2,9 -0,7 -2,9 66,6 63,1 0,2 -5,3 7,5 4,62008 0,9 1,1 0,4 0,2 3,3 3,8 -1,8 -6,1 68,7 70,5 -0,7 -4,7 7,6 5,82009 -4,2 -2,8 -1,3 -0,9 0,4 -0,9 -5,4 -13,6 78,9 87,0 -1,1 -2,8 10,1 8,92010 -0,4 0,0 -0,5 1,0 0,6 -0,1 -6,1 -9,7 85,0 97,5 -1,2 -2,8 11,5 10,1

1999-2008: IWF; 2009,2010: IWF-Frühjahrsprognose 2009.1) 1999-2008: Eurostat; Jahre: IWF (WEO)..

PrognosetabelleIWF-Frühjahr 2009

HVPI / VPIreales BIPVeränderung zum Vorjahr in % in % der Besch.in % des BIP

Budget-saldo

Staatsver-schuldung

Leistungs-bilanz

Arbeits-losenquote

privater Konsum1)

24 Autoren: Andreas Nader und Maria Silgoner (Abteilung für die Analyse wirtschaftlicher Entwicklungen im Ausland).

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

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Wendepunkte im US-Konjunkturzyklus laufen jenen im Euroraum voraus. Die Investitionen haben ihren Wachstumshöhepunkt in den USA bereits 2005 überschritten. Im Euroraum setzte der Investitionseinbruch dafür umso steiler ein. Beide Wirtschaftsräume werden frühestens Mitte 2010 wieder wachsen.

Die Zeit systematisch geringerer Arbeitslosigkeit in den USA ist vorbei: Anfang 2009 zog die Arbeitslosenquote der USA mit jener des Euroraums nahezu gleich. Das Beschäftigungs-wachstum lag Ende 2008 im Euroraum bei Null, in den USA ist es seit 2007 negativ.

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1999q01 2001q01 2003q01 2005q01 2007q01 2009q01

ER BIP USA BIPER Bruttoanlageinv. USA Bruttoanlageinv.

Wirtschaftswachstum

in % zur Vorjahres-Periode

Quelle: Eurostat.

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ER - ALQ USA - ALQER - Besch USA - Besch

Arbeitslosenquote & Beschäftigungswachst.

Quelle: Eurostat, BLS.

in % bzw. in % zur Vorjahres-Periode

In beiden Wirtschaftsräumen scheint die Talsohle des PMI überwunden zu sein. Mit Werten unter 50 signalisiert er zwar weiter einen Abschwung, die Geschwindigkeit hat sich jedoch deutlich verlangsamt.

Die privaten Haushalte in den USA haben sich in den vergangenen Jahren zunehmend verschuldet, die Netto-Sparquote war ab Anfang 2008 negativ. Nun bewirken die schlechten Wirtschaftsaussichten eine Trendumkehr.

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1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Euroraum USA

Purchasing Manager IndexVerarbeitendes Gewerbe; Werte unter 50 signalisieren eine wirtschaftliche Kontraktion, Werte über 50 eine Expansion

Quelle: NTC, ISM.

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Euroraum USA

SparquoteNettosparen in % des BNP

Quelle: Eurostat, BEA.

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

48

Die Finanzkrise lässt die Neuverschuldung rapide ansteigen. Der IWF erwartet für 2009 ein US-Budgetdefizit von 13,6% des BIP (siehe Tabelle). Das bläht die Schuldenquote weiter auf und lässt sie jene des Euroraums (78,9%) weiter deutlich überschreiten.

Mit dem Ausbruch der Finanzkrise geht das Leistungsbilanzdefizit der USA wieder zurück. Der IWF erwartet für heuer einen Rückgang auf 2,8% des BIP (siehe Tabelle). Auch der Euroraum weist seit 2008 wieder ein Defizit auf.

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ER Schulden (li. Achse) USA Schulden (li. Achse)

ER Budget (re. Achse) USA Budget (re. Achse)

Öffentlicher Haushaltin % des BIP

Quelle: IWF (WEO).

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1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

ER - LB USA - LBER - HB USA - HB

Leistungsbilanz & Handelsbilanzin % des BIP

Quelle: IWF.

Der rapide Inflationsrückgang seit Mitte 2008 fiel in den USA stärker aus, sodass die Inflation unter jene des Euroraums fiel. Für die USA wird für 2009 und 2010 mit Deflation im Jahresschnitt gerechnet (siehe Tabelle).

Dem Euroraum bleibt noch mehr Spielraum bis zum Erreichen der Nullzins-Grenze als den USA. Die langfristigen Zinsen in den USA brachen 2008 massiv ein (Flucht in sichere Anlagen), seit Jahresanfang normalisiert sich die Lage.

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ER HVPI USA VPI

Inflationsentwicklungin % zur Vohrjahres-Periode

Quelle: Eurostat, BLS.

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ER Leitzins USA LeitzinsER Zehnjahreszins USA Zehnjahreszins

Leitzins & Zehnjahreszinsin %

Quelle: Thomson Reuters. Zehnjahreszins: Monatsdurchschnitt

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

49

Der US-Dollar hat in der zweiten Hälfte 2008 deutlich an Wert gewonnen. Er profitierte kurzfristig von seiner Rolle als wichtigste Trans-aktionswährung auf den Finanzmärkten und seiner Funktion als sicherer Hafen. In den letzten Wochen traten beide Argumente wieder in den Hintergrund, der Euro wertete etwas auf.

Die wichtigsten Aktien beider Wirtschaftsräume haben im Zuge der Finanzkrise die Gewinne der vergangenen fünf Jahre eingebüßt. Die Talsohle dürfte jedoch durchschritten sein.

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1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

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USD/EUR (linke Achse)ER real eff. WK (rechte Achse)USA real eff. WK (rechte Achse)

Nominelle & real effektive WechselkurseUSD/EUR; Monatsdurchschnitt VPI-basiert

Quelle: Thomson Reuters.

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DJ Eurostoxx (linke Achse)DJ Industries (rechte Achse)

Aktienindizes

Quelle: Thomson Reuters.

Monatsdurchschnitt

Im Euroraum haben im vergangenen Jahrzehnt nur einige wenige Länder einen mit den USA vergleichbaren Hauspreisboom erlebt. Den meisten Ländern bleibt daher jetzt auch eine massive Abwärtskorrektur erspart.

Die private Verschuldung ist in den USA wesentlich höher als im Euroraum, wobei Bankfinanzierung eine geringere Rolle spielt. Sowohl Aktien- als auch Anleihenmärkte sind in den USA deutlich aktiver und liquider als im Euroraum.

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Euroraum (EZB) USA (Case-Shiller)

Entwicklung der Hauspreise1)

in % zur Vohrjahres-Periode

Quelle: EZB, Thomson Reuters.1) Euroraum: Halbjahresdaten.

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Private Kreditevon Banken u. a.Finanzinstituten

Aktiva desBankensektors

Handels-volumen an der

Börse

Kapitalisierungdes privatenAnleihemarkts

Euroraum USA

Strukturindikatoren des Finanzmarktes

Quelle: Weltbank, Eurostat, OeNB.

in % des BIP

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

50

Art. IV-Konsultationen des Internationalen Währungsfonds mit Österreich von 19. bis 30.6.2009

Der Internationale Währungsfonds führt die jährlich stattfindenden wirtschaftspolitischen Gespräche, die sogenannten Art. IV – Konsultationen, mit Österreich in Wien im Zeitraum von 19. bis 30. Juni 2009 durch.

Der IWF legt heuer einen besonderen Schwerpunkt auf den Finanzsektor. Demzufolge hat der IWF neben den üblicherweise kontaktierten Gesprächspartnern:

- Oesterreichische Nationalbank (OeNB),

- Bundesministerium für Finanzen (BMF),

- Finanzmarktaufsicht (FMA),

- Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) und

- Institut für Höhere Studien (IHS)

Besuche bei zahlreichen Finanzmarktakteuren geplant:

- sechs wichtigen Banken: Erste Bank, Bank Austria-Creditanstalt UniCredit Group (BA-CA), BAWAG, Raiffeisen Zentralbank (RZB), Volksbank (ÖVAG) und Hypo Alpe-Adria Bank;

- vier wichtigen Versicherungen: Wiener Städtische, UNIQA, Allianz und Generali;

- dem Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs (VVO);

- dem Fachverband der Pensionskassen (WKO);

- KPMG Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen;

- zwei Universitätsprofessoren der Wirtschaftsuniversität Wien: Prof. Dr. Zechner, Prof. Dr. Pichler (beide Institut für Finanzwirtschaft und Rechnungswesen)

Die IWF-Delegation wird von Herrn Paul Hilbers (Missionschef, European Department) geführt. Die weiteren Delegationsmitglieder sind Herr Jens Clausen (Österreich-Referent) sowie die Ökonomen Franziska Ohnsorge (Senior Economist, Fiskalbereich), Anna Ilyina (Senior Economist, Financial Sector), Ian Tower (Economist) und Luisa Zanforlin (Senior Economist). Herr AED Dr. Johann Prader, der österreichische stellvertretende Exekutivdirektor, wird voraussichtlich ebenfalls zu den Gesprächen nach Wien kommen.

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

51

Finanzverhalten privater Haushalte 200825 vor der Hintergrund der verschärften Finanzmarktkrise26

Die Geldvermögensbildung der privaten Haushalte betrug im Jahr 2008 18,8 Mrd EUR (+4,2% gegenüber 2007), auf Grund der hohen negativen Preiseffekte blieb das Finanzvermögen mit rund 416 Mrd EUR auf dem Niveau des Jahresultimos 2007. Private Haushalte erhöhten im vierten Quartal 2008 noch mehr als in den ersten drei Quartalen ihre Einlagenbestände, wobei die Ausweitung der Einlagensicherung eine nicht unwesentliche Rolle gespielt haben dürfte. Teile der österreichischen Privatanleger trennten sich nach der Zuspitzung der Finanzkrise von Bankanleihen, die zwischen Jänner und September 2008 noch als zweites Investitionsstandbein gegolten hatten. Teilweise wurden verstärkt Bundesschatzscheine erworben. Diese Käufer betrachteten damit den Staat als sicheren Hafen für ihr Finanzvermögen, während andere Privatinvestoren nach den neuerlich dramatischen Aktienkurseinbrüchen im Oktober selektiv Aktien im größeren Umfang erwarben. Somit wurden während der ersten Monate nach der Verschärfung der Finanzkrise im Herbst 2008 sehr unterschiedliche Veranlagungsmuster der privaten Haushalte sichtbar. Private Haushalte nahmen 2008 netto neue Kredite in Höhe von 3,3 Mrd EUR auf. Der Verschuldensstand betrug zum Jahresende 2008 150 Mrd EUR.

Wirtschaftliches Umfeld

Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte27 stieg 2008 um 5% (2007: +4,4%). Diese Entwicklung wurde stark von dem Wachstum der Arbeitnehmerentgelte getrieben, die im Jahr 2008 um 5,1% wuchsen (2007: 4,3%). Gedämpft wurde diese nominelle Zunahme durch starke Anstiege der Verbraucherpreise bis in den Herbst 200828; erst in den letzten beiden Monaten des Jahres 2008 war eine signifikante Abschwächung zu verzeichnen. Der HVPI stieg im Gesamtjahr 2008 um 3,2%; 2007 betrug die Steigerung 2,2%. Die Arbeitslosigkeit war im Jahr 2008 mit einem Wert von 3,8% noch unter den Werten der Jahre 2006 und 2007, verzeichnete aber zu Jahresende mit einer Quote von 4,2% (Februar 2009: 4,5%) bereits deutliche Aufwärtssignale.

Die eigene Einschätzung der privaten Haushalte zeigt in der Befragung zum „Konsumentenvertrauen“29, dass die finanzielle Situation im Lauf des Jahres 2008 im Vergleich zu den letzten zehn Jahren als sehr schlecht eingeschätzt wurde, wenngleich sich diese Einschätzung gegen Jahresende 2008 wieder verbesserte. Die Bereitschaft zum Sparen war

25 Redaktionsschluss: 2. April 2009.

26 Autor: Michael Andreasch (Abteilung für Außenwirtschaftsstatistik und Finanzierungsrechnung)

27 Realwirtschaftliche Indikatoren, wie verfügbares Einkommen, Konsum, Ersparnisbildung und Sachvermögens-bildung sind nur für den Haushaltssektor (einschließlich der Privaten Organisationen ohne Erwerbszweck) verfügbar. Die Daten zu den Finanzanlagen erfassen private Haushalte einschließlich selbstständig Erwerbstätiger, nicht aber Private Organisationen ohne Erwerbszweck sowie Privatstiftungen.

28 Im Juni 2008 lag der HVPI im Jahresabstand bei 4%.

29 Quelle: Gfk Austria GmbH.

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

52

hingegen im Jahr 2008 außerordentlich hoch und zeigte in den letzten Jahren eine permanente Aufwärtsbewegung, die allerdings durch einen Rückgang im Dezember 2008 bzw. Jänner 2009 kontrastiert wurde. Die Sparquote stieg von 11,7% (2007) auf 12,4% (2008).

Geldvermögensbildung

Die Höhe der Geldvermögensbildung im Jahr 2008 reflektierte die Entwicklung der Ersparnisbildung. Private Haushalte veranlagten in Finanzanlagen30 18,8 Mrd EUR und damit um 4,2% mehr als im Jahr 2007. Aus dem Quartalsverlauf ist zu erkennen, dass private Haushalte mit Ausnahme vom zweiten Quartal 2008 relativ konstant in der Größenordnung von rund 4 bis 5 Mrd EUR in Finanzanlagen investierten. Die Struktur in der Zusammensetzung der Geldvermögensbildung ist aber von dem jeweiligen Entwicklungsstand der Finanzkrise abhängig:

Generell ist die Geldvermögensbildung in Einlagen sehr hoch, insbesondere im vierten Quartal 2008. Aus einem Vergleich mit der Entwicklung der Jahre 2006 und 2007 ist zu erkennen, dass seit dem 4. Quartal 2006 das Interesse an Bankeinlagen stark zunahm. Daten für das erste Quartal 2009 zeigen – ungeachtet eines massiven Rückgangs der Neugeschäftszinsen im Vergleich zu 2008 - eine Fortsetzung des Trends auf sehr hohem Niveau. Handelbare Wertpapiere wurden hingegen bereits im ersten und speziell im vierten Quartal 2008 netto verkauft. Die Erhöhung der Ansprüche aus Lebensversicherungen und gegenüber Pensionskassen ist in der zweiten Jahreshälfte 2008 rückläufig und zeigt für die Jahre 2006 bis 2008 eine kontinuierliche leichte Wachstumsabschwächung.

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Bargeld und Einlagen Handelbare WertpapiereLebensversicherungs- und Pensionskassenansprüche sonstige FinanzanlagenGeldvermögensbildung in Summe

Geldvermögensbildung privater Haushalte

Mrd EUR

Grafik 1

Quelle: OeNB.

Bargeld und Einlagen wuchsen im Jahr 2008 durch Neuveranlagungen um 13,8 Mrd EUR und machten damit 74% der gesamten Geldvermögensbildung aus, wobei der Anteil im vierten Quartal 2008 um 9 Prozentpunke gegenüber dem dritten Quartal 2008 nochmals deutlich stieg.

30 Einschließlich der kapitalisierten Einlagenzinsen sowie der aufgelaufenen und noch nicht durch Kuponzahlungen abgedeckten Zinsen aus Wertpapierveranlagungen.

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

53

Dieser Anstieg dürfte nicht zuletzt mit der in Kraft getretenen Verbesserung der Einlagensicherung und den starken Reaktionen auf den Kapitalmärkten nach der Insolvenz von Lehman Brothers zusammenhängen und unterstreicht den „Sicherheitsgedanken“ in der Vermögensverwaltung der Privatanleger.

Nach Einlagekategorien gegliedert platzierten die privaten Haushalte ihre Gelder verstärkt in Termineinlagen mit einem Zuwachs von 3,2 Mrd EUR. Ein nicht unwesentlicher Beitrag kommt aus der Aufstockung der Termingelder privater Anleger sowohl bei Direktbanken als auch bei Privatbanken. Die höchsten Zuwächse hatten - wie schon 2007 - die Spareinlagen zu verzeichnen. Im Jahr 2008 betrug deren Vermögensaufbau 9 Mrd EUR und machte damit fast die Hälfte des Geldvermögensaufbaus aus.

Die Investoren erhöhten im Jahr 2008 ihre Einlagenbestände vor allem in Produkten mit einer Bindungsfrist bis zu einem Jahr. Dies lag nicht zuletzt an den höheren Zinsen im Kundengeschäft der Banken in dieser Laufzeitkategorie. Mit der schrittweisen Zurücknahme der Leitzinsen ab dem Herbst 2008 gingen die Einlagenzinssätze im Kundengeschäft der Banken ebenfalls zurück, allerdings bei Einlagen mit kürzerer Bindungsfrist (bis 1 Jahr) stärker als bei längeren Bindungsfristen. Haushalte entschieden sich daher speziell im ersten Quartal 2009 entweder für täglich fällige Einlagen als Liquiditätsreserve oder für Einlagen mit einer Bindungsfrist über 2 Jahre.

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Sichteinlagen TermineinlagenSpareinlagen Bankeinlagen in Summe

Vermögensbildung

Transaktionen in Mrd EUR

Veranlagungen privater Haushalte in inländische Bankeinlagen

Grafik 2

Quelle: OeNB.

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Sichteinlagen Termineinlagen Spareinlagen

Finanzvermögen in Bankeinlagen

Bestände in Mrd EUR

Handelbare Wertpapiere31 wurden von den privaten Investoren im Jahr 2008 per saldo um

1,3 Mrd EUR gekauft (2007: 2,1 Mrd EUR). Das entspricht einem Anteil von nur 7% der Geldvermögensbildung. Hinter diesem Saldo verbergen sich allerdings gegensätzliche Kauf- und Verkaufsbewegungen in den einzelnen Kategorien und im Zeitverlauf, wie die nachstehende Aufstellung skizziert:

31 Verzinsliche Wertpapiere einschließlich Bundesschatzscheinen, börsennotierten Aktien und Investment-zertifikaten.

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

54

o Private Haushalte erwarben im Jahr 2008 verzinsliche Wertpapiere in Höhe von 4,6 Mrd EUR (2007: 3,7 Mrd EUR), wobei der bedeutendste Teil auf den Kauf von Anleiheemissionen des Bankensektors zurückzuführen ist (2,1 Mrd EUR). Allerdings wurden nach Bekanntgabe der verstärkten Einlagensicherung sowie der anhaltenden Unsicherheit gegenüber Banktiteln im vierten Quartal 2008 Bankanleihen um 700 Mio EUR wieder verkauft. Im Gegenzug kauften private Anleger im vierten Quartal 2008 Bundesschatzscheine im Ausmaß von 1,1 Mrd EUR; dies entspricht rund 70 % der gesamten Investitionen in Bundesschatzscheine im Jahr 2008 in Höhe von 1,5 Mrd EUR.

o Börsennotierte Aktien wurden von Privatinvestoren im Jahr 2008 in Höhe von 800 Mio EUR gekauft, nachdem diese Wertpapierkategorie im Jahr 2007 im Wert von 900 Mio EUR verkauft worden war. Die größten Kauforders kamen für Unternehmensaktien im vierten Quartal 2008 in Höhe von rund 400 Mio EUR, nachdem die Aktienkurse im Oktober 2008 dramatisch nachgegeben hatten. Bankaktien wurden netto (Käufe abzüglich Verkäufe) hingegen im gesamten Jahr 2008 kaum nachgefragt.

o Wie schon im Jahr 2007 wurden auch 2008 Investmentzertifikate verkauft. Von den gesamten Nettoverkäufen im Ausmaß von 4,1 Mrd EUR entfielen auf das vierte Quartal 1,6 Mrd EUR. Private Anleger verkauften seit dem Ausbruch der Finanzkrise Mitte 2007 in den letzten sechs Quartalen per saldo Investmentfondsanteile im Wert von insgesamt 4,8 Mrd EUR und waren damit wesentlich an dem Rückgang des Vermögensbestandes inländischer Investmentfonds beteiligt. Der Vermögensbestand privater Haushalte an inländischen Investmentzertifikaten betrug zum Jahresende 2008 28,3 Mrd EUR. Die wichtigsten Fondskategorien waren: 46% Renten- und Geldmarktfonds; 38% gemischte Fonds und 11% reine Aktienfonds. Der Vermögenswert entspricht im Niveau den Werten von Mitte 2005.

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inl. Bankanleihen Investmentzertifikate sonstige Wertpapiere Wertpapierinvestitionen in Summe

Wertpapierinvestitionen privater Anleger

Mrd EUR

Grafik 3

Quelle: OeNB.

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

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Den Nettokäufen von handelbaren Wertpapieren im Jahr 2008 standen hohe Bewertungsverluste gegenüber. Im Jahr 2008 ging der Marktwert um 19,3% oder 18,6 Mrd EUR32 auf 79,3 Mrd EUR zurück. Die größten Rückgänge waren im zweiten Halbjahr mit 12,2 Mrd EUR zu verzeichnen. Besonders stark betroffen waren die Finanzanlagen in börsennotierten Aktien mit einem Rückgang um 56% bzw. 10,9 Mrd EUR. Zum Jahresultimo 2008 hatte das Aktienportefeuille privater Anleger einen Marktwert von 8,7 Mrd EUR. Das entspricht dem Niveau von Anfang 2004.

Die für die langfristige Absicherung verwendeten Ansprüche aus Lebensversicherungen und gegenüber betrieblichen Pensionskassen stiegen transaktionsbedingt im Jahr 2008 um 2,6 Mrd EUR (2007: 3,4 Mrd EUR). Negative Kursbewegungen auf den Kapitalmärkten führten auch zu einer Verringerung des Marktwerts der Veranlagungsbestände von Versicherungsunternehmen und Pensionskassen. Die Ansprüche privater Haushalte waren davon im geschätzten Ausmaß von 2,3 Mrd EUR betroffen, weshalb der Vermögenswert zum Jahresultimo 2008 – auf dem Vorjahresniveau – in Höhe von 75,6 Mrd EUR stagnierte.

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Geldvermögensbildungsonstige Veränderungen 1)Nettoveränderung des Geldvermögens

Nettoveränderung

Mrd EUR

Entwicklung des Geldvermögens privater Haushalte

Grafik 4

Quelle: OeNB. 1) insbesondere Marktpreisveränderungen.

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Bestände

Mrd EUR

Das gesamte Geldvermögen erreichte zum Jahresultimo 2008 einen Wert von 415,9 Mrd

EUR (bzw. 147 % des BIP) und lag damit knapp unter dem Wert für den Ultimo 2007. Die Nettoveränderung des Geldvermögens wurde in den letzten 12 Quartalen sehr stark durch die sehr volatile Ausrichtung der nicht-transaktionsbedingten Veränderungen, die im wesentlichen auf Marktpreisveränderungen zurückzuführen sind, determiniert.

Mit 51,2% sind Bargeld- und Einlagenbestände die wichtigsten Finanzanlagen privater Haushalte. Damit wurde der langjährige Trend zur Reduzierung des Einlagenbestandes in Relation zum gesamten Geldvermögensbestand im Jahr 2008 jäh unterbrochen. Handelbare Wertpapiere und Ansprüche gegenüber Lebensversicherungen sowie Pensionskassen hatten zum Jahresende jeweils einen Anteil von knapp unter 20%.

32 Entspricht dem Nettoerwerb in den Jahren 2004 bis 2007.

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

56

Finanzierung

Die Kreditfinanzierung der privaten Haushalte betrug im Jahr 2008 3,3 Mrd EUR und ging damit gegenüber 2007 um rund 2,1 Mrd EUR zurück. Wohnbaukredite (vorwiegend von inländischen Banken) hatten ein Nettotransaktionsvolumen von 4,1 Mrd EUR, während die sonstigen Kreditformen per saldo Nettotilgungen zu verzeichnen hatten. Besonders stark war der Einbruch im vierten Quartal 2008 mit einer Nettoneuverschuldung von lediglich 450 Mio EUR. Daten aus der Bankenstatistik zeigen für das erste Quartal 2009 sogar Nettotilgungen der Kredite privater Schuldner.

2007 2008 Dez.07 Dez.08

Anteil in %

Bargeld 0,1 0,4 13,7 14,2 3,4

Einlagen 11,8 13,4 184,7 198,9 47,8

im Inland 11,6 13,1 180,7 194,6 46,8

Nach Kategorien:

Sichteinlagen 1,9 0,8 33,4 34,2 8,2

Termineinlagen 3,4 3,2 7,0 10,3 2,5

Spareinlagen 6,3 9,1 140,2 150,0 36,1

Nach Laufzeit:

Täglich fällige Einlagen 1,4 1,4 44,6 46,1 11,1

Gebundene Einlagen 10,3 11,7 136,0 148,5 35,7

im Ausland 0,2 0,3 4,0 4,3 1,0

Verzinsliche Wertpapiere 3,7 4,6 33,8 38,6 9,3

inländischer Emittenten 3,2 4,4 29,4 34,0 8,2

ausländischer Emittenten 0,5 0,2 4,4 4,6 1,1

Börsennotierte Aktien -0,9 0,8 18,9 8,7 2,1

inländischer Emittenten 0,0 0,8 12,2 5,1 1,2

ausländischer Emittenten -0,9 0,0 6,7 3,6 0,9

Investmentzertifikate -0,7 -4,1 43,1 32,0 7,7

Beteiligungen 0,5 0,3 31,6 32,6 7,8

Lebensversicherungsansprüche 2,8 2,2 61,2 61,9 14,9

Pensionskassenansprüche 0,6 0,4 14,4 13,6 3,3

Sonstige Finanzinvestitionen 0,1 0,7 14,7 15,4 3,7

Geldvermögensbildung/Geldvermögen 18,0 18,8 416,1 415,9 x

Kredite 5,5 3,3 142,1 149,5 100,0

Nach dem Verwendungszweck:

Wohnbaukredite 5,2 4,1 87,4 94,4 63,1

Konsumkredite und sonstige Kredite 0,3 -0,8 54,7 55,1 36,9

Nach dem Kreditgeber:

Inländische Banken 5,7 2,7 120,7 127,6 85,3

Staat, Versicherungen und Ausland -0,2 0,7 21,3 21,9 14,7

Finanzierung/Verpflichtungen 5,5 3,4 142,1 149,6 x

Finanzierungssaldo/Nettogeldvermögen 12,5 15,4 274,0 266,3 x

in Mrd EUR

Finanzvermögen und Verpflichtungen der privaten Haushalte

Kapitalbewegungen Vermögen und Verpflichtungen

zum Ultimo

Quelle: OeNB.

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

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Wohnbaukredite sonstige Kredite Kreditaufnahmen in Summe

Kreditaufnahmen privater Haushalte

Mrd EUR

Grafik 5

Quelle: OeNB.

Die Verpflichtungen der privaten Haushalte erreichten zum Jahresultimo 2008 einen Wert von 149,6 Mrd EUR bzw. 53% des BIP. Sowohl die Neuverschuldung als auch der gestiegene Wechselkurs aus aushaftenden Krediten in Schweizer Franken und japanischen Yen führten zu einem Anstieg der Verpflichtungen um 7,5 Mrd EUR. Wohnbaukredite dominierten mit einem Anteil von 63% die Verschuldungsposition der privaten Haushalte.

Die Nettovermögensposition ging von 274 Mrd EUR (Ende 2007) um 2,8% auf 266,3 Mrd EUR zum Jahresultimo 2008 zurück; das entspricht der Nettovermögensposition zum Ultimo März 2007.

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

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Finanzierungskanäle der Unternehmen im Jahr 200833

Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, ob sich das Finanzierungsvolumen verändert bzw. über welche Finanzierungskanäle nichtfinanzielle Unternehmen – vor dem Hintergrund der anhaltenden Finanz- und Wirtschaftskrise seine Investitionen finanziert. Für diese Untersuchung wurden sowohl Daten zu Bruttoinvestitionen und Ersparnisbildung als auch Daten verschiedener Finanzstatistiken zur Messung der Geldvermögensbildung und Außenfinanzierung herangezogen. Die vorliegenden Daten zeigen, dass ab Sommer 2008 das Wachstum der Außenfinanzierung der Unternehmen im Vergleich zu den Jahren 2006 und 2007 rückläufig war, während die höhere Innenfinanzierung einen Teil des schwächeren Wachstums der Außenfinanzierung kompensieren konnte. Im Gleichklang mit der schwächeren Entwicklung der Außenfinanzierung war die Geldvermögensbildung ebenfalls weniger expansiv, während die realwirtschaftlichen Investitionen – noch – leichte Zuwächse aufwiesen.

1 Daten zur Untersuchung der Finanzierungskanäle

Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) einschließlich der Finanzierungskonten, die in der Gesamtwirtschaftlichen Finanzierungsrechnung (GFR) dargestellt werden, zeigt die realwirtschaftlichen Investitionen, die Konsumausgaben bzw. Ex- und Importe sowie die Reinvermögensänderung aus Sparen und Transfers (Innenfinanzierung) und als Spiegelbild die finanziellen Transaktionen in Form der Außenfinanzierung und Geldvermögensbildung. Die Daten sind in diesem System nahezu vollständig und konsistent, sie lassen aber keine Rückschlüsse auf kausale Zusammenhänge34 zwischen einzelnen Investitionsarten und den verschiedenen Finanzierungskanälen zu. Zusätzlich zu den Daten aus der VGR (auf Quartalsbasis) wurden für die aktuelle Entwicklung hinsichtlich der Beanspruchung des Kreditkanals Monatsdaten aus der Monetärstatistik der Banken sowie Unternehmensmeldungen zu grenzüberschreitenden Kreditfinanzierungen herangezogen. Darüber hinaus liefern Monatsdaten zu Kapitalmarktemissionen eine zeitnahe Einschätzung der Kapitalbewegungen auf den Wertpapiermärkten als Finanzierungskanal für Unternehmen.

Abschnitt 2 beleuchtet die Finanzierung des Unternehmenssektors aus der Sichtweise der VGR und analysiert das Mittelaufkommen sowie die Mittelverwendung, während im Abschnitt 3 (Bankenkredite), 4 (Auslandskredite) und 5 (Anleiheemissionen) ausgewählte Finanzierungskanäle für Unternehmen beschrieben werden, die für die Gesamtfinanzierung im Jahr 2008 bedeutend waren.

Die VGR sowie die entsprechenden Primärstatistiken bilden in der Regel den gesamten Unternehmenssektor ab. Eine Gliederung nach Unternehmensgröße bzw. Branchen und die Zuordnung nach Unternehmen in öffentlichem, ausländischem und sonstigem Besitz ist nur teilweise und auch nur näherungsweise möglich. Die Unternehmensgröße determiniert den

33 Autoren: Michael Andreasch, Gerhard Schlintl, Norbert Schuh, Michael Strommer, Alexander Wiedermann (Abteilung für Außenwirtschaftsstatistik und Finanzierungsrechnung, Abteilung für Aufsichts- und Monetärstatistik)

34 Eine Kausalität kann durch Befragungen, z. B. in Form des Bank Lending Survey, abgefragt werden, allerdings ist der Repräsentationsgrad solcher Befragungen bei der Beurteilung der Ergebnisse zu berücksichtigen.

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

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Umstand, ob Finanzierungen in den Ergebnissen aus der Großkreditevidenz für inländische Bankkredite, aus der Kapitalbilanz zu grenzüberschreitenden Konzernfinanzierungen sowie Daten aus Kapitalmarktfinanzierungen enthalten sind und geben daher tendenziell Auskunft zu den Finanzierungskanälen mittlerer und größerer Unternehmen.

2 Finanzierung der Unternehmen

Das gesamte Mittelaufkommen35 im Jahr 2008 schwächte sich mit einem Finanzierungsvolumen in der Größenordnung von 22% des BIP gegenüber 2007 (26%) ab, wobei sich die Verlangsamung des Wachstums bereits ab dem zweiten Quartal 2008 bemerkbar machte.

Die Außenfinanzierung stellte im Jahr 2008 rund 37% des gesamten Mittelaufkommens inländischer nichtfinanzieller Unternehmen dar. Ein wesentlicher Teil der Innenfinanzierung sind die Abschreibungen in Höhe von 47%. Die Ersparnisbildung einschließlich des Nettokapitaltransfers (Reinvermögensänderung) machte 2008 rund 16% aus. Durch den Rückgang der Außenfinanzierung in absoluten Beträgen stieg der Innenfinanzierungsanteil von 52% (2007) auf 64% im Jahr 2008 an. Trotz der weiterhin konstanten Ersparnisbildung (einschließlich des Nettokapitaltransfers) führte der Abschwung bei den Aktienemissionen zu einem deutlichen Rückgang der „Eigenkapitalfinanzierung im weiteren Sinn“36 auf 28% der Gesamtfinanzierung (2007: 37%).

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Sachvermögensbildung, brutto Geldvermögensbildung Innenfinanzierung einschließlich Abschreibungen Außenfinanzierung

Investitionen und Finanzierung der nichtfinanziellen Unternehmen

Transaktionswerte in % BIP

Grafik 1

Quelle: Statistik Austria, OeNB (2008 vorläufige Werte).

35 Das gesamte Mittelaufkommen ergibt sich aus der Innenfinanzierung (Ersparnisbildung, Nettokapitaltransfers, Abschreibungen) und der Außenfinanzierung, die sich aus Kreditaufnahmen, Wertpapieremissionen, Aufbringung von Eigenkapital (ohne Direktinvestitionen im weiteren Sinn von inländischen Special Purpose Entities – SPEs) sowie sonstigen Finanzierungen (z. B. Handelskredite) zusammensetzt. Die Auswertung beruht auf vorläufigen Werten für das Jahr 2008. Je nach Konzept werden Abschreibungen als Mittelaufkommen dargestellt, wenn die realwirtschaftlichen Investitionen brutto gezeigt werden (Bruttokonzept) oder als negativer Bestandteil der realwirtschaftlichen Bruttoinvestitionen (Nettokonzept). Aus Vergleichsgründen mit Daten der EZB für den gesamten Euroraum wird das Bruttokonzept verwendet.

36 Innenfinanzierung ohne Abschreibung und Eigenkapitalaufbringung in der Außenfinanzierung.

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

60

Die gesamte Außenfinanzierung37 des Unternehmenssektors betrug im Jahr 2008 rund 22,4 Mrd EUR, wovon 11,3 Mrd EUR auf die Kreditaufnahmen entfielen. Banken im Inland38 stellten davon Kredite in Höhe von rund 10,5 Mrd EUR zur Verfügung. Zusätzlich zur Kreditfinanzierung wurden rund 3,0 Mrd EUR von nichtfinanziellen Unternehmen an Fremdkapital über Anleiheemissionen aufgebracht. Über Eigenkapitalfinanzierung flossen den Unternehmen im Jahr 2008 rund 6,6 Mrd EUR zu, wovon rund 300 Mio EUR auf den Aktienmärkten aufgebracht wurden. Darüber hinaus erhöhten sich die Verpflichtungen aus der Aufnahme von Handelskrediten und sonstigen Verbindlichkeiten insbesondere gegenüber dem Staat und dem Ausland.

Im Vergleich zu 2007 war die gesamte Außenfinanzierung deutlich reduziert (2007: 33,7 Mrd EUR) und die Struktur veränderte sich in Richtung Kreditaufnahmen durch Banken: Betrug der Anteil der inländischen Bankkredite an der gesamten Außenfinanzierung im Jahr 2007 – unterdurchschnittlich – rund 15% (Durchschnitt 2003 bis 2007: 22%), so schnellte der Anteil im Jahr 2008 auf 47%. Der wachsende Anteil der Bankkreditfinanzierung erfolgte sukzessive im Lauf des Jahres 2008, während die Finanzierung durch ausländische Gläubiger (in der Regel in Form der Konzernfinanzierung) schwächer wuchs.39 Der Anteil der gesamten Kreditfinanzierung durch alle Gläubigersektoren erhöhte sich von 39% im Jahr 2007 (Durchschnitt 2003 bis 2007: 30%) auf 51% im Jahr 2008.

Die Emissionen verzinslicher Wertpapiere blieben 2008 mit einem Anteil von 13% der gesamten Außenfinanzierung gegenüber 2007 unverändert; im Durchschnitt der letzten fünf Jahre betrug der Anteil 19% , wenngleich einzelne Großemissionen das saisonale Bild sehr stark beeinflussen.

Die Eigenkapitalfinanzierungen, insbesondere durch Kapitalzuflüsse aus dem Ausland, hatten 2008 einen Anteil von 29% an den gesamten Außenfinanzierungen und verringerten sich damit gegenüber 2007 bzw. dem Durchschnitt der Jahre 2003 bis 2007 um rund 18 bzw. 16 Prozentpunkte. Allerdings sind zwei gegenläufige Entwicklungen zu berücksichtigen: Zum einen gab es im Gegensatz zu den vorangegangenen Jahren im Jahr 2008 keine nennenswerten Börsenplatzierungen, auf der anderen Seite blieben die Direktinvestitionen weiterhin sehr lebhaft.

Die Entwicklung der Außenfinanzierung sowie der deutliche Rückgang der Marktwerte der von Unternehmen emittierten börsennotierten Aktien spiegeln sich auch in der geänderten Struktur der Gesamtverpflichtungen40 des Unternehmenssektors wider: 44% der Gesamtverbindlichkeiten in Höhe von rund 468 Mrd EUR (166% des nominellen BIP) bestanden zum Ultimo 2008 aus Kreditschulden (32 Prozentpunkte davon aus Krediten bei inländischen Banken). Der Anteil stieg damit gegenüber dem Ultimo 2007 um 6 Prozentpunkte.

37 Außenfinanzierung ohne Direktinvestitionen im weiteren Sinn (von Ausländern bei inländischen SPEs).

38 Im Gegensatz zu den Daten aus der Primärstatistik werden in den Daten der GFR auch Daten des Sektors Staat eingebaut. Dies führt bei Krediten von Banken zu Sektorverschiebungen zwischen dem Schuldnersektor Staat und nichtfinanziellen Unternehmen.

39 Dazu zählt aber auch, dass grenzüberschreitende Kreditverbindlichkeiten von Ausländern in Beteiligungen umgewandelt wurden.

40 Summe aus Fremdkapitalverbindlichkeiten aus Krediten, verzinslichen Wertpapieren und sonstigen Verbindlichkeiten sowie Eigenkapital ohne Direktinvestitionen im weiteren Sinn von inländischen SPEs.

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Genau gegenläufig fiel der Anteil der Eigenkapitalverbindlichkeiten von 52% zum Ultimo 2007 auf 47% zum Ultimo 2008.

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Investitionen in Finanzanlagen im engeren Sinn 1) Kreditgewährungen sowie gewährte Handelskredite 2)Erwerb von Anteilspapieren (ohne FDI i.w.S durch inländische SPE) Kreditaufnahmen bei inländische BankenKreditaufnahmen bei sonstigen Gläubigern im In- und Ausland In Anspruch genommene Handelskredite sowie sonstige FinanzierungenEmissionen von verzinslichen Wertpapieren Finanzierung über Eigenkapital (ohne FDI i.w.S durch inländische SPE)nachrichtlich: Nettowerte aus FDI i.w.S durch inländische SPE Finanzierungssaldo

Finanzinvestitionen und Außenfinanzierung nichtfinanzieller Unternehmen

Transaktionswerte (gleitende Jahreswerte auf Quartalsbasis) in Mrd EUR

Grafik 2

Quelle: OeNB, 1) Bargeld, Einlagen, verzinsliche Wertpapiere und Investmentzertifikate, 2) einschließlich sonstiger Finanzinvestitionen.

Im Gleichklang mit dem schwächeren Wachstum in der Außenfinanzierung gingen auch die finanziellen Investitionen zurück. Diese erreichten im Jahr 2008 rund 15,8 Mrd EUR im Vergleich zu 27,3 Mrd EUR im Jahr 2007, womit der Nettokapitalzufluss aus Außenfinanzierung abzüglich Geldvermögensbildung – wie bereits 2007 – in der Größenordnung von 6,5 Mrd EUR bzw. 2,3% des BIP lag.

Die finanziellen Investitionen der Unternehmen bestanden mit einem Anteil von 70% vor allem aus dem Ankauf von Anteilspapieren (zu einem nicht unwesentlichen Teil in Form von Direktinvestitionen im Ausland), deren Erwerb allerdings im Jahresverlauf bereits ab dem zweiten Quartal nachließ. Kreditgewährungen einschließlich Handelskrediten sowie Bewegungen auf Clearingkonten leisteten mit einem relativ stabilen Anteil von 26% einen konstanten Beitrag zur gesamten Geldvermögensbildung. Weit schwächer wuchsen hingegen Investitionen in „Finanzanlagen im engeren Sinn“ (Einlagen, verzinsliche Wertpapiere und Investmentzertifikate). Dies dürfte zum Teil mit Verkäufen von Wertpapieren aufgrund der anhaltend schlechten Performance zusammenhängen. Bemerkenswert ist auch der geringe Anstieg der Einlagen bei in- und ausländischen Banken, deren Wachstum nur mehr 2% der gesamten Geldvermögensbildung ausmachte (2007: 33%, Durchschnitt 2003 bis 2007: 30%). Die Einlagen bei inländischen Banken wurden insbesondere 2007 stark aufgebaut und stagnierten 2008 auf hohem Niveau von rund 44,8 Mrd EUR. Darüber hinaus kam es im vierten Quartal 2008 zur Umschichtung von Termineinlagen zu täglich fälligen Geldern in der Größenordnung von rund 3 Mrd EUR, was auch auf Umschichtungen der Liquiditätsreserven für realwirtschaftliche Investitionen hindeuten kann.

Der Vergleich mit den Daten zum Euroraum zeigt, dass die Entwicklung in Österreich jener im Euroraum sehr ähnlich ist:

– Das Wachstum der Außenfinanzierung war im Gleichklang mit der Geldvermögensbildung 2008 schwächer als 2006 und 2007, während sich sowohl die Innenfinanzierung als auch die

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

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realwirtschaftlichen Investitionen – noch – relativ stabil entwickelten. Seit dem Jahr 2000 nimmt die Wellenbewegung auf beiden Bilanzseiten einen sehr symmetrischen Verlauf.

– Die Kreditfinanzierung durch Banken innerhalb der Außenfinanzierung machte im Jahr 2008 rund 50% aus.

3 Kreditaufnahmen der Unternehmen bei inländischen Banken

Kreditaufnahmen der Unternehmen bei inländischen Banken spielen eine wichtige Rolle in der gesamten Außenfinanzierung. Für KMU ist es neben der Eigenkapitalfinanzierung aus der Innenfinanzierung bzw. durch Ausgabe von Anteilen die hauptsächliche Finanzierungsquelle. Für den gesamten Unternehmenssektor war der Anteil der Bankenfinanzierung an der gesamten Außenfinanzierung allerdings sehr volatil: Betrug der Anteil der inländischen Bankkredite an der gesamten Außenfinanzierung im Jahr 2007 – unterdurchschnittlich – rund 15% (Durchschnitt 2003 bis 2007: 22%), so schnellte der Anteil im Jahr 2008 auf 47%. Der wachsende Anteil der Bankkreditfinanzierung erfolgte sukzessive im Lauf des Jahres 2008.

Betrachtet man die Währungszusammensetzung, so erhöhten sich 2008 die Kredite an nichtfinanzielle Unternehmen mit 9,7 von 10,5 Mrd EUR vor allem in EUR. Fremdwährungskredite spielen im Gegensatz zu Bankkredite an Haushalte eine untergeordnete Rolle.

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Wachstum der Kredite inländischer Banken an nichtfinanzielle UnternehmenTransaktionen in Mrd EUR im 12-Monatsabstand

Grafik 3

Quelle: OeNB.

Mit einer Jahreswachstumsrate von 7,6% im Jahr 2008 (2007: 3,9%) stiegen die Bankkredite an die Unternehmen deutlicher als die gesamte Außenfinanzierung, die um 4,1% wuchs.

4 Grenzüberschreitende Kreditfinanzierung der Unternehmen

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

63

Um eine vollständige Aussage über das Finanzierungsverhalten – insbesondere durch Kreditaufnahmen der nichtfinanziellen Unternehmen – treffen zu können, müssen auch grenzüberschreitende Finanzströme über den Kreditkanal untersucht werden.

Die Unternehmen nehmen Mittel sowohl in Form von Konzernfinanzierung durch Clearing- bzw. Verrechnungskonten als auch durch kurz- und langfristige Kredite auf. Daneben haben, insbesondere mittlere und größere Unternehmen, die grenzüberschreitend agieren, auch Kreditlinien bei ausländischen Banken. Insgesamt macht die Verschuldung aus Auslandskrediten mit einem Volumen von mehr als 43,7 Mrd EUR (rund 30% der Kreditverschuldung bei inländischen Banken) knapp weniger als ein Zehntel der gesamten Verbindlichkeiten des Unternehmenssektors aus. Die Auslandsfinanzierung hat damit in den letzten Jahren einen wichtigen Stellenwert für die Finanzierung von Unternehmen in Österreich eingenommen.

Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass das Wachstum der Auslandskredite sowohl auf der Aktivseite als auch auf der Passivseite, beginnend im Jahr 2007 bis in die erste Jahreshälfte 2008, ausgeweitet wurde, ehe es im zweiten Halbjahr, insbesondere im vierten Quartal, stark eingebremst wurde. Der starke Rückgang im vierten Quartal 2008 dürfte auch mit Änderungen der konzerninternen Finanzierungsströme zusammenhängen. Dazu zählt unter anderem, dass Kredite zwischen verbundenen Unternehmen in Eigenkapital umgewandelt wurden, bzw. dass Kreditlinien auf beiden Bilanzseiten zurückgefahren wurden. Über das Jahr 2008 betrachtet, ergeben sich – in absoluten Beträgen ausgedrückt – Zuwächse, die in der Größenordnung der Jahre 2004 bis 2006 lagen.

Im Vergleich zu den Kreditaufnahmen bei inländischen Banken spielten Auslandskredite im Jahr 2008 mit nur 3% der gesamten Kreditfinanzierung anteilsmäßig eine deutlich geringere Rolle, wenngleich ein Großteil auf die Umschichtung in Eigenkapital im vierten Quartal 2008 zurückzuführen war.

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Kreditaufnahmen bei inländischen Banken Kreditaufnahmen im Ausland Kreditgewährungen an Ausländer

Kreditfinanzierungen nichtfinanzieller Unternehmen

Transaktionswerte (gleitende Jahreswerte auf Quartalsbasis) in Mrd EUR

Grafik 4

Quelle: OeNB.

5 Anleihefinanzierung der Unternehmen

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

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Seit dem Beginn der WWU hat die Bedeutung der Finanzierung der nichtfinanziellen Unternehmen über den Anleihemarkt stark zugenommen. Dadurch hat sich laut GFR die Relation der Anleihefinanzierung zur Kreditfinanzierung für die nichtfinanziellen Unternehmen von 12% (1999) auf knapp mehr als 17% (2008) erhöht.

Zum Jahresultimo 2008 belief sich der gesamte Umlauf der von nichtfinanziellen Unternehmen begebenen verzinslichen Wertpapiere auf 34,4 Mrd EUR.

Die Nettoemissionen von Unternehmensanleihen auf Jahresbasis betrugen 2008 2,5 Mrd EUR, nach 5,8 Mrd EUR im Jahr 2007 und 2,9 Mrd EUR im Jahr 2006. Die Halbierung des Nettoabsatzes im Jahr 2008 im Vergleich zum Vorjahr sollte aber nicht überinterpretiert werden, da Großemissionen weder ein Saison- noch ein Jahresmuster haben.

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Nettoemissionen verzinslicher Wertpapiere von nichtfinanziellen Unternehmen

in Mrd EUR

Grafik 5

Quelle: OeNB.

Bei der Analyse der Jahreswachstumsraten von Wertpapieremissionen erscheint es daher angebracht, jeweils die Wachstumsraten verschiedener Jahre miteinander zu vergleichen, um Sondereffekte (großvolumige Tilgungen und Einzelemissionen zu willkürlichen bzw. unterschiedlichen Zeitpunkten) zu glätten.

Die durchschnittlichen Jahreswachstumsraten der Bestände der von nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften in Österreich begebenen Schuldverschreibungen weisen für das Jahr 2006 einen Anstieg von 8,8% (alle Sektoren: 8,7%) auf, der sich 2007 auf 15,8% (alle Sektoren: 13,3%) und 2008 auf 14,0% (alle Sektoren: 6,7%) belief. Damit zeigt sich, dass sich die durchschnittlichen Wachstumsraten für Unternehmensemissionen in den letzten beiden Jahren dynamischer entwickelten als jene aller wirtschaftlichen Sektoren. Ob es sich bei der gegenläufigen Entwicklung im letzten Quartal 2008 um eine Abflachung der Dynamik der Anleihebegebung durch Unternehmen im Gefolge der sich intensivierenden Finanzkrise handelt, kann aber noch nicht beantwortet werden.

Die Währungsbetrachtung zeigt, dass sich die Zusammensetzung der von Unternehmen begebenen Schuldverschreibungen zugunsten des Euro verändert hat: Aus Grafik 5 geht hervor,

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

65

dass sich der Stand der Schuldverschreibungen in Euro über die letzten sechs Jahre kontinuierlich erhöhte, während der Anteil der Schuldverschreibungen in Fremdwährung weitgehend auf dem gleichen Niveau blieb. Der Umlauf von Anleihen in Euro verdreifachte sich von 9,1 Mrd EUR im Jänner 2003 auf 29,1 Mrd EUR zum Jahresende 2008, während sich die Fremdwährungsanleihen im selben Zeitraum um weniger als 600 Mio EUR auf 5,3 Mrd EUR erhöhten.

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Umlauf verzinslicher Wertpapiere emittiert von nichtfinanziellen Unternehmen

in Mrd EUR

Grafik 6

Quelle: OeNB.

6 Zusammenfassung

Seit sich die Finanzkrise im Oktober 2008 intensiviert und vom finanziellen Sektor auch auf realwirtschaftliche Sektoren übergegriffen hat, waren Auswirkungen auf das Finanzierungsverhalten der Unternehmen festzustellen. Um diesem Sachverhalt nachzugehen, wurden die verschiedenen Statistiken herangezogen. Die Außenfinanzierung der Unternehmen entwickelte sich 2008 schwächer als im Jahr 2007. Die Finanzierung der Unternehmen über die Ausgabe börsennotierter Aktien kam weitgehend zum Erliegen, sodass von ersten negativen Auswirkungen der Turbulenzen auf den Finanzmärkten auf die Finanzierung ausgegangen werden kann. Darüber hinaus konnten Umschichtungen der Finanzierung durch Unternehmen in Richtung Kreditaufnahmen bei inländischen Banken festgestellt werden. Relativ stabil war das Mittelaufkommen hingegen – noch – aus dem Cashflow (Innenfinanzierung) der Unternehmen..

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Die Leistungsbilanz im Jahr 200841

Außenwirtschaft erfolgreich trotz ersten Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise

Im Jahr 2008 kletterte der Leistungsbilanzüberschuss Österreichs auf knapp 10 Mrd EUR oder 3 ½ % des BIP (2007: 8,4 Mrd EUR bzw. 3,1% des BIP, Grafik 1). Der positive Beitrag, den die Außenwirtschaft in den vergangenen Jahren zur heimischen Konjunkturentwicklung geleistet hat, scheint damit auch im Krisenjahr 2008 ungebrochen gewesen zu sein. Das geht jedoch vor allem auf die günstige Entwicklung im ersten Quartal 2008 zurück. Im Verlauf des Jahres und insbesondere im vierten Quartal machten sich die negativen Auswirkungen der Finanzkrise auf die Außenwirtschaft bereits bemerkbar.

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Grafik 1

Quelle: OeNB, Statistik Austria.

Bis 2006 endgültige Daten, 2007 revidierte Daten, 2008 provisorische Daten. Positiv zur Außenwirtschaftsentwicklung haben im Jahr 2008 die Zunahme des

Einnahmenüberschusses aus dem Reiseverkehr (7,1 Mrd EUR) und die Verringerung des Einkommensdefizits beigetragen (- 2,2 Mrd EUR; Grafik 2). Auch der Handelsüberschuss aus unternehmensbezogenen Dienstleistungen konnte ausgebaut werden (6,3 Mrd EUR). Im Gegensatz dazu kippte die Güterbilanz, ausgehend von einem Rekordüberschuss im Jahr 2007, leicht ins Minus (- 0,2 Mrd EUR). Des Weiteren verbuchte Österreich 2008 Nettozahlungen aus laufenden Transfers, einkommenswirksamen Übertragungen ohne direkte wirtschaftliche Gegenleistung, wie Steuern, Subventionen, Gastarbeiterüberweisungen und Versicherungsleistungen (- 1,2 Mrd EUR).

41 Autorin: Patricia Walter (Abteilung für Außenwirtschaftsstatistik und Finanzierungsrechnung)

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

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Grafik 2

Quelle: OeNB, Statistik Austria.

Bis 2006 endgültige Daten, 2007 revidierte Daten, 2008 provisorische Daten. Die Handelsströme im Güterverkehr entwickelten sich im Jahr 2008 positiv (Grafik 3). Mit

+2,3% bei den Exporten und +3,6% bei den Importen wurde das dynamische Wachstum des Jahres 2007 jedoch deutlich abgebremst (2007: Exporte +11,5%, Importe +10,6%). Bereits zu Jahresbeginn hatte sich das Wachstum der Warenausfuhren verlangsamt, im vierten Quartal drehte es ins Negative. Damit einher ging ein Nachlassen der Entwicklung der Exportpreise, wodurch die heimischen Produzenten die Wettbewerbsposition Österreichs angesichts verschlechterter internationaler Rahmenbedingungen stützten. Bei den Wareneinfuhren zeichnete sich im dritten Quartal ein Schrumpfen ab, das sich zu Jahresende 2008 beschleunigte. Hinzu kam im vierten Quartal eine Entspannung der Importpreise aufgrund des Endes der Preishausse bei Rohöl.

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Quelle: OeNB, Statistik Austria.

2007 revidierte Daten, 2008 provisorische Daten.

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

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Die Güterexporte in die Mitgliedsstaaten der EU-15 schrumpften im Jahr 2008. Das betraf wichtige Absatzmärkte Österreichs wie Italien, Großbritannien und Spanien. Hingegen entwickelten sich die Ausfuhren in das wichtigste Handelspartnerland, Deutschland, positiv, wenngleich mit einer deutlich geringeren Wachstumsrate als 2007. Die Nachfrage aus den zehn Mitgliedsländern der EU-Beitrittsrunde 2004 stieg auch im Jahr 2008 weiter an, hauptsächlich in die Slowakei, Polen, Tschechien und Slowenien. Die Wachstumsdynamik verringerte sich jedoch deutlich. Dem gegenüber hat sich das Exportwachstum in die beiden jüngsten EU-Mitgliedsstaaten, Rumänien und Bulgarien, beschleunigt. Die Ausrichtung des österreichischen Außenhandels auf die osteuropäischen Nachbarstaaten trug damit im Jahr 2008 dazu bei, das Nachlassen der Nachfrage aus den traditionellen Mitgliedsländern der EU zu kompensieren.

Auch der Handel mit unternehmensbezogenen Dienstleistungen hat sich 2008 mit +3,9% bei den Exporten und +2,9% bei den Importen rapide verlangsamt (2007: Exporte +15%, Importe +8,9%). Von Jahresbeginn an blieb das Wachstum der Handelsströme unter den Vergleichswerten von 2007 (Grafik 3). Im vierten Quartal wiesen die Dienstleistungsexporte ein Nullwachstum auf, die Importe schrumpften. Der Vergleich mit dem Güterhandel ergibt jedoch, dass sich die Auslandsnachfrage nach dem Dienstleistungsangebot österreichischer Firmen robuster gestaltete als nach heimischen Gütern. Ein umgekehrtes Bild zeigen die österreichischen Importe.

Wie im Güterhandel haben sich Exporte in wichtige Absatzmärkte der EU-15, wie Italien, Großbritannien, Frankreich, Belgien und Spanien verringert. Der Absatz nach Deutschland stagnierte. Im Unterschied zum Güterhandel erwies sich jedoch nur die Exportentwicklung in die Länder der Beitrittsrunde 2004 als robust, allen voran Ungarn, Slowakei, Polen und Tschechien. Ausgehend von einem außergewöhnlich hohen Nachholbedarf in den letzten Jahren verlangsamte sich das Wachstum der Nachfrage nach österreichischen Dienstleistungen aus Bulgarien und Rumänien 2008 markant.

Die Einnahmen, die Österreich aus dem Reiseverkehr lukriert, sind 2008 weiter und in deutlichem Ausmaß gewachsen, nämlich um +7 ½ % gegenüber +4% im Jahr 2007 (Grafik 3). Profitieren konnte der österreichische Tourismus vor allem im ersten Quartal von einer außergewöhnlich erfolgreichen Wintersaison 2007/2008. Das zweite Quartal zeigte aufgrund der Austragung der Fussballeuropameisterschaft „Euro 2008“ zwar ein Nächtigungsplus in den Spielstätten, insgesamt stagnierten jedoch die Ausgaben der ausländischen Gäste. Aufgrund des frühen Wintereinbruchs und der vermehrten Städtereisen zu Jahresende gestaltete sich hingegen die beginnende Wintersaison 2008/2009 erneut erfreulich. Vor allem Hotels der gehobenen Kategorie konnten von dieser Entwicklung profitieren.

Einnahmenzuwächse verzeichnete Österreich 2008 aus seinen wichtigsten Herkunftsmärkten, Deutschland, Italien und den Niederlanden. Die höchsten relativen Wachstumsraten wurden aus Russland und den neuen EU-Mitgliedstaaten Polen, Tschechien, Rumänien und Bulgarien lukriert. Demgegenüber waren die Reiseverkehrseinnahmen aus der Schweiz, Ungarn, Slowenien und der Slowakei und insbesondere aus den USA rückläufig.

Trotz der negativen Effekte der Finanzkrise auf den Wert internationaler Vermögensbestände entwickelten sich die Einkünfte der Österreicher daraus im Jahr 2008 per saldo günstig. Das Wachstum der Einnahmen und Ausgaben nahm im Vergleich zu 2007 deutlich ab, blieb jedoch mit +8,1% auf der Einnahmen- stärker als auf der Ausgabenseite mit +2% (2007: +17,7% bei den Einnahmen, +25,5% bei den Ausgaben). Diese Entwicklung stammt zu einem Teil aus den Zinseinkommen der österreichischen Banken, die ihre Einkünfte im Vergleich zum Wachstum der Ausgaben in deutlich höherem Umfang steigern konnten. Darüber hinaus ergaben Unternehmensmeldungen, die bis zum ersten Quartal 2009 vorlagen, eine positive

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

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Ertragsentwicklung ausländischer Direktinvestitionen und damit steigende Dividendenerträge. Deutlich defizitär hat sich hingegen im Jahr 2008 die Einkommensbilanz aus Wertpapierveranlagungen entwickelt, was sowohl auf Aktien als auch auf verzinsliche Veranlagungsformen zurückzuführen ist.

Erste Schätzungen von OeNB und Statistik Austria zur Entwicklung der Leistungsbilanz im ersten Quartal 2009 zeigen, dass sich die Talfahrt der Güterexporte rasant beschleunigt hat. Aufgrund des engen Zusammenhangs, der zwischen Waren- und Dienstleistungsverkehr beobachtet werden kann, ist anzunehmen, dass sich dieses Bild auch im Export unternehmensbezogener Dienstleistungen widerspiegeln wird. Im Gegensatz dazu scheinen die Reiseverkehrseinnahmen die negative Entwicklung der österreichischen Außenwirtschaft zu Jahresbeginn 2009 zumindest teilweise kompensiert zu haben. Die Gastbetriebe waren in der Wintersaison Jänner bis April 2009 gut mit ausländischen Gästen ausgelastet.

Annex

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Wirtschafts- und Währungspolitik in der EU42

24. März 2009: EK und EZB klären Einzelheiten des SEPA-Lastschriftverfahrens

Die Europäische Kommission (EK) und die Europäische Zentralbank (EZB) haben in einer gemeinsamen Erklärung einige für die Einführung des SEPA-Lastschriftverfahrens (SDD) relevante Einzelheiten geklärt, damit der Europäische Zahlungsverkehrsausschuss das neue System am 1. November 2009 einführen kann. Das neue Verfahren ermöglicht Bankkunden Rechnungen per Lastschrift von und nach Bankkonten in allen 31 Ländern des Einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraumes zu begleichen.

In der gemeinsamen Erklärung von EK und EZB stellt die EK u.a. klar, dass ein allgemeines transaktionsbezogenes multilaterales Interbankenentgelt (MIF) für Lastschrifttransaktionen nicht mit dem EU-Kartellrecht vereinbar wäre. EK und EZB wiesen außerdem darauf hin, dass die geänderte Verordnung über den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr für die Einführung des SDD-Geschäftsmodells eine 3-jährige Übergangszeit vorsehen wird.

20. April 2009: EK setzt Expertengruppe für den Zahlungsverkehrsmarkt ein

Die Europäische Kommission (EK) hat eine Expertengruppe für den Zahlungsverkehrsmarkt (Payment Systems Market Experts Group – PSMEG) eingesetzt. Die Gruppe wird in Brüssel zusammenkommen, den Vorsitz führt ein Vertreter der GD Binnenmarkt und Dienstleistungen der Europäischen Kommission. Die Gruppe besteht aus 50 Mitgliedern aus einem breiten fachlichen Spektrum um der Notwendigkeit der ausgewogenen Vertretung aller Interessengruppen Rechnung zu tragen.

Aufgabe der Gruppe wird sein, die EK bei der Ausarbeitung von Rechtsakten oder politischen Initiativen im Bereich Zahlungsverkehrssysteme zu unterstützen, Einblick in die praktische Umsetzung dieser Maßnahmen zu geben, Meinungen über neueste Praktiken auszutauschen und den Markt im Hinblick auf mögliche Probleme zu beobachten.

20. April 2009: EK leitet Konsultation zur Marktmissbrauchsrichtlinie ein

Die Europäische Kommission (EK) hat im Rahmen ihrer Überprüfung der Marktmissbrauchsrichtlinie einen Konsultationsaufruf veröffentlicht, der auch erste Erkenntnisse und Vorschläge zur Verbesserung und Vereinfachung dieser Richtlinie enthält. Mit der Richtlinie soll sichergestellt werden, dass Praktiken wie Insider-Handel und Marktmanipulation verhindert und auch angemessen geahndet werden.

Nach ausführlichen Diskussionen u.a. mit dem Ausschuss der Europäischen Wertpapierregulierungsbehörden (CESR) und der Expertengruppe „Europäische Wertpapiermärkte“ (ESME) ist die EK zu der Auffassung gelangt, dass bestimmte Punkte der Marktmissbrauchsrichtlinie überprüft werden sollten, wie der Kreis der unter die Richtlinie fallenden Märkte und Finanzinstrumente, oder die Möglichkeit für börsennotierte Emittenten, die Bekanntgabe von Insider-Informationen aufzuschieben.

23. April 2009: EU beschließt neue Regeln für Strom- und Gasmärkte

42 Autorinnen: Andrea Mayer (Abteilung für Integrationsangelegenheiten und Internationale Finanzorganisationen).

Annex

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Das Europaparlament stimmte mit großer Mehrheit einem Gesetzespaket zur weiteren Liberalisierung des Energie-Binnenmarktes zu. Dadurch soll es auf den europäischen Strom- und Gasmärkten künftig mehr Wettbewerb und niedrigere Preise geben. Das Gesetzespaket überlässt es den 27 EU-Staaten, ob sie Strom- und Gasanbietern den gleichzeitigen Besitz des Leitungsnetzes erlauben. Dazu sind folgende Optionen vorgesehen: Die eigentumsrechtliche Entflechtung, die Aufteilung in einen von der Muttergesellschaft unabhängigen Netzbetreiber oder aber in einen unabhängigen Übertragungsnetzbetreiber. Außerdem sollen Kunden künftig die Tarife besser vergleichen und innerhalb von drei Wochen den Anbieter einfacher als bisher wechseln können.

23. April 2009: Verabschiedung neuer VO über Ratingagenturen

Ein Verordnungsvorschlag der Europäischen Kommission über Ratingagenturen wurde durch Rat und Europäisches Parlament verabschiedet. Ratingagenturen müssen künftig im Hinblick auf Integrität, Qualität und Transparenz hohe Standards erfüllen und sollen außerdem von den Regulierungsbehörden laufend überwacht werden, damit Nutzer von Ratings in der EU besser beurteilen können, ob die Urteile einer Ratingagentur verlässlich sind. Damit wird der Notwendigkeit Rechnung getragen, das Marktvertrauen wiederherzustellen und den Anlegerschutz zu verbessern.

Ratingagenturen, die wollen, dass ihre Ratings EU-weit verwendet werden dürfen, müssen sich künftig registrieren lassen. Die entsprechenden Anträge sind an den Ausschuss der Europäischen Wertpapierregulierungsbehörden (CESR) zu richten. Registrierte Ratingagenturen müssen strenge Regeln befolgen, die gewährleisten, dass Ratings nicht durch Interessenkonflikte beeinflusst werden, und die Agenturen stets über die Qualität ihrer Ratingmethode und ihrer Ratings wachen sowie die Tätigkeit von Ratingagenturen transparent ist. Ebenso wird ein wirksames Aufsichtssystem für die Überwachung der Ratingagenturen durch die Regulierungsbehörden eingeführt. Die Neuregelungen basieren auf dem IOSCO-Kodex und sind unmittelbar anzuwenden (IOSCO=International Organisation of Securities Commissions).

24. April 2009: Annahme zweier Gesetzesvorschläge durch das EP (E-Geld und grenzüberschreitende Zahlungen)

Das Europäische Parlament hat zwei Gesetzesvorschläge zur Änderung der aktuellen Vorschriften für grenzüberschreitende Zahlungen und zur Änderung der Bedingungen für die Ausgabe von elektronischem Geld in der EU angenommen. Die neue Verordnung über grenzüberschreitende Zahlungen innerhalb der EU weitet den Grundsatz der Gebührengleichheit für inländische und grenzüberschreitende Zahlungen auf Lastschriften aus. Eine Änderung der E-Geld-Richtlinie ist die Einführung einer angemessenen Aufsichtsregelung, die den Marktzutritt für neue Anbieter erleichtern soll.

Beide Rechtsakte werden dem Rat der Europäischen Union zur endgültigen Verabschiedung vorgelegt.

5. Mai 2009: ECOFIN-Rat in Brüssel

Beim ECOFIN-Rat in Brüssel wurde die EK-Frühjahrsprognose, die am 4. Mai vorgelegt wurde, präsentiert. Die EK-Interimsprognose vom 19. Jänner musste zwar stark nach unten revidiert werden, jedoch sind auch positive Indikatoren in Europa erkennbar, wie z.B. höhere Emissionen von corporate bonds, geringere spreads bei government bonds und eine leichte Erholung an den Börsen.

Hinsichtlich Amtshilferichtlinie (Bankgeheimnis) möchte die EK Verhandlungen mit europäischen Drittstaaten betreffend Informationsaustausch on demand rasch führen. Nach

Annex

74

Abschluss soll das Quellensteuersystem dem automatischen Informationsaustausch weichen. Die EK bittet um entsprechendes Verhandlungsmandat der Mitgliedstaaten.

Die Umstellung der Bilanzierungsstandards soll so rasch wie möglich erfolgen, um Wettbewerbsvorteile der EU zu vermeiden. Weiters wurde die Notwendigkeit politisch-strategischer ECOFIN-Guidance zur IWF-Ressourcenerhöhung thematisiert.

Die EU-Zahlungsbilanzunterstützung für nicht dem Euroraum angehörende EU-Mitgliedstaaten wird auf 50 Mrd. EUR erhöht. Die EU-Finanzminister billigen im Speziellen einen Kredit von bis zu 5 Mrd. EUR für Rumänien. Dieser ist Bestandteil eines Kreditpakets von etwa 20 Mrd. EUR. Davon kommen knapp 13 Mrd. EUR direkt vom IWF und den Rest teilen sich EU und Weltbank. Die rumänische Regierung ist im Gegenzug verpflichtet, den Haushalt zu sanieren. Vor Rumänien haben schon Ungarn und Lettland EU-Zahlungsbilanzdarlehen im Umfang von maximal 6,5 Mrd. EUR bzw. 3,1 Mrd. EUR im Rahmen von multilateralen Rettungspaketen erhalten

6. Mai 2009: Tschechischer Senat stimmt für Vertrag von Lissabon

Der tschechische Senat hat den EU-Reformvertrag gebilligt. 54 der 79 anwesenden Senatoren stimmten zu. Zur endgültigen Ratifizierung ist jedoch noch die Unterschrift des Staatspräsidenten Vaclav Klaus notwendig. Dieser kündigte an, die Ratifizierung so lange wie möglich hinauszögern zu wollen.

6. Mai 2009: Annahme der überarbeiteten Basel II-Richtlinie im EP

Das Europäische Parlament hat mit großer Mehrheit die überarbeitete „Capital Requirements“-Richtlinie (Basel II-Richtlinie) angenommen. 454 Abgeordnete stimmten dafür, 106 dagegen, 25 Enthaltungen. Die Mitgliedstaaten müssen die Richtlinie bis 31. Oktober 2010 in nationales Recht umsetzen und die neuen Bestimmungen spätestens ab Ende 2010 anwenden.

Demnach soll eine Bank nicht mehr als 25% ihres Eigenkapitals an einen Kunden oder eine Gruppe von Kunden abgeben können. Die Überschreitung dieser Schwelle soll nur zwischen den Kreditinstituten selbst möglich sein und darf nicht mehr als 150 Mio EUR betragen.

Der Selbstbehalt bei Verbriefungen muss mindestens 5% des gesamten Wertes der verbrieften Forderung ausmachen. Zusätzlich wurde eine Revisionsklausel in die Verordnung integriert, wonach die EK bis Ende 2009 einen Vorschlag unterbreiten muss, der – in Absprache mit der europäischen Bankenaufsicht – eine eventuelle Steigerung dieses Anteils festschreiben soll.

Weiters soll es strengere Regeln für Credit Default Swaps sowie für alle OTC-Produkte geben. Darüberhinaus gab es Unterstützung für einen Vorschlag der EK im Einvernehmen mit dem Rat, Aufsichtskollegien zur Erleichterung der Zusammenarbeit zwischen den nationalen Behörden im Umgang mit grenzüberschreitenden Finanzinstituten einzurichten.

7. Mai 2009: EZB-Rat senkt Leitzins und beschließt unkonventionelle Maßnahmen der Geldpolitik

Der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte des Eurosystems wird um 25 Basispunkte auf 1,00 % gesenkt. Dies gilt erstmals für das am 13. Mai 2009 abzuwickelnde Geschäft. Weiters wird der Zinssatz für die Spitzenrefinanzierungsfazilität mit Wirkung vom 13. Mai 2009 um 50 Basispunkte auf 1,75 % gesenkt und der Zinssatz für die Einlagefazilität wird unverändert bei 0,25 % belassen.

Weiters wird die Zulassung der Europäischen Investitionsbank (EIB) zu den geldpolitischen Operationen des Eurosystems beschlossen, sowie Hauptrefinanzierungsgeschäfte mit sehr langer

Annex

75

Laufzeit (1 Jahr). Grundsätzliche Zustimmung gab es zum Ankauf von Covered Bonds im Volumen von 60 Mrd EUR.

12. Mai 2009: Einleitung einer EK-Untersuchung von Hilfspaketen für Banken

Im Zusammenhang mit Hilfspaketen für die Bayern LB und ihre österreichische Tochter Hypo Group Alpe Adria übermittelten Deutschland und Österreich bereits am 29. April die jeweiligen Rentabilitätspläne der EK. Die EK hat – gemäß Beihilfevorschriften des EG-Vertrags – eine eingehende Untersuchung der Beihilfemaßnahmen eingeleitet, die zugunsten der Bayern LB und ihrer österreichischen Tochtergesellschaft Hypo Group Alpe Adria ergriffen wurden.

Die EK prüft, ob die langfristige Rentabilität der Bayern LB und der Hypo Group Alpe Adria durch die geplanten Maßnahmen wiederhergestellt werden kann. Ebenso ob die staatliche Unterstützung auf das erforderliche Minimum beschränkt ist und ob die Maßnahmen notwendig sind, um Wettbewerbsverzerrungen zu beschränken.

27. Mai 2009: EK nimmt Mitteilung zur Europäischen Finanzaufsicht an

Die Europäische Kommission hat die Mitteilung zur Europäischen Finanzaufsicht angenommen. Die Europäische Finanzaufsicht soll aus zwei neuen Säulen bestehen, einem Europäischen Rat für Systemrisiken (ESRC=European Systemic Risk Council) und einem Europäischen Finanzaufsichtssystem (ESFS=European System of Financial Supervisors). Das ESRC soll potentielle Risiken für die Finanzmarktstabilität überwachen und bewerten („early warnings“ an WFA/ECOFIN-Rat/IWF). Der EZB-Präsident soll Vorsitzender sein, der EZB-Vizepräsident ständiges Mitglied und die weiteren Mitglieder setzen sich zusammen aus allen 27 Notenbank-Gouverneuren. Der stellvertretende Vorsitzende ist zu wählen (vorzugsweise aus dem Kreis der Nicht-Euroländer). Weitere Mitglieder: Vorsitzende der drei Aufsichtsbehörden und Vertreter der EK. Beobachter: Vertreter der nationalen Aufsichtsbehörden, WFA-Vorsitzender. Zusammensetzung Steering Committee: ESRC-Vorsitzender, Vize-Vorsitzender sowie fünf weitere Notenbank-Gouverneure. Die EZB wird das Sekretariat des ESRC stellen.

Das ESFS soll als Netzwerk der nationalen Finanzaufsichtsbehörden gemeinsam mit den neuen Europäischen Finanzaufsichtsbehörden – EBA (European Banking Authority), EIOPA (European Insurance and Occupational Pensions Authority) und ESA (European Securities Authority) – zusammenarbeiten sowie Einrichtung von Aufsichtskollegien für grenzüberschreitend tätige Finanzinstitute.

Annex

76

Internationale Organisationen und sonstige internationale Gremien

15. April 2009: Polen beantragt neu eingerichtete flexible Kreditlinie des IWF

Polen sucht um ein Darlehen im Rahmen der neu eingerichteten flexiblen Kreditlinie (Flexible Credit Line – FCL) in Höhe von 20,5 Mrd USD an. Polen will die Stabilisierung des Zloty erreichen, v.a. vor dem Hintergrund eines ERM II-Beitritts, da dies die Vorraussetzung für den Eintritt in den Euro-Währungsraum ist.

Diese neue Kreditlinie des IWF wird nicht an Bedingungen wie ein wirtschaftliches Reformprogramm geknüpft. Vielmehr steht die FCL jenen Emerging Markets zur Verfügung, die nach Einschätzung des IWF eine vernünftige Wirtschafts- und Finanzpolitik gemacht haben und mutmaßlich unverschuldet von einer Finanzkrise angesteckt wurden. Weitere Länder, die um die FCL ansuchen, sind Mexiko und Kolumbien.

4. Mai 2009: Rumänien erhält IWF-Kredit

Der IWF hat einen Kredit für Rumänien iHv 17,1 Mrd USD genehmigt. Davon sind 6,6 Mrd USD sofort verfügbar, und die restlichen Tranchen werden abhängig von vierteljährlichen Bewertungen bereitgestellt. Der Kredit ist an Auflagen geknüpft. So verlangt der IWF, dass Rumänien seine öffentlichen Ausgaben in den Griff bekommt und transparenter gestaltet. Rumänien hat in der Vergangenheit wiederholt gegen IWF-Auflagen verstoßen.

Auch die EU und die Weltbank werden sich an dem Hilfspaket beteiligen.

8. Mai 2009: Richtigstellungen im Global Financial Stability Report 2009

Im Global Financial Stability Report 2009 (GFSR) vom April hat es laut IWF Doppelzählungen und Eingabefehler gegeben. Die Fehler betreffen vor allem das Verhältnis der Auslandsschulden zu den Währungsreserven. Die Lage einzelner Länder in Osteuropa wurde erheblich schlechter dargestellt als in der nunmehr korrigierten Fassung. Die Revision der Zahlen bedeutet, dass das Risiko in Osteuropa bei Weitem nicht so groß ist, wie es bisher vom IWF dargestellt wurde. Der IWF arbeitet daran, die internen Kontrollmechanismen zu verbessern.

7. Juni 2009: Golfstaaten vereinbarten Währungsunion

Saudi-Arabien, Kuwait, Katar und Bahrain unterzeichneten einen Pakt über eine gemeinsame Währungsunion. Sitz der Zentralbank soll die Hauptstadt Saudi-Arabiens, Riad, sein.

Grafiken und Tabellen

Redaktionsschluss: 17. März 2009

InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis Seite

ZinsenZinssätze im Euroraum A1

Langfristige Nominal- und Realzinssätze im Euroraum und in Österreich A2

Zinsentwicklung im Euroraum und in den USA A3

Österreich: Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen A3

Kundenzinsen im Euroraum und in Österreich - Neugeschäft A4

3-Monatsvergleich der Zinsstruktur A5

Zins-Aufschläge auf dem Interbankenmarkt A6

Wechselkurse

Ausgewählte Währungen gegenüber dem Euro A7

Weitere ausgewählte Währungen gegenüber dem Euro A8

Effektive Wechselkursindizes des Euro A8

LiquiditätsversorgungHauptrefinanzierungsgeschäfte des Eurosystems A9

Längerfristige Refinanzierungsgeschäfte des Eurosystems A10

Entwicklung der ständigen Fazilitäten des Eurosystems A11

GeldmengeEntwicklung der Geldmenge M3 A12

Gegenposten zur Geldmenge M3 in Österreich A12

Kredite und Fremdwährungsanteile

Nichtfinanzielle Unternehmen A13

Private Haushalte A14

Nichtbanken (ohne Staat) A15

SchuldverschreibungenSchuldverschreibungen von Ansässigen in Österreich A16

Aktienmarkt

Börsenotierte Aktien von in Österreich ansässigen Emittenten A17

Internationale Aktienindizes A18

Preise

HVPI nach COICOP - Verbrauchsgruppen und Sondergliederung A19

Komponenten des Harmonisierten Verbraucherpreisindex A20

Ausgewählte Inflationsindikatoren für Österreich A21

Preisentwicklung bei Rohstoffen A22

Ölimportpreis- und Inflationsentwicklung in Österreich A22

KonjunkturindikatorenEntwicklung volkswirtschaftlicher Aggregate im Euroraum A23

Entwicklung volkswirtschaftlicher Aggregate in Österreich A24

Prognose der wichtigsten Wirtschaftsindikatoren für den Euroraum A25

Prognose der wichtigsten Wirtschaftsindikatoren für Österreich A26

Vertrauensindikatoren für den Euroraum und Österreich (I) A27

Vertrauensindikatoren für den Euroraum und Österreich (II) A28

Produktionsindex in Österreich A29

ArbeitsmarktArbeitslosenquoten im Euroraum und in Österreich A30

Kennziffern des österreichischen Arbeitsmarktes A30

Gesamtwirschaftliche Finanzierungsrechnung

Finanzielle Investitionen und Außenfinanzierung des privaten Haushaltssektors A31

Finanzielle Investitionen und Außenfinanzierung nichtfinanzieller Unternehmen A32

Zahlungsbilanz

Euroraum A33

Österreich A33

Leistungsbilanz - Euroraum A34

Kapitalbilanz - Euroraum A34

Leistungsbilanz - Österreich A35

Kapitalbilanz - Österreich A35

Weitere ausgewählte Indikatoren für Österreich

Budgetäre Notifikation (Maastricht) für Österreich A36

Österreichisches Stabilitätsprogramm A36

Gebarungserfolg des Bundes A37

Abgabenerfolg des Bundes A37

Indikatoren der österreichischen Wettbewerbsfähigkeit A38

Österreichischer Außenhandel A39

Tourismus: Übernachtungen in Österreich A40

Österreichischer BankensektorGeschäftsentwicklung der in Österreich tätigen Kreditinstitute A41

Ertragslage der in Österreich tätigen Kreditinstitute A42

Umfrage über das Kreditgeschäft: Veränderung der Kreditrichtlinien A43

Umfrage über das Kreditgeschäft: Veränderung der Nachfrage nach Krediten A44

Forderungen österreichischer Banken in Zentral-, Ost- und Südosteuropa (CESEE) A45

Internationale Vergleiche für ausgewählte Länder

A46

Rendite 10-jähriger Staatsanleihen A47

Renditen für Unternehmensanleihen im Euroraum A48

Entwicklung der Verbraucherpreise A49

Reales Bruttoinlandsprodukt A50

Industrieproduktion A51

Arbeitslosenquote A52

Fiskaldaten und Leistungsbilanzsalden A53

Zeichenerklärung.. = Angabe liegt zur Zeit der Berichterstattung nicht vorx = Eintragung ist aus sachlichen Gründen nicht möglich0 = Eine Größe, die kleiner als die Hälfte der ausgewiesenen Einheit istØ = Durchschnitt

Turbulenzen-bedingte Wertberichtigungen und Kapitalerhöhungen von Banken und Versicherungen

Seite A1ZinsenZinsenZinsenZinsen

0,0

1,0

2,0

3,0

4,0

5,0

6,0 19

992000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

Spitzenrefinanzierungsfazilität

Marginaler Zuteilungssatz (Zinstender) des längerfristigen Refinanzierungsgeschäfts

Einlagefazilität

Zuteilungssatz (M

engentender) bzw

. Mindestbietungssatz (Zinstender) d. H

auptrefinanzierungsgeschäfts

EONIA

Marginaler Zuteilungssatz (Zinstender) des Hauptrefinanzierungsgeschäfts

Quelle: EZB.

in %

vom 4.1.1999 bis 10.6.2009

Zinssätze im

Euroraum

Seite A2

0,0

1,0

2,0

3,0

4,0

5,0

6,0

7,0

8,0 19

961997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

Euroraum

1)

Österreich 1)

Euroraum

2)

Österreich 2)

1 ) Renditen langfristiger Staatsanleihen (Benchmark 10 Jahre), M

onatsdurchschnitte.

2 ) Benchmarkrenditen abzüglich HVPI-Inflatio

n.

Quelle: BIZ.

in %

Langfristige Nominal- und Realzinssätze im

Euroraum und in Österreich

Seite A3

0

1

2

3

4

5

6

7

8

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

10-jährige EUR-Anleihen 10-jährige USD-AnleihenEuro 3-Monat Interbankzinsen USD 3-Monat Interbankzinsen

Zinsentwicklung im Euroraum und in den USAin %

Quelle: Thomson Reuters.

3,0

3,5

4,0

4,5

5,0

5,5

6,0

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

-0,2

0,0

0,2

0,4

0,6

0,8

1,0

1,2

Abstand zu Deutschland (rechte Achse)Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe (Benchmark) (linke Achse)

Österreich: Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen Monatsdurchschnitte in %

Quelle: OeNB, OeKB, BIZ.

in Prozentpunkten

Seite A4

Quelle: OeNB, EZB.

Kundenzinsen im Euroraum und in Österreich - Neugeschäft

1,5

2,0

2,5

3,0

3,5

4,0

4,5

5,0

Feb.08 Apr.08 Jun.08 Aug.08 Okt.08 Dez.08 Feb.09 Apr.09

Österreich: bis 12 Monate Österreich: über 12 MonateEuroraum: bis 12 Monate Euroraum: über 12 Monate

Einlagenzinsen - private Haushaltein %

3

4

5

6

7

8

9

Feb.08 Apr.08 Jun.08 Aug.08 Okt.08 Dez.08 Feb.09 Apr.09

Österreich: Unternehmenskredite Österreich: KonsumkrediteEuroraum: Unternehmenskredite Euroraum: Konsumkredite

Kreditzinsenin %

3-Monatsvergleich der Zinsstruktur: 15. M

ärz 2009 m

it 15. Juni 2009

Quelle: OeNB.

Seite A5

0123456

15.06.2009

15.06.2011

15.06.2013

15.06.2015

15.06.2017

15.06.2019

Impl. T

erminzinsen: 15.06.09

Kassazinskurve: 15.06.09

Impl. T

erminzinsen: 15.03.09

Kassazinskurve: 15.03.09

Deutschland

in %

01234567

15.06.2009

15.06.2011

15.06.2013

15.06.2015

15.06.2017

15.06.2019

Impl. T

erminzinsen: 15.06.09

Kassazinskurve: 15.06.09

Impl. T

erminzinsen: 15.03.09

Kassazinskurve: 15.03.09

USA

in %

012345

15.06.2009

15.06.2011

15.06.2013

15.06.2015

15.06.2017

15.06.2019

Impl. T

erminzinsen: 15.06.09

Kassazinskurve: 15.06.09

Impl. T

erminzinsen: 15.03.09

Kassazinskurve: 15.03.09

UK in %

0,0

0,5

1,0

1,5

2,0

2,5

3,0

15.06.2009

15.06.2011

15.06.2013

15.06.2015

15.06.2017

15.06.2019

Impl. T

erminzinsen: 15.06.09

Kassazinskurve: 15.06.09

Impl. T

erminzinsen: 15.03.09

Kassazinskurve: 15.03.09

Japan

in %

Seite A6

050100

150

200

250

300

350

400 Sep.08

Okt.08

Nov.08

Dez.08

Jän.09

Feb.09

Mär.09

Apr.09

Mai.09

Jun.09

USD

3-M

onats-Interbankzinssatz (LIBOR) abzüglich des jeweiligen Swap-Satzes (O

IS)

EUR 3-M

onats Interbankzinsatz (EU

RIBOR) abzüglich des jeweiligen Swap-Satzes (EONIA)

Zins-Aufschläge auf dem

Interbankenmarkt

in Basispunkten

Quelle: Bloomberg.

WechselkurseWechselkurseWechselkurseWechselkurse Seite A7

Ausgewählte Währungen gegenüber dem Euro

Quelle: Thomson Reuters.

0,0

0,2

0,4

0,6

0,8

1,0

1,2

1,4

1,6

1,8

1999 2001 2003 2005 2007 2009

70

90

110

130

150

170

190USD/EUR (linke Achse) JPY/EUR (rechte Achse)

US Dollar (USD) und Japanischer Yen (JPY)

6,0

7,0

8,0

9,0

10,0

11,0

12,0

1999 2001 2003 2005 2007 2009

20

25

30

35

40

45

50CNY/EUR (linke Achse) RUB/EUR (rechte Achse)

Chinesischer Yuan (CNY) und Russischer Rubel (RUB)

0,55

0,60

0,65

0,70

0,75

0,80

0,85

0,90

0,95

1,00

1999 2001 2003 2005 2007 2009

1,40

1,45

1,50

1,55

1,60

1,65

1,70GBP/EUR (linke Achse) CHF/EUR (rechte Achse)

Britisches Pfund (GBP) und Schweizer Franken (CHF)

Seite A8

Weitere ausgewählte Währungen gegenüber dem Euro

Quelle: EZB, Thomson Reuters.

220230240250260270280290300310320

1999 2001 2003 2005 2007 2009

3,0

3,5

4,0

4,5

5,0

5,5HUF/EUR (linke Achse) PLN/EUR (rechte Achse)

Ungarischer Forint (HUF) und Polnischer Zloty (PLN)

20

22

24

26

28

30

32

34

36

38

40

1999 2001 2003 2005 2007 20091,0

1,5

2,0

2,5

3,0

3,5

4,0

4,5

5,0CZK/EUR (linke Achse) ROL/EUR (rechte Achse)

Tschechische Koruna (CZK) und Rumänischer Leu (ROL)

- 15

- 10

- 5

0

5

10

15

20

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Real; VPI-gewichtet Nominell

Veränderung zur Vorjahresperiode in %

1) weiter Länderkreis (16 Euroraumländer sowie 40 weitere Handelspartner).

Effektive Wechselkursindizes des Euro1)

Hauptrefinanzierungsgeschäfte des Eurosystem

sZinssatz

Mengen-

Zinstender

Mindestreserve-

Referenz-

Laufzeit

tender

Mindest-

Marginaler

Gew

ichteter

Gebote

Bieter

Zuteilung

Zuteilung

erfüllungs-

Kennzahlen

Gebote

Bieter

Zuteilung

Zuteilung

nummer

bietungs-

Zuteilungs-

Durchschnitts-

inin

zur

period

ein

inzur

satz

satz

satz

Mrd EUR

Mrd EUR

Fixrate in %

Mrd EUR

Mrd EUR

Fixrate in %

in %

20080071

24.09. - 01.10.08

-4,25

4,73

4,78

334,0

506

180,0

98,23

Minimum

223,3

419

150,0

15,11

20080075

01.10. - 08.10.08

-4,25

4,65

4,96

228,0

419

190,0

15,11

20080080

08.10. - 15.10.08

-4,25

4,70

4,99

271,3

436

250,0

94,69

117.Period

eDurchschnitt

304,8

647

300,6

98,94

20080084

15.10. - 22.10.08

3,75

--

-310,4

604

310,4

100,00

08.10.08-11.11.08

Maximum

325,1

756

325,1

100,00

20080085

22.10. - 29.10.08

3,75

--

-305,4

703

305,4

100,00

Minimum

271,3

436

250,0

94,69

20080086

29.10. - 05.11.08

3,75

--

-325,1

736

325,1

100,00

20080088

05.11. - 12.11.08

3,75

--

-312,0

756

312,0

100,00

20080090

12.11. - 19.11.08

3,25

--

-334,4

848

334,4

100,00

118.Period

eDurchschnitt

335,6

845

335,6

100,00

20080094

19.11. - 26.11.08

3,25

--

-338,0

851

338,0

100,00

12.11.08-09.12.08

Maximum

338,0

851

338,0

100,00

20080095

26.11. - 03.12.08

3,25

--

-334,5

836

334,5

100,00

Minimum

334,4

836

334,4

100,00

20080097

03.12. - 10.12.08

3,25

--

-339,5

787

339,5

100,00

20080099

10.12. - 17.12.08

2,50

--

-217,9

783

217,9

100,00

119.Period

eDurchschnitt

218,3

676

218,3

100,00

20080103

17.12. - 23.12.08

2,50

--

-209,7

792

209,7

100,00

10.12.08-20.01.09

Maximum

238,9

792

238,9

100,00

20080105

23.12. - 30.12.08

2,50

--

-223,7

640

223,7

100,00

Minimum

203,8

600

203,8

100,00

20080106

30.12. - 06.01.09

2,50

--

-238,9

629

238,9

100,00

20090001

06.01. - 14.01.09

2,50

--

-216,1

600

216,1

100,00

20090004

14.01. - 21.01.09

2,50

--

-203,8

614

203,8

100,00

20090006

21.01. - 28.01.09

2,00

--

-251,5

668

251,5

100,00

120.Period

eDurchschnitt

224,2

571

224,2

100,00

20090008

28.01. - 04.02.09

2,00

--

-214,2

544

214,2

100,00

21.01.09-10.02.09

Maximum

251,5

668

251,5

100,00

20090010

04.02. - 11.02.09

2,00

--

-207,1

501

207,1

100,00

Minimum

207,1

501

207,1

100,00

20090012

11.02. - 18.02.09

2,00

--

-197,7

511

197,7

100,00

121.Period

eDurchschnitt

223,7

506

223,7

100,00

20090016

18.02. - 25.02.09

2,00

--

-215,3

527

215,3

100,00

11.02.09-10.03.09

Maximum

244,1

527

244,1

100,00

20090017

25.02. - 04.03.09

2,00

--

-237,8

504

237,8

100,00

Minimum

197,7

481

197,7

100,00

20090019

04.03. - 11.03.09

2,00

--

-244,1

481

244,1

100,00

20090021

11.03. - 18.03.09

1,50

--

-227,7

503

227,7

100,00

122.Period

eDurchschnitt

230,5

525

230,5

100,00

20090025

18.03. - 25.03.09

1,50

--

-226,1

537

226,1

100,00

11.03.09-07.04.09

Maximum

238,1

538

238,1

100,00

20090026

25.03. - 01.04.09

1,50

--

-230,0

538

230,0

100,00

Minimum

226,1

503

226,1

100,00

20090028

01.04. - 08.04.09

1,50

--

-238,1

522

238,1

100,00

20090030

08.04. - 15.04.09

1,25

--

-237,6

536

237,6

100,00

123.Period

eDurchschnitt

243,5

547

243,5

100,00

20090033

15.04. - 22.04.09

1,25

--

-249,4

557

249,4

100,00

08.04.09-12.05.09

Maximum

249,4

557

249,4

100,00

Minimum

237,6

536

237,6

100,00

Quelle: EZB.

Seite A9LiquiditätsversorgungLiquiditätsversorgungLiquiditätsversorgungLiquiditätsversorgung

Längerfristige Refinanzierungsgeschäfte des Eurosystem

sMengentender

Zinstender

Mindestreserve-

Referenz-

Laufzeit

Festsatz

Marginaler

Gew

ichteter

Gebote

Bieter

Zuteilung

Zuteilung

erfüllungs-

nummer

Zuteilungs-

Durchschnitts-

in M

rd EUR

in M

rd EUR

zur Grenzrate in %

period

e

satz

satz

in %

20080047

26.06. - 25.09.2008

-4,50

4,67

89,8

174

50,0

40,26

113. Periode

20080051

10.07. - 08.01.2009

-4,93

5,03

74,6

141

25,0

11,06

114. Periode

20080055

31.07. - 30.10.2008

-4,70

4,76

107,7

189

50,0

86,67

114. Periode

20080059

14.08. - 13.11.2008

-4,61

4,74

78,9

124

50,0

91,48

115. Periode

20080062

28.08. - 27.11.2008

-4,60

4,74

77,2

191

50,0

72,14

115. Periode

20080066

11.09. - 11.12.2008

-4,45

4,66

69,5

114

50,0

51,10

116. Periode

20080072

25.09. - 18.12.2008

-4,98

5,11

154,6

246

50,0

58,84

116. Periode

20080074

30.09. - 07.11.2008

-4,36

4,88

141,7

210

120,0

21,03

116. Periode

20080082

09.10. - 09.04.2009

-5,36

5,57

113,8

181

50,0

86,94

117. Periode

20080087

30.10. - 29.01.2009

3,75

--

103,1

223

103,1

100,00

117. Periode

20080089

07.11. - 10.12.2008

3,75

--

20,4

756

20,4

100,00

117. Periode

20080092

13.11. - 12.02.2009

3,25

--

66,8

139

66,8

100,00

118. Periode

20080093

13.11. - 14.05.2009

3,25

--

41,6

127

41,6

100,00

118. Periode

20080096

27.11. - 26.02.2009

3,25

--

42,2

161

42,2

100,00

118. Periode

20080100

11.12. - 11.06.2009

2,50

--

38,1

9638,1

100,00

119. Periode

20080102

11.12. - 12.03.2009

2,50

--

55,9

105

55,9

100,00

119. Periode

20080104

18.12. - 26.03.2009

2,50

--

50,8

169

50,8

100,00

119. Periode

20090002

08.01. - 09.07.2009

2,50

--

7,6

397,6

100,00

119. Periode

20090003

08.01. - 16.04.2009

2,50

--

9,5

459,5

100,00

119. Periode

20090005

21.01. - 11.02.2009

2,00

--

113,4

139

113,4

100,00

120. Periode

20090009

29.01. - 30.04.2009

2,00

--

43,2

133

43,2

100,00

120. Periode

20090011

11.02. - 11.03.2009

2,00

--

104,7

93104,7

100,00

121. Periode

20090014

12.02. - 14.05.2009

2,00

--

18,5

3918,5

100,00

121. Periode

20090015

12.02. - 13.08.2009

2,00

--

10,7

3910,7

100,00

121. Periode

20090018

26.02. - 28.05.2009

2,00

--

21,6

5721,6

100,00

121. Periode

20090020

11.03. - 08.04.2009

1,50

--

120,2

97120,2

100,00

122. Periode

20090023

12.03. - 10.09.2009

1,50

--

10,8

6010,8

100,00

122. Periode

20090024

12.03. - 11.06.2009

1,50

--

30,2

7130,2

100,00

122. Periode

20090027

26.03. - 25.06.2009

1,50

--

28,8

8728,8

100,00

122. Periode

20090029

08.04. - 13.05.2009

1,25

--

131,8

119

131,8

100,00

123. Periode

20090032

09.04. - 08.10.2009

1,25

--

36,1

7536,1

100,00

123. Periode

Quelle: EZB.

Seite A10

Seite A11

-50050100

150

200

250

300

350

01.09.2008

01.10.2008

01.11.2008

01.12.2008

01.01.2009

01.02.2009

01.03.2009

01.04.2009

01.05.2009

01.06.2009

Spitzenrefinanzierungsfazilität

Einlagefazilität

Entwicklung der ständigen Fazilitäten des Eurosystem

s

in Mrd EUR

Quelle: EZB

GeldmengeGeldmengeGeldmengeGeldmenge Seite A12

Quelle: OeNB, EZB.

Entwicklung der Geldmenge M3

0

2

4

6

8

10

12

14

Jän.02 Jän.03 Jän.04 Jän.05 Jän.06 Jän.07 Jän.08 Jän.09

Jahreswachstumsrate in %Gleitender Dreimonatsdurchschnitt der Jahreswachstumsrate in %

Euroraum (saisonbereinigt)in %

-1

2

5

8

11

14

17

20

Jän.02 Jän.03 Jän.04 Jän.05 Jän.06 Jän.07 Jän.08 Jän.09

Jahreswachstumsrate in %Gleitender Dreimonatsdurchschnitt der Jahreswachstumsrate in %

Österreich (nicht saisonbereinigt)in %

-30-20

-100

1020

304050

6070

Sep.99 Sep.00 Sep.01 Sep.02 Sep.03 Sep.04 Sep.05 Sep.06 Sep.07 Sep.08GesamtkrediteNettoforderungen gegenüber Ansässigen außerhalb des EuroraumsLängerfristige finanzielle Verbindlichkeiten Jahreswachstumsrate

Gegenposten zur Geldmenge M3 in ÖsterreichVeränderung zum Vorjahr in %

Kredite und FremdwährungsanteileKredite und FremdwährungsanteileKredite und FremdwährungsanteileKredite und Fremdwährungsanteile Seite A13

Nichtfinanzielle Unternehmen

Quelle: OeNB, EZB.

-2

0

2

4

6

8

10

12

14

16

2003/03 2003/12 2004/09 2005/06 2006/03 2006/12 2007/09 2008/06

Euroraum Österreich

KrediteJahreswachstumsrate in %

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

2003/03 2003/12 2004/09 2005/06 2006/03 2006/12 2007/09 2008/06

CHF JPY USD sonstige FW

Fremdwährungskredite in Österreich

Anteile in %

Seite A14

Private Haushalte

Quelle: OeNB, EZB.

0

2

4

6

8

10

12

2003/03 2003/12 2004/09 2005/06 2006/03 2006/12 2007/09 2008/06

Euroraum Österreich

KrediteJahreswachstumsrate in %

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

2003/03 2003/12 2004/09 2005/06 2006/03 2006/12 2007/09 2008/06

CHF JPY USD sonstige FW

Fremdwährungskredite in ÖsterreichAnteile in %

Seite A15

Nichtbanken (ohne Staat)1)

Quelle: OeNB, EZB.1) Private Haushalte, nicht-finanzielle Unternehmen und Finanzinstitute, die keine MFIs sind.

0

2

4

6

8

10

12

14

2003/03 2003/09 2004/03 2004/09 2005/03 2005/09 2006/03 2006/09 2007/03 2007/09 2008/03 2008/09

Euroraum Österreich

Jahreswachstumsrate der Kredite von Nichtbanken ohne Staatin %

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

2003/03 2003/12 2004/09 2005/06 2006/03 2006/12 2007/09 2008/06

CHF JPY USD sonstige FW

Fremdwährungskredite in Österreich

Anteile in %

Schuldverschreibungen von Ansässigen in Österreich

Schuldverschreibungen Schuldverschreibungen Schuldverschreibungen Schuldverschreibungen Seite A16

-6-4-2024681012

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

Nettoabsatz

in Mrd EUR

150

200

250

300

350

400

450

500 19

992000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

Umlauf

Monatsendstand in Mrd EUR

Quelle: OeNB.

Börsenotierte Aktien von in Österreich ansässigen Emittenten

Aktienmarkt Aktienmarkt Aktienmarkt Aktienmarkt Seite A17

Quelle: OeNB.

-4-3-2-101234567 1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

Neuem

issionen

in Mrd EUR

020406080100

120

140

160

180

200 19

992000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

Marktkapitalisierung

Monatsendstand in Mrd EUR

Quelle: OeNB, Thomson Reuters.

Seite A18Internationale Aktienindizes

500

1.000

1.500

2.000

2.500

3.000

3.500

4.000

4.500

5.000

5.500 19

921994

1996

1998

2000

2002

2004

2006

2008

2.000

4.000

6.000

8.000

10.000

12.000

14.000

16.000

DJ

EU

RO

ST

OX

X 5

0 (l

inke

Ach

se)

DO

W J

ON

ES

IND

US

TR

IAL

(re

chte

Ach

se)

6.000

8.000

10.000

12.000

14.000

16.000

18.000

20.000

22.000

24.000

26.000

1992

1994

1996

1998

2000

2002

2004

2006

2008

02.000

4.000

6.000

8.000

10.000

12.000

14.000

NIK

KE

I 225

ST

OC

K A

VE

RA

GE

(lin

ke A

chse

)S

HA

NG

HA

I 180

(re

chte

Ach

se)

1.000

6.000

11.000

16.000

21.000

26.000

1992

1994

1996

1998

2000

2002

2004

2006

2008

0500

1.000

1.500

2.000

2.500

3.000

3.500

IND

IA B

SE

(S

EN

SE

X)

30 S

EN

SIT

IVE

(lin

ke A

chse

)

CE

CE

- IN

DE

X (

EU

RO

) (r

ech

te A

chse

)

0

1.000

2.000

3.000

4.000

5.000

6.000

7.000

8.000

9.000 19

921994

1996

1998

2000

2002

2004

2006

2008

DA

X 3

0 P

ER

FO

RM

AN

CE

AT

X -

AU

ST

RIA

N T

RA

DE

D IN

DE

X

PreisePreisePreisePreiseHVPI nach COICOP1) - Verbrauchsgruppen und Sondergliederungen

Euroraum Gewicht 2009 2007 2008 Jän.09 Feb.09 Mär.09 Apr.09 Mai.09

COICOP-Verbrauchsgruppen in % Veränderung zum Vorjahr in %0 Gesamt-HVPI 100,00 2,1 3,3 1,1 1,2 0,6 0,6 0,01 Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke 15,62 2,7 5,5 2,6 2,3 1,6 0,9 0,32 Alkoholische Getränke und Tabak 3,71 3,4 3,3 3,2 3,2 3,4 3,3 3,33 Bekleidung und Schuhe 6,78 1,0 0,7 -0,6 0,1 0,4 0,7 0,74 Wohnung, Wasser, Strom, Gas, Brennstoffe 15,63 2,7 5,2 3,1 2,8 1,9 0,8 -0,15 Hausrat und laufende Instandh. d. Hauses 7,11 1,7 2,1 1,8 1,9 1,9 1,8 1,86 Gesundheitspflege 4,17 1,7 1,8 1,4 1,5 1,8 1,7 1,57 Verkehr 15,14 2,4 4,5 -3,2 -2,7 -4,3 -3,6 -4,88 Nachrichtenübermittlung 3,23 -1,9 -2,2 -1,9 -1,4 -1,8 -1,6 -1,09 Freizeit und Kultur 9,66 0,2 0,2 0,5 0,5 0,0 1,7 0,610 Bildungswesen 1,04 7,8 4,4 1,2 1,2 0,8 0,7 0,511 Hotels, Cafes und Restaurants 9,44 3,2 3,4 3,0 2,9 2,2 2,6 2,212 Verschiedene Waren und Dienstleistungen 8,47 2,3 2,4 2,4 2,3 2,3 2,3 2,2

19,33 2,9 5,1 2,7 2,5 1,9 1,4 0,97,46 3,0 3,5 2,6 3,3 2,4 1,6 0,74,74 1,8 12,4 -17,9 -16,8 -21,7 -19,9 -23,358,63 1,9 3,8 0,2 0,3 -0,4 -0,7 -1,439,30 1,4 3,1 -1,0 -0,7 -1,5 -1,7 -2,529,72 1,0 0,8 0,5 0,7 0,8 0,8 0,89,57 2,6 10,3 -5,3 -4,9 -8,1 -8,8 -11,641,37 2,5 2,5 2,4 2,4 1,9 2,5 2,190,43 2,1 2,5 1,8 1,8 1,6 1,7 1,482,97 2,0 2,4 1,8 1,7 1,5 1,7 1,5

Österreich Gewicht 2009 2007 2008 Jän.09 Feb.09 Mär.09 Apr.09 Mai.09

COICOP-Verbrauchsgruppen in % Veränderung zum Vorjahr in %0 Gesamt-HVPI 100,00 2,2 3,2 1,2 1,4 0,6 0,5 0,11 Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke 13,08 4,2 6,4 2,7 2,4 1,6 0,9 0,12 Alkoholische Getränke und Tabak 3,00 2,3 4,9 2,6 2,3 1,7 1,5 1,33 Bekleidung und Schuhe 5,68 2,2 1,5 1,5 4,1 2,4 2,1 1,84 Wohnung, Wasser, Strom, Gas, Brennstoffe 14,35 4,3 2,5 1,7 2,0 1,7 1,6 1,35 Hausrat und laufende Instandh. d. Hauses 7,98 1,2 2,5 2,3 2,3 2,1 1,5 2,86 Gesundheitspflege 5,31 2,0 2,1 2,7 2,7 2,8 2,8 2,87 Verkehr 14,07 0,4 5,9 -5,0 -4,5 -6,3 -5,6 -7,28 Nachrichtenübermittlung 2,15 4,5 -8,6 2,8 3,1 -3,4 -3,2 -3,19 Freizeit und Kultur 11,47 0,2 0,5 0,4 0,7 1,3 1,3 0,310 Bildungswesen 1,01 1,9 1,3 -0,8 -0,9 -9,6 -9,7 -9,611 Hotels, Cafes und Restaurants 15,04 2,2 3,7 3,5 3,1 2,8 2,8 2,712 Verschiedene Waren und Dienstleistungen 6,87 2,4 3,6 3,5 3,5 3,6 3,4 3,5

16,08 3,8 6,1 2,7 2,3 1,6 1,0 0,35,46 3,9 4,4 3,7 4,6 2,4 1,7 -0,23,91 1,4 17,8 -21,1 -20,4 -26,1 -24,3 -27,052,60 2,4 4,4 -0,2 0,0 -0,9 -1,1 -1,436,52 1,9 3,6 -1,5 -1,0 -2,0 -2,0 -2,228,73 1,3 1,5 1,2 1,7 1,6 1,4 2,07,79 4,0 10,7 -9,6 -9,5 -13,2 -12,4 -14,747,40 1,9 2,0 2,7 2,8 2,3 2,4 1,892,21 2,0 2,5 2,2 2,4 2,0 1,8 1,686,75 1,9 2,4 2,1 2,3 2,0 1,8 1,7

Quelle: Statistik Austria, Eurostat.1) Classification of individual consumption of purposes.

Seite A19

Güter

Lebensmittel inkl. Alkohol und Tabak

Flüss. Treib-u.Schmierstoffe f. priv. Verkehrsm.

Dienstleistungen

Ausgewählte Sondergruppen

Gesamtindex ohne EnergieGesamtindex o. Energie u. unb. Lebensmittel

Ausgewählte Sondergruppen

Unbearbeitete Lebensmittel

Gesamtindex o. Energie u. unb. Lebensmittel

Industriegüter Industrielle nichtenergetische Güter

EnergieDienstleistungenGesamtindex ohne Energie

Industriegüter Industrielle nichtenergetische Güter

Energie

Lebensmittel inkl. Alkohol und TabakUnbearbeitete LebensmittelFlüss. Treib-u.Schmierstoffe f. priv. Verkehrsm.Güter

Seite A20

Quelle: Eurostat, Statistik Austria, OeNB.

Komponenten des Harmonisierten Verbraucherpreisindex

-2,0

-1,0

0,0

1,0

2,0

3,0

4,0

5,0

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Lebensmittel Industrielle nichtenergetische GüterEnergie DienstleistungenGesamtindex

Euroraum: Inflationsrate und Beiträge zur Inflationin Prozentpunkten

-2,0

-1,0

0,0

1,0

2,0

3,0

4,0

5,0

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Lebensmittel Industrielle nichtenergetische GüterEnergie DienstleistungenGesamtindex

in Prozentpunkten

Österreich: Inflationsrate und Beiträge zur Inflation

Seite A21

Erzeuger-preisindex

Großhandels-preisindex

Verbraucher-preisindex

Harmonisierter Verbraucher-preisindex

Tariflohn-index

(EPI) (GHPI) (VPI) (HVPI) (TLI)

Veränderung zum Vorjahr in %

2005 3,1 2,0 2,3 2,1 2,32006 1,7 2,9 1,5 1,7 2,72007 2,8 4,1 2,2 2,2 2,42008 3,5 6,4 3,2 3,2 3,42009 1) x x x 0,4 x2010 1) x x x 1,1 x2011 1) x x x 1,2 x

Mai.08 3,3 11,7 3,7 3,7 3,2Jun.08 4,0 11,9 3,9 4,0 3,1Jul.08 4,3 11,1 3,8 3,8 3,1

Aug.08 4,2 7,4 3,7 3,6 3,1Sep.08 4,6 4,2 3,8 3,7 3,2Okt.08 4,2 1,8 3,1 3,0 3,2Nov.08 2,9 -1,8 2,3 2,3 3,2Dez.08 1,7 -3,7 1,3 1,5 3,2Jän.09 0,9 -4,7 1,2 1,2 3,5Feb.09 0,7 -6,3 1,3 1,4 3,4Mär.09 -0,1 -8,6 0,8 0,6 3,6Apr.09 .. -8,6 0,7 0,5 3,4Mai.09 .. -10,5 0,3 0,1 3,2

Quelle: Statistik Austria.1) Prognose der OeNB vom Juni 2009.

Ausgewählte Inflationsindikatoren für Österreich

Periode

-12,0

-10,0

-8,0

-6,0

-4,0

-2,0

0,0

2,0

4,0

6,0

8,0

10,0

12,0

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Erzeugerpreisindex GroßhandelspreisindexTariflohnindex Harmonisierter VerbraucherpreisindexVerbraucherpreisindex

Inflationsindikatoren für ÖsterreichVeränderung zum Vorjahr in %

Seite A22

Preisentwicklung bei Rohstoffen

0

200

400

600

800

1.000

1.200

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

020406080100120140160

USD/Unze Feingold (linke Achse) USD/Barrel (rechte Achse) EUR/Barrel (rechte Achse)

Preisentwicklung von Gold und Rohöl

Quelle: Thomson Reuters.

0

50

100

150

200

250

300

350

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Gesamtindex Nahrung-Genussmittel NE-Metalle Energie

Weltmarktpreise für Rohstoffe

Quelle: HWWI.

HWWI-Index 'Euroland' 2000=100, Euro-Basis; Tagesdaten

-100-50050100150200250300350

1972 1977 1982 1987 1992 1997 2002 2007

-15

-10

-5

0

5

10

15

20

Ölimportpreis (linke Achse) GHPI (rechte Achse) VPI (rechte Achse)

Ölimportpreis- und Inflationsentwicklung in ÖsterreichVeränderung zum Vorjahr in % Ölimportpreis GHPI, VPI

Quelle: Statistik Austria, WIFO.

KonjunkturindikatorenKonjunkturindikatorenKonjunkturindikatorenKonjunkturindikatoren Seite A23

BIPKonsum-ausgaben

Bruttoanlage-investitionen

Exporte i.w.S. Importe i.w.S.

Veränderung zum Vorjahr in % (real)

2001 1,9 2,0 0,6 3,9 2,32002 0,9 1,3 -1,4 1,9 0,4

2003 0,8 1,3 1,3 1,3 3,22004 2,2 1,6 2,3 7,4 7,0

2005 1,7 1,7 3,3 5,0 5,72006 2,9 2,0 5,5 8,3 8,22007 2,7 1,8 4,8 5,9 5,32008 0,7 0,8 0,0 1,0 1,12009 1) -4,0 -0,2 -10,4 -13,2 -10,52010 1) -0,1 0,3 -2,7 -0,3 -0,8

1Q07 3,4 1,8 7,1 6,8 6,12Q07 2,6 1,9 4,2 6,0 5,43Q07 2,7 2,0 4,2 6,9 6,24Q07 2,2 1,4 3,4 3,9 3,41Q08 2,2 1,4 3,1 5,1 3,82Q08 1,5 0,9 1,6 3,8 2,33Q08 0,5 0,6 -0,3 1,4 1,44Q08 -1,7 0,1 -5,5 -6,5 -3,71Q09 -4,8 -0,4 -10,4 -15,5 -11,5

Quelle: Eurostat, OeNB.

1) Prognose EU-Kommission vom Frühjahr 2009.

Entwicklung volkswirtschaftlicher Aggregate im Euroraum

Periode

-6

-4

-2

0

2

4

6

1Q03 3Q03 1Q04 3Q04 1Q05 3Q05 1Q06 3Q06 1Q07 3Q07 1Q08 3Q08 1Q09

Privater Konsum Öffentlicher Konsum Bruttoanlageinvestitionen

Statistische Differenz Nettoexporte BIP

Wachstumsbeiträge zum realen BIP im EuroraumBeitrag zum saisonbereinigten BIP-Wachstum in Prozentpunkten

Seite A24

BIPKonsum-ausgaben

Brutto-investitionen

Exportei.w.S.

Importei.w.S.

Veränderung zum Vorjahr in % (real - auf Basis von Vorjahrespreisen, nicht saisonbereinigt)

2000 3,7 2,1 2,1 13,4 10,62001 0,5 0,8 -2,1 6,2 5,62002 1,6 1,0 -5,0 3,9 -0,42003 0,8 1,0 5,3 1,5 4,52004 2,5 1,9 1,9 10,1 9,82005 2,9 2,3 2,8 7,0 6,32006 3,4 2,4 2,4 7,5 5,12007 3,1 1,2 3,6 8,8 7,52008 1,8 1,1 3,3 1,7 1,42009 1) -4,2 -4,8 -9,1 -8,9 -6,82010 1) -0,4 3,4 -2,5 -0,7 -1,02011 1) 1,2 0,9 1,1 3,5 2,8

1Q07 3,8 1,5 10,7 9,4 10,12Q07 3,2 1,1 0,6 9,0 5,33Q07 2,7 0,8 5,5 8,2 8,84Q07 2,6 1,4 -0,8 8,5 6,01Q08 2,9 1,2 -2,2 7,4 3,92Q08 2,6 1,4 9,4 5,0 6,83Q08 1,7 1,6 -0,3 2,7 -0,24Q08 0,0 0,3 6,1 -7,7 -4,21Q09 -3,5 -0,2 -4,5 -17,6 -15,0

Entwicklung volkswirtschaftlicher Aggregate in Österreich

Periode

Quelle: WIFO (Quartale), Statistik Austria (Jahre), OeNB.1) OeNB-Prognose vom Juni 2009 - erstellt auf Basis saison- und arbeitstägig bereinigter Daten.

-6

-4

-2

0

2

4

6

1Q03 3Q03 1Q04 3Q04 1Q05 3Q05 1Q06 3Q06 1Q07 3Q07 1Q08 3Q08 1Q09

Privater Konsum Öffentlicher Konsum BruttoinvestitionenStatistische Differenz Nettoexporte BIP-Wachstum

Wachstumsbeiträge zum realen BIP in Österreichin Prozentpunkten

Prognose der wichtigsten W

irtschaftsindikatoren für den Euroraum

Indikatoren

2009

2010

2009

2010

2009

2010

2009

2010

Hauptergebnisse

Veränderung zum Vorjahr in %

BIP, real

-5,1 bis -4,1

-1,0 bis 0,4

-0,6

1,2

-4,2

-0,4

-4,0

-0,1

Privater Kon

sum, real

-1,3 bis -0,5

-1,0 bis 0,3

0,2

1,2

-1,3

-0,5

-0,9

-0,3

Öffentlicher Kon

sum, real

1,4 bis 2

,0 0,9 bis 1,7

1,2

1,2

2,3

2,1

2,0

1,7

Bruttoanlageinvestition

en, real

-12,3 bis -10,1

-6,1 bis -2,1

-4,4

1,0

-11,2

-3,7

-10,4

-2,7

Expo

rte, real

-16,6 bis -14,0

-2,0 bis 1,0

xx

-12,9

-0,3

-13,2

-0,3

Impo

rte, real

-13,8 bis -11,2

-3,0 bis 1,4

xx

-11,2

-1,0

-10,5

-0,8

BIP Deflator

xx

2,0

1,3

1,0

1,0

1,5

2,1

HVPI

0,1 bis 0,5

0,6 bis 1,4

1,4

1,3

0,4

0,6

0,4

1,2

Lohnstückkosten

xx

2,7

1,1

xx

0,9

-1,8

Beschäftigte

xx

-0,7

-0,1

-1,3

-1,7

-2,2

-1,6

in %

Arbeitslosenquo

tex

x8,6

9,0

10,1

11,5

9,9

11,5

in % des nominellen BIP

Leistungsbilanz

xx

-0,1

0,0

-1,1

-1,2

-1,4

-1,5

Öffentliches Defizit

xx

-2,2

-2,5

-5,4

-6,1

-5,3

-6,5

Erdö

lpreis in USD

/Barrel

54,5

65,5

60,0

60,0

52,0

62,5

52,9

63,5

Kurzfristiger Zinssatz in %

1,2

1,6

2,7

2,6

1,6

2,0

1,6

2,0

USD

/EUR

1,33

1,34

1,25

1,25

1,31

1,31

1,32

1,33

Veränderung zum Vorjahr in %

BIP, real U

SAx

x-0,9

1,6

-2,8

0,0

-2,9

0,9

BIP, real W

elt

(OEC

D: W

achstum von

Gesam

t OEC

D)

xx

-0,3

1,5

-1,3

1,9

-1,4

1,9

Welthandel (EU

-Kom

mission

: Weltim

porte)

xx

1,8

5,0

-11,0

0,6

-11,4

0,9

Seite A25

OEC

DNovem

ber 2008

1) Die von Experten der EZB erstellten Projektionen (März und September) ergänzen die gesamtwirtschaftlichen Projektionen des Eurosystems, die halbjährlich (Juni und Dezember) von Experten der EZB

und der nationalen Zentralbanken des Euroraums gemeinsam erarbeitet werden. Bandbreiten basieren auf dem Durchschnitt der absoluten Abweichungen von früheren Projektionen.

EU-Kom

mission

Mai 2009

Eurosystem

1)

Juni 2009

IWF

April 2009

2009

2010

2011

2009

2010

2009

2010

2009

2010

2009

2010

2009

2010

Hauptergebnisse

Veränderung zum Vorjahr in %

BIP, real

-4,2

-0,4

1,2

-2,2

0,5

-2,7

0,4

-0,1

1,2

-3,0

0,2

-4,0

-0,1

Privater Kon

sum, real

-0,3

0,0

0,5

0,4

0,8

0,4

0,4

0,2

1,2

xx

0,1

0,4

Öffentlicher Kon

sum, real

-0,1

0,3

0,9

0,5

1,0

0,3

0,0

0,9

0,7

xx

0,6

0,8

Bruttoanlageinvestition

en, real1)

-9,5

-3,0

1,1

-5,1

0,3

-6,3

-1,9

-3,1

1,0

xx

-11,6

0,1

Expo

rte, real

-8,9

-0,7

3,5

-5,6

0,6

-7,9

2,2

1,0

3,3

xx

-10,9

0,4

Impo

rte, real

-6,8

-1,0

2,8

-4,2

0,6

-6,2

1,2

0,6

3,2

xx

-9,5

1,1

BIP je Erw

erbstätigen

-2,7

1,3

1,1

-0,9

1,1

-1,4

0,7

xx

xx

xx

BIP Deflator

-0,2

0,6

1,4

1,4

0,8

1,5

0,9

1,7

1,1

0,9

1,5

1,4

1,0

VPI

xx

x0,6

1,1

0,9

1,4

xx

0,5

1,3

xx

HVPI

0,4

1,1

1,2

0,6

1,1

xx

1,1

0,8

xx

0,5

1,1

Lohnstückkosten

4,9

-1,0

0,0

4,0

0,1

xx

xx

xx

4,1

0,6

Beschäftigte

-1,3

-1,6

0,1

-1,2

-0,6

-1,3

-0,3

xx

0,5

0,7

-2,7

-0,9

in %

Arbeitslosenquo

te2)

5,3

6,5

6,6

5,0

5,8

5,3

6,1

5,7

6,0

5,4

6,2

6,0

7,1

in % des nominellen BIP

Leistungsbilanz

1,7

2,7

3,3

1,6

1,3

xx

3,7

4,0

1,3

1,3

2,7

2,4

Finanzierungssaldo

des Staates

xx

x-3,5

-4,0

-3,3

-4,0

-2,7

-3,5

-3,5

-4,2

-4,2

-5,3

Erdö

lpreis in USD

/Barrel

xx

x45,0

55,0

44,0

60,0

60,0

60,0

52,0

62,5

52,9

63,5

Kurzfristiger Zinssatz in %

xx

x1,7

2,0

1,3

1,2

2,7

2,6

1,6

2,0

1,6

2,0

USD

/EUR

xx

x1,25

1,25

1,30

1,30

1,25

1,25

1,31

1,31

1,32

1,33

Veränderung zum Vorjahr in %

BIP, real Euroraum

-5,1 bis -4,1-1,0 bis 0,4

x-3,0

0,0

-3,5

0,5

-0,6

1,2

-4,2

-0,4

-4,0

0,1

BIP, real U

SAx

xx

-2,7

0,5

-3,0

1,0

-0,9

1,6

-2,8

-0,0

-2,9

0,9

BIP, real W

elt

xx

x-1,0

1,7

xx

xx

-1,3

1,9

-1,4

1,9

Welthandel

xx

x-5,0

3,0

-10,0

3,5

1,9

5,0

-11,0

0,6

-11,4

0,9

Quelle: OeNB, WIFO, IHS, EU-Kommission, IW

F, OECD

1) IHS: Bruttoinvestitionen. - 2) Eurostat-Definition; OECD: Definition der OECD.

OeN

B

Indikator

Prognose der wichtigsten W

irtschaftsindikatoren für Österreich

IWF

April 2009

Mai 2009

WIFO

Juni 2009

Seite A26

IHS

EU-Kom

mission

März 2009

März 2009

OEC

DNovem

ber 2008

Seite A27

Quelle: EU-Kommission.

Vertrauensindikatoren für den Euroraum und Österreich (I)

60

70

80

90

100

110

120

130

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Euroraum Österreich

Economic Sentiment Indicator1995=100

-5

-4

-3

-2

-1

0

1

2

3

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Euroraum (Industrievertrauen; EK)Deutschland (ifo Geschäftsklima)Euroraum (Industrie-Einkaufsmanager; Reuters-NTC)Eurocoin (Konjunkturindikator)

Abweichung vom Mittelwert des Indikators relativ zur Standardabweichung

Quelle: EU-Kommission, Institut für Wirtschaftsforschung, NTC Research, CEPR, OeNB .

Geschäftsklima - Indikatoren

Seite A28

Quelle: EU-Kommission, Eurostat.

Vertrauensindikatoren für den Euroraum und Österreich (II)

-40

-30

-20

-10

0

10

20

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Euroraum Österreich

KonsumentenvertrauenSaldo aus positiven und negativen Antworten

-25-20-15-10-5051015

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

-50

-40

-30

-20

-10

0

10

Industrieprodukion (linke Skala) Industrievertrauen (rechte Skala)

Indikatoren der Industrie im Euroraum

Saldo aus positiven und negativen AntwortenVeränderung zum Vorjahr in %

-20-15-10-505101520

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

-40

-30

-20

-10

0

10

Industrieprodukion (linke Skala) Industrievertrauen (rechte Skala)

Indikatoren der Industrie in Österreich

Saldo aus positiven und negativen AntwortenVeränderung zum Vorjahr in %

Indikator

2007

2008

1Q08

2Q08

3Q08

4Q08

1Q09

Okt.08

Nov.08

Dez.08

Jän.09

Feb.09

Mär.09

Index 2005=100

Insgesam

t inkl Bau (B bis F)

113,1

113,8

107,0

114,0

115,3

118,6

93,8

121,6

119,3

115,0

87,9

89,8

103,6

Industrie (B bis E)

113,8

115,0

113,5

115,9

114,7

115,8

98,4

120,1

116,5

110,9

93,1

94,2

108,0

113,3

113,8

106,5

114,4

115,8

118,4

93,2

121,6

119,1

114,5

86,9

89,6

103,2

114,1

115,1

113,1

116,4

115,2

115,5

97,9

120,2

116,1

110,2

92,1

93,9

107,6

Veränderung zum Vorjahr in %

Insgesam

t inkl Bau (B bis F)

5,3

0,6

3,8

2,1

0,8

-3,6

-12,4

-2,8

-2,9

-5,0

-8,2

-13,9

-14,3

Industrie (B bis E)

5,7

1,1

3,9

3,1

1,8

-4,3

-13,3

-2,9

-4,3

-5,7

-9,8

-14,8

-14,8

5,4

0,4

3,4

2,2

0,7

-3,8

-12,4

-3,0

-3,2

-5,4

-8,9

-13,0

-14,7

5,8

0,9

3,5

3,1

1,7

-4,5

-13,5

-3,0

-4,6

-6,0

-10,5

-14,2

-15,3

Verwendungskategorien (MIG)

Vorleistungen

6,5

-0,6

3,3

1,9

-0,5

-7,4

-17,0

-5,6

-7,5

-9,5

-14,3

-18,6

-17,8

Energie

0,4

9,3

4,4

11,6

18,7

4,9

2,3

6,0

1,8

6,7

2,6

4,3

0,0

Investition

sgüter

7,6

1,3

4,0

4,3

2,4

-4,5

-20,4

-0,1

-5,0

-8,2

-16,8

-22,1

-21,5

Kon

sumgüter

4,7

-1,7

2,9

-0,9

-4,1

-9,9

-6,3

-4,2

-3,8

-5,4

-2,3

-8,7

-7,5

Langlebige Kon

sumgüter

3,2

1,9

7,8

5,3

-0,1

-4,3

-13,2

-2,0

-0,9

-10,2

-7,7

-16,7

-14,1

Kurzlebige Kon

sumgüter

4,6

-2,3

2,3

-2,2

-4,2

-4,6

-5,0

-8,0

-3,0

-2,4

-2,9

-6,3

-5,7

ÖNACE 2008 - Abschnitte

0,1

-3,2

-4,9

-1,4

-1,7

-4,7

-19,2

4,1

-4,2

-13,7

-17,4

-19,5

-20,3

Herstellung von

Waren (C)

6,3

0,4

4,2

2,5

0,8

-5,0

-15,4

-3,4

-5,0

-6,7

-11,9

-17,3

-16,5

Energieversorgung (D

)0,8

6,3

3,4

10,7

14,6

-0,1

3,6

-1,6

-0,9

2,0

4,2

6,2

0,5

1,4

4,8

2,3

0,1

0,5

15,6

6,6

7,8

24,4

15,4

11,3

2,1

6,4

Bau (F)

4,0

-1,0

3,2

-1,4

-3,0

-1,4

-7,4

-2,6

1,4

-2,9

0,0

-8,5

-11,4

Hochbau (F41)

3,4

-1,7

1,9

-1,9

-3,7

-1,8

-5,7

-3,6

0,6

-2,5

0,7

-4,9

-10,8

Tiefbau (F42)

6,5

1,2

4,8

1,1

-0,2

0,7

-12,0

2,0

3,9

-4,6

-5,2

-13,8

-14,5

Quelle: Statistik Austria.

1) ÖNACE 2008, EU harmonisiert, arbeitstägig bereinigt.

2) EU-Definition: ohne Wärme- und Kälteversorgung (353) und Wasserversorgung und -entsorgung; Abfallentsorgung (Abschnitt E).

Produktionsindex1

)

Wasserversorgung und -

entsorgung; A

bfallentsorgung (E)

Bergbau und Gew

innung

von Steinen und Erden (B)

Seite A29

EU In

sgesam

t inkl. B

au (B bis F)

2)

EU In

dustrie (B bis E)2)

EU In

sgesam

t inkl. B

au (B bis F)

2)

EU In

dustrie (B bis E)2)

ArbeitsmarktArbeitsmarktArbeitsmarktArbeitsmarkt Seite A30

2006 2007 2008 Dez. 08 Jän. 09 Feb. 09 Mär. 09 Apr. 09in %

Arbeitslosenquote gesamtEuroraum 8,3 7,4 7,5 8,2 8,4 8,7 8,9 9,2Österreich 4,8 4,4 3,8 4,2 4,2 4,3 4,3 4,2Jugend-ArbeitslosenquoteEuroraum 16,2 14,8 15,3 16,7 17,1 17,6 18,1 18,5Österreich 9,1 8,7 8,0 9,4 9,1 9,0 8,9 8,4

UnselbstständigBeschäftigte

ArbeitsloseArbeitslosen- quote in %

Offene Stellen

in 1.000

Ver.z.Vj.in %

in1.000

Ver.z.Vj.in %

laut AMSlaut EU-Konzept

in1.000

Ver.z.Vj.in %

2006 3.280,9 1,6 239,2 -5,3 6,8 4,8 32,9 25,62007 3.344,0 1,9 222,2 -7,1 6,2 4,4 38,2 16,12008 3.420,5 2,3 212,3 -4,5 5,8 3,8 37,5 -1,9

Mai.08 3.424,1 2,6 184,8 -6,6 5,1 3,6 42,5 1,3

Jun.08 3.456,4 2,8 172,7 -6,0 4,8 3,6 43,6 1,6Jul.08 3.517,1 2,3 178,7 -3,6 4,8 3,7 39,5 -8,2

Aug.08 3.494,0 2,4 183,9 -3,8 5,0 3,8 39,5 -6,4Sep.08 3.468,3 2,1 183,3 -1,5 5,0 3,9 38,5 -7,7

Okt.08 3.436,3 1,8 202,8 -1,0 5,6 4,0 35,0 -7,6Nov.08 3.409,1 1,5 225,6 0,9 6,2 4,1 29,4 -11,5Dez.08 3.358,7 0,8 287,1 8,2 7,9 4,2 30,3 -4,5

Jän.09 3.338,7 0,2 301,5 12,2 8,3 4,2 26,8 -21,2Feb.09 3.339,0 -0,7 301,7 23,7 8,3 4,3 26,3 -29,0

Mär.09 3.354,4 -1,1 271,1 28,8 7,5 4,3 27,4 -30,5Apr.09 3.354,6 -1,1 258,2 25,9 7,1 4,2 27,4 -33,1

Mai.09 3.370,9 -1,6 239,8 29,7 6,6 .. 27,8 -34,5Quelle: Eurostat, Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, Arbeitsmarktservice Österreich.

Arbeitslosenquoten im Euroraum und in Österreich

Periode

Kennziffern des österreichischen Arbeitsmarktes

IndikatorJahresdurchschnitt in %

-2,0-1,00,01,02,03,04,05,06,0

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Unselbstständig Beschäftigte - Veränderung Arbeitslosenquote

Entwicklung des österreichischen Arbeitsmarktes

Quelle: Eurostat.

in %

Gesamtwirtschaftliche FinanzierungsrechnungGesamtwirtschaftliche FinanzierungsrechnungGesamtwirtschaftliche FinanzierungsrechnungGesamtwirtschaftliche Finanzierungsrechnung Seite A31

Quelle: EZB, OeNB.1) verzinsliche Wertpapiere, börsennotierte Aktien und Investmentzertifikate.

Finanzielle Investitionen und Außenfinanzierung des privaten Haushaltssektors

-8

-6

-4

-2

0

2

4

6

8

10

2003Q4 2004Q4 2005Q4 2006Q4 2007Q4 2008Q4

sonstige FinanzierungKreditaufnahmenSonstige GeldvermögensbildungLebensversicherungs- und PensionskassenansprücheHandelbare Wertpapiere 1)Bargeld und EinlagenFinanzierungssaldo

Euroraum

gleitende Jahreswerte auf Quartalsbasis in % des BIP

-6

-4

-2

0

2

4

6

8

10

2003Q4 2004Q4 2005Q4 2006Q4 2007Q4 2008Q4

Österreich

gleitende Jahreswerte auf Quartalsbasis in % des BIP

Seite A32

Finanzielle Investitionen und Außenfinanzierung

nichtfinanzieller Unternehmen

Quelle: EZB, OeNB.1) Bargeld, Einlagen, verzinsliche Wertpapiere und Investmentzertifikate.

-15

-10

-5

0

5

10

15

2003Q4 2004Q4 2005Q4 2006Q4 2007Q4 2008Q4

Finanzinvestitionen im engeren Sinn 1) KreditgewährungenErwerb von Anteilspapieren sonstige GeldvermögensbildungKreditaufnahmen WertpapieremissionenEmission von Anteilspapieren sonstige FinanzierungFinanzierungssaldo

Euroraum

gleitende Jahreswerte auf Quartalsbasis in % des BIP

-15

-10

-5

0

5

10

15

2003Q4 2004Q4 2005Q4 2006Q4 2007Q4 2008Q4

Österreich

gleitende Jahreswerte auf Quartalsbasis in % des BIP

ZahlungsbilanzZahlungsbilanzZahlungsbilanzZahlungsbilanz Seite A33

Euroraum1)

2007 2009

Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1

in Mrd EUR

Leistungsbilanz -10,5 11,1 -93,6 7,2 -17,3 -31,1 -23,1 -22,0 -25,4 Güter 12,3 46,4 -6,1 8,0 -2,5 6,1 -9,0 -0,7 -6,3 Dienstleistungen 43,3 49,2 41,7 11,5 10,0 13,1 13,4 5,2 4,2 Einkommen 13,6 1,4 -32,4 8,5 3,4 -32,0 -3,0 -0,9 2,2 Laufende Transfers -79,7 -85,9 -96,8 -20,8 -28,3 -18,3 -24,6 -25,7 -25,6Vermögensübertragungen 9,2 13,7 12,4 5,3 6,0 3,1 1,9 1,3 3,1Kapitalbilanz 141,4 41,2 313,6 -92,6 35,5 79,7 61,7 136,7 105,0 Direktinvestitionen -157,6 -92,5 -251,3 12,6 -75,2 -53,4 -35,9 -86,7 -52,4 Portfolioinvestitionen 293,7 159,7 439,2 -77,8 88,6 27,3 121,5 201,8 144,6 Finanzderivate 3,3 -67,0 -30,9 -23,2 -22,8 -8,9 -8,4 9,2 10,5 Sonstige Investiitonen 2,9 46,0 160,5 -8,9 50,0 114,8 -17,2 12,8 -3,3 Währungsreserven -0,9 -5,1 -3,9 4,7 -5,1 0,0 1,6 -0,4 5,7Statistische Differenz -140,2 -66,0 -232,4 80,1 -24,3 -51,7 -40,4 -116,0 -82,6

Quelle: EZB.1) Zuflüsse (+); Abflüsse (-). Währungsreserven: Zunahme (-); Abnahme (+).

Österreich

Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4

in Mrd EUR

Leistungsbilanz 7,3 8,4 9,8 -0,3 3,6 5,2 0,6 1,3 2,7 Güter 0,3 1,3 -0,2 -0,8 0,8 0,6 0,3 -0,1 -1,0 Dienstleistungen 9,7 12,0 13,4 2,0 3,0 6,1 1,8 2,1 3,4 Einkommen -1,5 -3,8 -2,2 -1,0 -0,6 -0,8 -1,0 -0,4 0,0 Laufende Transfers -1,3 -1,0 -1,2 -0,5 0,4 -0,8 -0,4 -0,4 0,4Vermögensübertragungen -0,8 -0,1 -0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0Kapitalbilanz -7,9 -9,3 -11,9 2,8 -7,2 -4,0 -3,4 1,3 -5,8 Direktinvestitionen -3,7 -2,7 -10,2 -1,1 -1,1 -4,2 -1,7 -3,2 -1,1 Portfolioinvestitionen 11,5 23,0 25,7 5,3 2,1 11,0 0,0 1,8 13,0 Finanzderivate -0,9 -1,0 -0,8 -0,6 0,6 1,5 0,2 -1,1 -1,4 Sonstige Investiitonen -15,4 -26,7 -27,3 0,3 -8,0 -12,3 -1,7 3,4 -16,6 Währungsreserven3) 0,5 -1,9 0,7 -1,0 -0,7 0,1 -0,2 0,5 0,3Statistische Differenz 1,6 1,0 2,1 -2,4 3,6 -1,2 2,8 -2,6 3,1

Quelle: OeNB; Transaktionen.1) Revidierte Daten.2) Vorläufige Daten.3) OeNB: Gold, Devisen, IWF- Positionen, Sonderziehungsrechte etc; Zunahme: - / Abnahme: +

2006 20071) 20082)Salden20071) 20082)

Salden 2006 2007 20082008

Seite A34

Leistungsbilanz - Euroraum

Kapitalbilanz - Euroraum

-35

-30

-25

-20

-15

-10

-5

0

5

10

15

20

25

30

35

1Q04 3Q04 1Q05 3Q05 1Q06 3Q06 1Q07 3Q07 1Q08 3Q08 1Q09

Güter Dienstleistungen Einkommen Laufende Transfers Leistungsbilanz

Teilkomponenten und Leistungsbilanzsaldoin Mrd EUR

Quelle: EZB.

-150-120-90-60-300306090120150180210240

1Q04 3Q04 1Q05 3Q05 1Q06 3Q06 1Q07 3Q07 1Q08 3Q08 1Q09

Direktinvestitionen Portfolioinvestitionen Finanzderivate

Sonstige Investitionen Währungsreserven Kapitalbilanz

Teilkomponenten der Kapitalbilanz

in Mrd EUR

Quelle: EZB.

Seite A35

Leistungsbilanz - Österreich

Kapitalbilanz - Österreich

-2

-1

0

1

2

3

4

5

6

7

4Q03 2Q04 4Q04 2Q05 4Q05 2Q06 4Q06 2Q07 4Q07 2Q08 4Q08

Güter Dienstleistungen Einkommen Laufende Transfers Leistungsbilanz

Teilkomponenten und Leistungsbilanzsaldoin Mrd EUR

Quelle: OeNB, Statistik Austria.

-15

-10

-5

0

5

10

15

4Q03 2Q04 4Q04 2Q05 4Q05 2Q06 4Q06 2Q07 4Q07 2Q08 4Q08

Direktinvestitionen Portfolioinvestitionen Finanzderivate

Sonstige Investitionen Währungsreserven Kapitalbilanz

Teilkomponenten der Kapitalbilanz

in Mrd EUR

Quelle: OeNB.

Weitere ausgewählte Indikatoren für ÖsterreichWeitere ausgewählte Indikatoren für ÖsterreichWeitere ausgewählte Indikatoren für ÖsterreichWeitere ausgewählte Indikatoren für Österreich Seite A36

in Mrd EUR 2005 2006 2007 2008 2009

Finanzierungssaldo Staat -3,8 -4,1 -1,4 -1,1 -9,9 Bundessektor -4,4 -4,1 -1,7 -1,6 -9,0 Länder (ohne Wien) 0,2 -0,4 0,2 0,3 -0,6 Gemeinden (mit Wien) 0,3 0,3 0,3 0,3 -0,3 Sozialversicherungsträger -0,1 -0,0 -0,3 -0,1 -0,0

Zinszahlungen 7,0 7,1 7,4 7,1 7,9 Primärsaldo 3,2 2,9 6,0 6,0 -1,9 Verschuldung des Staates 155,8 159,5 161,0 176,4 191,9

in % des BIP 2005 2006 2007 2008 2009

Finanzierungssaldo Staat -1,6 -1,6 -0,5 -0,4 -3,5 Bundessektor -1,8 -1,6 -0,6 -0,6 -3,2 Länder (ohne Wien) 0,1 -0,2 0,1 0,1 -0,2 Gemeinden (mit Wien) 0,1 0,1 0,1 0,1 -0,1 Sozialversicherungsträger -0,0 -0,0 -0,1 -0,0 -0,0

Zinszahlungen 2,9 2,7 2,7 2,5 2,8 Primärsaldo 1,3 1,1 2,2 2,1 -0,7 Verschuldung des Staates 63,7 62,0 59,4 62,5 68,5

Quelle: Statistik Austria.

in % des BIP 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Finanzierungssaldo Staat -0,4 -3,5 -4,7 -4,7 -4,7 -3,9 Bundessektor -0,6 -3,2 -4,1 -4,1 -4,2 -3,7 Länder (ohne Wien) 0,1 -0,2 -0,4 -0,3 -0,2 -0,1 Gemeinden (mit Wien) 0,1 -0,1 -0,1 -0,1 -0,1 0,0 Sozialversicherungsträger 0,0 0,0 -0,1 -0,2 -0,2 -0,1

Staat:Gesamteinnahmen 48,2 47,5 46,5 46,4 46,1 46,1 Gesamtausgaben 48,7 51,1 51,3 51,1 50,9 50,1 Zinszahlungen 2,6 2,9 3,0 3,3 3,4 3,6 Primärsaldo 2,2 -0,6 -1,7 -1,4 -1,3 -0,4 Verschuldung des Staates 62,5 68,5 73,0 75,7 77,7 78,5

Quelle: BMF.

Budgetäre Notifikation (Maastricht) vom März 2009

Österreichisches Stabilitätsprogramm vom April 2009

Seite A37

April Jänner bis AprilBundesvoranschlags-

entwurf

2009

Allgemeiner HaushaltAusgaben 7.709 25.235 77.442 Personalausgaben 756 3.835 10.548 Sachausgaben 6.953 21.400 66.895 Einnahmen 3.451 15.081 63.884 Saldo1) -4.258 -10.154 -13.558

Quelle: BMF.

April Jänner bis AprilBundesvoranschlags-

entwurf

2009

Einkommen- und Vermögensteuern 1.554 8.411 31.402 davon: veranlagte Einkommensteuer -264 -127 2.600 Körperschaftsteuer -65 756 4.800 Lohnsteuer 1.633 6.887 20.000 Kapitalertragsteuer 123 225 1.200 Kapitalertragsteuer auf Zinsen 48 327 1.800 Umsatzsteuern 1.672 6.896 21.900 Verbrauchsteuern 300 1.371 5.561 Verkehrsteuern 366 1.501 4.996 Übrige Abgaben2) -19 372 908 Öffentliche Abgaben brutto 3.873 18.551 64.767 Überweisungen an andere öffentl. Rechtsträger (Länder, Gem., Fonds) 2.060 8.548 23.805 Überweisungen an die EU 84 1.205 2.200 Öffentliche Abgaben netto3) 1.729 8.798 38.762

Quelle: BMF.

3) Steuereinnahmen des Bundes.

2) Ein- und Ausfuhrabgaben, Stempel-, Rechtsgebühren und Bundesverwaltungsabgaben, Nebenansprüche und Resteingänge weggefallener Abgaben.

1) Budgetüberschuss (+) oder Budgetdefizit (-) des Bundes.

2009

in Mio EUR

2009

Gebarungserfolg des Bundes von Jänner bis April 2009

Indikator

in Mio EUR

Abgabenerfolg des Bundes von Jänner bis April 2009

Indikator

Seite A38

Indikator 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 20091) 20101)

Veränderung zum Vorjahr in %

Produktivität- Gesamtwirtschaft

1,6 0,5 2,2 1,7 1,9 1,3 -0,1 -0,9 1,1

Bruttoverdiensteje Arbeitnehmer

2,2 1,9 1,8 2,4 3,2 2,3 3,0 2,7 1,2

Lohnstückkosten- Gesamtwirtschaft

0,3 1,3 -0,6 0,7 1,1 0,8 3,0 4,0 0,1

Lohnstückkosten- Sachgütererzeugung

1,2 0,9 -1,7 -0,9 -4,4 -0,6 1,3 3,5 -1,4

Preisliche

Wettbewerbsfähigkeit2)0,6 3,3 1,0 -1,0 -0,5 0,7 0,6 -1,2 -0,3

Quelle: WIFO.1) WIFO-Prognose vom März 2009.2) Real-effektiver Wechselkurs des Euro auf Basis des österreichischen Außenhandels.

Indikatoren der österreichischen Wettbewerbsfähigkeit

-5

-4

-3

-2

-1

0

1

2

3

4

5

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 1) 2010 1)

Lohnstückkosten in der Sachgütererzeugung

Lohnstückkosten in der Gesamtwirtschaft

Entwicklung der LohnstückkostenVeränderung zum Vorjahr in %

Seite A39

Periode Export Import Kumulativ

Saldo

Mio EUR % VJP Mio EUR % VJP Mio EUR

2004 13,9 12,5 89.848 13,9 91.094 12,5 -1.2472005 5,4 5,9 94.705 5,4 96.499 5,9 -1.7932006 9,5 8,0 103.742 9,5 104.201 8,0 -4592007 10,5 9,6 114.680 10,5 114.255 9,6 -4582008 2,3 4,3 117.330 2,3 119.128 4,3 -457

1Q08 5,7 5,4 29.691 5,7 29.479 5,4 2122Q08 8,1 11,3 60.686 6,9 60.544 8,3 1423Q08 5,1 4,2 90.036 6,3 90.261 6,9 -2254Q08 -8,9 -3,3 117.330 2,3 119.128 4,3 -5921Q09 -23,2 -18,8 22.799 -23,2 23.947 -18,8 -1.148

Mär.08 -3,1 -1,1 29.691 5,7 29.479 5,4 212Apr.08 16,8 18,3 40.498 8,4 40.145 8,5 353Mai.08 0,2 3,5 50.172 6,7 49.892 7,5 280Jun.08 7,6 12,3 60.686 6,9 60.544 8,3 142Jul.08 8,5 9,2 71.181 7,1 71.048 8,4 133

Aug.08 -3,9 -2,3 79.437 5,9 79.719 7,2 -281Sep.08 9,6 5,2 90.036 6,3 90.261 6,9 -225Okt.08 -3,8 2,5 100.682 5,1 101.250 6,4 -569Nov.08 -14,3 -7,5 109.732 3,2 110.787 5,1 -1.055Dez.08 -9,0 -5,4 117.330 2,3 119.128 4,3 -1.799Jän.09 -27,1 -19,5 7.041 -27,1 7.587 -19,5 -2.345Feb.09 -26,7 -22,2 14.453 -26,9 15.391 -20,9 -2.737Mär.09 -15,9 -14,6 22.799 -23,2 23.947 -18,8 -2.947

Quelle: Statistik Austria, OeNB.

Veränderung zum Vorjahr in %

Österreichischer Außenhandel

Export Import

-30-25-20-15-10-50510152025

1Q99 1Q00 1Q01 1Q02 1Q03 1Q04 1Q05 1Q06 1Q07 1Q08 1Q09Exporte Importe

Exporte und ImporteVeränderung zum Vorjahr in %

Seite A40

Insgesamt davon Inländer davon Ausländer

in 1.000Veränderung zum Vorjahr in %

in 1.000Veränderung zum Vorjahr in %

in 1.000Veränderung zum Vorjahr in %

2006 119.361 0,1 32.121 2,0 87.240 -0,62007 121.451 1,8 33.008 2,8 88.443 1,42008 126.669 4,3 33.880 2,6 92.789 4,9

Apr.08 4.913 -31,4 1.943 -8,1 2.970 -41,2Mai.08 7.110 16,4 2.658 9,3 4.451 21,2Jun.08 8.531 -3,3 2.835 -4,3 5.697 -2,8Jul.08 15.255 3,5 4.281 1,9 10.974 4,1

Aug.08 15.968 0,8 4.648 4,8 11.320 -0,8Sep.08 9.315 -0,2 2.844 2,9 6.471 -1,5Okt.08 6.190 1,5 2.219 0,4 3.971 2,0Nov.08 3.624 0,2 1.757 0,2 1.867 0,3Dez.08 10.344 10,4 2.109 7,2 8.235 11,3Jän.09 14.097 2,8 2.623 5,4 11.474 2,3Feb.09 16.022 -5,1 3.216 -5,7 12.806 -5,0Mär.09 11.171 -24,6 2.672 -0,6 8.500 -29,9Apr.09 7.567 54,0 2.128 9,5 5.409 82,1

2008 50.331 5,9 10.528 2,4 39.802 6,92009 48.857 -2,9 10.638 1,0 38.188 -4,1

Mai bis Oktober2007 60.947 3,4 19.003 3,9 41.944 3,22008 62.370 2,3 19.485 2,5 42.885 2,2

Nov. bis Apr.2007/2008 63.315 6,6 14.249 4,0 49.065 7,42008/2009 62.825 -0,8 14.505 1,8 48.290 -1,6

Quelle: Statistik Austria, OeNB.

Wintersaison

Tourismus: Übernachtungen in Österreich

Periode

Jänner bis April

Sommersaison

0

10

20

30

40

50

60

02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09

-2

0

2

4

6

8

Inländer (linke Achse)Ausländer (linke Achse)Insgesamt (rechte Achse)

WintersaisonNovember bis April

in Mio Übernachtungen Ver. z.Vorjahr in %

05101520253035404550

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

-4

-2

0

2

4

Inländer (linke Achse)Ausländer (linke Achse)Insgesamt (rechte Achse)

SommersaisonMai bis Oktober

Ver. z.Vorjahr in %in Mio Übernachtungen

Österreichischer BankensektorÖsterreichischer BankensektorÖsterreichischer BankensektorÖsterreichischer Bankensektor Seite A41

in Mio EUR in Mio EUR in % in Mio EUR in % in Mio EUR in %

1. AktivaKassenliquidität 6.521 -4.159 -38,9 -4.159 -38,9 -1.766 -21,3Forderungen an inl. Kreditinstitute 256.401 4.407 1,7 4.407 1,7 87.926 52,2Direktkredite an inl. Nichtbanken 303.829 -2.399 -0,8 -2.399 -0,8 15.164 5,3in EUR 249.745 -1.078 -0,4 -1.078 -0,4 11.885 5,0in Fremdwährung 54.083 -1.320 -2,4 -1.320 -2,4 3.280 6,5

Titrierte Kredite an inl. Nichtbanken 24.700 6.733 37,5 6.733 37,5 6.974 39,3in EUR 24.576 6.737 37,8 6.737 37,8 6.945 39,4in Fremdwährung 124 -4 -3,0 -4 -3,0 28 29,4

Sonstige Inlandsforderungen 93.025 -2.000 -2,1 -2.000 -2,1 13.039 16,3Auslandsforderungen 372.799 -3.736 -1,0 -3.736 -1,0 6.905 1,92. PassivaVerbindlichkeiten geg.inl.Kreditinstitute 262.197 -9.967 -3,7 -9.967 -3,7 92.159 54,2Einlagen von inländischen Nichtbanken 281.711 5.972 2,2 5.972 2,2 17.250 6,5in EUR 278.040 6.135 2,3 6.135 2,3 19.027 7,3in Fremdwährung 3.671 -163 -4,3 -163 -4,3 -1.777 -32,6

Eig. Inlandsemissionen an Nichtbanken 112.955 -306 -0,3 -306 -0,3 12.889 12,9in EUR 105.665 1.816 1,7 1.816 1,7 15.376 17,0in Fremdwährung 7.289 -2.122 -22,5 -2.122 -22,5 -2.487 -25,4

Sonstige Inlandsverbindlichkeiten 124.660 -3.032 -2,4 -3.032 -2,4 10.685 9,4Auslandsverbindlichkeiten 275.853 6.206 2,3 6.206 2,3 -5.121 -1,83. Bilanzsumme 1.069.534 434 0,0 434 0,0 138.041 14,8

Geschäftsentwicklung der in Österreich tätigen Kreditinstitute1)

zum Vorjahr (Jahresabstand)

seit Jännerzum Vorquartal

Veränderung

März 2009

StandBilanzpositionen

0

5

10

15

20

25

1Q06 2Q06 3Q06 4Q06 1Q07 2Q07 3Q07 4Q07 1Q08 2Q08 3Q08 4Q08 1Q09

0

200

400

600

800

1.000

1.200

Veränderung zum Vorjahr in % Stand in Mrd EUR

Bilanzsumme der in Österreich tätigen Kreditinstitutein %

Quelle: OeNB.

in Mrd EUR

1) Ab 2007 auf quartalsweise Datenerhebung umgestellt.

Seite A42

1. Zinsen und zinsähnliche Erträge 8,55 31,6 10,49 22,7 9,96 -5,02. Zinsen und zinsähnliche Aufwendungen 6,75 42,4 8,57 27,1 7,78 -9,2I. Nettozinsertrag (1. - 2.) 1,80 2,6 1,92 6,5 2,18 13,83. Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen 0,64 8,2 0,78 21,8 0,65 -16,24. Saldo Ertrag/Aufwand aus Provisionen 1,28 15,2 1,12 -12,6 0,93 -16,95. Saldo Ertrag/Aufwand aus Finanzgeschäften 0,25 -0,4 -0,05 -120,5 0,23 -535,36. Sonstige betriebliche Erträge 0,35 5,1 0,35 1,9 0,35 -0,1II. Betriebserträge (I. + 3. + 4. + 5. + 6.) 4,32 6,9 4,12 -4,7 4,34 5,57. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen 2,26 5,4 2,33 3,2 2,31 -1,0

davon Personalaufwand 1,38 6,9 1,42 3,1 1,41 -0,6davon Sachaufwand 0,88 3,2 0,91 3,5 0,90 -1,5

8. Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände 0,15 -10,3 0,15 -1,8 0,14 -5,9

9. Sonstige betriebliche Aufwendungen 0,25 8,1 0,21 -15,0 0,22 3,9III. Betriebsaufwendungen (7. + 8. + 9.) 2,66 4,6 2,70 1,2 2,67 -0,9IV. Betriebsergebnis (II. - III.) 1,66 10,8 1,42 -14,3 1,67 17,7

Quartalsweise aktualisierte Vorschauwerte

V. Erwartetes Jahresbetriebsergebnis 6,00 17,0 6,14 2,3 5,90 -3,810. Saldo aus Wertberichtigung auf Forderungen u.

Zuführungen zu Rückstellungen f. Eventualver- bindlichkeiten und für Kreditrisken gegenüber den entsprech. Erträgen aus deren Auflösung (exkl. Wertpapiere) 1,29 -12,1

11. Saldo aus Wertberichtigungen auf Wertpapiere und Beteiligungen gegenüber den entsprech.Erträgen aus deren Auflösung -0,05 0,02 0,35

VI. Erwartetes Ergebnis der gewöhnl. Geschäftstätigkeit (IV. - 10. - 11.) 4,75 10,0 4,64 -2,4 2,94 -36,6

12. Erwartetes a.o. Ergebnis (Ertrag + / Aufwand -) -0,03 -63,3 -0,02 -26,6 0,07 -459,113. Erwartete Steuern von Einkommen,

Ertrag und sonstige Steuern 0,52 27,5 0,45 -13,4 0,30 -32,4VII. Erwarteter Jahresüberschuss (+)/-Fehlbetrag (-)

(V.+ 12. - 13.) 4,21 9,5 4,17 -0,9 2,71 -35,1

Quelle: OeNB.

1) Die Veränderungen wurden für die Basis "in Mio EUR" errechnet und anschließend gerundet.

2009

2,61

in Mrd EUR

Ver.z.Vj.

in % 1)

1.684,4

1,48 14,4

Ver.z.Vj.

in % 1)

76,4

-92,9

in Mrd EUR

in Mrd EUR

Ver.z.Vj.

in % 1)

-142,1

Ertragspositionen

Ertragslage der in Österreich tätigen Kreditinstitute

1.Quartal

2008

1. Quartal

2007

1.Quartal

Seite A43

Umfrage über das Kreditgeschäft - Bank Lending Survey:Veränderung der Kreditrichtlinien in den letzten drei Monaten

Quelle: OeNB.1) Strichlierte Linie: Einschätzung der Banken über die Entwicklung in den nächsten drei Monaten.-1... Deutlich verschärft, -0,5 ... Leicht verschärft, 0 ... Nicht verändert, 0,5 ... Leicht gelockert, 1 ... Deutlich gelockert

-1,0

-0,5

0,0

0,5

1,0

1Q2003 1Q2004 1Q2005 1Q2006 1Q2007 1Q2008 1Q2009

Insgesamt Kredite an kleine und mittlere Unternehmen Kredite an große Unternehmen

an UnternehmenSkala von -1 bis 1

1)

-1,0

-0,5

0,0

0,5

1,0

1Q2003 1Q2004 1Q2005 1Q2006 1Q2007 1Q2008 1Q2009

Wohnbaukredite Konsumkredite und sonstige Kredite

an Private HaushalteSkala von -1 bis 1

Seite A44

Umfrage über das Kreditgeschäft - Bank Lending Survey:Veränderung der Nachfrage nach Krediten in den letzten 3 Monaten

Quelle: OeNB.1) Strichlierte Linie: Einschätzung der Banken über die Entwicklung in den nächsten drei Monaten.-1... Deutlich verschärft, -0,5 ... Leicht verschärft, 0 ... Nicht verändert, 0,5 ... Leicht gelockert, 1 ... Deutlich gelockert

-1,0

-0,5

0,0

0,5

1,0

1Q2003 1Q2004 1Q2005 1Q2006 1Q2007 1Q2008 1Q2009

Insgesamt Kredite an kleine und mittlere Unternehmen Kredite an große Unternehmen

an UnternehmenSkala von -1 bis 1

1)

-1,0

-0,5

0,0

0,5

1,0

1Q2003 1Q2004 1Q2005 1Q2006 1Q2007 1Q2008 1Q2009

Wohnbaukredite Konsumkredite und sonstige Kredite

an Private HaushalteSkala von -1 bis 1

1)

Forderungen österreichischer Banken in Zentral-, Ost- und Südosteuropa (CESEE)

2002

2003

2004

2005

2006

2007

08Q01

08Q02

08Q03

08Q04

in Mio EUR

Tschechische Republik

2.703

3.514

3.790

22.569

27.413

33.590

39.531

41.319

42.643

39.031

Rum

änien

317

1.636

747

5.234

26.891

29.381

27.713

29.470

30.548

30.276

Slow

akei

936

1.369

1.911

14.176

17.258

19.751

20.553

21.082

22.503

26.718

Ungarn

1.990

364.354

16.057

19.144

23.088

23.020

24.272

25.781

26.574

Kroatien

1.484

2.174

2.947

16.179

19.112

23.383

24.202

15.939

16.613

16.646

Russland

1.596

119

1.801

5.804

9.483

13.772

13.664

15.175

15.627

16.173

Polen

3.390

486

3.328

7.752

8.474

10.221

10.318

10.934

11.738

11.124

Ukraine

201

318

311

4.307

4.542

7.922

7.633

8.200

10.009

7.787

Slow

enien

826

1.175

1.410

5.887

6.897

9.800

10.027

6.842

7.129

6.995

Republik Serbien

xx

xx

x6.829

6.742

4.756

5.258

4.233

Bulgarien

189

96229

1.692

2.648

3.533

3.582

3.647

3.862

3.763

Bosnien Herzegowina

120

186

270

2.752

3.277

4.749

4.904

2.836

3.085

2.932

Albanien

01

81.383

1.561

1.737

1.724

1.855

1.870

1.924

Türkei

291

302

314

726

762

1.639

1.691

1.764

1.865

1.901

Weissrussland

3849

103

685

805

1.140

1.120

1.315

1.570

1.644

Lettland

9121

120

276

303

495

521

509

376

287

Moldawien

03.512

10

3062

158

194

232

259

Mazedon

ien

22.368

211

2092

9776

74211

Estland

4859

150

249

232

196

192

186

183

176

Litauen

392

138

303

394

250

173

185

188

174

Mon

tenegro

xx

xx

x548

616

6975

95Andere

60x

205

3.542

xx

xx

xx

Gesam

t14.238

17.522

22.139

109.583

149.246

192.178

198.178

190.625

201.228

198.922

Quelle: BIZ.

Länder

Seite A45

Seite A46

020406080100

120

140

160

180

200

Große Banken im

Euroraum

andere

Finanzinstitute im

Euroraum

Schweizer

Finanzinstitute

Britische

Finanzinstitute

andere europäische

Banken

andere europäische

Versicherer

Wertberichtigungen (455,5 M

rd USD

)Kapitalerhöh

ungen (430,5 M

rd USD

)

Turbulenzen-bedingte Wertberichtigungen und Kapitalerhöhungen von Banken und

Versicherungen ab 2. H

albjahr 2007 bis 15. Juni 2009

in Mrd USD

Quelle: Bloomberg.

Seite A47

0,0

1,0

2,0

3,0

4,0

5,0

6,0

7,0 Jän.08

Feb.08

Mär.08

Apr.08

Mai.08

Jun.08

Jul.08

Aug.08

Sep.08

Okt.08

Nov.08

Dez.08

Jän.09

Feb.09

Mär.09

Differenz AT zu DE

AT

BEDE

GR

ESFR

IEIT

NL

PTFI

Rendite 10-jähriger Staatsanleihen

in %

Quelle: Thomson Reuters, EZB.

Seite A48

012345678910

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

Differenz BB

B - AAA

IBOXX EURO CORP. AAA RATED

IBOXX EURO CORP. BBB

RATED

Renditen für Unternehmensanleihen im

Euroraum AAA und BBB

in %

Quelle: Thomson Reuters.

Internationale Vergleiche für ausgewählte LänderInternationale Vergleiche für ausgewählte LänderInternationale Vergleiche für ausgewählte LänderInternationale Vergleiche für ausgewählte Länder Seite A49

2006 2007 2008 Jän.09 Feb.09 Mär.09 Apr.09 Mai.09

Veränderung zum Vorjahr in %

Belgien 2,3 1,8 4,5 2,1 1,9 0,6 0,7 -0,2Zypern 2,2 2,2 4,4 0,9 0,6 0,9 0,6 0,5Deutschland 1,8 2,3 2,8 0,9 1,0 0,4 0,8 0,0Irland 2,7 2,9 3,1 1,1 0,1 -0,7 -0,7 -1,7Griechenland 3,3 3,0 4,2 2,0 1,8 1,5 1,1 0,7Spanien 3,6 2,8 4,1 0,8 0,7 -0,1 -0,2 -0,9Frankreich 1,9 1,6 3,2 0,8 1,0 0,4 0,1 -0,3Italien 2,2 2,0 3,5 1,4 1,5 1,1 1,2 0,8Luxemburg 3,0 2,7 4,1 0,0 0,7 -0,3 -0,3 -0,9Malta 2,6 0,7 4,7 3,1 3,5 3,9 4,0 3,4Niederlande 1,7 1,6 2,2 1,7 1,9 1,8 1,8 1,5Österreich 1,7 2,2 3,2 1,2 1,4 0,6 0,5 0,1Portugal 3,0 2,4 2,7 0,1 0,1 -0,6 -0,6 -1,2Slowenien 2,5 3,8 5,5 1,4 2,1 1,6 1,1 0,5Slowakische Republik 4,3 1,9 3,9 2,7 2,4 1,8 1,4 1,1Finnland 1,3 1,6 3,9 2,5 2,7 2,0 2,1 1,5

Euroraum 2,2 2,1 3,3 1,1 1,2 0,6 0,6 0,0

Dänemark 1,9 1,7 3,6 1,7 1,7 1,6 1,1 1,1Schweden 1,5 1,7 3,3 2,0 2,2 1,9 1,8 1,7Vereinigtes Königreich 2,3 2,3 3,6 3,0 3,2 2,9 2,3 ..

Bulgarien 7,4 7,6 12,0 6,0 5,4 4,0 3,8 3,0Tschechische Republik 2,1 3,0 6,3 1,4 1,3 1,7 1,3 0,9Estland 4,4 6,7 10,6 4,7 3,9 2,5 0,9 0,3Lettland 6,6 10,1 15,3 9,7 9,4 7,9 5,9 4,4Litauen 3,8 5,8 11,1 9,5 8,5 7,4 5,9 4,9Ungarn 4,0 7,9 6,0 2,4 2,9 2,8 3,2 3,8Polen 1,3 2,6 4,2 3,2 3,6 4,0 4,3 4,2Rumänien 6,6 4,9 7,9 6,8 6,9 6,7 6,5 5,9

EU 2,2 2,3 3,7 1,8 1,8 1,3 1,3 0,7

Kroatien 3,2 2,8 6,1 3,4 4,2 3,8 3,9 ..Türkei 9,3 8,8 10,4 9,5 7,7 7,9 6,1 5,2

USA 3,2 2,8 3,6 0,0 0,2 -0,4 -0,7 ..Japan 0,3 0,0 1,4 0,0 -0,1 -0,3 -0,1 ..Schweiz 1,0 0,8 2,4 -0,1 -0,1 -0,7 -0,6 -1,1

Russland 9,8 9,1 14,1 13,5 14,0 14,2 13,3 ..Brasilien 3,3 4,1 6,6 6,4 6,3 5,9 5,8 5,5China 1,4 4,8 5,9 1,0 -1,6 -1,2 -1,5 -1,4Indien 5,8 6,4 8,3 10,5 9,6 8,0 8,7 ..

Quelle: Eurostat, IWF, Nationale Statistische Ämter, Thomson Reuters.1) EU27, Türkei: HVPI; restliche Länder nationaler VPI.

Entwicklung der Verbraucherpreise1)

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2006 2007 2008 2008q01 2008q02 2008q03 2008q04 2009q01

Veränderung zum Vorjahr in %

Belgien 3,0 2,8 1,1 1,9 1,9 1,1 -1,0 -3,0Zypern 4,1 4,4 3,7 4,4 4,1 3,4 2,8 1,6Deutschland 3,0 2,5 1,3 2,8 2,0 0,8 -1,8 -6,9Irland 5,7 6,0 -2,3 -1,3 -0,6 0,3 -7,4 ..Griechenland 4,5 4,0 2,9 3,2 3,4 2,7 2,4 ..Spanien 3,9 3,7 1,2 2,7 1,8 0,9 -0,7 -3,0Frankreich 2,2 2,3 0,4 1,9 1,0 0,1 -1,7 -3,2Italien 2,0 1,6 -1,0 0,4 -0,3 -1,3 -3,0 -5,9Luxemburg 6,4 5,2 -0,9 0,8 1,6 -0,7 -5,4 ..Malta 3,3 3,9 2,7 3,2 3,3 2,5 1,4 ..Niederlande 3,4 3,5 2,1 4,2 3,4 1,8 -0,8 -4,5Österreich 3,4 3,1 1,8 2,6 2,3 1,6 0,4 -2,9Portugal 1,4 1,9 0,0 0,8 0,7 0,3 -2,0 -3,7Slowenien 5,9 6,8 3,5 5,9 5,0 3,7 -0,9 ..Slowakische Republik 8,5 10,4 6,4 9,3 7,9 6,6 2,5 -5,6Finnland 4,9 4,2 0,9 2,6 1,9 1,0 -1,8 ..

Euroraum 2,9 2,7 0,7 2,2 1,5 0,5 -1,7 -4,8

Dänemark 3,3 1,6 -1,1 -0,4 1,0 -1,5 -3,6 ..Schweden 4,2 2,6 -0,2 2,2 1,2 0,2 -5,1 -6,4Vereinigtes Königreich 2,8 3,0 0,7 2,6 1,8 0,4 -2,0 -4,1

Bulgarien 6,3 6,2 6,0 7,0 7,1 6,8 3,5 -3,5Tschechische Republik 6,8 6,0 3,2 4,4 4,4 4,0 0,2 ..Estland 10,4 6,3 -3,6 0,2 -1,1 -3,5 -9,7 -15,6Lettland 12,2 10,0 -4,6 0,5 -1,9 -5,2 -10,3 ..Litauen 7,8 8,9 3,1 7,0 5,2 2,9 -2,0 -13,6Ungarn 4,1 1,1 0,5 1,7 2,0 0,8 -2,3 -6,4Polen 6,2 6,7 4,8 6,2 5,8 5,2 2,3 1,1Rumänien 7,9 6,2 7,1 8,2 9,3 9,2 2,9 -6,4

EU27 3,1 2,9 0,9 2,4 1,7 0,7 -1,6 -4,5

Kroatien 4,7 5,5 2,4 4,3 3,4 1,6 0,2 ..Türkei 6,9 4,7 1,1 7,3 2,8 1,2 -6,2 ..

USA 2,8 2,0 1,1 2,5 2,1 0,7 -0,8 -2,5Japan 2,0 2,3 -0,7 1,3 0,6 -0,2 -4,5 -9,1Schweiz 3,4 3,3 1,6 3,1 2,4 1,2 -0,4 -1,6

Russland 7,7 8,1 5,6 8,7 7,5 6,0 1,2 ..Brasilien 3,9 5,7 5,3 6,2 6,5 6,7 1,0 -1,6China 11,0 11,8 9,1 10,6 10,1 9,0 6,8 6,1Indien 9,9 9,4 9,4 9,0 8,2 7,8 4,8 4,1

Quelle: Eurostat, Nationale Statistische Ämter, Thomson Reuters.

Reales Bruttoinlandsprodukt

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2006 2007 2008 Dez.08 Jän.09 Feb.09 Mär.09 Apr.09

Veränderung zum Vorjahr in %

Belgien 5,1 2,7 -5,8 -6,2 -18,6 -19,0 -12,0 ..Zypern 0,7 3,1 3,1 -3,1 -5,8 -5,1 -6,0 ..Deutschland 5,9 6,1 -6,2 -11,8 -18,0 -21,3 -21,4 -23,2Irland 5,1 7,2 -22,5 -11,9 .. .. .. ..Griechenland 0,5 2,2 -3,2 -10,4 -12,1 -4,8 -6,4 -12,2Spanien 3,9 1,9 -8,5 -20,2 -21,1 -22,5 -24,4 -19,7Frankreich 1,0 1,5 -4,5 -10,5 -14,5 -16,7 -15,8 -19,4Italien 2,4 -0,2 4,4 -13,8 -17,6 -21,2 -23,8 -24,2Luxemburg 2,3 2,3 2,3 -27,7 -22,1 -22,5 -26,7 ..Malta x x x x x x x xNiederlande 1,2 3,1 -2,4 -10,1 -4,6 -10,5 -13,2 -17,2Österreich 7,3 4,9 -12,9 -6,0 -10,5 -14,2 -15,3 ..Portugal 2,8 1,8 -5,6 -9,0 -16,0 -15,5 -6,9 -11,1Slowenien 6,5 6,5 6,5 -18,9 -17,6 -22,4 -18,8 -24,9Slowakische Republik 10,1 12,7 1,9 -19,7 -29,1 -25,6 -18,0 ..Finnland 9,8 4,4 -9,0 -15,9 -24,0 -21,6 -16,7 -21,2

Euroraum 4,0 3,5 -4,8 -12,3 -16,4 -19,1 -19,3 -21,6

Dänemark 3,5 0,4 -7,4 -4,1 -9,9 -12,4 -15,4 -15,7Schweden 3,5 4,1 -10,4 -16,6 -20,4 -19,5 -19,4 -21,2Vereinigtes Königreich 0,5 0,2 0,4 -9,1 -11,4 -13,3 -12,8 -12,3

Bulgarien 5,9 9,1 0,7 -11,2 -17,1 -17,4 -19,7 -18,6Tschechische Republik 13,2 8,9 0,2 -17,0 -20,9 -20,3 -19,0 -20,4Estland 10,1 6,7 -6,2 -22,4 -27,2 -30,6 -29,7 -33,7Lettland 5,5 1,1 -6,1 -13,5 -23,9 -23,4 -23,4 -16,9Litauen 7,3 4,0 2,7 -3,9 -6,2 -12,4 -19,9 -24,5Ungarn 10,6 11,6 12,6 -23,1 -21,1 -25,2 -19,6 -25,2Polen 12,2 9,5 3,4 -9,9 -13,2 -12,4 -10,0 -6,9Rumänien 7,7 5,0 1,0 -12,3 -13,8 -13,9 -12,5 -7,8

EU27 4,2 3,3 -5,4 -12,0 -15,8 -18,0 -18,0 -19,4

Kroatien 4,6 5,6 0,7 -5,2 -11,5 -8,1 -10,3 -4,9Türkei 5,8 4,5 -1,7 -25,6 -18,9 -20,4 -18,0 ..

USA 2,2 1,7 2,8 -8,9 -10,7 -11,4 -12,6 -12,5Japan 4,5 2,8 9,5 -20,7 -30,9 -38,4 -34,2 -31,2Schweiz 7,8 9,5 3,1 -5,2 .. .. .. ..

Russland 6,4 6,4 2,7 -10,2 -15,9 -13,2 -13,7 -16,8Brasilien 2,9 5,9 3,1 -15,8 -15,4 -13,4 -13,1 -12,3China x x x x x x x xIndien 10,6 9,8 4,2 -0,2 1,0 -0,7 -0,8 1,4

Quelle: Eurostat, OECD, WIIW, Thomson Reuters.1) nicht saisonal, jedoch arbeitstägig bereinigt; Schweiz saisonal bereinigt, Russland, Brasilien, Indien nicht bereinigt.

Industrieproduktion1)

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2006 2007 2008 Dez.08 Jän.09 Feb.09 Mär.09 Apr.09

in % gemäß ILO-Definition

Belgien 8,3 7,5 7,0 6,9 7,1 7,2 7,3 7,5Zypern 4,6 4,0 3,8 4,3 4,5 4,7 5,0 5,4Deutschland 9,8 8,4 7,3 7,2 7,3 7,4 7,6 7,7Irland 4,5 4,6 6,3 8,7 9,4 10,0 10,6 11,1Griechenland 8,9 8,3 7,7 7,8 .. .. .. ..Spanien 8,5 8,3 11,3 14,7 15,6 16,5 17,3 18,1Frankreich 9,2 8,3 7,8 8,3 8,5 8,6 8,8 8,9Italien 6,8 6,1 6,8 6,9 .. .. .. ..Luxemburg 4,6 4,2 4,9 5,5 5,8 5,9 6,1 6,3Malta 7,1 6,4 5,9 6,0 6,3 6,5 6,6 6,8Niederlande 3,9 3,2 2,8 2,8 2,8 2,8 2,9 3,0Österreich 4,8 4,4 3,8 4,2 4,2 4,3 4,3 4,2Portugal 7,8 8,1 7,7 8,2 8,5 8,9 9,1 9,3Slowenien 6,0 4,9 4,4 4,1 4,4 4,6 5,0 5,5Slowakische Republik 13,4 11,1 9,5 9,4 9,7 10,2 10,6 11,1Finnland 7,7 6,9 6,4 6,8 7,0 7,2 7,5 7,8

Euroraum 8,3 7,4 7,5 8,2 8,4 8,7 8,9 9,2

Dänemark 3,9 3,8 3,3 4,1 4,4 4,6 5,1 5,5Schweden 7,0 6,1 6,2 7,0 7,4 7,7 8,1 8,5Vereinigtes Königreich 5,4 5,3 5,6 6,5 6,7 6,9 .. ..

Bulgarien 9,0 6,9 5,7 5,3 5,3 5,6 5,9 6,2Tschechische Republik 7,2 5,3 4,4 4,6 4,9 5,2 5,5 5,7Estland 5,9 4,7 5,5 8,4 9,8 11,1 12,4 13,9Lettland 6,8 6,0 7,3 10,6 13,2 14,6 16,1 17,4Litauen 5,7 4,3 5,7 8,2 11,5 13,5 15,2 16,8Ungarn 7,5 7,4 7,9 8,4 8,5 8,8 9,3 9,6Polen 13,9 9,6 7,1 7,0 7,2 7,5 7,7 7,8Rumänien 7,3 6,4 9,3 13,9 14,9 15,9 16,9 17,9

EU27 8,2 7,1 7,0 7,6 7,9 8,1 8,4 8,6

Kroatien2) 16,9 15,1 13,4 13,7 14,3 14,8 15,0 14,9Türkei3) 8,6 8,7 9,4 8,9 8,9 8,9 8,9 8,9

USA 4,6 4,6 5,8 7,2 7,6 8,1 8,5 8,9Japan 4,1 3,9 4,0 4,3 4,2 4,4 4,8 5,0Schweiz 3,3 2,8 2,6 2,8 3,0 3,1 3,3 ..

Russland3) 7,2 6,1 6,3 7,0 x x 9,5 xBrasilien 10,0 9,3 7,9 6,8 8,2 8,5 9,0 8,9China 4,1 4,0 4,2 x x x x xIndien4) x x x x x x x x

Quelle: Eurostat, WIIW, Türkische Zentralbank, Thomson Reuters.1) EU27: saisonal bereinigte Arbeitslosenquoten.2) Arbeitslosenquote auf Basis registrierter Arbeitslose.3) Unterjährig: Quartalsdaten.4) Keine Werte vorhanden.

Arbeitslosenquoten1)

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2006 2007 2008 2006 2007 2008 2006 2007 2008

in % des BIP in % des BIP in % des BIP

Belgien 0,3 -0,2 -1,2 87,9 84,0 89,6 2,5 2,4 -1,7Zypern -1,2 3,3 1,0 64,6 59,5 48,2 -5,9 -9,7 ..Deutschland -1,5 -0,2 -0,1 67,6 65,1 65,9 6,3 7,6 6,6Irland 3,0 0,2 -7,1 24,9 25,0 43,2 -3,5 -5,4 -4,5Griechenland -2,8 -3,6 -5,0 95,9 94,8 97,6 -11,4 -14,1 -12,6Spanien 2,0 2,2 -3,8 39,6 36,2 39,5 -9,0 -10,1 -9,5Frankreich -2,3 -2,7 -3,4 63,7 63,8 68,1 -2,1 -2,8 -3,8Italien -3,3 -1,5 -2,7 106,5 103,5 105,8 -2,0 -1,8 -3,0Luxemburg 1,4 3,6 2,6 6,7 6,9 14,7 10,5 9,8 5,5Malta -2,5 -1,8 -3,8 65,1 62,2 63,1 -8,3 -5,5 -6,3Niederlande 0,6 0,3 1,0 47,4 45,6 58,2 9,8 9,8 5,8Österreich -1,6 -0,5 -0,4 62,0 59,4 62,5 2,5 3,3 3,3Portugal -3,9 -2,6 -2,6 64,7 63,5 66,4 -10,5 -9,7 -11,9Slowenien -1,3 0,5 -0,9 26,7 23,4 22,8 -2,4 -4,0 -5,9Slowakische Republik -3,5 -1,9 -2,2 30,4 29,4 27,6 -7,0 -5,4 -6,6Finnland 4,0 5,2 4,2 39,2 35,1 33,4 4,9 4,0 2,1

Eurozone -1,2 -0,6 -1,9 68,6 66,2 69,6 0,2 0,2 -0,9

Dänemark 5,2 4,5 3,6 31,3 26,8 33,3 2,9 0,7 2,0Schweden 2,5 3,8 2,5 45,9 40,5 38,0 8,5 9,0 8,2Vereinigtes Königreich -2,7 -2,7 -5,5 43,4 44,2 52,0 -3,4 -2,9 -1,7

Bulgarien 3,0 0,1 1,5 22,7 18,2 14,1 -17,8 -21,8 -24,3Tschechische Republik -2,7 -1,0 -1,5 29,6 28,9 29,8 -2,6 -1,8 -3,1Estland 3,4 2,8 -3,0 4,2 3,5 4,8 -16,7 -18,1 -9,2Lettland -0,2 0,0 -4,0 10,7 9,0 19,5 -22,5 -23,8 -13,2Litauen -0,5 -1,2 -3,2 18,2 17,0 15,6 -10,6 -14,6 -13,0Ungarn -9,3 -5,0 -3,4 65,6 65,8 73,0 -7,6 -6,4 -8,4Polen -3,8 -2,0 -3,9 47,6 44,9 47,1 -2,7 -4,7 -5,4Rumänien -2,2 -2,6 -5,4 12,4 12,7 13,6 -10,4 -14,1 -12,3

EU27 -1,4 -0,8 -2,3 61,3 58,7 61,5 -0,5 -0,6 -1,2

Kroatien -2,5 -1,6 -2,2 40,8 37,7 35,8 -7,9 -8,6 -9,3Türkei -0,1 -1,2 -1,3 46,1 38,9 35,1 -6,1 -5,7 -5,5

USA -2,6 -3,0 -5,3 61,7 62,9 73,2 -5,9 -5,2 -4,6Japan -1,4 -2,4 -1,9 171,9 170,6 173,0 3,9 4,8 4,0Schweiz 1,0 1,3 1,1 50,6 48,6 48,1 13,8 14,2 8,8

Russland 8,4 6,1 4,8 9,0 7,2 .. 9,6 5,3 6,0Brasilien -3,0 -2,3 .. x x x 1,3 0,1 -1,8China 0,5 2,2 .. x x x 9,5 11,0 10,0Indien -7,4 -6,1 .. x x x -1,1 -1,0 -2,8

Quelle: Europäische Kommission, IWF, OECD, Russisches Finanzministerium, Nationale Zentralbanken.

Fiskaldaten und Leistungsbilanzsalden

Land

Budgetsalden Staatsschulden Leistungsbilanz