KONTAKT - Automatiktüren | KONE Deutschland · abgeleitete DIN EN 81-80 über die „Erhöhung der...

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KONTAKT DAS MAGAZIN FÜR KONE KUNDEN | 02.2016 DURCHBLICK 06 Gut beraten, optimal budgetiert: Betreiber widmen sich der Modernisierung von Aufzügen. EINBLICK 14 Mit dem Einkaufszentrum Forum Stein erhält Stein bei Nürnberg eine neue Stadtmitte. AUSBLICK 18 Zwischen Baustellenlärm und Beton entfaltet sich der Charme des Berliner Upper West.

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KONTAKTD A S M A G A Z I N F Ü R K O N E K U N D E N | 0 2 . 2 0 1 6

DURCHBLICK 06

Gut beraten, optimal budgetiert: Betreiber widmen sich der Modernisierung von Aufzügen.

EINBLICK 14

Mit dem Einkaufszentrum Forum Stein erhält Stein bei Nürnberg eine neue Stadtmitte.

AUSBLICK 18

Zwischen Baustellenlärm und Beton entfaltet sich der Charme des Berliner Upper West.

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2 | RUBRIK

EINSTIMMENauf die schönste Nebensache der Welt können sich die Besucher des Deutschen Fußballmuseums, während sie dem Beginn der Ausstellung entgegenfahren. Lesen Sie mehr auf Seite 12.

KONE KONTAKT | VORGESTELLT

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EDITORIAL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

AKTUELLLödige verschmilzt mit KONE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Aufzüge für die Eibsee-Seilbahn: Höher geht’s nimmer . . . . . . . 4

KONE Automatiktüren: Neuer Innendienst, neue Nummern . . 4

Azubis bei KONE: Digital ans Auto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

TITELAufzugmodernisierung: Die Richtung stimmt . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Gefährdungsbeurteilung: Schau auf das Umfeld . . . . . . . . . . . . . 11

PROJEKTDeutsches Fußballmuseum: Der Volltreffer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Forum Stein: Shoppen in der neuen Mitte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

TÜR UND TORDie bessere Lösung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

REPORTAGEBerlins schönster Blick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

HISTORIESchiffshebewerk: Ein Aufzug der besonderen Art . . . . . . . . . . . . 22

NORMENDie Neubaunormen DIN EN 81-20/50 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24

SERVICEInaugenscheinnahme und beauftragte Person . . . . . . . . . . . . . . . 25

GLOBALEine Vision erwacht zum Leben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

IMPRESSUMHerausgeberKONE GmbH Aufzüge · Rolltreppen · AutomatiktürenVahrenwalder Straße 317, 30179 Hannover, www.kone.de

Chefredaktion und KontaktNicole Köster (v.i.S.d.P.), Leiterin Marketing & KommunikationTel. 0511 2148-606, E-Mail: [email protected]

Redaktion und GestaltungMT-Medien GmbH, Hannover

AbbildungsnachweiseB. Perlbach: 1, 6–11, 14–15 | F. Elschner: 2, 13 | KONE: 4, 5, 25, 27 | M. Fend: 4 | Fotolia: 11, 23 | DFM / Roesner: 12 | M. Stollberg: 16 | Gebrüder Weiss: 17 | C. Dobberke 18–19 | T. Peschel: 19–20 | imago/ S. Lambert: 22 | D. Bannert: 24 | F. Vincentz: 26

Liebe Leser, liebe Kunden,

wenn es um optimale Servicequalität geht, verfolgen wir bei KONE über alle Geschäftsbereiche hinweg das Ziel, uns noch besser auf die Anforderungen unserer Kunden einzu-stellen. An diesem Leitgedanken orientieren wir uns auch mit unseren Servicedienstleistungen und Produkten.

Ein Beispiel: KONE bietet mit der „Sicherheitsanalyse zum Stand der Technik“ die in der Betriebssicherheitsverordnung beschriebene Gefährdungsbeurteilung für Aufzüge an. Doch wann genau ist diese erforderlich? Diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden, denn es kommt ganz auf die jeweilige Anlage, auf das Gebäude und die Nutzer an. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, ist bei KONE an der richtigen Adresse: Wir gehen auf Ihre individuellen Anforderungen ein und stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite (S. 6–11).

Was für Informations- und Beratungsdienstleistungen gilt, gilt natürlich auch für Produkte, die sich den Wünschen unserer Kunden anpassen lassen. Wie das funktionieren kann, zeigt sich etwa am Deutschen Fußballmuseum in Dortmund, das KONE für einen optimalen Personenfluss mit drei Aufzügen und einer Rolltreppe ausgestattet hat. Die Anlagen wurden durch zahlreiche vom Standard abwei-chende Details modifiziert, sodass sie maßgeschneiderte kundenspezifische Lösungen darstellen (S. 14–15).

Diesen Weg werden wir künftig auch verfolgen, wenn es um die Instandhaltung Ihrer Aufzüge, Rolltreppen und Automatiktüren geht – durch Wartungsverträge, die sich individuell Ihren Bedürfnissen anpassen. Denn auch hier gilt, dass man neben der Anlage auch das Gebäude und seine Nutzer im Blick haben muss, damit sich ein schlüssiges Bild von den jeweiligen Anforderungen ergibt.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Spätsommer und viel Spaß beim Lesen der aktuellen „kontakt“.

Ihr

Axel BerklingVorsitzender der Geschäftsführung

INHALT

KONE KONTAKT 02.2016

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Höher geht’s nimmerVoraussichtlich Ende 2017 nimmt Deutschlands höchstgelegener Auf-zug den Betrieb auf, den KONE in der Bergstation (2.944 m) der „Seil-bahn Zugspitze“ installiert. Er soll die Eibsee-Seilbahn ersetzen und die Wartezeiten für Besucher des höchsten Berggipfels der Republik (2.962 m) stark verkürzen.

Ein zweiter Aufzug wird ab Oktober 2016 in der neuen, 1.945 m tiefer gelegenen Talstation montiert. Die Fahrt von dort auf die Spitze ist und bleibt spektakulär, steht doch auch künftig zwischen Berg- und Talstation nur eine einzige hohe Stahlbaustütze. Die Aufzüge werden die Besucher dagegen

Seit zehn Jahren war die Lödige Aufzugstechnik GmbH ein Teil der KONE-Gruppe. Nun ist die Lödige Aufzugstechnik GmbH im Zuge der zukünftigen Unter- nehmensentwicklung mit der KONE GmbH verschmolzen.

Die Integration von Lödige in die KONE GmbH bringt zahlreiche Vor-teile für Lödige-Kunden, zum Beispiel ein noch dichteres Technikernetz sowie ein breiteres Angebots- und Leistungsspektrum. „Unseren Kun-den kommt das Know-how beider Firmen zugute, denn natürlich bringt auch Lödige seine Stärken in den Zusammenschluss mit ein“, sagt Axel Berkling, Vorsitzender der Geschäftsführung KONE Deutsch-land. „Für unsere Lödige-Kunden gilt, dass die bekannten Service-techniker auch weiterhin mit dem gewohnten Engagement zur Stelle sind – allerdings fahren sie künftig im KONE-Auto vor.“

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nur ausnahmsweise nutzen. Sie dienen mit ihren 1.600 kg Nennlast vorrangig der Versorgung der verschiedenen, auch gastronomischen Einrichtungen auf der Zugspitze.

Die Herausforderung liegt in der Anliefe-rung und Montage des Aufzugs: Da auf dem Berg Lagerfläche fehlt, muss alles, was unten in die Materialseilbahn einge-laden wird, oben sofort installiert werden. Dazu kommen starke Winde, Schnee und die Kälte, die den Einbau einer Heizung im Schachtkopf erfordert. Im Jahresmittel liegt die Temperatur auf der Zugspitze bei –4 Grad Celsius. Im Winter sinken die Werte schnell unter –20 Grad. Ein Pro-jekt, von dem wir noch hören werden!

LÖDIGE VERSCHMILZT MIT KONE

Die KONE Automatiktüren GmbH ist in den vergangenen Jahren kon- tinuierlich gewachsen. Um Kunden künftig einen noch besseren Service bieten zu können, wurden die inter-nen Strukturen durch die Einführung eines zentralen Innendienstes sowie durch die Umstellung der EDV-Syste-me auf SAP neu gestaltet.

KONE AUTOMATIKTÜREN: NEUER INNENDIENST, NEUE KUNDENNUMMERN

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Neues Büro Paderborn:KONE GmbHDriburger Str. 24 c 33100 Paderborn

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TERMINE

KONE VERANSTALTUNG2.–3. November 2016. Grundlagenschulung Nr. 26 zur Planung von Aufzügen, Hannover: Schallschutz und Lärmvermeidung gewinnen für Bauherren und Be-treiber zunehmend an Bedeutung. Schwerpunkt der Schulung ist daher die Aufzugplanung mit Blick auf die schalltechnischen Anforderungen der VDI-Richtlinie 2566. Die Veran-staltung zeigt dazu verschiedene Lösungsansätze auf. Sie richtet sich an Architekten, Bauingenieure, Planer, Bauherren und Betreiber.

Anmeldung über www.kone.de

WEITERE TERMINE4.–6. Oktober 2016. Expo Real, München. Die internationale Fach-messe bildet die gesamte Wert-schöpfungskette der Immobilien- branche ab: Ihr Spektrum reicht von der Planung über den Bau und die Finanzierung bis hin zu Vermietung und Betrieb von Gebäuden. Die Messe richtet sich gleichermaßen an Projektentwickler, Immobilien- berater, Architekten und Investoren. KONE finden Sie am Stand der Bundesarbeitsgemeinschaft Immo-bilienwirtschaft Deutschland in Halle B2, Stand 220. www.exporeal.net

16.–21. Januar 2017. Bau 2017, München. Als Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Syste-me stellt die Bau eine internationale Kontakt- und Geschäftsplattform der Baubranche dar. Architekten, Planer, Investoren, Industrie- und Handels- vertreter sowie Handwerker kommen hier zusammen, um praxisorientierte Innovationen und gewerküber- greifende Lösungen für den Wirt-schafts-, Wohnungs- und Innen- ausbau im Neubau und Bestand hautnah zu erleben. Im Fokus stehen neue Technologien und Materialien sowie ihre Anwendungs-möglichkeiten in der Praxis.

www.bau-muenchen.com

Azubis bei KONE:Digital ans AutoDie Ausbildung bei KONE eröffnet jungen Menschen beste Perspekti-ven – auch in Sachen Mobilität. Denn über die digitale Car-Sharing-Platt-form „KONE Dienstwagen“ stellt das Unternehmen seinen Auszubildenden an zwölf Standorten in Deutschland Firmenfahrzeuge zur Verfügung.

„KONE Dienstwagen“ ist ein Projekt, das KONE gemeinsam mit dem Fuhrparkdienstleister Fleet Spot und der Mobilitäts-plattform fleetbutler ins Leben gerufen hat. Dabei werden Fahrzeuge mit On-Board-Systemen ausge-stattet und in der Dienst-wagenplattform eingestellt. Die Azubis können darüber die Verfügbarkeit prüfen, Reservierungen vorneh-men und per Smartphone Zugang zu den Fahrzeugen erhalten.

Da die Fahrzeuge vernetzt sind, können sie jederzeit online gebucht werden. Zudem lassen sie sich

AKTUELL | KONE KONTAKT

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einfach via App öffnen – das erspart Schlüsselübergaben oder Investitionen in Schlüsselschränke. „Die Innovations-kraft unseres Unternehmens spiegelt sich auch in unserem Fuhrpark wider“, erklärt Michael Schulz, Fuhrparkleiter bei KONE. „Bei unseren Auszubildenden, die ja im Zeitalter der Digitalisierung und Vernetzung aufwachsen, kommt die Dienstwagenplattform sehr gut an.“

Der neue zentrale Innendienst ist mon-tags bis donnerstags von 7 Uhr bis 16 Uhr sowie freitags von 7 Uhr bis 15 Uhr für die Kunden der KONE Automatik- türen erreichbar. Die Innendienstmitar-beiter beantworten Fragen zu Verträgen, Rechnungen, Wartungen und Reparatu-ren. Außerhalb der regulären Arbeits- zeiten steht das KONE Service Center zur Verfügung – rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr.

Mit SAP verfügt KONE Automatiktüren darüber hinaus seit Kurzem über ein Softwaresystem, das zahlreiche Lösungen

integriert – von der Material- und Lagerwirtschaft bis hin zum Rech-nungswesen. Im Zuge der Einfüh-rung bietet KONE Automatiktüren seinen Kunden nun digitale Rech-nungen an.

„Wir bitten um Verständnis, dass es nach der Umstellung auf SAP hier und da noch zu Verzögerungen kommen kann“, erklärt Markus Laufs, Vertriebsleiter KONE Automatiktüren. „Sobald sich die Prozesse einge-schliffen haben, geht alles wieder seinen gewohnten Gang.“

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DIE RICHTUNG STIMMT Gut vorbereitet investieren Betreiber verstärkt in ihre Aufzüge: aus eigenem Interesse, aber auch vom Gesetzgeber angestoßen. Damit rüsten sie ihre Gebäude für die Zukunft.

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Die Aufzüge waren nach 18 Jahren Dauerbetrieb so anfällig, dass die Leute gleich die Treppe genom-

men haben“, sagt Hausmeister Siegfried Schneider vom Gebäudedienstleister Eubag. Plötzlich piepst es. Der 60-Jährige guckt aufs Smartphone: eine Störmel-dung. Eine Kabinentür klemmt. „Da ist wohl wieder einer zu lange in den Türen stehengeblieben.“

2015 wurden dann die neun Aufzüge im Münchner „Arnulfbogen“ general- überholt. Knapp zwei Jahrzehnte nach Inbetriebnahme waren sie weder tech-nisch noch optisch auf der Höhe der Zeit. Den Anstoß gab der Wechsel des Eigentümers. „Wir wollten das Gebäude im Ganzen wieder attraktiver machen“, sagt Caroline Mayer-Berg von Art-Invest.

Das Unternehmen steckte eine Menge Geld in den Bau, dessen 25.000 Quad-ratmeter Fläche derzeit von 12 Unter-nehmen genutzt werden. Dazu wurden die Eingangsbereiche aufgehübscht, Flure gestrichen, schicke Orientierungs-tafeln montiert, neue Türsysteme ins-talliert und die Aufzüge aufwendig mit Glaspaneelen ausgestattet. Die neuen Dachterrassen sind fast fertig.

Auch hinter den Kulissen tat sich einiges. Das Mess-Steuer-Regelsystem wurde durch moderne Gebäudeleit-technik ersetzt. Dieser Austausch war Voraussetzung für die zwischenzeitlich abgeschlossene LEED-Gold-Zertifizie-rung, aber auch für die Verbindung der Haustechnik mit den Aufzugsteuerun-gen, die ebenfalls erneuert wurden. Seither melden sich die Anlagen bei Hausmeister Schneider persönlich, wenn sie etwas auf dem Herzen haben.

„Wir wollen natürlich, dass unsere Anlagen auf dem Stand der Technik sind, kurz: dass alles sicher ist“, sagt Frank Herrmann, der bei Art-Invest für die Technik im „Arnulfbogen“ verant-wortlich ist. „Aber es muss natürlich alles budgetiert werden.“ Weshalb sich Art-Invest mit Modernisierungs-Aufzug-vertriebler Christian Schweiger darauf verständigte, 2015 erste Maßnahmen umzusetzen.

So wurden die Kabinenausstattung und die Steuerungen erneuert, dazu die Anzeige- und Bedienelemente getauscht und diverse Sicherheitseinrichtungen im Schacht nachgerüstet. Weitere Leistun-gen, die aus geänderten Vorschriften

resultieren, werden 2017 umgesetzt. Schweiger wird das Projekt weiter begleiten.

SICHERHEIT NACH NORMAuf die Aufzugbetreiber kommt der- zeit einiges zu. Seit Überarbeitung der Betriebssicherheitsverordnung gelten sie in den meisten Fällen als Arbeitgeber. Als solche tragen sie Verantwortung für alle, für die der Aufzug Arbeitsmittel ist: der Wartungsmonteur, die Reinigungskraft, der eigene Mitarbeiter und andere mehr.

Was aber sicher heißt, ergibt sich aus dem Stand der Technik, der bis 2017 durch zwei parallel gültige Neubau- normen – die DIN EN 81-1/-2 und die DIN EN 81-20/50 – sowie die davon abgeleitete DIN EN 81-80 über die „Erhöhung der Sicherheit bestehender Personen- und Lastenaufzüge“ definiert wird. Ganz schön kompliziert. Oder?

Frank Gabriel wiegt den Kopf. „Eigent- lich hat sich durch die Novelle der Verordnung nichts geändert“, sagt der Servicevertriebsleiter für die Region West. „Dass nur Aufzüge betrieben werden dürfen, die regelmäßig ge-wartet werden und auf dem Stand der Technik sind, gilt seit Einführung der Verordnung 2003.“ Nur zeige jetzt die Einstufung der Betreiber als Arbeitgeber eine gewisse Wirkung.

So steigt die Nachfrage nach Gefähr-dungsbeurteilungen (GBU), die KONE als „Sicherheitsanalyse zum Stand der Technik“ anbietet. Ein Anstoß war die KONE Roadshow im Frühjahr, die zahl-reiche Betreiber zum Handeln veranlass-te. So wie im Falle der Gemeinnützigen Gesellschaft für ambulante und statio-näre Altenhilfe (GFA). Derzeit läuft die Analyse an den zwei Dutzend Anlagen, danach wird budgetiert, bis 2017 sollen alle Risiken behoben sein.

Ein weiterer Anstoß waren und sind die Berichte der Prüforganisationen, die auf die Notwendigkeit einer GBU hinweisen.

Nach 18 Jahren Betrieb wurden die Aufzüge im Arnulfbogen erneuert.

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Bei der Modernisierung der Aufzüge arbeiten Vertriebler Christian

Schweiger und Caroline Mayer-Berg eng zusammen.

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Als diese darauf zeitweilig verzichteten, ging die Nachfrage gleich wieder zurück. „Es liegt offenbar in der Hand von Prü-fern und Aufzugunternehmen, dass Anla-gen auf den Stand der Technik gebracht werden: allein durch Information und Beratung“, sagt Gabriel. „Das ist zwar nicht die Rechtslage, aber die Praxis.“

WACHSENDE AUFMERKSAMKEITDas dürfte auch an der Komplexität des Themas liegen, die mit der neuen BetrSichV noch zugenommen hat. „Betreiber sind voll verantwortlich und sollen über die Gefährdungsbeurteilung Bescheid wissen, aber es wird ihnen schwer gemacht, das Thema zu verste-hen“, bemerkt Gabriel. Da ist was dran. Schon auf die Frage, ob die GBU Pflicht ist, geben zwei Leuten drei Antworten.

„Tatsächlich sollte die GBU alle zwei Jahre zumindest erwogen werden. Gab es bislang also keine GBU oder liegt die letzte zehn Jahre zurück, so ist sie jetzt in jeden Fall fällig“, sagt Vertriebler Schweiger. „Bei Nutzungsänderungen des Gebäudes oder einzelner Teile – etwa durch Einzug einer Arztpraxis in ein Wohngebäude – ist die GBU eben-falls erforderlich.“

Andererseits gibt es deutliche Anzei-chen, dass die Betreiber dem Thema generell mehr Aufmerksamkeit als bislang widmen. Das verrät der jährliche Anlagensicherheitsreport der TÜV-Dach-organisation VdTÜV: Ging die Zahl der geprüften und damit in Wartung befind-lichen Anlagen bis 2011 zurück, steigt sie seither kontinuierlich an: von knapp 450.000 Anlagen 2011 und 2012 auf immerhin 534.000 im Jahr 2015.

Die jährlichen Zuwächse bei den Auf-zügen in Wartung – rund 27.000 bis 30.000 von 2012 bis 2015 – lassen sich nicht allein mit den 15.000 bis 20.000 Anlagen erklären, die jährlich neu in Verkehr gelangen und sicher komplett im Service bleiben. Auch die von der novellierten Betriebssicherheitsverord-nung geforderte Plakette, die jeden

Nutzer in der Kabine erkennen lässt, wann die nächste Prüfung fällig ist, reicht zur Erklärung nicht aus. Es bewegt sich also was. Wenn auch langsam.Immerhin bleiben wohl 20 Prozent aller Aufzüge in Deutschland ungewartet. Das sind geschätzt mehr als 140.000 Anlagen, die daher auch nicht auf notwendige Sicherheitsmaßnahmen überprüft werden. Doch auch viele der in Wartung befindlichen Anlagen sind Kandidaten für eine grundlegende Sanierung. 16 Prozent aller Aufzüge, die KONE betreut, sind 40 Jahre oder älter – und nicht mehr oder nur durch unverhältnismäßig hohen Aufwand auf den Stand der Technik zu bringen.

BUDGET MIT WEITBLICK„Vor diesem Hintergrund wäre zu erwarten, dass Betreiber deutlich mehr Anlagen komplett erneuern“, sagt Kai Filipiak, Montageleiter der Region Nord. Doch die Kunden sind zurückhaltend, wie sich in den Beratungsgesprächen zeigt: Sie setzen auf den Austausch von Komponenten, so lange es eben geht. „Oftmals fehlen die notwendigen Rück-lagen für einen Komplettaustausch oder sie sind bereits in andere Maßnahmen am Gebäude geflossen, zum Beispiel in

die energetische Sanierung der Fassa-den oder in die Dacherneuerung“, sagt Filipiak. „Da sprengt der Komplettaus-tausch den Rahmen.“

Entsprechend wichtig ist eine voraus-schauende Budgetplanung. Hier sollte gemeinsam mit den Fachleuten abge-wogen werden, welcher Weg sinnvol-ler ist: einzelne Komponenten Schritt für Schritt auszutauschen oder gleich den ganzen Aufzug zu erneuern, was oftmals günstiger kommt. Dabei sollten auch Möglichkeiten geprüft werden, Fördergelder der öffentlichen Hand in Anspruch zu nehmen, die in einem gewissen Rahmen Maßnahmen zur energetischen Sanierung und zur Schaf-fung von Barrierefreiheit bezuschusst. Letzteres trifft hauptsächlich bei einem Komplettaustausch zu.

Hausmeister Siegfried Schneider erhält Störungsmeldungen direkt

auf sein Smartphone.

Nach der Modernisierung laufen die Anlagen im Arnulfbogen

wieder reibungslos.

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VORSORGEN HILFTIn jedem Falle hilft es, wenn die Aufzüge regelmäßig instand gesetzt wurden. So wie bei der Kaiserslauterer Bau AG, dem städtischen Wohnungsunternehmen, dessen 28 Aufzüge unterschiedlicher Hersteller derzeit von einem KONE Modernisierungsmeister im Rahmen der Sicherheitsanalyse begutachtet wer-den. Harry Geib, der die Anlage bei der Bau AG betreut, ist sicher, dass sich die kurzfristig notwendigen Maßnahmen in einem überschaubaren Rahmen halten.

Als ehemals gemeinnütziges Unterneh-men investierte die Bau AG seit Jahren erhebliche Summen in ihre Gebäude und auch in den Erhalt der Aufzüge, die zwischen 1973 und 2013 in Verkehr ge-bracht wurden. „Wir haben immer mehr als Notinstandhaltung gemacht. Die Anlagen sind in Vollwartung, erforder- liche Arbeiten werden regelmäßig be-auftragt“, sagt er. Dennoch hat er schon 2015 sein Budget erhöht. Vorsorglich.„Die Erneuerung der Steuerungen wird wohl der größte Posten sein“, sagt

SCHAU AUFDAS UMFELD

Aufschluss über zusätzliche Sicher-heitsmaßnahmen gibt die soge-nannte Umfeldbetrachtung. Sie ist Teil der Gefährdungsbeurteilung GBU, sofern Betreiber „echte“ Arbeitgeber sind: klassischerweise Unternehmen, deren Mitarbeiter die Aufzüge auf dem Weg von und zum Arbeitsplatz nutzen.

Die Umfeldbetrachtung muss der Arbeitgeber selbst bzw. durch seine Fachkraft für Arbeitssicherheit („Sicherheitsingenieur“) vor-nehmen. Damit will man klären, ob aufgrund der Umstände und möglicher Vorgaben der Berufs-genossenschaften vom Stand der Technik als dem Ziel der Moderni-sierung abgewichen werden muss und ergänzende Sicherheitsmaß-nahmen nötig sind. KONE schlägt entsprechende Lösungen vor.

Die Betrachtung ähnelt dem Gespräch, das die DIN EN 81-20 für Neuanlagen vom Aufzuglie-feranten und vom Bauherren verlangt. Werden etwa Lasten mit Hubwagen in die Kabine gefahren, müssen die Türschwellen dafür ausgelegt sein. Auf Vandalismus-gefahr muss mit gesicherten Be-dientableaus reagiert werden. Und wenn die Kabine nicht bündig hält, kann der Betreiber die tech-nische Lösung wählen oder auf Alternativen ausweichen wie die Einweisung der Nutzer. Sie ist bei konstantem Nutzerkreis möglich.

Nun war von „echten“ Arbeitge-bern die Rede. Und die „unech-ten“? Das sind Betreiber, die den Aufzug z. B. zu wirtschaftlichen Zwecken zur Verfügung stellen (Erhöhung des Immobilienwertes) und dadurch laut BetrSichV einem Arbeitgeber gleichgestellt sind.

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TITEL | KONE KONTAKT

Mehr Komfort durch moderne Steuerungen und barrierefreie Zugänge

Geib, der bei der Gelegenheit auch die Kabinenauskleidungen überholen lassen möchte. Genaueres wird er im Herbst erfahren, wenn die Sicherheitsanalyse fertig ist. „Dann werden wir zusammen mit Servicevertriebsleiter Frank Gabriel und seinen Mitarbeitern einen Instand-setzungs- und Modernisierungsplan erstellen“, sagt er.

Erst kommt die GBU mit der Umfeld-betrachtung (siehe Kasten), dann die Modernisierung: So ist eigentlich der Ablauf. Viele Betreiber mögen es aber lieber andersherum. „Da wir wissen, worauf es ankommt, können wir die Anlagen so erneuern, dass die GBU nachher mängelfrei ist“, sagt Gabriel. Rechtlich, aber auch der Sache nach sei die Reihenfolge egal. „Entscheidend ist, dass etwas für die Sicherheit der Anlagen getan wird.“

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Mehr zum Thema Normen unter www. kone.de

KONE kontakt: Christian Schweiger, 089 [email protected]

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KONE KONTAKT | PROJEKT

DER VOLLTREFFERDas Deutsche Fußballmuseum DFM erzählt nicht nur spannende Fußballgeschichten, es bietet auch bemerkenswerte Fördertechnik: Drei Aufzüge und eine Rolltreppe kombinieren geschicktSerien- und Sonderlösungen für ein attraktives Erscheinungsbild und optimalen Personenfluss.

DAS DEUTSCHEFUSSBALLMUSEUM

Platz der Deutschen Einheit 1, Dortmund. Anlagen: 1 Rolltreppe (TransitMaster™ 120), 3 Aufzüge (MonoSpace® 700), Vollwartung (Care® Premium) ohne Notruf. Architektur: HPP Hentrich-Petschnigg + Partner, Düsseldorf. Gebäudetechnik: Winter, Düsseldorf. Fachplanung: Baier, Merzenich. Lokale Einbauten: Metallbau Lückerath, Köln.

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PROJEKT | KONE KONTAKT

Das Fußballmuseum zeigt, wie die intensive Abstimmung zwischen den Beteiligten zu individuellen Lösungen führt. Sie bescherten dem Museum schi-cke Anlagen und ein effektives Konzept zur Besucherführung und -steuerung.

DIE AUFGABESeit Beginn der Planungen 2006 war das Museum ein Prestigeobjekt: für den Deutschen Fußball-Bund ebenso wie für die Stadt, die schlussendlich den Zuschlag erhielt: Dortmund. Die Kom-mune witterte die Chance, ihre Kunst- und Kulturmeile zwischen Dortmunder U und Konzerthaus, gegenüber vom Hauptbahnhof, um ein Glanzlicht zu ergänzen. So lobte man für das Millio-nenprojekt einen Architekturwettbewerb aus. Für Planung und Betrieb gründete der Deutsche Fußball-Bund die Stiftung Fußballmuseum gGmbH, in deren Geschäftsführung die Stadt vertreten ist. Nach knapp zweieinhalb Jahren Bauzeit eröffnete das Museum im Oktober 2015.

DIE LÖSUNGDie Anziehungskraft des Hauses, dazu die Doppelnutzung als Museum und Veranstaltungszentrum erfordern eine leistungsfähige, flexible Führung der Besucher. Dafür erhielt das Museum zunächst eine Rolltreppe, die Gäste vom Foyer direkt ins 2. OG befördert, wo der Rundgang die Besucher zurück ins EG führt. Wegen der Förderhöhe von 12 m wurde eine Verkehrsrolltreppe installiert, wie sie normalerweise in Bahnhöhen und Flughäfen zu finden ist. Weiterhin führen ein Personen- sowie ein kombi-nierter Lasten- und Personenaufzug die

Besucher zum Beginn der Ausstellung. Vorrangig aber dienen beide Anlagen den behinderten Gästen sowie den Be-suchern der Empfänge und Tagungen.

Für sie wurde eine Besuchersteuerung eingerichtet: Finden Veranstaltungen in UG und EG außerhalb der Öffnungszei-ten statt, werden die Halte in den Ausstel-lungsbereichen gesperrt. Nur Mitarbeiter können dann mit ihrer personalisierten Karte das 1. und 2. OG anfahren; dabei ist die Rolltreppe stillgelegt. Eine dritte Anlage, ein Glasaufzug, markant im Foyer platziert, dient allein der Anbindung der Gastronomie im 2. OG. „Theoretisch könnten wir für die Aufzüge weitere Szenarien vorgeben“, sagt DFM-Haus-techniker Andreas Heine. „Das ist über den Rechner der Gebäudeleittechnik, die auch die Steuerung der Aufzüge einbindet, leicht möglich. Aber derzeit passt es.“

DER WEG Nach dem Zuschlag für KONE begann die Feinarbeit. Durch Kooperation des Unternehmens mit den Gebäudetech-nik-Ingenieuren, dem Fachplaner und den Architekten konnten das ursprüng-liche Erschließungskonzept optimiert und die Kosten gesenkt werden. So verzichtete man darauf, den Glasaufzug im Foyer als aufwendige Übereckvari-ante auszuführen. Stattdessen wurden die lokal ausgeführten Glasflächen der Anlage deutlich vergrößert.

Lokale Lösungen sind auch die Verklei-dungen diverser Schachtbauteile: So erhielten das Gegengewicht und die

Innenseiten der Schachttüren Umman-telungen aus Edelstahl, um den Blick in den Schacht attraktiver zu gestalten. Bei der Kabine des zweiten Personen-aufzugs verzichtete man auf lokale Lösungen und setzte auf das Serienpro-gramm: spiegelpolierter dunkler Edel-stahl für die Wände und goldfarbener geschliffener Edelstahl für die Decke.

Eine Besonderheit sind auch die Tab-leaus in Kabinen und Haltestellen: Zur Integration der Kartenlesegeräte und der Notruftechnik eines Drittanbieters – das Museum organisiert die Notbe-freiung hausintern – wurden Taster und Displays von KONE mit lokalen Edel-stahlabdeckungen kombiniert.

Weitere Besonderheiten entsprechen ebenfalls örtlichen Anforderungen, etwa die mechanischen Fahrten- und Betriebs-stundenzähler in den Wartungstableaus der Aufzüge und die Gumminoppen-wände des Lastenaufzugs. Die Anlage ist als Durchlader konzipiert, sodass sie im Erdgeschoss direkt von außen zu bela-den ist und die Güter nicht durchs Haus bewegt werden müssen. „Wegen der günstigen Lage nutzen wir die Anlage auch für Besucher“, sagt Heine, dem es die Noppen angetan haben. „Ist die Kabine nach vier, fünf Jahren unan-sehnlich, kann der Wandbelag einfach getauscht werden. Und alles ist wie neu.“

Die Rolltreppe fährt Besucher zur Ausstellung, der Aufzug zur Gastronomie ins 2. OG. KONE KONTAKT 02.2016

KONE kontakt: Alexander Skorno, 0175 4075692, [email protected]

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KONE KONTAKT | PROJEKT

SHOPPEN IN DER NEUEN MITTE Lange lag das Areal des ehemaligen Möbelhauses Krügel in Stein bei Nürnberg brach – bis die Erlanger Immobilienfirma Sontowski & Partner Group das Forum Stein entwickelte: ein klassisches Shoppingcenter mit Mischnutzung aus Handels- und Dienstleistungsflächen. Zur Erschließung des neuen Einkaufszentrums installierte KONE acht Aufzüge, zwei Rolltreppen sowie zwei Rollsteige.

Stein liegt am südwestlichen Stadtrand von Nürnberg und zählt rund 14.000 Einwohner – eine idyllische Kleinstadt, könnte man meinen. Doch ganz so beschaulich, wie die Einwohnerzahl es suggeriert, geht es in Stein nicht zu. Denn durch den Ort führt die viel befahrene Bundesstraße B 14, die Nürnberg mit Ansbach verbindet.

Direkt an besagter Bundesstraße liegt auch das Forum Stein – ein Umstand, der manchen Vertreter des Stadtrats im Vorfeld befürchten ließ, der Bau des Ein-kaufszentrums könnte das Verkehrsauf-kommen nochmals deutlich verschärfen.

Beim Bürgerentscheid im September 2013 votierten jedoch rund 60 Prozent für den Bau. „Stein hatte bisher keine klassische Ortsmitte. Die weitläufige Plaza vor dem Haupteingang des Ein- kaufszentrums schafft einen öffentlichen Raum, der diese Funktion erfüllt – schließlich ist ein Forum als Stadt- und Marktplatz auch ein idealer Ort der Zusammenkunft“, erklärt Johannes Pohl, Geschäftsführer der S&P Retail Development GmbH, die hohe Zu- stimmung aus der Bevölkerung.

Doch bevor der Bau starten konnte, standen zunächst Abrissarbeiten auf

dem ehemaligen Krügel-Gelände an. Die ehemalige Krügel-Villa aus dem Jahr 1888 sollte jedoch in das neue Gesamt-konzept als identitätsstiftendes Merkmal übernommen werden. „Wir haben die Villa im Forum Stein nahezu original- getreu rekonstruiert“, so Pohl. „Als funk- tionaler Mittelpunkt des Forums erinnert sie an die ursprüngliche Bebauung.“

EINLADEND UND TRANSPARENTNachdem das Gelände geräumt war, begannen im Juli 2014 unter der Leitung des Generalunternehmers Markgraf aus Bayreuth die Bauarbeiten. Als der Rohbau des Forums Stein weitestgehend abge-

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PROJEKT | KONE KONTAKT

Abschließend folgte die Montage der Aufzüge. Insgesamt acht Anlagen hat KONE im Forum Stein installiert, vier für die Personenbeförderung und wei-tere vier, um eine effiziente Waren- und Materiallogistik zu gewährleisten. „Eine Besonderheit ist die zentrale Dreier-

schlossen war, startete KONE im März 2015 mit dem Einbau der Fördertechnik. Den Anfang machten die Rolltreppen und -steige. „Im ersten Schritt haben wir ein Montagekonzept erstellt, um genau zu definieren, wie die Anlagen anzulie-fern und einzubauen sind“, erinnert sich Alexander Wegener, Montagemeister und Projektleiter bei KONE.

Das Konzept sah zunächst den Einbau der beiden Rollsteige vor. Die 23 m langen Anlagen wurden jeweils in drei Teilen angeliefert und über das Unterge-schoss eingebracht. Sie verbinden die Villa im Erdgeschoss mit dem Parkhaus im Untergeschoss – so können Kunden des REWE-Marktes mit ihrem Einkaufs-wagen bis ins Parkhaus fahren. An die Installation der Rollsteige schloss sich der Einbau der Rolltreppen an, um die beiden Gebäudeebenen auch im Bereich des Haupteingangs miteinander zu verbinden.

KONE kontakt: Christian Stibor, 0911 99831-35, [email protected]

gruppe mit Glasschächten und teilver-glasten Aufzugkabinen, die sich optimal in die gläserne Fassade des Forums Stein einfügt“, sagt Christian Stibor, Planung und Vertrieb Neuanlagen bei KONE. „Das wirkt einladend und sorgt für Transparenz.“

ELEGANT UND ZUVERLÄSSIGDass Einkaufszentren mit Fördertechnik erschlossen werden, um Kunden eine barrierefreie und komfortable Fortbewe-gung zu ermöglichen, liegt in der Natur der Sache – doch warum fiel die Wahl auf KONE? „Die Anlagen von KONE fügen sich optimal in die Gebäudearchi-tektur ein, sie machen einen eleganten Eindruck“, erklärt Pohl. „Außerdem war uns sehr wichtig, dass die Fördertechnik zuverlässig und wartungsfreundlich ist. Und bisher laufen die Anlagen einwand-frei und ohne jegliche Störung – insofern sind wir sehr zufrieden.“

Mit der weitläufigen Plaza vor dem Haupteingang des Forums Stein ist eine neue Ortsmitte entstanden.

Die Rollsteige im Forum Stein verbinden das Erdgeschoss mit

dem Parkhaus im Untergeschoss.

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DIE BESSERE LÖSUNGNachdem die Halle für den Warenumschlag aufgrund des steigenden Sendungsaufkommens zusehends aus allen Nähten platzte, hat der Logistikdienstleister Gebrüder Weiss am Standort Esslingen eine neue, zweite Halle für den Warenumschlag realisiert. Bei der Ausstattung der Halle mit Verladetechnik konnte das Unternehmen mit KONE auf einen bewährten Partner zurückgreifen.

Rund 4.500 m2 groß ist die neue Halle von Gebrüder Weiss am Standort Ess-lingen. Die Bauarbeiten dauerten vom Herbst 2014 bis zum Frühjahr 2016 an, insgesamt 18 Monate. „Das klingt zunächst nach einem ungewöhnlich langen Zeitraum,“ erklärt Jochen Gon-ser, Niederlassungsleiter bei Gebrüder Weiss Esslingen, „doch man darf nicht vergessen, dass der Bau während des laufenden Betriebs stattfand.“ Und der hat Vorrang – denn wer Speditionsab-läufe kennt, der weiß, dass sie nicht ins Stocken geraten dürfen: Kunden verlassen sich darauf, dass die benö-tigten Güter zur verabredeten Zeit am richtigen Ort sind.

Tempo ist somit von entscheidender Bedeutung, im Speditionsalltag geht es in aller Regel zügig zur Sache. Entspre-chend robust muss die Verladetechnik sein, denn der Umgang mit ihr ist alles andere als zimperlich. Das gilt nicht zuletzt für Überladebrücken, die bei der Be- und Entladung von Lkws zum Ein-satz kommen. Auf dem Papier gibt es bei den Produkten der verschiedenen Hersteller oft kaum Unterschiede – und so entschied sich Gebrüder Weiss bei den Überladebrücken zunächst für das Angebot eines Mitbewerbers.

PROFESSIONELLE ABWICKLUNGDoch etwa ein halbes Jahr später, gegen Ende 2015, klingelte das Telefon von Bernd Egerer, Neuanlagenvertrieb KONE Automatiktüren. Am Apparat: der Architekt von Gebrüder Weiss, der den Tür- und Torexperten von KONE bat, sich an einer zweiten Teilaus-schreibung zu beteiligen. Denn die Überladebrücken des Mitbewerbers entpuppten sich als problematisch: „Die Materialqualität der Überlade-

brücken war nicht optimal. Zudem schlossen sie nicht bündig ab, sodass die Befahrbarkeit per Elektrohubwagen mehr als zu wünschen übrig ließ“, erinnert sich Gonser. Und auch mit den Ampeln des Mitbewerbers, die dafür sorgen, dass Lkw-Fahrer den Abstand zum Verladetor richtig abschätzen können, war man in Esslingen nicht so recht glücklich: Auf unglücklicher Höhe montiert, besteht insbesondere bei der Sensortechnik die Gefahr, von rückwärts rangierenden Lkw erfasst und beschädigt zu werden.

Und so kam KONE beim zweiten Bau- abschnitt zum Zug, um an 13 Verlade- toren ebenso viele Überladebrücken und Ampeln zu installieren. Die Auf-tragserteilung erfolgte im März, die Ausführung im April 2016. Ein vier- köpfiges KONE-Team sorgte für die fachgerechte Montage. „Wir haben erst die Brücken, dann die Ampeln eingebaut“, erinnert sich Egerer, der bei Anlieferung des Materials vor Ort in Esslingen war. „Da im Vorfeld alles bis ins Detail besprochen wurde, gab es beim Einbau keinerlei Schwierigkeiten.“ Gonser bestätigt das: „Es ist beein-druckend, mit welcher Professionalität KONE den gesamten Auftrag abgewickelt hat, der Einbau erfolgte termingerecht und lief absolut reibungslos ab.“

ROBUST UND ZUVERLÄSSIGAngetan ist der Niederlassungsleiter auch von der Qualität der von KONE eingebauten Überladebrücken: „Sie sind deutlich robuster und dadurch

wesentlich komfortabler bei Be- und Entladevorgängen mit Elektrohubwa-gen“, so Gonser. Und wie sieht es mit den Ampeln aus? Gonser: „Auch da hat KONE die Nase vorn: Das Gesamtsystem inklusive Sensortechnik ist kleiner, hand- licher und weniger störungsanfällig – insgesamt eine viel bessere Lösung.“

Da die Verladetechnik in Esslingen an sechs Tagen in der Woche rund um die Uhr im Einsatz ist, ist der Verschleiß relativ hoch. So stehen in der älteren Umschlaghalle bald einige Reparaturen an. „Die werden wir an KONE vergeben, denn das Unternehmen wartet die Anlagen ja seit Jahr und Tag und kennt sie somit am besten“, erklärt Gonser. „Spätestens seit der jüngsten Erfahrung beim zweiten Bauabschnitt unserer neuen Umschlaghalle genießt KONE bei uns ohnehin den Lieferantenstatus A.“

Die Überladebrücken von KONE sind optimal für Verladevorgänge

in der Spedition geeignet.

KONE kontakt: Bernd Egerer, 0151 14802730, [email protected]

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TÜR UND TOR | KONE KONTAKT

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Die Ampeln zur Andockkontrolle sind dank ihrer Kompaktheit vor Beschädigungen geschützt.

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Während draußen die Touristen vom Bahnhof Zoo zum Ku’damm ziehen, wird im Innern des Upper West gearbeitet, was Hammer und Bohrer hergeben. Bereits im Frühjahr 2017 soll das Ensemble aus Turm und Riegelbau mit den markanten Fassaden eröffnet werden – Zeit für einen Blick hinter die Kulissen.

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BERLINS SCHÖNSTER BLICK

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BERLINS SCHÖNSTER BLICK

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REPORTAGE | KONE KONTAKT

Noch herrscht eifriges Treiben auf der Baustelle, doch ein Hingucker ist der Upper West schon jetzt. Zumindest von außen. Drinnen ist alles noch im Werden. Dort

hantieren Vorarbeiter Vlado Balija und seine Mannen von der Montagefirma an drei Aufzügen parallel. In Windeseile, doch mit aller Präzision werden heute ein Tragrahmen und die metallenen Kabinenwände installiert. Derweil treibt die Sonne schwüle Wärme in den Rohbau. Balija stört’s nicht. „Winter ist schlimmer“, sagt der Kroate nur.

„Immerhin wissen wir jetzt, wie die Anlagen aussehen wer-den“, sagt Gunnar Dellin erleichtert. Pünktlich zum Richtfest Mitte Mai klopfte beim Züblin-Projektleiter der Hotelbetreiber an, der die untere Hälfte des Turms nutzen wird: Ob man nicht das Design der Aufzüge ändern könne. Dellin fragte bei Projektleiter Jens Albrecht nach, ob man da nicht was machen könne. Man könne. Innerhalb einer Woche war alles entschie-den und eine Verzögerung im Bauablauf kein Thema mehr.

Geht das immer so reibungslos? „Es könnte nicht besser laufen zwischen uns“, lobt Dellin. Das will was heißen bei einem Großprojekt wie dem Upper West, bei dem so vieles im Fluss ist. Die fünf Hotelaufzüge, die die ersten 18 Etagen erschließen, sollten nach ersten Planungen erst Maschinenräume erhalten. Nach Beratung mit Albrecht entschied man sich dann für ma-schinenraumlose Anlagen. Damit konnten – noch vor Beginn der Rohbauphase – viele Kubikmeter umbauter Raum umge-plant werden: Über dem Hotelbereich mit seinen Aufzügen liegen die Büroetagen, die bis ins 32. OG reichen und von einer Fünfergruppe direkt angefahren werden.

Bei der Gelegenheit verzichtete man auch auf die Zielwahl-steuerung, die für die Hotelaufzüge vorgesehen war. „Einer-seits ist solch eine Steuerung erklärungsbedürftig, andererseits wechselt das Publikum“, erklärt Albrecht. Zudem verkleinerten die Planer die Fünfergruppe des Hotels um eine auf vier An-lagen, hoben dafür die Maximalgeschwindigkeit der Aufzüge von 2,5 auf 3 m/s an. „Bei etwa gleicher Leistungsfähigkeit bekommen wir so noch einen Aufzug hinzu, der für den Service genutzt werden kann und bessere Abläufe im Hotel verspricht“, erklärt Albrecht.

Prallen Plan und Praxis aufeinander, finden Albrecht und Dellin eine Lösung.

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Vor der Inbetriebnahme der Feuerwehr- als Baufzüge stand die Installation der Feuerwehrleitern.

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Baustellenleiter Holger Weigand ist täglich vor Ort.

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Auch bei den Büro-Aufzügen verein-barten Züblin als Generalunternehmer, die Strabag Real Estate als Bauherr und KONE einige Änderungen. Die wichtigs-te: Die Maximalbeschleunigung wurde von 1,2 auf 1,0 m/s verringert. Und die Konsequenz? „Die Fahrzeitverlängerung ist minimal. Dafür ist es angenehmer für Nutzer, es macht die Antriebe kosten-günstiger und schont die Komponen-ten“, sagt der KONE Projektleiter.

Hätte man sich das alles nicht vorher überlegen können? Leicht gesagt. Doch nach der Auftragsvergabe sieht die Welt anders aus als vor der Ausschrei-bung. Und so zeigen sich Optimie-rungspotenziale oft erst dann, wenn das Gebäude schon im Bau ist. „Wenn dann der Generalunternehmer eine Lösung hat, die im Ergebnis dieselbe Funktion erfüllt, aber Kosten einspart, stimmt der Bauherr in den allermeis-ten Fällen zu“, erklärt Dellin. Wie die verringerte Beschleunigung, die KONE angeboten hatte.

KLETTERPARTIELangsam klettert der stählerne Käfig des Bauaufzugs an der Fassade nach oben. Zwei-, dreihundert Bauarbeiter und Handwerker sind jetzt jeden Tag auf der Baustelle. Ohne die zahnradgetriebenen Außenaufzüge müssten sie zu Fuß lau-fen. Jetzt genießen sie sogar den kleinen Luxus eines Aufzugführers, der schwei-gend die Fahrtwünsche seiner Fahrgäs-te erfüllt und das den ganzen lieben langen Tag lang. „Meine Frau braucht viel Geld“, sagt er sarkastisch, während der Käfig ratternd und ruckelnd Etage für Etage erklimmt.

Immer weiter reicht der Blick. Hinterm Tiergarten, Berlins grüner Lunge, werden der Glasbau des Hauptbahnhofs und der Kubus des Kanzleramts erkennbar. Unten sieht man einen Lkw, der gerade in die schmale Baustraße eingefahren ist und nun eilig entladen wird. So schnell wie möglich soll er Platz machen für die nächste Fuhre.

Mehr Platz zum Anliefern und Lagern wäre schon praktisch, auch für die Aufzugmontage. Allerdings hätte dafür die Kantstraße vollends gesperrt werden müssen. Schon jetzt ist der direkte Weg

von Bahnhof Zoo zum Bikinihaus und zum Breitscheidplatz ein Nadelöhr. So bleibt nur wenig Raum zwischen den Dutzenden neben- und übereinander gestapelten Bau- und Bürocontainern einerseits und der Fassadenfront des Turms.

„Die wollen wir endlich dicht machen“, sagt Dellin. „So bald wie möglich.“ Denn erst wenn die Fassade geschlos-sen ist, kann der Innenausbau fertigge-stellt werden. Doch dafür müssen die drei temporären Außenaufzüge wei-chen, die Mensch und Material über die 33 Stockwerke des knapp 118 m hohen Turms verteilen. Und das wiede-rum geht nur, wenn die Aufzüge innen laufen. Denn dann werden sie – zwei Feuerwehraufzüge der Bürogruppe und zwei Anlagen der Hotelgruppe – Lasten und Leute in der verbleibenden Bauphase durchs Gebäude transportie-ren. Womit sich die Eile erklärt, mit der Vlado Balija und die anderen Monteure in zwei Schichten zugange sind.

GANZ OBENEndlich geht das Gitter nach oben. Durchgeschüttelt verlassen die Passa-giere den Außenaufzug – und stehen im Nichts. Boden und Decke sind aus rohem Beton, nur ein Holzgeländer trennt die Besucher vom Abgrund. „Immerhin“, sagt KONE Baustellen- leiter Holger Weigand. „Als wir mit der Montage der Büroaufzüge begonnen haben, waren die oberen Etagen noch gar nicht betoniert. Da war hier nur Luft.“ Heiße Luft, möchte man ange-sichts der Hitze hinzufügen.

Eigentlich hat Weigand gar keine Zeit. Wenn er nicht die Monteure anleitet oder etwas mit seinem Chef Jens Albrecht zu besprechen ist, montiert er ebenfalls. Aber jetzt nimmt er sich doch die Zeit für die Besucher, die den Aus-blick und die Stille genießen; lange wird sie nicht mehr anhalten hier oben.

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DAS TOR ZUM WESTEN

Nach der Wende lag die westliche Berliner Innenstadt zunächst im Schatten der alten Mitte zwischen Friedrichstraße, Alexander- und Potsdamer Platz, die sich stürmisch entwickelte. Doch das Blatt hat sich gewendet. Unter den diversen Bauvorhaben ragen das „Zoo-fenster“ und der von Strabag Real Estate entwickelte „Upper West“ hervor, die zu beiden Seiten der Kantstraße, zwischen Bahnhof Zoo und Gedächtniskirche, entstehen – gleichsam als Tor zur City West. Der Upper West soll bis Anfang 2017 fertiggestellt sein, einschließ-lich des Riegelgebäudes, das Platz für Büros und Einzelhandelsflächen bietet.

Seit Besuch des Redakteurs im Juni 2016 sind die Arbeiten weiter vorangeschritten: Nach den zwei Außenaufzügen ist auch der Lasten-aufzug verschwunden, sodass nun die Fassade geschlossen werden kann. Doch der Innenausbau ist bereits in vollem Gange. Auch bei den Aufzügen geht es voran: Alle zehn Anlagen des Turms sind fertig montiert und eingeseilt, die Auskleidung der Kabinen läuft – mit Ausnahme der Aufzüge, die für die Bauarbeiten genutzt werden. Für Besucher werden die Anlagen spä-ter nur bedingt zugänglich sein: Sie werden durch das KONE Zugangs-kontrollsystem „Access“ gesichert.

KONE kontakt: Frank Altmann, Vertrieb Großprojekte, [email protected]. Jens Albrecht, Projektleitung,[email protected]

REPORTAGE | KONE KONTAKT

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EIN AUFZUG DER BESONDEREN ARTAufzüge für Personen- und Warentransporte? Gehören zum Alltag. Autoaufzüge? Werden eingesetzt, um Straßen und Stellplätze in Parkhäusern ohne Rampen zu verbinden. Und Schiffe? Mit Schleusen lassen sich auf Kanälen zumindest einige Meter überwinden. Ist der Höhenunter- schied jedoch größer, benötigt man ein Schiffshebewerk, wie man es in Niederfinow findet.

Das Schiffshebewerk Niederfinow liegt am Havel-Oder-Kanal nordöstlich von Berlin. Als ältestes Schiffshebewerk Deutschlands, das noch in Betrieb ist, erfreut es sich auch als Ausflugsziel gro-ßer Beliebtheit: Rund 150.000 Besucher kommen im Jahr nach Niederfinow, um den historischen „Schiffsaufzug“ zu bewundern.

Als der Havel-Oder-Kanal 1914 als „Hohenzollern-Kanal“ in Betrieb ging, bestand die größte technische Her-ausforderung darin, in der Nähe der Gemeinde Niederfinow einen Gelände- sprung mit einem Höhenunterschied von 36 m auszugleichen. Hierzu sollte entweder eine Schleusentreppe oder ein Schiffshebewerk gebaut werden. Im Laufe der Jahre wurden verschiedene Möglichkeiten eines Schiffshebewerkes ausgearbeitet, gebaut wurde zunächst jedoch eine Schleusentreppe.

Der Bau eines Schiffshebewerkes wurde vertagt, bis eine ausgereifte, technisch zuverlässige Lösung zur Verfügung stand. Nach dem ersten Weltkrieg gingen die Überlegungen und Bemü-hungen weiter, bis die Akademie des Bauwesens 1927 einen Entwurf des Reichsverkehrsministeriums billigte. Somit war der Weg für den Bau des Schiffshebewerks Niederfinow frei, und es entstand ein hochsolides, zuverlässiges Werk der Technik, das im März 1934 den Betrieb aufnahm.

HEBEN UND SENKENDas Schiffshebewerk ist eine riesige Maschine: Es besteht aus einer 14.000 t schweren, durch fünf Millionen Niete zusammengehaltenen Stahlkonstruktion, die 60 m hoch, 94 m lang und 27 m breit ist. Hinzu kommt die ebenfalls ge-nietete 157 Meter lange Brücke, die aus 4.000 t Stahl besteht und das Hebewerk

mit dem oberen Kanallauf verbindet. Und auch der Grundbau hat es in sich: Die neun Pfeiler aus stahlbewehrtem Beton sind mit Druckluft 22 Meter ins Erdreich eingebracht worden, um trag-fähige Bodenschichten zu erreichen. Die Bodenplatte ist 111 m lang, 34 m breit und 8 m dick.

Herzstück des Hebewerks ist der Schiffs-trog, der bewegliche Teil der Konstruk- tion, in dem die Schiffe gehoben bzw. gesenkt werden. Der Trog, der auf beiden Seiten durch Hubtore geschlos-sen wird, wiegt in gefülltem Zustand 4.300 t. Das Gewicht ändert sich nicht, wenn ein Schiff hinein- oder hinaus-fährt – denn dann strömt genauso viel Wasser ab oder zu, wie das Schiff wiegt. Der Trog hängt an 192 Stahlsei-len. Sie werden über Seilscheiben von 3,5 m Durchmesser geführt, die sich in den Hallen des obersten Stockwerkes befinden. An ihren Enden tragen die Seile Gegengewichte, die das Gewicht des Troges vollständig ausgleichen. Zur Bewegung dienen vier Zahnräder, die an langen Zahnstockleitern auf- und ablaufen und durch 55 kW starke Gleichstrommotoren angetrieben werden.

Der Höhenunterschied von 36 Metern wird dabei in nur fünf Minuten über-wunden. Das entspricht einer durch-schnittlichen Fahrgeschwindigkeit von 12 cm/s, die nach einem Meter Trogfahrt bzw. nach 20 Sekunden erreichet wird. Mit den Ein- und Aus-fahrmanövern benötigt ein Schiff ca. 20 Minuten für die Durchfahrt.

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SEIT ÜBER 80 JAHREN IN BETRIEB

Das Schiffshebewerk Nieder-finow arbeitete ursprünglich im 16-Stunden-Betrieb, bis es am 1. Mai 1994 wegen sehr hohen Verkehrsaufkommen in den 24-Stunden-Betrieb überging, um die Wartezeiten der Schiffe zu verkürzen. Mit jährlich rund 11.000 geschleusten Schiffen ist das Schiffshebewerk mittlerweile an der Grenze seiner Leistungs-fähigkeit angelangt. Auch entspricht es in vielerlei Hin-sicht nicht mehr den heutigen Anforderungen an die Länge und die Ladekapazität moderner Binnenschiffe.

Bereits 2009 wurde daher der Grundstein für das neue, größere Schiffshebewerk Niederfinow-Nord gelegt. Der altgediente Stahlkoloss, der sich trotz seiner imposanten Ausmaße so hervorragend in die Landschaft einpasst, soll aber noch mindestens bis 2025 genutzt werden – so lässt sich das Industriedenkmal auch weiterhin in Betrieb und aus nächster Nähe erleben. Der Besucherstrom nach Nieder-finow wird also nicht abreißen.

HISTORIE| KONE KONTAKT

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Der Schiffsaufzug in Niederfinow befördert jährlich rund 11.000 Schiffe.

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KONE KONTAKT | NORMEN

MEHR SICHERHEITDie neuen Aufzugnormen EN 81-20 und EN 81-50 sind in aller Munde. Doch worum geht es? Und was sind die Konsequenzen für Käufer neuer Aufzüge in Neu- und Bestandsbauten?

Das oberste Ziel des neuen Regel-werks ist eine noch höhere Sicher-

heit für alle Aufzugnutzer: Fahrgäste, Reinigungspersonal, Servicetechniker und Prüfer. Dazu hat das Europäische Komitee für Normung (CEN) zwei neue Normen verfasst: Die EN 81-20 regelt die Konstruktion und den Ein-bau von Seil- und Hydraulikaufzügen für den Güter- und Personentrans-port. Die EN 81-50 legt die Prüfungen und Berechnungen von Aufzügen und Aufzugkomponenten fest. Beide Regelwerke sind im November 2014 in Deutschland als DIN-Normen über-nommen wurden.

Noch bis zum 31. August 2017 gilt eine Übergangsregelung. Bis dahin können Seilaufzüge weiterhin nach der alten DIN EN 81-1 in Verkehr gebracht werden, Hydraulikanlagen nach der DIN EN 81-2. Erst ab dem 1. September 2017 gelten ausschließlich die neuen Regelwerke und die damit verbundenen Bedingungen.

NEUE SICHERHEITSANFORDERUNGENIn den neuen Normen gibt es zahl-reiche Änderungen, die für mehr Sicherheit sorgen. Viele davon stellen wir auf www.kone.de im Detail vor (Unternehmen > Normen & Gesetze). Die wichtigsten Punkte: 1. Lichtvorhang an der Kabinentür 2. Höhere Festigkeit von Schacht-,

Kabinentüren und -wänden 3. Hellere Beleuchtung 4. Neue Abmessungen für

Schachtgrube und -kopf

KONSEQUENZEN FÜR KUNDENWir sorgen dafür, dass die neuen Anlagen unserer Kunden, egal ob in Neu- oder Bestandsgebäuden, den aktuellen Normen entsprechen. Was müssen unsere Kunden tun? Sprechen Sie Ihren Berater von KONE an. Wir helfen Ihnen gerne weiter.

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Finden Sie Ihren Ansprechpartner auf www.kone.de/berater-finden

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SERVICE | KONE KONTAKT

FÜHL, WIE’S DEINEM AUFZUG GEHT!Die neue Betriebssicherheitsverordnung verlangt vom Betreiber die „Inaugenscheinnahme” seiner Aufzüge durch eine „beauf-tragte Person”. Schwer zu verstehen? Nein, eigentlich ist es ganz einfach, auch mit der geforderten Kontrolle durch den Betreiber.

Die „beauftragte Person“ wird in den Technischen Regeln für Betriebssicherheit (TRBS) 3121 erwähnt. Demnach wird sie vom Betreiber ernannt. Ihre wichtigste Auf- gabe ist die regelmäßige Anlagenkontrol-le: die Inaugenscheinnahme. Weil diese Kontrolle bislang oft unterblieb, nahmen sie die Verfasser der BetrSichV in die Neu-fassung des Regelwerks explizit auf – der sprichwörtliche Wink mit dem Zaunpfahl.

In der BetrSichV ist von der „beauftragten Person“ keine Rede, sondern von ihrer Haupttätigkeit: der „Inaugenscheinnah-me“. Dabei werden die Aufzüge zusätzlich zu Regelwartungen und TÜV-Prüfungen durch eine bestimmte Person nach dem Prinzip „Sehen – Fühlen – Hören“ auf Gefährdungen geprüft – je nach Bedarf jeden Tag, jede Woche, jeden Monat.

Weil nicht jeder Betreiber die Ressourcen hat, die Anlagen auf Beschädigungen, zugestellte Zugänge und ungewöhnliche Geräusche zu prüfen, bietet KONE die Aufzug-Fernüberwachung und die Inaugen-scheinnahme (durch Subunternehmer) an. Beides zusammen entlastet den Be- treiber von den Aufgaben des „Aufzug-wärters“: ein längst überholter, aber immer noch gebräuchlicher Begriff.

Die Vorgaben der TRBS an die „beauf-tragte Person“ sind recht einfach: Sie muss volljährig sein und über Sicher-heits- und Verantwortungsbewusstsein verfügen. Auch muss sie in ihre Tätigkeit eingewiesen worden sein – ein Vorgang, der für gewöhnlich alle zwei Jahre oder bei technischen Veränderungen an den Aufzügen wiederholt werden sollte. Die

Einweisung übernimmt im allgemeinen eine Prüforganisation wie der TÜV.

PERSONENBEFREIUNGDie „beauftragte Person“ der TRBS kann weitere Aufgaben übernehmen, darunter die Personenbefreiung. Meist beauftragen Betreiber Wartungsfirmen, deren Techni-ker im Notfall zur Stelle sind. Entscheidet sich ein Betreiber für die Hauslösung, sollte er sich für das Notrufmanagement an der VDI-Richtlinie 4705 orientieren.

So muss er sicherstellen, dass der Techni-ker möglichst 30 Minuten nach erfolgtem Notruf an der Anlage eintrifft. Vor allem braucht der Betreiber eine ständig besetzte Stelle, die den Notruf annehmen, den Techniker alarmieren und den Vorgang ordnungsgemäß dokumentieren kann. Notrufmanagement ist also keine ganz einfache Sache, weshalb Betreiber meist Wartungsunternehmen damit beauftragen.

Diese können den Betreiber bei der Erstel-lung des Notfallplans unterstützen, der von der verschärften BetrSichV gefordert wird. Er soll alle für die Befreiung notwen-digen Informationen bündeln, etwa An-gaben zum exakten Standort der Anlage und zu den Personen, die die Befreiung vornehmen oder dem Techniker Zugang zur Anlage verschaffen können.

Neben Inaugenscheinnahme und Personen- befreiung kann die beauftragte Person eine dritte Funktion ausüben: Als Aufzug-führer soll sie u. a. darüber wachen, dass Kabinen nicht überladen werden. In der Praxis ist der Aufzugführer jedoch längst von der Technik abgelöst worden.

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KONE KONTAKT | GLOBAL

EINE VISION ERWACHT ZUM LEBEN

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HISTORIE| KONE KONTAKT

Der Barrakka Lift in Valletta, der Hauptstadt Maltas, ist die wichtigste Verbindung zur historischen Festung: Er beför-dert Touristen und Pendler von den Ufern des Mittelmeeres bis hinauf in das Bollwerk, das im 16. Jahrhundert entstand, um die Stadt vor Invasoren zu schützen.

Der Barrakka Lift Tower wurde 2012 an derselben Stelle errichtet, an der schon früher ein Aufzugturm

gestanden hatte. 1905 in Betrieb genommen, wurde die Anlage 1973 stillgelegt und 1983 demontiert – es fehlten schlicht die finanziellen Mittel für die Instandhaltung. Doch inzwi-schen haben sich die Zeiten geändert: Der Tourismus auf Malta boomt. Und um den Besuchern, die die Insel über das nahe der Altstadt gelegene Kreuz-fahrtschiff-Terminal erreichen, einen schnellen und komfortablen Zugang zu den Sehenswürdigkeiten der maltesi-schen Hauptstadt zu bieten, musste wieder ein Aufzug her.

Dabei waren die Voraussetzungen für den Bau des neuen Aufzugs nicht gerade einfach. Viele Bewohner erinnerten sich noch gut an die alte Anlage, die sich harmonisch ins historische Stadtbild ein-fügte und auch deswegen sehr populär war. Hinzu kamen zahlreiche Denkmal-schutzrichtlinien, die die Errichtung eines freistehenden Turms für den Aufzug nicht gerade einfacher machten. ERPROBTE INSTALLATIONSPROZESSEDas Projekt erforderte enge Abstim-mungsprozesse, insbesondere im Hinblick auf den Bau des Aufzugturms. Für KONE lag die Herausforderung darin, die Aufzüge an das Turmdesign des Architekturbüros Architecture Project anzupassen und gleichzeitig den technischen Vorgaben des beratenden Ingenieurs Ray Spiteri zu entsprechen.

„Wir waren hocherfreut zu sehen, wie unsere Vision nach und nach Gestalt an-nahm und zum Leben erweckt wurde“, erinnert sich Konrad Buhagiar, Grün-dungspartner von Architecture Project.

Um zu testen, ob das Turmdesign auch praxistauglich ist, führte KONE zahlreiche Simulationen am Computer, aber auch Tests im Windkanal durch. Schließlich müssen die Aufzüge auch bei starkem Wind sicher fahren. Um die einzigartige Umgebung auf die Nutzer wirken zu lassen, installierte KONE im Turm zwei MiniSpace™-Panorama- Glasaufzüge: Sie bieten einen herrli-chen Blick auf die Festung, ihre Mauern und den Hafen.

Der Turmbau auf engstem Raum in der historischen Altstadt Vallettas stellte hohe Anforderungen an die Baustellenkoordination und -logistik. Aufgrund des durchgängigen Projekt-managements ging jedoch alles ohne nennenswerte Schwierigkeiten von- statten. Der beratende Ingenieur überwachte den Turmbau minutiös und sorgte dafür, dass alle Arbeiten wie geplant umgesetzt wurden. „Der anschließende Einbau der Aufzüge verlief dank der erprobten Installations-prozesse von KONE absolut reibungs-los“, erinnert sich Michael Francica, Technischer Leiter bei Mekanika Ltd., dem maltesischen Vertriebspartner von KONE.

800 PASSAGIERE PRO STUNDESchon im Vorfeld hatte KONE Berech-nungen durchgeführt, um sicherzustel-len, dass die beiden MiniSpace™-Auf-züge dem prognostizierten Ansturm

auch gewachsen sein würden. Denn jedesmal nach Anlegen eines Kreuz-fahrtschiffs müssen die Anlagen bis zu 800 Fahrgäste pro Stunde befördern.

Dabei überwinden sie in knapp einer halben Minute eine Höhe von 58 m, wobei jede Aufzugkabine Platz für bis zu 21 Passagiere bietet. „Um die Auf-zugsteuerungen ideal zu konfigurieren, haben wir auch die Ein- und Ausstiegs-zeiten der Fahrgäste berücksichtigt“, sagt Francica.

Die starke Nutzung der Anlagen, aber auch die Einflüsse von Wasser, Salz und Wind erfordern eine intensive Wartung und engmaschige Überwachung. Dazu dient das Fernwartungssystem KONE E-Link™: Es sorgt dafür, dass die Servicetechniker im Bedarfsfall schnell reagieren können. Zudem verfügen die Anlagen über regenerative Antriebe, mit denen Bremsenergie in elektrischen Strom umgewandelt werden kann, der wiederum ins Netz zurückgespeist wird.

Und wie finden die Malteser den neuen Barrakka Lift Tower? „Er erinnert sie an den ehemaligen Turm, der hier einst stand“, so Francica. Und die Touristen lieben ihn – denn die installierten MiniSpace™-Anlagen von KONE bieten dank teilverglaster Aufzugkabinen nicht nur einen atemberaubenden Ausblick, sondern vor allem eine komfortable Verbindung zu den Geschäften, Restau-rants, Kirchen und Museen der Stadt. So können Besucher die Hauptstadt Maltas auch bei sommerlicher Hitze erkunden, ohne beim Treppensteigen in der Altstadt ins Schwitzen zu geraten.

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GLOBAL| KONE KONTAKT

KONE KONTAKT 02.2016

Der Aufzug nahe des Kreuzfahrtschiff-Terminals ermöglicht Besuchern einen schnellen Zugang zur Altstadt.

KONE KONTAKT 02.2016

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