KONVERTER STANDORT DREIECKSFLÄCHE KAARST

DIREKT AN DER GRENZE ZUM NATUR UND

LANDSCHAFTSSCHUTZGEBIET

ALTE RHEINRINNEN | MEERER BUSCH |STRÜMPER

BUSCH | BROICHER SEITE | ILVERICHER

RHEINSCHLINGE

DAS PROJEKT UND SEINE GEFAHREN

EINE STELLUNGNAHME DES KAARSTER BÜRGERS EMANUEL

KELLERT, ROSENSTRAßE 53 IN KAARST

DIPLOM BIOLOGE UND DIPLOM INGENIEUR FÜR UMWELTSICHERUNG

VERFASSER DES BIOTOPKATASTERS DER STADT KAARST, 1995 BIS 97

AUSZUG AUS DEM INTERNETAUFTRITT VON AMPRION:

„TRANSFORMATOREN UND DROSSELSPULEN SIND MIT ÖL ZUM KÜHLEN UND ISOLIEREN GEFÜLLT“

AUF DER FOLGENDEN SEITE ZITIERE ICH AUS DEM ÖFFENTLICH

ZUGÄNGLICHEN INTERNETAUFTRITT DER FIRMA AMPRION:

GEWÄSSERSCHUTZ BEI AMPRION

Transformator mit Auffang- und Schutzeinrichtungen

Dem Schutz des Grundwassers widmet Amprion große Aufmerksamkeit. Eine besondere Rolle spielt der Gewässerschutz für Schalt- und Umspannanlagen: Transformatoren und Drosselspulen sind mit Öl zum Kühlen und Isolieren gefüllt. Deswegen sind alle Anlagen mit Auffang- und Schutzeinrichtungen versehen. So steht ein Transformator beispielsweise immer auf ölundurchlässigen Ableitflächen mit zugehörigen Auffangräumen. Diese verhindern, dass das Öl im Boden versickert oder Gewässer verunreinigt, falls eine Undichtigkeit auftreten sollte.

Unsere Transformatoren sind zusätzlich an Überwachungseinrichtungen angeschlossen, deren Meldungen in unserer ständig besetzten Leitwarte auflaufen. Somit ist bei Störungen eine unmittelbare Reaktion unserer Wartungsmannschaft gewährleistet. An Standorten in der Nähe von Bächen, Flüssen, Seen oder ausgewiesenen Wasserschutzgebieten gelten spezielle wasserrechtliche Anforderungen, die wir bei der Anlagenauslegung berücksichtigen.

Im Rahmen der Biotopkartierung im Außenbereich habe ich alle besonders schutzwürdigen Biotope im direkt betroffenen Bereich „Broicher Seite“ der Stadt Kaarst erfaßt.

Die naturräumliche Gliederung, die Geologie und Grundwassersituation, die Oberflächengewässer, als auch die Entwicklungsgeschichte dieses besonders schutzwürdigen Naherholungs- und Naturraumes sind mir wahrscheinlich besser bekannt wie jedem anderen Betroffenen oder jedes anderen Naturkundler und Ingenieurs. Zusätzlich berufe ich mich auf zahlreiche Aufsätze von Sachverständigen, Datenbanken und Kartenwerke, sowie auf die Festsetzungen in den Landschafts-, Flächennutzungs- und Regionalplänen.

In einem Allgemeinen Teil habe ich den gesamten Naturraum erfaßt und Maßnahmen zur Entwicklung vorgestellt. Dadurch ist mir der besondere Landschaftsraum „Alte Rheinrinnen von Neuss bis Krefeld“ in allen Aspekten vertraut.

Im Rahmen der Kartierung der besonders schutzwürdigen Biotope im Außenbereich habe ich die Pflanzengesellschaften und Tierpopulationen im explizit betroffenen Bereich (Entfernung zum „Büdericher See“ – Sieben Seen an der Kaarster Broicher Seite – 50m!!!) aufgenommen.

Die Vegetationsaufnahmen und Aufnahmen von Tierpopulationen der besonders schutzwürdigen Biotope im unmittelbar betroffenen Naturschutz und Landschaftsschutzgebiet Broicher Seite sind auf den folgenden Seiten gelistet und werden in den nächsten Wochen veröffentlicht, bzw. der Stellungnahme beigefügt.

Diese umfassen 37 Seiten Florenlisten für den Untersuchungsraum VI Broicher Seite Nord

Übersicht über die kartierten Flächen in unmittelbarer Nähe zur Dreiecksfläche in der Karte am linken unteren Rand zwischen A52, Eisenbahntrasse und L30 Badendonker Straße – 50 m von den Oberflächengewässern und dem Landschaftsschutzgebiet entfernt.

Die Dreiecksfläche und der linksrheinische Naherholungsraum

„Alte Rheinrinnen der linksrheinischen Niederterrasse von Neuss bis Krefeld“

Vogelsang, Stingesbach Aue, Broicher Seite mit den sieben Seen und dem Mühlenbach,

Meerer Busch und Strümper Busch, überregional bedeutende Ilvericher Altrheinschlinge.

mir direktem Anschluß an das Rheinufer von Büderrich bis zum Fähranleger nach Kaiserswerth.

Dreiecksfläche grenzt direkt an das große z.T. überregional bedeutende

Landschaftsschutzgebiet und Naturschutzgebiet

„Alte Rheinrinnen der linksrheinischen Niederterrasse von Neuss bis Krefeld“ an.

Die Dreiecksfläche in der Abbildung schwarz gelb gekennzeichnet.

Das riesige Landschaftsschutzgebiet und Naturschutzgebiet

„Alte Rheinrinnen der linksrheinischen Niederterrasse von Neuss bis Krefeld“

zieht sich von Neuss Vogelsang bis zur Ilvericher Rheinschlinge.

Verbindendes Element ist die Alte Rheinrinne „Mühlenbach“

Grün umrandet, das riesige Naherholungs -, Landschaftsschutz- und Naturschutzgebiet

„Broicher Seite – Meerer Busch – Strümper Busch bis hoch zur Ilvericher Rheinschleife“

Naherholungsgebiet: Broicher Seite

Naherholungsgebiet: Broicher Seite

Naherholungsgebiet Meerer Busch

Naherholungsgebiet Meerer Busch

Das für hiesige Verhältnisse riesige

Landschaftsschutzgebiet und Naturschutzgebiet

„Alte Rheinrinnen der linksrheinischen Niederterrasse von Neuss bis Krefeld“

zieht sich von Neuss Vogelsang bis hoch zum Krefelder Stadtgebiet.

Verbindendes Element in Nord Süd Richtung ist die Alte Rheinrinne „Mühlenbach“ bzw. der „Meersche Mühlenbach“ in westlicher Richtung der „Stingesbach“

Diese Rheinrinne verläuft auf Kaarster Ortsgebiet zunächst parallel zum Rhein diese alte Rheinrinne heißt auf Kaarster Ortsgebiet „Broicher Seite“.

Der Mühlenbach an der Broicher Seite

Mühlenbach am „Kap Klever“ Nordwest Spitze von Kaarst

Nördlich des Kaarster Ortsgebietes trennt sich der Mühlenbach mit dem Meerschen Mühlenbach in westlicher Richtung und dem Grenzgraben in nördlicher Richtung in zwei Rinnen.

Die nördliche Rinne „Grenzgraben“ führt als alte Rheinrinne, gemäß der Fließrinne in der geologischen Karte parallel zum Rhein westlich an Strümp vorbei und südlich von Lank Latum über den „Langenbruchbach“ dann in Grundwasserfließrichtung nördlich der Ilvericher Rheinschlinge in den Rhein.

Der tatsächliche Verlauf führt aber über den „nördlichen Arm der Ilvericher Rheinschlinge“ in den Rhein.

Der südliche Arm führt über den „südlichen Arm der Ilvericher Rheinschlinge“ in den Rhein.

Der südliche Arm des Meerschen Mühlenbach verläuft in Grundwasser Fließrichtung, bzw. mit den Grundwassergleichen, d.h. Linien gleichen Grundwasserstandes in Richtung Vorfluter (Rhein) (siehe: Verhalten des Grundwassers von Karl N. Thome, Prof., Dr. rer. nat.bis 1985 Abteilungsdirektor im Geologischen LA, Krefeld. in Natur und Landschaft im Kreis Neuss).

Vergleiche Abschnitt „Dreiecksfläche und Grundwasser“ – „Morphologie und Naturraum“ in meiner Stellungnahme

Zwischen dem Vektor Oberflächen Entwässerung als auch dem Vektor Grundwasser Abflußrichtung von der Dreiecksfläche ausgehend (als auch einem möglichen „Tiedenhub Effekt“ des Rheines: Rheinhochwasser drückt in das Rheinrinnen System und hebt das Grundwasser / Rhein Niedrigwasser zieht aus dem Rheinrinnensystem Grundwasser) spannt sich meines Erachtens eine mögliche Schadstoff Verschleppungsfahne bei einem Kühlöl Austritt aus dem „gesicherten“ Konvertor Komplex auf.

Wie aus der Karte „Natur und Landschaft im Kreis Neuss“ der Kreisverwaltung Neuss von 1995 als Beilage zur gleichnamigen Veröffentlichung ersichtlich wird das alte Rheinrinnensystem in Nord Südlicher Richtung von der Erftaue kommend vom überregional bedeutenden

Fernwanderweg X2 dem Arnold Mock Weg

von Düren nach Kleve

dem bedeutensten Fernwanderweg des Niederrheines

durchwandert. das dürfe die Bedeutung dieser Region noch einmal hervorheben.

http://wrp.webservice-ivv.de/wrp/nrw/cgi?view=301677,5630207,340376,5742410&showThematicRoute=Arnold-Mock-Weg

Wie aus der Detail Karte des Wanderrouten Planer NRW ersichtlich verläuft dieser bedeutende Wanderweg keine 500 m vom Doppelkonverter Standort entfernt durch die Broicher seite.

Die „Dreiecksfläche“ liegt auf einer Fläche, die sowohl im Landschaftsplan als auch im Flächennutzungsplan als Fläche zur Landschaftsentwicklung und Biotopvernetzung ausgewiesen ist.

Im Regionalplan ist eine Auskiesung zur Rohstoffsicherung vorgesehen. Wie die „Sieben Seen“ der Broicher Seite zeigen, sind diese Seen zu einem prägenden Landschaftselement geworden. Laichraum für Amphibien und Insekten und sind wie der Landschaftsplan ausweist stetig entwickelt worden.

Im Rahmen des Biotopverbundes sind die Flächen nördlich der A52 ausdrücklich als Brückenelement zum Unterbruch, Kaarster See, Vorster Wald, Jüchener Bach und durch die Nordkanalniederung in die Niersauen hoch zum Niederhein bis nach Wachtendonk.

Die „Dreiecksfläche“ liegt auf einer Fläche, die sowohl im Landschaftsplan als auch im Flächennutzungsplan als Fläche zur Landschaftsentwicklung und Biotopvernetzung ausgewiesen ist.

Übersicht über die Landschaftsschutzgebiete und Naturschutzgebiete

Von Neuss Richtung Krefeld:

(Gebiet südlich der A52)

Vogelsang / Bolssiedlung / Stingesbach Süd

Gebiet nördlich der A52 und südlich der L30 „Badendonker Straße“

Richtung Büderrich (Büderricher Straße)

Südliche Broicher Seite „An den Sieben Seen“

altes Rheinrinnen Systems „Stingesbach“ Aue / Niederdonk

und alte Rhein Rinne „MÜHLENBACH“

(von Neuß Vogelsang bis zur Rheinmündung mit der Ilverich Altrheinschleife)

Landschaftsplan

Flächen Nutzungsplan

Naherholung

Naherholung Broicher Seite Süd

Seit Jahrhunderten nahezu unveränderter Landschaftsraum

Kaarster Wahrzeichen Haus Lauvenburg (Torburg)

Naherholung Stingesbach Aue

Stingesbach Aue: Echte Schwarzpappeln / keine Hybrid Pappeln?

Der Stingesbach

(Dreiecksfläche) / Broicher Seite nördlich der L30 „Badendonker Straße“ Richtung Büderrich

Landschaftsschutzgebiet und Naturschutzgebiet

Broicher Seite Nord / Sieben Seen / Alte Rheinrinne Mühlenbach

Meerer Busch

Karte

Landschaftsplan: Umfassende Naturschutz und Landschaftsschutzgebiete

Flächennutzungsplan: Flächen für Landschaftsentwicklung und Biotopvernetzung

Erläuterungen: Das Naturschutzgebiet Alte Rheinrinne „Mühlenbach“ und die Landschafttsschutzgebiete „Sieben Seen“ und „Meerer Busch“

Direkt an die Dreiecksfläche grenzen der legendäre „Büderricher See“ einst in den frühen Achzigern FKK und Hippie Badeparadies der damaligen Kaarster Jugend.

Der Anstieg von der Niederterrasse zur Mittelterrasse hatte in der NO Spitze einen lockeren Sand und Kies Abhang von der Ackerscholle zum abgebaggerten See hin geschaffen.

Dieser kleine Geländeeinschnitt, einst Location für Parties und Easy Going in den Sommern 1980 bis 1983, wurde „Algarve Felsen / Felschen“ nach dem lockeren Sediment genannt. Nachdem es sich herumgesprochen hatte und die Massen einfielen endete diese letzte Blüte der Kaarster Müllers Pinte, Kriegerdenkmal und Okie Dokie - Hippie und Punk Kultur. Der See wurde eingezäunt, das legendäre Okie Dokie und der echte Ratinger Hof wurden abgerissen.

Der Verschnitt mit der geologischen Karte und die Grundwasser Gleichlinien zeigt nun in 50 m Entfernung von den Kühlöl / Kühlmittel haltigen Konverter Einheiten den Abfall in ein Oberflächengewässer und die Grundwasser Fließrichtung in das Landschafts und Naturschutzgebiet. Einziges trennendes Element ist ein Bahndamm aus Schotter. Welcher nicht wirklich eine Barriere für Kühlöle darstellt.

Die Dreiecksfläche in direkter Nachbarschaft zum oben beschriebenen Büderricher See und dem nördlich angrenzenden Linnerzsee als Elemente der so genannten „Sieben Seen Platte“

Detailkartierung der Broicher Seite / Mühlenbach und des Kaarster Anteils am Meerer Busch

im Rahmen der Biotopkartierung 1995 bis 97

Dreiecksfläche

„Büderricher See“

Naherholungsgebiet: Broicher Seite Nord / Meerer Busch (Alte Eichen / Buchen Bestände auf den sandigen Ablagerungsflächen, Eichen Eschen Wald und Erlenbruch in den Niederungen (Rinnen)

Einforstungen von Lärchen, Fichten und an einem kleineren Horst von Mammutbäumen (Sequoiadendron Giganteum)

Naturräumliche Gliederung

Die rheinische Flußterrassen Landschaft

Die Dreiecksfläche liegt genau an der Grenze Mittelterrasse zur Niederterrasse. Die folgende Abbildung aus dem Biotopkataster verdeutlicht den Landschaftsraum zwischen Rhein und Maas als Flußterrassen Landschaft im Querschnitt und perspektivisch grob schematisch.

Der Kaarster Naturraum

Auf diesem - alten Aufzeichnungen nachempfundenen – Stich ist das gesamte Rheinarmsysten in seiner Anlage zu erkennen:

Broichstadten mit Haus Lauvenburg und der Rheinrinne „Meerer Mühlenbach“

der dicke Rheinarm im Raum des heutigen Stingesbaches „Kaarster Broich“, sowie der Schankumer Bach Richtung Büderrich.

Der Tranchot Karte aus der Franzosenzeit folgend liegt der Vehmeshof genau gegenüber des Mankarzhofes (Hofladen Bauer Berrisch) und der Hof südlich ist dementsprechend der Evenhof.

Die Dreiecksfläche ist somit auf der Karte etwas östlich vom Evenhof zu lokalisieren.

Der Hunenfluß / Grand Canal du Nord

wurde von Napoleon als Ausgangspunkt für den Grande Canal Du Nord genutzt (Mit Nordkanal (französisch „Grand Canal du Nord“) wird ein im Jahre 1806 von Napoléon initiiertes Projekt zum Bau einer Wasserstraße zwischen dem Seehafen Antwerpen, der Maas und dem Rhein bezeichnet. Von dem Kanal wurden nur Teilstücke von Neuss bis Neersen und von Nederweert bis Beringe/Helden (in den Niederlanden, dort Noordervaart genannt) realisiert.). Der heutige Nordkanal geht im Bereich des Stadtgarten in der Obererft auf. Der historische Durchstich erfolgte auf einer Linie bis zum Gnadentaler Sporthafen. Hier ist der historische Eingangsschleusenbereich in den Grand Canal du Nord zu verorten. Also historisch wird Neuss südlich umfahren. (siehe auch die Tanchot Karte weiter unten). Den überlieferten Aufzeichnungen des alten Stiches entsprechend müßte der Hunenfluß nördlich von Neuss in den Rheinarmbereich den man zum Neusser Binnenhafen ausgehoben / genutzt hat eingemündet sein. Entsprechend der geologischen Karte ist aber genau der lauf des Nordkanals wahrscheinlicher. Die Neusser Furt Der Übergang der alten Geldrischen Straße über den Hunenfluß auf dem Weg von Kaarst über die heute noch erhaltene Lange Hecke nach Neuss erfolgte wenn die alten Überlieferungen stimmen eigentlich genau da wo die alte B7 Neersener Strasse in die Kaarster Strasse mündet. Die alte Geldrische Straße verläuft auf einer Gerade von Franzens Zollhaus an der Straße nach Osterrath (und Abbiegung über Hardt nach Willich) gelegen zwischen Buschhof und Hofer Hof durch die gesamte Neußer Innenstadt bis zum Hammtor. Und schließ dann Richtung Grimlinghausen an die Kölner Straße B9 an. Den Siepbach vom ehemaligen Hunenfluß über den Hofer Hof bis zum Löschteich bei Siephött kennen die alten Kaarster noch. Auch Haus Lauvenburg und Alt St Martinus sind vollständig erhalten. Von Haus Lovenberg sind nur noch Wall und Graben erhalten.

Der Neußer Straße folgend ist der Siepbach verlaufen. 1958 auf diesem Bild ist er als Oberflächengewässer schon zugeschüttet.

Tranchotkarte von Düsseldorf und Umgebung, ab 1801 bis 1814

Südliche Broicher Seite:

Büdericher Busch im Bereich Stingesbach,

Broicher Broich, Tupper Broich und Kaarster Broich

Nördliche Broicher Seite:

Broichster feld und der Closter Meerer Busch

Topographische Aufnahme der Rheinlande (auch Tranchotkarte) ist ein von dem französischen Geographen Jean Joseph Tranchot aufgenommenes Kartenwerk.

Zwischen 1801 und 1814 wurden die Rheinlande auf persönlichen Befehl Napoleons unter dem Kommando des Oberst Jean Joseph Tranchot topographisch aufgenommen (kartiert). Ab 1815 setzte Karl von Müffling das Projekt im Auftrag der preußischen Regierung fort. Die Bearbeitung wurde 1828 beendet. Das Werk besteht aus 264 Einzelblättern im Maßstab 1:20.000.

Résumé

Gerade mit Broichstaden, dem Meerer Busch und dem gesamten Rheinrinnensystem ist in einer völlig verbauten Landschaft mit Agrarsteppe auf der Kempener und der Büttgener Lehmplatte noch ein seit Jahrhunderten unveränderter Natur und Landschaftsraum erhalten.

Das sieben Seen System, die ausgekiesten Flächen passen sich in diesem raum nahezu perfekt in den Landschaftsraum ein.

Ich verweise hierbei auf das schönste Naturschutzgebiet des südlichen Niederrheins „Die Krickenbecker Seen“, die durch Aufstauen der Nette und Flutung der Austorfungsflächen entstanden sind.

Das Verhalten des Grundwassers von Karl N. Thome, Prof. Dr. rer. nat. bis 1985 Geologisches Landesamt NRW, Krefeld in „Natur & Landschaft“ im Kreis Neuss, Schriftenreihe des Kreises Neuss Nr. 19, Stand 1995

Eine Übersicht über das Grundwasserverhalten läßt sich anhand der Höhenlagen der natürlichen Land-

oberfläche, der Quarlärbasis und des Grundwasserspiegels gewinnen.

Die natürliche Landoberfläche (Karte 1) zeigt große, sanft nach Norden.bzw. Nordwesten geneigte

flachwellige Ebenen, die gegeneinander durch schmale, aber deutliche Höhenstufen von meist

wenigen Metern abgegrenzt sind. Sie entstanden als Rheinterrassen im Laufe des Eiszeitalters (vgl.

Beitrag Klostermann, insbes. Karte 1 auf S. 24). Man kann das Gebiet der jüngeren Terrassen (Untere

Mittelterrasse, Niederterrasse mit Hochwasserbett) im östlichen und nördlichen Teil der Abbildung

leicht von den höheren, stärker zerschnittenen älteren Terrassen (Obere Mittelterrasse,

Hauptterrassen) im südwestlichen Teil des Kreises unterscheiden. Unter den Oberflächengewässern

beherrscht der Rhein infolge seiner Größe das Landschaftsbild. In kleinen Tälchen fließen Bäche wie

Erft, Niers und Pletschbach, die teils aus Quellen, teils durch unsichtbar eintretendes Grundwasser

gespeist werden. Heute erhalten sie einen mehr oder weniger großen Anteil, meist gereinigt, aus den

Kanalisationen der Siedlungen. Zahlreiche künstlich angelegte Entwässerungskanäle ziehen hoch-

steigendes Grundwasser ab, um Überschwemmungen bzw. Versumpfungen zu verhindern.

Das Verhalten des Grundwassers von Karl N. Thome, Prof. Dr. rer. nat. bis 1985 Geologisches Landesamt NRW, Krefeld in „Natur & Landschaft“ im Kreis Neuss, Schriftenreihe des Kreises Neuss Nr. 19, Stand 1995

Die natürliche Landoberfläche (Karte 1)

Das Verhalten des Grundwassers von Karl N. Thome, Prof. Dr. rer. nat. bis 1985 Geologisches Landesamt NRW, Krefeld in „Natur & Landschaft“ im Kreis Neuss, Schriftenreihe des Kreises Neuss Nr. 19, Stand 1995

Im Gegensatz zur Landoberfläche ist die Quartärbasis (Karte 2) in verhältnismäßig große Höhen und

tiefe Rinnen gegliedert. Sie entstand durch Tiefenerosion des Rheins während der Elster-Eiszeit.

Rinnen und Höhen sind mit Rheinsedimenten (vorwiegend gut wasserdurchlässige Sande und Kiese)

überdeckt. Sie bergen große Grundwassermengen. Es lassen sich zwei liinnensysteme erkennen: Das

tiefere, größere, zweigt aus dem Rheintal südlich Neuss nach Westen ab, läuft unter Kaarst und zwi-

schen Willich und Viersen nach Krefeld durch; ein kleineres zieht aus dem Raum Neuss-Düs-seldorf

nach Norden in Richtung Duisburg. Der heutige Rhein fließt völlig unabhängig von den Formen der

Quartärbasis hoch über deren Tiefenrinnen und Höhen in seinem gewundenen Bett.

Die Karte des Grundwasserspiegels (Karte 3) zeigt, daß das Kreisgebiet größtenteils zum Rhein

entwässert. Im westlichen Teil liegt die Grundwasserscheide zur Maas. Im Gebiet von Kaarst bildet die

Grundwassergleiche 35,5 einen geschlossenen Kreis. Das zeigt, daß in diesem Gebiet bei hohem

Grundwasserstand sich ein kleines eigenes Grundwasserzentrum bildet, das nach allen Seiten, also

auch nach Süden, abfließt, Bei niedrigem Grundwasserstand aber dürfte das Grundwasser dieses

Bereichs nur nach Westen, Norden und Osten abfließen. Mit den Schwankungen der

Grundwasserstände sind an manchen Orten also Änderungen der Fließrichtung verbunden. Wo die

Grundwassergleichen enger zusammensteher (z. B. im Bereich älterer, höher gelegener Terrassen) ist

das Gefälle des Grundwasserspiegels größer als dort, wo sie weit auseinander liegen (z. B. im Bereich

des Rheins oder auch unter den Vereb-nungen zwischen Kaarst und Kempen). Bei größerem Gefälle

fließt das Grundwasser schneller.

Das Verhalten des Grundwassers von Karl N. Thome, Prof. Dr. rer. nat. bis 1985 Geologisches Landesamt NRW, Krefeld in „Natur & Landschaft“ im Kreis Neuss, Schriftenreihe des Kreises Neuss Nr. 19, Stand 1995

Die Karte des Grundwasserspiegels (Karte 3)

Das Verhalten des Grundwassers von Karl N. Thome, Prof. Dr. rer. nat. bis 1985 Geologisches Landesamt NRW, Krefeld in „Natur & Landschaft“ im Kreis Neuss, Schriftenreihe des Kreises Neuss Nr. 19, Stand 1995

Eine auffällige Zone steileren Grundwassergefälles, die durch keine an der Erdoberfläche er-

kennbare Ursache bedingt ist, erstreckt sich im Bereich der Grundwassergleichen 29-34 m zwischen

Neuss und Krefeld. 5ie entsteht infolge der Einengung des nach Osten zum Rhein gerichteten

Grundwasserstroms durch unterirdische Höhen der Quartärbasis. So machen sich in den Ge-

fälleverhältnissen der Grundwasseroberfläche noch Reliefunterschiede der Quartärbasis bemerkbar

(Karte 3 und Abb. 2, Schnitt A-B). Diese Gefällezone ist bei hohen Grundwasserständen, also stärkerem

Grundwasserstrom, besonders steil.

Die Schwankungen der Höhenlage des Grundwasserspiegels sind in langjährigen Meßreihen an einigen

Pegeln erkennbar (Abb. 3). Sie zeigen Zeiten hohen Grundwasserstandes in den sechziger und

achtziger und Zeiten niedrigen Standes in den siebziger Jahren. Neben diesen großer, lahrzehnte

umfassenden Schwankungsperioden sind kleinere, ungefähr jährlich auftretende Schwankungen zu

erkennen, die in Abb. 4 für die Jahre 1982-1987 vergrößert dargestellt sind. Ein Vergleich der Hoch-

und Tieflagen der Grundwasserstände der einzelnen Pegel zeigt, daß diese nicht gleichzeitig auftreten,

wie erwartet werden müßte, wenn allein der Nachschub durch Niederschläge die

Wasserstandsschwankungen hervorrufen würde.

In Gebieten mit mächtigen Grundwasserkörpern sind die jährlichen Höhenunterschiede der

Schwankungen kleiner, während sie in Bereichen stärkeren Grundwassergefälles (mit seichteren

Grundwasserkörpern) größer sind- Bei'Steilerem Grundwassergefälle treten die Hochstände (Ma-

xima) oft nicht nur früher auf als in Bereichen flacheren Grundwassergefälles, aus denen das

Grundwasser kommt, sondern es kommen auch mehr Maxima vor. Die Hochstände sind also keine

Crundwasserwellen, die sich von der Grundwasserscheide zum Vorfluter hin bewegen, sie sind aber

auch keine nur von den Mengenverhältnissen der Grundwasserneubifdung verursachten

Wasserstandsschwankungen, obwohl ein gleich großer und gleichzeitiger Grundwassernachschub auf

der gesamten Flielsstrecke bis zum Rhein angenommen werden kann. Die zeitlich unterschiedliche

Verteilung der Grundwasserstandsmaxima wird durch die unterschiedlichen Gefälleverhältnisse des

Grundwasserspiegels beeinflußt: Höhere Fließgeschwindigkeit (bei steilerem Gefälle) löst zeitlich

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rascher aufeinander folgende Schwankungen aus. Auf weitere Zusammenhänge weist RÖ-

MERWANN 1986 hin,

Pegel 6a zeig! durch sein starkes Absinken einen deutlichen Einfluß großer künstlicher Was-

serentnahme - vermutlich durch die Sümpfung der Braunkohlentagebaue. Manchmal wurde während

des starken allgemeinen Absinkens der Spie-gelstärtde in den siebziger Jahren die Reichweite der von

den Tagebauen ausgehenden Absenkungstrichter überschätzt. Erst das erneute Ansieigen der

Grundwasserslände in den achtziger jähren hat die Grenzen der künstlichen Absenkungstrichter

deutlicher gemacht. Zwar haben die großen Absenkungstrichter um die Tagebaue noch nicht ihre

maximale Größe erreicht, doch hat sich ihre Ausweitung verlangsamt.

Pegel h in Abb. 3 (Uedesheim) weicht von dem oben geschilderten Pegelverhalten völlig ab. Ersteht

in unmittelbarer Rheinnähe; dort beherrschen rasch wechselnde Wasserstände des Flusses die Lage

des Grundwasserspiegels: Bei Rheinhochwasser findet starke Infiltration von Rheinwasser ins

Grundwasser statt, dessen Spiegel rasch ansteigt, bei Rhein-Niedrigwasser fließt das Grundwasser

rasch bis zum Niveau des Rheinwasserspiegels aus. Die vorher beschriebenen

Grundwasserschwankungen der rheinferneren Gebiete kommen in unmittelbarer Rheinnähe nicht zur

Geltung.

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Die Wasserscheide zwischen Rhein und Maas (altrosa Linie) aus

http://www.elwasweb.nrw.de/elwas-web/index.jsf#

Grundwasser Fließrichtung aus Karl Thome Verhalten des Grundwassers

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Grundwasser und Rheinpegel aus Karl Thome Verhalten des Grundwassers

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Geologische Karte des Kreises Neuss