Konzept · Die HPT/SVE beabsichtigt die Zusammenarbeit mit der Kindergartengruppe des „Haus für...

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Konzept Heilpädagogische Tagesstätte für Kinder im Vorschulalter und Schulvorbereitender Einrichtung „Kinder sind Hoffnungen“ Novalis

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Konzept Heilpädagogische Tagesstätte für Kinder im Vorschulalter und Schulvorbereitender Einrichtung

„Kinder sind Hoffnungen“

Novalis

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VORWORT 4 SCHWERPUNKTE UNSERER ARBEIT 4 PÄDAGOGISCHER ANSATZ 5 BILDUNGS/ERZIEHUNGSZIELE UND FÖRDERZIELE 7 BASISKOMPETENZEN 7 Personale Kompetenz 7 Kognitive Kompetenz 8 Physische Kompetenz 8 Emotionale und soziale Kompetenz 9 TRANSITIONEN 9 RESILIENZ 10 THEMENBEZOGENE FÖRDERSCHWERPUNKTE 10

Natur und Umwelt 10 Ethik und Religion 10 Musik und kreatives Gestalten 11 Sprache 11 Gesundheit 12 Ernährung 12 Bewegungserziehung 12 Mathematik und Naturwissenschaften 13 Spielen 13

Vorschulerziehung 13 MITBESTIMMUNG DER KINDER Rechte der Kinder

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ÜBERGÄNGE 16 Der Übergang vom Elternhaus in die HPT/SVE 16 Eingewöhnung 17

ERZIEHUNGSPARTNERSCHAFT MIT DEN ELTERN 17 PÄDAGOGEN 17 FACHDIENST 18 FÖRDERPLANUNG 18 QUALITÄTSMANGEMENT 19

Dokumentation 19 Eltern- und Mitarbeiterbefragung 19 Feedbackgespräche mit Mitarbeitern 19

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HYGIENEMANAGEMENT 20

Hygienebeauftragter 20 Reinigung 20 Lebensmittelhygiene 20

ORGANISATORISCHE RAHMENBEDINGUNGEN 20 Lage und Räumlichkeiten 20 Gruppengröße und Belegung 21 Tagesablauf 21 Öffnungszeiten 21 Betreuungskosten 22 Anmeldung und Aufnahme Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit Träger und Leitbild

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VORWORT

Die Heilpädagogische Tagesstätte für Kinder im Vorschulalter (HPT) mit Schulvorbereitender

Einrichtung (SVE) soll den Kindern ein zweites Zuhause sein. Wir wollen für sie einen Ort der

Geborgenheit und der Sicherheit schaffen. Eltern möchten wir die Sicherheit geben, dass ihre Kinder

bei uns liebevoll betreut und gefördert werden. Im Rahmen des Erziehungsauftrages sind die

Mitarbeiter den Kindern stets positiv zugewandt und begleiten sie wertschätzend.

Die Betreuung, Erziehung und Förderung eines Kindes mit Behinderung stellt Eltern vor eine meist

unerwartete Aufgabe, mit deren Bewältigung sie Unterstützung, Entlastung und Beratung durch uns

erhalten.

Liebevolle Betreuung, individuelle Förderung und Erziehung, sorgfältige Pflege und notwendige

Therapie bietet unsere HPT/SVE. Wir unterstützen und ergänzen so die familiäre Erziehung von

Kindern mit unterschiedlichen Einschränkungen ihrer körperlichen, geistigen und sozialen Fähigkei-

ten.

Die HPT/SVE, die Grund- und Mittelschule, die Real- und Fachoberschule und die Heilpädagogische

Tagesstätte für Kinder und Jugendliche im Schulalter finden sich unter einem Dach. Für die Eltern bie-

tet dies die Möglichkeit einer konzeptionell einheitlichen und aufeinander aufbauenden Betreuung,

Erziehung und Förderung ihres Kindes; während die Kinder von stabilen Beziehungen und vertrauten

Räumlichkeiten profitieren.

SCHWERPUNKTE UNSERER ARBEIT

Im Mittelpunkt stehen die Kinder und deren Bedürfnisse. Jedem Kind wird eine individuelle Förde-

rung und Erziehung zuteil. Die Kinder spielen und lernen nach ihren eigenen Interessen und

Fähigkeiten. Dabei sind gegenseitige Toleranz und Wertschätzung die Basis für unser tägliches

Zusammensein.

Als zweites Zuhause soll die HPT/SVE ein Ort der Geborgenheit, ein Ort zum Spielen und zum Spaß

haben, zum Erkunden der Welt sowie zur individuellen Förderung und Erziehung eines jeden Kindes

sein. Unser Ziel ist es, in Kooperation mit den Eltern einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der

Kinder zu fröhlichen, weltoffenen, gemeinschaftsfähigen und starken Persönlichkeiten zu leisten. Ein

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besonderer Schwerpunkt ist die Förderung von Selbstständigkeit und Selbstbestimmung unserer

Kinder mit Behinderung.

In einer Umgebung, die alle Sinne anspricht und in der den Kindern liebevoll begegnet wird, sollen

die Stärken der Kinder im Vordergrund stehen. Wir fördern das Spiel und die Bewegung an der fri-

schen Luft.

Wir legen großen Wert auf gleichbleibende, wertschätzende Bezugspersonen für die Kinder und ihre

Eltern, sowie auf eine Atmosphäre des Vertrauens, der offenen Kommunikation, der vertrauensvol-

len Zusammenarbeit und des Respekts.

Inklusive Pädagogik, welche die Gleichberechtigung aller Kinder, unabhängig von ihren Fähigkeiten

oder Beeinträchtigungen, ihrer sozialen, kulturellen oder ethnischen Herkunft vorsieht, ist verankert

in der UN Menschenrechtskonvention und wird bei uns entsprechend umgesetzt.

Die HPT/SVE beabsichtigt die Zusammenarbeit mit der Kindergartengruppe des „Haus für Kinder“ für

Kinder ohne Behinderung in räumlicher Nähe und pädagogischer Kooperation.

In den vier Gruppen werden jeweils 8 Kinder mit Körper- und Mehrfachbehinderung gefördert und

betreut.

Mit dieser Gruppenstärke sind individuelle Förderung, Erziehung, Betreuung und Unterstützung

möglich.

Interkulturelle Pädagogik verstehen wir als Teil unseres Alltags: Durch große Migrationsbewegungen

in der ganzen Welt, durch Globalisierung und das Zusammenwachsen der Länder Europas ist die Ge-

sellschaft, in der wir leben, sehr vielfältig und komplex geworden. Wir fördern Kinder in ihrer sozia-

len, kulturellen und individuellen Identität und stärken sie in ihrer Toleranz gegenüber dem Anderen

und Unbekannten. Es ist uns wichtig, Kinder zu ermutigen, auch mit Konflikten, die sich aus unter-

schiedlichen Lebenswelten ergeben können, konstruktiv umzugehen. Wir fördern die Aufgeschlos-

senheit für andere Kulturen und eine respektvolle und wertschätzende Grundhaltung gegenüber

allen Menschen.

PÄDAGOGISCHER ANSATZ

Wir arbeiten situationsorientiert. Dieser Konzeptansatz beinhaltet die Sichtweise, dass das Kind vor-

rangig in Situationen lernt, die unmittelbar mit seinem Erlebten zu tun haben. So unterstützt dieser

Ansatz den Bildungs- und Lebensbewältigungsprozess der Kinder positiv.

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Unsere pädagogische Arbeit setzt an der jeweiligen sozialen und kulturellen Lebenssituation des Kin-

des und seiner Familie an. Wir greifen alltägliche Situationen, Themen und Interessen der Kinder auf

und nutzen diese, die persönliche Entwicklung der Kinder voranzutreiben.

Unsere Grundsätze sind Solidarität, Kompetenz und Autonomie.

Ziel ist es, jedem Kind eine individuelle, bestmögliche Förderung zuteil werden zu lassen. Dem Kind

soll in Phasen, in denen eine erhöhte Lern- und Aufnahmebereitschaft besteht, der Erwerb dieser

Fähigkeiten möglich sein. Auf eine große Anregungsvielfalt wird von unserer Seite großen Wert ge-

legt.

Dabei orientieren wir uns an einer heilpädagogischen und ganzheitlichen Sichtweise, die sich nicht an

Defiziten, sondern vor allem an den Ressourcen und Fähigkeiten des Kindes orientiert. Im Vorder-

grund stehen dabei die Entwicklung und Förderung der Gesamtpersönlichkeit des Kindes.

Wir unterstützen und ergänzen die familiäre Erziehung der Eltern, in der auf seine unterschiedlichen

geistigen und sozialen Anforderungen ihres Kindes angepassten Förderung.

Jedes Kind erhält einen individuellen Förderplan, der im interdisziplinären Team und den Eltern

erstellt wird. Die Ziele werden dann alle sechs Monate überprüft und weitergeschrieben.

Diese heilpädagogischen Fördermaßnahmen bieten Ausgleich behindertenspezifischer Entwicklungs-

schwierigkeiten.

Lebendige Lernerfahrungen unter Einbeziehung der Interessen und Impulse der Kinder dienen dem

Ziel der ganzheitlichen Entwicklungsförderung.

Den Kindern nahezubringen und den Kindern vorleben, dass alle Menschen gleichen Wert haben,

gleich ob verschiedener Anschauungen und Wünschen, gleich ob mit oder ohne Behinderung, gleich

welcher Herkunft, welchen Geschlechts oder Alters, ist uns ein großes Anliegen. Das bedingt einen

respektvollen und wertschätzenden Umgang aller Menschen miteinander, das Annehmen der eige-

nen Individualität, der eigenen Grenzen und Andersartigkeit

Wir achten bei unseren Pädagogen auf eine Haltung, die Kinder wertschätzt, im Dialog mit ihnen Ich-

Botschaften sendet, nicht abwertet und die Handlungen der Kinder und Jugendlichen versucht nach-

zuvollziehen.

Wir achten darauf, dass wir die Kinder bei ihrer Identitätsbildung begleiten, indem wir ihnen helfen,

ihre eigenen Bedürfnisse, Gefühle und Vorlieben wahrzunehmen, wir begleiten sie wohlwollend und

respektvoll, ihr Selbst zu finden. Dabei achten wir darauf, dass die Kinder gleichzeitig gemeinschafts-

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fähig bleiben und sich für die Wünsche und Sorgen anderer einsetzen. So lernen und übernehmen sie

Verantwortung.

Wir konzentrieren uns auf die Begabungen und Bedürfnisse eines jeden einzelnen Kindes, dabei ist

der eigene Rhythmus, die eigene Art zu lernen von Wichtigkeit. Wir stellen Material zur Verfügung,

die es ihnen möglich macht, die Welt zu erkunden und sie zu verstehen.

Wir verstehen uns als lernende Organisation. Kollegiale Zusammenarbeit im Team, regelmäßige

Selbstreflexion, Fortbildungen und Evaluation der pädagogischen Arbeit prägen unser Selbstver-

ständnis.

BILDUNGS/ERZIEHUNGS- UND FÖRDERZIELE

Das Kind gestaltet entsprechend seinem Entwicklungsstand seine Bildung von Anfang an mit. Das

pädagogische Team fördert individuell und ganzheitlich entsprechend der sozialen, körperlichen und

emotionalen Entwicklung eines jeden Kindes.

Die Kinder werden ermutigt, sich mit ihren Stärken und Schwächen anzunehmen. Sie sollen zu

selbstständigen, eigenständigen und lebenstüchtigen Menschen heranwachsen können und werden

dementsprechend gefördert. Eine wichtige Entwicklungsaufgabe ist es, die Kinder bei ihrem Prozess

zur eigenen Geschlechtsidentität zu unterstützen und hierfür gezielt Projekte anzubieten.

Die Förderplanung erfolgt nach ICF (internationale Klassifizierung der Funktionsfähigkeit,

Behinderung und Gesundheit), maßgeblich den Richtlinien der Partizipation gemäß der

internationalen Klassifikation der Weltgesundheitsbehörde (WHO).

Das Team schafft durch ein anregendes Lernumfeld und durch gezielte Lernangebote die Vorausset-

zung, Basiskompetenzen zu erlernen und zu entwickeln:

BASISKOMPETENZEN

Um die Bildung der Kinder in ihrer Gesamtpersönlichkeit zu begleiten und zu unterstützen, achten

wir darauf, dass sie sich in der Gruppe wohlfühlen, sie ihre Bedürfnisse äußern können, dass sie ein

positives Selbstwertgefühl erlangen können und ihrer Kreativität Raum gegeben wird.

Personale Kompetenz

Selbstwertgefühl ist nötig, um Selbstvertrauen zu entwickeln. Bezugspersonen geben dem Kind

Wertschätzung und schaffen Situationen, in denen sich das Kind selbstwirksam erlebt.

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Das Kind wird unterstützt, sich im Miteinander mit anderen Kindern kompetent zu fühlen und zu

sein. Es wird gestärkt, altersgemäße Probleme und Aufgaben zu meistern. Kinder mit einem guten

Selbstwert haben auch meist ein gutes Selbstvertrauen. Neben der Entwicklung von Selbstwertgefühl

und der Erfahrung von Autonomie, ist es wichtig, Kinder zu unterstützen widerstandsfähig zu wer-

den. Kinder brauchen Unterstützung mit Belastungen, Herausforderungen und Brüchen umzugehen.

Dazu gehört auch, sich der eigenen Gefühle bewusst zu sein, diese verbal ausdrücken und gegebe-

nenfalls regulieren zu können.

Wir legen Wert darauf, dass den Kindern ein altersgemäßer Handlungs- und Entscheidungsspielraum

angeboten wird und sie die Erfahrung machen können, Herausforderungen selbst zu meistern.

Die Kinder sollen sich sprachlich, körperlich, gestalterisch und in ihrer Kreativität selbstwirksam erle-

ben können.

Kognitive Kompetenz

Es genügt nicht, Kinder mit Wissen zu versorgen. Vielmehr ist es von Bedeutung, den Kindern Fähig-

keiten an die Hand zu geben, das ganze Leben hindurch lernen zu können. Die Kinder sollten Qualifi-

kationen erwerben, die dazu befähigen, sich in einer dauernd sich wandelnden Welt anpassen zu

können und wohl zu fühlen.

Dieser Erwerb von Lernkompetenz umfasst neben einer Selbst- und Sozialkompetenz auch eine Sach-

und Methodenkompetenz. Das pädagogische Team unterstützt die Entwicklung dieser Lernkompe-

tenz im Bereich der Sach- und Methodenkompetenz durch das Möglichmachen Aktivitäten zu entwi-

ckeln. Positive Lernerfahrung und Erfolgserlebnisse helfen die natürliche Neugier und Kreativität der

Kinder zu erhalten. Wir achten darauf, dass die Freude am Lernen größer ist als die Mühen, die

manchmal damit verbunden sind.

Die Kinder sollen lernen, Probleme selbst zu lösen. In Denkprozessen sind alle Sinne, Sehen, Hören,

Tasten, Riechen und Schmecken von großer Wichtigkeit. Durch Bereitstellen von Materialien, durch

Spiele, Rhythmik, Tanz und Musik, Vorlesen und Nacherzählen lassen von Geschichten oder Erlebnis-

sen wird das Gedächtnis der Kinder auf spielerische Weise trainiert.

Physische Kompetenz

Jedem Kind wird genügend Gelegenheit gegeben, sich zu bewegen und Geschicklichkeit und Körper-

bewusstsein zu entwickeln. Dabei sammelt es Erfahrung in Grob- und Feinmotorik, Schnelligkeit,

Kraft und Raumorientierung. Auch üben die Kinder grundlegende Hygienemaßnahmen, um ein kör-

perliches Wohlbefinden herzustellen.

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Körperlicher Anspannung Entspannung folgen zu lassen wird im Alltag gelebt und ist eine wichtige

Erfahrung zur Stressbewältigung.

Für Kinder mit Körperbehinderung ist die Entwicklung motorischer Fähigkeiten von großer Relevanz,

sie gibt den Kindern die Möglichkeit, sich aktiv mit ihrer Umwelt auseinander zu setzten, ihre Erfah-

rung und Erlebnisse bei der Erforschung ihrer Umgebung sind entscheidend für die Entwicklung geis-

tiger Fähigkeiten.

Die Kinder erhalten zu Bewegungs- und Spielangeboten zusätzlich nötige Ergo- oder Physiotherapie.

Emotionale und soziale Kompetenz

Die Erziehung zum Frieden beginnt bereits im Kleinkindalter. Der Respekt zwischen Erwachsenen und

Kindern prägt auch den Umgang der Kinder untereinander. Jüngere und ältere, Kinder mit oder ohne

Behinderung, sowie Kinder verschiedener Nationalitäten und Religionen erleben gemeinsamen

Alltag. Beim gemeinsamen Spiel, beim Essen und beim täglichen Morgenkreis üben die Kinder gegen-

seitige Rücksichtnahme, Achtung und Toleranz gegenüber ihren eigenen Stärken und Schwächen und

denen der anderen Kinder.

Kinder, die sichere Bindungen erleben, verhalten sich sozialer, sind selbständiger und haben ein ho-

hes Selbstwertgefühl. Zuwendung, Verlässlichkeit und emotionale Wärme sind Voraussetzungen,

dass Erziehungsprozesse gelingen und Bindung aufgebaut werden kann.

Kinder sollen bei uns lernen, die eigenen Gefühle zu erfahren und zu kennen und die Emotionen an-

derer Kinder zu verstehen, ihre Beziehungen sollen durch Sympathie und gegenseitigem Respekt

getragen sein.

Die Kinder sollen die soziale Eingebundenheit in der Gruppe erleben, sich geliebt, respektiert und

angenommen fühlen.

TRANSITIONEN

In unserer Zeit wachsen Kinder in einer Gesellschaft auf, in der stetige Veränderungen zur Normalität

gehören. Diese Veränderungen werden oft sehr einschneidend und emotional erlebt, da sie erstmals

oder nur einmal im Leben vorkommen. Die Kinder erleben zunächst Freude, Neugierde oder Stolz,

bereits im nächsten Augenblick kann sich Angst und Verunsichertheit breit machen.

Unsere pädagogische Unterstützung und Begleitung zielt darauf, den Kindern zu helfen, mit Stresssi-

tuationen und starken Emotionen umgehen zu lernen und möglichst schnell wieder Wohlbefinden zu

erlernen.

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RESILIENZ

Kinder in ihrer Resilienz - ihrer Widerstandsfähigkeit - zu stärken und diese als Grundlage für positive

Entwicklung, Gesundheit und Wohlempfinden zu sehen, gehört zu den wesentlichen Grundsteinen

für einen kompetenten Umgang mit individuellen, familiären und gesellschaftlichen Veränderungen

und Belastungen. Die individuelle Frustrationstoleranz zu erhöhen ist uns ein Ziel.

THEMENBEZOGENE FÖRDERSCHWERPUNKTE

Natur und Umwelt

Natur zu erleben hilft Kindern in ihrer kognitiven Entwicklung und beim Erwerb von Fähigkeiten und

Fertigkeiten.

Das bewusste Beobachten von Umwelt- und Naturvorgängen im Wechsel der Jahreszeiten gibt den

Kindern Sicherheit in immer Wiederkehrendes, hilft beim Verstehen der Umwelt und festigt die Be-

ziehung zur Natur durch die gemachten Erfahrungen und Emotionen.

Wir gehen jeden Tag mit den Kindern an die frische Luft. Ausgestattet mit wettergerechter Kleidung

und passendem Schuhwerk sollen die Kinder bei jedem Wetter im Garten rutschen, krabbeln und im

Sand matschen und buddeln.

Bei Spaziergängen in den Petuelpark erweitern wir Bewegungsräume. Kinder erleben den Bach, der

am Haus vorbeifließt und in dem Enten und Fische zuhause ist. Sie werden mit der Natur in den jah-

reszeitlichen Veränderungen vertraut gemacht und erlangen einen respektvollen Umgang mit ihr. Sie

erleben Tiere in ihren Lebensräumen.

Umweltschutz wird in unserer Einrichtung vorgelebt und mit den Kindern immer wieder thematisiert.

Ethik und Religion

Wir wollen den Kindern und Jugendlichen vermitteln, wertorientiert und in Achtung vor religiöser

Überzeugung zu leben und bewusst Verantwortung für die Gemeinschaft zu übernehmen, sich Kon-

flikten zu stellen und diese friedlich zu lösen. Ethische Grundsätze sowie die Erfahrung im Umgang

mit verschiedenen Religionen sollen im Kindergarten Thema sein und gelebt werden.

In der HPT/SVE wird die traditionelle christliche Religion mit ihren Gebräuchen und Festen gepflegt.

Die Pädagogen sollen Vorbild sein und die Kinder unterstützen, mit ihren eigenen Gefühlen umzuge-

hen, Mitverantwortung für die Gemeinschaft zu übernehmen, andere Kinder und sich selbst in der

Unterschiedlichkeit anzunehmen und angemessene Lösungen bei Streitigkeiten zu finden.

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Bilderbücher, biblische Geschichten, Lieder und Rollenspiele werden uns im Rhythmus des Jahres

begleiten.

Musik und kreatives Gestalten

Der Umgang mit Musik und gestalterischem Handeln fördert die emotionale, praktische und kogni-

tive Entwicklung der Kinder und Jugendlichen.

Der Tagesablauf wird die Kinder mit musikalischen Ritualen begleiten. Die Freude am Musizieren, am

Singen und Tanzen ist für die Kinder eine Erfahrung der Sinne, macht glücklich und ist ein soziales

Erlebnis. Das Kind entwickelt Takt und Rhythmusgefühl, das Gehör wird geschult und ein Körperbe-

wusstsein entwickelt.

Die Kinder werden ermutigt und aufgefordert selbst Musik zu machen, Instrumente stehen zur Ver-

fügung und Lieder werden gesungen. Kindliche Kreativität wird darüber hinaus durch Malen, Basteln,

Tanz und Aufführen kleiner Theaterstücke gefördert.

Sprache

Aktive und passive Sprachkompetenz ist eine wesentliche Grundlage unseres Bildungs- und Schulsys-

tems, so legen wir großen Wert auf eine ausgeprägte Interaktion mittels Sprache zwischen allen Kin-

dern und Pädagogen in der HPT/SVE. Eine wertschätzende Haltung dem Kind gegenüber, die sich

auch in Sprache ausdrückt ist eine Grundlage für gelingende Sprachentwicklung.

Ziel der Spracherziehung ist es, die Sprachentwicklung des Kindes, sowie seine mundmotorischen

Fähigkeiten zu fördern. Da Kind soll lernen seine Bedürfnisse und Empfindungen auszudrücken, Er-

lebnisse und Gedanken mit anderen auszutauschen.

Um die kommunikativen Fähigkeiten nichtsprechender Kinder anzuregen, werden die Methoden der

unterstützten Kommunikation im täglichen Gruppengeschehen und Ablauf eingesetzt.

Auch werden Gebärden der deutschen Gebärdensprache eingeführt und verwendet.

Zudem werden einfache elektronische Kommunikationsgeräte zur Unterstützung angeboten.

Die Kinder werden in verschiedensten Situationen aufgefordert und ermutigt, aktives Sprechen und

Zuhören zu entwickeln. Die Kinder werden unterstützt, über Gefühle und Gedanken zu sprechen

oder Beobachtungen verbal auszudrücken. Das Singen von Liedern, das Vorlesen von Bilderbüchern,

sowie Fingerspiele und Singspiele tragen zur Sprachentwicklung bei.

Gegebenenfalls erhalten die Kinder Logopädie.

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Unsere hauseigene Bibliothek wird insbesondere mit den Vorschulkindern regelmäßig besucht.

Gesundheit

Gesundheit meint einen Zustand von körperlichem, seelischem, geistigem und sozialem Wohlbefin-

den. Wir achten deshalb auf ausgewogene, gesunde Ernährung, auf Hygiene und Körperpflege und

auf ausreichend Bewegung in frischer Luft. Wir legen Wert auf ausreichend Entspannung und Ruhe

genauso wie auf ausreichend Bewegung und kognitive Anreize. Die Kinder sollen auch im Umgang

mit Krankheiten und ihren Ansteckungsgefahren sensibilisiert werden, Hygiene und Körperpflege-

maßnahmen gehören selbstverständlich dazu.

Ernährung

Wir wollen den Kindern das Essen als Fest der Sinne erlebbar machen. Bei den gemeinsamen Mahl-

zeiten legen wir Wert auf das Erleben von Gemeinschaft und das Vermitteln von Esskultur. Daher

nehmen wir die Mahlzeiten gemeinsam ein und achten auf das Einhalten von einfachen Essensre-

geln.

Wir legen Wert auf einen schön gedeckten Tisch und möchten, dass die Kinder sich selbst aus den

Schüsseln am Tisch das Essen nehmen. Dabei werden sie aufgefordert, sich ihres Hungers bewusst zu

sein und dementsprechend auf den Teller zu nehmen.

Das Essen wird von einem Caterer geliefert, der auf ausgewogene und gesunde Ernährung Wert legt

und hauptsächlich heimische, saisonale und frische Lebensmittel, möglichst in Bioqualität, verwen-

det.

Wir reichen Zwischenmahlzeiten, welche die Kinder auch selbst zubereiten können.

Bewegungserziehung

Für Kinder ist Bewegung ein wichtiges Mittel, Wissen über ihre Umwelt zu erwerben, ihre Umwelt zu

begreifen und auf ihre Umwelt einzuwirken. Sie erwerben Kenntnisse über sich selbst und ihren Kör-

per, lernen ihre Fähigkeiten kennen und lernen, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Die

Freude am Sich-Bewegen ist eine wichtige Grundlage zur psychischen Entwicklung. Zur Unterstüt-

zung der kindlichen Bewegungsfreude sind unsere Innenräume und der Garten sowie alle Materialen

und Spielgeräte an die Bedürfnisse der Kinder angepasst.

Unser modernes, hauseigenes Schwimmbad wird regelmäßig besucht, Schwimmunterricht oder

Wassergewöhnung wird angeboten.

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Mathematik und Naturwissenschaften

Kinder experimentieren und forschen gerne. Mit allen Sinnen erschließen sie sich dabei die Natur

und Umwelt. Wir unterstützen dies durch Angebote und Erfahrungen mit Gegenständen und Dingen

des täglichen Lebens und deren Merkmalen, wie Form, Größe und Gewicht. Wir stellen Materialien

zum Sammeln, Stapeln, Sortieren und Auseinandernehmen zur Verfügung. Beim Aus- und Einräumen

der Spielmaterialien lernen die Kinder das Vergleichen, Klassifizieren und Ordnen verschiedenster

Materialien. So eignen sie sich grundlegende mathematische und kognitive Kompetenzen an; sie

schulen im Spiel das Gedächtnis, die Fähigkeit zur Problemlösung, die Phantasie, Kreativität und dif-

ferenzierte Wahrnehmung.

Spielen

Dem Spielen der Kinder messen wir eine besondere Bedeutung zu: Spielen bedeutet in besonderer

Weise selbstbestimmtes Lernen und Erfahren mit allen Sinnen mit starker emotionaler Beteiligung

und geistiger und körperlicher Präsenz. Das Spiel ist die Möglichkeit für Kinder, sich mit anderen aus-

einanderzusetzen, ihre Eigenheiten, ihre Vorlieben, Stärken und Schwächen zu entdecken und zu

respektieren.

Wir gestalten eine anregende Umgebung und schaffen Freiräume zu vielfältigem Spiel. Wir unter-

stützen die Kinder, selbst zu entscheiden, was, wann und mit wem sie spielen möchten. Wir ermun-

tern die Kinder, eigene Spielideen zu entwickeln und stehen als Ratgeber zu Verfügung. Auch helfen

wir bei Konflikten und beim Aushandeln von Vereinbarungen.

Vorschulerziehung

Vorschulerziehung ist kein „Zusatzprogramm“, sondern ist integrierter Teil unserer

Gesamtkonzeption von Anfang an. Unverzichtbar für unsere pädagogische Arbeit ist die

aufmerksame Beobachtung der Kinder. Wir wollen die Kinder darin fördern, aktuelle und zukünftige

Lebenssituationen möglichst selbstbestimmt und sachgerecht zu bewältigen.

Für jedes Kind beginnt die vorschulische Erziehung mit dem ersten Tag bei uns, für viele Kinder

bereits mit dem Eintritt in die Krippe. Denn das Kind befindet sich in einer Einrichtung mit anderen

Kindern, mit Pädagogen, ohne seine Eltern. Hier hat es viele Eindrücke, Erlebnisse und Herausforde-

rungen zu bestehen. Das Kind erlebt Freundschaften und Konflikte, Erfolge und Misserfolge.

Vorschule, findet in allen Bereichen täglich geplant statt. Wir führen mit den Eltern der Kinder, die in

die Schule gehen sollen ein ausführliches Gespräch über die Schulfähigkeit ihres Kindes. Wir bieten

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während der gesamten Zeit in der HPT/SVE und für alle Kinder an zwei Tagen pro Woche vertiefte

Vorschulstunden mit Übungen zu allen Kompetenzbereichen an:

- grobmotorische Grundfertigkeiten

- Feinmotorik

- Kooperationsfähigkeit

- Kommunikationsfähigkeit

- Selbstvertrauen und Selbstsicherheit

- Frustrationstoleranz

- Fähigkeit, Konflikte auszuhalten und zu lösen

- Empathiefähigkeit

- Fähigkeit zur Verantwortung

- Konzentrations- und Arbeitsverhalten / Ausdauer und physische Belastbarkeit

- Lese-Rechtschreibförderung in Anlehnung an das Würzburger Trainingsmodell

Darüber hinaus vermitteln wir verstärkt und gezielt als Schwerpunkt der SVE:

Mathematisches Grundwissen

- Zahlen im Zahlenraum 1 bis 20

- Messen & Wiegen bezogen auf Länge, Höhe, Breite und Gewicht

Naturwissenschaftliches Grundwissen

- Umwelterziehung

- Naturwissenschaftliche Experimente

- Beobachtungen in der Natur

Sprache

- Aufbau von Wortschatz

- Sprachgebrauch

- Satzlehre

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Für Kinder mit Migrationshintergrund werden in Absprache mit den Eltern der Sprachstand mithilfe

des SISMIK-Bogens erhoben und die Kinder mit Förderbedarf der zuständigen Behörde für den Vor-

kurs „Deutsch“ gemeldet.

MITBESTIMMUNG DER KINDER

Mitbestimmungsmöglichkeiten der Kinder sind Bestandteil unserer Arbeit. Wir führen regelmäßig

eine Kinderkonferenz durch, bei der die Kinder die Möglichkeit haben, Wünsche, Ideen und Kritik

einzubringen.

Wir führen ein Konzept der Fehlerkultur ein.

Ein Leitfaden zur Prävention von Kindeswohlgefährdung liegt vor.

Rechte der Kinder

Die Rechte der Kinder sind in der UN-Kinderrechtskonvention definiert. Wir sehen es als unsere pä-

dagogische Aufgabe, diese Thesen mit Leben zu füllen. Wir achten insbesondere auf folgende Rechte

der Kinder:

- Achtung und Wertschätzung

- Zuwendung, Verständnis und Geborgenheit

- einen individuellen Entwicklungsprozess

- ein eigenes Tempo

- vielfältige Erfahrungen in einer anregenden und kindgerechten Umgebung zu machen

- die freie Wahl des Spielpartners, des Spielzeugs sowie der Spieldauer

- auch mal „nichts“ zu tun

- Ruhe

- auch mal laut sein zu dürfen

- Bewegung

- Regeln und Grenzen

- die Konsequenzen des eigenen Verhaltens zu erfahren

- Gefühle zu zeigen

- Phantasie und eigene Welten

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- Förderung und Bildung

- Schutz

- einen gewaltfreien Umgang miteinander

- eine partnerschaftliche Beziehung zu Erwachsenen

- engagierte und verantwortliche Pädagogen

- Bei Krankheit möglichst zu Hause gesund zu werden

ÜBERGÄNGE

Übergänge sind Entwicklungsaufgaben, die alle Kinder bewältigen müssen. Ein erfolgreich bewältig-

ter Übergang stärkt das Selbstbewusstsein. In der pädagogischen Arbeit ist es wichtig, diese Über-

gangssituationen zu gestalten und zu begleiten.

Für Eltern und Kinder sind Übergänge oft auch Anlass für ein Familienfest, da jeder Übergang einen

Einschnitt bedeutet, in unserem Haus begehen wir diese Übergänge mit einem Ritual, das Kind er-

lebt, dass Abschiednehmen auch mit einem Neuanfang verbunden ist.

Der Übergang von der Krippe oder vom Elternhaus in die HPT/SVE

Eingewöhnung

Phase 1

Durch kurze Besuche, gemeinsam mit einer Bezugsperson, soll das Kind - und auch die Eltern - die

Räumlichkeiten kennenlernen und erste Kontakte mit den Pädagogen haben.

Das Kind hat den Schutz der Bezugsperson. Aus diesem Gefühl der Sicherheit besteht die Möglich-

keit, Räume, die Kindergruppe und die Pädagogen kennenzulernen. Wir nehmen uns Zeit für die Auf-

nahmegespräche, um möglichst viel über die Bedürfnisse der Kinder in Erfahrung zu bringen.

In der Heilpädagogischen Kleingruppe ist es möglich, die Ablösung individuell zu gestalten.

Phase 2

Wir versuchen, die Kinder gestaffelt aufzunehmen. Das bedeutet, jeden Tag kommt nur ein neues

Kind in die Gruppe. So ist es uns möglich, jedes neue Kind mit besonderer Aufmerksamkeit,

Zuwendung und Einfühlungsvermögen zu begleiten.

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Wir machen das Kind mit den anderen Kindern und den Pädagogen bekannt, zeigen und erklären ihm

die Spielbereiche und haben Zeit für Fragen, zum Spielen und Vorlesen.

Wir legen Wert darauf, dass sich die Kinder bei uns wohlfühlen. Deshalb ist es manchmal besser - vor

allem für Kinder, die aus dem Elternhaus in die HPT/SVE kommen – erst stundenweise eingewöhnt zu

werden und die Besuchszeit in Absprache mit den Eltern langsam zu steigern.

Besonders wichtig ist in der Anfangszeit, dass die Kinder regelmäßig in die Einrichtung kommen und

dass versprochene Abholzeiten genau eingehalten werden. Das gibt den Kindern Sicherheit und

stärkt das Vertrauen in Eltern und Pädagogen.

ERZIEHUNGSPARTNERSCHAFT MIT DEN ELTERN

Erziehungs- und Bildungspartnerschaft mit den Eltern ist die Basis einer professionellen und langfris-

tigen Zusammenarbeit zum Wohle des Kindes. Wir halten eine vertraute und wertschätzende Bezie-

hung zu den Eltern als unabdingbar; deshalb wird das Gespräch zwischen Eltern und Erziehern ein

Wichtiges sein. Einzelgespräche zum Austausch über Entwicklungsstand und Fortschritte der Kinder,

Informationsaustausch über Mitteilungsheft oder Elternabende zu bestimmten Themen sind in un-

seren Erziehungsalltag eingebunden und wesentlicher Bestandteil unseres Konzepts.

Wir erarbeiten mit den Eltern halbjährlich Entwicklungs- und Förderziele, die dokumentiert und fort-

geschrieben werden. Bei Meinungsverschiedenheiten und unterschiedlichen Auffassungen zu Erzie-

hungsfragen, bahnen wir eine konstruktive Klärung und eine gemeinsame Vereinbarung an.

Wir führen jährliche Elternbefragungen durch, deren Auswertung in unsere Klausurtage oder in un-

sere Konzeptfortschreibung einfließt.

Elternabende werden vierteljährig angeboten. Dies können Fachthemen- oder Informationsabende

bzw. Eltern-Kind-Basteln sein.

Wir legen großen Wert auf eine gute Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat und binden diesen aktiv

in wichtige Entscheidungen mit ein. Der Elternbeirat ist ein wichtiges Gremium und Bindeglied zwi-

schen Eltern und Einrichtung.

PÄDAGOGEN

Die Leitung der HPT/SVE ist eine im Management und Pädagogik erfahrene pädagogische Fachkraft,

unterstützt durch die Rektorin der Grund- und Mittelschule für den Bereich SVE und der

Geschäftsführung der Ernst-Barlach-Schulen GmbH für den Gesamtbereich.

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In der HPT/SVE Gruppe betreuen zwei pädagogische Fachkräfte, eine pädagogische Hilfskraft und ggf.

eine Praktikantin/FSJ/BFD die Kinder.

Um die Arbeit mit den Kindern und den Eltern optimal zu gestalten, ist eine vertrauensvolle, wert-

schätzende und unterstützende Zusammenarbeit innerhalb des Teams notwendig.

Jeder Mitarbeiter nimmt an jährlichen Strategie-/Konzepttagen teil, an denen gemeinsame Jahres-

ziele vereinbart und das Konzept mit seinen Wertegrundlagen weiterentwickelt werden soll.

Die Mitarbeiter nehmen an individuellen internen und externen Fortbildungen teil, die ihre pädago-

gischen Fähigkeiten optimieren und ihnen neueste Erkenntnisse aus dem Bereich Heilpädagogik,

Pädagogik und Psychologie vermitteln.

Großen Wert legen wir auf gemeinsamen Erfahrungs- und Informationsaustausch innerhalb der wö-

chentlich stattfindenden Teamsitzungen.

FACHDIENST

der Fachdienst aus dem Bereich Pädagogik, Psychologie, Medizin/Therapie (Logopädie,

Physiotherapie und Ergotherapie), unterstützen die Gruppenteams in ihrer Arbeit mit den Kindern.

Dies erfolgt gezielt und geplant durch eine gemeinsame Förderplanung und kann in der Gruppe oder

außerhalb der Gruppe, in Einzel- oder Gruppenförderung durchgeführt werden.

FÖRDERPLANUNG

Förderziele werden nach ICF-CY interdisziplinär durch alle Pädagogen und Therapeuten mit den

Eltern erstellt und fortgeschrieben. Die Förderplanung folgt einem festgelegten Ablaufplan

beginnend zum Schuljahresanfang, Formulare sind hinterlegt und das gesamte interdisziplinäre Team

mit den Eltern ist an der Förderbeobachtung, der Sammlung von Förderzielen und der Planung und

Festschreibung beteiligt.

Die Förderplanung umfasst die Bereiche

- emotionale und mentale Funktionen

- Lernen und Wissensanwendung

- Kommunikation

- Mobilität

- Selbstversorgung

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- Sozialkompetenz

Die Förderziele werden durch das gesamte Team durchgeführt, im häuslichen Bereich weitergeführt

durch die Eltern, die Zielüberprüfung findet spätestens nach einem halben Jahr durch das Team in

Zusammenarbeit mit den Eltern statt. Dabei werden die Förderziele fortgeschrieben.

QUALITÄTSMANAGEMENT

Das Ernst-Barlach-Schulen GmbH versteht sich als lernende Organisation, die sich in einem fortlau-

fenden Verbesserungsprozess sozialpolitischen und wirtschaftlichen Veränderungen anpasst und sich

laufend fachlich weiterentwickelt.

Ein Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 9001 wird installiert. Alle Prozesse sind in Form

von verbindlichen Verfahrensanweisungen festgelegt. Das Qualitätshandbuch liegt auf dem Server,

es ist allen Mitarbeiterinnen bekannt und zugänglich.

Dokumentation

Auf systematische und transparente Dokumentation in allen Arbeitsbereichen wird großen Wert

gelegt. Entwicklungsbeobachtungen, Entwicklungsgespräche und Elterngespräche werden dokumen-

tiert und archiviert. Ebenso verfahren wird mit personellen, organisatorischen und wirtschaftlichen

Vorgängen.

Förderpläne werden auf Grundlage der ICF-CY interdisziplinär durch alle beteiligten Pädagogen und

Therapeuten, im Miteinander mit Eltern erstellt und fortgeschrieben.

Eltern- und Mitarbeiterbefragung

Wir führen jährliche Befragungen durch, die in ihren Ergebnissen wiederum in unsere Klausurtage

und in unsere Konzeptweiterentwicklung einfließen.

Feedbackgespräche mit Mitarbeitern

Durch regelmäßige Feedbackgespräche wird eine transparente Unternehmensentwicklung verwirk-

licht und es können langfristige Ziele der Einrichtung verdeutlicht werden. Zudem soll durch diese

Gesprächskultur die persönliche und berufliche Weiterentwicklung, die Motivation und Zufriedenheit

der Mitarbeiterinnen unterstützt werden.

HYGIENEMANAGEMENT

Hygienebeauftragter

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Ein Mitarbeiter übernimmt die Aufgabe eines Hygienebeauftragten. Dessen Aufgaben sind:

- Erstellen und Aktualisieren des Hygieneplans

- Überwachen der Einhaltung aller im Hygieneplan aufgeführten Maßnahmen

- Durchführen von Hygienebelehrungen

- Ansprechpartner im Kontakt zum Gesundheitsamt

Der Hygieneplan ist jederzeit zugänglich und einsehbar.

Reinigung

Die Räume werden täglich von einer Reinigungsfirma gesäubert.

Lebensmittelhygiene

Standards der Lebensmittelhygiene und des Infektionsschutzgesetz sind den Mitarbeitern bekannt

und werden umgesetzt. Es finden regelmäßige Schulungen statt.

ORGANISATORISCHE RAHMENBEDINGUNGEN

Lage und Räumlichkeiten

Die HPT/SVE ist Teil der Ernst-Barlach- Schulen GmbH der Stiftung Pfennigparade. Die Räume

befinden sich in der Barlachstraße 38 in Schwabing-West, direkt am Petuelpark.

Die Einrichtung ist mit dem Bus und der U-Bahn innerhalb des Stadtgebiets gut angebunden.

Grundsätzlich werden die Kinder durch einen Fahrdienst gebracht und geholt.

Direkt am Haus lädt der Petuelpark mit Bachlauf und einem Spielplatz zum Verweilen, Toben, Spielen

und Entdecken ein.

Das Gebäude ist ein Neubau, die Räume befinden sich im EG und bietet den Kindern einen hellen,

freundlichen Gruppenraum sowie einen Nebenraum zum Ruhen oder zum Differenziert-Arbeiten, der

Garten befindet sich direkt an den Räumen der HPT/SVE und bietet viele Spielmöglichkeiten, die Sin-

neserfahrungen möglich machen.

Den Kindern steht außerdem im direkten Anschluss an die Räume ein modernes Schwimmbad zur

Verfügung.

Für größere Elternversammlungen steht uns die Aula der Ernst-Barlach-Schulen GmbH zur Verfü-

gung.

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Das gesamte Haus ist barrierefrei.

Gruppengröße und Belegung

Die Gruppe besteht aus 8 Kindern mit Körper- und Mehrfachbehinderung.

Tagesablauf

7.45 Ankunft der Kinder mit dem Taxi

7.45 – 8.00 Uhr individuell selbstständiger Transfer in die jeweilige Gruppe

8.15 – 9.00 Uhr Begrüßung und Morgenkreis

9.00 - 9.45 Uhr Frühstück

9.45 – 10.00 Uhr Pflege und Toilette

10.00 - 11.00 Uhr Angebote zur Heilpädagogischen Erziehung und Förderung

11.00 - 11.45 Uhr Freispiel und Spielen an der frischen Luft

11.45 – 12.15 Uhr Mittagessen, Zähneputzen

12.15 – 13.30 Uhr Mittagsschlaf und ruhige Angebote

13.30 – 14.30 Uhr Angebote zur Heilpädagogischen Erziehung und Förderung

14.30 – 14.45 Uhr Pflege und Toilette

14.45–15.15 Uhr Spielen an der frischen Luft

15.15 – 15.30 Uhr Verabschieden

Individuell selbständiger Transfer zum Taxi

Öffnungszeiten

Die Einrichtung ist von Montag bis Freitag von 7.45 Uhr bis 15.30 Uhr von Montag bis Freitag ge-

öffnet.

Schließzeiten

Die HPT/SVE ist samstags und sonntags sowie an gesetzlichen Feiertagen geschlossen. Während der

bayerischen Schulferien ist die Einrichtung überwiegend geschlossen. Zusätzlich ca. 14

Ferienöffnungstage verteilen sich in der Regel auf Herbst- Faschings - Oster und Sommerferien.

Betreuungskosten

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Die Kosten für die heilpädagogische Förderung trägt auf Antrag der Eltern der Bezirk Oberbayern im

Rahmen der Eingliederung für Kinder mit Behinderung.

Vorraussetzung ist die Vorlage einer ärztlichen Stellungnahme, die eine wesentliche Behinderung des

Kindes und die Notwendigkeit heilpädagogischer Förderung im Sinne des § 53 SGB XII bestätigt,

Anmeldung und Aufnahme

Anmeldung (Gespräch der Eltern mit Leitung)

- Pädagogisches Konzept

- Organisatorische Belange

- Räumlichkeiten

- Persönliche Fragen der Eltern

Aufnahmegespräch

- Vertrag mit der Einrichtung

- Informationen über Kind

- Eingewöhnungskonzept

- Klären offener Fragen

Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit

Die Ernst-Barlach-Schulen GmbH als soziokultureller Mittelpunkt eines Gemeinwesens ist gut ver-

netzt und pflegt enge und regelmäßige Kontakte zu Akteuren des sozialen Lebens:

- Familien (Eltern, Geschwister, Großeltern)

- Schulen (Grundschule im Hause),

- Pädagogische Nachbareinrichtungen (Besondere Beachtung kommt der engen pädagogischen und

organisatorischen Kooperation zum Kindergarten des Haus für Kinder sowie zur Heilpädagogischen

Tagesstätte für Schüler im Hause zu.)

- Verbände (Mitglied im Dachverband Bayerischer Träger für Kindertageseinrichtungen e.V.)

- Gemeinwesen (Stadtteil, Pfarrgemeinde)

- Ämter und Behörden (Aufsichtsbehörde, Schulreferat, Jugendamt, Gesundheitsamt, Polizei)

- Politik (Sozialministerium, Referat für Bildung und Sport)

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- Bezirk

-Regierung von Oberbayern

Über zahlreiche Kanäle treten wir in regelmäßiger Öffentlichkeitsarbeit mit unseren Netzwerkpart-

nern in Kontakt, bspw. durch:

- Internet-Auftritt

- Elternbriefe

- Infopoint

- Veranstaltungen & Feste wie dem „Tag der offenen Tür“

- Elternveranstaltungen

- Hauszeitung

- Netzwerkveranstaltungen mit anderen Einrichtungen

Träger & Leitbild

Träger vom Barlachhaus ist die Ernst-Barlach-Schulen GmbH der Stiftung Pfennigparade. Wir ver-

pflichten uns dem Leitbild der Stiftung.

Außerdem verpflichten wir uns der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit

Behinderungen sowie der UN-Kinderrechtskonvention.

Das Konzept ist auf der Homepage veröffentlicht und als PDF herunterzuladen.

Das Konzept liegt in der Einrichtung aus.