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Konzept

„Stationäre Geriatrische Rehabilitation“

Zentrum für Medizin im Alter

DIAKOVERE Henriettenstift

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Inhalt

Ausgangspunkt ........................................................................................................................ 2

Prozessqualität ........................................................................................................................ 4

Konzeptionelle Grundlage der geriatrischen Rehabilitation.................................................. 4

Aufgabe der stationären geriatrischen Rehabilitation ........................................................... 6

Aufnahme und Entlassung in die stationäre geriatrische Rehabilitation ............................... 7

Indikationen für eine stationäre geriatrische Rehabilitationsmaßnahme: ............................. 8

Strukturqualität ........................................................................................................................ 9

Organisatorische Strukturen ................................................................................................ 9

Personelle Strukturen ........................................................................................................ 12

Räumliche Strukturen ........................................................................................................ 14

Ergebnisqualität ..................................................................................................................... 21

Dokumentation, Qualitätsmanagement .............................................................................. 21

Beispiele ............................................................................................................................ 24

Anbindung an Akutgeriatrie und geriatrische Tagesklinik ...................................................... 27

Behandlungsstandards .......................................................................................................... 28

Adressen der stationären Rehabilitation ................................................................................ 29

Anhang .................................................................................................................................. 30

Ausgangspunkt

Die durchschnittliche Lebenserwartung hat sich in den Industrieländern seit der letzten

Jahrhundertwende fast verdoppelt. Die demographische Entwicklung ist somit durch eine

Zunahme der absoluten Zahl der älteren, über 65jährigen, sowie der alten, über 75jährigen

Menschen ebenso gekennzeichnet wie durch den Anstieg ihres Anteils an der Gesamtbe-

völkerung. In Deutschland wird sich dieser Trend voraussichtlich bis 2030 fortsetzen. Dann

werden von 100 Bürgern 35 über 60 und 12 über 75 Jahre alt sein. Diese Entwicklung

wirkt sich selbstverständlich auch auf die ärztliche Tätigkeit aus. Heute entfallen bereits

50% der Pflegetage in Akutkrankenhäusern auf 60jährige und Ältere und etwa 30% der

Patienten in den Praxen der niedergelassenen Kollegen gehören dieser Altersgruppe an.

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Obwohl dem Alter per se kein Krankheitswert zukommt, sind ältere Menschen häufig von

mehreren Erkrankungen (Multimorbidität) und funktionellen Einschränkungen gleichzeitig

betroffen. Hinzu kommt eine veränderte, eingeschränkte Reservekapazität des älteren Orga-

nismus. Nicht nur akute und chronische Erkrankungen oder Traumata beeinträchtigen die

Gesundheit und gefährden die Selbstständigkeit älterer Menschen, sondern auch soziale

Krisensituationen oder seelische Belastungen. Eine vollständige Heilung (restitutio ad in-

tegrum) ist oft nicht möglich, so dass es gilt, die Auswirkungen einer Schädigung auf das All-

tagsleben zu begrenzen und die Teilhabe am sozialen Leben so weit wie möglich zu erhal-

ten. Diese Kombination aus geringerer Adaptationsfähigkeit mit geringeren Organreserven

muss in der geriatrischen Rehabilitation berücksichtigt werden. Durch die Beteiligung mehre-

rer Organsysteme muss die Therapie umfassend sein, d.h. unterschiedlichen körperlichen,

seelischen und sozialen Krankheitsauswirkungen Rechnung tragen. Im Fokus der medizini-

schen Behandlung liegt beim alten Patienten meist weniger die akute als die chronische Er-

krankung, so dass ein Paradigmenwechsel von der kurativmedizinischen Einheit „Krankheit“

zur rehabilitationsmedizinischen Kategorie „Krankheit plus Krankheitsauswirkungen“ vollzo-

gen werden muss1.

Um den Bedürfnissen der älteren und alten Menschen entgegenzukommen, wurden in den

vergangenen zwei Jahrzehnten in Deutschland eine Reihe von medizinischen Einrichtun-

gen zur Behandlung und Betreuung alter Menschen gegründet

Die Klinik für Medizinische Rehabilitation und Geriatrie der Henriettenstiftung war 1972

eine der ersten Einrichtungen in Deutschland und die erste in Niedersachsen, die sich mit

der Behandlung und Rehabilitation vor allem alter Menschen befasste. Die Klinik wurde in

2012 in Zentrum für Medizin im Alter umbenannt.

Die Situation in Niedersachsen2

Das niedersächsische Konzept zur Verbesserung der stationären Versorgung alter Men-

schen sieht langfristig eine bedarfs- und leistungsgerechte regionale Angebotsstruktur vor.

1 Auszug aus der Schriftenreihe der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation, Heft 6 - Arbeitshilfe zur geriatrischen

Rehabilitation

2 Auszug aus dem Versorgungsvertrag

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Damit soll der Bevölkerungsentwicklung in Niedersachsen nach dem Grundsatz “Rehabili-

tation vor Pflege” Rechnung getragen werden.

Das Zentrum für Medizin im Alter im Diakoniekrankenhaus Henriettenstiftung erfüllt die

räumlichen, personellen und organisatorischen Voraussetzungen zur Behandlung „unter

einem Dach“, so dass ein fließender Übergang von der Krankenhausbehandlung (§ 39

SGB V) zur medizinischen Rehabilitation (§ 40 Abs. 2 SGB V) ermöglicht wird. Entspre-

chend bestehen besondere einheitliche Versorgungsverträge über die Leistungen der me-

dizinischen Rehabilitation nach § 40 Abs. 2 SGB V (§ 111 SGB V).

Aus diesem besonderen Versorgungsauftrag ergibt sich auch die Aufgabe, durch Aus-,

Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen und eine enge Kooperation mit anderen stationären

Einrichtungen sowie Anbietern ambulanter Leistungen und flankierender Maßnahmen die

Geriatrisierung im Einzugsbereich zu fördern.

Prozessqualität

Konzeptionelle Grundlage der geriatrischen Rehabilitation

Die Grundlage der Rehabilitation beruht auf der Internationalen Klassifikation der Funkti-

onsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF). Die ICF-Klassifikation stellt in einheitli-

cher und standardisierter Form eine von der WHO beschlossene Systematik zur standar-

disierten Beschreibung von Gesundheit und mit Gesundheit zusammenhängenden Zu-

ständen dar3. Die ICF definiert unter anderem die Begriffe der Körperfunktionen und –

Strukturen, der Aktivitäten und der Teilhabe. Die individuellen Auswirkungen einer Krank-

heit insbesondere auf Aktivitäten und Partizipation (Teilhabe) werden durch Umweltfakto-

ren und personenbezogene Kontextfaktoren beeinflusst.

3 Auszug aus dem ICF-Praxisleitfaden 3 - Trägerübergreifende Informationen und Anregungen für die praktische Nutzung

der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF)

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(aus dem ICF-Praxisleitfaden 3 - Trägerübergreifende Informationen und Anregungen für die praktische Nutzung der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinde-rung und Gesundheit (ICF) für Krankenhauspersonal der BAR, an deren Erarbeitung der Chefarzt der Klinik mit beteiligt war).

Eine Rehabilitation soll die Partizipation (Teilhabe) erbringen, wenn das Eingebundensein

in Lebensbereiche wie Schul-/Ausbildung, Erwerbsleben oder Selbstversorgung krank-

heitsbedingt bedroht oder bereits beeinträchtigt ist4.

Bei der geriatrischen Rehabilitation ist vor allem die bestmögliche Wiederherstellung der

Selbstversorgungsfähigkeiten und die Rückkehr in die gewohnten Lebensumstände ein

zentraler Bereich der Zielsetzung. Dabei sind gemäß der ICF die vorhandenen Ressour-

cen sowie mögliche Förderfaktoren und Barrieren im Lebensumfeld des alten Menschen

zu erkennen. Hierzu dienen neben der Erfahrung des multiprofessionellen Teams in der

Geriatrie auch die praktizierten Assessmentverfahren. Unter Berücksichtigung der indivi-

duellen Bedürfnisse und Ressourcen werden gemeinsam mit den Patienten individuelle

Rehabilitationsziele formuliert, die die Grundsätze der „SMART“-Regel berücksichtigen.

Nachfolgend findet sich das Konzept für die stationäre geriatrische Rehabilitation im Zent-

rum für Medizin im Alter. Die geriatrische Tagesklinik verfügt über ein eigenes Konzept.

4 Auszug aus dem ICF-Praxisleitfaden 3 - Trägerübergreifende Informationen und Anregungen für die praktische Nutzung

der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF)

Gesundheitsproblem

Gesundheitsstörung oder Krankheit

Körperfunktionen

und -strukturenAktivitäten

Partizipation

[Teilhabe]

personbezogene

Faktoren

Umwelt-

faktoren

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Aufgabe der stationären geriatrischen Rehabilitation

Die geriatrische medizinische Rehabilitation dient5

der Vermeidung und/oder Abkürzung von Krankenhausbehandlung sowie

der Vermeidung und/oder Minderung von Pflegebedürftigkeit

der Vermeidung und/oder Minderung drohender oder bereits manifester

Fähigkeitsstörungen

mit dem Ziel der nachhaltigen Erhaltung, Verbesserung bzw. Wiedergewinnung weitge-

hender Selbständigkeit bei den alltäglichen Verrichtungen, damit z.B. ein Verbleiben in der

gewünschten Umgebung möglich wird.

Alltagsrelevante Rehabilitationsziele können in diesem Zusammenhang z.B. sein:

− Erreichen der Stehfähigkeit

− Erreichen des Bett-Rollstuhl-Transfers

− Verbesserung der Rollstuhlfähigkeit

− Erreichen des Toilettenganges, selbstständiges An- und Auskleiden

− selbstständige Nahrungsaufnahme

− Gehfähigkeit innerhalb und außerhalb der Wohnung / über mehrere Treppenstufen

Dabei hat die ambulante Behandlung Vorrang vor der teilstationären Versorgung (Tages-

klinik) oder vollstationären medizinischen Rehabilitationsmaßnahmen.

Bisher ist in Niedersachsen kein flächendeckendes Konzept zur ambulanten geriatrischen

Rehabilitation umgesetzt.

5 Auszug aus dem Versorgungsvertrag

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Aufnahme und Entlassung in die stationäre geriatrische Rehabilitation

Herkunft der Patienten

Die Patienten werden nach genehmigtem Antragsverfahren auf geriatrische Rehabilitation

aus umliegenden Krankenhäusern und dem DKH, u.a. der Akutgeriatrie sowie von nieder-

gelassenen Ärzten über das Genehmigungsverfahren nach Muster 61 zugeleitet.

Voraussetzungen der Patienten6

Für die Aufnahme oder Übernahme von Patienten in die geriatrische Rehabilitation sind

bedeutsam:

- abgeschlossene akutmedizinische Diagnostik

- vorangegangene weitestgehende Festlegung der medikamentösen Therapie

- Stabilität der vitalen/ vegetativen Parameter

- keine Notwendigkeit einer ständigen Beaufsichtigung (therapieverhindernde schwe-

re Demenzen, Psychosen, u.ä.)

- bestehende Begleiterkrankungen und typische Komplikationen können vom ärztli-

chen und nichtärztlichen Fachpersonal der Reha-Abteilung behandelt werden.

- Die Stabilität des Kreislaufs und die allgemeine Belastbarkeit des Patienten erlau-

ben, dass mehrmals täglich aktive rehabilitative Maßnahmen von mindestens 15

Minuten Dauer im Sitzen durchgeführt werden können.

Eine überwiegende oder vollständige Übernahme der Körperpflege, Hilfe bei der Nah-

rungsaufnahme, Versorgung bei unkontrollierter Blasen- oder Darmentleerung sowie Ver-

änderungen der Körperlagerung in 2 bis 4-stündigem Abstand stehen einer geriatrischen

Rehabilitationsmaßnahme nicht entgegen.

Voraussetzung für die Aufnahme

Vor Aufnahme muss eine Kostenübernahmeerklärung durch den zuständigen Kostenträ-

ger vorliegen. Diesem Antrag ist ein Barthel-Index beigefügt. In den Fällen, in denen sich

aus dem schriftlichen Antrag die Behandlungsindikation nicht zweifelsfrei klären lässt, wird

ein telefonischer Kontakt zwischen Ärzten der zuweisenden und aufnehmenden Klinik ge-

6 Auszug aus dem Versorgungsvertrag

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sucht. So soll sichergestellt werden, dass tatsächlich nur solche Patienten aufgenommen

werden, für die diese Behandlung auch indiziert ist.

Voraussetzungen für die Aufnahme sind:

Rehabilitationsfähigkeit

Rehabilitationsbedürftigkeit

Rehabilitationswilligkeit

Rehabilitationspotential

im Regelfall ein höheres Lebensalter (über 70 Jahre)

Kostenzusage durch den zuständigen Kostenträger

Nicht aufgenommen werden:

rein pflegebedürftige oder bettlägerige Patienten

Patienten ohne Rehabilitationsaussichten

schwer demente Patienten

psychiatrisch schwer erkrankte Patienten

Indikationen für eine stationäre geriatrische Rehabilitationsmaßnahme7:

Erkrankungen des Zentralnervensystems

Frakturen und Zustände nach Gelenktraumata bzw. -operationen

Zustand nach Amputationen der unteren Extremitäten

Kardio-pulmonale Erkrankungen

Stoffwechselerkrankungen mit Folgekrankheiten/ Spätschäden

Tumorerkrankungen (Die besonderen Regelungen bei der Zuständigkeits-

abgrenzung zwischen der Renten- und der Krankenversicherung sind zu

berücksichtigen.)

Schwere degenerative Gelenkerkrankungen

Chronisch entzündliche Erkrankungen

Osteoporose

Bei verzögerter Rekonvaleszenz nach operativen Eingriffen und schweren

Erkrankungen mit manifesten, aber potentiell reversiblen Fähigkeitsstö-

rungen, die die bisherige selbständige oder weitgehend selbständige Le-

bensführung des Patienten akut bedrohen.

7 Auszug aus dem Versorgungsvertrag

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Dauer des Aufenthalts8

Die Behandlung darf nur für die aus medizinischen Gründen erforderliche Dauer durchge-

führt werden. Sie ist zu beenden, wenn

- das Rehabilitationsziel erreicht ist

- sie ambulant oder ggf. teilstationär durchgeführt werden kann

- Krankenhausbehandlung gemäß § 39 SGB V notwendig ist oder

- trotz intensiver Therapie i. d. R. innerhalb von 10 Behandlungstagen keine Verbes-

serung der Fähigkeitsstörung eingetreten ist.

Entlassung

Die Entlassung des Patienten soll in der weit überwiegenden Zahl der Fälle in die häusli-

che Umgebung erfolgen. In Fällen, in denen sich dieses trotz der Therapie nicht verwirkli-

chen lässt, wird der Patient in eine entsprechende weiterbetreuende Einrichtung entlas-

sen. Der Entlassungsbrief enthält Empfehlungen zur ambulanten Weiterbehandlung.

Strukturqualität

Organisatorische Strukturen

Strukturen der geriatrischen Medizin mit dem Schwerpunkt in der Rehabilita-

tion bilden die Arbeitsgrundlage.

Dazu zählen z.B. ein multidisziplinärer, ganzheitlicher Therapieansatz und

Teamarbeit. Analog zur akutgeriatrischen Behandlung werden nach einem ein-

gehenden Aufnahmebefund gemeinsam mit dem Patienten individuelle Rehabi-

litationsziele festgelegt, die in wöchentlichen Teambesprechungen überprüft

und ggf. individuell modifiziert werden.

8 Auszug aus dem Versorgungsvertrag

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Die stationäre geriatrische Rehabilitation steht unter Leitung eines Chefarz-

tes, dem in der geriatrischen Rehabilitation erfahrene Ärzte (Oberärzte, Fach-

ärzte, Assistenzärzte) zur Seite stehen.

Dadurch werden die indikationsgerechte Belegung und der sinnvolle Einsatz di-

agnostischer wie therapeutischer Maßnahmen gewährleistet und Komplikatio-

nen oder gar lebensbedrohliche Zustände können frühzeitig erkannt und ent-

sprechend behandelt werden.

Der Tagesablauf sowie die räumlichen und personellen Voraussetzungen

sind den Bedürfnissen des alten Menschen angemessen gestaltet.

Dies bedeutet u.a. behindertengerechte Architektur und ein Personalschlüssel,

der dem höheren Zeitbedarf in Pflege und Therapie gerecht wird. Zur Förderung

der Tagesstrukturierung werden ausgebildete Alltagsbegleiter auf den Stationen

eingesetzt.

Die stationäre geriatrische Rehabilitation sollte gerade für alte Menschen

wohnortnah gelegen sein.

So kann das soziale Umfeld erhalten bleiben, die Entlassungsvorbereitungen,

Angehörigenanleitungen usw. können gezielter durchgeführt werden.

Die stationäre geriatrische Rehabilitation ist an eine geriatrische Akutklinik

sowie an ein leistungsfähiges Krankenhaus angegliedert.

Dadurch können die Erfahrungen der anderen stationären Einrichtungen eben-

so genutzt werden wie Synergieeffekte z.B. im Personaleinsatz und der Gerä-

tenutzung.

Geriatrisches Assessment

In den ersten drei Behandlungstagen findet, analog der Prozesse in der Akutgeriatrie, ein

geriatrisches Basisassessment (GBA) statt. Wie im stationären Akutbereich und in der Ge-

riatrischen Tagesklinik wird hierzu derzeit der Barthel-Index (BI) verwendet, der Timed up

and go-Test (TUG), der Mini Mental Status Test (MMST) sowie die Geriatrische Depressi-

onsskala (GDS). Bei Bedarf (z.B. bei Mangelernährung, erhöhtem Sturz- oder Dekubitusri-

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siko) werden weitere Assessment-Tests durchgeführt. Der BI wird von der Pflege, der

MMST von den Ergotherapeuten, der TUG von den Physiotherapeuten und die GDS von

den Ärzten durchgeführt.

Außerdem erfolgt am Aufnahmetag eine Überprüfung der Rehabilitationsfähigkeit von den

aufnehmenden Ärzten. Weiterhin werden regelmäßig Rehabilitationserfolg und Rehabilita-

tionsziele im Rahmen der Teambesprechungen überprüft.

Rehabilitative Therapien

Die Behandlungen finden werktäglich von Montag bis Freitag, in Einzelfällen auch am

Samstag statt. Sind durch Feiertage mehr als drei therapiefreie Tage hintereinander vor-

handen, so finden auch Therapien in dieser Zeit statt.

Kern der Behandlung bilden die störungsspezifischen und gezielten aktiven Einzelbehand-

lungen sowie weitere aktive Therapien (z.B. Gruppentherapien, Übungen an Therapiege-

räten, software-gestützte Übungsbehandlungen).

Der Therapieplan eines Patienten wird über dem Bett ausgehängt. Der Therapieplan um-

fasst in der Regel pro Behandlungstag:

zwei Einzeltherapien

aus den Bereichen Physiotherapie/physikal. Therapie, Ergotherapie, Logopädie. Termine

werden individuell mit dem Patienten vereinbart, sofern die Fähigkeit zur Einhaltung von

Absprachen gegeben ist.

Gruppentherapien (je nach Verfassung des Patienten)

z.B. Hockergymnastik, Gangschule, Hirnleistungstraining, Wii-Gruppe

sowie bei Bedarf weitere Angebote

Physikalische Therapiemaßnahmen (z.B. Fango, CO2-Bäder)

Übungen an Übungsgeräten oder mit Übungsmaterialen

Freizeitangebot

Gesundheitsberatung (z.B. Angehörigenanleitung und –Beratung, Vortragsveran-

staltungen zu wöchentlich wechselnden Themen)

Darüber hinaus stehen Übungsgeräte (z.B. Thera-Vital, NuStep) sowie Therapiemateria-

lien zur Verfügung. Die Therapeuten leiten für Selbstübungsprogramme an.

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Personelle Strukturen

Leistungsangebote der stationären Rehabilitation

Die stationäre geriatrische Rehabilitation bietet, den Bedürfnissen und der Multimorbidität

der alten Menschen entsprechend, ein breites Spektrum von Leistungen an. Dabei stehen

die funktionellen Fähigkeiten, die sichere Mobilität auf alltagsrelevanten Strecken zum Er-

halt der bestmöglichen Selbständigkeit im Alltag im Mittelpunkt. In der Regel wird die

Rückkehr in das bisherige häusliche Umfeld angestrebt. Nachfolgend sind Leistungen bei-

spielhaft aufgeführt.

Ärztliche Diagnostik und Therapie

Eine enge medizinische Betreuung ist durch die ständige Anwesenheit eines Arztes im

Zentrum für Medizin im Alter gewährleistet.

werktägliche Visite durch den Stationsarzt

1 mal wöchentlich Visite durch Ober- oder Chefarzt

wöchentliche Kurvenvisiten durch die leitenden Ärzte

wöchentliche Teambesprechungen

Medizinische Diagnostik und Therapie

Pflegerische Maßnahmen

- Behandlungspflege

- aktivierende, geriatrisch-rehabilitative Pflege mit dem Ziel, alle Aktivitäten des tägli-

chen Lebens so früh und so weit wie möglich selbst zu übernehmen

- der Einbezug und die Anleitung von Angehörigen, um sie gegebenenfalls ihren Fä-

higkeiten entsprechend auf die Erfordernisse der weiteren häuslichen Pflege vorzu-

bereiten.

Physiotherapie

Einzeltherapien

Gruppentherapien

Versorgung mit Hilfsmitteln

Angehörigenanleitung

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Ergotherapie

Einzeltherapien

Gruppentherapien

Versorgung mit Hilfsmitteln,

Hausbesuch der „Mobilen Ergotherapie“

Angehörigenanleitung

Logopädie

Behandlung bei Sprach-, Stimm- und Sprechstörungen

Behandlung von Schluckstörungen

Angehörigenanleitung

Physikalische Medizin

Packungen, Massagen, Fango, Elektrotherapie, Bäder, Phototherapie, Ultra-

schall, Kryotherapie

Diagnostik und Therapie von Hirnleistungsstörungen und neuropsychologi-

schen Ausfällen

Begleitung bei psychischen Problemen

Betreuung bei sozialen Problemen

Seelsorgerische Betreuung

Schulung und Beratung der Patienten und Angehörigen

Belastungserprobung

Eine Reihe von Problemen im sozialen wie auch krankengymnastischen oder

ergotherapeutischen Bereich kann nur "vor Ort" gelöst werden. Dazu zählen

z.B. die Belastungs- oder die Hilfsmittelerprobung, auch bei neuropsychologi-

schen Ausfällen im Rahmen eines Schlaganfalls, bei beginnenden kognitiven

Einbußen oder bei unklarem psychosozialen Umfeld (Hilfe durch Angehörige).

Dabei soll der Übergang vom stationären zum ambulanten oder teilstationären

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Bereich vorbereitet und jene Maßnahmen sollen getroffen werden, die eine

schonende und dauerhafte Rückkehr nach Hause fördern können.

Aus diesem Grunde ist die Möglichkeit eines Hausbesuchs durch die mobile

Ergotherapie eine wertvolle Hilfe in der Therapieplanung. Die Indikation wird im

Rahmen der Teambesprechung erörtert.

Räumliche Strukturen

Stationäre Rehabilitationspatienten werden vorwiegend auf Station 22 sowie Station 19

aufgenommen.

Räumliche Ausstattung der Station 22

Die Station 22 weist vier Flügel auf (Siehe Abb. 1). Im sogenannten Funktionstrakt finden

sich das Oberarzt- und Arztzimmer, ein Untersuchungsraum, das Stationszimmer, die Pa-

tientenbücherei, die Küche sowie ein Aufenthaltsraum für die Pflege und ein Material-

Lagerraum. Gegenüber dem Stationszimmer ist ein Aufenthaltsraum für Patienten und

Besucher eingerichtet (siehe Abb. 1). Neben dem Aufenthaltsraum befindet sich ein The-

rapieraum, der Platz für Gruppen – wie auch Einzeltherapien bietet.

Am Ende des Funktionsflures schließt sich eine zentrale Fläche an, die auch als Sitz- und

Kommunikationsmöglichkeit genutzt wird. Hier werden auch Therapie- und Gruppenange-

bote wie z.B. Esstraining oder die regelmäßig auf Station 22 stattfindenden Andachten

abgehalten. Von dort geht auch ein Treppenhaus ab, das alle Stationen des Gebäudes

verbindet. An diese sogenannte „Halle“ schließen sich die Patientenzimmer in drei Flügeln

oder Trakten an. In jedem Flur ist ein Pflegearbeitsraum vorhanden.

Im linken Trakt finden sich drei Einzelzimmer sowie vier Doppelzimmer, im mittleren Trakt

befinden sich ein Einzelzimmer, drei Doppelzimmer sowie ein 4-Bett-Zimmer und im rech-

ten Trakt liegen ein Einzelzimmer, ein 4-Bett-Zimmer sowie drei Doppelzimmer. Die

Waschbecken in den Zimmern sind mit Vorhängen vom restlichen Zimmer abgegrenzt.

Über jedem Bett findet sich eine Versorgungsleiste mit Sauerstoff, Pressluft sowie An-

schlüssen für Licht, Telefon, Fernseh- und Radioanschluss sowie Schwesternruf. Letzterer

verfügt über eine lange Verbindung, so dass der Schwesternruf auch vom Tisch aus betä-

tigt werden kann. Auch das Telefon kann bis zum Tisch geführt werden. Alle Nasszellen

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verfügen ebenfalls über einen Schwesternruf. Die Toiletten sind überwiegend erhöht und

verfügen über Griffe. Die Waschbecken sind rollstuhlunterfahrbar.

Die Betten sind alle motorisch höhenverstellbar sowie mit einem motorisch verstellbaren

Kopfteil und Bettgittern ausgerüstet. Die Zimmer sind rollstuhlgängig und ohne Schwellen.

Jeder Patient verfügt über einen abschließbaren Schrank. Im Zimmer steht ein Tisch mit

einer der Zimmergröße entsprechenden Anzahl von Stühlen mit Armlehnen und abwasch-

baren Bezügen.

Teambesprechungen werden im Arztzimmer abgehalten. Patienten können in der zentra-

len Patientenaufnahme oder im Ultraschallraum untersucht werden.

Ein Raum der Stille für Patienten und Besucher sowie eine Kapelle ist ein Stockwerk tiefer

vorhanden.

Die Station kann über zwei Treppenhäuser sowie über einen Fahrstuhl erreicht werden,

der direkt in die „Halle“ führt, weiterhin über zwei Fahrstühle, die über den Funktionstrakt

erreicht werden können. Therapien finden überwiegend im Therapieraum auf der Station

oder in den angegliederten Räumlichkeiten der Zentralen Therapieabteilung statt, je nach

Mobilität der Patienten teilweise auch im Patientenzimmer oder den Verkehrsflächen der

Station.

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Abbildung 1: Grundriss der Station 22

Legende: Funktionstrakt 1: Untersuchungsraum 2: Oberarztdienstzimmer 3: Stationszimmer 4. Arztzimmer 5: Küche 6: Aufenthaltsraum Pflege 7: Abstellraum 8: Aufenthaltsraum für Patienten und Besucher 9: Gymnastikgruppenraum 10: Lagerraum für pflegerisches und ärztliches Verbrauchsmaterial 11: „Halle“, Verkehrsfläche zwischen den Patientenfluren, auch als Sitz- und Aufenthalts-möglichkeit genutzt Linker Trakt 3 Einzelzimmer (20-21,5 qm), jeweils mit eigener Nasszelle

1 2 3 4 5 6

8 9

7

10 11

1

1

1

2

2

2

2

1

„linker

Trakt“

„mittlerer

Trakt“

2 2 2

„rechter

Trakt“

2

2

4

2

1

Therapie-

Raum

„Funktions-

Trakt“

Aufent-

halts-

Raum

4

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4 Doppelzimmer (24-26,5 qm) mit Toilette und Dusche zwischen den Zimmern Mittlerer Trakt: 1 Einzelzimmer (17,6 qm) mit eigener Toilette 3 Doppelzimmer (25,5 qm, ca. 13 qm pro Patient) mit Waschbecken, eines mit Toilette 1 Vierbettzimmer (35,2 qm, ca. 9 qm pro Patient, Waschbereich nicht eingerechnet) mit angeschlossener Toilette und Dusche, welche auch von den anderen Zimmern in diesem Flur mit benutzt werden. Rechter Trakt 1 Einzelzimmer (17,6 qm) mit eigener Toilette 3 Doppelzimmer (25,5 qm, ca. 13 qm pro Patient) mit Waschbecken, eines mit Toilette 1 Vierbettzimmer (35,4 qm, ca. 9 qm pro Patient, Waschbereich nicht eingerechnet) mit angeschlossener Toilette und Dusche, welche auch von den anderen Zimmern in diesem Flur mit benutzt werden.

Räumliche Ausstattung der Station 19

Die Station 19 befindet sich in einem 2006 neu gebauten bzw. grundsanierten Gebäudeteil

(Siehe Abb. 2). Gleich links im Eingangsbereich befindet sich der Aufenthaltsraum der Sta-

tion, der nicht nur als Sitz- und Kommunikationsmöglichkeit genutzt wird, sondern auch für

Therapie- und Gruppenangebote wie z.B. Esstraining, Zeitungsgruppe oder Hockergym-

nastik. Auf der Station gibt es neun Zweibett-Zimmer (19,4 – 25,4 qm groß) sowie drei 4-

Bett-Zimmer. Alle Zimmer verfügen über eine eigene Nasszelle mit Dusche und WC.

10 Betten auf Station 19 werden durch die Gynäkologische Klinik belegt.

Unmittelbar an die Station angrenzend ist der großzügig gestaltete Gartenbereich im In-

nenhof zu erreichen.

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Abbildung 2: Grundriss der Station 19

2

2

2

2

2

4

2

2

2

4 4

Großer

Innenhof

Aufenthalts-

Raum

2

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Therapieflächen

Die Therapieflächen befinden sich auf der Station 22, im Untergeschoss sowie in der geri-

atrischen Tagesklinik. Akutgeriatrie sowie geriatrische Rehabilitation nutzen die Therapie-

flächen gemeinsam. Neben den eigentlichen Therapieflächen im Therapiegeschoss wer-

den auch die Verkehrsflächen, die Treppenhäuser sowie das Außengelände incl. Thera-

piegarten, z.B. für die Gangschulung genutzt.

Physiotherapie

Die Physiotherapie verfügt über ca. 167 qm Therapiefläche (siehe Abb. 3).

Die Behandlungsräume sind mit höhenverstellbaren Bobath-Liegen ausgestattet. Gehbar-

ren sowie Stehtrainer und weitere Geräte (z.B. Galileo, Zugapparat, NuStep Trainer,

LegCurl, TheraVital) sind vorhanden.

Abbildung 3: Grundriss des Physiotherapiebereichs im Untergeschoss der Klinik (dort aufgrund der Hanglage ebenerdig)

Legende: 1: Büro Physiotherapie (13,5 qm)

1

2

3

4

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6

7

9

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2: Gerätetraining Physiotherapie (35 qm) 3: Gruppenraum Physiotherapie (44 qm), auch von der Ergotherapie genutzt 4 und 5: Therapieräume Physiotherapie (88 qm) 6 und 7: Umkleide Männer und Frauen (mit Duschen, zusammen 43 qm) 8: Aufenthaltsraum Physiotherapie

Ergotherapie

Die Ergotherapie verfügt über mehrere Einzelbehandlungsräume (siehe Abb. 4). Gegen-

über ist ein Therapiegarten vorhanden. Insgesamt verfügt die Ergotherapie über ca. 117

qm Therapieräume, darin eingeschlossen Büro, Aufenthaltsraum und Werkraum, nicht

jedoch der Therapiehof. Darin sind ebenfalls nicht eingeschlossen die Räumlichkeiten für

Gruppentherapien, für die größere Räume zusammen mit den Physiotherapeuten genutzt

werden.

Eine Übungsküche befindet sich in den Räumlichkeiten der Zentralen Therapieabteilung,

darüber hinaus wird auch die Übungsküche in der Geriatrischen Tagesklinik bei Bedarf für

stationäre Reha-Patienten mitbenutzt. Ein Übungsbad steht zum Probieren verschiedener

Hilfsmittel zur Verfügung. Für die mobile Ergotherapie ist ein Kraftfahrzeug vorhanden,

welches auch Rollstuhltransporte ermöglicht.

Da Gruppenräume zusammen mit den Physiotherapeuten genutzt werden und Therapien

auch in den Patientenzimmern stattfinden, steht den Ergotherapeuten insgesamt mehr

Fläche als die aufgeführten 117 qm zur Verfügung.

Abbildung 4: Grundriss des Ergotherapiebereichs im Untergeschoss der Klinik (dort auf-grund der Hanglage ebenerdig)

Legende: 1: Aufenthaltsraum der Ergotherapie (ca. 19,7 qm) 2, 3, 5, 7: Einzeltherapieräume (ca. 57 qm)

1 2 3 4 5 6 7 8 9

10

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4: Büro der mobilen Ergotherapeutin (7 qm) 6: WC 7: Übungsküche (14 qm) 9: Werk- bzw. Materialraum, Lagerraum für Hilfsmittel (19,7 qm) 10: Therapiehof bzw. Therapiegarten mit Hochbeeten

Bäderabteilung, Sozialdienst, Logopädie, Neuropsychologie, Überleitungspflege

Bäderabteilung, Sozialdienst, Logopädie, Neuropsychologie und Überleitungspflege sind

sowohl für den Akutgeriatriebereich als auch für die geriatrische Rehabilitation zuständig.

Bäderabteilung: Ebenfalls im Untergeschoss finden sich die Räumlichkeiten der Bäderab-

teilung bzw. der Physikalischen Therapie. Da die Behandlungen (Wärmeapplikationen

durch Parafango, Massagen, Lymphdrainagen usw. vorwiegend in den Patientenzimmern

durchgeführt werden, wird auf eine Darstellung der Raumsituation verzichtet.

Sozialdienst: Der Sozialdienst verfügt über zwei Zimmer auf dem Gelände.

Logopädie: Die Logopädie verfügt über drei Zimmer (zwei im Therapiegeschoss der Klinik,

ein Zimmer in der Tagesklinik).

Neuropsychologie: Für die Neuropsychologie stehen ebenfalls zwei Zimmer zur Verfügung

(jeweils auf Station 21 sowie im Therapiegeschoss der Klinik).

Überleitungspflege: Die Überleitungspflege hat ein Zimmer in Haus Phoebe, überwiegend

ist die Mitarbeiterin patientennah auf den Stationen tätig.

Ergebnisqualität

Dokumentation, Qualitätsmanagement

Die ärztlichen und pflegerischen Maßnahmen werden für jeden Patienten in einer Kran-

kenakte dokumentiert, die nach den QM-Vorgaben des Krankenhauses aufgebaut ist.

Das therapeutische Team dokumentiert Besonderheiten für die Informationsübermittlung

von Tag zu Tag auf einem gemeinsamen Bogen, auf dem je eine Spalte für die Pflegeper-

sonen, die Therapeuten und die Ärzte vorgesehen ist.

Die wöchentlichen Teambesprechungen werden EDV-gestützt unter Angabe des bisheri-

gen Behandlungsergebnisses, eventueller Probleme sowie der Therapieziele erfasst.

Bei einem Wechsel zwischen Akutgeriatrie und geriatrischer Rehabilitation wird dies ver-

merkt und in der Kurve wie auch im Arztbrief kenntlich gemacht.

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Die Therapien werden EDV-gestützt mit Handzeichen dokumentiert, dabei werden Thera-

pie-Inhalte und ggf. –Besonderheiten notiert.

Zur Entlassung erhält jeder Patient einen Entlassungsbrief, der ausführliche Angaben zum

Therapieverlauf, die empfohlene Medikation sowie Empfehlungen zur weiteren Übungsbe-

handlung enthält.

Die Ergebnisqualität wird anhand von Basis- und Assessmentdaten, wie im akutstationä-

ren Bereich, regelmäßig dokumentiert und ausgewertet.

Der Reha-Bereich wurde zusammen mit der Akutgeriatrie im Rahmen des KTQ-Prozesses

erstmalig in 2005 zertifiziert. Im Rahmen der Gründung der DDH wurde beschlossen, zu-

künftig die Zertifizierung nach DIN ISO durchzuführen. Im Mai 2012 wurde die Klinik erst-

malig nach DIN EN ISO 9001:2008 incl. pCC-Qualitätskriterien für Rehabilitationseinrich-

tungen 2.0 zertifiziert, seither erfolgt jeweils im November die Re-Zertifizierung. Seit dem

Jahr 2011 wurden regelmäßige interne Audits etabliert und ein Management Review er-

stellt. Seit 2012 nimmt die Klinik am QS-Reha-Verfahren zur externen Qualitätssicherung

teil.

Weiterhin tagt regelmäßig 1x/Monat ein Qualitätszirkel, „Berufsübergreifende Kommunika-

tion in der Geriatrie“ genannt, bestehend aus den Leitungen der einzelnen Berufsgruppen.

Darin werden die Schnittstellenprobleme diskutiert und Informationen zwischen den Be-

rufsgruppen ausgetauscht. Das Protokoll der „BKG“-Sitzung wird allen Mitarbeitern der

Klinik zugänglich gemacht. Mehrmals im Jahr finden Großteamsitzungen statt. Daneben

werden regelmäßig Berufsgruppen-übergreifende Teamsitzungen und Fortbildungen in

den Stationsbereichen durchgeführt.

Die Einrichtung qualifiziert zudem durch Aus-, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen die

Mitarbeiter/-innen für die besonderen Aufgaben der geriatrischen Rehabilitation und si-

chert so den medizinischen Leistungsstandard. Die Abteilungen (Therapeuten, Pflege,

Ärzte) organisieren ihre Fort- und Weiterbildung selbständig. Ein Budget dafür steht zur

Verfügung.

Seit 2012 werden in Zusammenarbeit mit der DIAKOVERE-Akademie neben dem Zercur-

Basiskurs als Grundlagenmodul regelmäßig auch weitere Seminare aus der Modulreihe

der Fachweiterbildung Zercur Geriatrie Pflege durchgeführt, die federführend durch Do-

zenten aus dem Zentrum für Medizin im Alter gestaltet werden.

Es bestehen umfangreiche Zusatzqualifikationen im Ärztlichen Bereich (z.B. Geriatrie,

Physikalische Therapie, Psychotherapie, Rettungsmedizin, ärztliches Qualitätsmanage-

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Brecht, Meiken Brecht, Meiken Hager, Klaus, Prof. Dr. med. Seite 23 von 30

ment, Naturheilverfahren, Ernährungsmedizin, Diabetologie, Palliativmedizin) wie auch in

der Zentralen Therapieabteilung (Physiotherapie: u.a. Behandlungskonzept nach Bobath,

PNF, Craniosacrale Therapie, Biomechanik unter neurolog. Aspekten, Kinesiotaping,

Atem- und Entspannungstherapie, manuelle Lymphdrainage, viszerale Osteopathie, Integ-

rative Validation, Klangschalentherapie; Ergotherapie: u.a. Perfetti, Affolter, Bobath, Fein-

motoriktraining, Manuelle Techniken/Hand, Hirnleistungstraining, Sturzprophylaxe,

Neglect-Behandlung, Entspannungsförderung bei Alzheimerpatienten, Ergotherapie bei

Depressionen und Persönlichkeitsstörungen; Logopädie: u.a. F.O.T.T., Affolter, Bobath,

PNF für Logopäden, TAKTKIN (Behandlung sprechmotorischer Störungen); Physikal. The-

rapie: u.a. MLD, Fußreflexonenmassage, Entspannungskurse, Shiatsu, unterschiedl. Mas-

sagetechniken) und in der Pflege (u.a. Fachweiterbildung med. Rehabilitation und Geriat-

rie, Bobath in der Pflege, Zercur-Basiskurs, Validation, Kinästhetik, Demenzcoach, Kun-

denorientierung, Case-Management, Pflege-Management, Psychosomatik und Schmerz,

Mentorenausbildung).

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Brecht, Meiken Brecht, Meiken Hager, Klaus, Prof. Dr. med. Seite 24 von 30

Beispiele

Basis- wie Behandlungsdaten werden in regelmäßigen Abständen ausgewertet und teil-

weise auf Kongressen vorgestellt oder publiziert. Daraus sollen einige Beispiele zitiert

werden.

Aus der Arbeit “Hager K., U. Nennmann: Rehabilitation of the elderly - influence of age,

sex, main diagnosis and activities of daily living (ADL) on the elderly patients' return to

previous living conditions. Archives of Gerontology and Geriatrics, 25 (1997) 131-139“ er-

geben sich die nachfolgenden Daten.

Hauptdiagnose und Alter – Einfluss auf die

Rückkehr in die gewohnten LebensumständeHager and Nennmann, Archives of Gerontology and Geriatrics, 25 (1997) 131-139

0

20

40

60

80

100

<=64 65-74 75-84 >=85

Zerebrovaskuläre Erkrankungen Kardiovaskuläre Erkrankungen

Oberschenkel(hals)frakturen andere Frakturen

Muskuloskeletale Erkrankungen andere Erkrankungen

Lebensalter (Jahre)

%

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Aus einer über mehrere Jahre durchgeführten Statistik über die Rückkehr in die gewohn-

ten Lebensumstände entstand die nachfolgende Übersicht.

Ergebnisse

60

65

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75

80

85

90

1994 1995 1996 1997 1998 1999

Rückkehr in die gewohnten Lebensumstände (%)

Die Verbesserung im Barthel-Index in 2010 bei ca. 900 Patienten betrug im Reha-Bereich

23,4 ± 14,5 Punkte (siehe nachfolgende Abbildung).

Verbesserung im Barthel-Index bei PatientInnen 2010

Ergebnisse

21,2 ± 15,567,3 ± 26,146,1 ± 23,7gesamt (n=461)

23,4 ± 14,573,4 ± 20,850,0 ± 20,5Reha (n=255)

18,6 ± 16,360,0 ± 29,841,3 ± 26,3Akut (n=206)

VerbesserungEntlassungAufnahme

Auch in den folgenden Jahren wurden vergleichbare Ergebnisse erzielt.

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Brecht, Meiken Brecht, Meiken Hager, Klaus, Prof. Dr. med. Seite 26 von 30

Die Verbesserung im Barthel-Index aus einer Publikation betrug 20,4 bzw. 22,1 Punkte

(siehe nachfolgende Abbildung). Die Ergebnisse der Klinik liegen damit im Bereich der

Ergebnisse aus anderen Untersuchungen.

Ergebnisse

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Anbindung an Akutgeriatrie und geriatrische Tagesklinik

Die stationäre geriatrische Rehabilitation bezieht nach Absprache die Einrichtungen und

das Personal der geriatrischen Akutklinik (Synergieeffekte) mit ein. Dazu zählen z.B.:

Einrichtungen

Übungsküche der Geriatrie

Gruppenraum der Physiotherapeuten

Übungsgeräte

Therapietreppen

Personen

Chefarzt, Oberärzte der Klinik

Sekretariat der Klinik

Funktionsdienst (z.B. EKG)

Diätassistentin

Mobile Ergotherapeutin

Seelsorge

Sozialarbeiter

Weiterhin können die medizinischen Fachabteilungen am Standort Kirchrode (Psychoso-

matik, Gynäkologie, Radiologie, Labor) und in der Marienstraße (z.B. Chirurgie, Innere

Medizin – Kardiologie und Gastroenterologie, Neurologie, HNO-Abteilung, Nuklearmedizin

usw.) genutzt werden. Bei Bedarf können Dermatologische oder Zahnärztliche Konsile in

der Klinik durchgeführt werden.

Eine Reihe von Hilfsmitteln zur Erprobung für den häuslichen Bereich steht zur Verfügung,

z.B. Probebad (incl. Badewanneneinstiegshilfen, Haltegriffe, WC-Sitzerhöhung), verschie-

dene Mobilitätshilfen (u.a. hydraulisch verstellbare Thekenwagen, Rollatoren, Rollstühle in

unterschiedlichen Ausführungen), verschiedene Hilfen für den ADL-Bereich (z.B. Griffver-

dickungen, Greifzange, Schuhzurichtungen, Safe-Hip-Protektoren, Anziehhilfen).

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Behandlungsstandards

Geriatrische Patienten weisen charakteristischerweise v.a. aufgrund ihrer Multimorbi-

dität Rehabilitationsbedarf auf, so dass selten ein festes Schema der Behandlung

adäquat ist, sondern die Therapie individuell nach dem jeweiligen Beschwerdebild,

Fertigkeiten und Ressourcen gemeinsam mit dem Patienten abgestimmt wird. Für die

häufigsten Reha-begründenden Diagnosen „Hüftgelenksnahe Frakturen“, „Z.n. Ext-

remitätenamputation“ sowie „Schlaganfall“ wurden Behandlungspläne formuliert, die

individuell angepasst werden.

Neurologische Patienten

Die Behandlung findet nach dem Bobath-Konzept statt. Ein überwiegender Teil der Ergo-

und Physiotherapeuten hat den Bobath-Grundkurs durchlaufen. In der Einrichtung finden

seit Jahren regelmäßig Bobath-Grundkurse und Kurse „Normale Bewegung“ mit anerkann-

ten Bobath-Instruktoren statt. Die Therapeuten können dabei ihre Patienten vorstellen und

an Demonstrationen teilnehmen. Pro Bobath-Grundkurs in der Klinik kann eine Therapeu-

tin der Klinik teilnehmen.

Chirurgische Patienten

Die chirurgischen Patienten werden nach Behandlungsstandards der zuweisenden Chirur-

gischen Klinik behandelt. Wenn keine explizite Behandlungsvorgabe im Verlegungsbericht

übermittelt wurde, wird auf die Vielzahl von hausinternen Behandlungsstandards der Un-

fallchirurgie zugegriffen, die übernommen und individuell angepasst werden. Im Falle auf-

tretender Komplikationen wird der Patient in der Regel in der vorbehandelnden Klinik kon-

siliarisch vorgestellt, alternativ in der hiesigen Unfallchirurgie.

Im Rahmen der Zusammenarbeit in der Alterstraumatologie werden 2x/Woche gemeinsa-

me Visiten von Ärzten des Unfallchirurgischen Zentrums der DIAKOVERE sowie des ZMA

am Standort Kirchrode durchgeführt, im Anschluss besteht auch die Möglichkeit, Reha-

Patienten konsiliarisch vor Ort vorzustellen.

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Adressen der stationären Rehabilitation

Postanschrift

DIAKOVERE Henriettenstift

Zentrum für Medizin im Alter

Schwemannstraße 19

30559 Hannover

Telefon Sekretariat

0511/289 3222

Fax

0511/289 3004

Telefonische Anmeldungen von Patienten

Kliniksekretariat Tel. 0511/289 3222

Email-Adresse

[email protected]

Homepage

http://www.diakovere.de

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Anhang

Entscheidungssituationen für eine Rehabilitation im Alter (1: indikationsspezifische Erkrankung im Vordergrund; 2: zusätzliche Multimorbidität und wichtige psychosoziale Faktoren; 3: häusliche Versorgung möglich, ausreichende ambulante Therapie aber nicht realisierbar; 4: ambulante Therapie möglich)

Indikationsspezi-

fische Rehabilitation

Rehabilitation in der

Geriatrie

Geriatrische

Tagesklinik

Ambulante

Therapie

Entwicklung zuhause: zunehmenden

Fähigkeitsstörungen undBeeinträchtigungen

zunehmendePflegebedürftigkeit

Verbleiben in der eigenenWohnung gefährdet,

drohender Wechsel insPflegeheim)

Nach einer akutenErkrankung: nicht wiederhergestellte

Funktionen bzw.Selbständigkeit

hohe verbliebenePflegebedürftigkeit

Rückkehr in die eigeneWohnung fraglich

Entlassung in einPflegeheim geplant

Rehabilitation möglich?

(Motivation?

Potential?

Ziel?)

geeignete Versorgung(Weiterversorgung zu Hause,betreutes Wohnen,Seniorenresidenz, Pflegeheimusw.)

nein

Ja (2)

Ja (1)Ja (3)

Ja (4)