Konzept zur Gestaltung der Gemeinschaftsschule … · durch eine Migrationslehrerin in der...
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Konzept zur Gestaltung der Gemeinschaftsschule
„Hermann Kasten“
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Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkungen ................................................................................................................................ 4
1. Analyse der Schulsituation ...................................................................................................... 6
2. Organisatorische Rahmenbedingungen .................................................................................. 7
2.1 Festlegung und Begründung der Organisationsform .................................................... 7
2.2 Öffnungs- und Betreuungszeiten ab dem Schuljahr 2017/2018 .................................. 8
2.3 Raumkonzept ............................................................................................................................ 9
2.4 Lerngruppenbildung ............................................................................................................... 9
2.5 Tagesrhythmus....................................................................................................................... 10
3. Lernarrangements in einem kompetenzorientierten Unterricht ...................................... 11
3.1 Rahmenbedingungen und Kompetenzerwerb ............................................................... 11
3.2 Methodenschulung ................................................................................................................ 13
3.3 Projektarbeit ............................................................................................................................ 15
3.4 Soziales Lernen ...................................................................................................................... 17
3.5 Schulsozialarbeit ................................................................................................................... 18
4. Organisationsentwicklung ..................................................................................................... 19
4.1 Arbeit in den Jahrgangsteams ........................................................................................... 19
4.2 SOL (Selbst organisiertes Lernen) ........................................................................................ 22
4.3 Lern – und Erziehungsvereinbarung ................................................................................ 23
4.4 Vorbereitung auf das Fachgymnasium ............................................................................ 23
5. Personalentwicklung ................................................................................................................... 25
6. Berufs- und Studienorientierung ............................................................................................. 25
7. Zusammenarbeit mit Eltern und Kooperationspartnern .................................................... 27
8. Gute Gründe, die für unsere ganztägige Gemeinschaftsschule sprechen .................. 28
9. Anlagen ........................................................................................................................................... 30
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Vorbemerkungen
„Das Wichtigste, was man Kindern mitgeben sollte – Wurzeln und Flügel!“
(Johann Wolfgang von Goethe)
Die tägliche Arbeit mit Schülern zeigte in den vergangenen Jahren und so offenbart
es sich immer deutlicher – Kinder erwarten von Schule mehr, als nur die pure
Wissensvermittlung.
Die Anforderungen an Schule waren in den letzten Jahren großen Veränderungen
unterworfen. Es geht nicht mehr vorrangig um die Darbietung aufbereiteter
Unterrichtsinhalte, sondern vielmehr darum, Kinder mit dem auszurüsten, was für die
erfolgreiche Absolvierung einer Ausbildung oder eines Studiums notwendig ist.
Die ortsansässige Industrie hofft darauf, in den Absolventen der Sekundarschule ihre
Auszubildenden zu finden. Deshalb steht nicht mehr ausschließlich der
Wissenserwerb im Vordergrund des täglichen Unterrichts, sondern – nicht minder
wichtig – die Entwicklung von Kompetenzen bei den Schülern, so dass sie das nötige
Rüstzeug besitzen, um auf neue Anforderungen sicher reagieren zu können.
Eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern ermöglicht uns eine zügige Rückkopplung.
So wurde in den letzten Jahren immer deutlicher, dass Eltern sich für ihre Kinder
einen längeren Verbleib im seit der Grundschule gewachsenen sozialen Umfeld, also
in ihrer Lerngruppe, wünschen. Trotzdem ist der Wunsch vorhanden, mögliche
Schullaufbahnentscheidungen zum Erreichen eines Abschlusses lange offen zu
halten. Dies ist auch im Sinne der individuellen Entwicklung jedes Einzelnen, denn
Menschen sind unterschiedlich in allem, was sie tun.
Aus diesem Elternwunsch und den Überlegungen unseres Lehrerteams zur weiteren
Entwicklung unserer Schule entstand der Gedanke, auch an unserer Schule in
Kooperation mit dem gymnasialen Zweig der BbS Aschersleben - Staßfurt die
Voraussetzungen zu schaffen, den Weg bis zum Abitur gehen zu können.
Dieser Schritt bereichert die Vielfalt an unserer Schule um einen weiteren Aspekt –
neben Inklusion, Förderung von Schwächeren und Integration von Schülern mit
Migrationshintergrund kommt auch eine Begabtenförderung hinzu. Dies hat positive
Auswirkungen auf vielfältige Bereiche des Schullebens.
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Neben einer noch größeren Vielfalt von individuell gestalteten Lernwegen ist auch
eine Stärkung der Sozialkompetenz zu erwarten. Das Zusammenleben in der Schule
wird nach dem Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ gestaltet.
Das pädagogische Konzept der Gemeinschaftsschule wird von den demokratischen
Gremien an unserer Schule gemeinsam regelmäßig evaluiert und überarbeitet mit
dem Ziel, eine Gemeinschaftsschule zu entwickeln und wachsen zu lassen.
Können wir dann am Ende der Schulzeit junge Menschen ins Leben hinaus
entlassen, die sich im Rahmen ihrer erworbenen Fähigkeiten und Kompetenzen
konstruktiv in die Gesellschaft einbringen und eventuell sogar in der Region eine
Ausbildung absolvieren, eine Arbeitsstelle finden und hier verbleiben, haben wir
unser Ziel erreicht – sie haben ihre Wurzeln gefunden und die Flügel zur Erreichung
ihrer Ziele sind ihnen gewachsen.
Die Arbeit des Lehrerteams möchten wir unter folgendem Gesichtspunkten gestalten
und weiterentwickeln:
Traditionen bewahren,
Bewährtes fortführen,
Neues auf den Weg bringen.
© V. Frank
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1. Analyse der Schulsituation
In den 70er Jahren wurde unser derzeitiges Schulgebäude im Neubaugebiet Staßfurt
Nord gebaut. Hier konnten bis zur Schulzusammenlegung 2005 in der
Sekundarschule Nord Schülerinnen und Schüler ihr Wissen erwerben und einen
Realschul- oder Hauptschulabschluss erreichen. Dann stand das Gebäude einige
Jahre leer. Die Hermann-Kasten-Schule hatte in dieser Zeit ihren Standort in der
Michaelisstraße.
Nach der Innensanierung der ehemaligen Sekundarschule Nord im Sommer 2011
bezogen pünktlich zu Beginn des Schuljahres 2011/12 unsere Schüler hier ihre
neuen Räume. Da unsere Schule seitdem weitgehend barrierefrei ist, konnte auch
eine Schülerin mit Gehbehinderung erfolgreich bei uns die Schule absolvieren.
Zurzeit werden bei uns ca. 270 Schülerinnen und Schüler von 23 Lehrerinnen und
Lehrer bei ihrer Wissensaneignung begleitet. Es gibt einen Fahrschüleranteil von 10
Prozent. Diese werden sowohl von der KVG Salzland, als auch von privaten
Busunternehmen befördert. Das Einzugsgebiet der „Hermann-Kasten-Schule“
umfasst den nördlichen Teil Staßfurts, sowie die umliegenden Ortschaften, wie
beispielweise Löderburg, Neu-Staßfurt, Unseburg, Lust oder Borne.
Gemäß dem Motto „Den Schüler dort abzuholen, wo er steht“, strebt unsere Schule
es an, jedem Schüler die Möglichkeit zu bieten, den für ihn geeigneten Abschluss zu
erreichen. In diesem Zusammenhang lernen Schülerinnen und Schüler mit
unterschiedlichen Förderbedarfen im gemeinsamen Unterricht. Dabei reichen die
Förderbereiche von sonderpädagogischem Förderbedarf bis hin zu Schülern mit
Teilleistungsstörungen. In diesem Bereich kooperieren wir eng mit der
gegenüberliegenden Förderschule. Wir bieten außerdem Förderschülern an, in
einem für sie zehnten Schuljahr, der Kooperationsklasse, ihren Hauptschulabschluss
zu erwerben.
Im letzten Schuljahr haben wir dann auch Kinder aus Asylbewerberfamilien in unsere
Lerngemeinschaft aufnehmen können. Seit September 2015 werden sie besonders
durch eine Migrationslehrerin in der Aneignung der deutschen Sprache gefördert. Im
Unterrichtsfach Deutsch als Zielsprache erlernen sie die Grundlagen der
Kommunikation und der Orientierung im Alltag.
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2. Organisatorische Rahmenbedingungen
Bezogen auf die organisatorische Umstrukturierung unserer Schule zur
Gemeinschaftsschule setzen wir uns die folgenden Ziele:
Schülerorientierte und abschlussorientierte Profilierung,
Eigenverantwortung stärken,
Selbstorientiertes Lernen entwickeln.
abschlussorientiertes Arbeiten ab Klasse 7 / abschlussbezogenes Arbeiten ab
Klasse 9 (weitere Erläuterungen unter Punkt 4)
Weiterentwicklung und Erfahrungsaustausch im Netzwerk
„Gemeinschaftsschulen“
2.1 Festlegung und Begründung der Organisationsform
Nach eingehender Beratung und Beschlussfassung durch die Gesamtkonferenzen
der Sekundarschule „Hermann Kasten“ sowie des gymnasialen Zweiges der BbS
Aschersleben – Staßfurt möchten wir (Elternvertreter, Schülervertreter und
Lehrkräfte) die Chance zur Umwandlung in eine Gemeinschaftsschule gemäß § 1
Absatz 2b der Umwandlungsverordnung nutzen, das heißt als Gemeinschaftsschule
mit den Schuljahrgängen 5 bis 13 in Kooperation mit dem Fachgymnasium.
Ab dem 9. Schuljahrgang beginnt die intensive Vorbereitung auf die Anforderungen
der gymnasialen Oberstufe – hier werden die auf den Abschluss bezogenen
Unterrichtsformen gewählt. Wird der Erweiterte Realschulabschluss erworben,
besteht die Möglichkeit der Beschulung in den Jahrgängen 11 bis 13 in Kooperation
mit der WEMA am Fachgymnasium in Staßfurt.
Wir haben uns für diese Form der Gemeinschaftsschule entschieden, weil wir die
Bedingungen für einen eigenen gymnasialen Zweig an unserer Schule nicht
vorhalten können und auch nicht schaffen könnten. Dazu fehlen die räumlichen
Voraussetzungen und die vorgeschriebene Anzahl der Schüler würde nicht erreicht
werden.
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Wir erachten diese Form als die für uns passende Variante, weil wir so in
Kooperation mit den BbS WEMA die Möglichkeiten schaffen, die Hochschulreife zu
erlangen. Eltern, die nicht sicher sind, ob für ihr Kind die Beschulung am Gymnasium
ab Klasse 5 von den Anforderungsbedingungen und dem sich verändernden sozialen
Gefüge her der Erfolg versprechende Weg ist, finden hier ein Angebot, mit dem ihr
Kind das Abitur erwerben können.
2.2 Öffnungs- und Betreuungszeiten ab dem Schuljahr 2017/2018
Schwerpunkte der schulischen
Umstrukturierung
Geplante Maßnahmen
Offene Eingangsphase (aufsteigend ab
Klasse 5)
SuS können ab 6.40 Uhr in ihre
Klassenräume, sich auf den Unterricht
einstellen, frühstücken, sich
austauschen - in der Schule ankommen.
Unterrichtsbeginn der Klassenstufe 5
um 07:45 Uhr
Festlegen und Trainieren von
Verhaltensmustern - Erziehung zur
Eigenverantwortung
Blockunterricht Aufsteigend ab Klasse 5
Erprobung als Doppelstunden ab dem
Schuljahr 2016/2017
Unterrichtsende 13:20 Uhr
ab 13:20 Uhr Arbeitsgemeinschaften z.B. Kreatives Gestalten, Töpfern,
Fußball, Chor, Computer, usw.
Tabelle 1
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2.3 Raumkonzept
In der Klassenstufe 5 verfügen die Schülerinnen und Schüler über einen eigenen
Klassenraum. Bis auf wenige Fächer erfolgt hier der reguläre Unterricht. Die Kinder
können sich somit langsam an die neue Schulsituation gewöhnen.
Ab der Klassenstufe 6 lernen die Schülerinnen und Schüler nach dem
Fachraumprinzip. Für die Realisierung der organisatorischen Rahmenbedingungen
bedarf es zukünftig folgender Ressourcen:
Zusatzbedarfe an Räumen für AG`s und Kurse (Umfunktionierung von nicht
genutzten Vorbereitungsräumen)
Stunden mit kleineren Lerngruppen (Nutzung von Räumen des
Bildungszentrums mit der Grund- oder Förderschule)
2.4 Lerngruppenbildung
Tabelle 2
Klassen 5 bis 8 Heterogene Lerngruppen je Klassenstufe
Lernstandserhebungen jeweils am Schuljahresbeginn
Individuelle Lernpläne
Klassen 9 bis 10 Abschlussbezogene Lerngruppen
Besondere Förderkurse zur Vorbereitung auf das
Fachgymnasium (auch Mitwirkung durch Kollegen/innen der
Kooperationsschule)
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2.5 Tagesrhythmus
ab 2. Stunde
(für Klasse 5 ist dies die 1. Stunde)
Einzelstunde
(mit Morgenkreis täglich in Klasse 5, …
1x wöchentlich in Klasse 10)
Erläuterungen siehe Anhang
Frühstückspause
(gesundes Frühstück)
3. Stunde Einzelstunde
bewegte Pause I auf dem Schulhof
(ausleihbare Sport- und Spielgeräte; Unterstützung in der Organisation durch
Schülerinnen und Schüler der Schuljahrgänge 9/10)
4. – 5. Stunde Blockunterricht
bewegte Pause II auf dem Schulhof
(ausleihbare Sport- und Spielgeräte; Unterstützung in der Organisation durch
Schülerinnen und Schüler der Schuljahrgänge 9/10)
6. - 7. Stunde Block- oder Einzelunterricht je nach
Bedarf
8. Stunde Einzelstunde
Tabelle 3
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3. Lernarrangements in einem kompetenzorientierten Unterricht
3.1 Rahmenbedingungen und Kompetenzerwerb
Im Fokus unseres Schulalltags steht die Kompetenzentwicklung der Lernenden in
Verbindung mit der Schaffung einer positiven Lern- und Arbeitsatmosphäre. Deshalb
liegt das Augenmerk im Rahmen unserer schulischen Qualitätsentwicklung in der
Gestaltung handlungsorientierter und kooperativer Unterrichtsprozesse mit hoher
Schüleraktivität. Das bedeutet für uns, weiterhin an den dazu notwendigen
Rahmenbedingungen zu arbeiten.
Dazu gehört es, dass wir als ein einheitlich handelndes und professionelles
Lehrerteam agieren. Im Einzelnen bedeutet dies wöchentliche Absprachen in den
Teamsitzungen zum pädagogischen und didaktisch - methodischen Vorgehen in den
Lerngruppen. Dies kann bis hin zu detaillierten Festlegungen für Schüler mit
besonderen Bedarfen reichen (siehe Punkt 4.1).
Angebote der Fort- und Weiterbildung werden kontinuierlich von allen genutzt (siehe
Fortbildungsplan). Kollegen, die an Fortbildungen teilgenommen haben, fungieren in
den Teamsitzungen als Multiplikatoren. Arrangement und Verlässlichkeit des
Lehrerteams schaffen Vertrauen und Sicherheit im Schulalltag der Lernenden.
Die Einbindung außerschulischer Partner wie Künstler oder Mitarbeiter
gesellschaftlicher Institutionen in den Unterricht motiviert die Schülerinnen und
Schüler zu einer aktiveren Auseinandersetzung mit vermitteltem Lernstoff und
unterstützt sie langfristig in ihrer Berufs- bzw. Studienorientierung.
Jan M. Berger verweist in seinem Buch „Kompetenzentwicklung fokussieren“ auf das
handelnde Lernen als eine Voraussetzung, um flexibel anwendbares Wissen
aufzubauen.1 Kinder und Jugendliche lernen demnach effektiver, wenn sie das
Gelernte im späteren Handeln erfolgreich nutzen können. Ein guter Unterricht
vermittelt somit nicht nur Wissen, sondern sorgt dafür, dass dieses vom Lernenden
verstanden und langfristig behalten wird.
1 Vgl. Berger, Jan M. (Hrsg.): Kompetenzentwicklung fokussieren. Band 1, Institut für mentale Konditionierung,
2013, 3. Verbesserte und erweiterte Auflage, November 2013, Seite 5ff.
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Unsere Bemühungen zielen insbesondere darauf, das eigenverantwortliche Lernen
der Schülerinnen und Schüler in offenen Unterrichtsformen mit einem Wechsel von
Phasen der Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit zu fördern.
Ein kompetenzorientierter Unterricht knüpft für uns an der Lebens- und
Erfahrungswelt unserer Schülerinnen und Schüler an und nimmt ihre Interessen und
individuellen Bedürfnisse ernst. Daher ist es uns wichtig, dass die Lernenden an der
Planung und Gestaltung ihres Unterrichts zunehmend aktiver mitwirken. Daraus
resultiert ein verändertes Rollenverständnis zwischen Lehrer und Lernenden. Damit
wir uns stärker als Lernbegleiter verstehen können, ist es notwendig, schrittweise
Verantwortung an unsere Schülerinnen und Schüler abzugeben. Andererseits
müssen wir diese aber auch befähigen, den daraus resultieren Anforderungen zu
entsprechen, in dem wir ihnen ein bestimmtes Repertoire an Lern- und
Kommunikationstechniken vermitteln.
Für die Erfassung der individuellen Lernvoraussetzungen haben sich neben dem
Einsatz von diagnostischen Verfahren, das Besprechen von Fallbeispielen im Team,
der konstruktive Austausch zwischen den Lehrkräften und der Förderlehrerin, aber
auch Beratungsgespräche mit Eltern und Schülern bewährt. Ziel ist es, auf erkannte
Lernschwierigkeiten zeitnah zu reagieren und einem Schulversagen vorzubeugen.
Außerdem bilden die unterschiedlichen Lernausgangslagen unter anderem den
Ausgangspunkt für eine differenzierte und individuelle Planung und Gestaltung von
Unterrichtsprozessen. Ausgehend von den Bildungsstandards ist es notwendig,
weiterhin an einer Aufgabenkultur zu arbeiten, die die unterschiedlichen
Anforderungen der einzelnen Bildungsgänge berücksichtigt. Dabei kommt es darauf
an, Schülerinnen und Schüler entsprechend ihrer Schwächen und Stärken zu
fördern, aber auch zu fordern. In diesem Zusammenhang wird an dem Erstellen
individueller Lernpläne für Schülerinnen und Schüler auch mit vorübergehenden
Defiziten in einzelnen Lernbereichen festgehalten. Darüber hinaus erfolgt eine
Erweiterung des Blickwinkels auf Lernende, die gefordert werden müssen, um ihre
Talente und Neigungen weiterentwickeln zu können. In diesem Zusammenhang
bieten wir den Schülerinnen und Schülern außerunterrichtliche Angebote an, wie
zum Beispiel die Fußball AG, die Gitarren AG, die Kunst AG, die Computer AG sowie
die Ton- und Töpfer AG. Mit dem Beginn des neuen Schuljahres 2016/17 soll dieses
Spektrum geprüft und durch weitere Angebote ergänzt werden.
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3.2 Methodenschulung
Die Methodenschulung stellt für uns einen wesentlichen Baustein für die
Kompetenzentwicklung dar. Wir teilen die Auffassung von Doktor H. Klippert, dass
die Kinder und Jugendlichen im Unterricht vielfältige Gelegenheit erhalten müssen,
um elementare Fähigkeiten und Fertigkeiten im methodischen, kommunikativen und
kooperativen Bereich einzuüben sowie fächerübergreifend und durchdacht
anzuwenden.
Im weitesten Sinne des Wortes geht es aber auch darum, den Schülerinnen und
Schülern Methoden des eigenverantwortlichen Arbeitens und Lernens sowie des
freien Redens, des Argumentierens, des Miteinander – Redens und Kooperierens im
Tandem wie in der Gruppe zu vermitteln. In Methodenstunden werden einzelne Lern-
und Arbeitstechniken sowie Lern- und Stützstrategien eingeführt, geübt und durch
ihren fächerübergreifenden Einsatz von den Schülerinnen und Schülern routiniert.
Ausgehend von den Bestimmungen der verschiedenen Fachlehrpläne des Landes
Sachsen-Anhalt für die Sekundarstufe I hat unser Lehrerteam einen schulinternen
Methodenkoffer erarbeitet, der ein festgelegtes Methodenrepertoire enthält. Dabei
obliegt es den Jahrgangsteams der Schuljahrgänge 5/6, wann welche Methode
eingeführt und gepflegt wird. In den Schuljahrgängen 7/8 sowie 9/10 liegt die
Verantwortung für die Einführung und Pflege der jeweiligen Methoden bei den
einzelnen Fachlehrkräften.
Um unseren Weg zur Gemeinschaftsschule erfolgreich meistern zu können, ist es
notwendig, durch die Öffnung von Unterricht und Praktizieren kooperativer
Lernformen, eigenverantwortliches Lernen verstärkt zu ermöglichen. Das bedeutet
aber auch eine engere Vernetzung der Kolleginnen und Kollegen bei der
Unterrichtsvorbereitung. Auch hier gilt es vom Mit- und Füreinander zu profitieren.
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Methodenschulung in den Schuljahrgängen 5/6, 7/8, 9/10
Schuljahrgänge Methodenschulung Fächer
5/6 Heftführung, Morgenkreis, HA planen, Aktives Zuhören, Ordnen, Markieren, Gliedern
Umgang mit Nachschlagewerken Kurzvortrag, Wandzeitung, Mindmap Die 5-Schritt-Lesemethode Nehmen und Geben, Denken Austauschen Besprechen, Feedback Arbeit mit Statistiken Eine Kartenskizze erstellen Partner- und Gruppenarbeit Klassenarbeiten vorbereiten Beschreiben, Berichten, Erzählen Streitgespräch Reading Comprehension
Deutsch, Englisch, Biologie, Geografie, Ethik
7/8 Stichpunkte anfertigen, Schaubilder, Statistiken und Diagramme analysieren Übersichten erstellen Schlüsselbegriffe in einem Sachtext finden Umgang mit dem Tafelwerk Eine Geschichtskarte auswerten Reading Comprehension Liedanalyse, Filmanalyse Inhaltsangabe schreiben Internetrecherche
Deutsch, Mathematik, Englisch, Geschichte, Geografie, Musik, Kunsterziehung
9/10 Interpretieren Erörtern Zitieren Sachtexte kürzen Bewerbungsanschreiben Tabellarischer Lebenslauf Vorstellungsgespräch
Deutsch, Wirtschaft
Tabelle 4
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Das Methodentraining beginnt für unsere Schülerinnen und Schüler in der
Klassenstufe 5 mit dem Unterrichtsfach „Methodentraining“, welches einmal
wöchentlich auf dem Plan steht. Hier üben unsere Kinder neben Techniken, die der
Auseinandersetzung mit und dem Aneignen von Wissensstoff dienen auch
Strategien des Selbstmanagements. Dabei gewinnt die Vermittlung kooperativer
Lernmethoden für uns an zentraler Bedeutung. Sie fördern die Teamfähigkeit, das
Mit- und Füreinander sowie die Schüleraktivitäten. Das Training beginnt mit dem
richtigen Packen der Schultasche, dem Vorbereiten des Arbeitsplatzes, dem
Beschriften des Hausaufgabenheftes sowie dem langfristigen Vorbereiten auf
schriftliche Kontrollen. Zusätzlich gewährleistet der Lern- und Erziehungsvertrag die
enge Kooperation zwischen dem Elternhaus und der Schule.
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3.3 Projektarbeit
Die folgenden Projekte sind das Ergebnis der engen Zusammenarbeit der
verschiedenen Jahrgangsteams. Sie werden kontinuierlich reflektiert, überarbeitet
und ergänzt. Die Projekte in den einzelnen Schuljahrgängen sind für unsere
Schülerinnen und Schüler obligatorisch. Eine Ergänzung ist angestrebt, sodass jede
Klasse pro Halbjahr zunächst eine Kompaktwoche im Plan hat.
A, Projekte selbstorganisiertes Lernen
Tabelle 5
Klassenstufe 1. Halbjahr 2. Halbjahr Fächer
5 Märchen einmal anders - Deutsch,
Kunsterziehung,
Mathematik
6 - Ägypten Geschichte,
Deutsch
7 - Otto von Guericke Physik, Geografie
8 Abenteuer Ernährung - Biologie,
Hauswirtschaft
9 - Andere Länder, andere
Sitten
Ethik, Geografie
10 Andere Länder, andere
Fritten
- Hauswirtschaft,
Geografie
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B, Projekte der letzten Schulwoche
Klassenstufe Projekt Fächer Inhalte
5 Kleine Benimm-dich-
Schule
Deutsch,
Kunsterziehung,
Hauswirtschaft
Hygiene, Benehmen bei
Tisch, Knigge, Kleidung,
Feste und Feiern, Mobbing
6 Ägypten oder Leben
im Mittelalter
Geschichte,
Deutsch,
Kunsterziehung
Lebensweisen, Ernährung,
Nachbildung von Kostümen,
Bräuche, Religionen
7 Welt der Experimente Physik, Chemie Phaeno, Müllverbrennung,
Kläranlage, Soda,
Experimente, Drogen
8 Wie bewerbe ich mich
richtig?
Wirtschaft,
Deutsch
Betriebsbesichtigung,
Berufsausbildung, Bewerben
9 Faschismus-
Neonazismus
Geschichte,
Deutsch
Das Leben der Anne Frank
(Buch, Film),
Euthanasiestätte Bernburg
Tabelle 6
C, weitere Projekte und Traditionen im Laufe des Schuljahres
Im Laufe eines Schuljahres stehen verschiedene Veranstaltungen in der
Sekundarschule „Hermann Kasten“ auf dem Programm. Ziel dieser ist es, den
Akteuren der Schule Möglichkeiten zu bieten, gemeinsame Erfahrungen zu teilen
und sich darüber mit unserer Bildungseinrichtung zu identifizieren. Als wichtigste
Veranstaltungen sind hierbei zu nennen:
Einführungstage Klasse 5
Olympiaden in Geografie, Mathematik, Physik und Deutsch
Herbstcrosslauf
Halloweenparty
Weihnachtsmarkt
Tag der offenen Tür
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Känguru-Wettbewerb
Zukunftstag
Sportfest (Jugend trainiert für Olympia)
Aktionstage „Menschen mit Behinderungen“
Erste Hilfe Lehrgang
Besuch des Landtags
Besuch der Bundeswehr
Besuch des Staßfurter Tierparks
Besuch der Euthanasiestätte Bernburg
Tag der Verkehrserziehung
Spaßolympiade
Graffiti-Workshop
Chor
Bewerbungstraining
3.4 Soziales Lernen
Dem sozialen Lernen wird an der Sekundarschule „Hermann Kasten“ ein hoher
Stellenwert beigemessen. Bedingt durch eine – vielfach schwierige – häusliche und
soziale Situation zeigt sich, dass die Schülerinnen und Schüler zu einem sozialen
Miteinander erzogen werden müssen. Dies gilt nicht nur in Bezug auf dem Umgang
innerhalb der Peer, sondern auch auf den Umgang mit dem Lehrkörper der Schule.
In unserer Schule werden daher entsprechende sozialpädagogische Maßnahmen
zum sozialen Lernen bereits zu Beginn der fünften Klassen durchgeführt. Uns ist
bewusst, dass soziales Lernen nicht im Rahmen einer singulären Veranstaltung
durchgeführt werden kann. Aus diesem Grund wird das soziale Lernen immer wieder
in den Stundenplan unserer Schülerinnen und Schüler integriert. Sowohl präventiv,
als auch anlassbezogen. Die folgenden Angebote werden bei uns dabei unterbreitet:
Projekttage zum sozialen Lernen,
präventive Angebote zum Umgang miteinander,
Unterrichtssequenzen mit Übungen zur Förderung der Kommunikation und
Teamarbeit.
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3.5 Schulsozialarbeit
Unsere Schule legt besonderen Wert auf eine enge Zusammenarbeit zwischen
Lehrern, Schülern, Eltern sowie der Schulsozialarbeit. Die Handlungsfelder unserer
Schulsozialarbeiterin erstrecken sich dabei von der Einzelfallarbeit mit Schülerinnen
und Schülern mit besonderen Schwierigkeiten über klassenübergreifende Angebote
in unterrichtsfreier Zeit bis hin zu der bedarfsorientierten Elternarbeit (siehe Anlage
1). Zudem verfügt unsere Schulsozialarbeiterin über ein eigenes, schulfreundlich
eingerichtetes Büro, in welchem sie als Ansprechpartnerin schulische sowie
persönliche Probleme gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern vertrauensvoll
bespricht. Um die sozialpädagogische Arbeit an unserer Schule zu unterstützen,
führen wir thematische Elternabende über die Schulsozialarbeit durch, um den
künftigen Eltern, Schülerinnen und Schülern erste Berührungsängste zu nehmen und
gleichzeitig eine Kontaktaufnahme zwischen dem Elternhaus und der Schule zu
erleichtern. Im Hinblick auf die erste Schulwoche für die neuen 5. Klassen hat es sich
zusätzlich bewährt, dass die Schulsozialarbeiterin an Klassenaktivitäten teilnimmt.
Des Weiteren bietet sie regelmäßig spezielle Angebote für unsere Schülerschaft an,
wie zum Beispiel das wöchentliche Konzentrationstraining in den Klassen 5 bis 7,
zwei Arbeitsgemeinschaften, Ferienprojekte oder Themenpartys. Diese Angebote
werden von unseren Schülerinnen und Schülern akzeptiert und gerne besucht.
Der Fokus der Schulsozialarbeit liegt neben der Einzelfallberatung auch auf der
Zusammenarbeit mit externen Kooperationspartnern. Besonders hervorzuheben ist
dabei das Mitwirken unserer Schulsozialarbeiterin in verschiedenen Netzwerken, wie
zum Beispiel dem „Netzwerk für die Gleichstellung von Menschen mit
Behinderungen“ oder dem Netzwerk „Schutz bei häuslicher Gewalt“. Seit 2015/2016
ist sie ebenfalls das Gründungsmitglied des Netzwerkes „Schulabsentismus“ und
arbeitet so eng mit dem Jugendamt sowie der Jugendgerichtshilfe des
Salzlandkreises zusammen. In Form von thematischen Dienstberatungen erhält
unser Kollegium somit regelmäßige Schulungen im Umgang mit Schulverweigern.
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Auf dem Weg zur Gemeinschaftsschule bietet unsere Schulsozialarbeiterin auch
Angebote zur Begleitung des Übergangs in andere Schulformen oder des
Berufslebens an. In Einzelangeboten richtet sich dann ihre Unterstützung an
Jugendliche in der Lebenswegplanung, im Bewerbungsverfahren und bei
individuellen Herausforderungen.
Im Hinblick auf die Gemeinschaftsschule bedarf es jedoch noch einer besseren
Nutzung der Ressourcen. Perspektivisch benötigt unsere Schule zusätzliche Räume,
um die folgenden schulsozialpädagogischen Projekte zu verbessern und realisieren
zu können:
Snoezelraum für Schülerinnen und Schüler der Schuljahrgänge 5/6
(aufsteigend),
Beratungsraum für die Streitschlichter sowie den Schülerrat,
mehr Zeit für soziales Kompetenztraining,
Schülerbibliothek.
4. Organisationsentwicklung
4.1 Arbeit in den Jahrgangsteams
Die Jahrgangsteams arbeiten jeweils jahrgangsübergreifend zusammen. Die
Jahrgangsteams bestehen aus einem festen Kern, der die Schülerinnen und Schüler
bis zum Verlassen unserer Schule begleitet, den Klassen- und Kernfachlehrern sowie
Fachlehrern, die vorwiegend Unterricht in den Jahrgangsstufen erteilen. Sie
erarbeiten für ihre Klassenstufen den Schuljahresarbeitsplan, der jährlich evaluiert,
aktualisiert und auf die Bedingungen und Erfordernisse der einzelnen Klassen
angepasst wird.
Ab sofort laufen die Überlegungen, welche Kollegen umgehend im Jahrgangsteam 5
gemeinsam die Vorbereitungen für den ersten Jahrgang des Schuljahres 2017/18
treffen können. Das werden die zukünftigen Klassenleiter sein sowie zwei weitere
Kollegen, die überwiegend in Klasse 5 eingesetzt werden.
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Das neue Team wird zuerst in die Grundschulen gehen und sich einen Überblick
verschaffen, wie die Schüler der 4.Klassen dort arbeiten. Besonderes Augenmerk
liegt darauf, welche Methoden und Arbeitstechniken die SuS am Ende der
Grundschulzeit beherrschen. Der Übergang an die weiterführende Schule wird so
gestaltet, dass die ehemaligen Grundschüler an erworbene Fähigkeiten und
Fertigkeiten anknüpfen und ihre Kompetenzen vervollkommnen können. In
Referenzschulen werden die Teammitglieder sich über Möglichkeiten der Gestaltung
individueller Lernaufgaben zur Herausbildung des eigenverantwortlichen Lernens
informieren und mit den dort tätigen Kollegen über den Umgang mit noch
heterogeneren Lerngruppen in den Erfahrungsaustausch treten. In der nächsten
Phase wird sich das Team 5 wöchentlich treffen, um an der Planung sowie der
Vorbereitung des Unterrichts zu arbeiten (z. Bsp. Wochenplan). Hier fließen die
gesammelten Informationen ein. Damit wird schon ein gewisser Vorlauf geschaffen,
der für einen reibungslosen Start ins Schuljahr notwendig ist. Das Team 5 wird
rechtzeitig sein „Nachfolgerteam“ in die Arbeit einbeziehen, Materialien weiter
reichen und die gesammelten Erfahrungen diskutieren.
Die Jahrgangsteams haben sich in ihrer Arbeit folgende Schwerpunkte gesetzt:
Die Entwicklung fachlicher und überfachlicher Kompetenzen durch:
- Methoden – und Medienvielfalt
- Arbeit in kleinen Lerngruppen
- Spezielle Stunden und Projekte für selbst organisiertes Lernen
- Entwicklung des eigenverantwortlichen Lernens
- Individuelle Förderung entsprechend der Anforderungsbereiche
- Förderung im gemeinsamen Unterricht
- Methoden – Trainingsstunden
Kontinuierliche Berufsorientierung unter besonderer Beachtung der
Studienorientierung ab Klasse 9
- Klasse 5 : Berufe von Eltern und Verwandten erkunden und
beschreiben
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- Klasse 6: Zukunftswerkstatt - Berufsbilder recherchieren und medial
darstellen
- Klasse 7: Potentialanalyse , BRAFO I
- Klasse 8: BRAFO II, Praxistage, Betriebspraktikum,
Betriebserkundungen
- Klasse 9: Betriebspraktikum, studienorientierter Wahlpflichtkurs,
Besuch einer Uni (Magdeburg oder Halle/Wittenberg, HS
Strenzfeld, HS Harz), Berufseinstiegsbegleitung für HS /
GU – Schüler, Jahresarbeit Chemie
• Klasse 10: multimediale Trainingstage zum Bewerbungsverfahren,
insbesondere zu Einstellungstests und
Vorstellungsgesprächen unter Einbeziehung externer
Kooperationspartner
Medienpass, Hausarbeit in Astronomie und Geografie
Schule zum Wohlfühlen – Schaffung und Förderung eines angenehmen
Schulklimas durch:
- gemeinsam aufgestellte Regeln (Hausordnung / Klassenregeln)
- intensive Formen der engen Zusammenarbeit von Elternhaus und
Schule (Lern – und Erziehungsvereinbarung / Elternstammtisch)
- Sozialkompetenz fördernde Projekte der Schulsozialarbeit (Klasse
werden – Klasse sein)
- Außerschulische Projekte und Veranstaltungen
- Nutzung außerschulischer Lernorte (Wolfsklause MD / Phaeno WBG)
- Arbeitsgemeinschaften und besondere Sportangebote (Geschickte
Hände / Zumba / Singegruppe)
- Projektfahrten und Klassenfahrten
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Im Einzelnen plant das Jahrgangsteam 5/6 die Kennlernwoche (siehe Anlage 2) für
die Schüler der neuen 5.Klassen. Es erfolgt eine enge Einbeziehung der
Schulsozialarbeiterin, um möglichst früh die Besonderheiten jedes Einzelnen
erkennen zu können und gezielt zu beeinflussen. Die Mädchen und Jungen werden
da abgeholt, wo sie mit dem Übergang von der Grund- in die Sekundarschule
stehen. Am Anfang des Schuljahres steht eine Lerntypenbestimmung. Das Lernen ist
ein individueller Prozess, jeder lernt entsprechend seines Vermögens und seines
Tempos. Deshalb erfolgt die schrittweise Initialisierung von individuellen
Lernprozessen bis hin zum eigenverantwortlichen Lernen. Dazu finden die
Kompaktwochen statt, in denen die Schüler an das selbst organisierte Lernen (SOL)
herangeführt werden.
4.2 SOL (Selbst organisiertes Lernen)
Das Wissen, was sich Schüler selbst erarbeiten, ist am nachhaltigsten im Kopf
verankert. Deshalb wird mit diesen speziellen Unterrichtseinheiten das
eigenverantwortliche Lernen mehr und mehr trainiert. Dies spielt eine große Rolle für
die Entwicklung der überfachlichen Kompetenzen (Sprachkompetenz,
Lernkompetenz, Sozialkompetenz, Medienkompetenz, Problemlösekompetenz). Die
ersten Themen werden von den Lehrkräften noch stark unterstützt und angeleitet. Mit
jeder SOL - /Kompakt – Woche nimmt sich die Lehrkraft mehr zurück, bis die
Schüler selbstständig ihre Arbeitsteams bilden, den Arbeitsplan sowie das Produkt,
das entstehen soll, festlegen und der Pädagoge nur noch als Berater zur Seite steht,
wenn dies gewünscht wird oder notwendig ist. In so einer Arbeitsphase sind alle
Schülerinnen und Schüler entsprechend ihrer Fähigkeiten beteiligt und tätig, sie
profitieren voneinander.
Zukünftig werden an die Stelle der Kompaktwochen feste im Stundenplan verankerte
Zeiten treten, in denen die SuS in Eigenverantwortung arbeiten. Diese Stunden
kommen aus dem fächerübergreifenden Stundenpool. In der persönlichen Lernzeit
(PerLe) wird ein fächerübergreifender Aufgabenpool zur Verfügung stehen. In diesen
Aufgabenpool geben die Fächer Arbeitsblätter und Aufgaben zur Vertiefung bzw.
Festigung des erarbeiteten Wissens.
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Die Aufgaben sind nach verschiedenen Anforderungsbereichen gestaffelt, so dass
jeder Schüler entsprechend seines Leistungsniveaus Aufgaben auswählen kann, die
er in der Lage ist, richtig zu lösen und so ein Erfolgserlebnis hat, das ihn anspornt.
Die Selbstkontrolle der erarbeiteten Ergebnisse erfolgt durch das Vergleichen mit
einem Lösungsblatt. In dieser Zeit steht ein Lehrer als Lernbegleiter zur Verfügung.
Um ihre Arbeit und ihre Ergebnisse reflektieren zu können, führt jeder Schüler ein
individuelles Lernportfolio.
4.3 Lern – und Erziehungsvereinbarung
Ziel ist es, alle Beteiligten am Lern – und Erziehungsprozess zum Erreichen der
individuellen Ziele aktiv zu vereinen. Deshalb schließen wir eine Lern – und
Erziehungsvereinbarung ab (siehe Anlage 3). Hierin werden wichtige Eckpunkte
festgehalten, die Lehrer und Erziehungsberechtigte in ihrer gemeinsamen Aufgabe
vereinen – den jungen Menschen zu einem selbstbewussten, demokratiefähigen
Bürger zu erziehen.
Halbjährlich werden Gespräche mit dem Schüler, dessen Eltern, Klassenlehrer und
ggf. in Anwesenheit der Schulsozialarbeiterin stattfinden. Hier bekommt der
Schüler/die Schülerin zuerst Gelegenheit, seine / ihre Entwicklung und Lernarbeit zu
reflektieren. Hinweise und Anregungen der Erwachsenen sollen die weitere
Entwicklung lenken und unterstützen.
4.4 Vorbereitung auf das Fachgymnasium
Es wurde bereits erwähnt, dass jeder Schüler zu Beginn des Jahres dort abgeholt
wird, wo er steht. Damit der Gemeinschaftsschule auch ein längeres gemeinsames
Lernen angestrebt wird, erhöht sich auch die Heterogenität der Lerngruppen. Wir
sind uns der erhöhten Anforderungen an das differenzierte Arbeiten bewusst. Aus
dem fächerübergreifenden Stundenpool ergeben sich von Klasse 5 an Möglichkeiten
zur Schaffung von Fördermöglichkeiten für leistungsstarke Schüler. Das umfasst z.B.
Veränderung der Lernformen, jahrgangsübergreifende Angebote oder flexible
Bildung von Lerngruppen.
24
Perspektivisch ist eine enge Zusammenarbeit mit dem Fachgymnasium ab Klasse 8
bzw. 9 vorgesehen. In ersten Gesprächen wurden bereits
Unterstützungsmöglichkeiten diskutiert. Diese werden von gemeinsam
durchgeführten Projekttagen über Schnuppertage, Nutzung der Tage der offenen Tür
bis hin zur Unterstützung bei der Erstellung bestimmter Aufgabenformate zur
Vorbereitung auf den höheren Grad der theoretischen Durchdringung der
Themenbereiche am Gymnasium. Denkbar ist die Einrichtung von Lernpatenschaften
zwischen Sekundarschülern, die die allgemeine Hochschulreife erreichen wollen und
Schülern des Fachgymnasiums.
Um SuS auf das wissenschaftliche Arbeiten vorzubereiten, werden in den
Klassenstufen 8 und 9 Jahresarbeiten geschrieben. In Klasse 8 wählen die Schüler
selbstständig ein Thema, das einem passenden Fach zugeordnet wird. Dieses wird
mit dem Fachlehrer besprochen bzw. präzisiert. Das Thema, Fach sowie betreuender
Fachlehrer sind auf einem Formular schriftlich festgehalten, dessen Kenntnis die
Eltern mit ihrer Unterschrift bestätigen. Im Zeitraum zwischen den Herbstferien und
Pfingsten des neuen Kalenderjahres hat jeder Schüler Zeit, zu seinem Thema zu
recherchieren und eine schriftliche Arbeit im Umfang von maximal zehn Seiten zu
verfassen. Zwischenzeitlich finden Konsultationen mit dem betreuenden Fachlehrer
statt, die ebenfalls dokumentiert werden.
Der Deutschlehrer vermittelt Kenntnisse zur äußeren Form, zum Aufbau und zur
Gliederung, dem dazu gehörenden Inhaltsverzeichnis sowie zum Kennzeichnen von
Zitaten und dem damit verbundenen Literaturnachweis. Die eidesstattliche Erklärung
als letzte Seite der Arbeit darf natürlich nicht fehlen. In Klasse 9 geben die
naturwissenschaftliche Fächer eine Auswahl von Themen vor, die analog zur oben
beschriebenen Vorgehensweise bearbeitet werden. In Klasse 10 werden halbjährlich
in den Fächern Astronomie und Geografie zwei Hausarbeiten in der oben
beschriebenen Form angefertigt. Ferner erwerben die Schülerinnen und Schüler in
Vorbereitung auf das Fachgymnasium einen Medienpass, mit dem sie nachweisen,
dass sie die gängigen Programme des Office (z. Bsp. Word, Excel, Power Point)
beherrschen.
25
5. Personalentwicklung
Um den Anforderungen einer Gemeinschaftsschule gerecht zu werden, sind
regelmäßige Fortbildungen unabdingbar. Eine Möglichkeit dazu sind schulinterne
Lehrerfortbildungen zum Thema, wobei die Kooperation mit Partnerschulen dabei
sehr hilfreich sein ist.
In bestimmten zeitlichen Abständen wird ein Erfahrungsaustausch mit diesen
Schulen durchführt. Einzelne Lehrer nehmen individuell an zentralen Fortbildungen
mit entsprechenden Angeboten teil. Die Inhalte dieser Fortbildungen können sie z.B.
in Dienstberatungen oder über die Steuergruppe als Multiplikatoren weitergeben.
Motivation und Freiwilligkeit sind wichtige Voraussetzungen für das gute Gelingen
des Konzeptes der Gemeinschaftsschule und um den veränderten pädagogischen
Anforderungen gerecht zu werden. Da die schulischen Prozesse in einer
Gemeinschaftsschule meist im Team und fachübergreifend ablaufen, schafft die
Schulleitung dazu die entsprechenden organisatorischen Rahmenbedingungen. Der
Unterrichtseinsatz der Fachlehrer wird gekennzeichnet sein durch effektive
Zeitnutzung und gemeinsame Freistunden mit zusammenarbeitenden Lehrern.
Fachlehrer werden überwiegend in den Bereichen 5/6 oder 7/8 oder 9/10 und in
Parallelklassen eingesetzt. Die Eigenverantwortung der Lehrkräfte wird sich dabei
maßgeblich erhöht. Entsprechend der Angebote in den Fortbildungskatalogen wird
zu Beginn jeden Schuljahres ein Fortbildungsplan für das Lehrerteam erarbeitet
(siehe Anlage 4, schulinterner Fortbildungsplan).
6. Berufs- und Studienorientierung
Schon ab der Klasse 5 beginnt bei uns die Berufsvorbereitung nach einem
Berufswahlkalender (siehe Anlage 5). So haben unsere Schülerinnen und Schüler
die Möglichkeit in den Klassen 5 - 9 den Zukunftstag (ehem. Girlsday) zu nutzen, um
erste Einblicke in das Berufsleben zu erhalten.
Durch weitere Betriebsbesichtigungen im Klassenverband, lernen unsere
Schülerinnen und Schüler verschiedene Berufe, den Alltag eines Arbeitnehmers und
die Aufgaben eines Arbeitgebers kennen.
26
Das BBRZ e. V. bietet unseren Schülerinnen und Schülern der 7. und 8. Klassen das
Berufsorientierungsprogramm als gefördertes Projekt des Bundesinstitutes für
Berufsbildung (BIBB) an. Als Grundlage für die Planung und Zusammenarbeit
besteht zwischen der Schule und dem BBRZ seit dem Jahr 2013 eine
Kooperationsvereinbarung (siehe Anlage 6). In diesem Zusammenhang nimmt die
Klassenstufe 7 jedes Jahr am BRAFO – Projekt (Berufswahl richtig angehen
frühzeitig orientieren) teil. Jeder Schüler erhält eine Berufswahlmappe, welche er bis
zur Klasse 10 führt, um das Bewerben leichter zu machen. Sie enthält alle Infoblätter,
Zertifikate, Praktikumsbescheinigungen und notwendigen Unterlagen dazu.
In Klasse 8 wird eine Potentialanalyse jedes einzelnen Schülers in Einzel- und
Gruppengesprächen und Tests durchgeführt, um Berufsfelder zu erkunden, welche
ihnen liegen könnten und wofür sie sich besonders interessieren.
Schlussfolgernd daraus, führen die Schüler an zehn Tagen, in mindestens drei
Berufsfeldern ein Praktikum durch. Des Weiteren haben unsere Schüler die
Möglichkeit sich eine Firma auszuwählen, in der sie wiederum zehn Tage mitarbeiten
und Einblicke erhalten. Wer bis dahin ernsthaft an seiner Berufswahl gearbeitet hat,
wählt sich meist in der Klasse 9 einen Betrieb zu einem weiteren 10 -tägigen
Praktikum aus, um sich vorzustellen und bekannt zu machen, um im besten Fall
einen Ausbildungsplatz dort zu erhalten. In diesem Zusammenhang legen wir
besonderen Wert auf die persönliche Betreuung der Jugendlichen während des
Praktikums. Parallel dazu laufen in den Fächern Deutsch und Wirtschaft die
Ausarbeitungen der notwendigen Bewerbungsunterlagen, um diese spätestens zu
Beginn der 10. Klasse in der Bewerbungsphase nutzen zu können. Hierbei arbeiten
wir gern mit externen Referenten aus der Wirtschaft, um praxisnah zum Beispiel
Vorstellungsgespräche zu üben. An den zentralen Veranstaltungen, wie der
Berufsmesse in Staßfurt, dem Tag der Berufe jährlich im März und anderen
Messeangeboten in der Umgebung nehmen wir regelmäßig teil. Sollten trotzdem in
der Klasse 10 noch Unklarheiten zur Ausbildungsfindung auftreten, stehen uns die
Arbeitsagentur und der Berufseinstiegsbegleiter hilfreich zur Seite, welche wir im
Vorfeld zu verschiedenen Veranstaltungen ebenfalls einladen.
27
7. Zusammenarbeit mit Eltern und Kooperationspartnern
Im Schuljahr 2012 haben wir einen sogenannten Elternstammtisch an unserer Schule
gegründet. Hier arbeiten Eltern aus den Klassenstufen 5-10 aktiv mit engagierten
Lehrern zusammen. Nach einem holprigen Start hat der Elternstammtisch, jetzt nach
vier Jahren, einen guten Grundstock erlangt und bietet im Jahr zwei große
Veranstaltungen an, zum einen die jährliche Halloween-Sportparty für die 5. Klassen
und mittlerweile zur Tradition geworden unser Weihnachtsmarkt, der auch im
Wohngebiet großen Anklang findet.
Der Elternstammtisch organisiert auch zusätzliche Elternabende, wobei er sich
Unterstützung von außen holt, zum Beispiel zu den Themen Drogen oder
Cybermobbing. Außerdem unterstützt der Elternstammtisch die Organisation der
Abschlussfeiern der 10. Klassen. Durch diese sehr intensive Zusammenarbeit in
diesem Gremium haben wir erfahren, dass eine Mitwirkung der Eltern nicht nur Ideen
wachsen lässt, sondern auch und vor allem Vertrauen. Dies ist der Nährboden aus
denen sich Ideale und neue Ideen entwickeln lassen. Gleiches gilt auch für die
Zusammenarbeit mit den Schülern und Kooperationspartnern.
Unser Ziel ist es, die Schule nicht nur als Lernort, sondern auch als Wohlfühlort zu
gestalten. Die Schülerinnen und Schüler haben verschiedene Möglichkeiten ihre
Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie ihre Phantasie zu entwickeln. Sie arbeiten u.a. als
Streitschlichter oder Sanitäter aktiv mit. Die AG Kreatives Gestalten und auch die
Computer-AG leisten ihren Beitrag dazu.
Wir arbeiten mit verschiedenen Partnern bereits gut und sehr gerne zusammen. So
können wir einen Töpferkurs, einen Fußballkurs für Mädchen sowie einen Graffiti-
Workshop anbieten. Natürlich wollen wir hier nicht stehen bleiben. Viele neue Ideen
sind mit den Schülern und Eltern erarbeitet worden, diese umzusetzen ist unser Ziel
für die nächsten Schuljahre.
Seit vielen Jahren gibt es eine Steuergruppe Bildungszentrum Nord. Hier treffen sich
regelmäßig die Grund-, Sekundar- und Förderschule, um gemeinsame Aktionen zu
planen. Jedes Jahr wird ein gemeinsames Spaß-Sportfest durchgeführt. Mit der
Förderschule stehen wir in ständiger Kooperation.
28
So unterrichten unsere Lehrer seit Jahren Schüler der 10. Förderschulklasse und
führen sie in ihren Fächern zu einem sicheren Hauptschulabschluss.
Gewinnbringend gestaltet sich auch die Zusammenarbeit mit der Grundschule. Im
Vorfeld des Übergangs von der Grund- zur Sekundarschule werden
Informationsveranstaltungen angeboten. Einige Lehrer hospitieren in den künftigen 5.
Klassen, um sich einen Überblick über Wissen und Verhalten zu verschaffen.
Insgesamt wollen wir noch mehr Interessierte, Mitstreiter und Partner finden, die uns
auf unserem Weg begleiten und unterstützen. Die Gründung eines
Schulfördervereins ist in Planung.
8. Gute Gründe, die für unsere ganztägige Gemeinschaftsschule sprechen
1. Erleben und Erfahren von Wirklichkeit sind notwendige Voraussetzungen für
die Entwicklung eigenständigen Denkens der Schülerinnen und Schüler.
2. Wir bieten jedem Schüler eine differenzierte und gezielte individuelle
Förderung an. Wir Lehrer bilden uns auf diesem Gebiet regelmäßig weiter.
3. Durch fächerübergreifenden und fachverbindenden Unterricht gelingt es uns,
die Interessen der Schülerinnen und Schüler aufzugreifen, zu berücksichtigen
und gezielt zu fördern.
4. Wir haben einen gutfunktionierenden Elternstammtisch. Durch ihn wird die
Zusammenarbeit mit den Eltern erleichtert und vielseitiger gestaltet.
5. Wir arbeiten bereits mit einigen Kooperationspartnern eng zusammen und
können so ein vielfältiges und gutes Freizeitangebot gewährleisten, das heißt
nicht, dass es nicht noch weiter ausgebaut werden könnte, zum Beispiel durch
Kontaktanbahnung mit Theatern, Orchestern der Region oder Bibliotheken.
29
6. Die Arbeit mit den Schülern erreicht eine neue Qualität, so können sie durch
verschiedene schulische und außerschulische Angebote ihre Interessen
aufgreifen und ihre soziale Kompetenz stärken.
7. Durch eine gezielte Berufsvorbereitung und Studienorientierung ab Klasse 5
werden die Schülerinnen und Schüler motiviert, ihre berufliche Zukunft selbst
in die Hand zu nehmen.
8. Unsere Selbstwirksamkeit wächst. Dadurch eröffnet sich für uns die Chance,
mehr in die Öffentlichkeit zu gehen und das mittelbare und weitere Umfeld für
uns zu interessieren, wie zum Beispiel durch den jährlichen Tag der offenen
Tür, halbjährliche Elternsprechtage und verschiedene Festveranstaltungen.
Dadurch erfolgt eine Stärkung des „Wir-Gefühls“.
9. Es besteht eine intensive Zusammenarbeit mit den Grundschulen. Bereits im
Vorfeld hospitieren Lehrer unserer Schule in Klasse 4 und auch die Eltern
werden in die schulische Arbeit frühzeitig einbezogen, um den Kindern einen
optimalen Start in der Sekundarstufe zu ermöglichen.
30
9. Anlagen
31
Anlage 1
Handlungsfelder - Sozialpädagogische Arbeit
Handlungsfeld 1 - Sozialpädagogische Hilfen für Schülerinnen und Schüler
mit besonderen Schwierigkeiten
Handlungsbedarf Handlungsziel
Einzelfallarbeit und
Einzelberatung in
besonderen Problemlagen
Jeder Schüler, der sich mit einer individuellen
Problemlage an die Schulsozialarbeit wendet, erhält
ein bedarfsorientiertes Angebot
Sonderpädagogische
Kleingruppenarbeit
Organisation und/ oder Begleitung spezifischer
Schülergruppen, bedarfsorientiert in
sozialpädagogischer Kleingruppenarbeit außerhalb
des Klassenverbandes
Angebote und Begleitung
des Übergangs (GS/
Schule/ Beruf)
In Einzelangeboten richtet sich die Unterstützung an
Jugendliche in der Lebenswegplanung, im
Bewerbungsverfahren
Handlungsfeld 2 - Offene sozialpädagogisch orientierte Angebote für alle
Schüler (auch außerhalb des Unterrichts)
Handlungsbedarf Handlungsziel
Klassenübergreifende
Angebote in unterrichtsfreier
Zeit (Projekte, Freizeit,
Ferien)
Durchführung bedarfsorientierter und
zielgruppenspezifischer Veranstaltungen/ Projekte
für interessierte Schüler
Kompetenz- und
Sozialtrainings als
begleitendes
Unterrichtsangebot in
Kooperation mit der Schule
Organisation und/ oder Begleitung von
Schülergruppen, bedarfsorientiert und
zielgruppenspezifisch, in sozialen
Kompetenztrainings
Unterstützung bei
Einführung in
Klassenstufe 5
Jeder Schüler, der mit Klasse 5 neu an die Schule
kommt, wird im Rahmen von Gruppenangeboten im
Klassenverband in seiner Orientierungs- und
Kennenlernphase unterstützt.
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Handlungsfeld 3 – Ergänzende und begleitende Aktivitäten
Handlungsbedarf Handlungsziel
Bedarfsorientierte
Elternarbeit
Eltern, die sich mit einer individuellen Problemlage,
bezogen auf den Schüler/ ihr Kind, an die
Schulsozialarbeit wenden, werden beraten und bei
Bedarf begleitet.
Präventive Elternarbeit Bei Bedarf organisiert und begleitet die
Schulsozialarbeit thematische Elternabende. Die
Eltern werden über die Arbeitsschwerpunkte der
Schulsozialarbeit informiert und bekommen
Angebote unterbreitet
Schulinterne Gremienarbeit Schulsozialarbeit engagiert sich aktiv in
schulinternen Gremien, sowohl in beratender als
auch ausführender Funktion.
Gemeinwesen und
Netzwerkarbeit
Schulsozialarbeit ist aktiver Bestandteil und Nutzer
der funktionalen Netzwerke der Schule und gewinnt
Fremdkräfte für Veranstaltungen und Angebote an
der Schule
33
Anlage 2
Kennlernwoche Klasse 5
Tage Aktionen / Inhalte
Tag 1 Erstes Kennenlernen der Lehrer/innen;
Besichtigung des Klassenraumes;
Schulrundgang;
Organisatorisches;
usw.
Tag 2 Kennlernspiele;
Gemeinsames Frühstück;
Hausaufgabenheft;
Zeugniskontrolle;
usw.
Tag 3 Besuch des Kreativzentrums im Moore
Tag 4 Besuch der Regionalbibliothek sowie eines Jugendclubs namens „Juno“ am Jugend- und Bürgerhaus
Tag 5 Anfertigen eines Klassenwappens
Gesundes Frühstück
„Sport frei – bleib fit“
34
Anlage 3
Lern- und Erziehungsvereinbarung
35
Die Erziehungsberechtigten und die Schulleitung der Sekundarschule „Hermann
Kasten“ erklären sich bereit, nach ihren Kräften an der Einhaltung dieser
Vereinbarung mitzuwirken.
Gemeinsam wollen wir für Ihr Kind Folgendes erreichen:
Es soll seine eigenen Fähigkeiten immer mehr entdecken und entwickeln.
Wir wollen, dass Ihr Kind zu einer selbstbewussten Persönlichkeit heranwächst, die für sich
und andere Verantwortung übernimmt. Es soll darauf vorbereitet werden, seinen Fähigkeiten
entsprechend erfolgreich zu sein und sich für Menschenwürde und Demokratie einzusetzen.
Dabei wollen wir ihm gemeinsam helfen. Die Schule bietet hierzu viele Anregungen. Jedes
Halbjahr sprechen Eltern und Lehrer darüber, wie dieses besondere Kind sich erfolgreich
entwickeln kann.
Ihr Kind soll lernen, in der Gemeinschaft mit anderen Kindern in freundlicher, gewaltfreier
Atmosphäre in der Schule zu leben und zu arbeiten. Dazu gehört, sich an die Regeln der
Schule und an die Anweisungen der Lehrkräfte zu halten. Eltern und Lehrer achten darauf,
dass der Schüler / die Schülerin immer selbst die Verantwortung dafür übernimmt, dass dies
gelingt.
Am Ende der Schulzeit der an der Sekundarschule „Hermann Kasten“ soll der Schüler / die
Schülerin einen qualifizierten Abschluss erlangen.
Eltern und Lehrer achten darauf, dass er/sie von Anfang an alle Aufgaben so gut wie möglich
erfüllen kann. Dazu gehört auch darauf zu achten, dass Ihr Kind über die erforderlichen
Lernmaterialien verfügt.
Für die Zeit in der Schule bedeutet dies:
Ihr Kind erhält Zeit und Gelegenheit zum Üben. Es erlernt den sorgfältigen Umgang mit den
Lern – und Arbeitsmaterialien. Die Lehrkräfte gehen auf Fragen des Schülers ein, beraten
und leiten an. Die Eltern werden so rasch wie möglich informiert, wenn Probleme auftreten,
die das Erreichen der gemeinsamen Ziele gefährden. Die Lehrkräfte sorgen für eine
freundliche und gewaltfreie Lernumwelt in der Schule.
36
Für zu Hause:
Ihr Sohn / Ihre Tochter hat Zeit und Gelegenheit zum Üben, Wiederholen und Erfüllen der
Hausaufgaben. Dazu gehören eine ungestörte Arbeitsmöglichkeit und die Bereitschaft der
Eltern, nach ihren Möglichkeiten das Kind zu fördern und zu unterstützen. Wichtig ist auch
die Erziehung zum gesunden Leben. Die Schule klärt die Schüler über Nikotin- und
Alkoholmissbrauch und die Gefahren illegaler Drogen auf. Darüber hinaus wollen wir
gemeinsam Ihr Kind entsprechend seiner Neigungen und Möglichkeiten sportlich fördern.
Sollte Ihr Kind in der Freizeit nicht sportlich aktiv sein, besteht die Möglichkeit an einem
sportlichen Zusatzangebot unserer Schule teilzunehmen.
Gemeinsam verpflichten wir uns, Ihr Kind durch freundliche, klare Regeln und Anweisungen
sowie durch Lob und Anerkennung zu fördern. Körperliche und seelische Gewalt schließen
wir aus.
Auf Elternabenden und gegebenenfalls in Einzelgesprächen verständigen wir uns über
Maßnahmen, die wir für erforderlich halten, wenn Ihr Kind Regeln und Anweisungen nicht
einhält. Für die Schule gelten bei schweren Verstößen die staatlichen Vorschriften des
Schulgesetzes des Landes Sachsen – Anhalt sowie die Hausordnung. Beides wird auf einem
Elternabend erklärt.
Im Einzelnen vereinbaren wir folgende Regelungen:
1. Die Eltern nehmen an den Elternabenden und anderen schulischen Veranstaltungen teil,
zu denen sie eingeladen werden. Wenn sie verhindert sind, teilen sie dies den
Klassenlehrern vorher mit.
2. Die Klassenlehrer besuchen das Kind gemeinsam mit der Schulsozialarbeiterin im Laufe
der 5. Klasse einmal zu Hause und erleichtern so das Kennenlernen.
3. Ab der 6. Klasse kommen Lehrer, Eltern und Kind einmal im Halbjahr zu einem
„Halbjahresgespräch“ zusammen, um über das vergangene Halbjahr Bilanz zu ziehen und
gemeinsam zu vereinbaren, was in Zukunft besser werden soll.
4. Ihr Kind wird an Klassenfahrten, Exkursionen und anderen schulischen Veranstaltungen
außerhalb des Unterrichts, die die Schule verpflichtend durchführt, teilnehmen. Sollte dies
einmal Probleme bereiten, informieren die Eltern die Klassenlehrer so rechtzeitig, dass das
Problem möglichst noch gelöst werden kann.
37
5. Im Krankheitsfall informieren die Eltern die Schule am Morgen des ersten
Krankheitstages telefonisch. Die Eltern sorgen dafür, dass am ersten Schulbesuchstag nach
der Erkrankung eine schriftliche Entschuldigung vorgelegt wird. Erfolgt dies nicht, ist das
Fehlen als unentschuldigt zu werten.
6. Die Lehrkräfte stehen den Eltern auf deren Wunsch zu Beratungsgesprächen zur
Verfügung. Die Terminvereinbarung wird im Einzelfall zwischen den Beteiligten getroffen.
7. Während des Schultages ist den Schülerinnen und Schülern das Verlassen des
Schulgeländes nicht gestattet. Sollte dies im Ausnahmefall, z. B. wegen eines Arztbesuchs,
doch einmal notwendig sein, teilen die Eltern dies den Klassenlehrern so früh wie möglich
mit.
8. Die Sekundarschule „Hermann Kasten“ zeigt auf ihrer Homepage (http://www.sks-
kasten.bildung-lsa.de/) öffentlichkeitswirksame Darstellungen ihrer Arbeit. Zu diesem Zweck
werden Fotos von Schülerinnen und Schülern sowie ihren Leistungsprodukten (z.B.
Zeichnungen) dort abgebildet. Die Erziehungsberechtigten erklären sich mit der Erstellung
von Fotos und deren Veröffentlichung einverstanden.
Staßfurt, ______________________
__________________________________________
Erziehungsberechtigte
Verena Frank _________________________
Rektorin Klassenleiter/in
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Anlage 4
Schulinterner Fortbildungsplan (Schulentwicklung 2016/2017)
Datum Veranstaltung Ort
25.10.2016 “80+10“ – Individualisierung, Vielfalt und Flexibilität durch Rhythmisierung und Blockunterricht TN: 16R139008-01
SEK Quer Bunt
09.03.2017 Vom „Einzelkämpfer“ zum Jahrgangsteam TN: 16R139001
SEK Weißenfels
14.03.2017 Wochenplanarbeit am Gymnasium TN: 16R139007
Gym Zerbst
21.03.2017 “80+10“ – Individualisierung, Vielfalt und Flexibilität durch Rhythmisierung und Blockunterricht TN: 16R139008-02
SEK Quer Bunt
28.03.2017 Schul- und Unterrichtsentwicklung konkret TN: 16R139014
GmS Wolmirstedt
06.04.2017 Berufsorientierung selbst erlebt – „Das Börsenspiel“ TN: 16R139010
SEK Roitzsch
Fachexkursion Kassel 08.03. / 09.03.17 15.03. / 16.03.17 22.03. / 23.03.17
VA-Nr.: 16L140333-03 VA-Nr.: 16L140333-04 VA-Nr.: 16L140333-05
(Kurzfristige Ergänzungen sind vorbehalten)
39
Anlage 5
Berufswahlkalender
14
15
14
Anlage 6
Kooperationsvertrag BBRZ
15
Anlage 7
Kooperationsvertrag mit dem Fachgymnasium
16
Anlage 8
Erläuterungen zum Morgenkreis
Der Bildungsminister Sachsen – Anhalts Marco Tullner äußerte zu Beginn des Schuljahres
2016/17, dass die Entwicklung der Sprachkompetenz unserer Schüler von wachsender
Bedeutung ist.
Der Morgenkreis bietet eine Möglichkeit für die SuS, sich in einem kurzen Vortrag zu einem
selbst gewählten Thema zusammenhängend zu äußern.
Die Leitung des Morgenkreises folgt einem festen Schema und trainiert das Moderieren
eines Gesprächskreises. Drei Schüler sind in die Gestaltung des jeweiligen Morgenkreises
eingebunden, ein Moderator, ein Protokollant und der Schüler, der einen Vortrag hält. Es
werden so Fragetechniken sowie das Leiten eines Gesprächs geübt und in diesem
Zusammenhang bestimmte Automatismen erworben und verinnerlicht. Im Laufe des
Schuljahres erwerben die Kinder vermehrt Selbstvertrauen und verlieren zunehmend die
Scheu, sich vor einer Gruppe sprachlich zu äußern.
Das Protokollieren jedes Morgenkreises trainiert die Fertigkeit, Gehörtes zu verschriftlichen.
Die Kinder erkennen, dass sie so in der Lage sind, auch nach längerer Zeit noch nachlesen
zu können, wann was gesagt bzw. festgelegt wurde.
Eine Gleichgewichtsübung zum Schluss soll das Körperbewusstsein der SuS stärken und als
Bindeglied zwischen dem Morgenkreis und dem sich anschließenden Unterricht fungieren.
Der Morgenkreis unterstützt nicht nur die Entwicklung der Sprachkompetenz. Es erfolgt
ebenfalls ein Beitrag zur Entwicklung der anderen überfachlichen Kompetenzen
(Sozialkompetenz, Lernkompetenz, Medienkompetenz und Problemlösekompetenz).
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Morgenkreis (Dauer: 15 Minuten)
Ich eröffne den Morgenkreis.
Wer fehlt heute?
Bitte lies das Protokoll vor! Gibt es noch etwas zu klären?
Heute wird .............etwas vorstellen. Wer möchte dazu etwas fragen oder ergänzen? Wer möchte dazu eine Rückmeldung geben?
Wer möchte noch etwas erzählen?
Unsere Zeit ist jetzt zu Ende.
Wer leitet morgen den Morgenkreis?
Wer schreibt das Protokoll?
Wer stellt morgen etwas vor?
Ich schließe den Morgenkreis und wünsche uns allen einen schönen Tag! Bitte steht auf für die Gleichgewichtsübung!
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Morgenkreis – Ämter
Datum Leiter Protokoll Vortrag
Mo., 15.08.
Die., 16.08.
Mi., 17.08.
Do., 18.08.
Fr., 19.08.
Mo., 22.08.
Die., 23.08.
Mi., 24.08.
Do., 25.08.
Fr., 26.08.
Mo., 29.08.
Die., 30.08.
Mi., 31.08.
Do., 01.09.
Fr., 02.09.
19
Nr. Name Vortragsthema/Datum Vortragsthema / Datum
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
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Morgenkreisvorträge ab August 2016