Konzipierung und Untersuchung einer universell ein ...

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Konzipierung und Untersuchung einer universell ein'setzbaren Fütterungseinrichtung DlpI.-lng. D. Gatzky, ForschunglZ8ntrum für Mechanlalerung der landwirtschaft Schlleben/Bornlm der AdL der DDR 1. Einleitung Der effektive Futterelnsatz In der Tierproduk- tion erfordert Fütterungseinrichtungen, die mit hoher ArbeitsqualItät und Funktionssi- cherheit die zu verarbeitenden Futtermittel dosieren und an die Tiere verteilen. Diese Aufgabe wird in den meisten Fällen in mo- dernen und rekonstruierten Ställen von Do- sierern erfüllt. Der Einsatz erfolgt hauptsäch- lich in Verbindung mit selbstfahrenden mo- bilen, schienengebundenen elektrogetriebe- nen Fahrgestellen, 'futterverteilanhängern oder mit stationären Einrichtungen. Ausgehend von den in der Praxis zu verar- beitenden Futterarten, wie Grobfutterstoffe, Mischfuttermittel und Futtermischungen, bestehen agrotechnische Forderungen (ATF) hinsichtlich der erreichbaren Arbeitsqualität und Funktionssicherheit für das Dosieren und Verteilen, die die Grundlage für die Fest- legung der wichtigsten Konstruktions- und Betriebsparameter der Dosiereinrichtungen bilden. Aufgrund der sich wesentlich unterscheiden- den physikalisch-mechanischen Eigenschaf- ten der Futtermittel werden in Fütterungsein- richtungen unterschiedliche Wirkprinzipe angewendet. Beschränkte Eignung des Me- chanisierungsmittels für das Verteilen sich unterscheidender Futtermittel führt im prakti- schen Betrieb zu Funktionsstörungen und 1,85 a b d c vermindert die ArbeitsqualItät beim Dosieren und Verteilen. Nach Analyse und Auswertung des Standes der Technik zum Dosieren von Futtermitteln sowie aufgrund von Laboruntersuchungen mit einer neu konzipierten Fütterungseinrich- tung Ist die Eignung für das Dosieren von un- terschiedlichen Grobfutterstoffen und Mischfuttermitteln nachzuweisen. Der Ein- fluß der wichtigsten Konstruktions- und Be- triebsparameter der technischen Einrichtung auf die Dosierqualität und Funktionssicher- heit ist zu bestimmen. 2_ Stand der Technik zum Dosieren von FutterstoHen Für das Dosieren von Mischfuttermitteln und Grobfutterstoffen werden'in technischen Ein- richtungen unterschiedliche Wlrkprinzipe angewendet [1, 2]. Besondere Bedeutung für Trockenmischfutter haben Schnecken und Kratzerketten erlangt, da sie den Masse- strom volumetrisch dosieren und funktIonssi- cher ohne Brückenbildung entnehmen [3] . Aufgrund erhöhter Kompressibilität und Rei- bung bei angefeuchteten Mischfuttermitteln und feuchtkrümeligen Futtermischungen er- geben sich jedoch beim Dosieren hinsicht- lich der Arbeitsqualität und Funktionssicher- heit wesentliche Probleme. Während das Reibverhalten direkten Einfluß auf die Brük- . ..1 t-. ...... ------1---- e agrartechnik, Berlin 34 (1984) 3 i i i i ! Ansicht X i k Bild 1 Konstruktive Anord- nung der Abdeckwand und der Frästrommein zur Antriebswelle der Kratzerkette für den Futtervorsch.ub; a Vor- ratsbehälter, b Abdeck- wand, c Dosierspalt, d Oberkante Kratzer, e Behälterboden, f Hüll· ku rve der Frästrommel, 9 horizontale Ebene, h Querförderer, i An - triebswelle der Kratzer· kette, k schräge Ab· wurfkante kenbildung im Vorratsbehälter hat, beeln- flußt die Kompressibilität die Stationarität des dosierten Massestroms [4]. Für das Dosieren von Grobfutterstoffen sind unterschiedliche Wirkprinzlpe bekannt [5]. Grundlegende Untersuchungen zur Auswahl eines geeigneten Abfräsprlnzips für Grünfut- ter, Silage und Rauhfutter wurden in den Jah . ren 1957 bis 1961 im damaligen Institut für landtechnik Potsdam-Bornim vorgenom- men [6]. Werden bekannte und bereits eingesetzte . Abfräselnrichtungen und Wirkprlnzlpe mit Hilfe der erreichbaren ArbeitsqualItät und Funktionssicherheit beurteilt, so kann einge· schätzt werden, daß Fräswalzen mit am Um- ' fang angeordneten Schlagleisten für das Ab ,. fräsen von Grobfutterstoffen am besten ge- ,.. eignet sind. Besondere Vorteile dieses Ab' fräswerkzeugs sind die große spezifische Ausbringmenge und die Unemj.lflndlichkeit gegenüber Fremdkörpern. Untersuchungen zur konstruktiven Gestaltung und zur Anord- nung der Arbeitsorgane dieser Abfräseln- richtung wurden im Jahr 1981 im For- schungszentrum für Mechanisierung der landwirtschaft Schlieben/Bornim durchge- führt [7]. In Auswertung des Standes der Technik kann eingeschätzt werden, daß die gegen- wärtig zur FOtterung eingesetzten landwirt-" schaftlichen GOter nicht durch ein spezielles Dosierprinzip funktionssicher mit guter Ar- beitsqualltät verarbeitet werden können. Es besteht die Notwendigkeit, bekannte Dosier- prinzipe .in vorteilhafter Weise so zu kombi- nieren und konstruktiv anzuordnen, daß ent- sprechend der zu verarbeiten'den Futterart Tafel 1. Wesentliche technische Daten des Grob· . futter- und Mischfutterdosierers Benennung ." Vorratsbehllter lichte Breite Füllhöhe Füllänge Kratzerlcette Anzahl der Kratzerketten für den Futtervorschub KratzerleJstenabstand Kratzerleistenvorschub Frlaelnnchtling Anzahl der Frästrommein Spitzenkreisdurchmesser Frästrommelgeschwindigkeit unten oben Fräsfläche Abdeckwand Breite Höhe Variante 1 Variante 2 Spalthöhe zwischen Boden und Abdeckwand Variante 1 Variante 2 Querförderer Gurtbreite Bandgeschwindigkeit 1290 mm max. 800 mm 2.000 mm 162mm 0,102 ... 7,3 m/min 2 350mm 2,09 ... 4,38 m/s 1,41 ... 3,00 m/s 1,1 m' 1350 mm 780-mm 735 mm SOmm 95mm 500mm 0,72 ... 1,53 m/s

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Konzipierung und Untersuchung einer universell ein'setzbaren Fütterungseinrichtung

DlpI.-lng. D. Gatzky, ForschunglZ8ntrum für Mechanlalerung der landwirtschaft Schlleben/Bornlm der AdL der DDR

1. Einleitung Der effektive Futterelnsatz In der Tierproduk­tion erfordert Fütterungseinrichtungen, die mit hoher ArbeitsqualItät und Funktionssi­cherheit die zu verarbeitenden Futtermittel dosieren und an die Tiere verteilen. Diese Aufgabe wird in den meisten Fällen in mo­dernen und rekonstruierten Ställen von Do­sierern erfüllt. Der Einsatz erfolgt hauptsäch­lich in Verbindung mit selbstfahrenden mo­bilen, schienengebundenen elektrogetriebe­nen Fahrgestellen, 'futterverteilanhängern oder mit stationären Einrichtungen. Ausgehend von den in der Praxis zu verar­beitenden Futterarten, wie Grobfutterstoffe, Mischfuttermittel und Futtermischungen, bestehen agrotechnische Forderungen (ATF) hinsichtlich der erreichbaren Arbeitsqualität und Funktionssicherheit für das Dosieren und Verteilen, die die Grundlage für die Fest­legung der wichtigsten Konstruktions- und Betriebsparameter der Dosiereinrichtungen bilden. Aufgrund der sich wesentlich unterscheiden­den physikalisch-mechanischen Eigenschaf­ten der Futtermittel werden in Fütterungsein­richtungen unterschiedliche Wirkprinzipe angewendet. Beschränkte Eignung des Me­chanisierungsmittels für das Verteilen sich unterscheidender Futtermittel führt im prakti­schen Betrieb zu Funktionsstörungen und

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vermindert die ArbeitsqualItät beim Dosieren und Verteilen. Nach Analyse und Auswertung des Standes der Technik zum Dosieren von Futtermitteln sowie aufgrund von Laboruntersuchungen mit einer neu konzipierten Fütterungseinrich­tung Ist die Eignung für das Dosieren von un­terschiedlichen Grobfutterstoffen und Mischfuttermitteln nachzuweisen. Der Ein­fluß der wichtigsten Konstruktions- und Be­triebsparameter der technischen Einrichtung auf die Dosierqualität und Funktionssicher­heit ist zu bestimmen.

2_ Stand der Technik zum Dosieren von FutterstoHen

Für das Dosieren von Mischfuttermitteln und Grobfutterstoffen werden'in technischen Ein­richtungen unterschiedliche Wlrkprinzipe angewendet [1, 2]. Besondere Bedeutung für Trockenmischfutter haben Schnecken und Kratzerketten erlangt, da sie den Masse­strom volumetrisch dosieren und funktIonssi­cher ohne Brückenbildung entnehmen [3] . Aufgrund erhöhter Kompressibilität und Rei­bung bei angefeuchteten Mischfuttermitteln und feuchtkrümeligen Futtermischungen er­geben sich jedoch beim Dosieren hinsicht­lich der Arbeitsqualität und Funktionssicher­heit wesentliche Probleme. Während das Reibverhalten direkten Einfluß auf die Brük-

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agrartechnik, Berlin 34 (1984) 3

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Bild 1 Konstruktive Anord­nung der Abdeckwand und der Frästrommein zur Antriebswelle der Kratzerkette für den Futtervorsch.ub; a Vor­ratsbehälter, b Abdeck­wand, c Dosierspalt, d Oberkante Kratzer, e Behälterboden, f Hüll· ku rve der Frästrommel, 9 horizontale Ebene, h Querförderer, i An­triebswelle der Kratzer· kette, k schräge Ab· wurfkante

kenbildung im Vorratsbehälter hat, beeln­flußt die Kompressibilität die Stationarität des dosierten Massestroms [4]. Für das Dosieren von Grobfutterstoffen sind unterschiedliche Wirkprinzlpe bekannt [5]. Grundlegende Untersuchungen zur Auswahl eines geeigneten Abfräsprlnzips für Grünfut­ter, Silage und Rauhfutter wurden in den Jah. ren 1957 bis 1961 im damaligen Institut für landtechnik Potsdam-Bornim vorgenom­men [6]. Werden bekannte und bereits eingesetzte . Abfräselnrichtungen und Wirkprlnzlpe mit Hilfe der erreichbaren ArbeitsqualItät und Funktionssicherheit beurteilt, so kann einge· schätzt werden, daß Fräswalzen mit am Um- ' fang angeordneten Schlagleisten für das Ab,. fräsen von Grobfutterstoffen am besten ge- , .. eignet sind. Besondere Vorteile dieses Ab' fräswerkzeugs sind die große spezifische Ausbringmenge und die Unemj.lflndlichkeit gegenüber Fremdkörpern. Untersuchungen zur konstruktiven Gestaltung und zur Anord­nung der Arbeitsorgane dieser Abfräseln ­richtung wurden im Jahr 1981 im For­schungszentrum für Mechanisierung der landwirtschaft Schlieben/Bornim durchge­führt [7]. In Auswertung des Standes der Technik kann eingeschätzt werden, daß die gegen­wärtig zur FOtterung eingesetzten landwirt- " schaftlichen GOter nicht durch ein spezielles Dosierprinzip funktionssicher mit guter Ar­beitsqualltät verarbeitet werden können. Es besteht die Notwendigkeit, bekannte Dosier­prinzipe .in vorteilhafter Weise so zu kombi­nieren und konstruktiv anzuordnen, daß ent­sprechend der zu verarbeiten'den Futterart

Tafel 1. Wesentliche technische Daten des Grob· . futter- und Mischfutterdosierers

Benennung ."

Vorratsbehllter lichte Breite Füllhöhe Füllänge Kratzerlcette Anzahl der Kratzerketten für den Futtervorschub KratzerleJstenabstand Kratzerleistenvorschub Frlaelnnchtling Anzahl der Frästrommein Spitzenkreisdurchmesser Frästrommelgeschwindigkeit

unten oben

Fräsfläche Abdeckwand Breite Höhe

Variante 1 Variante 2

Spalthöhe zwischen Boden und Abdeckwand

Variante 1 Variante 2

Querförderer Gurtbreite Bandgeschwindigkeit

1290 mm max. 800 mm

2.000 mm

162mm 0,102 ... 7,3 m/min

2 350mm

2,09 ... 4,38 m/s 1,41 ... 3,00 m/s

1,1 m'

1350 mm

780-mm 735 mm

SOmm 95mm

500mm 0,72 ... 1,53 m/s

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Tafel 2. Verwendete Versuchsgüter

Futtermittel mittl. Häcksellänge mm

Maissilage 43 Grassilage 54 Trockenmischfutter (Schweine'mastfutter SI)

TS·Gehalt

26,2 49

88,4

Schüttalchte

kg/m'

320 ... 360 136 ... 182

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der Futtervertei laufbau ku rzfristig u mgerü· stet werden kann. Wesentliche Vorteile bie· ten ,Wirkprinzipe, die durch das Abfräsen ei· ner vertikalen Querschnittsebene des Futter· stapels im Vorratsbehälter negative Einflüsse auf den Dosierprozeß durch unterschiedli· che Lagerungsdichten vermeiden. Futtermit· tel. die eine geringe innere Reibung haben und so.mit durch vertikal angeordnete Fräs· werkzeuge nicht abfräsbar sind, werden ebenfalls in einem quaderlörmigen Vorrats· behälter durch Untenentnahme mit einer umlaufenden Kratzerkette und einem Dosier· schlitz verarbeitet.

10

5 /

3. Untersuchungsmethode

3. 1. ' Versuchseintichtung Die Versuchseinrichtung des Futterdosier· und ·vertellaufbaus besteht im wesentlichen aus Vorratsbehälter, Abfräseinrichtung, Krat· zer kette, Abdeckwand und Querlörderer (Bild 1, Tafel 1). Entsprechend der zu verar· beitenden Futterart ist die Einrichtung kurz· fristig umrüstbar. Durch eine Kratzerkette werden GrobfutterstoHe in Richtung der stirnseitig angeordneten Abfräseinrichtung transportiert und abgefräst. Durch einen Quer'förderer werden die Futtermittel aus dem Bereich der Futterdosier· und ·verteil· einrichtung gefördert.

Bild 2 Häcksellängenvertei· lung der verwendeten Futtermittel

3 2

1 I 5 6 8 10 '

Für das Dosieren von Mischfuttermitteln wird durch eine Abdeckwand die Abfräsein· richtung abgedeckt und damit ein Dosier· spalt zwischen Boden und Abdeckwand er· zeugt. Durch diesen Dosierspalt wird mit der Kratzerkette das Mischfutter gezogen und über eine schräge Abwurlkante auf den Querlörderer gefördert.

Unterschiedliche Masseströme werden durch Variation der Kratzerkettengeschwin· dig keit erreicht.

Als Versuchsgüter werden GrobfutterstoHe und TrockenmischfiJtter verwendet (Ta· feI2).

Tafel 3, Arbeitsqualität beim Dosieren von Grobfutter· und Mischfuttermitteln

Vers,·Nr. Kratzerketten· Umfangsgeschwindigkeit Schütthöhe Futtermittel geschwindigkeit der Frästrommein

unten oben

2 3 4. 56 8 102 2 Jmm 6 Häcksel/änqe

3.2. Versuchsdurchführung Die Arbeitsqua1ität der Fütterungseinrichtung wird unter Laborbedingungen mit Hilfe von Bandwaagen bestimmt. Wichtigstes Beurtei · lungskriterium für die Güte des dosierten Massestroms ist die Autokovarianzfunktion des durch die Bandwaage aufgenommenen integrierten Prozesses [8]. Die Berechnung des VariationskoeHizienten dient der Beurtei· lung der erreichten Dosiergleichmäßigkeit bei den Versuchen.

4. Ergebnisse Die verwendeten GrobfutterstoHe werden vom Futterstock funktionssicher und mit gu· ter Arbeitsqualität dl,lrch die Fräswerkzeuge

Massestrom Standard· Variations· abweichung koeffizient

(Auffangzeit TA = 4,4 s)

m/min m/s m/s mm tlh t/h 'I(,

1 0,147 3,26 2,21 700 Maissilage 2,703 0.41 15,2 2 0.279 3,26 2.21 700 MaissIlage 5,14 1,31 25,5 3 0,372 3,26 2.21 700 MaissIlage 7,38 4 0,446 3.26 2,21 700 Maissilage 9,115 1,69 18.5 5 0,150 3.51 2,38 800 MaissIlage 3.208 0,676 21,1 6 0.154 3.52 2,38 800 MaissIlage 3,169 0,616 19,4 7 0,229 3,26 2.21 800 Malssilage 6,24 0,73 11.7 8 0,257 3,26 2,21 800 Malssitage 5.23 0,639 12.2 9 0,311 4,03 2,73 800 Malssilage 6,536 0.756 11,6

10 0,313 4.03 2,73 800 Maissilage 6,453 0,738 11,4 11 0,148 3,51 2,38 800 Grassilage 1,423 0,48 33,7 12 0,148 3,51 2.38 800 Grassilage 1.129 0,388 34.4 13 , 0.153 3,51 2,38 800 Grassilage 1,2 0.682 56,8 14 0,164 4,03 2.73 800 Grassilage 0,5 0,182 36,4 15 0,470 4,03 2,73 800 GrassIlage 3.635 0,626 17,2 16 0.477 4.03 2,73 800 Grassilage 3,762 0,446 11,9 17 1,56 50') Mischfutter 3.97 0,463 11,7 18 1,569 50') Mischfutter 4,02 0.245 6,1 19 1.611 50') Mischfutter 3,79 0,25 6,6 20 2,55 50') Mischfutter 6,39 0.25 3,9 21 3,29 50') Mischfutter 8.09 0,37 4,6 22 3,4 50') Mischfutter 8,44 0,52 6,2 23 4,86 50') Mischfutter 11.83 0,418 3,5 24 4,95 50') Mischfutter 12.22 0,373 3.1 25 1,57 95') Mischfutter 6,74 0.227 3.4 26 1,645 95') Mischfutter 6.86 0,168 2,4 27 3,29 9511 Mischfutter 13,62 0,315 2,3

1) Dosierspalthöhe in mm

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abgetrennt und ausgetragen (Tafel 3, Bild 2). Der Fehler der Dosiergleichmäßigkeit, aus­gedrückt durch den Variationskoeffizienten, 'ist vom Massestrom unabhängig. Durch Er­höhen der Umfangsgeschwindigkeit der Fräs­trommeln wird beim Dosieren von Grassi­lage die Arbeitsqualität verbessert. Der Ver­lauf der normierten Autokovarianzfunktion des dosierten Maissilagestroms hat entspre­chend dem Modeliprozeß für das Dosieren einen charakteristischen Verlauf. Der Verlauf beschreibt einen zufälligen Prozeß ohne sy­stematische Beeinflussung, wie z. B. den Ein­fluß des Kratzerabstands der Kratzerkette auf den Massestrom (Bild 3). Der Massestrom von Mais- und Grassilage ist proportional von der Kratzerkettengeschwindigkeit ab­hängig (Bild 4). Die Größe der linearen Ab­hängigkeit ist von der Lagerungsdichte des Futters im Vorratsbehälters abhängig. Die

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"" ../ Stationarität des Dosierprozesses wird durch Bild 3. Normierte Autokovarianzfunktion des dosierten Maissilagestroms die gewählten Abmessungen des Vorratsbe-hälters beeinflußt, vor allem durch das Ver-hältnis Fräsfläche zu Behälterlänge und die Kratzerkettengeschwindigkeit. Nach einer bestimmten Dosierzeit, die von den Reibver­hältnissen im Futterstock abhängt, fällt der quaderförmige Futterstock im letzten Drittel seiner Länge zusammen und gewährleistet somit nicht 'mehr die Kontinuität des Masse­stroms bei gleichbleibender Kratzerge­schwindigkeit (Bild 5). Beim Dosieren von Mischfuttermitteln mit umlaufender Kratzer.­kette und Dosierspalt treten keine Funktions­störungen auf. Die gewählte konstruktive Zu­ordnung des Querförderers zur sohrägen Abwurfkante und ein Abstreifer verhindern Übergabeverluste. Durch Anordnung einer schrägen Abwurfkante vor der Antriebswelle der Kratzerkette wird das durch die Kratzer­kette geförderte Mischfutter bei der Abgabe vergleichmäßigt (TafeI"3). Der Verlauf der normierten Autokovarianzfunktion entspricht dem Modellprozeß. Der periodische Verlauf ist zufällig und wird nicht durch die Wirkung der Kratzer hervorgerufen (Bild 6). Der Varia­

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tlonskoefflzient sinkt mit größer werdendem Bild 6. Normierte Autokovarianzfunktion des dosierten MIschfutterstroms

Bild 4. Masseströme von Mais- und Grassilage In Abhängigkeit von der Krat­zerkettengeschwindigkeit

9 t/h

8

Yersudlsgut x Moissilage

o Mqiss/'loge

• (jtossl'loge

~s.-Nr.

1bis ,

5 bis 10 11 bis 16

700mm

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0~--~O'~1-----~O'~,2~-----o.7~~----~o,~'-m-/~m~ln--o.~ Krofzer/(ettengeschwindigkelt

agrartechnlk, Berlln 34 (1984) 3

Bild 5. M8ssestrom von Malssilage (Futterstockhöhe 800 mm, Kratzerketten· geschwindigkeit 0,26 mimin) In Abhängigkeit von der Restmenge im Behälter (Entleerungschar8kterlstlk)

6,0 A f~ \A IV vy t/h '--, 5,0

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3,0

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685,1' kg 500 '00 JOO 200 100 0 Restmenge im Behälter

109

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Bild 9, Massestrom von Mischfutter (Behälterinhalt 90B kg, Kratzerkettenge· schwindlgkeit 4.87 mImin. Dosierspalthöhe 50 mm) In Abhängigkeit von der Restmenge im Behälter (Entleerungscharakteristik)

/ /X Versllchsgllf /)(}slerspolf-

Vers. -Nr. höhe

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1 2

25 bis 27 95mm

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Bild 8

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eine hohe ArbeitsqualItät und .funktionssi· cherheit beim Dosieren erreicht werden ,

Kral zerlrel fengeschwlndig keif

Massestrom von Mischfutter in Abhän· glgkelt von der Kratzer· kettengeschwindigkeit Uteratur

Yersllchs-Nr. 17 bis 2* Versuchsguf: Mischfutter

12

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Bild 7, Variationskoeffizient in Abhängigkeit vom Massestrom

Massestrom (Bild 7). Der Massestrom ist bei Dosierspalthöhen von 50 und 95 mm von der Kratzergeschwindigkeit linear abhängig und über lange Zeitintervalle als stationär zu be­trachten (Bild 8). Der gering abfallende Mas· sestrom über der Dosierzeit ist auf den

Lieferbar in vierter Auflage:

Trennen Spanen und Abtragen

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Schweredruck der Futtermittel und die sich daraus ändernde Lagerungsdichte am 00-sierspalt zurückzuführen (Bild 9).

5. Schlußfolgerungen Durch vorteilhafte Anordnung und Zuord­nung bekannter Dosierprinzipien ist es mit der technischen Lösung möglich, wahlweise Mischfuttermittel oder Grobfutterstoffe zu verarbeiten . Die Arbeitsqualität und Funk· tionssicherheit beim Dosieren werden durch die Konstruktions· und Betriebsparameter wesentlich beeinflußt. Für die Optimierung der Parameter sind weiterführende Untersu· chungen notwendig. Mit der vorgeschlagenen technischen Kon· zeption besteht eine aussichtsreiche Grund· lage für die Schaffung eines neuen Futterdo­sier- und ·vertellaufbaus für Ställe mit schma· len Futtergängen (z. B. Schweine· und Käl· berställe).

6. Zusammenfassung Der Beitrag beinhaltet Untersuchungsergeb· nisse zum Dosieren von Grob· und Mischfut· ter mit einer Fütterungseinrichtung, die wahlweise als Schlltzdosierer und als Krat· zerkettendosierer mit Abfräseinrichtung be· trieben wird . Durch die Auswahl geeigneter Konstruktions- und Betriebsparameter soll

[I] Dosierung von Saftfutter, feuchtkrümeligem und pastösem Gut. FZM Schlieben/Bornlm, LI · teraturzusammenstellung 1983 (unveröffent· licht).

[2] Befüllen und Entleeren von Silos und anderen Lagerräumen mit pulverförmigen bis feinkörnl· gen Schüttgütern. Institut für Mechanisierung Potsdam· Bornim, .patentzusammenstellung 1974 (unveröffentlicht).

[3] Ganskow, F.: Untersuchungen zur Dosierung feuchtkrümelIger Futterkomponenten und Fut· termischungen, Ingenieurhochschule Berlln· Wartenberg, wissenschaftliche Abschlußarbeit 1974 (unveröffentlicht),

[4] Ganskow, F.: Technische Prinziplösungen für Schweineproduktionsanlagen der /I . Verfah · rensgeneration, TellJeistung : Fütterung. FZM Schlieben/Bornlm, Forschungsbericht 1977 (un· veröffentlicht).

[5] Blalojan, G. : Mechanisierung der Stall· und Fut· terwirtschaft . Institut für Landtechnik Potsdam· Born1m, 1959 (unveröffentlicht).

[6] Bialojan, G. ; Noack, W.: Grundlagenuntersu· chungen über die Dosierung von Saft· und Kraftfutter in RInderställen. Institut für Land· technik Potsdam·Bornlm, 1961 (unveröffent· licht).

[7] Gatzky, D,: Zur konstruktiven Gestaltung der Abfräseinrichtung an Grobfutterdosierern. agrartechnik, Berlln 31 (1981) 8, S. 351-353,

[8] Michaelis, G. : Grundlagen zum Dosieren von Futterkomponenten und Gemischen. FZM Schlieben/Bornim, Forschungsbericht 1978 (un· veröffentlicht) .

A 3900

Mit einer großen Anzahl von Lehrbeispielen und Übungen. Von Ing. Wolfgang Düniß, Dr.- Ing . Manfred Neumann und Dr.-Ing . Harald Schwartz (federfü h rend), Reihe Fertigungstechnik. 424 Seiten, 505 Bilder, 68 Tafeln, Kunstleder, 28,- M, Ausland 35,- M. Auslieferung duch den Fachbuchhandel. Bestellangaben: 551 478 5/Schwartz, Trennen.

VEB VERLAG TECHNIK BERLIN

agrart~chnik, Berlin 34 (1984) 3