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KOOPERATIO NEN FÖRDERN. WIRKUNGEN ERZIELEN. BILDUNGS ERFOLG ER MÖGLICHEN. Wirkungsbericht 2015 / 16

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KOOPERATIO NEN FÖRDERN.WIRKUNGEN ERZIELEN. BILDUNGS ERFOLG ER MÖGLICHEN. Wirkungsbericht 2015/16

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im vergangenen Geschäftsjahr haben wir grundlegende Veränderungen auf den Weg gebracht.

Ein Ergebnis halten Sie gerade in Form dieses Geschäftsberichts in Ihren Händen.

Was konkret wird sich ändern?Aus buddY E.V. wird EDUCATION Y: Von der Vodafone Stiftung Deutschland als Projekt namens

buddY initiiert und in Trägerschaft des buddY E.V. gebracht, sind wir zu einer Organisation gewach-

sen, die sich mit verschiedenen Programmen an jene Institutionen richtet, die die Bildungsbiografi e

von Kindern und Jugendlichen maßgeblich beeinfl ussen. Wir sind mittlerweile in vier Handlungs-

feldern unterwegs: Über Angebote in Kita, Familie, Schule und Hochschule wollen wir den individu-

ellen Bildungserfolg der Heranwachsenden wirksam unterstützen. Unsere Angebote wirken somit in

genau den Institutionen, die Kinder und Jugendliche auf ihrem Bildungsweg maßgeblich prägen.

Mit unserem neuen Namen EDUCATION Y möchten wir uns als Social Profi t-Organisation positio-

nieren, die einen Beitrag zu gesellschaftlichem Wertewandel und Chancengleichheit in der Bil-

dung leistet. Zu den umfassenden Veränderungen gehört auch, dass wir uns konsequent wirkungs-

orientiert ausrichten. Wir messen und steuern gemeinsam mit unseren Partnern, wie unsere Pro-

gramme wirken. Diesen organisationsinternen Prozess begleitet die eigens dafür eingerichtete

Fachstelle für Wirkungsorientierung.

Nicht zuletzt war die Auseinandersetzung mit der eigenen Wirkung auch Anlass, Kooperationen

mit anderen etablierten Bildungsinnovatoren einzugehen – um auf gesamtgesellschaftlicher Ebene

(social impact) etwas zu verändern. So haben wir maßgeblich Anteil an der Gründung des neuen

Bundesverbandes Innovative Bildungsprogramme, in dem sich die 23 wichtigsten privaten Schul-

entwicklungs- und -unterstützungsprogramme organisieren. Der Verband versteht sich als Interessens-

vertretung, die in die Bildungslandschaft hineinwirken möchte. In unserem neuen Projekt zur digita-

len Bildung „PACEMAKER“ planen wir gemeinsam mit Wikimedia und Teach First Deutschland, die

digitalen Kompetenzen der Lehrkräfte und der Lernenden zu stärken.

Wir danken jenen herzlich, die uns im vergangenen Geschäftsjahr so intensiv unterstützt und be-

gleitet haben. Mit dem vorliegenden Bericht möchten wir unseren Kooperationspartnern und

Förderern sowie allen Interessierten Überblick über unsere Arbeit und Einblicke in die aktuelle

Praxis geben. Bitte machen Sie sich auf den folgenden Seiten ein Bild von uns.

Prof. Dr. Rita Süssmuth Roman R. Rüdiger

Vorstandspräsidentin EDUCATION Y Geschäftsführender Vorstand EDUCATION Y

SEHR GEEHRTE LESERINNEN UND LESER,

INHALT

3 Einleitung

4 Jahresüberblick

7 Vision und Ansatz

8 Das gesellschaftliche Problem und unser Lösungsansatz

12 UNSER LÖSUNGSANSATZ IM HANDLUNGSFELD SCHULE

BUDDY-PROGRAMM – Aufeinander achten. Füreinander da sein. Miteinander lernen.

14 Leistungen, Zielgruppen, Erwartete Wirkungen

16 Erbrachte Leistungen

18 Eingesetzte Ressourcen, Leistungen, Erzielte Wirkungen

21 Eine andere – eine bessere Schule ist möglich. Von Monika Brücker

22 Maßnahmen zur begleitenden Evaluation und Qualitätssicherung

24 Planung und Ausblick / Einfl ussfaktoren

26 UNSER LÖSUNGSANSATZ IM HANDLUNGSFELD FAMILIE

FAMILY-PROGRAMM – Familie schafft Chancen

28 Leistungen, Zielgruppen, Erwartete Wirkungen

30 Eine Schultüte für Ahmed. Ein Gespräch mit Hülya Yildiz

32 Eingesetzte Ressourcen, Leistungen, Erzielte Wirkungen

Maßnahmen zur begleitenden Evaluation und Qualitätssicherung

33 Planung und Ausblick / Einfl ussfaktoren

34 UNSER LÖSUNGSANSATZ IM HANDLUNGSFELD KINDERTAGESSTÄTTE

MY KITA – Gemeinsam mit Familien

36 Leistungen, Zielgruppen, Erwartete Wirkungen

38 „Ich wünsche mir eine gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern.“

Ein Gespräch mit Anne Häde

40 Eingesetzte Ressourcen, Leistungen, Erzielte Wirkungen

41 Maßnahmen zur begleitenden Evaluation und Qualitätssicherung

Planung und Ausblick / Einfl ussfaktoren

42 UNSER LÖSUNGSANSATZ IM HANDLUNGSFELD HOCHSCHULE

STUDY-PROGRAMM – Für Lehrer von morgen

44 Leistungen, Zielgruppen, Erwartete Wirkungen

46 „Ich fi nde es total wichtig, dass jeder mitmachen kann!“ von Nadine Albach

48 Eingesetzte Ressourcen, Leistungen, Erzielte Wirkungen

49 Maßnahmen zur begleitenden Evaluation und Qualitätssicherung

50 Planung und Ausblick / Einfl ussfaktoren

51 Organisationsstruktur und Team

58 Finanzen

64 Dank an unsere Engagment-Partner

68 Impressum

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Prof. Dr. Rita Süssmuth Roman R. Rüdiger

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ASHOKA-FELLOWSHIP Das internationale Changemakernetzwerk Ashoka ehrte im März 2015

unseren Geschäftsführenden Vorstand Roman R. Rüdiger als Social

Entrepreneur. „Wir möchten Kinder befähigen, eigenständig

Entscheidungen für ihr Leben treffen zu können und dafür auch

Verantwortung zu übernehmen. Dafür setze ich mich

ein und freue mich Ashoka-Fellow zu sein“, dankte er für

die Auszeichnung.

10-JÄHRIGES JUBILÄUM: FACHTAGUNG UND FEIER

Wir sind seit zehn Jahren an Schulen aktiv, inzwischen

aber auch in Kitas, Familien und Hochschulen unterwegs.

Die Vodafone Stiftung Deutschland förderte unsere Arbeit

über den gesamten Zeitraum hinweg. Anlässlich des Jubiläums

gab es eine Fachtagung „Wirkungsorientierung“ und eine festliche

Abendveranstaltung.

BUDDY-TRANSFER- VERANSTALTUNG IN NRW

„Schülerinnen und Schüler machen Schule"

lautete das Motto beim Tag der BuddYs in Gelsen-

kirchen. 120 BuddYs präsentierten ihre Projekte

im Wissenschaftspark Gelsenkirchen.

STUDY-SCHÜLER- WORKSHOP IN ESSEN

„Lehrer sollen uns respektieren und fair behandeln“,

sagte uns Jakob. Der Achtklässler ist Schüler an

der Erich-Kästner-Gesamtschule in Bochum und

traf sich im Juni mit Lehramtsstudierenden

der Universität Duisburg-Essen.

FAMILY IN FRANKFURT

Das familY-Programm gibt es nun auch in Frank-

furt am Main. Vier Elterngruppen starteten in

den Stadtteilen: Bonames, Griesheim und Nordwest-

stadt/Heddernheim.

BUDDY-TRANSFER- VERANSTALTUNG

IN NIEDERSACHSEN Tag der BuddYs in der Autostadt Wolfsburg:

Unter dem Motto: „Mach mit! Verantwortung

lernen.“ präsentierten die BuddYs ihre Schulprojekte.

Finale: ein Konzert von Mark Forster.

BUDDY-MODELLPROJEKT STUFENWECHSEL

Nach dem Modellprojekt zum Wechsel von der Kita

in die Grundschule startete jetzt „Stufenwechsel“.

Das Pilotprojekt zielt auf den Übergang von der Grund-

in die weiterführende Schule.

FAMILY STARTET IN MÜNCHEN

Eine Spende der HypoVereinsbank über 29.545,56 €

machte es möglich: familY ist jetzt auch in München

angelaufen. Erste Erfahrungen mit familY in den Stadt-

teilen Hasenbergl und Harthof: pädagogische Fachkräfte

sind überzeugt von der Notwendigkeit des Programms.

KINDERRECHTE Das buddY-Programm mit neuem Schwerpunkt

Kinderrechte ist eine Kooperation zwischen

UNICEF Deutschland, dem NRW-Schulministerium

und EDUCATION Y. Kinder der GGS Stern-

straße in Duisburg begrüßten NRW-Schul-

ministerin Sylvia Löhrmann.

JAHRES RÜCKBLICK

APRIL

MAI

JUNI

JAN 2016

OKT

JULI

JULI

MÄRZ 2015

MÄRZ

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VISION UND

ANSATZ

Der vorliegende Bericht konzentriert sich auf die Aktivitäten des buddY E.V. – Forum

Neue Lernkultur und seiner Programme buddY, familY, mY kita und studY im

Geschäftsjahr 2015/2016 (1. April 2015 bis 31. März 2016). Der Bericht wurde am

15. September 2016 fertiggestellt. Die Organisation fi rmiert heute unter dem

Namen EDUCATION Y.

Wir orientieren uns im vorliegenden Jahresbericht an der Struktur des Social Re-

porting Standards (Stand 2014). Gemäß den Empfehlungen des Social Reporting

Standards führen wir Teil B vier Mal für die Programme buddY, familY, mY kita

und studY aus.

Verantwortlich:

Geschäftsführender Vorstand:

Roman R. Rüdiger, [email protected]

Geschäftsführerin Finanzen und Personal:

Sandra Budke, [email protected]

Konzeption und redaktionelle Leitung:

Kathrin Stenzel, [email protected]

GUTE BILDUNGSCHANCEN FÜR ALLE KINDER UND JUGENDLICHENUnsere Vision ist, dass unsere Kinder und Jugendlichen unabhängig von ihrer Herkunft gute Bildungschancen ha-ben und die besonderen Herausforderungen des 21. Jahr-hunderts meistern. Alle haben die Möglichkeit der sozialen Mobilität und jeder Einzelne kann sein Leben in gesell-schaftlicher Teilhabe gestalten.

WIR WOLLEN HALTUNG UND HANDELN VON ERWACHSENEN VERÄNDERN Wir setzen aus der Perspektive der Kinder und Jugendlichenan. Wirkung erreichen wir durch systemische Veränderungen: Mit innovativen Bildungsprogrammen nehmen wir die Men-schen in den Blick, die in den bildungsbiografi sch r elevan-ten Institutionen mit den Drei- bis 18-Jährigen arbeiten. All unsere Programme intendieren eine veränderte Haltung und verändertes Handeln von Erwachsenen, die von Wertschät-zung und Kompetenzorientierung gegenüber Heranwachsen-den geprägt sind.

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GESELLSCHAFTLICHE AUSGANGSLAGE

Die Kinder von heute werden als Erwachsene Prob-

leme lösen und Berufe ausüben, die wir heute noch

nicht kennen. Um diesen Herausforderungen ge-

wachsen zu sein, benötigen die Heranwachsen-

den Wissen, Kompetenzen und Erfahrungen – vor

allem jedoch braucht es einen chancengerechten

Zugang zu Bildung und ein anderes Verständnis

vom Lernen und von Bildungserfolg.

AUSMASS DES PROBLEMSDie Ergebnisse aus nationalen Bildungsberichten

und aus internationalen Vergleichsstudien belegen

eine starke Ungleichheit bei der Bildungsbeteili-

gung in Deutschland: 1 Der Anteil der Schülerschaft

aus bildungsfernen Elternhäusern ist an Haupt-

schulen sechsmal so hoch wie an Gymnasien (Bil-

dung in Deutschland, 2014).2 Der Erwerb kogni-

tiver Kompetenzen ist abhängig von der sozialen

Herkunft (Chancenspiegel, 2014). Am Beispiel der

Mathematikkompetenzen zeigt sich, dass Kin-

der und Jugendliche aus Familien niedriger Sozi-

alschichten zu ihren Altersgenossen aus höheren

Sozialschichten einen ungefähren Rückstand von

zwei Schuljahren haben.³

Auch bei den digitalen Kompetenzen wächst die

Kluft zwischen denen, die von Haus aus mit Me-

dien aufwachsen und sowohl kreative als auch

kritische Kompetenzen mitbringen und jenen, die

diesbezüglich wenige Kompetenzen besitzen. Be-

sonders Jugendliche aus den unteren und mittle-

ren sozialen Lagen sowie Jugendliche mit Migra-

tionshintergrund geraten hier ins Abseits, denn

ein Großteil besitzt lediglich „rudimentäre bzw. ba-

sale Fertigkeiten und Wissensstände hinsichtlich

des kompetenten Umgangs mit neuen Technolo-

gien“ (ICILS 2013). ₄

Nicht zuletzt herrscht noch immer in vielen Bil-

dungseinrichtungen eine defizitorientierte Lern-

kultur. Häufig stehen ausschließlich die kognitiven

Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen im

Vordergrund, ebenso wie das ausschließliche Ver-

mitteln von Wissen.

URSACHEN UND FOLGEN DES PROBLEMSAngefangen bei der frühen Förderung im Kinder-

garten über ein gegliedertes Schulsystem hin zu

Zugangsbeschränkungen bei Beruf und Studium:

Ein bildungsbiografisch übergreifend gedachtes

und durchlässiges System, das Kinder bestmög-

lich fördert und entwickelt, fehlt in Deutschland.

Unser Bildungssystem schafft es nicht, die durch

die Herkunft bedingten Bildungsnachteile zu kom-

pensieren und insbesondere Kindern aus bil-

dungsfernen Schichten mehr Chancen zu bieten.

Mit zentralen Auswirkungen auf den beruflichen

Erfolg und das auskömmliche Leben dieser Her-

anwachsenden: Weil es nicht gelingt, sie gezielt

zu fördern, haben sie weit häufiger keinen oder

einen geringqualifizierenden Schulabschluss, sind

sie häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen. Damit

haben sie geringere Partizipationsmöglichkeiten.

Ihre Transfer- und Förderungsleistungen belasten

die Kommunen. Unternehmer beklagen die Ausbil-

dungsfähigkeit und den Fachkräftemangel.

DAS GESELLSCHAFTLICHE PROBLEM UND UNSER LÖSUNGSANSATZ

Ein starker Fokus auf Wissensakkumulation wird

nicht dazu führen, den sozialen, emotionalen

und kognitiven Kompetenzerwerb der Lernenden

ausgewogen zu unterstützen. Ihre aktive Rolle am

eigenen Lernprozess berücksichtigen Bildungs-

institutionen kaum – Kinder können an diesen

Orten selten eigene Lernstrategien entwickeln

oder ihre Kreativität entfalten. Dabei sind genau

das die Anforderungen, die die hochentwickelte

und vernetzte Gesellschaft im 21. Jahrhundert

an sie stellt.

1 Der Anteil der Kinder, die laut Armutsbericht des Paritätischen Wohl- fahrtsverbandes (2016) in einem durch Erwerbslosigkeit oder Armuts- gefährdung geprägten Elternhaus leben, liegt bei 19 Prozent.

2 Bildung in Deutschland 2014. Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zur Bildung von Menschen mit Behinderungen. Bielefeld 2014, S. 38f.

³ Bertelsmann Stiftung, Institut für Schulentwicklungsforschung der Technischen Universität Dortmund, Institut für Erziehungswissenschaft

der Friedrich-Schiller-Universität Jena (Hrsg.). Chancenspiegel 2014. Regionale Disparitäten in der Chancengerechtigkeit und Leistungs- fähigkeit der deutschen Schulsysteme. Zusammenfassung zentraler Befunde, Seite 17.

₄ Eickelmann, B. et al. (2014), (Hrsg.). ICLIS 2013. Computer- und infor- mationsbezogene Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern in der 8. Jahrgangsstufe im internationalen Vergleich. S. 15 f., Paderborn.

Der Beginn des 21. Jahrhunderts ist geprägt von Informa-tions- und Kommunikationstechnologien, die unser Leben drastisch verändern. Sie beeinflussen unsere gesellschaft- lichen Strukturen, unser Werteverständnis und wie wir mit anderen Kulturen interagieren.

HINZU KOMMT: EINE AUF DEFIZIT FOKUSSIERTE LERNKULTUR, WIE SIE AN VIELEN BILDUNGSEINRICH-TUNGEN VORHERRSCHT, KANN ES NICHT SCHAFFEN, DIE POTENZIALE VON KINDERN ZU FÖRDERN.

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Unsere Arbeit umfasst Programme, die innerhalb

von vier Handlungsfeldern wirken: Im familY-Pro-

gramm fördern wir die Bildungskompetenzen von

Eltern und unterstützen Familien in ihrer Funktion

als wichtigste Bildungsinstitution. Mit mY kita stär-

ken wir die Zusammenarbeit der Kindergärten mit

den Eltern, um Kinder gezielt zu fördern. Mit unter-

schiedlichen Schwerpunkten trainieren, unterstüt-

zen und begleiten wir mit dem buddY-Programm

Schulen, damit Heranwachsende dort die zu-

kunftsrelevanten Handlungskompetenzen erwer-

ben, die sie für ein auskömmliches Leben brau-

chen. Den digitalen Kompetenzen messen wir da-

her im Handlungsfeld Schule eine hohe Bedeutung

bei. Das Verhalten und die Haltung des Lehrper-

sonals gegenüber den Schülerinnen und Schülern

spielen eine entscheidende Rolle, um diese opti-

mal zu fördern. Mit dem studY-Programm setzen

wir daher folgerichtig bereits bei der Ausbildung

von Lehrenden an: Lehramtsstudierende entfalten

als Lernbegleiter/-innen und Coaches die Poten-

ziale der Schülerinnen und Schüler.

UNSER LÖSUNGSANSATZWir möchten Kinder und Jugendliche dazu befähigen, ihre Potenziale frei zu entfalten und ihre Kompetenzen so einzu-setzen, dass sie in der Lage sind, (eigen-)verantwortlich zu handeln und zu lernen sowie ein selbstbestimmtes Leben in gesellschaftlicher Teilhabe zu führen. Wesentliche Elemen-te davon sind die Stärkung der Selbstwirksamkeit und der Lernkompetenz, das eigeninitiative Handeln, der Perspek-tivwechsel und die gegenseitige Unterstützung. Um das zu erreichen, setzen wir dort an, wo (system-)übergreifend ge-dacht, Kind-fokussiert gearbeitet und chancengerecht gestaltet werden kann: Wir arbeiten mit den Erwachsenen, die Kinder und Jugendliche begleiten.

BISHERIGE LÖSUNGSANSÄTZEIm Bildungssektor sind in den vergangenen zehn

Jahren sehr viele innovative und gute Projektideen

entstanden oder werden aktuell realisiert. Dabei

widmen sich diese aus recht unterschiedlichen

Blickwinkeln der Förderung von Chancengerechtig-

keit, z. B. Teach First Deutschland, Chancenwerk

oder Balu und du. Zumeist fokussieren die Organi-

sationen dabei auf ein Thema, z. B. die schulische

Übergangsgestaltung, oder besitzen einen Arbeits-

schwerpunkt, z. B. Mentoring. Es gibt kaum Ansätze,

die alle Bildungsinstanzen übergreifend betrachten,

die ein Kind bis zum 18. Lebensjahr durchläuft.

Im Fokus vieler Lösungsansätze stehen nicht nur

die handelnden Erwachsenen, sondern besonders

die Belange und Wünsche der Kinder. Entspre-

chend ist es essenziell, mit welcher (professionel-

len) Haltung Erwachsene gegenüber Kindern auf-

treten, um partizipative und kindgerechte Prozesse

in Kita, Schule oder Familie zu ermöglichen.

HANDLUNGSFELD KITA

HANDLUNGSFELD FAMILIE

HANDLUNGSFELD SCHULE

HANDLUNGSFELD HOCHSCHULE

WIRKUNGS LOGIK

INPUT

UNSERE STRATEGIE IM ÜBERBLICK

OUTPUTOUTCOMEIMPACT

↑ Förderung der Kompetenzen

von begleitenden Erwachsenen

↑ Förderung der Kompetenzen

von Kindern und Jugendlichen

Wir leisten einen Beitrag

↑ um die Kinder und Ju-

gendlichen auf die Kom-

plexität des 21. Jahr-

hunderts vorzubereiten,

↑ die Bildungschancen für

20 Prozent Bildungsbe-

nachteiligte zu erhöhen.

buddY-Programm: ↑ Praxisprojekte

↑ Trainings

↑ Schulentwicklungs-

maßnahmen

familY-Programm: ↑ Elterngruppen

↑ Qualifizierung familY-

Begleiter/-innen

studY-Programm: ↑ Lehrerveranstaltungen

↑ Schulmodule

mY kita

↑ Fortbildung für Kita-

Fachkräfte

↑ Fördergelder

↑ Personaleinsatz

↑ Konzepte

↑ Materialien

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Das BUDDY-PROGRAMM fördert die Kompetenzen von Erwachsenen, die Schü-

lerinnen und Schüler begleiten. Wir sind über-zeugt, dass Selbstwirksamkeit, Partizipation,

Lebensweltorientierung und Peergroup Education auf Ebene der Schülerinnen und Schüler nur durch

anerkennendes Lehrerhandeln erreicht werden kön-nen. Gemeinsam mit den Lehrenden und dem pä-

dagogischen Fachpersonal arbeiten wir an ihrer Bezie-hungskompetenz, damit sie die Eigenverantwortlichkeit

und Individualität der Heranwachsenden fördern können.

Das Programm setzt mit Trainings, Coachings, Beratung und Netzwerkarbeit überall dort in der Schule an, wo Kinder

und Jugendliche noch nicht die Möglichkeit bekommen, sich entsprechend ihrer Entwicklung einzubringen und ihre

Interessen selbst zu vertreten.

AUFEINANDER ACHTEN.

FÜREINANDER DA SEIN.

MITEINANDER LERNEN.

HANDLUNGSFELD SCHULE

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Im Sinne des Multiplikatorenansatzes werden die-

se Personengruppen qualifiziert, um Veränderun-

gen in Strukturen und Institutionen zu erreichen,

von denen Kinder und Jugendliche als indirekte

Zielgruppe langanhaltend profitieren. Das Pro-

gramm fokussiert also auf die gesamte Schulkul-

tur, um Schule als Ort zu gestalten, an dem Kinder

und Jugendliche aus Lernerfahrungen Kompeten-

zen entwickeln. Das buddY-Programm steht allen

Schulformen und Jahrgangsstufen offen.

ZIELGRUPPEN

Das buddY-Programm richtet sich an Schulen und trainiert, unterstützt und begleitet Lehrkräfte, Schulleitungen und Sozialarbeiter/-innen bei ihren Schulentwicklungsprozessen.

Hierdurch findet eine hohe Aktivierung von Schü-

ler/-innen statt und Peerlearning-Prozesse wer-

den angesteuert. Schulleitungen nehmen an Teilen

des Trainings teil, damit sie unterstützende Struk-

turen im Schulalltag schaffen und sich Schüler/-

innen-Verantwortung und -Partizipation durch-

setzen können.

Kinder und Jugendliche entfalten in buddY-Pra-

xisprojekten und im Unterricht ihre Talente und

Potenziale und erleben sich selbstwirksam. Sie er-

werben emotionale und soziale Kompetenzen, wel-

che für die persönliche Entwicklung von herausra-

gender Bedeutung sind. Insbesondere schwache

Schüler/-innen werden durch die Selbstwirksam-

keits-Erfahrungen gestärkt und aktiviert.

ERWARTETE WIRKUNGEN Im Zuge der Grundlagentrainings und Aufbaumodule er-werben die Teilnehmenden die Fertigkeit, im pädagogischen Alltag als buddY-Coach (Lernbegleiter/-in) zu agieren und Lernsituationen im Hinblick auf die vier buddY-Qualitätsleit-ziele Selbstwirksamkeit, Partizipation, Lebensweltorientie- rung und Peergroup Education zu gestalten.

LEISTUNGEN

Die Angebotspalette des buddY-Programms umfasstsowohl bedarfsorientierte Trainings als auch individuell ge-staltete Coachingeinheiten. Die Maßnahmen werden vonspeziell qualifizierten und zertifizierten buddY-Trainerinnen und -Trainern vor Ort durchgeführt.

buddY-Grundlagentraining Das Training ist die Basis für ein neues Rollenver-

ständnis und erweitert die Handlungsmöglichkei-

ten von pädagogischen Fachkräften im Sinne der

Förderung von Schülerpartizipation, Peergroup

Education und Selbstwirksamkeit. Dauer: sechs

Tage über eineinhalb Jahre.

buddY-Aufbaumodule Die Module bieten ergänzende Qualifizierungen für

einzelne Pädagoginnen und Pädagogen oder eine

ganze Schule nach dem Grundlagentraining zur

Erweiterung oder Vertiefung des buddY-Prinzips.

Dauer: ein bis drei Tage.

buddY-Schulentwicklungs-begleitung Mit verschiedenen Formaten wie „Bildungsreise“,

„Zukunftskonferenz“, Leitungs-Workshops, Schü-

ler-Workshops, Steuerungsgruppenarbeit, Coa-

chings, Beratungen und Netzwerkaufbau unter-

stützt das buddY-Programm individuelle Schul-

entwicklungsvorhaben.

Modellprojekt „Übergang Kita – Grundschule“Fachkräfte aus Kita und Grundschule bilden ein

Netzwerk, erarbeiten ein gemeinsames Verständ-

nis einer buddY-Coachhaltung und fördern Pro-

jekte der Kinder, die gezielt die Übergangsphase

betreffen.

Modellprojekt „Stufenwech-sel – Übergang Grundschule weiterführende Schule“ Pädagogische Fachkräfte aus Grundschulen bilden

Netzwerke mit Kolleginnen und Kollegen der wei-

terführenden Schulen. Sie fördern die partizipative

und schülerfokussierte Gestaltung des Übergangs.

buddY-GrundlagentrainingKinderrechte Das buddY-Programm Kinderrechte an Grund-

schulen in Kooperation mit UNICEF Deutschland

findet im Rahmen schulprogrammatischer Arbeit

statt. Die teilnehmenden Grundschulen stellen

die UN-Kinderrechtskonvention in den Mittel-

punkt ihrer Planungen, Strategien und Praktiken.

buddY in der Initiative Get Ready Das Programm stärkt die sozialen Kompetenzen

von Schülerinnen und Schülern weiterführender

Schulen. Es fördert so deren Ausbildungsreife. In

Kooperation mit dem Initiativkreis Ruhr erhalten

die teilnehmenden Schulen im Anschluss an ihr

Grundlagentraining weitere Coachings, Schüler-

trainings und Unterstützungsangebote zum The-

ma Übergang in den Beruf.

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ERBRACHTE LEISTUNGEN IM GESCHÄFTSJAHR 2015/2016

Von der Kita zur Grundschule: Publi-

kation einer Broschüre mit den Er-

gebnissen des Modellprojekts in den

Städten Detmold und Paderborn

an acht Grundschulen und 20 Kinder-

tagesstätten

buddY-Netzwerkschulen in der Initiative Get Ready: Durchführung von Aufbaumodulen und

Schul-individuellen Coachings, Begleitung von

Schulentwicklungsvorhaben und Schüler/-in-

nen-Trainings in Zusammenarbeit mit Personal-

verantwortlichen der Mitgliedsunternehmen

des Initiativkreis Ruhr

Campus Kastanienallee: Fortführung des mehr-

jährigen Schulentwicklungsvorhabens in Halle/Saale

unter Beteiligung von drei Schulen mit Trainings-

und Coaching-Angeboten für die Schülerinnen und

Schüler, die Schulleitungen, die Lehrkräfte, das

pädagogische Fachpersonal und die Steuerungs-

gruppe. Durchführung des Zwischenbilanztages mit

ca. 100 Teilnehmenden

Grundlagen-training

Übergang

Schul-entwicklung

NRW: Start des Landespro-

gramms „buddY-Programm

Kinderrechte an Grundschu-

len“ an 31 Grundschulen

Niedersachsen: Transferveranstaltung

mit rund 1.500 Kindern, Jugendlichen

und LehrkräftenDüsseldorf: Sechs Schulen

im Netzwerk beenden ihr buddY-

Training feierlich

Hessen: 43 Grundschulen

beenden ihr buddY-Trai-

ning mit einem eindrucks-

vollen Bilanztag

Thüringen: 15 Grundschulen

und weiterführende Schulen

haben ein Training durch lau-

fen und beschließen mit einem

gemeinsamen Bilanztag

Hessen: Vier buddY-Projektentwick-

lungsgruppen, bestehend aus 27 Schulen,

werden für die weitere Vernetzung und

vertiefende Projektarbeit betreut

Qualifi zierung: Fortbildung der

buddY-TrainerInnen für die neuen

Anforderungen: Kinderrechte als

Schulentwicklungsansatz

NRW: Abschluss der Pilotphase

buddY-Programm Kinderrechte

an Grundschulen in Kooperation

mit UNICEF Deutschland an elf

Grundschulen und Überführung

in ein Landesprogramm

Niedersachsen: Fortführung der

Kooperation mit dem neuen Schwer-

punkt „Kinder haben Rechte“

Kinderrechte

NRW: Transferveranstaltung mit

150 Schüler/-innen aus 24

weiterführenden Schulen zum

Abschluss des buddY-Landes-

programms Von der Grundschule zur wei-terführenden Schule: Durchfüh-

rung des buddY-Modellprojekts

Stufenwechsel mit 27 Schulen

in Solingen, Herne, Waltrop

Fortführung und Weiterentwicklung des buddY-Programms in der Initiative Get Ready in Kooperation mit dem Initia-

tivkreis Ruhr an 17 Hauptschulen, Se-

kundarschulen, Gesamt- und Realschulen

im Ruhrgebiet

Projektpräsentationen und good-practice-Austausch beim 3. buddY-

Netzwerktreffen in der Initiative

Get Ready im MSV-Stadion in

Duisburg mit rund 180 Jugendlichen

sowie buddY-Coaches im Rahmen

der TalentTage Ruhr

buddY-Trainertagung in der Initiative Get Ready zur

Weiterentwicklung des Pro-

gramms für die neue Förder-

phase

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EINGESETZTE RESSOURCEN

Personalkosten buddY-Programm: 66.000 €

Honorare freie Trainerinnen und Trainer: 19.900 €

Sonstige Kosten: 37.500 €

LEISTUNGEN ERZIELTE WIRKUNG

→ Trainings u. a. zu den Themen der UN-

Kinderrechtskonvention, zum buddY-

Prinzip, zu Partizipation, anerkennendem

Lehrerverhalten, Kinderrechten im Schul-

entwicklungsprozess.

→ Trainingsteilnehmende sind vertraut mit der

UN-Kinderrechtskonvention, entwickeln

anerkennendes Lehrer/-innen-Handeln, eine

positive Umgangs-, Lehr- und Lernkultur.

→ Kinderrechte sind Bestandteil des Lehrplans,

Kinder werden kontinuierlich am Schulent-

wicklungsprozess beteiligt.

→ Trainingsteilnahme am ersten und letzten

Trainingstag.

→ Inputs zur Verankerung des Themas im

System.

→ Schulleitungen kennen die UN-Kinderrechts-

konvention, prüfen alle Schulprozesse auf ihrer

Basis.

→ Eine demokratische Schulkultur ist installiert.

→ Pädagogischer Tag → Das Kollegium hat die Ziele für die Programm-

teilnahme definiert, hat sich über ein päda-

gogisches Ethos des professionellen Habitus

verständigt, hat sich mit anerkennendem

Lehrer/-innen-Handeln auseinandergesetzt.

Eine feste Informationsstruktur bindet alle ein.

→ Kinderrechteaudit zur Bedarfsermittlung.

→ Beteiligungsformate wie Klassenrat und

Schülerparlament.

→ Aufbau und Gestaltung von Kinder-

rechteprojekten.

→ Die Schüler/-innen kennen und wenden die

Kinderrechte in ihrem Schulumfeld an.

→ Sie initiieren Projekte.

→ Elternbrief. → Eltern kennen die UN-Kinderrechtskonvention

und die Schulentwicklungsabsicht.

RESSOURCEN, LEISTUNGEN UND WIRKUNGEN IM BERICHTSZEITRAUM

Beispiel buddY-Programm Kinderrechte an Grundschulen in NRW

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EINGESETZTE RESSOURCEN

Personalkosten buddY-Programm 457.000 €

Honorare 103.000 €

Sonstige Kosten 206.400 €

LEISTUNGEN ERZIELTE WIRKUNG

Das buddY-Programm bietet im Rahmen

seiner verschiedenen Projekte Leistungen

an, die auf unterschiedlichen Ebenen

Wirkungen erzielen.

Mit Leistungen sind Maßnahmen wie Trai-

nings für Lehrer/-innen, Schulleitungen,

Pädagogen/-innen, Schüler und Schülerinnen,

Coachings, Netzwerktreffen, Bildungsreisen

und Pädagogische Tage gemeint.

Alle Projekte beinhalten als Leistungen

mindestens Trainings für Lehrer/-innen,

Schulleiter/-innen und weiteres pädagogi-

sches Personal an Schulen.

Direkte Zielgruppe sind die Teilnehmer/-

innen, indirekte Zielgruppe sind in der Regel

Schüler/-innen und Eltern, die von den

Trainingsteilnehmenden als Multiplikatoren

profitieren.

Erzielte Wirkung aller Leistungen sind Kenntnis

und Umsetzung der vier buddY-Qualitätsleitziele

Peergroup Education, Partizipation, Lebenswelt-

orientierung und Selbstwirksamkeit sowie die

buddY-Kompetenzen (u. a. Kommunikations-,

Konflikt-, Kritik- und Kooperationsfähigkeit),

die in den Projekten unterschiedlich aufgehen.

Grundlegend für alle Projekte ist das Verständnis

eines anerkennenden (Lehrer/-innen-) Handelns

und einer wertschätzenden Beziehungskultur.

Daneben sind für die Projekte spezifische Wir-

kungen formuliert.

Für alle Projekte (siehe S. 14) werden im Sinne der Wirkungslogik Leistungen und zu erzielende

Wirkungen formuliert. Als Beispiel ist hier das buddY-Programm Kinderrechte an Grundschulen in

NRW angeführt.

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20 21

Das siebentägige Training läuft über anderthalb

Jahre und unterstützt alle am System Schule Be-

teiligten darin, Kinderrechte in der schulprogram-

matischen Arbeit fest zu verankern. Grundschulen

können in regionalen Trainingsgruppen sukzessive

an den Start gehen und noch bis 2018 ein Training

durchlaufen.

Das Programm wird vom Ministerium für Schule

und Weiterbildung des Landes NRW inhaltlich und

finanziell gefördert, ebenso von UNICEF Deutsch-

land. Es engagieren sich außerdem die Unfallkasse

NRW, die NRW.BANK und die Vodafone Stiftung

Deutschland.

Bei diesen Sätzen fing meine Schulleiterinnen-

Seele sofort Feuer. Dieser wunderbare Kerngedan-

ke des buddY-Programms, der uns 2014 vorge-

stellt wurde, begeisterte mich, knüpft er doch an

altes, reformpädagogisches Wissen an. Mit dieser

Haltung den Kindern gegenüber wird eine andere,

eine bessere Schule möglich: eine Schule der Kin-

der! Und dafür brenne ich, seit ich vor 25 Jahren

Lehrerin wurde.

Das buddY-Programm stellt ein mehr als geeig-

netes Handwerkszeug dafür zur Verfügung, weil es

die Kinder mit ihren Wünschen, ihren Ideen, Inter-

essen und Sorgen in den Mittelpunkt des Lernens

stellt und damit alle Möglichkeiten gelingender

Schulentwicklung in sich trägt, oder, anders ge-

sagt – alle Möglichkeiten für ein Schulleben voller

Freude, Gemeinschaft, Mitbestimmung, Anstren-

gungsbereitschaft und Erfolg. Denn das zeigen

uns die Kinder seit Beginn unserer Fortbildung im

Winter 2014 fast täglich: Wie toll Schule sein kann,

wenn man sie fragt, ihnen auf Augenhöhe mit Re-

spekt begegnet und ihnen richtig zuhört! Kinder

haben einfach die besten Ideen für ihr eigenes, er-

folgreiches Lernen und für ihre Schule – wenn wir

sie nur wirklich ernst nehmen!

Wir Lehrer/-innen haben diesen roten Faden „Kin-

der sind Subjekte ihres Lernens“ aufgenommen

und weben ihn seitdem gemeinsam mit den Kin-

dern, den Eltern, der Politik und der Verwaltung der

Stadt Duisburg weiter. Erst wenn wir alle – Kinder,

Eltern und Lehrer/-innen – im Schulleben täglich

fühlen können, was genau dieser Satz bedeutet,

erst wenn wir ihn inhaltlich durchdrungen haben

und durch unsere Haltung lebendig werden lassen,

ihn tatsächlich leben, erst dann ist unser Projekt

erfolgreich.

In diesem Sinne hat uns das buddY-Programm mit

den Kinderrechten auf eine tiefgreifende Schul-

entwicklungsreise geschickt, die voller Abenteu-

er, Freude und Herausforderungen steckt und die

uns Lehrer/-innen täglich neu daran erinnert, wie

wichtig unsere Arbeit mit den Kindern ist, wie ein-

zigartig es ist, Kindern zuzuhören, ihnen eine Stim-

me zu geben und gemeinsam unsere Ideen von ei-

ner kindergerechten Schule umzusetzen.

Danke an alle Unterstützer und Akteure des Ver-

eins für die Konzeption und die Finanzierung die-

ser Reise sowie die kompetente Reisebegleitung.

Ich wünsche uns allen, aber vor allem den Kindern

in NRW, dass viele Reisen in diesem Sinne gebucht

werden.

EINE ANDERE – EINE BESSERE SCHULE IST MÖGLICHUnsere Schulentwicklungsreise mit dem buddY-Programm Kinderrechte.

Praxisbericht

„Wir wollen Sie dabei unterstützen, Schule vom Kind aus zu denken. Kinder sind Subjekte ihres Lernens!“

Von MONIKA BRÜCKER,

Schulleiterin der GGS

Sternstraße in Duisburg

Das buddY-Programm Kinderrechte an Grundschulen star-tete 2014 in einer Modellphase an 11 Grundschulen aus Nordrhein-Westfalen. Inzwischen entwickelte das buddY-Team es zum Landesprogramm für ganz Nordrhein-West-falen weiter. Schulministerin Sylvia Löhrmann hat gemein-sam mit unserem Geschäftsführenden Vorstand Roman R. Rüdiger und dem Geschäftsführer von UNICEF Deutsch-land, Christian Schneider, die Gemeinschaftsgrundschule Sternstraße in Duisburg-Walsum besucht. Die Kinder berichteten ihren Gästen, wie Kinderrechte an ihrer Schule konkret umgesetzt werden. Schulleiterin Monika Brücker nahm ihr gesamtes Kollegium mit in die Fortbildung.

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MASSNAHMEN ZUR BEGLEITENDEN EVALUATION UND QUALITÄTSSICHERUNG

Prof. Siegfried Preiser von der Psychologischen Hochschule Berlin wurde mit der Evaluation des

Landesprogramms Hessen vom hessischen Kultusministerium beauftragt, die vor allem den Zu-

sammenhang von sozialem Klima und Gewaltprävention erfassen soll. Im buddY-Modellprojekt

Stufenwechsel werden im Rahmen der permanenten Wirkungsbegleitung des Projekts Interviews

mit den Teilnehmer/-innen (und Schüler/-innen) vorbereitet, die im nächsten Geschäftsjahr

durchgeführt werden. Die Ergebnisse der Evaluation des Piloten zum buddY-Programm Kinder-

rechte an Grundschulen in Nordrhein-Westfalen werden im nächsten Jahr vorliegen.

Im Geschäftsjahr 2014/2015 evaluierten wir das buddY-Netzwerk Berlin-Lichtenberg mittels der

eigens entwickelten Methode „Outcome-Reporting“. Wichtigste Erkenntnis: Die Schüler/-innen

und Lehrer/-innen schreiben dem buddY-Programm deutliche Mehrwerte zu.

Und so schätzt die Mehrheit

der Schüler/-innen das Programm ein:

Einige vielfach bestätigte

Aussagen der befragten

Lehrer/-innen:

DIE BUDDYS/TEAMER STEHEN ALS ZUVERLÄSSIGE ANSPRECHPARTNER FÜR ANDERE SCHÜLER/-INNEN ZUR VERFÜGUNG, ERHALTEN DAFÜR AUCH LOB UND ANERKENNUNG VOM SCHULPERSONAL UND DER SCHUL-LEITUNG.

DAS BUDDY-PROGRAMM FÖRDERT DIE TEAMFÄHIGKEIT, DIE SOZIAL-KOMPETENZ, DIE SELBSTSTÄNDIGKEIT UND DAS SELBSTBEWUSSTSEIN.

ES TRÄGT ZUM GEMEIN-SCHAFTSGEFÜHL BEI UND HILFT GEGEN MOBBING. ES LEISTET EINEN BEITRAG ZUR SCHULKULTUR.

BUDDY HILFT BEI KONFLIKTEN MIT LEHRERN UND BEI STREIT VON MITSCHÜLERN.

DAS BUDDY-PROGRAMM BIETET EINE GUTE MÖG-LICHKEIT, SICH AN DER SCHULE ZU ENGAGIEREN. DIE SCHULE SOLL

DEN BUDDYS MEHR VERTRAUEN.

STAND DER ENTWICKLUNG Der Ansatz des buddY-Programms ist aktueller denn je: Die pädagogischen Fachkräfte befähigen Heranwachsende, für die vielen verschiedenen Themen, Konfliktfelder und Fragen des Alltags eigenständig Lösungsstrategien zu entwickeln.

Das Programm ist in fünf Bundesländern fest eta-

bliert und bewährt sich derzeit in einem sechsten.

Es unterstützt auf den unterschiedlichsten Ebe-

nen Schulentwicklungsprozesse. Ein verschränktes

Angebot des familY- und des buddY-Programms

stärkt die Zusammenarbeit von Schulen, Kitas

und Familien in Berlin. Institutionenübergreifen-

des Arbeiten wird auch gefördert, wenn sich das

buddY-Programm konzeptionell noch stärker auf

die partizipative Gestaltung von Übergangspro-

zessen konzentriert.

Dem Modellprojekt des Wechsels von der Kita in

die Grundschule folgte ein Konzept zum Wech-

sel von der Grund- an die weiterführende Schule,

welches nun in die Umsetzung gestartet ist. Und

auch den Schritt in die Ausbildungsreife fördert

das buddY-Programm. In der Initiative Get Ready

des Initiativkreis Ruhr erhalten weiterführende

Schulen im Anschluss an ihr buddY-Grundlagen-

training weitere Coachings und Schüler/-innen-

Trainings, um Jugendliche fit für den beruflichen

Einstieg zu machen.

Ein stark auf schulprogrammatische Arbeit aus-

gerichteter Schwerpunkt ist das buddY-Programm

Kinderrechte für Grundschulen, welches nun als

Landesprogramm in NRW und im nächsten Ge-

schäftsjahr mit dem Titel „Kinder haben Rechte“

auch in Niedersachsen eingeführt wird.

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Wir ergänzen unseren bisherigen Ansatz um die

Ebene der Schulentwicklung, um eine strukturelle

Veränderung in Gang zu setzen und eine größe-

re Zielgruppe in der einzelnen Schule zu erreichen.

Schulen, die sich vertieft und grundlegend verän-

dern wollen, bieten wir eine intensive Begleitung

im Schulentwicklungsprozess, der die gesamte

Schulkultur umfassen und der daher von allen Be-

teiligten mitgestaltet werden muss.

Das bedeutet, dass wir verstärkt dialogisch, res-

sourcenorientiert und prozessbegleitend arbeiten

und nicht mehr nur wenige Personen aus dem Sys-

tem Schule direkt ansprechen, die nur vereinzelt

wirksam sein können, sondern einen kollektiven

Entwicklungsprozess auf breiter Basis befördern.

Wir richten unser pädagogisches Konzept der

Schülerpartizipation und Peergroup Education neu

aus und integrieren den Leadership-Ansatz, ins-

besondere für Schulleitungen. Voraussetzung für

diese Begleitung ist der Veränderungswunsch der

Die neue Struktur kann bedeuten, dass sich die

Anzahl der Grundlagentrainings auf Landesebene

verringert und mit weniger, dafür aber mit inten-

siver und individuell betreuten Schulen gearbeitet

wird. Dies kann eine Herausforderung bedeuten, da

für Partner/-innen und Förderer/-innen die Quan-

tität der unterstützten Programme und Projekte

oftmals wesentlich ist.

Wir werden unseren bestehenden Kooperations-

partnern unsere neuen Ideen vorstellen, um sie

dafür zu gewinnen, sich mit uns gemeinsam in die

geplante Richtung weiterzuentwickeln. Die lang-

jährigen Kooperationen des buddY E.V. mit Bun-

desländern zur Umsetzung des buddY-Grundla-

gentrainings haben dafür inzwischen eine große

Vertrauensbasis erzeugt.

Aufgrund der Nähe zu bereits existierenden Schul-

entwicklungsberatungen der Länder ist es not-

wendig, den Mehrwert des buddY-Programms

deutlich herauszuarbeiten und eine Zusammenar-

beit in Betracht zu ziehen. Dazu müssen wir unser

Profil klar schärfen und zukünftige weitere Koope-

rationspartner identifizieren.

Schulen, verbunden mit der Bereitschaft eigenes

Engagement einzubringen.

Weiterhin wird es das buddY-Grundlagentraining

auf Landesebene geben, das Multiplikator/-innen

für buddY-Projekte in Schulen einsetzen und das

in die vorhandenen Schulentwicklungsprogram-

me der Länder eingebunden werden kann. Zukünf-

tig werden ebenfalls die Maßnahme des Schul-

leitungstrainings und das Angebot zur Beratung

aufgenommen.

Damit wir weiterhin viele Schulen und Lehrkräf-

te erreichen, die gerne etwas verändern wollen,

aber nicht wissen wie, wird neben der Fokussie-

rung auch eine Flexibilisierung des Zugangs zum

buddY-Programm erfolgen. So werden Zugänge

für Einzelpersonen unabhängig von der Verände-

rungsbereitschaft der Institution geschaffen und

mit diesem breit gestreuten Output weiterer Out-

come auf individueller Ebene ermöglicht.

PLANUNG UND AUSBLICK

EINFLUSSFAKTOREN: CHANCEN UND RISIKEN

Zu den wichtigsten Lernerfahrungen des Pro-

gramms gehört es, dass wir zukünftig nicht mehr

das über anderthalb Jahre curricular festgelegte

buddY-Training in den Mittelpunkt unseres profes-

sionellen Angebots für die Schulen stellen. Vielmehr

werden wir die Schulen in das Zentrum unserer

Aktivitäten rücken und sie bedarfsorientiert und

individuell auf ihrem Selbsterkundungs- und Inno-

vationsprozess begleiten.

Die Wirkungsorientierung wurde im buddY-Pro-

gramm im letzten Jahr eingeführt und es wurden

Ziele und Indikatoren für die einzelnen Programme

ausformuliert. Aufgrund der Laufzeiten des Pro-

gramms von rund eineinhalb bis zwei Jahren liegen

derzeit noch keine Ergebnisse oder Vergleiche vor.

Dies folgt in den nächsten Geschäftsjahren.

VERGLEICH ZUM VORJAHR: GRAD DER ZIEL- ERREICHUNG, LERNERFAHRUNGEN UND ERFOLGE

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Das familY-Programm setzt bei den begleitenden Erwachsenen an und stellt diese in den Mittelpunkt des Lösungsansatzes. Eltern werden zu Bildungsbegleiten-den ihrer Kinder. Um Eltern zu stärken, nehmen diese an zwölf Elterntreffen teil. Eigens von uns qualifizierte familY-Begleiter/-innen führen diese durch.

DIE ÜBERGEORDNETEN ZIELE DES FAMILY-PROGRAMMS SIND: ↑ die Förderung der Bildungskompetenzen von Eltern,↑ die Verbesserung von familiären Lernausgangs- bedingungen,↑ die Erhöhung von Bildungschancen benach- teiligter Kinder.

Das Programm baut hierbei auf zwei zen- tralen Wirkelementen auf: den Qualifi-zierungen von familY-Begleiter/-innensowie die Durchführung von Eltern-treffen.

HANDLUNGSFELD FAMILIE

FAMILIE SCHAFFT

CHANCEN.

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ZIELGRUPPEN Das familY-Programm richtet sich an Eltern, deren Kinder im Alter von fünf bis sechs Jahren sind und deren Einschu-lung kurz bevorsteht. Über einen Multiplikatoren-Ansatzqualifizieren wir zunächst pädagogische Fachkräfte zu familY-Begleiter/-innen, die schließlich mit den Eltern zu-sammenarbeiten. Im Fokus stehen jene Eltern mit keinen, wenigen oder schlechten Erfahrungen mit dem deutschen Bildungssystem. Darüber hinaus richtet sich familY an die im Sozialraum vorhandenen Bildungsinstitutionen. In erster Linie sind dies Kitas, Grundschulen, städtische Verwaltun-gen und Wohlfahrtsverbände, mit deren Kooperation die Durchführung und Verstetigung von familY vor Ort erfolgt.

LEISTUNGEN

Qualifizierung zu familY-Begleiter/-innen Pädagogen/-innen und Eltern mit Projekterfah-

rung aus den Bereichen Jugendhilfe, Familienbil-

dung, Kita und Grundschule werden zu familY-

Begleiter/-innen weitergebildet. Sie moderieren

daraufhin die Elternkurse. Die Ausbildung erstreckt

sich über einen Zeitraum von zehn Monaten und

umfasst die erstmalige Leitung einer Elterngrup-

pe. Die Teilnehmenden erhalten ein Zertifikat über

die erfolgreiche Qualifizierung zum/zur familY-

Begleiter/-in.

Elterngruppen Mithilfe verschiedener Methoden, Übungen, Rol-

lenspielen, die keine Schriftsprachkenntnisse vo-

raussetzen, wird an die Alltagserlebnisse der teil-

nehmenden Eltern angeknüpft. Die Eltern gehen

dabei zwischen den Treffen auf Lernreisen, in deren

Rahmen sie die Themen zu Hause alltagsnah ver-

tiefen. Dauer: zwölf Treffen über ca. acht Monate.

Die Teilnahme an den Elterntreffen ist kostenfrei.

Kinder Die Kinder, deren Eltern am familY-Programm teil-

genommen haben, erleben den Übergang von der

Kita in die Grundschule positiv. Sie erschließen er-

folgreich ihre emotionalen, sozialen und kognitiven

Kompetenzen und durchlaufen erfolgreiche Bil-

dungsbiografien.

Pädagogische FachkräfteDie Fachkräfte verfügen über Kompetenzen in der

Begleitung von Eltern und Kindern beim Übergang

von der Kita in die Grundschule, sie können Eltern

unterstützen, haben ihre eigene professionelle Rol-

le reflektiert und wirken als Multiplikatoren in ihre

Einrichtungen hinein.

Eltern Die Eltern haben den Übergang von der Kita in die

Grundschule kompetent gestaltet, verinnerlichen

ihre Rolle als Lernbegleiter/-innen und integrie-

ren sie in ihren Alltag. Überdurchschnittlich häufig

wirken sie an der Schule in Gremien mit, bilden und

pflegen aktiv informelle Bündnisse zur gegenseiti-

gen Unterstützung.

Lokale KooperationspartnerKooperationspartner, die an der Umsetzung von

familY vor Ort beteiligt waren, haben ein neues

Verständnis der Bedeutung von Familien als Bil-

dungsinstitution, nehmen die Vielfalt und ungleich

verteilte Bildungschancen stärker wahr, sind in der

Lage, familY eigenständig in ihren Strukturen wei-

terzuführen.

ERWARTETE WIRKUNGEN

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Es war Ahmeds Erzieherin im Kindergarten, die Hü-

lya von diesem Programm erzählte: Es richtet sich

an Eltern, die häufi g selbst über eher schlechte oder

gar keine Erfahrungen mit Schulen in Deutschland

verfügen, und unterstützt sie dabei, ihre Kinder

beim Übergang vom Kindergarten zur Schule zu

stärken. Hülya war froh über das Angebot, denn sie

selbst war sehr unsicher, was Schule heutzutage

alles bedeutet. Sie fragte sich, was das eigene Kind

alles können muss. „Ich bin nicht in Deutschland

geboren. Die Schule ist in der Türkei eine andere als

in Deutschland“, sagte sie.

In Gruppentreffen setzte sich Hülya mit der eige-

nen Rolle auseinander und überlegte gemeinsam

mit den anderen Eltern, wie sie die eigenen Kinder

im Alltag zum Lernen anregen und auf das Schulle-

ben vorbereiten können.

Hülya war erleichtert, als sie merkte, dass sie mit

ihren Sorgen nicht alleine war und dass sie von den

Erfahrungen anderer Eltern profi tierte. „Die Haus-

aufgaben waren mir wichtig: Wie müssen die ge-

macht werden? Wie kann ich da helfen? Ich weiß

* Namen wurden von der Redaktion geändert.

vielleicht nicht genug?“ berichtet sie. „Ich dachte,

sie wären sehr sehr schwierig. Aber es ist nicht so.

Die Treffen haben mir geholfen. Ich konnte mich gut

darüber mit den Anderen austauschen. Das gab

mir Sicherheit.“

Das spürte auch Ahmed. Hülya traute ihm mehr zu,

ließ ihn beim Einkaufen bezahlen, das Wechselgeld

ausrechnen oder allein zum Bäcker gehen. Das ers-

te Schuljahr absolvierte Ahmed mit Bravour. Und:

Er geht gern in die Schule. Was für Ahmed und sei-

ne Mutter die schönste Erfahrung war? „Die Schul-

tüte!“ lacht Hülya herzlich. „Ich wusste nicht, wie

sieht so eine Schultüte aus und was kommt da rein.

Im Kurs habe ich darüber gelernt. Wir haben sie

gepackt und alles dafür vorbereitet. So hat Ahmed

auch eine bekommen. Mit Schokolade, Bonbons,

Kugelschreiber und Radiergummi drin. Er hat sich

riesig gefreut.“

Hülya Yildiz* ist 28 Jahre alt und Mutter von zwei Söhnen. Ihr Ältester, Ahmed, ist längst ein Schulkind. Aber Hülya erinnert sich gut an die turbulente Zeit zwischen Kindergarten und Schulbeginn, an ihre Sor-gen und Ängste. Sie nahm am familY-Programm in Düsseldorf teil – eine gute Entscheidung, fi ndet sie heute.

Das familY-Programm steht nach der erfolgreichen Er-probung bundesweit allen Kommunen offen. In den bisherigen Pilotstandorten Berlin, Düsseldorf und im Kreis Lippe wird das Programm in Eigenregie der Kom-munen durchgeführt. Aktuelle Standorte sind Berlin, Dortmund, Essen, Frankfurt am Main, München und die Region Pfalz. Eine weitere Verbreitung bahnt sich an für den Burgenlandkreis, für den Kreis Herford, für die Städte Bielefeld, Bremen und Hannover.

STAND DER ENTWICKLUNG

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EINE SCHULTÜTE FÜR AHMED

Praxisbericht

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EINGESETZTE RESSOURCEN:

Personalkosten 345.000 €

Honorare 42.000 €

Sonstige Kosten 89.900 €

LEISTUNGEN ERZIELTE WIRKUNG

→ Eigenständige Fortführung des familY-

Programms in Düsseldorf, Berlin-Friedrichs-

hain und -Kreuzberg, im Kreis Lippe und in

der Verbandsgemeinde an der Finne.

→ Durchführung des familY-Programms in

Berlin-Treptow und -Köpenick, Dortmund,

Essen, Frankfurt am Main, München sowie

in der Pfalz.

→ Weiterentwicklung des Programms auf

Basis der Rückmeldungen aus der Praxis.

→ Durchführung von von sechs familY-Be-

gleiter/-innen-Qualifizierungen.

→ Veröffentlichungen in Fachzeitschriften und

Verbreitung des Programms auf Messen

und Fachkonferenzen.

→ Eltern stärken ihr Selbstvertrauen, gewinnen

Vertrauen in ihr Kind und sind besser in der

Lage, die Entwicklung ihres Kindes zu unter-

stützen. Sie finden über soziale Milieus hinaus

Austausch und Unterstützung bei anderen

Eltern. Sie fühlen sich sensibilisiert für ihr Kind,

dessen Fähigkeiten und Bedürfnisse.

→ familY-Begleiter/-innen fühlen sich durch die

Fortbildung und Materialien gut auf die Eltern-

treffen vorbereitet und möchten das Pro-

gramm gerne wieder durchführen.

→ familY-Begleiter/-innen und Teilnehmende be-

tonen den partizipativen Ansatz des Pro-

gramms, die Unterstützung bei der Selbstre-

flexion und den Erwerb neuer Einblicke und

Transparenz mit Blick auf das Thema Schule.

Darüber hinaus reflektieren Begleiter/-innen

und Teilnehmende sehr stark ihre eigenen

Lernerfahrungen.

RESSOURCEN, LEISTUNGEN UND WIRKUNGEN IM BERICHTSZEITRAUM

MASSNAHMEN ZUR BEGLEITENDEN EVALUATION UND QUALITÄTSSICHERUNG

Wir arbeiten mit vielfältigen Maßnahmen zur

Evaluation unseres Programms, um unserem An-

spruch an Qualität kontinuierlich gerecht werden

zu können. familY-Begleiter/-innen und Eltern ge-

ben uns z. B. mithilfe von Fragebögen Feedbacks;

es werden Verlaufsprotokolle zu den Elterntreffen

und zur Qualifizierungsdurchführung geschrieben;

wir treffen uns regelmäßig mit familY-Begleiter/-

innen aus allen Standorten, um direkte Rückmel-

dungen aus der Praxis zu erhalten; wir hospitieren

in den Elterngruppen; wir haben ein Outcome-

Reporting im Sinne der Wirkungsorientierung in

Frankfurt am Main durchgeführt. Im Berichtszeit-

raum fand zusätzlich ein Reflexionstreffen mit

familY-Begleiter/-innen statt, um in Diskussionen

über Stärken und Entwicklungspotenziale des Pro-

gramms zu kommen.

VERGLEICH ZUM VORJAHR: GRAD DER ZIEL–ERREICHUNG, LERNERFAHRUNGEN UND ERFOLGE

Die im Vorjahr eingeführten Ziele und Indikatoren zur Wirkungsorientierung im familY-Programm

wurden in die Wirkungsmessung einbezogen und beispielsweise erste Erkenntnisse in Frankfurt

am Main durch das Outcome-Reporting gewonnen. Im Folgejahr werden die Indikatoren auf

weitere Standorte ausgedehnt und Wirkungsorientierung als fester Bestandteil des familY-

Programms mitgedacht.

PLANUNGEN UND AUSBLICK

Im Geschäftsjahr 2016 ist eine erkennbare Ausweitung des familY-Programms geplant. Ziel ist

es, familY an insgesamt zehn Standorten durchzuführen und entsprechend zehn Qualifizierungen

für familY-Begleiter/-innen anbieten zu können. Dabei wollen wir das erste Mal in Norddeutsch-

land vertreten sein sowie unsere Präsenz im Osten und Süden Deutschlands stärken.

EINFLUSSFAKTOREN: CHANCEN UND RISIKEN

Die Themen Bildung und Familie sowie Übergang Kita – Grundschule werden stark nachgefragt.

Das familY-Programm stößt in der Regel bei Fachpersonal aus Kita und Grundschule auf

großes Interesse. So gelingt es auch, regionale Förderungen für die lokale Umsetzung des familY-

Programms zu erhalten. Diese Förderungen beziehen sich in der Regel auf die direkte Programm-

umsetzung vor Ort. Für die übergeordnete Leitung, die fachliche Weiterentwicklung sowie

für die Arbeit an der weiteren Verbreitung des familY-Programms ist es jedoch schwieriger,

finanzielle Unterstützung zu erhalten. Diese Herausforderung birgt ein Risiko, da ein qualitativ

hochwertiges Angebot auf einer gut gelingenden inneren Struktur basiert.

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GEMEINSAM MIT FAMILIEN

Die frühkindliche Bildung nimmt prägenden Einfluss auf die Entwicklung von Kindern. Zwei Bildungsinstitutionen haben daran maßgeblich Anteil: Familie und Kita. Das übergeord-nete Ziel von mY kita ist die Erhöhung von Bildungschancen benachteiligter Kinder durch eine gelingende Zusammen-arbeit von pädagogischen Fachkräften und Eltern im Sinne einer gemeinsamen, wohlwollenden Unterstützung für das Kind. WIRKUNGSZIELE AUF SEITEN DER PÄDAGO-GISCHEN FACHKRÄFTE: ↑ Eltern und pädagogische Fachkräfte begegnen sich in Gleichwürdigkeit. ↑ Pädagogische Fachkräfte wissen, dass Vielfalt zum Leben dazu gehört und ge- hen konstruktiv damit um. ↑ Pädagogische Fachkräfte sind perso- nal präsent in formellen und in in- formellen Situationen.

HANDLUNGSFELD KITA

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ZIELGRUPPEN mY kita richtet sich an alle pädagogischen Fachkräfte eines Kita-Teams. Das Team arbeitet gemeinsam an der Weiterentwicklung ihrer Zusammenarbeit mit Familien. mY kita ist an allen Kitas umsetzbar. Angestrebt wird ins-besondere die Verbreitung an Kitas, die sich in sozioöko-nomisch benachteiligten Stadtteilen befinden.

LEISTUNGEN mY kita ist eine Fortbildung für die pädagogischen Fach-kräfte eines Kita-Teams zur Weiterentwicklung der Zusammenarbeit mit den Eltern und weiteren Familien-angehörigen.

ERWARTETE WIRKUNGEN

Pädagogische Fachkräfte einer Kita: › haben gemeinsame Ressourcen mit Blick auf die Familien

herausgearbeitet, › wissen um die Vielfalt familiärer Lebenslagen, › entwickeln Kompetenzen und ihre Haltung im Sinne

„professioneller Präsenz“ gegenüber Familien weiter, › initiieren neue Begegnungen mit den Familien, › lernen die Qualitätsmerkmale in der Zusammenarbeit mit

Familien nach Prof. Tschöpe-Scheffler kennen, › haben im Team die Zusammenarbeit mit Familien an ihrer

Kita nach den Qualitätsmerkmalen analysiert, › entwickeln kleine Projekte zur Zusammenarbeit mit Familien, › entwickeln ein Gesamtkonzept zur Weiterentwicklung der

Zusammenarbeit mit Familien an ihrer Kita,› haben ihre Berufsbiografie reflektiert und daraus

Schlussfolgerungen für ihre Arbeit gezogen, › sind sich ihrer Stärken im Rahmen der Zusammenarbeit

mit Familien bewusst.

mY kita bietet Kita-Teams einen Rahmen, sich

ganz konkret mit der Situation der eigenen Kita

auseinanderzusetzen. Die Weiterentwicklungen in

der Zusammenarbeit mit Familien, die im mY kita-

Prozess entstehen, sind alltagsnah spürbar. Ent-

lang einer inhaltlichen Logik verfolgen die Fort-

bildnerinnen und Fortbildner diejenigen metho-

dischen Vorgehensweisen, die besonders gut zur

Fortbildungsgruppe passen. Theoretische Inputs

und frontale Wissensvermittlung werden nur bei

Bedarf angeboten.

mY kita besteht aus vier Fortbildungstagen, die in

einem Zeitrahmen von sechs bis zwölf Monaten

in der Kita stattfinden. Hinzu kommen eine Infor-

mationsveranstaltung vorab, ein Prozesscoaching

bei Bedarf zwischen den Fortbildungstagen zwei

und drei sowie ein Bilanzierungscoaching, das zir-

ka sechs Monate nach Beendigung von mY kita

stattfindet.

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Wie sich so ein Beziehungsansatz in die Pra-

xis bringen lässt, zeigt das Pilotprogramm mY

kita. Erklärtes Ziel ist es, dass sich Eltern und Er-

zieher/-innen in Gleichwürdigkeit begegnen. Beide

tauschen sich auf Augenhöhe aus und vertrauen

einander. Das stärkt die Arbeit einer Kita gene-

rell, besonders profitieren jedoch Kitas mit Kin-

dern unterschiedlichster sozialer wie kultureller

Herkunft. Eine Vielfalt, die es auch in der „Arche

Kita“ in Düsseldorf-Wersten gibt, die 2015 mit der

mY kita-Fortbildung startete.

„Ich wünsche mir eine gute, vertrauensvolle Zu-

sammenarbeit, in der die Eltern keine Scheu haben,

auf die Kitaerzieherinnen zuzugehen, Wünsche zu

äußern und über Probleme zu sprechen“, sagt Kita-

Leiterin Anne Häde.

Nur wie kommt man mit Eltern in Kontakt, die

kaum deutsch verstehen, die zurückhaltend sind

oder beruflich so eingebunden, dass sie selten Zeit

haben für ein „Tür und Angel-Gespräch“?

Brücken zu den Eltern bauen„Damit wir Kinder gut fördern können, ist es un-

glaublich wichtig, zu wissen, wie es zu Hause läuft“,

sagt Häde. Die Erzieher/-innen können besser un-

terstützen, sich genauer auf das Kind und seine

Bedürfnisse einstellen, wenn sie wissen, was die

Familien bewegt, wie diese mit Problemen um-

gehen. Für solche Informationen braucht es je-

doch Vertrauen. Umso wichtiger ist es den Kita-

Fachkräften inzwischen, Brücken zu bauen: Dazu

gehört, einen Vater oder eine Mutter als Person

wahrzunehmen, ihre Interessen und Fähigkeiten zu

kennen.

Ein wertvolles Geben und NehmenMit den Eltern zusammen suchen die Erzieher und

Erzieherinnen der „Arche Kita“ nach verbindenden

Gemeinsamkeiten: Sie treffen sich regelmäßig mit

Eltern und Kindern zum Frühstück. An einem Lauf-

treff der Erzieherinnen nehmen inzwischen auch

Mütter teil und mit einer „Wunschkiste“ werden Ak-

tionen möglich, bei denen die Eltern sich mit ihren

jeweiligen Fähigkeiten einbringen können. Sie ko-

chen mit den Kindern, spielen Fußball oder flech-

ten Haare. Ein wertvolles Geben und Nehmen zwi-

schen Eltern und Fachkräften sei so entstanden,

bilanziert Häde. Sie ist vom methodischen Ansatz

des Programms überzeugt: „Es stand nie im Fokus

der Fortbildung, ein fertiges Konzept umzusetzen,

sondern an der eigenen Haltung gegenüber den

Eltern zu arbeiten. mY kita unterstützt mit guten

Handlungsansätzen unsere Beziehungsarbeit.“

Es gibt nichts Schöneres als Kinder, die spielend die Welt erkun- den. Mit jedem kleinen Entdecker-schritt erobern sie sich auch ein Stück Selbstständigkeit – eine wichtige Tatsache, die Eltern und Erzieher/-innen mit ihrem Handeln gezielt fördern können. Damit dies noch besser gelingt, entwickeln beide Seiten im Idealfall eine kon-

struktive Beziehungskultur, die sie intensiv miteinander ver-netzt, um so die Kinder gemeinsam auf einen guten Weg zu bringen.

STAND DER ENTWICKLUNG

mY kita war ein an uns herangetragener Bedarf von Kitas in Düsseldorf. Wir haben ihn gemeinsam mit einer Entwicklungsgruppe konzipiert, die sich aus Experten und Expertinnen aus Wissenschaft und Praxis zusam-mensetzte. Jedoch gab eine Gruppe von Kita-Leitungen aus Düsseldorf essenzielle Impulse für die Grundausrich-tung und Praxistauglichkeit des Programms. Zurzeit nehmen fünf Kitas im Stadtteil Düsseldorf-Wersten teil.

Praxisbericht

„Ich wünsche mir eine gute, vertrauens-volle Zusammenarbeit mit den Eltern.“

3938

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40 41

EINGESETZTE RESSOURCEN

Personalkosten 30.000 €

Honorare 9.300 €

Sonstige Kosten 10.050 €

LEISTUNGEN ERZIELTE WIRKUNG

Ende März 2016 hatte die Kindertagesstätte

der Arche bereits den kompletten Prozess mit

vier Fortbildungstagen und einem Bilanztag

abgeschlossen. Das Montessori-Kinderhaus,

eine evangelische Kindertagesstätte, hatte

zwei Fortbildungstage absolviert, die städti-

sche Kindertagesstätte Werstener Feld ebenso.

Die städtische Kindertagesstätte Opladener

Straße hatte einen Fortbildungstag durch-

laufen, jene an der Reusrather Straße war zu

diesem Zeitpunkt noch nicht in den Prozess

gestartet.

Alle genannten Kitas in Düsseldorf-Wersten

werden die komplette Fortbildungsreihe von

mY kita im Laufe des Geschäftsjahres 2016

abschließen.

→ Kindertagesstätte Arche: Ein partizipatives

Projekt wurde entwickelt und erfolgreich imple-

mentiert.

→ Das pädagogische Team nutzt die persön-

lichen Ressourcen stärker und bringt sie in die

Arbeit mit Eltern ein.

Da die Bilanztage weiterer teilnehmender Kitas

im nächsten Geschäftsjahr stattfinden, kann über

diesen Aspekt der Wirkung erst im nächsten Ge-

schäftsbericht berichtet werden.

RESSOURCEN, LEISTUNGEN UND WIRKUNGEN IM BERICHTSZEITRAUM

VERGLEICH ZUM VORJAHR: GRAD DER ZIELERREICHUNG, LERNERFAHRUNGEN UND ERFOLGEEine zentrale Erkenntnis ist es, dass es für Kitas

organisatorisch sehr herausfordernd ist, für eine

Fortbildung vier Schließungstage einzurichten.

Infolgedessen werden wir in Zukunft auch unter-

schiedliche Kompaktmodelle von mY kita anbieten,

die individuell auf die inhaltliche und organisato-

rische Situation der betreffenden Kitas bezogen

sind. Eine weitere wichtige Lernerfahrung ist für

uns, dass es nicht notwendig ist, ein umfassendes

und großes Programm für Eltern einzuführen, um

die Elternarbeit an Kitas weiterzuentwickeln.

Entscheidend ist die Haltung, die die Fachkräfte

ihnen im Alltag entgegenbringen. In den pädago-

gischen Teams finden sich unterschiedliche Res-

sourcen, die für die Zusammenarbeit mit den El-

tern genutzt werden können – das fließt in unsere

Konzeption ein. Wir werten es als Erfolg, dass die

Teams, die sich mit uns auf den Weg gemacht ha-

ben, sich Zeit für diesen Prozess nehmen. Sie pro-

fitieren vom Miteinander und von den verschiede-

nen Sichtweisen ihrer Kollegen und Kolleginnen auf

die Eltern und die Zusammenarbeit mit ihnen.

MASSNAHMEN ZUR BEGLEITENDEN EVALUATION UND QUALITÄTSSICHERUNG Die Durchführung des Programms in Kitas beginnt im Geschäftsjahr 2015/16.

Die Evaluation des Piloten in Düsseldorf startet im Herbst 2016.

QUALITÄTSSICHERUNG: Jeder Fortbildungstag wird fragebogenbasiert

evaluiert. Darüber hinaus erarbeiten die Teilnehmenden einen Ist-Stand zur

Zusammenarbeit mit den Familien. Die Weiterentwicklung der Kita wird auf

dieser Grundlage sodann im Rahmen eines Bilanzierungscoachings deutlich,

das ca. sechs Monate nach dem vierten Fortbildungstag stattfindet.

PLANUNG UND AUSBLICK Nach einer gründlichen Auswertung der nun gestarteten Pilotphase des

Programms soll eine konzeptionelle Weiterentwicklung vorgenommen und

mY kita in Düsseldorf verstetigt werden. Ferner sollen neue Einrichtungen

über Düsseldorf hinaus erreicht werden. Aufgrund der Tatsache, dass die

vorliegende Fortbildungskonzeption zwar inhaltlich stimmig, aber organi-

satorisch nur schwer umsetzbar ist, wird es im kommenden Geschäftsjahr

möglich sein, auch kompaktere Versionen von mY kita zu buchen. Diese be-

inhalten nur zwei bis drei ganze Fortbildungstage für das Team und wer-

den durch kurze Coachingeinheiten oder zeitlich flexible Eigenarbeit der

pädagogischen Fachkräfte ergänzt.

EINFLUSSFAKTOREN: CHANCEN UND RISIKEN mY kita ist gezielt als Team-Fortbildung geplant. Dahinter steckt der

Gedanke, dass systemisch tiefgreifende Veränderungen vor allem dann

stattfinden können, wenn möglichst viele Mitglieder eines Kita-Teams an

Weiterentwicklungen arbeiten. mY kita ist auf sechs bis zwölf Monate

angelegt. Eine Gefahr besteht in einer mangelnden Kontinuität innerhalb

einer Fortbildungsgruppe, da manche Kitas einer relativ hohen Personal-

fluktuation unterliegen. Zudem muss die Kita an vier ganzen Tagen für

mY kita geschlossen werden (bzw. mY kita am Wochenende stattfinden),

was eine organisatorische Herausforderung darstellt und eine lange Vor-

laufzeit in Anspruch nimmt.

4140

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FÜR LEHRENDE VON MORGEN

Die Hälfte aller 2012 befragten Lehrerinnen und Lehrer gab an, dass sie das Lehramtsstudium nur unzureichend auf die Berufspraxis vorbereitet hat. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auf-trag der Vodafone Stiftung Deutschland.

Das studY-Programm zielt darauf ab, das Studium für Lehr-amtsstudierende an der Universität so zu ändern, dass an-gehende Lehrerinnen und Lehrer – und damit zukünftig auch die Schule – besser auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts vorbereitet sind. Ziel ist es, „zukunfts-weisende“ Schulpraxis als Lern- und Handlungsfeld in die universitäre Ausbildung zu integrieren.

Die Lehramtsstudierenden arbeiten an einer pä-dagogischen Haltung, mit der sie Schülerinnen und Schülern wertschätzend begegnen und ihr Lernen fördern. Sie entwickeln selbstre-flexive Fähigkeiten, beziehen dabei eige-ne (schul-)biografische Erfahrungen ein und machen dies zum Teil ihres pro-fessionellen Selbstverständnisses.

HANDLUNGSFELD HOCHSCHULE

42

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44 45

Lehramtsstudierende

ZIELGRUPPEN

ERWARTETE WIRKUNGEN

↑ Innovative Schulpraxis wird nachhaltig für Lehramts- studierenden nutzbar gemacht.↑ Reflexionsprozesse zu Fragen der Haltung und zum kom- petenten Umgang mit Vielfalt werden bei den Studieren- den angestoßen.↑ Die Lehramtsstudierenden sollen Partizipation und Wert- schätzung als zentrale Haltung erfahren und die Koope-

ration mit anderen schulischen Akteuren als Gewinn für ihre eigene Professionalität reflektieren.↑ Im Rahmen ihres Orientierungspraktikums erleben und reflektieren die Studierenden ihr Rollenverhalten als Lern- begleiter und wenden Methoden an, die die Lernenden in den Mittelpunkt der Lern- und Lehrkultur stellen.↑ Die Lehramtsstudierenden lernen Maßnahmen, um das selbstgesteuerte Lernen der Schülerinnen und Schüler zu fördern, zu kennen und anzuwenden.↑ Die Lehramtsstudierenden machen im Rahmen von

studY-Erfahrungen mit gelingenden Kooperationsformen.

LEISTUNGEN

Die Lernerfahrung wird strukturiert durch die sechs Ele-mente Lehr- und Lern-Veranstaltung, Selbsterkundungen, Hospitationen, Schülerinnen und Schüler als Expertinnen und Experten, Schülerinnen und Schüler in Aktion und Eltern als Bildungspartnerinnen und -partner. Diese sechs Umset-zungselemente des studY-Programms sind eng miteinander verzahnt und an selbstreflexives Lernen geknüpft. Sie be-zwecken einen professionellen Kompetenzaufbau bei den Lehramtsstudierenden, die dafür von qualifizierten Hoch-schullehrenden, Mentorinnen und Mentoren an Schulen so-wie studY-Trainerinnen und -Trainern begleitet werden.

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„Wie sieht es aus? Wer von euch möchte nach vor-ne kommen?“ Janine Bock steht am Pult und sieht

die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9f an. Im

ersten Moment wirkt die Situation klassisch: sau-

ber aufgereihte Tische, schweigende Jugendliche,

die erwartungsvolle Lehrerin – Frontalunterricht!

Tatsächlich aber rufen die Schülerinnen und Schü-

ler plötzlich laut durcheinander und reißen sich ge-

radezu darum, nach vorne zu kommen. Denn Ja-

nine Bock will mit ihnen ein Quiz spielen: Sie hat

die Klasse in zwei Hälften geteilt. Felix und Laura

dürfen sich auf die Stühle vor dem Pult setzen und

unter Beweis stellen, wie gut sie das letzte Kapitel

aus dem Buch „Die Hüter der Erinnerung“ kennen.

SPASS HABEN UND TEAMGEIST ENTWICKELN

Janine Bock hat den Science-Fiction-Jugendro-

man für ihren Deutschunterricht an der Gesamt-

schule Kaiserplatz ausgesucht, „weil das span-

nende Literatur ist und ich festgestellt habe, dass

die Jugendlichen sehr lesefaul sind“. So wirkt es

allerdings gerade nicht: Laura und Felix schießen

die Antworten nur so heraus. 11: 11 geht das Quiz

aus, beide Seiten sind zufrieden – die Lehramts-

anwärterin auch. „Ich fi nde es total wichtig, dass

die Schülerinnen und Schüler Spaß haben und sie

Teamgeist entwickeln“, sagt Janine Bock.

DIE EIGENE BIOGRAFIE ALS MOTIVATION

Darauf legt sie gerade vor dem Hintergrund ihrer

eigenen, ambivalenten Erfahrungen Wert. In der 10.

Klasse waren ihre Noten so schlecht, dass sie vom

Gymnasium auf ein Berufskolleg wechseln musste.

Im Gepäck: das Gefühl, dass an ihrer alten Schule

nur die Guten gefördert wurden, während alle an-

deren auf der Strecke blieben. Auf dem Kolleg hin-

gegen erlebte sie Lehrkräfte, „die mich unterstützt

haben und durch die ich gemerkt habe, dass ich

doch etwas kann“. Insbesondere ihr Klassenlehrer

erkannte ihr Talent und ermutigte sie, selbst zu un-

terrichten. Der Anspruch des studY-Seminars ist

es, Erfahrungen wie diese zu refl ektieren und he-

rauszufi nden, mit welchem Lehrerbild die Studie-

renden in ihre Ausbildung gehen.

EIGENE IDEEN FÖRDERN KREATIVITÄT

Janine Bock legt Wert darauf, den Schülerinnen

und Schülern Freiheiten zu geben. „Wenn sie eige-

ne Ideen einbringen, können sie sich viel kreativer

äußern und haben viel mehr Freude daran, sich mit

dem Buch auseinanderzusetzen.“ Um den Unter-

richt vielseitiger zu machen, wendet sie verschie-

denste Methoden an, bindet die Jugendlichen par-

tizipativ ein. Allerdings: Zu viel Spielraum mag sie

ihnen dann doch nicht lassen, weil sie befürchtet,

dass diese sie sonst bei dem geringen Altersunter-

schied nicht ernst nehmen.

BALANCEAKT ZWISCHEN WUNSCH UND

WIRKLICHKEIT

Ein Balanceakt zwischen dem Wunsch, respektiert

zu werden, und eine offene, zugewandte Lehre-

rin zu sein. Denn tatsächlich hat Janine Bock im

studY-Seminar gelernt, dass sie anfangs einer

falschen Selbsteinschätzung unterlag: Auf einem

Persönlichkeitsstrahl sollte sie einzeichnen, als

welche Art von Lehrerin sie sich selbst sieht. „Ich

habe mich als streng und durchsetzungsfähig ein-

gestuft. Aber im Praktikum habe ich gemerkt: So

bin ich gar nicht. Sicherlich sollte man ein gewisses

Durchsetzungsvermögen haben, aber ich will auch

etwas lockerer sein.“

Wenn Schule zum Lebensort werden soll, den die Schülerin-nen und Schüler gleichberechtigt mitgestalten, dann ist die Haltung der Lehrenden entscheidend. Eine von denen, die die Schule von morgen mitgestalten wollen, ist Janine Bock. Die 22-Jährige gehört zu den Lehramtsanwärter/-innen, die am studY-Piloten der Universität Duisburg-Essen teilnehmen. Dank des Seminars soll sie während ihrer Orientierungsphase zukunftsweisende Praxis an einer ausgewählten Schuleerleben. Ein Besuch ihres Unterrichts an der Gesamtschule Kaiserplatz in Krefeld.

Ich fi nde es total wichtig, dass jeder mit-machen kann!“

Praxisbericht

VON NADINE ALBACH

Wir pilotierten das Programm und brachten es 2015 in Kooperation mit der Universität Duisburg-

Essen in die Lehrerausbildung ein. Seit April vergangenen Jahres werden Lehramtsstudierende mit dem

Programm bei der Entwicklung eines eigenen professionellen Selbstverständnisses unterstützt. Dazu

gehört, dass sie in den teilnehmenden acht zukunftsweisenden Schulen Partizipation und Wertschät-

zung als zentrale Haltung erfahren, die Kooperation mit anderen schulischen Akteuren als Gewinn für

ihre eigene Professionalität refl ektieren und sich in speziellen Workshops mit Eltern und Schülern auf

Augenhöhe austauschen können. Der Pilot ist für drei Jahre angesetzt. Ermöglicht wurde er durch die

Förderung von Stiftung Mercator und Vodafone Stiftung Deutschland.

STAND DER ENTWICKLUNG

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EINGESETZTE RESSOURCEN:

Personalkosten 85.660 €

Honorare 2.400 €

Sonstige Kosten 10.350 €

LEISTUNGEN ERZIELTE WIRKUNG

Die Förderung der Stiftung Mercator ermöglich-

te im Sommersemester 2015 bis zum Winter-

semester 2015/16 (bis März 2016) die erstmali-

ge Pilotierung des studY-Programms. Gemein-

sam mit der Universität Duisburg-Essen (UDE)

richteten wir eine Entwicklungsgruppe ein, die

studY an der UDE implementierte. Damit einher

gingen folgende Leistungen:

→ Weiterentwicklung der sechs Elemente des

studY-Programms

→ Aufbau eines Netzwerks von fünf zukunfts-

weisenden Schulen rund um den Standort

Essen (Geschwister-Scholl-Gymnasium

Lüdenscheid, Erich-Kästner-Realschule

Bochum, Städtische Gesamtschule Essen-

Holsterhausen, Bischöfliche Maria-Mon-

tessori-Gesamtschule und Gesamtschule

Kaiserplatz aus Krefeld).

→ Durchführung von studY in Seminaren der

UDE ab Sommersemester 2015

→ Ab Wintersemester 2015/16 finden sich

studY-Inhalte in insgesamt sieben

Seminaren der Arbeitsgruppe von

Prof. Caroline Rotter (UDE)

→ Seminare an der Hochschule im Team-

Teaching bzw. unter Einbezug von Preis-

trägern des Deutschen Lehrerpreises

durchgeführt

→ Die studY-Elemente „SchülerInnen als

Experten“ sowie „Eltern als Bildungspartner“

wurden erfolgreich durchgeführt und aus-

gewertet.

Für den Prozess der Wirkungssteuerung wurde

das Outcome Reporting mit dem bestehenden

Programm MentOR der Universität Duisburg-

Essen verschränkt.

Folgende Outcomes wurden erzielt:

→ Sehr gute Angebotspassung für Studierende.

Sie erleben das Seminar arbeitsintensiver als

andere, fühlen sich jedoch gut auf Praktikum

und Portfolioarbeit vorbereitet.

→ Gelungene Formate: Den Austausch mit Ex-

perten aus der Schulpraxis und den Praxistag

„Schülerinnen und Schüler als Experten“

empfanden die Studierenden als Mehrwert.

→ Die Studierenden erleben einen Erkenntniszu-

gewinn und haben die Relevanz von Reflexion

der eigenen, professionellen Rolle für den

eigenen Lehrberuf erkannt.

→ Mehrwert des Praktikums: Die Mehrheit der

Studierenden erlebte ihre Praktiums-Schule

als besonders gute Schule, was sie an beson-

deren Lernformaten oder demokratischen

Beteiligungsstrukturen festmachten. Das

Praktikum war Reflexionsanlass und sie holten

sich gezielt von den Schülerinnen und Schülern

Feedback zu ihrem Handeln.

→ Das Feedback der Schülerinnen und Schüler,

die Praktikumserfahrungen und die Inhalte

des studY-Seminars sind wichtig für die Ent-

wicklung des eigenen Rollen- und Handlungs-

konzepts der Studierenden.

RESSOURCEN, LEISTUNGEN UND WIRKUNGEN IM BERICHTSZEITRAUM

MASSNAHMEN ZUR BEGLEITENDEN EVALUATION UND QUALITÄTSSICHERUNG Die konsequente Wirkungsorientierung des Programms erlaubt es mithilfe des Outcome Reportings

die Auswirkungen auf die Lehramtsstudierenden darzustellen und dauerhaft belastbare Indikatoren

zu generieren, wie das studY-Programm die Entwicklung eines anerkennenden Lehrerhandelns bahnt

und unterstützt. Auf der Grundlage der zu identifizierenden Wirkkerne wird das Programm zu einem

skalierbaren Modell für weitere Hochschulen entwickelt und bis 2018 – vorbehaltlich der Finanzierung

– an mindestens einer weiteren Hochschule implementiert. Parallel dazu ist ein Antrag im Rahmen

der zweiten Förderrunde der Qualitätsoffensive Lehrerbildung des Bundesministeriums für Bildung und

Forschung ab 2018 vorgesehen.

VERGLEICH ZUM VORJAHR: GRAD DER ZIEL-ERREICHUNG, LERNERFAHRUNG UND ERFOLGE Sechs Elemente des studY-Programms, die neben dem Prinzip „Zukunftsweisender Schulpraxis“ auch

das des „Peer Learnings“ aufgreifen, wurden vom Sommersemester 2015 bis zum Wintersemester

2015/16 an der Universität Duisburg-Essen (UDE) ausgestaltet, erprobt und evaluiert. Dafür arbeiten

wir mit der Arbeitsgruppe Professionsforschung von Prof. Caroline Rotter und Mitgliedern zukunfts-

weisender Schulen, aber auch mit den Studierenden und Schülerinnen und Schülern zusammen.

Erste Ergebnisse der Evaluation lassen Rückschlüsse auf die Weiterentwicklungspotenziale des Pro-

gramms zu: So zeigt sich z. B., dass die Theorie-Praxis-Verknüpfung noch optimierbar ist. In diesem

Kontext wollen wir die Konzeption des Lehrtandems prüfen und weiterentwickeln. Erste Ideen hierzu

hat die studY-Entwicklungsgruppe bereits diskutiert.

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PLANUNG UND AUSBLICK Das studY-Programm soll in den nächsten drei Jahren an der Universität Duisburg-Essen erprobt werden. Mithilfe des Outcome Reportings wollen wir die Wirkung nicht nur auf der Ebene der Studierenden, sondern auch auf der Ebene der Hochschule und der zukunftsweisenden Schulen erfassen. Die Erkenntnisse sind die Grundlage für eine umfassende wirkungsorientierte Steuerung des Programms. Gleichzeitig konzentrieren wir uns auf die konzeptionelle Weiterentwicklung des Programms und wollen dazu Ge-spräche mit potenziellen Förderern führen.

EINFLUSSFAKTOREN: CHANCEN UND RISIKEN

VORSTAND

familY- Programm

buddY- Programm

mY kita studY- Programm

KaufmännischerBereich

VORSTANDSPRÄSIDENTINProf. Dr. Rita Süssmuth

VORSTANDSMITGLIEDERWolfgang R. AssmannBärbel Bergerhoff-WodopiaMichael HeinAnke KlieweMichael OkrobLeonard Sommer

GESCHÄFTSFÜHRENDER

VORSTANDRoman R. Rüdiger

Assistenz derGeschäftsführung

Presse- undÖffentlichkeitsarbeit

Fachstelle Wirkungsorientierung

Engagement und Marketing

ORGANISATIONSSTRUKTUR UND TEAM

ORGANISATIONSSTRUKTUR Zum Ende des Geschäftsjahres 2015/2016 gibt es

32 Mitarbeitende in der Organisation. Sie gehören

den pädagogischen Teams der vier Programme

an oder arbeiten für den kaufmännischen Bereich

oder die Geschäftsführung (einschließlich Stabs-

stellen).

Unser Leitungsteam bestand zum Stichtag

31. März 2016 aus fünf Personen. Es setzt sich aus

den Programmleitern, der kaufmännischen Be-

reichsleitung und dem Geschäftsführenden Vor

stand zusammen. Das Leitungsteam sowie die

pädagogischen Teams der Programme treffen sich

nach Möglichkeit wöchentlich zur Beratung und

Entscheidung.

Zehn Trainerinnen und Trainer haben in den Pro-

grammen unter anderem Trainings und Qualifi-

zierungen durchgeführt. Der Austausch mit ihnen

wird über ein Trainerportal, einen Newsletter sowie

jährliche Tagungen sichergestellt.

51

Im Wintersemester 2016/2017 tritt in NRW das

neue Lehrerausbildungsgesetz (LABG) in Kraft.

Das hat Auswirkungen auf das studY-Semi-

narangebot: Es richtet sich nun an Studierende

des ersten Semesters und inhaltlich wird der As-

pekt der Eignungsreflexion noch stärker berück-

sichtigt. Zu den Risiken des neuen LABGs zählt,

dass ab dem Sommersemester 2017 die Prakti-

kumsplätze zentral vergeben werden und Stu-

dierende dann zukunftsweisende Schulen nicht

mehr gezielt aussuchen könnten. Ein Risiko liegt

auch in der Programmdurchführung an der Uni-

versität Duisburg-Essen. Zwar ist das studY-

Programm durch alle universitären Gremien

genehmigt und wird von diesen unterstützt, den-

noch können strukturelle und personelle Verän-

derungen auf Seiten der Universität zu Schwie-

rigkeiten in der Programmdurchführung führen.

Herausfordernd ist die zurzeit noch unsichere Fi-

nanzierungssituation ab 2017. Seit Beginn des

Jahres wird das studY-Programm durch die Hans-

Weisser-Stiftung gefördert. Allerdings ist diese

Förderung gestaffelt, sodass ab 2017 weitere För-

dermittel für das Programm eingeworben werden

müssen. Hierzu werden derzeit Gespräche mit un-

terschiedlichen Stiftungen geführt.

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STRATEGISCHER SCHWERPUNKT DER ORGANISATION: WIRKUNGSORIENTIERUNG

Über unsere Programme möchten wir in die Bereiche Fa-milie, Kita, Schule und Hochschule wirken, systemische Im-pulse setzen. Unser Hauptaugenmerk liegt dabei auf der kontinuierlichen Planung, Prüfung und Optimierung unserer Wirkung.

Wirkungsorientierung

1 z. B. Evaluation im buddY-Landesprogramm Niedersachsen, FU Berlin, 2008; Evaluation im buddY-Landesprogramm Hessen, DIPF Frankfurt a. M. und FU Berlin, 2010; Evaluation im familY-Programm, PH Heidelberg und Uni Bielefeld, 20122 z. B. SROI-Erprobung in drei Schulen des buddY-Programms

Aus über zehnjähriger Erfahrung in der program-

matischen Arbeit und Erprobung zahlreicher klas-

sischer1 und neuerer2 Evaluationsansätze hat die

Organisation kontinuierlich Erkenntnisse zum Ver-

ständnis von WIRKUNGSORIENTIERUNG gewon-

nen. Somit verstehen wir unsere starke strategi-

sche Auseinandersetzung mit diesem Thema als

logische Konsequenz aus einem jahrelangen Er-

fahrungs- und Lernprozess.

Folgerichtig hat die Organisation 2015 eine Fach-

stelle Wirkungsorientierung eingerichtet, welche

nicht nur die Maßnahmen und Instrumente der

Wirkungsorientierung entwickelt, implementiert

und durchführt, sondern auch die Kollegen und

Kolleginnen schult, berät und begleitet in der kon-

tinuierlichen Umsetzung in allen Bereichen. Wir

möchten die uns zur Verfügung stehenden Res-

sourcen sinnvoll ausschöpfen, prüfen daher alle

Prozesse hinsichtlich ihrer Effizienz. Jede unserer

Maßnahmen durchläuft drei Schritte: Wirkungspla-

nung, Wirkungssteuerung, Wirkungsanalyse.

Für uns ist es eine strategische Entscheidung, Wir-

kungsorientierung zu leben und zu einem zentralen

Teil der Programmarbeit und der Zusammenarbeit

mit unseren Partnern zu machen. Damit leiten wir

einen langfristigen und nachhaltigen Organisati-

onsentwicklungsprozess ein. Zwar bindet die Wir-

kungsorientierung zunächst Ressourcen, bietet

dann jedoch auch Erleichterung wie ein gutes Pro-

zessmanagement-Instrument: die Projekt-Trans-

parenz verbessert sich und die Maßnahmen- und

Ressourcenplanung kann optimiert werden.

Für weitere Informationen zum Bereich

Wirkungsorientierung fordern Sie bitte unsere

Broschüre „Planen. Wissen. Wirken.“ an oder

laden sie sich im Download-Bereich unserer

Webseite www.edcuation-y.de herunter.

WIRKUNGSPLANUNG

↑ Theory of Change

↑ Zielgruppenanalyse

↑ Formulierung von

Wirkungsindikatoren

01

03

02

WIRKUNGS STEUERUNG

↑ Reflexionszyklen

↑ dynamische formative

Anpassung

WIRKUNGS ANALYSE

↑ Evaluations-

und Entwicklungs-

empfehlung

5352

SARAH ULRICH

Fachstelle Wirkungsorientierung

[email protected]

Tel 0211/30 32 91 - 292

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VORSTELLUNG DER VERANTWORTLICHEN PERSONEN

Ihr großes Anliegen ist hierbei der Perspektiv-

wechsel: Der Blick auf die Bedarfe und Potenziale

der Kinder und Jugendlichen ist für sie der Aus-

gangspunkt allen Handelns. Zudem setzt sie sich

für einen ganzheitlichen Bildungsbegriff ein, der

die kognitive, soziale und emotionale Kompetenz

gleichermaßen umfasst und fordert eine ganzheit-

liche Lernförderung, die als Begabungsprozess die

Potenziale der Kinder entfaltet. Sie sieht gerade in

der Vielfalt, in der Heterogenität von Lerngruppen

eine große Chance, von der alle Kinder – die Star-

ken und die Schwächeren – profitieren.

In diesem Zusammenhang lenkt Prof. Dr. Rita

Süssmuth als Vorstandspräsidentin zusammen

mit dem Vorstand die strategische Ausrichtung

von EDUCATION Y.

Roman R. Rüdiger wurde 2004 von der Vodafone

Stiftung mit der Gründung eines eigenen Vereins

für die Trägerschaft des damaligen „buddY-Pro-

jektes“ betraut. In seine Verantwortung fallen die

Weiterentwicklung zum buddY-Programm sowie

die Neuentwicklungen familY-Programm, mY kita

und studY-Programm.

Seine Motivation ist es, individuelle Möglichkeiten

für Bildungserfolg zu schaffen und somit zu mehr

Bildungsgerechtigkeit beizutragen. Als Unterneh-

merpersönlichkeit einer sozialen Organisation, die

zur Lösung drängender gesellschaftlicher Prob-

leme beitragen möchte, wurde er 2015 mit einem

Fellowship im Ashoka-Netzwerk geehrt. Der Verein

verfolgt als Social-Profit-Organisation keine mo-

netären Profite, aber soziale Gewinne, die unsere

Gesellschaft auf andere Weise reicher machen.

Ab September 1985 war Rita Süssmuth drei Jah-

re lang Bundesministerin für Jugend, Familie und

Gesundheit, nach der Erweiterung des Ministeri-

ums um die Zuständigkeit für Frauenfragen 1986

auch erste Frauenministerin auf Bundesebene. Von

1988 bis 1998 war Rita Süssmuth Präsidentin des

deutschen Bundestages, bis 1998 zudem Präsi-

dentin der Europäischen Bewegung und zwischen

2000 und 2004 Vorsitzende der Zuwanderungs-

Kommission und des Sachverständigenrates für

Zuwanderung und Integration.

Sie studierte Romanistik und Geschichte sowie

Erziehungswissenschaften, Soziologie und Psy-

chologie und promovierte 1964. In der Folge war

sie als Professorin an den Universitäten Bochum

und Dortmund tätig. Von 1982–1985 leitete sie das

Frauenforschungsinstitut in Hannover.

Roman R. Rüdiger arbeitete viele Jahre als Vor-

stand, Geschäftsführer, Projekt- und Abteilungs-

leiter in Jugend-und Wohlfahrtsverbänden, in de-

nen er u. a. zahlreiche soziale Projekte entwickelte.

Er war 18 Jahre ehrenamtlich im Jugendhilfeaus-

schuss der Landeshauptstadt Düsseldorf kommu-

nalpolitisch engagiert.

Roman R. Rüdiger ist Diplom-Sozialpädagoge

und hat eine Sozialmanagement-Ausbildung. Seit

2009 ist er als Dozent in der Aus- und Weiterbil-

dung von Lehrer/-innen an der Technischen Uni-

versität Dortmund und der Freien Universität Berlin

tätig. Er ist Sprecher und Gründer des Bundesver-

bandes Innovative Bildungsprogramme.

PROF. DR. RITA SÜSSMUTH ROMAN R. RÜDIGER

Einer der Arbeitsschwerpunkte von Prof. Dr. Rita Süssmuth ist der Abbau von Bildungsbenachteiligung und des Zusammen-hangs von sozialer Herkunft und Bildungschancen.

Als Geschäftsführender Vorstand trägt Roman R. Rüdiger die Verantwortung für das operative

Geschäft der Organisation.

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PARTNERSCHAFTEN, KOOPERATIONEN UND NETZWERKE

EDCUATION Y pflegt Partnerschaften mit ver-

schiedenen Institutionen und Einrichtungen, um

seine Programme bestmöglich in der Gesellschaft

zu verankern. Zur Verbreitung des buddY-Pro-

gramms kooperieren wir mit den für Bildung zu-

ständigen Ministerien der Länder Nordrhein-West-

falen, Hessen, Berlin, Niedersachsen, Sachsen-

Anhalt und Thüringen. Durch die Landesprogram-

me gelingt es uns, Strukturen und Unterstützungs-

systeme aufzubauen, welche die nachhaltige Im-

plementierung in den Schulen und Bundesländern

tragen.

Eine besondere Kooperation besteht seit dem Ja-

nuar 2012 mit dem Initiativkreis Ruhr, ein Zusam-

menschluss führender Unternehmen des Ruhrge-

biets. Sein Schulnetz „Get Ready“ richtet sich ge-

zielt an Haupt- und Gesamtschüler/-innen im

Ruhrgebiet. Ihre Chancen auf eine Ausbildungs-

stelle und weitere berufliche Erfolg sollen mit dem

Erwerb sozialer Kompetenzen gesteigert werden.

Zusammen mit UNICEF Deutschland entwickel-

ten wir für Grundschulen das buddY-Grundla-

gentraining Kinderrechte. Beide Organisationen

verbindet der Einsatz für die Verwirklichung der

Kinderrechte in Deutschland. Dazu gehört auch,

systematisch hinzuwirken auf gleiche Bildungs-

chancen, Selbstwirksamkeit und Schülerpartizi-

pation sowie auf ein kinderfreundliches Umfeld in

Unterricht und Schulalltag.

Für den Bereich der digitalen Bildung entwickeln

wir im Handlungsfeld Schule gemeinsam mit Wi-

kimedia und Teach First Deutschland das Pro-

jekt „Pacemaker“, für das wir aktuell Engagement-

Partner suchen.

Darüber hinaus ist die Organisation eine der Initia-

toren und Mitbegründer des Netzwerks innovative

Bildungsprogramme, welches sich inzwischen zum

Bundesverband (BIB) weiterentwickelte. Im BIB

bündeln die wichtigsten und erfolgreichsten deut-

schen Schulentwicklungs- und Schulunterstüt-

zungsprogramme ihre Stimme. Gemeinsam errei-

chen die aktuell 23 mitarbeitenden Einrichtungen

knapp ein Drittel aller deutschen Schulen. Der Ver-

band versteht sich als Interessensvertretung und

möchte in die Bildungslandschaft hineinwirken.

Im Rahmen des familY-Programms kooperieren

wir mit Kommunen und freien Trägern. Beteiligt

sind im Berichtszeitraum die Verbandsgemeinde

an der Finne (Sachsen-Anhalt), Frankfurt am Main,

München, die Bezirke Berlin-Friedrichshain-Kreuz-

berg und -Treptow-Köpenick, der Burgenlandkreis,

Essen, Dortmund in der Pfalz.

Das mY kita-Team arbeitet weiterhin eng mit den

Kita-Leitungen und der Landeshauptstadt Düssel-

dorf zusammen.

Das studY-Programm kooperiert eng mit der Uni-

versität Duisburg-Essen.

Auf wissenschaftlicher Ebene gibt es eine lang-

jährige, rege Kooperation mit der Pädagogischen

Hochschule in Heidelberg und mit Prof. Anne

Sliwka. Prof. Sliwka ist nicht nur Entwicklungspart-

nerin und wissenschaftliche Begleiterin der Orga-

nisation, sondern auch Impulsgeberin für weitere

Entwicklungen.

NAME EDUCATION Y Bildung. Gemeinsam. Gestalten.

ORT Düsseldorf

GRÜNDUNG Gegründet 2005 von Andrea Zinnenlauf,

Vodafone Stiftung Deutschland

Winfried Kneip, Roman R. Rüdiger

RECHTSFORM Eingetragener Verein

KONTAKT Benzenbergstraße 2, 40219 Düsseldorf

T.: 0211 - 30 32 91 - 0 F.: 0211 - 30 32 91 - 22

E-Mail: [email protected]

www.edcuation-y.de, www.facebook.de/edcuationy

LINK ZUR SATZUNG www.education-y.de

REGISTEREINTRAG Vereinsregister Amtsgericht Düsseldorf, VR 9539

GEMEINNÜTZIGKEIT Als gemeinnützig anerkannter Träger der freien Jugendhilfe

gemäß § 75 SGB VIII, Bescheid des Finanzamtes Düsseldorf-Süd

vom 4.7.2013, s. a. § 2 der Satzung (www.education-y.de)

ARBEITNEHMERVERTRETUNG Nein

Zum Ende des Geschäftsjahres 2015/2016 gibt es 32 Mitarbeitende in der Düsseldorfer Geschäfts-

stelle. Noch bis zum Jahr 2010 lag die Zahl bei nahezu konstant zehn Fachkräften. Das stetige Wachs-

tum der vergangenen Jahre erfordert zuverlässige, belastbare und geordnete Strukturen sowie ein

professionelles Wissens- und Prozessmanagement. Zugleich ist es unerlässlich, über unser Miteinander

zu reflektieren und sich auf gemeinsame Werte, die die Organisation tragen, zu verständigen.

ANZAHL MITARBEITENDE

2012/2013 2013/2014 2014/2015 2015/2016

Fest angestellte Mitarbeiter/-innen 21 28 35 32

davon in Vollzeit 12 16 11 10

davon in Teilzeit 7 10 17 21

davon auf Minijob-Basis 2 2 7 1

Ehrenamtliche 5 5 5 7 Freie Trainer/-innen auf Honorarbasis 11 12 13 10

SUMME MITARBEITERINNEN 35 38 52 49

ORGANISATIONSPROFIL

PERSONALPROFIL

5756

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58 59

GOVERNANCE DER ORGANISATION

LEITUNGS- UND GESCHÄFTSFÜHRUNGSORGANAn der Spitze des achtköpfigen Vorstands steht

die Präsidentin Prof. Dr. Rita Süssmuth. Zusam-

men mit dem Geschäftsführenden Vorstand Ro-

man R. Rüdiger sowie den Vorstandsmitgliedern

Wolfgang R. Assmann, Michael Hein, Anke Kliewe,

Michael Okrob, Bärbel Bergerhoff-Wodopia und

Leonard Sommer führt sie die Geschäfte. Der Vor-

stand haftet nach Paragraf 26 BGB. Die Tätigkeit

der Mitglieder des Vorstands mit Ausnahme des

Geschäftsführenden Vorstands ist grundsätzlich

ehrenamtlich. Die Kaufmännische Leiterin, Sandra

Budke, hat als Vorstandsbevollmächtigte Hand-

lungsvollmacht für die Bereiche Finanzen und Per-

sonal.

Der Vorstand tagt quartalsweise. Die wesentliche

Aufgabe liegt in der strategischen Führung.

AUFSICHTSORGANDas Aufsichtsorgan des Vereins ist die Mitglieder-

versammlung, die mindestens einmal im Jahr ein-

berufen wird. Der Verein hat 28 Mitglieder, darunter

befinden sich drei Institutionen. Die Mitgliederver-

sammlung nimmt ihre Aufgaben gemäß der Sat-

zung wahr.

Die Organisation besitzt programmbezogene Fach-

beiräte und ein Kuratorium, welches mit heraus-

ragenden Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft

und Wissenschaft besetzt ist.

MITGLIEDSCHAFTEN IN ANDEREN ORGANISATIONEN:Bundesverband Deutscher Stiftungen, Bundesver-

band innovativer Bildungsprogramme, Deutsche

BUCHFÜHRUNG UND BILANZIERUNGDie doppelte Buchführung erfolgt intern.

JAHRESABSCHLUSSIm Bewusstsein der Verantwortung gegenüber

Engagement-Partnern und -Partnerinnen, Mit-

gliedern und der Öffentlichkeit wird der Jahresab-

schluss von buddY E.V.* freiwillig über die für Ver-

eine geltenden gesetzlichen Anforderungen hin-

aus, nach den handelsrechtlichen Bilanzierungs-

und Bewertungsvorschriften zum Ende eines jeden

Geschäftsjahres aufgestellt. Die KPMG AG Wirt-

schaftsprüfungsgesellschaft hat auf der Grundla-

ge der Bücher und Bestandsnachweise sowie der

erteilten Auskünfte den Abschluss geprüft.

Die Prüfung umfasste die Beurteilung der Wirk-

samkeit des rechnungslegungsbezogenen internen

Kontrollsystems, der angewandten Bilanzierungs-

grundsätze und der wesentlichen Einschätzungen

der Geschäftsführung sowie Würdigung der Ge-

samtdarstellung des Jahresabschlusses. Dabei

hat die Prüfung der KPMG zu keinen Einwendun-

gen geführt. Der Jahresabschluss entspricht den

gesetzlichen Vorschriften.

Im Geschäftsjahr 2015/2016 vom 01. April 2015 bis

31. März 2016 verwendete der buddY E.V. die ihm

anvertrauten Mittel ausschließlich und unmittelbar

für satzungsmäßige Zwecke, wirtschaftlich und

unter Beachtung der Zweckbindung und Zwecker-

füllung.

Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar

gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts

Gesellschaft für Demokratiepädagogik (DeGeDe),

Transparente Zivilgesellschaft, Netzwerk 16eins

für die Umsetzung der Kinderrechte in Bildungs-

einrichtungen.

UMWELT- UND SOZIALPROFILVor dem Hintergrund eines verantwortungsvollen

Umgangs mit unseren natürlichen Ressourcen

wird bei inländischen Reisen der Bahn der Vorzug

gegeben. Bei Flugreisen kompensieren wir die ent-

stehenden Klimagase mit atmosfair. Zudem nut-

zen wir den CO2-neutralen Versand der Deutschen

Post und achten auf einen sparsamen Verbrauch

insbesondere bei Druckpapier, das duplex ge-

druckt wird.

EDCUATION Y ist eine von Vielfalt geprägte Or-

ganisation. Bei uns arbeiten oder engagieren sich

Menschen, die zwischen 20 und 79 Jahre alt sind.

Sie haben unterschiedlichste Erfahrungen und be-

rufliche Qualifikationen. Die Mitarbeitenden der

Organisation bringen kulturelles Wissen aus acht

verschiedenen Nationen mit.

Die Organisation ermöglicht die Beschäftigung in

Teilzeit, um die Vereinbarkeit von Beruf und Fami-

lie zu unterstützen. Die Arbeitszeiten sind flexibili-

siert, die Teilzeitquote beträgt 66 Prozent. Home-

office ist in individueller Absprache möglich. Neue

Projekte, Anfragen und Planungen werden immer

vor dem Hintergrund personeller Ressourcen be-

trachtet, um einer Überlastung der Mitarbeitenden

vorzubeugen.

„steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenord-

nung (§ 51 ff. AO). Der Verein ist selbstlos tätig, er

verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche

Zwecke.

Gemäß der steuerlichen Vier-Sparten-Rechnung

werden Aufwendungen und Erträge dem ideellen

Betrieb, dem Zweckbetrieb und der Vermögens-

verwaltung zugeordnet. Ein wirtschaftlicher Ge-

schäftsbetrieb lag nicht vor. Die Sparten werden

konsolidiert ausgewiesen.

CONTROLLINGZu Zwecken der finanziellen Steuerung stellt der

Verein einen Wirtschaftsplan für jedes Geschäfts-

jahr auf. Der Wirtschaftsplan bildet die Grundla-

ge der Verteilung der Fördermittel. Die Kontrolle

des Budgets erfolgt im laufenden Geschäftsjahr

in Form von monatlichen Soll-Ist-Vergleichen. Die

Geschäftsführung wird regelmäßig durch eine

betriebswirtschaftliche Auswertung informiert.

Halbjährlich findet zusätzlich eine Analyse der Ist-

Zahlen mit Überprüfung und, wenn nötig, einer An-

passung des Budgets statt. Die interne Kassen-

prüfung erfolgt nach dem Vieraugenprinzip durch

die Kaufmännische Leitung und Vorstandsbevoll-

mächtige, Sandra Budke, und Finanzbuchhalte-

rin Ivana Soce. Der Verein wird extern durch die

Steuerkanzlei HRB & Partner, Herrn Dipl.-Kfm./StB.

Thomas Remih begleitet.

FINANZEN UND RECHNUNGSLEGUNG

Der Finanzbericht bietet Mitgliedern, Engagement-Partne-rinnen und -Partnern ebenso wie Kooperierenden und der interessierten Öffentlichkeit ein umfassendes Bild über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des BUDDY E.V.*

*Der Verein buddY E.V. firmiert seit Oktober 2016 als EDCUATION Y

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60 61

EINNAHMEN UND AUSGABEN

31.03.2015 31.03.2016

EINNAHMEN EUR EUR

1. Zuwendungen

Förderungen Stiftungen 1.259.393 1.070.860

Förderungen Unternehmen 322.935 304.615

Öffentliche Zuschüsse 188.349 194.757

Spenden, Sonstige 14.408 68.787

1.785.086 1.639.020

2. Sonstige betriebliche Erträge 66.342 17.868

3. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 450 5

SUMME EINNAHMEN

AUSGABEN

1.851.877

EUR

1.656.893

EUR

1. Bildungsarbeit 1.348.753 1.391.118

2. Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit 145.495 65.706

3. Verwaltungskosten 184.975 151.640

4. Vereinskosten, Vorstand, Kuratorium 80.245 77.947

5. Marketing & Fundraising 129.318 49.380

SUMME AUSGABEN 1.888.786 1.735.791

Jahresergebnis (Einahmen abzüglich Ausgaben)

-36.909 -78.898

Auflösung und Einstellung von Rücklagen 37.720 77.626

Gewinnvortrag

Bilanzgewinn

461

1.272

1.272

0

VERMÖGENSVERHÄLTNISSEVEREINFACHTE DARSTELLUNG DER MITTELVERWENDUNG UND -HERKUNFT.

BILANZ

31.03.2015 31.03.2016

AKTIVA (Vermögen, Mittelverwendung) EUR EUR

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 10.013 10.475

II. Sachanlagen

Betriebs- und Geschäftsausstattung 32.123 23.911

III. Vorräte 0 0

IV. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 291.856 162.655

V. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten

313.033 535.306

VI. Rechnungsabgrenzungsposten 13.048 24.287

SUMME AKTIVA 660.073 756.634

PASSIVA (Mittelherkunft) EUR EUR

I. Gewinnrücklagen

Rücklage gemäß § 62 Abs. 1 Nr. 1 AO 77.380 55.000

Rücklage gemäß § 62 Abs. 1 Nr. 3 AO 327.900 272.654

II. Bilanzgewinn 1.272 0

III. Sonstige Rückstellungen 29.008 32.104

IV. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

45.473 1.373

V. Sonstige Verbindlichkeiten 177.473 366.877

VI. Rechnungsabgrenzungsposten 1.567 28.625

SUMME PASSIVA 660.073 756.634

*Bei den sonstigen Vermögensgegenständen und den sonstigen Verbindlichkeiten handelt es

sich in erster Linie um Vorauszahlungen von Förderungen für Leistungen. Die Rechnungsab-

grenzungsposten betreffen im Wesentlichen vorausbezahlte Aufwendungen.

60

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EINNAHMEN DES BUDDY E.V. GJ 2015/2016

GESAMTEINNAHMEN GJ 2015/2016 1.656.893 €

Im Geschäftsjahr 2015/2016 waren die Einnahmen mit 1.656.893 € um 11 % niedriger im

Vergleich zum Vorjahr. Der Hauptförderer und Initiator Vodafone Stiftung Deutschland redu-

zierte seine Förderung im Berichtsjahr um 150.000 €.

AUSGABEN DES BUDDY E.V. GJ 2015/2016

Gesamtausgaben GJ 2015/2016 1.735.791 €Die Ausgaben sind im Vergleich zum Vorjahr im Geschäftsjahr 2015/2016 um 8 % gesunken

durch die Anpassung der Aufwände an die reduzierte Einnahmensituation.

Das kommende Geschäftsjahr beginnt mit einem

Planungsstand, der einen zusätzlichen Finanz-

mittelbedarf in Höhe von 240.000 € zeigt. Die

Unterdeckung betrifft in erster Line den Bereich

Overhead, also insbesondere Aufwände für Ge-

schäftsführung, Marketing und Engagement-

Partnerschaften, Presse- und Öffentlichkeitsar-

beit und Verwaltung.

Seit Bilanzstichtag konnten bereits zusätzliche

Förderungen realisiert werden, die einen Teil zur

Deckung des Mittelbedarfes beitragen.

So konnte die Stadt Braunschweig als Engage-

ment-Partner für das buddY-Programm gewonnen

werden. Das ermöglicht Schulentwicklung für bis

zu sechs Schulen über 2,5 Jahre.

Für das familY-Programm konnten wir die Stiftung

Sparda-Bank Hannover überzeugen, drei zusätz-

liche Standorte für ein Jahr der Durchführung zu

fördern. Die Hans-Weisser-Stiftung wird den wir-

kungsorientierten Ansatz in der Pilotierung des

studY-Programms über weitere zwei Jahre ermög-

lichen.

Als Strategie verfolgt der Verein zur notwendigen

Steigerung der Finanzmittel neben der Bindung

von bestehenden Engagement-Partnern den Auf-

und Ausbau von Kooperationen mit Unternehmen,

Stiftungen und Ministerien. Des Weiteren liegt ein

regionaler Akquiseschwerpunkt auf Düsseldorf

und Umgebung.

Bezogen auf folgende Projekte sucht der Verein u. a. konkrete Förderungen für die:

↑ Umsetzung des buddY-Trainings „Kinder haben

Rechte“ in Niedersachsen.

↑ Zusätzliche Unterstützung für den studY-Pilo-

ten an der Universität Duisburg/Essen.

↑ Förderung weiterer mY kita-Fortbildungen in

Nordrhein-Westfalen.

↑ Sicherung bestehender familY-Standorte in

Frankfurt und München.

↑ Realisierung neuer familY-Standorte im Osten

und Süden Deutschlands.

↑ Wir suchen Partner für das buddY-Programm

in Hessen.

FINANZIELLE SITUATION UND PLANUNG

Förderungen Stiftungen

65%

Bildungsarbeit

80%

Öffentliche Zuschüsse

12 %

Übrige

5 %

Marketing & Fundraising

3 %

Förderungen Unternehmen

18 %

Verwaltung

9 %

Presse- u. Öffentlich-keitsarbeit, Publikationen

4 %

Verein, Vorstand, Kuratorium, Wirkungsorientierung

4 %

63

Page 33: KOOPERATIO NEN FÖRDERN. WIRKUNGEN ERZIELEN. BILDUNGS … · 2016. 10. 27. · 1 Der Anteil der Kinder, die laut Armutsbericht des Paritätischen Wohl- fahrtsverbandes (2016) in einem

64 65

Die VODAFONE STIFTUNG DEUTSCHLAND nimmt

für uns einen besonderen Stellenwert ein: Sie ist

Initiator und Hauptengagement-Partner der Orga-

nisation und unterstützt ihre Entwicklungsarbeit

großzügig. Zugleich ist sie Haupt-Engagement-

partner und Initiator des buddY-Programms sowie

des familY-Programms und Initiator des studY-

Programms.

Im Geschäftsjahr 2015/2016 wurde in vielen Berei-

chen des Vereins das Thema Wirkungsorientierung

begonnen und vertieft. Dieses wurde insbesondere

auf Initiative und Förderung der WÜBBEN-STIF-

TUNG ermöglicht. Die Fachstelle Wirkungsorien-

tierung sowie die Wirkungsplanung, -steuerung und

-messung wird zudem auf übergreifender Ebene

unterstützt durch die Förderung von AURIDIS. Die

STIFTUNG DEUTSCHES FORUM FÜR KRIMINAL-

PRÄVENTION förderte ebenso anteilig die Arbeit

der Fachstelle.

Seit März 2015 ist das studY-Programm als Pilot an

der Universität Duisburg-Essen verankert. Damit ist

es gelungen, das von der VODAFONE STIFTUNG

DEUTSCHLAND und STIFTUNG MERCATOR initi-

ierte Programm weiter voranzubringen. Seit Anfang

2016 wird das Programm mit Fördermitteln der

HANS-WEISSER-STIFTUNG fortgeführt.

Dank der Kooperation mit dem MINISTERIUM

FÜR SCHULE UND WEITERBILDUNG und UNICEF

DEUTSCHLAND sowie der Unterstützung durch

die UNFALLKASSE NORDRHEIN-WESTFALEN, der

NRW.BANK sowie der VODAFONE STIFTUNG

DEUTSCHLAND wurde das „buddY-Programm

Kinderrechte für Grundschulen in NRW“ erfolg-

reich implementiert. Es wird für drei Jahre an

bis zu 100 Grundschulen umgesetzt. Es dient

als Modell für den Start des buddY-Trainings

„Kinder haben Rechte“ in Niedersachchen im

Jahr 2016.

Mit einer auf drei Jahre bewilligten Förderung durch

das LAND SACHSEN-ANHALT kann das buddY-

Schulentwicklungsprojekt am Campus Kastanien-

allee fortgeführt werden. Die KLIMEK-KAYSER-

STIFTUNG unterstützt die wissenschaftliche Eva-

luation.

Dank des Haupt-Engagements der WÜBBEN-

STIFTUNG ist im GJ 2015/16 das buddY-Modell-

projekt „Stufenwechsel“ an ersten Schulen in NRW

gestartet. Das Projekt wird intensiv durch die Fach-

stelle Wirkungsorientierung begleitet.

In Detmold und Paderborn wurde das buddY-Modell-

projekt im Übergang Kita-Grundschule erfolgreich

abgeschlossen. Im Geschäftsjahr 2015/2016 enga-

gierten sich nochmals die SPARKASSE DETMOLD-

PADERBORN und die PETER GLÄSEL STIFTUNG.

Die Landeshauptstadt Düsseldorf macht als kon-

tinuierlicher Engagement-Partner des buddY-Pro-

gramms besonders nachhaltige, wirkungsorientierte

Arbeit an diesem Standort möglich. Sie fördert

darüber hinaus im zweiten Jahr das Pilotprojekt

mY kita. Durch dieses Engagement konnte der

Verein die Entwicklung des Piloten und die erste

Erprobung in Düsseldorf-Wersten verwirklichen.

Dank einer Weihnachtsspende der BANKENVER-

EINIGUNG DÜSSELDORF wird es zudem im kom-

menden Geschäftsjahr um die Weiterentwicklung

des mY kita-Konzepts gehen, um die Zusammen-

arbeit von Kita-Teams mit geflüchteten Familien

zu verbessern.

Am Standort Berlin konnte dank des Haupt-

Engagements des BERLINER SENATS das Ver-

schränkungsmodell des familY-Programms mit

dem buddY-Programm weiterverfolgt werden. Der

Senat förderte dieses Modell seit 2014 und hat

für 2016 eine Verlängerung bewilligt. Die Stiftung

HELP AND HOPE förderte als Haupt-Engage-

ment-Partner den Start des familY-Programms

am Standort Dortmund und wird das Projekt bis

Ende 2017 weiter finanziell begleiten. Weiter-

hin hat die LANDESSTIFTUNG „MITEINANDER

IN HESSEN“ als Haupt-Engagement-Partner zu-

sammen mit der FRANKFURTER BÜRGERSTIF-

TUNG und der STADT FRANKFURT die Umsetzung

des familY-Programms in Frankfurt unterstützt.

Dank der Rest-Cent-Initiative der HYPOVEREINS-

BANK – Member of UniCredit – konnte in München

die Qualifizierung von familY-BegleiterInnen rea-

lisiert werden. Es ist dem Verein zudem gelungen,

ab dem Geschäftsjahr 2015/2016 von der gemein-

nützigen Stiftung DEUTSCHLAND RUNDET AUF

zum zweiten Mal gefördert zu werden: Diesmal für

ENGAGEMENT

Weitere Informationen zur finanziellen Situation des Vereins

können sie dem Erstellungsbericht der KPMG für das Ge-

schäftsjahr 2015/2016 im Downloadbereich der Homepage

www.education-y.de entnehmen.

6564

die Implementierung von sechs weiteren familY-

Standorten in Deutschland innerhalb der nächs-

ten drei Jahre, von denen bereits drei Standorte

mit der Ausbildung von familY-BegleiterInnen be-

gonnen haben. Unterstützt werden die Standor-

te durch die AWO NIEDERRHEIN, den BURGEN-

LANDKREIS sowie der BÜRGERSTIFTUNG PFALZ.

Wir danken der ELEVEN GGMBH für die kontinu-

ierliche Bereitstellung von Räumlichkeiten auf der

Praterinsel in München, die uns damit die Möglich-

keit zum Austausch und zur Kooperation mit ande-

ren Partnern vor Ort bietet.

DIE MÖGLICHKEITEN, UNS ZU UNTERSTÜTZEN SIND VIELFÄLTIG: WERDEN SIE PARTNER VON EDUCATION Y! FÜR MEHR CHANCENGLEICH- HEIT UND BILDUNGSINNOVATION FÜR DAS 21. JAHRHUNDERT – NUR DURCH TRAGFÄHIGE ENGAGEMENT-PARTNERSCHAFTEN KÖNNEN WIR DIESES ZIEL GEMEINSAM ERREICHEN. EINE PARTNERSCHAFT GEHT ÜBER EINE REINE SPENDE HINAUS – ES ZEIGT, DASS WIR UNS FÜR SIE UND SIE SICH FÜR UNSERE ARBEIT UND DEREN WIRKUNG INTERESSIEREN. IHR ENGAGEMENT STEIGERT UNSER WIRKUNGS-POTENZIAL: FÜR EINE GESICHERTE BILDUNGS-BIOGRAFIE ZAHLREICHER JUNGER MENSCHEN!

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„Die wichtigste Ingredienz gibt es nirgendwo

zu kaufen: Es ist der Geist, der all das hier trägt.“

ASTRID MAIER

INITIATOR UND

BUNDESWEITER HAUPT-ENGAGEMENT-PARTNER

VODAFONE STIFTUNG DEUTSCHLAND

ÜBERREGIONALE UND REGIONALE ENGAGEMENT-PARTNER

AURIDIS GGMBH

AWO-BEZIRKSVERBAND NIEDERRHEIN

BANKENVEREINIGUNG DÜSSELDORF

BURGENLANDKREIS

BÜRGERSTIFTUNG PFALZ

DEUTSCHLAND RUNDET AUF

EY

FRANKFURTER BÜRGERSTIFTUNG

HANS-WEISSER-STIFTUNG

HELP AND HOPE STIFTUNG

HYPOVEREINSBANK – MEMBER OF UNICREDIT

INITIATIVKREIS RUHR

KLIMEK-KAYSER-STIFTUNG

KOMPETENZ-CENTER STIFTUNGENDER STADTSPARKASSE DÜSSELDORF

KULTUSMINISTERIUM SACHSEN-ANHALT

LANDESHAUPTSTADT DÜSSELDORF

LANDESSTIFTUNG MITEINANDER IN HESSEN

MINISTERIUM FÜR SCHULE UND WEITERBILDUNG DES LANDES NRW

NRW.BANK

PETER GLÄSEL STIFTUNG

RAG-STIFTUNG

SENAT BERLIN

SPARKASSE DETMOLD-PADERBORN

STIFTUNG DEUTSCHES FORUM FÜR KRIMINALPRÄVENTION

STIFTUNG MERCATOR

STIFTUNG NIEDERLÄNDISCHE GEMEINDE A.C.

UNFALLKASSE NORDRHEIN-WESTFALEN

UNICEF DEUTSCHLAND

ELEVEN GGMBH

WEHRHAHN STIFTUNG

WÜBBEN STIFTUNG

Partner von EDUCATION Y

Partner des buddY-Programms

Partner des familY-Programms

Partner von mY kita

Partner des studY-Programms

Partner Wirkungsorientierung

GEWALTIGE UMBRÜCHE ERFORDERN GEMEINSAME KRÄFTE! WIR DANKEN UNSEREN ENGAGEMENT-PARTNERN FÜR DIE UNTERSTÜTZUNG UND DIE GUTE ZUSAMMENARBEIT!

WERDEN SIE PARTNER VON EDUCATION Y. SETZEN WIR UNS GEMEINSAM FÜR BILDUNGS-

ERFOLG UND CHANCENGLEICHHEIT VON KINDERN UND JUGENDLICHEN EIN. FÜR EINE KULTUR

DER KOOPERATION UND SOLIDARITÄT.

↑ Sprechen Sie uns auch direkt an, wenn Sie uns EIGENE IDEEN UND VORSCHLÄGE unter-

breiten möchten, wie wir mit Ihnen oder durch Ihr Netzwerk weitere „Türen“ öffnen und weitere

relevante Personen und/oder Organisationen als Engagement-Partner für eine Kooperation

gewinnen können.

↑ Und schließlich: Sprechen Sie mit Familie, Freund/-innen, Kolleg/-innen und Bekannten über

unser gemeinsames Anliegen und empfehlen Sie unsere Organisation und unsere Programme

weiter!

VERONICA SCHEUBEL

Referentin Marketing &

Engagement-Partnerschaften

Veronica.Scheubel@@education-y.de

Tel. 0211 / 30 32 91 - 18

ANDREA MEIER

Leiterin Marketing &

Engagement-Partnerschaften

[email protected]

Tel. 0211 / 30 32 91 - 25

Mobil 0152 / 01 598 498

66 67

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IMPRESSUM

HERAUSGEBER

EDUCATION Y Bildung. Gemeinsam. Gestalten.

Benzenbergstraße 2 I 40219 Düsseldorf

www.education-y.de

Tel. 0211/30 32 91 - 0 Fax 0211/30 32 91 - 22

Mail [email protected]

VERANTWORTLICH Roman R. Rüdiger

KONZEPTION UND REDAKTIONELLE LEITUNG Kathrin Stenzel

TEXTE Kathrin Stenzel, MitarbeiterInnen von EDUCATION Y, Nadine Albach

LEKTORAT Kerstin Thierschmidt, Düsseldorf

GRAFISCHE GESTALTUNG Sonja Schuberth, Stuttgart

FOTOS Anne Domdey, Bente Stachowske, Claus Langer, Lena Wandjo

PREPRESS Christina Wahl, Winnenden

DRUCK studiodruck GmbH