Kopf-Hals-Tumorzentrum Hilfe für Flüchtlinge · 06.02.2015 · & Wellness, Gesundes für Füße...

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Das Magazin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein Wissen schafft Gesundheit Trotz Rheuma aktiv leben UKSH-Experten bieten innovative Diagnostik und Therapie Ausgabe Oktober 2015 Kopf-Hals-Tumorzentrum Hilfe für Flüchtlinge Strategie 2015

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Das Magazin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein

Wissen schafft Gesundheit

Trotz Rheuma aktiv lebenUKSH-Experten bieten innovative Diagnostik und Therapie

Ausgabe Oktober 2015

Kopf-Hals-Tumorzentrum Hilfe für Flüchtlinge Strategie 2015

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Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

am 30. September 2015 ist der Startschuss für eines der größten medizinischen Bauvorhaben Euro-pas gefallen: Am Campus Lübeck erfolgte die symbolische Grund-steinlegung für das UKSH der Zukunft. Die Grundsteinlegung am Campus Kiel folgt im Winter. Das Projekt „Baulicher Master-plan“ nimmt jetzt Gestalt an und wir alle freuen uns auf ein hoch-modernes Klinikum, das 2021 fertiggestellt sein wird.

Bauarbeiten bringen immer Unan-nehmlichkeiten wie Lärm, Staub oder veränderte Wege mit sich – auch für unsere Patienten. Das

lässt sich leider nicht vermeiden, aber wir werden dafür sorgen, dass die Einschränkungen erträglich bleiben. Oberste Priorität haben für uns auch während der Baupha-se die Sicherheit und die Gesund-heit unserer Patienten sowie die Leistungsfähigkeit unserer Ärzte und Pflegekräfte.

Wie flexibel und engagiert unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter reagieren, hat sich ganz aktuell bei einer spontanen Hilfsaktion gezeigt. Das UKSH war vom Land Schleswig-Holstein um Hilfe bei der Erstuntersuchung von Flücht-lingen in den provisorischen Ein-richtungen Rendsburg, Albersdorf und Neumünster gebeten worden

und konnte dank des großen freiwilligen Einsatzes von Ärzten, Pflegekräften und vielen anderen Beschäftigten sofort erfolgreich tätig werden. Im Eiltempo wurde die Aktion vom campusübergrei-fenden Institut für Rettungs- und Notfallmedizin am UKSH unter der Leitung von PD Dr. Jan-Thors-ten Gräsner koordiniert.

Es ist für das UKSH selbstver-ständlich, die menschenwürdige medizinische Versorgung der Flüchtlinge sicher zu stellen. Allen Beteiligten aus dem UKSH danken wir für ihren großartigen Einsatz.

Ihr Vorstand

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

acht Millionen Menschen in Deutschland leiden an rheuma-tischen Erkrankungen, darunter auch viele Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Rheuma ist eine chronische Krankheit, der ein entzündlicher Prozess zugrunde

liegt. Wird die Krankheit früh diagnostiziert, lässt sie sich zwar nicht heilen, aber gut behandeln. Das UKSH besitzt eine hervorra-gende Expertise im Fach Rheu-matologie und setzt innovative wissenschaftliche Erkenntnisse direkt in die Praxis um. Wir haben mit unseren Spezialisten über die neuesten Behandlungsmethoden gesprochen.

Außerdem bieten wir Ihnen in diesem Heft Informationen zum Kopf-Hals-Tumorzentrum am Campus Lübeck. Es ist aktuell von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert worden – ein Beleg für die hohe Qualität der

Krebsbehandlung in den beteilig-ten Kliniken, die jährlich über-prüft und höchsten Ansprüchen gerecht wird. Wir stellen das campusübergreifende interdiszi-plinäre Transplantationszentrum vor und feiern ein kleines Jubiläum mit dem Beschwerdemanagement des UKSH.

Lesen Sie mehr zu diesen und wei-teren interessanten Themen auf den folgenden Seiten.

Ihr

Oliver GrievePressesprecher

(v.l.) Prof. Dr. Jens Scholz: Vorstandsvorsitzender, Christa Meyer: Vorstand für Krankenpflege und Patientenservice, Peter Pansegrau: Kaufmännischer Vorstand

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Editorial 3

Titelthema: Entzündliches Rheuma

Die Krankheit mit den vielen Gesichtern 8

Medizin und Wissenschaft

DGK zertifiziert Kopf-Hals-Tumorzentrum am Campus Lübeck 12

Mit Transparenz Vertrauen schaffen 15

UKSH führend im umsichtigen Einsatz von Antibiotika 17

Anti-NMDAR-Enzephalitis Entzündung mit dramatischen Symptomen 19

Erfolgreich zurück in den Sport nach schweren Erkrankungen 21

Brustkrebszentrum startet größte Strahlentherapie- studie 23

Palliativmedizinischer Konsildienst unterstützt Kliniken des UKSH 25

Pflege

Intensivpflegekräfte – Stolz auf die Arbeit im qualifizierten Team 27

Porträt

Die Arbeit hält sie jung und fit 31

Blickpunkt

UKSH der Zukunft 6

Strategie 2015: HyHelp Händehygiene sorgt für Sicherheit 28

Beschwerdemanagement feiert Jubiläum 33

UKSH löst Stau bei Erstaufnahme-Untersuchungen von Flüchtlingen 35

Große Unterstützung in einer schweren Zeit 37

Nachrichten

Ausgezeichnete handchirurgische Versorgung am Campus Lübeck 18

Herzchirurgie in Kiel ist „Ausbildungszentrum für TAO-TAVI“ 22

Führungspositionen in Kiel und Lübeck neu besetzt 38

Sparkassenstiftung unterstützt Bunten Kreis mit 25.000 Euro 39

Brockensammlung Lübeck e.V. spendet modernes Therapiebett 39

Campus Kiel als osteologisches Forschungszentrum zertifiziert 40

Kinderpathologie am Campus Kiel modernisiert 40

Neue kinderchirurgische OP-Säle am Campus Lübeck 41

Graduiertenkolleg „Modulation von Autoimmunität“ wird fortgeführt 42

Eindrücke vom UKSH-Sommerfest „Familientreffen“ 43

UKSH-Ärzte als Top-Mediziner empfohlen 44

Kurse für pflegende Angehörige 4. Quartal 2015 45

UKSH Stiftung fördert Spitzenmedizin in Schleswig-Holstein 46

Personalien/Auszeichnungen 45

Jubilare 45

Gesundheitsforum 49

Rätsel 50

Impressum:Herausgeber: UKSH | Redaktionelle Gesamtleitung V.i.S.d.P.: Oliver GrieveStändige redaktionelle Mitarbeiter: Gunnar Seckels, Marlis Müller-Frommeyer, Maximilian Hermsen, Guido L. Weinberger Grafik: Guido L. Weinberger; Fotos: Titelbild fotolia.com - © Robert Kneschke; Seite 15/16 © VICO Anzeigenverwaltung: IPV GmbH (www.ipv-medien.de); Auflage 14.000

Hilfe für Flüchtlinge

Seite 35

Kopf-Hals-Tumorzentrum

Seite 12Strategie 2015

Seite 28

InhaltInhalt

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Der Masterplan des UKSH startet genau ein Jahr nach Vertragsunterzeichnung. Was bedeutet das für Patienten und die Mitarbeiter?Die Modernisierung ist eine Herausforderung für uns alle und für alle mit Veränderungen verbunden. Dies

wird erträglicher, wenn wir uns vor Augen halten, dass dieser Bau eine historische Chance für die Sicherstel-lung der Krankenversorgung im Land ist und Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter absehbar hochattraktive Arbeitsplätze bekommen. Von einem hochmodernen UKSH profitieren alle.

Was kommt die nächsten Wochen, Monate und Jahre konkret auf uns zu?Auch während die neuen Bauten entstehen, steht die Leis-tungsfähigkeit unserer Ärzte und Pflegekräfte im Vorder-grund. Klar ist aber auch, dass wir für eine tolle Bausub-stanz eine Preis zahlen müssen: Ohne Lärm, Staub und andere Unannehmlichkeiten, wie fehlende Parkplätze, geänderte Wege oder Umzüge, wird es nicht gehen. Über dies dürfen wir aber nicht vergessen, wie sehr wir um die Verwirklichung des Masterplans gerungen haben und wie dringend wir zukunftssichere Gebäude für Forschung, Lehre und Krankenversorgung benötigen.

UKSH der ZukunftInterview mit Prof. Dr. Jens Scholz zum Baustart am UKSH

Pressekonferenz anlässlich der Vertragsunterzeichnung am 30.09.2014 in Kiel

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Worauf freuen Sie sich?Auf das Universitätsklinikum der Zukunft natürlich: Die Grundsteinlegung in Lübeck haben wir gerade ge-meistert, Kiel folgt unmittelbar im Winter. Wenn alles weiter nach Plan läuft, sind wir 2021 in zwei großarti-ge Zentralklinika in Kiel und Lübeck umgezogen. Bis dahin freue ich mich über jeden Baufortschritt.

„Wir schaffen das.“ - ist das Ihre Devise für den baulichen Masterplan?Ja – dies passt zu dem Bauprojekt und zu unserer Geschichte. Wir haben nie viel geschenkt bekommen - jetzt hat uns das Land, dem wir für seine Entscheidung dankbar sind, eine historische Chance gegeben, die wir nutzen. Und das schaffen wir.

„Wir schaffen das.“ passt gerade auch zu den vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des UKSH, die über ihren harten Job hinaus beeindruckend gesellschaft-liche Verantwortung bewiesen haben: Ehec, libysche

Kriegsverletzte, Keimkrise, Flüchtlingshilfe. Ich denke, der Masterplan ist eine weitere Herausforderung. Wie schaffen Sie es, dass Neubau und Umzug rei-bungslos ablaufen? Wichtig ist, alle Betroffenen über die anstehenden Veränderungen rechtzeitig zu informieren. Dies muss inhaltlich richtig und gestalterisch ansprechend ge-schehen. Mit einer baubegleitenden Kampagne wollen wir sicherstellen, dass sich Patienten und Mitarbeiter zurechtfinden und den Überblick behalten. So werden beispielsweise neben dem zeitweisen Umzug in ande-re Gebäude Straßen gesperrt oder Parkplätze verlegt werden müssen.

Tagesaktuelle Informationen hierzu gibt es auf unserer Internetseite www.uksh.de/Masterplan.

Aber auch vor Ort werden Patienten und Mitarbeiter umfassend informiert.

Wir schaffen das.Auf dem Weg ins UKSH der Zukunft.

Weitere Informationen unter: www.uksh.de/Masterplan

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Die ausführliche körperliche Untersuchung steht am Beginn der Diagnostik bei Verdacht auf eine entzündlich-rheumatische Erkrankung.

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TitelthemaTitelthema

Hunderte Krankheitsbilder, die durch entzündliche Prozesse hervorgerufen werden, lassen sich unter dem Begriff „Rheuma“ zusammenfassen. Rheuma ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die möglichst frühzeitig therapiert werden sollte. Am UKSH behandeln hochspezialisierte Rheu-matologen die Patienten interdisziplinär und nach neuesten Standards.

Entzündliches Rheuma Die Krankheit mit den vielen Gesichtern

„Entzündlich rheumatische Erkran-kungen befallen im schlimmsten Fall nicht nur Knochen und Gelenke, sondern auch den Muskelapparat und die Organe. Der Darm, die Gefäße, die Lunge, die Nieren, die Nerven und die Haut können betroffen sein“, erklärt Prof. Dr. Gabriela Rieme-kasten, Direktorin der Klinik für Rheumatologie am Campus Lübeck.

„Entzündliches Rheuma ist unbe-handelt eine desaströse Erkrankung, die die Lebensqualität der Patienten ganz erheblich einschränkt. Sie sollte möglichst früh diagnostiziert und therapiert werden“, sagt Prof. Dr. Johann Oltmann Schröder, Leiter der Rheumatologie in der Klinik für Innere Medizin I und des Exzellenz-zentrums Entzündungsmedizin am Campus Kiel. „Je eher die Erkran-kung erkannt und der Patient an einen Rheumatologen überwiesen wird, desto besser sind die Chancen für einen positiven Verlauf “.

Die häufigste Form des entzünd-lichen Rheumas ist die rheumato-ide Arthritis, eine schmerzhafte Entzündung der Gelenke. Sie kann unbehandelt zu Schäden an den Gelenken führen – bis hin zu erheb-lichen Bewegungseinschränkun-

gen. Andere Formen sind u.a. der Morbus Bechterew, Kollagenosen (Bindegewebserkrankungen wie z.B. Sklerodermie, Lupus erythematodes) sowie Vaskulitiden (Gefäßentzün-dungen). Entgegen der weit verbrei-teten Annahme, dass Rheuma eine Krankheit des Alters ist, leiden auch Kinder und junge Erwachsene an der Erkrankung.

Die Ursache für entzündliches Rheuma liegt überwiegend in einer Fehlsteuerung des Immunsystems. Es entwickelt Antikörper und Zellen gegen körpereigene Strukturen

und greift sie an. Die Beschwerden können stark variieren. Sie reichen von Schmerzen, Schwellungen und Gelenksteifigkeit über die abrupte Abnahme der Leistungsfähigkeit, Abgeschlagenheit, nächtlichem Schwitzen bis hin zu Fieber. Erhöh-te Entzündungsparameter im Blut können ein weiterer Hinweis auf eine rheumatische Erkrankung sein.

Heilbar ist Rheuma bis heute nicht. Die gute Nachricht lautet aber: Die Forschung hat in den vergangenen Jahren Riesen-Fortschritte gemacht. „Dank moderner Medikamente

Prof. Dr. Gabriela Riemekasten bei einer Untersuchung der Fingergelenke mit Ultraschall.

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Titelthema

erreichen wir bei rund 50 Prozent unserer Patienten die vollständige Remission, also Beschwerdefreiheit. Allen anderen können wir damit sehr gut helfen“, freuen sich die bei-den Rheumatologen. Patienten, die mit den neuen Substanzen behandelt werden, haben eine um mehr als 30 Prozent höhere Lebenserwartung gegenüber denjenigen, die eine kon-ventionelle Basistherapie erhalten. Auch die Zahl der Berentungen etwa aufgrund von Gelenkrheuma konnte deutlich reduziert werden.

Bei den neuartigen Medikamenten handelt es sich um sogenannte Biolo-gika, künstlich hergestellte Eiweiße, die den körpereigenen Eiweißen ähneln. Mit ihrer Hilfe gelingt es sehr gezielt, Fehlsteuerungen des Immunsystems und krankmachende Eiweiße auszuschalten. Zur The-rapie werden außerdem Basisme-dikamente, sogenannte DMARDs (disease-modifying anti-rheumatic drugs) eingesetzt. Sie zielen ebenfalls darauf ab, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und die Beschwerden zu lindern, wirken oft breiter. Der bekannteste Wirkstoff ist Methotre-xat (MTX).

„Rheuma ist eine chronische Erkran-

kung und lässt niemals nach. Wir können sie nur in Schach halten“, gibt Prof. Schröder zu bedenken. Ge-rade hat eine Studie zur rheumatoi-den Arthritis gezeigt, dass Patienten, die durch Medikamente in einem symptomfreien Zustand waren, innerhalb weniger Monate wieder Beschwerden entwickeln, wenn die Behandlung eingestellt wird. „Das Ergebnis der Studie bestätigt erneut, dass Rheuma-Patienten eine Dau-ertherapie benötigen und ihr Leben lang medizinisch begleitet und geführt werden müssen“.

Die Diagnostik entzündlich-rheu-matischer Erkrankungen gleicht dem Zusammensetzen eines Puzz-les. „Rheuma ist ein sehr komplexes Krankheitsbild mit variablen Symp-tomen und Beschwerden“, erläutert Prof. Riemekasten. „Als Rheumato-logen sind wir darauf spezialisiert, die gesamte Erkrankung mit all ih-ren Facetten im Blick zu haben und aus vielen einzelnen Puzzleteilen das ganze Bild zusammenzufügen.“ Dabei gehen die Experten nicht nur symptomorientiert vor, sondern suchen nach dem Antreiber der Er-krankung im Körper des Patienten und screenen bestimmte Organe, um frühzeitig mögliche Komplika-

tionen zu entdecken. „Eine schwe-lende Entzündung ist eine Gefahr für den gesamten Organismus. Sie erhöht das Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt“, betont die Klinik-direktorin.

Da Rheuma-Patienten dauerhaft be-handelt werden müssen, benötigen sie Medikamente, die gezielt wirken und möglichst wenige Nebenwir-kungen mit sich bringen. Hier wird zurzeit auch von den Rheumatolo-gen im UKSH intensiv geforscht. Prof. Schröder: „Wir brauchen noch bessere Medizin, um früher, ziel-gerichteter und nachhaltiger gegen Rheuma vorgehen zu können. Die große Herausforderung für die Rheuma-Forschung der kommen-den Jahre liegt darin, innerhalb der einzelnen rheumatoiden Krankheits-bilder weiter zu differenzieren, um welchen Subtyp es sich handelt und welche Mechanismen sich dahinter verbergen“. Wichtig ist es, so der Rheumatologe, weitere Biomarker (messbare Indikatoren eines krank-haften Prozesses) zu finden, um genau zu bestimmen, von welchem Teil des Immunsystems die Krank-heit ausgelöst wird.

„Wir wollen herausfinden, welche Zellen wir direkt angreifen müssen, um den bestmöglichen Erfolg zu erzielen“, erklärt Prof. Riemekasten. Sie leitet zurzeit eine Studie, die einen neuartigen Ansatz verfolgt. Die klassische Rheumatherapie zielt darauf ab, „böse“ Zellen zu zerstören. „Wir gehen anders vor und akti-vieren die natürlichen Zellen, die normalerweise eine Autoimmunre-aktion verhindern.“ Die Ergebnisse der Studie sind bisher sehr vielver-sprechend und eröffnen langfristig neue Optionen. Die innovativen Medikamente wirken oft breiter als die bisher bekannten. Die Rheuma-Patienten im UKSH profitieren von dieser Nähe zur Forschung, denn sie

Prof. Dr. Johann Oltmann Schröder erläutert einem Patienten die Untersuchungsergebnisse.

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werden nach den aktuellsten wissen-schaftlichen Erkenntnissen behan-delt. Die große universitäre Exper-tise der unter dem Dach des UKSH versammelten Rheumatologen und Spezialisten anderer Fächer bietet beste Voraussetzungen für umfas-sende interdisziplinäre Diagnostik

Titelthema

In wöchentlichen fachübergreifen-den Konferenzen des Exzellenzzent-rums trifft sich ein interdisziplinäres Team, um über die Therapie von Patienten mit besonders schwierigen Verlaufsformen zu beraten.

Am Campus Kiel ist die Rheu-matologie seit 2009 ein fachlich selbstständiger Teil des Exzellenz-zentrums für Entzündungsmedi-zin. Jeder Patient, der sich in der fächerübergreifenden Ambulanz des Zentrums vorstellt, erfährt die Aufmerksamkeit aller am Zentrum beteiligten Disziplinen. Die enge Kommunikation der Spezialisten für Entzündungsmedizin aus den Fachgebieten Rheumatologie, Gas-troenterologie und Dermatologie ermöglicht schnelle Auskünfte und zügige Entscheidungen im Sinne der Patienten. Sollte eine stationäre Be-handlung notwendig sein, stehen der Rheumatologie Betten der Inneren Medizin zur Verfügung.

Sowohl Prof. Riemekasten als auch Prof. Schröder sehen sich als Anwälte der Rheuma-Patienten. Beide möchten erreichen, dass beim Auftreten entzündlicher Symptome in allen Disziplinen auch an rheu-matologische Erkrankungen gedacht wird. „Wenn das Krankheitsbild erkannt ist, können wir aufgrund der großen Fortschritte in der Rheuma-Forschung sehr viel für die Patienten tun“, sind sich die Mediziner sicher.

Marlis Müller-Frommeyer

Weitere Informationen:Klinik für Rheumatologie Campus Lübeck Prof. Dr. Gabriela Riemekasten Tel.: 0451 500-3279 Exzellenzzentrum Entzündungsmedizin Campus Kiel Rheumatologie Prof. Dr. Johann Oltmann Schröder Tel.: 0431 597-5901

und Therapie auch in schwierigsten Fällen und bei jeder Art von Beglei-terkrankung.

Am Campus Lübeck sind mit der Einrichtung des Lehrstuhls für Rheumatologie im März 2015 die Weichen für eine Verbesserung der Betreuung von Patienten mit rheu-matischen Erkrankungen in Schles-wig-Holstein und der Umgebung gestellt. Damit wird universitäre Rheumatologie zukunftsweisend gestärkt, die Lehre auf dem Gebiet der entzündlich-rheumatischen Systemerkrankungen und klini-schen Immunologie verbessert und die Erforschung von rheumatischen Erkrankungen gefördert. In der neu eingerichteten stationären Bettenab-teilung für entzündlich-rheumati-sche Systemerkrankungen erhalten Patienten mit rheumatischen Erkran-kungen die nötige Diagnostik und Therapie in möglichst kurzer Zeit. Geplant ist der schrittweise Ausbau der rheumatologischen Ambulanz.

RheumaschwerpunkteRheuma kann an den verschiedensten Stellen des Körpers auftreten.

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Prof. Dr. Barbara Wollenberg setzt bei operativen Eingriffen u.a. laser- und navigationsgestütze Verfahren ein.

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Medizin und Wissenschaft

Die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) hat die Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde und die Klinik für Kiefer- und Gesichtschirurgie am Campus Lübeck als Kopf-Hals-Tumorzentrum zertifiziert. Damit würdigt die DKG die herausragende Qualität der Krebsbehandlung. Im Zentrum wird jeder Patient interdisziplinär nach modernsten Standards behandelt.

Ziel des Zertifizierungssystems der DKG ist es, die Betreuung onko-logischer Patienten zu verbessern und ihnen in jeder Phase ihrer Erkrankung eine Behandlung zu ermöglichen, die sich an hohen Qualitätsmaßstäben orientiert. Zertifizierte Zentren müssen jährlich nachweisen, dass sie die fachlichen Anforderungen für die Behandlung einer Tumorerkrankung erfüllen und zudem über ein etabliertes Qualitäts-managementsystem verfügen.

„Unser Zentrum zeichnet sich durch eine große Bündelung von Fachwis-sen aller beteiligten Disziplinen aus. Die Patienten profitieren sowohl bei der Diagnostik als auch bei der The-rapie von der Interdisziplinarität, die wir hier am UKSH bieten können“, betont Prof. Dr. Barbara Wollenberg, Direktorin der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde. Sie leitet das Zentrum gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. Peter Sieg, Direktor der Klinik für Kiefer- und Gesichtschi-rurgie. Beteiligt an der Versorgung der onkologischen Patienten sind neben der HNO und der Kiefer- und Gesichtschirurgie auch die Strahlen-therapie (hier besonders die konven-tionelle Radiotherapie und die Bra-chytherapie), die Hämatoonkologie,

Pathologie, Radiologie, Psychoonko-logie sowie die Palliativmedizin.

Gemeinsam erarbeiten die Ärzte in den regelmäßig stattfindenden Fallkonferenzen, sog. Tumorboards, die individuelle Therapie für jeden Patienten, diskutieren den Verlauf und gegebenenfalls die Änderung der Therapieziele. Die Behandlung verläuft leitliniengerecht und nach neuesten wissenschaftlichen Er-kenntnissen. Vorteil für die Patien-ten: Dem Kopf-Hals-Tumorzentrum ist ein großes Studienzentrum ange-

gliedert, so dass stets die aktuellen Forschungsergebnisse und Medi-kamente zur Anwendung kommen können.

Das Zentrum bietet für Patienten mit Kopf-Hals-Karzinomen ein breites Spektrum von minimal-invasiven, laserchirurgischen und navigati-onsgestützten Verfahren. Damit können u.a. aufwändige Resektionen mit ausgedehnten Rekonstrukti-onen durchgeführt und optimale tumorchirurgische und funktionelle Ergebnisse erzielt werden. Die re-

DGK zertifiziert Kopf-Hals-Tumorzentrum am Campus Lübeck

Prof. Dr. Barbara Wollenberg Prof. Dr. Dr. Peter Sieg

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Kopf-Hals-Tumorzentren am UKSHBeide Standorte des UKSH in Kiel und Lübeck wurden von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) als Kopf-Hals-Tumorzentren zertifiziert. Damit wird die hohe Qualität der Krebs-behandlung gewürdigt. Die Versor-gungsqualität wird jährlich überprüft und muss höchsten Ansprüchen gerecht werden. Ziel des Zertifi-zierungssystems der Deutschen Krebsgesellschaft ist es, onkolo-gischen Patienten in jeder Phase ihrer Erkrankung die bestmögliche Behandlung zu bieten.

konstruktive Chirurgie umfasst auch komplexe Fragestellungen z.B. bei Tumoren des Zentralnervensystems oder großen Verletzungen des Kopf-Hals-Bereiches, die funktionelle Re-habilitation von Sprechen, Schlucken und Hören sowie die Chirurgie des gesamten Gesichtes.

Außerdem verfügen die beiden Kliniken über ein Orbitazentrum (Orbita: Augenhöhle) gemeinsam mit der Klinik für Augenheilkunde, ein Speicheldrüsenzentrum, ein Zentrum für endoskopische Schä-delbasisoperationen (gemeinsam mit der Klinik für Neurochirurgie und der Klinik für Neuroradiologie), ein Schluckzentrum (gemeinsam mit der Abteilung für Phoniatrie und Pädau-diologie) sowie ein Spezialzentrum für die Chirurgie des Larynx (Kehl-kopf ), des laryngealen Übergangs und der Trachea (Luftröhre). „Mo-derne Medizintechnik und innova-tive Therapieverfahren sichern in all diesen Bereichen die hohe klinische Behandlungsqualität in unserem Haus“, sagt Prof. Wollenberg.

Auch in der Forschung sind die Mediziner und Wissenschaftler des Kopf-Hals-Tumorzentrums am Campus Lübeck aktiv. Dafür stehen eigenständige Labore zur Verfügung, die von einer Vielzahl von Drittmit-

telgebern (u.a. Deutsche Forschungs-gemeinschaft, Deutsche Krebshilfe) gefördert werden. Schwerpunkte in der Forschung liegen u.a. auf „Defek-ten an der Schnittstelle von Tumor und Immunsystem“, „Pathomecha-nismen der Metastasierung“ und der „Definition von Biomarkern“. Mit ihren Studien und Forschungs-vorhaben sind die Mediziner in ein internationales Forschungsnetzwerk eingebettet.

„Mit der Zertifizierung wollen wir dazu beitragen, dass Tumorpatienten in Deutschland nach einheitlichen, hohen Qualitätsstandards versorgt werden“, sind sich Prof. Wollenberg und Prof. Sieg einig.

Das Kopf-Hals-Tumorzentrum ist Teil des „Onkologischen Zentrums“, zu dem die DKG den Campus Lü-beck ernannt hat. Damit sind beide Standorte des UKSH zertifiziert. Das nimmt das UKSH zum Anlass, auch den nächsten großen Schritt für die Patienten zu machen und die campusübergreifende Zertifizierung zum Onkologischen Spitzenzent-rum bei der Deutschen Krebshilfe vorzubereiten. Alle Beteiligten streben an, bis 2018 Forschung, Therapie und Prävention noch enger zu bündeln und durch viele Schnitt-stellen zu verbinden.

Weitere Informationen:Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Tel.: 0451 500-2241 Klinik für Kiefer-und Gesichtschirurgie Tel.: 0451 500-2266

Medizin und Wissenschaft

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Karina erlitt im Dezember 2013 im Alter von 17 Jahren ein akutes Le-berversagen. Sie wurde mit höchs-ter Dringlichkeit („high urgency“) auf die Warteliste bei Eurotrans-plant gesetzt, ihre Mutter bot eine Lebendspende an. Nach wenigen Tagen erhielt Karina eine postmor-tale Spenderleber, so dass ihre Mut-ter entlastet werden konnte. Bereits im März 2014 spielte Karina als Stürmerin im UKSH-Ärzte-Team auf dem jährlichen Benefiz-Fuß-ballturnier zugunsten lebertrans-plantierter Kinder in Eckernförde. „Die Geschichte von Karina zeigt, wie wertvoll die Bereitschaft von Menschen ist, ihre Organe nach ihrem Tod für die Transplantation zur Verfügung zu stellen“, sagt Prof. Dr. Felix Braun, Leiter der Sekti-on Klinische Transplantation am Campus Kiel.

Prof. Braun ist Teil des fach-, berufs-gruppen- und campusübergreifen-den Expertenteams, das am UKSH für die Transplantationsmedizin des einzigen Maximalversorgers in Schleswig-Holstein verantwort-lich ist. Sowohl der Campus Kiel als auch der Campus Lübeck sind für Nieren- und Pankreastrans-plantationen (inklusive Nieren-

Lebendspenden) zugelassen, der Campus Kiel zudem für Leber- und Dünndarmtransplantationen sowie Herz- und Lungentransplantatio-nen. Auch Organtransplantationen bei Kindern können am UKSH durchgeführt werden. Dabei ist für die UKSH-Mediziner die persönli-che Betreuung ihrer Patienten eben-so ein hohes Gut wie die medizini-sche Qualität. „Damit dies sichtbar wird, lebt das UKSH Transparenz und setzt sich mit hohem Engage-ment für die Organspende ein“, sagt Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstands-

vorsitzender des UKSH. Dies wird auch durch die Veröffentlichung des „Jahresberichtes 2014 Transplanta-tion“ deutlich.

Der Jahresbericht zeigt, unter welchen Rahmenbedingungen, in welchen Strukturen und mit wel-chen qualitativen und quantitativen Ergebnissen die Transplantations-medizin am UKSH arbeitet. Eine der größten Herausforderungen stellt der Mangel an postmortalen Spenderorganen dar. Nach Be-richten über Unregelmäßigkeiten

Als eines der größten medizinischen Zentren in Europa ist das UKSH seit 1987 für die Organ-transplantation in Schleswig-Holstein zuständig. Die Spezialisten des campusübergreifenden Transplantationszentrums in Kiel und Lübeck verantworten damit eines von vier Transplantati-onsprogrammen in Deutschland, an dem alle soliden Organe übertragen werden dürfen.

Mit Transparenz Vertrauen schaffen

Medizin und Wissenschaft

Prof. Dr. Felix Braun und Annika Bumann gehören zum fach-, berufsgruppen- und campusübergreifen-den Expertenteam Transplantationsmedizin.

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Medizin und Wissenschaft

in deutschen Transplantations-zentren regelt die Novellierung des Transplantationsgesetzes die institutionellen Zuständigkeiten noch präziser. Die Überprüfungen der Zentren ergaben nur wenige Richtlinienverstöße, doch die Wie-derherstellung des Vertrauens der Bevölkerung bleibt eine der schwie-rigsten Aufgaben.

Einen wesentlichen Punkt zur Verbesserung der Organspende sieht die Deutsche Transplanta-tionsgesellschaft (DTG) in der Etablierung von Transplantations-beauftragten in den Spendenkran-kenhäusern. Schleswig-Holstein hat als erstes Bundesland ein Gesetz verabschiedet, das die Rolle dieser Beauftragten regelt. Das UKSH verfügt in Kiel und Lübeck über Transplantationsbeauftrag-te als Ansprechpartner für die Optimierung der Prozessabläufe in der Organspende. Zudem gibt es an beiden Standorten Trans-plantations-Koordinatorinnen. Sie sind das Bindeglied zwischen dem Transplantationszentrum und der zentralen Verteilungsstelle Euro-transplant und für die Dokumen-tation, Datenübermittlung und

Logistik vom Organangebot bis zur Transplantation verantwort-lich. Dafür sind die Transplanta-tions-Koordinatorinnen Jessica Schlieter und Barbara Warncke-Piest am Campus Lübeck genau wie ihre Kieler Kolleginnen Birgit Zschiegner und Petra Krüger-Glaß das ganze Jahr über rund um die Uhr erreichbar.

An beiden Standorten wird in interdisziplinären Transplantati-onskonferenzen nach dem „Mehr-augenprinzip“ entschieden, ob ein Patient auf die Warteliste aufge-nommen wird. Die Mitglieder dieser Konferenzen sind für alle Meldungen und Entscheidungen bei der Vermittlung von Organen verantwortlich und Eurotrans-plant namentlich bekannt. Die intensive und gut abgestimmte Kooperation der Kliniken und Institute sichert eine erstklassige Patientenversorgung und ist die Voraussetzung für individuell angepasste Behandlungsstrate-gien. In enger Abstimmung der verschiedenen Disziplinen sowie mit den niedergelassenen Kollegen wird so eine umfassende Betreu-ung der Patienten von der Vor-

bereitung zur Aufnahme auf die Transplantationswarteliste über die Transplantation bis zur lang-fristigen Nachsorge gewährleistet.

Bis Ende des Jahres 2014 erfolgten am UKSH 4.288 Organtransplan-tationen. Dabei stehen den Patien-ten nicht nur langjährig erfahrene, spezialisierte Teams zur Verfü-gung, sondern auch modernste technische Ausstattungen. So konnte 1999 am Campus Lübeck die europaweit erste laparosko-pisch assistierte Spendernieren-entnahme etabliert werden – ein minimal-invasives Verfahren, das den Lebendspender gesundheitlich deutlich entlastet.

Als eines der wenigen deutschen Zentren bietet der Campus Kiel zudem seit 2013 die Entnahme mit dem High-Tech-Roboterverfahren „Da Vinci“, mit dem die Lebend-nierenspenden noch schonender durchgeführt werden können. Ins-gesamt nimmt die Lebendspende von Niere und Leber auch aufgrund des Organmangels einen wachsen-den Stellenwert ein. Zudem hat der Spenderorganmangel die Entwick-lung innovativer Organersatzver-fahren vorangerieben, so dass am Campus Kiel inzwischen auch eine hohe Expertise beim Einsatz von Kunstherzen zur Überbrückung bis zur Transplantation aufgebaut werden konnte.

Der Jahresbericht ist einsehbar unter: www.uksh.de/Transplantationszentrum

Maximilian Hermsen

Weitere Informationen:Transplantationszentrum Transplantations-Koordination Campus Kiel Tel.: 0431 597-43 41 Campus Lübeck Tel.: 0451 500-32 97

Birgit Zschiegner und Petra Krüger-Glaß sind als Transplantations-Koordinatorinnen am Campus Kiel tätig.

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Die Verordnungspraxis von An-tibiotika in der Medizin spielt bei der Entstehung von Antibiotika-Resistenzen eine Rolle. Durch den steigenden Einsatz von sogenann-ten Breitspektrum-Antibiotika nicht nur im stationären, sondern auch im ambulanten Bereich ent-wickeln die Bakterien Resistenzen, um zu überleben.

Diesem Trend setzt die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie (DGI) seit 2010 eine Ausbil-dungsinitiative für Antibiotic Stewardship entgegen, um Ärzte und Apotheker in der Klinik zum umsichtigen und individuali-sierten Einsatz von Antibiotika anzuhalten. Antibiotic Steward-ship bedeutet, Strategien zum ra-tionalen Umgang mit Antibiotika umzusetzen und eine dauerhafte Antiinfektiva-Verordnungspraxis sicherzustellen.

Das UKSH hat die Zeichen der Zeit früh erkannt und bereits 2011 als erstes deutsches Universitätsklini-kum je eine Arztstelle für Anti-biotic Stewardship am Campus Kiel und Campus Lübeck geschaf-fen. Damit setzt das UKSH bereits einen entscheidenden Punkt der

von Landesgesundheitsminis-terin Kristin Alheit geforderten Maßnahmen für ein restriktiveres Antibiotika-Verordnungsmanage-ment erfolgreich um.

Inzwischen bestehen die Teams aus jeweils zwei Ärzten und drei Apothekern pro Campus, die gemeinsam bei täglichen Visiten in den verschiedenen Kliniken des UKSH die behandelnden Ärzte beraten. Ihr Schwerpunkt ist die „patientenoptimierte“ Antibioti-katherapie. Die Leitung des Teams am UKSH, Campus Kiel, Dr. Anet-te Friedrichs, ist Fachärztin für Medizinische Mikrobiologie und

Fachärztin für Innere Medizin und anerkannte Antibiotic Steward-ship-Expertin, sowie Mitglied der Kommission ART (Antiinfektiva, Resistenz und Therapie) am Ro-bert-Koch-Institut in Berlin. In Lü-beck wird das Team von Dr. Evelyn Kramme als Fachärztin für Innere Medizin, Klinische Infektiologin, Antibiotic Stewardship-Expertin und stellvertretende Sprecherin der Antibiotic Stewardship-Initia-tive der DGI geleitet.

„Ein typischer Fall ist beispiels-weise die Erkrankung eines Patienten, der sich mit Luftnot in der Notaufnahme der Inneren

Durch den steigenden Einsatz von Antibiotika entwickeln viele Bakterien Resistenzen, um zu überleben. Mit der umsichtigen Verordnung von Antibiotika kann dem entgegengewirkt werden. Das UKSH hat die Zeichen der Zeit erkannt und bereits 2011 als erstes deutsches Universitätsklinikum Arztstellen für Antibiotic Stewardship in Kiel und Lübeck geschaffen.

UKSH führend im umsichtigen Einsatz von Antibiotika

Medizin und Wissenschaft

Dr. Evelyn Kramme Dr. Annette Friedrichs

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Nachrichten

Medizin vorstellte“, berichtet Dr. Friedrichs. „Bei ihm wurde eine Lungenentzündung diagnostiziert, die der Hausarzt bereits mit einem Antibiotikum anbehandelt hatte. Aufgrund seiner zusätzlich beste-henden Herz- und Niereninsuffi-zienz und der damit verbundenen umfangreichen Hausmedikation wurde das Antibiotic Stewardship-Team zu Rate gezogen, so dass die Therapie auf ein nierenschonendes Antibiotikum mit deutlich weni-ger Wechselwirkungen umgestellt werden konnte.“

Nicht jede Antibiotikatherapie muss zwingend mit einem sog. Breitspektrum-Antibiotikum durchgeführt werden. Wichtig bei der Auswahl des Antibiotikums ist eine eindeutige Diagnosestellung, eine sinnvolle mikrobiologische Diagnostik, um den möglichen Erreger zu sichern sowie die

Kenntnis der jeweiligen Resistenz-situation in den verschiedenen Kliniken.

Mögliche Wechselwirkungen mit der Hausmedikation des Patienten werden genauso in die Auswahl des Antibiotikums mit einbezo-gen wie die Notwendigkeit einer Dosisanpassung bei Leber- und Niereninsuffizienz des Patienten. Gemeinsam mit den behandeln-den Ärzten wird dann die not-wendige Therapiedauer festgelegt, um die Nebenwirkungen der Antibiotikatherapie (z.B. Durch-fall) möglichst gering zu halten. „Wir können nicht verhindern, dass (multi-)resistente Keime von außen ins UKSH getragen wer-den, aber intern für den sinnvollen und patientenoptimierten Einsatz von Antibiotika sorgen, um so der Resistenzentwicklung entgegen zu wirken“, betont Dr. Friedrichs.

Die kontinuierliche Arbeit der Antibiotic Stewardship-Teams kommt direkt dem Patienten zu-gute: Die Rate der Antibiotika-as-soziierten Durchfallerkrankungen am UKSH ist im Jahr 2014 gegen-über 2013 gesunken. Insgesamt konnten im Jahr 2014 gegenüber 2013 an beiden Standorten rund zehn Prozent der durchschnittli-chen Tagesdosen der Antibiotika durch den deutlich umsichtigeren und gezielteren Einsatz eingespart werden.

Weitere Informationen:Antibiotic Stewardship Campus Kiel Dr. Anette Friedrichs Tel.: 0431 597-13 93 E-Mail: [email protected] Antibiotic Stewardship Campus Lübeck Dr. Evelyn Kramme Tel.: 0451 500-63 77 E-Mail: [email protected]

Ausgezeichnete handchirurgische Versorgung am Campus LübeckDie Sektion Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Intensivstation für Schwerbrandverletzte am Campus Lübeck ist jetzt von der FESSH (Federation of European Societies for Surgery of the Hand) als einzi-ges europäisches Hand-Trauma-Zentrum in Schleswig-Holstein akkreditiert worden.

Diese Auszeichnung bestätigt die herausragende medizinische Versorgung, die in der Sektion unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Mailänder geleistet wird. Die Klinik deckt dabei das komplette Spektrum der elektiven Handchi-rurgie (u.a. Arthrose, Nervenkom-pressionssyndrome, Tumoren, Knochenerkrankungen) inkl. kindlicher Fehlbildungen und der traumatologischen Handchirurgie ab. Insbesondere bei traumati-

schen Handverletzungen kommt der Mikrochirurgie (Operation unter starker Vergrößerung mittels Operationsmikroskop z.B. bei Gefäß- und Nervennähten) eine große Bedeutung zu. Die Klinik kann dabei auf eine Vielzahl an modernsten Operationsverfahren und Techniken zurückgreifen. Jährlich werden hier rund 1.200 handchirurgische Eingriffe durch-geführt.

Die Sektion für Plastische Chir-urgie am Campus Lübeck ist das einzige Zentrum in Schleswig-Holstein, das an 365 Tagen rund um die Uhr handchirurgische Ver-sorgung anbietet und dazu einen 24-Stunden-Replantationsdienst stellt. Es gewährleistet damit die notfallmäßige Versorgung von Amputationsverletzungen der

Hand und ist auch im Rahmen des berufsgenossenschaftlichen Schwerstverletzungsarten (SAV)-Verfahren für die Versorgung der Handverletzungen zuständig.

Die FESSH hat es sich zur Auf-gabe gemacht, die Handchirurgie in Europa durch die Verbreitung von Wissen in allen Aspekten der Handchirurgie und durch die Unterstützung von Bildungsver-anstaltungen zu fördern. Deutsch-landweit sind nur ca. 30 Kliniken akkreditiert.

Weitere Informationen: Sektion Plastische Chirurgie, Handchir-urgie, Intensivstation für Schwerbrand-verletzte, Campus Lübeck Dr. Tobias Kisch Tel.: 0451 500-2190

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Wenn das Immunsystem das eigene Gehirn als Feind betrachtet und es mit Antikörpern angreift, kann dadurch eine Entzündung des Gehirns ausgelöst werden – eine sogenannte Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis. Die Krankheit wurde 2005 in den USA erstmals beschrieben. Am UKSH sind zwei Mediziner an ihrer Erforschung maßgeblich beteiligt.

Das Tückische an der schweren Er-krankung: Sie zeigt zu Beginn relativ harmlose Symptome wie Fieber, Müdigkeit oder Kopfschmerzen. Doch dann folgt ein dramatischer Verlauf: Innerhalb von ein bis zwei Wochen kommen Verwirrtheit, Wahnvorstellungen und starke Verhaltensänderungen hinzu. Die Patienten reagieren nicht mehr auf Ansprache und sind teilweise bewegungsunfähig. Viele von ihnen werden zunächst psychiatrisch be-handelt – ohne Erfolg. Treten jedoch epileptische Anfälle auf, die eben-

falls zum Krankheitsbild gehören, werden Neurologen hinzugezogen und machen sich auf die Suche nach der wirklichen Ursache.

„Da die Erkrankung trotz ihrer kurzen Geschichte unter Neurolo-gen wegen ihrer ungewöhnlichen Symptome mittlerweile bekannt ist, kann sie heute meistens rechtzeitig diagnostiziert werden“, erläutert Prof. Dr. Klaus-Peter Wandinger, Labormediziner und Neurologe, Oberarzt am campusübergreifen-den Institut für Klinische Chemie

und in der Klinik für Neurologie am Campus Lübeck. Gemeinsam mit Dr. Frank Leypoldt, ebenfalls tätig am Institut für Klinische Chemie und Leiter der neuroimmunologischen Ambulanz der Klinik für Neurologie am Campus Kiel, hat sich Wandinger der Erforschung der Anti-NMDAR-Enzephalitis verschrieben.

Die Anti-NMDAR-Enzephalitis ist eine Autoimmunerkrankung, die vorwiegend junge Frauen trifft. Ihr liegt ein Antikörper (Abwehrstoff ) im Nervenwasser zugrunde, der das eigene Gehirn angreift und zu schweren Funktionsstörungen der Nervenzellen führen kann. Einige Betroffene haben außerdem einen gutartigen Tumor in den Eierstö-cken. „Bei der Diagnose steht neben der klinischen Untersuchung und der MRT-Bildgebung des Gehirns die Antikörperbestimmung im Liquor und im Serum im Vordergrund“, er-klärt Dr. Frank Leypoldt. Innovative Testverfahren, wie sie im Zentralla-bor des UKSH angewendet werden, liefern den Nachweis der Antikörper. Er hilft bei der Prognose- und Thera-pieeinschätzung.

Früh genug erkannt, lässt sich die Krankheit gut behandeln. Etwa drei

Anti-NMDAR-EnzephalitisEntzündung mit dramatischen Symptomen

Prof. Dr. Klaus-Peter Wandinger und Dr. Frank Leypoldt

Medizin und Wissenschaft

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Medizin und Wissenschaft

Viertel der Patienten übersteht die Krankheit und wird wieder völ-lig gesund. An die Akutphase der Erkrankung können die meisten sich später nicht mehr erinnern. Rück-fälle sind möglich, treten aber nur in etwa zehn Prozent der Fälle auf. Ein Teil der Patienten behält neurologi-sche Einschränkungen zurück, etwa vier bis fünf Prozent der Patienten versterben.

„Die Therapie besteht aus einer Kombination von adäquater Tu-mortherapie (Operation), sofern ein Tumor beteiligt ist, und Immun-therapie sowie symptomatischer Therapie“, erläutert Prof. Wandinger. Dabei werden die Antikörper aus dem Blut herausgefiltert und das Im-munsystem mit Immunsuppressiva wie z.B. Cortison gedämpft. Vorteil für die Patienten im UKSH: Hier finden Diagnostik, Therapie und

Forschung unter einem Dach statt.

Prof. Wandinger und Dr. Leypoldt verfolgen mit ihren Engagement für die Anti-NMDAR-Enzephalitis ein klares Ziel: „Wir wollen die Krank-heit besser verstehen und behandeln lernen“, sind sie sich einig. Voran-getrieben haben sie deshalb auch die Gründung des bundesweiten Netzwerks GENERATE (German Network for Research on Autoim-mune Encephalitis).Ziel des Netzwerks ist es, durch Aufklärung, Forschung und Thera-pie die bestmögliche Versorgung von Patienten mit der seltenen Erkran-kung zu gewährleisten. In Zusam-menarbeit mit anderen Kliniken in Deutschland wurde ein Patientenre-gister erstellt, dessen Daten wis-senschaftlich ausgewertet werden sollen. „Aufgrund der Seltenheit der autoimmunen Enzephalitis und

anderer autoimmuner Hirnentzün-dungen können neue Erkenntnisse zur Häufigkeit, zu Risikofaktoren, zur Symptomatik, Prognose und Therapien nur im Rahmen großer Fallsammlungen gewonnen wer-den“, wissen die Mediziner. Dr. Frank Leypoldt ist darüber hinaus mit der Ausarbeitung von Leitli-nien zur Diagnostik und Therapie der Anti-NMDAR-Enzephalitis im deutschsprachigen Raum beauftragt worden. In enger Kooperation mit Kollegen aus anderen spezialisierten Zentren zeichnet er verantwortlich für die Formulierung diagnostischer Standards und Therapieempfehlun-gen, die bis 2016 fertiggestellt sein sollen.

Weitere Informationen: Institut für Klinische Chemie Prof. Dr. Klaus-Peter Wandinger Tel.: 0451 500-39 92

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Medizin und Wissenschaft

Erfolgreich zurück in den Sport nach schweren Erkrankungen

Wer nach einer schweren Operation oder Erkrankung wieder anfangen möchte, Sport zu trei-ben, sollte das Übungsprogramm mit seinem Arzt besprechen. Die Sportmediziner in der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Campus Lübeck bieten kompetente Begleitung an und helfen beim schonenden Wiedereinstieg in Sport und Alltag.

Sport war für Michael Meyer immer ein unverzichtbarer Bestandteil seines Lebens. Zwei bis drei Mal pro Woche joggte der 60jährige Archi-tekt aus Lübeck jeweils rund zehn Kilometer, dazu kam regelmäßiges Krafttraining im Fitness-Studio. Vor gut einem Jahr dann die Zäsur: Eine schwere Erkrankung verbunden mit einer großen Bauch-Operation zwangen Meyer zum Innehalten. Es folgten ein langer Krankenhaus-aufenthalt mit weiteren operativen Eingriffen und eine Rehabilitation. Der durchtrainierte Lübecker, der vor der OP etwas mehr als 100 Kilo gewogen hatte, verlor 25 Kilo Gewicht und damit auch viel Muskelkraft. „Zeitweise habe ich mich gefühlt, als wenn ich gar nicht wieder auf die Beine käme“, berich-tet Meyer. Doch jetzt geht es bergauf. „Ich habe mich soweit erholt und möchte nun an mein früheres Leben wieder anknüpfen. Dazu gehört für mich auf jeden Fall der Sport“.

Michael Meyer ist froh, mit den Sportmedizinern der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Campus Lübeck die richtigen Ansprechpartner für sein Anliegen gefunden zu haben. Privatdozent Dr.

Justus Gille, Leiter des Bereichs für Arthroskopie, Gelenkchirurgie und Sportmedizin, hat mit seinem Pa-tienten einen Trainingsplan entwi-ckelt, der ihn langfristig in die Lage versetzen soll, seine Joggingrunden wieder aufzunehmen und das damit für ihn verbundene positive Lebens-

gefühl zurück zu gewinnen.

„Wir haben zunächst geschaut, wie leistungsfähig Herr Meyer nach seiner langen Krankengeschichte schon ist und welche Schritte in Richtung mehr Kraft und Ausdauer wir machen können“, erläutert der

PD Dr. Justus Gille bespricht den Trainingsplan mit seinem Patienten Michael Meyer.

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Nachrichten

Sportmediziner. „Nach den ersten physiotherapeutischen Behandlun-gen wird Herr Meyer zunächst ein Auf bautraining unter sportphysio-therapeutischer Anleitung absol-vieren. Bevor er langsam mit dem Joggen beginnen kann, sollte er auf dem Lauf band trainieren und sich so Stück für Stück seine Kraft und Kondition wieder erarbeiten“.

Vorteil für Michael Meyer: Dr. Justus Gille und seine Kollegen in der Sportmedizin verfügen über den di-rekten Draht zu den anderen Diszip-linen, die unter dem Dach des UKSH arbeiten. „Wenn es nötig ist, können wir jederzeit mit den behandelnden Fachärzten hier im Hause über den Befund des Patienten sprechen, um den Trainingsplan effektiv zu gestalten“, sagt Dr. Gille. Michael Meyer kann sich also in jeder Phase

sicher sein, dass das Training seinem aktuellen gesundheitlichen Zustand optimal angepasst ist – auch wenn es einmal Rückschläge oder Kom-plikationen geben sollte. Er wird in regelmäßigen Abständen in die Sprechstunde der Sportmedizin kommen, um den Weg zurück in den Sport unter fachkompetenter Anleitung zu finden.

Der Bedarf an sportmedizinischer Betreuung steigt in Zukunft weiter an, ist sich Dr. Gille sicher: „Unse-re Patienten werden immer älter. Viele möchten – auch nach schwe-ren Erkrankungen und trotz hohen Alters – wieder Sport treiben und benötigen dabei sportmedizinische Beratung und Anleitung“. Dr. Gille und sein Team bieten das gesamte Spektrum der Sportmedizin für alle Altersgruppen an. Dazu gehören die

Behandlung von Sportverletzungen, die Betreuung von Kaderathleten und Breitensportlern mit Sporttaug-lichkeitsuntersuchung sowie die Leistungsdiagnostik.

Michael Meyer jedenfalls fühlt sich bei den Sportmedizinern in guten Händen. „Ich hoffe, dass ich inner-halb eines halben bis dreiviertel Jahres wieder joggen kann. Das würde meine Lebensqualität deut-lich erhöhen – auch wenn ich mein früheres Leistungsniveau vielleicht nicht mehr ganz erreiche “.

Marlis Müller-Frommeyer

Weitere Informationen:Klinik für Orthopädie und Unfallchirur-gie, Campus Lübeck PD Dr. Justus Gille Tel.: 0451 500-2048

Herzchirurgie in Kiel ist „Ausbildungszentrum für TAO-TAVI“Die Klinik für Herz- und Gefäß-chirurgie am Campus Kiel ist jetzt „Ausbildungszentrum für transaor-tale katheterbasierte Aortenklappen-stent-Implantationen (TAO-TAVI). Seit März 2015 werden externe Ärzte-Teams in diesem hochspezia-lisierten Gebiet der katheterbasierten Aortenklappenstent-Implantationen (TAVI) über den direkten Zu-gangsweg über die Körperschlag-ader (trans aortal) am Campus Kiel geschult. Die Ausbildung erfolgt durch die Oberärzte Prof. Dr. Georg Lutter und PD Dr. Dr. Rainer Petzina. Beide Herzchirurgen sind von der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) zertifiziert für die „katheterbasierte Therapie von Herzklappen“.

Die Aortenklappenstenose ist eine Erkrankung der immer älter werden-den Bevölkerung. Circa fünf Prozent aller Menschen über 65 Jahre leiden an einer Aortenklappenstenose.

Hierbei kommt es zu einer zuneh-menden Verkalkung der Aorten-Herzklappe mit den typischen Symptomen von Luftnot, Brustenge, Schwindel und Ohnmachtsanfällen. Der „Goldstandard“ der Therapie der hochgradigen Aortenklappen stenose ist dabei der frühe operative Aorten-klappenersatz. Als Alternative für ältere Hoch-Risiko-Patienten entwi-ckelte sich in den letzten Jahren die minimal-invasive, katheterbasierte Aortenklappenstent-Implantation (transcatheter aortic valve implan-tation – TAVI). Am Campus Kiel des UKSH wird seit 2008 das TAVI-Ver-fahren in Zusammenarbeit der Kli-niken für Herz- und Gefäßchirurgie (Prof. Joachim Thomas Cremer) und Kardiologie und Angiologie (Prof. Norbert Frey) sehr erfolgreich durch-geführt mit nunmehr über 600 ka-theterbasierten Aortenklappen-Im-plantationen. Die Stent-Implantation erfolgt üblicherweise über die Spitze der linken Herzkammer oder über

die Leistenarterien. Zusätzlich hat sich in Kiel der transaortale Zugangs-weg sehr bewährt. Dabei wird über eine etwa drei bis vier Zentimeter kleine Eröffnung des oberen Brust-beinanteils der Aortenklappenstent direkt über die Körperschlagader auf sehr kurzem Weg implantiert. Die Vorteile dieses minimal-invasiven Zugangs sind der sehr kurze Abstand zur Aortenklappe für eine exakte Platzierung des Aortenklappenstents und die erhaltene Brustbeinstabilität, so dass die Mobilisierung der Patien-ten noch am operativen Tage begon-nen werden kann. Positiv ist zudem eine niedrige Rate an postoperativer Notwendigkeit für die Einsetzung von Herzschrittmachern. Durch-schnittlich liegt die Herzschrittma-cherpflichtigkeit nach einer TAVI-Prozedur bei ca. 15 bis 20 Prozent. Bei TAVI-Patienten, die in Kiel über einen transaortalen Zugang behan-delt wurden, beträgt die Herzschritt-macherrate nur fünf Prozent.

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Medizin und Wissenschaft

Bundesweit erkranken jedes Jahr etwa 72.000 Frauen an Brustkrebs. Behandelt wird die Erkrankung oft auch mit einer Strahlentherapie, die bisher in der Regel sechs bis sieben Wochen dauerte. Mit Hilfe neuer technischer Entwicklungen ist es jetzt möglich, die Zahl der Bestrahlungen zu verringern und die Behandlungszeit auf etwa drei Wochen zu verkürzen. Unter der Leitung der Klinik für Strahlenthe-rapie am Campus Kiel wird dazu in den nächsten fünf Jahren die größte Strahlentherapiestudie in Deutschland mit über 2.000 Pati-entinnen durchgeführt.

Jede achte bis zehnte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brust-krebs (Mammakarzinom). Nach einer Operation ist die Bestrahlung ein wichtiger Teil der Behandlung, vor allem bei einer brusterhalten-den Therapie. Die Strahlen zerstö-ren dabei die Tumorzellen, wäh-rend das gesunde Gewebe geschont wird, da sich die gesunden Zellen besser von der Bestrahlung erho-len. Eine konventionelle Strahlen-therapie dauerte bisher sechs bis sieben Wochen und bestand aus 30 bis 36 Terminen. In den vergange-nen Jahren gelang es, die Behand-

lungszeit zu verkürzen, wobei die Bestrahlung mit erhöhter Einzel-dosis in weniger Sitzungen erfolg-te. „Diese sogenannte hypofrak-tionierte Bestrahlung verkürzte die Behandlungszeit auf etwa fünf Wochen“, erklärt Prof. Dr. Jürgen Dunst, Direktor der Klinik für Strahlentherapie.

Große Studien in Kanada und Großbritannien haben gezeigt, dass diese verkürzte, höher dosier-te Bestrahlung der konventionellen Behandlung gleichwertig ist. Die

Ergebnisse einer Nachbeobach-tungszeit von fünf bis zwölf Jahren zeigen deutlich, dass die hypofrak-tionierte Bestrahlung vergleichbar gute Resultate hinsichtlich der lokalen Tumorkontrolle und des Überlebens erzielt wie die konven-tionelle Strahlentherapie.

Eine weitere Verkürzung auf nur mehr etwa drei Wochen und 16 Sitzungen ist möglich, wenn ein neues technisches Verfahren, der simultan integrierte Boost (SIB), mit der Hypofraktionierung kom-

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Früh erkannt, sind die Heilungschan-cen inzwischen sehr gut. Neben Operation und medikamentöser Behandlung ist die Strahlen-therapie die am häufigsten angewendete Therapieform. Um die Therapie zu verbessern, star-tet am Brustkrebszentrum Campus Kiel nun die größte Strahlentherapiestudie in Deutschland.

Brustkrebszentrum startet größte Strahlentherapiestudie

Bei der herkömmlichen Therapie bei Brustkrebs werden erst die ganze Brust und anschließend der Tumorbereich bestrahlt. In der neuen HYPOSIB-Studie, die jetzt in Kiel startet, wird auch der operierte Tumorbereich schon während der Bestrahlung der gesamten Brust mit bestrahlt. Dadurch kann die Behandlungszeit deutlich verkürzt werden.

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Medizin und Wissenschaft

biniert wird. „Die zusätzliche Be-strahlung des Operationsgebietes, die bisher erst nach der Strahlen-therapie der ganzen Brust erfolgte, wird bereits auf die einzelnen Ter-mine bei der Strahlenbehandlung der ganzen Brust verteilt“, erklärt Prof. Dunst.

Dieses Kombinationsverfahren soll nun in der groß angelegten Studie mit dem Namen HYPOSIB unter Leitung von Prof. Dunst geprüft werden. „Die Patientinnen erhal-ten dabei entweder die bisherige Standardtherapie mit einer Be-handlungsdauer von etwa fünf bis sieben Wochen oder die verkürzte Bestrahlung mit einer dreiwöchi-gen Behandlungsdauer“, erklärt PD Dr. Kathrin Dellas, Fachärztin für Strahlentherapie am Campus Kiel und maßgeblich an der Durchfüh-rung der Studie beteiligt. Neben

der Klinik für Strahlentherapie ist am Kieler Campus auch die Klinik für Gynäkologie und Geburtshil-fe unter der Leitung von Prof. Dr. Nicolai Maass beteiligt.

Im Brustzentrum Kiel, einer interdisziplinären Einrichtung der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe sowie der Klinik für Strahlentherapie, haben Patientin-nen mit Brustkrebs die Möglichkeit, an klinischen Studien teilzuneh-men und so frühzeitig neuartige und vielversprechende operative und medikamentöse Therapien zu erhalten. Die behandelnden Ärzte legen dabei ein besonders großes Augenmerk auf eine verbesserte Lebensqualität der Frauen.

Die neue Strahlentherapiestudie HYPOSIB ergänzt das bereits umfassende Angebot an Behand-

lungsoptionen. Finanziert wird die Multicenter-Strahlentherapie-studie, an der bundesweit mehr als 100 Strahlentherapie-Einrichtun-gen teilnehmen werden, von der Deutschen Krebshilfe. Endgültige Ergebnisse werden in fünf bis acht Jahren vorliegen.

Weitere Informationen:Klinik für Strahlentherapie, Campus Kiel Prof. Dr. Jürgen Dunst Tel.: 0431 597-3011 Brustzentrum Campus Kiel Klinik für Gynäkologie und Geburts-hilfe Tel.: 0431 597-2100 www.uksh.de/brustzentrum-kiel

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Rubrik

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Medizin und Wissenschaft

Die Medizinische Klinik I am Campus Lübeck (Komm. Direktor: Prof. Dr. Jürgen Steinhoff) hat einen palliativmedizinischen Konsildienst für alle Kliniken am Campus eingerichtet. Damit wird Ärzten und Pflegenden Unterstützung bei der Betreuung von Patienten mit unheilbar fort-schreitenden Erkrankungen im vorgerückten Krankheitsstadium angeboten.

Palliativmedizinischer Konsildienst unterstützt Kliniken des UKSH

„Unsere Aufgabe sehen wir darin, das ärztliche und pflegerische Perso-nal auf den betreuenden Stationen in Fragen der spezialisierten palli-ativmedizinischen Versorgung zu entlasten“, sagt Oberarzt Dr. Norman Kripke, Leiter der Interdisziplinären Palliativstation, die der Medizini-schen Klinik I zugeordnet ist.

Das multiprofessionelle Team des palliativmedizinischen Konsildiens-tes besteht aus einem Palliativme-diziner, palliative-care Pflegenden, einer Psychologin, einer Physiothe-rapeutin, einer Sozialpädagogin und Seelsorgern. Um den Konsildienst für Palliativpatienten in allen Klini-ken des UKSH anbieten zu können, sind Stellen aktuell aufgestockt wor-den. Die interdisziplinäre Palliativ-station verfügt über sechs Zimmer, in denen die acht Patienten rund um die Uhr nach ihren individuellen Bedürfnissen behandelt werden. Für Angehörige besteht die Möglichkeit, im Zimmer zu übernachten.

„Unsere konsiliarische Beratung und Unterstützung bezieht sich u.a. auf die Symptomkontrolle etwa bei Atemnot, Übelkeit, Erbrechen oder Schmerzen. Bei Fragen zur medika-mentösen Behandlung, zur ganzheit-

lichen palliativmedizinischen Pflege oder zur Ernährung stehen wir eben-so zur Verfügung wie bei psychologi-schen, seelsorgerischen oder sozialen Problemen“, erläutert Dr. Kripke. Im Vordergrund ganzheitlicher palli-ativmedizinischer Betreuung steht nicht die Lebensverlängerung um je-den Preis, sondern die bestmögliche Lebensqualität für den Patienten. Der respektvolle und menschenwürdige Umgang sowie das selbstbestimmte Leben der Patienten bestimmen das Handeln der Palliativmediziner. Eines der wichtigsten Anliegen ist die Beschwerdelinderung. Auch die Begleitung und Unterstützung der Angehörigen gehört als Selbstver-ständlichkeit mit zum Konzept. Der Bedarf und auch die Nachfrage nach palliativmedizinischer Versorgung sind in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Das UKSH bietet seinen Patienten mit den Möglichkeiten der Maximalversorgung und der damit verbundenen Interdisziplinarität be-reits jetzt eine qualitativ hochwertige Palliativmedizin an. Mit dem neu implementierten Konsildienst wird die Versorgung weiter verbessert.Palliativversorgung gehört bisher in Deutschland nicht zur Regelversor-gung. Das könnte sich bald ändern. Das Bundesgesundheitsministerium

hat im Mai einen Entwurf für ein Hospiz- und Palliativgesetz vorge-legt, in dem u.a. ein Rechtsanspruch auf palliative Versorgung verankert werden soll. Der palliativmedizi-nische Konsildienst am Campus Lübeck kann bei Bedarf aus allen Kli-niken des UKSH angefordert werden.

Weitere Informationen:Interdisziplinäre Palliativstation, Campus Lübeck Dr. Norman Kripke Tel.: 0451 500-22 94

Dr. Norman Kripke

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DANKE

wir danken dem UKSH für die bisherige erfolgreiche Zusammenarbeit

• Beratung im Gesundheitswesen • Technische Beratung

• Betriebsorganisation • Elektrotechnik

• Medizin- und Labortechnik • Versorgungstechnik

Auszug unserer gemeinsamen Projekte

• Soll-Konzeption des medizinischen Leistungsspektrums• und Umsetzung in ein Flächenkonzept

• Einrichtung der beiden Zentral-OP-Bereiche als Dienstleistungszentrum mit Profitcenter-Struktur

• Entwicklung eines Soll-Raumprogramms und Funktionskonzepts für• die Frauenheilkunde am Campus Lübeck

• Machbarkeitsstudie und Grobkostenschätzung für• die Nutzungserweiterung des Karl-Lennert-Krebscentrums Nord am Campus Kiel

Böblingen · Dresden · Eschborn · Hamburg · Leipzig · München · Naumburg

Frankenstraße 18 b20097 HamburgTel. +49 40 2000 868 [email protected]

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Alte Lübecker Chaussee 36 · 24113 Kiel

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Pflege

Intensivpflegekräfte müssen hochqualifiziert und belastbar sein. Sie tragen große Verantwortung und haben es mit schwerstkranken, oft hilflosen Patienten zu tun. Doch wird ihre Arbeit auch entsprechend gewürdigt? Sind sie selbst stolz auf das, was sie leisten? Diesen Fragen ist UKSH-Mitarbeiter Peter Nydahl jetzt in einer Studie nachgegangen.

„Intensivpflegende werden bei ihrer Arbeit häufig mit akuten und lebensbedrohlichen Situationen konfrontiert und müssen selbststän-dig schnelle Entscheidungen treffen“, weiß Peter Nydahl, Krankenpfle-ger und Pflegeforscher am UKSH, Campus Kiel. Ob die Pflegekräfte aufgrund ihrer Kompetenz und der Tatsache, dass ihre Arbeit gesell-schaftliche Anerkennung findet, besonders stolz auf ihre Leistungen sind, war Gegenstand der Studie zum Thema „Arbeitsstolz bei Intensiv-pflegenden“.

Gemeinsam mit seinen Kollegen Carsten Hermes (Siegburg) und Antje Hähnel (Bonn) hat Nydahl In-tensivpflegende nach ihrem Erleben von Stolz und Wertschätzung am Arbeitsplatz befragt. Dabei wurde Stolz als „subjektives Konstrukt, das an das individuelle Erleben geknüpft ist und über das Gefühl von Zufriedenheit hinausgeht“, definiert. Wichtigste Ergebnisse der Untersuchung: Intensivpfle-gende sind besonders stolz darauf, in einem qualifizierten interdiszip-linären Team arbeiten und fachlich reflektiert pflegen zu können. Stolz empfinden sie ebenfalls, wenn es gelingt, Hilfsbereitschaft und

Einfühlungsvermögen umzusetzen. „Wenn schwerkranke Intensivpati-enten soweit wiederhergestellt sind, dass sie die Intensivstation verlassen können, macht auch das die Pflege-kräfte stolz“, berichtet Peter Nydahl.Insgesamt nimmt die Interaktion mit den Patienten einen großen Raum in puncto Arbeitsstolz und Wertschätzung ein. Viele der Inten-sivpflegekräfte erfüllt es mit Stolz, dass sie es schaffen, im hochtechni-sierten Ambiente der Intensivstati-on die Bedürfnisse der Patienten zu erkennen und ihnen etwas Gutes zu

tun. In lebensbedrohlichen Situa-tionen die Ruhe zu bewahren und den damit verbundenen Stress gut bewältigen zu können, ist für Inten-sivpflegekräfte ebenfalls ein Grund, stolz zu sein. Einen ganz besonderen Wert messen Pflegende auf Inten-sivstationen dem Lob von Patienten und Angehörigen bei. „Wenn die direkt Betroffenen zufrieden mit der Pflege sind und sich vielleicht sogar dafür bedanken, hat das für die Mitarbeiter eine enorme Bedeutung und macht sie stolz auf die geleistete Arbeit“, betont Peter Nydahl.

IntensivpflegekräfteStolz auf die Arbeit im qualifizierten Team

Besprechung am Krankenbett: Jutta Wesoly, Nancy Förster, Dirk Oelkers und Peter Nydahl

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Fachkrankenschwester Kerstin Perlitz und Fachkrankenpfleger Marcell Böder haben den HyHelper bereits getestet und freuen sich über das neue System.

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Blickpunkt

Wissenschaftliche Untersuchungen belegen die hohe Bedeutung der Händehygiene zur Prä-vention von Infektionen im Krankenhaus. Um neben den regelmäßigen Schulungen auch die Motivation zur Händehygiene bei den Mitarbeitern weiter zu stärken, geht das UKSH einen neuen, innovativen Weg. Auf einigen Stationen wird der „HyHelper“ testweise eingeführt.

Im Rahmen der UKSH Strategie 2015 wurden die Themen Patien-tensicherheit und Hygiene in den Fokus genommen, um eine weitere Optimierung auf diesen Gebieten zu erreichen. Dabei hat das UKSH auch die Händehygiene fest im Blick, da die Hände als der wichtigs-te Übertragungsweg für sogenannte nosokomiale Infektionserreger gelten. So belegen Studien, dass viele Krankenhausinfektionen durch eine optimierte Händehygie-ne vermeidbar wären. Ein innovati-ves Instrument, das helfen soll, die Händehygiene der ärztlichen und pflegerischen Mitarbeiter weiter zu verbessern, ist der HyHelper. Auf sieben Stationen in Kiel und Lübeck wird das neue System nun testweise eingeführt.

„Wir haben festgestellt, dass die Einhaltung der Händedesinfek-tionsmaßnahmen grundsätzlich bereits sehr hoch ist“, sagt Dr. Bärbel Christiansen, die Leiterin der Zentralen Einrichtung Kranken-haushygiene. „Aber kein Mensch ist perfekt und im hektischen Alltag wird manchmal nicht an alle Indi-

kationen zur Händedesinfektion ge-dacht“, ergänzt Dr. Carsten Hilbert, Themenverantwortlicher für die Strategie 2015 „Qualität leben. Mit Sicherheit!“. Hier setzt der HyHelper an: Das kleine Mobilgerät wird an der Brusttasche getragen, und von hier aus erkennt das Gerät über einen Gassensor automatisch, wann eine Händedesinfektion durchgeführt wird. Ein Lämpchen gibt dem Träger „grünes Licht“ für eine hygienische Tätigkeit nach der erkannten Hände-desinfektion. Jede Händedesinfekti-on zählt – und wird gezählt.

Zusätzlich kann sich der Träger des HyHelpers seine persönlichen Gesamt- und Durchschnittswerte pro Arbeitstag am Display des Ge-räts anzeigen lassen und bekommt so ein persönliches Feedback zu seinem Händehygieneverhalten. „Ganz wichtig dabei: Der HyHel-per ist nicht personalisiert und 100 Prozent anonym, niemand außer dem Träger selbst erhält die Desinfektionsdaten“, erklärt Dr. Andreas Herzog, Vorstand von HyHelp. Schließlich gehe es nicht um Überwachung, sondern um eine Unterstützung bei der eigenverant-wortlichen Durchführung der Hän-dehygiene. Mit diesem Ziel werden

die Gesamt- und Durchschnitts-werte auch für die gesamte Station berufsgruppenübergreifend zusam-mengefasst und auf einem Stati-onsmonitor angezeigt. So können sich die Stationsteams gemeinsame Ziele setzen und die Teamerfolge permanent überprüfen. Die cam-pusübergreifende Projektleitung für die Einführung des HyHelpers hat Roland Thele, Assistenzarzt in der Krankenhaushygiene, inne.

„Unser Ziel ist es, mit zahlreichen Maßnahmen die Patientensicher-heit stetig zu verbessern“, sagt Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsit-zender des UKSH. „Der HyHelper als ein Baustein kann dabei ein Un-terstützungsinstrument mit hoher Motivationswirkung sein. Denn das System fördert die Aufmerksam-keit für Händehygiene, gibt An-stoß für Kommunikation im Team und stärkt den Teamgeist für noch bessere Händehygiene.“ Weitere In-formationen zum HyHelper finden Mitarbeiter im Intranet des UKSH.

Maximilian Hermsen

HyHelp Händehygiene sorgt für Sicherheit

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Das UKSH beschäftigt einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich in der Altersrente be-finden, mit denen aber auf ihren ausdrücklichen Wunsch hin individuelle Regelungen gefunden worden sind, um eine Weiterbeschäftigung zu ermöglichen. So wie mit Christa Goldberg, die im Alter von 71 Jahren als Pflegekraft in der Intensivpflege am Campus Kiel tätig ist.

Ihr Krankenpflegexamen hat Chris-ta Goldberg 1977 gemacht. Seit 1994 arbeitet sie am Campus Kiel des UKSH im Intensivbereich, von 2004 bis 2008 als Teamleitung einer medizinischen Intensivstation mit 20 Betten. In diesem Jahr ist sie 71 Jahre alt geworden – und noch immer als Pflegekraft auf der Intensivstati-on der Inneren Medizin I tätig. „Mir macht die Arbeit Spaß – sie hält mich jung und fit“, sagt Christa Goldberg.

Im Januar 2009 war sie in Rente gegangen und hatte sich „riesig“ auf ihren Ruhestand gefreut. „Am letzten Arbeitstag sind noch eini-ge Kollegen gekommen, um mich zu verabschieden. Ich habe da laut ausgerufen: endlich frei!“, erin-nert sie sich. Obwohl sie die Ruhe zu Hause sehr genoss, verspürte Christa Goldberg im Frühjahr dann doch die Lust, wieder ein bis zwei-mal im Monat auf ihrer Station zu arbeiten. So wurde – zur Freude des damaligen Pflegedirektors Robert Green – eine Vereinbarung getrof-fen, dass Schwester Christa zwei bis dreimal im Monat als Extrawache einspringt. 2010 war der Perso-nalbedarf so groß, dass Schwester Christa gebeten wurde, häufiger zu kommen. Seit dem arbeitet sie

im Rahmen einer halben Stelle auf ihrer Intensivstation.

Die neue Pflegedirektorin am Campus Kiel, Sabine Richter, freut sich über das seltene, aber für beide Seiten sinnvolle Arbeitsverhältnis: „Schwester Christas jahrelange Erfahrung als Pflegekraft in der In-tensivpflege sowie ihr außerordent-licher Erfahrungsschatz machen sie zu einer wertvollen Mitarbeiterin“, sagt Sabine Richter. Auch die oft sehr viel jüngeren Kollegen sind froh über Christa Goldbergs Entschluss,

weiterhin auf der Station zu arbei-ten. „Ich habe einen guten Draht zu meinen Kollegen – auch wenn einige ja schon meine Enkel sein könnten“, sagt Christa Goldberg. Teamfähigkeit und ein gutes Miteinander seien bei der herausfordernden Arbeit auf der Intensivsta tion ohnehin eine wichti-ge Grundvoraussetzung.

Ihre Erfahrung hilft Christa Gold-berg auch im Umgang mit den Patienten auf der Intensivstation. „Je älter ich werde, desto mehr Kraft und Ruhe habe ich gegenüber den

Porträt

Die Arbeit hält sie jung und fit

Christa Goldberg arbeitet noch immer gern auf der Intensivstation am Campus Kiel.

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Porträt

Patienten“, meint Christa Goldberg. „Ich kann heute, vielleicht auch durch die Halbtagstätigkeit und den dadurch verbundenen Abstand, den Menschen viel besser in seiner Ab-hängigkeit, seinen Schmerzen und seiner Verlassenheit auf einer Inten-sivstation sehen. Das ermöglicht es mir, besser auf ihn einzugehen, seine Hand zu halten. Ich habe auch sehr viel mehr Geduld als früher. Darüber bin ich sehr froh, und ich glaube, die Patienten merken das auch“, sagt sie.

Doch nicht nur Erfahrung und Teamfähigkeit sind wertvolle Vor-aussetzungen für die Arbeit auf der Intensivstation, denn die anspruchs-volle Tätigkeit verlangt auch mentale und körperliche Kraft. Außerdem ist lebenslanges Lernen notwendig, um den ständigen Neuerungen bei den Therapieverfahren und Medizinge-räten gewachsen zu sein. Wie schafft man das in einem Alter, in dem an-dere schon viele Jahre im Ruhestand

sind? „Es ist sicher nicht für jeden etwas und ich möchte auch gar nicht als Vorbild auftreten – mir gefällt es einfach so, wie ich es mache“, sagt Schwester Christa – und diese Freude an der Arbeit bemerkt man bei ihr genauso wie ihre beeindru-ckende Energie und Fitness. Eines ihrer Rezepte dafür: Fahrrad fahren. „Das mache ich, seitdem ich denken kann“, berichtet sie. Ihren Weg zur Arbeit – 15 Kilometer von Flintbek zum UKSH – bewältigt Christa Goldberg so oft es geht mit dem Rad. „Es hält mich fit und es dient dem Stressabbau. Und seit ich meinen Mann kenne – also seit über 20 Jahren – unternehmen wir jährlich große Fahrradtouren.“ Auch richtige Ernährung ist für sie ein wichtiges Thema: „Jeder weiß, dass man wenig Fleisch und viel Gemüse und Obst zu sich nehmen soll. Das mache ich sehr gern. Und mein Mann macht mit, obwohl er gern Fleisch isst. Aber auch er hat sich umgestellt.“

Auch wenn Christa Goldberg ihr ungewöhnliches berufliches Enga-gement ganz uneitel als „gar nicht so besonders“ bewertet – einen Tipp für jüngere Kollegen, um lange Freude an einem so herausfordernden Beruf zu haben, lässt sie sich dennoch entlocken: „Ich empfehle ihnen, dass sie auf sich selbst aufpassen, denn wer nicht auf sich achten kann, der kann auch keine Patienten pflegen. Es ist eigentlich eine Binsenweisheit, aber daran sollte jeder denken. Und wenn wir Patienten mobilisieren und uns dabei sehr anstrengen, müssen wir auf unseren Rücken achten, denn wenn der einmal kaputt ist, wird der nie wieder gut. Hinzu kommen natürlich die Ernährung, die Bewe-gung, der Ausgleich in der Freizeit – all das trägt dazu bei, dass man auch mit zunehmendem Alter immer noch gut und gerne arbeiten kann.“

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Blickpunkt

Vor zehn Jahren startete das Be-schwerdemanagement am Campus Kiel. Damals wie heute nimmt hier Helga Gerhart Lob und Kritik entgegen. Am Campus Lübeck, wo das Beschwerdemanagement bereits seit 15 Jahren existiert, steht ein personeller Wechsel an. Renate Holm-Doroszenko - seit 2007 dabei - übernimmt neue Aufgaben in der Stabsstelle Unternehmensentwick-lung, Vorstands- und Aufsichts-ratsadministration (UEVA). Ihre Nachfolge tritt Claudia Schneider, bisher stellvertretende pflegerische

Teamleitung in der Interdisziplinä-ren Notaufnahme, an.

Die beiden Beschwerdemanagerin-nen ziehen ein positives Resümee ihrer Arbeit in den vergangenen Jahren. „Wir verfolgen einen lö-sungsorientierten Ansatz. Damit ist es uns gelungen, gemeinsam mit den Mitarbeitern in den Kliniken und Dezernaten kontinuierlich Verbesse-rungsmaßnahmen für die Patienten einzuleiten“, freuen sich Helga Ger-hart und Renate Holm-Doroszenko. Oberstes Ziel bleibt es nach wie vor,

die Patientenzufriedenheit wieder-herzustellen.

Wer sich an das UKSH-Beschwer-demanagement wendet, kann sich darauf verlassen, dass sein Anliegen ernst genommen und dass ihm nach-gegangen wird. Manchmal genügt ein Telefonat oder ein persönliches Gespräch, um den Sachverhalt zu klären. Ansonsten werden gemein-sam mit den Betroffenen und den Kliniken oder Mitarbeitern, denen die Beschwerden gelten, Lösungsvor-schläge erarbeitet und so schnell wie möglich in die Realität umgesetzt.

„Wir sehen uns als neutrale Ver-mittler zwischen Mitarbeitern und Patienten. Wir möchten Patienten, die sich beschweren, emotional entlasten und Konflikte beheben. Der Patient soll die Klinik zufrieden verlassen“, sagt Helga Gerhart. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Be-schwerden oft durch nicht erfüllte Erwartungen entstehen. „Unsere Aufgabe besteht dann darin, zu erklären, warum wir als Klinik diese Erwartungen vielleicht nicht immer erfüllen können“.

Am UKSH hat sich inzwischen eine Beschwerdekultur entwickelt,

Die Zufriedenheit der Patienten steht ganz oben auf der Agenda des UKSH-Beschwerdema-nagements. Anregungen und Kritik von Patienten und Angehörigen sind ausdrücklich er-wünscht. Und das Wichtigste: Jedem Anliegen wird nachgegangen. Jetzt feiert das Beschwer-demanagement ein kleines Jubiläum und zieht dabei ein positives Resümee.

Beschwerdemanagement feiert Jubiläum

Renate Holm-Doroszenko und Helga Gerhart ziehen anlässlich des Jubiläums eine positive Bilanz.

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Blickpunkt

die durch ein enges Miteinander von Beschwerdemanagerinnen und Mit-arbeitern gekennzeichnet ist. „Der Bekanntheitsgrad des Beschwerde-managements im UKSH ist deutlich gewachsen und es ist Vertrauen entstanden zwischen uns und den Mitarbeitern. Die Kommunikation klappt hervorragend und wir arbei-ten gemeinsam daran, immer besser zu werden“, betont Renate Holm-Doroszenko.

Seit 2013 ist jede Klinik gesetzlich verpflichtet, ein Beschwerdemanage-ment für Patienten vorzuhalten. Das UKSH war seiner Zeit weit voraus und hat eine entsprechende Einrich-tung schon im Jahr 2000 ins Leben gerufen. Bereits damals hatte man erkannt, dass die Zufriedenheit der Patienten ein wichtiges Kriterium zur Beurteilung des Erfolges dar-stellt. Anregungen und Kritik von Seiten der Patienten und Angehöri-gen helfen, Defizite zu erkennen und zu minimieren. Durch die statisti-

sche Erfassung und Auswertung der Daten hat das Beschwerdemanage-ment die Möglichkeit, individuelle oder wiederkehrende unerwünschte Ereignisse zu vermeiden und durch gezielte Maßnahmen Nachhaltigkeit zu bewirken.

Organisatorisch ist das UKSH-Beschwerdemanagement in der Stabsstelle UEVA beim Ärztlichen Geschäftsführer für Vorstandsan-gelegenheiten, Dr. Carsten Hilbert, angesiedelt. Von hier aus werden Maßnahmen gezielt und unter Einbeziehung aller zuständigen Bereiche auf den Weg gebracht und umgesetzt. Die Systematik der Beschwerdebearbeitung läuft im UKSH automatisiert. Rückmeldun-gen aus den Kliniken und Dezerna-ten liegen zeitnah, spätestens nach zehn Tagen, vor.

Seit 2012 erfolgen unter der Leitung von Dr. Hilbert pro Jahr und Campus zwölf sogenannte anlassbezogene

Begehungen auf Stationen, auf denen es zu Beschwerden von Patienten ge-kommen ist. Dabei wird gemeinsam mit Mitarbeitern aus den Bereichen Hygiene, Qualitätsmanagement, Service, Facility Management, Ar-beits- und Gesundheitsschutz sowie relevanten Berufsgruppen geprüft, ob die Mängel abgestellt worden sind und ob alle Richtlinien eingehalten werden (s.u.).

Wenn es im UKSH Anlass zu Kritik gibt, betrifft diese - wie übrigens in anderen Kliniken auch - in erster Linie Kommunikationsprobleme, mangelnden Informationsfluss, Unfreundlichkeit oder organisa-torische Aspekte wie lange War-tezeiten. Gelobt werden dagegen immer wieder die hohe fachliche Kompetenz im UKSH sowie das große Engagement und die Fürsorge der Mitarbeiter trotz oftmals starker Arbeitsbelastung.

Marlis Müller-Frommeyer

Anlassbezogene BegehungenDie anlassbezogenen Begehungen des Beschwerdemanage-ments finden unangekündigt statt. Sie sollen bei den Mitar-beitern ein Bewusstsein für das eigene Handeln schaffen und dazu beitragen, dass die Standards für Patienten kontinuier-lich verbessert werden. „Wir wollen bei den Begehungen se-hen, wie der Alltag auf der Station abläuft, wollen eventuelle Risiken aufdecken und den Mitarbeitern ein direktes Feedback zu ihrer Arbeit geben“, erklärt Dr. Carsten Hilbert. „Gleichzeitig bieten wir Unterstützung bei möglichen Problemen an“.

Um die Ableitung von Maßnahmen sicherzustellen, wird bei jeder Begehung ein Protokoll mit Vorschlägen zur Verbes-serung und entsprechenden Ansprechpartnern erstellt. Bei Nachbegehungen prüft das Beschwerdemanagement zusam-men mit dem Qualitätsmanagement, ob die Beanstandungen beseitigt wurden. Die häufigsten Mängel werden zusammen-gestellt und in einem größeren Rahmen z.B. den Pflegedienst-leitungen präsentiert, um den Blick für Bereiche zu schärfen, die besondere Aufmerksamkeit verdienen. Bei Bedarf können Schulungen angeboten werden.

Der Fokus liegt bei den Begehungen auf Patientensicherheit, Hygiene, Sicherheit von Medizinprodukten und Arzneimitteln sowie Freundlichkeit im Umgang mit Patienten und Angehö-rigen. „Dabei ist uns ein kollegiales Miteinander wichtig. Wir

möchten Einsicht bei den Mitarbeitern erreichen und sie da-von überzeugen, dass es sinnvoll ist, sich an Regeln zu halten, die ihrer eigenen und der Sicherheit der Patienten dienen“, so Dr. Hilbert. Der wiederholte Verstoß gegen Vorschriften kann zu arbeitsrechtlichen Konsequenzen führen. „Das ist aber glücklicherweise bislang die absolute Ausnahme, denn meist sehen die Mitarbeiter und Kollegen ja selber ein, dass mal etwas nicht 100-prozentig regelkonform war.“

Bisher sind die Erfahrungen aus den Begehungen positiv. Es gibt einen deutlichen Vorher-Nachher-Effekt. Das „Lernende System der kontinuierlichen Verbesserung“ funktioniert und trägt Früchte – zum Wohl der Patienten des UKSH.

Weitere InformationenStabsstelle Unternehmensentwicklung, Vorstands- und Aufsichtsratsadministration

Dr. Carsten Hilbert 0431 597-74 00

Helga Gerhart 0431 597-58 58 [email protected]

Claudia Schneider 0451 500-48 48 [email protected]

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Der akute Stau bei medizinischen Erstaufnahme-Untersuchungen in den Flüchtlingsunter-künften Albersdorf und Rendsburg ist gelöst. Das Freiwilligenteam des UKSH, bestehend aus mehr als 60 Ärzten, Pflegekräften und Schülerinnen der UKSH-Akademie, Dolmetschern sowie weiteren Berufsgruppen untersuchte und betreute die Flüchtlinge vor Ort.

Bereits in den ersten Tagen des Einsatzes wurden mehr als 1.000 Flüchtlinge unter Koordination von Dr. Jan-Thorsten Gräsner, Direktor des campusübergreifenden Instituts für Rettungs- und Notfallmedizin (IRUN), untersucht. Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH, sprach den Mitarbeiterin-nen und Mitarbeitern seinen hohen Respekt aus und bekräftigte, dass das UKSH für kommende Heraus-forderungen bereit steht. „Die Hilfe durch das weltoffene UKSH mit Mitarbeitern aus 87 Nationen ist selbstverständlich und wir werden jede Anstrengung unternehmen, um eine menschenwürdige medi-zinische Versorgung für alle, die nach Schleswig-Holstein kommen, sicher zu stellen.“

Gesundheits- und Wissenschafts-ministerin Kristin Alheit betonte: „Mein Dank gilt den Mitarbeiterin-nen und Mitarbeitern des UKSH und der Imland-Klinik Rendsburg, die da waren, als sie gebraucht wur-den. Sie leisten einen erheblichen Beitrag zur Bewältigung der großen Herausforderung“. Unter Federfüh-rung des Innenministeriums und mit Unterstützung des Gesund-heitsministeriums läuft derzeit der

Einsatz des UKSH auch am Stand-ort Neumünster für neuankom-mende Flüchtlinge an. Staatssekretär Ralph Müller-Beck, Bevollmächtigter des Landes Schleswig-Holstein beim Bund sag-te: „Die Landesregierung ist beein-druckt von der Professionalität, mit der die Universitätsmedizin diese besondere Lage in den Griff bekom-men hat. Wir können uns jederzeit auf die Ärzte und Pflegekräfte des UKSH verlassen.“

„Die Aktion verlief bislang rei-bungslos und wir bleiben vor Ort, solange wir gebraucht werden“, sagt Dr. Jan-Thorsten Gräsner, „die meisten Flüchtlinge befinden sich in guter körperlicher Verfassung.“ Eine gute Erfahrung sei die Zusam-menarbeit mit der erfahrenen DRK-Bereitschaft, den Kolleginnen und Kollegen der Imland-Klinik, den Ministerien, dem Landesamt für Ausländerangelegenheiten sowie der Polizei, den Wachdiensten und den ehrenamtlichen Helfern.

Blickpunkt

UKSH löst Stau bei Erstaufnahme-Untersuchungen von Flüchtlingen

Erstaufnahme-Untersuchung in Rendsburg

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Hier ein Auszug aus dem Lagebe-richt der Erstaufnahmeeinrichtung in Rendsburg: Container 1: 4 Pflegeschülerinnen, Ende 2. Ausbildungsjahr, mit Be-treuer Andreas Schimanski über-nehmen Registrierung.

Container 2: Hier erfolgen die Messungen des Blutdrucks und der Körpertemperatur sowie die Blutentnahme (Container 2), die UKSH-Pflegeschülerinnen werden unterstützt von zwei Schwestern aus den Imlandkliniken Rendsburg.

Container 3: Schwester Silke (Kli-nik Rendsburg, 30 Jahre ITS-Er-fahrung, jetzt ZNA) und Schwester

Kati (Klinik Rendsburg, Anästhe-sie), Dr. Alexander Humberg (Kli-nik für Kinder und Jugendmedizin, UKSH Campus Lübeck ) und Dr. Hartwig Marung (IRUN), unter-stützt durch Pflegeschülerin für eine Dokumentation nehmen die körperlichen Untersuchungen vor. Das DRK holt Flüchtlinge, die sich Wohncontainer teilen, zur medi-zinischen Vorstellung ab. Die grob orientierende körperliche Unter-suchung (Cor/Pulmo/Abdomen/Haut) zuzüglich evtl. weiterer Befunde (z. B. bei Bauch-OP oder Fraktur) verläuft unkompliziert; die Blutentnahmen bei allen Personen über sechs Jahren verlaufen eben-falls komplikationslos, das kom-

plette benötigte Material ist vor Ort verfügbar, inkl. Butterfly-Kanülen in den gängigen Größen. Das Er-kennen von Kopfläusen ist einfach; 20 von 54 Patienten leiden unter Läusen. Keine Fälle von Krätze auch nach Inspektion der Interdigital-falten am heutigen Tage diagnos-tiziert. Die Sofortbehandlungen wurde eingeleitet. Vorräte an Infec-toscab am späten Nachmittag voll-kommen erschöpft - Medikament morgen Früh abholen. Nachschub OP-Hauben organisieren.

Fünf Patienten stellen sich mit behandlungsbedürftigen Befunden vor: u.a. Harnwegsinfekt, erweiter-te Rachenmandeln. Primärbehand-lung wird sichergestellt und die morgige Vorstellung bei Rendsbur-ger Ärzten organisiert. Taxischeine erforderlich, stellt die Security aus. Für Kleinkind mit akut fieberhaf-ten Infekt, leicht apathisch mögl. akute Tonsillitis, RTW ohne Alarm angefordert. Wurde von Pädiatern für eine Nacht zur Beobachtung auf-genommen. Ein weiteres Kleinkind mit Verdacht auf eine Grünholz-Fraktur des Unterarms nach Sturz wurde versorgt und der weiteren Diagnostik und Behandlung im Krankenhaus zugeführt. Abholung der Laborproben funktioniert pro-blemlos. Weinmann-Defibrillator und Beatmungsgerät im Container 1 verstaut. Sehr hohe Nachfrage Antihistaminika-Gel gegen Wes-penstiche. Nachschub an Fenistil-gel wurde gesichert. Notfallkoffer vorhanden. Defi/Beatmungseinheit vorhanden. H1-Blocker, H2-Blocker, Kortison, Adrenalin und Verbrauchsmaterial für insgesamt 50 i.v. vorhanden. Fenistil, Salben, Movicol, Schmerzmittel geliefert.Alle Untersuchten sehr kooperativ und freundlich, nehmen vorge-schlagenen Behandlung bereitwillig an; teilw. aus Scham zurückhaltend - was wir sehr gut verstehen.

Blickpunkt

PD Dr. Jan-Thorsten Gräsner (Mitte) und Staatssekretär Ralph Müller-Beck, Bevollmächtigter des Landes Schleswig-Holstein beim Bund, stellten sich in Rendsburg den Fragen der Presse.

Die freiwilligen Helfer aus dem UKSH wurden in Informationsveranstaltungen auf ihren Einsatz vorbereitet.

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Keine Therapie konnte André Büning helfen. Er starb im Mai 2015 im Alter von 27 Jahren an den Folgen seiner Tumorerkrankung. Mit einer Spende in Höhe von 2.000 Euro hat sich seine Familie jetzt bei den Ärzten und Pflegekräften der Hämatologie/Onkologie am Campus Lübeck für den großen fachlichen und menschlichen Einsatz bei der Behandlung ihres Sohnes bedankt.

Das Geld war bei Andrés Beerdi-gung zusammengekommen und soll zur Verbesserung des Internet-Empfangs für die Patienten der Stationen 44b und 44c eingesetzt werden. „Mein Sohn hat es sich so gewünscht“, sagt Petra Büning.

Mit starken Rückenschmerzen hatte André Bünings Kranken-geschichte 2012 begonnen. Nach

der Überweisung ins UKSH stand die Diagnose schnell fest. Er litt an einem Synovialsarkom, einem relativ seltenen aggressi-ven Weichteiltumor, der sich im unteren Bereich der Wirbelsäule angesiedelt und bereits in die Lun-ge metastasiert hatte. Behandelt wurde André Büning am Campus Lübeck in der Medizinischen Kli-nik I, Bereich Hämatologie/On-kologie, unter der Leitung von Dr. Harald Biersack. Hier gelang es, die Erkrankung mit einer Kombinati-on aus verschiedenen Therapiefor-men eine Zeitlang unter Kontrolle zu halten und André eine gute Lebensqualität zu ermöglichen.

„Wir haben uns in der Hämato-logie/Onkologie des UKSH von Anfang an sehr gut aufgehoben gefühlt“, berichtet Petra Büning. „Dr. Biersack und Dr. Bartscht sowie die anderen Ärzte und vor allem auch die Pflegekräfte haben ihr Bestes gegeben, um André zu helfen und uns in dieser schweren Zeit zu unterstützen“. Beeindruckt war die Familie von der großen Kompetenz der UKSH-Mitarbeiter und der engen Zusammenarbeit mit anderen Kliniken des UKSH und auch mit Spezialisten aus an-

deren Universitätskliniken, wenn es darum ging, weitere Therapie-optionen für ihren Sohn zu identifizieren. „Die Ärzte waren jederzeit für uns ansprechbar und erreichbar. Manchmal haben sie sich sogar außerhalb ihrer Dienst-zeiten erkundigt, wie es André geht“, sagt Petra Büning und fügt hinzu: „Das ist nicht selbstver-ständlich und wir wussten es sehr zu schätzen“. Von den Pflegekräf-ten sei ihr Sohn bei seinen Auf-enthalten in der Ambulanz und auf Station geradezu verwöhnt worden. „Alles, was machbar war, wurde getan – sowohl medizinisch als auch menschlich“.

Auch als sie von ihrem Sohn Ab-schied nehmen musste, fühlte sich Petra Büning individuell und pie-tätvoll begleitet und aufgefangen. Es ist ihr eine Herzensangelegen-heit, ihre positiven Erfahrungen auf diesem Weg publik zu machen. Petra Bünings Botschaft an andere Patienten der Hämatologie/Onko-logie und deren Angehörige lautet: „Vertrauen Sie den Ärzten und Pflegenden. Sie können sich auf das Team voll und ganz verlassen“.

Marlis Müller-Frommeyer

Blickpunkt

Große Unterstützung in einer schweren Zeit

Auch während seiner Chemotherapie hatte sich André Büning von den Pflegekräften des UKSH bestens versorgt gefühlt.

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Nachrichten

Führungspositionen in Kiel und Lübeck neu besetztNeuer Direktor des Instituts für Pathologie am Campus Lübeck ist seit 1. August 2015 Prof. Dr. Sven Perner. Zu-

vor war Prof. Perner als geschäfts-führender Oberarzt des Instituts für Pathologie am Universitätsklini-kum Bonn tätig. Dort leitete er auch die Sektion für Prostatakarzinom-Forschung der Rudolf-Becker-Stiftung. Sein Studium absolvierte der 43-jährige an der Universität Ulm. Weitere Stationen waren das Institut für Pathologie des Univer-sitätsklinikums Ulm, die Harvard Medical School in Boston, das Weill Cornell Medical Center in New York und das Institut für Pathologie des Universitätsklinikums Tübingen. Der Fokus der wissenschaftlichen Arbeit Prof. Perners liegt auf der translationalen Tumorforschung und der molekularen Pathogenese und Genetik solider Tumoren mit Schwerpunkt auf dem Prostatakar-zinom sowie Karzinomen der Lunge und Atemwege. Er wird als Direktor des Instituts für Pathologie und der Klinischen und Experimentellen Pathologie des Leibniz-Forschungs-zentrums Borstel eine integrale Ver-bundpathologie beider Standorte etablieren.

Prof. Dr. Thomas Schwarz, Direk-tor der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie am Campus Kiel, ist

zum neuen Ärztlicher Direktor des Zentrums Campus Kiel gewählt worden. Prof. Schwarz absolvier-te sein Studium der Medizin an der Universität Wien. Nach sei-ner Tätigkeit als stellvertretender Direktor der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie

des Universitätsklinikums Müns-ter wechselte Prof. Schwarz 2004 als Direktor der Hautklinik an den Campus Kiel. Seine Forschungs-schwerpunkte liegen im Bereich der Photodermatologie, insbesondere auf den Auswirkungen von ultravio-letter Strahlung auf das Immunsys-tem. Prof. Schwarz tritt die Nachfol-ge von Emeritus Prof. Dr. Hubertus Maximilian Mehdorn an und wurde für eine Amtszeit von zwei Jahren zum Ärztlichen Direktor gewählt.

Am Campus Kiel ist das Institut für Rettungs- und Notfallmedizin (IRUN) gegründet worden und wird künftig die Aus-

und Fortbildung für die Notfallver-sorgung campusübergreifend neu strukturieren. Direktor des neuen Instituts ist seit dem 1. Mai 2015 PD Dr. Jan-Thorsten Gräsner, der seit mehr als elf Jahren in der Klinik für Anästhesiologie und Operative In-tensivmedizin am Campus Kiel, ak-tuell als Leitender Oberarzt, für die Notfallmedizin verantwortlich ist. Die bestehende prä- und innerklini-sche Notfallversorgung wird weiter-hin durch die Klinik realisiert. Sein Studium absolvierte Dr. Gräsner in Münster mit anschließender Wei-terbildungszeit zum Anästhesisten in Dortmund. Neben der klinischen Tätigkeit ist der 43-Jährige als Not-arzt auf den Notarzteinsatzfahrzeu-gen in Kiel, Rendsburg-Eckernförde und auf dem Rettungshubschrauber Christoph 42 sowie als Leitender Notarzt aktiv. Seine wissenschaft-lichen Schwerpunkte liegen in der Versorgungsforschung insbeson-dere der Reanimation. Er hat in den vergangenen Jahren den Ausbau des Deutschen Reanimationsregisters und die Etablierung des Europäi-schen Reanimationsregisters voran-getrieben.

Neue Pflegerische Direktorin am Campus Kiel ist seit dem 1. Au-gust 2015 Sabi-ne Richter. Sie ist seit 2013 am

UKSH und war als stellvertreten-de Pflegedienstleitung sowie seit Januar 2014 als Pflegdienstleitung des Pflegebereichs 1 am Campus Lübeck tätig. Ihre Ausbildung schloss die 51-Jährige in Berlin ab. Anschließend war sie 15 Jahre lang am Universitätsklinikum Linköping in Schweden beschäftigt. Neben ihrer Tätigkeit in verschiedenen Leitungsfunktionen erwarb Sabine Richter unter anderem auch ihre Weiterbildungen und Qualifika-tionen für das Management an der Universität zu Linköping.

Angelika Hölzls-auer ist seit dem 1. August 2015 neue Geschäftsführe-rin des Ambu-lanzzentrum des UKSH gGmbH.

An der FU Berlin absolvierte die 59-Jährige ein Studium der Politik-wissenschaft, Betriebswirtschaft und Volkswirtschaft. Zuvor hatte Angelika Hölzlsauer eine Aus-bildung zur Arzthelferin und zur Röntgenassistentin abgeschlossen.

Von 1997 bis 2007 war sie als Betriebswirtschaftliche Beraterin der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin tätig und verantwortete anschließend als Regionalleite-rin die Entwicklung ambulanter Medizin der Helios Kliniken Berlin für die Region Berlin, Brandenburg und Südniedersachsen. Vor ihrem Wechsel an das Ambulanzzent-rum des UKSH arbeitete Angelika Hölzlsauer als Leiterin der Reha-klinik Überruh in Isny im Allgäu.

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Nachrichten

Sparkassenstiftung unterstützt Bunten Kreis mit 25.000 EuroDie Gemeinnützige Sparkassen-stiftung zu Lübeck unterstützt den Bunten Kreis Lübeck mit einer Spende in Höhe von 25.000 Euro. Der Bunte Kreis ist eine Nachsorge-einrichtung der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des UKSH, Campus Lübeck, die seit fast zehn Jahren ein sozialmedizinisches Nachsorgeangebot für Familien sta-tionär behandelter Kinder anbietet.

Bereits im Jahr 2006 ermöglichte die Gemeinnützige Sparkassenstif-tung zu Lübeck dem Bunten Kreis den erfolgreichen Start durch eine Förderung in Höhe von 50.000 Euro. In den vergangenen Jahren konnten so bereits über 600 Famili-en mit Frühgeborenen sowie Fami-lien mit chronisch- oder schwerst-kranken Kindern auf dem Weg aus der Klinik nach Hause erfolgreich begleitet werden. „Der Bunte Kreis Lübeck hat in den vergangenen zehn Jahren bewiesen, dass er ein wichtiger Baustein bei der Nach-sorge für Familien mit zu früh geborenen- oder schwerkranken Kindern ist“, sagte Martina Wagner, Geschäftsführerin der Gemeinnüt-zigen Sparkassenstiftung zu Lübeck anlässlich der Spendenübergabe. „Wir freuen uns sehr, dass wir diese

wertvolle Arbeit weiter unter-stützen können.“ Karin Groeger, Leiterin des Bunten Kreises, sagte: „Wir sind der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu Lübeck sehr dankbar für die Spende. Mit dieser Unterstützung wird es nun mög-lich, gezielt Schulungsangebote für spezielle pflegerische Maßnahmen zu entwickeln, die die Eltern in der Häuslichkeit zur Behandlung ihres Kindes weiter fortführen können.“

„Das beste Umfeld für ein chro-nisch krankes Kind ist das Zuhause und nicht die Klinik“, sagte Prof. Dr. Egbert Herting, der Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendme-dizin am UKSH, Campus Lübeck. „Ohne die großartige Unterstüt-zung des Teams des Bunten Kreises wäre eine Entlassung von Kindern mit besonderem Versorgungsbedarf in das familiäre Umfeld häufig gar nicht oder vielfach erst sehr viel später möglich.“

Freude über die Spende (v.l.): Maren Beckmann, Mutter der Zwillinge Greta und Carla (zwei Jahre), Christa Meyer, Vorstand für Krankenpflege und Patientenservice, Karin Groeger, Pflegedienstleistung und Leitung Bunter Kreis Lübeck, Martina Wagner, Geschäftsführerin Gemeinnützige Sparkassenstiftung zu Lübeck, Prof. Dr. Egbert Herting, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, UKSH, Campus Lübeck.

Brockensammlung Lübeck e.V. spendet modernes Therapiebett Die Brockensammlung Lübeck e.V. hat ein modernes Kinderpflege-bett an die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des UKSH, Cam-pus Lübeck, übergeben. Der Verein hatte dafür Spenden in Höhe von 7.536,27 Euro gesammelt.

„Das neue Bett eignet sich für Kin-der, die besondere pflegerische oder therapeutische Behandlungen im Bett benötigen. Es wird in unserer Klinik vor allem für Patienten mit Bewegungsstörungen und/oder Entwicklungsverzögerungen einge-

setzt“, sagt Prof. Dr. Egbert Herting, Direktor der Klinik für Kinder-und Jugendmedizin am Campus Lübeck, anlässlich der Spendenübergabe. „Wir freuen uns sehr über die Spende und möchten uns herz-lich dafür bei der Brockensamm-lung bedanken“. Die besondere Höhenverstellbarkeit des Bettes ermöglicht einen tiefen Einstieg und damit auch Kleinkindern das selbstständige Hinein- und Heraus-krabbeln. Die Höhe schützt gleich-zeitig vor unbeaufsichtigtem Aus-steigen aus dem Bett. In der Nacht

bietet es einen sicheren Schlafplatz. Bei einer Belastbarkeit von 150 kg kann ggf. auch ein Elternteil mit in dem Bett übernachten. „Dieses be-sondere Bett setzt sichere Grenzen, ohne dass unsere kleinen Patienten sich eingeengt fühlen“, ergänzt Prof. Herting.Die Brockensamm-lung Lübeck e. V., die seit mehr als 100 Jahren in der Hansestadt tätig ist, sammelt gebrauchte Möbel, Hausrat und Bekleidung, verkauft diese an bedürftige Menschen und spendet den Erlös für einen guten Zweck.

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Nachrichten

Campus Kiel als osteologisches Forschungszentrum zertifiziertNach der Zertifizierung als klinisch-osteologisches Zentrum im Dezem-ber 2013 hat der Dachverband Os-teologie (DVO) den Campus Kiel des UKSH jetzt auch zum osteologischen Universitätsforschungszentrum ernannt. Das UKSH ist das einzige Krankenhaus in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, das über diese Zertifizierung verfügt. Die Fachgesellschaft bescheinigt dem Klinikum und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) damit neben einer besonderen Ex-pertise für die Behandlung der Os-teoporose und anderer Knochener-krankungen auch die Kompetenz für exzellente Forschung auf dem Gebiet der Osteologie (Lehre von den Kno-chenkrankheiten).

Osteoporose ist eine schleichende, anfangs schmerzfreie Erkrankung. Während sich beim gesunden Er-wachsenen Knochenneubildung und Knochenabbau die Waage halten, ist dieses Verhältnis bei der Osteoporo-se gestört: Entweder wird zu wenig Knochen neu gebildet, oder der Knochen wird vermehrt abgebaut.

Wird die Krankheit in einem frühen Stadium diagnostiziert, kann sie durch medikamentöse Behandlung gestoppt werden. Die Zertifizierung als osteologisches Universitätsfor-schungszentrum wurde unter der Federführung von Prof. Dr. Claus-Christian Glüer, Leiter der Sektion für Biomedizinische Bildgebung, beantragt. „Sowohl klinisch als auch wissenschaftlich arbeiten wir eng mit den Spezialisten unterschiedli-cher Fachrichtungen aus der univer-sitären Vernetzung zusammen. Dies sichert unseren Patienten die best-mögliche Behandlung", so Prof.Glüer. Zurzeit werden in der Sektion für Biomedizinische Bildgebung neue diagnostische Methoden entwickelt, um das Fraktur-(Knochenbruch-)Risiko bei Patienten mit Osteoporose genau abschätzen zu können. Beim klinisch-osteologischen Schwer-punktzentrum handelt es sich um eine Kooperation der Kliniken für Innere Medizin I (Direktor: Prof. Dr. Stefan Schreiber), der Sektion für Biomedizinische Bildgebung (Leitung: Prof. Dr. Claus-Christian Glüer) in der Klinik für Radiologie

und Neuroradiologie (Direktor: Prof. Dr. Olav Jansen) sowie der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie (Di-rektor: Prof. Dr. Andreas Seekamp). Am osteologischen Universitätsfor-schungszentrum sind außerdem die Klinik für Gynäkologie und Ge-burtshilfe (Direktor: Prof. Dr. Nicolai Maass), die Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (Direktor: Prof. Dr. Dr. Jörg Wiltfang) und das Institut für Immunologie (Direktor: Prof. Dr. Dieter Kabelitz) beteiligt.

Prof. Dr. Claus-Christian Glüer, Leiter der Sektion für Biomedizinische Bildgebung

Kinderpathologie am Campus Kiel modernisiertNach der Modernisierung der Sektion für Kinderpathologie des Instituts für Pathologie am Campus Kiel und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel wurde im Juli offiziell der Schlüssel für die neugestalteten Räumlichkeiten übergeben. Die Bau-maßnahme war Teil einer umfangrei-chen Förderungszusage der Deut-schen Krebshilfe in Höhe von 2,36 Mio. Euro zugunsten des Zentralen Kinder-Tumorregisters an der Sektion für Kinderpathologie unter der Lei-tung von Prof. Dr. med. Ivo Leusch-ner. Mit der finanziellen Zuwendung wird die bundesweite Bedeutung dieser Institution für die Erforschung und Behandlung von Kinderkrebs-erkrankungen gewürdigt. „Mit der

Modernisierung der Sektion machen wir den Stellenwert der Kinderpa-thologie deutlich“, sagt Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH, „deutschlandweit gibt es nur noch 100 Kinderpathologen, die mit ihrem hochspezialisierten Wissen bei krankhaften Veränderungen des kindlichen Gewebes die Morphologie und physiologischen Entwicklung berücksichtigen können – unser Dank gilt der Deutschen Krebshilfe.“ „Durch die Förderung der Deutschen Krebshilfe wird die Kontinuität der Tätigkeit des Kinder-Tumorregisters für die Zukunft gewährleistet“, zeigt sich Prof. Dr. Ivo Leuschner, seit März 2007 Leiter des Kinder-Tumorregis-ters, überzeugt.

„Die Modernisierung der Sektion für Kinderpathologie ist ein wichti-ger Schritt, um in der Krankenver-sorgung und Forschung in diesem Bereich bestmöglich aufgestellt zu sein“, sagt auch Prof. Dr. Christoph Röcken, Direktor des Instituts für Pathologie.

1.800 Kinder erkranken jährlich in Deutschland an einem Krebsleiden. Das Kinder-Tumorregister ist die einzige Einrichtung, in der deutsch-landweit zentral histopathologische Untersuchungen bei Kindern mit so-liden Krebserkrankungen durchge-führt, d.h. krankhafte Veränderung in Geweben von Kindern untersucht und registriert werden.

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Nachrichten

Neubau Hörsaalzentrum Lübeck Sanierung Bettenhaus Uniklinik Frankfurt

Kinderchirurgische OPs UKSH

Wir realisieren als unabhängige Projektmanagement-Gesellschaft füröffentliche und private Auftraggeber Bauvorhaben innerhalbdefinierter Qualitäts-, Kosten- und Terminziele. An der Umsetzungder Projekte arbeiten professionelle Teams aus Architekten und Ingenieuren mit hohem Fachwissen und Durchsetzungsvermögen.W i r s e t z e n I h r e P r o j e k t e u m .

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Neue kinderchirurgische OP-Säle am Campus LübeckIn der Klinik für Kinderchirurgie am Campus Lübeck sind Ende Juni offiziell die Schlüssel für zwei kinderchirurgische Operations-säle übergeben worden. Sie bieten mehr Platz und verbesserte tech-nische Voraussetzungen für kind-gerechtes Operieren. Die Klinik für Kinderchirurgie des UKSH ist als einzige Einrichtung dieser Art in Schleswig-Holstein auf die Diagnostik und Therapie von chirurgischen Erkrankungen und Unfallverletzungen im Kindesalter spezialisiert.

„Kindheit ist ein Wert, dem wir in unserer Medizin besondere Bedeu-tung zumessen“, sagte Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH, anlässlich der Schlüs-selübergabe. „Es ist uns deshalb wichtig, mit den neuen Operati-onssälen den Interessen der Kinder besser gerecht werden zu können.“ Prof. Dr. Lutz Wünsch, Direktor der Klinik für Kinderchirurgie, erklärte:„Die neuen OP-Säle ver-binden hochmoderne Technik und familienfreundliche Behandlung. Sie sind speziell für den Bedarf von Kindern und ihren Familien entwi-ckelt worden und stehen für kind-gerechte Narkose und Operations-technik. Wir freuen uns sehr, dass wir unsere Patienten in den neuen Räumlichkeiten mit moderner Medizintechnik auf Spitzenniveau

behandeln können. Mit den neuen OPs sind wir außerdem in der Lage, ein höheres Maß an Termintreue gewährleisten zu können und müssen Eltern und Kinder nicht mit Verschiebungen belasten.“

Die neue OP-Abteilung mit ins-gesamt 20 Räumen verfügt über eine Gesamtnutzfläche von 544 Quadratmetern. Zwei innenlie-gende OP-Säle, die bei Bedarf im Hochtemperaturbetrieb bis 32° C gefahren werden können, bilden das Kernstück der Abteilung. Direkt vorgelagert befindet sich die Pati-entenschleuse. Über den außen-liegenden Flur gelangen die Kinder in den Holding-Area-Bereich mit zwei Betten, der zur Vorbereitung

auf die Narkose dient. Bis hierhin können die Kinder von ihren Eltern begleitet werden, bevor im nächsten Raum die Narkose eingeleitet wird.

Nach der Operation steht ein Auf-wachraum mit zwei Plätzen zur Verfügung. „Die besonderen Be-dürfnisse unserer kleinen Patienten und ihrer Eltern werden in unse-rem neuen OP-Bereich umfassend berücksichtigt. Die Räume erfüllen höchste qualitative und hygienische Anforderungen. Gleichzeitig bieten sie eine angenehme und ruhige Atmosphäre, in der die Kinder von unseren speziell ausgebildeten Pfle-gekräften und Ärzten liebevoll auf die OP vorbereitet werden können“, erläutert Prof. Wünsch.

Schlüsselübergabe im Operationssaal der Kinderchirurgie: Adolf Bilzhause, GMSH; Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender UKSH; Prof. Dr. Lutz Wünsch, Direktor der Klinik für Kinderchirurgie, Campus Lübeck sowie Thomas Jansen, tsj-Architekten

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Graduiertenkolleg „Modulation von Autoimmunität“ wird fortgeführt

Das Graduiertenkolleg „Modulation von Autoimmunität“ an der Uni-versität zu Lübeck und dem For-schungszentrum Borstel ist erfolg-reich begutachtet worden. Mit einer Fördersumme von insgesamt 5,2 Millionen Euro kann es seine Arbeit in einem zweiten Förderzeitraum bis 2020 fortführen. Dies teilte jetzt der zuständige Bewilligungsaus-schuss der Deutschen Forschungs-gemeinschaft (DFG) mit.

Sprecher des Graduiertenkollegs ist Prof. Dr. Detlef Zillikens, Vizeprä-sident für die Forschung der Uni-versität zu Lübeck und Direktor der Klinik für Dermatologie, Allergo-logie und Venerologie des UKSH, Campus Lübeck. Anlässlich der För-derzusage sagte Prof. Zillikens: „Es freut mich außerordentlich, dass die hohe Qualität der im Graduier-tenkolleg geleisteten Arbeit von der Deutschen Forschungsgemeinschaft bestätigt worden ist. So können wir unseren Doktorandinnen und Doktoranden die strukturierte Unterstützung ihrer wissenschaft-lichen Arbeit weiterhin bieten. Die Erforschung von Autoimmuner-krankungen in Lübeck und Borstel wird damit weiter gestärkt.“

Etwa sieben Prozent der Bevöl-kerung sind von Autoimmun-erkrankungen betroffen. Die überschießende Reaktion des Immunsystems, die bei den rheu-matischen Erkrankungen eine Entzündung der Gelenke bewirkt, kann auch die Haut als das größte Organ des Menschen betreffen. Die meisten Teilprojekte des Graduier-tenkollegs beschäftigen sich mit den Ursachen für die Entstehung von Autoantikörpern bei den sogenann-ten bullösen Dermatosen. Hierbei tritt Blasenbildung und in der Folge bei schweren Formen eine Ablösung der Haut ähnlich wie bei Verbren-nungen auf, die früher zum Tod führen konnte. Heute werden die zugrunde liegenden Pathomecha-nismen sehr viel genauer verstan-den, so dass aussichtsreiche Thera-pieentwicklungen möglich werden. Die Lübecker Hautklinik verfügt über ein diagnostisches Labor für diese Blasen bildenden Autoimmu-nerkrankungen, das ein nationales Referenzzentrum darstellt. Viele Patienten mit diesen Erkrankungen, v.a. Pemphigus und Pemphigoid, kommen nach Lübeck, um sich hier ambulant und stationär behandeln zu lassen. Das Graduiertenkol-

leg unterstützt diesen klinischen Schwerpunkt wissenschaftlich. Dadurch arbeiten in der Hautklinik Kliniker und Grundlagenwissen-schaftler Hand in Hand, um effek-tivere und nebenwirkungsärmere Behandlungsmöglichkeiten für diese schweren Hauterkrankungen zu entwickeln.

Das Forschungsprogramm umfasst ca. 20 Teilprojekte und erstreckt sich auf die Entwicklung von Stra-tegien zur Behandlung etablierter Autoimmunerkrankungen, aber auch auf die Identifikation neuer therapeutischer Targets bei Auto-immunität. Dabei steht es ganz im Zeichen translationalen Denkens zwischen präklinischer Forschung und klinischer Entwicklung. In seiner ersten Förderperiode sind für das Graduiertenkolleg bereits vier Millionen Euro aus Mitteln der DFG nach Schleswig-Holstein geflossen.

Der Lübecker Forschungsschwer-punkt zur Modulation von Autoim-munität verfolgt mit ausgezeichne-ten wissenschaftlichen Ergebnissen bereits seit 2006 sein Vorhaben, Grundlagenforschung zur Autoim-munität mit gezielten klinischen Anwendungen zu verknüpfen. Die DFG bewilligte die Einrichtung des Graduiertenkollegs 2010. Es arbeitet eng mit dem Exzellenz-cluster zur Entzündungsforschung „Inflammation at Interfaces“ der Universitäten Kiel und Lübeck und des Forschungszentrums Borstel zusammen. Fächerübergreifend sind in Lübeck neben der Hautklinik unter anderem auch die Institute für systemische Entzündungs-forschung, Medizinische Mikro-biologie, Anatomie und Chemie sowie die Klinik für Rheumatolo-gie beteiligt. Graduiertenkollegs dienen der weiteren Stärkung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland.

Nachrichten

Prof. Dr. Detlef Zillikens, Sprecher des Graduiertenkollegs

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Mehr als 1.000 große und kleine Gäste – Mitarbeiter beider Standorte und ihre Fa-milien – feierten im Juli auf dem Campus Lübeck ein buntes und fröhliches UKSH-Sommerfest. Viele Angebote lockten zum Zuschauen und Mitmachen. Im nächsten Jahr wird das Fest wieder auf dem Campus Kiel stattfinden. Alle Beschäftigten sind schon jetzt herzlich dazu eingeladen.

Eindrücke vom UKSH-Sommerfest „Familientreffen“

Nachrichten

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UKSH-Ärzte als Top-Mediziner empfohlen Das Nachrichtenmagazin FOCUS hat seine Angaben über die TOP-Me-diziner des UKSH korrigiert: Noch mehr Ärzte des UKSH als zunächst berichtet zählen zu den besten Me-dizinern in Deutschland. Demnach werden 49 Ärzte des UKSH in der FOCUS-Ärzteliste 2015 ausgezeich-net: 56 Mal werden sie als Top-Mediziner empfohlen und gehören damit laut FOCUS zu den 2.500 führenden Ärzten Deutschlands. Am Campus Lübeck wurden 19 Ärzte in 19 Fachdisziplinen ausge-zeichnet, am Campus Kiel sind es 30 Ärzte in 23 Fachrichtungen. Damit bietet das UKSH seinen Patienten eine überproportional hohe Anzahl ausgewiesener Koryphäen in unter-schiedlichsten Fachrichtungen.

Jährlich benennt FOCUS die bun-desweit besten Ärzte in unterschied-lichen medizinischen Fachdiszipli-

nen. Die Zeitschrift will mit ihren Ärztelisten Patienten die Suche nach geeigneten Spezialisten erleichtern. Sie erfasst das Leistungsspektrum der Ärzte und recherchiert bundes-weit besonders empfohlene Medizi-ner. Zudem bietet das Magazin eine Übersicht über führende Spezialisten für individuelle Erkrankungen.

Aus der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie schaff-ten es fünf Ärzte auf die Besten-liste, Oberärztin Prof. Dr. Regina Fölster-Holst wird für gleich zwei Fachrichtungen (Allergologie und Neurodermitis) empfohlen. Sieben Empfehlungen in vier Kategorien werden für das Zentrum für Integ-rative Psychiatrie (ZIP) am Campus Lübeck ausgesprochen, darunter für Klinikdirektor Prof. Dr. Fritz Hoha-gen in drei Fachgebieten (Angststö-rungen; Depressionen & bipolare

Störungen; Zwangsstörungen) und für den Leitenden Oberarzt Prof. Dr. Ulrich Schweiger in den Bereichen Angststörungen, Depressionen & bi-polare Störungen und Essstörungen.

Die Klinik für Kinder- und Jugend-medizin am Campus Lübeck kann fünf Empfehlungen verbuchen, darunter Prof. Dr. Matthias Kopp für die drei Fachgebiete Allergolo-gie, Asthma und Neurodermitis. Zu den Empfohlenen zählen zudem drei Ärzte aus der Klinik für Innere Medizin I am Campus Kiel sowie drei Ärzte aus Medizinischen Klinik I am Campus Lübeck. Ebenso ist die Klinik für Strahlentherapie campus-übergreifend mit drei Ärzten in der Empfehlungsliste vertreten.

Bereits im Frühjahr hatte der FO-CUS das UKSH als „Top-Arbeitge-ber 2015“ ausgezeichnet.

Nachrichten

SANITÄRTECHNIK | WÄRMEVERSORGUNGSTECHNIK | RAUMLUFTTECHNIK | KÄLTETECHNIKELEKTRO- UND FERNMELDETECHNIK | GEBÄUDEAUTOMATION | FÖRDERANLAGENTECHNIK

Seit fast 40 Jahren sind wir ein zuverlässiger Partner für die Planung vonGebäudetechnischen Anlagen. Im Jahre 1974 gegründet, seit 1994 als eigenständigeKapitalgesellschaft, steht der Name RMN Ingenieure heute für richtungsweisende undinnovative Ingenieurdienstleistungen der Technischen Gebäudeausrüstung.

Unsere Arbeitsgebiete sind spannend, abwechslungsreich und vielfältig:• Krankenhäuser Laborbauten, Forensik, Altenpflegezentren• Verkehrsbauten / Parkhäuser Flughäfen, Bahnhöfe, Elbtunnel Hamburg• Büro- / Verwaltungsbauten Banken, Allgemeine Bürobauten, Rathäuser,

Polizeipräsidien, Gerichtsgebäude, Justizvollzugsanstalten• Schulen Allgemeinschulen, Universitäten, Fachhochschulen• Industriebauten Messen, Fabriken, Lager- und Umschlaglager, Kühlhäuser, Hallen,

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4444

Campus Kiel25 Jahre

Katrin Petereit 22.05. | Physiotherapeutin in der Zentralen Einrichtung Physiotherapie und Physikali-sche Therapie

Ursula Jöhnk 01.06. | MTLA im Institut für Transfusions-medizin

Andrea-Birgit Arndt 17.06. | MTA im Institut für Immunologie

Monika Büchmann 01.07. | Krankenschwester in der Klinik für Neurochirurgie, Station NC 4

Astrid Berghäuser 30.07. | Krankenschwester in der Klinik für Urologie und Kinderurologie

Silke Klarmann 01.08. | Physiotherapeutin in der Zentralen Einrichtung Physiotherapie und Physikali-sche Therapie

Susanne Rabbow 01.10. | Diätassistentin in der Klinik für Allg. Pädiatrie

40 Jahre

Käte Pooch 15.06. | OP-Pflege, Dienstleistungszentrum OP

Campus Lübeck25 Jahre

Katja Frank 28.05. | Medizinische Fachangestellte in der Medizinischen Klinik III

Solveig Höltig 01.07. | PKA im Laboreinkauf im Dezernat Apotheke

Birte Lundt 01.07. | Verwaltungsangestellte im Dezernat Erlösmanagement

Gunver Schmidt 12.07. | Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Medizinischen Klinik II

Christine Herr 15.08. | Dipl.-Medizinpädagogin in der UKSH Akademie

Birgit Roenspieß 16.08. | Angestellte in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin

Christiane Siegel 01.09. | Verwaltungsangestellte im Dezernat Erlösmanagement

Beate Haecker 01.10. | Verwaltungsangestellte im Dezernat Erlösmanagement

Matthias Philipp 01.10. | Arbeitszeitmanager im Dezernat Personal

Bianca Nickel 28.10. | Verwaltungsangestellte im Dezernat Erlösmanagement

* gem. Tarifvereinbarungen

Kurse für pflegende Angehörige 4. Quartal 2015

Campus Lübeck

Wie geht Pflege zu Hause – Anlei-tung, Tipps und Tricks 29.9.-13.10. (3x Di., 17-20 Uhr)

Mit Altersverwirrtheit umgehen – Ein Pflegekurs für Angehörige von Menschen mit Demenz 26.10.-7.12. (6x Mo., 17-19 Uhr)

Der Alltag mit dem „schwachen“ Herzen – Ein Kurs für Angehörige von Menschen mit Herzinsuffizienz 6.11.-27.11. (4x Fr., 16-19 Uhr)

Alle Kurse finden im Haus 73, EG, Seminarraum 2 statt.

Campus Kiel

Wie geht Pflege zu Hause – Anlei-tung, Tipps und Tricks 9.11.-23.11. (3x Mo., 17-20 Uhr)

Mit Altersverwirrtheit umgehen – Ein Pflegekurs für Angehörige von Menschen mit Demenz 3.11.-8.12. (6x Di., 17-19 Uhr)

Alle Kurse finden im Haus 27, Klinik für HNO, 3.OG, Raum 330 statt.

Zusätzliche Termine und Angebote sind nach Anfrage und nach Verein-barung möglich. Die Teilnahme ist kostenlos

Informationen und Anmeldung:Patienteninformationszentrum PIZ Campus Lübeck Tel.: 0451 500 - 59 74 Campus Kiel Tel.: 0431 597 - 59 76 www.uksh.de/piz

Personalien/Jubilare*

Prof. Dr. Peter Lamprecht (52), Oberarzt in der Klinik für Rheuma-tologie, Campus Lübeck, ist in einer weltweiten Untersuchung seine führende Expertise für die Granu-lomatose mit Polyangiitis (GPA, früher: „Wegener’sche Granulo-matose“) bescheinigt worden. Die Erforschung der GPA in Lübeck hat zur Stärkung des wissenschaftli-chen Profils Lübecks und der natio-nalen und internationalen Sichtbar-keit auf diesem Gebiet beigetragen.

Prof. Dr. Dirk Rades (50), Chef-arzt der Klinik für Strahlenthe-rapie, Campus Lübeck, ist beim internationalen Konsensus-Treffen zur Palliativen Strahlentherapie in Barcelona als Sprecher der Arbeits-gruppe für die Radiochirurgie und Strahlentherapie von Hirnmetasta-sen eingesetzt worden. Anlässlich des Jahreskongresses der Spani-schen Gesellschaft für Radioonko-logie in Valencia wurde Prof. Rades außerdem die Ehrenmitgliedschaft der Fachgesellschaft verliehen. Er wurde damit für seine Verdienste auf dem Gebiet der Strahlentherapie und Radioonkologie geehrt.

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UKSH Stiftung fördertSpitzenmedizin in Schleswig-Holstein

UKSH Stiftung

Projekt18 mobile Visitenwagensorgen darfür, dass

Das Programm für Risiko-schwangeresoll durch

Eine moderne Zeltlösung zur Stammzelltrans-plantation erhöht

Neuestes Gerät zur Mikrozirku-lationsmessung verbessert

Modernstes 3D-Bildgebungsver-fahren ermöglicht

Projekt Modernstes Ergometer ermöglicht

Das Programm "Schüler retten Leben" in SH stärkt

Die Etablierung eines innovativen Algorithmus verbessert

Neueste mittels CAD/CAM herge-stellter Implantate ermöglichen

Verbesserung

medizinische Informationen sofort und patien-tennah abrufbar sind. Anamnesen werden direkt am Patienten doku-mentiert.

begleitenden Sport das Auftreten von Komplikationen verringern und die Gesundheit der Frauen und Unge-borenen fördern.

die Kapazität und Versorgungsqua-lität in der Stamm-zelltherapie.

die Diagnostik bei Störungen der arteriellen Durchblutung der Extremitäten.

schonendere Operationen und eine schnellere Genesung für die Patienten.

Verbesserung

bessere Eingangsdiag-nostik und Trainings-möglichkeiten bei Krebspatienten.

die Kenntnisse von Schülern für Reanimations-Hilfe bei plötzlichem Herz-Kreislauf-Stillstand.

die Diagnostik, Betreuung und Behandlung von Patienten mit seltenen Erkrankungen.

Innovation in der Rekonstruktion von Gesichtsschädelpar-tien.

UKSH | Campus beide Standorte Kiel Lübeck Kiel Kiel UKSH | Campus Kiel beide Standorte Lübeck Kiel

Klinik/BereichVorstandsbereich, Krankenpfl ege und Patientenservice

Klinik für Gy-näkologie und Geburtshilfe

Medizinische Kli-nik I | Hämatologie und Onkologie

Klinik für Innere Medizin III | Schwerpunkt Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin

Klinik für Urologie und Kinder-urologie | Inter-disziplinärer OP

Klinik/BereichKrebszentrum Nord, Sport- und Bewegungs-therapie

Klinik für Anästhesi-ologie und operative Intensivmedizin

Institut für Neurogenetik

Klinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschi-rurgie und plastische Operationen

Fördersumme 19.000 € 10.000 € 65.000 € 31.000 €hälftig Damp-Stiftung

81.000 € Fördersumme 5.000 € 18.000 € 60.000 € 80.000 €

Dr. Carl Hermann SchleiferDr. Carl Hermann Schleifer

„Ein exzellentes Klinikum wie das UKSH verdient es, von den Bürgern des Landes unterstützt zu werden. Mit-glied in der Förderstiftung zu sein, gibt die Möglichkeit, sich aktiv für die medizinische Spitzenversorgung für die Menschen in unserem Land einzusetzen. Und die Förderstiftung eröffnet die Gelegenheit, sich persönlich im Sinne des Gemeinwohls zu engagieren. Insofern wer-be ich dafür, Kurator in der Stiftung zu werden, damit wir zeitnah die ins Auge gefasste Anzahl von 50 Kurato-ren erreichen“, sagt Dr. Carl Hermann Schleifer.

Dank des wertvollen und jährlichen Engagements der bereits 36 Kuratoren, sowie weiteren Zuwendungen und aus den Erträgen des Stiftungsvermögens ermöglichen diese Projekte zum Wohle der Gesundheit der Patienten am UKSH eine nachhaltige Verbesserung der Universi-tätsmedizin. "Spitzenmedizin mit Breitenwirkung“ sowie „Kunden- und Serviceorientierung“ am UKSH werden gestärkt.

Wertvolles Engagement für die Universitätsmedizin in Schleswig-Holstein

G2014 bis 08 | 2015Fördersumme206.000,00 €

Fördersumme163.000,00 €

Geförderte ProjekteGeförderte Projekte

Kuratorium 2015Privatpersonen

Dr. Niels Bunzen, Jan Carlsen, Dirk Cordes, Stefan Dräger, Alexander Eck, Honorarkonsul Ekkehart Eymer, Frank W. Grube, Thomas Kersig, Dr. Hermann Langness, Gerhard Lütje, Dr. Arend Oetker, Thomas Prey, Prof. Dr. Hans-Heinrich Rüschmann, Dr. Carl Hermann Schleifer, Dr. Bernhard Termühlen, Dieter Weiland, Dr. Walter Wübben

Unternehmen

AX5 Architekten, Bank Julius Bär, CITTI, Dieter und Erik Braeuninger GbR, EUROIMMUN, famila, F. Süverkrüp & Söhne, Förde Sparkasse, Gosch & Schlüter, Heinrich Karstens Bauunter nehmung, Henry Kruse, Hotel Hohe Wacht, Hugo Hamann, Kieler Stadthaus, Kieler Wach- und Sicherheitsgesellschaft, R&W Industriebeteiligungen, Schmidt & Hoffmann, Sparkasse zu Lübeck, Wegner, Stähr & Partner

Bei der Gründung der Förderstiftung des UKSH engagierten sich zusätzlich

Jochen Carlsen, Prof. Dr. Detlef Uthoff, Dr. Christian Zöllner

Mai 2013

16 Privatpersonen und 13 Unternehmen gründen dieFörderstiftung des UKSH. Gründungsvermögen: 290.000,– €

1719

August 2015

Aktueller Vermögensstock: 621.000,- €

Für Rückfragen steht zur Verfügung:Förderstiftung des UKSHc/o Stabsstelle FundraisingGeschäftsführung Pit Horst

Vorstand der FörderstiftungAlexander Eck (Vorsitzender)Dr. Bernhard Termühlen (stellv. Vorsitzender)Honorarkonsul Ekkehart Eymer

Vorsitz des Kuratoriums Ministerpräsident Torsten AlbigDr. Fritz Süverkrüp (stellv.)

Bankkonten der Förderstiftung des UKSHEmpfänger: Förderstiftung des UKSH Dr. Carl Hermann Schleifer

Dieter Weiland

Geschäftsführer Dipl.-Kfm. Pit Horst

Tel.: 0431 597-1004E-Mail: [email protected] [email protected]/gutestun

Förde SparkasseKonto-Nr.: 1 400 142 988 | BLZ: 210 501 70IBAN: DE10 2105 0170 1400 1429 88 BIC: NOLADE21KIE

Sparkasse zu LübeckKonto-Nr.: 162 999 999 | BLZ: 230 501 01 IBAN: DE37 2305 0101 0162 9999 99BIC: NOLADE21SPL46

UKSH Stiftung fördertSpitzenmedizin in Schleswig-Holstein

UKSH Stiftung

Projekt18 mobile Visitenwagensorgen darfür, dass

Das Programm für Risiko-schwangeresoll durch

Eine moderne Zeltlösung zur Stammzelltrans-plantation erhöht

Neuestes Gerät zur Mikrozirku-lationsmessung verbessert

Modernstes 3D-Bildgebungsver-fahren ermöglicht

Projekt Modernstes Ergometer ermöglicht

Das Programm "Schüler retten Leben" in SH stärkt

Die Etablierung eines innovativen Algorithmus verbessert

Neueste mittels CAD/CAM herge-stellter Implantate ermöglichen

Verbesserung

medizinische Informationen sofort und patien-tennah abrufbar sind. Anamnesen werden direkt am Patienten doku-mentiert.

begleitenden Sport das Auftreten von Komplikationen verringern und die Gesundheit der Frauen und Unge-borenen fördern.

die Kapazität und Versorgungsqua-lität in der Stamm-zelltherapie.

die Diagnostik bei Störungen der arteriellen Durchblutung der Extremitäten.

schonendere Operationen und eine schnellere Genesung für die Patienten.

Verbesserung

bessere Eingangsdiag-nostik und Trainings-möglichkeiten bei Krebspatienten.

die Kenntnisse von Schülern für Reanimations-Hilfe bei plötzlichem Herz-Kreislauf-Stillstand.

die Diagnostik, Betreuung und Behandlung von Patienten mit seltenen Erkrankungen.

Innovation in der Rekonstruktion von Gesichtsschädelpar-tien.

UKSH | Campus beide Standorte Kiel Lübeck Kiel Kiel UKSH | Campus Kiel beide Standorte Lübeck Kiel

Klinik/BereichVorstandsbereich, Krankenpfl ege und Patientenservice

Klinik für Gy-näkologie und Geburtshilfe

Medizinische Kli-nik I | Hämatologie und Onkologie

Klinik für Innere Medizin III | Schwerpunkt Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin

Klinik für Urologie und Kinder-urologie | Inter-disziplinärer OP

Klinik/BereichKrebszentrum Nord, Sport- und Bewegungs-therapie

Klinik für Anästhesi-ologie und operative Intensivmedizin

Institut für Neurogenetik

Klinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschi-rurgie und plastische Operationen

Fördersumme 19.000 € 10.000 € 65.000 € 31.000 €hälftig Damp-Stiftung

81.000 € Fördersumme 5.000 € 18.000 € 60.000 € 80.000 €

Dr. Carl Hermann SchleiferDr. Carl Hermann Schleifer

„Ein exzellentes Klinikum wie das UKSH verdient es, von den Bürgern des Landes unterstützt zu werden. Mit-glied in der Förderstiftung zu sein, gibt die Möglichkeit, sich aktiv für die medizinische Spitzenversorgung für die Menschen in unserem Land einzusetzen. Und die Förderstiftung eröffnet die Gelegenheit, sich persönlich im Sinne des Gemeinwohls zu engagieren. Insofern wer-be ich dafür, Kurator in der Stiftung zu werden, damit wir zeitnah die ins Auge gefasste Anzahl von 50 Kurato-ren erreichen“, sagt Dr. Carl Hermann Schleifer.

Dank des wertvollen und jährlichen Engagements der bereits 36 Kuratoren, sowie weiteren Zuwendungen und aus den Erträgen des Stiftungsvermögens ermöglichen diese Projekte zum Wohle der Gesundheit der Patienten am UKSH eine nachhaltige Verbesserung der Universi-tätsmedizin. "Spitzenmedizin mit Breitenwirkung“ sowie „Kunden- und Serviceorientierung“ am UKSH werden gestärkt.

Wertvolles Engagement für die Universitätsmedizin in Schleswig-Holstein

G2014 bis 08 | 2015Fördersumme206.000,00 €

Fördersumme163.000,00 €

Geförderte ProjekteGeförderte Projekte

Kuratorium 2015Privatpersonen

Dr. Niels Bunzen, Jan Carlsen, Dirk Cordes, Stefan Dräger, Alexander Eck, Honorarkonsul Ekkehart Eymer, Frank W. Grube, Thomas Kersig, Dr. Hermann Langness, Gerhard Lütje, Dr. Arend Oetker, Thomas Prey, Prof. Dr. Hans-Heinrich Rüschmann, Dr. Carl Hermann Schleifer, Dr. Bernhard Termühlen, Dieter Weiland, Dr. Walter Wübben

Unternehmen

AX5 Architekten, Bank Julius Bär, CITTI, Dieter und Erik Braeuninger GbR, EUROIMMUN, famila, F. Süverkrüp & Söhne, Förde Sparkasse, Gosch & Schlüter, Heinrich Karstens Bauunter nehmung, Henry Kruse, Hotel Hohe Wacht, Hugo Hamann, Kieler Stadthaus, Kieler Wach- und Sicherheitsgesellschaft, R&W Industriebeteiligungen, Schmidt & Hoffmann, Sparkasse zu Lübeck, Wegner, Stähr & Partner

Bei der Gründung der Förderstiftung des UKSH engagierten sich zusätzlich

Jochen Carlsen, Prof. Dr. Detlef Uthoff, Dr. Christian Zöllner

Mai 2013

16 Privatpersonen und 13 Unternehmen gründen dieFörderstiftung des UKSH. Gründungsvermögen: 290.000,– €

1719

August 2015

Aktueller Vermögensstock: 621.000,- €

Für Rückfragen steht zur Verfügung:Förderstiftung des UKSHc/o Stabsstelle FundraisingGeschäftsführung Pit Horst

Vorstand der FörderstiftungAlexander Eck (Vorsitzender)Dr. Bernhard Termühlen (stellv. Vorsitzender)Honorarkonsul Ekkehart Eymer

Vorsitz des Kuratoriums Ministerpräsident Torsten AlbigDr. Fritz Süverkrüp (stellv.)

Bankkonten der Förderstiftung des UKSHEmpfänger: Förderstiftung des UKSH Dr. Carl Hermann Schleifer

Dieter Weiland

Geschäftsführer Dipl.-Kfm. Pit Horst

Tel.: 0431 597-1004E-Mail: [email protected] [email protected]/gutestun

Förde SparkasseKonto-Nr.: 1 400 142 988 | BLZ: 210 501 70IBAN: DE10 2105 0170 1400 1429 88 BIC: NOLADE21KIE

Sparkasse zu LübeckKonto-Nr.: 162 999 999 | BLZ: 230 501 01 IBAN: DE37 2305 0101 0162 9999 99BIC: NOLADE21SPL 47

Gutes tun!

Stan

d: S

epte

mbe

r 20

15

Gutes tun!-Spendenaktionen

Mitglied werden!Sie sind herzlich willkommen! Mitgliedschaften sind für Privat- personen und Firmen möglich.

Ihre Vorteile:1. Kontakt zu einem interessanten

Netzwerk: www.uksh.de/gutestun/ Mitglieder.html

2. mind. 1x pro Jahr eine gemeinsame Mitglieder-Veranstaltung

3. mehrere Einladungen pro Jahr zu inte-ressanten medizinische Veranstaltungen (Einweihungen, Eröffnungen etc.)

4. regelmäßige Informationen zu unserem UKSH (UKSH forum, Newsletter)

5. steuerliche Absetzbarkeit des Mitglieds-beitrages

6. und Sie unterstützen die Medizin in unserem Land Schleswig-Holstein.

Herzlich willkommen –neue Mitglieder im Förderverein

Prof. Arndt-Peter SchulzUKSH, Sportdiagnostik, Campus Lübeck Mitglied als Privatperson

Bente Rohla UKSH, Leitung der Kindertagesstätte Campus Kiel Mitglied als Privatperson

Sabine Nohns UKSH, Srategisches Controlling Mitglied als Privatperson

Wolfgang RußMitglied als Privatperson

Dirk Folkers UKSH, IT Services mbH Mitglied als Privatperson

Dr. Olga GafarovasUKSH, Strategisches ControllingMitglied als Privatperson

Warum sind Sie Mitglied in unserem Verein?

»Auf dem Weg zum Klinikum der Zukunft ist es wichtig, dass wir alle an einem Strang ziehen. Der Freunde- und Förderverein bietet für mich ein gutes und sympathisches Netz-werk.«

Anne Riehl Projektmanagerin

Stabsstelle UEVA, UKSH

Spendenkonto Förde Sparkasse IBAN: DE75 2105 0170 1400 1352 22 · zugunsten UKSH WsG e.V.

Bitte geben Sie im Verwendungszweck einen Spendenschlüssel an und für die Ausstellung der Spendenbe- scheinigung bitte auch Ihre Adresse. Alle UKSH Spendenschlüssel für Kliniken, Institute und Projekte in Kiel und Lübeck haben wir für Sie unter www.uksh.de/gutestun in einer Übersicht zusammengestellt.

UKSH Wissen schafft Gesundheit e.V. · c/o Stabsstelle Fundraising des UKSH · Arnold-Heller-Str. 3 · Haus 803 · 24105 Kiel [email protected] · 0431 597-1004 oder 0451 500-5454 ·

Spendenschlüssel für zweckfreie Spenden FW12002

www.uksh.de/gutestun

Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des UKSH bedanken wir uns für das zahlreiche Engagement!

JETZT spenden!100% kommen an.

2. Mit alten Kleidern Gutes tun Kieler Wohungsgenos-senschaften spenden die Stellplatzgebühren Ihrer Altkleidercontainer.

3.875 Euro zugunsten des Transplantationszentrums am UKSH

4. Privates Engagement Gerti Prosi spendet in Erinne-rung an ihren geliebten Mann Emeritus Professor Dr. Ger-hard Prosi aus Dankbarkeit für seine Behandlung am UKSH.

10.000 Euro zugunsten der Pneumologie am UKSH

Welche Idee haben Sie? Unterstützen Sie uns mit einer eigenen Aktion!

3. Sponsorenlauf der Theodor-Heuss-Schüler Die Hälfte der Einnahmen ihres Sponsorenlaufes spenden die 344 Schüler.

2.130 Euro zugunsten des Einsatzes der Klinik-Clowns am UKSH

5. Laufen für den guten Zweck 1.164 km sind die Teilnehmer des Alpen-Lauf Hohwacht ins- gesamt gelaufen. Für jeden Ki-lometer spendet Edeka Alpen einen Euro und rundet auf.

1.600 Euro zugunsten der Kinderkrebsstation am UKSH

6. Bälle für das SpielezimmerUrsula Peller spendet für das Spielezimmer der UKSH Kin-derklinik selbstgenähte Bälle mit großer therapeutischer Wirkung.

zugunsten der Kinderklinik am UKSH

1. Handballtore für den guten ZweckFür jedes Bundesliga-Tor von THW Kreisläufer Pa-trick Wiencek spenden die star Tankstellen 100 Euro.

8.000 Euro zugunsten der Kinderkrebsstation am UKSH

Spenden statt schenkenOb Geburtstag, Jubiläum oder Weihnachten - zeigen Sie Engagement. So einfach geht s:

Alle Informationen dazu, unterstützenswerte Spendenprojekte und weitere Spendenaktio-nen finden Sie unter www.uksh.de/gutestun

Spende wünschenBitten Sie Ihre Gäste anstelle von Geschen-ken um eine Spende.

Spende schenkenVerschenken Sie eine Spende statt teuerer Präsente.

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2. mind. 1x pro Jahr eine gemeinsame Mitglieder-Veranstaltung

3. mehrere Einladungen pro Jahr zu inte-ressanten medizinische Veranstaltungen (Einweihungen, Eröffnungen etc.)

4. regelmäßige Informationen zu unserem UKSH (UKSH forum, Newsletter)

5. steuerliche Absetzbarkeit des Mitglieds-beitrages

6. und Sie unterstützen die Medizin in unserem Land Schleswig-Holstein.

Herzlich willkommen –neue Mitglieder im Förderverein

Prof. Arndt-Peter SchulzUKSH, Sportdiagnostik, Campus Lübeck Mitglied als Privatperson

Bente Rohla UKSH, Leitung der Kindertagesstätte Campus Kiel Mitglied als Privatperson

Sabine Nohns UKSH, Srategisches Controlling Mitglied als Privatperson

Wolfgang RußMitglied als Privatperson

Dirk Folkers UKSH, IT Services mbH Mitglied als Privatperson

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3.875 Euro zugunsten des Transplantationszentrums am UKSH

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10.000 Euro zugunsten der Pneumologie am UKSH

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3. Sponsorenlauf der Theodor-Heuss-Schüler Die Hälfte der Einnahmen ihres Sponsorenlaufes spenden die 344 Schüler.

2.130 Euro zugunsten des Einsatzes der Klinik-Clowns am UKSH

5. Laufen für den guten Zweck 1.164 km sind die Teilnehmer des Alpen-Lauf Hohwacht ins- gesamt gelaufen. Für jeden Ki-lometer spendet Edeka Alpen einen Euro und rundet auf.

1.600 Euro zugunsten der Kinderkrebsstation am UKSH

6. Bälle für das SpielezimmerUrsula Peller spendet für das Spielezimmer der UKSH Kin-derklinik selbstgenähte Bälle mit großer therapeutischer Wirkung.

zugunsten der Kinderklinik am UKSH

1. Handballtore für den guten ZweckFür jedes Bundesliga-Tor von THW Kreisläufer Pa-trick Wiencek spenden die star Tankstellen 100 Euro.

8.000 Euro zugunsten der Kinderkrebsstation am UKSH

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4949494949

UKSH Gesundheitsforum Lübeck: Altes Kesselhaus, Haus 34, Ratzeburger Allee 160, 23562 Lübeck

Die Teilnahme ist für Sie kostenfrei. Spenden zugunsten unseres gemeinnützigen Vereins UKSH Wissen schafft Gesundheit e.V. sind herzlich willkommen. Aufgrund der begrenzten Anzahl von Plätzen bitten wir Sie um Ihre rechtzeitige Anmeldung. Sie erreichen uns Mo., Di. u. Do. 9 -15 Uhr und Mi. 9-12 Uhr unter den o.g. Telefon-nummern oder per E-Mail.

UNIVERSITÄTSKLINIKUMSchleswig-Holstein

GesundheitsforumCampus Kiel Campus LübeckProgramm Oktober

Datum Zeit

Thema Referent

Do. 1.18 – 20 Uhr

Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht + Co. – Was ist zu bedenken?UKSH, Patienteninformationszentrum, Jutta-Andrea Hollstein

Fr. 2.18 – 20 Uhr

Schlafapnoe – Die zahnärztlich-kieferchirurgische TherapieKlinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Prof. Dr. Dr. Wiltfang, Michael Rohnen

Mo. 5.18 – 20 Uhr

Probleme mit künstlichen Hüft- und KniegelenkenKlinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Dr. Schröder

Di. 6.18 – 20 Uhr

Kinderwunsch – Was tun, wenn der Storch streikt?Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, PD Dr. von Otte

Mi. 7.18 – 20 Uhr

Depressionen – Erkennen und BewältigenZentrum für Integrative Psychiatrie ZIP gGmbH, Prof. Dr. Göder

Mo. 12.18 – 20 Uhr

Karpaltunnel & Co. – Erkrankungen peripherer NervenKlinik für Neurochirurgie, Dr. A. D. Schmitt

Di. 13.18 – 20 Uhr

Prostatakrebs – Was tun?Klinik für Urologie und Kinderurologie, Prof. Dr. Jünemann

Mi. 14.18 – 20 Uhr

„Lifestyle“ in der Schwangerschaft – Reisen, Sport, ErnährungKlinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Dr. Farrokh

Do. 15.18 – 20 Uhr

Leberkrebs – Risiko, Diagnose, TherapiemöglichkeitenKlinik für Innere Medizin I, Dr. Günther, MaHM

Fr. 16.18 – 20 Uhr

Antibiotika – Fluch oder Segen?Klinik für Innere Medizin I/ Dezernat Apotheke, Dr. Friedrichs

Mo. 26.18 – 20 Uhr

„Rotz und Schnotz“ – Erkältungen und Grippe, was tun?Institut für Infektionsmedizin, Prof. Dr. Fickenscher

Mi. 28.18 – 20 Uhr

Psoriasis – Das sollten Sie wissen!Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, PD Dr. Gerdes

Biogen GmbH unterstützt diesen Vortrag im Rahmen eines Sponsorings mit einem Betrag von 2.400 €.

Do. 29.18 – 20 Uhr

Schlaganfall – Risikofaktoren und BehandlungKlinik für Neurologie, Dr. Binder

Programm OktoberDatum Zeit

Thema Referent

Do. 1.18 – 20 Uhr

Myome – Möglichkeiten der schonenden Behandlung Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dr. Hoellen

Mo. 5.18 – 20 Uhr

Arthrose im Kniegelenk – Geht es ohne Endoprothese?Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Sektion für Orthopädie, Prof. Dr. Russlies

Di. 6.18 – 20 Uhr

Warum springt die Kniescheibe raus? Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Sektion für Orthopädie, Dr. Schagemann

Mi. 7.18 – 20 Uhr

Der „Graue Star“ – Formen, Ursachen und BehandlungKlinik für Augenheilkunde, Prof. Dr. Grisanti

Do. 8.18 – 20 Uhr

„Kalk im Rohr“ – Aorta, Carotis und PAVKKlinik für Allgemeine Chirurgie, Dr. Wiedner

Mo. 12.18 – 20 Uhr

Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht + Co. –Was ist zu bedenken?UKSH, Patienteninformationszentrum, Beke Jacobs

Di. 13.18 – 20 Uhr

Herzkatheter – Ersatz durch CT oder MRT?Medizinische Klinik II, PD Dr. Eitel

Mi. 14.18 – 20 Uhr

Antibiotika – Fluch oder Segen?Klinik für Innere Medizin III / Dezernat Apotheke, Dr. Kramme

Do. 15.18 – 20 Uhr

Die Parkinson-Krankheit Klinik für Neurologie, PD Dr. Brüggemann

Mo. 26.18 – 20 Uhr

Krumme Zehen – Wenn der Schuh drückt Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Sektion Orthopädie, Dr. Vogt

Di. 27.18 – 20 Uhr

Adipositas – Chirurgische TherapieKlinik für Allgemeine Chirurgie, Prof. Dr. Karcz

Mi. 28.18 – 20 Uhr

Glutenfreie Ernährung Service Gesellschaft mbH, Diät- und Ernährungsberatung, Martina Wawner-Haas

Do. 29.18 – 20 Uhr

Schuppenflechte – Von der Diagnose bis zur BehandlungExzellenzzentrum Entzündungsmedizin, Prof. Dr. Thaçi

Biogen GmbH unterstützt diesen Vortrag im Rahmen eines Sponsorings mit einem Betrag von 2.500 €.

UKSH Gesundheitsforum Kiel: CITTI-PARK Mühlendamm 1, 24113 Kiel im Erdgeschoss (vom CB Modemarkt kommend, direkt gegenüber der Blutspende, oder über den Parkplatz durch den Außen eingang, 2. Tür links vom Haupteingang des CITTI-PARK).

Besuchen Sie unser Gesundheitsforum in Kiel und Lübeck. Informieren Sie sich über Neuigkeiten und Wissenswertes rund um Ihre Gesundheit. Wir bieten Ihnen ein faszinierendes, für Sie kostenfreies Vortragsprogramm und laden Sie ein, mit unseren Experten ins Gespräch zu kommen.

Anmeldung Kiel 0431 597- 52 12 [email protected]

Lübeck 0451 500- 38 80 [email protected]

Wissen schafft Gesundheit

Rätsel

Flut,gewal-tigerGuss

Besitz,Ver-mögen

warmerAufwind

sizilia-nischerVulkan

aus-genom-men,frei von

Flug-insekt

klein-wüchsigeHunde-rasseFeld-undWiesen-tier

Platz-mangel,Raumnot

bändi-gen,domes-tizieren

Teil-zahlung

Zwie-sprachemit Gott

Einzel-heit

kleineMenge(ugs.)

römi-scherLiebes-gott

Karten-spiel

Erzgang(Berg-bau)

Flussin Nord-frank-reich

Soldatin derAus-bildung

ohneNamens-nennung

Telefo-nat beiGefahr

Viper,Gift-schlange

griechi-scheGöttin

WindamGarda-see

HeimatdesOdysseus

Zierde,Schmuck(Kurz-wort)

OpervonVerdi

KurortamMeer

achten,aner-kennen

ermäch-tigt, be-rechtigt

Teil vonVietnam

dänischeStadtaufFünen

Kloster Flaum-feder Kolonist

gepfl egt,sauber;hübsch

engli-scheGraf-schaft

kleinesLasttier

Stadt inMähren(Tsche-chien)

kürzlicherrich-tetesHaus

sportlichin Form

selten,knapp

lockeresGestein

schweiz.Ferienortin Grau-bünden

Abkür-zung fürzumExempel

Dynastieim altenPeru

linkerNeben-fl uss desNeckars

nichtver-wenden

ausmehrerenFarbengemischt

tropi-schesGewächs

9 4 4 3 5 6 2 6 5 4 9 7 1 4 5 3 6 8 9 4 6 5 7 8 2 1 3 1 6 8 8 5

Lösen Sie das japanische Zahlenrätsel: Füllen Sie die Felder so aus, dass jede waagerechte Zeile, je-de senkrechte Spalte und jedes Quadrat aus 3 mal 3 Kästchen die Zahlen 1 bis 9 nur je einmal enthält.

SUDOKU

1 flüstern, leise sprechen

2 nachahmen, nachmachen

3 Operation

4 Blasinstrument

5 Erinnerung; Souvenir

6 spenden, schenken

7 Rangordnung

8 reizen

9 Redekünstler

10 Oberbett

11 Mittelgebirge in Mainfranken

12 Stadt in Niedersachsen

Sil-ben-rät-selAus den Silben an - brück - chie - cke - de - del - den - du - ein - er - gen - griff - hie - i - ken - ker - mi - na - os - pern - rar - re - ren - rhe - ri - sack - sart - spes - stif - ten - tie - to - wis - zu sind 12 Wörter nachstehender Bedeutungen zu bilden. Die ersten und dritten Buch-staben ergeben – jeweils von oben nach unten gelesen – einen Lösungsspruch.

50

Werte schaffen durch Innovation

Forschung für die Gesundheit braucht Ausdauer.

Am besten, man fängt schon früh damit an.

Für Boehringer Ingelheim ist der Erfolg als pharma-

zeutisches Unternehmen seit mehr als 130 Jahren

gleichbedeutend mit der Einführung innovativer

Präparate. In Forschung und Entwicklung neuer

Therapien und Darreichungsformen investierte das

Unternehmen alleine 2014 rund 2,7 Milliarden

Euro. Diese Investition in die Zukunft hat eine lange

Tradition. Nicht umsonst ist Boehringer Ingelheim

eines der 20 erfolgreichsten Unternehmen in der

Pharmazie weltweit.

Forschung ist unsere treibende Kraft. Mehr als

47.700 Mitarbeiter weltweit, davon rund 14.780 in

Deutschland, arbeiten daran, die Aussichten auf ein

gesünderes Leben zu verbessern.

www.boehringer-ingelheim.de

Der Chemiker und Nobelpreisträger Prof. HeinrichWieland (r.)baute in den 1920er Jahren die erste wissenschaftliche Abteilungdes Unternehmens auf.

Geschichte_210x297_4c.qxd:UKSH-Forum 28.08.2015 15:36 Uhr Seite 1

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Neues aus Bau und Betrieb für das UKSH der Zukunft.

miteinander

Ausgabe Oktober 2015

Arbeitsgemeinschaft UKSH

2

In Kiel entsteht am Platz vor der allgemeinen Chirurgie ein neues Zentralklinikum. Gleichzeitig wird in Lübeck das bestehende Zentralklinikum um einen großen Anbau mit Hubschrauberlande-platz erweitert. Bevor der Bau aber in die Höhe wachsen kann, geht es zunächst in die Tiefe.

Zunächst wird alles an der Oberfläche abgetragen – Schil-der, Straßenlaternen und Steine. Das anschließende Ausheben der Baugrube ist dann der erste wichtige Schritt für die Errich-tung des Krankenhauses. Hier entsteht zum Einen das Funda-ment für das mehrgeschossige Gebäude: eine über einen Meter dicke Betonplatte. Zum Anderen erhalten die Neubauten in Kiel und Lübeck ein Untergeschoss. Die Vorbereitungen für die Baugrube sind aufwendig, da bei laufendem Krankenhausbetrieb und angrenzend an bestehende Gebäude gebaut wird.

Die Baugrube in LübeckIn Lübeck wird die Baugrube etwa sechs Meter tief sein und direkt an das bestehende Zent-ralklinikum angrenzen. Bei einer so großen und tiefen Baugrube besteht die Gefahr, dass die Erde am Rand nachrutscht. Das benachbarte Gebäude übt einen zusätzlichen Druck auf die Erde aus, so dass dieses ebenfalls absacken könnte.

Um dies zu verhindern, wird die Baustelle durch sogenannte Verbauarbeiten gesichert und Erde und Gebäude abgestützt. Die Verbauarbeiten finden nach dem Berliner Prinzip statt. Diese Methode wurde erstmals in den 1930er Jahren beim Bau der

Berliner U-Bahn angewendet. Dabei werden lange Stahlträger in den Boden gerüttelt, was auf einer engen Baustelle mithilfe von vibrationsarmen Maschinen geschieht. Der Abstand zwischen den Stahlträgern beträgt etwa 2,5 Meter.

Danach kann schrittweise die Erde abgetragen werden. Wenn eine flache Grube entstanden ist, werden quer Holzbalken zwischen den Stahlträgern verkeilt. Diese verhindern ein Nachrutschen der Erde. Dann kann weitere Erde abgetragen werden, die Grube wird tiefer, und neue Holzbalken folgen – als würde man einen Holzzaun von oben nach unten bauen. Dieser Vorgang wiederholt sich so lange, bis die Holzwand mit Stahlträgern sechs Meter hoch ist und die Erde dahinter komplett abstützt, die dann nicht mehr nachrutschen kann. Zur Sicher-heit wird die Wand bei dieser Höhe oben zusätzlich verankert.

Wenn das Untergeschoss in der Baugrube langsam in die Höhe wächst, wird die Holzwand nach und nach von unten nach oben

wieder abgebaut – Holzbalken für Holzbalken.

Das Baufeld in Kiel Bevor in Kiel die Verbauarbei-ten beginnen können und die Baugrube ausgehoben wird, muss hier noch weitere Vorarbeit geleistet werden. Der Platz vor der allgemeinen Chirurgie, auf dem das Baufeld entsteht, sieht nach einer freien Fläche aus. Un-ter der Erde spielt sich aber eine Menge ab. Zahlreiche Leitungen und Rohre verlaufen über den gesamten Platz . Sie versorgen die HNO-, Frauen und Augenkli-nik mit Strom sowie Wasser und entsorgen das Abwasser. Um die Versorgung der umliegenden Kliniken weiter jederzeit sicher-zustellen, werden daher zunächst neue Leitungen verlegt, und zwar in einem 300 Meter langen Gra-ben, der am neuen Baufeld vor-beiführt. Hier werden die neuen Elektrokabel, Telefonleitungen, Rohre für Fernwärme und Sanitär nacheinander eingesetzt. Hinzu kommen außerdem leere Rohre für den Fall, dass nachträglich Kabel verlegt werden müssen. Der parallele Verlauf von Kabeln und Rohren in einer Grube hat

Ab in die Tiefe – Der Baubeginn in Kiel und Lübeck

Auf dem ehemaligen Parkplatz am Zentralklinikum entsteht die Baugrube für den Neubau.

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den Vorteil, dass sie einfach ersetzt oder repariert und neue Kabel integriert werden können. Der Graben ist unterschiedlich tief – zwischen anderthalb und sechs Meter. Zum einen ist das Gelände nicht ganz eben, zum anderen brauchen die Rohre ein gewisses Gefälle, um leichter Wasser quer über das Gelände laufen zu lassen.

Erst wenn die neuen Leitun-gen und Rohre verlegt und die Gebäude angeschlossen sind, können die alten sicher entfernt werden. Die Gebäude in Kiel wurden früher sukzessive an die Leitungen angeschlossen, so dass diese unabhängig vonein-ander kreuz und quer verlaufen.

Neben den erneuerten Leitun-gen als Ersatz für die bestehen-den, werden ganz neue für das künftige Zentralklinikum verlegt. Insgesamt kommen so rund 118 Kilometer neu- und um-

verlegte Leitungen und Rohre zusammen. Erst wenn dann das Baufeld tatsächlich frei von Leitungen ist, kann auch hier die Baugrube ausgehoben werden.

Beginn der Ausgrabung der alten Leitungen und Rohre

„Wir sind tatsächlich so etwas wie die Heinzelmännchen des UKSH. Wir arbeiten im Hintergrund, und alles funktioniert wieder“, erzählt Manfred Funck, während er auf einen alten ausgeschnit-tenen Zeitungsartikel deutet. Als „Heinzelmännchen“ werden hier die Mitarbeiter der Leitwarte am UKSH bezeichnet, deren Leiter Manfred Funck seit 16 Jahren in Lübeck ist.

Seit Betriebsstart im Juli gehören Funck und die meisten seiner Mitarbeiter zur FMSH Facility Management Schleswig-Holstein GmbH. Diese hat die Instand-haltung der Gebäude am UKSH übernommen. Für die damit verbundenen Arbeiten bleibt die Leitwarte auch weiterhin ein zent-raler Dreh- und Angelpunkt.

Viele Geräte am UKSH verfügen über automatische Überwa-chungssysteme: Gibt es Strom-Schwankungen oder müssen Geräte gewartet werden, meldet das Gerät dies an die Leitwar-te. Etwa 180.000 Datenpunkte zur Überwachung sind in der Gebäudeleittechnik zusammen-gefasst. Bei einem hochtech-nisierten Krankenhaus sind die Meldungen daher zahlreich. Mehrere hundert Meldungen sind es pro Tag, verteilt auf dem Campus auf 72 Hektar.

Betrieb für 24 Stunden am Tag„Das Krankenhaus hat 24 Stun-den geöffnet und ist permanent in Betrieb, also ist die Leitwarte auch 24 Stunden besetzt. Be-stimmte Anlagen müssen im-mer einwandfrei funktionieren“,

erklärt Funck. 12 Mitarbeiter übernehmen im Drei-Schicht-Sys-tem die Arbeit. Tagsüber bis 14 Uhr sind zusätzlich viele Kollegen aus den Gewerken und externe Firmen auf dem Campus unter-wegs und reparieren größere Schäden. Danach und vor allem nachts übernimmt die Leitwarte diese Aufgaben komplett. „Fällt zum Beispiel eine Kühlanlage für Plasma- oder Bluttransfusionen aus, müssen wir sofort reagieren und können nicht bis zum nächs-ten Morgen auf die Kollegen aus den Gewerken warten. Die Transfusionen können bei länger ausfallender Kühlung nicht mehr verwendet werden – das wäre katastrophal.“

Auch wenn Personen im Aufzug eingeschlossen sind, reagiert die

24 Stunden in Betrieb: Die Leitwarte der FMSH sorgt für ein funktionierendes Krankenhaus

4

Leitwarte sofort. Bei Feueralarm ohnehin: Hier ist die Leitwarte auch erster Ansprechpartner für die Feuerwehr und führt sie zum Brandherd.

Seit der Betriebsübernahme durch die FMSH habe sich einiges für die Mitarbeiter der Leitwarte verbessert, so Funck. „Seit Juli wurde die Besetzung für die Nachtschicht wieder auf zwei Personen erhöht. Das ist eine große Entlastung: Während der Handwerker auf dem Campus für die Notfälle unterwegs ist, kann der Schicht-leiter weiter die Meldungen verfolgen und eventuell weitere Notfälle schneller weitergeben.“ Für Manfred Funck bedeutet das ein besseres und sicheres Arbeiten.

Eine weitere Neuerung sind die mobilen Geräte, mit denen die Mitarbeiter ausgestattet sind. Auf ihnen sehen sie auf einen Blick, wo welche Mängel aufgetreten sind. Nachts erhält die Leitwarte auch die Störmeldungen über die bekannte Hotline und das neue Serviceportal, über das die Pflegekräfte auf den Stationen Störungen mitteilen können. Hier erhält der Handwerker ebenfalls eine gute Übersicht und kann schnell reagieren. Auch das spart am Ende Zeit.

Cockpit für die TransportanlageFunck und seine Mitarbeiter in der Leitwarte kümmern sich aber nicht nur um die Gebäudetech-nik. Sie sind auch das Cockpit für sämtliche Förderanlagen am UKSH. Die Automatische Wa-rentransport-Anlage (kurz AWT) arbeitet ebenso wie die Hand-werker der FMSH im Hintergrund und transportiert unterirdisch in Containern Wäsche, Essen oder Müll. Normalerweise wissen die 32 sogenannten Robotrailer genau, wohin sie Essen bringen oder wo sie Müll abholen müs-sen – 1.280 Transporte pro Tag. „Aber auch hier gibt es bei der Vielzahl der Transporte manch-mal Ausfälle: Dann übernehmen wir das Steuer, zumindest am Computer, und führen die Waren zum Ziel. Oftmals müssen wir aber selbst in das Tunnelsystem

und schauen, wo das Problem liegt. Dann aber nur mit Fahrrad.“ Denn die Tunnelanlage ist 4,5 Kilometer lang; mit Werkzeug bepackt sind das lange Strecken.

Die Kleinkastenförderanlage verläuft ebenfalls unterirdisch und transportiert Laborproben, Röntgenbilder und Apothe-kenbedarf. Die Reparatur hier ist noch aufwendiger, denn die kleinen Kästen verschwinden oft in kleineren Tunneln, in denen es für einen Handwerker eng wer-den kann. „Das ist schwierig und dauert dann schon mal länger. An erster Stelle stehen hier aber die Inhalte der Kästen. Labor-proben und wichtige Befunde bringen wir dann häufig zu Fuß zum Bestimmungsort.“

Die Transportanlagen in Lübeck sind eine wichtige Einrichtung für eine schnelle Belieferung des Krankenhauses. Die AWT in Lübeck soll daher im Zuge des Masterplans für das UKSH noch weiter ausgebaut werden, der Campus in Kiel erhält ebenfalls eine neue, verbesserte Anlage. . Manfred Funck ist zuversichtlich: „Die Anlage besteht seit Anfang der 1990er und ist trotzdem sehr modern und unverzichtbar für ein Krankenhaus. Die Investition in den Ausbau lohnt sich.“

In der Leitwarte laufen die Meldungen zusammen: Manfred Funck hat alles im Blick

Unterirdisch versorgen diese Robotrailer das UKSH mit Wäsche und Essen.

5

Wolfgang Boll arbeitet seit Juli dieses Jahres für die FMSH und bereits seit 2008 am Universitäts-klinikum Schleswig-Holstein. Bei seiner Arbeit am Klinikum legt er manchmal bis zu 15.000 Schritte am Tag zurück. Er ist Leiter der technischen Hausmeister am Campus Kiel.

Herr Boll, was macht ein techni-scher Hausmeister? Wir, die technischen Hausmeis-ter am UKSH, sind dann zur Stelle, wenn Inventar aller Art beschädigt oder defekt ist. Wir kümmern uns um klemmen-de Türen, Betten oder defekte Leuchtmittel – um viele kleine Mängel, die sich bei so einem großen Krankenhaus schnell häufen und die Mitarbeiter und Patienten stören. Die technischen Hausmeister sind aber nicht nur zur Stelle, wenn etwas nicht funktioniert: Wir sind ebenso für das regelmäßige Wechseln der medizinischen Gase für den OP verantwortlich und beschil-dern Gebäude und Gelände, damit sich alle auf dem Campus zurechtfinden. Wir arbeiten auch eng mit den Bereichen Sanitär, Elektro und Lüftungstechnik zusammen, denn eine klare Tren-

nung ist meist nicht möglich: Alle müssen an einem Strang ziehen.

Welche Aufgaben haben Sie als Leiter der technischen Haus-meister? Ich koordiniere die Einsätze der 13 Hausmeister, die verteilt auf dem Campus Kiel in Hausmeis-terwerkstätten tätig sind. Das ist sehr wichtig. Wir erhalten Mel-dungen vom gesamten Campus, der 22 Hektar groß ist. Außer-dem kümmern wir uns um die Technik weiterer Gebäude außer-halb, zum Beispiel der Blutspen-de im Citti-Park. Wir gehören ja zur ersten Einsatztruppe vor Ort, wenn schnell etwas repariert werden muss. Daher ist es not-wendig, die Einsätze schnell und effizient zu koordinieren. Letztes Jahr konnten wir so 13.000 Auf-träge bewältigen.

Als Leiter bin ich außerdem für die Schadensbeurteilung zustän-dig, ob etwas repariert werden kann oder ausgetauscht werden muss.

Also hat man auch als Leiter keinen einfachen Bürojob?Keinesfalls. Ich habe das mal gemessen: Ich und meine

Mitarbeiter kommen manchmal auf 15.000 Schritte am Tag. Auf dem Campus und gerade in den Gebäuden muss man weite Stre-cken zurücklegen, und etwas zu reparieren gibt es überall.

Seit erstem Juli sind Sie bei der FMSH. Wie hat sich Ihre Arbeit dadurch verändert?Die wichtigste Neuerung sind die mobilen Geräte, die jeder Haus-meister bekommen hat. Egal ob FMSH oder nicht. Dadurch erhal-ten die Hausmeister, die auf dem Campus unterwegs sind, schnell Meldungen über Schäden und Mängel. Sie sehen, wo und was defekt ist. Auch ein Rückruf für Fragen ist möglich. Das erleich-tert die Arbeit auf dem weitläufi-gen Campus natürlich.

Welche Herausforderungen be-stehen weiterhin im Alltag? Die Gebäude des UKSH sind teilweise sehr alt. Wenn bei-spielsweise ein Türschloss aus-getauscht werden muss, können wir nicht immer auf den heutigen Standard zurückgreifen und müssen Sonderanfertigungen besorgen oder extra bestellen. Da dauert die Reparatur natürlich länger, was sehr ärgerlich ist.

Dann sind Sie und Ihre Arbeit auch von den anstehenden bau-lichen Veränderungen betroffen? Definitiv, und als gelernter Hoch-bautechniker verstehe ich auch etwas vom Bau. Ich unterstütze generell die Baumaßnahmen am UKSH. Bei Gebäudeabnahmen achte ich auf eine sorgfältige Ausführung, weil ich aus dem Alltag ja weiß, welche Schäden sonst später in der Gebäude-technik entstehen können. Bei-spielsweise dürfen im Linoleum-

Menschen im Mittelpunkt

Wolfgang Boll kümmert sich um die Gebäude am Campus Kiel

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boden keinerlei offene Fugen sein, in denen sich früher oder später Wasser sammeln kann.

Vom anstehenden Neubau erhof-fe ich mir vor allem eine Einheit-lichkeit in Kiel und Lübeck. Wenn wir beispielsweise die gleichen Leuchtmittel im OP benutzen,

vereinfacht das die Bestellungen und unsere Arbeit enorm.

Was macht Ihnen an Ihrer Arbeit Spaß? Ich mag die Vielseitigkeit in meinem Beruf: Es passiert immer was Neues und es kommt oftmals anders als man denkt. Ich führe

ein engagiertes Team, das immer 100 Prozent gibt. Außerdem ge-fällt mir der Kontakt mit verschie-denen Menschen: Handwerkern, Ärzten und Pflegepersonal. Aber alle haben das gleiche Ziel, dass alles schnell wieder reibungslos funktioniert. Und dafür sorge ich.

Amer Al Khafadji hat mit seinen 27 Jahren schon auf Baustellen weltweit gearbeitet. In Lübeck, 760 km von seiner Heimat in Reutlingen bei Stuttgart entfernt, arbeitet er aber für das bisher größte Projekt. Er ist Bauleiter für das UKSH-Projekt.

Welche Aufgaben haben Sie als Bauleiter? Ich bin für die Einrichtung und Logistik der Baustelle in Lübeck zuständig. Ich kümmere mich im Grunde um alle Vorbereitun-gen und um alle Vorkehrungen, bevor wir den Anbau in die Höhe bauen können.

Auf einer so großen Baustelle brauchen wir Platz: Platz zum Bauen, Platz für die Materialien, Platz für die Handwerker. Der Platz ist aber begrenzt. Daher muss ich vorher gut planen, da-mit der eigentliche Hochbau gut funktionieren kann.

Wir brauchen Baustraßen und La-ger zum Beispiel für die großen Stahllieferungen, die wir verbau-en. Außerdem errichten wir 300 Tages- und Schlafunterkünfte für die Mitarbeiter der verschiede-nen Gewerke, die aus der Region und ganz Deutschland auf die Baustelle anreisen.

Macht es für Ihre Arbeit einen Unterschied, ob man ein neues Krankenhaus baut oder ein be-stehendes modernisiert?

Auf jeden Fall. Der Krankenhaus-betrieb muss ja trotz unserer Bauarbeiten funktionieren. Auch das muss ich planen: Das Baufeld versperrt einige Zufahrten. Wir errichten neue Anlieferpunkte beispielsweise für Essen, Wäsche oder medizinische Produkte und sprechen das mit den Lieferanten ab.

Worin liegen die Herausforde-rungen? Wir müssen immer auf die me-dizinische Versorgung Rücksicht nehmen. Dafür müssen wir uns oftmals besondere Maßnah-men überlegen. Wenn wir die Baugrube graben, benutzen wir vibrationsarme Bohrer, um den Patientenbetrieb nicht zu stören. Viele Menschen sind in der Nähe der Baustelle unterwegs. Daher sichern wir die Baustelle mit Bauzäunen, über die niemand klettern kann.

Wie gefällt Ihnen die Arbeit am UKSH-Projekt? Ich mag generell an meiner Ar-beit die Abwechslung zwischen Planarbeit im Büro und die Aus-führung auf der Baustelle selbst.

Bisher war ich in Dubai beim Stadienbau tätig. Ein Klinikbau in dieser Größenordnung ist de-finitiv eine spannende und neue Herausforderung. Es ist toll, Teil eines so großen Bauprojektes zu sein. Ich lerne viele verschiedene Menschen und Unternehmens-kulturen kennen. Ich nehme aber auch Erfahrungen mit, die man nicht auf jeder Baustelle sam-meln kann. Beispielsweise benö-tigen wir so viel Beton, dass wir unseren eigenen Betonmischer auf der Baustelle einplanen. Das spart natürlich die Anlieferung. Das sieht man nicht überall.

Amer Al Khafadji vor der Baustelle am Campus Lübeck

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Informationen über bauliche Veränderungen

Kiel• Für die Baumaßnahmen in Kiel

am Platz vor der allgemeinen Chirurgie wird die Hospitalstra-ße zur Baustraße für An- und Ablieferungen ertüchtigt und ist für Besucher und Mitarbeiter nicht mehr befahrbar.

• Der Parkplatz an der Hospital-straße ist aber noch zu errei-chen.

• Der neue Haupteingang an der allgemeinen Chirurgie ist am besten über die Schittenhelm-straße zu erreichen.

• Für die Leitungsumverlegung verläuft ein langer Graben neben dem Baufeld. Durch provisorische Straßen an der Arnold-Heller-Straße und Fuß-gängerbrücken sind aber alle wichtigen Zugänge jederzeit erreichbar.

Brunswiker Straße

Feld

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Schittenhelmstraße

Schwanenweg

Alter Botanischer

Garten

Schloßgarten

Schwesterngang

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Michaelisstraße

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Kirchenstraße

Klaus-Groth-Platz

Fleckenstraße

RoterPlatzArnold-Heller-Str.

TAXI

Uni-Kliniken32/33/61

Hospitalstraße32/33/61/62

Schwanenweg41, 42

TAXI

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TAXI

Apotheke

Bushaltestelle/Linien

Briefkasten

Café/Bistro

Gebäudenr.

Haupteingang

Information/Empfang

Infopunkt

Kasse

Notaufnahme

Parkhaus

Taxistand

Baufeld

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Baufeld

Graben für Leitungsumverlegung

Übergänge Baustraße an der Arnold-Heller -Straße

Parkplatz weiterhin benutzbar

ImpressumHerausgeber: Immobilien Partner UKSH GmbH, Alter Markt 1-2, 24103 Kiel

Redaktion: Helena Schöpl

Gestaltung: Hannes Hildebrand

Druck: PerCom Druck und Vertriebsgesellschaft GmbH

Fotos: Immobilien Partner UKSH GmbH Auflage 14.000 Stk.

Das Bauprojekt in Zahlen

Die Baugrube in Lübeck umfasst 78.000 m³: Das entspricht ca. 1.000 Schiffscontainern

In Kiel werden 118 km an Leitungen und Rohre um und neu verlegt. Das ist in etwa anderthalb mal die Strecke von Kiel nach Lübeck.

Die Automatische Warentransport-Anlage (kurz AWT) in Lübeck, die unterirdisch Kleidung, Essen und Müll über das Gelände transportiert, legt jedes Jahr eine Strecke von 304.500 km zurück – Genauso viel als würde sie 7,5 mal die Welt umrunden.