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Oldenburger Universitätsreden Nr. 99 Wolfgang Haber Ökosystemforschung und Fachwissenschaft Die Rolle der Fachwissenschaften für die Ökosystemforschung Thomas Höppner zum 60. Geburtstag Bibliotheks- und Informationssystem der Universität Oldenburg 1998

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Oldenburger Universitätsreden

Nr. 99

Wolfgang Haber

Ökosystemforschungund

Fachwissenschaft

Die Rolle der Fachwissenschaften

für die Ökosystemforschung

Thomas Höppner zum 60. Geburtstag

Bibliotheks- und Informationssystem der Universität Oldenburg1998

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VORWORT

Professor Dr. Thomas Höpner ist der Initiator der zum Teil imInstitut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) durchge-führten Ökosystemforschung. Sein sechzigster Geburtstag warAnlaß für ein wissenschaftliches Kolloquium, das das ICBMveranstaltete, um insbesondere der Frage nach der Rolle derFachwissenschaften in der Ökosystemforschung nachzugehen.Den Hauptvortrag, den wir über diese Ausgabe der Oldenbur-ger Universitätsreden der interessierten Öffentlichkeit zugäng-lich machen wollen, hielt Professor Dr. Dr. h.c. WolfgangHaber, Technische Universität München.

Wolfgang Haber, langjähriger Vorsitzender des Rates vonSachverständigen für Umweltfragen der Bundesregierung undSprecher des Deutschen Rates für Landespflege, hat mit seinerArbeitsgruppe München/Weihenstephan das Konzept einer„Angewandten Ökosystemforschung“ entwickelt. Unter seinerLeitung wurde dieses Konzept als Man-and-Biosphere-Projekt„Der Einfluß des Menschen auf Hochgebirgs-Ökosysteme amBeispiel des Alpen- und Nationalparks Berchtesgaden“ reali-siert und vom Umweltbundesamt als Richtlinie für weitereÖkosystem-Forschungsvorhaben empfohlen.

Die Ökosystemforschung Wattenmeer ist ein solches For-schungsvorhaben. Die in diesem Zusammenhang von der Uni-versität Oldenburg ausgegangenen Initiativen brachten in denzurückliegenden (sieben) Jahren zahlreiche Institutionen zu-sammen, um das Ökosystem Wattenmeer zu beobachten undzu erforschen. Es entstand ein umfangreiches Verbundprojektmit fast 50 Teilprojekten, von denen die UniversitätOldenburg und das ICBM 14 Teilprojekte verantwortlich über-nahmen. Nationalparkverwaltung und das Forschungszentrum

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Terramare beteiligen sich als Koordinatoren undLogistikzentren.

Eine der zentralen Aufgaben aller Verbundprojekt-Aktivitätenbestand darin, die Eignung des Konzeptes einer „Angewand-ten Ökosystemforschung“, wie es von Haber u. a. für denAlpen- und Nationalpark Berchtesgaden entwickelt wurde, fürein ganz anderes Ökosystem, nämlich das Wattenmeer, zutesten.

Der Grundgedanke der „Angewandten Ökosystemforschung“lautet: auf der Basis eines soliden Vorwissens die Grundfunk-tionen eines Ökosystems erkennen und ihre Entwicklungangesichts von anthropogenen und klimatischen Verän-derungen verfolgen. Dadurch und dabei sollen Grundlagen fürdas Ökosystem-Management erarbeitet werden.

Ein solcher Ansatz, der nur interdisziplinär zu realisieren ist,stellt auch an die Fachwissenschaften neue Anforderung. Sollder Fachwissenschaftler schon interdisziplinär arbeiten? Wiekann er in einen interdisziplinären Arbeitszusammenhangintegriert werden, wenn er sich im Sinne der geltenden Quali-fikations- und Publikationsstrukturen auf sein Fach kon-zentriert?

Diese Fragen sind noch keinesfalls abschließend beantwortet.Das wissenschaftliche Kolloquium und hier insbesondere dieÜberlegungen von Wolfgang Haber haben jedoch weiterfüh-rende Anstöße für die Antwortsuche gegeben.

Oldenburg, im Dezember 1997 Prof. Dr. Friedrich W. Busch

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WOLFGANG HABER

Ökosystemforschung und Fachwissenschaft

Die Rolle der Fachwissenschaftenin der Ökosystemforschung

Im Jahre 1935 prägte der britische VegetationsforscherTansley den Begriff „Ökosystem“ mit folgenden Worten:„Obwohl die Organismen unser vorrangiges Interesse bean-spruchen, können wir sie - wenn wir versuchen grundsätzlichzu denken - doch nicht von ihrer spezifischen Umwelttrennen, mit der sie ein physisches System bilden. Es sind dieso gebildeten Systeme, die aus der Sicht des Ökologen dieGrundeinheiten der Natur auf der Oberfläche der Erde dar-stellen. ... Diese Ökosysteme, wie wir sie nennen können,kommen in den verschiedenartigsten Formen und Größen vor.Sie bilden eine Kategorie unter den zahlreichen physischenSystemen des Universums, die vom Universum als Ganzembis hinab zum Atom reichen.“

Tansley hatte mit dieser Definition in visionärer Weise einenBegriff für die Gesamtheit aller Lebewesen-Umwelt-Bezie-hungen gefunden, lange bevor die Systemwissenschaft sichetablieren konnte. Es dauerte aber noch eine zeitlang, bis sichder Begriff in der Ökologie durchsetzte. Dies ist vor allem denBrüdern Odum in USA und ganz besonders Eugene P. Odum(1958, 1971) zu verdanken, durch deren Arbeiten das Ökosy-stem zu einem zentralen Lehr- und Forschungsgebiet der Öko-logie wurde (Cherrett 1988) und darin eine eigene Richtungmit dem - etwas tautologisch klingenden - Namen „Öko-system-Ökologie“ bilden konnte (Pomeroy u. Alberts 1988).

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In Deutschland faßte der Ökosystem-Begriff in den 1960erJahren Fuß, als unter der wissenschaftlichen Leitung vonEllenberg (1971) der deutsche Beitrag zum „InternationalenBiologischen Programm“ (IBP), das sog. Solling-Projekt, alsumfassende Erforschung benachbarter Wald-, Grünland- undAcker-Ökosysteme bei Göttingen durchgeführt wurde. Ichselbst habe ab 1966, als ich im Studiengang Garten- undLandschaftsgestaltung (später: Landespflege) der TUMünchen in Weihenstephan den Unterricht in angewandterLandschaftsökologie aufbaute, die Odum’sche Ökosystem-Lehre zur Grundlage gemacht - allerdings kombiniert mit derökologischen Standortlehre meines Doktorvaters HeinrichWalter (1951). Seitdem hat die Ökosystemforschung inDeutschland einen festen, wenn auch nicht völligunumstrittenen Platz gefunden, wie sich z.B. in den großenÖkosystemforschungs-Projekten von Berchtesgaden und imWattenmeer sowie an den in den 1980er Jahren gegründetenÖkosystem-Forschungszentren zeigt. Diese sind z.T. aus dersog. Waldschadensforschung hervorgegangen, die imwesentlichen eine Waldökosystemforschung war.

Wie erwähnt, bezeichnet das Ökosystem eine Lebewesen-Um-welt-Beziehung oder besser -Wechselwirkung. Diese kann instärkst vereinfachter Form durch das Schema in Abb. 1(Haber 1993a) wiedergegeben werden. Es ist zugleich einesymbolhafte Darstellung der Ökologie, deren Gegenstand derKranz von Doppelpfeilen ist, die das/die Lebewesen mit derUmwelt verbinden. Für mein Thema bedarf zunächst derdurch einen Kreis veranschaulichte Begriff „Umwelt“ einernäheren Betrachtung, die von der Frage ausgeht: Worausbesteht die Umwelt von Lebewesen? Die Antwort ist trivial -sie besteht einerseits aus zahlreichen anderen Lebewesen undderen Beziehungsgefüge, dessen Untersuchung in dasAufgabengebiet der (ökologisch orientierten) Biologie fällt.Andererseits umfaßt „Umwelt“ aber auch die Gesamtheit derunbelebten (abiotischen) Bestandteile, Kräfte oder Stoffe der

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Natur, die ja erst die Bedingungen für Entfaltung undErhaltung von Lebewesen schaffen und als „Faktoren“ ständigauf diese einwirken, aber auch von diesen beeinflußt werden.

Abb. 1: Einfachstes Schema der Lebewesen-Umwelt-Bezie-hung und der Ökologie, deren Gegenstand durchden Kranz der Doppelpfeile symbolisiert wird (ausHaber 1993a).

Die Erforschung der unbelebten Umwelt fällt nun nicht mehrin die Kompetenz der Biologie, sondern einer ganzen Reihevon Fachwissenschaften, die sich sozusagen den in Abb. 1dargestellten „Umweltkreis“ aufteilen. Sie beschäftigen sichinsbesondere mit den „Umweltmedien“ wie Luft, Wasser undFeststoffe, deren räumliche Anordnung grob in den sog.Umweltsphären (Abb. 2) dargestellt wird. In diese „Sphären“der abiotischen Umwelt ist die Biosphäre mit der von ihrabhängigen Pedosphäre (Gesamtheit der Böden) eingebettet

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und wird von ihnen getragen. Innerhalb der Biosphäre hat sichdurch die Sonderstellung des Lebewesens Mensch dieAnthroposphäre, z.T. auch Noosphäre genannt, heraus-gebildet.

Abb. 2: Die Umweltsphären (aus Haber 1993a).

Ein weiterer in diesem Zusammenhang zu nennender Begriffsind die „Umweltsektoren“. Sie zeigen sich u.a. in der Unter-gliederung der meisten Umweltbehörden und -ämter, wo esAbteilungen für Luft, Wasser, Böden und Gesteine, Pflanzenund Tiere gibt, in denen also die erwähnten Umweltmedienoder -sphären wiederkehren, daneben aber auch Abteilungenfür feste Abfälle, Lärm und Radioaktivität, die sich unab-hängig von den einzelnen Umweltmedien bestimmten schwer-wiegenden Umweltbelastungen widmen.

Allein aus dieser skizzenhaften Aufzählung ergeben sichschon viele für Umweltfragen zuständige Fachwissenschaften.

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Ohne Anspruch auf Vollständigkeit seien genannt: Meteo-rologie, Klimatologie, Hydrologie, Meereskunde, Geomor-phologie, Geologie, Mineralogie, Erdgeschichte, sowie alsbiologische Wissenschaften vor allem terrestrische Ökologieund Limnologie, Populationsökologie, Biozönologie, Vege-tationskunde - und eben Ökosystemforschung. Damit ist dieAufzählung keineswegs erschöpft. Die Umweltmedien Luft,Wasser und Feststoffe können ohne Beiträge der Physik undChemie nicht erforscht werden, und, was die Anthropo- oderNoosphäre angeht, sind auch die „Humanwissenschaften“unentbehrlich, von den Sozial- und Kulturwissenschaften überdie Makro- und Mikro-Ökonomie zur Rechtswissenschaft undMedizin.

Doch zurück zum Ökosystem und seiner Erforschung. Wirkönnen uns die Biosphäre als in Ökosysteme gegliedertvorstellen. Ich will hier nicht auf die Frage eingehen, obÖkosysteme wirklich eine Entsprechung in der Realität habenoder ein gedankliches Konstrukt sind - vgl. Trepl 1988 -, vonheuristischem Wert sind sie allemal. Die gängige, in vielenLehrbüchern zu findende, wenn auch immer wieder abge-wandelte Darstellung eines Ökosystems ist stärker detailliertals das einfache Schema von Abb.1, indem es nicht einfachdas Wort „Lebewesen“ ins Zentrum stellt, sondern stets eineLebewesen-Gruppierung, und zwar in funktionaler Unter-teilung (Abb. 3 für ein terrestrisches, Abb. 4 für einaquatisches Ökosystem, Haber 1993a). Die Lebewesen sindnach den 3 Funktionsgruppen der Produzenten, Konsumentenund Destruenten/Reduzenten unterteilt, aus deren Tätigkeitsich die für das Ökosystem typischen Stoffkreisläufe ergeben.Als Rahmen für die 3 Gruppen ist die „unbelebte Umwelt“schematisch dargestellt, worin die Sphären-Einteilung vonAbb. 2 wiederkehrt. Waagerecht durch die Schemata verläuftdie Trennlinie zwischen der Atmosphäre und der Hydro- bzw.der Pedo-Lithosphäre. Die letztgenannte ist vereinfacht als

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eben dargestellt, obwohl sie häufig durch Neigung oder Reliefgekennzeichnet ist.

Abb. 3: Einfaches funktionales Schema eines terrestrischenÖkosystems (aus Haber 1993a)

Damit kommen wir bereits zur Frage der geo- odertopographischen Lage des Ökosystems. Das Funktionsbild derAbb. 3 und 4 gilt für alle Maßstabsebenen von der gesamtenErde bis zu einem kleinen Wald- oder Wiesenstück odereinem Teich. Um eine „Verortung“ als Ansatzpunkt konkreterForschung zu erreichen, muß das Ökosystem auf derErdoberfläche lokalisiert, der Systembegriff insofern erweitertoder ergänzt werden. Dafür hatten sich längst Begriffe aus der(Bio-)Geographie eingebürgert, z.B. Biom, Landschaft,naturräumliche Einheit, Biotop, Habitat; für Gewässer gibt esz.T. eine eigene Terminologie. Für die Ökosystemforschungwird in der Regel ein überschaubarer, operabler Maßstabgewählt, der in der Regel zwischen Quadratmetern und(wenigen) Quadratkilometern liegt. Wiederum war es Tansley(1939), und nicht Troll, wie viele Autoren und auch ich bisherangaben, der dafür den Begriff „Ökotop“ (ecotope) fand. Troll

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(1950) hat ihn jedoch aus physisch-geographischer Sichtgenau definiert, nämlich als einen physikalisch-chemischmehr oder weniger homogenen Ausschnitt der festenErdoberfläche (in der Hydrobiosphäre ist der Ökotop-Begriffnicht gebräuchlich und wenig zweckmäßig).

Abb. 4: Einfaches funktionales Schema eines aquatischenÖkosystems (aus Haber 1993a).

Vor allem für die Zwecke der Landschaftsökologie habe icheine etwas naturalistische schematische Darstellung des Öko-tops entworfen (Abb. 5, Haber 1993a), die aber wichtige Cha-rakteristika des Ökosystems und der Umweltsphären ein-schließt. Sie stellt also die Verortung eines Ökosystems dererwähnten operablen Dimension dar. Solche Ökotope fügensich mosaikartig zu Landschaften bzw. naturräumlichen Ein-heiten, Biomen und schließlich zur terrestrischen Biosphärezusammen. In ebener Lage sind sie nur über atmosphärischeStoff- und Energieflüsse verbunden, also relativ unabhängigvoneinander. In geneigter Lage ist dies ganz anders, weil dasabfließende und abtragende Wasser die Ökotope von oben

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nach unten miteinander eng verbindet und sogar voneinanderabhängig macht. Theoretisch kommt es dadurch letztlichwieder zu einem ebenen Ökotop-Mosaik.

Abb. 5: Schema eines (terrestrischen) Ökotops nach Haber1993a. SE = Sonnenenergie, WE = Wärmeenergie(vgl. Abb. 2).

Ökosystem bzw. Ökotop sind heute die Haupt-Gegenständeder ökologischen Forschung; aber im einzelnen befaßt sich dieÖkologie nicht mit Objekten, sondern (siehe Abb. 1) mit Pro-zessen. Dies macht ja die Ökologie im Grunde so schwer faß-bar. Die dargestellten Schemata können fast beliebig detailliertund mit Einzelheiten angefüllt werden. Damit wird der Kom-plexität der Wirklichkeit Rechnung getragen, aber auf Kostender Verständlichkeit und Übersichtlichkeit. Vor allem die star-

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ken Veränderungen, die der Mensch durch Umformung beste-hender Ökosysteme bzw. Ökotope und durch Schaffung völligneuer Gebilde dieses Typs bewirkt hat, erschweren die Über-sichtlichkeit, veranlassen andererseits aber auch Vereinfachun-gen - die wiederum irreführend sein können. Der menschlichenTätigkeit sind insbesondere gewaltige Energie- und Material-ströme zuzuschreiben, die wegen fehlender ökologischerBeeinflussung oder Steuerung in nachteiligen bis schädlichenAbgasen, Abwässern und festen Abfällen enden und dieOrdnung natürlicher Stoffumsetzungen irreversibel zerstörthaben. Darauf will ich aber hier nicht weiter eingehen, undselbst eine vereinfachtes Schema des heutigen Mensch-Umwelt-Systems industrialisierter Länder wäre im Formatdieses Bändchens nicht darstellbar.

Allein die gezeigten schematischen Darstellungen lassenerkennen, daß Ökosystemforschung - mit oder ohne spezi-fische Verortung - die Zusammenarbeit vieler Fach-wissenschaften erfordert, also stets multidisziplinär angelegtsein muß. Im Idealfalle sollte sie trans- oder interdisziplinärsein, doch dies wird selten verwirklicht. Das liegt in der Naturder Disziplinen bzw. Fachwissenschaften begründet, dereneigene Entwicklung stets oder überwiegend in Richtungstärkerer Spezialisierung geht und damit beinahe automatischeine Abschließung gegenüber Nachbardisziplinen und ebensogegenüber übergreifenden Fragestellungen, wie sie dieÖkosystemforschung darstellt, herbeiführt. Es bedarf alsoeiner erheblichen intellektuellen Anstrengung, um den Folgendieser Spezialisierung entgegenzuwirken, ohne diese selbstfreilich aufzugeben. Daneben gibt es aber auch noch weitereHindernisse für wirklich konstruktive Beiträge der Fach-wissenschaften zur Ökosystemforschung. So liegt der dafürjeweils erwartete Beitrag in der Regel nicht im Zentrum derdisziplinären Fragestellung. Z.B. ist die meteorologische For-schung in erster Linie daran interessiert, das Zustandekommender Wetterphänomene zu untersuchen, zu klären und mög-

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lichst zuverlässige Voraussagen zu erarbeiten. Dies deckt sichaber durchaus nicht oder nicht immer mit der Untersuchungvon Fragestellungen, die die Bedeutung meteorologischerPhänomene für das Geschehen in Ökosystemen ermittelnsollen. Die Mitarbeit der Fachwissenschaften in der Ökosy-stemforschung erfordert daher häufig eine Verschiebung derUntersuchungsgegenstände in aus der Sicht der Disziplin ehermarginale Bereiche, nicht selten sogar eine geringere For-schungsintensität und daher geringere Anreize zur Mitarbeit.

Ein weiteres Hindernis besteht nach meiner Erfahrung darin,daß die ökosystemaren Fragestellungen letztlich immer aufbiologische Probleme hinauslaufen. Denn es geht ja im Kernimmer um die Aufrechterhaltung von Lebensabläufen, bio-logischen Strukturen und Funktionen, und deswegen ist dieÖkologie ja in ihrem Kern eine biologische Wissenschaft, sosehr sie auch auf die Mitarbeit anderer Disziplinen ange-wiesen ist. Diese oder vielmehr ihre Vertreter fühlen sich aberin ihrer Rolle oft nicht richtig eingeschätzt oder gewürdigt,wenn sie das Gefühl haben, sich der biologischen Grund-fragestellung sozusagen unterordnen zu müssen. Damit wirdeine eher menschliche als fachliche Problematik ange-sprochen. Das durch Forschung zu ermittelnde Verständnis fürFunktionen und Entwicklungen von Ökosystemen, das nurmultidisziplinär erbracht werden kann, entsteht nicht einfachaus dem Bemühen um ein noch so harmonisches Zusammen-wirken der Beteiligten, deren Ergebnisse, so meint man oft,sich „von selbst“ zusammenfügen. Fast immer bedarf dasZusammenwirken einer bestimmten Vorgabe und einerLenkung, für die eine Person oder besser eineLenkungsgruppe mit entsprechenden Vollmachten, aber auchmit Autorität und Durchsetzungsfähigkeit verantwortlich ist.Da Wissenschaftler gewohnt sind, gleichrangig-kollegialzusammenzuarbeiten, ist die Schaffung und Respektierung ei-nes solchen Gremiums eine heikle Aufgabe, deren Bewäl-tigung weit über eine bloße wissenschaftliche Qualifikation

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hinausgeht. Ihre mangelnde Beachtung hat schon manchesmulti- oder interdisziplinäre Vorhaben entweder scheiternlassen oder zu schlechten Ergebnissen geführt.

Wie ich bei dem unter meiner wissenschaftlichen Verantwor-tung durchgeführten multidisziplinären Forschungsprojekt„Der Einfluß des Menschen auf Hochgebirgs-Ökosysteme“ imRahmen des UNESCO-Programms „Der Mensch und die Bio-sphäre“ (MAB 6) lernen mußte (vgl. Haber 1993b) ist es sehrwichtig, eine solche Lenkungs-Instanz am Anfang einessolchen Forschungsprojektes zu berufen, da gerade in dieserPhase für den Erfolg des Vorhabens höchst wichtige Entschei-dungen zu treffen sind. So müssen die beteiligten Disziplineneine gemeinsame, ökosystem-bezogene Ausdrucksweisefinden, um sich gegenseitig überhaupt verstehen zu könnenund mit bestimmten Begriffen auch das gleiche zu meinen.Ferner ist zu berücksichtigen, daß die Disziplinen oft aufunterschiedlichen zeitlichen und räumlichen Maßstabsebenenarbeiten, ohne sich dieser Unterschiede, die die Verständigungbeeinflussen, immer genügend bewußt zu sein. Schließlich istvon größter Bedeutung, daß die aus den Forschungenhervorgehenden Daten oder Parameter miteinanderkompatibel sind, um aufeinander bezogen, verrechnet und zueinem Gesamtbild des Ökosystems zusammengefügt werdenzu können. Dies bedingt in der Regel zu Anfang desForschungsprojektes den Aufbau einer gemeinsamen Daten-struktur.

Als eine kritische Phase erweist sich oft auch die amAbschluß eines multidisziplinären Ökosystem-Forschungs-projektes erforderliche Integration oder Synthese. Dabei kannes vorkommen oder erforderlich sein, daß mühsam erarbeiteteErgebnisse einzelner beteiligter Fachwissenschaften wenigerzum Tragen kommen als ursprünglich vorgesehen, gelegent-lich gar verworfen werden müssen. Auch dies kann zuMißverständnissen oder Unfrieden führen, zumal dann, wenndie Synthese - was sehr zweckmäßig ist - nur von wenigen

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Personen „aus einem Guß“ vorgenommen wird (vgl. Kerner etal. 1991).

Meine Erfahrungen gründen sich auf naturwissenschaftlichorientierte Forschungen auf Ökosystem- und Land-schaftsebene und die Mitwirkung naturwissenschaftlicher Dis-ziplinen. Die geschilderten Schwierigkeiten steigern sicherheblich, wenn in derartige Vorhaben - wie es heute nicht nurerwünscht, sondern notwendig ist - Sozial-, Wirtschafts- undRechtswissenschaftler einbezogen werden, also Geistes-wissenschaftler mit einer völlig anderen Denkweise undForschungstradition als Naturwissenschaftler. Selbst wenn siesich für die Fragestellungen einer Ökosystemforschung aufge-schlossen zeigen, hindert sie ihre geisteswissenschaftlicheEinstellung daran, sich sozusagen „nahtlos“ in eineÖkosystem-Forschergruppe einzufügen. Erfreulicherweiseentwickeln sich in den letzten Jahren „Brückendisziplinen“zur Umweltforschung in Form von Umweltsoziologie,Umweltökonomie, ökologischer Ökonomie und Umwelt-rechtswissenschaft.

Davon abgesehen gibt es aber in der angewandten Ökosystem-forschung, z.B. für Umweltplanungen oder Umweltverträg-lichkeitsprüfungen, große intrinsische Probleme, die auchdurch bestmögliches Zusammenwirken der Fachwissen-schaften nicht so einfach gelöst werden können. Diese Pro-bleme liegen in der hohen Komplexität und Unübersichtlich-keit der Zusammenhänge, in großen Unsicherheiten derVoraussagen, in mangelnder Bewältigung der Datenfülle undder auch daraus resultierenden Ungewißheit über die Wahlvon Indikatoren. Dazu kommen grundsätzliche gesell-schaftliche Uneinigkeiten über Umweltqualität und Umwelt-standards. Derartige Probleme erweisen sich teilweise alsnicht lösbar oder nur auf lange Sicht lösbar, doch dann reichtdie für Forschungsvorhaben gewährte Zeit dazu oft nicht aus.Es ist zweckmäßig, solchen Schwierigkeiten rechtzeitig undklar entgegenzusehen. Für mich hat sich dafür ein von den

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kanadischen Autoren Beanlands und Duinker (1983) fürUmweltverträglichkeitsprüfungen eingeführtes Vierecks-Schema (Abb. 6) als hilfreich erwiesen. Es stellt die abge-stufte wissenschaftliche Zugänglichkeit der Probleme vonechten Experimenten bis zu intuitiven Urteilen bei unzu-reichender Datenlage in den Rahmen der vier ParameterErkenntnisfindung, Konfliktpotential, Datenmanipulation undEinstellung der Entscheidungsträger. Damit erlaubt es denbeteiligten Fachwissenschaftlern, sich jeweils in eine kom-plexe wissenschaftliche Situation einzuordnen und damit dieDiskussion vor schädlicher Emotionalisierung zu bewahren.

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Abb. 6: Abfolge wissenschaftlicher Erkenntnisfindung inbezug auf Datenbehandlung, Konfliktpotentiale undEntscheidungsmaßnahmen (nach Hammond 1978aus Beanlands u. Duinker 1983, verändert).

Das Institut für Chemie und Biologie des Meeres und derFachbereich Biologie der Universität Oldenburg haben geradeunter dem Einfluß von Professor Höpner und seinemvielseitigen Einsatz wesentlich dazu beigetragen, verschie-denartige Fachwissenschaften zu einer fruchtbaren Zu-sammenarbeit in Umwelt- und Ökosystemforschungen nichtnur zusammenzuführen, sondern weitgehend zu integrieren.Damit ist ein erfreuliches Beispiel für die zukünftig immernotwendiger werdende interdisziplinäre ökologische For-schung gesetzt worden, das ermutigend ist, und dem auch dieinzwischen gegründeten Ökosystem-Forschungszentren und

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andere, in ähnlicher Richtung tätige Wissenschaftlergruppennacheifern. Trotz mancher Bedenken und auch Rückschlägeerwarte ich für die Zukunft eine sich ständig verstärkende undverbessernde Zusammenarbeit von aufgeschlossenenFachwissenschaftlern für die auch in Zukunft unentbehrlicheÖkosystemforschung.

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AUTOREN 23

Autoren

WOLFGANG HABER

Dr. rer. nat. h.c., em. Prof. für Landschaftsökologie an derTechnischen Universität München in Freising-Weihenstephan,Studiengang „Landespflege“.

Studium der Biologie, Chemie und Geographie in Münster,München, Basel und Hohenheim. Prom. 1957 in Münster, da-nach 1957-1966 Wiss. Assistent, ab 1962 Kustos am Westf.Museum für Naturkunde zu Münster und Lehrtätigkeit an derUniversität.1961-1970 Präsident der Deutschen Orchideen-Gesellschaft.1973-1994 Mitglied der Beiräte für Naturschutz und Land-schaftspflege der Bundesregierung und der Bayer. Staatsregie-rung, 1979-1990 Präsident der Gesellschaft für Ökologie.1981-1990 Mitglied, 1985-1990 Vorsitzender des Rates vonSachverständigen für Umweltfragen der Bundesregierung.Seit 1981 Mitglied, seit 1991 Sprecher des Deutschen Ratesfür Landespflege. 1985-1996 Mitglied des Senatsausschussesfür Umweltforschung der Deutschen Forschungsgemeinschaft,seit 1989 Ordentliches Mitglied der Akademie fürRaumforschung und Landesplanung (Hannover). 1990-1995Präsident der International Association of Ecology (Intecol).

Arbeitsgebiete: Grundfragen der allgem. und theoret. Ökolo-gie; Anwendung der Ökologie in der Landnutzung; Entwick-lung, Planung und Betreuung von Naturschutzgebieten,schutzwürdigen Biotopen, Natur- und Nationalparken; Öko-systemforschung und -modellierung; ökologisch orientiertePlanung.

Page 22: Ökosystemforschung und Fachwissenschaftoops.uni-oldenburg.de/1271/1/ur99.pdf · Wattenmeer sowie an den in den 1980er Jahren gegründeten Ökosystem-Forschungszentren zeigt. Diese

AUTOREN24

THOMAS HÖPNER (1936)

Dr. rer. nat. rabil., Professor für Biochemie am Institut fürChemie und Biologie des Meeres (ICBM) der UniversitätOldenburg.

Studium der Chemie an derUniversität Heidelberg. Promotion(Chemie) 1965 in Heidelberg. Habilitation (Biochemie) 1971in Heidelberg. Ruf auf die Professorenstelle Biochemie derUniversität Oldenburg.

Mitglied des Beirates für Naturschutz und Landschaftspflegebeim Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktor-sicherheit. Mitglied des Beirates der NationalparkverwaltungNiedersächsisches Wattenmeer. Vorsitzender des Ausschussesfür Umweltfragen beim DGB-Landesbezirksvorstand Nieder-sachsen. Vertrauensdozent der Hans-Böckler-Stiftung.

Arbeitsgebiet: Geophysiologische Prozesse im Wattenmeer.