Kreativwirtschaft in Österreich

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    W i r b r i n g e n d i e W i r t s c h a f t i n s K l a s s e n z i m m e r

    Ideelle und materielle Untersttzung erhalten wir von unseren Projektpartnern:

    Die Kreativ-

    wirtschaftin sterreich

    75 OktOber | 2013aKtuelle u n t e r l a G e

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    i h v ch

    inhaltsverzeichnis

    M g. B g w m MBa

    1 was ist Kreativitt? 3

    2 Die sterreichische Kreativwirtschaft 4

    3 Die sterreichische Kreativwirtschaft in zahlen 63.1 Gesamtberblick 63.2 Die Bereiche der Kreativwirtschaft im Detail 7

    4 Die wirtschaftliche BeDeutunG Der heiMischen Kreativwirtschaft 12

    5 einiGe MerKMale Der Kreativwirtschaft 135.1 Kreativunternehmen sind innovativ 145.2 Die Kreativitt 165.3 Kreativunternehmen sind kundenorientiert 165.4 Kreativunternehmen sind vernetzt 205.5 In der Kreativwirtschaft sind viele Akademiker/innen ttig 255.6 Kreativunternehmen sind international ttig 26

    6 Der stanDort von KreativunternehMen 276.1 Faktoren der Standortentscheidung 276.2 Die Standortwahl in der Kreativwirtschaft 28

    6.3 Flexibilitt bei der Wahl des Arbeitsortes (rumliche Mobilitt) 296.4 Aufteilung der Kreativwirtschaftsunternehmen nach Bundeslndern 29

    7 Der BeitraG Der Kreativwirtschaft zu BeschftiGunG,wertschpfunG unD innovation 30

    7.1 Beschftigung und Wertschpfung 307.2 Innovationen 32

    8 zuM aBschluss 33

    9 literaturverzeichnis 34

    DiDaKtiK 35lsunGsvorschlGe 42KopiervorlaGen 47

    ISSN 2224-3569

    Diese Aktuelle Unterlage wurde in Kooperation mit der creativ wirtschaft austria der WK im Rahmen von evolve, der Initiative des BMWFJ frInnovation in und durch die Kreativwirtschaft des BMWFJ erstellt.

    Datenstand: Mai 2013Inhaltliche Grundlage sind die sterreichischen Kreativwirtschaftsberichte.

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    1 w K v ?

    1 was ist Kreativitt? Kreativitt ist die Fhigkeit eigenstndig etwas zu schaffen, das es vorher in dieser Weise noch nicht gab.

    Kreativ kann auch mit Worten wie originell, erfinderisch oder einfallsreich umschrieben werden. Kre-ativitt bedeutet somit, dass neue und originelle Ideen, Werke, Produkte, Technologien, Handlungsstrategienoder Lsungen fr Probleme entwickelt werden.

    Kreativitt ist als Produktionsfaktor neben Forschung und Innovation fr die Wirtschaft von Bedeutung. DerWettbewerb von morgen wird auf dem Feld der Kreativitt entschieden. Dies gilt nicht nur fr die Kreativwirt-schaft als Wirtschaftssektor, sondern fr die gesamte Wirtschaft, die mit kreativen Anstzen neue Wege be-schreiten muss. Die Kreativwirtschaft kann dabei eine Vorreiterrolle spielen und ein Modell fr die Wirtschaftund das Unternehmertum der Zukunft liefern.

    Ohne Kreativitt wrde es beispielsweise keine Innovationen in der Wirtschaft oder Vernderungen in unsererGesellschaft geben. Im Kino wren keine neuen Filme zu sehen, im Radio keine neuen Lieder zu hren, wir ht-ten keine Smartphones oder moderne Kleidungsstcke etc.

    B d p :Kurt Tanner suchte nach einer praktischen Lsung fr sein elektronisches Equipment, das er tglich mitsich herumschleppte. Ehefrau Sabrina Tanner entwarf und fertigte eine fr seine Anforderungen mage-schneiderte Tasche an. Im Jahr 2001 war damit das erste Urban Tool entstanden. Wie sich zeigte, suchtennicht nur er, sondern viele Menschen nach solchen Lsungen. Binnen weniger Jahre konnte sich dieses auftragbare IT-Lsungen spezialisierte Wiener Unternehmen Urban Tool GmbHsogar international positi-onieren.

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    2 D ch ch K v ch f

    Die Kreativwirtschaft ist ein aufstrebender Teil unserer Wirtschaft. Kreativunternehmen bieten Leistungen an,fr die Kreativitt Voraussetzung ist. Es gibt allerdings europaweit keine einheitliche Regelung, welche Bran-chen zur Kreativwirtschaft gezhlt werden.

    Eine der in sterreich gebruchlichen Definitionen ist jedoch die folgende (entsprechend dem Vierten ster-reichischen Kreativwirtschaftsbericht1):

    Innerhalb Europas gibt es unterschiedliche Definitionen, welche Bereiche zur Kreativwirtschaft gehren. Dienachfolgende Abbildung und die Inhalte dieser Unterlage orientieren sich daher an der Einteilung, wie sie imVierten sterreichischen Kreativwirtschaftsbericht vorgenommen wurde.

    2 Die sterreichische Kreativwirtschaft

    1 Bisher wurden fnf sterreichische Kreativwirtschaftsberichte verffentlicht, die im Auftrag der creativ wirtschaft austria der WK mit Untersttzung des Bundesmini-steriums fr Wirtschaft, Familie und Jugend im Rahmen von evolve, sterreichs Initiative fr Innovationsfrderung in der Kreativwirtschaft, erstellt wurden.

    Die Definition Der Kreativwirtschaft

    Zur sterreichischen Kreativwirtschaft zhlen smtliche erwerbsorientierte Unternehmen, die sich mit der Schaffung Produktion dem (medialen) Vertriebvon kreativen und kulturellen Gtern und Dienstleistungen beschftigen.

    Abbildung 1: Definition lt. Viertem sterreichischen Kreativwirtschaftsbericht

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    2 D ch ch K v ch f

    Zur Kreativwirtschaft gehren beispielsweise: Modeschpfer/innen (Bereich Design), Grafiker/innen und Produktdesigner/innen (Bereich Design) Hersteller von Computerspielen, (Bereich Software & Games), Werbeagenturen (Bereich Werbung), Tonstudios (Bereich Musik, Buch & knstlerische Ttigkeit) Kinos (Bereich Video & Film), Architektinnen und Architekten (Bereich Architektur) etc.

    Die neun Bereiche Der sterreichischen Kreativwirtschaft

    a k

    Architekturbros

    D g

    Design (Textil, Schmuck, Grafik usw.)

    M k, B &k t gk

    Einzelhandel mit Bchern, Musik-instrumenten und Kunst

    Tonstudios Kultureinrichtungen und

    Kulturunterricht Darstellende Kunst Knstlerisches und

    schriftstellerisches Schaffen

    r d & tv

    Hrfunk- & Fernsehveranstalter

    s & G m Programmierung IT-Dienstleistungen Verlegen von Computerspielen und

    sonstiger Software

    v g

    Verlegen von Bchern, Zeitungen,Zeitschriften usw.

    v d & f m

    Herstellung und Nachbearbeitungvon Filmen und Fernsehprogrammen

    Kinos

    w b g Werbeagenturen Werbegestaltung und -verbreitung

    B b k , M b d gG

    Bibliotheken und Archive,Museen sowie botanische undzoologische Naturparks

    Abbildung 2: Die neun Bereiche der sterreichischen Kreativwirtschaft

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    3 D ch ch K v ch f z h

    B d p :DieGreentube AG mit Sitz in Wien entwickelt Spiele, die im Internet oder auf Handys kostenlos gespielt wer-den knnen. Diese Spiele werden international vermarktet und nach regionalen Bedrfnissen angepasst:

    Think global, act local ist eine ihrer Erfolgsstrategien. In sterreich wird beispielsweise geschnapst, inDeutschland ist Skat der Volkssport unter den Kartenspielen, in Frankreich ist es Belote.

    Das erfolgreichste 3D-Spiel des Unternehmens heit Ski-Challenge. Dabei fahren die Rennlufer/innenauf national adaptierten Spiel-Schistrecken, und, wie im echten Leben, wird auch fr real existierende Un-ternehmen geworben. Das Unternehmen hat daher auch ein neues System entwickelt, das der Werbewirt-schaft genaue Messdaten zur Wirksamkeit der Werbeeinschaltungen liefert.

    3 Die sterreichische Kreativwirtschaft in zahlen 2

    3.1 G m b b k

    Die sterreichische Kreativwirtschaft umfasste im Jahr 2010 ber 38.400 Unternehmen, die mehr als 130.400Personen beschftigten und Umsatzerlse in Hhe von ber 18 Milliarden Euro erzielten.

    GesaMtBerBlicK sterreichische Kreativwirtschaft

    Abbildung 3: Gesamtberblick sterreichische Kreativwirtschaft; Quelle: Fnfter Kreativwirtschaftsbericht

    a /h a dG m %

    u m 38.413 10,4B g 130.471 4,1um M . 18.232 2,7

    Das bedeutet, dass

    m j d u m in sterreich der Kreativwirtschaft angehrt.

    + in diesem Wirtschaftszweigm 4 % B g ttig sind.

    D K g d w

    2 Das in dieser Unterlage angefhrte Zahlenmaterial wurde dem Vierten bzw. Fnften sterreichischen Kreativwirtschaftsbericht (verffentlicht 2010 bzw. 2013) entnom-men. Die Daten stammen, sofern nicht anders angefhrt, aus dem Jahr 2010. Derzeit sind noch keine aktuelleren Zahlen zur sterreichischen Kreativwirtschaft verfgbar.

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    3.2 D B d K m D

    In der Kreativwirtschaft ist fast jeder dritte Beschftigte (rund 30 %) selbststndig!

    Dabei sind die BereicheM k, B & k t gk , s & G m sowiew b g dominierend, wie die nachfolgende Tabelle zeigt.

    BerBlicK Ber Die Bereiche Der Kreativwirtschaft 3

    Tabelle 1: berblick Bereiche der Kreativwirtschaft

    B a d B g um u m M . e

    Architektur 5.535 14.924 1.561Design 1.398 2.183 135Musik, Buch & knstlerische Ttigkeit 11.355 33.532 3.529Radio & TV 84 4.964 1.245

    Software & Games 8.746 35.667 4.594Verlage 969 9.793 2.324Video & Film 1.721 5.695 680Werbung 8.605 23.713 4.164K g m 38.413 130.471 18.232

    3 Da der Bereich Bibliotheken, Museen sowie botanische und zoologische Grten zu einem geringen Teil zur Privatwirtschaft zhlt, stehen nur wenige Daten zur Verf-gung. Er wird daher in weiterer Folge nicht angefhrt.

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    3.2.1 anzahl unD GrssenstruKtur Der unternehMenFast jedes dritte Unternehmen der Kreativwirtschaft kam aus dem Bereich Musik, Buch & knstlerische T-tigkeit (29,65 %), jeweils ein gutes Fnftel aus den Bereichen Software & Games (22,77 %) bzw. Werbung

    (22,40 %). Insgesamt sind in diesen drei Bereichen fast drei Viertel der Kreativwirtschaftsunternehmen ttig(74,73 %)! Die geringste Anzahl an Unternehmen ist im Bereich Radio & TV zu finden. Nur 0,22 % aller Kreativ-wirtschaftsunternehmen sind in diesem Bereich ttig.

    Die Unternehmen der heimischen Kreativwirtschaft sind klein strukturiert: 63 von 100 Unternehmen, also weitmehr als die Hlfte aller Kreativwirtschaftsunternehmen, sind Ein-Personen-Unternehmen (= EPUs). Nur 5 %der Kreativwirtschaftsunternehmen beschftigen zehn oder mehr Personen.

    Der Vergleich mit der heimischen Gesamtwirtschaft zeigt, dass nur rund 37 % der Unternehmen EPUs sind, undmehr als doppelt so viele Unternehmen (12 %) zehn oder mehr Beschftigte haben.

    aufteilunG nach anzahl Der unternehMen in %

    Abbildung 4: Aufteilung nach Anzahl der Unternehmen in %

    Musik, Buch &

    knstlerische Ttigkeit29,65 %

    Radio & TV 0,22 %

    Software & Games22,77 %

    Werbung22,40 %

    Architektur14,41 %

    Video & Film 4,48 %Design 3,64 %

    Verlage 2,52 %

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    3 D ch ch K v ch f z h

    e g d i m : Rund drei Viertel der Unternehmen des Bereichs Musik, Buch & knstlerische Ttigkeit, 72 % des Bereichs

    Design, rund zwei Drittel des Bereichs Video & Film sowie 61 % des Bereichs Werbung sind EPUs. Die Bereiche Radio & TV sowie Verlage weisen mit 29 % bzw. 17 % einen berdurchschnittlich hohen

    Anteil an Unternehmen mit 10 oder mehr Beschftigten auf.

    3.2.2 anzahl Der BeschftiGtenWie bei den Unternehmen, zeigt sich auch bei der Anzahl der Beschftigten die Dominanz der Bereiche Musik,Buch & knstlerische Ttigkeit (25,70 %), Software & Games (27,34 %) sowie Werbung (18,17 %). Mehr als70 % der in der Kreativwirtschaft beschftigten Personen sind in diesen drei Bereichen ttig.

    An letzter Stelle, mit nur 1,67 % aller in der Kreativwirtschaft Beschftigten, findet sich der Bereich Design.

    63

    26

    65

    12

    37 38

    13

    0

    10

    20

    30

    40

    50

    60

    70

    1 (EPU) 2 - 4 5 - 9 10 und mehr

    P r o z e n

    t

    Beschftigte

    Kreativwirtschaft

    Gesamtwirtschaft

    GrssenstruKtur Der unternehMen in %

    Abbildung 5: Grenstruktur der Unternehmen in %

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    aufteilunG nach anzahl Der BeschftiGten in %

    Abbildung 6: Aufteilung nach Anzahl der Beschftigten in %

    Musik, Buch &knstlerische Ttigkeit25,70 %

    Radio & TV 3,80 %Software & Games 27,34 %

    Werbung 18,17 %

    Architektur 11,44 %

    Video & Film 4,36 %

    Design 1,67 %

    Verlage 7,51 %

    Obwohl die Anzahl der Kreativwirtschaftsunternehmen stndig wchst, bleibt die Zahl der Personen, die un-selbststndig (z. B. als Angestellte) in der Kreativwirtschaft beschftigt sind, eher konstant. Das liegt einerseitsan der Kleinheit der Unternehmen (es gibt, wie zuvor erwhnt, eine hohe Anzahl an EPUs), andererseits arbei-ten viele Personen auf selbststndiger Basis.

    Vor allem in den Bereichen Radio & TV bzw. Verlage gibt es mit ber 90 % die meisten Unselbststndigen(Hinweis: in diesen beiden Bereiche haben berdurchschnittlich viele Unternehmen zehn oder mehr Beschf-tigten). Im Gegensatz dazu sind im Bereich Design 65 % aller Beschftigten auf selbststndiger Basis ttig.

    unselBststnDiG BeschftiGte in Der Kreativwirtschaft

    Tabelle 2: Unselbststndig Beschftigte

    Architektur Design Musik, Radio & Soft- Verlage Video & Werbung Kreativ-Buch & TV ware & Film wirt-knstl. Games schaft

    Ttigkeit gesamtBeschftigtegesamt 14.924 2.183 33.532 4.964 35.667 9.793 5.695 23.713 130.471davon unselbststndigbeschftigt 9.466 762 21.537 4.915 27.899 9.049 4.080 15.409 93.117Unselbststndigein % 63,43 34,91 64,23 99,01 78,22 92,40 71,64 64,98 71,37

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    aufteilunG nach hhe Der uMsatzerlse in %

    Abbildung 7: Aufteilung nach Hhe der Umsatzerlse

    Musik, Buch &knstlerische Ttigkeit19,36 %

    Radio & TV 6,83 %

    Software & Games 25,20 %

    Werbung 22,84 %

    Architektur 8,56 %

    Video & Film 3,73 %

    Design 0,74 %

    Verlage 12,75 %

    3.2.3 uMsatzanteile Der BranchenEs ist wenig berraschend, dass auch bei den Umsatzerlsen die Bereiche Software & Games, Werbungsowie Musik, Buch & knstlerische Ttigkeit fhrend sind. Insgesamt werden ber 67 % der Umstze der

    Kreativwirtschaft in diesen drei Bereichen erwirtschaftet.

    Im Bereich Radio & TV gibt es wenige Unternehmer/innen mit vielen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, dementspricht der erzielte Umsatzanteil von rund 7 %.

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    4 D ch f ch B d g d h m ch K v ch f

    4 Die wirtschaftliche BeDeutunGDer heiMischen Kreativwirtschaft

    Die Kreativwirtschaft weist mit ihrer wirtschaftlichen Entwicklung seit Jahren hhere Wachstumsraten auf alsdie sterreichische Gesamtwirtschaft. Die Zahlen zeigen im Kreativsektor ein g w m bei dera d u m , ein w mbei derz d B g sowie einen g g r kg g bei denum .

    Die Kreativunternehmen leisten einen wesentlichenB g zurw b b gk K d (vor allemaus anderen Branchen) leisten.Kreativschaffende tragen dazu bei: deren Produkte und Dienstleistungen attraktiver zu gestalten sowie deren Vermarktung zu frdern, deren Geschftsprozesse zu verbessern, Innovationen einzufhren und deren Konkurrenzfhigkeit zu erhhen.

    entwicKlunG Der Kreativwirtschaft vernDerunGen 2010 GeGenBer 2008 in %

    Tabelle 3: Entwicklung der Kreativwirtschaft

    a B gd u m g m um

    G m + 2,2 -0,1 -5,5K g m + 6,4 + 2,7 -1,4

    a B gd u m g m um

    a k + 5,10 + 1,3 - 2,2D g + 13,0 + 7,3 + 1,5M k, B d k t gk - 1,9 + 1,9 + 0,6r d d tv + 7,7 -5,3 + 3,1s d G m + 11,1 + 3,6 + 0,1v g + 3,2 -1,1 - 4,3v d d f m + 14,5 + 8,0 + 13,3w b g + 13,0 + 5,2 - 6,1

    Entwicklung der Kreativwirtschaft nach Bereichen Vernderungen 2010 gegenber 2008 in %

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    Dies ermglicht Unternehmen, neue Mrkte zu erschlieen bzw. sich in bestehenden zu behaupten, was sichwiederum frderlich auf deren Wachstum und auf das Wachstum der Gesamtwirtschaft auswirkt.

    Die Kreativwirtschaft spielt daher eine immer wichtiger werdende r. In Zeiten der zunehmenden Globalisierung, der Orientierung hin zu Dienstleistung und Innovation, der immer schnelleren technologischen Entwicklungen sowie Entwicklung von Produktions- zu Wissensgesellschafthat kaum ein anderer Wirtschaftszweig mehr an Bedeutung gewonnen als die Kreativwirtschaft.

    5 einiGe MerKMale Der Kreativwirtschaft

    Wieso war diese berdurchschnittliche wirtschaftliche Entwicklung in den letzten Jahren mglich? Was knnen Unternehmen anderer Branchen von den Unternehmen der Kreativwirtschaft lernen? Und warum kann die Kreativwirtschaft als Modell fr die Wirtschaft der Zukunft gesehen werden?

    w d K b d M km !

    Die MerKMale Der Kreativwirtschaft

    M km dK

    k

    k dak d m k -q

    Abbildung 8: Merkmale der Kreativwirtschaft

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    5.1 K m d

    Innovationen knnen aus Unternehmenssicht technische, organisatorische, institutionelle und soziale Neu-erungen sein, die entweder vom Unternehmen selbst oder von anderen Organisationen umgesetzt werden.

    Erfolgsentscheidend fr Unternehmen ist, dass sie laufend Neuheiten anbieten, bestehende Produkte effizienter herstellen, neue Absatzmglichkeiten finden bzw. Marktanteile gewinnen, erhhen oder sichern

    Die Entwicklung von neuen Ideen und deren Umsetzung in marktfhige Produkte, Dienstleistungen oder Pro-zesse (also die Entwicklung von Innovationen) ist charakteristisch fr Kreativunternehmen.

    entwicKlunG von innovationen

    Abbildung 9: Entwicklung von Innovationen

    i

    f g - de k g k

    und/oder ist/sind die Basis frdie Entwicklung von

    h m k

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    forschunG unD entwicKlunGRund ein Drittel der Kreativwirtschaftsunternehmen betreiben eigene Forschungs- und Entwicklungsarbeit.Dies ist jedoch kostenintensiv (es wird dafr beispielsweise eigenes Personal bentigt). Deshalb gehen grere

    Kreativunternehmen (mit mehr Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen) eher eigenen Forschungs- und Entwicklungs-aktivitten nach als kleine Kreativunternehmen.

    Innovationen sind in der Kreativwirtschaft meist nicht forschungsgetrieben, sondern Soft Innovationen, dieim nicht-technologischen Bereich stattfinden. Sie entstehen aus Erfahrung, durch Kooperation, Gestaltung,dem Ausprobieren neuer Funktionalitten und finden sich hufig im Bereich der Organisation, des Vertriebssowie die Entwicklung neuer Geschftmodelle.

    huManKapitalMit dem Begriff Humankapital wird das Wissen, das in den Kpfen der Mitarbeiter/innen steckt bezeichnet.Ausbildung, erworbene Fertigkeiten, Kreativitt bzw. Talent der Mitarbeiter/innen sind daher ein wesentlicher

    Grundpfeiler fr die Entwicklung von Innovationen durch Kreativunternehmen. Die Kreativwirtschaft weistnicht umsonst einen sehr hohen Akademikeranteil auf (siehe dazu Kapitel 5.5). In vielen Kreativwirtschaftsun-ternehmen wird die Forschungs- und Entwicklungsarbeit durch das individuelle kreative Potenzial der Mitar-beiter/innen ersetzt.

    B d p :Als A.B. im Jahr 1999 sein Ein-Mann-Unternehmen, das A.B. Architekturbro, grndete, hatte er als freier Mit-arbeiter bereits jahrelange Erfahrung in verschiedenen Architekturbros gesammelt. Teamwork und Koope-rationen einzelner Kreative im Verbund mit anderen Unternehmen der Kreativwirtschaft waren ihm damalsvertraut und bestimmen auch fast ein Jahrzehnt spter den Arbeitsstil des Architekten.

    Gemeinsam mit einem groen Partnerbro entwickelt A.B. Nutzungskonzepte fr Baupltze von privatenGrokunden und -kundinnen. Seine Aufgabe ist die kreative und funktionale Programmierung des Bau-platzes in Abstimmung mit den Bedrfnissen bzw. Anforderungen der Auftraggeber. Dazu zhlt sowohl dieeigenstndige Entwicklung von architektonischem Content als auch die sptere Umsetzung der Entwrfein einem Netzwerk aus Auftraggebern, Architekturbros und Baufirmen.

    Innovation zhlt zum Tagesgeschft im Ein-Mann-Betrieb, wenn Lsungen durch neuartige Kombinationenbekannter Ideen und Formen entstehen. Immer in Relation zum jeweils gegebenen Bauplatz und dessen lo-kalem Umfeld. A.B. fungiert dabei als Schnittstelle zwischen unterschiedlichen Akteuren und Akteurinnen,die Innovationen einfordern und dann wieder von neuen Ideen berzeugt werden mssen.

    71 % der sterreichischen Kreativunternehmen haben brigens innerhalb von drei Jahren eine Innovationeingefhrt.

    Die Kreativwirtschaft ist europaweit die Branche mit der hchsten Innovationsquote.

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    5.2 D K

    Kreativitt schafft Innovation. Die Kreativwirtschaft ist neben neuen Technologien eine wichtige Quelle fr

    Produkte, Dienstleistungen oder Prozesse, die zuvor noch von keinem anderen Unternehmen auf den Marktgebracht wurden. Unternehmen der Kreativwirtschaft entwickeln und testen laufend neue Ideen. Nur dadurchkann gewhrleistet werden, dass immer wieder Innovationen hervorgebracht werden, die auf Nachfrage sto-en und Absatzerfolge erzielen.

    Typisch fr Unternehmen der Kreativwirtschaft sind daher Originalitt (= Einfallsreichtum) sowie individuelle Kreativitt (= auf ihre Kundinnen und Kunden zugeschnittene Leistungen).

    5.3 K m d k d

    Die Kundinnen und Kunden der Kreativen sind andere Unternehmen Privatpersonen/private Haushalte der ffentliche Sektor (ffentliche Verwaltung, Gesundheits- und Bildungswesen,

    andere ffentliche Einrichtungen) sowie Vereine und Verbnde.

    Der Abbildung ist zu entnehmen, dass ber zwei Drittel (68 %) der Kreativunternehmen d u m knapp ein Drittel der Kreativunternehmenp (32 %) bzw. den s k(29 %) 9 % der Kreativunternehmen v d v b dals Kundinnen und Kunden haben.

    0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 %

    andere Unternehmen

    Private

    ffentlicher Sektor

    Vereine & Verbnde

    68 %

    32 %

    29 %

    9 %

    anteil Der KreativunternehMen Mit KunDen aus DeM JeweiliGen seKtor, 2009

    Abbildung 10: Anteil der Kreativunternehmen mit Kunden aus dem jeweiligen Sektor,2009

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    Rund ein Drittel der Kreativunternehmen hat Kundinnen und Kunden aus zwei oder mehr der angefhrtenSektoren (andere Unternehmen, Private, ffentlicher Sektor bzw. Vereine & Verbnde).

    Eine Aufgabe der Kreativunternehmen ist es, neue Ideen fr ihre Kundinnen und Kunden zu liefern, sie beideren Kreativprozessen zu untersttzen oder kreative Konzepte zu erstellen. Die Kreativunternehmen habendabei folgende Herausforderung zu bewltigen: Die Kundin oder der Kunde muss die neue Idee akzeptieren!

    Die folgenden Zahlen belegen das anschaulich: 83 % der Kreativwirtschaftsunternehmen entwickeln Ideen, die berwiegend oder ausschlielich auf die

    Anforderungen der Kunden und Kundinnen zugeschnitten sind 84 % der Kreativwirtschaftsunternehmen entwickeln fr jeden Kunden/jede Kundin neue Leistungen 80 % der Kreativwirtschaftsunternehmen arbeiten gemeinsam mit Kunden/Kundinnen an Projekten

    Die herausforDerunG Der KreativunternehMen

    Abbildung 11: Herausforderung der Kreativunternehmen

    D K d /d K d m d id k

    v g

    d

    Die Wnsche und Be-drfnisse des Kunden/

    der Kundin werdenbercksichtigt

    enge Zusammenarbeitmit den Kunden/Kundinnen

    Die eigene Idee istbesser als die des

    Kunden/der Kundin

    Die Gewohnheitendes Kunden/

    der Kundin werdenrespektiert

    Entwicklung kundenspezifischer Leistungen

    Die Idee passt zumGeschftsmodell desKunden/der Kundin

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    B d p :Die Intercell AG ist ein sterreichisches Biotechnologieunternehmen, das 1998 in Wien gegrndet wurde.Das Unternehmen betreibt Forschung und Entwicklung zur Prvention und Behandlung von Infektions-

    krankheiten. Es entwickelt aber auch neue Impftechnologien wie z. B. Impfpflaster, die zuknftig Spritzenersetzen sollen.

    Seit seiner Grndung hatIntercell eine rasante wirtschaftliche Entwicklung vollzogen. Diese Entwicklungstellte das Unternehmen aber auch vor entscheidende Herausforderungen: Es ist nicht nur notwendig, eineinheitliches und professionelles Auftreten nach auen zu entwickeln, sondern ebenso wichtig, potenziel-len Investoren den Unternehmensinhalt und deren komplexen Forschungszusammenhang zu vermitteln.Anfnglich behalf man sich mit selbstgebastelten Lsungen, die jedoch bald nicht mehr zu den Entwicklun-gen des Unternehmens passten. Dadurch kam es zu einer Kooperation mit dem Grafikdesign-Studioales-sandridesign.

    Die Kooperation zwischenIntercell und alessandridesign besteht seit dem Jahr 2000. Das Ziel der Zusam-menarbeit war es, den komplexen Unternehmensinhalt sthetisch zu transportieren und gleichzeitig aufeine einfache Weise verstndlich zu machen.

    Mit Kreativitt hatalessandridesign den Unternehmenserfolg vonIntercell untersttzt, das nicht nur durchbiotechnologische Innovationen, sondern auch durch sein etwas anderes Auftreten auffllt.

    Fr alessandridesign hat sich durch die Zusammenarbeit mit Intercell ein interessantes Referenzprojekt er-geben, das die Kreativitt und Vielfltigkeit ihrer Leistungen widerspiegelt und wodurch neue Kunden/Kun-dinnen und Auftraggeber/innen gewonnen werden konnten ebenfalls aus dem Bereich Biotechnologie.

    5.3.1 fr interessierte: Mein KunDe, Der experte

    Mein Kunde, der ExperteKunden wollen immer mitreden. Doch wie ntzt man deren Wissen sinnvoll und wo gibt es Grenzen?Drei Designer und ein Architekt erzhlen ber ihre Erfahrung mit Co-Creation.

    Klar. Fr den Kunden ist das Angebot ziemlich verlockend. Da gibt es die Mglichkeit, das T-Shirt selbst zu gestalten, Form und Style

    der Jeans selbst auszuwhlen, ebenso die Hardware des Computers; und Gestalter lassen natrlich auch noch ihr Auto nach eigenerZeichnung bemalen. Alles von Maschinen produziert, aber trotzdem hat der Kunde das Gefhl, selbst mitgestaltet und entwickelt zuhaben.

    Co-Creation ist das dazu passende Schlagwort, auf das man in den Bereichen Design, Architektur, ja selbst im Film immer wiederstoen wird. Dahinter steckt die gemeinsame und Synergien nutzende Zusammenarbeit zwischen Kunden und Gestaltern, die im Ide-alfall zu einem besseren weil perfekt passenden Produkt fhrt.

    Viele Studien belegen, dass der Kunde bereit ist, mehr zu zahlen, wenn er mitgestalten kann, meint dazu Gertraud Leimller, die dieArge Kreativwirtschaft Austria leitet, die Projekte fr die WK und das Wirtschaftsministerium abwickelt. Leimller geht jedenfallsdavon aus, dass die Bedeutung dieser Art von Mitgestaltung knftig zunehmen wird. Und wenn schon Endverbraucher ein Wrtchenmitreden drfen, werden die Auftraggeber von gestalterischen Groprojekten umso eher co-kreativ werden wollen.

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    Dein Revier und mein Revier. In der Praxis ist diese Zusammenarbeit nicht immer ganz einfach. Kreative mssen entscheiden,wann und in welche Prozesse Kunden einbezogen werden geht es um das Finden von Ideen oder um die konkrete Gestaltung derProdukte.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man dem Kunden immer genau sagen muss, wie der Arbeitsprozess vor sich geht und mit wel-chen Werkzeugen man arbeitet, sagt etwa Stefan Bauer, Geschftsfhrer von Ferrs, einem Vier-Mann-Unternehmen, das sich aufCorporate Design spezialisiert hat. Wenn man einem Geschftsfhrer das Gefhl gibt, dass man selbst nicht wei, wohin man will,nimmt er einem die Zgel aus der Hand. Der ist das einfach gewohnt.

    Im Arbeitsalltag setzt er daher auf klar strukturierte Ablufe, deren Eckpunkte er in einem detailreichen Briefing absteckt. Man mussZiele in einer Zusammenarbeit haben, wenn man nmlich Ziele hat, dann geht es gar nicht mehr darum, welche Farbe ein Objekt hat,sondern nur, wie man es erreicht. In die tatschliche Designarbeit eines Auftrages mchte er sich nmlich nicht hineinreden lassen.Genau in so eine Situation geriet aber zum Beispiel die Designerin Julia Landsiedl, als sie fr die obersterreichische Firma Reformdas Foyer neu gestalten sollte. Da wurde dann schon irgendwann einmal zum Thema, welche Farbe und welchen Stil die Polstersesselhaben, erzhlt sie. Die Marketingbeauftragte, Dagmar Schmidbauer, die viel Herzblut in die Umgestaltung gesteckt hatte, war frweiche, gemtliche Polstermbel, Landsiedl fr filigrane Sessel. Getroffen habe man sich schlielich nach ein paar harten Diskus-sionsrunden in der Mitte.

    Schmidbauers Resmee aus der Zusammenarbeit mit Kreativen (das Polstermbelbeispiel wurde ffentlich bei einem Exchange-Netzwerktreffen angefhrt, das jetzt auch als Video im Internet steht): Ich will als Kundin Entscheidungen nachvollziehen knnen.Wieso ist das jetzt das Beste fr mich. Einfach zu sagen: Ich bin Profi, reicht nicht. Landsiedl weist auf die Wichtigkeit hin, Grenzenzu setzen: Man muss als Designer auch autoritr sein. Deswegen haben wir unser Fach ja studiert. Auerdem wei ein Kunde nicht,dass es Polstermbel um 200 Euro nicht gibt.

    Informationsdesignerin Cora Akdogan, eine Kollegin Landsiedls, formuliert es nicht ganz so hart: Ein Kunde bezahlt fr die Exper-tise, die man mitbringt. Wenn man immer nur Ja sagt, nimmt er einen nicht ernst.

    Zuhren ist das oberste Gebot. Dem gegenber steht der Arbeitsansatz von Roland Gruber, der sich mit seiner Firma Nonconform

    Architektur vor Ort fr Dorfplanung einen Namen gemacht hat. Dafr entwickelten er und seine Kollegen ein eigenes Arbeitswerk-zeug, die vor ort ideenwerkstatt: Gruber und seine Mitarbeiter begeben sich auf Lokalaugenschein und sammeln die Ideen derBrger ein. Das sind nmlich die eigentlichen Experten, sagt Gruber, die wissen ja viel besser Bescheid als wir, was in einem Ortnotwendig ist.

    Am Ende des Workshops wird dann das Gesammelte zusammengefasst und die verschiedenen Lsungswege prsentiert. Das ist danndie eigentliche geistig-schpferische Arbeit, sagt Gruber. Wir verknpfen die Ideen so, dass sie eine Lsung fr ein Problem erge-ben. So bekam die niedersterreichische Ortschaft Zeillern einen roten Dorfplatz und die Stadt Haag neues Leben in der Stadtmittedurch ein Sommertheater.

    Gruber befindet, dass Kreative viel zu oft im Elfenbeinturm leben. Was auch verstndlich ist. Auf der Uni wird uns ja beigebracht,allein Lsungen zu entwickeln. In der Praxis funktioniere es eben anders.

    Kommunikation, eigentlich Zuhren, sei das Wichtigste in seinem Job. Die Leute nach ihren Problemen fragen. Dafr hat er im Ge-genzug eine andere Erfahrung gemacht. Nmlich, dass dann, wenn es zur eigentlichen Problemlsung, dem Designen kommt, die Leu-te gar nicht mehr mitreden wollen: Die sagen dann: Wie das aussehen soll, das msst ihr euch berlegen. Da seid ihr die Experten.Stefan Bauer von Ferrs findet das auch gut so: Wir liefern mageschneiderte Produkte. Also mssen wir die Leute auch fragen,wohin sie wollen.

    Die Presse, Print-Ausgabe, 10.Juni.2012

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    5.4 K m d

    Die Kreativwirtschaft ist geprgt von

    Klein- und Kleinstbetrieben sowie Personen, die auf selbststndiger Basis arbeiten.

    Um trotzdem die individuellen Kundenwnsche erfolgreich umsetzen zu knnen, ist hufig die Zusammen-arbeit mit anderen Unternehmen sowohl aus der Kreativwirtschaft als auch aus traditionellen Branchen notwendig.

    Durch Kooperationen erweitern die Kreativunternehmen ihre Kapazitten (z. B. durch Zukauf von Leistungen, fr die sie nicht

    ber die technischen bzw. fachlichen Voraussetzungen verfgen), knnen grere Auftrge bernommen oder neue Leistungen und Angebote entwickelt werden.

    Die v g m d u m ist daher fr viele Unternehmen der Kreativwirtschaft sehr wichtig.

    vorteil Der vernetzunG eines KreativunternehMens

    Abbildung 12: Vorteil der Vernetzung

    Kooperationmit Geschfts-

    partnern

    bringt ermglicht fhrt zu

    Flexibilitt

    Abwicklungvon Auftrgen,

    die ber dasKerngeschft

    hinaus gehen

    WirtschaftlicherStabilitt

    B d p :Permanent Unitist ein kleines Kreativunternehmen aus Graz, dessen Schwerpunkt auf Design, Illustrationund handwerklicher Gestaltung liegt. Das Motto Gestaltet wird, was Gestaltung braucht wird bei Ver-kaufsrumen, Produkten oder auch Flyern, Postern, Logos und Corporate Design (= Erscheinungsbild einesUnternehmens, z. B. Briefpapier, Werbemittel, Verpackungen etc.) umgesetzt. Zu den Kunden/Kundinnenvon Permanent Unit gehren internationale Grounternehmen wieRed Bull, BMW oder Almdudler . Auch

    im Sporteventbereich hatPermanent Unit einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht und ist fr das grafischeDesign von Snowboards, Ruckscken und Bekleidung zustndig.

    Es werden ebenso digitale Dienstleistungen angeboten, wie z. B. Webdesign, die dann allerdings mit exter-nen Kooperationspartnern und -partnerinnen umgesetzt werden. Die Kooperationspartner/innen werdenaus einem Pool an Freunden und Bekannten rekrutiert, mit denen man zumeist schon bei anderen Projektenund Auftrgen zusammengearbeitet hat.

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    Rund drei Viertel der Kreativunternehmen b m G d - mm.Diese Kooperationen werden sowohld als auch j k b g eingegangen. Es kommen allerdingshufiger projektbezogene Geschftspartnerschaften zustande.

    Die meisten Geschftspartnerschaften gehen Kreativunternehmen mit anderen Unternehmen aus der Krea-tivwirtschaft ein. Nur rund 38 % kooperieren mit Nicht-Kreativunternehmen.

    Die berwiegende Mehrheit der Unternehmen der Kreativwirtschaft arbeitet mit weniger als sechs Geschfts-partnern zusammen:

    anteil von KreativunternehMen Mit Kooperationen (in %)

    Tabelle 4: Kooperationen

    G d K

    Unternehmen mitdauerhaften

    Geschftspartner-schaften

    31 %

    Unternehmen mitprojektbezogenenGeschftspartner-

    schaften45 %

    Unternehmenohne

    Geschftspartner-schaften

    24 %

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    Durchschnittliche anzahl von Geschftspartnern unD -partnerinnenvon KreativunternehMen

    Tabelle 5: Anzahl von Geschftspartnern und -partnern

    1 2Geschfts-

    partner/innen44 %

    3 5Geschfts-

    partner/innen40 %

    6 10Geschfts-

    partner/innen10 %

    mehr als10 Geschfts-partner/innen

    6 %

    In den einzelnen Bereichen der Kreativwirtschaft sind allerdings groe Unterschiede bei der Zusammenarbeit

    mit Geschftspartnern und -partnerinnen erkennbar. Die nachfolgende bersicht gibt einen berblick berdie unterschiedlichen Ausprgungsformen.

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    MGliche Geschftspartnerschaften(nach Bereichen Der Kreativwirtschaft)*

    Tabelle 5: Anzahl von Geschftspartnern und -partnern

    * Die in dieser Tabelle beschriebenen Formen der Zusammenarbeit basieren auf einer Umfrage und stellen verallgemeinerte Tendenzen dar, die im Einzelfall vllig anders ausge-prgt sein knnen. Der Kreativitt der Kreativunternehmen sind auch in der Zusammenarbeit mit Geschftspartnern keine Grenzen gesetzt.

    B / a g gArchitektur Architekten/innen sind sehr stark darauf ausgerichtet, auf die w ihrer Kundeneinzugehen. Geschftspartnerschaften sind die Regel, wie Kooperationen mit Unternehmen aus tradi-tionellen Branchen (z.B. Bauunternehmer/innen) und anderen Architekten/innen.

    Musik, Buch & In diesen Bereichen sind sehr viele Knstler/innen in Form vone -p -u m ttig.knstlerische Ttigkeit Sie erstellen aufgrund ihrer eigenen Ideenk p d k g a ab m bzw. Video & Film ab m . Es besteht vorrangig der Wunsch, b g d g M k b

    . Knstler/innen sind seltener darauf ausgerichtet, individuelle Wnsche von Kunden/Kundinnenzu erfllen. Geschftspartnerschaften werden daher seltener eingegangen

    Design Designer/innen b g d K m , indem sie deren Ideen bzw. Auftr-ge umsetzen. G haben einen g d s . Designer/innen

    sind darauf spezialisiert,K d .Software & Games In diesem Bereich finden sich D /, die viel hufiger als in an-

    deren Bereichen der Kreativwirtschaft dieid d w d K d /K d m . Gmit anderen Software-Anbietern/-Anbieterinnen kommen nur dann zustande,

    K -h b g d, ber das ein Software-Unternehmen nicht selbst verfgt.Verlage Das typische Geschftsmodell von Verlagen ist beispielsweise die Herstellung von Bchern und

    Zeitschriften g K d . i d d K d /K d g d m B k m r, da Verlage eine sehr dominierende Stellung haben.

    p mit anderen Kreativunternehmen haben eher einen d g s . Wennberhaupt, werden Leistungsangebote gemeinsam mit anderen Verlagen, Designern/Designerinnen,Werbeagenturen oder mit Unternehmen aus den Bereichen Musik, Buch bzw. Video & Film erstellt.

    Werbung hnlich wie in den Bereichen Musik, Buch bzw. Video & Film bieten diese Unternehmen gid b d l g , d d d d d K d g

    d . Bei Werbeunternehmen findet man g G mit anderen Unter-nehmen, um gemeinsame Leistungen zu erbringen. Ebenso kommt es vor, dass ein groer Teil der imWerbebereich ttigen Kreativena g g w b g d pr-ab g u m b mm.

    B d p :Sieben Unternehmer/innen der Linzer Kreativwirtschaft arbeiten seit Jahren als Spezialagent/innen derWerbung unter einer Dachmarke und nutzen das individuell gesammelte Know-How gemeinsam. Standzunchst der Erfahrungsaustausch unter Branchenkollegen im Vordergrund, zeigte sich bald der Nutzen desbreit gefcherten Portfolios aus den Bereichen Konzept und Kommunikation, Film und Fotografie, Webde-sign und Grafik, Text und PR. Mit der Kooperation wuchs die Angebotspalette und jede/r der Kreativen kannbestehenden und neuen Kunden die Leistung einer All-inclusive-Agentur bieten.

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    Das kreative Netzwerk als Familie

    Man kennt sich, ist per Du und verbringt auch die Abende miteinander. Der Umgang in derKreativbranche ist meist freundschaftlich, gar familir was nicht nur Vorteile hat.

    Die Kreativen sind anders. Sie jammern nicht ber ihre Arbeit und selten ber ihren Chef manchmal auch, weil sie keinen haben.Die Kreativen, wenn man sie berhaupt alle in einen Topf werfen kann, arbeiten gern, ja lieben gar ihren Job, identifizieren sich mitihrer Ttigkeit und mgen ihr Umfeld. Sehr sogar. Privat und beruflich lsst sich da nur schwer trennen. Immerhin lebt und arbeitetman unter Gleichgesinnten, die ihren Job nicht des Geldes wegen machen, sondern weil sie das Glck hatten, ihr Hobby zum Beruf zumachen. Finanzielle Einbuen nimmt man gern in Kauf, immerhin kostet Freiheit etwas, auch jene, das zu machen, was man wirklichwill mit denen, die man mag.

    So weit das Klischee, das, wie die meisten Klischees, einen wahren Kern hat. Denn auch wenn das Netzwerk eines Designers, einerModemacherin oder eines Spieleentwicklers nicht unbedingt so etwas wie ein Familienersatz sein muss, kennt man sich dennoch,pflegt einen freundschaftlichen Umgang und ist prinzipiell einmal per Du. Das liegt nicht nur daran, dass es sich bei der Kreativwirt-schaft mit all ihren Teilbranchen um recht junge Branchen handelt in Hinblick auf das Alter der Akteure , sondern auch an derkleinteiligen Struktur, die eine starke Vernetzung erfordert.

    Einzelkmpfer Designer. Wobei die einzelnen Teilbranchen einen recht unterschiedlichen Vernetzungsgrad aufweisen. So sind etwadie Menschen, die in den Bereichen Musik und Mode ttig sind, untereinander sehr gut vernetzt, was aber nicht bedeutet, dass sie dasauch zu anderen Branchen inner- und auerhalb der Kreativwirtschaft sind. Die Designbranche, die oft als Aushngeschild derKreativwirtschaft herhalten muss (oder darf), kann das allerdings nicht von sich behaupten. Gerade dort finden sich besonders vieleEinzelgnger, speziell bei den Neueinsteigern.

    Das hat etwa die Studie Netzwerke der Kreativwirtschaft in sterreich der Netzwerkanalysten FAS.research ergeben. Auch wenndie Ergebnisse aus 2010 stammen, hlt sie Studienautor Harald Katzmair nach wie vor fr aktuell. Netzwerke verndern sich nichtvon heute auf morgen. Es gibt zwar eine hhere Professionalisierung und neue Entwicklungen wie Co-Working-Spaces, die das Netz-

    werken frdern. Ansonsten hat sich aber nicht allzu viel verndert, so Katzmair.

    Auch Barbara Wais, die seit 14 Jahren als Grafikerin ttig ist, besttigt das. Vor allem bei den Jungen vermisst sie die Zusammenarbeit.Die sind zu sehr mit sich selbst und dem Konkurrenzdenken beschftigt, als dass sie zusammenarbeiten, so Wais. Allerdings seiaber genau das wichtig, um erfolgreich zu sein. Gleichzeitig werde aber selten Berufliches von Privatem getrennt. Was sich sptestenswenn es zu Auseinandersetzungen kommt aber fatal auswirken kann. Vertrauen ist zwar gut, von Anfang an Vertrge abzuschlieenist jedoch noch besser.

    hnlich sieht das Gertraud Leimller, Vorsitzende der arge creativ wirtschaft austria der Wirtschaftskammer sterreich. Ein Kennzei-chen von Erfolg ist, wenn Leute sich leicht tun, Zugang zu unterschiedlichen Netzwerken zu finden. Wer nur in seinem eigenen Saftschmort, hat bald keine Ideen mehr. Wobei sie den freundschaftlichen, familiren Strukturen auch einiges abgewinnen kann.

    Die braucht es vor allem, um kreativ zu sein. Fr das Geschftliche kann es aber nicht schaden, wenn das Netzwerk etwas weiter reicht am besten in die klassische Industrie auerhalb der Kreativbranche.

    Kreativitt setzt ein Milieu voraus. Auch Katzmair sieht in der fehlenden Trennung von privaten und beruflichen Bereichen undder engen Verbundenheit unter den Kreativen Vorteile. Die Vermischung zwischen Privatem und Beruflichem wird nur dann zumProblem, wenn sie berhand nimmt. Ansonsten ist es von Vorteil, weil Kreativitt ein Milieu voraussetzt, man braucht das Umfeld.Und: Der Zusammenschluss hat nicht in erster Linie mit Nettigkeit der Akteure zu tun, sondern damit, dass die Jobs meist so riskantund unsicher seien. Das ist kein Akt der Solidaritt, sondern als Versichungsgemeinschaft gedacht.

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    Das werde auch daran deutlich, dass sofern die einzelnen Akteure beruflich erfolgreich und gefestigt sind der private Vernetzungs-grad zur Community abnimmt. Denn einerseits hat man irgendwann auch genug davon, tagein, tagaus beruflich unterwegs zu sein.Andererseits braucht man sich irgendwann nicht mehr zumindest nicht rund um die Uhr.

    Es dauert ein paar Jahre, bis man sich sein professionelles Netzwerk aufgebaut hat, aber dann hat man ein verlssliches Umfeld, sagtauch Grafikerin Wais, die mit fnf Kollegen aus den verschiedensten Branchen regelmig arbeitet. Als Familienersatz will sie dieseMenschen dennoch nicht sehen.

    Quelle: "Die Presse", Print-Ausgabe, 17. Februar 2013

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    5.5 i d K d ak d m k / g

    Die Kreativwirtschaft weist eine berdurchschnittlich hohe Akademikerquote auf. Rund 29 % der Unterneh-mensgrnder/innen oder Beschftigten sind Akademiker/innen, rund 9 % sind Studenten/Studentinnen (bzw.Studienabbrecher/innen). Diese groe Zahl an Akademiker/innen ist die Basis fr die Vernetzung mit der Wis-senschaft (mit Universitten). Dies wieder trgt dazu bei, dass die neuesten Forschungsergebnisse in die Ent-wicklung von Innovationen einflieen.

    Die Kreativwirtschaft als BinDeGlieD zwischenwissenschaft, forschunG unD anwenDunG in Der wirtschaft

    Abbildung 13: Die Kreativwirtschaft als Bindeglied

    h ak d m k q

    v g m d w

    f g g b

    e k g i

    ist die Basis fr

    ermglicht den Zugang zu

    flieen ein bei der

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    5.6 K m d g

    Insgesamt 36 % der Kreativunternehmen gaben im Frhjahr 2012 an, dass sie Geschfte mit dem Ausland

    ttigen und zumindest einen Teil ihrer Produkte oder Dienstleistungen exportieren. Fr jedes zehnte Kreativ-unternehmen sind sogar Kunden aus dem Ausland die wichtigste Zielgruppe.

    Architekten und Architektinnen konzentrieren sich eher auf den heimischen Markt, whrend hingegen mehrals 40 % der Unternehmen aus den Bereichen Design bzw. Software & Games sowie Musik, Buch & knst-lerische Ttigkeit im Ausland aktiv sind. Das ist darauf zurckzufhren, dass deren Produkte einfacher auf deninternationalen Markt zugeschnitten werden knnen.

    Im Jahr 2009 hatte die Kreativwirtschaft brigens einen Exportanteil (= prozentueller Anteil der Exporterlseam Umsatz) von 26 %. Zum Vergleich: andere gewerbliche Dienstleistungsbranchen kommen auf einen Export-anteil von nur 12 %, die traditionell exportorientierte Industrie kommt auf einen Anteil von 59 %.

    21 %

    42 %

    48 %45 %

    33 %

    0

    10

    20

    30

    40

    in %

    50

    60

    Architektur Design Musik, Buch &und knstlerische

    Ttigkeit

    Software &Games

    Video & Film

    29 %

    Werbung

    exportanteil Der Branchen aufGeschlsselt nach Bereichen

    Abbildung 15: Exportanteil der Branchen aufgeschlsselt nach Bereichen

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    6 D s do vo K v hm

    6 Der stanDort von KreativunternehMen

    6.1 f k d s d d gBei der Wahl des am besten geeigneten Standorts fr ein Unternehmen spielen unterschiedliche Faktoren eineentscheidende Rolle. Manche Unternehmer/innen achten beispielsweise vorrangig darauf, welche Hhe dieMiet- bzw. Immobilienpreise haben, fr andere wiederum ist die Nhe zu Absatzmrkten oder die Entfernungzwischen Unternehmensstandort und Wohnort wichtig(er).

    Es wird unterschieden, ob die Standortwahl aufgrund von unternehmensbezogenen (= unternehmerischeGrnde) bzw. privaten (= im Privatbereich des Unternehmers und der Unternehmerin liegende Faktoren) Ein-flussfaktoren getroffen wird.

    Dabei kann zwischen harten und weichen Faktoren getrennt werden.

    Als harte Faktoren gelten jene, die objektiv anhand von Zahlenmessbar sind (z.B. Hhe der Miete, Immobilienpreise etc.).Weiche Faktoren unterliegen einer subjektiven Bewertung(z. B. Image einer Region).

    faKtoren Der stanDortentscheiDunG

    Abbildung 16: Faktoren der Standortentscheidung

    s d d g

    wird getroffen anhand von

    m b g f k

    f k

    z. B.Preise der

    Rumlichkeiten

    f k

    z. B.Nhe zum

    Wohnort in km

    f k

    z. B.Image einer

    Region

    f k

    z. B.Lebensqualitt

    f kund/oder

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    6 D s do vo K v hm

    6.2 D s d d K

    Fr fast die Hlfte aller Unternehmer/innen in der Kreativwirtschaft sind sowohl unternehmensbezogene als

    auch private Faktoren entscheidend bei der Wahl des Unternehmensstandorts.

    Speziell bei den kleinen EPUs spielen private Grnde eine groe Rolle, whrend man bei Unternehmen mitBeschftigten den unternehmensbezogenen Faktoren eine grere Rolle einrumt.

    Bei den privaten Faktoren kann man erkennen, dass den Unternehmern und Unternehmerinnen vor allem dieNhe zum Wohnort, die Lebensqualitt und familire Grnde wichtig sind; ein Beweis dafr, dass die Verein-barkeit von Familie und Beruf ein zentrales Motiv fr sterreichs Kreativwirtschaft darstellt.

    Im Rahmen eines Rankings, bei dem die Kreativschaffenden die Standortfaktoren nach deren Wichtigkeit be-urteilten, hat sich herausgestellt, dass der fr sie wichtigste Standortfaktor die allgemeine Lebensqualitt ist .Dieser Standortfaktor weist auch das hchste Zufriedenheitslevel auf. Daran zeigt sich deutlich, dass der Un-ternehmensstandort sterreich fr Kreative uerst attraktiv ist.

    GrnDe fr Die stanDortwahl in %, 2012

    Abbildung 17: Grnde fr die Standortwahl in % 2012

    private Faktoren24,0 %

    unternehmensbezogeneFaktoren 28,5 %

    unternehmensbezogeneund private

    Faktoren 47,5 %

    u m b g f k( %, M mg )Preiswerte Rumlichkeiten 65Infrastruktur 48Absatzmarkt 37Nhe zu Kooperationspartnern 18Tolerantes, offenes Umfeld 17Regionsimage 17Kreative Gleichgesinnte 16

    p f k( %, M mg )Nhe zum Wohnort 69Lebensqualitt 49Familire Grnde 42Heimatregion 20Tolerantes offenes Umfeld 13Angebot an Bildungseinrichtungen 12Kulturangebot 10

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    6 D s do vo K v hm

    6.3 f b b d w d a b ( m M b )

    Die Mehrheit der Kreativunternehmer/innen ist flexibel bezglich ihres Arbeitsortes. Knapp mehr als die Hlf-

    te knnen ihrer Ttigkeit berall nachgehen, unabhngig vom Unternehmensstandort. 14% arbeiten berwie-gend an anderen Orten als dem Unternehmensstandort und fr etwa ein Drittel ist die Anwesenheit am Un-ternehmensstandort notwendig.

    6.4 a g d K m B d d

    Der mit Abstand hchste Anteil an Kreativwirtschaftsunternehmen ist in Wien angesiedelt: ber 40 % derUnternehmen der Kreativwirtschaft haben ihren Standort in Wien. Daraus ergibt sich, dass auch die meistenBeschftigten der Kreativwirtschaft in Wien ttig sind.

    ruMliche MoBilitt anteile Der KreativwirtschaftsunternehMen in %, 2012

    Abbildung 18: Rumliche Mobilitt. Anteile der Kreativwirtschaftsunternehmen in %, 2012

    Anwesenheit amStandort ist notwendig35,4 %

    Ttigkeit unabhngig vomUnternehmensstandort,

    jedoch die meiste Zeitam Standort 51,1 %

    vorwiegend an anderen Ortenals dem Unternehmensstandort

    13,5 %

    2

    BGLD KTN N O SBG STMK TIROL VBG WIEN

    4

    15 12 1210 10 106 6 68

    4246

    2 3 4 3

    Unternehmen Beschftigte

    aufteilunG Der Kreativwirtschaft nach BunDeslnDern in %

    Abbildung 19: Aufteilung der Kreativwirtschaft nach Bundeslndern in %

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    7 D B g d K v ch f B chf g g, w chpf g d i ov o

    7 Der BeitraG Der Kreativwirtschaft zu BeschftiGunG,wertschpfunG unD innovation

    7.1 B g g d w g

    In der Kreativwirtschaft waren im Jahr 2010 ber 130.000 Personen beschftigt. Man kann auch sagen, dass dieKreativwirtschaft dazu beigetragen hat, mehr als 130.000 Arbeitspltze zu schaffen.

    Der Beitrag der Kreativwirtschaft zur Bruttowertschpfung lag im Jahr 2010 bei rund 6.998 Millionen Euro.Oder anders formuliert: Die Kreativwirtschaft hat im Jahr 2010 dazu beigetragen, durch die von ihr produzier-ten Waren und erbrachten (Dienst-)Leistungen Werte in Hhe von 6.998 Millionen Euro zu schaffen.

    B g:

    Produktionswert der erzeugten Waren und (Dienst-)Leistungenin diesem Fall: von der Kreativwirtschaft erzeugte Waren und (Dienst-)Leistungen

    abzglich

    Gesamtwert der Vorleistungenin diesem Fall: Leistungen, die von einem anderen volkswirtschaftlichen Sektor erbracht wurden(z.B. Rechtsberatung, die von Kreativunternehmen in Anspruch genommen wurde)

    = Bruttowertschpfungim Jahr 2010: 6.998 Millionen Euro

    Um diese Werte schaffen zu knnen, bentigt die Kreativwirtschaft Vorleistungen, die von Lieferanten aus un-terschiedlichen Branchen erbracht werden. Solche Vorleistungen sind beispielsweise andere Unternehmens-dienstleistungen (z.B. Steuer- und Wirtschaftsberatung, Brodienstleistungen, Reinigung etc.), EDV-Dienst-leistungen (Datenverarbeitung, Hardware-Beratung, Reparatur von EDV-Anlagen, etc.), Bankdienstleistungen,Leistungen der Immobilienbrachen (z.B. Vermietung von Geschftsrumen) etc. In all diesen Branchen werdendurch die Erbringung der Vordienstleistungen fr die Kreativwirtschaft wiederum Arbeitspltze und Werte(= Bruttowertschpfung) geschaffen.

    Die Leistungen, die die Kreativwirtschaft fr ihre Kunden und Kundinnen erbringt, knnen ebenfalls als Vorleis-tungen gesehen werden. Diese Vorleistungen tragen zur Schaffung von Arbeitspltzen und Wertschpfung in jenen Branchen, in denen die Kunden und Kundinnen ttig sind, bei.

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    7 D B g d K v ch f B chf g g, w chpf g d i ov o

    BeschftiGunG unD wertschpfunG

    Abbildung 20: Beschftigung und Wertschpfung

    KK d /K d

    Arbeitspltze

    werden geschaffen

    Bruttowert-schpfung

    l

    Arbeitspltze

    werden geschaffen

    Bruttowert-schpfung

    schafft mehr als130.000 Arbeits-

    pltze

    Bruttowert-

    schpfung:6.998 Mio. Euro

    erbringtVorleistungen fr

    erbringenVorleistungen fr

    Der Beitrag der Kreativwirtschaft zur Beschftigung und Bruttowertschpfung im berblick:

    Im Jahr 2006 (derzeit sind noch keine aktuelleren Werte vorhanden) wurden pro 100 Arbeitspltze in derKreativwirtschaft weitere 47 Arbeitspltze in vorgelagerten Branchen (= Branchen der Lieferanten) gesi-chert.

    Im Jahr 2006 (derzeit sind noch keine aktuelleren Werte vorhanden) belief sich die Wertschpfung der Kre-ativwirtschaft auf rund 7.200 Millionen Euro (im Jahr 2010, wie oben angefhrt, waren es 6.998 Mio Euro!).Die gesamten Wertschpfungseffekte (inkl. die der Lieferanten, die aufgrund der Vorleistungen entstandensind) lagen bei 11.100 Millionen Euro. Durch die Nachfrage der Kreativwirtschaft kam es somit zu einer Wert-schpfung von 3.900 Millionen Euro in anderen Branchen.

    Die Vorleistungen der Kreativunternehmen lsten bei ihren Kundinnen und Kunden 2006 etwa 50.000 neueArbeitspltze aus.

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    aKtuelleunter laGe

    32

    7 D B g d K v ch f B chf g g, w chpf g d i ov o

    7.2 i

    Wie bereits im Kapitel 5.1 beschrieben, sind Kreativunternehmen hchst innovativ. Deren Innovationsorientie-

    rung wirkt sich nicht nur positiv auf die eigene Branche aus, sondern auch auf die ihrer Lieferanten bzw. ihrerKunden und Kundinnen.

    Um Innovationen hervorbringen zu knnen, werden neue Technologien (wie beispielsweise neue Com-puter- und Kommunikationstechnologien sowie Softwareanwendungen), aber auch neuartige Produkte,Materialen, Substanzen oder Gerte, bentigt. Die Nachfrage der Kreativwirtschaftsunternehmen wirktsich daher innovationsfrdernd auf deren Lieferanten aus. Im Jahr 2008 (derzeit sind noch keine aktuelle-ren Werte vorhanden) haben beispielsweise ber 3.500 Kreativunternehmen Technologien eingesetzt, dieextra fr sie entwickelt oder angepasst wurden.

    Fast die Hlfte der Kreativunternehmen untersttzt ihre Kunden und Kundinnen bei der Einfhrung von

    Innovationen, und zwar in smtlichen Phasen des Innovationsprozesses:

    Ideenfindung Forschung, Entwicklung, Konstruktion Gestaltung, Design Testen, Prfen,Produktions- bzw. Vertriebsvorbereitung Markteinfhrung bzw. Implementierung neuer Verfahren

    Besonders stark sind die Kreativunternehmen allerdings an der ersten Phase (Ideenfindung) bzw. letztenPhase (Markeinfhrung bzw. Implementierung neuer Verfahren) beteiligt.

    Die Kreativunternehmen beeinflussen damit brigens smtliche Branchen sogar jene, in denen wenig inKreativitt, Forschung und Entwicklung investiert wird.

    B d p :Eine Obstschale, eine Pfeffermhle, eine Vase es sind alltgliche Gegenstnde, die das Grazer Unterneh-men Formatory entwickelt, ungewhnlich hingegen sind Formen, Materialien und das Know-how. Das Gan-ze basiert auf speziellen Softwarelsungen, die das Design sehr komplexer Geometrien erlaubt.

    Das 2005 von einem Mathematiker und einem Designer gegrndete Unternehmen bietet Gestaltungsele-mente, die von den Kunden und Kundinnen selbst einfach und online geformt werden knnen. Die indivi-duell gestalteten Prototypen scheinen photorealistisch und dreidimensional auf der Bildschirmflche auf,die Realisierung bernehmen Produktionspartner/innen wie ein steirischer Prototypen-Hersteller oder ein

    holzverarbeitender Betrieb in Obersterreich.

    Im eigenen Unternehmen wird die Software Fluid Forms verwendet. In zunehmenden Maen nutzen aberauch andere Unternehmen die vonFormatory entwickelten Softwarelsungen als Prozessinnovationen frihre eigene Entwicklungs- und Produktionsttigkeit. Der Vorteil fr die durchaus prominenten Betriebe unter ihnen ein groer sterreichischer Schmuckhersteller liegt in der Flexibilisierung ihrer Designprozes-se und letztlich in der Stimulierung ihres Kreativitts- und Innovationspotenzials.

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    75 | OktOber | 2013

    33

    8 z m ab ch

    Generell ist festzustellen, dass Kreativunternehmen, die selber Innovationen eingefhrt haben, in hherem Mae andere Unternehmen bei deren Innovationsttigkeit frdern und auch mehr Innovationen von ihren Lieferanten fordern.

    Die innovativen Kreativunternehmen stellen eine wichtige Basis dar, um Innovationsimpulse an andere Bran-chen weiterzugeben. Folgende Sektoren profitieren besonders davon: Hightech-Industrie Konsumgter-Industrie Vorprodukte-Industrie Baugewerbe Handel, Transport Tourismus Banken, Immobilien Sonstige Dienstleistungen sowie die Unternehmen der Kreativwirtschaft

    8 zuM aBschluss

    Einige Experten der europischen Kommission sind der Ansicht, dass der Arbeitsmarkt der Zukunft durch fol-gende Merkmale geprgt sein wird:

    Diese Merkmale sind typisch fr die Unternehmen der Kreativwirtschaft. Sie werden daher von manchen alsVorboten fr die Entwicklung des Arbeitsmarktes gesehen.

    Der arBeitsMarKt Der zuKunft?

    Abbildung 21: Arbeitsmarkt der Zukunft

    M km

    f b M bp j k - gh

    Q k

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    aKtuelleunter laGe

    34

    9 l v ch

    9 literaturverzeichnis

    l , d d u g g d g : Dritter sterreichischer Kreativwirtschaftsbericht, 2008, abrufbar unterwww.creativwirtschaft.at/document/3.KWB.pdf (Stand 1.10.2013)

    Vierter sterreichischer Kreativwirtschaftsbericht, 2010, abrufbar unterwww.creativwirtschaft.at/document/KWB-Studienfassung-web.pdf (Stand 1.10.2013)

    Fnfter sterreichischer Kreativwirtschaftsbericht, 2013, abrufbar unterwww.creativwirtschaft.at/document/5KWB-web_2.pdf (Stand 1.10.2013)

    Die Gesellschaft der Kreativen, 2011 - abrufbar als zweite und erweiterte Unterlage, 2013, unterwww.creativwirtschaft.at/document/GesellschaftderKreativen2.Auflage_web.pdf (Stand: 1.10.2013)

    Die Kunden der Kreativen, 2012, abrufbar unter www.creativwirtschaft.at/document/KundenderKreativen_web.pdf (Stand 1.10.2013)

    w d u g : Das Handwerk der Kreativen, 2. Auflage, 2013, abrufbar unter

    www.creativwirtschaft.at/document/Handwerk-der-Kreativen_web.pdf (Stand 1.10.2013) Das Kapital der Kreativen, Teil 1, Das geistige Eigentum in der Kreativwirtschaft, 3. aktualisierte Auflage,

    2013, abrufbar unterwww.creativwirtschaft.at/document/DasKapitalderKreativenTeil1Eigentum_screen.pdf (Stand 1.10.2013)

    Das Kapital der Kreativen, Teil 2, Finanzierung und Frderung in der Kreativwirtschaft, 3.aktualisiert underweiterte Auflage, 2013, abrufbar unterwww.creativwirtschaft.at/document/DasKapitalderKreativenTeil2Finanzierung_screen.pdf(Stand 1.10.2013)

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    aKtuelle unterlaGe | D d k k | s 35 75 | OktOber | 2013

    BunGsBlatt 1

    aufGaBe 1

    Unter www.bic.at finden sich Informationen zu mehr als 1.500 Berufen.

    Besuchen Sie die angefhrte Website, um folgende Aufgaben zu lsen: Geben Sie einen berblick ber die wichtigsten Ttigkeiten bzw. Aufgabenbereiche der nachfolgend angefhrten Berufe. Wird eine spezielle Ausbildung bentigt, um diese Berufe auszuben? Wenn ja, welche Ausbildung(en) sind mglich? Die eigene Kreativitt und das entsprechende Talent sind eine wichtige Voraussetzung, um erfolgreich in einem der Berufe

    der Kreativwirtschaft sein zu knnen. ber welche Sachkompetenzen sollte man verfgen, um die angefhrten Berufeausben zu knnen?

    b uf t ig i n zw.Aufga n ich Aus ildung( n) Sach omp nz n

    Modedesigner/in

    Multimediadesigner/in

    Architekt/in

    Schriftsteller/in (Autor/in)

    Grafikdesigner/in

    Creative DirectorMediengestalter/infr Bild und Ton

  • 8/11/2019 Kreativwirtschaft in sterreich

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    aKtuelle unterlaGe | D d k k | s 36 75 | OktOber | 2013

    aufGaBe 2Die Kreativwirtschaft in sterreich wird in neun Bereiche unterteilt. Zu welchem dieser neun Bereiche gehren dieangefhrten Berufe?

    b uf b ich d k a ivwi schaf

    Modedesigner/in

    Multimediadesigner/in

    Architekt/in

    Schriftsteller/in (Autor/in)

    Grafikdesigner/in

    Creative DirectorMediengestalter/infr Bild und Ton

  • 8/11/2019 Kreativwirtschaft in sterreich

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    aKtuelle unterlaGe | D d k k | s 37 75 | OktOber | 2013

    b ich Du chschni lichUmsa z p o Un n hm nPla zi ung nach

    Umsa z j Un n hm n

    Architektur

    Design

    Musik, Buch & knstlerische Ttigkeit

    Radio & TV

    Software & Games

    Verlage

    Video & Film

    Werbung

    BunGsBlatt 2

    In dieser Tabelle sehen Sie noch einmal (vgl. Kapitel Die Bereiche der Kreativwirtschaft im Detail) die Anzahl der Unterneh-

    men und Umsatzerlse nach Bereichen der Kreativwirtschaft:

    1. Ermitteln Sie, welcher durchschnittliche Umsatz je Unternehmen in den einzelnen Bereichen erzielt wird.2. Welche Bereiche machen den hchsten Umsatz je Unternehmen, welche den niedrigsten?

    Geben Sie mit den Zahlen 1 bis 8 die Reihenfolge an. 1 steht fr den Bereich mit dem hchsten Umsatz je Unternehmen,8 steht fr den Bereich mit dem niedrigsten Umsatz je Unternehmen.

    3. Die Bereiche Software & Games, Werbung bzw. Musik, Buch & knstlerische Ttigkeit liegen an den drei Spitzenpositi-onen, Design und Video & Film an den letzten Stellen, wenn man sich die Umsatzerlse pro Bereich ansieht. Zu welchenVernderungen im Ranking kommt es im Vergleich mit dem durchschnittlichen Umsatz pro Unternehmen?

    4. Erlutern Sie, warum es zu einer Vernderung in der Platzierung kommen kann.

    b ich Anzahl dUn n hm n Umsa z ls Pla zi ung nach Umsa z

    Architektur 5.535 1.561.000.000 5Design 1.398 135.000.000 8Musik, Buch & knstlerische Ttigkeit 11.355 3.529.000.000 3Radio & TV 84 1.245.000.000 6Software & Games 8.746 4.594.000.000 1Verlage 969 2.324.000.000 4Video & Film 1.721 680.000.000 7

    Werbung 8.605 4.164.000.000 2K g m 38.413 18.232.000.000

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    aKtuelle unterlaGe | D d k k | s 38 75 | OktOber | 2013

    BunGsBlatt 3

    aufGaBe 1

    Max Mller beabsichtigt, sich als Schmuckdesigner selbststndig zu machen. Er wohnt in einem kleinen Dorf, rund 40 km vonWien entfernt. Um dieser Berufsttigkeit nachgehen zu knnen, bentigt er eine Werkstatt. Daran soll auch ein Verkaufslokalangeschlossen sein.

    Derzeit ist er auf der Suche nach einem geeigneten Standort fr sein Unternehmen (ein Ein-Personen-Unternehmen).Er berlegt, ob er sich in Wien oder am Land ansiedeln soll.

    Auf welche Faktoren soll er bei der Suche nach einem geeigneten Standort achten? Welche Tipps wrden Sie ihm geben?

    aufGaBe 2

    Paula Pfeffer ist derzeit als Grafikerin in einer Werbeagentur angestellt. Da sie bereits seit Jahren in dieser Branche arbeitet,verfgt sie ber sehr viel Berufserfahrung und umfangreiche Kontakte. Sie berlegt daher, ob sie sich ihren Traum erfllen soll,sich im kommenden Jahr als Grafikerin selbststndig zu machen. Sie knnte von zu Hause aus arbeiten und wrde kein eigenesBro bentigen.

    1. Was bedeutet es eigentlich, sich selbststndig zu machen?Hinweis: ausfhrliche Informationen finden Sie z. B. auf der Website fr Unternehmensgrnder/innen der Wirtschaftskammer(http://www.gruenderservice.at)

    2. Welche Vor- bzw. Nachteile knnte die Selbststndigkeit gegenber dem Angestelltenverhltnis fr Frau Pfeffer haben?

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    aKtuelle unterlaGe | D d k k | s 39 75 | OktOber | 2013

    BunGsBlatt 4

    B d p :Bei den Gesprchen mit ihren Kundinnen und Kunden profitiert die Grafikdesignerin Karin Isopp eindeutig von der Kom-munikationsstrke, vom Prsentations- und Verkaufstalent ihrer Kooperationspartnerin Jeanette Vallant. Ein klares Plus, dasentlastet. Sie selbst kann sich strker auf ihren experimentellen Zugang und auf jene Entwicklungsarbeit konzentrieren, dieVallant ihrerseits als wertvollen Nutzen an der Kooperation sieht. Das unterschiedliche Temperament der beiden, die unter-schiedlichen Ausbildungen und Herangehensweisen ermglichen nach Ansicht der Unternehmerinnen erst die gemeinsameHandschrift, die ihre Kundinnen und Kunden mgen. Unsere Auftraggeber/innen schtzen an unserer Arbeit, dass wir zu-nchst viele unterschiedliche Lsungen sammeln und bewerten, ehe wir ihnen unseren Entwurf unterbreiten.

    1. Welche Vorteile haben Karin Isopp bzw. Jeanette Vallant von dieser Kooperation?

    2. berlegen Sie, welche weiteren Vorteile sich durch eine Kooperation ergeben knnen. Welche Nachteile knnte eineKooperation haben?

    3. Worauf sollte man achten, bevor man sich entscheidet, mit einem Partner eine Kooperation einzugehen?

  • 8/11/2019 Kreativwirtschaft in sterreich

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    aKtuelle unterlaGe | D d k k | s 40 75 | OktOber | 2013

    BunGsBlatt 5

    Beurteilen Sie, ob die folgenden Aussagen zur Kreativwirtschaft richtig oder falsch sind.

    Stellen Sie die falschen Aussagen richtig.

    Aussag ich ig odfalsch?b i in falsch n Aussag :

    rich ig w

    Jedes vierte Unternehmen in sterreich gehrtder Kreativwirtschaft an.Fast drei Viertel aller Unternehmen der Kreativ-wirtschaft sind in den Bereichen Architektur,Verlag & Druck bzw. Werbung ttig.Auch Tonstudios gehren zur Kreativwirtschaft.Mehr als 60 % der sterreichischen Kreativunter-

    nehmen sind Ein-Personen-Unternehmen.In der Kreativwirtschaft ist fast jeder Zweiteselbststndig ttig.Die hchsten Umsatzerlse werden im BereichMusik, Buch & knstlerische Ttigkeiterwirtschaftet.Die Kreativwirtschaft weist mit ihrer wirtschaft-lichen Entwicklung seit Jahren hhereWachstumsraten auf als die sterreichischeGesamtwirtschaft.Ein neues Verfahren zur Leistungserstellung,das zuvor noch nicht im Unternehmen eingesetztwurde, nennt man Dienstleistungsinnovation.Kreativwirtschaftsunternehmen entwickelnIdeen, die berwiegend oder ausschlielich aufdie Anforderungen der Kundinnen und Kundenzugeschnitten sind.Rund ein Viertel der Kreativunternehmenarbeitet mit Geschftspartnern zusammen.Bei Verlagen haben individuell fr Kundenhergestellte Produkte einen groen Stellenwert.

    Die Kreativwirtschaft weist mit rund 29 % eineberdurchschnittlich hohe Akademikerquote auf.Fr fast die Hlfte aller Unternehmer/innenin der Kreativwirtschaft sind unternehmensbezogene ( z. B. die Nhe zumWohnort oder das Kulturangebot) und private Faktoren ( z. B. Preise der Rumlichkeitenoder Absatzmarkt)entscheidend bei der Wahl des Unternehmens-standorts.

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    BunGsBlatt 6

    Lesen Sie den nachstehenden Pressetext und beantworten Sie die daran anschlieenden Fragen.

    Wie hoch war der Zuwachs an Kreativwirtschaftsunternehmen innerhalb der letzten drei Jahre am Land,wie hoch in der Stadt?

    Warum haben lndliche Gebiete Interesse daran, dass sich Unternehmen der Kreativwirtschaft ansiedeln? Was versteht man unter einem Hackerspace? Welche Rahmenbedingungen sollten geschaffen werden, damit sich junge Kreative in lndlichen Gegenden ansiedeln?

    aKtuelle unterlaGe | D d k k | s 41 75 | OktOber | 2013

    Wirtschaft fr junge Kreative: Hackerspace in jedem Dorf Abwanderung ist kein Schicksal, gegen das man nichts unternehmen kann: Auf dem Land wchst die Kreativwirtschaft zurzeitstrker als in der Stadt.

    Innerhalb von drei Jahren hat die Zahl der Unternehmen, die zur Kreativwirtschaft gezhlt werden, in lndlichen Gebietenum sage und schreibe zehn Prozent zugenommen. Darin sind Architekten genauso enthalten wie Designer, Spiele- und Soft-wareentwickler, Videoproduzenten, Werber und Musikverlage. In der Stadt, wenngleich auf hherem Niveau startend, betrugder Zuwachs hingegen blo sechs Prozent.

    Diese Zahl, die dem druckfrischen fnften Kreativwirtschaftsbericht entnommen ist (http://www.creativwirtschaft.at), gibtHoffnung: 50 Prozent aller Gemeinden leiden an Landflucht. Die Jungen gehen in die Stdte, vor allem die sehr gut ausgebil-deten Frauen zwischen 20 und 29. Zurck bleiben Pensionisten und junge Mnner ohne Frauen. Bevor man ins Lamento berdie Ausdnnung der Infrastruktur an rzten, Post- und Pfarrmtern einstimmt, muss man eine Frage aufwerfen, die sich erstwenige Gemeinden und Regionen stellen: Was ist ntig, damit mehr Junge, Frauen wie Mnner, zurckkommen? Damit sichder leichte Trend, dass sich Kreative auch am Land ansiedeln, verstrkt fortsetzen kann?

    Mit Sicherheit keine Post- oder Pfarrmter. Vielen Jungen ist es egal, wenn sie zum Arzt ins Nachbardorf fahren mssen. Vielwahrscheinlicher ist es, dass den Jungen kreative Freirume fehlen, die sie in der Stadt sehr wohl finden, die jedoch fr dieFreizeit wie auch den Brotberuf immer wichtiger werden. In der Stadt gibt es nicht nur mehr Auswahl an Angestelltenjobs, esbieten sich mehr Mglichkeiten, von der Kreativitt auch leben zu knnen.

    Die Jungen knnen dort eigene Ideen zum Fliegen bringen, durch Experimente, den Austausch mit Gleichgesinnten und Mitar-beit an neuen Projekten, in zufllig entstehenden Nischen, aber auch wohlorganisiert in Hackerspaces, also Rumen, in denenman Ideen praktisch umsetzen kann. Die OTELO-Initiative in Obersterreich hat gezeigt, dass damit die Landflucht gemildertwerden kann (http://www.otelo.or.at).

    Fr die Jungen fhlt sich Wirtschaft eben anders an als vor 20 Jahren: Selbststndigkeit liegt im Trend und damit auch kleineFirmen, die aus nur einem oder maximal aus einer Handvoll Mitarbeitern bestehen. Sie brauchen andere Rahmenbedingungen:Statt industrieller Gewerbeparks an der Autobahn und Betriebsansiedelung im groen Stil bentigen sie Brutsttten direkt imDorf, inklusive erschwinglicher Gemeinschaftsbros, gute Anbindungen an ffentliche Verkehrsmittel, schnelles Internet undlokale Kinderbetreuung. Und die vielleicht wichtigste Ressource auf dem Land: Offenheit.

    Quelle: Salzburger Nachrichten, 14. Februar 2013

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    lsunGsvorschlGe

    BunGsBlatt 1aufGaBe 1

    aufGaBe 2

    aKtuelle unterlaGe | l g vo ch g | s 42 75 | OktOber | 2013

    b uf Ausfh lich Info ma ion n zu d n t ig i n zw. Aufga n ich n, Aus ildung( n)und Sach omp nz n (= Anfo d ung n) find n Si un :

    Modedesigner/in

    Multimediadesigner/in

    Architekt/in

    Schriftsteller/in (Autor/in)

    Grafikdesigner/in

    Creative DirectorMediengestalter/infr Bild und Ton

    http://www.bic.at/berufsinformation.php?beruf=modedesignerin&brfid=912

    http://www.bic.at/berufsinformation.php?beruf=multimedia-designerin&brfid=1560

    http://www.bic.at/berufsinformation.php?beruf=architektin&brfid=437

    http://www.bic.at/berufsinformation.php?bereich=bi_bl_brf&stage=1&&brfid=1052&reiter=1

    http://www.bic.at/berufsinformation.php?beruf=grafik-designerin&brfid=672

    http://www.bic.at/berufsinformation.php?beruf=creative-director&brfid=1703

    http://www.bic.at/berufsinformation.php?beruf=mediengestalterin-bild-und-ton&brfid=1296

    b uf b ich d k a ivwi schaf

    Modedesigner/in

    Multimediadesigner/in

    Architekt/in

    Schriftsteller/in (Autor/in)

    Grafikdesigner/in

    Creative DirectorMediengestalter/infr Bild und Ton

    Musik, Buch & knstlerische Ttigkeit

    Software & Games

    Architektur

    Musik, Buch & knstlerische Ttigkeit

    Design

    Werbung

    Video & Film

  • 8/11/2019 Kreativwirtschaft in sterreich

    43/50

    aKtuelle unterlaGe | l g vo ch g | s 43 75 | OktOber | 2013

    BunGsBlatt 2

    1.+ 2.

    B g: Umsatzerlse/Anzahl der Unternehmen = durchschnittlicher Umsatz je Unternehmen

    3.

    4. Zu einer Vernderung kommt es deshalb, da die Hhe des Umsatzes nicht zeigt, durch wie viele Unternehmen der Umsatz je Bereich erwirtschaftet wurde. Im Bereich Radio & TV fallen die Umstze beispielsweise geringer aus als im BereichSoftware & Games, allerdings sind diese Umstze von nur 84 Unternehmen erwirtschaftet worden (gegenber 8.746Unternehmen im Bereich Software & Games)

    b ich Du chschni lich Umsa zp o Un n hm nPla zi ung nach

    Umsa z j Un n hm n

    b ich Pla zi ung nach Umsa z Pla zi ung nachUmsa z j Un n hm n

    Architektur 282.023,49 8Design 96.566,52 7Musik, Buch & knstlerische Ttigkeit 310.788,20 6Radio & TV 14.821.428,57 1Software & Games 525.268,69 3Verlage 2.398.348,81 2Video & Film 395.119,12 5

    Werbung 483.904,71 4

    Architektur 5 8Design 8 7Musik, Buch & knstlerische Ttigkeit 3 6Radio & TV 6 1Software & Games 1 3Verlage 4 2Video & Film 7 5Werbung 2 4

  • 8/11/2019 Kreativwirtschaft in sterreich

    44/50

    aKtuelle unterlaGe | l g vo ch g | s 44 75 | OktOber | 2013

    BunGsBlatt 3

    aufGaBe 1

    Er sollte sich sowohl bei der Wahl des Standorts sowohl ber unternehmensbezogene Faktoren als auch ber persnlicheFaktoren Gedanken machen.

    Viele individuelle Lsungen sind mglich, wie beispielsweise:

    u m b g f k k :Rumlichkeiten: Hhe der Miete bzw. Kosten bei Kauf einer Werkstatt inkl. VerkaufslokalAbsatzmarkt: kommen die Kundinnen und Kunden auch in eine lndliche Region oder erreicht man sie besser in der StadtKooperationspartner/innen: beabsichtigt er mit Kooperationspartnern und -partnerinnen zusammenzuarbeiten? Wo sindetwaige Kooperationspartner/innen angesiedelt? Ist die rumliche Nhe zu Kooperationspartner/innen von Relevanz?etc.

    p f k k :Nhe zum Wohnort: mchte er nahezu tglich 40 km nach Wien und wieder retour fahren?Lebensqualitt: wie viel Zeit hat er noch fr die Ausbung von Hobbies, Treffen mit Freunden etc., wenn er sich in Wienansiedelt und nicht in seiner UmgebungFamilire Grnde: wie viel Zeit kann er mit seiner Familie verbringen, wenn er sich in Wien ansiedeltetc.

    aufGaBe 22. Viele individuelle Lsungen sind mglich, wie beispielsweise:

    Vo il Nach il

    Man ist sein eigener Chef = Unabhngigkeit,keine Weisungsgebundenheit, Entscheidungen werdenselber getroffen etc.Freie Zeiteinteilung

    Umsetzen eigener IdeenArbeitsumfeld kann selber gestaltet werden

    (z. B. mit wem mchte sie kooperieren?)

    Hheres Risiko als in einem Angestelltenverhltnis(z. B. gibt es gengend Auftrge?)

    Keine sicheren Einknfte (kein regelmiges Gehalt),auch kein Urlaubs- bzw. WeihnachtsgeldHaftung mit dem PrivatvermgenHufig hohe Arbeitsbelastung

    S l s s ndig i

  • 8/11/2019 Kreativwirtschaft in sterreich

    45/50

    aKtuelle unterlaGe | l g vo ch g | s 45 75 | OktOber | 2013

    BunGsBlatt 4

    1. Isopp profitiert von der Kommunikations-, Prsentations- und Verkaufsstrke von Vallant. Vallant profitiert vom experimen-

    tellen Zugang und der Entwicklungsarbeit von Isoop. Beide profitieren vom unterschiedlichen Temperament der jeweilsanderen, von den unterschiedlichen Ausbildungen sowie Herangehensweisen.

    2. Viele individuelle Lsungen sind mglich, wie beispielsweise:

    3. Viele individuelle Lsungen sind mglich, wie beispielsweise:Bei der Wahl eines Kooperationspartners sollte man achten auf Kooperationsfhigkeit auf Handschlagqualitt ob die Chemie stimmt ob die gleichen Ziele verfolgt werden ob zumindest annhernd hnliche Qualittsvorstellungen vorhanden sind

    Vo il Nach il

    Erweiterung des AngebotsspektrumsGemeinsames MarketingVertretung bei Urlaub oder Krankheit

    Fixkosten knnen geteilt werdenev. zustzliche finanzielle RessourcenGreres Netzwerk, mehr KontakteImagegewinn durch Zusammenarbeit mit einemrenommierten Geschftspartnermehr IdeenErgnzende Fhigkeiten und Wissen

    Umsatz wird geteiltMitspracherecht des Kooperationspartnersev. Einblick in die Finanzen

    Risiko von Konflikten (z. B. bei unklarer Aufteilung vonAufgabengebieten, unklaren Verantwortlichkeiten oderZustndigkeiten, unterschiedlichen Werte, unterschiedlicherArbeitsweise etc.)Widersprchliche Interessen der KooperationspartnerUnterschiedliche ArbeitsstileUnterschiedliche Bedrfnisse (z. B. Raucher Nichtraucher)

    koop a ion n

  • 8/11/2019 Kreativwirtschaft in sterreich

    46/50

    aKtuelle unterlaGe | l g vo ch g | s 46 75 | OktOber | 2013

    Aussag ich ig odfalsch?b i in falsch n Aussag :

    rich ig w

    Jedes vierte Unternehmen in sterreich gehrtder Kreativwirtschaft an.Fast drei Viertel aller Unternehmen der Kreativ-wirtschaft sind in den Bereichen Architektur,Verlag & Druck bzw. Werbung ttig.Auch Tonstudios gehren zur Kreativwirtschaft.Mehr als 60 % der sterreichischen Kreativunter-nehmen sind Ein-Personen-Unternehmen.In der Kreativwirtschaft ist fast jeder Zweiteselbststndig ttig.

    Die hchsten Umsatzerlse werden im BereichMusik, Buch & knstlerische Ttigkeiterwirtschaftet.Die Kreativwirtschaft weist mit ihrer wirtschaft-lichen Entwicklung seit Jahren hhereWachstumsraten auf als die sterreichischeGesamtwirtschaft.Ein neues Verfahren zur Leistungserstellung,das zuvor noch nicht im Unternehmen eingesetztwurde, nennt man Dienstleistungsinnovation.Kreativwirtschaftsunternehmen entwickelnIdeen, die berwiegend oder ausschlielich aufdie Anforderungen der Kundinnen und Kundenzugeschnitten sind.Rund ein Viertel der Kreativunternehmenarbeitet mit Geschftspartnern zusammen.

    Bei Verlagen haben individuell fr Kundenhergestellte Produkte einen groen Stellenwert.Die Kreativwirtschaft weist mit rund 29 % eine

    berdurchschnittlich hohe Akademikerquote auf.Fr fast die Hlfte aller Unternehmer/innenin der Kreativwirtschaft sind unternehmensbezogene ( z. B. die Nhe zumWohnort oder das Kulturangebot) und private Faktoren ( z. B. Preise der Rumlichkeitenoder Absatzmarkt)entscheidend bei der Wahl des Unternehmens-standorts.

    Jedes zehnte Unternehmen in sterreichgehrt der Kreativwirtschaft an.Fast drei Viertel aller Unternehmen der Kreativwirtschaftsind in den Bereichen Musik, Buch & knstlerische Ttig-keit, Software & Games bzw. Werbung ttig.

    Die Quote der Selbststndigen liegt knapp unter 30 % fast jeder Dritte ist selbststndig ttig.

    Die meisten Umsatzerlse werden im BereichSoftware & Games erwirtschaftet.

    Ein neues Verfahren zur Leistungserstellung, das zuvornoch nicht im Unternehmen eingesetzt wurde, nennt manProzessinnovation.

    Ein charakteristisches Merkmal von Kreativunternehmenist deren Vernetzung. Rund drei Viertel arbeitet entwederdauerhaft oder projektbezogen mit Geschftspartnern und-partnerinnen zusammen.Individuell fr Kunden und Kundinnen hergestellte Produktespielen bei Verlagen kaum eine Rolle.

    Fr fast die Hlfte aller Unternehmer/innen in derKreativwirtschaft sind sowohl unternehmensbezogene,wie z. B. Preise der Rumlichkeiten oder Absatzmarkt, alsauch private Faktoren, wie z. B. die Nhe zum Wohnortoder das Kulturangebot, entscheidend bei der Wahl desUnternehmensstandorts.

    BunGsBlatt 5

    falsch

    falsch

    falsch

    falsch

    falsch

    falsch

    falsch

    falsch

    richtig

    richtig

    richtig

    richtig

    richtig

  • 8/11/2019 Kreativwirtschaft in sterreich

    47/50

    D i e n e u n B e r e i c h e D e r s t e r r e i c h i s c h e n K r e a t i v w i r t s c h a f t

    aKtuelle unterlaGe | Kop vo g | s 47 75 | OktOber | 2013

    a k

    A

    r c h i t e k t u r b r o s

    D g

    D

    e s i g n ( T e x t i l , S c h m u c k , G r a f i k u s w . )

    M k

    , B &

    k t g k

    E

    i n z e l h a n d e l m i t B c h e r n , M

    u s i k -

    i n s t r u m e n t e n u n d K u n s t

    T

    o n s t u d i o s

    K

    u l t u r e i n r i c h t u n g e n u n d

    K u l t u r u n t e r r i c h t

    D

    a r s t e l l e n d e K u n s t

    K

    n s t l e r i s c h e s u n d

    s c h r i f t s t e l l e r i s c h e s S c h a f f e n

    r d & t v

    H

    r f u n k - &

    F e r n s e h v e r a n s t a l t e r

    s & G m

    P

    r o g r a m m i e r u n g

    I

    T - D i e n s t l e i s t u n g e n

    V

    e r l e g e n v o n C o m p u t e r s p i e l e n u n d

    s o n s t i g e r S o f t w a r e

    v g

    V

    e r l e g e n v o n B c h e r n , Z e i t u n g e n ,

    Z e i t s c h r i f t e n u s w .

    v d & f m

    H

    e r s t e l l u n g u n d N a c h b e a r b e i t u n g

    v o n F i l m e n u n d F e r n s e h p r o g r a m m e n

    K

    i n o s

    w b g

    W

    e r b e a g e n t u r e n

    W

    e r b e g e s t a l t u n g u n d - v e r b r e i t u n g

    B b k , M

    b d z g

    G

    B

    i b l i o t h e k e n u n d A r c h i v e ,

    M u s e e n s o w i e b o t a n i s c h e u n d

    z o o l o g i s c h e N a t u r p a r k s

  • 8/11/2019 Kreativwirtschaft in sterreich

    48/50

    f a K t o r e n D e r s t a n

    D o r t e n t s c h e i D u n G

    aKtuelle unterlaGe | Kop vo g | s 48 75 | OktOber | 2013

    s d d g

    w i r d g e t r o f f e n a n h a n d v o n

    m b z g f k

    f k

    z . B .

    P r e i s e d e r

    R u m l i c h k e i t e n

    f k

    z . B .

    N h e z u m

    W o h n o r t i n k m

    f k

    z . B .

    I m a g e e i n e r

    R e g i o n

    f k

    z . B .

    L e b e n s q u a l i t t

    f k

    u n d / o d e r

  • 8/11/2019 Kreativwirtschaft in sterreich

    49/50

    G r n D e f r D i e s t a n D o r t w a h l i n %

    , 2 0 1 2

    aKtuelle unterlaGe | Kop vo g | s 49 75 | OktOber | 2013

    p r i v a t e F a k t o r e n

    2 4 , 0

    %

    u n t e r n e h m e n s b e z o g e n e

    F a k t o r e n

    2 8 , 5

    %

    u n t e r n e h m e n s b e z o g e n e

    u n d p r i v a t e

    F a k t o r e n

    4 7 , 5

    %

    u m b z g f k

    ( %

    , M m g )

    P r e i s w e r t e R u m l i c h k e i t e n

    6 5

    I n f r a s t r u k t u r

    4 8

    A b s a t z m a r k t

    3 7

    N h e z u K o o p e r a t i o n s p a r t n e r n

    1 8

    T o l e r a n t e s , o

    f f e n e s U m f e l d

    1 7

    R e g i o n s i m a g e

    1 7

    K r e a t i v e G l e i c h g e s i n n t e

    1 6

    p f k

    ( %

    , M m g )

    N h e z u m W o h n o r t

    6 9

    L e b e n s q u a l i t t

    4 9

    F a m i l i r e G r n d e

    4 2

    H e i m a t r e g i o n

    2 0

    T o l e r a n t e s o f f e n e s U m f e l d

    1 3

    A n g e b o t a n B i l d u n g s e i n r i c h t u n g e n

    1 2

    K u l t u r a n g e b o t

    1 0

  • 8/11/2019 Kreativwirtschaft in sterreich

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